Dämonenblut von Kalimpoli (Die silberne Tinte) ================================================================================ Kapitel 2: Ungewöhnlicher Besuch -------------------------------- Die Zeit, in der sie wartend hinter der Tür stand schien sich länger zu strecken, als sie es sonst tat. Vivian war schon immer sehr neugierig gewesen und bestand regelrecht darauf, die Türe als erstes zu öffnen. Es schien, als würde sie Stunden warten, doch das gleichmäßige ticken der Wanduhr ließ sie ahnen, dass es höchstens einige Minuten gewesen sein konnten. Ein lautes klopfen, durch das das Mädchen zusammen zuckte Drang durch die Holztür, welche sie nach einem tiefen Atemzug öffnete. Die düstere Gestalt die auf das Haus zugekommen war, lächelte freundlich. Grau-grüne Augen welche Vivi bis jetzt nur von sich selbst kannte strahlten sie an. "Guten Tag, ich bin Christopher Campbell und auf der Suche nach Martha. Wenn ich fragen darf, wer ihr seid junges Fräulein?" "Guten Tag", Vivi blickte zu dem Fremden auf und musterte ihn eindringlich "Vivian, Vivian Miller. Was genau wollen sie denn von meiner Mutter?" Christopher war ihr nicht ganz geheuer. Sein langes schwarzes Haar, der lange schwarze Mantel und der goldene Gehstock mit dem überaus üppig verzierten Knauf, der für sein Alter viel zu viel schien ließ ihn wie einen der bösen Magier aussehen von denen Martha früher immer erzählt hatte. "Ich wusste gar nicht, dass sie eine Tochter hat...Vivian…mmh" Christophers Blick verfinsterte sich leicht, so dass Vivi einen Schritt zurück trat und dabei über den Teppich stolperte. "Was ist denn hier für ein gepolter, Kind was machst du da auf dem Boden steh auf." Eine Frau mit grauen Haaren, zu einem Dutt hoch gesteckt und einigen Lachfalten stand im Eingang. Auf ihrer Küchenschürze befanden sich einige Kleckse die auf den Kuchen im Ofen hinwiesen. Erst jetzt schien sie den Besuch zu bemerken. Überrascht riss sie die Augen auf "Chris...das...das kann nicht sein! Wieso kommst du her? Was willst du hier?" Inzwischen stand Vivian wieder und beobachtete die Situation eher skeptisch. Mit den Worten "Ich werde Tee machen gehen", verschwand sie in der Küche. Ohne ein Wort ging Martha mit ihm ins Wohnzimmer. "Eigentlich bin ich her gekommen weil ich dachte, du wüsstest vielleicht wo meine Schwester ist", setzte Chris an. "Oh, Lindsey ist verschwunden? Ich dachte sie wäre bei dir in London." Martha klang ungewohnt kalt. Die ältere, sonst immer so sanft und herzlich klingende Dame, sprach ungewohnt kühl. Auch ihre Lachfältchen waren verschwunden. Das wunderte auch Vivi, welche mit einem Tablett mit Tee und Keksen hinter der Tür stand und lausche. "Du weißt genau was ich meine Martha, du hast sie mir genommen. Einfach so! Ich war vierzehn, ich hätte für sie sorgen können. Sie selbst groß ziehen...mit Lyndsey!" Er strich sich durchs Haar "Weiß sie wenigstens davon?", Chris war aufgestanden und lief unruhig im Raum hin und her während Martha schwer seufzte. "Natürlich weiß sie nicht Bescheid. Was hätte ich ihr sagen sollen? Ich konnte doch nicht ahnen, dass einer von euch plötzlich hier auftaucht. Ich wollte sie beschützten. Eure Eltern sind von einem Dämonen entführt und wohl möglich umgebracht worden." erneut drang ein schwerer Seufzer aus ihrer Kehle "Wie hätte ich ihr sagen können, dass sie eine der drei stärksten Magier ist die noch leben? Sie hätte uns sicher verlassen um zur Organisation zu gehen. Das wäre nicht gut für sie." Kaum hatte Martha ausgesprochen, ertönte ein lautes klirren im Flur gefolgt von lauten Schritten auf der Treppe. Sowohl Martha als auch Chris zuckten zusammen. "Sie ist meine Schwester, weißt du was ich durchgemacht habe um sie zu finden?! Ich werde sie nicht noch einmal alleine lassen!" mit diesen Worten verließ er das Wohnzimmer und lief Vivi hinterher. Mehrfaches rütteln an ihrer Zimmertüre brachte ihm rein gar nichts "Ich will dich nicht sehen, Mutter", schluchzte das Mädchen, welche mit dem Gesicht in ihrem Kissen lag und weinte. "Ich bin nicht Martha", drang es durch die Tür zu ihr. Ohne weiter zu Zögern klopfte Chris mit seinem Gehstock gegen die Türklinke und die Türe sprang auf. "Ich gehe davon aus, dass du alles gehört hast Vivian?", er ließ sich auf einem kleinen Hocker neben ihrem Bett nieder. Vivi nickte nur leicht "Höchstwahrscheinlich." Vorsichtig legte Chris eine Hand auf ihre Schulter, zog diese aber schnell wieder zurück "Kalt..", murmelte er. Fragend blickte sie zu ihm "Kalt? Es ist Juli und definitiv heiß heute", sprach sie leise ehe sie sich aufsetzte. "Ich habe so viele Fragen...“, schniefte sie während die sich ihre Tränen mit ihrem Ärmel trocknete. Chris begann zu lachen "Das ist aber nicht sehr Damenhaft, kleines." Auch Vivi begann zu grinsen "Ich bin doch nur ein Landei, Spitzentaschentücher sind so...so überheblich", meinte sie ernst und überzeugt. "Weißt du überhaupt nichts mehr von früher?", Chris Stimme war so ruhig und sanft, ganz anders als es zuvor bei Martha war. Die einzige Antwort die er bekam war ein Kopfschütteln. Nervös strich er seine Haare zurück "Dann fange ich am besten ganz vorne an." Als er gerade ansetzen wollte stürmte jemand die Treppen zu Vivis Zimmer hoch "Vivilein, es kam gerade ein Paket von einem Herrn Phillip Featherwright für dich an", rief eine tiefe und raue Stimme kurz bevor Edwin Miller das Zimmer betrat. "Vater das ist..", setzte Vivi an. Jedoch wurde ihr Satz von ihrem Vater beendet "Christopher Campbell" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)