Das Model und sein Rockstar von Pragoma ================================================================================ Kapitel 26: Kapitel 25 ---------------------- Mit einem neuen Kaffee setzte ich mich zu Chris und Hoyt, schwieg jedoch sehr lange und wirkte mehr abwesend als anwesend. "Er scheint nachzudenken", hörte ich Chris nuscheln und ja, das tat ich tatsächlich. Nur anders. Wie sollte ich das alles meiner Familie, meinen Eltern erklären? Sie waren weder Sam, Blaise noch Benny oder Smith, die es zwar skeptisch betrachteten, aber durchaus annahmen. Bilder würden sie sicher verstehen, aber den Rest nicht und ich konnte meine Mutter jetzt schon hören. Schimpfend wie ein Kesselflicker und dazu mich mit dem Holzlöffel durch den Garten jagend. Keine schöne Vorstellung, aber ich kannte meine Mutter gut und lange genug, um zu wissen, wie sie tickte. So nett sie aussah, so gruselig konnte sie werden. Von meinem Vater wollte ich lieber nicht anfangen, seine Meinung würde vernichtend sein und vor dieser graute es mir am meisten. "Draco?" Chris sprach mich an, dazu wirkte er besorgt und doch sah ich ihn einfach nur an, ehe ich die Hände über dem Kopf zusammenschlug und aufsprang. "Was hat er denn jetzt?" Verwirrt sah auch Hoyt auf, dann aber fing er mich buchstäblich ein, hielt mich an den Schultern fest und bugsierte mich zurück zum Sofa. Ich war aufgebracht, konnte nicht mehr klar denken und der Gedanke an meine Eltern ließ mich nicht los. "Ich ..." Meine Stimme versagte mir ihren Dienst, ebenso schien mein Kopf wie ein Bienenstock zu brummen und das lag sicher nicht am Restalkohol. Ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen, was ich letztendlich auch tat, aber feststellen musste, dass es mir kein Stück besser ging. "Ich ruf' Samantha an." Scheinbar Helmut, der mein Handy aus der Hosentasche zog und kaum später telefonierte. "... völlig neben sich. Ja, keine Ahnung ..." Wortfetzen, mehr vernahm ich nicht. Nicht mal die Anwesenheit von Blaise und Benny, die scheinbar direkt neben mir knieten und einer von beiden meinen Kopf hielt. "Ich übernehme das." "Bist du verrückt? Das kannst du nicht machen." "Du siehst doch, dass es Draco beschissen geht. Außerdem kenne ich seine Eltern länger und besser." Meine Eltern? Blaise dieser Arsch! Aber vielleicht konnte er auch besser mit ihnen reden, als ich es konnte. Mir fiel das nicht leicht und erst recht nicht, als meine Eltern zusammen mit Sam im Raum standen und mich ansahen, als hätte ich etwas verbrochen. Sie musste beide informiert haben und das ziemlich schnell sogar. So schnell, dass wirklich jeder der anwesenden Jungs verwundert waren und untereinander das Tuscheln anfingen. Kein Wunder. Ich hatte gestern erst erzählt, dass beide derzeit in London waren und nun standen sie hier und ich spürte deutlich ihre Blicke auf mir, die sich tief in meinen Rücken bohrten. Besonders den stechenden meines Vaters, dessen Schritte widerhallten und er kaum später neben mir kniete, meine Haare aus dem Gesicht strich und den Kopf schüttelte. Schweigend ließ ich es über mich ergehen, kam mir wie ein Kind vor und aus dem Augenwinkel heraus sah ich Blaise, der mit meiner Mutter redete und ebenso Sam, die beschwichtigend die Hände hob und scheinbar versuchte, die Lage zu entschärfen. Ich wollte nichts hören, schon gar nicht sehen und würde ich können, ich würde mich verstecken, eingraben und das bis zum Mittelpunkt der Erde. "Mach die Augen auf, mein Sohn." Es war mehr ein Flüstern und doch kannte ich den schneidenden Ton dahinter mehr als gut, schüttelte den Kopf und kam mir hilflos und verloren vor. "Meinen Sie nicht, dass Draco alt genug ist und selbst entscheiden kann, was er tut." Niemand anders als Jack, der sich meinem Vater gegenüberstellte und keine Ahnung hatte, dass er einem ehemaligen Todesser gegenüberstand und sich auf ganz dünnem Eis bewegte. "Vorsicht, der Kerl ist Dracos neuer Lover." Spitz züngelnd stand er da, ich kannte diese Stimme und sie war der Anlass, dass ich mich bewegte, erhob und aufrichtete. "Raus, aber ganz schnell. Verpiss dich." "Wir machen uns doch nur Sorgen." "Schieb dir deine Sorgen in deinen Arsch", erwiderte ich bissig, ehe ich kurz zu meiner Mutter sah, die Tränen in den Augen hatte. Scheiße, verdammte. "Lucien raus hier. Solche Typen wie dich wollen wir hier nicht haben." Jerome machte einen Schritt auf meinen Cousin zu, dahinter standen Helmut, Gino, Kevin und auch Andre, die allesamt hinter mir standen. "Irgendwann lassen sie dich genauso fallen, wie andere es bereits getan haben." "Raus, verdammt nochmal!" Jack hatte die Nase gestrichen voll, packte Lucien am Kragen und prallte mit voller Wucht gegen die nächste Wand. "Was zum Teufel ..." Jack sah auf Lucien, dann auf das, was er in seiner Hand hielt und auf ihn zielte. Sein Zauberstab, dazu ein vor Wut verzerrtes Gesicht. Fuck, das war ernst und ich kannte meinen Cousin nur zu gut, wenn er in Wut geriet. Ebenso mein Vater, der sich ihm langsam näherte und versuchte den Zauberstab abzunehmen. Ich war schneller, griff meinen, den ich einstecken hatte und richtete ihn auf Lucien. "Expelliarmus!" Alle Blicken lagen auf mir, während ich den Zauberstab aufhob und meiner Mutter reichte. "Verpiss dich besser, ehe ich dir noch einen Fluch hinterherjage", drohte ich ihm an, steckte aber bereits meinen Zauberstab wieder weg. Genug der Zauberei und genug der fassungslosen Blicke, die nicht begreifen konnten, was hier gerade geschehen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)