Psiana aus der Gegenwelt von True710 ================================================================================ Kapitel 21: Persona non grata ----------------------------- Ich wachte auf. Schon nach dem ersten Blinzeln fing ich das Schreien an. Meine linke Seite, vom Bein über die Hüften bis zum Arm, war von Verbrennungen übersät. Ich bemerkte zuerst gar nicht, dass ich mich in der Gegenwelt befand. Psiana legte gerade irgendetwas neben mir auf den Boden. Ich konnte vor Schmerzen nichts sagen. Ich überlegte nicht lange und stopfte das grüne Zeugs in mich hinein. Was es war, konnte ich auf jeden Fall nicht sagen, doch das war mir ziemlich egal. Hauptsache diese Schmerzen lassen nach. Nachdem es nach ein paar Minuten erträglicher geworden war, konnte ich endlich ein paar klare Gedanken fassen. Zum ersten, mich versorgte mein Pokémon. Nicht, dass Psiana sowieso schon die Hosen anhatte, es musste sich auch noch um mich kümmern. Es war echt lieb, aber konnte ich diesem Pokémon überhaupt gerecht werden? Zweitens befand ich mich in der Gegenwelt. Mehr konnte ich nicht sage. Weder wusste ich wo ich mich gerade befand, noch wo Norden, Süden, Westen oder Osten lag, sollte es in dieser Welt überhaupt Himmelsrichtungen geben. Drittens wartete ich auf Giratina. Es musste doch irgendwo hier sein? Niemand dringt in die Gegenwelt ein, ohne das Giratina davon mitbekam. Ich blickte zu Psiana, das mich eindringlich musterte. Natürlich hatte es Mal wieder meine Gedanken gelesen und hatte die passende Antwort sofort parat. „Gut zu wissen. Wie lange war ich weggetreten?“ „Und wie kommt es, dass nur ich Verletzungen davongetragen habe und du nicht?“ Es wedelte kurz mit seinem Schwanz hin und her um mich auf die Verbrennung aufmerksam zu machen. Und tatsächlich war die Schwanzspitze etwas versengt. Diese Erkenntnis linderte meine Schmerzen jedoch auch nicht. Ich beschloss meine Augen zu schließen und an nichts mehr zu denken. Es dauerte auch gar nicht lange, da war ich wieder eingeschlafen. Ich blinzelte. Meine Nase konnte herrlichen Blütenduft vernehmen. Ich drehte meinen Kopf. Automatisch hatte ich einen herrlichen Ausblick auf den Ozean. Ich hörte die seichten Wellen am Strand. Alles war so schön, hätte sich nicht plötzlich mein Kopf eingeschaltet. Ich schreckte hoch, setzte mich auf. Keine Gegenwelt? War das wieder ein abgefahrener Traum? Wohl eher nicht. Psiana musste mich natürlich mal wieder aufklären. Es hat mich schlafend mit aus der Gegenwelt genommen. Und nun lag ich hier auf Route 218 und konnte mir den schönen Strand ansehen. So wie vor meiner Niederlage gegen Adam. Wenn das nicht mal Symbolcharakter hat. Die Umrisse der Stadt bildeten sich am Horizont. Fleetburg. Bald war ich da. Und bald würde ich endlich meinen Rückkampf bekommen. Dann werde ich nicht wieder so leichtsinnig agieren. Die Wunden meiner Pokémon waren mittlerweile zwar kaum mehr zu sehen, aber unbedingt einsetzen wollte ich sie nicht. Das heißt, ich würde nur im Notfall auf alle meine Freunde zurückgreifen. Nur Tornupto würde auf jeden Fall seinen Kampf gegen Stolloss bekommen. Ich schlenderte in die Stadt. Ich wollte direkt zur Arena und mit Adam einen Termin für einen Rückkampf ausmachen. Ich kam am Pokémon-Center vorbei. Schwester Joy brauchte nur eine halbe Stunde um meine Pokémon durchzuchecken. Sie gab grünes Licht für jedes von ihnen, auch wenn sie mich auf ein gewisses Restrisiko hinwies. Ich marschierte weiter durch die Stadt. Am Hafen war mal wieder viel los. Aber was will man auch anderes in einer Hafenstadt erwarten. Ein großes Passagierschiff hatte angelegt. Riesige Menschenmassen drängten sich vom Schiff um endlich festen Boden unter den Füßen zu haben. Da ich mir jetzt keinen Stress geben wollte und sowieso schnell weiter musste beschleunigte ich meine Schritte, um nicht von den Passagieren des Schiffes erfasst zu werden und im Pulk mitlaufen zu müssen. Wer wusste schon, wohin sich diese Menschenmenge hinbewegen sollte. Da wieder rauszukommen war nur unnötiger Aufwand. Geschafft. Ich hatte freie Bahn und konnte geradewegs weiterlaufen. Den Stress hatte ich mir erspart, doch dafür gab es jetzt anderen. „Nathaniel?“ Ich blieb sofort stehen. Anders als Psiana drehte ich mich jedoch nicht sofort um, sondern senkte meinen Kopf und starrte auf den Boden. Das konnte jetzt einfach nicht sein … „Eine andere Reaktion hatte ich auch nicht erwartet. Und böse kann ich dir deswegen schon gar nicht sein. Du fragst dich …“ „Halt die Fresse, Hannah! Was geht bei dir ab?! Was ich mich frage? Ich frage mich, wie du hier einfach auftauchen kannst, mich blöd von der Seite anquatschst und wahrscheinlich auch noch glaubst , dass wir wieder von Null beginnen können und so tun, als wäre nichts passiert. Hau ab, verpiss dich. Lass mich einfach in Ruhe!“, von 0 auf 180 in 1,7 Sekunden. „Nathaniel. Ich …“ „Du wolltest gehen. Ciao!“ Ich hatte mich immer noch nicht umgedreht. Ich hob meinen Kopf, sah nach vorn und hoffte, dass sie es gecheckt hatte. Ich ging weiter ganz normal meines Weges. Naja, nicht mehr ganz normal. Ich war jetzt ziemlich angefressen, aber ansonsten ganz normal. Ich wusste nicht, wie Hannah darauf kam, dass ich alles vergessen würde und so mir nichts dir nichts wieder an alte Zeiten anknüpfen würde. Ich wollte mir darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Ich wollte mir jetzt meinen Arenaorden holen und dann gemütlich weiterreisen. Ich öffnete die Tür zur Arena. Die Strecke hierher war ein gedanklicher Kampf zwischen Arenamatch und Hannahs plötzliches Auftauchen. Ich hatte keine Lust ein drittes Mal in dieser Arena anzutanzen und nach einen Kampf zu Fragen. Also volle Konzentration. „Adam? Ich bin hier, um dich erneut herauszufordern.“ Es hallte und schallte durch die Arena, doch eine Antwort bekam ich nicht. Ich wiederholte meinen Satz, um dann wieder kurz zu warten. Anscheinend war niemand hier. Ich war schon fast an der Tür angelangt, als ich Adams Stimme vernehmen konnte. „Sieh einer an. Der Kleine ist zurückgekehrt und will ein Rematch.“ „Richtig. Ich will mit dir erneut um den Minenorden kämpfen.“ „Klar, einen anderen Orden kriegst du hier auch nicht. Doch zuerst musst du mich besiegen.“ Was ein Schlaumaier, dieser Adam. Auch mir war klar, dass ich hier wahrscheinlich keinen Wald- oder Fennorden bekommen würde. So langsam kam mir die Vermutung, dass das zu seiner Strategie gehört. Seine Gegner verhöhnen. So wie das letzte Mal. Doch dieses Mal würde dieses Match ein anderes Ende haben. Der Schiedsrichter wollte die Regeln vorlesen, als ihn Adam unterbrach. „Jaja, wissen wir schon. Der Kleine da drüben war ja schon mal da. Lassen wir uns nicht aufhalten. Ich wähle Bollterus.“ „Kabutops, los!“ „Sieh an. Dein prächtiges Fossil-Pokémon will nochmal gegen Meines verlieren?“ „Halt die Klappe! Hydropumpe, Kabutops!“ Adam war über meine Ausdrucksweise erstaunt und reagierte zu spät. Die Hydropumpe traf sofort ins Schwarze. Außerdem musste ich gedanklich noch anfügen, dass der erste Kampf zwischen den beiden theoretisch ein Unentschieden war. „Du legst ja los wie die Feuerwehr. Mal sehen was wir dagegen so tun können. Bollterus, Lichtkanone!“ „Ausweichen mit Wasserdüse!“ Auch das hat geklappt. Die Lichtkanone flog ins Leere und unsere Wasserdüse traf. „Freu dich nicht zu früh, Kleiner. Eisenabwehr, los!“ „Kabutops, Kraftkoloss!“ Zwar würde unsere Attacke etwas weniger Schaden zufügen, doch wirkungsvoll sollte sie immer noch sein. „Kabutops, gleich mit Wasserdüse weg!“ „Bollterus, treff dieses Vieh mit einem Sandsturm!“ Um einen fatalen Treffer, wie beim ersten Kampf zu vermeiden, musste ich Kabutops sofort von Bollterus wegbringen. Allerdings schickte es uns einen Sandsturm hinterher, der Kabutops zwar nicht wirklich schadete, aber ihm die Sicht nahm. „Lichtkanone, jetzt!“ Bevor Kabutops aufschauen konnte, schlug auch schon die Lichtkanone ein. Ich durfte nicht zulassen, dass Adam das Blatt wendete. „Kabutops, Kismetwunsch und eine Hydropumpe hinterher!“ „Flammenwurf, Bollterus!“ Kabutops blinkte kurz auf. Der Flammenwurf des Fossil-Dinos raste jedoch schon auf mein Fossil-Skelett zu. In letzter Sekunde schoss Kabutops seine Hydropumpe ab, durchbrach Bollterus‘ Flammenwurf und landete so einen erneuten Treffer. „Kleiner, du gehst mir langsam auf den Zeiger! Bollterus, Eisenschädel!“ Ich konnte sehen, dass sein Pokémon ziemlich am Ende war, es keuchte stark bevor es zum Eisenschädel ansetzte. „Kabutops, ausweichen mit Wasserdüse!“ Es umhüllte sich mit Wasser und schoss in die Luft, über Bollterus weg. Bevor es wieder landen konnte und bevor Bollterus abbremsen konnte, ging ein mächtiger Strahl auf unseren Konkurrenten nieder. Der Kismetwunsch hatte es mal wieder beendet. Adam rief sein Pokémon zurück. Er war verdächtig still und rief ohne etwas zu sagen sein zweites Pokémon, Stolloss, aufs Feld. Ich rief Kabutops zurück und warf, wie versprochen, Tornuptos Pokéball, um ihn in den Kampf zu bitten. Als es Stolloss vor sich sah musste es grinsen und boxte in der Luft herum. „Hey, Kleiner. Was hast du mit deinem Tornupto angestellt?“ „Nichts, würde ich sagen. Es ist einfach nur heiß darauf dein Stolloss zu plätten.“ Und da war sie wieder. Die Überheblichkeit. War das jetzt wirklich angebracht? Ich hab nur eine Runde gewonnen und den Orden noch nicht in meiner Hand, von daher sollte ich mich lieber wieder etwas zurücknehmen. Adam lachte schon. Plötzlich durchdrang ein Klatschen die Halle und veranlasste Adam und mich die Quelle dieses Geräuschs zu suchen. Ich konnte es nicht fassen. Mein Gesicht verfinsterte sich. Anscheinend hatte sie es doch nicht gecheckt. Hannah saß in der obersten Reihe und Klatschte. Da man eigentlich keine Zuschauer erwartete, war die Tribüne auch nicht ausgeleuchtet, weshalb man mögliche Zuschauer kaum sehen konnte. Man musste schon genau hinsehen, um sie zu entdecken. „Sieh an. Der Kleine hat seine Freundin als Unterstützung mitgebracht und meint durch ein paar coole Sprüche Eindruck schinden zu müssen.“ „Falsch. Die gehört nicht zu mir“, antwortete ich ernst und verbissen zugleich. „Ist klar, Kleiner.“ Ich wurde sauer. Ungemein sauer. Ich war mindestens so heiß wie Tornupto, das meine Stimmung anscheinend mitbekam und noch schneller einen imaginären Gegner zu verdreschen versuchte. So sauer wie ich war, konnte ich jetzt auf keinen Fall mehr verlieren. „Tornupto, Eruption!“ Und was für eine. Ein Vulkanausbruch ist nichts dagegen. Das waren keine Feuerbälle, eine brennende Decke krachte über Stolloss herein. Feuer überall. Tornupto spurtete los, als es seine Eruption beendet hatte. „Donnerschlag!“ Um eine weitere Metapher zu bringen: Man konnte meinen, ein riesiger Starkstromgenerator schlägt in Stolloss ein. Gewaltige Funken sprühten über das Kampffeld. Es ging zu Boden. Besiegt war es natürlich noch nicht. „Stolloss, komm auf die Beine! Hyperstrahl, jetzt!“ „Schaufler!“ Déjà-vu. Wie beim letzten Mal sauste die mächtige Attacke vorbei, während sich Tornupto im Erdreich vergrub. Doch den Teil danach würde ich diesmal abändern. „Nahkampf, mein Freund!“ Wieder tauchte Tornupto auf und raste anschließend auf Stolloss zu, um ihn mit einer Salve von überaus harten und schnellen Fußtritten und Fausthieben zu bombardieren. Diesmal war keine Metapher nötig. Außer, dass Stolloss nach der Attacke wie ein nasser Sandsack rückwärts auf den Boden knallte und besiegt war. Triumphierend stolzierte Tornupto in unsere Hälfte des Feldes zurück. Stolloss hatte keinen einzigen Treffer landen können. „Kleiner, ich bin beeindruckt. Das war nicht zu erwarten. Doch gegen mein letztes Pokémon wirst du nichts ausrichten können.“ Er warf seinen Pokéball in die Feldmitte. Ein riesiges Stahlos erschien. Es schien größer als normale Artgenossen zu sein. Ein einschüchternder Schrei kam aus seinem Maul. Tornupto sah mich an. Aber nicht einfach irgendwie. Es signalisierte mit seinem Blick den unbedingten Willen, auch dieses Pokémon zu besiegen. Allerdings hätte ich es in der Verfassung sowieso nicht ausgetauscht. „Tornupto, wir beginnen wieder mit Eruption!“ Erneut brachte Tornupto eine gewaltige Eruption zustande, die Stahlos Durchhaltevermögen sogleich auf die Prüfung stellte. Doch Adam setzte es wohl nicht umsonst zum Schluss ein. „Stahlos, Feuerodem!“ Stahlos traf mit seiner Attacke. Bei Tornupto machte sich wohl das hohe Tempo aus dem Vorkampf bemerkbar, auch wenn das erst der erste Treffer war, den es einstecken musste. „Wir machen weiter mit Nahkampf!“ Tornupto versuchte auf Stahlos heraufzuklettern, damit es sich schlechter wehren konnte. Die ersten Schläge trafen noch, doch dann konnte Stahlos meinen Feuerigel mit seinem Schwanz umklammern. „Wirf es in die Luft und schieß es mit deiner Steinkante ab!“ Das hörte sich gar nicht gut an für mich. Und ehe ich mich versah, zappelte Tornupto in der Luft, um im nächsten Moment die volle Ladung Steine abzubekommen. Es wurde durch die Luft geschleudert und prallte hinter mir an die Mauer. Ich wollte eigentlich schon meinen Pokéball zücken, um es zurückzurufen. Die Attacke hatte verheerend ausgesehen. Aber Tornupto dachte nicht ans aufgeben. Es rappelte sich auf und schlurfte zurück ins Kampffeld. „Ich hab ja beim letzten Kampf schon gesagt, dass es ein Kämpfer ist. Aber dass es so hart im Nehmen ist hab ich nun wirklich nicht gedacht. Umso interessanter, Kleiner.“ Mein Pokémon keuchte, stärker als Adams Bollterus in der ersten Runde. Ich hatte meinen Pokéball immer noch in der Hand, da ich Tornupto keinen weiteren Treffer zumuten wollte. „Du schaffst das Tornupto!“ Ich hab das nicht gesagt. Adam natürlich auch nicht. Hannah rief es von der Tribüne herunter. Mein Gesicht wurde etwas genervter, während es für Tornupto genau der richtige Ansporn war. Es stellte sich auf seine Hinterbeine und brüllte. Aus seinem Rücken traten Stichflammen hervor. Ich glaube nicht, dass es sich erholt hat und jetzt wieder mehr Treffer einstecken könnte als zuvor, doch es hat einfach einen unglaublichen Willen. „Schaufler, los!“ „Stahlos, Erdbeben!“ „Tornupto, tauch wieder auf und setz Läuterfeuer ein!“ Während Stahlos damit beschäftigt war, die Erde in Schwingung zu bringen, musste es eine Läuterfeuerattacke einstecken, die es nach hinten umfallen ließ. „Nahkampf, sofort!“ Diesmal hatte Stahlos keine Chance Tornupto mit seinem Schwanz zu packen, stattdessen gab es mächtig auf die Zwölf. „Stahlos, Sandsturm, schnell!“ Tornupto ließ ab und wich zurück. Wieder war die Sicht eingeschränkt, allerdings nicht unter der Erde. „Unter die Erde mit dir, Tornupto!“ „Feuerodem ins Loch, Stahlos!“ „Auftauchen und Läuterfeuer!“ Mein Feuerigel tauchte auf, da schoss sein Kontrahent gerade seine Attacke in die Erde. Das sollte aber nichts mehr bringen, denn Tornuptos Läuterfeuer traf Stahlos von hinten und gab ihm den Rest. Es fiel um und blieb liegen, während Tornupto auf allen Vieren in der Feldmitte landete, sich erneut aufstellte und einen Flammenwurf in die Luft abgab. Das Zeichen des Sieges. „Mein Glückwunsch, Kleiner. Du hast dir den Minenorden wahrlich verdient. Dein Tornupto war heute eine Nummer zu groß für mich.“ „Danke, Adam.“ Ich begutachtete den Orden in meiner Hand und musste sofort in das Gesicht von Tornupto schauen. Es grinste mich an und ich grinste zurück. Ich kann wirklich froh sein, nicht nur ein starkes Pokémon wie Psiana zu besitzen, sondern sechs strake Pokémon im Team zu haben. Ich sah auf. Adam war schon fast verschwunden. Kurz bevor er um die Ecke bog sagte er noch etwas. „Viel Glück in der Pokémon-Liga, Kleiner. So triumphiert man dort … enttäusch mich nicht.“ Ich musste lächeln. Hinter seiner provozierenden und nervigen Art steckte eine Strategie. Er wollte das Beste aus seinen Gegnern herausholen, um so selbst daran zu wachsen. Ich verließ die Arena und blickte Richtung Hafen. Es dämmerte schon leicht. 17:57 Uhr war es laut meinem Pokécom. Eigentlich sollte ich jetzt glücklich über meinen gewonnen Kampf sein, doch das Gefühl verflog, als ich Schritte hinter mir hörte. „Guter Kampf, Nathaniel.“ Ich schwieg im ersten Moment. Psiana und Tornupto drehten sich sofort herum, während ich meinen Blick nicht vom Hafen abwendete. Mein Feuer-Pokémon knurrte bedrohlich. Was blieb mir anderes übrig, als mich mit ihr zu unterhalten? „Hannah, was willst du noch von mir? Außer mein Psiana, versteht sich.“ Den Seitenhieb konnte ich mir nicht verkneifen. Erst jetzt drehte ich mich herum, um sie anzusehen. „Mit dir reden.“ „Ich wüsste nicht worüber wir noch reden sollten.“ „Du hast doch meinen Brief bekommen, oder?“ „Du meinst wohl den Brief deines Vaters.“ „Meines Vaters? Glaubst du, der Brief kam von meinem Vater?“ „Wer versichert mir das Gegenteil?“ „Ich, aber ich glaube nicht, dass dich das kümmert.“ „Absolut richtig. Dann kannst du ja auch zurück nach Kanto gehen.“ „Lass es mich doch bitte erklären, Nathaniel.“ „Tornupto, zurück! Psiana, dir wird auch nichts passieren, aber das wirst du selbst wahrscheinlich besser sicherstellen können als ich. Also, red schon … ich komm ja sowieso nicht drum herum.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)