Schreibaufgabe 2016 von Felicity (Eine kleine Geschichte pro Tag) ================================================================================ Tag 80: Nasenspitze (Reborn!) ----------------------------- Er musste sich beeilen. Tsuna hatte es bisher immer geschafft ziemlich pünktlich zu sein, aber heute war einfach nicht sein Tag gewesen. Erst hatte er sich beim Frühstück Tee über das Hemd geschüttet, dann nach einem anderen suchen müssen, was damit endete, dass Kyoko, die eigentlich dabei war sich zu einem Mädelstag mit Haru fertig zu machen, ihm noch eins bügeln musste. Irgendwie hatte er in dem Chaos seine Autoschlüssel verloren und als er sie endlich fand - im verstauten Hemd - war das Auto erst beim dritten Versuch angesprungen, kurz bevor er schon soweit gewesen war, alle Vorsicht über Bord zu schmeißen und einfach im Hypermodus hin zu fliegen. Aber er brauchte nicht Gokuderas wiederholte Einschärfungen, um zu wissen, dass es sehr wichtig war, dass sie heute einen guten Eindruck machten. Immerhin ging es in den Verhandlungen mit der Cocomero Famiglia um nicht gerade kleine Beträge und es war wichtig, dass sie gut verliefen. Er blieb vor der Tür stehen und holte ein paar Mal tief Luft, bis er sich sicher war, dass er nicht zu sehr außer Atem klang, dann zupfte er nochmal seinen Anzug zurecht, stellte sicher, dass seine Krawatte saß, wo sie hin sollte und öffnete die Tür. Zwei seiner Leute nickten ihm zu und er eilte schnell weiter, als er Yamamoto in der Mitte des großzügigen Eingangsbereich beim Brunnen stehen sah. Ein wenig verwundert stellte er fest, dass Gokudera fehlte. Tsunas Blick huschte auf seine Armbanduhr. Er war ... nun, sehr pünktlich angekommen. Noch nicht zu spät, aber viel hätte nicht gefehlt, wo um alles in der Welt steckte seine rechte Hand? Yamamoto sah ihn kommen und war mit zwei großen Schritten bei ihm. Er nickte ihm kurz zu, dann weiteten sich seine Augen kaum merklich. „Gokudera hat unsere Gäste schon begrüßt, sie waren etwas früh dran ... offenbar haben sie den japanischen Verkehr für schlimmer gehalten. Ähm, Tsuna, du solltest vielleicht ...“ In dem Moment, als er etwas sagen wollte, öffnete sich eine Tür an der Seite der Halle und ein kleiner, schlanker Mann in einem Anzug trat wild gestikulierend ein. „Ah, Signore!“ Yamamoto neben ihm räusperte sich und deutete kurz verschwörerisch und deutete auf seine Nasenspitze. Tsuna blinzelte. Und sah Cocomero auf die Nase. Es war eine für japanische Verhältnisse recht große und etwas rundliche Nase, aber nichts, dass Tsuna bei Italienern nicht schon gesehen hatte. Was immer er ihm sagen wollte? „Buenasera, Signore Cocomero“, antwortete er in mittlerweile zum Glück nicht mehr zu stockendem Italienisch, „Hatten Sie eine gute Reise?“ Der Herr schüttelte die dargebotene fest Hand und nickte eifrig. „Oh, ja, Japan ist wundervoll!“ Gokudera kam hinter dem Herren und zwei ziemlich großen Muskelprotzen, die vermutlich seine Bodyguards waren in die Halle und stutzte kurz. Dann deutete auch er schnell auf seine Nasenspitze. Und Tsuna war verwirrt. Betrachtete erst Gokuderas Nase, dann Yamamotos und dann noch einmal Cocomeros, während er mit halbem Ohr den Beschreibungen der herrlichen Tempel auf dem Weg zum Treffpunkt lauschte. Was hatten die nur alle mit Nasen? Ja, sie hatten alle unterschiedliche, aber, nein, er fand nicht, dass eine davon sonderlich auffällig war. Verwirrt erwiderte er den Blick. Gokudera sah sich unsicher um. „Zehnter, Verzeihung, dürfte ich Euch vor der Besprechung noch kurz entführen? Ihr müsst noch etwas unterschreiben, das leider keinen Aufschub zulässt.“ Tsuna stutzte und nickte kurz. „Verzeihung, Signore“, sagte er zu einem nickenden Cocomero, der sich begeistert der Wandrolle mit Abbildung einiger Kraniche zuwand und nun stattdessen Yamamoto zutextete. Gokudera führte ihn schnell in einen Nachbarraum und Tsuna wartete auf das Dokument, doch stattdessen zog seine rechte Hand einen kleinen Taschenspiegel hervor und reichte ihm ihn. Tsuna verkniff sich die Frage, warum er so etwas dabei hatte und sah hinein. Und schlagartig wurde er vermutlich ziemlich rot. Und musste an Kyoko denken, die ihm zum Abschied einen Kuss auf die Nasenspitze gegeben hatte ... nachdem sie Lippenstift aufgetragen hatte ... oh je ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)