Once Upon A Song von Katherine_Pierce (Es war einmal ein Lied ~ (OS&Drabble-Sammlung)) ================================================================================ Kapitel 4: Lost Without You (ReixMinako) ---------------------------------------- I know I can be a little stubborn sometimes A little righteous and too proud [...] I thought I had all the answers, never giving in But baby since you've gone I admit that I was wrong Fassungslos starrte Rei der Blondine hinterher, die mit wehendem Haar hastig die Stufen, welche zum Tempel hinaufführten, in die entgegen gesetzte Richtung bewältigte. Stocksteif, wie gelähmt, stand die zierliche Miko auf dem Tempelvorhof. Sie wusste, sie hätte ihren Namen rufen müssen. Oder ihr hinterher laufen. Aber ihr Stolz sprach dagegen. Nein, sie würde nichts dergleichen tun. Sie hatte nichts falsch gemacht. Warum sollte sie also diejenige sein, die den ersten Schritt machte? Und doch fühlte sich Reis Herz wund und roh an. 'Ich hab kein schlechtes Gewissen und ich will keins.' - einer ihrer Standardsprüche, wenn sie wieder einmal ausfallend geworden war. Trotzdem ließen sie nagende Gewissensbisse nicht los. Warum nur musste sie immer so sehr darauf beharren, Recht zu haben? Zwei Tage waren vergangen. Minako hatte sich nicht bei ihr gemeldet. Keinen Anruf entgegen genommen, auf ihre SMS nicht reagiert. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie und Rei heftig gestritten hatten. Eigentlich kam es ständig vor. Meistens ging es dabei um irgendwelche total banalen Sachen wie welche Farbe gerade klamottentechnisch angesagter war oder wer die bessere Noten bekommen hatte. Aber dieser letzte Streit war anders gewesen. Ernster. Es war um etwas gegangen, das schon länger zwischen ihnen gestanden hatte. Minako, die sowieso nicht besonders gut darin war, irgendwelche Geheimnisse zu bewahren, hatte endlich reinen Tisch machen wollen. Sie hatte Rei bekniet, sich doch endlich gegenüber ihren Freundinnen als Pärchen zu outen. Aber Rei hatte vehement abgelehnt - warum wusste sie nicht einmal mehr so genau. Angst, das war es wohl gewesen. Obwohl das vollkommen idiotisch war. Es gab kaum einen toleranteren Menschen auf der Welt als Usagi. Und Makoto und Ami hatten garantiert auch kein Problem damit, dass Minako und Rei einander liebten. Wovor, zum Henker, hatte sie also solche verdammte Angst gehabt? Die Schwarzhaarige wusste es nicht mehr. Dafür wusste sie aber umso besser, dass sie diesmal zu weit gegangen war. Sonst hätte Minako auf ihre Versuche, den Kontakt wieder aufzunehmen sicher reagiert. Das hatte die Blondine jedoch nicht getan. Allein beim Gedanken daran, wie sehr sie Minako verletzt haben musste, zog sich Reis Herz schmerzhaft zusammen. Ein Kloß bildete sich in ihrer Kehle. Wieder einmal verfluchte sie ihren Stolz und ihre Sturheit, die ihr nur selbst im Weg standen. Unwillkürlich ballte sich ihre Hand zur Faust. Ohne Minako, so ungern sie es auch zugab, war sie verloren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)