Written In My Own Heart's Blood von Katherine_Pierce ================================================================================ Kapitel 7: Book of Dreams III ----------------------------- Letzte Nacht habe ich geträumt, dass ich Fighters Haar kämme. Sie trug es offen statt zu einem Zopf gebunden und es fiel ihr wie ein schwarz-glänzender Vorhang über den Rücken. Es war unheimlich weich. Am liebsten hätte ich meine Finger ewig darin versenkt. Doch ich hatte eine Bürste in der Hand, mit welcher ich die Haarpracht kämmte, obwohl sie es eigentlich nicht nötig hatte, was sicher daran liegt, dass Fighter gewöhnlich einen Zopf trägt. Trotzdem ließ sie zu, dass ich es kämmte. Nachdem ich damit fertig war, legte ich die Bürste zur Seite, konnte aber der Versuchung nicht widerstehen, mit den Fingern daran herumzuspielen. Strähne um Strähne ließ ich durch meine Finger gleiten, ehe ich sie vollkommen in der schwarzen Pracht versenkte. Es hätten genauso gut Federn eines Raben sein können, so seidig wie sie waren. Die Farbe stimmte jedenfalls mit dem Gefieder eines solchen Vogels in überraschend hohem Maße überein. Ich frage mich, ob Fighters Haar sich in Wirklichkeit ebenso anfühlt wie in meinem Traum... aber das werde ich vermutlich niemals in Erfahrung bringen. Irgendwann, als ich dann doch genug davon hatte, mich mit Fighters Haar zu verlustieren und mich stattdessen neben sie setzte, lächelte sie mich schief an - so wie nur sie es kann. Mir wollte das Herz in der Brust fast zerspringen, so sehr bebte es. Inzwischen hatte sie die Bürste zur Hand genommen. "Jetzt bin ich an der Reihe.", sagte sie und ohne auf meine Zustimmung (oder meinen Protest) zu warten rutschte sie hinter mich, löste die kleinen Schleifen in meinem Haar, so dass es offen über meinen Rücken fiel und begann mit der Haarpflege. Vor Genuss schloss ich die Augen, seufzte wohlig. Es fühlte sich einfach wahnsinnig gut an. Ewig hätte es von mir aus andauern können. Leider kam Fighter irgendwann zum Ende. Es gab ein leises Geräusch als sie die Bürste weglegte. Doch statt sich neben mich zu setzen, so wie ich es zuvor getan hatte, schlang sie ihre Arme von hinten um mich. Fest und sicher umfingen sie mich. Der schönste Ort in allen Galaxien zusammen genommen. Es kann keinen Besseren geben. Wohlige Wärme breitete sich in mir aus, ich seufzte erneut während ich mich ein wenig zurücklehnte, um Fighter zu zeigen, dass ich nichts dagegen hatte. Ihr warmer Atem strich an meiner Ohrmuschel entlang, verursachte mir Gänsehaut. Wieder seufzte ich auf. Meine Augen hatte ich noch immer fest geschlossen. Dieser Moment war so unheimlich perfekt, so wunderbar, dass mir bei der Erinnerung daran ganz mulmig wird. Mit jedem Tag, der vergeht, sehne ich mich nur mehr und mehr nach Fighter. Es zerreißt mich manchmal fast wie sehr ich mich zu ihr hingezogen fühle - und doch kann ich es ihr niemals sagen. Warum bin ich nur mit diesen Gefühlen gestraft? Ich begreife einfach nicht, wie das sein kann. Ich kenne sie doch gar nicht wirklich; obwohl man sehr schnell etwas über sie erfährt, so umtriebig wie sie zu sein scheint... Aber das tut jetzt ohnehin nichts zur Sache, ich sollte mit dem Niederschreiben des Traums weiter machen ehe die Erinnerung sich verflüchtigt. Fighter hielt mich also in ihren Armen, schweigend zunächst, untätig, doch das währte nicht lange. Obwohl es wie eine kleine, sehr angenehme Ewigkeit erschien, ergriff sie irgendwann das Wort. Inzwischen war sie dazu übergegangen, mich zu liebkosen, was mich völlig gefangen nahm. Ihre Finger waren so sanft, so zärtlich. Sie gab mir damit das Gefühl, ihr unheimlich wertvoll zu sein. Ich hätte mich verlieren können in diesen Berührungen. Fighter raunte mir Zärtlichkeiten ins Ohr von denen ich niemals zu träumen gewagt hätte. Wie schön ich wäre sagte sie mir (und da Schönheit nun einmal im Auge des Betrachters liegt, konnte ich dagegen kaum etwas sagen. Außerdem... wer möchte so etwas nicht von der Frau hören, die man liebt?), wie gern sie mich hätte, wie sehr sie meine Nähe genösse und noch vielerlei andere Dinge in diese Richtung. Ich wusste vor Verlegenheit gar nicht, was ich sagen sollte, also schwieg ich, was Fighter jedoch nicht im mindesten zu stören schien. Wahrscheinlich war es ihr lieber so - aber wer kann das schon sagen? Man kann einem Anderen immer nur vor den Kopf schauen, nicht hinein. Obwohl ich zugeben muss, dass ich allzu gern wüsste, was in Fighters so herumgeht. Schließlich sagte sie nichts mehr. Einen Augenblick lang herrschte lediglich Schweigen um uns herum. Es war überraschend angenehm und ich ohnehin so entspannt, dass ich ewig so hätte verharren mögen. Irgendwann war dieser Moment jedoch vorbei. Fighter schob sehr behutsam mein Haar über meine linke Schulter, so dass mein Hals nicht länger von blonden Strähnen bedeckt war. Ihre Lippen streiften sanft wie Schmetterlingsflügel über meine Haut. Ich bekam eine heftige Gänsehaut, wenn auch wohliger Natur. Mein Herz schlug so schnell als wolle es in meiner Brust zerspringen. In diesem Moment wusste ich, dass es nichts Besseres geben kann im Universum als das. Bevor sich die Dinge weiter entwickeln konnte wachte ich leider auf. Doch der Nachhall des Traums haftet weiterhin in meinen Gedanken. Wenn ich die Augen schließe sehe ich alles wieder ganz deutlich vor mir, ja, ich könnte sogar schwören, die Berührungen noch spüren zu können. Mir wird ganz mulmig bei der Erinnerung daran. Zu schade, dass es für immer Träume bleiben werden, niemals mehr... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)