Schreibaufgabe 2016 von Felicity (Eine kleine Geschichte pro Tag) ================================================================================ Tag 20: Krankheit (Reborn!) --------------------------- Dass er um acht Uhr noch nicht im Büro war, war unüblich genug gewesen, dass er aber nicht mal an sein Handy ging wirklich besorgniserregend. Gut, Tsuna war in Italien und würde es nicht mitbekommen, aber gerade zu diesen Zeiten war Gokudera doch normalerweise eher noch überpünktlicher als ohnehin schon. Um neun schließlich beschloss Yamamoto, dass er nach ihm sehen sollte, meldete sich vorübergehend ab und fuhr den kurzen Weg zu Gokudera nach Hause. Er zögerte kurz und zog dann den Ersatzschlüssel aus der Tasche, den er vor Ewigkeiten mal bekommen hatte und am Bund mit seinen anderen Schlüsseln mit sich trug. „Hallo?“, fragte er, als er eintrat und ein lautes Husten war die Antwort, dann kurze Stille und ein sehr genervtes und heiseres „Was zum Geier machst du hier und nicht im Büro?“ das allerdings deutlich weniger eindrucksvoll wirkte, da es durch einen weiteren Hustenanfall unterbrochen wurde. Stirnrunzelnd lief Yamamoto zum Schlafzimmer und fand dort einen reichlich bematscht aussehenden Gokudera, der offenbar gerade dabei sich aus dem Bett zu schälen. Er sah aus, als hätte er sehr spät mehr als nur ein Glas getrunken, sein Gesicht war rötlich verfärbt und sein Blick wirkte etwas glasig. „Geh wieder auf die Arbeit“, knurrte Gokudera ihn an, aber mit seiner belegten, heiseren Stimme war es nicht ganz so wirkungsvoll wie sonst, „Ich komm auch gleich ...“ Er drückte sich ganz offensichtlich mit einiger Mühe hoch und ... wankte leicht. Hatte er echt was getrunken oder ...? Als er einen unsicheren Schritt machen wollte und leicht taumelte, entschied Yamamoto, dass es reichte, griff nach vorne und fing ihn auf, ehe er sich noch aufs Gesicht legen konnte. Die Haut glühte regelrecht, soviel also dazu ... er drückte Gokudera mit sanfter Gewalt wieder ins Bett zurück, was ihm ein Knurren einbrachte. „Lass mich, Idiot!“ „Du bist krank“, war die simple Antwort und spätestens, dass die offensichtlich versuchte Gegenwehr komplett fehlschlug war der letzte Beweis, dass sein Gegenüber sich wirklich gut was eingefangen hatte. Es steckte fast keine Kraft in seinen Versuchen trotzdem aufzustehen. „Du bleibst im Bett und erholst dich.“ „Ach was, das ist nur eine leichte Erkältung und ...“ Ein erneuter Hustenanfall unterbrach ihn. Yamamoto schmunzelte leicht. „Ich würde das eher Halsentzündung nennen. Und so heiß, wie du bist, eine gute. Du bleibst hier.“ Zehn Minuten und eine kleine, sehr einseitige Rangelei später lag Gokudera knurrend und murrend doch wieder im Bett, ein Fieberthermometer im Mund und eine Tasse Tee sowie einen Teller heißer Hühnerbrühe auf dem Nachtisch. Yamamto zupfte das Thermometer aus seinem Mund und sah darauf. „Na, da hast du dir gut einen gegeben ...“, murmelte er und hielt es so hin, dass Gokudera es auch sehen konnte. „Und über 39° sagen eindeutig du bleibst im Bett. Bist du brav und isst selbst oder soll ich dich füttern?“ Okay, das hätte er ahnen können, dass das keine gute Idee war, denn Gokuderas Temperament meldete sich und er fuhr im Bett hoch. „Was glaubst du eigentlich, was ...“ Er wankte wieder und es war offensichtlich, dass im schwindelig war. Yamamoto drückte ihn zurück ins Kissen. „Ich muss auf die Arbeit ...“, murmelte Gokudera dann etwas leiser, „Gerade, wenn der Zehnte nicht da ist, muss ich ...“ Yamamoto schüttelte nur den Kopf. „Das musst du nicht. Was du tun musst, ist dich erholen. Ich bin mir sicher, Tsuna würde es auch nicht gut finden, wenn du so gehst. Du würdest früher oder später nur zusammenbrechen und im Krankenhaus landen. Willst du, dass er sich noch mehr Sorgen macht?“ Das zog offenbar ein wenig, denn Gokudera biss sich leicht auf die Unterlippe. „Aber die Arbeit ...“ Yamamoto seufzte leise. „Vertraust du mir so wenig, dass du denkst, ich schaffe das nicht mal einen Tag ohne dich?“, fragte er sacht, was Gokudera kurz verdutzt blinzeln und dann den Blick abwenden ließ. „Du bist aber gerade auch nicht da ...“, murmelte er dann schwach. „Ja, weil du so unvernünftig bist, dass ich hier bleiben muss.“ Wieder ein Knurren, dann ein Seufzen. „Schon gut, du hast gewonnen. Ich bleib hier und kämpf mit dieser scheiß Krankheit. Jetzt geh schon und kümmer wenigstens du dich um das Wichtige ... Aber sobald das dämliche Fieber weg ist, komm ich wieder ...!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)