Schreibaufgabe 2016 von Felicity (Eine kleine Geschichte pro Tag) ================================================================================ Tag 86: Kraken (Reborn!) ------------------------ Tsuna konnte noch immer nicht so ganz fassen, dass sie gerade ernsthaft in diesem ... Bötchen saßen und Gokudera und Yamamoto sie immer weiter auf den kleinen See hinaus ruderten. Er fragte sich wie so oft, was zum Teufel Reborn sich dabei gedacht hatte, als er ihnen einen Zeitungsartikel über seltsame Beobachtungen in diesem See in die Hand gedrückt hatte und meinte, sie sollten es untersuchen. Und noch mehr fragte er sich, wie er hatte zustimmen können in diese wacklige Nussschale zu steigen. Er klammerte sich gerade an beiden Seiten fest und versuchte möglichst nicht darüber nachzudenken, dass eine etwas stärkere Welle oder ein Streit der beiden vor ihm reichen würde, um dieses Boot umzukippen. Oder dass er noch immer kein sonderlich guter Schwimmer war. Stattdessen gab er sich alle Mühe seine Aufmerksamkeit lieber auf das Gespräch zu legen, auch wenn das vermutlich nur minimal besser war, als über die momentane Situation zu grübeln ... „ ...meinen Nachforschungen nach, spricht einiges dafür“, erklärte Gokudera gerade. Scheinbar war Tsuna so vertieft gewesen, dass er den Anfang nicht mitbekommen hatte, „Ich meine, wir haben dokumentiert mehrere Schatten unter der Oberfläche, die groß, aber ausgefächert wirken“, wow, klang ja super ... „Viele haben es beschrieben, wie eine Meute Schlangen, die immer wieder durcheinander schwimmen und einen Klumpen bilden, aber ich glaube, es ist ein Kraken.“ Tsuna blinzelte. Offenbar echote Yamamoto seine Gedanken, als er fragte: „Ein Kraken?“ „Ja, so eine Art riesiger Tintenfisch“, antwortete Gokudera ausnahmsweise einmal nicht genervt, sondern eher begeistert. Tsuna sackte das Herz in die Hose bei der Vorstellung riesiger Tentakel, die sich unter ihnen bewegten und er ertappte sich dabei verstohlen über den Rand des Bootes zu schauen und nach Schatten Ausschau zu halten. „Ich dachte es heißt Krake und ist weiblich?“ Oh, okay, scheinbar hatten er und Yamamoto doch nicht dasselbe gedacht, wenn das gerade sein größtes Problem war. Gokudera schnaubte aber nur kurz und schüttelte den Kopf. „Eine Krake ist viel kleiner, ein Kraken ist ein altes Seeungeheuer. Die ersten Male erwähnt wurde es schon in den Erzählungen der frühen, skandinavischen Seefahrer, aber es gibt Berichte von fast überall auf der Welt. Kraken sind gigantisch, in der Lage ganze Segelschiffe in die Tiefe zu zerren!“ Na wunderbar, Tsuna wurde bei dem Gedanken fast übel und seine Finger krallten sich fester in das Holz. Ganze Segelschiffe? Dann wäre das kleine Ruderboot hier nur ein winziges Spielzeug ... „Sie werden riesig, nicht selten größer als die Schiffe selbst“, fuhr Gokudera derweil unbeeindruckt oder sollte man eher sagen, begeistert, fort, „Ihre Fangarme sind dicker als Baumstämme und länger als so mancher Mast. Sie greifen von unten an, schlingen sich um die Schiffe, ziehen sich daran hoch und saugen mit ihren gigantischen Mündern alles ein, verschlucken die Menschen ganz oder zerfetzen sie mit ihren mannsgroßen Zähnen.“ Tsuna wurde schwindelig und er sackte etwas tiefer in seinen Sitz, alles drehte sich um ihn. Mannsgroße Zähne? „Es gibt verschiedene Theorien, warum sie Schiffe angegriffen haben, einige Forscher denken, dass sie die Schatten vielleicht für Wale gehalten haben“, was bitte??, „und versehentlichen attackierten, weil Menschen für sie eigentlich nicht mehr als ein Happen sein sollten. Aber was, wenn ...“ Tsuna schluckte schwer. „Ich finde das klingt logisch“, brachte er schnell heraus, immerhin ihr kleines Boot sollte nicht groß genug sein um es auch nur mit einem Babywal zu verwechseln ... oder?, „Also hat es keinen Grund uns anzugreifen, oder?“ Gokudera stutzte etwas herausgerissen. „Naja, was, wenn sie vielleicht einfach den Geschmack mochten und ...“ „Hiiiiii!“ Ein Aufschrei unterbrach ihm, als links neben dem Bott ihnen ein Schatten auftauchte und unter ihnen hindurch schwamm. Tsuna war zu geschockt, als dass er gemerkt hatte, wie der kleine Otter auf der anderen Seite auftauchte und auf einen im Wasser treibenden Ast kletterte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)