Die Chroniken des Millennium Ordens von Tai-Hao ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Die Entstehung des Nalindischen Volkes und der Aldawelten. Erzählung für Junge. Vor sehr langer Zeit, als das Universum noch in den Schuhen eines Junges steckte, erschuf die Heilige Naaras, ein Wesen aus reiner Energie, das Aldasystem und ihre Bewohner. Doch bevor sie das tat, zog sie erst durchs All, auf der Suche nach ihres gleichen. Nach sehr langer Suche musste sie jedoch feststellen, dass sie die Einzige ihrer Art war. Traurig und erschöpft von der langen Suche, setzte sie sich auf einen Stern und dachte nach. Da sie aber sehr müde von ihrer Reise war, dauerte es nicht lange bis sie ihre Augen schloss und seelenruhig vor sich hin schlummerte. Nach ungefähr zehntausend Jahren, öffnete sie ihre Augen wieder und stellte sofort fest, dass der Stern unter ihr, sein Aussehen verändert hatte. Er war zu einem Weißen Riesen geworden. Sie begriff auch, warum dies so war. Während sie geschlafen hatte, hatte der Stern ihre Energie absorbiert und an Größe und Macht gewonnen. Der Stern war nun Einzigartig, denn nur er besaß als einziger die Kraft vom Weißen Tesla. Naaras beschloss daher ihm einen Namen zu geben und ihn fortan als ihren Sitz zu gebrauchen. Der Stern trug nun den Namen Aldates. Jedoch war das anschwellen des Sternes nicht das einzige was sich in dem Zeitraum ihres Schlafs geschah. Vor dem Stern hatte sich ein Asteroidengürtel gebildet. Dieser war vorher nicht da. Während Naaras diesen betrachtete, kam ihr eine Idee. Wenn der Stern ihre Energie absorbierte, dann würden die Asteroiden dies bestimmt auch tun. Also griff Naaras einige Brocken und fing an diese mit ihrer Energie zu formen. Die Asteroiden gaben in ihren Pfoten nach und ließen sich zu kleine Kugeln formen. Insgesamt neun Kugeln formte Naaras mit ihrer Energie und betrachtete diese dann anschließend. Als die Kugeln vor ihr schwebten, merkte sie, dass sie alle mit Teslaenergie miteinander verbunden waren. Es schaute aus als gehörten sie zusammen. Wobei die Größte Kugel, die in der Mitte schwebte, die anderen hinter sich herzog. Vorsichtig setzte Naaras die Kugeln wieder an ihre ursprüngliche Position und betrachtete diese noch einmal. Sie sah dass die Kugeln sich um Aldates drehten. Zufrieden beobachtete sie die Kugeln eine Zeitlang, bis sie wieder vor Müdigkeit einschlief. Als Naaras ihre Augen nach sehr langer Zeit wieder öffnete, sah sie erschrocken, dass sich die neun Kugeln verändert hatten. Sie waren zu richtigen Planeten heran gewachsen und auf einem hatte sich sogar leben entwickelt. Neugierig erhob Naaras sich und wollte die neu entstandene Schöpfung begutachten. Da sie aber die viel kleineren Planeten mit ihrer Energie zerquetschen würde, trennte sie sich von einem Teil ihrer Energie und ließ diese auf Aldates zurück. Viel kleiner und besser geeignet den Planeten zu bereisen, machte sie sich auf, diesen zu erkunden. Entzückt von der Schönheit der neuen Schöpfung, erkundete Naaras den Planeten. Sie sah Wasser, Pflanzen und viele verschiedene Tiere. Aber nach einer gewissen Zeit, merkte sie dass irgendetwas fehlte. Die Tiere die sie sah, gefielen ihr zwar, musste aber feststellen, dass keines dieser Lebenswesen ihr ähnlich war. Sie konnte sich auch nicht mit ihnen verständigen. Ziemlich betrübt darüber lag sie sich ins Gras und dachte erneut nach. Nach kurzer Zeit kam ihr eine Idee. Sie stand sofort auf und wollte ihren Einfall sofort in die Tat umsetzen. Naaras breitete ihre Schemen aus und schlug einmal mit der linken Seite und einmal mit der rechten. Funken flogen in die Luft und sanken langsam zu Boden. Nach und nach fingen die Funken an zu zucken und aus den Funken, die der linken Seite entsprangen, fingen einige an sich wieder zu erheben und gaben gurrende Laute von sich. Sie wurden zu den Teslagnomen. Die die aus der rechten Seite entstanden, fingen an über den Boden zu flitzen. Sie wurden zu den Teslawichteln. Das Neue Leben war Naaras schon ähnlicher, da sie aus Teslaenergie bestanden. Zufrieden beobachtete sie ihre neue Schöpfung. Sie sah wie die Teslagnome den Himmel für sich beanspruchten und die Wichtel den Boden. Jedoch trennten sie sich nicht, Naaras sah wie Gnome und Wichtel sich untereinander verständigten. Sich sicher, dass ihre Schöpfung die Zeit überdauern würde, verließ Naaras den Planeten wieder, um sich erneut auf Aldates auszuruhen. In der Zwischenzeit entstanden aus dem Volk der Teslawichtel, die Nalinder. Zuerst lebten sie in Stammesverbände, später vereinigte ein Wichtel, mit dem Namen Meng Qin, das Volk der Wichtel unter einem Banner und gründete somit das nalindische Reich, oder auch das Reich unter dem Himmeln. Jahrtausende vergingen, bis Naaras ihre Augen wieder öffnete. Als sie das tat, sah sie erschrocken, dass etwas mit ihren Planeten nicht stimmte, besonders der in der Mitte. Dieser wurde nämlich, während Naaras schlief, vom Schwarzen Tesla befallen. Eine bösartige Energie, die alles verschlang, was sich ihr im Weg befand. Sofort beschloss Naaras zu verhindern, dass ihre Schöpfung vom Schwarzen Tesla vernichtet wurde. Sie bereiste den Mittleren Planet erneut und begann diesen mit ihrer Macht zu reinigen. Sie musste jedoch schon feststellen, dass viele der lebenden Teslagnome und Wichtel ihr Leben lassen mussten. Denn Rest, schwor sie, würde sie beschützen, koste es was es wolle. So kam es das Naaras die Hälfte ihrer Energie opferte, um die Restlichen Wichtel und Gnome zu schützen. Nach einem langen anstrengenden Kampf, schaffte sie es den Planeten zu reinigen. Jedoch war sie zu müde um wieder zurück nach Aldates fliegen zu können. Sie sank einfach erschöpft zu Boden und schloss ihre Augen. Nach einiger Zeit hörte sie jedoch lauter Gurren und schnurren um sich. Als sie ihre Augen öffnete, erblickte sie das Volk der Teslawichtel, die dabei waren ihre Energie auf Naaras zu übertragen, damit diese wieder kräftig genug war, um nach Aldates zurück fliegen zu können. Nach mehreren Stunden erhob Naaras sich und betrachtete das kleine Volk der Wichtel, das sich mittlerweile auf den Nalinder getauft hatte Dieses berichtete ihr von ihrer Lebensweise und das diese sehr dankbar waren, das Naaras das Schwarze Tesla aufgehalten hatte. Sie erzählten ihr auch von ihrer Verehrung der Naaras. Begeistert davon beschloss Naaras auf ewig das Volk der Teslawichtel zu schützen. Sie versprach den Nalindern immer ein wachsames Auge auf sie zu haben und ewig mit ihrer Energie zu segnen. Nachdem Naaras wieder auf Aldates war, schloss sie zufrieden ihre Augen. Kapitel 1: Schatten der Vergangenheit ------------------------------------- Teslagnome waren schon recht bemerkenswerte Wesen. Ihre Stimmung war immer bestens. Egal ob es in Strömen regnete, oder die Sonne pralle schien, sie waren stets fröhlich und ließen sich nie von ihrem Spiel abhalten. Bei den Nalindern, ihren größeren und nächsten Verwandten, wurden sie daher liebend gerne als Muntermacher und Glücksbringer betitelt. Wenn es einem schlecht ginge, rieten Nalinder sich gegenseitig, die in der Hauptstadt Nalind wohnten, das man in Richtung Gnomefelder spazieren gehen sollte, dem Wohnort der Teslagnome und dort die heimischen Gnome zu beobachten und vielleicht auch zu „füttern“. Die freundliche Art der quirligen kleinen Wesen, nahmen einen einfach jede schlechte Laune und unwohl Empfindungen. Das machte sie bei den Nalindern sehr beliebt. Auch wenn sich die Lebensweisen von Nalinder und Teslagnome schon vor Millionen Jahren getrennt hatten, war der Kontakt zu den kleineren Verwandten der Nalinder, immer noch deren Pflicht Programm. Besonders Nalindische Junge mochten die geisterhaften Verwandten. Oft zierten sie die Zimmer der kleinen, in Form von Spielzeug, Bettwäsche, oder Bekleidung. Aber auch ältere Nalinder schätzten sie. Teslagnome waren beliebte Motive in der Kunst und Bildhauerei. Teslagnome zieren Häuser, Wänden, Mauern, Fahnen, Gärten und sogar Böden, obwohl eigentlich nur der nalindische Kaiser über Teslawesen wandeln darf. Da der Kaiserpalast aber mehr mit Teslawesen größeren Ausmaßes geziert war, drückte man in Sachen Teslagnome ein Auge zu. Ein sehr gut gemeinte Rat von Selin Damas, dem Anführer des Millennium Ordens, war unteranderem zu den Gnomefeldern zuwandern und sich dort mit den Teslagnomen zu beschäftigen. Der Millennium Orden war, neben der Priesterschaft der Naaras, eine mit der ältesten Vereinigungen der Nalinder und diente zu deren Schutz. Ihre Mitglieder waren sehr hoch angesehene Nalinder. Zu mindestens die in den Führungsreihen, unteranderem der Patriarch, oder die Matriarchin, die beiden Vice und die Nalinder mit dem Rang eines Lords. Alle unter diesen Rängen waren zwar ebenfalls sehr geachtet, aber nur vor den Führungsreihen verbeugte man sich ehrenvoll. Als Patriarch war Selin nicht nur für die Sicherheit Alamars zuständig, sondern auch für das Wohlergehen der zahlreichen Guards, die unter ihm dienten. Eigentlich eine sehr ehrenvolle Aufgabe, wenn sie Selin doch nur nicht so lästig währe. Denn eine positive, aber auch sehr negative Eigenschaft von Nalindern war nämlich das Reden und wenn mal jemand von seinem Leid anfing zu erzählen, konnte sich so ein Gespräch unendlich lange hin ziehen. Und in Selins Augen hatte der Patriarch gewiss was Besseres zu tun, als sich ständig das Leid seiner Untergebenen anzuhören. Allerdings wollte Selin nicht als der wohl schlechtgelaunteste Patriarch in die lange Geschichte des Ordens eingehen. So blieb ihn nichts anderes übrig, als sich die Probleme der Guards anzuhören und wenigstens so zu tun, als wüsste er um was es ginge und auch hoffentlich einen guten Rat parat zu haben. Der war eigentlich immer, das man zu den besagten Gnomefeldern gehen sollte. In den meisten Fällen, brachte das sogar was. Dieses Mal jedoch dachte Selin darüber nach, seinen eigenen Rat zu befolgen, denn seit Tagen schon fühlte er sich nicht wohl. Was die Ursache dafür war, wusste er nicht so ganz. Er hatte das Gefühl, das ihn ständig irgendwas, oder irgendwer riefe. Jedoch konnte er keine wirklichen Worte verstehen, denn es klang wie ein Flüstern aus weiter Entfernung. Auch hörte er es zuerst nicht durchgehend. Als es anfing, vernahm er dieses Flüstern nur einmal pro Tag, seitdem waren aber schon zwei Wochen vergangen. Innerhalb dieser Wochen, nahm es an Häufigkeit zu und je mehr es auftreten tat, desto schlechter ging es ihn. Und seit knapp fünf Tagen, hörte er es stündlich und Selin hatte das Gefühl, das es auch immer lauter wurde, je öfter er es vernahm. Als er es nur täglich hörte, war es so leise, das Selin es nur wahrnehmen konnte, wenn er sich anstrengte zu zuhören. Nun war es aber so laut, das er sich nicht einmal mehr bemühen musste. Doch was ihm eigentlich zugeflüstert wurde, verstand er trotz der enormen Zunahme der Lautstärke, immer noch nicht. Und dies verstand er nicht. Er hörte es nun laut und Klar und verstand kein einziges Wort. Denn seit er es lauter vernahm, wurden aus einer Stimme, mehrere. Es klang wie hunderte und das ließ ihn fast Wahnsinnig werden. Stündlich ein Orchester zuhören, deren Gesänge er nicht verstand, konnte schon einen die Nerven kosten. Oft saß der Meister deswegen Stundenlang in seinem Büro und traute sich nicht, seine Augen zu schließen. Denn wenn er das tat, hatte er das Gefühl, die Intensivität nahm zu. Allerdings war dieses unangenehme Flüstern nicht der einzige Grund, warum es den Meister seit Tagen nicht gut ginge. Denn die Stimmen die aus dem nichts kamen, wurden von heftigem Kopfdröhnen begleitet. Jedes Mal wenn er wieder von diesem Flüstern heimgesucht wurde, bekam er so starke Kopfschmerzen, das ihn schlecht und sogar schwarz vor den Augen wurde. Diese Begleiterscheinung hatte dieselbe Intensivitätszunahme, wie das Flüstern. Es wurde stärker, je häufiger und länger es auftrat. Jedoch waren dieses Flüstern und die Kopfschmerzen nicht die einzigen Probleme, die der Meister derzeit hatte, denn mit diesen zwei doch sehr nervigen Erscheinungen, kam noch eine dritte hinzu. Diese war aber ganz anderer Natur. Die Dritte unerklärliche Erscheinung zog ihn jedes Mal, wenn er die Stimme und das Dröhnen hörte und spürte, zum Verbotenen Land… Hinzu kam noch das unangenehme Gefühl, das dem Orden eine sehr große Prüfung bevor stand. Welche Art Prüfung, konnte er jedoch nicht sagen und damit waren nicht die regulären Guardprüfungen gemeint, die jedes Jahr stattfanden. Es war etwas anderes, etwas viel größeres. Er spürte auch, dass solch eine Prüfung, dem Orden zum ersten Mal bevor stand… Selin saß in seinem Büro und schaute geistesabwesend aus dem Fenster. Dabei hatte er seine Arme vor seiner Brust verschränkt und sein Stuhl Richtung Fenster gedreht, so dass er sein Hals nicht verdrehen musste. Die Letzte Attacke war gerade mal zwanzig Minuten her, so war er froh mal etwas Ruhe haben zu können. Sein Dienst als Patriarch des Ordens, hatte gerade erst vor zwei Stunden begonnen. Jedoch konnte er sich wieder einmal nicht konzentrieren, aufgrund seines Unwohlseins. Dieses unangenehme Gefühl hinderte ihn nicht nur daran sich zu konzentrieren, sondern es hielt ihn auch davon ab, gründlich zu arbeiten. Und wenn es etwas gab, was Selin Damas hasste, dann war es schlampige Arbeit. Da er selber sehr gründlich arbeitete, verlangte er dies auch von seinen Untergebenen. Auch wenn sich der eine oder andere nicht immer unbedingt daran halten mag. Es gab da schon einige Konsorten im Orden, bei denen nicht mal harte Strafen was brachten, aber entlassen wollte Selin sie eigentlich nicht. Allerdings war es dem Meister aber auch so ziemlich egal, das einige Guards ständig Strafarbeiten aufgetragen bekamen. In seinen Augen waren sie ja selber schuld. Man könnte daher meinen, dass man ihn auf der Nase herum tanzen würde. Dem war aber nicht so. Denn immerhin saß noch Selin am längeren Hebel und das androhen von einer Entlassung brachte immer denn gewünschten Erfolg. Und Selin liebte es zu sehen, wie seine Untergebenen dann springen konnten. Denn es gab nichts Schlimmeres für einen Guard, als aus dem Orden entlassen zu werden. Dies war eine Schande, die niemand mehr so einfach loswerden konnte. Aber selbst das Verteilen von Strafarbeiten, munterte Selin nicht auf, obwohl er das zu gerne tat. Auch wenn er es selber nicht zugab, eine leicht sadistische Ader hatte er schon. Selin sagte dazu immer nur das dies in der Familie lag. Allerdings hatten die wenigsten Damas so eine Freude daran. An diesem doch recht schönen sonnigen Herbstmorgen, befolgte Selin dann seinen eigenen Rat. Vielleicht konnten die Teslagnome ihm helfen. Er stand also, nach kurzem Überlegen, von seinem Stuhl auf, nahm sich die Pause die ihm als Patriarch zu stand und verließ sein Büro, um sich auf den Weg Richtung Gnomefelder zumachen, die nicht weit von Nalind, der Hauptstadt der Nalinder, entfernt lagen. Das Volk der Nalinder war ein Menschenähnliches, mit aufrechtem Gang, heller bis sonnengebräunter Haut, mit Haaren auf den Kopf und fast haarlosen Körper. Die Unterschiede lagen ganz klar beim langen kräftigen Schwanz, über den die Nalinder verfügten und ihre Hände, die die Nalinder wie ihre Füße, Pfoten nannten, verfügten nur über zwei Finger und einen Daum und an ihren Füßen besaßen sie nur 3 fingerähnliche Zehen. Nalinder waren eine recht große und vor allem kräftige Spezies. Die Männlichen unter ihnen konnten 190 Zentimeter bis 225 Zentimeter groß werden. Weibliche „nur“ 180 bis 195 Zentimeter. Hinzukam ein sehr muskulöser Körper. Jedoch besaßen sie diese Körper nicht, weil sie ein sehr kriegerisches Volk waren, sie waren so kräftig, weil Nalinder Karnivoren waren. Gerne bewiesen männliche Nalinder sich gegenseitig etwas, indem sie große Beutetiere mit bloßen körpereigenen Waffen töteten. Zu ihren Waffen zählte ihr mächtiges Gebiss, was zum Zerreißen von Fleisch gedacht war. Hinzu kamen krallenartige Nägel, die wie die von Katzen gebogen waren. Jedoch waren ihre Krallen nicht einziehbar. Allerdings sahen Nalinder nicht aus wie Monster, mit ihren Krallen und Messerschafen Zähnen, nein sie waren ein sehr gepflegtes und gebildetes Volk, was hin und wieder den vierbeinigen Gang praktizierte. Ihre Zähne verbargen sie auch gut in ihren Mündern. Sie traten weder aus, noch waren sie übermäßig groß. Das Volk der Nalinder besaß ein gutes Gehör und ein scharfes Sehvermögen, was wieder damit zu erklären war, das sie eigentlich ein Volk aus Jägern waren. Jedoch gaben sie ihre Jagt Künste vor Jahren schon auf. Sie mussten sich so ausschließlich nicht mehr ernähren, Denn Nalinder erkannten früh welche Früchte und Gemüse zum Verzehr geeignet waren. Ihr Speiseplan wurde durch Vegetarische Kost erweitert und bewirkte, dass das Nalindische Volk eine ausgeprägte Landwirtschaft betrieb. Aber ihre bevorzugte Kost war immer noch Fleisch, was sich gut in ihrer Küche widerspiegelte. Zu jedes nalindische Essen gehörte die tierische Nahrung einfach dazu. Jedoch besaßen Nalinder auch sehr Katzenhafte Züge, denn sie waren in der Lage ihren Missmut durch lautes Fauchen und Knurren mitzuteilen. Die Laute der Nalinder waren schon vielseitig, von Knurren, Gurren, bis hin zu Schurren. Diese Laute gaben sie nicht selten von sich, es gehörte mit zur Sprache und Verhalten. Wenn Nalinder wütend waren, kam es sehr häufig vor, das sie knurrten, um ihren Gegenüber einfach mitzuteilen, dass dieser besser aufpassen sollte, sonst würde noch etwas geschähen. Besonders geräuschvoll wurde es jedoch, wenn Nalinder Sex hatten, dort wurde dann alles an Geräuschen aufgefahren, über die die dieses Volk verfügte. Eine Geräuschkulisse dann wie im Urwald. Selin war für einen Nalinder noch recht jungen Alters, denn er war gerade mal einundfünfzig Jahre alt. Nalinder hatten eine sehr hohe Lebenserwartung, denn sie konnten über vierhundert Jahre alt werden. Auch war Selin klassisch kräftig gebaut. Er hatte grüne Augen, einen kleinen recht schlichten Ziegenbart und längliches braunes Haar, das er offen trug und was ihm bis zu den Schulterblättern reichte. Den langen Pony, den er ebenfalls hatte, stützte er mit einem Stirnband, auf dem das Wappen des Millennium Ordens gestickt war. Das Tragen dieses Wappens, war für den Patriarchen sehr wichtig. Es Zeigte wozu er stand. Denn der Orden war für Selin nicht nur eine sehr alte Vereinigung, es war sein Leben. Der Meister erkannte früh, dass er sein Leben dem Orden widmen musste. Selins Blick war immer ernst, fast schon grimmig und seine Charakterzüge untermahlten seine schlechten Launen sehr deutlich. Denn er war sehr selbstsicher, idealistisch, rücksichtslos und vor allem, fordernd. Aber er war auch sehr berechnend, schlau und vor allem streng. Unter den Guards wurde Selin auch der Meister genannt, weil er einer der wenigen Nalindern war, der in allen drei Teslakünsten einen Energielevel von fast hundert Prozent hatte und drei Elemente beherrschte. Wie einst sein Vorfahre Verdan Damas. Wobei Verdans Kraft bei genau hundert Prozent lag und er über alle vier Elemente herrschte, was aber auf seine weißen Haare zurück zuführen war. Denn weißes Haar war bei Nalindern unüblich. Sie bekamen es nicht mal im Alter. Von Geburt an weiße Haare zu haben, war ein deutliches Indiz dafür, von Naaras gesegnet worden zu sein. Beim Glauben der Nalinder gab es etwas, was sie die vierundzwanzig Schutzheilige nannten. Es waren alles Nalinder mit weißen Haaren. Jedem von ihnen wurde eine Spezielle Prophezeiung in die Wiege gelegt. Verdan seine war es unteranderem das Elite Tesla, als einziger Nalinder, zu beherrschen. Damit sollte er das Nalindische Volk schützen, was er bis zu seinem letzten Atemzug auch tat. Selin verehrte Verdan Damas sehr. In erster Linie weil dieser mit ihm verwandt war, zweitens wegen seiner unglaublichen Stärke. Denn das Kampfsystem der Nalinder war eines, das auf Teslaenergie aufbaute, die Kraft die ihnen Naaras, das Weiße Tesla, verlieh. Tesla war eine Energieart, die in den Körpern der Nalinder floss. Ihr Ursprung war das sogenannte Teslaorgan, das genau hinter ihren Bauchnabel saß. Durch eine spezielle Praktik, die man Aufladen der Teslaenergie nannte, waren Nalinder in der Lage diese Energie durch abfeuern in gepresster Form, als Waffe zu gerbrauchen. Daraus Entwickelten sich ganze Kampfkünste und wurden im Millennium Orden und den vier elementar Priesterschaften gelehrt. Wobei der Orden über mehr Künste verfügte, da Nalinder mit diesen Künsten kämpften. Andere Art Waffen, außer ihre Krallen und den Schwanz, brauchten sie nicht. Sie gebrauchten weder Schwerter, Messer, Dolche, noch Schusswaffen. Teslaenergie reichte ihn völlig. Es gab insgesamt drei Kampfkünste, wobei die dritte Art keine wirkliche war. Sie unterteilten sich in körperliche, geistige und organische Kampfkunst. Letztere war die offizielle inoffizielle dritte Kampfkunst und beinhaltete eigentlich nur eine Attacke, nämlich das direkte Gebrauchen des Teslaorganes, das sich durch „abfeuern“ eines Teslastrahles zeigte. Die anderen beiden Künste waren da schon ausgeprägter. Die geistige Kampfkunst war mit Abstand die beeindruckteste. Nalinder die diese Kunst gebrauchten, mussten in der Lage sein, ihre Energie außerhalb ihres Körpers zu bündeln und diese dann in Attacken zu formen. Gebräuchlichste Formen waren Strahlen, Blitze, Kugeln oder Scheiben. In der körperlichen Kampfkunst blieb die Energie im Körper und verstärkte diesen. Einfache Faustschläge wurden dann zu Knochenbrechern, wenn man sich nicht mit der eigenen Energie dagegen wappnete. Im Millennium Orden wurden beide Künste gelehrt. Ein bestimmtes Messsystem legte die genaue stärke Fest. Wer ein Energielevel von hundert Prozent aufwies und das in allen drei Künsten, war genauso stark wie Verdan, der in der Geschichte des Ordens und seiner Familie, als der stärkste Guard überhaupt zählte. Es gab niemanden vor oder nach ihm, der solch ein Level erreicht hatte. Denn er war nicht nur dort ein Meister, er war auch Meister der vier Elemente. Denn Teslaenergie ließ sich auch in vier Elemente einteilen, Feuer, Wasser, Luft und Erde. Jeder Nalinder verfügte über eines dieser Elemente. Guards über zwei und in Selin seinem Fall, sogar drei. Aber nur Verdan besaß vier Elemente. Dies nannte man dann Elite Tesla, da das Beherrschen aller vier Elemente dies ermöglichte. Verdans Teslaattacken waren dreimal so stark, wie normale Attacken. Daher wurde er als der Stärkste Nalinder überhaupt bezeichnet. Doch seine Stärke schützte ihn nicht vor dem Tod… Zweitausend Jahre waren nun seit dem Tode Verdans vergangen und Nalind hatte sich in dieser Zeit stark verändert. Die Bevölkerungsrate stieg erheblich an. Als Selin den Millennium Tempel verlassen hatte, sah er sich kurz um. Der Tempel war eines der ältesten nalindischen bauten. Er war so stabil gebaut dass dieser schon tausende Jahre auf seinen Buckel hatte. Was auch daran lag, weil er gut imstand gehalten wurde. Regelmäßig wurde er restauriert. Nalind war eine sehr alte Stadt. Sie war die erste, die von dem Teslawichteln gebaut wurde. Sie wurde gebaut, noch bevor sich das Volk der Wichtel umbenannte. Fast alle Gebäude die damals jedoch errichtet wurden, gab es nicht mehr, da das Volk der Teslawichtel auf Grund des aufrechten Ganges, an Größe zunahm. Die einzigen die noch standen, aber groß umgebaut wurden, waren der Kaiserpalast und der Millenniums Tempel. Die restlichen fielen den umbauten zum Opfer. Am Erscheinungsbild der nalindischen Häuser hatte sich jedoch nichts verändert, nur ihre Höhe, auch blieben der Baustil und die Materialien immer noch dieselben. Die bevorzugten Baumaterialien der Nalinder waren Holz, Lehm, Keramikziegel und Metal. Seit frühster Zeit jedoch dominierte Holz als Hauptmaterial. Nalindische Holzskelettbauten waren so stabil, das die Häuser tausende Jahre alt werden konnten. Mit anderen Worten, die Häuser der Nalinder sahen immer noch so aus, wie die, die zur Gründung Nalinds gebaut wurden. Geschwungene Dächer, die mit Teslawesen und Schutzheiligen verziert waren, mit Schiebefenstern und verzierte Holztüren, die reich mit Symbolen geschmückt wurden. Auch die Stockwerkzahl der Häuser stieg leicht an. Früher ging man nie über das dritte hinaus, jetzt jedoch hatten die neuen Wohnhäuser sieben bis sogar zehn Stockwerke. Man musste der hohen Bevölkerungszahl ja auch Wohnraum bieten. Dies war für Nalinder aber recht ungewöhnlich, denn sie mochten es nicht besonders in die Höhe zu bauen, da sie glaubten damit die Teslawesen zu stören, deren Lebensraum der Himmel war. Außerdem kam es vor, dass Teslagnome mal gerne durchs Fenster folgen, panisch durch die Wohnung hetzten und einiges dabei zu Bruch ging. Was Nalinder jedoch nicht taten, war es alte Häuser, die nach der großen Restaurierung gebaut wurden, abzureißen, nur wenn es sich nicht vermieden ließe. Denn viele der alten Gebäude waren ja schon über tausende Jahre alt. So ein Kulturerbe war dann doch sehr wichtig, für das sehr gesprächige Volk. Zum Teil war es dann aber schon sehr lustig mit an zusehen, so neu neben alt. Wobei die meisten Nalinder behaupteten, man könne garkeinen Unterschied sehen, da alte nalindische Bauten ständig restauriert wurden. Auch kam es in manchen Gegenden vor, das ältere Häuser anbauten bekamen, wenn es sich heraus gestellt hatte, das es trotz des Alters, stark genug war, das es in der Lage war einige Stockwerke mehr zu tragen. Wenn es etwas gab, worin nalindische Ingenieure gut waren, dann waren es stabile Häuser zu konstruieren. Das beste Beispiel waren der Millenniums Tempel und der Kaiserpalast. Nalinder waren sehr stolz, auf ihre schon über Millionen Jahre alte Kultur, was sich gut in ihren Städten wiederspiegelte. Technologisch gesehen waren sie sehr fortschrittlich. Die Kunst Raumschiffe zu bauen, um sich die Ressourcen des Gendaras zu Nutze zu machen, waren fester Bestandteil ihres Wissens. Es wurde auch in weiterführenden Schulen gelehrt. Allerdings waren die Zeiten, als die Nalinder den Gendara bereisten, schon sehr lange vorbei. Denn sie liebten mehr ihre alten, weniger technologischen Traditionen… Zu mindestens glaubten die nun lebenden Nalinder das der Beschluss, die Raumfahrt einzustellen, nur daher rührte, dass das Volk das Gefühl hatte, ihre Traditionen zu vergessen. Doch der wahre Grund war ein anderer. Etwas vor denen sich Nalinder sehr fürchteten… Schwarzes Tesla… das mit Anstand gefährlichste Phänomen der Dishian Galaxie. Schleichend, kaum sichtbar, fing es an, Alamar heimzusuchen, bis es ein Ausmaß annahm, denen die Nalinder nicht mehr Herr werden konnten. Wie ein plötzlicher Vulkanausbruch, den man nicht vorhersagen konnte, breitete sich diese dunkele Energie über das ganze, von Nalindern bewohnte Land aus. Die östliche Hälfte der Insel Alamar, blieb unerklärlicher weise weitestgehend verschont. Als das Schwarze Tesla ausbrach, vernichtete es ganze Ernten, verunreinigte die Flüsse, ließ die Sonne sich am Tage verdunkeln und verbreitete eine schreckliche Seuche, an der vierzig Prozent der nalindischen Bevölkerung erlag. Sie rafften elendig dahin und nichts konnte ihnen helfen. Nicht einmal die Priesterschaft von Naaras. Den selbst die Teslawesen waren machtlos… Auch die Population der heimischen Teslagnome, wurde dank des Ausbruches, drastisch reduziert. Selbst sie wurden von der Energie befallen. Die die von der Seuche befallen wurden, verfärbten sich schwarz und ihre Augen fingen an in einem feurigen Rot zu leuchten. Wurde ein Gnom davon befallen und beendete diese Verwandlung, wurden sie extrem aggressiv und griffen ihre Geschwister an. Doch es blieb nicht nur dabei dass sie sich untereinander bekämpften, viele von diesen Schwarzen Gnomen flogen auch in nalindische Siedlungen und attackierten die dort bereits schon erkrankten Nalinder. Zum Schutz der übrigen Bevölkerung und der der Teslagnome, wurden die Wahnsinnig gewordenen Gnome eingefangen und so lange eingesperrt, bis sie vom Schwarzen Tesla befreit waren, was jedoch Jahre in Anspruch genommen hatte. Dank der fehlenden Fortpflanzung Möglichkeit der Teslagnome, konnten sich die kleinen Geisterwesen nie wirklich von diesem Massensterben erholen. Auf Alamar war niemand mehr vor der Seuche sicher, denn die Energie lag sich wie ein Film aus schwarzer Asche über die Häuser, Straßen, Felder und alles sonstige, was aus nalindischer Hand stammte. Drei von fünf Hohepriestern sahen keinen anderen Ausweg, als Naaras persönlich zu wecken. Als das Weiße Tesla seine mächtigen Schemen ausbreitete, um das Nalindische Volk und alle Teslagnome zu schützen, stoppte die Ausbreitung des Schwarzen Teslas. Dann erst, als die Nalinder anfingen, wieder ein Bäuerliches Leben zu führen, zog sich das Schwarze Tesla sehr langsam zurück. Die Angst die die Nalinder vor dieser Energie hatten, zwang sie wieder zu ihren Anfängen zurück zu kehren. Schweren Herzens trennten sie sich von der Technologie, die das Leben um einiges vereinfacht hatte. Sie stellten die Raumfahrt wieder komplett ein, weil das Schwarze Tesla auch die Schiffe befiel und so in den Gendara wieder hinaus getragen wurde. Es war, als wurden die Nalinder dazu gezwungen, auf ihren Heimatplaneten zu bleiben. Sämtliche Kontakte, die zu anderen Spezies des Gendaras geknüpft wurden, wurden wieder gelöst. Sämtlicher Handel wurde unterbrochen. Einfach alles, was die Nalinder außerhalb des Aldasystems erreicht hatten, wurde dank des Schwarzen Teslas zerstört. Nach ungefähr zerstörerischen zehn Jahren, verschwand es dann genauso schnell wieder, wie es einst gekommen war. Eines Morgens war alles wie von Zauberhand verschwunden, selbst die verdorbenen Felder, die seit der Epidemie nicht mehr bestellt wurden, waren plötzlich vom schwarzen Tesla befreit. Nichts erinnerte mehr an die Schrecken, die es einst ausgelöst hatte. Das Ganze war jetzt nun schon über siebzigtausend Jahre her… Doch trotz der langen Zeit die seit der Epidemie vergangen war, blieben die Nalinder nicht ganz befreit davon. In unregelmäßigen Abständen Manifestierte sich im nicht bewohnten Teil Alamars immer wieder Schwarzes Tesla und griff in Form von verderbten Teslawesen die Große nalindische Mauer an. Daher kam es, dass sich an der Mauer immer eine Armee Stärke von 100.000 Guards befand, die ständig an dieser wache hielten. Diese Guards wurden auch die Wächter auf der Mauer genannt. In Regelmäßigen Abständen wurden sie durchgewechselt, so dass jeder Guard mal in seiner Dienstzeit Wache an der Mauer hielt. Trotz ihrer Angst vor dem Schwarzen Tesla, fingen die Nalinder jedoch seit einigen Jahren wieder an, ihr altes Wissen aus der Versenkung zu holen. Nicht mal hundert Jahre nach Verdans Tod, wurden für den öffentlichen Raum, nalindische Fahrzeuge wieder zugelassen. Es dauerte auch nicht lange, bis der Millennium Orden ihre ehemaligen Airrider wiederbekamen. So war es ihnen nun erneut wieder möglich, schneller an Ort und Stelle zu sein, wenn sie wegen eines Verbrechens Rausgerufen wurden. Der Meister hasste diese fliegenden Teile, besonders wenn einige seiner Guards sich heimlich Rennen damit lieferten. Er tat zwar so, als wüsste er von dem nichts, wartete aber auf dem Tag, an dem einer der Rennfahrer einen Unfall baute. Wenn das geschah, würde der Meister nur noch bestimmten Guards das Fahren der Airrider gestatten. Welche, wusste er schon ganz genau. Viele nalindische Wissenschaftler waren der Meinung, dass es an der Zeit war, den damaligen Beschluss aufzuheben und wieder mehr auf Technologie zu setzen. Dieses Mal jedoch mit einer gewissen Vorsicht und Vorsorge. Denn man befürchtete die anderen Spezies des Gendara Quadranten könnten die Nalinder bereits überholt haben. Das nalindische Volk sollte als das älteste des Gendaras, führend sein und nicht den anderen Völkern hinterher hinken. Auch stimmten die Ministerien des Nordens und des Westens mit der Wissenschaftsabteilung damit überein, gewisse Technische Dinge wieder zu gestatten. Das Ministerium des Südens tat sich noch was schwer damit. Nur das Ministerium des Ostens enthielt sich, da es als Finanzamt zu diesem Thema nichts beizutragen hatte. Es regelte nur die Finanzen, wenn der Kaiser den Entschluss aufhob und da die Staatskassen gut gefüllt waren, würde das Ministerium des Ostens seine Zustimmung geben, wenn es gefragt wurde. Das nalindische Volk verfügte über ein sehr ausgeklügeltes Beamtensystem, das in vier Ministerien eingeteilt wurde. Das Ministerium des Nordens war das Personalamt, das des Ostens das Finanzamt, das des Südens das Ritualamt und das des Westens war das Arbeitsamt. Es war auch nicht ganz einfach einen Posten in diesen Ministerien zu bekommen, denn die Beamtenprüfungen waren eine mit der schwersten Prüfungen der Nalinder. Schließlich führte der nalindische Kaiser mit Hilfe seiner beratenen Beamten das nalindische Volk. Der Kaiser musste sich auf loyale und kaisertreue Beamte verlassen können, denn sie waren der einzige Kontakt zum Volk. Es kam aber auch vor, das Nalinder die die Prüfungen bestanden hatten, nicht in den staatlichen Dienst eintraten. Diese wurden dann stattdessen Lehrer und Ausbilder der neuen Generation an Beamten. Wie damals schon, bevor die Nalinder beschlossen hatten auf Technologie zu verzichten, wegen dem schwarzen Tesla, verbanden sie neues mit altem. Das spiegelte sich auch gut in ihren Städten wieder. Denn es gab schon wieder einige Ingenieure die Gebäude bauten, die sie zwar der klassischen nalindische Baukunst entsprachen, aber mit neuen, stärkeren Techniken versehen wurden. Dies war einer der ersten kleineren Schritte, die die Nalinder wieder anfingen zu gehen. Als Selin durch die Straßen Nalinds lief, fragte er sich, ob die Stadt zu Verdans Zeiten auch mehr einem Dorf ähnelte, als einer Hauptstadt. Denn dieser lebte in den Zeiten, wo noch mehr auf traditionelles geachtete wurde. Selin sagte zu der Zeit auch oft, zwanghafte Kleinhaltung. Was irgendwo an sich ja auch stimmte. Der Meister blieb mitten auf der Straße stehen, um den Stadtteil Lei Su besser betrachten zu können. Trotz des hohen Alters der Stadt, war sie immer noch eine Augenweide. Aus Sumnii gebaute Häuser, die mit den traditionellen nalindischen Farben lackiert waren, feuriges Rot, sonniges Gelb, Jade Grün und dunkles Grau. Auf den Dächern, Teslawesen in allen Größen und Formen, die die Gebäude beschützen sollten. Hausfassanden, die mit aufgerollten Schriftrollen verziert waren, auf denen entweder philosophische, oder religiöse Texte standen, oder mit Namen von Läden oder Familiennamen beschrieben wurden. An Teehäusern, Tavernen, Marktständen und anderen öffentliche Orten, hingen Lampions und verliehen dem Stadtteil somit etwas Verspieltes, denn oft waren sie mit spielenden Teslagnomen verziert. Im Wind wehten Banner, Fahnen und hin und wieder mal aus Prishpapier gebaute Teslagnome. Im Großen und Ganzen war Nalind immer noch, bis auf einige Ausnahmen, eine ruhige, friedliche Stadt. Ein Frieden der schon zweitausend Jahre anhielt, dank des Opfers von Verdan. Diese Ruhe spiegelte sich auch gut in ihren Bewohnern wieder. Als Selin die Nalinder um sich herum beobachtete, sah er ihre ruhige Mentalität. Wie um jede Uhrzeit üblich, waren die Straßen voll mit Nalindern. Er sah wie sie sich unterhielten, handelten, berufstechnische arbeiten nachgingen und wie sollte es auch anders sein, etwas aßen. Dabei bemerkte er schon kleinere Unterschiede zwischen den einzelnen Personen. Einige Nalinder trugen traditionelle Kleidung, mit offenem Schuhwerk, damit sich die Zehen natürlich ausbreiten konnten, andere trugen Klamotten neuerer Stile. Selin zählte mehr zu den Nalindern, die mit der Zeit gingen. Zwar besaß auch er traditionelle nalindische Roben, die meisten trug er aber nur zu bestimmten Anlässen. Er war auch einer der Patriarchen, der recht wenig die Offizielle Robe des Ordens trug. Er trug sie nur, wenn er zu offiziellen Gesprächen beim Kaiser war. Selin trug auch keinen gehörnten Helm, wie Verdan damals. Allerdings unterschied sich das restliche Outfit Selins von denn der anderen Patriarchen. Denn er war fast komplett in Schwarz gekleidet. Nur das Hemd was er unter seinem Brustpanzer trug, war dunkelrot. Hinzu kamen Rot-schwarze Knieschoner aus schwarzem Stahl. Das war das einzige Stück seiner Rüstung, die nicht aus Teslaabweisende Gnomeseide bestand. Selin trug auch unter seiner Brustpanzerung ein klassisches Gürteltuch. Allerdings war seines recht kurz und reichte ihm nicht mal bis zu den Knien. Als der Meister sich weiter umsah, erblickte er unter den Nalindern auch einige Priester und Mitglieder der kaiserlichen Garde, wobei letzteres Dienstschluss hatten, denn außerhalb des Kaiserpalastes waren sie, wenn sie im Dienst waren, immer an der Seite der Kaiserlichen Familie, oder den Haremsbewohnern. Selin sah, das einer der Wachen sogar einen Einkaufsbeutel trug. Eindeutiges Indiz für Dienstschluss. Zwar verstand der Meister die Angst der Nalinder über das Schwarze Tesla, die damals noch deutlich zu Verdans Zeiten geherrscht hatte, konnte es sich aber einfach nicht wirklich vorstellen, unteranderem auf seinen Fernseher zu verzichten. Einen Filmeabend, mit einem schönen gekühlten nalindischen Bier, war die ideale Entspannung, von einem stressigen Tag, der nur so vor schnatterfreudigen Nalindern gewimmelt hatte. Im Orden gab es nämlich schon einige Nalinder, die mit nur einem Gespräch, Bücher füllen konnten. Unterstützt wurde dieses natürlich mit einem großen Essen. Zwei klassische Volkshobbys trafen aufeinander und wenn die Stimmung passte, konnte die Wortorgie beginnen. Das war einer der mitgründe, warum Selin ungern in der Mensa des Ordens aß. Denn zu Pausenzeit, der jeweiligen Schicht, war diese mehr als nur gut gefüllt und vor allem nie Leise. Allerdings war sie auch komischerweise außerhalb der Pausen immer munter besetzt. Daher nahm der Meister auch oft an, dass die Guards die unter ihm dienten, ein quasselnder Haufen Faulpelze waren. Doch jedes Mal, wenn er die Mensa betrat, sah er dass sich dort nur Guards aufhielten, die ihre Schicht bereits beendet hatten. Denn Orte wo man essen konnte, waren ein wahrer Magnet für Nalinder und leider zählte die Mensa des Ordens dazu. Denn sie bot auch für nicht Guards die Möglichkeit was zu essen. Daran hatten auch die zweitausend vergangenen Jahre nichts geändert. Da erkannte man deutlich, dass sich altes immer noch bewahrte. Selin hatte schon oft darüber nachgedacht, dieses Angebot zu streichen, so dass nur noch Guards in der Mensa essen konnten. Der Kaiser und die Hohepriesterin rieten ihn jedoch davon ab, da es ein falsches Bild auf den Orden werfen könnte. Zähneknirschend ließ Selin sich dann davon überzeugen, es nicht zu tun. Zu Zeiten Verdans, hielten sich Guards, in ihren Pausen, auch oft im Terratlan auf, dem Restaurant von Verdans jüngere Bruder, Cecense. Das Restaurant von Cecense befand sich auch weiterhin noch im Besitz der Damas Familie. Allerdings führte es kein Damas mehr, der direkt mit Cecense verwandt war. Vor einiger Zeit ging es nämlich in die Hände von Verdan seiner Blutlinie über. Eine Enkelin von Verdan übernahm es, als Cecense zu alt wurde, um es zu leiten. Die Kinder von Cecense hatten kein Interesse es von ihren Vater zu übernehmen. Nun wurde es von einem Bruder von Selin geleitet. Zwar wurde auch Selin gefragt, ob er es nicht lieber leiten möchte, diese verneinte aber. Mit Kochen hatte er nichts am Hut. Seine Bestimmung war es, den Millennium Orden zu führen. Zu Verdans Zeiten, wusste Selin, waren die Theater von Nalind auch mehr besucht. Denn die kleinen angenehmen Dinge des Alltages, waren damals Tabu. Keine Fernseher, Computer, Spielekonsolen, ja nicht einmal Kaffeemaschinen wurden mehr gebaut. Unterhaltungstechnisch blieb nicht viel übrig außer die Theater und Konzerte zu besuchen die wöchentlich stattfanden. Selin hatte sich mal ein Programmheft aus dieser Zeit mal angeschaut. Es war schon interessant zu lesen dass es ein vierundzwanzig Stunden Programm gab. Da Nalinder über ein Vierschicht System verfügten, wurde halt um jede Uhrzeit was geboten. Zu Selin Zeit wurde dies etwas abgeändert. Zwar gab es immer noch das Vierschicht System, das Unterhaltungsprogramm wurde aber etwas geändert. Es lief nicht mehr vierundzwanzig Stunden. Doch nicht nur das Unterhaltungsprogramm von damals unterschied sich von dem vom heute. Sogar die damals amtierende Kaiserin verzichtete auf einen großen Harem. Sie hatte auch von allen Kaiserinnen die wenigsten Ehemänner. Selin musste bei diesem Gedanken leicht grinsen, den der jetzige amtierende Kaiser, Kaiser Suhaka Shin Qin hatte ein recht großen Harem, was aber zum Teil daran lag, weil dieser noch nicht verheiratet war, mit anderen Worten, er befand sich noch auf Brautschau. Daher wurden ihn fast Wöchentlich potentielle Gemahlinnen präsentiert. Da der Kaiser aber noch recht jung war, ließ er sich Zeit damit. Seine Antwort darauf, wenn man ihn fragte, warum es noch keine Kaiserin gab, war nur, dass er sich noch nicht entschieden hätte, wer denn nun von den ganzen Damen, seine Gemahlin werden sollte. Jeder in Nalind wusste jedoch, was dies aber wirklich zu bedeuten hatte, der Kaiser genoss einfach das zusammen Leben mit so vielen potentiellen Gemahlinnen etwas zu sehr und versuchte es daher so lange wie nur möglich hinaus zu zögern. Er hielt sich auch besonders viel in seinem Harem auf. Man munkelte bereits schon darüber, dass er auch mal mit mehr als nur einer Frau gleichzeitig schlief. Gesehen hatte es jedoch nur noch keiner, weil der Kaiser seine Garde oft vor den Türen wache halten ließ. Mit der Muatengo-Einheit, die den Kaiserpalast zusätzlich bewachte, war es unmöglich ein Attentat auf den Kaiser zu verüben. Das Teslagitter, über das die Einheit verfügte, war ein zusätzlicher dritter Schutz. So konnte Kaiser Suhaka ungestört und vor allem unbeobachtet sich frei in seinem Harem bewegen. Bei ihren letzten Treffen, sprach ihn die Hohepriesterin direkt darauf an, dass er doch endlich mal in dem heiligen Bund der Ehe eingehen sollte. Der Kaiser winkte aber nur ab und verwies auf das kaiserliche Bankett. Die alte Priesterin ließ sich auch davon ablenken und Selin musste den noch recht jungen Kaiser dazu gratulieren, das sein Trick, von der Hochzeit abzulenken, wieder einmal funktioniert hatte. Denn das war einer der vielen kleinen Tricks, die Kaiser Suhaka anwandte, um von sich abzulenken. Selin erinnerte sich auch daran, dass es an diesen Abend nicht nur um die Hochzeit des Kaisers ging, sie sprachen auch darüber, was man nun in Sachen Aufhebung des Beschlusses vor siebzigtausend Jahren machte. Der Kaiser schien sehr dafür zu sein, besonders weil einiges der Technik, die verboten wurde, eh bereits schon wieder Teil des Lebens war. Auch sprach sich der Kaiser dafür aus, wieder Kontakt zum Gendara Quadranten aufzunehmen. Die Zeit der Abschottung sollte nun Enden. Allerdings würde er dieses Thema noch erst mit seinen persönlichen Beratern besprechen. Denn dies war etwas, was dem Patriarchen und der Hohepriesterin nichts anginge. Sie würden erst eingeschaltet werden, wenn es Probleme auf ihren Gebieten gab. Kaiser Suhaka Shin Qin vermutete bereits schon, dass wenn Alamar seine Pforten für den Gendara öffnete, das es dazu kommen könnte, das anderer Religionszugehörige die Nalinder zu ihrer Religion missionieren könnten. Der Kaiser wusste nicht wie er darauf reagieren sollte. Sollte er das erlauben, oder verbieten, da die Nalinder dem Teslaismus schon seit Jahrtausenden angehörten. Ihr glaube wird auch noch sehr groß praktiziert. Die Klöster, Schreine und Pagoden genießen hohen andrang. Selbst er als Kaiser vollzog die Rituale nicht nur, weil er es als Kaiser muss, sondern er tat dies auch aus eigener Überzeugung. Denn Suhaka war ein begeisterter Anhänger des Teslaismuses. Der Kaiser hatte dies nur ansatzweise erwähnt, aber der Meister wusste was er damit sagen wollte. Der Glaube der Nalinder war älter, als der Millennium Orden. Es gab ihn schon zu Zeiten der Teslawichtel. Im Mittelpunkt stand Naaras als die oberste Göttin, die Schöpferin, obwohl Nalinder das Wort Gott oder Gottheit nicht gebrauchten. Sie nannten ihre Götter mehr Wächter. Bis auf Naaras, sie war einfach das Weiße Tesla. Ihre Kinder, die vier Elementar Wächter und die acht Aldawächter erfühlten da schon eher den Platz eines Wächters. Von den zwölf Wächtern, waren die vier Elementar Wächter höher angesehen, da sie direkt auf Aldadon zu finden waren. Die anderen Acht auf die anderen Aldaplaneten. Die Verehrungspyramide war als wie folgt aufgebaut. An der Spitze stand Naaras, als die Schöpferin, dann folgten die vier Elementarwächter, dann die vierundzwanzig Schutzheiligen, dann kamen die Aldawächter. Jeder Nalinder verehrte Naaras, dann einen oder zwei Elementarwächter, dann folgten mehrere Schutzheiligen, da sie verschiedene Aufgaben erfüllten und zu guter Letzt wurden die Aldawächter verehrt. Warum Selin ausgerechnet jetzt wieder das Gespräch mit dem Kaiser in den Sinn kam, lag daran dass er einige junge Nalinder mit mobilen Telefonen in ihren Pfoten herum laufen sah. Früher zählte dies noch zu den verbotenen Dingen, seit Kaiser Suhaka aber an der Macht war, waren diese Dinger, die ersten die wieder frei verkäuflich waren und Selin hasste diese Teile wie die Pest. Ständig hörte er den Krach im Tempel, den sie verursachten. Für diese Entscheidung gehörte der Kaiser, laut Selins Meinung, auf den Scheiterhaufen. Besonders weil Kaiser Suhaka Shin Qin ebenfalls über so ein Teil verfügte. Jedoch nutzte er es mehr zum Spielen, als zum Telefonieren. Was verständlich war, der Kaiser mag zwar die berühmteste Persönlichkeit auf Alamar sein, jedoch war er auch der mit der kleinsten Freundeliste. Selbst der Meister hatte mehr Freunde und das sollte schon was heißen. Das einzige was der Kaiser mehr hatte, als andere Nalinder, waren Sexualpartner… Als Selin am Terratlan vorbei lief, war es wie immer gut gefüllt. Unter den vielen Gästen befanden sich auch einige Guards. Die meisten von ihnen kannte Selin aber nur flüchtig. Denn im Gegensatz zu Verdan, kannte Selin seine Untergebenen nicht alle persönlich. Würde er es, würde er laut seiner eigenen Aussage, irgendwann verrückt werden. Sich so viele Namen zu merken, war einfach ein Ding der Unmöglichkeit. Es reichte ihn dass er wusste wer seine Vice waren und sonst nur noch die Guards mit dem Rang eines Lords. Da der Millennium Orden schon vor eine sehr lange Zeit auf die verschiedenen nalindischen Städte aufgeteilt wurde, gab es innerhalb Nalinds recht wenig Guards mit diesem Rang. Der Meister blieb kurz stehen und überlegte ob er nicht auch eine Kleinigkeit essen sollte, denn er verspürte schon leichten Hunger. Schließlich war das Frühstück bereits schon drei Stunden her und Nalinder pflegten es so sechsmal am Tag zu essen. Es gab zwar eine Acht Mahlzeitenregel, aber die zwei letzten fielen in dem Nachtbereich. Diese Mahlzeiten tätigte Selin nur in der Nachtschicht, wie andere Nalinder auch, die in dieser Schicht arbeiteten. Allerdings gab es auch Nalinder die wirklich acht Mahlzeiten zu sich nahmen. Unteranderem Schwangere und Junge. Bei genauerer Überlegung entschied sich Selin dann doch gegens Essen. Er mochte lieber erst zu den Gnomefeldern, um seinen Problemen auf den Grund zu gehen. Teslagnome konnten oft Dinge sehen, die Nalindern verborgen blieben. Vielleicht was das Problem des Meisters dieser Natur. Nalinder sagten dazu immer, das Gnome dafür ein drittes Auge hatten. Teslagnome waren für übersinnliche Phänomene offener, als Nalinder. Besser gesagt, sie konnten diese besser wahrnehmen. Das lag aber daran, dass Teslagnome ihrer Fähigkeiten, im Gegensatz zu den Nalindern, nach Naaras verlassen Aldadons, behielten. Sie waren noch unsterblich, konnten sich noch in Teslaenergie auflösen und waren noch befähigt zu fliegen. Nalinder besaßen nur noch die Fähigkeit ihre Teslaenergie zu bündeln. Zwar konnten die anderen Bewohner des Gendara Quadranten dies auch, aber nur die Nalinder waren wahre Meister darinnen, Teslaenergie zu nutzen. Als der Blick des Meisters sich wieder dem Restaurant zuwandte, schüttelte Selin sein Kopf. Er wollte sich nicht mehr davon ablenken lassen, zu den Gnomefeldern zu wandern, indem er noch weiter zum Restaurant starrte und seinen Hunger eventuell nachgab. Er nahm seinen Weg also wieder auf und lief dieses mal etwas schneller. Er dachte schon darüber nach, den vierbeinigen Gang zu nutzen, sah aber schnell davon ab, da er die restlichen Nalinder nicht verschrecken wollte, indem der Patriarch auf allen vieren durch Nalind hetzte. Zu seinem Glück hatte ihn keiner der Guards gesehen, die im Restaurant saßen. So musste er wenigstens nicht in einem Raum voller brabbelnder Nalinder. Denn unter Nalindern war es so gut wie unmöglich, seine Ruhe zu haben. Da waren dem Meister quickende Teslagnome lieber, den ihre Gespräche verstand er nicht. Was dies zu Folge hatte, dass es für Selin ein großer Segen war. Da Nalind sich seit geraumer Zeit immer weiter ausgebreitete hatte, war der Fußmarsch zu den Gnomefeldern, nicht mehr ganz so lang, wie vor zweitausend Jahren. Vom weiten schon konnte Selin das kichern der Gnome hören, als er sich den besagten Feldern näherte. Der Meister hatte es dann doch geschafft Nalind, ohne weitere Zwischenstopps, durchqueren zu können. Als die fast durchsichtigen Wesen ihn sahen, gaben sie freundliche Laute von sich, was sich wie Begrüßungen anhörte. Einige Teslagnome flogen auf den Nalinder zu und umkreisten diesen, in der Hoffnung er habe vielleicht Gnomebeeren bei sich. Dem war aber nicht so. Als sie merkten dass er nichts dabei hatte, flogen sie wieder Richtung Felder und spielten einfach weiter, so als wäre nichts gewesen. Selin setzte sich ins Gras und beobachtete die Kleinen Wesen. Drei Gnome kamen jedoch zurück und umkreisten ihn wieder. Als wollten sie ihn auffordern mit ihnen zusprechen. Auch wenn Teslagnome nicht mit Nalindern sprechen konnten, verstand man anhand ihrer Gesten dennoch was sie meinten und wollten. Selin sah zu ihnen hinauf und kam ihren Wunsch nach. „Man sagt, ihr Teslagnome habt ein sehr sorgloses Leben. Euch bringt nichts aus der Fassung und vor allem fühlt ihr euch nie unwohl.“ Selin seufzte und schaute kurz wieder zu den anderen Gnomen, die immer noch am Spielen waren. Es sah aus wie das für Teslagnome übliche fangen. Die Gnome die bei Selin waren, stiegen mehr gen Himmel empor und kreisten weiter um ihn. Ihr quieken veränderte sich etwas, es klang nun aufgeregter und ihre Kreise wurden größer. „Das einzige was ich mich frage, könnt ihr uns wirklich verstehen oder ist es einfach nur eure freundliche Art, die uns das glauben lässt, ihr wisst von was wir sprechen.“ Selin sah wieder zu den Geisterwesen rauf und bemerkte, dass sie ihn was mitteilen wollten, denn sie flogen sehr aufgeregt um ihn rum. Er stand auf und die Gnome flogen plötzlich Richtung Nebelwald davon. Das verstehen von Teslagnomen war nicht immer ganz einfach. Besonders da sich die Gemeinsamkeiten von Teslagnomen und Teslawichteln, schon vor Millionen von Jahren trennten. Die Gnome blieben ihren einfachen Leben treu, aus den Wichteln wurden ja die etwas komplexeren Nalinder. Zwar konnten sich die damals noch recht einfach gestrickten Nalinder mit den Gnomen unterhalten, doch diese Fähigkeit verloren sie schnell, nachdem sich die nalindische Kultur und Sprache entwickelt hatte. Aber Selin gehörte mehr zu der Sorte Nalinder, die die Gnome auch ohne Worte verstehen konnten. Oft beobachtete er sie bei ihrem Spiel und notierte sich alles was ungewöhnlich, oder anders war. Er studierte sie regelrecht. So kam es, das er sie verstand, wenn sie ihn was mitteilen wollten. Aber auch die Gnome zogen ihren Vorteil daraus. Je mehr man wieder über sie wusste, desto besser konnten sie sich einen verständlich machen. Die Sprache der Gnome war vielseitig, von verfärben ihrer Schemen bis hin zu ihren Flugkünsten und zahlreichen Lauten. Je länger man sich mit ihnen beschäftigte, desto mehr erfuhr man über sie. Teslagnome redeten untereinander sehr viel, fast schon wie Nalinder. Auch sprachen sie sich ab. Aber nur Gnome selbst verstanden die Laute. Selin jedoch verstand das Anliegen der kleinen Wesen. Sie wollten dass er ihnen folgte. In regelmäßigen Abständen flogen sie weiter Richtung Nebelwald. Dann blieben sie stehen und drehten sich zu Selin um, um zu schauen ob dieser ihnen noch folgte. Nachdem sie sich vergewissert hatten, flogen sie weiter. Tiefer in den Wald hinein. Auch wenn der Name Nebelwald sich unheimlich anhörte, war dem aber nicht so. Der Nebelwald war die Heimat der Gnome, überall in den Ästen der Bäume hing der geisterhafte Schleier der Gnome. Auch bekannt als Teslaseide. Es diente denn Gnomen als Behausung. Dieser Schleier war es auch der, der den Wald sein Namen verlieh. Vom weiten sah es nämlich so aus, als würden die Bäume von einer dicken Nebelwand umhüllt sein. Unteranderem war der Nebelwald auch einer der größten Wälder auf Alamar, die anderen waren mehr kleinere Anreihungen von Bäumen. Aber eigentlich war der Begriff „Wald“ auch hier etwas fehl am Platz. Denn eigentlich gab es auf Alamar keine richtigen Wälder. Mehr riesige Graslandschaften mit vereinzelten kleineren Baumgruppen. Nalinder nutzten den Schleier der Gnome oft, um daraus Teslaseide zu fertigen. Zwar mussten die Gnome dann immer wieder ihre Behausungen neu spinnen, wenn diese abgebaut wurden, allerdings schien es ihnen auch nicht sonderlich zu stören. Wenn es um das spinnen neuer Fäden ging, waren die Gnome fix bei der Sache. Es hing wieder schneller der Schleier in den Ästen, als dieser abgebaut wurde. Noch ein Grund warum Nalinder die Gnome so mochten und schätzten. Sie waren eine zuverlässige Stoffquelle. Teslaseide zählte jedoch zu den teuersten Stoffen der Nalinder und wurde auch nur überwiegend von der Oberschicht getragen. Denn aus der rohen Gnomeseide Fäden zu spinnen, war eine sehr mühselige Arbeit und erforderte mehrere Arbeitstage, bis man genug Fäden hatte, um daraus Kleidung zu fertigen. Die einzigen Nalinder die es sich leisten konnten, die komplette Garderobe aus Teslaseide tragen zu können, war die Kaiserfamilie. Zwar besaß auch Selin als Patriarch eine Robe aus Teslaseide, jedoch war nicht sein kompletter Kleiderschrank aus diesem Material. Das war ihn dann doch einfach zu teuer, selbst Unterwäsche aus Teslaseide zu kaufen. Die Teslagnome die Selin zu denn Nebelwald geführt hatten, führten diesen jedoch aus diesem wieder heraus, über eine große Weide, die der Shu-Shan Weide, dem Heiligen Berg der Nalinder, sehr ähnlich war und weiter Richtung verbotenes Land. Allerdings spürte der Meister das etwas im Nebenwald geschähen war. Er kam sich vor als hätte er einen „Sprung“ gemacht. Denn das Verbotene Land war nicht direkt hinter dem Nebelwald. Dieser war schon einige Kilometer entfernt. Nun stand Selin aber fast vor diesem. Es waren höchst hundert Meter, dann betrat er das Gebiet, was die Nalinder vor Jahrhunderten sperren ließen. Je näher sie denn Grenzgebiet kamen, desto mehr begriff Selin, was ihn die Gnome sagen wollten. Vor über zweitausend Jahren erklärten sich die Gnome dazu bereit, dieses Gebiet vor unbefugten betreten zu schützen. Allerdings ging der Grund im Laufe der vielen Jahrhunderte verloren. Was sich auf diesem Land verbarg, wurde zweitausend Jahre lang von den Gnomen gut gehütet. Denn Teslagnome nutzten ihre Fäden nicht nur, um ihre Behausungen damit zu bauen, es diente auch der Überwachung. Denn es reagierte auf fremde Teslaenergie und da Nalinder ja über Teslaenergie verfügten, bekamen es die Gnome mit, wenn es sich um den Eindringling um ein Nalinder handelte. Tiere waren davon ausgenommen. Die jetzigen Guards des Ordens wussten nicht warum das betreten dieses Landes so verboten war, auch der Meister nicht. Man tat es einfach nicht. Nicht mal als so genannte Mutprobe, denn die Augen der Gnome waren überall, was zumindest dieses Land betraf. Auch wenn Teslagnome freundliche Kreaturen waren, konnten sie jedoch auch sehr gefährlich werden. Schließlich waren sie die Kinder von Naaras, dem weißen Tesla. Jeder wusste, dass es unklug war, sich einen wütenden Gnom in den weg zustellen. Allerdings wollten die Gnome das Selin ihnen zu dem Verbotenen Land folgte. Als sie den Grenzwall erreichten, blieben sie abrupt stehen. Selin sah zu ihnen rauf. „Was ist los? Warum habt ihr mich hier her gebracht?“ Die Gnome sahen zu ihm hinunter. Selin erkannte sofort, dass sie es nicht gerne taten, aber einer nach dem anderen flog über den Grenzwall. Etwas unsicher folgte Selin ihnen. Nach einigen Umkreisungen des Nalinders, mit lautem aufgebrachtem Quicken, flogen die Gnome dann weiter. Selin war noch nie auf diesem Land gewesen, spürte aber sofort etwas in der Luft, was er nicht ganz zuordnen konnte. Sie war schwer und Selin hatte das Gefühl, das seine Lunge beim Einatmen zusammengepresst wurde und wie Feuer brannte. Dieses Land wirkte, als sei es von was Bösem verpestet worden. Überall stieg eigenartiger Dampf vom Boden auf, als würde die Erde brennen. Jedoch war nirgends wo ein Feuer oder dergleichen zusehen. Nicht mal ein erloschenes. Auch hatte Selin das Gefühl, das er beobachtet wurde. Ständig flogen irgendwelche Schattenhafte Augen an ihn vorbei. Diese Augen verfolgten ihn seid er denn Grenzwall überschritten hatte. Auch die Gnome spürten dieses etwas in der Luft. Sie flogen tiefer gen Boden und näher an Selin. Man erkannte deutlich, dass sich die kleinen Wesen vor irgendetwas fürchteten. Sie waren auch auffallend ruhig, normalerweise unterhielten sich Gnome genauso gerne wie Nalinder. Aber dieses Mal waren sie sehr still. Das beunruhigte Selin etwas. Die Umgebung veränderte sich plötzlich schlagartig, nach Überschreitung des Grenzwalles. Denn eigentlich war Alamar eine Große Insel, mit vielen kleineren Ansammlungen von Baumgruppen, riesigen Graslandschaften und massig Reisfelder, aber Selin wusste, dass es auf Alamar keine Wüste gab. Anders konnte er dieses Land nicht beschreiben. Eine Wüste. Keine aus Sand und Dünnen, sondern eine aus Zerstörung und Verderbtheit. Es sah aus, als wurde es vom Schwarzen Tesla ausgedorrt… Auf diesem verdorbenen Boden, wuchs kein Gras mehr. Auch die wenigen vorhandenen Bäume, die dort wuchsen, hatten ihre Schwierigkeiten hier zu gedeihen. Selin nahm an, das hier einst ein schrecklicher Kampf gewütet haben musste. Zwar war ihm der Kampf mit dem Wächter von Aldarum bekannt, aber dieser fand an einem anderen Ort auf Alamar statt. Dieser Kampf war auch nicht so zerstörerisch gewesen, weil Naaras persönlich ihre Residenz Aldates verließ, um ihr Kind daran zu hindern, die Aldaplaneten zu zerstören. Zu einem Kampf der die Umgebung so hätte schädigen können, konnte es gar nicht erst kommen, dank der Hilfe von Naaras. Als Selin sich umschaute, erblickte er etwas in der Ferne was, das Aussehen einer Pyramide hatte. Er konnte ganz genau denn Umriss am Horizont erkennen. Jedoch wunderte er sich etwas über das Gebilde, denn es war schon eine recht eigenartige Bauart. Normal bauten Nalinder keine Pyramiden. Er sah leicht zu den Gnomen hoch und diese erwiderte seinen Blick. „Was ist nur mit diesem Ort passiert?“ Die Gnome flogen jedoch weiter Richtung Pyramide. Es war als würden sie nun schneller fliegen, denn Selin konnte kaum noch Schritt halten mit ihnen. Je näher sie der Pyramide kamen, desto schlimmer wurde das Gefühl, das Sie beobachtet wurden. „Dieser Ort ist unheimlich.“ dachte Selin. Je näher sie der Pyramide kamen, desto schlimmer zerstört war die Landschaft. Noch relativ nahe dem Grenzwall wuchsen noch Bäume, vor der Pyramide jedoch kein einziger mehr. Es lag nur altes totes Holz herum, das genau wie der Boden leicht dampfte. Der Meister empfand dieses Bild der Verwüstung, als sehr verstörend. Er wusste zwar das das Betreten dieses Landes verboten war, hatte bisher aber nie hinterfragt warum. Man tat es einfach nicht. Nun konnte der Meister sich bei diesem trostlosen Anblick denken warum. Als die kleine Gruppe den Eingang zu Pyramide erreicht hatte, blieben die Gnome ein weiteres Mal stehen. Selin sah sich genau um und erkannte, dass dies eine Art Basis war. Denn um der Pyramide herum, befanden sich alte verrottete Gebäude. Die starken Regenfälle auf Alamar, hatten bereits einige der Gebäude in sich zusammen fallen lassen. Bei den Häusern die noch standen, konnte Selin sehen, das alle ein Symbol über den Türrahmen eingemeißelt hatten. Er hatte es aber zuvor noch nie gesehen. Ein schwarzes Dreieck was zu Hälfte ein Rhombus bedeckte. Es gehörte zu keinen der Aldaplaneten und es war auch keines der ihn bekannten Fraktionen und Gruppierungen Wappen. Noch wusste er nicht, dass ihn das Wappen in nächster Zeit noch häufiger unter die Augen kommen würde. Selin sah wieder einmal zu den Gnomen hoch. „Was wollt ihr mir damit sagen?“ Die Gnome jedoch flogen sich umschauend umher, so als wussten sie selber nicht, wo sie waren und vor allem was sie hier wollten. Selin sah wieder zum Wappen und betrachtete es noch eine Weile, bis er dann langsam in Richtung Pyramide ging. Eine sehr lange Zeit schon, war niemand mehr hier gewesen. Der ganze Ort wirkte so ausgeschlachtet. Der Meister schaute durch eines der Fenster der noch stehenden Häuser und sah nur Chaos. Überall lag Zeug herum, alte Plastikplanen, Bretter, Tonnen und leergeräumte Container. Auch konnte man gut sehen, dass vieles aus den alten Gebäuden abtransportierte wurde. Es hatte sich um schweres Gerät gehandelt, das verrieten Selin die alten kaum noch zu erkennenden Schleifspuren am Boden. Nur wohin wurden diese Geräte gebracht? Und vor allem, wer hatte sie entwendet? Selin sah nur das die Spur plötzlich endete. Selin verschränkte seine Arme vor seiner Brust und dachte angestrengt nach, ob er mal irgendwo was zum Verbotenen Land gelesen hatte, was das alles hier erklären konnte. Ihm fiel aber nichts ein. Nur das dieses Gebiet vor zweitausend Jahre abgesperrt wurde. Die Begründung war dass das Land vom schwarzen Tesla heimgesucht wurde. Selin konnte dies aber nicht ganz glauben. Denn hier befand sich kein Schwarzes Tesla. Nur eine alte Basis von irgendwem. Da der Meister in dem Gebäude nichts mehr Interessantes sah, wandte er sich von dem Haus ab und lief langsam Richtung große Treppe, die zu Pyramide empor führte, in der Hoffnung, dass diese noch zu betreten war. Denn der Rest der Basis wurde ja großräumig zerstört. Viele der noch stehenden Gebäude wurden regelrecht zugemauert, oder zum Einsturz gebracht. Man wollte wohl sehr deutlich verhindern, dass diese betreten wurden. Zum Glück für Selin, stand das Tor zu Pyramide allerdings überraschend weit auf. Es war wie eine direkte Einladung. Nur was hatte dies zu bedeuten? Warum ließ man die Pyramide unbeschadet und vor allem offen stehen und der Rest wurde so großräumig zerstört? Selin hoffte einige Antworten im inneren der Pyramide zu finden. Als er über die Türschwelle trat, folgten ihn die Gnome mit hinein. Selin betrat eine Große Halle, von der viele Gänge ausgingen. Zu allen Seiten führten Türen zu anderen Räumen oder anderen Bereichen der Pyramide. Die Bereiche mussten einst mit Schildern versehen gewesen sein, denn über den Türen hingen Reste der Hinweisschilder. Entweder wurden sie abmontiert, oder sie fielen einfach, schon vor sehr langer Zeit zu Boden. Selin schaute nach oben und sah die vielen Stockwerke der Pyramide. „Das Teil ist riesig… Was auch immer hier einst war, es war bestimmt kein Theater.“ Selin schüttelt sich kurz, als ihn ein eigenartiger chemischer Duft in die Nase stieg, der in der Luft der Pyramide lag. Auch denn Gnomen missfiel der Geruch. Denn es erinnerte sie an etwas sehr Unangenehmen „Ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit dem Putzpersonal reden…“ Selin ging weiter, dicht gefolgt von den Gnomen. Je weiter er die Pyramide auskundschaftete, desto schlimmer wurde der Geruch. Es schien aus jeden Raum her zu dringen. Selin sah von links nach rechts, dann nach oben und weiter wieder nach links. Je tiefer er in den Komplex vordrang, je mehr gab es Frei. Vereinzelt hingen wieder Schilder an den Wänden. An einer Wand hing sogar eine Karte der Pyramide, die sofort Selins Aufmerksamkeit auf sich zog. Allerdings war sie sehr ein gestaubt, sodass Selin erst kräftig pusten musste, bevor er irgendwas lesen konnte. „Black Pyramid… Sagt mir gar nichts…“ Selin schaute nach, ob die Karte abnehmbar war. Ironischerweise wurde sie auf eine Aluminiumplatte geschweißt. Die Gnome flogen immer noch um Selin herum. Der Meister ging weiter und folgte einen langen Gang, der in einem großen Raum endete. Vor ihn stand eine Art Thron. Etwas Licht drang durch ein Fenster, das sich hinter dem Thron befand. Es war ein kleines rundes, was wieder mit dem Wappen der Basis verziert war. Das schwache Licht hüllte so gerade eben noch so denn Thron ein. Der Rest des Raumes blieb schwarz. Selin sah zu seiner linken in der Hoffnung eine Art Lichtschalter zu finden. „Hmpf… vorhersehbar.“ Als er denn Schalter betätigte, setzte sich der Pyramiden Komplex in Gang und der gesamte Raum wurde mit Künstlichen Licht geflutet. Als Selin wieder zum Thron sah, erschrak er, als jemand plötzlich davor stand. „Skall… verdammt noch mal… erschrecke mich nicht so!“ Das Teslawesen sah nicht sehr sonderlich erfreut aus, den Nalinder zusehen. Im Gegenteil, sein Blick war sehr ernst. Allerdings hatte es seinen Grund, warum er seine Geschwister befahl, den Anführer des Millennium Ordens zur Black Pyramid zu führen. Skall war eines der letzten Überbleibsel vom Kampf gegen dem Wächter Aladarumes. Er war der letzte Teslagnom, der auf zwei Beinen ging. Nach dieser Schlacht, bei der Verdan Damas sein Leben ließ, wechselte Skall die Seiten. Er wechselte von den Verderbten Teslawesen zu den Nalindern und half diesen seitdem. „Ich hab mich schon gefragt wie gut die Black Pyramid wirklich gebaut wurde… Jetzt weiß ich es.“ Selin sah das Teslawesen fragend an. „Ich war mir nicht sicher, ob die Leitungen zum Generator und der Generator selbst, noch funktionieren.“ fuhr Skall fort. „Du kennst diesen Ort?“ Skall sah Selin etwas entspannter an. „Natürlich… jeder Gnom kennt die Pyramid. Ach verzeih… ihr versteht ja meine Geschwister nicht mehr.“ Die Gnome flogen zu Skall und umkreisten diesen. Skall öffnete seine Hand und eines der Gnome landete darauf. „Die Black Pyramid ist der Schatten des Ordens.“ „Wie meinst du das?“ Selin ging zum Thron um sich diesen genauer anschauen zu können. Eine zweistufige Treppe führte zu diesem hinauf. Skall wich den Nalinder aus und lief langsam zu einem riesigen Fenster, was von außen jedoch mit Metallplatten abgeschirmt war. Es konnte niemand von außen hinein schauen. Jedoch aber auch keiner von innen nach außen. „Die Black Pyramid ist der Schatten einer längst vergessenen Person. Naja vergessen von den Nalindern… Wir Gnome jedoch, vergessen nicht so schnell.“ Selin sah wieder zu Skall. Dieser stand mit den Rücken zum Guard und die drei Gnome die Selin begleiteten, saßen, einer in seiner Hand und die anderen zwei auf sein Schultern. „Es wird seine Gründe haben, warum wir die gesagte Person vergessen sollten“ Skall drehte sein Kopf leicht zu Selin. „Sicher. Wir wissen denn Grund und damals stimmten wir auch zu, ihn mit den Nalindern, zu vergessen. Auch waren wir es, die dafür sorgten, dass es ein Geheimnis blieb. Aber jetzt finden wir, dass es Zeit ist, das vergessene wieder Preis zugeben. Seine Schrecken mögen jetzt nun zweitausend Jahre her sein, aber dennoch sind sie immer noch spürbar. Siehe dieses Land unteranderem.“ Die Blicke des Nalinders und des Teslawesen kreuzten sich. „Was genau weißt du eigentlich über Verdan Damas?“ fragte Skall Selin, als dieser sich die Schalttafeln ansah, die an denn Lehnen des Thrones hinein gearbeitet wurden. „Er war mein Großvater in fünfter Generation mütterlicherseits. Er ist eine Legende und seine Waffen hängen immer noch im Büro vom Führer des Ordens. Also in meinem Büro. Wieso fragst du?“ Selin sah wieder zu Skall. „Was weißt du über seinen Sohn?“ fragte Skall weiter. Selin sah Skall etwas irritiert an. Warum wollte das Teslawesen wissen, was Selin über seine Familie wusste? „Asuma Damas mein Ururgroßvater… Aber was hat das mit diesem Ort zu tun?“ Als Skall hörte, wie viele Urs Selin an das Wort Großvater hing, musste er leicht grinsen. Zwar wusste er das Nalinder bis zur fünften Generation zählten und immer ein weiteres Ur anhingen, je weiter die jeweilige Person entfernt war, von der von der man anfing aus zu zählen, in dem Fall von Selin aus, aber dennoch war es immer wieder lustig für das Teslawesen zu hören, wie die Nalinder das regelten. „Wie ich sehe, hat der Orden ganze Arbeit geleistet… Aber leider sind deine Informationen falsch.“ „Wie meinst du das?“ „Asuma Damas… war nicht der Sohn Verdans, sondern Danaces Damas. Asuma war der Enkel von Verdan… Offiziell wurde eine ganze Linie übersprungen. “ Selin sah das Teslawesen ziemlich irritiert an. Wer war Danaces Damas? Diese Person kannte Selin nämlich nicht. „Was willst du mir jetzt damit sagen, Skall?“ Das Teslawesen seufzte. „Danaces Damas haben wir diesen Ort zu verdanken. Er ist auch der, der unter den Namen Herr des Schreckens bekannt war.“ Selin zog etwas irritiert seine linke Braue hoch. „Sagtest du gerade Herr des Schreckens?“ Skall drehte seinen Kopf nun ganz zu Selin und nickte. „Du hast schon richtig gehört. Ich meine den Herrn des Schreckens aus dem berühmten Kinderlied. Ich fand es zwar damals etwas eigenartig, wie ihr Nalinder es damals gelöst habt, ihn nicht vollkommen zu vergessen, dennoch, es steckt mehr Wahrheit in dem Lied als du glaubst.“ Skall musste leicht grinsen als er sich den Text des Liedes in Erinnerung rief. „Der Heer des Schreckens und seine Diener. Sein zuhause war eine Schwarze Pyramide, in der er seinen Dienern das Leben einhauchte. Aus seinem eigenen Blut erschaffen… Wie wahr, wie wahr.“ Selin verschränkte seine Arme vor seiner Brust. „Willst du mir jetzt sagen, dass das ganze Lied der Wahrheit entspricht?“ „Du befindest dich doch gerade ein einer schwarzen Pyramide, oder nicht?“ Selin schloss seine Augen und drehte seinen Kopf leicht zu Seite. Auch er rief sich den Text des Liedes in Erinnerung. Lange war es her, dass er ihn gehört und gesungen hatte. Denn das Lied sangen nalindische Eltern ihren Jungen vor, damit diese auch ja artig waren. Denn wenn nicht, würde der Herr des Schreckens sie holen kommen, um sie in seinem schwarzen Auge für immer einzusperren. Doch das Lied erzählte nicht nur, wie er Junge einsperrte, sondern auch mehr über ihn selbst. Seinen Wohnort, sein Können und vor allem erzählte der Text auch etwas über seine Diener. „Heißt das, der Herr des Schreckens war eine reale Person?“ Selin öffnete seine Augen wieder und sah zu Skall. „Ja… wie bereits erwähnt, hieß er Danaces Damas. Er war dein Ururgroßvater…“ Selin sah Skall wieder irritiert an. „Danaces war ebenfalls Guard des Ordens, hielt aber nicht viele Stücke auf diesen. Sondern er war lieber damit beschäftigt, sich in der Genforschung weiter zu bilden. Den damaligen Ordensführer, Zabian Damas, gefiel jedoch nicht, was Danaces tat und verbannte diesen aus Nalind. Da Danaces eh schrecken in Nalind, dank seiner sehr starken Vision Augen verbreitete, hinderte Verdan sein Onkel nicht daran, sein Sohn zu verbannen. Danaces jedoch schwor Rache. Niemand wusste damals, wohin Danaces verschwand. Als er dann wieder in Nalind auftauchte, wurde er von Kreaturen begleitete, die die Prototypen seiner Experimente waren. Vor über zweitausend Jahren, griff Danaces dann denn Orden an und löschte ihn fast komplett in Nalind aus. Nur sechs Guards überlebten diesen Angriff. Fünf davon wurden Danaces Diener. Verdan war der Einzige, der fliehen konnte. Wobei ich aber glaube, das Danaces ihn nur verschon hatte, denn sein Zorn galt wenn anders. Verdan schaffte es auch den Orden zu retten, indem er zuerst die Muatengo- Einheit auf die Hälfte reduzierte, so dass es wieder einige Guards gab und ließ neue Anwärter ausbilden. Zwei wurden dann später seine Vice, vor den Augen Danaces. Goranes Elas und Mioris Daihs. Allerdings war Danaces eh anderweitig beschäftigt. Er zog sich in die Black Pyramid zurück und widmete sich wieder seiner Experimente.“ Skall sah zu dem schlafenden Gnom in seiner Hand und erzählte weiter. „Als Verdan dann seinen Sohn das erste Mal heraus forderte, konnte er diesen nur mit Mühe und Not bezwingen. Er schaffte es gerade so Danaces ein Auge zu nehmen. Das letzte was Verdan zu diesem Zeitpunkt von Danaces sah, war, wie dieser einer Klippe hinunter stürzte. Verdan hielt es nicht für nötig nachzuschauen, ob Danaces wirklich tot war. Was sein Fehler war, was sich später heraus stellte. Knapp zweihundert Jahre würden bis dahin vergehen, bis Verdan seinen Fehler zu spüren bekam. Denn es klopfte, eines Tages, an dessen Tür und Verdan fand sein Enkel davor. Zwar wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wer das Baby war, das vor seiner Tür gelegt wurde, aber nachdem Danaces die Pyramid wieder verließ, wusste er es, anhand der Vision Augen von Asuma, die sich nach der ersten Begegnung mit seinem Vater aktivierten.“ Selin ließ das Teslawesen keine Sekunde aus den Augen, als dieser die Geschichte erzählte. Mit einer gewissen Faszination hörte er zu. Aber andererseits war er auch sehr schockiert darüber, zu erfahren, dass der Orden solch eine Geschichte vergessen ließ und sie stattdessen in einem Kinderlied umgewandelt hatte. Er konnte es nicht nachvollziehen. Aber wie bereits vermutet, hatte der Orden seine Gründe gehabt, es der Nachwelt zu verschweigen. Dabei hatten sie ganze Arbeit geleistet, denn niemand der heute lebenden Guards wusste etwas von Danaces. Geschweige denn von der Black Pyramid. Es wurde einfach indirekt vergessen. Nur dieses Lied war übrig geblieben. Allerdings stellte er sich die Frage, warum Skall und die Teslagnome ausgerechnet jetzt damit kamen, es Selin zu erzählen. „Als Verdan dann bei seinem Enkel die aktiven Vision Augen sah, wurde ihm sein Fehler bewusst. Danaces war damals nicht bei dem Sturz gestorben. Die Lage spitzte sich sogar noch zu, als Danaces denn Millenniums Tempel zum zweiten Mal angriff und Verdan bei der Verteidigung sein Leben ließ.“ Skall sah wieder zu Selin. „Verdan starb bei den Angriff Danaces?“ Selin sah Skall irritiert an. Denn laut seinen Informationen, starb Verdan bei der Schlacht gegen dem Wächter Aladarumes. „Ja, ich war dabei, als es geschah. Verdan begann einen großen Fehler, er lud seine gesamte Energie in den Millennium Stern und feuerte diesen auf seinen Sohn ab. Verfehlte diesen jedoch zu seinen entsetzten. Verdan hatte nach dieser Attacke kaum noch Energie um weiter zu kämpfen. Ihn blieb nichts anderes übrig, als sich selber zu opfern, um Danaces aufzuhalten. Er verbannte Danaces sein Teslaorgan.“ „Wieso nur das Teslaorgan?“ fragte Selin das Teslawesen. „Weil er damit Danaces Quelle für sein Vision Auge nahm.“ „Apropos Vision Auge… Was ist das eigentlich genau?“ Skall schloss seine Augen und atmete kräftig aus. „Eine sehr mächtige Fähigkeit, über die nur die Damas Familie einst geherrscht hatte. Das Auge war zu vielen mentalen Fähigkeiten fähig. Unteranderem Gedankenlesen, Gedankenkontrolle, Telekinese, oder Illusionen. Jeder Damas mit aktiven Augen verfügte über vier bis fünf Fähigkeiten. Danaces jedoch beherrschte alle, deswegen hieß er auch Meister des Vision Auges.“ Als Selin hörte wozu das Auge im Stande war, verstand er, warum man die früheren Damas immer als die stärksten Guards bezeichnete. Mit diesen Kräften ließe sich viel einfacher zu kämpfen. Aber was war geschähen, dass die Damas ihr Bluterbe verloren hatten? „Warum gibt es dieses Auge nicht mehr?“ „Weil die Damas nach Danaces Tod alle Augen versiegeln ließen, um zu verhindern, das sowas wie Danaces nicht nochmal entstand.“ Selin verengte seine Augen etwas. Diese Vorsorge konnte er gut verstehen, auch nachvollziehen, fand es jedoch schade, dass das Auge nicht mehr zu Verfügung stand. „Allerdings kam Danaces nach dem Kampf mit seinem Vater, auch nicht ganz glücklich davon. Du weißt ja was eine Teslaimplusion ist.“ Selin nickte zur Antwort. „Das Teslaorgan, was versteinert sein muss, implodiert bei Lebendigen Leibe. Kein angenehmer tot wenn du mich fragst.“ „Angenehm gewiss nicht. Aber er hatte es verdient… Danaces machte nicht mal vor Teslagnomen halt. Er tötete viele meiner Geschwister.“ der Blick des Teslawesens verfinsterte sich etwas. Während Skall erzählte, sah Selin sich weiter um. Dieser Raum glich eher einer Kommandozentrale als eines Thronsaals und es führte auch nur ein Weg zu diesem. Überall befanden sich Konsolen die seit Jahrhunderten nicht mehr bedient wurden. Sie waren so dermaßen verstaubt das Selin nichts drauf erkennen konnte. An einigen Konsolen blinkten einige Schalter. Selin atmete kräftig ein und pustete denn Staub weg. Dabei flog so viel Dreck auf das er niesen musste. Er wedelte stark mit der linken Hand um den Staub aus seinem Gesicht zuwehen. Skall war inzwischen vom Fenster weg gegangen, in Richtung Thron. Er suchte nach einem Schalter und betätigte diesen. Im selben Augenblick öffnete sich die Verrieglung des Fensterschirmes und gewehrte einen Blick auf das was es versuchte zu verbergen. Selin sah auf, als er das Knarren der verschlissenen Technik hörte. Skall ging wieder zum Fenster und warf ein Blick auf die Riesige Halle vor ihnen. Von hier aus konnte man gut in die Halle schauen und alles gut beobachten, was sich dort mal abgespielt hatte. Jedoch gab es nichts mehr, was man beobachten konnte. Skall erkannte, wozu die Halle gedient hatte. Es war das Labor, in dem alle Experimente von Danaces stattgefunden hatten. Selin hingegen betrachtete weiter die Konsolen. Schnell wurde ihn klar, dass viele Schalter zu Kontrolle irgendwelcher Geräte dienten, die entweder beschädigt wurden, oder nicht mehr da waren. Alle Tasten die unter der Kategorie „Regenerationskammern“ befanden, leuchteten. Sowie sämtliche Generatoren Schalter. Auf einigen Schaltflächen wurde die gesamte Energie der Pyramide angezeigt. Trotz des Fehlens vieler Generatoren, stand es um die Energie der Black Pyramid nicht schlecht. Über zweitausend Jahre war sie abgeschaltet und trotzdem betrug die Energie immer noch 90 Prozent. Selin fragte sich ob Danaces diese Basis alleine gebaut hatte. Wenn ja, dann war er im wahrsten Sinne des Wortes ein technisches Genie. Denn die alte Technik die die Nalinder mal besaßen und nun in Museen ausgestellt wurde, verlor schon nach hundert Jahren die gespeicherte Energie. „Die Saitaner waren ganz schön erfolgreich mit der Ausschlachtung der Black Pyramid.“ Selin sah etwas irritiert zu Skall. „Bitte?“ „Na die ganzen Generatoren sind weg. Sowie die Teslareaktoren und Waffensysteme. Ich war nur einmal hier und zwar genau nachdem Danaces getötet wurde. Da war aber noch alles hier, die Saitaner mussten alles nach meinem Verschwinden abmontiert haben…“ Selin ging langsam zum Fenster um sich selber ein Eindruck davon zumachen. Die vor ihnen liegende Halle war riesig. Zurück blieb aber nur Chaos. Sämtliche Vorräte waren verschwunden. Kisten lagen geöffnet im Weg herum und auch einige Kartons lagen zum Teil zertreten ebenfalls herum. „Warum hat der Orden damals zugelassen, dass die Saitaner alles mitnahmen?“ Selin sah Skall an als er ihn dies fragte. „Sie wollten so wenig wie möglich von Danaces hier behalten. Sämtliche Technologien die hier entwendet wurden, hatte Danaces damals in den Jahren gebaut, als er sich vor denn Orden versteckt hielt. Sämtliche Prototypen. Seine Diener, die Saitaner, bauten dann denn Rest. Etwas Positives hatte Danaces ja an sich, er war unglaublich intelligent.“ Allerdings half ihm das wenig. Denn je mehr Danaces an Macht gelang, je mehr Saitaner und drei der unterdrückten Guards schlossen sich zusammen, um den Herrn des Schreckens aufzuhalten. Danaces wurde im Laufe der hundert Jahre immer Wahnsinniger und immer brutaler. Er selbst war nicht mehr Herr seines Wahns und Zornes. Er war sogar so entglitten, das er sein eigenen Sohn töten lassen wollte. Der Saitaner der diesen Auftrag erhielt, entschied jedoch Asuma besser denn Guards des Ordens zu übergeben. Zwanzig Jahre glaubte Danaces, sein Sohn sei tot. Bis dieser ihn jedoch bei seiner Rückkehr begegnete. Nach dem Tode Verdans, war Asuma es, der die Jagd auf seinem Vater eröffnete hatte. Fast hätte er Danaces auch getötet, wenn nicht ein Saitaner dazwischen gekommen wäre. Allerdings erwischte Zabian kurz darauf Danaces, und tötete diese dann endgültig. „Ich habe mich damals umgehört…“ Skall sah zu Selin. „Die Saitaner gibt es noch. Sie fanden tatsächlich eine neue Heimat.“ „Deswegen habt ihr mich her geholt? Damit du mir sagen kannst das es die Experimente meines verrückten Ururgroßvaters noch gibt?“ „Nicht ganz. Ich habe meinen Geschwistern die Aufgabe erteilt dich hier her zuführen, damit du verstehst um was es hier geht. Zweitausend Jahre hab ich die Saitaner beobachtet. Im diesen Zeitraum sah alles friedlich aus. Aber seit einiger Zeit, gut siebzig Jahre, führen die Saitaner Krieg… Mit anderen Völkern. Das beunruhigt mich etwas. Besonders da die Saitaner auf den Weg nach Aldadon sind.“ Selin erschrak als das Teslawesen dies so mir nichts dir nichts erwähnte. Warum hatte Skall nicht eher davon erzählt? Warum ausgerechnet jetzt? „Konntest du das nicht eher sagen?“ Selin sah Skall ziemlich wütend an. „Bisher war es nicht nötig gewesen.“ Fassungslosigkeit machte sich in Selins Gesicht breit. Aber er hatte Skall noch nie wirklich verstanden. Es war so eine Art von ihn, wichtige Informationen vorzuenthalten, bis das Teslawesen der Meinung war sein Gegenüber wäre nun aufgeklärt genug es zu erfahren. Vermutlich lag es am hohen Alter von Skall, denn dieser war bereits über einige Millionen Jahre alt. Schon ein stolzes alter, aber im Gegensatz zu den Teslawächtern, war Skall noch recht jung. Die waren ja bekanntlich die ältesten Lebewesen im Gendara. Wie alt aber genau, wusste niemand so recht. „Was genau wollen die Saitaner auf Aldadon?“ fragte Selin das Teslawesen mit geschlossenen Augen und etwas angespannter Haltung. „Das weiß ich nicht. Aber ich empfand es für richtig dich erst hier her bringen zu lassen. Denn alles nahmen die Saitaner damals nicht mit.“ Skall sah wieder aus dem Fenster. „Einiges ist für den Orden sogar noch brauchbar…“ „Erst mal abwarten was Sie wollen. Dann entscheide ich, was wir gebrauchen können und was nicht.“ Skall nickte nur zu Antwort. Selin öffnete seine Augen wieder und sah ebenfalls durchs Fenster in die Halle hinab. Trotz des brummen der Maschinen, lag eine drückende stille in der Luft. Sowie der Chemische Duft. Jetzt wo Selin einige der Maschinen sah, die noch übrig waren, erklärte sich dieser widerliche Geruch. Auf den alten Konsolen konnte er „Labor“ entziffern. Das mussten wohl die Labore sein, wo sich Danaces seinen Gen Experimenten hingab. Wieviel Zeit er wohl dazu gebraucht hatte, die Saitaner nach seinen Vorstellungen zu formen? Selin war sich nicht sicher ob er diesen dazu beglückwünschen sollte, oder ob er es eher ekelhaft fand, das sein Ururgroßvater den Schöpfer spielte. Eigentlich spielte Danaces nicht nur Gott, sondern auch tyrannischer Herrscher, Richter und Henker zugleich. Aber eines wusste Selin jetzt schon, er hätte genauso wie Zabian gehandelt. Auch wenn es nicht viel war, was Selin von Skall erfuhr, reichte es dennoch ein Urteil über Danaces bilden zu können. Bei genauerer Überlegung verstand Selin die Reaktion seiner Vorfahren sehr gut. Wäre Verdan doch damals nur nicht so leichtsinnig gewesen, dann wäre einiges an Ärger erspart geblieben. Vielleicht würde dann auch die Black Pyramid nicht existieren. So wie Selin es verstanden hatte, ließ Danaces sie bauen, als Verdan glaubte er sei tot. Aber wieso hatte nie einer was gemerkt? Denn der Komplex war ja nicht gerade klein. Im Gegenteil. Dieses Riesengebäude musste doch einfach aufgefallen sein. Im Nachhinein verstand Selin dann doch noch nicht alles. Besonders wie einiges geschehen konnte. Wie konnte Danaces denn Tempel angreifen? Wie konnte er Teslagnome töten? Und vor allem, wie konnte er eine gesamte Spezies erschaffen? Flüchtig sah Selin zu Skall, dieser schien aber in Gedanken vertieft zu sein und merkte daher nicht das starren des Nalinders. „Ich würde mich hier noch gerne was umschauen, gucken ob ich noch was finde was mir helfen kann einiges zu verstehen.“ „Sicher.“ antwortete Skall etwas geistesabwesend. Kurz darauf verließ Selin die Kommandozentrale. Hinter dem Thron führte nämlich ein langer Gang zu einer Tür, die nicht verschlossen war. Selin öffnete sie langsam und das knarren der alten Tür ließ Skall nach hinten schauen. Als Selin durch den Türrahmen schritt, befand er sich in eine Art Schlafzimmer, zu mindestens nahm er es an, denn es befand sich ein Bett in dem Raum. Es war ein Doppelbett und es wirkte auch so als habe vor wenigen Minuten noch jemand drinnen gelegen. Ein Flüchtiges Lächeln breitete sich in Selins Gesicht aus, als er daran dachte dass sein Wahnsinniger Ururgroßvater seinem Sohn in diesem Bett gezeugt haben könnte. Denn Danaces schien laut Skalls Erzählung nicht viel zu schlafen und auch sonst nicht so für Bequemlichkeiten zu sein. Selin musste einfach mehr über das schwarze Schaf seiner Familie wissen. Daher sah er sich genauer im Zimmer um, ob er vielleicht auch etwas über dessen Frau herausfand. Unweigerlich musste Danaces eine gehabt haben, das schloss Selin aus der zweiten Betthälfte. Er hätte sich ja auch einfach eine Nalinderin nehmen können, die als Leihmutter dienen konnte. Aber Skall sagte ja, das Danaces sein Sohn töten lassen wollte. Warum erst ein Kind zeugen, um es dann nach der Geburt zu töten? Aber die Tatsache dass im Raum kein Einzelbett stand, sondern ein Doppelbett, mit zwei Kissen und Decken verhärtete denn Verdacht, das Danaces entweder verheiratet war, oder zu mindestens in einer Beziehung gelebt hatte. Außerdem hatte die zweite Betthälfte weiblichen Charme. Am Nachtschränkchen der rechten unbenutzten Hälfte stand nämlich ein Bild mit Danaces und einer Nalinderin. Es wunderte Selin etwas, das sein Ururgroßvater so etwas in seiner Nähe duldete. Selin ging zum Nachtschränkchen und nahm das Bild in die Hand, um es sich genauer betrachten zu können. Danaces sah alles andere als wie ein freundlicher Mann aus. Die makabre Narbe an sein rechtes Auge musste wohl vom Kampf mit Verdan stammen. Selin erkannte das Danaces auch auf den Auge blind war. Denn die Wunde die er da gehabt hatte, ging genau durchs Auge. Außer dem fehlte die Pupille. Da Selin aber bisher noch nichts vom Visionauge gehört hatte, verstand er auch nicht, warum die Sklera von Danaces schwarz war. Dann sah er sich die Frau an Danaces Seite genauer an und erkannte, dass sie, trotz der Tatsache dass ihr Mann Wahnsinnig war, glücklich zu sein schien mit ihm. Man sagte ja immer, wo die Liebe hinfiel… Im Gegensatz zu ihm, lächelte sie sanft. Er hingegen gab sich entweder keine Mühe nur für einen kurzen Augenblick zulächeln, oder das war sein Lächeln. Was Selin jedoch nicht annahm, denn wenn das echt sein Lächeln war, wie sah er dann aus wenn er wütend war? Auf jeden Fall erkannte man deutlich das Danaces sich dem Bösen verschrieben hatte. Dieser tiefgründige böse blick, lies es Selin kalt den Rücken herunter laufen. Selin lag das Bild auf das Bett und durchsuchte die Schubladen nach was brauchbaren. Aber er fand nur einige alte Ohrringe und eine Kette. An der Kette hing ein recht seltener Stein, ein mit Teslaenergie gebrannter Feueropal. Sehr Wertvoll und Selin erkannte das diese Arbeit aus den Händen eines Meisters stammte. Denn Sachen mit Teslaenergie zu bearbeiten, war in Nalind eines der höchsten Handwerkskünste. Es erforderte eine jahrzehntelange Ausbildung, bis man sich als wahrer Schmiedemeister bezeichnen konnte. Selin öffnete die Tür zum unteren Fach und fand ein Buch. Es musste eine Art Tagebuch gewesen sein, denn als er es öffnete, sah er, dass ein Datum auf der linken Seite geschrieben wurde. Jedoch fehlte der Eintrag. Die Besitzerin musste ihr Buch vergessen haben, oder sie Starb an diesem Tag und konnte deswegen kein Eintrag mehr machen. Skall erzählte aber, das nur Danaces getötet wurde und nicht seine Frau. Selin blätterte die Seite um, um den Vortag lesen zu können. „23.05… Ich wusste dass dieser Tag eines Tages kommen würde, dass ich mein Mann tot auffinden werde. Zabian hatte es mir immer vor Augen gehalten, das er sich bei Danaces dafür rächen würde, das er seine Familie getötet hatte und Verdan, seinem Vater. Auch fragte er mich ständig wie ich diesen Mann nur lieben konnte. Um ehrlich zu sein… ich weiß es nicht. Ich möchte es auch gar nicht wissen. Als ich ihn tot am See liegen sah, brach eine Welt für mich zusammen. Ich wusste das was nicht stimmte, als ich ihn fand. Er lag zu friedlich. Als ich mich dann zu ihm runter beugte und sein offenes Auge sah, das vor sich hin starrte, brachte mein Schmerz mich fast um. Er war von mir gegangen, mein Geliebter…“ Ab da mussten Tränen aufs Blatt gefallen sein, denn der nachfolgende Teil war verwischt. Selin sah kurz auf und dann Richtung Bett. Ob Danaces wusste das ihn seine Frau so geliebt hatte? Dann las er weiter. „Obwohl ich weiß dass unser gemeinsamer Sohn noch lebt, ist dies kein wirklicher Trost für mich. Trotzdem liebe ich meinen Sohn, er ist das einzige was mir noch geblieben ist. Ich werde die Black Pyramid heute noch verlassen. Die Saitaner sagten mir dass ich dies tun sollte, denn nach ihrer Abreise würde hier keiner mehr sein. Ich wäre dann also allein.“ Selin schloss etwas bedrückt das Tagebuch. Sie hatte alles hier gelassen. Alles was Sie an ihren Mann erinnerte… Was aus ihr wohl wurde, nachdem sie wieder zurück nach Nalind ging? Selin lag das Buch zu dem Bild und schaute sich weiter um. Auf der rechten Seite des Zimmers befand sich noch ein Schreibtisch. Neugierig ging er langsam auf diesen zu und untersuchte ihn. Schnell erkannte er, das dort was entwendet wurde, denn es wurden alle Schubladen geöffnet und etwas vom Inhalt auf den Boden und der Tischplatte verteilt. Es musste wohl der Arbeitsplatz von Danaces gewesen sein, denn er fand weder Bilder noch irgendwelche Persönlichen Sachen. Nur Schreibutensilien, entleerte Hefter und Ordner. Hier konnte Selin nichts brauchbares mehr finden, also widmete er sich dem Nachtschränkchen von Danaces zu. Gleich bemerkte Selin denn unterschied zu dem seiner Frau. Auf der Ablagefläche stand nur ein Glas und eine Flasche zweitausend Jahres altes Wasser. Als Selin die Schublade öffnete fiel ihn sofort auf, das sie recht leer war. Entweder wurde auch hier was entwendet, oder Danaces hatte nicht viel für Persönliche Sachen übrig. Das was noch übrig war, war uninteressant. Etwas enttäuscht schloss er sie wieder. Irgendwie wusste er, dass er auch im Fach da drunter nichts finden würde, als er die Tür öffnete. Er bemühte sich gar nicht erst sie wieder zu schließen, sondern ging gleich zum großen Schrank der sich noch im Raum befand. Zuerst ging er auf die Seite die Danaces Frau gehört haben musste. Als er die Tür öffnete fiel ihn auf wie wenig von der Bekleiden noch da war. Um genau zu sein, nur noch ein Morgenmantel. Ansonsten war der Schrank leer. Langsam schloss er die Türen wieder und ging zu der anderen Hälfte und öffnete die Türen. Zu seiner Überraschung waren die Klamotten von Danaces aber auch verschwunden. Es befanden sich nur noch ein Anzug in Schwarz-lila, genau so einer wie er ihn auf den Bild trug und ein Gürtel. Auf einer Stange hing noch ein Mantel, in Weinrot mit schwarzen Unterärmeln. Selin nahm beides aus dem Schrank und lag es zu den zwei anderen Sachen auf das Bett. Viel konnte er nicht mehr über sein Ururgroßvater herausfinden, denn das meiste war verschwunden und die einzigen nachweise die er noch hatte, waren die Tagebucheinträge und das Bild. Selin wickelte alles in den Mantel und klemmte sich das Bündel unter seinem linken Arm. Dann verließ er das Zimmer. Als er den Kommandoraum wieder betrat, stand Skall immer noch vor dem Fenster. „Na… gefunden wonach du gesucht hattest?“ Skall sah hinter sich. „Nicht ganz. Es wurde vieles von ihm mitgenommen. Zu mindestens seine Forschungsarbeiten. Er schien nicht viel von Privatsphäre gehalten zu haben, oder hatte keine.“ „Soweit ich weiß… lebte er nur für seine Arbeit. Ständig versuchte er die Saitaner zu verbessern, seine Technologien und so weiter. Allerdings frage ich mich… wofür? Er baute sich ein Imperium auf für nichts und wieder nichts.“ „Vielleicht kanntest du einfach nur nicht den Grund dazu.“ Skall drehte sich zu Selin und die Gnome erhoben sich wieder. „Kann sein, aber das ist jetzt alles schon sehr lange her und es ist mir auch egal. Er hatte das bekommen, was er verdient hatte und damit ist die Sache für mich erledigt. Was dich aber betrifft, ich hindere dich nicht daran, etwas über ihn in Erfahrung zu bringen. Solange seine Taten, seine bleiben.“ Skall sah Selin etwas drohend an. Aber der Nalinder beruhigte das Teslawesen und versicherte ihn, dass das was sich in der Vergangenheit abspielt hatte, auch dort blieb. Selin war nicht erpicht drauf, es sich wiederholen zulassen. Viel mehr würde er gerne wissen, ob Skall noch mehr über Danaces wusste. Doch Skall schwieg lieber. Was auch verständlich war. Selin sah sich noch mal flüchtig in dem Raum um und begriff immer mehr, wozu dieser gedient hatte. Von hier aus, konnte Danaces alles in der Pyramide beobachten und leiten. Erst jetzt erkannte er auch, dass der Thron eine Drehvorrichtung hatte. Und der hintere Raum diente wie schon vermutet, zu Erholung. Wie ein Herrscher, beobachtet der Einäugige, von hieraus damals sein Volk. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)