Am Ende steht das Glück von Kokomiko ================================================================================ Kapitel 9: Die Nächte in Vegas ------------------------------ So ich hoffe, das bei Animexx jetzt alles wieder in Lot ist. War echt frustrierent, das es fast 30h gedauert hat, bis das Kap freigeschaltet war. Hoffe es geht jetzt schneller. Ist ja für euch auch nicht berauschend, wenn ihr so lange warten müsst. Habe zum Trost heute ein langes Kap geschrieben. _______________________________________________________________________________ Eri bestieg den Fahrstuhl und verschwand. Zurück blieben Ran und Shin-ichi. Er drehte sich zu ihr um. Sie war noch schöner als damals, als er sie in Erinnerung hatte. Da hatte er sich endlich daran gewöhnt ohne sie zu leben, und dann steht sie wieder vor einem. Noch schöner, noch graziler, noch reizvoller als er sie kannte. In ihm wuchs das verlangen sie in den Arm zu nehmen. Nur, sie hatten sich getrennt. Sie wollte nicht mit ihm zusammensein, damals jedenfalls nicht, auch wenn sie ihn liebte. Sie war noch nicht soweit gewesen, ein Leben zu zweit zu akzeptieren. Und jetzt, welche Gefühle hatte sie jetzt für ihn. Hatte sie einen anderen? Er wusste zwar welche berufliche Laufbahn sie eingeschlagen hatte, aber ihr Privatleben ist ihm verschlossen geblieben. Zudem hatte sie sich nie gemeldet. Wenn sie schon von der Detektei in L.A. wusste, warum hatte sie dann nie angerufen. Er hätte sich so über einen Anruf gefreut. Shin-ichi trat an die Terrassentür und schaute auf das Treiben der Stadt. Sie war immer glücklich gewesen als er sie angerufen hatte, damals als er noch Conan war. Und sie hatte sich im Gegenzug nicht ein einziges Mal gemeldet. Also, so kam er zu dem Schluss, hatte sie ihm nicht verziehen. Und nun war er mit ihr hier gefangen in seiner Wohnung, und sie würden die Nacht bei ihm verbringen. Er musste sich ablenken, durfte sich nicht von ihrer Anwesenheit irritieren lassen. Er griff zu seinem Handy und wählte eine Nummer. "Ja hier Kudo.", sagte er in seinem einwandfreien Englisch. "Der neue Fall sieht ziemlich kompliziert aus, es wird eine Weile dauern, bis ich damit fertig bin. Ich werde eine Zeitlang nicht in der Detektei erscheinen. Die Videokonferenzen fallen demzufolge aus. Hat jemand ein schwereres Problem kann er sich direkt mit mir in Verbindung setzten. Sie haben meine Nummer. ... Was Tim hängt in seinem Fall? Er hat nach mir gefragt? ... Fotos! Gut ich komme morgen kurz vorbei und sehe sie mir an. Bis dann." Er legte auf. "Tja Geschäfte.", sagte er entschuldigend. Er schritt zum Fernseher, schaltete ihn an und wählte einen Sender. Ran stutzte. Das war japanisch. "Nachrichten von Zuhause.", sagt Shin-ichi nur knapp und vertiefte sich in die Sendung. Ran versuchte sich anders hinzusetzten. Ihre Mutter hatte sie hier mit ihm allein gelassen, einfach so ohne sie zu fragen. Sie betrachtet ihn, wie er sich die Nachrichten ansah. Er gab sich abweisend ihr gegenüber und doch glaubte sie eine Spur von Zuneigung zu spüren. Sie dachte an das Bild, welches immer noch lag. Konnte es möglich sein das er immer noch so fühlte wie vor 7 Jahren? Es wurde allmählich Abend. "Ich mach uns was zu essen.", sagte Shin-ichi und ging in die Küche. Ran humpelte ihm nach. "Keine Wiederrede ich helfe dir." "Das wirst du nicht." Er griff sie sich und hob sie hoch, um sie wieder ins Wohnzimmer zu bringen. Erschrocken schlang sie ihre Arme um seinen Hals. Er sah ihr in die Augen. Ein warmer Schauer fegte seinen Rücken hoch. Wann hatte er ihr das letzte mal so in die Augen geschaut. Verlegen blickte er zur Seite. Schnell, nur damit seine Gefühle für sie nicht zu stark aufkamen, setzte er sie auf den Dreisitzer ab. Dann verschwand er wieder in der Küche. Ran's Herz schlug bis zum Hals. Nur für einen kurzen Augenblick, als sich ihre Blicke trafen, hatte sie wieder all seine Gefühle gesehen. So wie damals am Flughafen. Sie spürte, das die Vergangenheit sie einholte. Die Vergangenheit, die sie meinte, hinter sich gelassen zu haben. Dann kam er mit einem kleinen Gericht zurück. "Habe ich bei dir gelernt." Das erste Mal an diesem Tag lächelte er. Die Erinnerungen holten auch ihn ein. Er dachte an die Zeit, als sie noch zusammen wohnten. Nach dem Essen spülte er das Geschirr. "Es ist mir nicht recht, das du soviel für mich machst." Ran stand erneut in der Küche. "Und mir gefällt es nicht, das du so unvernünftig bist." Ein zweites Mal trug er sie aus der Küche. Nur diesmal war sie darauf bedacht ihm nicht zu nahe zu treten. Eng hielt sie ihre Arme vor ihrer Brust verschränkt. Doch Shin-ichi setzte sie nicht auf die Couch ab, sondern trug sie ins Bad. "So du kannst dich hier frisch machen. Ich bringe dir ein sauberes Handtuch und einen Pyjama von mir. Den kannst du in der Nacht dann anziehen." Kurze Zeit später brachte er ihr die Sachen. "Ich mach dir dein Verband noch ab, dann kannst du duschen. So ich gehe weiter spülen." Er ließ sie allein im Bad. Ran zog sich aus und stellte sich unter die Dusche. Seine Fürsorge legte sich wie Balsam auf ihre Seele. Wenn er sie nur nicht immer tragen würde. So dicht bei ihm und ich werde mich irgendwann vergessen. Das warme Wasser rieselte über ihre Haut. Sie entspannte sich. Dann stieg sie aus der Duschwanne und begann sich abzurubbeln. Leise Musik drang in ihr Ohr. Shin-ichi hatte eine CD aufgelegt. Noch immer fühlte sie sich ihm so nah. Sie zog seinen Pyjama an und betrachtete sich im Spiegel. Der Pyjama war ihr etwas zu groß. Er reichte ihr bis an die Oberschenkel. Ran krempelte die Ärmel bis zum Ellenbogen hoch. Die Hose ließ sie aus, sie würde ihr eh nur rutschen. Das dunkle Haar fiel ihr nass über die Schultern und umrahmte ihr Gesicht. Es war etwas länger als noch vor sieben Jahren. Sie sah in diesem Outfit sehr hübsch aus. So trat sie aus dem Bad. Hoffentlich sieht mich Shin-ichi nicht so, dachte sie. So ein Blödsinn, er wird mich so sehen. Ich kann ihm hier wohl kaum aus dem Weg gehen. Ich muss nur Ruhe bewahre. Sie linste um die Ecke und sah ihn. Er stand auf der Terrasse, leicht übergebeugt am Geländer. Das was sie dann wahrnahm, verschlug ihr den Atem. Die Sonne war gerade in Begriff unterzugehen. In gerader Linie konnte man einen fantastischen Sonnenuntergang beobachten. Der Himmel sonst blau, hatte sich am Horizont zu einen kräftigen gelb-orange verfärbt. Die vereinzelten Wolken tauchten die Sonne in orange Töne. Die Sonne selbst war schon halb am Horizont versunken und hatte ein sattes Rot angenommen. Ran humpelte neben Shin-ichi auf die Terrasse. "Wie wunderschön.", flüsterte sie. "Ja wunderschön. Jeden Abend kann ich dieses Schauspiel bewundern.", sagte er in einen ruhigen und sanften Ton, schon fast schwärmerisch. "Aber der Sonnenaufgang und sein Land gefällt mir um einiges besser. Es liegt genau dort." Er richtete seine Hand in Richtung Sonne. "Dort Tausende Kilometer weiter westlich fängt es an, das Land der aufgehenden Sonne. Genau in dieser Richtung, genau im Westen von diesem Punkt aus liegt Tokyo." Ran hörte die Sehnsucht die in seiner Stimme mitschwang. Will er zurück nach Japan? "Der Sonnenaufgang, er vermittelt mir mehr Freude, er gibt mir Hoffnung auf einen schönen und erfolgreichen Tag. Der Sonnenuntergang zeigt mir nur, das ich wieder nur einen Tag hinter mir habe. Mag die Sonne auch in noch so schillernd untergehen." Ran fühlte den tiefen Sinn seiner Worte. "Er sagt mir, das ich wieder nur einen Tag hinter mir habe. Wieder ein Tag ohne sie.", fügte er nach einer Weile leise hinzu. "Lebt ihr getrennt?" Ran konnte nicht mehr zurückhalten. Sie wollte jetzt wissen ob er nun tatsächlich verheiratet war. "Wer?" Shin-ichi sah sie an und schluckte. Der Wind strich durch ihr langes Haar, hob leicht den Pyjama an und zeigte dezent was sich darunter verbarg. Verdammt, dachte er, warum muss ihr mein Pyjama so gut stehen. Warum sieht sie in meinen Sachen besser aus als ich selbst. Ran deutete auf seine Hand. Er schaute darauf. Der Ehering durchfuhr es ihn. Er hatte sich so an den Ring gewöhnt, das er ihn total vergessen hatte. Er lächelte, als er daran dachte warum er in trug. Lass es raus Shin-ichi dachte er, vielleicht kannst du bei ihr doch noch was erreichen. Selbst wenn es nur darum ging, wieder mit ihr in Kontakt zu treten, das sie wenigstens beide gelegentlich telefonierten. "Ja, so kann man es ausdrücken. Ich würde gern mit ihr zusammen wohnen, nur sie will nicht." "Liebst du sie?" "Ja. Von ganzem Herzen. Sie ist die große Liebe meines Lebens." Ran war betrübt. Er liebte diese Frau. "So was Ähnliches hast du auch mal zu mir gesagt." "Und daran hat sich auch bis heute nichts geändert." "Wie kannst du nur zwei Frauen lieben. Du bist ja fast wie Sonoko." Ran konnte man die Entrüstung anhören. Zudem kämpfte sie mit ihren Tränen. "Ich liebe nur eine Frau. Die große Liebe meines Lebens, sie ist auch die einzige Liebe meines Lebens. Es ist auch die erste Liebe die ich je für ein Mädchen empfunden habe." Ran sah ihn an. Sie verstand gar nichts mehr. "Ich bin nicht verheiratet. Den Ring trage ich als ein Versprechen. Ein Versprechen das ich mir vor Jahren gab. Hier ließ." Er nahm seinen Ring ab und reichte ihn ihr. Ran nahm den Ring und betrachtete ihn. Er trug eine Inschrift in japanischen Schriftzeichen. 'In ewig dein. Ran' las sie. In ewig dein. Das Versprechen galt ihr. "Ich bring dich ins Bett." Er hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Dann verband er ihren Fuß neu. "Schlaf gut, Ran.", flüsterte er und verließ das Zimmer. Sie fing an zu weinen. Die ganze Zeit hatte sie sich zurückgehalten, nun konnte sie den Strom der Tränen nicht mehr aufhalten. Lange hatte sie nicht mehr geweint. Ihr Herz krampfte sich zusammen. Fest drückte sie den Ring in ihrer Hand, hielt ihn an ihre Brust. Shin-ichi betrat wieder die Terrasse. Er hatte ein Bild bei sich, ihr Bild. Er hielt es in den Händen und betrachtete es. Seine Daumen fuhren zärtlich über das Bild, so als würde er es streicheln. Gelegentlich sah er auf die leuchtenden Punkte weit unter sich. Die Nacht hatte begonnen und Vegas tauchte ein in ein Meer von Leuchtreklamen. Jetzt begann das Leben der Stadt erst richtig. Morgen werden wir dann ein paar Leichen, ein paar Betrüger, ein paar Betrogene mehr haben, und die Detektei ein paar Aufträge mehr. Bisher war er froh so viele Aufträge zu haben. Sie lenkten ihn von seinem Schmerz ab. Den Schmerz, sie nicht bei sich zu haben. Und nun war sie hier. Zufällig nur, aber sie war hier. Und sie lag in seinem Bett, trug seinen Pyjama. "Shin-ichi?", hörte er ihre Stimme hinter sich. Er drehte sich zu ihr um. Sie stand da. Zart und zerbrechlich in ihrer Gestalt. Er spürte das Verlangen in ihm wachsen. "Dein Ring." Sie hielt ihren Kopf gesenkt. Langsam hob sie die Hand und öffnete diese. Sein Ring lag dort drin. Er ging die wenigen Schritte auf sie zu, ihr Bild in der rechten Hand haltend, mit der linken nach seinem Ring greifend. Doch plötzlich machte sie eine rasche Bewegung. Schnell griff sie mit ihrer anderen Hand seine Hand und steckte ihm den Ring an seinen Finger. "Ich liebe Dich Shin-ichi.", flüsterte sie unter Tränen. Sie hatte es getan, sie hatte ihm gesagt das sie ihn liebte. Diese Worte, die sie ihm schon so lange sagen wollte, nun kamen sie über ihre Lippen. Er hielt ihre Hand fest. Das Bild fiel klirrend auf den Boden, das Glas war zerbrochen. Nun hatte er seine andere Hand frei um sie zu sich zu ziehen. Fest nahm er sie in den Arm, drückte sie an sich und fuhr ihr durch ihr duftendes Haar. Endlich hielt er sie fest. Wie lange hatte er gewartet. Wie lange hatte er sich nach diesen einem Augenblick gesehnt. In beiden brachen die Gefühle durch, alle Gefühle die sie jemals in ihrem Leben füreinander gespürt hatten, alle Gefühle die beide verloren glaubten. Die Gefühle waren alt und doch so neu. Sie breiteten sich rasant aus und nahmen den gesamten Körper für sich ein. "Ich werde dich jetzt nicht so schnell loslassen Ran.", flüsterte er ihr ins Ohr. "Es tut mir so leid. Ich wollte damals mit dir fliegen, aber ich habe zu lange gezögert. Es war dann zu spät. Und ich hab mich nicht getraut mich bei dir zu melden, habe gehofft das du doch zurückkommst. Aber du bist nicht gekommen. Ich habe nie mehr den Mut gefunden dich anzurufen. Ich wollte es dann allein schaffen. Und ich habe geglaubt meine Gefühle für dich unter Kontrolle zu haben. Aber als du heute vor mir standest, kam alles in mir hoch. Alle meine Gefühle waren auf einem Schlag wieder da, so als wären wir uns gestern das letzte Mal begegnet." Ihre Stimme erstickte unter ihren Tränen. "Und ich dachte du konntest mir nicht verzeihen, nach all dem was ich dir angetan habe." Ran schüttelte ihren Kopf. "Ich habe dir schon lange verziehen." "Hör auf zu weinen bitte." Sanft küsste er ihr eine Träne weg. Sie schloss ihre Augen genoss seine Zärtlichkeit. Sie tat ihr gut. Von einer Sekunde auf die andere fühlte sie sich geborgen. Dicht schmiegte sie sich an ihn. Seine Hände glitten langsam an ihren Körper abwärts. "Du bist so wunderschön Ran. Ich brauche dich, brauche dich um glücklich zu sein." "Halt mich bitte fest Shin-ichi." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)