Schreibaufgabe 2016 von Felicity (Eine kleine Geschichte pro Tag) ================================================================================ Tag 123: Erdbeerfeld (Attack on Titan / Reinkarnations AU) ---------------------------------------------------------- Die Sonne ging gerade auf, obwohl es verdammt früh war. Sie hatte viel Kraft und es würde vermutlich wieder ein ziemlich heißer Tag werden, deswegen hatten sie umso früher aufstehen zu müssen, um überhaupt noch etwas tun zu können ohne sich sofort einen Hitzschlag zu holen. Es war ein seltsames Gefühl, irgendwie schien alles ein wenig unwirklich und mehr wie in einem Kinderbuch, das vom Leben der Bauern vor sechzig Jahren erzählte. Eren hatte niemals erwartet, dass er wirklich frühmorgens auf dem Anhänger eines alten Traktors sitzen würde, der sie weit ab von der Stadt durch große, ausgedehnte Felder fuhr. Armin neben ihm trug sogar einen dazu passenden Sonnenhut und sowohl das Gefährt, als auch der Anhänger, auf dem ein Haufen Holzpaletten verfrachtet worden war, wirkten als stammten sie tatsächlich noch aus einer längst vergangenen Zeit. Er hatte auch nicht gewusst, dass Armins Großvater überhaupt so viele Erdbeerfelder besaß, aber als er gefragt hatte, ob sie ihm halten, wenn sie im Gegenzug beim Pflücken beliebig viele Erdbeeren selbst essen durften, hatten natürlich weder Jean noch er nein sagen können. Er kannte sich selbst und sein Gegenüber auf der anderen Seite des Anhängers gut genug, um zu wissen, dass sie nebenbei vermutlich einen Wettbewerb daraus machen würden, wer von ihnen mehr pflücken konnte. Aber das war okay, wahrscheinlich würde es nur ihre Ernterate steigern und da die Früchte nicht zu lange auf den Feldern bleiben konnten, ehe sie verdarben, würde Armins Opa sicher nicht böse darum sein. Sie hielten und alle drei sprangen von Gefährt, Armins Großvater erklärte kurz was zu beachten war und keine fünf Minuten später waren sie im Feld. Natürlich konnte Eren es sich nicht verkneifen sich sofort eine der Früchte in den Mund zu stecken. Sie waren dick und rot und sahen einfach nur lecker aus. Er wurde nicht enttäuscht, der warme, aber etwas verregnete Frühling hatte Wunder gewirkt. Die Erdbeeren waren süß und frisch und lecker und er schmunzelte vor sich hin, als er anfing sie zu pflücken und in den Korb neben sich zu legen. Nur etwas ließ ihn nicht so ganz los. „Kommt euch das irgendwie bekannt vor?“, fragte er nach einer Weile und sah zu Jean und Armin herüber, die eine beziehungsweise zwei Reihen weiter saßen. „Bekannt?“, fragte Jean und sah ihn fragend an. Eren zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, ich ... habe das Gefühl, dass wir sowas schon mal gemacht haben. Also, nicht genau das gleiche, aber ...“ Er zuckte noch einmal ratlos die Schultern. „Sowas ähnliches halt?“ Jean stutzte, dann lachte er los und schüttelte den Kopf, während Armin fragte: „Warst du vielleicht als Kind mit deinen Eltern mal in einem Erdbeerfeld? Es gibt doch diese Selbstpflückfelder?“ Eren runzelte die Stirn. „Ziemlich sicher nicht, Dad hasst Erdbeeren. Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich da so klein gewesen bin ... und ich könnte schwören, ihr ward auch dabei, aber es war ... Winter?“ Nun lachten die anderen beiden wirklich. „Eren“, meinte Jean dann sehr erheitert, „Erdbeeren werden nicht im Winter geerntet, genauso wenig wie irgendwelche anderen Früchte, die ich kenne. Entweder du bringst da was durcheinander oder du warst in deinem früheren Leben vielleicht Erdbeerbauer? Oder Erntehelfer?“ Er schüttelte amüsiert den Kopf. Irgendwie schien bei den Worten in Erens Kopf etwas zu klingeln, aber da sie logisch betrachtet eindeutig nur Neckereien waren, verwarf er den Gedanken schnell wieder. Er merkte, wie Jean ihn verwirrt ansah, wahrscheinlich, weil er nicht zurück fauchte, aber Eren machte sich nur wieder an die Arbeit. Er war bestimmt kein Erdbeerbauer .... oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)