Fahrstuhlgespräche von Inu_Jonouchi (Ändere dein Leben) ================================================================================ Kapitel 1: Ändere dein Leben ---------------------------- Fandom: Yu-Gi-Oh! Titel: Fahrstuhlgespräche Autor: Inu_Jonouchi/ kuro-chan (auf FF.de) Genre: Allgemein Disclaimer: Leider gehören weder Seto noch Joey inzwischen mir, immer noch alles Eigentum vom Mangaka ‚Kazuki Takahashi’ Inhalt: Seto & Joey sitzen im Fahrstuhl der Schule fest und sind gezwungen einige Stunden zusammen zu verbringen. Kommentar: Dies ist keine typische „Zwei sitzen im Fahrstuhl, erkennen ihre Gefühle und fallen dann über einander her“ Story – es wird beginnen mit einem Streit, weitergehen mit Schweigen und führend zu einem Gespräch der Beiden. Kein Shonen Ai, eventuell Shonen Ai Effekt, aber den gibt es für echte Fans immer, wenn die Beiden auf einander treffen ^-^ Fahrstuhlgespräche: Ändere dein Leben Es war Mal wieder einer dieser typischen Freitage, Joey hatte im Unterricht nicht richtig aufgepasst, sogar Blödsinn getrieben und musste deshalb Nachsitzen, als hätte er nichts Besseres zu tun. Eigentlich hatte sich der blonde Duellant vorgenommen noch einpaar seiner Spielzüge zu verbessern, doch dies hatte er sich wohl selbst verbaut. Dabei würde es bald wieder ein neues Turnier geben und er wollte diesem arroganten Jungunternehmen zeigen, dass Joey Wheeler mehr als nur ein drittklassiger Duellant war. Wenn der Junge nur an seinen brünetten Rivalen dachte, kochte in ihm das Blut und er hätte am liebsten irgendetwas zerrissen. Doch an den Büchern, welche er mit diesem merkwürdigen, nach links drängenden Wagen chauffierte, konnte er sich nicht vergreifen – das würde noch Mal mindestens drei Wochen Nachsitzen bedeuten. So beließ es der Blonde bei einem tiefen Seufzen und wünschte sich einfach nach Hause zu können. Seufzend senkte Joey einen Augenblick den Kopf und schritt weiter Richtung Fahrstühle, die er ausnahmsweise und auch nur wegen den Büchern, benutzen durfte. Gerade als der Blonde seinen Schopf wieder hob sah er, dass sich die Fahrstuhltür eben wieder schloss, weshalb er schnell zu ihr rannte und noch ein „Halt, warten Sie kurz“ zu der Person dahinter rief. In letzter Sekunde hatte er die metallene Tür erreicht und den Wagen dazwischen geschoben, so dass sie wieder aufgesprungen war. Erleichtert trat der Junge daher ein, bemerkte erst, als er sich im Fahrstuhl befand, wer dort drin war. Erschrocken und verblüfft zugleich blickte Joey den Anderen an, wich dabei ein Stück zurück. „Du?“ „Tz.“ Statt einer Antwort gab der Jungunternehmer nur ein arrogantes Schnauben von sich, verschränkte dann die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. Schon allein diese Haltung lies Joeys Blut wieder kochen, doch da fiel ihm sogleich etwas auf: „Was machst du um diese Uhrzeit noch in der Schule? Musst du etwa auch Nachsitzen?“ Erneut ein Schnauben des Älteren, wobei sich ein hämisches Grinsen auf seine Lippen schlich. „Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Als ob ich Nachsitzen müsste.“ „Ach und was machst du dann, weit nach Unterricht, noch hier in der Schule?“ „Ich hatte zufällig ein Gespräch mit einem Lehrer.“ Der junge Unternehmer wusste selbst nicht, warum er dies ausgerechnet Wheeler erzählte, doch dieser lies ohnehin nicht locker. Joey verschränkte nun ebenfalls die Arme vor der Brust und sah seinen Gegenüber lächelnd an: „Hast wohl doch was angestellt.“ „Hnf. Tut mir Leid, wieder falsch geraten. Und nun entschuldige mich, ich habe noch besseres zu tun, als mit einen verlausten Köter ‚Frage und Antwort’ zu spielen.“ Mit diesen Worten drehte sich Kaiba zur Tür um, wobei schon das ‚Bling’ ertönte, welches signalisierte, dass sie eines der Ziele erreicht hatten. Doch anstatt dass sich die Türen öffneten, blieben sie geschlossen. Ehe sich die beiden Jungen darüber jedoch hatten wundern können, begann der Fahrstuhl plötzlich zu ruckeln und nur ein paar Sekunden später kam es ihnen vor, als ob er einige Meter tiefer sank. Der Wagen mit den Büchern blieb dabei natürlich nicht still stehen und hätte, wenn Seto ihn nicht weggestoßen hätte, Joey gerammt. Dieser war dabei unsanft auf dem Hosenboden gelandet, während sich Kaiba so gut es ging an der Haltestange festhielt. Als es vorbei war sahen die braunen Augen zu Seto, welcher prüfend nach oben blickte, als ob er noch mehr erwartete. Zu ihrem Glück passierte jedoch nichts weiter, woraufhin sie Beide einen Moment lang durchatmeten. Nun löste Joey den Blick von dem Älteren und sah sich verwirrt um. Der Bücherwagen war umgekippt und überall lagen die Bücher im Fahrstuhl verteilt, doch ihn hatte glücklicherweise nichts erwischt. Joey wusste, dass er dies seinem Klassenkameraden zu verdanken hatte, weshalb er ein leises „Danke“ nuschelte, allerdings wurde er scheinbar ignoriert. Der Kaiba blicke sich noch immer prüfend um, beachtete Joey dabei kein Stück, weshalb dieser erneut los wetterte: „Ich hab mich eben bei dir bedankte, du könntest wenigstens darauf antworten!!“ „Hnf.“ Ein leises Schnauben verließ die Kehle des Älteren, woraufhin Joey sogleich aufstand, zu diesem ging und ihn am Kragen packte. „Du arroganter Schnösel, warum hast du mich überhaupt zur Seite gestoßen, wenn es dir eigentlich egal ist?“ „Mh.“ Dieses Mal zuckte Seto wenigstens mit den Schultern, doch der Jüngere regte sich auch darüber auf. „Du dummer, arroganter, eingebildeter, selbstverliebter,…“ Noch ehe Joey dem Anderen noch weitere Beschimpfungen an den Kopf werfen konnte, löste dieser den Griff um seinen Kragen und beförderte Joey zurück auf seinen Hosenboden. Dann wandte er sich mit Worten an ihn: „Du solltest dir deine Puste aufheben, sonst wirst du hier nicht so lange überleben.“ „W… was?“ Perplex blinzelte Joey einige Male und sah zu dem Älteren auf, welcher den Blick nun erwiderte, dann noch einmal das Wort ergriff: „Der Fahrstuhl ist scheinbar abgestürzt und im Moment wird wohl keiner außer uns dies mitbekommen haben, also wissen wir nicht, wie lange wir hier drin bleiben werden. Was allerdings wohl klar ist, ist, dass der Sauerstoff nach einer Weile knapp werden wird und wenn du so weiter machst, wird das für dich schneller sein, als dir lieb ist.“ „W… was?“ Statt einer weiteren Erklärung drehte sich Kaiba nun zum Notfallknopf und drückte darauf, doch es verging eine Weile, in der nichts geschah. „Entweder ist das Ding ebenfalls Defekt, oder es ist keiner mehr hier.“ „Aber… der Lehrer mit dem du geredet hast…?“ „Ist schon eine ganze Weile weg.“ „Ich dachte…“ „Ich musste ein Formular ausfüllen und es dann in sein Fach werfen, zu dieser Zeit war weder er, noch ein anderer Lehrer dort.“ „Meine Aufsicht ist auch weggegangen, er sagte, ich soll zum Hausmeister, wenn ich fertig bin.“ Für einen Moment hatte Joey wieder Hoffnung, als er an den älteren Mann dachte, doch diese wurde sogleich wieder von seinem Schulkameraden zerstört: „Der wird im Moment wohl auch nicht hier sein, sonst wäre er schon längst gekommen.“ Mit dieser Erkenntnis stieg Panik in dem Jüngeren auf, wobei er Seto erwartungsvoll ansah. „Aber du weißt doch bestimmt wie wir hier rauskommen, du weißt doch sonst auch immer alles. Kannst du nicht irgendjemand anrufen oder…?“ „Ich habe hier mit dem Handy keinen Empfang und sonst wüsste ich auch nicht wie wir, außer mit dem Notfallknopf jemanden auf uns aufmerksam machen könnten.“ „Das heißt wir stecken hier fest?“ „Bis auf weiteres, ja.“ Nun lehnte sich der Kaiba wieder an eine der Wände und sah nachdenklich an die Decke. Ihm fiel tatsächlich nichts mehr ein, das erkannte mittlerweile auch Joey. Dieser rutschte nun langsam an die Wand hinter sich, welche Gegenüber von Seto lag und lehnte sich sitzend dagegen. Für einen Moment sah er noch auf den Kaiba, winkelte dann aber die Beine an und bettete seinen Kopf darauf. Für die Beiden schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen, in der sie sich nur angeschwiegen hatten, Keiner von ihnen wagte nur ein Wort zu sagen, sparten ihre Energie, oder ihren Sauerstoff - je nachdem wie man es, oder welchen man von den Beiden, bedachte. Doch plötzlich ertönte ein tiefes Brummen, oder vielmehr das Knurren eines Magens. Sogleich sah Kaiba auf den Jüngeren, welcher sich beschämt den Bauch hielt. Mit roten Wangen sah der Junge vorsichtig nach oben und blickte in die kalten Augen des Anderen. Etwas Amüsiertes spiegelte sich in ihnen, doch eher hämisch amüsiert. „Ja-Ja, schon klar, der verfressene Köter hat Mal wieder Hunger.“ „Hnf.“ Kaiba gab keine Antwort darauf, schnaubte nur verächtlich, woraufhin sich Joey wieder einmal hinein steigert. Allerdings fiel dem Blondschopf schnell wieder ein, dass er seinen Sauerstoff ja sparen sollte, weshalb er schließlich doch schwieg. Für seinen Magen galt dies jedoch nicht, dieser wurde sogar noch lauter, woraufhin sich Joey weiter zusammenkauerte. Der Hunger wurde nach einer Weile schon schmerzhaft, weshalb der Junge einen jämmerlichen Laut von sich gab, weshalb Kaiba eine Augenbraue hob. Eigentlich hatte auch er vorgehabt sich seine Energie zu sparen, doch er konnte sich ein bissiges Kommentar nicht verkneifen: „Sollte ein Straßenköter nicht normalerweise gewohnt sein, einige Zeit zu hungern?“ „Bin ich ja, aber drei Tage sind eben doch zu viel!“ Rutschte es Joey sofort ebenso bissig heraus, wobei er sich schnell eine Hand vor den Mund schlug. Erneut hob der Ältere bei dieser Antwort eine Augenbraue, weshalb Joey schnell den Kopf abwandte. So vergingen erneut einige Minuten des Schweigens, bis der Jüngere seine Beine wieder fester an seinen Körper zog und das Gesicht darin vergrub. „Ich bin es gewohnt ne Zeitlang zu hungern…“ Wiederholte er nun noch einmal. Kaiba hatte nicht mehr damit gerechnet, dass Joey das Wort nochmals erreifen würde, doch als dessen Stimme erklang, sah er ihn abwartend an. Tatsächlich erklärte der Jüngere sie dann: „Wir haben nicht so viel Geld wie du und zu allem Überfluss verspielt es mein Alter auch noch ständig. So kommt es halt Mal vor, dass es ab Mitte – Ende des Monats knapp wird und ich… mit dem Essen sparen muss. Manchmal haben wir die letzten Tage auch gar nichts mehr, dann muss ich halt hungern – so wie zurzeit.“ Joeys Stimme war gebrechlich, weshalb Seto es nicht wagte ihn weiterhin damit aufzuziehen. Stattdessen senkte er sogar den Kopf, bereute plötzlich seine Worte. Doch Joey schien die betrübte Stimmung nicht zu gefallen, plötzlich hob er den Kopf wieder und sah den Älteren herausfordernd an: „Komm schon, sag was du sagen willst! Sag, dass du so was nicht kennst und versteht – wie jämmerlich das ist, wie jämmerlich ich bin. Oder hast du plötzlich Mitleid mit mir?“ Die braunen Augen waren spöttisch, wollten den Anderen gerade zu provozieren etwas zu sagen, doch Kaiba schwieg. Eine ganze Weile starrte Joey in die blauen Opale des Älteren, doch konnte in diesen nichts lesen, weshalb er den Kopf wieder senkte. So schwiegen sie sich wieder eine ganze Weile lang an. Dabei war es dieses Mal Joey, der nicht damit gerechnet hatte, dass der Andere noch etwas sagen würde, als plötzlich dessen Stimme ertönte. „Du hast Recht, ich kenne so etwas nicht, verstehe es nicht,…“ Bei diesen Worten hob Joey wieder den Kopf, blickte seinen Gegenüber verwirrt an, während dieser den Blick gesenkt hielt. „…aber das heißt nicht, dass ich es verächtlich finde, oder dass es, geschweige denn du, jämmerlich ist.“ Joeys Augen weiteten sich bei dem was er hörte, er hatte vieles erwartet, doch nicht solche Worte von dem wohl kältesten Menschen den er kannte. Doch der Junge wagte es nicht etwas dazu zu sagen, starrte den Anderen stattdessen nur weiterhin stumm an. „Du kannst nichts für die Umstände, in denen du momentan lebst, allerdings kannst du es ändern und dafür Sorgen, dass deine Zukunft anders wird.“ Kaiba wusste was er sagte, seine Lebensumstände waren zwar damals etwas anders wie die des Jüngeren, doch auch nicht gerade einfach gewesen. Dennoch hatte er noch die Kurve bekommen und aus seinem Leben etwas gemacht. Joey wusste nicht so genau über Seto’s Leben, oder Kindheit, dennoch ahnte er, dass hinter diesen Worten mehr steckte. Trotz allem staunte er weiterhin über die Worte des Älteren, hatte er gerade irgendwie gesagt, dass er seine Zukunft nicht von seiner Vergangenheit beeinflussen lassen durfte? Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Joeys Lippen, doch gerade als er etwas sagen wollte, klopfte es plötzlich am oberen Teil der Fahrtuhltüren. „Hallo, ist da jemand?“ Erschrocken, sowie verblüfft sahen sich die Beiden einen Moment lang an, ergriffen dann aber synchron das Wort: „Ja, wir stecken hier fest.“ Sowohl ihr Retter, als auch die beiden Jungen waren über die Einstimmigkeit verwundert, doch dafür hatten sie im Moment keine Zeit. Viel wichtiger war es für sie, die Beiden aus dem Fahrstuhl zu bekommen, woran sie sogleich arbeiteten. Etwa eine viertel Stunde später waren die Schüler schließlich aus dem Fahrstuhl befreit. Beide waren sichtlich erleichtert, als sie endlich nach draußen gehen und frische Luft schnappen konnten. Für einen kurzen Moment tauschten sie dann noch einmal flüchtige Blicke aus, doch keiner von ihnen wagte es, noch etwas zu sagen. Die Zeit, die sie zwangsmäßig zusammen hatten verbringen müssen war vorbei und so konnten sie wieder ihre eigenen Wege, welcher sie in zwei unterschiedliche Richtungen führte, gehen. Doch an Joey war das Gespräch mit seinem Rivalen nicht spurlos vorbei gegangen. Er hatte tagelang noch über die Worte des Älteren nachgedacht, darüber, dass er sein Leben verändern musste, um sich nicht noch weiter von seiner Vergangenheit lenken zu lassen. So hatte der Junge beschlossen sich noch einen weiteren Nebenjob zu suchen, auszuziehen von seinem spielsüchtigen Vater und endlich sein eigenes Leben zu leben. Ihm war klar, dass das Ganze nicht von einem Tag auf den Anderen gehen würde, dass sich nicht alles sofort ändern würde, doch er wollte sein Leben endlich in die richtigen Bahnen lenken. OWARI Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)