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Was wäre wenn ...

von

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Hochzeit

Es war der 13. Juni als Conan in einem Zimmer vor dem Spiegel stand und seine Fliege richtete. Er seufzte kurz als es  an der Türe klopfte.

„Ja?“ ,fragte er und drehte sich um.

Die Tür öffnete sich als Ayumi hereintrat. Sie trug ein knielanges hellrosa Kleid und hatte eine kleine weiße Blume im Haar. Sie kam lächelnd auf Conan zu und richtete seine Fliege. Sie lächelte leicht als sie kurz seufzte.

„Was ist denn los Ayumi?“ ,fragte er freundlich.

„Ach, als wir noch Kinder waren dachte ich oft an diesen Tag. Nur wäre ich die Braut gewesen und nicht die Brautjungfer.“

„Ayumi … Ich hab dir schon oft gesagt dass du nur eine gute Freundin bist. Es tut mir leid.“

„Dir muss es doch nicht leid tun. Gegen die Liebe kann man nichts machen oder?“

„Nein … Nein, kann man nicht.“

Conan drehte sich wieder zum Spiegel und seine Fliege saß nun perfekt. Er richtete noch seine Brille und zog sein Jackett gerade. Als er sich wieder zu Ayumi drehte, strich diese sich gerade eine Träne von der Wange. Conan sah sie etwas liebevoll an und umarmte sie. Als er sie festhielt, sagte er leise: „Du wirst den Richtigen schon noch treffen. Da bin ich mir ganz sicher.“

Beide lösten sich aus der Umarmung als sie lächelte und kurz nickte.

„Ich hoffe nur noch bevor ich 30 bin. Das sind immerhin nur mehr fünf Jahre. Wenn man nachdenkt wie schnell die Schuljahre um waren. Und dass du dann gleich nach deinem Abschluss die Detektei Mori übernommen hast … Ach die Zeit vergeht viel zu schnell. Manchmal wünschte ich mir, wir wären wieder Kinder.“

„Ja, ich auch.“ ,gab Conan zurück.

Da klopfte es wieder als Mitsuhiko herein kam.

„Na ihr zwei? Habt ihr schon auf die Uhr gesehen? In zehn Minuten ist es schon soweit und alle Gäste sind da.“

„Alle? Auch Ran?“

„Ja natürlich. Ran und ihr Mann sitzen in der zweiten Reihe.“ ,gab Mitsuhiko lächelnd zurück.

„Oh, ich muss noch meinen Blumenstrauß vom Brautzimmer holen.“ ,sagte nun Ayumi und eilte hinaus.

Conan und Mitsuhiko sahen ihr noch kurz nach als sie sich wieder ansahen und Mitsuhiko fragte: „Glaubst du, Ayumi würde einen Heiratsantrag von mir annehmen?“

„Was?“ ,fragte Conan leicht verwundert zurück. „Ihr ward doch noch nicht mal ein Paar. Willst du sie einfach fragen ob sie dich heiratet?“

„Ja klar. Oder nicht?“

„Frag sie zuerst mal ob sie mit dir Essen oder ins Kino gehen will. Dann wiederhole etwas und lade sie mal in das Aquarium ein. Die Unterwassershow dort ist unglaublich. Und wenn ich euch annähert werdet erstmal ein Paar. Zum heiraten bleibt euch noch genug Zeit.“

„Ach, hast du das so mit Ai angefangen?“ ,fragte er grinsend zurück.

„Was? Äh ja … ja klar, mit Ai.“

Mitsuhiko grinste noch kurz als er sich verabschiedete und schon mal in den Trausaal ging. Conan sah kurz zu Boden, schüttelte den Kopf und ging nun auch hinein.
 

Zur selben Zeit war Ayumi bereits bei Ai und hatte ihren kleinen Blumenstrauß geholt. Ai hatte ein bodenlanges weißes Kleid welches nur oben mit leichten Pailletten besetzt war. Sie hatte auch noch von der linken Hüfte, quer über die Brust hinauf bis zur rechten Schulter ein sanftes Tuch welches ab dem Träger hinten hinunterhing. Es war kein üppiges Prinzessinenkleid, sondern ziemlich gerade. Allerdings passte es zu ihr. Ihre kurzen Haare waren hinten etwas zusammengesteckt und sie hatte einige Blumen im Haar und ein leichtes Spitzenband am Kopf anstatt eines Diadems. Ayumi gefiel Ai sehr und sie freute sich so für ihre beiden Freunde. Da erklang die Glocke der Kirche und Ayumi machte sich mit Ai auf den Weg. Die Türe öffnete sich und Conan stand bereits beim Altar. Ayumi kam langsam auf ihn zu und ein paar Meter dahinter kam schon Ai. Er sah sie an und lächelte sanft, als sein Blick kurz zu Ran ging. Sie saß lächelnd neben ihrem Mann Dr. Araide und strich sich eine Freudenträne weg. Ihr Mann küsste sanft ihren Kopf und nahm ihre Hand. Conan sah nun wieder auf Ai als diese fast bei ihm war, sah er noch wie Mitsuhiko auf Ayumi sah und beide sich anlächelten.

„Es war nicht Ai.“ ,dachte Conan nun als sein Blick wieder auf sie ging. „Die Frau mit der ich Essen, Kino und im Aquarium war, war die Frau der ich schon vor langer, langer Zeit meine Liebe gestehen hätte sollen. Die Frau, die mich nie wieder als Shinichi sehen oder lieben wird. Immerhin, ist Shinichi sozusagen tot.“

Ai stand nun neben Conan, nahm seine Hand und beide drehten sich zum Pfarrer. Dieser begann mit seiner Rede und alle hörten zu. Ai sah immer wieder kurz zu Conan und lächelte liebevoll. Conan lächelte ebenfalls und versuchte seine Gedanken abzuschalten.

„Nun drehen Sie sich gegenüber und sprechen Sie mir nach. Zuerst Conan Edogawa.“

Beide drehten sich zueinander zu, als Ai ihren Brautstrauß zu Ayumi gab und Conan’s Hände nahm. Beide gaben sich das Eheversprechen und steckten sich die Ringe an.

„Hiermit erkläre ich Sie zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen.“

Conan sank zu Ai und gab ihr einen zärtlichen Kuss um die Ehe zu besiegeln. Alle standen auf, klatschten und jubelten. Als das frisch vermählte Brautpaar sich umdrehte, lächelten sie in die Menge und gingen nun vor die Kirche hinaus. Draußen warteten schon ein paar Leute und warfen mit Rosenblättern als sie heraustraten. Man sah Ai an wie glücklich sie war. Und auch Conan strahlte etwas. Es war immerhin das richtige. Seit zwei Jahren hatte er Ran nachgetrauert und versucht als Shinichi mit ihr zu telefonieren, doch sie brach jeden Kontakt ab. Selbst die Briefe bekam er zurück. Es war an der Zeit ein neues Leben zu beginnen. Auch ohne Ran.

Wahre Gefühle

Der nächste Morgen brach an als Ai die Augen öffnete. Sie drehte sich auf den Rücken, streckte sich und wollte eigentlich ihrem Mann einen guten Morgen wünschen, doch die rechte Bettseite war leer. War er etwa schon wieder arbeiten? Vorsichtig stand sie auf, wickelte die Decke um ihren Körper und ging vorsichtig aus dem Schlafzimmer. Sie kam zur Treppe, sah sich kurz um und rief: „Conan? Bist du hier?“

Stille. Wo war er denn? Wirklich arbeiten? Schon letzte Nacht nach der Hochzeitsfeier war er etwas seltsam. Sie hatten zwar eine schöne Hochzeitsnacht aber dennoch spürte sie, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie ging zurück ins Zimmer, legte die Decke zurück, nahm frisches Gewand aus dem Kleiderschrank und ging erstmal ins Badezimmer. Während sie unter der Dusche stand dachte sie durchgehend an Conan. Es musste ja schon irgendwie schwer für ihn sein. Er war nun als Conan ein Erwachsener Mann, wohnte mit seiner Frau, welche nicht Ran war, in dem Haus welches ihm als Shinichi gehörte. Um die Tarnung zu wahren hatten Shinichi’s Eltern das Haus zum Verkauf gestellt und Conan tat so als würde er es kaufen. Seine Eltern waren immerhin durchgehend in New York. Als Ai fertig war kam sie angezogen aus dem Badezimmer und ging hinunter zur Haustüre. Als sie diese öffnete und hinausging, sah sie Conan. Er saß im Vorgarten auf einer Bank uns sah ins leere. Ai kam leicht lächelnd zu ihm und setzte sich.

„Alles okay?“ ,fragte sie sanft.

„Ja klar.“ ,gab er sofort zurück.

„Wieso glaube ich dir nicht?“

„Keine Ahnung. Vielleicht weil du mich schon zu lange kennst?“

„Womöglich. Was ist denn los?“

„Das werde ich dir nicht sagen. Aber es geht mir bestimmt bald besser.“

Kurzes Schweigen brach über beide herein als Conan sich nun nach vorne beugte und sich mit den Ellbogen auf seinen Oberschenkeln abstützte.

„Es geht um sie oder? Wie all die Jahre.“

„Wen meinst du?“

„Du weißt genau wen ich meine.“

„Ach Ai …“ ,begann er und stand nun auf. „Wie lange wirst du noch darauf rumhacken? Wir haben gestern geheiratet. Alles ist gut.“

Er kam zu ihr, beugte sich herunter und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Ich muss arbeiten. Bis später.“

Conan verließ nun den Vorgarten und machte sich auf den Weg zur Detektei. Ai blieb noch etwas auf der Bank sitzen und sah in den Himmel.

„Du wirst sie immer lieben. Diese eine Frau welche du schon seit so langer Zeit liebst. Nur weil sie nun seit zwei Jahren selbst verheiratet ist, hast du mich überhaupt angesehen.“ ,dachte sie und eine kleine Träne ran über ihre Wange.
 

Conan schloss das Büro auf und sah gerade seine Post durch als hinter ihm schon eine Stimme erklang: „Na gibt’s schon wieder einen neuen Fall?“

„Hallo Kogoro.“ ,sagte er leicht genervt. „Nein gibt es nicht. Aber mein Briefkasten ging schon über von Reklame. Du solltest deinen übrigens auch bald mal entleeren.“

„Jaja … Vergiss nicht wer dich jahrelang durchgefüttert hat. Nur weil du Ran so ans Herz gewachsen bist, durftest du die Detektei übernehmen.“

Kogoro setzte sich auf seinen alten Bürostuhl und lehnte sich zurück. Der jüngste war er auch nicht mehr und konnte kaum noch Fälle lösen deshalb trat Conan als sein Schüler sozusagen in seine Fußstapfen. Was Conan nicht sonderlich gefiel aber besser als in einem Supermarkt Regale einzuräumen.

„Ist dir vielleicht langweilig?“

„Nur ein bisschen. Aber in einem Jahr gibt es sicher wieder Aktion im Hause Mori.“ ,sagte Kogoro und lachte.

„Was meinst du damit?“ ,fragte Conan überrascht.

„Naja, meine kleine Ran ist ja doch schon zwei Jahre verheiratet und was ich so von ihr und ihrem Mann heraushören konnte, beginnen sie wohl bald mit der Babyplanung. Wird ja auch Zeit.“

Conan drehte Kogoro sofort den Rücken zu. Es war wie ein Messerstich ins Herz. Ran gründet mit diesem Arzt eine Familie. Mit diesem Arzt. Alles hätte ganz anders verlaufen sollen. Er sollte längt wieder Shinichi sein und mit ihr verheiratet sein.

„Hey, alles in Ordnung?“ ,fragte Kogoro.

„Ja … Ja klar. Die wollen nur schon wieder die Miete erhöhen. Ich fahre mal aufs Amt und erkläre denen dass sie das nicht alle vier Monate machen können. Bis dann.“ ,gab er zurück und ging schon wieder aus der Tür.

Er konnte doch vor Kogoro nun nicht zeigen wie grob es ihm tat dass Ran bald ein Kind bekommen würde. Conan ging die Straßen entlang als er nachdachte. An die Zeit als er noch Shinichi war. Wieso hatte er ihr nicht damals schon seine Liebe gestanden? Wieso hatte er damals diese Männer in schwarz verfolgt? Alles hätte anders verlaufen sollen. Total anders. Immerhin würde Gin nun auch nicht mehr der jüngste sein. Falls er überhaupt noch lebte. Aber dennoch konnten er und Ai sie niemals aufspüren. Die ganzen Jahre hatten sie nie eine Spur. Während er so durch die Straßen ging erklang plötzlich eine Stimme etwas hinter ihm: „Nanu? Conan?“

Sofort drehte er sich um und sah Ayumi. Sie kam wieder auf ihn zu und fragte: „Was machst du denn hier? Ich dachte eure Flitterwochen beginnen bald.“

„Nein, wir haben sie auf zwei Wochen später verschoben. Momentan liegt einfach zu viel Arbeit auf meinem Schreibtisch. Ich gehe nur etwas rum um den Kopf freizukriegen.“

„Aha. Aber eigentlich solltest du als frisch vermählter nicht an die Arbeit denken. Ran’s Vater kann doch auch noch ein paar Fälle übernehmen.“

„Ja da hast du recht.“

„Du wirkst müde Conan. Du solltest besser nach Hause gehen. Ich muss leider weiter. Bis bald. Und grüß Ai von mir.“

„Ja mach ich. Bis dann Ayumi.“

Ayumi ging nun weiter und Conan sah ihr noch kurz nach. Er sah also müde aus? Tja, warum wohl? Er war müde. Müde davon Conan zu spielen. Langsam senkte er den Kopf und ging wieder weiter. Da kam er plötzlich an einer Telefonzelle vorbei. Er holte ein wenig Kleingeld aus seiner Hosentasche als er die Telefonzelle betrat. Gleich nachdem er das Geld eingeworfen hatte, wählte er eine Nummer. Nachdem das Freizeichen erklang, wurde auch schon abgehoben: „Heiji Hattori hier?“

„Hallo Hattori.“

„Hey Kudo. Das ist ja schon eine Zeit her, dass wir uns gesprochen haben. Von wo rufst du an?“

„Von einer Telefonzelle.“

„Ist dein Handy etwa leer?“

„Nein, aber Ai kontrolliert dauernd meine Anrufe.“

„Oje. Wie lange wird das denn mit euch noch gut gehen?“

„Vermutlich länger. Wir haben gestern geheiratet.“

„Was habt ihr? Bist du denn wahnsinnig? Was wenn du morgen an das Gegenmittel kommst?“ ,fragte Heiji entsetzt.

„Heiji, es sind mittlerweile 18 Jahre vergangen. Ran ist seit zwei Jahren mit diesem Dr. Araide verheiratet und heute habe ich erfahren dass sie schon fleißig an der Kinderplanung arbeiten.“

„Wow … Da hat sich ja wirklich einiges geändert bei euch seid wir uns das letzte mal sahen.“

„Ja. Leider.“ ,seufzte Conan ins Telefon. „Gibt es bei dir vielleicht bessere Neuigkeiten?“

„Du solltest eigentlich diese Woche noch einen Brief von uns bekommen. Kazuha und ich erwarten unser zweites Kind. Nächstes Jahr ist es soweit.“

„Das ist ja wundervoll! Ich gratuliere euch. Ist sie denn wieder so zickig wie schon in der ersten Schwangerschaft?“

„Noch nicht.“ ,lachte Heiji. „Aber vermutlich kommt es noch. Wir sollten uns mal wieder treffen. Immerhin war ich nicht mal zu deiner Hochzeit eingeladen.“

„Ja tut mir leid. Ai hat die ganze Gästeliste zusammengestellt und mich wunderte es schon dass sie Ran eingeladen hatte.“

„Warum das?“

„Naja, ich versuche so gut es geht den liebenden Ehemann zu spielen aber ich denke sie merkt dass ich Ran immer noch liebe.“

„Tja Kudo. Du wirst Ran auch für immer lieben. Und da hilft auch kein Trauschein oder Ehering etwas.“

„Da hast du wohl recht.“

Kurze Stille trat ein. Conan wusste nicht was er noch sagen könnte. Aber es tat gut mit Heiji reden zu können.

„Okay Hattori. Danke dass du mir zugehört hast. Ich melde mich bald wieder. Alles gute euch.“

„Nichts zu danken. Bis bald Kudo. Und versuch dich nicht zu verstellen.“

Conan legte auf und kam aus der Telefonzelle. Schon klingelte sein Handy. Es war Ai. Sanft schüttelte er den Kopf und steckte das Handy wieder ein. Momentan hatte er nicht wirklich Lust mit ihr zu reden. Seid Ai wieder erwachsen war, hatte sie sich verändert. Sie mutierte zum Hausfrauchen. Warum hatte er der Hochzeit zugestimmt? Warum hatte er seine wahren Gefühle unten angestellt?

Ein neuer Fall

Ein paar Stunden später saß Conan wieder in der Detektei. Kogoro war schon längst wieder in seiner Wohnung und sah sich Filme an. Ai hatte er auch zurückgerufen und sie wollte mit ihm ins Kino doch er sagte er hätte noch zu viel zu tun bis beide in die Flitterwochen konnten. Er bemerkte wie enttäuscht Ai war doch er wollte nicht nach Hause. Zu viel ging ihm durch den Kopf. Er sah auf die Uhr und dachte sich, er könnte die Detektei schließen und etwas zu Mitsuhiko oder Genta gehen. Gerade als er aufstand klopfte es und die Tür öffnete sich. Conan sah hoch als Ran eintrat.

„Ran?“ ,fragte er verwundert.

„Hallo Conan. Hast du kurz Zeit?“

„Ja klar. Komm, setz dich doch.“ ,sagte er gleich und kam zu ihr. Ran schloss die Tür und setzte sich schon auf das Sofa. Conan war inzwischen in die kleine Küche gegangen und holte ein Glas Wasser für sie. Er setzte sich ihr gegenüber als Ran gerade ihre Tasche neben sich stellte.

„Was gibt es denn? Hast du Sorgen?“

„Conan du musst mir zuerst versprechen dass du dieses Gespräch komplett vertraulich behandeln musst. Niemand darf erfahren dass ich deine Detektivfähigkeiten in Anspruch genommen habe, okay?“

„Ja aber natürlich Ran. Keine Sorge.“

„Danke.“ ,begann sie und nahm einen Schluck Wasser. „Es geht um meinen Mann Tomoaki.“

„Was ist mit ihm?“ ,fragte Conan und sah sie besorgt an.

„Ich glaube er betrügt mich. Seit etwa einem halben Jahr.“

„Was? Dieses … Aber, wie kommst du darauf?“

„Er hat zweimal in der Woche angeblich Sprechstunde von 18 Uhr bis 21 Uhr. Mir kam es immer schon etwas seltsam vor, aber dachte mir nichts dabei. Eines Abends als er Sprechstunde hatte, suchte ich zu Hause nach unserem Finanzordner aber konnte ihn nicht finden. Ich rief ihn in der Praxis an, aber da kam sofort der Anrufbeantworter dass keine Sprechstunde sei. Ich habe dann auch seine Assistentin angerufen aber die sagte mir, sie sei immer Abends zu Hause und Tomoaki nie was gesagt hatte dass es eine Abendsprechstunde gab. Eines Abends verfolgte ich ihn heimlich. Da verschwand er in einem Wohnhaus zwei Straßen weiter von unserem Haus.“

„Und jetzt glaubst du, er hat dort eine Geliebte?“

„Ja. Könntest du es für mich herausfinden?“

„Aber natürlich. Keine Sorge Ran. Aber darf ich dich auch etwas fragen?“

„Ja. Was denn?“

„Wenn er dich wirklich betrügt, was machst du dann?“

„Keine Ahnung. Ich bin mittlerweile 35 und die Hoffnung dass Shinichi je zurückkommen wird, habe ich auch bald aufgegeben. Aber bitte, kümmere dich um den Fall und sag mir dann Bescheid. Wenn ich Gewissheit habe um was es geht, kann ich mich immer noch entscheiden.“

„Okay. Aber falls du Hilfe brauchst, bin ich für dich da.“

„Danke Conan. Ich muss dann leider wieder los. Bis bald.“

Beide umarmten sich kurz als Ran die Detektei verließ. Während er wieder zu seinem Tisch zurück ging, sah er dass sie ihre Tasche vergessen hatte. Er wollte sie ihr sofort bringen, doch Ran war bereits in ein Taxi gestiegen und weggefahren. Conan wollte ihre Tasche auf den Tisch stellen, als sie ihm hinunterfiel. Natürlich war der Verschluss nicht zu und einige Sachen purzelten heraus.

„Oh verflixt!“ ,dachte Conan und kniete sich hinunter.

Sofort begann er die Tasche wieder einzuräumen als er ihre Brieftasche aufhob, war diese auch aufgeklappt und vorne war ein Foto von ihr und Tomoaki. Conan’s Blick war etwas genervt als er die Brieftasche in die Tasche gab, sah er, dass nun am Boden noch etwas lag was gerade noch die Brieftasche verdeckt hatte. Es war eine silberne Kette mit einem Herzmedaillon als Anhänger. Conan dachte schon wieder ein Liebesbeweis von ran und Tomoaki. Als seine Neugier jedoch größer war, öffnete er das Medaillon und war sehr überrascht. Innen war ein Bild von Ran und Shinichi. Beide standen nebeneinander und lächelten in die Kamera. Shinichi hatte den Arm um ihre Schulter gelegt.

„Daran erinnere ich mich. Es war kurz nach der Schulaufführung. Hat sie vergessen dass es in ihrer Handtasche war? Immerhin habe ich ihr die Kette damals zum Geburtstag geschenkt.“

Conan stand auf, stellte die Tasche auf den Tisch und setzte sich in den Stuhl. Er sah immer noch das Foto an und wusste nicht was er davon halten sollte. Hatte Ran diesen Arzt nur geheiratet aus Angst sie würde irgendwann alleine sein? Ganz unrecht hätte sie nicht gehabt, denn Shinichi war bereits seit 18 Jahren ‚verschwunden‘. Conan schloss das Medaillon und gab es wieder in ihre Tasche. Ob sie es nun beabsichtigt oder nicht noch in ihrer Tasche lag, es gab Conan wieder das Gefühl dass sie Shinichi immer noch liebte. Doch egal was jetzt war, er musste sich sofort an den Fall machen. Würde Tomoaki seine Ran wirklich betrügen?

Die Wahrheit

Conan hatte die Nacht in der Detektei verbracht und bis spät in die Nacht an einem Plan gearbeitet wie er Tomoaki am besten beschatten konnte. Wach wurde er durch das klopfen an der Türe. Sofort gab er seine Unterlagen in eine Mappe und sagte: „Ja herein.“

„Hallo Conan. Viel zu tun?“

„Ai … Tut mir leid ich wollte dich anrufen aber ich habe soviel zu tun. Aber es wird besser. Nächste Woche geht’s in die Flitterwochen.“ ,gab er zurück, stand auf und legte Ran’s Akte in eine absperrbare Schublade seines Schreibtisches.

„Ist alles in Ordnung?“

„Ja klar. Warum fragst du?“

„Weil du so wirkst als hättest du einen ziemlich schweren Fall.“

„Naja ziemlich schwer ist etwas übertrieben aber er benötigt meine volle Aufmerksamkeit.“

„Okay. Hast du trotzdem Zeit mit mir frühstücken zu gehen?“ ,fragte sie um kam zu ihrem Mann.

Er gab ihr einen sanften Kuss und nickte lächelnd. Immerhin durfte gerade Ai keinen Verdacht schöpfen.
 

Nach dem Frühstück ging Ai noch mit Ayumi etwas einkaufen und Conan machte sich gleich auf den Weg um Tomoaki zu beschatten. Es erwies sich gleich als etwas schwieriger als gedacht denn er verhielt sich bereits so als würde er verfolgt werden. Aber warum? Hatte Ran noch jemanden auf ihn angesetzt? Oder war es einfach nur sein schlechtes Gewissen? Conan machte sich weiter daran und befragte schon einige Leute die viel mit Tomoaki zu tun hatten. Natürlich war Conan kein richtiger Detektiv wenn er nicht auch verschiedene ‚Gestalten‘ annahm. Immerhin kannte jeder Conan und wenn dieser sich plötzlich so um Tomoaki interessieren würde, würde dieser schnell etwas davon erfahren. Einmal war er ein älterer Herr der mal Patient war, dann war er ein Oberschüler welche dachte Tomoaki wäre mit ihm verwandt und einmal war er einfach Conan der sich informieren wollte wann er denn einen freien Termin hätte, denn er würde gerne mal mit ihm und seiner Frau essen gehen. Doch leider ergab nichts auch nur einen Treffer. Seine Assistentin rief er einfach an, allerdings mithilfe seines Stimmentransposer stellte er seine Stimme einfach auf Heiji Hattori.

„Ordination Dr. Araide, was kann ich für Sie tun?“

„Hallo, hier spricht Wataru Akadi. Ich bin gerade neu hierher gezogen und suche nach einem guten Hausarzt. Nimmt den Dr. Araide noch Patienten auf?“

„Sie haben Glück Herr Akadi. Gerade vor zwei Wochen ist ein Patient weggezogen. Haben Sie denn Beschwerden?“

„Nein, ich würde gerne einen Gesundheitscheck machen. Mein neuer Arbeitgeber verlangt danach.“

„Verstehe. Passt Ihnen denn in zwei Tagen um 8:30 Uhr?“

„Hmm, diese Woche ist schlecht. Ich arbeite immer von 8 Uhr bis 17 Uhr. Hat Dr. Araide denn keine Abendsprechstunde?“

„Nein, momentan nicht. Wenn es Ihnen nächste Woche besser passt, rufen Sie doch am Montag an dann machen wir einen Termin.“

„Okay danke. Mach ich. Danke. Wiederhören.“

„Auf Wiederhören Herr Akadi.“

Conan legte auf. Die Sprechstundenhilfe wusste also wirklich nichts von einer Abendsprechstunde. Ran sagte dreimal in der Woche würde er gehen. Aber wann genau? Ihr jetzt eine SmS zu schreiben wäre viel zu unsicher. Während Conan noch am überlegen war, klopfte es bereits wieder an der Tür und Ran kam herein.

„Ran? Tut mir leid ich hab noch nicht viel Informationen.“

„Deshalb bin ich nicht hier. Ich habe doch gestern meine Tasche vergessen.“

„Oh, natürlich. Ich wollte sie dir am Abend bringen.“

„Schon gut. Ich muss wieder los.“

„Ran! Warte mal.“ ,sagte er und kam auf sie zu. „An welchen Tagen hat Tomoaki denn immer seine ‚Sprechstunde‘?“

„Mal überlegen. Meistens geht er Montags, Dienstags und Freitags. Montags geht er allerdings immer. Dienstags und Freitags sagt er manchmal ab oder verschiebt es auf Mittwochs. Das sagt er mir aber immer erst am Nachmittag.“

„Okay danke.“

Ran winkte noch und eilte aus der Türe. Conan kam vorsichtig zum Fenster und sah dass Tomoaki unten auf sie wartete. Sie spielte die perfekte unwissende Ehefrau und ging mit ihm Hand in Hand weiter. Langsam wurde Conan wütend. Wenn dieser Doktor wirklich ein untreuer Ehemann war, würde er es beweisen und Ran aus dieser Ehe befreien.
 

Abends kam Conan nach Hause. Viel fand er nicht mehr heraus und er musste warten bis Tomoaki wirklich wieder seine Abendsprechstunden hatte. Als er bei der Haustüre herein kam, kam Ai gleich auf ihn zu und sagte: „Da bist du ja endlich. Ich warte schon seit einer Stunde mit dem Abendessen auf dich.“

„Waren wir verabredet?“

„Nein, aber du könntest ruhig mal vor 20 Uhr nach Hause kommen.“

„Ai, ich sagte doch dass ich noch Arbeit habe. Immerhin willst du nächste Woche für drei Wochen wegfahren. Da sollte die meiste Arbeit geschafft sein. Neue Fälle nehme ich momentan so und so nicht an. Soll ich etwa alles Kogoro überlassen?“

„Nein, aber du vergisst wohl noch dass du mit mir zusammen bist und jetzt dein Leben als Conan lebst.“

„Was meinst du damit?“ ,fragte er.

„Verdammt Conan, glaubst du etwa ich sehe noch wie du Ran noch nachtrauerst? Warum hast du mich denn überhaupt geheiratet wenn du nichts für mich empfindest?“

Kurze Stille. Conan kam auf Ai zu und sagte mit ruhiger Stimme: „Ich empfinde doch etwas für dich. Ich liebe dich. Aber du kennst mich jetzt schon so lange. Natürlich werde ich auch für Ran immer etwas empfinden aber du bist meine Frau.“

„Dann verhalte dich auch so wie mein Mann. Immerhin habe ich dir immer geholfen.“

„Ja ich weiß. Es tut mir leid. Lass uns essen. Morgen komme ich früher nach Hause.“

Er küsste Ai sanft als beide danach in die Küche gingen. Es war noch ein ruhiger Abend und endete in einer leidenschaftlichen Nacht.
 

Der nächste Morgen brach an als Conan während des Sonnenaufgangs schon auf dem Weg zur Detektei war. Ai hatte er schlafen gelassen, aber dass sie nicht wieder ganz so wütend wurde, hatte er ihr ein kleines Geschenk auf seinen Kopfpolster gelegt. Er machte sich weiter auf den Weg als er plötzlich eine SmS bekam.

„Hallo Conan. Tomoaki ist gestern Abend nicht nach Hause gekommen. Ich vermute er ist wieder in dem Wohnblock. Die Adresse hast du ja schon. Danke. Ran.“

Sofort stieg er in ein Taxi und fuhr zu dem Wohnblock. Die SmS von Ran hatte er auch gleich wieder gelöscht. Der Taxifahrer parkte eine Querstraße weiter als Conan ausstieg und zum Wohnhaus ging. Zu seinem Glück kam gerade jemand heraus und somit konnte er hineinschleichen. Aber was jetzt? Er hatte doch keine Ahnung in welches Stockwerk er musste oder wie diejenige aussah. Kurz überlegte er, als er bemerkte dass die Lifttür aufging. Sofort konnte er hinter einer großen Pflanze Schutz suchen denn es war kein geringerer als Tomoaki Araide. Er wollte gerade rausgehen als er sein Jackett absuchte. Ein kurzes ‚Mist‘ kam leise aus seinem Mund als er wieder zum Lift eilte. Somit sah Conan wenigstens in welches Stockwerk er fuhr. Ein Schritt weiter war er also. Sofort holte er sein Handy heraus und machte Fotos als er zum Lift ging. Dieser kam rasch wieder herunter und Conan fuhr, wie Tomoaki in den achten Stock hinauf. Oben öffnete sich die Tür und um die Ecke hörte er Tomoaki’s Stimme. Er sah hin, konnte ein paar Fotos machen. Da kam dieser allerdings schon wieder zurück. Conan eilte schnell den anderen Gang hinunter und wartete bis Tomoaki im Lift war. Anschließend ging er zum großen Fenster im Flur und sah, wie er in ein Taxi stieg. Nun machte er sich auf den Weg zur Wohnung. Er klopfte als eine junge, hübsche Frau die Tür öffnete. Sie hatte langes blondes Haar und war sehr schlank. Sie trug einen Bademantel und ihr Haar war noch etwas feucht.

„Hallo. Hast du dich verlaufen?“

„Nein. Tut mir leid, aber ich sah gerade Dr. Araide aus ihrer Wohnung kommen und wollte fragen ob Sie ihn näher kennen?“

„Warum willst du das wissen?“ ,fragte sie etwas verwundert.

„Wissen Sie, eine gute Freundin von mir ist Patientin bei ihm und kriegt nie einen Termin für seine Abendsprechstunden. Seine Assistentin sagte mit aber, er hätte diese und da er von ihnen kam, dachte ich sie seien auch Patientin bei ihm.“

„Weißt du was, komm doch einfach rein.“

Sie trat beiseite als Conan die Wohnung betrat. Er zog die Schuhe aus als sie schon vor in die Küche ging. Im Flur standen viele Bilder von ihr und Tomoaki. Die meisten zeigten die beiden sehr verliebt. Sofort fotografierte Conan einige davon. Als er der jungen Frau gefolgt war, sagte sie: „Weißt du, ich wollte das nicht im Flur klären. Aber Tomoaki und ich sind seit sieben Monaten verlobt. Nächstes Jahr werden wir heiraten.“

„Wow, da gratuliere ich aber.“

„Danke. Weißt du, seine Assistentin redet Unsinn. Sie hat ihn wohl mal telefonieren gehört als wir wieder einen Abendtermin für uns ausmachten, verstehst du? Da nahm sie wohl was anderes an. Er muss es ja so tarnen, dass seine Noch-Ehefrau keine Ahnung hat. Aber er wollte so und so bald die Scheidung einreichen dass wir unsere Beziehung öffentlich machen können.“

„Ah verstehe. Na gut dann kann ich meiner Freundin ja sagen dass die Assistentin sich vertan hat. Ich danke Ihnen vielmals.“

„Kein Ursache Junge. Aber du verrätst doch nichts oder?“

„Nein. Meine Lippen sind versiegelt.“

Conan verließ die Wohnung und schaltete auch die Audioaufnahme ab. Als er wieder im Lift war, war er schon so wütend dass er Ran gleich anrief. Er sagte ihr sie solle sofort in die Detektei kommen.
 

Kurze Zeit später saß Ran bei Conan in der Detektei und er zeigte ihr alles was er am Handy hatte. Die Audioaufnahme in der die junge Frau alles erzählte war für Ran ein Stich ins Herz. Wie konnte Tomoaki ihr das nur antun? Conan schickte Ran jedes Foto und auch die Aufnahme auf ihr Handy. Sie stand leicht verwirrt auf und sagte: „Ich muss gehen.“

„Ran, kann ich noch irgendetwas für dich tun?“

„Falls sich Shinichi bei dir melden sollte, sag ihm dass es mir leid tut. Mach’s gut Conan.“

Mit Tränen in den Augen verließ Ran die Detektei. Conan setzte sich wieder zurück aufs Sofa und musste sich zusammenreißen. Denn seid er bei der Frau weg war, wollte er nur noch zu Tomoaki und ihm eine verpassen.

Trauer

Conan hatte die ganze Nacht nicht richtig schlafen können. Immer wieder hatte er die weinende Ran vor sich. Ob es besser gewesen wäre zu lügen? Nein! Sie musste die Wahrheit erfahren. Aber was meinte sie damit dass er Shinichi sozusagen sagen sollte, dass es ihr leid tat. Was denn genau? Die Heirat mit Tomoaki oder dass sie seine Anrufe und Briefe ignoriert hatte? Was immer es auch war, Conan konnte nicht damit abschließen. Ai war ihm zwar wichtig und er empfand auch etwas Liebe für sie, aber Ran so verletzt zu sehen, brach ihm selbst das Herz. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen da hatte sich Conan schon von seiner Frau verabschiedet und machte sich auf den Weg. Als er die Türe zur Detektei aufschloss erklang hinter ihm eine Stimme: „Conan?“

Er drehte sich um und da standen Ayumi, Mitsuhiko und Genta.

„Hallo ihr. Was macht ihr denn so früh schon hier?“

„Wir wissen doch wie früh du meistens zu arbeiten beginnst.“

„Oh, okay. Wollt ihr reinkommen?“

„Nein Conan. Wir sind da um dich abzuholen.“

„Wohin?“

„Ins Krankenhaus.“ ,sagte Ayumi traurig.

Conan rannte über die restlichen Stufen wieder hinunter zu den dreien und fragte: „Was ist denn passiert?“

„Professor Agasa…Er hatte einen Schlaganfall.“ ,sagte Genta.

„Was? Wann?“

„Letzte Nacht. Seine Haushälterin hatte ihr Handy vergessen und kam nochmal zurück als sie ihn fand.“

„Warum steht ihr dann noch so rum? Wir müssen ins Krankenhaus!“

Alle drei machten sich sofort auf den Weg und Conan rief im Taxi noch Ai an.
 

Im Krankenhaus erwartete man die fünf schon. Sofort wurden sie ins Zimmer zum Professor gebracht. Er lag im Bett, atmete schwach und war an ein paar Maschinen angeschlossen. Ayumi konnte ihre Tränen nicht zurückhalten als Mitsuhiko tröstend einen Arm um sie legte. Genta blieb neben Mitsuhiko stehen und Ai nahm Conan’s Hand und ging mit ihm zum Bett.

„Professor Agasa?“ ,fragte Conan vorsichtig.

„Ah…Conan … und die …anderen. Es …tut mir …leid dass …ihr …mich so …sehen müsst … aber …ich wollte …mich …verabschieden.“

„Was reden Sie da Professor?“ ,fragte Ai schockiert und nahm seine Hand.

„Ach Ai … liebe Ai … mein Körper ist alt. Ich …habe lange gekämpft um bei … bei euch …zu bleiben. Aber …leider … soll es …nicht sein.“

„Professor … Danke! Für alles.“ ,sagte Genta welcher nun mit Mitsuhiko und Ayumi am Bettende stand. Ayumi kam zu ihm, umarmte ihn sachte und flüsterte ihm zu dass er wie ein Großvater war. Professor Agasa vergoss eine Träne und war aber auch so stolz was aus ihnen allen geworden war. Sie redeten noch kurz als Conan bemerkte dass er immer schwächer wurde. Er sah ihn an und sagte: „Schlafen Sie etwas Professor. Wir gehen nicht weg. Wenn sie wieder aufwachen, reden wir weiter.“

Der Professor kannte Conan’s ruhige Stimme und er war froh dass er das sagte. Er wollte auch schlafen. Die Zeit war gekommen. Er sah Conan tief in die Augen, nahm nochmal seine Hand und sagte: „Eines Tages, kommt alles so, wie es sein sollte.“

Conan nickte mit einem lächeln als der Professor die Augen schloss und einschlief. Allerdings für immer. Eine Schwester kam gleich herein und schaltete die Geräte ab, als auch ein Arzt kam und ihn noch einmal kurz untersuchte. Anschließend sah er zu den fünf und sagte: „Mein herzliches Beileid.“

Ayumi begann bitterlich zu weinen und legte ihren Kopf sachte auf die Brust des Professors. Ai begann ebenfalls zu weinen und hielt mit beiden Händen seine fest. Genta, Mitsuhiko und Conan blieben nur stehen und sahen ihn an.

„Wie schön wäre es, wieder einen Tag Kind zu sein und mit ihm eine Reise zu machen.“ ,sagte Genta nun und strich sich eine Träne weg. Mitsuhiko nickte. Conan sah ihn weiter an. Er war der einzige neben Heiji mit dem er noch reden konnte. Über seine wahre Identität und wie sehr er sie vermisste.

Nach einer Stunde kamen drei Schwestern und mussten den Professor mitnehmen. Die fünf blieben noch kurze Zeit im leeren Zimmer stehen als Conan sagte: „Wir sollten gehen.“

Alle nickten und sie gingen hinaus. Vor dem Krankenhaus wartete bereits die Haushaltshilfe von Professor Agasa. Sie richtete allen ihr Beileid aus und sagte Conan dass es der Wunsch des Professors war dass die fünf sein Haus ausräumen sollten dass es bald verkauft werden konnte. Alle stimmten ein denn nachdem was der Professor für sie immer getan hatte, waren sie es ihm schuldig.
 

Conan, Ai, Ayumi, Genta und Mitsuhiko betraten das große Haus von Professor Agasa und es fühlte sich so kalt an. Jetzt wo der Professor tot war, war auch die Wärme in diesem Haus tot. Ai ging gleich in den Keller und fing dort an alles in Kisten zu packen. In drei Tagen würde eine Firma kommen welche die Kisten mitnimmt und entsorgt. Dann sollte alles am besten im Flur stehen. Genta und Mitsuhiko fingen im Wohnzimmer an und Ayumi ging ins Schlafzimmer. Als sie es betrat, sah sie sich zuerst um. Sein Bett war gemacht und der Pyjama lag zusammengehalten am Bettende. Sie nahm nun eine Kiste und öffnete seinen Kleiderschrank. Als sie anfing sein Gewand herauszunehmen und in die Kisten zu geben, sank sie mit einem Pullover des Professors aufs die Knie und weinte. Er war doch ihr bester Freund gewesen. Natürlich war er schon alt und es war klar dass er nicht ewig leben könnte, aber als es nun doch passiert war, war es für sie ein schwerer Stiche ins Herz. Nach kurzer Zeit riss sich Ayumi wieder zusammen und packte weiter die Sachen ein.

Conan ging noch einmal durch das große Haus und sah sich um. Es war so schlimm dass der Professor weg war. Für immer. Conan kam in sein Büro und setzte sich an den alten Computer den Agasa nie eintauschen wollte da er seine Dienste erledigte. Conan strich sanft über den Tisch und drehte sich langsam im Drehstuhl. Nach einem langen Seufzer stand er auf und begann seine Bücher einzupacken. Conan sah sich natürlich ein paar durch und zwei Erstausgaben von Sherlock Holmes Bücher legte er beiseite. Diese kamen nun in sein Bücherregal.

Alle fünf kamen am ersten Tag gut voran und als die Sonne untergegangen war, beschlossen sie nach Hause zu gehen. Mitsuhiko kam ins Büro als Conan noch am einräumen war und sagte: „Hey Conan, es ist spät und wir gehen nach Hause. Kommst du mit?“

„Geht nur. Ich werde noch etwas einpacken. Immerhin haben wir nur drei Tage zeit und der Professor hatte wirklich viel Kram.“

„Was ist mit den Büchern dort am Tisch?“ ,fragte nun Ai und deutete auf einen Stapel.

Conan sah ihn an und sagte mit traurigem Unterton: „Das sind einige alte Erstausgaben von Sherlock Holmes und Verbrechen die nie aufgeklärt wurden. Als ich noch klein war, hab ich sie mir oft angesehen und Agasa sagte mir, wenn er mal unter der Erde weilen sollte, kann ich die Bücher haben.“

„Das ist aber lieb vom Professor.“ ,gab Ayumi zurück.

„Gute Nacht Conan. Bis morgen.“

„Gute Nacht.“ ,gab er zurück und räumte weiter.

„Sehen wir uns dann zu Hause?“ ,fragte Ai mit lieblicher Stimme.

„Ja. Ich komm bald.“

Er kam zu ihr, gab ihr einen Kuss und lächelte. Sie erwiderte sein Lächeln und ging mit den anderen hinaus. Conan sah ihnen kurz nach als er sich wieder umdrehte und weiter einpackte.

Vor der Tür fragte Ai: „Habt ihr Lust noch zu mir zu kommen? Ich möchte noch nicht allein sein.“

„Aber natürlich Ai.“ ,gab Mitsuhiko zurück.

„Hast du auch was zum trinken im Haus? Nach dem heutigen Tag könnte ich einen Schluck vertragen.“ ,fragte nun Genta.

Ai nickte und alle gingen gleich in das große Haus von ihr und Conan.
 

Conan verschloss eine weitere Kiste als er aufstand und wieder auf den Stapel Bücher am Schreibtisch sah. Er setzte sich wieder in den Drehstuhl und nahm ein Sherlock Holmes Buch. Es war viel älter als es der Professor war und geschrieben wurde es auch noch mit einer alten Schreibmaschine. Ein kurzes Lächeln kam auf Conan’s Lippen als er leise sagte: „Ach Professor. Ich wünschte Sie wären nun hier.“

Er öffnete das Buch als plötzlich ein kleiner Umschläge herausfiel. Vorne stand nur Shinichi drauf und er war zugeklebt. Langsam öffnete Conan ihn und holte einen Brief heraus und erkannte sofort dass es die Schrift von Professor Agasa war.

„Lieber Shinichi. Wenn du diesen Brief liest, bin ich vor kurzem verstorben. Ich wusste du würdest dich erinnern dass ich dir die alten Bücher nach meinem Tod versprochen habe. Immerhin hast du sie als kleiner Shinichi regelrecht verschlungen. Wie ich dich kenne sitzt du alleine in meinem Büro und hast nach ewigen einpacken endlich die Bücher durchgesehen. Die anderen sind bestimmt schon gegangen oder? Ach Shinichi, es tut mir leid dass du sehr wahrscheinlich immer noch als Conan dein Leben führen musst. Eigentlich wäre es meine Pflicht gewesen dich bereits viel früher zu informieren, aber eine gewisse Person hatte mich davor gewarnt dir Bescheid zu sagen. Conan, hinter meinem Sofa im Büro befindet sich ein kleiner Wandsafe. Dort findest du ein paar Unterlagen sowie mein Testament. Auch befindet sich dort eine kleine Schatulle mit einer Tablette. Sie ist das Gegengift zu dem APTX 4869. Ai hat es schon vor fünf Jahren hergestellt aber wollte es im Safe aufbewahren um auf den richtigen Moment zu warten. Ich hätte es dir am liebsten sofort geben aber sie hielt mich davon ab. Sie meinte es wäre gut dass du erstmal als Conan erwachsen wirst und siehst was das Leben als Conan für dich geplant hat. Jetzt weiß ich, sie wollte dich nicht verlieren. Als Shinichi wärst du sofort zu Ran zurück aber als Conan, bleibst du an ihrer Seite. Vielleicht liebst du sie inzwischen so sehr wie sie dich liebt und bist glücklich als Conan. Aber falls du einen guten Grund hast, dein Leben als Conan hinter dir zu lassen, nimm endlich das Gegenmittel. Zu viele Jahre sind schon vergangen indem ich dich von Ran fernhalten musste. Bitte Shinichi, verzeih mir. Leb wohl. Professor Hiroshi Agasa.“

Conan sah geschockt auf den Brief. Sofort stand er auf, ging zum Sofa und schob es beiseite. Da war wirklich ein Wandsafe. Aber wie lautete die Kombination? Shinichi probierte es mit allen möglichen Zahlen. Sein Geburtstag, Ai’s Geburtstag, Gründung der Detectiv Boys, Agasa’s Geburtstag. Sogar mit Ran’s Geburtstag probierte er es, aber Fehlanzeige. Conan sah den Brief nochmal genau an und bemerkte in der Schrift dass jedes ‚liebt‘ oder ‚liebst‘ etwas dicker geschrieben war. Als hätte er es noch einmal geschrieben. Aber warum?

„Moment. Hatte Agasa nicht noch eines von diesen alten Handys?“ ,dachte er sich und eilte wieder zum Bürotisch. Aber klar! Bei den alten Tastenhandys standen noch Buchstaben neben den Ziffern um eine SmS zu schreiben. Conan eilte mit dem Handy in der Hand zum Safe. Fünf Zahlen wurden benötigt. Würde man das Wort ‚Liebe‘ auf dem Handy eintippen bräuchte man fünf Tasten. 54323. Der Safe ging auf.

„Also Professor. Für so schmalzig hätte ich sie nicht gehalten. Aber gut ausgedacht.“ ,sagte Conan leise vor sich hin. Er holte alle Dokumente und auch die kleine Schatulle heraus. Als er diese öffnete sah er die Tablette. Wie konnte Ai ihm das nur antun? Conan verschloss den Safe wieder und löschte den Code. Er schob das Sofa erneut an die Wand als er den Brief wieder in den Umschlag gab und diesen ins Buch zurücklegte. Was sollte er nun tun? Sofort die Tablette nehmen wäre zu auffällig. Er musste zuerst mit Ai reden. Wie konnte sie fünf Jahre lang ihm seine wahre Identität vorenthalten? Wo sie doch genau miterlebte wie sehr er litt als Ran diesen Arzt heiratete. Wut machte sich in ihm breit und er versuchte ruhig zu bleiben. Als er aus dem Fenster sah, bemerkte er noch Licht in seinem Haus. Nein. Er würde nicht nach Hause gehen. Nie wieder, solange sie noch da drinnen war. Conan steckte die Schachtel ein und legte Agasa’s Dokumente auf seinen Bücherstapel. Nun schaltete er das Licht ab und legte sich auf das kleine Sofa.

„Ich bin ihnen nicht böse Professor.“ ,begann er und sah aus dem Fenster in den Himmel. „Ich bin Ihnen für alles dankbar. Leben Sie wohl, mein Freund.“

Nun schloss er die Augen und schlief mit gemischten Gefühlen ein. Mit Trauer und mit Wut.

Abschluss

Der nächste Morgen brach an als Conan seine Augen öffnete und hörte wie die Haustüre geöffnet wurde. Er setzte sich langsam auf, kratze sich kurz am Kopf und stand auf. Von draußen hörte er die Stimmen seiner Frau und seiner Freunde.

„Also ist Conan nicht nach Hause gekommen?“ ,fragte Ayumi besorgt.

„Nein. Vermutlich ist er über den Büchern eingeschlafen.“ ,gab Ai leicht genervt zurück.

Conan kam nun aus dem Zimmer und ging wortlos an allen vorbei ins Bad. Ai sah ihm etwas genervt nach als Mitsuhiko sagte: „Also anscheinend ist er schlecht gelaunt.“

Genta und Ayumi nickten nur als Ai sich wieder in den Keller aufmachte um weiter einzupacken. Auch die anderen machten sich wieder an die Arbeit. Als Conan aus dem Bad kam, sah er sich kurz um als er wieder ins Büro von Professor Agasa ging. Als er hereinkam, schloss er die Tür und seufzte kurz als plötzlich eine Stimme erklang: „Habt ihr Probleme?“

„Was?“ ,fragte Conan leicht erschrocken und sah Ayumi in die Augen. „Was meinst du?“

„Ach komm schon. Glaubst du etwa wir sind noch Kinder dass ich nicht merke wenn etwas nicht stimmt?“

„Ayumi, es ist schön wenn du dich sorgst, aber es ist unbegründet. Es gibt keine Probleme.“

„Das glaube ich dir nicht. Als wir gestern noch bei Ai waren hat sie, als die Jungs eingeschlafen waren, erzählt dass ihr erst so kurz verheiratet seid und dennoch schon eine Ehekrise habt. Sie gibt sich Mühe aber du kümmerst dich nicht drum.“

„Ayumi…Das ist eine Sache zwischen mir und Ai. Okay? Bitte misch dich nicht in unsere Ehe ein.“

„Wie du meinst. Aber wenn du so weiter machst, wirst du sie noch verlieren. Willst du das etwa?“

Conan gab keine Antwort und packte weiter die Bücher ein. Ayumi blieb noch kurz bei ihm im Zimmer stehen doch er ignorierte sie bewusst. Mit einem leichten Seufzer verließ sie nach fünf Minuten das Zimmer und ging wieder nach oben. Conan sah kurz über seine Schulter und sah leicht wütend zu Tür hinaus.

„Was erlaubt sie sich.“ ,dachte Conan. „Jammert Ayumi vor was für ein schlechter Ehemann ich sei, dabei ist sie die falsche hier. Hat mich fünf Jahre lang angelogen nur dass ich nicht mit Ran zusammen komme.“

Vorsichtig nahm er wieder die Schatulle und sah sie an. Am liebsten würde er sofort die Tablette nehmen, doch zuerst musste er die Wahrheit erfahren. Von ihr.
 

Ran saß an ihrem Esstisch und sah auf ein Dokument vor sich. Hinter ihr standen drei Koffer. Tomoaki kam bei der Tür herein und sagte: „Oh hallo. Wolltest du heute nicht mit Sonoko etwas unternehmen?“

„Wir müssen reden.“

„Ist etwas passiert?“ ,fragte er besorgt und setzte sich ihr gegenüber.

Sie sah ihn traurig an als sie ihm das Dokument zuschob. Er nahm es und las gleich ganz oben ‚Scheidungspapiere‘.

„Was? Ran was ist denn los?“

„Tu nicht so Tomoaki. Ich weiß von deiner Affäre und was du ihr versprochen hast.“

„Lass es mich dir erklären.“

„Nein! Ich habe mich immer von dir veralbern lassen und jetzt reicht es mir. Ich bin nur froh dass meine Mutter mich damals zu einem Ehevertrag überreden konnte. Bis morgen Mittag brauche ich die unterschriebenen Dokumente. Schick sie zur Firmenadresse meiner Mutter zu.“

Nun stand sie auf und nahm ihre Koffer. Tomoaki sah sich kurz alles durch als ihre Unterschrift schon überall war. Als sie bei ihm vorbeigehen wollte, stand er auf und legte seine Hände auf ihre Schultern.

„Ran, bitte. Es war ein großer Fehler. Ich mache mit der anderen Schluss und wir beginnen von neuem. Lass uns wegziehen, eine Therapie machen. Was du willst! Aber bitte gib uns noch eine Chance.“

„Nein Tomoaki. Du hast mich zu sehr verletzt. Ich hoffe du wirst mit der anderen glücklich. Leb wohl.“

Als Ran gerade aus der Tür ging, sagte Tomoaki noch: „Ohne mich wirst du komplett vereinsamen. Oder glaubst du, dein Kudo kommt je wieder?“

„Pass auf, dass du nicht der bist, der vereinsamt.“

Sie ging aus der Tür und schon kam der Taxifahrer auf sie zu und nahm ihr die Koffer ab. Sie sah noch einmal zum großen Haus in dem sie dachte, für ihr restliches Leben glücklich zu leben. Aber es kam alles anders. War es richtig ihm keine zweite Chance zu geben? Hatte er Recht dass sie ohne Shinichi vereinsamen würde? Mit Tränen in den Augen stieg sie ins Taxi und fuhr zur Wohnung ihres Vaters.

Sie kam an und Kogoro wartete bereits unten auf seine Tochter. Als sie ausstieg umarmte er sie gleich und sagte leise: „Dein Zimmer ist für dich bereit. Eri kommt auch bald. Es tut mir sehr leid Mausebein.“

„Danke Paps. Schon komisch mit 35 Jahren wieder beim Vater einzuziehen.“

„Ich bin froh dass du wieder da bist. Immerhin kocht kein Lieferservice so gut wie du.“

„Ach Paps.“ ,gab sie leicht lächelnd zurück und ging mit ihren Koffern nach oben. Als sie bei der Detektei vorbei ging bemerkte sie, dass es ziemlich dunkel war und wohl niemand da war. In der Wohnung trug Ran ihre Koffer gleich in ihr altes Schlafzimmer als sie wieder rauskam und ihren Vater fragte: „Paps, wo ist Conan? Die Detektei sah sehr dunkel aus.“

„Ach, das konntest du ja noch nicht wissen.“

„Was denn?“ ,fragte sie leicht erschrocken.

War etwas mit Conan passiert? Hatte er die Detektei aufgegeben?

„Professor Agasa ist vor zwei Tagen gestorben. Conan und seine Freunde räumen ihm zu liebe das Haus aus, dass es dann verkauft werden kann.“

„Nein! Der Professor ist tot?“

„Ja. Leider. Aber er hatte ja doch schon ein Alter. Conan erzählte er wäre friedlich eingeschlafen und sie waren bei ihm.“

„Oh nein. Die Armen. Ich werde Ihnen was zu Essen bringen und fragen ob ich helfen kann.“

„Solltest du dich nicht erstmal auch um dich kümmern?“

Da klopfte es schon und Eri kam herein.

„Hallo Mama.“ ,sagte Ran.

„Hallo mein Schatz. Hallo Kogoro.“ ,gab sie zurück und zog die Schuhe aus.

„Wie geht’s dir?“ ,fragte Eri und kam auf ihre Tochter zu.

„Naja…Nicht so gut. Ich hoffe Tomoaki macht keine Dummheiten und unterschreibt einfach.“

„Dann wird es dich freuen dass ich auf dem Weg hierher einen Anruf meiner Assistentin bekam. Eure Scheidungspapiere kamen per Eilkurier. Er hat alles unterschrieben. Ich werde morgen früh, gleich meinen Stempel darunter setzen und du bist dann geschieden.“

„Wow. So schnell also doch.“

„Ach Mausebein. Er wusste dass ihr keine Chance mehr habt und wollte dich freigeben. Sei froh dass du ihn los bist. Die ersten zwei Jahre waren ja doch ganz schön oder?“

„Ja, doch. Zum Glück haben wir noch kein Kind.“

„Das kommt schon. Mit dem Richtigen.“ ,sagte Eri und umarmte ihre Tochter.

„Weißt du was dir gut tun würde? Ein Tapetenwechsel.“

„Wie meinst du das Paps?“

„Mach Urlaub. Ab morgen bist du geschieden und alles ist geklärt. Fahr doch einfach mal eine Woche oder zwei weg und mach dir schöne Tage.“

„Meinst du?“ ,fragte sie und sah nachdenklich.

„Da fällt mir ein, eine Freundin hat von einer traumhaften zwei-wöchigen Kreuzfahrt gesprochen die sehr günstig zu ergattern ist. Wäre das nicht was? Das weite Meer und du kannst abschalten.“ ,gab Eri zurück.

„Ihr habt vermutlich Recht. Ein Tapetenwechsel würde mir echt gut tun. Aber erst in zwei Tagen. Ich möchte vorher Conan und den anderen in Agasa’s Haus helfen. Mama, könntest du für mich buchen?“

„Ja natürlich. Ich setzte mich morgen früh gleich an den PC und du kommst das Ticket holen.“

Ran nickte lächelnd, umarmte ihre Eltern und ging nun in ihr Zimmer die Koffer auspacken. Ihre Stimmung war schon etwas besser als ihre Eltern sich noch etwas unterhielten.
 

Der Abend brach wieder an als das Haus so gut wie fertig ausgeräumt war. Conan hatte seine Sachen nun auch in eine Kiste gegeben und hielt diese unterm Arm. Die anderen standen auch im Flur und sahen sich kurz um.

„Wann kommt morgen der Laster?“ ,fragte Mitsuhiko.

„Um 15 Uhr. Wir können Vormittag also noch herkommen und gemeinsam den letzten Rest einpacken. Soweit ich weiß, ist nur noch die Küche übrig.“ ,gab Conan zurück.

„Ja. Und morgen um 14 Uhr ist die Beerdigung vom lieben Professor.“ ,sagte Ayumi traurig.

Mitsuhiko legte einen Arm tröstend um sie und nickte sachte. Ai sah sich nochmal um und strich sich eine Träne weg als sie leise flüsterte: „Danke für alles Professor.“

Conan sah sie kurz an als Genta sagte: „Na gut, gehen wir nach Hause.“

Alle nickten und verließen das Haus. Der heutige Schritt hinaus war schon etwas leichter. Sie hatten einen Abschluss gefunden und es akzeptiert dass der Professor nie wieder zurück kommen würde. Conan schloss ab und vor dem Haus gingen alle in andere Richtungen. Nie wieder, würde nun dieses Nachbarhaus von ihm erstrahlen. Es war vorbei.

Abschied

Conan und Ai kamen im Haus an als er seine Kiste gleich in die Bibliothek stellte. Ai folgte ihm und fragte: „Kannst du mir mal verraten was los ist?“

„Ist das dein Ernst? Du fragst mich was mit mir los ist?“

„Ja. Du redest ja kaum noch mit mir und verhältst dich sehr abweisend. Und gestern hast du die ganze Nacht im Haus vom Professor verbracht. Irgendetwas stimmt doch nicht mit dir.“

„Ich habe gestern einen Brief vom Professor in einem alten Buch gefunden. Diesen Brief hat er kurz vor seinem Tod geschrieben.“

„Dann hat er dir also eine letzte Nachricht hinterlassen? Wenigstens etwas.“

„Hauptsächlich schrieb er über dich.“

„Über mich?“ ,fragte sie überrascht.

Da holte Conan die Schatulle raus und zeigte sie zu Ai.

„Woher…Woher hast du die? Ich hab…“

„Du hast sie sicher im Safe hinterlegt nicht wahr? Im Wandsafe hinter dem Sofa in Professor Agasa’s Büro. Der Code war zuerst nicht einfach zu knacken aber immerhin hat er mir einen Tipp hinterlassen.“

„Conan, ich … bitte lass es mich dir erklären.“

„Was willst du erklären? Dass du ein Gegenmittel seit fünf Jahren heimlich verschlossen im Safe gelagert hast? Dass du mich fünf Jahre lang an der Nase herumgeführt hast? Hat es dir Spaß gemacht zuzusehen wie ich gelitten habe als Ran und Tomoaki geheiratet haben? Na los, erklär es doch.“ ,sagte Conan laut zurück.

Ai zuckte kurz zusammen. Sie sah in seine Augen und erkannte sofort die Wut und Enttäuschung welche ihr galt.

„Ich hatte Angst.“

„Vor was? Dass ich hätte glücklich werden?“

„Conan es war kompliziert. Ich hatte dieses Gegenmittel in der Hand aber bemerkte wie du es akzeptiert hattest für immer Conan zu sein. Du warst schon immer mehr dieser Junge als der erwachsene Shinichi. Natürlich habe ich auch die Gefühle für dich gespürt und gehofft du würdest diese auch erkennen. Dann kam die Hochzeit von Ran und ich dachte, jetzt, wäre der schlechteste Zeitpunkt. Du würdest uns alle verlassen.“

„Wie verlassen? Ich hätte mich als Conan schon verabschiedet. Und wenn du ein Gegenmittel herstellen konntest, hättest du auch eines für dich herstellen können.“

„Und dann? Du glaubst doch nicht dass wir als Shinichi und Shiho jetzt so hier stehen würden.“

„Wie hier … Moment! Du wusstest, dass ich als Shinichi zu Ran gehen würde und niemals dich geheiratet hätte. Das ist doch nicht dein Ernst? Nur um deine Gefühle vorne anzustellen war es dir egal wie unglücklich ich oder Ran sein würden wobei wir das seit fünf Jahren nicht mehr sein müssten.“

„Du glaubst Ran ist unglücklich? Sie hat einen erfolgreichen Arzt geheiratet“

„Der sie seit gut einem Jahr betrügt und hintergeht!“

„Was? Aber …“

„Ran hatte eine Ahnung und mich auf ihn angesetzt und ich habe es schnell herausgefunden. Ich hoffe sie ist so schlau und reicht die Scheidung ein.“

„Na bitte, dann nimm doch die Tablette und werde glücklich mit ihr. Shinichi Kudo ist immerhin nicht mit mir verheiratet.“

„Und Conan Edogawa ist es auch bald nicht mehr. Ich beantrage morgen die Scheidung.“

„Aber…Conan…“

„Nein Ai. Ich habe dir vertraut und du warst eine gute Freundin. Aber du hast mich fünf Jahre nur zu deinen Zwecken ausgenutzt und den Professor auch noch mit hineingezogen. Ich will dich nicht mehr sehen.“ ,sagte Conan wütend und enttäuscht als er seine Kiste wieder nahm und ins Gästezimmer verschwand. Ai blieb stehen und seufzte. Wie konnte sie nur glauben mit ihm glücklich zu werden? Er, der eigentlich immer nur die andere wollte und der Heirat nur zustimmte weil er sich verloren glaubte. Nun hatte sie nicht nur ihren Ehemann verloren, sondern auch ihren besten Freund. Alles, weil sie glücklich sein wollte und ihr Wohl vor seines stellte. Wie konnte sie nur? Langsam senkte sie ihren Kopf und ging ins Schlafzimmer. Dort holte sie ihre Koffer und packte ihre Sachen. Ab morgen, begann für sie ein neuer Abschnitt. Was ihr nun noch mehr weh tat, dass der Professor ihr nicht mehr helfen konnte. Nie wieder.
 

Ran zog sich gerade ihr schwarzes Kleid zurecht als sie aus dem Zimmer kam und ihr Vater schon fertig bei der Tür stand.

„Danke Paps dass du mitkommst.“

„Aber natürlich. Immerhin kannte ich den Professor auch gut und möchte ihm die letzte Ehre erweisen.“

Beide verließen die Wohnung und gingen hinunter um ein Taxi zu bekommen. Mit diesem fuhren sie zum Friedhof.
 

Conan, Ayumi, Genta, Mitsuhiko und Ai saßen im Auto und Conan fuhr alle zum Friedhof. Die meiste Fahrt schwiegen sich die Freunde an.

„Hey, Leute.“ ,begann Genta dann. „Wie geht es denn jetzt weiter?“

„Wie meinst du das?“

„Naja, ganz so ohne Professor.“

„Irgendwie geht es immer weiter. Immerhin sind wir alle erwachsen und gehen unseren Arbeiten nach. Wir können ja vereinbaren dass wir uns einmal die Woche treffen, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren.“ ,gab nun Ai zurück.

„Das ist eine schöne Idee.“ ,sagte nun Ayumi.

Conan parkte ein und alle stiegen aus. Er sah auf die große Kirche und seufzte kurz. Während sich alle auf den Weg machten klingelte plötzlich sein Handy. Er entschuldigte sich kurz bei seinen Freunden und bleibt noch kurz vor dem Auto stehen und nahm ab.

„Hallo? Hier Conan Edogawa.“

„Hallo Conan, hier ist Eri. Ich wollte dir nur sagen dass ich deine Nachricht erhalten habe und bereits alles vorbereitet habe. Komm doch einfach mit Ai heute bis 19 Uhr in meiner Kanzlei vorbei und wir können alles regeln.“

„Danke Frau Kisaki. Wir werden da sein.“

Beide legten auf und er eilte seinen Freunden hinterher. In der Kirche hatten sie einen Platz freigehalten und als er bei den hinteren Bänken vorbeiging, sah er plötzlich auch Ran und ihren Vater. Keinen Tomoaki. Hatte sie sich wirklich getrennt von ihm oder wollte er einfach nicht? Er winkte kurz und ging in die erste Reihe und setzte sich neben Ai. Bevor der Pfarrer kam beugte er sich zu seiner Noch-Ehefrau und sagte leise: „Heute um 18 Uhr in der Kanzlei Kisaki.“

„In Ordnung.“

Der Pfarrer kam und begann mit einem Gebet. In der Mitter des Altars stand ein großer Tisch auf dem eine Urne stand. Rundherum waren viele Blumenkränze und ein größeres Foto vom Professor. Alle lauschten und man hörte immer wieder ein schluchzen. Vorallem von Ayumi und Ai. Nach der Predigt wurde die Urne zum Grab getragen und die meisten folgten. Als die Urne beigesetzt wurde, sprach der Pfarrer noch ein Gebet und anschließend war die Beerdigung vorbei. Die fünf Freunde sowie Ran und Kogoro blieben noch stehen als Conan sich kurz vor dem Grab verbeugte. Er drehte sich zu den anderen und sagte: „Nun ist der große Abschied gekommen. Professor Agasa war ein sehr guter Freund von uns und wir haben uns nun verabschiedet. Leider muss ich euch auch sagen, dass auch ich mich verabschiede.“

„Was?“ ,fragten alle geschockt.

„Ja. Leider. Ich habe vor einer Woche einen Anruf von meinen Eltern bekommen und sie wollen dass ich zu ihnen ins Ausland komme. Zuerst wollte ich nicht aber jetzt ... Es ist Zeit ebenfalls Abschied zu nehmen.“

„Aber … du kommst doch wieder oder?“

„Nein. Ich werde im Ausland arbeiten und dort bleiben. Es tut mir leid Ayumi. Ihr werdet immer meine besten Freunde bleiben, aber ich muss gehen.“

„Das heißt … Ai, du gehst auch?“ ,fragte Ayumi traurig.

„Nein. Ich bleibe hier.“ ,gab sie zurück und sah Conan traurig an.

„Ja aber …“ ,begann Genta als Conan ihn unterbrach. „Bitte keine Fragen. Es tut mir sehr leid dass ich gehen werde aber ich melde mich bei euch. Versprochen. Aber ich muss neu anfangen. Es ist soviel passiert…Zu viel.“

Alle senkten langsam den Kopf als Ran auf Conan zu kam und ihn umarmte. Leise flüsterte sie ihm ‚Viel Glück‘ ins Ohr und lächelte mit Tränen in den Augen. Jetzt würde sie auch noch Conan verlieren. Er, der ihr immer ein so großer Halt war in den letzten Jahren.

„Wann fährst du denn?“ ,fragte Ayumi.

„Um 20 Uhr geht mein Flieger.“

„So schnell schon?“

„Ja. Meine Eltern haben mir das Ticket geschickt. Es tut mir leid.“

Er kam auf Ayumi zu und umarmte sie. Sie weinte noch und legte ihre Stirn an seine Schulter. Conan strich ihr sanft über den Rücken und flüsterte ihr aufmunternde Worte zu als sie sich langsam aus der Umarmung löste. Auch Genta und Mitsuhiko umarmten Conan kurz als Mitsuhiko ihm viel Glück wünschte. Kogoro schüttelte ihm die Hand und lächelte zufrieden. Alle gingen nun noch etwas Essen bevor Conan sich auf den Heimweg machte. Ai erzählte dann dass beide sich scheiden lassen würden weil es doch nicht wirklich geklappt hat und Ai nun eine Wohnung suchte, da Conan das Haus verkaufen möchte. Ayumi bot ihr gleich an, bei ihr einzuziehen da ihre Mitbewohnerin vor zwei Tagen ausgezogen war. Ai stimmte zu. Somit hatte sie jemanden und musste nicht einsam vor sich hin leben. Denn sie selbst, wollte nie wieder ihr altes Ich zurück. Sie würde für immer Ai bleiben. Nun auch ohne Conan. Ohne ihre Liebe.
 

Um genau 18 Uhr waren Conan und Ai bei Eri Kisaki in der Anwaltskanzlei und unterschrieben ihre Scheidungspapiere. Es war schnell erledigt und Eri seufzte kurz als sie es absegnete und sagte: „Heute ist wohl der Tag der Scheidungen.“

„Wieso das?“ ,fragte Conan neugierig.

„Ach, eine gute Freundin lies sich nach 14 Jahre Ehe scheiden. Ein alter Studienkollege kam ebenfalls heute und unterschrieb die Scheidung. Ran’s und Tomoaki’s Scheidung habe ich heute bereits abgesegnet und nun eure. Wobei ihr zwei … Ihr habt es einfach überstürzt.“

„Das heißt … Ran und Tomoaki haben sich scheiden gelassen?“

„Ja. Ran hat das alles arrangiert denn er hatte wohl bereits seit einem Jahr eine Affäre. Blöder Kerl. Zum Glück hatten sie einen Ehevertrag.“

Conan nickte nur als Eri auf die Uhr sah.

„Musst du nicht langsam zum Flughafen? Ran hat erzählt du reist ins Ausland. Ich wünsche dir viel Spaß.“

„Danke. Und danke für Ihre Hilfe Frau Kisaki.“

„Gerne. Sag mal Ai, fliegst du auch irgendwohin?“ ,fragte nun Eri nach.

„Nein. Ich bleibe hier. Warum fragen Sie?“

„Ach, nur so. Meine Tochter macht ab morgen früh für zwei Wochen eine Kreuzfahrt um mal abzuschalten. Ich hoffe sie kommt glücklicher zurück.“

„Welche Kreuzfahrt denn?“, fragte Conan nach als Eri ihm alles genau beschrieb. Ai musste traurig lächeln. Sie wusste bereits was er vorhatte. Nach kurzer Zeit verabschiedeten sie sich und Conan fuhr mit Ai zum Flughafen. Sie hatte ihn noch gewarnt dass die anderen ihm dort noch einmal verabschieden wollten, also habe er schnell ein billiges Last-Minute Ticket ergattert um wenigstens ins Gate zu kommen. Die beiden kamen am Flughafen an als dort Ayumi, Mitsuhiko und Genta warteten. Sie hatten noch ein kleines Abschiedsgeschenk für Conan und wünschten ihm nochmals alles gute. Er sah sich das Bild an dass er geschenkt bekommen hatte wo alle drauf waren inklusive dem Professor. Er musste lächeln und steckte es in seine Tasche. Er umarmte schnell nochmal alle als er zum Schluss zu Ai kam. Sie umarmte ihm und gab ihm heimlich einen Umschlag in die andere Hand als sie flüsterte: „Ich hoffe du verzeihst mir irgendwann und kannst nun glücklich werden.“

„Danke, Ai.“

Er winkte noch einmal als er durch das Gate ging und somit verschwand. Ai und die anderen sahen ihm noch kurz nach als Ai sagte: „Kommt, gehen wir was essen.“

Ayumi strich sich eine Träne weg und alle verließen den Flughafen.

Wiedersehen

Ran verabschiedete sich von ihren Eltern und ging an Bord des großen Kreuzfahrtschiffes. Eri und Kogoro winkten ihrer Tochter noch nach bis diese am Schiff verschwunden war. Bei der Anmeldung gab man ihr sofort ihren Kabinenschlüssel und sie ging hinauf ins erste Oberdeck wo sich ihre Kabine befand. Sie schloss auf und ging hinein. Drinnen, schloss sie hinter sich ab, stellte den Koffer erstmal aufs Bett und ging zum erhöhten Fenster. Sie musste sich auf Zehenspitzen stellen um etwas hinauszusehen. Die Leute draußen gingen umher und die Angestellten versuchten eine Ordnung hinein zu bekommen dass das Schiff pünktlich losfuhren konnte. Ran zog den Vorhang des Fensters zu und seufzte kurz. Nun räumte sie ihren Koffer aus. Ihre Kleidung hängte sie im kleinen Schrank auf und ihr Toiletttäschchen gab sie ins kleine Badezimmer welches an ihrem Zimmer grenzte. Als sie wieder herauskam, klopfte es an ihrer Tür. Sie wunderte sich als sie öffnete und eine junge Dame vom Personal vor ihr stand.

„Guten Tag Frau Mori. Wir wünschen all unseren Gästen einen schönen Aufenthalt und möchten Ihnen bescheid geben dass es heute Abend ein großes Abendessen gibt. Natürlich gibt es auch ein kleines Gewinnspiel und Live-Musik.“

„Oh, danke. Ich werde gerne vorbeischauen.“

Die Dame verbeugte sich und ging zur nächsten Tür. Ran musste lächeln. Sie fand es nett persönlich eingeladen zu werden. Somit schloss sie wieder die Tür und legte sich erstmal aufs Bett um sich kurz auszuruhen.
 

Das Schiff legte ab und Ran wurde dadurch wach. Sie war wohl eingeschlafen. Als sie auf die Uhr sah war sie erstaunt. Es waren zwei Stunden vergangen. Ran streckte sich kurz und ging ins Badezimmer um sich frisch zu machen. Langsam bekam sie hunger, immerhin war es schon nach Mittag. Als sie wieder aus dem Bad kam, ging sie gleich hinaus und schloss hinter sich ab. Am Gang war es bereits ganz ruhig und sie suchte erstmal den Weg zum großen Speisesaal. Endlich angekommen gab es ein riesiges Buffet und Ran war wirklich erstaunt. Sie nahm sich eine ordentlichen Teller und wurde sogar an einen freien Platz gebracht. Sie aß und sah immer wieder durch die großen Fenster hinaus auf das freie Deck. Es standen nur ein paar Tische und Stühle dort und bis zur Spitze des Schiffes war alles frei. Sie sah in die Ferne als sie weiter aß und wirklich langsam abschalten konnte.

Nach dem Essen ging sie etwas umher und sah sich das große Schiff an. Es waren sehr viele Leute hier und die meisten sehr gut gelaunt und freuten sich auf den Urlaub. Andere wirkten etwas trauriger oder in Gedanken verloren. Sie wusste nicht, was diese Leute durchmachten. Etwa auch eine Scheidung, oder schlimmeres? Als sie am hinteren Teil des Schiffes ankam, lehnte sie sich mit den Armen auf das Geländer und sah in die Ferne. Alles sah so klein aus. Man konnte sogar noch ganz klein ihre Heimatstadt erkennen, aber nur wenn man die Augen zusammenkniff und genau hinsah. Ein Lächeln kam über ihre Lippen als sie sich wieder auf den Weg in ihre Kabine machte.
 

„Wie geht’s dir denn?“ ,fragte Ayumi vorsichtig ihre beste Freundin als beide einen Kaffee tranken.

„Ganz gut. Es sollte eben einfach nicht sein und ich hatte es mir besser vorgestellt. Aber man Conan eben nicht ändern. Er ist wie er ist und sollte auch die Welt sehen.“

„Glaubst du, er meldet sich mal bei uns?“

„Bestimmt. Am Anfang sicher noch mehr bis es weniger wird und er nur noch ein weit, weit entfernter, ehemaliger Freund ist.“

„Das glaub ich nicht! Conan ist nicht so.“

„Ach Ayumi. Ich kenne ihn doch etwas besser als du. Immerhin war ich mit ihm verheiratet.“ ,gab Ai ernst und dennoch lächelnd zurück.

„Ich hoffe er wird glücklich.“

„Ganz bestimmt.“

„Woher bist du dir so sicher.“

„Ich fühle es.“

Beide lächelten sich an und tranken ihren Kaffee weiter als sie das Thema wechselten. Sie beide würden für immer Freundinnen bleiben auch wenn nun Conan aus ihrem Leben verschwunden war. Und das für immer.
 

Es war abends als Ran am Schreibtisch in ihrer Kabine saß und an ihrem Tablet-PC eine E-Mail an Sonoko schrieb. Diese wollte immerhin auf dem laufenden gehalten werden wie die Kreuzfahrt denn so war. Viel gab es ja noch nicht zu erzählen aber immerhin hatte sie bis zum Abendessen etwas zu tun.

Als Ran noch etwas im Internet surfte, sah sie dann auf die Uhr und bemerkte dass das Abendessen in fünf Minuten serviert würde. Sofort schaltete sie den PC ab, machte sich etwas frisch und zog sich ein schwarzes, knielanges Trägerkleid an. Darüber gab sie einen kurzärmeligen, gelben Bolero und trug ihre schwarzen Ballerina. Sie eilte aus ihrer Kabine, schloss ab und war auch schnell im Speisesaal als sie gleich zu einem kleinen Tisch gebracht wurde und zu Abend aß. Die Live-Musik welche angekündigt wurde, war wirklich gut und viele Leute tanzten auch. Nach dem Essen trank sie ihren Eistee aus als sie aufstand und hinaus an Deck ging. Drinnen war es ziemlich warm geworden und die Musik hörte man sogar bis nach draußen. Sie sah noch einmal kurz hinein und lächelte den tanzenden Paaren zu als sie in den orange gefärbten Himmel sah. Sie ging an das Geländer und sah sich den Sonnenuntergang an. Und in diesem Moment verlor sie eine Träne.

„Ach warum musste alles nur so passieren? Was wäre wenn, Shinichi nur rechtzeitig wieder zurückgekommen wäre? Was wäre wenn, ich mich nie auf Tomoaki eingelassen hätte und weiterhin auf Shinichi gewartet hätte?“ ,dachte sie und strich sich eine Träne weg.

„Denn steinerne Grenzen können Liebe nicht fernhalten, und was Liebe kann, das wagt Liebe zu versuchen. William Shakespeare.“

Mit erschrockenen Blick drehte sie Ran sofort um. Da stand er. Im schwarzen Anzug, mit weißem Hemd darunter und einer schwarzen Fliege um den Hals. Seine Hände hatte er in die Hosentaschen gesteckt und sah sie lächelnd an.

„Shinichi?“

„Weißt du noch wie es weitergeht? Wir mussten es in der Oberstufe vortragen.“

Sie lächelte. Kurz atmete sie durch als sie einen Schritt auf Shinichi zu machte und antwortete: „Meine Freigiebigkeit ist so grenzenlos wie das Meer, meine Liebe so tief. Je mehr ich dir gebe, desto mehr habe ich, denn beide sind unendlich.“

„Romeo und Julia. Ich glaube die ganze Klasse hat damals das einzige Mal im Unterricht aufgepasst als wir das vorgetragen haben.“

„Stimmt. Alle waren ganz gespannt.“

„Nur zu einer Szene sind wir nie gekommen.“

„Was?“ ,fragte sie und bemerkte dass er ihr näher gekommen war. Vorsichtig nahm er eine Hand aus seiner Hosentasche und nahm nun ihre Hand.

„Ja. Am nächsten Tag hätten wir weiter machen sollen und von da an war ich nicht mehr da.“

„Genau. Du hast einen wichtigen Fall nach dem anderen gelöst und deinen Abschluss in New York gemacht.“

„Es tut mir leid, Ran. Alles was…“ ,doch sie unterbrach ihn sofort: „Nicht! Du bist wieder da. Aber für wie lange?“

„Für immer.“

Sie lächelte. Sofort zog sie ihn zu sich und umarmte ihn. Endlich war er zurück. Sie hatte solange gewartet und trotz ihrer Ehe mit Tomoaki gehofft Shinichi würde wieder zurückkommen. Endlich war er wieder da. Beide sahen sich nach der Umarmung an als er sanft eine Hand an ihre Wange legte, sich etwas hinunter beugte und sie küsste. Nach all den Jahren, konnte er sie endlich küssen. Ran genoss den Kuss und drückte Shinichi fest an sich. Nach kurzer Zeit lösten sich beide wieder und er sah sie an.

„Ich liebe dich.“ ,sagte er leise.

„Ich dich auch.“

Beide lächelten als er sich aus der engen Umarmung löste, sich kurz vor ihr verbeugte und ihr eine Hand reichte.

„Darf ich um einen Tanz bitten?“

Ran legte ihre Hand in seine, als beide sich in Tanzposition begaben und an Deck einen langsamen Walzer tanzten. Die Sonne strahlte ihre letzten Strahlen auf die beiden bevor sie unter ging und die Sterne im blauen Nachthimmel erstrahlten.
 

Ende.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  KayStorm98
2018-04-12T05:46:36+00:00 12.04.2018 07:46
Was stand jetzt in den Brief von Auch?
Antwort von:  KayStorm98
12.04.2018 07:46
Ai
Von:  Hallostern2014
2017-05-01T21:22:06+00:00 01.05.2017 23:22
Hehe ich bibs wieder ich liebe einfach deine FF *_* und hier ist wieder eine gabz tolle wie du eie Charakter rüver gebracht hast wie immer sehr glaub würdig :)
Glg :)
Von: abgemeldet
2016-02-11T20:43:45+00:00 11.02.2016 21:43
Awww>y<Die diese Geschichte ist süß,traurig und hält emotional besser,der Hammer.Freue mich auf das nächste Kapitel!
LG Mondlesemaus


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