Sonnengelbe Blumen von Lou_Dream_Caelum ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Onsen ist warm und einladend, fand Yuuri. Viktor und er sitzen zusammen im Onsen seiner Familie und Yuuri blickt in den Himmel hinauf. “Es ist eigentlich so kalt, doch das Wasser ist trotzdem so warm.” “Finde ich auch” antwortet Viktor und blickt ebenfalls in den klaren Himmel hinauf. Keine einzige Wolke lässt sich blicken, die Sterne strahlen um die Wette und der Mond zeigt sich in seiner ganzen Pracht. “Es ist Vollmond…” seufzt Yuuri. “Magst du Vollmond nicht?” Yuuri schüttelt den Kopf. “Warum?” Yuuri wird ein wenig rot, als er diese Frage hört. Und Viktor geht ein Licht auf: “Kannst du bei Vollmond etwa nicht schlafen?!” Es scheint, als habe er den Japaner ertappt, denn der wird knallrot und versucht es im Wasser zu vertuschen, was jedoch kläglich scheitert. “Dann schauen wir zusammen einen Film an, dann musst du nicht schlafen und ehe du dich versiehst, ist der Mond fort und die Sonne da.” In Yuuris Zimmer steht ein kleiner Fernsehen und einige Filme. Im Pyjama sitzt Viktor mit Maccachin im Arm auf seinem Bett und beobachtet Yuuri, der gerade alle nützlichen Filme herausholt. “Ich habe... die Eiskunstlauf Meisterschaft 2007 und 2008, Animefilme wie Naruto: The Last, Prinzessin Kaguya oder einen Horrorfilm von meiner Schwester….” “Was ist das für ein Film, da, in deiner linken Hand?” fragt Vikor und reisst ihn Yuuri aus der Hand. “Nein!” “Awww!” Viktor muss lachen, als er den Titel liest. “Viktors Auftritte, Küren und Trainings ab seinem Debut” liest Viktor und muss grinsen, Yuuri bewundert also ihn wirklich sehr. Viktor nickt und kurze Zeit sitzen die beiden nebeneinander auf seinem Bett. Maccachin liegt auf dem Teppich und schläft seelenruhig. “Warum müssen wir unbedingt einen Horrorfilm sehen? Ich hasse Horrorfilme so sehr!” schmollt Yuuri und betrachtet das Mädchen, das gerade vor einem Blut spuckenden Mann mit Säge fortläuft. Viktor grinst und nimmt seine DVD in die Hand. “Wir können ja auch die ansehen” neckt er Yuuri und der verstummt, beschämt und ein wenig verletzt. Da schlingt der Russe seine Arme um ihn und Yuuri fällt vor Schreck seine Brille von der Nase. “Vi-Viktor!” stammelt Yuuri, verwirrt und total unsicher. Doch der lässt ihn nicht los und zwingt seinen Freund dazu, sich zu beruhigen. Als er ihn loslässt, der Filmabspann läuft gerade, ist Yuuri in den Armen Viktors eingeschlafen und der legt ihn vorsichtig in sein Kissen. Liebevoll deckt er ihn zu und schaltet den Fernseher aus. Sorgfältig legt er Yuuris Brille auf seinen Nachttisch, dann verlässt er leise den Raum, Macachin folgt ihm. Als auch Maccachin in seinem Körbchen wieder schläft, zieht Viktor sich eine Jacke drüber und verlässt den Onsen. Die Eishalle hat zwar schon geschlossen, doch Yuuri und Viktor haben mit besonderer Erlaubnis des Besitzers einen Schlüssel bekommen, dass sie rein können, wann immer sie wollen. Viktor schaltet das Licht an und schlüpft in seine Schlittschuhe. In der Eishalle ist es kühl und der Mond spiegelt sich im Eis. Der Russe seufzte und stellte seine Tasche auf einer der Bänke ab. Eine weitere Tasche stand auf den Tribünen. Sie war gelb und hatte ein wildes Tigermuster, irgendwo´woher kannte er die Tasche. “Hat wohl wer vergessen…” sagte Viktor zu sich selbst und hört dann ein leises Knacksen und jemanden Fluchen. “Scheisse, meine Tasche!” “Wer ist da?” wunderte sich Viktor und ging langsam die Tribüne entlang. Und dann entdeckte er eine person, die zwischen den Tribünen kauerte und darauf hoffte, nicht entdeckt zu werden. “Na sieh mal einer an. Wer sitzt denn da?” Viktor grinste und half seinem Freund auf die Beine. “Mein Gott, ich dachte schon du seist der Besitzer, der mich jetzt umbringt.” “Naja, umbringen werd ich dich eines Tages schon noch, Yurio” grinste Viktor. “Nenn mich nicht YuriO. Ich heisse Yuri, ohne O!” Schmollend packte Yurio sich seine JAcke und zog sie darüber. “Warum bist du hier?” fragte der Trainer seinen ehemaligen Schüler. “Ich überarbeite noch meine neue Kür. n der Stadt wurde ich rausgeschmissen,als ich fragte, ob ich trainieren darf.” “Zu welchem Lied tanzt du?” “Erstmal noch zu meinem Agape Song.” Viktor setzte sich und sah ihn auffordernd an. “Ich sehe!” Der junge Russe seufzte und zog seine Schlittschuhe an. Er steckte sein Handy an den Lautsprecher und schaltete eine Melodie vom Thema Agape an. Die Melodie war ruhig, an manchen Teilen etwas stärker. Yurios Kür wirkte, als würde er gegen etwas ankämpfen, mit oder für etwas kämpfen. Sie war elegant, wild und mystisch gleichzeitig. Sie spiegelte Yurios Persönlichkeit wieder. Von aussen hart, wenn man jedoch zu seinem inneren Durchdringt, begegnet man einer mitfühlenden Person, die nett ist und dich liebt. Die Melodie verklang in der Halle und Yurio schnappte nach Luft, und Viktor war erstaunt. “Hast und sie gestaltet?” Yurio nickte und nahm sein Handtuch aus der Tasche. “Für wen? Man hat gemerkt, dass du für jemanden kämpfst.” Yurio errötete leicht und schüttelte den Kopf. “Reine Einbildung.” “Was für ein Outfit wirst du dafür tragen?” Der Russe zuckte mit den Schultern und sah dann Viktor an. “Wie lief der Rest der Verlobungsfeier?” Viktor grinste: “Ganz gut. das Essen war gut und genug Wein haben wir jetzt auch. Danke dafür nochmal.” Der Jugendliche winkte ab und schlüpfte in seine Turnschuhe. “Zur Hochzeit bleibe ich dann, verspreche ich” antwortete Yurio und dann streckte er Viktor den Arm aus. “Jetzt bist du dran, etwas zu zeigen, etwas was ich noch nicht kenne. also los!” Er stand auf und betrat das Eis. “Ich habe nichts neues.” “Dann mache was neues!” forderte er ihn auf und schaltete ein Lied ein, zu dem Viktor als Kind performt hatte. Die Sonne steht schon auf Mittagszeit, als Yuuri aufwacht. Viktor sitzt vor seinem Bett, schläft zufrieden. Bei dem Anblick muss Yuuri lächeln und er überprüft noch einmal, ob er wirklich schläft, dann gibt er ihm vorsichtig einen kleinen Kuss auf die Stirn. Doch kaum hat er sich von ihm gelöst, öffnen sich seine blauen Augen und blicken in Yuuris nutellabraunen Augen. “Ah, guten Morgen!” sagt Yuuri und Viktor lächelt lieb. “Dir auch, schick so, ohne Brille.” Da bemerkt er es auch und greift sich schnell seine Brille. Als er sie wieder aufsetzt, gehen Viktors Mundwinkel ein wenig runter. Aus Spaß nimmt er sie wieder ab und sieht zu, wie sein Ausdruck sich wieder erhellt. Er treibt ein kleines Spielchen und setzt sie abwechselnd ab und wieder auf. Als Maccachin ins Zimmer kommt und sich endgültig die Brille schnappt, muss sein Trainer lachen. “Siehst du, Maccachin gibt mir auch recht.” Mit Tränen in den Augen kräuselt er sich am Boden und auch der Japaner muss lachen. Schon lustig, und Kontaktlinsen hat er schließlich auch noch. “kommt Frühstücken, ihr Turteltauben!” ruft die Mutter aus der Onsenküche und unterbricht den Moment der lustigen Dreisamkeit. Es gab Pancakes mit Sirup und Kaffé für die Alten. da Yuuri Kaffé nicht mag, tranken nur seine Eltern und Viktor Kaffé. “Habt ihr die Gästeliste eigentlich schon fertig?” hackte seine Mutter auf dem Paar rum und Yuuris Kopf war kurz davor, vor Röte zu platzen. Ihm war es noch immer peinlich, einen Mann zu heiraten. “Also alle unseren Eislaufende Freunde, meine Familie, ihr…” Viktor ging im Kopf die Liste durch und Yuuri hörte zu, ob sie nicht wen vergessen hatten. “JJ, Chris, Pichit, Otabek, Yurio, meine Familie, deine Familie, meinen alten Trainer… das wars oder?” “Lee muss auch kommen. DEr Koreaner, du weisst schon. Er war nett zu mir.” “Gut, dann auch noch Lee. Sonst noch wer?” Yuuri schüttelte den Kopf. “Es wird Torte geben, Wein und Trinken, eine große Feier am Abend, die Zeremonie...Trägst du eigentlich auch einen Anzug?” “Hä?” Überrumpelt von der Frage wurde Yuuri noch röter. Stumm nickte er. “Ich auch!” Noch knapp 3 Wochen, dann ist es soweit. Dann ist der schönste Tag in Yuuris Leben, hoffentlich. Schöner als 15 Goldmedaillen und 20 Silbermedaillen. der Moment wird bestimmt genauso schön, wie der Moment, in dem Yuuri Viktor das erste Mal Laufen sah. Sein ganzer Körper war betäubt, durchströmt von völligem Glück, Bewunderung, Freude und Liebe zum Moment. Die 3 Wochen waren voll von Planungen, Anproben und Verbesserungen. Sie feierten in einem kleineren Raum und die Zeremonie fand dort auch statt. Am morgen des Geschehens wurden die beiden traditionsgemäß getrennt vorbereitet. Viktor trug einen weißen Anzug, mit blauer Krawatte und silbernen Schuhen. Yuuri hingegen trug einen dunkelblauen Anzug, mit silberner Krawatte und schwarzen Schuhen. Er kämmte sein Haar zurück, Viktor ließ es so wie immer. Während der Zeremonie passte Yuuri überhaupt nicht auf, er war ganz in Gedanken versunken. Der Blumenduft der Sonnenblumen in seiner Hand stieg ihm in die Nase und beruhigte ihn ein wenig. Als die beiden dann, gemeinsam, vor dem Altar standen und Viktor ihm den Ring um den Finger steckte, flüsterte er leise: “Yuuri, ich liebe dich mehr als Katsudon.” Als Yuuri seinen Viktor gab, antwortete er: “Und ich dich mehr als Onsen.” “Ihr dürft euren Mann jetzt küssen” schallte die Stimme des Priesters durch den Raum und Yuuri nahm seine Brille ab. “Das magst du doch mehr, nicht wahr?” Viktor wurde rot und ehe er sich versah, lagen Yuuris weiche Lippen auf seinen. Das Publikum applaudierte lautstark, als die beiden sich glücklich anlächelten. “Jetzt darfst du die Blumen traditionsgemäß werfen.” Viktors Blick fiel auf Yurio und Otabek, die zusammen etwas weiter hinten standen. “Yuuri, werf so weit du kannst.” Die Sonne strahlte durch die Fenster und lies die fliegenden Sonnenblumen hell erstrahlen. Und die Blumen flogen, weit und landeten in den Armen Otabeks, der sichtlich darüber erschrocken ist. ´Wer ist die glückliche?´ fragte Viktor sich und als Otabek Yurio küsste, musste er lächeln. Jetzt wusst er, für wen Yurio die Kür gemacht hatte. Und für wen er getanzt hatte. Da haben sich nicht nur 2 gefunden, sonder 4. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)