Frei wie der Wind von Tuuli (Sabo x OC) ================================================================================ Kapitel 3: Feind! ----------------- Tränenbäche flossen über meine Wangen und ich musste meine ganze Vergangenheit noch einmal durchleben. Ich war eine Sklavin, mit der so Einiges gemacht worden war. Verängstigt betrachtete ich meinen linken Fuß – eine Narbe. Ich blickte auf meinen linken Oberschenkel und sah eine Narbe. Mein Blick folgte meinem Fuß aufwärts, bis ich meinen mit Narben übersäten Rücken betrachtete. Lange, kurze, schmale, dicke, verheilte, noch nicht ganz verheilte Narben zierten meinen ganzen Körper. Manche Stellen waren sogar noch blau. Ich hatte mehr Angst als je zuvor. Ich war ratlos und wusste nicht, was ich tun sollte. Vielleicht hätte ich doch besser bei Sankt Jalmack bleiben sollen, da hatte mein Leben noch einen geregelten Tagesablauf und ich wusste, was ich zu tun hatte. Hier fiel es mir zunehmend schwerer mich wohl zu fühlen. Ich stand auf und blickte in den Spiegel. Der Verband verdeckte meine große Wunde. Wenigstens hatte ich jetzt kein Brandmal mehr. Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich tat zuerst so, als wäre niemand im Zimmer. Dann hörte ich durch die Tür: „Tuuli, es tut mir leid. Ich wusste nicht, was ich tat. Ich wollte dich doch nur freundlich in unsere Gruppe aufnehmen. Hör mal, ich bin nicht so gut mit Worten. Also komm bitte raus. Bitte!“ Sabo konnte mich mal. Zuerst spielte er den Helden und dann hatte er die gleiche Absicht wie alle anderen. Wahrscheinlich hatte er es nur auf mein Kopfgeld abgesehen. Ich starrte zornig die Tür an, in der Hoffnung, dass Sabo meinen Blick auf der anderen Seite spürte. Ein kleiner Zettel flutschte unter der Tür hindurch. Ich hob ihn auf und sah, dass es meine Zeichnung war. Für gewöhnlich zeichnete ich immer meine innigsten Gefühle und Träume. Mein Herz lag so falsch. Sabo war kein Held, der wie ein Phönix aus Flammen emporstieg und mich rettete. Oder täuschte ich mich? Eigentlich hätte er mich einfach sterben lassen können, und er hatte auch mehrmals die Gelegenheit mich umzubringen. Langsam öffnete ich die Tür und sah niemanden. Er war also tatsächlich gegangen. Nun kam ich mir dumm vor. Ich hatte mir doch tatsächlich erwartet, dass er ewig vor dieser Tür sitzen würde, nur damit er mich sieht, wenn ich herauskomme. Dabei war ich zunächst diejenige, die ihn nicht sehen wollte. Ich schloss erneut die Tür und lehnte mich genervt an diese. Ich war ja wirklich ein naives Mädchen. Wieder hätte ich weinen können, aber ich wollte nicht. Die Wut stieg mir in den Kopf und gerade als ich irgendetwas in diesem Bad zerstören wollte, klopfte es erneut an der Tür. Mir fiel erst jetzt auf, wie ruhig es geworden war. „Das muss schon wieder Sabo sein!“, schoss es mir durch den Kopf. Voller Freude, die ich allerdings nicht nach außen zeigte, öffnete ich die Tür. Es war nicht Sabo und auch keiner der anderen Besatzungsmittglieder dieses Schiffes. Der Unbekannte zückte ein Wurfmesser und wollte mich offensichtlich damit töten, doch ich blockte seinen Angriff gekonnt und riss ihn von den Füßen. Schnell lief ich an Deck und fand niemanden. Ein kleines Boot trieb auf dem Meer. Für irgendeine logische Schlussfolgerung bliebe mir keine Zeit. Ich schnappte mir mein Schwert und meinen Fächer, welche immer noch an Deck lagen, und lief in Richtung Gallionsfigur. Ich warf eine meiner Federn hoch und sprach eine kleine Formel, die die Feder größer werden ließ. Ich machte einen Hechtsprung darauf und konnte der nächsten Messerattacke gerade noch ausweichen. Die Feder schwebte höher und das Schiff unter mir wurde immer kleiner. Ich lief tatsächlich weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)