Schreibaufgabe 2016 von Felicity (Eine kleine Geschichte pro Tag) ================================================================================ Tag 113: Paralleluniversum (Reborn!) ------------------------------------ Es klopfte an der Tür und Shoichi hielt kurz inne, lauschte, aber da niemand sich bewegte. „Spanner?!“, rief er aus dem Kabelgewirr unter dem Tisch, in dem er sich gerade halb selbst verheddert hatte. „Kann nicht“, kam es nur zurück und Shoichi stöhnte, versuchte die verflixte Schraube festzudrehen und sich aus den Kabeln zu lösen. Die Tür hatte noch eine leichte Störung und öffnete sich von außen nur mit einem Sicherheitschip, den noch nicht alle hatten, aber ehe er noch aufstehen konnte, hörte er, wie sie aufging. Das verwirrte ihn leicht, aber als er es endlich schaffte sich zu befreien und über den Tisch zu sehen, lächelte ihm Tsuna entgegen. Klar, der zukünftige Boss würde natürlich mit als erstes die Freigabe bekommen. Er trug ein Tablett mit Kuchen und Tee in der Hand. „Ich habe gehört, ihr seid seit heute Morgen dabei das neue Forschungslabor aufzubauen und dachte, ihr könntet vielleicht eine Pause brauchen?“ Shoichi stutzte, dann lächelte er und deutete auf einen nur halb zugeräumten Tisch. „Danke, sehr nett von dir.“ Eine Pause war vermutlich tatsächlich eine gute Idee. Mit einem Blick in den Raum sah es noch immer chaotisch aus - eigentlich sogar schlimmer als heute Morgen - weil sie begonnen hatten die Computer und Maschinen anzuschließen. Halb ausgepackte Kartons, Kabelsalat auf dem kompletten Boden und Maschinenteile waren im ganzen Raum verteilt. Aber die ersten Geräte liefen und er würde auch nicht mehr lange für den Hauptcomputer brauchen. Tsuna setzte sich und verteilte Kuchen, Shoichi streckte sich und ließ sich mit einem leisen Seufzen auf den Stuhl neben ihm nieder. „Spanner? Kuchen?“, rief Tsuna, woraufhin ein halb gedämpftes „Komme gleich“ aus einer Maschine am anderen Ende des Raumes kam. Shoichi schmunzelte und bediente sich einfach. Er hatte seit dem Frühstück nichts gegessen, zu vertieft in seine Arbeit und beim Anblick der Torte meldete sich sein Magen. „Darf ich dich was fragen?“, kam es leise von Tsuna ein paar Bissen später. Shoichi nickte nur und sah ihn abwartend an. Der Ton klang fast ... besorgt? War etwas passiert? „Haben wir irgendeine Möglichkeit festzustellen, was gerade in den anderen Paralleluniversen passiert?“ Shoichi schluckte langsam unter. Die Frage hatte er tatsächlich schon deutlich früher erwartet, aber keine Vorbereitung machte die Antwort wirklich einfach. „Nein“, antwortete er langsam, „nicht wirklich. Außer, du möchtest mit Byakuran reden?“, fügte er langsam und versucht ironisch hinzu, war aber nicht sicher, ob das eine gute Idee war. Ironie war nie eine seiner Stärken gewesen und wie eigentlich zu erwarten, verzog Tsuna darauf das Gesicht. „Vielleicht spreche ich Yuni mal darauf an, wenn ich sie das nächste Mal sehe ...“, murmelte er leise und nahm einen Schluck Tee. „Woher wusstest du überhaupt, dass es sie gibt?“ Die unausgesprochene Frage, ob das alles nur ein schlechter Traum oder eine wilde Spekulation gewesen war, hing im Raum. Shoichi seufzte leise und atmete langsam aus. „Es ist physikalisch unwahrscheinlich, dass es keine gibt.“ Tsuna hob - berechtigterweise - skeptisch eine Augenbraue, doch ehe Shoichi darauf antworten konnte, setzte sich Spanner seelenruhig neben ihn und meinte: „Wir könnten es dir erklären, aber vermutlich würdest du nicht folgen können.“ Tsuna warf ihm einen fragenden Blick zu, während Spanner ohne Eile seinen Lolli neben auf den Teller legte und sich ein Stück Torte in den Mund schob. „Schon mal was von Frequenzen, Schwingungen und Subpartikeln gehört?“, fragte er, als wäre es das normalste auf der Welt. Tsuna blinzelte nur und Shoichi konnte sich ein winziges Schmunzeln nicht verkneifen. „Wir können mit unserem Equipment messen, dass es sie geben muss. Durch Byakurans Eingreifen hatten wir Daten, die das belegen und dadurch, dass mein älteres Ich in der Zeit zurück gekommen war auch Beweise und Informationen. Da du diesen Byakuran aber besiegt hast und damit den ganzen Verlauf geändert hast, haben wir nun keine Möglichkeit mehr irgendetwas über die anderen Welten in Erfahrung zu bringen“, erklärte er versucht simpel, „Wir müssen uns wohl darauf verlassen, dass dort auch alles in Ordnung ist, sonst würden wir vermutlich hier auch etwas merken.“ Tsuna schien nicht komplett überzeugt, aber Shoichi war eigentlich sehr zuversichtlich. Nach der gängigen Theorie beeinflussten sich Parallelwelten gegenseitig. Und ihre Welt war friedlich, also sollten es die anderen hoffentlich auch sein, zumindest im Moment. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)