Schreibaufgabe 2016 von Felicity (Eine kleine Geschichte pro Tag) ================================================================================ Tag 26: Brille (Reborn!) ------------------------ Vielleicht hätte er ahnen sollen, dass es ein schlechter Tag werden würde - und vielleicht sollte er sich doch auch mal eine Alternative überlegen für genau diese Tage. Andererseits sollte das nichts sein, was ihn so sehr aus der Fassung brachte und, ehrlich, es gab schlimmeres. Änderte aber trotzdem nichts daran, dass es nervig war und ihn durchaus schon mal auf die Palme bringen konnte. Als er das Haus verließ, war es trüb und wolkenverhangen, außerdem war es kalt und die Luftfeuchtigkeit hoch. Hier und da lagen Schneekleckse, die anfangen zu schmolzen und dafür sorgten, dass Schuhe schnell und zuverlässig durchweichten. Sein Atem bildete in der Luft kleine Wolken und er murrte unwillig. Nicht, dass es ihn zu groß juckte, aber das war kein gutes Wetter um irgendwas zu unternehmen und die fehlende Sonne drückte die Stimmung der meisten Menschen. Wie jeden Morgen, wenn er sich nicht bemühte pünktlich zu sein, lief er beim Kiosk vorbei und kaufte sich eine Zeitung. Das trübe Licht machte das Lesen aber nicht unbedingt einfacher und so kramte er automatisch in seiner Tasche nach dem Brillenetui, nur um festzustellen, dass er es zuhause vergessen hatte. Mit einem Fluch auf den Lippen marschierte er also wieder zurück (er brauchte die Brille vielleicht nicht für den Alltag, aber einen Tag ohne sie zu lesen bedeutete Kopfschmerzen und die konnte er nicht wirklich gebrauchen) und kramte in seinem Zimmer, bis er sie schließlich viel zu offensichtlich auf dem Nachttisch fand. Wie auch immer sie dahin gekommen war. Inzwischen also mit deutlicher Verspätung stampfte er nochmal zur Schule und kam genau pünktlich zum Schlag der ersten Pause an. Schüler stürmten ihm entgegen, als er ins Innere lief. Er kam aber nur ein paar Schritte weit, bis ... er nichts mehr sah. Auf einmal war alles von einer weißen Schicht überzogen. Genervt ließ er die Brille mit einem Nasenrümpfen tiefer sinken und schielte darüber hinweg. „Ah, Gokudera!“ Wunderbar, die erste Person, die er heute sehen wollte ... „Komm, Tsuna wartet draußen schon, Senpai will uns irgendwas zeigen.“ Er wollte protestieren, aber wenn der Zehnte dort war, sollte er vielleicht auch hin und so nahm er die Brille runter, wischte sie flüchtig an seinem Shirt ab und setzte sie wieder auf, als sie nach draußen liefen. „Extremer Wurf!!“ Und es war doch eine dumme Idee gewesen, denn kaum trat er nach draußen, landete ein Schneeball in seinem Gesicht. Nun, immerhin hatte er ihn nicht in den Augen, dafür aber überall auf der Brille. Er nahm sie ab, schüttelte sie und sah unzufrieden auf die nassen Klatscher, wischte sie erneut weg, nur, damit er jetzt Schlirren sah. Super. Er knurrte leise. „Das war kein guter Wurf! Überlass das anderen“, grummelte er mürrisch, doch als Ryohei ihm antworten wollte, donnerte es auf einmal und wenige Sekunden später hing ein feiner, nasser Schnee in der Hand und malte ihm Flecken in seine Sicht. Er nahm die Brille ab und merkte, dass er dabei Tatschen mit den Fingern drauf machte ... naja, machte es jetzt auch nicht mehr schlimmer, mit Glück hatte er noch ein Brillenputztuch dabei. Es gab wirklich Tage, die waren einfach nicht Brillentauglich ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)