Gefangen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Mittwoch ------------------- Als ich aufwachte, schaute ich auf die Uhr. 7:54 Uhr. Die Zeit würde noch reichen.. ,,Warte.. Was?! Schon 6 vor 8?!" Erschrocken sprang ich auf und stieß mir den Kopf am Schrank. ,,Auaaa...", murrte ich, meinen Hinterkopf haltend. Wo bin ich überhaupt? Langsam sah ich mich um. Mir viel wieder ein, dass ich ja bei Ai eingeschlafen war.. Aber was ist das für ein Raum? An diesen hier kann ich mich gar nicht erinnern.. Habe ich etwa so schlecht, im Anime, aufgepasst? ,,Guten morgen Fynn. Hast du gut geschlafen", fragte mich Ai, leicht lächelnd, welche plötzlich neben dem Bett stand. ,, Seit wann bist du denn hier?", rief ich erschrocken aus. ,,Seitdem du dir den Kopf gestoßen hast, wieso?", sprach sie amüsiert und ich ärgerte mich darüber, sie nicht bemerkt zu haben. Wieder sah ich auf die Uhr und holte mir so schnell ich konnte meine Kleidung, welche auf dem Boden lag. ,,Was machst du da?", fragte mich Ai verwirrt und hob eine Augenbraue an. ,,Nach was sieht es denn aus? Ich will mich anziehen! Wir sind doch schon viel zu spät dran!", antwortete ich schnell und zog mir meine Hose über. Da viel mir ein, dass ich vorher ja nur eine Boxershorts an hatte und Ai noch immer im Zimmer stand. ,,Ähm Ai? Könnte du kurz..?", errötete ich leicht und wies mit meinen Kopf auf die Tür. ,,Schon klar.", meinte sie nur und ging aus dem Raum. Nach 2 Minuten war ich fertig und rannte aus dem Zimmer. Ich hatte leichte orientierungs- Probleme und von Ai war keine Spur. Doch die Treppe war recht schnell gefunden und so rannte ich runter. Plötzlich stolperte ich und viel zu Boden. Als ich mich aufrappelte, sah ich wie Ai mir ein Bein gestellt hatte und grinsend zu mir schaute. ,,Was sollte das denn?", fragte ich sie, leicht böse. ,,Ach, ich wollte dich nur ärgern.", grinste sie weiter. ,,Dafür haben wir jetzt keine Zeit, Ai! Wir müssen schnell zur Schule!", rief ich, schnappte mir meinen Schulranzen, welcher neben der Tür stand, und lief raus. ,,So wie Edogawa..", hörte ich noch von Ai murmeln, doch ignorierte ich es. Dann kam sie halt zu spät! Ich will nicht im Unterricht fehlen. Obwohl ich meine Schule hasse, habe ich immer gute Noten und bin immer anwesend. Als ich so rannte, wurde ich stuzig.. Ich kannte den Weg doch gar nicht richtig.. Verflickst! Ich blieb stehen. Als ich neben mich sah, bemerkte ich, dass ich an der Detektei Mori angekommen war. Ich sah ins Fenster. Es sah so leer aus. Kein Kogoro, welcher feiernd ein Bier in der Hand hielt und über Yoko Okino schwärmte. Keine Ran, welche leicht genervt, da stand und die leeren Dosen, die auf dem Tisch standen, einsammelte und in eine Tüte tat und kein Conan, welcher belustigt daneben stand und einfach da war.. Plötzlich kam Ran ans Fenster, mit roten Augen vom Weinen. Als sie mich sah, erschrak sie, ich ebenso. Langsam fälschte ich ein Grinsen und winkte ihr zu. In dem Moment wollte ich mir ins Gesicht schlagen. Was machte ich hier? Das würde doch alles viel schlimmer machen! Wie ich schon erwartet hatte, legte sie sich die Hand auf ihren Mund und fing wieder an zu weinen.. ,,Ran..", dachte ich schuldig. Ich hatte ihr Conan weggenommen.. Ich hatte ihr Shinichi weggenommen.. Ich hatte ihr ihren kleinen Bruder und ihre große Liebe weggenommen.. Es war meine Schuld.. Und ich konnte nichts tun, weil ich alles nur noch schlimmer machen würde.. Soweit ich mich erinnern konnte, war der Zeitungsbericht am 28. An dem Tag war ich hierher gekommen. An dem Tag wurden Conan und Shinichi als tot erklärt. An dem Tag hatte sich alles verändert. Ran wischte sich nun über die Augen, wohl hoffend, dass ich nur eine Einbildung wäre, welche gleich verschwinden würde. Langsam ging ich in die Richtung, aus welcher ich gekommen war. Mir war die Schule egal geworden.. Dann würde ich halt einen Tag schwänzen. Ich setzte mich gegen eine Wand, zog meine Beine an mich und umschlang sie mit meinen Armen, meinen Kopf darauf tuend. ,,Wieso ich? Wieso nicht jemand anderes?", waren meine Gedanken. Es war nicht fair. Was hatte ich denn falsch gemacht? Ich war immer brav gewesen, hatte gute Noten, habe niemals geraucht, niemals Drogen genommen, niemals gestohlen. Wieso also war ich hier? Meine Bestimmung? Sicherlich nicht. Ich spürte plötzlich ein vibrieren, in meiner Hosentasche. Jemand rief mich an. Wieso sollte jemand das tun? Ich war doch eigentlich tot.. Außer es war.. Ich nahm mein Handy raus und erkannte wer mich anrief. Wie ich gedacht hatte, war es Ai. Ich nahm ab und wartete auf jemanden, der mit mir reden wollte. ,, Hey, ich bin's. Ich wollte dir nur sagen, dass wir heute gar keine Schule haben. Tut mir leid. Ich wollte dich etwas ärgern.", sprach Ai, leicht beschämt. ,,Ist schon gut.", gab ich kalt zurück. ,,Alles in Ordnung? Was ist passiert?", fragte sie, besorgt. ,,Es ist nichts. Ich komme gleich." Und so ging ich Emotionslos, durch die Straßen. Als ich ankam, wartete Ai schon vor der Tür auf mich. Ohne etwas zu sagen, ging ich einfach rein, meinen Blick auf den Boden gerichtet. Besorgt blickte Ai mir hinterher. ,,Ist es wegen Ran?", fragte sie mich wohl wissend und ich blieb stehen. Leicht nickte ich. ,,Es ist nicht deine Schuld.." Ich blickte auf und sah in ihre Augen ,,Doch ist es. Wenn ich nicht wäre, wäre er noch da. Wenn ich nicht wäre, wäre alles wie immer." Erschrocken zuckte Ai zusammen. ,,Deine.. Deine Augen.", stotterte sie. Ich drehte mich zu einem Spiegel und auch ich erschrak. Ich sah.. Mich.. Mein... Mein wahres Ich! Ich sah Fynn Schneider! Doch.. Etwas stimmte nicht.. Meine Augen.. Sie waren.. Rot.. Wieso? Sonst waren sie doch immer Blau! Ich taumelte zurück, stolperte über eine von Professor Agasas Erfindungen und fiel. Was ist mit meinen Augen los?! Ich bekam Panik. Alles drehte sich. Im Hintergrund hörte ich Ai und den Professor, auf mich einreden, doch meine Panik wurde großer als ich nichts mehr sah. Alles war schwarz. Ich war wie erstarrt. ,,Hilfe..", war der einzig sinnvolle Gedanke, welchen ich hervor bringen konnte. Langsam kam ich wieder zu mir. Wo war ich? Was war passiert? ,,Ein Glück, du bist wach!", sagte Professor Agasa erleichtert, welcher neben mir kniete. Ich richtete mich auf. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich auf dem Boden gelegen hatte. Ich faste mir an den Kopf. Er tat so verdammt weh! ,,Was ist passiert?", fragte ich, noch leicht benommen. ,, Du hattest einfach nur einen Kollaps, sonst nichts. Du warst wohl etwas zu traurig, wegen Ran.", sagte Ai beruhigend, worauf der Professor sie verwirrt ansah. Sie schüttelte jedoch nur den Kopf. ,,Wie lange habe ich geschlafen?", wollte ich wissen. Ai sagte mir, dass ich nur ca. 5 Minuten ohnmächtig war. Langsam stand ich auf. Irgendetwas stimmte nicht. Es musste mehr dahinter stecken! Wieso sollte ich einfach so Ohnmächtig werden? Plötzlich klingelte es an der Tür und ich ging sie aufmachen. Vor mir stand Heiji Hattori. Der beste Freund von Conan und oder Shinichi. Er sah mich leicht grinsend an. Dieses grinsen.. Es war so voller Hass.. Ich ging einige Schritte zurück. ,,Hey... Kudo...", sprach er zögerlich. Ich erwiderte nichts dazu. Ai kam zu uns und bat Heiji an reinzukommen. ,,Und wie geht's euch so? Ich hab gehört, du bist jetzt anstelle von Kudo hier, was?", fragte er und setzte sich auf die Couch, im Wohnzimmer. Immer noch das falsche grinsen im Gesicht, fügte er noch hinzu:,, Erzähl ma'. Wieso bist'n hier?" Ich erzählte ihm alles zögerlich, mit der Hilfe von Ai, und wiederholte immer wieder, dass es mir leid täte und ich so etwas niemals gewollt hätte. ,,Schon, gut. Ich glaube dir ja.", sagte er schließlich und das falsche grinsen verschwand. Er sah aber nicht wütend aus. Eher Verständnisvoll. Hatte er mir verziehen? Ich hoffte es.. Ich wollte keine Feinde aus dieser Welt. Ich nahm mir vor, alles wieder gut zu machen! Auch wenn ich selbst dafür sterben müsste! Wir redeten und redeten, über Gott und die Welt. ,,Eine Frage: Wie alt bist'e eigentlich?", wechselte Heiji das Thema und ich antwortete:,, Ich bin 12. Wieso?" ,,So jung?", fragte er erschrocken, ,,Vermisst du nicht deine Freunde und Familie?" ,,Doch schon. Sehr sogar. Aber ich kann damit leben.", zuckte ich mit den Schultern. Verwirrt sah mich Heiji an, beließ es aber mit einem einfachem ,,Achso..". Die Zeit verging und wir alberten herum, wie kleine Kinder. Es machte Spaß, doch desto mehr Zeit verging, desto müder wurde ich. ,, Ich glaub' ich geh' jetzt ma'. Es ist schon 22:00 Uhr und ich muss noch 'ne Stunde fahr'n. Mein Vater wird mir sicherlich den Kopf abreißen!", grinste Heiji und ich blickte enttäuscht zu ihm rauf. ,,Aber es war doch gerade so cool!" ,,Keine Sorge! Ich komm' ja wieder! Ich find' es toll, dass wir uns anfreunden konnten.", lachte Heiji herzhaft und wuschelte mir durch die Haare. ,,Ich find's auch toll!", grinste ich, stand, auf der Couch, auf, um auch Heiji's Haare verwuscheln zu können. Verwirrt sah er mich an. Dann stand er auf, hob mich hoch und lief in Richtung Tür. ,,Ich kann ihn doch behalten oder? Er ist so niedlich!" ,,Hey! Ohne mein Einverständnis, läuft hier gar nichts!", sagte ich böse, doch sofort sagte ich grinsend, ,, Für mich ist es okay!" ,,Es tut mir leid aber es geht leider nicht. Fynn muss morgen doch noch zur Schule gehen und außerdem wäre es schlecht für Ran und die anderen, wenn er doch plötzlich weg wäre.", sprach Ai dazwischen. ,,Aber es wäre doch auch schlecht, WENN ich hier bleiben würde oder nicht?", gab ich hinzu, worauf Ai nur ein leises ,,Stimmt..", von sich gab. Heiji lies mich runter und verabschiedete sich nochmals bei allen. ,,Aber versprich mir, dass du mich besuchen kommt!", streckte ich meine Hand aus und er klatschte ein. Als die Tür ins Schloss viel und Heiji weg war, gähnte ich erstmal. ,,Ich glaube da braucht jemand dringend seinen Schlaf. Na, komm. Ich begleite dich zu deinem Zimmer.", lächelte Ai mir entgegen und ging schon mal vor. ,,Ich glaub' du hast recht.", grinste ich müde und lief ihr nach. Als wir ankamen, wünschte Ai mir eine gute Nacht und ging. Ich zog mich, bis auf die Boxershorts, aus und legte mich ins Bett. So müde wie ich wie ich war, schlief ich auch schnell ein. ,,Ich hoffe nur, dass alles gut wird..", war mein letzter Gedanke, bevor ich ins Land der Träume abdriftete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)