Superheld? Nope! von zero000 ================================================================================ Kapitel 18: zwischen wollen und können -------------------------------------- Salli fühlte sich wie ein Schaf das man gerade zur Schlachtbank führte. Sie wusste nicht ob das die passendste Beschreibung dafür war, aber so stellte sie es sich zumindest vor. Stumm und ich sich gekehrt folgte sie Jason, fragte sich erneut woher er den Weg kannte und wünschte sich unterdessen stärker zu sein. Kathrin hätte sich mit Sicherheit nicht so zurückhaltend verhalten wie sie es gerade tat, aber was sollte sie schon groß machen. Sie hatte immer noch Angst um Jess und schob dadurch ihre eigene Lage immer stärker in den Hintergrund. Sie folgte Jason direkt zu Jessis Wohnung wo sie einmal dort angekommen mit ihm alleine sein würde. Und das war etwas das gerade eigentlich nicht in ihrem Sinne war. Clint verstand nicht was Salli so verunsicherte. Er wagte es nicht sie darauf anzusprechen solange sie noch nicht in der Wohnung von Jessica waren. Er war hier noch nicht persönlich gewesen, aber es war für ihn selbstverständlich das er sich alles einprägte was für eine Mission notwendig war. „Könntest du?“ Fragte er vorsichtig als sie die Eingangstür erreicht hatten und wand sich zurück zu Salli die darauf leicht zusammenzuckte. Auf diese Reaktion verzog er minimal den Mundwinkel und zog die Luft fester ein. Sie war eine Sekunde lang unschlüssig, nickte aber und trat zu ihm um aus der Jackentasche ihrer Freundin deren Schlüssel zu ziehen. Ihr platz machend, sah sie ihm nicht entgegen als sie an ihm vorbeiging um die Tür aufzuschließen und zu öffnen. Dasselbe Spiel vollzogen sie drei Stockwerke weiter oben und endete damit als Salli das Licht anschaltet. Die Zähne fest zusammenbeißend, beobachtet Salli während sie die Tür schloss wie Jason an ihr vorbei und mit Jess auf den Arm in das naheliegende Schlafzimmer ging. Sich keinen Schritt weiter bewegen verkrampften sich unweigerlich ihre Finger und umklammerten den Schlüssel der in ihren Finger stach. Von ihrer Position erkannte sie wie er Jess kurzerhand ins Bett legte, sich von ihrem Griff befreite und darauf zu ihr zurück kam. Erst als er in der Tür stand sah er auf und blieb stehen während er sie stumm ansah. Es legen nur drei Meter und eine Couch zwischen ihnen, dennoch wagte es keiner sich weiter zu bewegen. „Verflucht!“ Seufzte er leise und fuhr sich mit einer Hand über den Nacken. „Erzählst du mir was los....“ „Wieso bist du hier?“ Unterbrach sie ihn mit zittriger Stimme und ließ den Schlüssel lockerer nachdem sie merkte das er längst gezackte Abdrücke bei ihr hinterlassen hatte. „Du bist abgehauen. Und ich hielt es für besser wenn dich eine vertraute Person zurückbringt!“ Verschränkte er die Arme und lehnte sich leicht gegen den Türrahmen. Dass sie dabei kurz amüsiert ausatmete und zu Boden sah, machte ihm allerdings deutlich das sie nicht freiwillig wieder mit zurückgehen würde. ~warum versteht sie nicht das es hier nicht sicher ist?~ „Du denkst doch wohl nicht wirklich das ich mit dir irgendwohin gehe?“ „Komm schon Langley! Du weißt selber das es dumm ist was du hier machst!“ „Ich weiß genug.“ Knurrte sie darauf und straffte leicht die Schultern. „Genug um zu wissen das es besser für mich wäre wenn du jetzt wieder gehen würdest.“ Den Kopf hebend fixierte er sie noch etwas fester mit den Augen und fragte sich warum sie so auf ihn reagierte. ~Verflucht Langley was ist los mit dir. Wenn ich herausfinde, das irgendjemand. Gott so was will ich mir erst gar nicht vorstellen.~ Die Luft tief einatmend, presste Salli die Lippen aufeinander als sie das hörte und konnte nicht dagegen ankämpfen das sich Tränen in ihren Augen sammelten. ~Nicht doch~ „Salli!“ Sprach er fürsorglich, löste sich sofort von der Tür und wollte auf sie zugehen. Salli die sein Handeln bemerkte und sofort einen Arm schützend vor sich erhob, hinderte ihn aber daran ganz zu ihr vorzudringen. „Nein!“ Sprach sie so bestimmend wie es ihr möglich war und zitterte dennoch dabei am ganzen Körper. Warum spielte ihr kompletter Körper nur verrückt? Sallis Kopf schlug bei allem was Jason tat Alarm. Sie wusste das sie ihm nicht trauen konnte, wusste das es besser wäre wenn er nicht hier wäre, aber alle dem zum Trotz war da diese kleine Stimme die genau das Gegenteil wollte. Diese wünschte sich das er nicht nur blieb, sie wollte das er zu ihr kam und sie vor allem bösen in der Welt beschützen würde. Dieser Zwiespalt in Salli war so unerträglich das sich eine erste Träne ihren Weg bahnte. „Bleib wo du bist!“ Setzte sie kaum hörbar nach. Ihm entgegensehend wie er die Situation nicht verstand, atmete Salli tief durch und wischte sich die Träne vom Gesicht. „Was ist los mit dir Salli? Was hab ich getan das du Angst vor mir hast?“ Fragte er mit Nachdruck aber auch so das es gleichzeitig nicht danach klang. „Du hast mich angelogen. Ich hab dir vertraut und gedacht du wärst jemand der auf meiner Seite steht. Aber alles was du getan hast war hinter meinem Rücken deine Interessen durchzusetzen.“ „Nein! Salli du verstehst nicht das...“ „Hast du die zwei Männer heute angefordert oder nicht?“ Hielt sie ihn ein weiteres Mal auf Distanz und sah ihm dabei fest in die Augen. ~Scheiße das kann nicht sein? Woher sollte sie wissen das...~ „Siehst du!“ Unterbrach sie seine Gedanken und nahm den Arm herunter um sich damit über die Stirn zu fahren. „Salli!“ Versuchte er sich irgendwie zu rechtfertigen, wusste aber scheinbar nicht wie er das Anstellen sollte. „Wie soll ich dir vertrauen wenn du offensichtlich da mit drin steckst!“ „Nein Salli!“ Begann er erneut und ging einen Schritt auf sie zu. „Und ich hab wirklich gedacht das du...“ Zwang sich Salli zum Reden während sich ihre Kehle immer mehr zuschnürte und sie wie betäubt dastand und nichts unternehmen konnte als er ihr immer näher kam. „Ich bin nicht dein Feind Salli!“ Die Luft schnappend einziehend, keuchte Salli sie sofort wieder hervor als Jason der direkt vor ihr stand eine Hand auf ihre Wange legte. Ruhig und mit bedacht trat er noch einen Schritt näher und war ihr nun so nahe, das er ihr mühelos in die Augen sehen konnte. Starr und unfähig sich zu bewegen stand Salli einfach nur da und ließ es geschehen. Sie konnte und wollte sich nicht gegen diese Berührung wehren, selbst nachdem er mit seiner zweiten Hand eine ihrer umfasste. „Das musst du mir glauben!“ Flüsterte er nur noch und stand kurz davor seine Lippen auf ihre zu legen. Salli wollte was er vor hatte, aber seine Worte vermochten auch das sie nicht gänzlich ihre Sinne verlor. Alles was sie zustande brachte war die Augen zu schließen und dieser erste Schritt genügte um weiter zu handeln. Den Kopf senkend und zur Seite ziehend, hörte sie ihn durchatmen und sah es gleichzeitig als Zeichen sich von ihm weg zu bewegen. Ihre Hand aus seiner ziehend wand sich Salli ab und ging langsam an ihm vorbei in Richtung Schlafzimmer. Ihr Herz rebellierte mit jedem Schritt aber bereits nach einem Meter ließ er sie in ihrem Entschluss bestätigen. ~Las sie nicht gehen Barton~ Hörte sie ihn und wand sich darauf zurück als er ihren Namen aussprach. „Salli ich...“ „Ich kann dir nicht vertrauen!“ Sprach sie und wagte es nicht ihm lange in die Augen zu schauen. „Nicht solange ich nicht weiß wer du eigentlich bist!“ Unterband sie seine Worte und ging ohne sich noch einmal umzuwenden zu Jess und schloss die Tür leise hinter sich. Als das Schloss mit einem leisen knacken verriegelte löste sich ein innerer Druck in Salli den sie viel zu lange unterdrückt hatte. Sich nach vorne verkrampfen schrie sie tonlos und zwickte die Augen dabei zusammen. Nach Atmen ringend, schlug die beide Hände vor dem Mund um keinen Ton von sich zu geben, während immer mehr Tränen ihren Weg hinab fanden. Sich immer wieder nach dem Warum fragen schaffte es Salli gerade so zum Bett zukommen um sich an die Kante zu setzten. Salli wollte das alles nicht! Sie wollte nicht wissen was andere Leute dachten, denn es machte ihre Lage nur noch aussichtsloser. Auch wenn Jason ihr nichts antun würde, so verletzte er sie dennoch auf einer Weise die viel Schmerzhafter war. Und Salli die nichts dagegen unternehmen konnte kam dabei immer mehr an einem Punkt an dem sie sich selbst die Schuld gab. Minuten vergingen in denen die blonde einfach nur da saß und sich wünschte er würde zu ihr kommen. Sie wünschte sich er würde ihr alles erklären, oder zumindest das sie ihn mit ihrem Wissen konfrontieren konnte. Aber nichts von dem geschah. Weder kam er zu ihr noch hatte Salli den Mut ihm ihre Lage zu schildern. Wie konnte sie jemanden ihr Geheimnis anvertrauen von dem sie nicht einmal den Namen wusste? Ihr Wissen und die daraus entstehende Angst weggesperrt zu werden verhinderte das Salli es zuließ das man ihr half ihre Last abzulegen. Sich über die Augen wischend, sah die blonde zu Jess die friedlich schlafend neben ihr lag. Wie beneidetet sie die brünette gerade, aber in einem Punkt konnte sie ihrer Freundin wenigstens nacheifern. Sich die Schuhe abstreifen, legte sich Salli neben Jess und hoffte das dieser Tag endlich ein Ende finden würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)