Die silbernen Waffen von Renako (- Geschlossen -) ================================================================================ Kapitel 3: Eine andere Welt?! ----------------------------- Nähere Hinweise bitte beim Prolog lesen :) Disclaimer: Die Story ist selbst ausgedacht, aber ich hab Elemente der verschiedensten Quellen mit einfließen lassen. Wundert euch also nicht, wenn euch was bekannt vorkommt *g* Die Charaktere, sowie die Namen sind allerdings von mir. Find ich ja richtig klasse, noch ein neuer Leser *rumhüpf* An Illusion - Der Traum von der wirklichen Welt Kapitel 3 - Eine andere Welt?! Blinzelnd öffnete er die Augen und sah sich ein wenig schlaftrunken um. Dann schreckte er mit einem Mal hoch und fuhr senkrecht in die Höhe. War er eingeschlafen? Sah ganz danach aus... Dabei hatte er doch nur eine kurze Pause machen wollen. Aber er war wohl zu erschöpft gewesen. War er doch die ganze Nacht unterwegs gewesen. Der junge Prinz streckte sich und besah sich dann die Umgebung. Einen einsamen Baum mitten auf einer weiten, grünen Wiese hatte er als seinen Schlafplatz auserkoren. Der Morgen war noch jung und so beschloss er einmal weit in ,sein' Königreich hineinzuziehen. Sein Königreich... Das klang so... so unwirklich. Aber der Tag stand bevor, an dem er die Verantwortung für all dieses übernehmen musste. Nicht mehr lange, dann stand er da. Vor einer riesigen Nation, einem gewaltigen Königreich und ganz allein. Seine Eltern tot, Jeb verschollen ... und weiter mochte er nicht denken. Es würde nur wieder alles wachrütteln. Diesen Schmerz wachrütteln, der so tief in ihm wohnte. Niemand würde ihn verstehen. Alle sahen nur den tapferen Krieger, den strahlenden Königssohn in ihm. Keiner konnte durch diese Fassade hindurchsehen. Er könnte so heulen. Ach! Was dachte er da eigentlich? Machte einen auf sentimental... Wenn Jeb ihn so sehen würde, der würde sich kaputtlachen. ,Wenn ich zurückkehre, werde ich ihnen sagen, das wir ihn suchen! Ich bin der Prinz! Der zukünftige König. Verdammt, irgendeinen Vorteil muss ich damit haben. Und sonst geh ich eben allein, egal was Vandogh sagt!' Während er nachdachte, war er wieder zurück an den Baumstamm gesunken. Aber nun stand er schwungvoll auf, streckte sich und holte tief Luft. Dieser Tag gehörte ihm. Ihm allein! So hatte er wenigstens mal Zeit nachzudenken... Über Alles... ~~~~~~~~~~~~~~~#~#~#~~~~~~~~~~~~~~~ Nell war staunend an die kleine, verstaubte Tür heran getreten. Durch das Schlüsselloch fiel ein einzelner, heller Lichtstrahl in den vollkommen düsteren Raum unter dem Dach. Nell hielt ihre Hand in den Weg des Lichts und auf ihrer Hand erschien ein heller Kreis. Sie nahm die Hand wieder weg und der Strahl fiel wieder weiter in den Raum hinein. "Echt... Echtes Licht. Aber es regnet draußen...? Jade?!", murmelte die Blonde verständnislos vor sich hin und hob beim letzten Wort den Kopf und sah ihre Freundin fragend an. "Also... Eh. Ja... Keine Ahnung?", die zuckte auch nur mit den Schultern. "...aber... - Das werden wir ja gleich wohl wissen", und mit diesen Worten kniete Jade sich entschlossen vor die niedrige Tür und drückte die Klinke herunter. Nell hatte dem ganzen staunend zugesehen. Jade war bei so was weitaus praktischer veranlagt... Das blonde Mädchen hielt den Atem an und wartete darauf, was sich hinter dieser Tür befinden würde. Aber die Tür rührte sich kein Stück. Das Klacken der wieder hochschnellenden Klinke war das einzige Geräusch, was im Raum zu hören war. Abgesehen von dem Geräusch des prasselnden Regen und dem Heulen des Windes, das von Draußen kam. "War klar. Abgeschlossen.", meinte Jade und stand wieder auf, "Ist ja auch ganz logisch! Diese Tür würde direkt auf den Innenhof führen und wir befinden uns immerhin im 3. Stock! Man wollte vermutlich dafür sorgen, dass nicht aus Versehen jemand hinunterstürzt." Nell schwieg. Das wäre die plausibelste Erklärung, natürlich. Aber das Licht. Woher kam dieses Licht? Und selbst wenn man davon absah, sie wollte nicht wahrhaben, dass hinter dieser Tür eine so einfach Erklärung stecken sollte. Diese Tür hatte etwas Geheimnisvolles an sich. "Nein", sagte sie leise. "Wie ,Nein'?" Jade schaute ihre Freundin erstaunt an. "Ich glaube diese Tür ist etwas ganz besonderes", erwiderte diese. "So, glaubst du das?", fragte Jade amüsiert zurück, "Und wie erklärst du dir das?" "Weiß nich'..." Die Antwort kam so leise, dass Jade sie fast nicht verstanden hätte. Diese schaute ihre Freundin an, aber Nell starrte nur wie gebannt, oder besser fast wie in Trance auf die Tür. Jade seufzte. Die Tür sah wirklich ziemlich seltsam aus, aber was käme denn für eine weitere Möglichkeit in Frage, was sie bezweckte? "Hey Süße, jetzt spinn hier mal nicht rum. Das ist eine ganz normale Tür. Dahinter ist 10 Meter Freiflug auf den Innenhof! Und selbst wenn nicht. Sie ist verschlossen! Also müsstest du sie erst einmal öffnen und..." "...und...", griff Nell das letzte Wort auf und ging dann wie von der Tür magisch angezogen in die Knie. Ihr war etwas aufgefallen. Die Tür war mit einer dicken Staubschicht bedeckt, aber darunter glaubte sie etwas erkannt zu haben. Sie hob die Hand und wischte langsam den Staub herab. Jade stockte buchstäblich der Atem. In das schöne, alte Holz der Tür war etwas eingeprägt. Und nachdem der Staub verschwunden war, konnte man auch genau erkennen was. Die Verzierung prangte auf der Mitte und stellte ein wunderschönes Schloss mit einem hohen Turm dar. Mit unendlich vielen kleinen Details versehen machte diese Verzierung die Tür zu einem echten Schmuckstück. "...ich glaube...", Nell langte nach dem ledernen Band um ihren Hals und tastete mit ihren Fingern nach dem kalten Metall. "...ich weiß auch wie." Sie betrachtete den schönen Schlüssel ein weiteres Mal. Kein Zweifel; das Schloss war identisch. Der Turm machte es unverkennbar und Nell war sich ganz sicher: Die Verzierung brachte einen Zusammenhang von Schlüssel und Tür und folglich musste der Schlüssel einfach ins Schloss passen! Nun von unbändiger Neugier gepackt führte die Blonde den Schlüssel zum Schloss. Er steckte. "Nell, sei vorsichtig", ertönte plötzlich Jades Stimme den Raum. Irgendwie hörte sie sich gedämpft an. Als stände Jade weit, weit weg von ihr. Nell schluckte und drehte den Schlüssel herum. Es klackte leise und knarrend öffnete sich die Tür einen Spalt breit. Der kleine Lichtstrahl der zuvor die Dunkelheit des Dachbodens gebrochen hatte, dehnte sich nun auf die Größe des Türspaltes aus. Abermals musste Nell schlucken. Sie war hin und her gerissen. Noch war es nicht zu spät, die Tür einfach wieder zu schließen, den Schlüssel umzudrehen und einfach die Kisten wieder davor zuschieben! Aber die Neugier in ihr schien diese Idee förmlich zu verhöhnen und erfüllte Nells ganzen Körper mit dem alleinigen Wunsch, hinter die Tür zu blicken. Sie packte die Klinke. Knarrend öffnete sich die kleine Tür. Im nächsten Augenblick verbannte Nell den zögerlichen Gedanken, die Tür wieder zu schließen in den letzten Winkel ihres Gedächnisses und Jade schluckte so heftig, dass ihr Tränen in die weit aufgerissenen Augen trieben. Helles Sonnenlicht durchflutete mit einem Mal den Dachboden. Vor ihnen lag eine saftige grüne Wiese, durch die sich ein schneeweißer Kieselsteinpfad schlängelte. Er verlor sich irgendwo weiter unten an einem Waldstück, hinter dem wiederum in weiter Ferne die Silhouetten riesiger Berge zu sehen waren. Die beiden jungen Frauen spürten förmlich, wie mit dem Licht auch eine angenehme Wärme zu ihnen in den Raum kroch. Die warme Luft duftete nach freier Natur, nach Frühling. Und sie war erfüllt mit dem leisen Rauschen der Baumwipfel im sanften Wind. Natur. Unvergleichliche Schönheit. Wärme. So etwas konnte man nicht simulieren. Es musste real sein. Egal wie verrückt das klang, aber es musste real sein! Jade kam sich vor wie in einem schlechten Film. Sie befanden sich in einer Kleinstadt in Irland, im 3. Stock eines Reihenhauses, es war November und draußen schüttete es wie aus Kübeln. Das waren Fakten. So. Aber dann öffnete man eine Tür auf dem Dachboden mit einem Schlüssel der wahrscheinlich ewig lange im Abzugschacht vom Küchenherd versteckt worden war und war plötzlich nur noch einen Schritt von einer herrlichen Naturlandschaft mitten im schönsten Frühlingswetter entfernt?! War sie denn verrückt geworden? Nell riss die Freundin aus ihren Gedanken. Sie hatte sich vor Jade aufgebaut und wirbelte vor deren Augen ein Gänseblümchen zwischen zwei Fingern hin und her. "Ist das nicht der absolute Wahnsinn?! Es ist echt! Keine Sinnestäuschung! Ich dachte immer es gibt keine übernatürlichen Dinge auf diese Erde, aber das ist der Beweis!", jubelte sie. Jade lächelte schwach. Sie konnte das einfach nicht begreifen, während Nell einfach nur begeistert war. Die Blonde kniete vor der Tür und streckte ein weiteres Mal die Hand aus. Sie verharrte auf den kühlen, weißen Kieselsteinen. Sie zog ihr Bein hinterher und auch das Knie spürte den harten, unebenen Untergrund nun. Sie zögerte eine Sekunde, krabbelte aber dann vollständig auf die andere Seite der Tür. Plötzlich hörte sie einen entsetzten Aufschrei. Er kam von Jade die hinter ihr stand. Schnell wollte sie sich umdrehen, aber im gleichen Moment hatte sie ihren anderen Fuß auf die andere Seite gezogen und hatte nun das Gefühl ein fürchterlicher Ruck würde durch ihre gesamten Glieder fahren und sie wegschleudern. Als sie ihre Augen wieder öffnete, lag sie auf dem Kiesweg. Das erste was sie erblickte, war Jade neben ihr, die gerade dabei war sich wieder aufzurichten. Sie war Nell hinterher gehechtet, als diese durch die Tür gekrabbelt war. Nun saßen die beiden sichtlich verwirrt aber vor allem verschreckt auf dem Weg. Beide starrten auf dieselbe Stelle. Als gäbe es nichts Wichtigeres waren ihre Blicke auf einen Punkt in der Luft geheftet. Nell war die erste, die es aussprach. "Die Tür ist weg." Jade hatte ein ungutes Gefühl. Ein SEHR ungutes Gefühl... Sie hatten diesen Ort durch die Tür betreten. Und jetzt war sie weg. Sollte das heißen, sie saßen hier fest?! Das war zuviel. "Oh nein...", murmelte Nell leise. "'Oh nein'", äffte Jade sie nach. Was zuviel war, war zuviel. Und das hier war mehr als zuviel! Das durfte doch nicht war sein! Die junge Frau baute sich vor ihrer Freundin auf und brauste auf: "VERDAMMTE SCHEISSE! Wir wollten doch nur den Dachboden aufräumen! Und dann gehen wir durch diese mehr als sonderbare Tür und landen mitten auf einer grünen Wiese unter der Strahlenfrühlingssonne. Ehe wir uns versehen sind wir da und der Ort, von dem wir kamen verschwindet einfach so, als wäre er Luft! Und alles was du sagst ist ,Oh nein'?!" Jetzt fuhr aber auch Nell wütend in die Höhe: "Das ist ja wohl voll unfair! Du bist ja wohl auch hier, oder?! Willst du mir jetzt die Schuld in die Schuhe schieben? Was zum Teufel kann ich denn dafür??!!", schrie sie zurück. "Du mit deinem dämlichen fantastischen Tick! Wer musste denn sofort sein Schlüsselchen zücken, damit wir auch JA sehen können, dass sich hinter der Tür nicht der Fall zum Innenhof verbirgt? WER meinte denn, hinter der Tür müsse was besonderes sein?!" Jade mochte sich einfach nicht beruhigen. "Wie kannst du nur so was Gemeines sagen?!" Nell spürte wie sich in ihrem Hals ein dicker Kloß bildete. Aber sie würde jetzt nicht weinen, oh nein! Aber Jade blieb stur. "Weil wir, wenn du dich mit einer einfachen Erklärung zufrieden gegeben hättest, gar nicht hier wären! Ich hab genug davon! Das ist doch zum Kotzen!!!!!!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und stapfte den Weg hinunter. Fassungslos sah Nell ihr nach. "JADE!" Aber die Freundin hörte nicht, sie ging unverwandt weiter. "JADEEEE!" Jetzt bleib stehen!", rief Nell laut und rannte ihr hinterher. Tatsächlich verlangsamte Jade ihr Tempo. Und als Nell sie erreicht hatte, blieb sie stehen. Die Blonde packte ihre Freundin an den Schultern und sah ihr verzweifelt ins Gesicht. Den gleichen Blick konnten die dunkelbraunen Augen nur zurückgeben. Diesem Blick folgt ein leises "Sorry". Nell schließt ihre Freundin in die Arme. Dann fragt sie leise: "Und was machen wir jetzt?" Jade seufzt. Dann rappelt sie sich entschlossen auf. "Tja, ich denke es ist am besten, wenn wir das ganze nüchtern angehen. Durch irgendwelche Einflüsse scheinen wir wohl am anderen Ende der Welt gelandet zu sein. Frag mich nicht warum, aber es ist nun mal so. Die Tür ist nicht mehr da, wo sie vorher war. Also schlage ich vor, wir suchen sie. Und überhaupt sollten wir erst mal wissen, wo wir überhaupt gelandet sind!" Als Nell sie so reden hört umspielt ein erleichtertes Lächeln ihre Lippen. Ja, SO kannte sie Jade. Jetzt war alles wieder okay. Und trotzdem würde sie ihr lieber erst später sagen, was sie vor ein paar Augenblicken bemerkt hatte. Jade würde sich nur wieder aufregen, wenn sie ihr jetzt sagen würde, dass der geheimnisvolle Schlüssel aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen wieder an dem ledernen Band um ihren Hals hing. Das wollte sie nicht riskieren... "Hey! Gehen wir jetzt oder wie, oder was?!" Nell schreckte auf und folgte Jade, die den Weg schon ein paar Schritte entlang gelaufen war. Die beiden Mädchen folgten dem Weg hinunter und gelangten so hinein. Hinein in das größte Abenteuer ihres Lebens, noch vollkommen unwissend, was schon in kurzer Zeit alles über sie hereinrechen wird. ~~~#~#~#~~~ Die knisternden Flammen waren herrlich beruhigend. Sie warfen gespenstische Schatten auf das Gesicht der jungen Frau. Aber die interessierte das herzlich wenig. Ihre Augen waren einzig und allein auf den langen, weiß-silbernen Gegenstand in ihren Händen gerichtet. Man könnte sagen es sei ein Seil, ja. Aber wenn man genau hinsah, war das Seil aus hunderten von kleinen metallenden Kettengliedern zusammengefügt. Und doch fühlte es sich unglaublich weich an. Fasziniert glitten ihre Blicke, wie auch ihre Hände immer wieder über dieses seltsame Material. War es Silber? Es leuchtete heller wie alle Sterne am Firmament zusammen. So wunderschön... Auf der anderen Seite des kleinen Lagerfeuers drehte sich Nell im Schlaf auf die andere Seite, so dass jetzt auch auf ihrem Gesicht die Schatten der züngelnden Flammen tanzten. Aber davon bekam sie gar nichts mit. Sie schlief tief und fest. Jade schaute hinüber. Argwöhnisch verzog sie das Gesicht. Pah! Nell hatte wirklich eine Schraube locker. Den ganzen Tag waren sie durch weite Wiesen, offenen Wälder und hügelige Landschaften spaziert. So fasziniert wie sie waren, hatten sie gar nicht gemerkt, wie kaputt sie eigentlich schon waren. Beide hatten sie völlig erschöpft an einem wunderschönen See gerastet. Fast zerfressen von Hunger und Durst blieben sie erst einmal liegen. Jade war vollkommen erledigt gewesen. Sie lag am Boden und wollte am liebsten nie wieder aufstehen. Aber dann spürte sie auf einmal ein eigenartiges [3 ,ei's ^^°] Gefühl. Irgendetwas hier in der Nähe hatte eine gewaltige Ausstrahlung. Wie magisch davon angezogen stand Jade auf und ging in die Richtung, aus der diese Aura zu kommen schien. Sie führte sie zu einer Stelle, an der ein kleiner Bach in den großen See mündete. Ja, jetzt spürte Jade dieses Gefühl immer stärker. Es fühlte sich unglaublich an. Stark, aufgeweckt, erfrischend, einfach unbeschreiblich gut! Jade kniete vor dem Bach auf einen der vielen Steine nieder und konnte jetzt auch endlich sehen, woher die Aura kam. Mitten im Flussbett lag das wunderschöne silberne Seil und wurde von dem kühlen, klaren Wasser überspült. Es schien förmlich zu leuchten. Wie gebannt streckte Jade die Hand danach aus. Das Wasser war stechend kalt, aber das war ihr im Moment ganz egal. Als ihre Hand das Seil berührte, schien sich eine unbändige Kraft in ihr aufzubäumen. So etwas hatte sie noch nie gespürt. Es war unbeschreiblich! Sie zog es vorsichtig heraus und trug es wie einen wertvollen Schatz mit sich. "Nell, sie dir das an", hatte sie Nell aufgeregt geweckt. Nell die eingedöst war, gähnte und öffnete verschlafen ihre Augen ein wenig. "Och, so ,n olles Seil? Ich dachte du hättest vielleicht was zu Futtern gefunden. Oder irgendwas anderes gescheites", brummte sie und schloss die Augen wieder. Fassungslos starrte Jade sie an. ,Olles Seil?' Hatte sie wirklich ,Olles Seil' gesagt?! So eine Tröte! Olles Seil... Jade nahm ihren Blick wieder von der schlafenden Freundin und blickte durch die Baumwipfel herauf in den klaren Sternenhimmel. Seltsam. Sie hatte sich eine kurze Zeit lang sehr mit Astrologie beschäftigt, aber keines der Sternenbilder über ihr kam ihr auch nur im Entferntesten bekannt vor. Sie mussten wirklich sehr weit von zu Hause weg sein... Plötzlich, so kam es ihr vor, schien der Glanz der Sterne gänzlich zu verblassen. Der Himmel färbte sich schwarz und auf einmal fühlte Jade eine eisige Kälte. Wieder stieg ein ungutes Gefühl in ihr auf. Aber diesmal gefiel es ihr wirklich ganz und gar nicht, was hier geschah. Der Wind brauste auf und fuhr mit aller Macht durch die Flammen des Feuers, welches unheilvolle Funken ausstob. Jade erstarrte. Sie hatte plötzlich das Gefühl, als stände jemand hinter ihr. Als wäre die eisige Kälte ganz in der Nähe... "AAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" Ein entsetzter Aufschrei riss Nell unsanft aus dem Schlaf. Sie rappelte sich rasch hoch. Was war denn nur los, wer hatte geschrieen? "Ja-....", wollte sie gerade ihre Freundin fragen, als ihr Blick plötzlich die Ursache des lauten Schreies ausmachte. Das Blut schien in ihren Adern zu gefrieren. Vor ihren weit aufgerissenen Augen bot sich ihr ein schreckliches Schauspiel. "JAAADEEEE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" Was war das nur?! Ihre Umrisse waren Menschengleich, aber sie hatten keine Gesichter. Schwarz waren sie, schwarz wie die Nacht. Und um sie herum schien sich eine schreckliche Kälte auszubreiten. Es waren so viele... Aber das Schlimmste war die Tatsache, dass sie sich Jade gepackt hatten. Nells Freundin strampelte und schrie, aber es nützte nichts. Diese Gestalten waren zu mächtig. "JADE!", schrie Nell ein weiteres Mal entsetzt und wollte auf die Freundin zueilen. "NEIN! Nell, hau ab! Hörst du?! Lauf! Lauf so schnell du kannst! Verschwinde bevor es zu spät ist!", presste Jade verzweifelt heraus. "Aber.." Nell schien nicht zu verstehen. "LAUF!!!!!!!!!" Und da kamen sie auch auf sie zu. Nell schrie auf und sie lief. Sie rannte und rannte. Unter ihr knackte das Holz und raschelte das Laub. Sie rannte in panischer Angst durch das Unterholz, verfing sich in dornigem Gestrüpp und versuchte verzweifelt sich die immer wieder auf sie zupeitschenden Äste von ihrem Gesicht fernzuhalten. Jetzt hatte sie eine Wurzel übersehen und fiel der Länge nach hin. Die Angst kroch in ihr hoch und drohte sie zu übermannen. Nell rappelte sich auf und rannte weiter und weiter und weiter, immer die schrecklichen Verfolger im Nacken fühlend. Ihre Beine schienen nicht mehr zu ihr zu gehören. Aber sie lief trotzdem weiter durch den dunklen Wald. Sie sah es zu spät. Sie war auf einen Abhang zugerannt. Sie versuchte zu bremsen, konnte sich nicht mehr halten und stürzte kopfüber hinunter. Sie drehte sich um sich selbst, konnte nichts mehr kontrollieren bis sie schließlich hart an einem Baumstamm anschlug. Alles tat weh, ihr Puls pochte an ihren Schläfen als wollte er ausbrechen. Sie hob den Kopf und sah die schwarzen Umrisse dieser Horror-Gestalten auf sich zu kommen. Ihr wurde regelrecht schlecht. ,Jetzt ist alles aus' dachte sie, als das Schwarz nur noch eine Hand breit von ihr entfernt war. Sie schien die eisige Kälte schon in sich zu fühlen und ein letztes Mal stieg unbeschreibliche Angst in ihr hoch.... "AAAAHANNNG!" Erschrocken von dem lauten Schrei zuckten ihre Augenlider. "Das habt ihr euch so gedacht, ja?! Aber nicht mit mir! Ihr werdet nie wieder unschuldige verschleppen so lange Ich in der Nähe bin!!!!" Das war keine Einbildung! Da war jemand! Jemand war bei ihr! Verschwommen nahm sie eine große, unendlich helle Flamme war, die einen schwarzen Umriss nach dem nächsten vernichtete. Dann drehte sich alles vor ihren Augen und sie schloss diese. ~~~#~#~#~~~ "Hey! Hey du!" Kaum hatte sie die Augen geschlossen, so schien es, da hörte sie eine leise Stimme und spürte wie jemand ihr auf die Wange klopfte. Es war ganz still geworden und war auch gar nicht mehr so kalt. Benommen öffnete sie die Augen. Sie erkannte nicht viel, nur eine dunkle Silhouette die sich über sie gebeugt hatte. Das einzige was sie klar erkennen konnte waren zwei unverschämt schöne, blaue Augen. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen, bevor alles vor ihren Augen in tiefer Dunkelheit versank. ~~~~~~~~~~~~~~~#~#~#~~~~~~~~~~~~~~~ Puuuhhh! Fertig!!! *strahl* Bin ich müde.. *wegpenn* Es ist jetzt halb 1... Aber ich wollte unbedingt heute (ok, es ist schon ,morgen') fertig werden. Wie hats euch denn gefallen? Ich fand den Teil echt total schwierig, da musste soviel rein und er ist dafür viel zu kurz geworden. Ist er verwirrend? Bestimmt *seufz* Ist ganz schön fies, was? Kaum sind Jade und Nell in dieser anderen Welt gelandet, schon werden sie auch schon getrennt. (Übrigens dachten die beiden die ganze Zeit, sie wären auf der Erde... ^^°) Tja, das war aber leider nötig. Huhh, ich freu mich so darauf, das nächste Kapitel zu schreiben!!!! Irgendwann müssen sich unsere Schätzchen ja mal kennen lernen *jade & jeb und nell & ajax in eine box steck* *hehe* Sag mal, die letzte Szene... erinnert mich voll an die mit den Schildkröten bei Nemo *rofl* Ich musste mich ja unheimlich zusammennehmen um nicht "Hey Duuuude" zu schreiben *wechlöl* Ach ja, ich hab mir so ausgerechnet, dass mindestens 5 Leute diese FF hier verfolgen. Ich wäre echt super, super glücklich wenn ihr mir auch mittels eines Kommentars zeigen würdet, dass ihr dieses Kapitel gelesen habt. Wisst ihr, ohne Kommentare machts gar keinen Spaß =( Und ich finde, ab diesem Kapitel hier beginnt auch die "eigentliche" Story der FF. Das andere war ja nur Vorgeschichte. Hätte ich im Prinzip auch alles in den Prolog packen können ^^° Mich wundert jetzt im Nachhinein ja wirklich, wie ihr euch diesen langweiligen Mist reinziehen konntet. Das war n schlechter Start... *um vergebung bittet* Jetzt zu euren Kommis zum letzten Kapitel: @ Rouge: *lol* Alice im Wunderland? Hab ich noch gar nicht dran gedacht ^^ Leider kommen keine Diversen schrumpf Pilze, Karten, Grinsekatzen und Nicht-Geburtstage drin vor ^___^ Die Idee mit der Tür ist übrigens aus der Augsburger Puppenkiste ;DDD @ Yewoh: Ohhh, ein neuer Leser! *sich krall und nicht wieder gehen lässt* Juhuuu!!! Ok, bevor mir jetzt das gleiche Schicksal wiederfährt wie der armen Jade (so von wegen Schatten und so ^^) hab ich lieber mal weitergeschrieben ;) Bis zum nächsten Mal! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)