Destiny Love von Kanda-Lavi ================================================================================ Kapitel 2: Ein Leben lang ------------------------- 1 Jahr später     Rin rieb sich den Schlafsand aus den Augen und musste mehrmals blinzeln ehe sie ihre Augen richtig aufbekam. Ihr Haar hatte sie kurz geschnitten, da es ihr mittlerweile nur noch auf die Nerven ging. Sie hatte nicht etwa einen Friseur dafür aufgesucht, denn in dieser Zeit gab es soetwas noch nicht. Sie hatte auch keinen ihrer männlichen Begleiter gefragt ob sie ihr vielleicht das Haar kürzen könnten. Nein, sie hatte eine Frau gefragt.  Um genau zu sagen, Kagome. Die vor über einem Jahr noch gar nicht zu der Kategorie Frauen gehört hatte, sondern vielmehr noch ein Mädchen gewesen war. Doch seit Sesshomaru sie in einer stürmischen Nacht mitgebracht hatte veränderte sie sich jeden Tag mehr. Anfangs hatte sie jeden Abend still für sich geweint wenn jeder geschlafen hatte. Rin wurde oft von dem Schluchzen wach und hatte sich nie getraut zu ihr zu gehen um für sie da zu sein. Stattdessen war sie wach geblieben und das solange bis Kagome sich in den Schlaf geweint hatte. Mehrere Monate vergingen so und schließlich wandelte Kagome sich gänzlich. Sie hörte auf jede Nacht zu weinen, verlor ihr lächeln gänzlich und trug stattdessen eine beinahe emotionslose Maske in ihrem Gesicht, ähnlich dem von Sesshomaru. Sie redete nicht viel und wenn dann nur über das Nötigste. Das Einzige was sich nicht verändert hatte war ihre Hilfsbereitschaft, vor allem Rin gegenüber. Kagome zog sich immer zurück sobald sie Miroku, Sango und ihre anderen Freunde sehen konnte. Sie wollte sie nicht sehen, denn das rief nur eine Erinnerung wach, die sie verdrängt hatte. Rin, deren Haar ihr nicht einmal mehr zum Kinn reichte sah neben sich zu dem Futon. Er war leer. Sie schüttelte kurz den Kopf darüber, dass Kagome- mal wieder- viel zu früh aufgestanden war. Dabei hatten sie allesamt Frei und durften ausschlafen. Sie ist wirklich nett und beinahe wie eine Mama für mich… aber sie ist komisch und das schon seit sie Sesshomaru- Sama begleitet. Die kleine Schwarzhaarige erhob sich und wollte auf die Suche nach Kagome gehen als sie verharrte, da sie vor ihrer Tür Stimmen vernehmen konnte. Sie erkannte beide, konnte sie sofort einordnen und legte ein Ohr an die Tür, damit sie lauschen konnte was gesagt wurde.   .-.     Kagome war gerade dabei ihr Zimmer, welches sie sich mit Rin teilte zu verlassen um Frühstück vorzubereiten. Sie holte Wasser aus einem nahegelegenen Fluss, kaufte im Markt Eier ein, damit sie sie kochen konnte. Nachdem sie dies alles erledigt hatte wollte sie Rin wecken und diese um Hilfe beten beim Anrichten, da sie wusste die Kleine würde sich aufregen wenn sie Sesshomaru nicht verwöhnen konnte. Weit kam sie nicht, denn eine tiefe, männliche Stimme hinderte sie am Weitergehen und sie zuckte unmerklich zusammen. Höflich wandte sie sich zu ihrem Gesprächspartner und schaute ihn an. Ohne Freude, ohne etwas zu sagen. Sie glich mehr einer Marionette wie einem Mensch und das machte ihrem Gegenüber zu schaffen, auch wenn er es natürlich nicht Preis gab. „Kagome!“, unsanft wurde ihr Name ausgesprochen und statt mit einem „Ja“ zu antworten verharrte sie einfach nur und wartete ab was Sesshomaru zu sagen hatte.  „Warum bist du auf bei solch früher Stunde?“ Endlich ertönte Kagomes Stimme, reifer und ein wenig tiefer wie noch vor einiger Zeit:„ Das Essen für Euch anrichten, was sonst?“ „Das brauchst du nicht machen. Darum können sich Kohaku und Rin nachher kümmern“, ein seltsamer Unterton schwang in Sesshomarus Stimme mit. War das… Begehren? „Nein. Die beiden können ruhig spielen gehen, so wie es in ihrem Alter auch sein sollte“, Kagome wendete sich ab. Sie änderte ihr Ziel und ging nicht in ihr Zimmer zu Rin. Stattdessen machte sie sich auf den Weg in einen anderen Raum, dort wo sie das Essen anrichten wollte. Sie rechnete nicht damit, dass der Dämon ihr folgen würde, denn das hatte er noch nie. An diesem Tag jedoch tat er genau dies. Er folgte ihr, packte sie am Arm und wirbelte sie zu sich herum. Dabei stolperte Kagome unfreiwillig und landete direkt in seinen Armen. Rin sagte sie habe keine Gefühle? Sie irrte sich, was in dieser Sekunde sichtbar wurde. Kagomes Wangen wurden geziert von zartrosa Streifen und sie entschuldigte sich aufrichtig für ihren Ausrutscher. Sesshomaru tat dies mit einem Winken ab und half ihr auf die Beine. „Warum folgst du mir?“, wendete die Frau ihre Frage auf die Schönheit vor sich. Die erwartete Antwort blieb aus. Mit undurchdringlichem Blick stierte Sesshomaru auf ihren noch immer zierlichen Körper. Auch er hatte sich in dem vergangenen Jahr verändert. War weicher geworden. Er suchte die Gesellschaft von Kagome, wenn auch meist unauffällig und er war redseliger geworden. Sie hatte ihn verändert, so wie die anderen beiden Menschen ihn veränderten.  Er hatte es sogar einmal geschafft zu lächeln als Kagome tollpatschig wie sie manchmal war von einer Kuh getreten wurde als sie versucht hatte sie zu melken. Zum Glück hatte er sie rechtzeitig vor Knochenbrüchen bewahrt indem er sie weggezerrt hatte. Auch Kagome war das inzwischen aufgefallen. Sie hatte sich oft gewundert warum der Herr Dämon der Anti Mensch war immer um sie herum schlich und sie beschützte. Sie traute sich nicht nachzufragen, denn sie wollte die Bindung zwischen ihm und sich nicht zerstören. Sie hatte Angst, dass er sie dann vielleicht wegschicken würde. Das wollte sie unter allen Umständen vermeiden. Sie gab es ungern zu, aber sie war gern in seiner Nähe und wollte ihn Niemals mehr missen. Das was sich da gerade anbahnte verstand sie selbst nicht genau, aber es half ihr über ihren einstigen Verlust enorm hinweg. Selbst wenn sie versuchte es zu verbergen wie Sesshomaru es tat… sie mochte den Dämon. Hatte ihn gern. Ja, er erinnerte sie an ihren Verlust von allen am Wenigsten und das obwohl gerade er ihm besonders nahestehen müsste. Es ist als würde ich ihn ersetzen und auch meine ganzen anderen Freunde gegen Sesshomaru, Rin, Kohaku, Jaken und A-Un tauschen. Aber dem ist nicht so! Ich kann die anderen momentan einfach nicht sehen, weil es mich zu sehr verletzt und ich damit noch nicht leben kann. Ich brauche noch ein wenig mehr Zeit.  „Hör mir zu!“ Kagome fuhr auf, ertappt und zugleich schuldbewusst:„ Tut mir Leid. Was hast du gesagt?“ „Ich sagte, dass du dich endlich mal um dich kümmern sollst. Ich weiß, dass du zu deinen Freunden gehen willst also geh.“ Wie immer klang Sesshomaru dabei gelassen und kühl zugleich. Kagome aber hätte schwören können kurze Trauer in seinen Zügen erblickt zu haben. „Nein! Ich will nicht zurück. Wenn ich zurück gehe dann… dann…“ „Denkst du an Inuyasha“, stellte Sesshomaru fest. Innerlich war er aufgewühlt, denn nach der gemeinsamen Zeit mit Kagome, konnte er sich kaum noch zurück halten. Er wollte sie! Sie sollte sein Besitz werden! Doch ihr Herz gehörte Jemand anderen und das zerfetzte ihn. Egal wie hart seine Maske war, dahinter bröckelte es gewaltig. Oft hatte er sie beobachtet. Hatte mit ihr geredet, ihre Gesten in sich aufgezogen und sogar von ihr geträumt. Wenn sie ein Dämon wäre was er dann alles mit ihr machen würde ohne sich zusammen reißen zu müssen. „Erwähne niemals diesen Namen!“, schrie Kagome und ballte die Hände zu Fäusten. Die Mühe diesen Namen zu vergessen waren zerstört. Und Traurigkeit kehrte wieder in ihren Körper zurück. Nicht so intensiv wie vor einem Jahr, doch ausreichend um ihr Tränen ins Gesicht zu zaubern. Ihre Beine begannen wie damals schon zu zittern und einer ihrer Hände glitt in ihre Tasche, dort wo sie seit jeher den Kleidungsfetzen aufbewahrte. Das letzte Erinnerungsstück.  Kurz davor es zu greifen und fest zuzudrücken, zu schluchzen wie ein Baby und zu türmen packte Sesshomaru sie an eben diesem Arm und zog sie erneut zu sich. Er sah ihr tief in die zugequollenen Augen, versuchte seine Selbstbeherrschung wieder zu erlangen und scheiterte kläglich daran. Er konnte einfach nicht mehr anders, auch wenn er dadurch seine Maske zum Einsturz brachte… sie durfte es sehen. Sie und Niemand sonst. Wild presste er seinen Mund auf ihren. Umklammerte dabei ihre Hüfte und zog sie zu sich. Er spürte wie Kagome sich versteifte und versuchte sich loszureißen, doch er war ein Dämon und um Längen stärker als sie. Zwischen dem Kuss brachte er noch einen Satz hervor:„ Lass dich fallen. Nur dieses eine Mal.“ Er öffnete seinen Mund, schob seine Zunge vor und drang beinahe gewaltsam in den von Kagome ein. Er erforschte ihn, rau und unbeholfen. Seine Krallen fuhren sich aus und verpassten Kagome heftige Kratzer an der Hüfte, was diese dazu brachte zu keuchen vor Schmerz. Sesshomaru sah das eher als Gefallen an, vertiefte den Kuss noch mehr und fuhr mit seinen Krallen unter Kagomes Schuluniform. Deutlich stand ihm eines seiner Träume vor Augen, konnte die Realität nicht mehr fassen und vergaß, dass Kagome ein Mensch war. Er riss ihr das Oberteil in zwei Teile, umfasste ihren Busen und knete ihn wie es ihm beliebte. Während er Kagome weiterhin küsste erkundete er Stück für Stück den Körper der Frau. Diese hatte mittlerweile jeglichen Widerstand aufgegeben. Sie erwiderte sogar den Kuss, wenn auch schüchtern. Ihre Erregtheit ließ es nicht zu, dass sie sich wehrte. Dabei wollte sie doch nur einen Mann an sich heran lassen und der hier vor ihr… das war er garantiert nicht. Sie stöhnte lustvoll auf, hatte noch nie solch heftiges Verlangen in sich gespürt wie in diesem Augenblick, weswegen sie die Hand Sesshomarus nahm und weiter hinab führte an einem Punkt an dem ihre verstorbene Liebe noch niemals im Leben heran gekommen war. Der Dämon ließ sie machen, verschwand mit seinen inzwischen wieder normalen Händen in dem Slip Kagomes und berührte ihre intimste Gegend. Wobei er tunlichst darauf achtete nicht zu grob zu sein. Seine Ekstase wuchs und er war kurz davor ihr auch den Rock zu zerreißen und sie sich zu nehmen. Doch er stieß sie ein Stück von sich, nahm seine Hand wieder aus ihrem Höschen und unterband den Kuss. Er schaute ihr auf die geschwollenen Lippen. Sah ihr in die noch immer verweinten Augen und schluckte einen Kloß hinunter. „Das… wird nie wieder vorkommen“, mit diesen Worten verschwand er einfach. Kagome dagegen glitt zu Boden, umschlang den Körper mit ihren Haaren und schluchzte. Sie wusste nicht mehr was sie eigentlich wollte. Zum Einen trauerte sie immer noch um Inuyasha, den sie erst vor einem Jahr verloren hatte. Zum anderen war sie gerade dabei sich in seinen Bruder Sesshomaru zu verlieben, von denen sie beide nichts gehalten hatten. Was ist nur mit meinem Kopf los? Ich darf mich nicht in ihn verlieben! Er ist Tabu. Und trotzdem wusste sie, dass wenn er es erneut versuchen würde sie ihn nicht zurück stoßen würde. Sie konnte es nicht und sie wollte es auch nicht. Ihr Herz war bereit jemand Neues zu lieben. Ihr Verstand dagegen wehrte sich wegement vergessen und trichterte ihr ein, dass sie ein Flittchen sei, sollte sie sich auf Sesshomaru einlassen. Das ging nicht. Lange Zeit grübelte sie darüber nach was sie machen sollte. Leider kam sie zu keinem wirklich gutem Ergebnis und der Lord ging ihr weitestgehend aus dem Weg und ließ ihr nicht die Chance mit ihm zu reden über die erotische Szene.   .-.     Kagome wartete bis Kohaku und Rin sich an diesem Abend schlafen gelegt hatten, suchte anschließend noch einmal das Gespräch zwischen Sesshomaru und sich selbst. „Was war das vorhin?“, fragte sie ohne Umschweife, erwartete eine wahrheitsgemäße Antwort. Die sie bekommen sollte. „Wir hatten beinahe eine Paarung.“ Kagome vergaß immer wieder, dass es bei Dämonen nicht Sex, sondern Paarung hieß. Das war ein sehr gewöhnungsbedürftiger Begriff für sie, die ja ursprünglich aus einer anderen Zeit stammte. „Das habe ich selbst gemerkt… aber… warum? Du hasst die Menschen und ich bin einer.“ „Keine Ahnung.“ Kalt und Abwesend… der Sesshomaru, den sie damals kennen gelernt hatte. Das missfiel ihr und Zorn machte sich in ihr breit. „Du bist ein Dämon und besitzt Stolz und Ehre oder nicht? Und wenn du ihn nicht in den Dreck ziehen willst indem du deine Fehler nicht einsiehst und dazu stehst wird es nicht besser werden.“ „Du bist anders wie die anderen Menschen“, gab Sesshomaru zu. Kagome nickte:„ Ich komme aus einer anderen Zeit.“ „Das meine ich nicht. Du verhältst dich anders.“ „Und du hast dich verliebt“, beendete Kagome den Satz, der eigentlich kein Ende bedarf. Sie wusste es, sah es in seinen Augen, die sich verändert hatten und wollte es aus ihm heraus kitzeln. Doch er schwieg. Stritt es nicht ab, gab es aber auch nicht zu. Das brauchte er auch gar nicht, denn sie kannte die Antwort bereits. „Sesshomaru- Sama… auch ich habe Gefühle für dich entwickelt, allerdings brauche ich Zeit. Ich weiß nicht wie es sich zwischen uns entwickeln wird und ob du mir überhaupt eine Chance geben wirst sollte ich mich für dich entscheiden. Aber ich muss bevor ich über diese Dinge nachdenke erst einmal meine Trauer verarbeiten und wieder ins Reine mit mir kommen. Erst dann weiß ich mehr… verstehst du?“ Erneut schwieg Sesshomaru und erneut verschwand er einfach ohne ihr eine Antwort zu geben, doch als er weg war lächelte Kagome. Das erste Mal seit über einem Jahr zogen sich ihre Mundwinkel nach oben und sie wusste: Er würde auf sie warten. Wenn es sein musste ein Leben lang… Ende… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)