Lebe um der Liebe willen 2 von ChibiKaiHi (BulmaXVegeta) ================================================================================ Kapitel 1: Devitalized ---------------------- Devitalized Als er sich ihr von hinten, ganz leise genähert und ihre Namen geflüstert hatte, hatte ihr Herz einen kleinen Sprung gemacht. Gleich nachdem sie sich zu ihm umgedreht hatte, war er in sich zusammengefallen. Und nach einer gefühlten Ewigkeit, in der er nicht auf ihre Rufe reagierte, sagte er das Einzige was sie sich jemals gewünscht hatte. „Ich bin jetzt hier.“ Er hatte das Bewusstsein verloren und sie dachte sofort, dass es jetzt mit ihm zu Ende ging. Dass er sie, wo doch alles seinen perfekten Anfang nahm, wieder verlassen würde, diesmal endgültig. So wie sie sich ein paar Monate zuvor zu diesem Schritt entschlossen hatte und er sie vor dem Tod bewahrte. Geschockt über diesen unvorhergesehenen Werdegang ihres Auftaktes saß sie mehrere Minuten fassungslos im Gras und starrte auf ihn herunter. Würde sie schon wieder einen Fixpunkt in ihrem Leben verlieren, einen Menschen, zu dem sie sich hingezogen fühlte? Den letzten Menschen, den es noch an ihrer Seite gab? Als der Prinz sich nicht mehr bewegte, erwachte Bulma aus ihrer Schockstarre. Sie griff sofort mit ihren Fingern an seine Halsschlagader, um seinen Puls zu fühlen. Als sie dort keine Regungen aufspüren konnte, legte sie ihren Kopf auf seine Brust mit dem Ohr direkt über seinem Herzen. Sie war so aufgelöst, dass sie nur ihren eigenen Herzschlag empfinden und in ihrem Kopf hämmern hören konnte. Die Angst in den Knochen, dass er tatsächlich sterben könnte, brachte sie allmählich um den Verstand. Sie musste sich beruhigen. Sie atmete mehrmals tief ein und aus und konnte ihren Körper herunterfahren. Noch einmal legte sie ihr Ohr auf die Brust des Prinzen. Sie lauschte angestrengt, ob sich irgendetwas regte. Und da war es. Ganz leise, ganz sacht hörte sie ein gleichmäßiges Schlagen in der Brust des Prinzen. Es war schwach, aber hörbar. Sie prüfte es noch einmal nach und maß ihren eigenen Puls zum Vergleich. Kein Zweifel; das waren zwei unterschiedlich schnell schlagende Herzen. Ihr Ohr bewegte sie ein paar Zentimeter höher zu seinen Lippen. Die Hitze in ihrem Ohr stieg stark an und erkaltete sofort wieder. Sein Atmen war flach wie sein Herzschlag, aber vorhanden. Sie fasste sein Gesicht in ihre Hände, kam ganz nah und flüsterte seinen Namen. Ihre Lippen wurden von seinem Odem gestreift. Sein Gesicht sah ganz und gar nicht friedfertig aus, wie noch an dem Morgen ihrer Rückkehr, als sie ihn in ihrem Bett vorgefunden hatte. Er lebte. Das war zunächst die Hauptsache. Er reagierte nicht auf sie. Besorgt über den Zustand in dem er sich befand und nicht wissend, wie sie sich weiter verhalten sollte, griff sie nach ihrem Handy. Sie rief den Notarzt, erklärte die Situation, ihre Adresse und legte auf. Sie versuchte ihn mithilfe ihrer neugewonnen Kraft ins Wohnzimmer zu schleppen, raus aus dem feuchten Gras. Obwohl er im Vergleich zu seinem sonst gestählten Körper fürchterlich leicht und abgemagert war, war Bulma nicht in der Lage seinen Körper aufzurichten und ihn nur ein paar Zentimeter zu bewegen. Sie eilte ins Wohnzimmer und griff nach ihrer Patchwork-Decke. Die Fäden, die sich mit der Zeit aufgelöst hatten, verfingen sich in dem kaputten Polster des Sofas und zogen Bulma wieder zurück auf die Couch. Kurzerhand riss sie die Fäden einfach ab. Die Katze auf der Schulter ihres Vaters verlor dadurch ihr Gesicht. Kurz hielt sie inne, weil sie traurig darüber war, dass sich ihr Leben in so kurzer Zeit schon wieder zum Kläglichen gewendet hatte. Andererseits konnte sie das Gesicht der Katze einfach wieder aufsticken und beeilte sich die Decke wieder nach draußen zu bringen. Er lag noch immer regungs- und bewusstlos im Gras unter der großen Trauerweide. Die Sonne verschluckte die Hälfte seines Körpers. Nur sein Gerippe war noch zu erkennen. Die Muskeln waren fast verkümmert, die Haut lag ledrig auf seinem Fleisch und der rosige Farbton auf seinem Gesicht ist einem fahlen Grau gewichen. Er sah ganz und gar bedauerlich aus. Dieser Anblick schockte sie erneut, wie er in so einem Zustand noch am Leben sein konnte. Sie breitete die Decke über ihm aus und versuchte die Enden unter seinen Körper zu pressen, sodass er wenigstens ein wenig vor der Nässe des Bodens geschützt wurde. Seinen Kopf bettete sie auf ihrem Schoss, versicherte sich aber zuvor noch, dass er immer noch atmete. Da saßen und lagen sie nun. Ein Häufchen Elend und eine gesundete Frau, die ein weiteres Mal in ihrem Selbstvertrauten erschüttert wurde. Ihre Hand lag gedankenversunken auf seiner fiebrigen Stirn. Der Schweiß war schon getrocknet und kein neuer produziert worden. Ein schlechtes Zeichen. Wenn ein Körper trotz Fieber und Anstrengung nicht schwitzte, war das ein Zeichen für eine fortgeschrittene Dehydration. Die Rettung war unterwegs. Er durfte jetzt nicht aufgeben, ausgerechnet jetzt, wo er sich ihr zum ersten Mal nachdrücklich geöffnet hatte. Ihm musste daher auch etwas an ihr liegen, wenn er sich ihr in dem Maße zu Füßen warf und ihr versicherte, dass er jetzt an ihrer Seite bleiben würde. Deswegen durfte er jetzt nicht kapitulieren. »Hörst du, Hilfe ist unterwegs? Alles wird gut.« sagte sie und tätschelte seine Wange. Keine Regung. In weiter Ferne konnte sie jedoch schon die Sirene des Rettungswagens hören und fühlte eine erste Erleichterung. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern, bis Hilfe eintraf. Am Hofeingang wartete sie schon, bis der Wagen in ihr Sichtfeld geriet. Sie winkte dem Notarzt in seinem Weiß-roten Auto zu und machte ihm so klar, dass die Rettungskräfte in den Garten kommen sollten. Sie lief voraus und setzte sich gleich wieder an Vegetas Seite. Es dauert nur noch Sekundenbruchteile, bis der Notarzt schon neben ihr stand und sich noch einmal nach dem Problem erkundigte. Die Sanitäter plus Trage kamen durch das Gartentor geeilt, schwer bepackt mit Koffern. Der Arzt kniete sich hin und verschaffte sich einen ersten Überblick über Vegetas Zustand. » Wie lange hält der Zustand der Bewusstlosigkeit schon an?« fragte er. Bulma überlegte. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. » Er ist kurz vor meinem Anruf ohnmächtig geworden, ein paar Minuten davor. Ich weiß nicht wie lange sie gebraucht haben herzukommen.« Während Bulma sich erklärt horchte er mit dem Stethoskop nach Herzschlag und Atmung. Er nickte. » Ok. Sein Zustand ist schon ernst, aber auf den ersten Blick nicht lebensbedrohlich. Gut, dass sie uns jetzt gerufen haben. Das hätte auch böse ausgehen können.« Ein Sanitäter machte sich derweil an der Sauerstoffzufuhr zu schaffen. Der zweite legte ihm einen Zugang und schloss direkt einen Infusionsbeutel an. Bulma beobachtete das Geschehen mit einer beherrschenden Unruhe. Sie erwartete offensichtlich weitere Erklärungen über Vegetas Gesundheitszustand. Nachdem der Notarzt ein paar Medikamente gespritzt und noch einmal den Herzschlag überprüft hatte, stand er auf. »Beruhigen Sie sich erst einmal. Es ist alles halb so wild. Er leidet an einer ausgeprägten Dehydration und Unterernährung, das kann ich ohne Bluttest schon sagen. Sein Fieber deutet auf einen Infekt hin. Der scheint sich aber noch nicht auf das Herz ausgeweitet zu haben, ist also behandelbar. Wir bringen ihn jetzt ins Krankenhaus und behandeln ihn dort weiter. Wenn er aufwacht…« Bulma unterbrach ihn, den Tränen nahe. » „Wenn“ er aufwacht, was soll das heißen „wenn“? Soll das heißen, er könnte nicht mehr aufwachen?«. » Ganz ruhig Frau Briefs. Sobald er aufwacht, melden wir uns bei Ihnen und klären sie über alles Weitere auf. Wir werden weitere Tests durchführen und schauen wie schwerwiegend sein Zustand tatsächlich ist. Jetzt müssen Sie uns hier aber unsere Arbeit machen lassen, treten Sie bitte einen Schritt zurück.« Die Unruhe in ihr wollte ausbrechen, mehr wissen, mehr erfahren, ob er aufwachen wird, ob er überlebte. Sie konnte die beruhigenden Worte des Arztes noch nicht ganz erfassen. Währenddessen bereiteten die Sanitäter Vegeta vor, ihn mittels Trage in den Krankenwagen zu bugsieren. Zum Abgang bereit, griff Bulma nach Vegetas bewegungsloser Hand und drückte sie herzhaft. » Ich bin hier und warte auf dich.« flüsterte sie ihm zu. Dann schlossen sich die Türen des Krankenwagens und dieser fuhr direkt los. » Kann ich bei Ihnen mitfahren?« sagte sie zum Notarzt gewandt, der gerade seine Koffer verstaute. » Tut mir leid, das wäre gegen die Vorschriften, aber sie können gerne ins Krankenhaus kommen, bringen sie etwas Wartezeit mit.« » Ich habe lange genug gewartet, aber das werde ich auch noch schaffen.« antwortete sie, aber mehr an sich selbst als an den Arzt gerichtet. Hosted by Animexx e.V. 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