Festliche Vergesslichkeit von Kanna (LunaxNeville) ================================================================================ Kapitel 1: Festliche Vergesslichkeit ------------------------------------ RUUUMMS! Der Inhalt der Tasche und die Mimbulus Mimbeltonia landeten mitten im Gang und verstreuten sich in alle Richtungen. Das Tintenfass zerbrach und die Tinte verteilte sich auf fast alle Unterlagen. Die Pflanze hüpfte aus seinem Topf und landete mitten in einer Tintenlache. „Oh neiiin“, stöhnte Neville und seufzte schwer. „Nicht schon wieder!“. Mühselig rappelte er sich auf und begann seine Sachen wieder zusammenzusammeln. Die Mimbulus Mimbeltonia setzte er schnell wieder in seinen Topf, musste aber feststellen, dass einer seiner Ableger beim Sturz abgebrochen waren. Ein paar Schüler gingen kopfschüttelnd an dem Gryffindor vorbei und lachten. Erst nach einigen Minuten beugte sich jemand neben ihm herunter, richtete seinen Zauberstab auf die Tintenpfütze und flüsterte einen Zauberspruch. Im Nu war die Tinte wieder im kleinen Fässchen und die Unterlagen wieder sortiert und gestapelt. „Danke“, nuschelte Neville und sah, dass Luna neben ihm stand. „Das ist doch selbstverständlich“, antwortete sie darauf fröhlich, lächelte und hüpfte davon. Neville lächelte, räumte seine Sachen wieder in die Tasche und setzte seinen Gang langsam in Richtung Geschichte der Zauberei-Unterricht fort. Wieso war er nur immer so ein Tollpatsch? Würde er auch so reagieren, wenn er ein Außenstehender wäre? Würde er auch an dem tollpatschigen Schüler kopfschüttelnd vorbeilaufen und lachen? Luna war eine der wenigen Schüler, die hilfsbereit und nett waren. Er musste lächeln, als er an sie dachte. „Neville schnell, der Unterricht geht los!“, hörte er Seamus‘ Stimme aus dem Klassenraum vor ihm und Neville begann einen Schritt schneller zu laufen und wäre fast wieder gestolpert. Seufzend und gerade noch pünktlich betrat er den Klassenraum. Später beim Mittagessen in der großen, festlich geschmückten Halle hatte er sich an einen freien Platz gesetzt und sah beim Herausnehmen seines Erinnermich, dass er etwas vergessen zu haben schien. Lange überlegte er, wurde aber aus seinen Gedanken gerissen, als sich jemand neben ihn setzte. „Lu..una…“, stotterte er und sah sie vorsichtig an. „Du sitzt hier so alleine“, bemerkte sie und nahm sich etwas vom Kartoffelbrei. Sie lächelte wieder und erkannte dann sein Erinnermich. „Oh du hast etwas vergessen“, sagte sie und zeigte auf die kleine Glaskugel, die mit rotem Rauch gefüllt war. „Es muss nichts wichtiges sein“, meinte sie daraufhin beiläufig. „Sonst wäre es dir bestimmt schon eingefallen.“ Ihr Lächeln verstarb nicht. Neville fühlte sich in ihrer Nähe wohl und er fühlte sich bei ihr nicht wie ein Trottel, der planlos durch die Gegen irrte und dauernd seine Sachen irgendwo liegen ließ. Er fühlte sich etwas stärker und einfach von jemanden wahrgenommen. „Ich mag die Weihnachtszeit“, erzählte Luna und riss Neville erneut aus seinen Gedanken. Sie schaute sich in der Großen Halle um, während sie sich eine Gabel mit Kartoffelbrei in den Mund schob. Neville schaute ebenfalls hoch. Es war wie jedes Jahr zu Weihnachten sehr festlich geschmückt und die grünen und roten und goldenen Kugeln und Girlanden und Lametta fand man auf jedem der vielen kleinen Tannenbäume wieder, die in der Halle verteilt waren. „Kommst du auch zur Weihnachtsfeier?“, fragte sie dann und sah wieder zu Neville. Der Gryffindor überlegte wieder gut, bevor er etwas sagte. „Weihnachtsfeier?“, flüsterte er und versuchte sich zu erinnern. „Wir können zusammen hingehen“, sagte sie, ohne auf die Frage von Neville zu antworten. Dieser schluckte und wurde rot. Er nickte vorsichtig und lächelte leicht. „Ja“, gab er nur als Antwort. „Schön“, freute sich die zierliche Ravenclaw und sah wieder in die Luft um die verzauberte Decke zu bestaunen. Neville tat sich ebenfalls etwas vom Essen auf und die beiden saßen den Rest des Mittagessens schweigend da und beobachteten die anderen Schüler und die geschmückte Halle. Auf dem Weg nach draußen auf die Ländereien zu den Gewächshäusern, fiel ihm dann wieder ein, woran ihn sein Erinnermich erinnern sollte. „Das Anmeldeformular!“, stellte er panisch fest. Er suchte in seiner Tasche und fand es etwas zerknickt und zog es heraus. Währenddessen rempelte ihn jemand von der Seite an. „Longbottom, steh nicht immer so planlos und unbrauchbar in der Gegend rum“, pöbelten ein paar Slytherins und lachten. Neville versuchte sie weitestgehend zu ignorieren und sah weiter auf sein Formular. Anmeldeformular Weihnachtsfeier An alle Schüler, die über Weihnachten in Hogwarts bleiben, wird eine Weihnachtsfeier veranstaltet, die am 25.12. in der großen Halle um 17 Uhr stattfinden wird. Alle Schüler, die an diesem Event teilnehmen möchten, tragen bitte ihren Namen auf das Formular ein und geben dieses bis spätestens zum 17.12. im Lehrerbüro ab. Mit freundlichen Grüßen Minerva McGonagall Stellvertretende Schulleiterin der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei. Neville las das Abgabedatum. Er war zu spät. Es war mittlerweile der 19.12. und er hatte den Abgabetermin verpasst. Jetzt, wo er doch sogar jemanden hatte, mit der er unbedingt hingehen wollte. Wieder seufzte er tief, stopfte das Formular wieder in die Tasche und schlurfte den Rest des Weges zum Unterricht. „Du kannst dich bestimmt noch anmelden“, munterte Hermine Granger ihn im Gewächshaus auf. „Man kann dich bestimmt noch auf die Liste setzen!“ Er hatte Hermine, Harry und Ron von dem verpassten Abgabedatum erzählt. „Ja auf einen Platz mehr oder weniger kommt es bestimmt nicht an“, fügte Ron hinzu. „Versuch es nachher mal bei Professor McGonagall nach dem Unterricht.“ „Ich fürchte das ist leider zu spät, Mister Longbottom“, entgegnete Professor McGonagall dann später nach dem Verwandlungsunterricht. „Wir hatten nicht umsonst eine Frist für die Anmeldung gesetzt.“ „Aber Professor, sie wissen doch, wie vergesslich er ist“, mischte sich Hermine ein. Die Hauslehrerin für Gryffindor sah sie zwar verständnisvoll an, schüttelte jedoch mit dem Kopf. „Tut mir Leid, da können wir keine Ausnahmen machen.“ Neville senkte seinen Kopf und hatte sich schon zum Gehen umgedreht, als Hermine ihre Lehrerin angesprochen hatte. Ja er war vergesslich, tollpatschig, trottelig, dumm und einfach ein Nichtsnutz. Da konnte er einmal mit einem Mädchen ausgehen und dann so etwas! Traurig mit seinem Mimbulus Mimbeltonia im Arm, ging er in Richtung des Gemeinschaftsraumes der Gryffindors. Er setzte sich dort an einen kleinen runden Tisch, packte seine Hausaufgaben aus und versuchte sich damit etwas abzulenken und nicht an die geplatzte Verabredung zu denken, die er auch noch Luna mitteilen musste. Es war einfach kein schöner Tag für Ihn gewesen. „Das tut mir Leid Neville“, hatte Hermine ihm später noch gesagt. „Ich habe noch alles versucht.“ Neville hatte nur mit dem Kopf geschüttelt und nur ein kleines „Danke“ herausgebracht, bevor er zum Jungenschlafsaal hinauf gegangen war. Es hatte doch selber Schuld. Neville erwartete vom nächsten Tag keine Besserung seiner Laune. Er setzte sich an den Frühstückstisch wieder alleine an einen Platz und kaute lange auf seinem Toast herum. Er wollte Luna nicht absagen. Er wollte so gerne mit ihr zu dem Fest und hasste sich einfach so sehr selbst dafür, dass er so vergesslich war. „Hi Neville“, hörte er dann ihre Stimme hinter sich und er drehte sich langsam um. „Luna“, sagte er sanft und lächelte sie kurz an. Er drehte sich wieder um und die Blonde setzte sich neben ihn. „Ich habe die Anmeldefrist für die Weihnachtsfeier versäumt und kann leider nicht hinkommen“, sagte er sofort, ohne sie dabei anzuschauen. Traurig biss er ein letztes Mal von seinem Toast ab. „Oh“, sagte Luna, lächelte jedoch immernoch. „Aber das macht doch nichts“, erwiderte sie gleich darauf. „Wir können unsere eigene Weihnachtsfeier veranstalten“, schlug sie dann vor. Der Gryffindor schaute auf und sah sie mit großen Augen an. „Eine eigene? Aber dann kannst du nicht zum Fest gehen…“. „Das macht doch nichts, sie ist bestimmt sowieso sehr langweilig. Es wird alles voller Nageln sein.“ Luna sah wieder an die Decke und summte eine Melodie, die Neville nicht kannte. Er lächelte. „Okay.“ Die Schüler strömten am 25.12. in die große Halle, vor der Neville wartend stand. Er hatte seinen Festumhang angezogen und schaute immer wieder auf seine Uhr. Er war viel zu früh erschienen, stellte er fest und trat immer wieder vom einen Fuß auf den anderen. „Kommst du auch gleich?“, fragte dann ein Zweitklässler, der ebenfalls aus Gryffindor war. „Es gibt bestimmt so viele tolle Sachen zu essen!“ Neville schüttelte jedoch nur den Kopf und der Schüler war auch schon in der großen Halle verschwunden. Es dauerte nicht lange, als Luna mit einem mintfarbenen bauschigen Kleid, das ihr bis zu den Knien ging, die Marmortreppe in der Eingangshalle herunterhüpfte und ihn anlächelte. Er erkannte einen weihnachtlichen Haarreif in ihrem Haar, der die gleiche Fabre wie ihr Kleid hatte und lauter kleine Rentiere aufwies, die verzaubert waren und auf dem Reif hin und her sprangen. Auch auf Ihrem Kleid am Saum erkannte er kleine aufgestickte Rentiere, die sich allerdings nicht bewegten. „Dein Anzug lässt dich äußerst adrett aussehen“, sagte Luna zur Begrüßung und Neville wusste nicht, ob das ein Kompliment war oder nicht, bei Luna wusste man nie. Aber er freute sich. „Du siehst auch sehr hübsch aus!“ Da Luna nichts darauf erwiderte, war Ihre Aussage anscheinend positiv gemeint. „Wo gehen wir nun hin?“, fragte Neville vorsichtig und sah wieder einige Schüler na ihnen vorbeigehen, die in die Große Halle wollten. „Komm mit“, sagte seine Begleiterin, nahm ihn an der Hand und zog ihn zurück zur Marmortreppe. Sie gingen eine Zeitlang durch das Schloss, bis sie schließlich zu der Wand kamen, die Neville sehr bekannt vorkam. Es dauerte nicht lange, bis eine Tür an der kahlen Wand erschien und Luna zögerte nicht lange, bis sie den Knauf der Tür ergriff und die beiden in den Raum der Wünsche traten. Der Raum war nicht wie die letzten Male, bei denen Neville den Raum gesehen hatte und so wie bei den DA-Treffen groß und für Zaubererduelle geeignet, sondern war klein und sehr gemütlich. An den Wänden hingen weihnachtliche Bilder und der Raum war festlich geschmückt, wie in der großen Halle. Ein Bücherregal, eine Kommode und eine große Sitzgruppe mit einem kleinen Tisch waren an Möbeln vorhanden und im Kamin prasselte bereits das Feuer. Ein weiter Tisch stand rechts an der Wand und präsentierte ein kleines Büffet mit fertigen Speisen und Getränken. „Sehr gemütlich und weihnachtlich“, stellte Luna fest und besah sich das Buffet. „Es wurde nichts vergessen.“ Neville sah sich ebenfalls um. Er hörte wie Weihnachtsmusik von irgendwoher kam und dem ganzen nochmal eine gemütlichere Stimmung verlieh. Mit einem leisen „Plopp“ kündigte sich ein Hauself an. „Guten Abend Miss, guten Abend Mister“, begrüßte der Hauself freundlich die Hexe und den Zauberer. „Ich stehe Ihnen heute gern zur Verfügung, wenn Sie etwas brauchen.“ So viel Aufmerksamkeit war Neville nicht gewöhnt und lief rot an. „D…danke“, stammelte er und Luna machte neben ihm einen Knicks. Sie setzten sich auf eines der dunkelroten Sofas und bekamen vom Haushelfen zwei Butterbiere und ein kleines Häppchen zur Vorspeise serviert. Neville genoss den Abend sehr. Er und Luna genossen das leckere Essen, erzählten sich witzige Geschichten aus Alltagssituationen und spielten unteranderem „Snape explodiert“. Schließlich verließen die beiden etwas angeheitert den Raum der Wünsche, als es schon weit nach Mitternacht war. Fröhlich schlenderten die beiden Hand in Hand den Korridor entlang. „Das war schön“, sagte Luna. Sie summte nebenbei immer noch dieselbe Melodie, die sie schon vor Tagen gesummt hatte. Neville nickte. „Ja. Und du hattest Recht. Die andere Party wäre voller Nageln gewesen, das wäre nicht so gemütlich gewesen“, stellte der Zauberer fest. Er wusste zwar immer noch nicht was Nageln waren, aber konnte Luna nun besser kennenlernen und ein wenig mehr verstehen, warum sie immer so fröhlich und positiv eingestellt war. Luna sah ihn lächelnd an. In dem Moment fiel Neville noch etwas ein und er kramte in der Innentasche seines Festumhangs, bis er ein kleines rosa-glänzendes Päckchen herausholte. Zögernd betrachtete er es und überrichte es schließlich der Ravenclaw. Diese nahm es neugierig entgegen, packte es aus und zum Vorschein kam ein kleines dunkles Etui mit einem altgoldenen Armkettchen. Ein kleiner Anhänger in Form eines Erinnermichs war daran befestigt und baumelte hin und her, als Luna es hochhielt zum Betrachten. „Das ist unglaublich hübsch“, sagte sie und machte es sich um. „Dann kann ich immer an den schönen Abend denken.“ Die Hexe lehnte sich vor und gab Neville einen Kuss auf die Wange. Dann steckte sie das Etui in ihre kleine Tasche, die sie umhängen hatte und hüpfte in Richtung des Ravenclaw-Gemeinschaftraumes davon. Neville grinste und schaute ihr noch nach, bis sie um die Ecke gebogen war. Manchmal war es doch nicht so schlimm so vergesslich zu sein, dachte er und schlenderte fröhlich davon. 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