Sabertooth darkes dreams von Kayte ================================================================================ Kapitel 1: Lasst und einen Schneeengel machen! ---------------------------------------------- Es war kalt draußen geworden und an den Fensterscheiben der Gilde Sabertooth hatten sich schon Eisblumen gebildet. Obwohl es so kalt war, hatte es noch nicht geschneit und das betrübte den Master der einst besten Gilde in ganz Fiore sehr. Es war ihm zwar egal ob es kalt oder warm war, aber er mochte Schnee. Besonders weil sie ihn auch mochte. Den Schnee, der in dicken Flocken auf die Erde nieder rieselte, meist liegen blieb und wo sie immer Schneeengel machen konnte. Nicht nur ihm gefiel es dies zu sehen, nein, auch seinem Exceed. Dieser legte sich meist in den Schnee zu ihr und tat es ihr gleich. Er nannte das liebevoll Schneekatze, statt Schneeengel. Darauf kicherte die Silberhaarige meist und gab Lector, der Name des rostbraunen Exceeds, recht. Der Blonde, auch Sting genannt, stand meist abseits und beobachtete die beiden. Im Gegensatz zu seinem Bruder fand er die Kälte angenehm. Dieser blieb lieber mit seinem Exceed Frosch im Gildengebäude. Sting fragte sich manchmal was er den ganzen Tag so in seinem Gemach tat. Oder saß er unten vor dem Tresen und unterhielt sich mit Minerva? Manchmal verschlug es seinen Exceed zu Lector. Diese machten dann zusammen mit dem silberhaarigen Fräulein Schneeengel oder halt Schneekatzen, wie Frosch es nun auch zu nennen wusste. Es war ein schöner Anblick, die drei so zu sehen und Sting wünschte sich manchmal, dass ihn das Fräulein fragen würde, ob er auch mit Schneeengel fabrizieren wollte. Nur leider fragte sie nie und er würde auch nicht den Mumm besitzen sie zu fragen. Das musste wohl Schicksal sein, was ihn da traf. Kein Wunder. Wahrscheinlich wollte ihm sein Leben dafür büßen lassen. Dafür, dass das junge Fräulein sich vor der gesamten Gilde so schämen musste. Das tat ihm leid und das hatte er auch zugegeben, deswegen war das Fräulein schließlich hier. Weil sie ihm vergeben hatte, was bei dem Blonden wahrscheinlich nicht so recht angekommen war. Manchmal wünschte er sich, früher etwas gesagt zu haben. Er fühlte sich schlecht deswegen. Und er wusste, dass es seinem Bruder nicht anders erging. Auch er machte sich immer noch Vorwürfe, obwohl das junge Fräulein schon mindestens 100-mal gepredigt hatte, dass es ihnen doch nicht leid zu tun brauchte und, dass sie nicht schuld waren. Und doch war ihnen so, als müssten sie sich die Schuld geben. Nur waren die beiden damit auch nicht besser dran. Nein, sie hätten sich sogar mit diesem einen Verbrecher, der vor einigen Jahren von zwei ehemaligen Mitgliedern der dunklen Gilde Grimore Heart befreit wurde, zusammentun können. Dieser hatte eine unabhängige Gilde gegründet und versuchte nun seine Schulden und Sünden, die er verursacht hatte, wieder rein zu waschen. Doch eines konnte er nie wieder gut machen und das wusste der blauhaarige Verbrecher ganz genau. Den Tod einer anderen Person wieder auszubügelnd, bedeutete sich selbst das Leben zu nehmen, wie er es ihm genommen haben musste. So qual- und schmerzvoll es auch für seine Geliebte sein musste. Und sie wusste, dass es eines Tages so kommen würde. Und er wusste es auch. Es riss den Blonden schlagartig aus seinen Gedanken, als er etwas Kaltes an seiner Wange spürte. Er drehte sich zur Seite und erblickte das silberhaarige Fräulein und die beiden Katzen, die einen Haufen von Schneebällen geformt hatten und sie jetzt auf ihn warfen. Es brachte Sting zum Lächeln, dass sie sich so viel Mühe gegeben hatten. Und diese Mühen würden sich sogar auszahlen. Es würde so kommen, dass jeder Wurf der drei ein Treffer sein würde und der blonde Dragon Slayer vor Lachen auf dem Boden liegen würde. Ja, er würde sich kugeln vor Lachen und nicht ohne Hilfe eines anderen wieder auf seine Beine gelangen. Meist kam es so, dass er erst einmal lachend im Schnee verblieb und das junge Fräulein ihm dann ihre Hand reichen würde und ihn hochziehen müsste. Oder sein Bruder würde ihn ausnahmsweise zur Hilfe kommen und an der Schneeballschlacht teilnehmen. Das würde sowieso nur in seinen kühnsten Träumen passieren, dachte sich Sting und kicherte. Und so kam es auch. Der Dragon Slayer lag kichernd und lachend auf dem Boden und kam von allein wohl nicht mehr hoch. Krümmend vor Lachen und den Tränen nah sah er in das Gesicht der Silberhaarigen, die neben ihn kniete und grinste. Als er sich dann beruhigt hatte, half die junge Dame ihm schließlich auf seine Füße und sie ging zusammen in das warme Innere der Gilde. Dort tranken sie Tee und wärmten sich, zusammen mit Frosch und Lector, auf. Meist setzte sich Rogue, Stings Bruder, zu ihnen und sie redeten ein bisschen von ihrem Tag oder besprachen gemeinsam einen Auftrag. An dieses herrlich nette Zusammenleben war einst nicht zu denken. Früher war alles anders gewesen. Strenger, unkameradschaftlich und unausstehlich für manche wie Rogue, dem Shadow Dragon Slayer. Andere kamen damit recht gut klar. Minerva oder Rufus zum Beispiel. Es waren keine schönen Zeiten für Sabertooth gewesen, als Minervas Vater noch die Macht über diese Gilde hatte. Seinetwegen musste sich Yukino so schämen, Sting den unausstehlichen Trennungsschmerz zu seinem Exceed erleiden und Rogue den Gedanken, dass er ihm auch seinen Exceed nehmen könnte, wie er es bei seinem Bruder getan hatte. Und das war der Wendepunkt. Durchs Stings Gefühlsausbruch wurde Minervas Vater und damit der ganze Auslöser dieser Katastrophe ausgelöscht und verbannt. Es trat ein neuer Meister an die Macht, der entschied diese Gilde zu ändern. Nun sollte sie ein Ort sein, an dem man seine Kameraden zu schätzen wusste, nett zueinander war und nicht mehr den Drang verspürte, die Besten zu sein und anderen damit zu schaden. Und dieser Meister war Sting. Manchmal dachte der Blonde noch an die Zeit vor seinem Amt als Master. Wie unkameradschaftlich, grausam und verständnislos er den anderen, besonders aber Fairy Tail, gegenüber gewesen war. Ein Wort wie Respekt gegenüber einer anderen Gilde kannte er damals nicht. Aber nun hatte er verstanden, wie wichtig Freunde waren, wie wichtig es war zu anderen nett zu sein und wie wichtig Respekt war, den er nun Fairy Tail gegenüber aufbrachte. Es dauerte nicht lange, bis der Blonde abermals aus seinen Gedanken gerissen wurde. Yukino hatte ihn angesprochen und hatte anscheint gemerkt, dass er sie die ganze Zeit mit starrem Blick ansah. Grinsend meldete sich Lector zu Wort. „Sting- kun, denkst du etwa an… naja du weißt schon?“, fragte der Exceed und grinste, irritiert sah Sting seinen Partner an. „Lector… w-was meinst du? An was soll ich denn denken? Und was meinst du mit ´du weißt schon´?“, der Dragon Slayer war verunsichert und wusste nicht was er von der Aussage der rostbraunen Katze halten sollte. „Ich denke, er meint, dass du Yukino die ganze Zeit angestarrt hast!“, meinte Rogue leise und musste kurz kichern. Yukino hörte den Kommentar von dem Schwarzhaarigen natürlich nicht. Die junge Frau seufze leise und lächelte dann. „Also ich weiß nicht was er meint.“, sie sah Lector verwirrt an. Sting fand das Verhalten seiner Katze äußerst merkwürdig. „Fro denkt auch so!“, meinte Rogues Exceed auf die Aussage seines Partners. Dieser fuhr ihm über den Kopf und lächelte leicht. Die kleine grüne Katze, welche nicht als solche erkennbar war, war auf den Schoß des Shadow Dragon Slayers geklettert und hatte es sich dort gemütlich gemacht. Stings Bruder schien das nicht zu stören. Er unterhielt sich weiter mit den Anderen, die mit ihm am Tisch saßen. Lector hingegen stand auf der Sitzbank zwischen Rogue und Sting. Er machte gar keine Anstalten sich, wie Fro, auf den Schoß seines Partners zu setzen. Warum auch? Er war frei und durfte tun was er wollte. Sting würde ihn zu nichts zwingen, was der rostbraune Kater nicht wollte. Das war auch gut so. Denn auch ein Exceed brauchte seine Freiheiten. Der Exceed grinste die junge Stellargeistmagierin an. „Ich rede davon, dass Sting-kun sich wohl in das junge Fräulein verguckt hat!“, meinte die Katze. Rogue sah seinen Bruder skeptisch an und begann zu lachen. „Sting und das junge Fräulein?“, fragte er und sah Yukino belustigt an. „Aber Lector, du weißt doch ganz genau, dass Sting und das junge Fräulein nie miteinander klarkommen würden. Immerhin mögen er und Minerva sich nicht besonders.“, meinte der Schwarzhaarige und sah Stings Partner an. Ein breites Grinsen ruhte auf seinem Gesicht. Sting dagegen war die Kinnlade nach unten geklappt und er starrte seinen geflügelten Freund neben sich geschockt an. Er war wohl in eine Schockstarre gefallen, denn bewegen tat er sich nicht sonderlich viel und auch auf die Ansprache von Yukino oder Rogue reagierte er nicht wirklich. „Ich glaube, damit hast du ihn wohl umgehauen.“, meinte Yukino und kicherte leise vor sich hin. Es sah schon witzig aus, wie Sting seinen Exceed so entgeistert anstarrte. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Sting wieder gefangen hatte. Er war nun aus seiner Starre, in der er etwas zu Lange gewesen war, erwacht. „Ich und Minerva??? Sag mal, Lector. Wie kommst du auf so einen Schwachsinn??“, die Stimme des Blonden hatte einen leicht hysterischen Unterton bekommen und er war lauter geworden. So laut, dass er nun von allen, einschließlich Minerva und Rufus, angestarrt wurde. Durch sein Entsetzen war er aufgesprungen, was er jetzt allerdings bereute. Schnell setzte er sich hin und blickte peinlich berührt zu Boden. Nachdem sich alle Anderen wieder sich selbst zugewendet hatten, sah Sting wieder auf. „Ich dachte nur…weil du andauernd ein junges Fräulein erwähnst.“, der rostbraune Exceed sah leicht betrübt zu Boden und Sting begann sich für das eben zu schämen. Es brachte Yukino zum Grinsen und auch Rogue lächelte leicht. Er legte seine Hand auf die Schulter des Blonden. „Ganz ruhig. Beruhige dich bitte, Sting.“, der Dragon Slayer sah seinen Bruder etwas besorgt an. Immer wenn Sting sich aufregte, wurde er lauter und zog automatisch die komplette Aufmerksamkeit auf sich durch sein rumgeschreie. Sie unterhielten sich noch lange und es war schließlich spät geworden. Ziemlich spät. Sting gähnte und Frosch war auf Rogues Schoß eingeschlafen. Der Schwarzhaarige fragte sich nun allerdings, wie er den kleinen Exceed in sein Zimmer bekommen sollte, ohne ihn zu wecken. Lector war nach wie vor hell wach und redete munter mit Yukino, die aber auch schon sehr müde aussah. Immer wieder gähnte sie und drohte einzuschlafen. Lector kommentierte das mit einem „Du hörst mir ja gar nicht richtig zu, Yukino-san!“. Doch bald war auch der Exceed müde geworden und Yukino war eingeschlafen. Sting hob die Stellargeistmagierin hoch und brachte sie auf ihr Zimmer, wo er sie sanft in ihr Bett legte und sie anschließend zudeckte. „Gute Nacht, Yukino.“, hauchte er und lächelte, bevor er den Raum verließ und sich mit Lector schlafen legte. Rogue hatte derweil ganz andere Probleme. Diese bestanden daraus, Frosch nicht aufzuwecken. Er saß immer noch am Tresen und rührte sich kein Stück. „Brauchst du Hilfe?“, fragte eine weibliche Stimme. Als der Schwarzhaarige sich umdrehe, erblickte er Minerva, die hinter ihm stand und lächelte. „Psst!“, machte er und symbolisierte ihr, dass sie doch etwas leiser sein solle. „Ich will Frosch nicht aufwecken.“, meinte der Shadow Dragon Slayer dann leise und deutete auf die schlafende Katze im Froschkostüm auf seinem Schoß. Minerva nickte und lächelte. Sie strich dem Exceed über den Kopf und weckte ihn dabei versehentlich. „Rogue-sama, Fro müde!“, meinte der Kleine zu seinem Partner. Dieser nickte. Er nahm Frosch, wie ein kleines Kind, hoch und stand auf. „Gute Nacht, junges Fräulein und Danke.“, kam es leise von dem Schwarzhaarigen und er verschwand in Richtung der Unterkünfte. Minerva folgte ihm. Sie legte sich ebenfalls schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)