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Wahre Liebe

You and Me ♥
von

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Prolog

Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig.

Sie eifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.

Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil,

lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.

Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.

Sie erträgt alles, sie glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.

Die Liebe hört niemals auf.

- Erster Brief an die Korinther 13,4
 

„Blöde Liebe.“, ein leises Schnauben ertönt, während ein Stein in das Wasser fällt, ein leises Platsch von sich gibt und zum Grund des Teiches sinkt. „Sasuke, warum schießt du Steine durch die Gegend und spielst nicht etwas mit Itachi?“, klingt die relativ strenge Stimme seines Vaters zu ihm herüber und er hebt den Kopf. Sein Blick hebt sich von der grünen Wiese und wandert nach links zur Terrasse, auf welcher sein Vater gelassen sitzt und mit der Sonntagszeitung in der Hand das schöne Sommerwetter genießt. „Mama hilft ihm beim Lernen. Irgend so ein blödes Liebesgedicht.“, brummt der kleine Junge und schiebt die Hände in die Hosentaschen. „Liebe ist doch voll blöd!“, fügt er hinzu und blickt trotzig auf. Das Lachen seines Vaters lässt ihn verwundert zu diesem blicken. Ein Lächeln ziert sein sonst so gleichgültiges und strenges Gesicht, während er die Zeitung zuklappt und ordentlich zusammen faltet. „Setz dich zu mir Sasuke.“, weist er der Jungen an, welcher stumm der Aufforderung seines Vaters folgt und sich auf den, mit einem Sitzpolster ausgestatteten, Gartenstuhl neben seinen Vater setzt. „Ich will dir einmal etwas über die Liebe erzählen.“, beginnt er und legt die Sonntagszeitung auf den kleinen Tisch zwischen ihnen beiden ab. Interessiert blickt der kleine Schwarzhaarige zu ihm auf, selten erlebt er seinen Vater so gelassen und gut gelaunt, meist wirkt er so streng und verlangt immer das man sein bestes gibt und wenn zeigt er sich eher gegenüber seinem Bruder so, als gegenüber ihm. Weswegen dieser Moment für ihn nun etwas ganz Besonderes und Seltenes ist. Ihm ist bewusst dass er solche Augenblicke nicht mehr oft mit seinem Vater teilen wird, weswegen er ihn in sich aufsaugen will, jedes einzelne Detail, um sich später immer daran erinnern zu können.
 

„Die Liebe ist ganz und gar nicht, wie du sagst, blöd.“, Fugaku schmunzelt und blickt auf die grüne Wiese vor ihnen, auf welche die Sonne ihre Strahlen hinab sendet. „Du hast schon Recht. Manchmal ist die Liebe wirklich blöd, sie kann auch ziemlich wehtun. Aber im Grunde genommen ist die Liebe etwas Einzigartiges und wunderbares, für jeden Menschen, man darf sich vor ihr nur nicht verschließen, denn es kann sein dass man sie verpasst und das bereut man anschließend sein ganzes Leben lang.“, fängt er an zu erzählen und wirkt dabei fast so als würde er der Melancholie verfallen. „Hermine Cziglérvon Èny-Vecse beschrieb die Liebe einst einmal: Was ist Liebe? In einem Wort die Welt. Ein Märchen ohne Ende, von Geistermund erzählt. In einer kleinen Thräne, ein weiter Ozean. In einem leisen Seufzer, ein wirbelnder Orkan. Der Himmel und die Hölle in einem einz’gen Blick, ein allvernichten Wege, ein allumfassend Glück. Ein Blitz in einer Berührung, der dich durchzuckt mit Macht, die überselig oder dich überelend macht. Die Gegenwart und Zukunft in einem Druck der Hand, in einem einz’gen Kusse ein lohender Weltenbrand. Ein magisches Gewebe von Traum und Wirklichkeit, in einem Augenblicke die ganze Ewigkeit. Ein Meisterroman der Schöpfung, das Lebens Poesie, das hohe Lied der Seele, die Weltensymphonie. Ein rätselhaftes Dunkel, ein Strahl des Gotteslichts, ein Engel und ein Dämon, ein Alles und ein Nichts.“, strömen die sanften Wörter über die Lippen des Vaters, während ein Lächeln auf seinen sonst so streng verzogenen Lippen liegt.
 

„Merke dir diese Worte gut, mein Sohn. Es gibt die wahre Liebe, für jeden von uns. Selbst für diejenigen die nicht daran Glauben oder sich ihr verwehren, oder sie für blöd halten. Aber sie existiert. Und eines Tages wirst auch du ihr gegenüberstehen. Einem Mädchen, welches dich begeistert und mitreist. Obwohl dein Verstand es noch nicht begriffen hat, weiß dein Herz und dein Körper bereits, dass ist deine einzig wahre Liebe. Noch bevor du ein Wort mit ihr gewechselt hast, weißt du dass du sie wieder sehen willst und alles daran setzen wirst sie wieder zu sehen. Sie fasziniert dich und du fühlst dich wie gefangen in einem Bann, aus dem du nicht entkommen willst. Du bist wie verzaubert von ihr und sie erscheint dir so unwirklich, so wundervoll dass sie unmöglich echt sein kann, dass du glaubst sie ist ein Engel. Selbst wenn sie nicht in der Nähe ist denkst du an sie, träumst von ihr und freust dich über jede Nachricht oder jeden Anruf von ihr, jedes Treffen. Glücksgefühle durchströmen dich bei einem Gedanken an sie und du willst ihr jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Und wenn du ihr gegenüber stehst, ist es als würde die Welt still stehen, du brauchst nichts überstürzen oder hetzen, denn ihr habt alle Zeit der Welt. Sie ist besonders und so solltest du auch mit ihr umgehen, das sie und jeder Moment mit ihr besonders ist.“, er seufzt selig auf. „Liebe ist etwas wunderbares mein Sohn, auch wenn sie wehtun kann. Denn manchmal muss man Entscheidungen treffen die einem selber sehr wehtun, aber deren Ergebnis dieses Mädchen glücklich macht und dass ist das einzige was für dich zählt, wenn es um deine einzig wahre Liebe geht. Dass sie glücklich ist.“, Fugaku lächelt leicht und sein Blick legt sich auf das Biotop in welches die Terrasse wie ein Steg rein ragt.
 

„Jetzt magst du es noch nicht verstehen, aber denk an meine Worte, behalte sie gut im Kopf und sie werden dich eines Tages den richtigen Weg weisen, wenn du ihr gegenüber stehst, diesem einen besonderen Mädchen, welches die Welt für dich bedeutet.“, sein Vater wendet sich zu dem Jungen um, streicht diesem sanft durch die Haare und lächelt liebevoll und einen Hauch melancholisch. „Aber Mädchen sind doch blöd!“, gibt der kleine, 9-jährige Schwarzhaarige etwas trotzig zurück, um seinen Vater an diesem Umstand zu erinnern. „Ja, jetzt noch vielleicht, warte nur bis du älter wirst, dann wirst du es verstehen.“, amüsiert lacht sein Vater auf und streicht nochmals durch die kurzen Haare seines jüngsten Sohnes. „Und jetzt geh und spiel ein bisschen mit dem Ball.“, er zieht seine Hand zurück und der Junge springt auf und läuft von der Terrasse um den Teich herum zum Schuppen. „Was habt ihr beide denn gemacht?“, ertönt die liebliche Stimme der schwarzhaarigen Frau, welche durch die Balkontür nach draußen zu ihrem Mann tritt. „Ein Gespräch über die wahre Liebe geführt.“, lächelnd nimmt er die Hand der Frau und hebt seinen Blick, um das schöne Gesicht seiner wahren Liebe zu betrachten, welche amüsiert auflacht und ihrem Mann durch die Haare streicht.
 


 

~>*<~
 

Unruhig rutscht das kleine Mädchen auf ihrem Sitz herum. „Mama, sind wir bald da?“, fragend blickt sie zu ihrer Mutter, zu ihrer linken auf. Lächelnd wendet sie ihren Blick auf ihre Tochter um, mustert diese sanft. „Ja, bald mein Schatz.“, die Frau, macht das Magazin in ihrer Hand zu und legt es auf ihrem Schoß ab. „Wie lange dauert es denn noch?“, quengelt das noch sehr junge Mädchen. „Ein bisschen noch aber nicht mehr all zulange.“, gibt die Mutter beruhigend von sich und streicht sanft über den Schopf ihrer 6-jährigen Tochter, „Schlaf noch etwas, bis wir landen.“ „Aber ich bin nicht müde.“, äußert die kleine trotzig und verschränkt die kleinen Arme vor ihrer Brust. „Ich weiß mein Schatz, versuch es trotzdem.“, sanft lächelt Kaori ihrem kleinen Ebenbild zu.
 

„Wo fahren wir denn hin?“, fragt die Kleine weiter, ohne auf das zu hören was ihre Mutter sagt. Es ist einfach zu aufregend, dass erste Mal zu fliegen. Alles ist so fremd und ungewohnt, ganz anders als bei ihnen in der kleinen Wohnung. „Wir fliegen nach Amerika.“, antwortet ihre Mutter und betrachtet kurz ihren kleinen schlafenden Sohn, auf dem Sitz neben sich. „Ist das in der Nähe von Moskau?“, gibt die Kleine fragend von sich. Lächelnd schüttelt ihre Mutter den Kopf „Nein. Das ist sehr weit weg.“ Sanft streicht sie ihrem Sohn dabei durch die weichen kurzen blonden Haare, blickt dann wieder zu ihrer Tochter, welche auf ihrer anderen Seite den Sitz belegt. „Und wann fahren wir wieder nach Hause?“, neugierig blickt die Kleine in die blauen Augen ihrer Mutter. „Amerika wird unser neues Zuhause mein Schatz.“, aufmunternd lächelt Kaori dem Mädchen zu. „Aber es sind doch all unsere Sachen Zuhause!“, äußert Sakura beinahe fassungslos, all ihre Spielsachen sind noch dort! Enttäuscht kuschelt sie sich an ihren Lieblingsstofftiger. „Du bekommst ganz viele neue Sachen, wenn wir in Amerika bei deinem Papa sind.“, gibt ihre Mutter aufmunternd von sich und streicht ihr erneut über die seidigen Haare. Erstaunt blickt die Blaugrünäugige auf. „Mein Papa?“, fragt sie nach dem Mann den sie noch nie gesehen hat. „Ja, wir ziehen zu deinem Papa, mein Schatz.“, erklärt die blonde Frau lächelnd. „Wird mein Papa uns auch wehtun?“, ängstlich klammert Sakura sich an ihren Stofftiger. Ihre Mutter lächelt sanft aber auch etwas traurig. „Nein, mein Schatz das wird er ganz sicher nicht.“, seufzt sie leise aber aufmunternd, streicht ihrer Tochter liebevoll über den Oberarm, welchen sie sogleich mit einem schnellen Zucken wegzieht. „Aua.“, quengelt das Mädchen schmerzlich. „Tut es noch sehr weh?“, erkundet sich die Blonde fürsorglich und liebevoll. „Jaa..“, als ob das Stofftier sie schützen könnte, drückt sie sich an ihn. Ihre Mutter seufzt niedergeschlagen und klappt ihr Magazin wieder auf.
 

„Mama hast du meinen Papa lieb?“, erhebt Sakura nach ein paar Minuten wieder ihre Stimme und blickt fragend zu ihrer Mutter auf. „Ja habe ich, sehr sogar.“, lächelt die blonde Frau und lässt das Magazin wieder sinken, während sie ihre Tochter sanft betrachtet. „Und hat mein Papa dich auch lieb?“, stellt die kleine Rosahaarige die nächste Frage. „Ja, dein Papa hat uns alle sehr lieb.“, beantwortet Kaori lächelnd all die Fragen ihrer kleinen, neugierigen Tochter. „Warum war er dann so lange weg?“, bemerkt Sakura leicht schmollend. „Es ging nicht anders, aber jetzt ziehen wir zu ihm.“, erklärt die Grünäugige. „Und er hat dich nach der langen Zeit ganz sicher noch lieb?“, will das kleine Mädchen nun wissen. „Ja.“, ihre Mutter nickt lächelnd. „Wieso?“, fragend betrachtet die Rosahaarige die Frau neben ihr. Amüsiert lacht diese auf. „Weil es die wahr Liebe ist.“, gibt sie ihrer Tochter zu verstehen. „Wahre Liebe?“, erkundet sich Sakura. „Ja.“, erneut nickt ihre Mutter, „Er ist meine wahre Liebe und ich seine.“ Lächelnd betrachtet sie ihre Tochter. „Woher weißt du das?“, interessiert blicken blaugrüne Augen die Frau an. „Das spürt man, mein Schatz.“, versucht Kaori es zu erklären. „Woran?“, fragt Sakura sogleich weiter. „Das merkst du noch früh genug.“, sanft streicht die Blonde dem Mädchen durchs Haar.
 

„Wo findet man die?“, will die Blaugrünäugige weiter wissen. Ihre Mutter lacht wieder auf. „Die findest du an einem besonderen Ort, im Herzen eines Jungen der dich liebt.“, erwidert sie ihrer Tochter darauf. „Wie kann ich sie denn finden wenn sie im Herzen von dem Jungen ist?“, verständnislos schauen die blaugrünen Augen in das liebevolle Gesicht der Mutter. „Das spürst du, wenn du ihm begegnest.“, erklärt die grünäugige Frau. „Wo spüre ich das? Brauche ich dafür eine Wünschelrute?“, gibt Sakura wissbegierig von sich, und überlegt wo sie schnell eine Wünschelrute herbekommen könnte. Ihre Mutter lacht auf, was auch die Rosahaarige aufblicken lässt. „Nein. Das spürst du im Herzen.“, sanft lächelt die Frau ihrem jüngeren Ebenbild zu. „Im Herzen? Hm…“, murmelt Sakura und senkt ihr Kinn zu ihrer Brust hinab um diese zu betrachten. „Ich spür nichts. Ist mein Herz kaputt?“, ängstlich und verwirrt blickt sie wieder zu ihrer Mutter auf, welche wieder lacht. „Nein, du bist deiner wahren Liebe nur noch nicht begegnet, meine Süße.“, beruhigend streicht sie über den Kopf ihrer Tochter, „Weißt du ich glaube das mit der wahren Liebe ist so. Schon von Geburt an werden zwei Seelen für einander bestimmt und diese zwei Seelen sind zwei Menschen, die für einander bestimmt sind, ohne dass sie es wissen. Jeder von ihnen hat eine Hälfte dieser ganz besonderen Liebe und irgendwann im Leben begegnen sie sich dann und sie wissen es, vielleicht lassen sie es nicht gleich zu oder begreifen es nicht vom ersten Moment an, aber wenn es dann soweit ist und sie sich gegenseitig die Liebe geschenkt haben, dann verbinden sich die beiden Hälften zu der einzig wahren Liebe.“ Ein liebevolles Lächeln ziert ihre Lippen als sie ihre Tochter betrachtet. „Ja?“, fragt diese erstaunt. „Ja.“, bestätigt ihre Mutter ihr noch einmal. „Und das wird mir auch passieren?“, will Sakura es ganz sicher wissen. „Ja, irgendwann in ein paar Jahren bestimmt.“, liebevoll lächelt die Blonde und stupst ihrer Tochter gegen die Nasenspitze. Vergnügt kichert diese und beobachtet ihre Mutter bei ihrem Tun.
 

Ängstlich hält Sakura ihren Stofftiger mit dem einen Arm umschlungen und mit der anderen Hand an der Tasche ihrer Mutter fest. Alles ist so fremd und groß. Viele Menschen laufen durch die Halle, drängen aneinander vorbei und stoßen das kleine Mädchen immer wieder. Ihre Münder öffnen sich und formen Worte doch das Mädchen versteht kein Wort und sie versteht auch nicht wieso. Sie wendet ihren Blick wieder nach vorne, stolpert weiter hinter ihrer Mutter her, welche ihren kleinen Bruder am Arm trägt. Aber sie kann kaum etwas sehen, nur unzählige Menschen, die umher laufen. Schließlich erscheint ein Mann in der Menge, welcher mit einem Lächeln auf den Lippen in ihre Richtung sieht und der kleinen Sakura aus irgendeinem Grund bekannt und vertraut vorkommt. Bei diesem bleibt ihre Mutter schließlich stehen. Schüchtern blickt die Blaugrünäugige zu ihm auf und kann nur Freude in seinem Gesicht sehen, als er ihre Mutter mustert und sie schließlich küsst. Sofort senkt die Rosahaarige peinlich berührt den Blick. Schaut aber wieder auf, als der Mann sich vor sie kniet. „Du bist mein Papa?“, fragt sie unsicher und blickt in die blauen Augen. „Ja ich bin dein Papa.“, liebevoll lächelt der Mann sie an. Seine Haare sind braun, glänzen aber sehr rötlich im Licht der Sonne. „Und Mama ist deine wahre Liebe?“, erkundet sich Sakura weiter und drückt sich an ihren schützenden Stofftiger. Erstaunt blickt Hatsuo sie an, ehe er lächelt und den Blick zu der blonden Frau hebt. „Ja, das ist sie.“, er zwinkert kurz zu ihrer Mutter nach oben. „Du, Papa?“, lenkt Sakura die Aufmerksamkeit des Mannes wieder auf sich. „Ja?“, lächelnd betrachtet er sie. „Passt du auf mich auf bis ich meine wahre Liebe finde?“, will die kleine Rosahaarige wissen. Wieder betrachtet er sie erstaunt, ehe er sanft lächelt. „Ja, das mache ich.“, nickt er zur Bestätigung. „Ich mag dich, Papa.“, gibt sie von sich, macht zwei Schritte nach vor und kuschelt sich an seine Brust. Seine Arme legen sich sanft um sie und die Blaugrünäugige genießt das Gefühl Zuhause zu sein, so wie sie es auch immer bei ihrer Mutter spürt.


 

Kapitel 1

Mit schnellen Schritten schlängelt sich der Mann durch die Massen, welche unter ihren Regenschirmen Schutz suchen, oder aber wie er durch den Regen laufen, versuchen diesem schnell zu entfliehen und bei ihrem Ziel anzukommen oder sich einfach irgendwo unterstellen zu können. Seine Beine tragen ihn mit großen Schritten über den weiß gepflasterten Platz zu dem großen, in alt Barockem Stil erhaltenen Gebäude zu. Ein paar Stufen erheben sich aus dem Boden und verbinden den Platz mit dem auf erhöhtem Fundament errichteten Gebäude. Rasch aber dennoch vorsichtig, um nicht auf dem kalten nassen Boden auszurutschen, überwindet er die Stufen und verschwindet zwischen den hohen Marmorsäulen, die bis zum Dach nach oben reichen und sich dort zu mehreren Bögen verbinden, hindurch und auf eine der dortigen Türen zu, welche er auf drückt und sich ins trockene Innere des öffentlichen Gebäudes rettet. Noch auf dem Teppich, welcher im warmen Inneren vor der Tür aufgelegt ist und das Wasser von draußen abfangen soll, bleibt er stehen. „So ein Sauwetter!“, murmelt er und blickt sich kurz zu der Tür um, durch welche er den Regen sehen kann, welchem er soeben entkommen ist. Leise fluchend wuschelt er sich durch sein kurzes, dichtes, schwarzes Haar, versucht so das Wasser aus diesem zu verbannen, ehe er sich über die Schultern und die Arme wischt um das Himmelswasser so gut wie möglich von seinem Mantel abzustreifen.
 

Als er mit dem Zustand seines Mantels einigermaßen zufrieden ist, streift er sich diesen ab und legt ihn sich über seinen Arm, streift die Schuhe auf dem Teppich ab und hebt seinen Blick um die hohen alten Gemäuer zu inspizieren und zu erfahren in welches Gebäude er sich geflüchtet hat, zumindest bis der Regen nachlässt. Es dauert nicht lange, bis er einen Schriftzug entdeckt, welcher ihm die gewünschte Auskunft gibt. New York Public Library. Genervt seufzt er auf. Heute ist wirklich nicht sein Tag. Zuerst entscheidet er sich heute einmal zu Fuß zu gehen und wird nach nur wenigen Augenblicken von diesem Regenschauer überrascht und flüchtet sich in die Bibliothek, dem Ort den er nie freiwillig betreten hat, selbst während dem Studium nicht. Er wendet sich wieder zur Tür um, immerhin gibt es auch noch die Möglichkeit wieder in den Regen nach draußen zu gehen und bis zum nächsten Coffee-Shop zu laufen, oder aber, er dreht sich wieder zum Schriftzug um, er verbleibt hier. Es ist keine schwere und lange Überlegung die ihn zu seiner Entscheidung verleitet, hier in der warmen Bibliothek zu bleiben. Immerhin haben sie Winter und so ist es draußen nicht nur nass, sondern auch bitter kalt. Ergeben seufzt der Schwarzhaarige ein weiteres Mal und setzt schließlich einen Fuß vor den anderen um tiefer ins Innere des alten nicht barocken aber in Beaux-Arts-Stil erbauten Gebäudes.
 

Stille begrüßt ihn, in jedem Raum oder auch Saal den er betritt. Die äußeren Wände sind mit Deckenhohen Bücherregalen verkleidet, welche natürlich bis obenhin vollgeräumt sind. Leitern ermöglichen den Zugriff auf die Bücher in den oberen Reihen, oder aber in anderen Räumen auch schmale Balkone oder auch Stege, welche die Regale in drei Stockwerke unterteilen und über Wendeltreppen erreichbar und auch verbunden sind. Große Kronleuchter hängen von den Decken und erfüllen die Räume mit Licht. In einigen Sälen sind Tische aufgereiht und Stühle drängen sich um diese, während Tischlampen in der Mitte befestigt sind und zusätzliches Licht spenden. Viele der Tische sind belegt. Menschen aber auch viele Studenten tummeln sich dort für Recherchen. Ziellos treibt es den Mann weiter durch die Hallen. Von einer in die nächste, wo sich die Bücherregale nicht nur an der Wand tummeln, sondern auch den Raum teilen in viele kleine Gänge. Ein Bild welches sich über drei Stockwerke raufzieht, wie man erkennen kann, wenn man in der Mitte unten steht. Jede Regalreihe schließt an das Geländer, welches den Blick in das obere und untere Stockwerk gewährt und gleichzeitig vor Stürzen bewahrt. Von unten wirkt das Bild nicht wie eine Bücherei sondern wie viele Balkone und Galerien in einer Oper oder einem Theater. Egal wie viele Menschen sich in den Räumen tummeln, ist es trotz allem doch immer still, hin und wieder durchbricht das Öffnen eines Kohlesäurehaltigen Getränks oder das Tippen auf einer Tastatur die Stille. Obwohl dem Schwarzhaarigen Stille eigentlich sehr behagt, ist genau dies immer der Punkt den er an Bibliotheken suspekt und gar ein wenig gruselig findet, wenn sich hunderte Menschen in einem Raum oder tausende in einem Gebäude tummeln und nichts zu hören ist außer Stille und ganz leise vereinzelte Schritte.
 

Gelangweilt und desinteressiert streift der geschäftlich gekleidete Mann durch die Bibliothek, findet sich schließlich in den Gängen der Geschichtsabteilung wieder, wo die Weltgeschichte in abertausenden Büchern festgehalten wurde, ordentlich sortiert nach Ländern und teilweise auch Jahr. Ein kleines Gähnen kommt über seine Lippen als er eines der Bücher herauszieht und aufschlägt, kurz in diesem blättert. Die Seiten sind schon vergilbt und abgenutzt, ein Zeichen das das Buch schon alt und oft verwendet wird. Die dunklen Augen des Mannes bleiben bei ein paar der Überschriften hängen, welche ihn das Buch wieder schließen und den Titel lesen lassen, ehe er es zurückstellt und die Buchtitel der Bücher rund herum kurz betrachtet. Ein weiteres Sortierungskriterium erkennt. Der Betreff oder auch Bereich des Buches. So hat es ihn dem Anschein nach nun in der Geschichtsabteilung zum Regal der Mafia-Geschichte geführt. Ein minimales Lächeln liegt auf seinen Lippen, da sich so nur allzu leicht das Interesse an dem Buch erschließen lässt. Seine Augen wandern weiter, so schließlich auch seine Beine die ihn weiter tragen, in einen anderen Raum, in welchem statt Regalen kleinere und größere Glaskästen aufgebaut sind, welche sehr wertvolle und Antike Bücher zeigen, aufgeschlagen auf irgendwelchen sporadisch ausgewählten Seiten. Die alte, heut kaum noch leserliche Schrift präsentieren, sowie die alte Rechtschreibung. Vereinzelt stehen ein paar Globusse, verschiedener Größen dazwischen und verdeutlichen die Annahmen von der Welt in den verschiedenen Jahren.
 

Er wendet sich wieder ab von den Glaskästen die in dem beinahe hellen Raum stehen und den Deckenhohen Bücherregalen zu, nähert sich einem von diesen und betrachtet die Bücher, welche noch mehr Geschichte zu beherbergen scheinen. Mit Sicherheit, immerhin gibt es genug Länder mit ihrer jeweiligen eigenen Geschichte. Wahllos berührt er die obere Kante des Buchrückens von einem der Bücher und kippt es zu sich, betrachtet kurz den Zustand der Seiten von oben und lässt es locker wieder zurückkippen, in seine ursprüngliche Ausgangshaltung, wobei Staub aufgewirbelt wird, welcher dem Mann direkt entgegen schlägt und ihn kurz husten lässt, während er mit der Hand vor seinem Gesicht fächert, um so die Staubpartikeln zu vertreiben. Eindeutig werden die Bücher und Regale nicht bei der täglichen Boden und wohl auch Tischreinigung, falls diese wirklich täglich durchgeführt wird, oder auch nächtlich, nicht berücksichtigt, geschweige denn herrscht auch kaum Interesse an dem Buch, welches er ohne den Buchrücken zu lesen, oder minimales Interesse daran zu haben, ausgesucht hat.
 

Sich räuspernd wendet er sich wieder um und folgt weiter seinem planlosen Weg, durch das Gebäude, in welchem er in fast jeder Ecke und Winkel, den Regen auf das Dach oder gegen die Fenster prasseln hören kann, was ihn voran treibt auf seiner gelangweilten Erkundungstour. Er wechselt die Halterung seines Mantels, von seinem Unterarm zu seiner Hand und lässt diese locker neben seinem Körper mitschwingen, während er die andere in seine Hosentasche steckt und seine Augen weiter wandern lässt. Nichts, aber auch gar nichts hier, erregt sein Interesse in irgendeiner Art und Weise. Er seufzt leise und verlässt den Raum mit den Regalen, bis oben hin vollgestopft mit Büchern und althergebrachtem Wissen.
 

Ein länglicher heller Raum erstreckt sich zu seinen Seiten. Heller Marmor zeigt sich am Boden und an den Säulen die sich zur Decke ziehen und mit einer Wölbung ins die Decke übergehen, demnach befindet sich direkt darüber das Dach. Direkt vor ihm führen zwei Treppen die eine schwingt nach links die andere nach rechts, in das untere Stockwerk. Große Fenster prangen ihm gegenüber in der Wand und geben das prasselnde Geräusch des Regens weiter. Unschlüssig blickt sich der Schwarzhaarige zu den Seiten um, welche die Wege zu den anderen Sälen darstellen. Gelangweilt wendet er sich zu seiner rechten um, um dort seine Tour durch die städtische Bibliothek fortzusetzen. Für einen Moment lang mustert er die Treppe die sich am Ende des Ganges nach oben streckt. Auf die typische altbewährte Art zu einer zwischen Plattform führt und von dort nach rechts ins Dach wegführt. Er wendet den Blick desinteressiert wieder ab. Mit Sicherheit führt diese Treppe nur zu einem Lagerraum.
 

Verwundert bleibt er stehen, als leise, sanfte Klänge an seine Ohren dringen. Für einen Moment blickt er sich um, ob noch andere Gäste auf diesem Flur sind. Zum ersten Mal seit er dieses Gebäude betreten hat, ist sein Interesse geweckt. Woher kommen diese zarten, lieblichen Klänge, in der sonst so stillen Bibliothek? Er macht ein paar Schritte vorwärts. Die Klänge werden lauter, je weiter er sich dem Ende des Ganges nähert und lassen sich langsam auch als Töne eines Klaviers erkennen. Vor der Treppe, die zum Dach führt, kommt er wieder zum Stehen und schließt die Augen um den Klängen zu lauschen, welche diese Stiege herunterhallen, ihn magisch anziehen, und ihn dazu bewegen, die Treppe langsam und auch behutsam nach oben zu steigen, der Melodie entgegen. Ein schmaler Gang erstreckt sich vor ihm, als er die Treppe erklommen hat. Vom Ende des Ganges fällt Licht durch den Torbogen und wird begleitet von den wunderschönen Tönen des Klaviers. Als wäre in dem Raum ein Reh, welches er verschrecken könnte, nähert er sich mit bedachten Schritten dem Torbogen und blickt ins Innere des Raumes, von dem er dachte, dass es ein Lagerraum sei.
 

Das Tageslicht fließt durch das Glasdach und erfüllt den Raum mit Licht, lässt ihn hell und freundlich wirken. Bücherregale zieren die Wände und verhüllen das dortige Mauerwerk. Nur die breiten alten Marmorsäulen werden nicht von Bücherregalen versteckt. In einer Ecke steht ein Globus, in einer anderen ein Teleskop, welches auf das Glasdach nach oben gerichtet ist. Ein Schachtisch mit zwei Stühlen ziert den Raum. Zwei Sofas stehen ebenfalls im Raum und sind auf dessen Mitte zugerichtet, wo das Prunkstück des Raumes steht. Der Flügel aus dunklem Holz, welches das Klavier älter aber vor allem Edel wirken lässt. Der Raum liegt leer da, außer der jungen Frau, die auf das Klavier und ihr Spiel konzentriert ist, befindet sich niemand hier. Zaghaft macht er ein paar Schritte in den Raum hinein, lässt die junge Frau nicht aus den Augen. Ihre Augen geschlossen konzentriert sie sich auf die Melodie, die ihre Finger wie von selber spielen. Ihn hat sie noch nicht bemerkt. Schweigend mustert er sie. Ihre feinen, weichen Gesichtszüge, welche so entspannt wirken, die süße Stupsnase, die geschwungen, vollen, zartrosa Lippen. Die geschlossenen Augen, bei denen er sich fragt welche Farbe sie wohl haben mögen, ob sie so außergewöhnlich sind wie ihre streng zurückgebundenen rosa Haare. Der Mann macht einen weiteren Schritt auf das Sofa und das Klavier zu. Plötzlich schnellt ihr Kopf zur Seite, ihr Gesicht in seine Richtung. Die Melodie wird durch stumpfe Klänge unterbrochen, als ihre Hände auf die Tasten fallen und das Stück unschön beenden. Überrascht blicken ihn die Augen der Frau an. Erscheinen blau wirken aber auch grün, haben mit Sicherheit ein wundervolles Farbspiel welches die Iris prägt und ihre Augen so außergewöhnlich wirken lässt wie ihre Haare. Am liebsten würde er sich ganz nah zu ihr beugen, nur um herauszufinden welche Farbe ihre Augen nun wirklich haben.
 

„Tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken und schon gar nicht stören.“, erhebt der Schwarzhaarige seine relativ tiefe männliche Stimme, wagt sich gleichzeitig die Schritte näher zu den Sofas. „Ihre Melodie hat mich hergelockt.“, fügt er hinzu, während er langsam wieder den prasselnden Regen am Dach wahrnimmt. Ihre Lippen verziehen sich zu einem Lächeln und sie senkt verlegen ihren Blick. Untypisch für ihn zaubert sich auch auf seine Lippen ein zartes Lächeln. „Wieso verraten Sie mir nicht, welches Ihr Lieblingsstück ist, dann spiel ich es für Sie.“, gibt die Rosahaarige von sich und blickt etwas schüchtern wieder zu ihm auf, sanft streicht sie sich den Haaransatz entlang, als wäre dort eine Strähne die sich aus ihrem Ballerina-Dutt gelöst hat. Abwartend betrachtet sie den Mann, mit den schwarzen, weich aussehenden Haaren und den dunklen unergründlichen Augen die fast schwarz wirken, was nicht möglich ist, denn es gibt keine schwarzen Augen, außer vielleicht er trägt solche Kontaktlinsen um seine wahre Augenfarbe zu verschleiern. Im Allgemeinen wirkt er sehr seriös und geschäftlich in seinem schwarzen Anzug, der eindeutig maßgeschneidert ist, so wie er sitzt und dem weißen Hemd dessen erster Knopf oben offen ist und auch die dunkle Krawatte gelockert davor hängt, was aber in keinster Weise schlampig wirkt. Für einen Moment lang fragt sich die junge Frau, warum dieser Mann hier ist, wenn er so sehr nach Geschäftsmann aussieht, dass sein Tag sicherlich gefüllt ist mit Terminen. „Mir wäre es lieber, wenn Sie dieses Stück ein weiteres Mal spielen könnten.“, erwidert der Schwarzhaarige und obwohl sein Gesicht so gleichgültig wirkt, klingt er dabei sehr freundlich. Ein kleines verlegenes Lächeln legt sich auf die Lippen der Frauen, ehe sie sich vor dem Flügel etwas aufrichtet und auf die Tasten hinab schaut.
 

Schweigend beobachtet er sie dabei, wie sie wieder zu spielen anfängt und bereits mit ihren ersten Fingerbewegungen wieder wundervolle Töne den Raum erfüllen. So leise wie möglich legt er seinen Mantel über die Armlehne des einen Sofas und lässt sich selber auch auf dieses sinken, lehnt sich zurück. Für einen Moment fährt er sich durch seine bereits wieder trockenen Haare, ehe er den Arm sinken lässt und seine komplette Aufmerksamkeit nur auf die Frau vor ihm richtet, die für ihn kaum älter als eine College-Absolventin zu sein scheint. Seine Mundwinkel zucken leicht nach oben, als er seine Augen schließt um sich nur noch auf die Melodie des Liedes zu konzentrieren und diese voll in sich aufzunehmen.
 

Schüchtern wirft die junge Frau einen Seitenblick zu ihrem stillen, höflichen Zuhörer, welcher zu ihrer rechten auf dem alten Sofa sitzt und mit geschlossenen Augen ihrem Spiel lauscht, dabei so entspannt und friedlich wirkt. Er scheint die Musik wirklich zu genießen, was sie doch sehr freut. Sie hat nicht oft Zuhörer, aber wenn ist es doch das schönste wenn die Klänge den lauschenden erfreuen und er es vor allem genießt. Möglicherweise kennt er das Lied auch nur nicht, dass er nicht sagen kann ob sie einen falschen Ton gespielt hat oder nicht, aber bei vielen Stücken bemerkt man dies auch ohne es kennen zu müssen. Die Blaugrünäugige wendet ihren Blick wieder auf die schwarzen und weißen Tasten über die ihre Finger tanzen und wie von selbst die Melodie erzeugen. Die sie mit Freude und Glück erfüllt und sie an alte Zeiten erinnert. So wie ihr Zuhörer schließt auch sie ihre Augen und gibt sich voll und ganz der Melodie des Klaviers hin.
 

Das Geräusch der Regentropfen verschwindet wieder komplett. Die Klänge erfüllen den Raum, übertönen alles und sorgen dafür dass man vergisst wo man ist, was gerade um einen passiert, dass man die Zeit vergisst und all die Sorgen die einen die ganze Zeit belasten und quälen. Man entspannt sich und blendet alles aus. Ein sanftes Vibrieren holt die junge Klavierspielerin zurück in die Realität, wo die Zeit unaufhörlich vergeht und es nicht nur Sonnenschein und Regenbogen gibt. Langsam öffnet sie die Augen und senkt den Kopf zu ihrer Brust um unter ihrem Arm hindurch zu ihrem Smartphone zu schauen, welches neben ihrem Becken auf dem Hocker liegt und durch den Lederüberzug gedämpft wird, da sie es aber an ihren Oberschenkel gelegt hat, nimmt sie das Vibrieren ihres Handys wie ein sanftes Kitzeln wahr. Ihr Blick richtet sich auf die Zeitanzeige des kleinen Gerätes, welches zusätzlich aufblinkt um sie zu erinnern wie spät es ist. Stumm seufzt die Rosahaarige, spielt noch zwei Takte der Musik und lässt sie dann sanft aus Klingen, wendet sich sogleich ihrem Smartphone zu und stellt den Wecker aus.
 

Überrascht von dem schnellen Ende öffnet der Schwarzhaarige seine Augen wieder und beobachtet die Frau dabei, wie sie sich mit einem Handy in der Hand vom Klavier wegdreht. „Tut mir leid, aber ich muss jetzt los.“, entschuldigend lächelt sie ihm zu, ehe sie sich vorbeugt und ihre Jacke und ihre Tasche aufhebt, welche neben dem Hocker am Boden abgelegt waren. Vorsichtig klappt sie den Deckel über die Tastatur, ehe sie ihre Tasche schultert und sich ihre Jacke über ihren Unterarm hängt, schweigend an ihm vorbei geht und in Richtung des Torbogens. Schweigend und auch etwas enttäuscht wegen des abrupten Endes blickt er ihr nach. Der prasselnde Regen ersetzt das Geräusch der sanften Klavierklänge, die den Raum erfüllten. An der Tür angekommen bleibt die junge Frau nochmals stehen. Für einen Moment mustert er sie, in ihrer warmen Weste, welche ihren Oberkörper einhüllt und den flachen Stiefeln. „Vielleicht verraten Sie mir ja das nächste Mal ihr Lieblingsstück.“, mit einem leichten Lächeln wendet sie sich nochmals zu ihm um, ehe sie ohne ein weiteres Wort den Raum verlässt.
 

Ihre Beine tragen sie durch den schmalen kurzen Gang zu der alten steinernen Treppe, welche sie flink hinab tippelt und im unteren Stockwerk auf die Stiegen in die unteren Stockwerke zusteuert. Für sie birgt das alte, öffentliche Gebäude keine Rätsel und Verwirrungen mehr. Oft genug ist sie schon durch die alten Mauern gegangen. In gewisser Weise schon fast ein Rückzugsort für sie geworden im letzten halben Jahr, als sie vor einem Gewitter herein geflüchtet ist und alles fasziniert erkundet hat. Der Baustil dieser alten Gemäuer ist einfach nur beeindruckend und faszinierend und gefällt ihr ausgesprochen gut. Es wirkt so edel und jedes Mal wenn sie so ein Gebäude betritt fühlt sie sich kurzzeitig wie eine Prinzessin in einem großen prunkvollen Schloss, deswegen kommt sie auch so gerne her, aber meist ist ihre Zeit begrenzt. Sie schafft immer nur kleine Abstecher hier her, aber diese versucht sie regelmäßig einzuhalten. Lächelnd zieht sie etwas an ihrem Schal, welcher um ihren Hals geschlungen ist und fährt ihn dann über ihre Schulter nach hinten nach. Selbst wenn sie nicht allzu viele freie Zeit hat, findet sie es nicht schlimm, denn immerhin wird ihre Zeit von etwas beansprucht was sie liebt, demnach ist es nicht falsch und auch keine Belastung. Natürlich gibt es Tage wo sie lieber etwas anderes machen würde, aber trotz allem ist es besser, als täglich gelangweilt und genervt in einem stickigen Büro zu vergammeln.
 

Nach nur wenigen Minuten hat die Blaugrünäugige das alte Gebäude durchschritten und kommt in der Eingangshalle zum Stehen. Ihr Blick richtet sich durch das Glas von einer der Türen nach draußen, auf den nassen Vorplatz vor der Bibliothek. Menschen laufen über diesen. Regenschirme drängen sich aneinander. Einfarbige und bunte, schwarze und weiße. Zeichnen von oben ein buntes Muster, welches in ständiger Bewegung ist und nie zur Ruhe kommen will. Vereinzelt laufen ein paar Leute in eine Jacke, mit Kapuze gehüllt zwischen durch, selbst die, ohne Regenschirm, werden kaum nass, da sich die Schirme zusammenschließen wie ein Dach dass vor dem Regen schützt. Hin und wieder lauft eine Person ohne jeglichen Schutz durch den Regen, drängt sich an den anderen vorbei zur nächsten U-Bahn-Station. Die Rosahaarige lächelt leicht und stellt ihre Tasche kurz am Boden ab, um sich ihre Jacke anziehen zu können. Kurz zieht sie sich die Kapuze über ihre Haare und schultert ihre Tasche wieder. Mit einem Lächeln blickt sie sich ein letztes Mal für den Tag nach hinten um, in die pompöse Eingangshalle, ehe sie die Tür aufdrückt und nach draußen in den Regen tritt. Sogleich drückt sie ihre Tasche vorne gegen ihren Oberkörper um sie vor fremden Eingriffen zu schützen und überquert den Platz um in der Menschenmenge unter zu tauchen und sich mit dieser zu verbinden auf ihrem Weg zu ihrem nächsten Ziel.
 

Die Schirme sind an solchen Tagen meist das auffälligste was eine Person an sich hat. Fast alle Menschen die ihr auf den Straßen begegnen und ihr entgegen kommen tragen dunkle unauffällige Kleidung oder greifen auf andere freundlichere aber ebenso unauffälligere Farben zurück. Verbinden sich zu einem lebenden Schwarzweiß Bild mit Sepia-Tönen, aus welchem die Regenschirme, so wie die Ampeln und Lichter und deren Spiegelungen am Boden, die farbigen Highlights darstellen, welche dem Bild etwas Leben einhauchen. Und die Blaugrünäugige ist Teil von diesem Bild, in dessen Hintergrund die Wolkenkratzer nach oben ragen und von dem Nebel der dort oben hängt verschlungen werden. Die einzigen Menschen die sich an solchen Tagen von der Masse abheben sind die Polizisten in ihren Neongelben Jacken, welche für die Sicherheit auf der Straße sorgen sollen oder aber auch den Verkehr regeln, welcher nicht so trüb wirkt wie das Bild welches die Menschen abgegeben. Ein Großteil der in New York City verkehrenden Wagen sind sowieso die gelben Taxis, die die Straßen verstopfen und sämtliche Parkplätze belegen, über die nasse Straße fahren und hin und leider auch durch tiefe Lacken, aus welchen sie Fontänen von Wasser auf die Menschen, am nebenherführenden Gehsteig, spritzen und diese mit dem dreckigen, kalten Nass einsauen.
 

Die Rosahaarige muss leicht schmunzeln. Viele der Menschen die ihr entgegen kommen, halten den Schirm nicht nur so als wollten sie sich vor dem Regen schützen, sondern auch so als wollten sie ihr Gesicht von der Welt abschirmen, dass keiner auf sie aufmerksam wird oder sie an diesem elenden Tag sieht. Jeder will einfach nur Zuhause in seinem Bett liegen, anstatt hier draußen durch den Regen zu gehen, oder zu den U-Bahn-Stationen zu laufen, welche ebenso überfüllt sein werden wie die Taxis und Straßen. Selbst die geizigen Leute greifen heute auf ein Taxi zurück, das sie so trocken wie möglich ankommen, wo auch immer sie hinwollen. Andere wiederrum haben sowieso ihren privaten Fahrservice der sie täglich durch die Gegend chauffiert und man nur noch den Gehsteig oder den Vorplatz überqueren muss und dort wenige, kaum erwähnenswerte Tropfen abbekommt.
 

Ihre Blaugrünen Augen erfassen einen kleinen Coffee-Shop an einer Straßenecke. Eigentlich ist es der kleine Coffee-Shop von dem sie sich auf dem Weg von der Bibliothek zum nächsten Ort einen Tee oder im Sommer auch einen Milchshake holt. Der kleine Shop der wirklich kleine aber trotzdem gut und gerne besucht ist, wo einem, wenn man ihn betritt nicht nur der Geruch von gerösteten Kaffeebohnen entgegen strömt sondern auch der frisch gebackener Cupcakes und Torten, wo man immer, egal bei welchem Wetter, mit einem echten freundlichen Lächeln begrüßt wird und nicht lange warten muss, wo man sich die Gesichter und Vorlieben immer wiederkehrender Gäste merkt. Sie seufzt leise, gerne würde sie sich nun einen holen, aber genau an Tagen wie diesen ist der Coffee-Shop immer überfüllt und sich einen Tee zu holen würde nur Zeit kosten, die sie zwar locker wieder aufholen würde, wenn sie in die U-Bahn einsteigt, aber sie geht lieber, egal bei welchem Wetter zu Fuß, als sich in die muffelige, vollgestopfte U-Bahn zu drängen, dort von irgendwelchen Leuten angestarrt zu werden. Sie hat keine Probleme damit angestarrt zu werden und ist es auch gewohnt, es behagt ihr nur nicht ganz wenn sie in einer U-Bahn sitzt.
 

Abgesehen davon verbrennt sie so die Kohlenhydrate die sie klammheimlichen gegessen hat, weil sie manchmal einfach nicht widerstehen kann, auch wenn sie weiß, dass es wichtig ist, für Menschen wie sie, dass sie fit und schlank ist. Die junge Frau bleibt bei einer weiteren der unzähligen Ampeln stehen, dicht an dicht mit anderen ihr unbekannten Menschen, welche sich vor der Ampel zusammendrängen und warten dass diese auf grün umschaltet. Wie so oft fällt ihr in diesen Momenten der Größenunterschied zu vielen anderen auf, auch wenn sie die durchschnittliche Größe für eine Frau hat.
 

Der Regen fällt noch immer unaufhörlich auf die Stadt herab, versucht in die Jacken und Mäntel der Bewohner einzudringen und bis zu der darunter liegenden Kleidung vorzudringen, um diese zu durchnässen. Dazu hat er aber kaum die Chance, vor allem als sich die Menge wieder in Bewegung setzt, sich schnell von der Stelle entfernt, als könnten sie so dem Regen entkommen und an einen trockenen Ort in die Sonne flüchten, die sich an diesem Tag hinter den Wolken und dem Nebel vor der Stadt versteckt. Die Rosahaarige löst sich aus der Menge, als sie auf der anderen Seite des Gehsteigs ankommen. Während die Massen immer weiter geradeaus strömen, folgt sie der Straße rechts hinunter. Sie bettet die Hände vor ihrer Brust aneinander und kreuzt schließlich einen Moment lang ihre zierlichen Finger. Es sind genau diese Tage, an denen sie am liebsten einen heißen Tee in einem Becher hätte, den sie durch die Gegend tragen darf und Schluckweise leert bis sie bei ihrem Ziel ankommt.
 

Ihr Blick bleibt an einem der Bäume hängen, welche in dieser Straße wachsen und der nur zu deutlich den jährlichen Witterungsprozess zeigt. Viele der Blätter liegen total verwelkt und Braun um den Stamm herum, nur noch wenige Blätter hängen an den Ästen und Zweigen, kein einziges von ihnen weist noch die prächtigen Herbstfarben auf, die die Blätter in den vergangenen Monaten angenommen hatten. Sie haben keine Kraft mehr dem Wetter Stand zu halten und fallen zu Boden, wo sie zu Haufen zusammen gerecht, oder auch mit einem Laubsauger aufgesaugt werden, wenn sie nicht sogar zuvor noch mit einem einzigen Schritt zerbröselt und fein zermahlen werden. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf ihren zartrosanen Lippen. Fernab des Trubels auf den belebten Straßen, allein auf dem Weg, ohne andere Menschen die sich an einen drängen, kann man sogar die zartweise Wolke erkennen, die die Atemluft beim Ausatmen bildet, sobald der Atem in der Luft gefriert. Oh ja, der Witterungsprozess ist weit fortgeschritten, ebenso das Jahr, welches bald nur noch Tage zu zählen hat. Vergangene Nacht wurde wieder einmal mit der nicht aufzuhaltenden, immer schnell vergehenden Zeit, die Monatsgrenze in den letzten Monat des Jahres überschritten. Nur noch Tage, dann steht Weihnachten vor der Tür, darauf folgt Silvester und dann kommt auch schon das neue Jahr. Hoffnungsvoll blickt die Rosahaarige in den Himmel, dass bald weiße Flocken herab fallen werden und die Stadt zudecken. Sich nicht nur die Läden sondern auch das Wetter auf Weihnachten einstellen.
 

Kurz bleibt sie stehen, der Straße zugewendet und blickt zu beiden Seiten, wie man es schon als kleines Kind lernt, ehe sie schnell über die Straße läuft und auf das renovierte, große Gebäude auf der anderen Straßenseite zu. Einst wird es sicherlich viele Wohnungen beherbergt haben, wenn es nicht sogar zwei Wohngebäude waren, die zusammengeschlossen und nun zu dem umgebaut wurden, was es jetzt ist. Hell hebt sich die Fassade von denen der Gebäude rings herum ab. Auch wenn das grundlegende Gebäude schon Jahre alt ist, wirkt es durch die Renovierung doch wie ein neues Gebäude, als hätte man das alte abgerissen und das neue hier aufgezogen, aber dem ist nicht so. Sie selbst hat den Renovierungsprozess einige Male mitverfolgt, immerhin war es schon immer ihr Wunsch, ihr Traum einmal hier dazuzugehören. Lächelnd drückt sie die große schwere Tür auf und betritt das warme Innere, zieht sich die Kapuze vom Kopf. Sogleich ist das kalte regnerische Wetter von draußen vergessen und sie begibt sich nach einem kurzen Blick im freundlichen Eingangsbereich, sogleich auf die Stiegen zu um ins obere Stockwerk zu gelangen. Raum 5 wird nun der Raum sein, in dem sie sich die nächsten Stunden mit einigen anderen aufhalten wird und auch wenn, sie alle ernst bei der Sache sind, machen sie all zusammen doch etwas was jeder von ihnen liebt, und was von jedem ebenso geliebt wird, wie von ihr.
 

Die Blaugrünäugige lächelt leicht, als sie die Tür zu Raum 5 aufdrückt und sie hinter sich leise wieder zufallen lässt. „Hey, Leute.“, grüßt sie die wenigen, die bereits anwesend sind. Still such sie sich einen Platz an der Wand und schält sich aus ihrer Winterjacke, die sie an die Garderobe hängt, ehe sie sich am Boden niederlässt, aus ihrer Jeans schlüpft und aus ihrer Tasche ein paar Beinstulpen und ihre weißen, ledernen Schuhe, welche sie die nächsten Stunden brauchen wird. Die Stulpen legt sie für einen Moment zur Seite, diese wird sie sich später überziehen, wenn sie ihre Schuhe, ordentlich angezogen hat. Sie seufzt einmal kurz auf und schlüpft aus ihrer warmen Weste, legt ihr darunter liegendes Outfit frei, ehe sie in die Schuhe schlüpft und deren Bänder ordentlich um ihre Unterschenkel bindet, bevor sie sich ihre warmen weinroten Beinstulpen überstreift.

Kapitel 2

Ein leises Seufzen kommt über die Lippen der jungen Frau. Erneut übt sie mit dem Zeigefinger Druck aus, auf das feuchte Putztuch in ihrer Hand und mit diesem auf den darunter liegenden Parkettboden, über welchem breite, graue Striche gemalt sind. Es sind diese typischen Striche die man als Kind oft genug, wenn auch nicht absichtlich, fabriziert hat. Es passiert nun mal so schnell und unbemerkt, die Spitze des Bleistiftes bricht ab und fällt zu Boden, ein Bein des Stuhls wird draufgestellt und ab dem Zeitpunkt zeichnet man graue Linien, wenn man den Stuhl über den Boden schiebt. Das kommt davon, wenn man mit einer übereifrigen, enthusiastischen Kostümdesignerin zusammen lebt, deren Schreibtisch kein Platz in ihrem Schlafzimmer hat, da dort ein Tisch mit einer Nähmaschine und ein Schrank voller Stoffe und Fäden steht. Es ist ein Wunder wie sie es schafft diesen Raum sauber zu halten, aber den Tisch an dem sie ihre Skizzen anfertigt nicht und auch um diesen herum ein Chaos fabriziert. Die Blaugrünäugige persönlich stört es nun nicht wirklich, weder das Chaos, noch dass der Schreibtisch im Wohnzimmer steht, für die Zeit die sie in dieser Wohnung verbringt braucht sie nicht so viel Platz. Ihre Tage sind relativ voll und gut durchstrukturiert, dass sie sowieso wenig Zeit hat um sich über das Chaos zu beschweren, aber sobald sie solche unbeabsichtigten Bodenzeichnungen erblickt, kann sie nicht anders, als einfach die Stelle zu bearbeiten bis keine graue Farbe mehr auf dem schönen brauen Parkettboden zu sehen sind. Sie weiß nicht einmal wieso das so ist, aber wahrscheinlich liegt es daran, dass der Boden ein wichtiges Gut für sie und ihre Arbeit ist. Wenn auch nicht Zuhause, denn ihre Arbeit findet wirklich nur an zwei Orten statt und wird außer in Gedanken nie mit nach Hause gebracht, dafür ist hier nämlich auch gar kein Platz. Innerhalb von Minuten wäre sie übersät mit blauen Flecken.
 

„Sakura? Was machst du denn noch hier?“, ertönt die fragende und auch überraschte Stimme einer Frau, die sie direkt einer ihrer Mitbewohnerinnen und gleichzeitig besten Freundin zuordnen kann. „Deine Bodenzeichnungen weg.“, leise schnauft die Blaugrünäugige und reibt wieder über den grauen Strich am Boden. „Jetzt? Musst du nicht los? Es ist gleich halb.“, gibt die Blauäugige von sich und blickt über ihren voll geräumten Schreibtisch hinweg zu ihr auf den Boden. „Ist es schon?“, überrascht blickt die Rosahaarige auf und erhebt sich sogleich von den Knien, richtet sich wieder zu ihrer vollen Größe auf. „Kannst du das wegmachen?“, wendet sie sich ohne eine Antwort auf ihre vorherige Frage abzuwarten, an die Blonde. „Klar, ich hab es, ja auch fabriziert.“, nickt diese nur kurz und nimmt ihr den Putzfetzen aus der Hand. „Danke.“, lächelt Sakura ihr noch kurz zu, ehe sie an ihr vorbei in ihr Schlafzimmer läuft, um schnell ihre Trainingstasche und ihr Smartphone zu holen. „Eigentlich müsste ich ja skeptisch Fragen, warum du immer so erfreut zur Arbeit gehst, aber leider bin genau ich eine der wenigen die dich nur allzu gut versteht.“, seufzt die Blondine und lehnt in der Tür zum Wohnzimmer. Leicht grinst die Blaugrünäugige und schlüpft in ihre Stiefeln. „Keine versteht mich so gut wie du.“, erwidert sie ihrer Freundin nur und schlingt den warmen Schal um ihren Hals, bevor sie flink in ihre Jacke schlüpft und diese bis zum Schal zu zieht. „Wir sehen uns dann nachher im Theater?“, fragend wendet sie sich an die Blondine, welche selber noch ihre Winterjacke anhat, da sie selber soeben erst von draußen zurückgekommen ist. „Natürlich.“, lächelt diese ihr amüsiert zu. „Okay. Bis später dann.“, die Blaugrünäugige wendet sich um und öffnet die Tür. „Viel Spaß!“, ruft ihre beste Freundin ihr noch hinter her. „Den werde ich haben!“, Sakura lacht gut gelaunt auf, ehe sie die Tür hinter sich zu zieht und durch den Flur zum Stiegenhaus läuft.
 

Ein Lächeln liegt aufgrund ihrer guten Laune auf ihren Lippen, sowie jede Woche seit einem halben Jahr, wenn sie an diesem Wochentage die WG verlässt um zur Arbeit zu gehen. Zu welcher sie auch immer geht, nur mit einem kleinen Umweg von ungefähr ein dreiviertel Stunden. Eigentlich müsste sie erst um 14 Uhr von Zuhause weggehen um pünktlich in der Arbeit zu sein, was auch ihre beste Freundin weiß, diese denkt dass sie wöchentlich eineinhalb Stunden früher dorthin geht um ihre Ruhe zu haben und sich mit niemanden abgeben zu müssen der ihr sagt wie sie was tun soll, sondern sie einfach wie sie will handeln und sich frei bewegen kann. Natürlich hat auch das einen gewissen Reiz, aber ist nicht der Grund warum sie immer früher geht, noch dazu diesen Umweg einlegt, nur um etwas anderes zu machen was sie sehr liebt, dazu aber weder Zuhause noch in der Arbeit die Chance dazu hat. Keiner weiß von diesem geheimen Ort an den sie immer wieder verschwindet. Generell ist der Ort ja auch nicht geheim oder gut versteckt, nur wissen ihre Freunde und Bekannten nicht dass sie dort hin geht.
 

Die Blaugrünäugige lächelt der Sonne entgegen, welche an diesem Tag so hell auf die Stadt herabscheint. Manchmal ist das Wetter so unberechenbar hier in New York. An einem Tag noch dichter, tiefhängender Nebel und am nächsten Tag schon wieder strahlender Sonnenschein, der gute Laune verbreitet, auch wenn er es nicht schafft so zu wärmen wie an den schönsten Sommertagen. Sanft reibt die junge Frau ihre Hände aneinander, um diese etwas zu wärmen, ehe sie sie in ihre Jackentaschen steckt und ihre Nase in ihrem warmen Schal versteckt. Denn auch wenn die Sonne so schön hell strahlt, ist es doch bitterkalt. So kalt dass sie enttäuscht wäre, wenn es an diesem Tag regnen würde anstatt zu Schneien. Denn zu dieser Zeit passt der Schnee wirklich viel besser als Regen.
 

Flink huscht die junge, rosahaarige Frau noch über die letzten beiden weißen Streifen, des Fußgängerüberganges und hüpft beinahe schon auf den Gehsteig. Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen, was gut versteckt wird durch den Schal, als sie das hohe, alte Gebäude am anderen Ende des Platzes erblickt. Einen Moment lang lässt sie ihren Blick über den Platz streifen. Auf ein paar Parkbänken sitzen ein paar Leute und genießen die Sonnenstrahlen, andere lesen bei dieser bitteren Kälte die Zeitung. Sie erblickt eine junge braunhaarige Frau, in etwa ihrem Alter, welche sich wartend umblickt. Die schönen hohen Schuhe, die neuaussehende Röhrenjeans und der erfreute, aber auch ungeduldig wartende Blick, lassen darauf schließen dass sie wohl auf ihren Freund oder, vielleicht auch auf ihr Date wartet. Sakura lächelt leicht, während sie den Platz überquert und die Stiegen zu dem alten Gebäude erklimmt. Weihnachten ist nicht nur die Zeit der Liebe und Hoffnung, sondern auch die Zeit in der einem das Herz schwer wird, wenn man alleine auf der Couch sitzt und man sich einfach nur an eine warme männliche Brust kuscheln will. Kuscheln gehört zur Weihnachtszeit einfach dazu, ebenso wie Kakao und Kekse.
 

Das Lächeln der jungen Frau wird etwas schief, denn zum einen hat sie niemanden zum Kuscheln und zum anderen hat sie auch nicht wirklich die Zeit jemanden dafür kennen zu lernen, da ihre Arbeit sie voll und ganz einnimmt. Einen Mann zu finden, der dies akzeptiert und es trotzdem irgendwie schafft, Zeit für sie aufzubringen, obwohl auch er arbeitet, gestaltet sich da ziemlich schwierig. Aber es ist okay so wie es ist, sie hat ihre beste Freundin und dann ist da noch ihre zweite Mitbewohnerin, die zwar nicht so oft da ist, da sie als Stewardess dauernd um die Welt flieht. Die Blaugrünäugige nimmt noch einen letzten tiefen Atemzug, bevor sie die Tür aufzieht und sich ins warme Innere begibt, wo sie direkt von einem in Stein gemeißelten Schriftzug willkommen geheißen wird. New York Public Library. Für einen Moment lässt sie ihren Blick über die Eingangshalle streifen, ehe sie sich in Bewegung setzt, sich ohne Umschweife ihren Weg durch das Gebäude bahnt hinauf zu ihrem geheimen Ort, dem Raum mit dem Klavier unter dem Dach. Sie lächelt leicht, während sie in Gedanken schon durch geht, welche Stücke sie heute spielen wird, welche sie sicher ohne Notenblätter kann. Kurzweilig schiebt sich eine Frage zwischen ihre Überlegungen. Ob der Mann von letzter Woche wieder kommen wird? Aus irgendeinem ihr unerfindlichen Grund würde sie sich darüber freuen, aber ihr ist durch aus klar dass die Chancen sehr gering sind. Nach reichlichen Überlegungen, am Abend des besagten Tages von letzter Woche, ist sie zu dem Schluss gekommen, das er wohl nur zufällig dort war, sich womöglich vor dem Regen in die Bibliothek gerettet hat und dann ziellos durch diese geirrt ist. Demnach wird sie ihn, in so einer großen Stadt wie New York City, auch nicht wirklich wieder sehen.
 

Ein leises Seufzen kommt von ihr, während sie ihre Jacke öffnet und den Schal um ihren Hals lockert und schließlich ganz ablegt, ihn die letzten Schritte in der Hand hält, bis sie in diesem Raum am Klavier Platz nimmt. Ihr Blick wandert beinahe schon sehnsüchtig die letzte Treppe hinauf, in den dunklen Gang, an dessen Ende das Licht aus diesem Raum fällt. Zwei Stufen später betritt sie diesen Gang und hebt den Träger ihrer Tasche über ihren Kopf hinweg auf ihre linke Seite. Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen als sie in den von der Sonne hell erleuchteten Raum betritt und das dunkle Klavier erblickt. Ohne zu zögern begibt sie sich auf dieses zu und lässt sich auf den Hocker sinken, stellt die Tasche neben diesem, mit einer leicht gepolsterten und mit Leder überzogenen Sitzfläche, Hocker auf den Boden, lässt ihren Schal auf die Tasche fallen und schlüpft aus ihrer Jacke, aus welcher sie nur noch kurz ihr Handy herausholt und dann auch die Jacke dort nach unten legt, ehe sie sich schon dem Klavier umwendet und einen Augenblick später bereit ist die ersten Töne zu spielen. Wie üblich liegt ihr Smartphone neben ihr auf der Sitzfläche, berührt leicht ihren Oberschenkel, dass sie die Vibrationen spüren kann, wenn sie das Vibrieren schon nicht hört, da die Melodie sie voll einnimmt und sie alles ausblendet, bis auf Geräusche die plötzlich ertönen und sie ein bisschen aus dem Konzept bringen.
 

Die Rosahaarige schließt genüssliche ihre Augen um sich voll und ganz auf die Melodie zu konzentrieren. Es reichen schon wenige Töne aus um sie an einen anderen Ort zu bringen, wo das Wetter perfekt ist, keine Menschenseele einen stört, Frieden herrscht, sie alleine mit dem Klavier ist und ihr Herz zu der wunderschönen Melodie tanzt, unbeobachtet und doch glücklich. Ihre Finger tanzen über die Tastatur, ohne hinzusehen und trotzdem ohne jegliche Fehler. Selbst als das Lied sich dem Ende neigt, tanzen ihre Finger weiter, ändern die Melodie leicht ab und spielen sie gleich wieder vom neuen und sie ist gefangen in der Melodie, macht sich selbst gleichzeitig zum Wärter und zum Gefangenen, in einer Schneebedeckten Welt in der sie über den Schnee tanzt, dieser aber nicht schmilzt und ihr auch nicht kalt ist. Die perfekte Welt in ihrer vollen unzerstörbaren Schönheit.
 

Ein leises Geräusch dringt an ihre Ohren, welches so klingt wie das dumpfe Aufsetzen eines Fußes auf dem Boden. Sakura öffnet ihre Augen, aber dieses Mal ohne das Spiel abrupt zu beenden. Ihr Blick richtet sich auf den Mann, welcher leise den Raum betreten hat und sich ihr bedacht nähert. Ihr Herz macht ein Hüpfer, während sich ihre Lippen zu einem leichten Lächeln verziehen. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet dass er wieder kommen würde. Kurz mustert sie ihn. Auch seine Lippen sind zu einem sachten Lächeln verzogen, welches ihm ungemein gut steht, und das blaue Hemd lässt seine Augen nicht mehr so schwarz, wie in der Woche zuvor, erscheinen, sondern leicht blau schimmern. Er wirft seinen Mantel über die Rückenlehne des Sofas und lässt seine Augen über die Bücherregale in dem Raum streifen. Sie wendet ihren Blick wieder auf die Tastatur, während er so leise wie möglich versucht sich durch den Raum zu bewegen, um keine störenden Geräusche zu produzieren. Langsam nähert er sich einem der Regale, betrachtet die Buchrücken und versucht deren Titel zu entziffern. Die Melodie wird leiser, zögerlicher und endet schließlich ganz, klingt dabei aber nicht erzwungen beendet, sondern so als ob das Stück wirklich an der Stelle so endet. Er blickt sich wieder zu ihr um, die Hände in den Hosentaschen und mustert sie kurz aber eingehend. Ihre Haare sind wieder zu einem strengen Dutt gebunden, aus dem nicht eine Strähne in ihr Gesicht fällt. Ein blauer Bolero hüllt ihre Arme und die Schultern ein und lässt ihre Augen blau scheinen, von dem Grün was er die Woche zuvor noch vermeintlich gesehen hat, sieht er nichts mehr. „Werden Sie mir heute Ihr Lieblingsstück verraten, dass ich es für Sie spielen kann?“, erkundet sie sich mit ihrer samtigen Stimme, von der er glaubt, dass sie nie im Leben drohend oder strafend klingen würde. Ein Hauch Schüchternheit spielt mit als sie aufblickt und zu ihm. „Um ehrlich zu sein, hat sich dies letzte Woche geändert als ich Sie spielen gehört habe.“, antwortet er ihr mit seiner ruhigen Stimme, greift ein Buch aus dem Regal heraus und blättert es auf, um nicht sie ununterbrochen anzustarren, was ihm wahrlich schwer fällt. Ihr ganzes Erscheinungsbild, ihre Stimme und die Musik die sie spielt, lassen ihn sehr daran zweifeln, dass sie wirklich ein Mensch und kein Engel sein sollte.
 

Ein Lächeln umspielt ihre Lippen als sie seine Worte vernimmt, verlegen senkt sie den Blick auf das dunkle Klavier vor ihr. „Wenn dem so ist, hoffe ich dass es Sie nicht enttäuscht wenn ich heute etwas anderes spiele.“, gibt sie von sich und blickt wieder zu ihm auf. „Keines Wegs, wer weiß ob sich mein Lieblingsklavierstück nicht doch wieder ändert.“, erwidert er mit einem kleinen Lächeln, blättert ein paar Seiten des Buches um und klappt es dann doch schwungvoll wieder zu. Staub wirbelt von dem Buch auf und in seine Nase, lässt ihn für einen Moment verhallten Husten um die Staubpartikeln aus seinem Rachen zu entfernen. Ein leises Lachen ertönt vom Klavier, an welchem die junge Frau sitzt und sich die Hand vor den Mund hält um nicht laut zu lachen. „Tut mir leid.“, gibt sie entschuldigend von sich als sie seinen Blick auf sich spürt. „Schon okay, ich bin ja auch selbst schuld, wenn ich diese Bücher hier anfasse.“, seufzt er ergeben auf, stellt das Buch an seinen Platz zurück und wendet sich zu der jungen Frau um. Diese senkt verlegen ihren Blick und richtet ihn auf die Tastatur, legt ihre zierlichen Hände über diese und fängt an zu spielen. Der schwarzhaarige Mann nimmt genüsslich einen tiefen Atemzug, als wäre die Melodie frische Luft mit der er seine Lungen bis oben hin füllen möchte, und schließt für einen winzigen Moment die Augen. Es war eine gute Entscheidung, diesen Ort zur gleichen Zeit am gleichen Tag wieder aufzusuchen um sie wieder spielen zu hören. Er öffnet seine Augen wieder und betrachtet die Rosahaarige, welche ihre Augen geschlossen hat, während sie spielt. Ihr Gesicht wirkt so entspannt und ihre Hände tanzen über die Tastatur, als wäre sie nur dafür geboren solche Lieder aus den Tasten zu zaubern. Andächtig betrachtet er das Bild, versucht sich alles einzuprägen, während er sich auf das eine Sofa, über dessen Rückenlehne auch sein Mantel liegt, niederlässt, sie einen weiteren Moment beobachtet und sich dann doch dazu hinreißen lässt, sich entspannt auf das Sofa zu legen, sich zurück zu lehnen und die Augen zu schließen, um sich nur noch auf die Töne zu konzentrieren, die diese wundervolle Melodie ergeben.
 

Langsam öffnet Sakura ihre Augen wieder um kurz ihren stillen Zuhörer zu betrachten. Ein Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen als sie ihn dort auf dem Sofa liegen sieht, den einen Arm unter seinen Kopf gelegt, die Hand des anderen Arms ruht auf seinem Bauch, welcher sich so wie seine Brust langsam und gleichmäßig hebt. Es den Eindruck erweckt, als würde er schon längst im Land der Träume sein. Ihr Blick senkt sich auf die Tastatur des Klaviers, über welche ihre Finger tanzen. Ein leichtes Lächeln zupft an ihren Mundwinkeln, dann sorgt sie einmal für eine schöne Untermalung dieser Träume. Sie schließt ihre Augen wieder und befindet sich im nächsten Moment schon wieder in dieser perfekten anderen Welt, in welcher sie zu der Musik tanzt, nur ist sie dieses Mal nicht mehr alleine dort. Der unbekannte Mann, sitzt auf einer Parkbank und hat sein Augenmerk auf sie gerichtet. Beobachtet sie dabei wie sie tanzt und jeder ihrer Schritte einen Ton erzeugt. Schweigend schaut er ihr einfach nur zu, für Minuten die sich anfühlen wie wenige Sekunden.
 

Das Stück nähert sich dem Ende. Wehmütig spielt die Blaugrünäugige die letzten Töne und lässt sie in Begleitung eines Seufzers von ihr ausklingen. Es vergeht ein Moment, ehe sie die Augen öffnet und auf ihr Smartphone hinab blickt, um zu sehen wie viel Zeit ihr noch bleibt. „Ist es schon so spät? Müssen Sie nun wieder gehen?“, ertönt die Frage vom Sofa. Überrascht blickt Sakura auf, sie dachte wirklich dass er eingeschlafen ist, so entspannt wie er da gelegen und so friedlich ausgesehen hat. Sie seufzt leise. Ja, so ist es. Ihre Stunde hier ist schon wieder vorbei. „Spätestens in ein paar Minuten muss ich zur Arbeit.“, beantwortet sie seine Frage und blickt auf die Klaviertastatur hinab. Es zahlt sich nicht aus noch ein Stück anzufangen, selbst die kurzen hat sie schon so oft mit den Übergängen gespielt dass sie es dreimal spielt ohne es zu realisieren. „Darf ich diese paar Minuten Zeit vielleicht nutzen und Sie auf einen Kaffee einladen?“, erkundet sich der Schwarzhaarige und richtet sich auf dem Sofa auf, stellt die Füße wieder auf den Boden zurück und fährt sich einmal kurz durch die Haare, um diese wieder etwas zu richten, was eigentlich unsinnig ist, da sie sowieso fallen wie sie wollen. Ein entschuldigendes Lächeln bildet sich auf ihren Lippen und ihre Schultern sacken ein Stück hinab. „Tut mir leid, ich kann mir die Zeit für einen gemütlichen Kaffee leider nicht nehmen, ich muss direkt zur Arbeit.“, murmelt sie und senkt dann den Blick, nur ungern schlägt sie das Angebot des Mannes aus. „Dann holen wir uns einen Kaffee und ich begleite Sie zur Arbeit.“, lässt sich der Mann nicht von seinem Vorhaben abbringen, sie auf einen Kaffee oder ähnliches einladen zu wollen. Erstaunt blickt Sakura auf und ihn an. „Müssen Sie nicht arbeiten? Sie haben doch sicherlich viele Termine.“, bemerkt sie überrascht.
 

Die Lippen des Schwarzhaarigen verziehen sich zu einem Lächeln. „Ich habe genug Zeit.“, gibt er von sich und mustert sie eingehend um jedes Minimale Anzeichen von Ablehnen oder Ausweichen sofort zu erkennen. „Wenn das wirklich so ist, würde es mich freuen wenn Sie mich auf meinem Weg zur Arbeit begleiten.“, erwidert die junge Frau mit einem schüchternen Lächeln. „Dann machen wir das so.“, kommt es von dem Mann, welcher sich sogleich erhebt und ihr seine Hand reicht, welche sie verlegen annimmt und sich von ihm aufziehen lässt. „Sasuke Uchiha.“, stellt er sich ihr kurz vor, während er ihre Hand noch in seiner hält. „Sakura Haruno, freut mich.“, die Blaugrünäugige lächelt sanft und wird sogar leicht rot um die Nasenspitze. „Die Freude ist ganz meinerseits.“, erwidert Sasuke höflich und lässt ihre zierliche Hand los, von ihrer weichen Haut ab, welche er aber nur zu gerne direkt wieder berühren würde. Die Haruno beugt sich direkt hinab zu ihrer Tasche und ihrer Jacke, sowie ihren Schal. Für einen Moment stellt sie die Tasche auf dem Klavierhocker ab und klappt den Tastaturdeckel über die Tasten, ehe sie sich ihren Schal um den Hals wickelt und diesen warm verhüllt. Auch der Schwarzhaarige setzt sich in Bewegung und legt sich seinen Schal um den Hals, schlüpft in seinen Geschäftsmantel, welcher ihm aber bloß bis zu den Oberschenkeln reicht.
 

„Okay.“, murmelt die Blaugrünäugige etwas verlegen, als sie den Träger ihrer Tasche wieder über ihren Kopf gelegt hat und die Tasche ihren Platz an ihrer rechten hinteren Hüfte gefunden hat. „Können wir?“, fragt Sasuke sie im nächsten Moment schon und mustert sie eingehend. Schweigend, aber mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickt die junge Frau und steckt ihr Smartphone ein ihre Jackentasche. Nur mit einer Geste, aber trotzdem wie ein Gentleman, weist der Uchiha sie an vor zugehen, ehe er ihr folgt. Verlegen bettet die Haruno ihre Hände aneinander und zupft an den Armstulpen, die zur Jacke gehören, herum. „Meine Arbeit liegt eine halbe Stunde von hier entfernt, falls Sie doch irgendwelche Termine haben sollten und Sie mich nicht begleiten können, würde ich es verstehen.“, bemerkt die Haruno ein kleines Detail, dass sie zu erwähnen vergaß, während sie zusammen den Raum mit dem Klavier verlassen und sich ihren Weg durch die Bibliothek nach draußen bahnen. „Das macht nichts, ich habe Zeit.“, leicht lächelt Sasuke ihr zu und folgt ihr unbemerkt, da sie mit Sicherheit den schnellsten Weg aus diesen heiligen Hallen der Bücher hinaus kennt. „Was machen Sie beruflich, dass Sie so viel Zeit für einen Kaffee mit mir aufopfern können?“, interessiert blickt die Blaugrünäugige zu ihm auf. „Ich habe zusammen mit meinem Bruder eine Import-Export-Firma.“, gelassen zuckt der Schwarzhaarige die Schultern. „Wenn Sie eine eigene Firma haben, müssen Sie dann nicht erst recht sehr viel arbeiten?“, etwas verwundert wendet sie den Blick von ihm ab, um nicht möglicherweise irgendwo gegen zu laufen, diese Schmach will sie nicht auf sich lasten müssen. „Der Trick dabei ist, sie so zu führen, dass die Firma auch ohne Probleme weiterläuft, wenn ich einen Monat weg wäre.“, noch immer ist er so gelassen bei der Sache. Er hat sich noch nie von irgendwelchen Meetings oder Treffen stressen lassen. „Verstehe.“, murmelt die Rosahaarige und schlüpft, mit den Daumen, in die Daumenlöcher der Armstulpen.
 

Der Uchiha überholt sie mit zwei Schritten und drückt die Eingangstür der Bibliothek auf, tritt in die kalte Winterluft nach draußen und hält seiner Begleitung höflich die Tür auf. Erst als sie ihn passiert hat, lässt er die Tür wieder zufallen und schließt zu ihr auf. „Ich nehme einmal an, dass Sie ein paar Cafés auf dem Weg zu Ihrer Arbeit kennen? Nicht dass wir wegen mir noch einen Umweg machen.“, ein schiefes Lächeln ziert seine Lippen als er sie anblickt. „Natürlich.“, nickt die Rosahaarige und senkt Verlegen den Blick, wendet ihn nach vorne um. Lächeln steht ihm ausgesprochen gut, doch scheint er es nicht oft zu machen und wenn nicht wirklich ernst zu meinen. „Sie scheinen einen relativ langen Weg zur Arbeit zu haben.“, bemerkt ihre Begleitung und sein Blick richtet sich wieder auf sie. „Nicht unbedingt, es dauert nur so lang, weil ich die U-Bahn nicht so mag und die Strecke zu Fuß gehe. Am Zeitaufwändigsten sind die Ampeln.“, Sakura zuckt gelassen die Schultern, ihr macht es nichts aus so viel spazieren zu gehen, dass hält sie zusätzlich Fit und in Form. „Verstehe, ich bin auch kein großer Fan von der U-Bahn.“, pflichtet er ihr bei. Es ist einfach zu stickig und meist auch viel zu voll. Etwas was er gar nicht leiden kann.
 

Eine Stille breitet sich zwischen ihnen beiden aus und auch wenn es angenehm ist einfach nur neben dem Mann her zugehen, fühlt sich dieses Schweigen im Moment ungut an und irgendwie auch komisch. Es wirkt nicht so als würden sie zusammen einen Kaffee trinken gehen sondern nur nebeneinander her gehen zu dem Café. Schüchtern hebt sie kurz ihren Blick zu ihm und senkt ihn sogleich wieder. Wieso hat dieser Mann nur so eine Wirkung auf sie, dass sie sich vor ihm einfach nicht blamieren oder blöd vorkommen will? Leise nimmt sie einen tiefen Atemzug. „Werden Sie mir denn irgendwann einmal sagen, was Ihr Lieblingsstück beim Klavier ist, dass ich es irgendwann einmal für Sie spielen kann?“, erkundet sie sich etwas unsicher und zupft nervös wieder an den Armstulpen herum. „Um ehrlich zu sein, hatte ich keines. Ich habe mich nie mit reinen Klaviermelodien beschäftigt, bevor ich letzte Woche vor Ihnen gestanden bin. Ich habe kein Lieblingsstück, denn wenn ich glaube eines zu haben, spielen Sie ein anderes und das gefällt mir ebenso gut.“, erwidert er und senkt seinen Blick auf sie hinab. „Solange Sie es sind, die die Melodien spielt, werden mir alle Lieder gefallen.“, fügt er hinzu. „Sagen Sie so etwas nicht!“, verlegen starrt Sakura zu Boden. „Dafür ist es schon zu spät.“, gibt Sasuke von sich, sein Mundwinkel zuckt leicht nach oben. Mild lächelt sie ihm zu.
 

„Da ist das Café.“, meint sie im nächsten Moment und hebt die Hand um auf das kleine gemütliche Café zu zeigen, aus welchem sie sich immer wieder etwas holt. „Nett.“, kommentiert der Schwarzhaarige, als er das kleine Etablissement erblickt und mit ihr darauf zusteuert. „Ja. Es ist anders als diese großen Ketten, aber ich finde die persönliche Note sowieso viel besser.“, stimmt die Rosahaarige zu und bemerkt, wie ihre Begleitung die Tür für sie aufzieht und sie vor treten lässt. Sogleich schlägt ihr der Duft von frisch gerösteten Kaffeebohnen ins Gesicht. Leise klirren Tassen, in der kleinen Sitzecke und das Geräusch des Milchschäumers dringt ebenso an ihre Ohren. Lächelnd tritt Sakura nach vorne an die Theke. Um diese Zeit sind nur wenige Leute hier, die meisten sind gerade irgendwo Mittagessen, weswegen auch keine Schlange vor der Theke ist, in welche man sich reihen muss. „Was möchten Sie?“, wendet sich der Uchiha fragend an die junge Frau und hält neben ihr an der Theke. „Einen mittleren Earl Grey Tee mit Milch bitte.“, gibt die Blaugrünäugige ihre Bestellung sogleich an die Frau hinter der Theke weiter, hebt ihren Blick zu dem Mann neben ihr, welcher ebenso seine Bestellung aufgibt und die Frau sich dann sogleich umwendet. „Möchten Sie noch irgendein Gebäck oder so dazu?“, erkundet er sich höflich und blickt auf sie hinab, da sie fast einen halben Kopf kleiner ist als er. „Nein danke.“, schüttelt sie schüchtern den Kopf und beißt sich leicht auf die Unterlippe, um nicht zu äußern dass sie nun ja nicht auf ihr Gewicht, aber auf ihren Körper schauen muss. Sein Mundwinkel wandert amüsiert nach oben. Sie sagt zwar nein, aber sie würde gerne, was sie sich selbst verbietet. Nun weiß er nicht warum, möglicherweise wegen der Arbeit in welche sie jetzt geht, oder vielleicht wegen diesem Komplex den jede Frau irgendwie zu besitzen scheint, dass sie meint auf ihr Gewicht achten zu müssen. Und solang er es nicht weiß, wird er ihr nicht entgegen ihrem oberflächlichen Willen irgendetwas von diesem süßen Kram hier kaufen.
 

„Hier bitte schön.“, die Frau stellt zwei Pappbecher auf die Theke und nennt dem Schwarzhaarigen den Preis, während die Rosahaarige nach ein paar Zuckerpäckchen greift und diese dem heißen Tee beimengt. Erst als sie sich umdreht bemerkt sie, dass ihre Begleitung mit einem Schein gezahlt hat und so etwas mehr als den eigentlichen Betrag Trinkgeld gegeben hat. So drängt sich ihr gleich die Frage in den Kopf ob er immer so spendabel ist, was er sich sicherlich leisten kann, immerhin trägt er auch maßgeschneiderte Anzüge und Hemden. Sie schüttelt leicht ihren Kopf und folgt ihm zur Tür des kleinen Lokals. „Stimmt etwas nicht?“, kommt sogleich die Fragen vom Uchiha, welcher ihr Kopfschütteln wohl bemerkt hat. „Ich habe nur gerade bemerkt, wie reich Sie wohl sein müssen.“, gesteht sie ihm leise ihre Gedanken. „Merkt man das?“, beinahe Verlegen fährt er sich durch die Haare. „Sie haben einen maßgeschneiderten Anzug an, sowie Mantel und Hemd, Sie geben den Betrag den Sie zahlen sollen zusätzlich als Trinkgeld, also ja. Man merkt das.“, beantwortet sie mit einem kleinen frechen Grinsen seine Frage. „Mit Sicherheit haben Sie so eine schicke Penthouse-Wohnung und einen Fahrservice, weswegen Sie die U-Bahn wohl schon lange nicht mehr von Innen betrachtet haben.“, fügt sie hinzu und seufzt etwas niedergeschlagen, denn das ist so etwas was sie auch gerne hätte. Natürlich ist das Leben mit ihrer besten Freundin auch toll, aber trotzdem, Reich sein und sich nur Sorgen darum machen zu müssen welches Kleid man zum nächsten Fest anziehen wird, ist schon etwas was sich jede Frau wünscht. Nicht dass sie Geldsorgen hätte, nein aber die Seite kennt sie auch.
 

„Sie verdienen doch sicherlich auch nicht schlecht, als Konzertpianistin.“, bemerkt Sasuke und holt sie so aus ihren Gedanken wieder in die Realität. „Sie denken ich bin Konzertpianistin?“, erstaunt blickt sie zu ihm auf. Die Sonne strahlt in seine Augen und sie erkennt dass sie wirklich Blau sind und nicht schwarz, so wie sie wirken. „Mit Sicherheit, so gut wie Sie spielen.“, gibt er gleichzeitig ein Kompliment mit seiner Antwort und nippt an seinem Kaffee. „Ich bin keine Konzertpianistin.“, widerlegt die Blaugrünäugige seine Annahme belustigt. „Sollten Sie aber sein.“, sein Mundwinkel wandert wieder nach oben. An seinem Blick merkt sie dass er es ernst meint. Sogleich errötet die Haruno und wendet ihre Aufmerksamkeit nach vorne um. Verlegen nippt sie an ihrem Tee, welcher langsam die passende Wärme angenommen hat. „Seit wann spielen Sie Klavier?“, erkundet er sich nun interessiert. „Seit ich ungefähr 7 Jahre alt bin?“, murmelt sie nach einem kurzen, nachdenklichen, Moment. „Und wie sind Sie dazu gekommen?“, will er mehr von ihr wissen. „Ich habe irgendwo einmal ein Klavierstück gehört und wollte unbedingt selber mal so gut spielen. Meine Eltern wollten mir soweit es möglich war immer alle Wünsche erfüllen und so bekam ich Klavierunterricht.“, berichtet die Rosahaarige und lächelt glücklich, welches schließlich einen traurigen Ton annimmt. Was dem Uchiha an ihr definitiv nicht gefällt.
 

Er seufzt leise auf und blickt sich in der Straße um. Sie gehen nun schon eine Weile, langsam drängt sich ihm die Frage auf, wo genau sie arbeitet, immerhin ist New York groß. „Und Sie nutzen Ihre Mittagspause immer um in der Bibliothek etwas Klavier zu spielen?“, wechselt er das Thema, um diesen traurigen, melancholischen Ausdruck aus ihrem Gesicht zu verbannen. Sie blickt etwas überrascht wieder vom Boden auf. „Ähm nein, ich fange jetzt dann erst an zu arbeiten, heute.“, erklärt Sakura kurz und nimmt dann einen Schluck von ihrem Tee, immerhin sollte der so gut wie leer sein, wenn sie bei ihrer Arbeit ankommt und dorthin trennen sie nur noch wenige Meter. „Jetzt bin ich neugierig. Was arbeiten Sie, wenn Sie schon nicht Konzertpianistin sind?“, neugierig betrachtet er sie. Ein Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. „Das sehen Sie gleich, es dauert nicht mehr lange.“, gibt sie frech von sich und nippt wieder an ihrem Tee. Nachdenklich blickt er die Straße entlang und trinkt währenddessen von seinem Kaffee. Was könnte diese zierliche, junge Frau, mit solch einer Begabung fürs Klavier spielen, arbeiten, was zusätzlich auch erst am Nachmittag beginnt. Zum einen wäre ein durchschnittlicher Beruf bei ihr nicht so abwegig, aber zum anderen wäre es schade so eine Frau in einem durchschnittlichen Restaurant als Kellnerin vergammeln zu lassen oder als Kassiererin in einem Supermarkt. Andererseits ist hier in der Nähe kein Supermarkt und die Gegend schaut auch sehr gepflegt aus, als würden hier zumindest Menschen der gehobenen Mittelschicht leben.
 

„Da drüben arbeite ich.“, gibt Sakura von sich und bleibt schließlich stehen, deutet mit einem Kopfnicken auf das moderne Gebäude mit der hellen Fassade. Interessiert betrachtet der Uchiha das Gebäude auf der Suche nach einem Anhaltspunkt, welcher ihm sagen könnte, was für einen Beruf die junge Frau genau ausübt. Sein Blick bleibt an einem Bestandteil des Namens, über dem Eingang, hängen. Ballettschule. „Sie sind also Ballettlehrerin? Machen Sie das gerne?“, erkundet er sich erstaunt. Ein Lächeln bildet sich auf ihren Lippen, welches in ihm das Gefühl erweckt, dass er mit seiner Aussage nicht ganz richtig liegt. „Ich bin professionelle Balletttänzerin und ja, das mache ich gerne, es macht wirklich Spaß.“, korrigiert sie seine Annahme mit einem glücklichen Lächeln. „Sie müssen wirklich gut sein, wenn Sie das professionell als Beruf ausüben.“, bemerkt Sasuke und wendet ihr wieder seine volle Aufmerksamkeit zu. „Vielleicht sogar besser als beim Klavier spielen, ich tanze seit ich 3 Jahre alt bin. Aber ob man es wirklich als Beruf bezeichnen kann, wenn man eine Sache ausübt die man liebt?“, erwidert die Blaugrünäugige mit einer Frage am Schluss. Die Lippen des Schwarzhaarigen verziehen sich zu einem Lächeln, als er ihre Frage hört. „Was für Stücke werden Zurzeit denn aufgeführt?“, fragt er neugierig weiter. „Zu dieser Jahreszeit führen wir den Nussknacker auf, in welchem ich auch einen Part tanze.“, berichtet die Haruno und fühlt sich geschmeichelt, dass er ehrlich an dem was sie tut interessiert zu sein scheint. Viele halten eine Karriere als professionelle Balletttänzerin ja für Unfug. „Sie tanzen mit Sicherheit die Hauptrolle.“, bemerkt der Uchiha, wie nebenbei und beobachtet dabei, wie sie verlegen wird und sogar errötet. „Nein, nein. Ich habe nur die Rolle der Zuckerfee, meine Haarfarbe passt immerhin perfekt zu ihr.“, murmelt sie schließlich etwas niedergeschlagen. „Ist die Rolle der Zuckerfee zu spielen, etwas Schlechtes?“, es überrascht ihn etwas dass sie so darauf reagiert. „Nein, nicht wirklich. Es ist nur mein Traum, einmal die Hauptrolle in einem Stück zu tanzen.“, mit einem leichten Lächeln hebt sie ihren Blick wieder in sein Gesicht. Schweigend mustert Sasuke die junge Frau vor ihm. In ihrem Blick kann er sehen, dass noch mehr hinter diesem Traum steckt, was sie ihm nun aber nicht sagen wird, dafür kennt sie ihn zu wenig und er akzeptiert es.
 

„Und was machen Sie, wenn Sie diesen Traum erreicht haben?“, wechselt er in einer leichten Form das Thema. Oft haben Menschen Träume die sie nie zu erreichen glauben und wenn sie, sie dann doch erreichen, scheint ihnen plötzlich der Lebenssinn zu fehlen. Ein Lächeln umspielt ihre Lippen und sie blickt einen Moment in den Himmel nach oben. „Dann ist es Zeit für einen neuen Traum.“, antwortet sie ihm schließlich nach einem leisen Seufzen. Sie nimmt einen Schluck von ihrem Tee und zieht dann ihr Smartphone aus der Jackentasche hervor, um einen Blick auf die Uhr zu werfen. „Ich muss jetzt los.“, erklärt Sakura ihm mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, „Danke für den Tee.“, sie hebt kurz den Becher an um auf diesen zu verweisen, „Es hat mich wirklich gefreut.“ Auch Sasukes Lippen verziehen sich zu einem kleinen Lächeln. „Mich ebenso.“, erwidert er freundlich. Mit einem Lächeln auf den Lippen wendet sie sich um und geht zur Straße, verharrt dort im nächsten Moment aber wieder. „Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“, wendet sie sich ihm zu. „Ich weiß ja, wo ich Sie finde.“, bemerkt er daraufhin nur. Sie lächelt ihm noch einmal zu und läuft dann, nachdem sie sich zu den Seiten umgeblickt hat, über die leere Straße und ins Innere der Ballettschule.
 

Einen Moment lang sieht er noch auf die Tür, welche hinter ihr zufällt und sie gänzlich aus seinem Blickfeld verschwindet. Sein Blick wandert das Gebäude nach oben in den Himmel, welcher nun von Wolken verhangen wird und so das helle Licht der Sonne blockiert, welches nun auch niemanden mehr blendet, die Stadt aber andererseits sogleich wieder etwas dunkler erscheint. Der Winter hatte schon immer seine zwei Seiten, zum einen die trostlose, graue, welche sich zeigt wenn der Himmel Wolken verhangen ist und die meisten einfach nur auf Schnee warten, die andere Seite ist die schöne, weiße, wenn die Schneeflocken herab fallen und alles weiß an zuckern und zudecken. Bisher hat sich der Winter nur durch die graue trostlose Seite und ein paar Sonnentage gezeigt. Sein Blick wandert über die Wolkendecke, welche der von letzter Woche so ähnlich ist. Leise seufzt er auf und holt sein Smartphone aus seiner Hosentasche. Kurz entsperrt er das Gerät und tippt auf diesem herum, ehe er es sich ans Ohr hält, den Blick wieder in den Himmel nach oben richtet. „Ein Fahrer soll mich abholen.“, gibt er sogleich von sich als das Tuten verstummt und ein Atmen an sein Ohr dringt, ihm zeigt das der Mann den er soeben angerufen hat zu sprechen beginnen wollte. Kurz ist es still in der Leitung, wahrscheinlich beschwert sich der Mann stumm, dass er ihn nicht ausreden hat lassen oder gegrüßt hat. „Wo bist du?“, murmelt er nach einem Moment. Sasuke seufzt auf, er ist zu faul, sich nun nach Straßennamen umzusehen. „Ich schalte mein GPS ein.“, meint er schließlich nur und legt direkt wieder auf. Einen Moment lang erledigt er das was er soeben angekündigt hat, ehe er das Smartphone wieder in einer Tasche verschwinden lässt und in den Himmel blickt. Letzte Woche hat er den Fehler gemacht diese Wolken zu unterschätzen und wurde vom Regen überrascht, dies wird ihm nicht noch einmal passieren. Auch wenn dieser Regen zu diesem Zeitpunkt das Beste war was ihm hätte passieren können. Viele würden nun wohl behaupten dass es göttliche Fügung war oder Schicksal, eine leitende Hand die ihn in die Bibliothek gewiesen hat.
 

Er war noch nie der große Verfechter von diesen Annahmen, denn dazu gehört etwas was er in dieser Form schon lange nicht mehr gemacht hat, an etwas nicht Vorhandenes, Unsichtbares zu glauben und diesem zu vertrauen. Nein, gegenüber so etwas reagiert er schon seit Jahren sehr kritisch. Er glaubt nur an Dinge die er zumindest fühlen kann, wenn er sie schon nicht sieht oder ähnliches. Gott oder das Schicksal kann er nicht fühlen, warum sollte er daran glauben? Das sind doch nur Mythen die einen dazu bewegen zu Hoffen. Hoffnung zu haben dass sich irgendetwas ändern wird. Das ist lächerlich und es werden wohl erst ein paar Dinge passieren müssen bevor er seine Meinung im Bezug darauf ändern wird. Er schnaubt leise. Das er Sakura begegnet ist, als er vor dem Regen geflüchtet ist, ist nicht mehr als ein großer, glücklicher Zufall gewesen. Ihre erste Begegnung war ein Zufall, aber all ihre anderen, kommenden Aufeinandertreffen wird er nicht dem Zufall überlassen. Ganz sicher nicht.
 

Leise seufzt er auf und senkt seinen Blick vom Himmel hinab. Auf den Becher in seiner Hand. Der Kaffee in diesem ist wohl auch schon mehr kalt als warm. Zögerlich nimmt er einen Schluck. Die Befürchtung dass das schwarze Gebräu schon kalt ist, lässt ihn zögern. Kalter Kaffee schmeckt nämlich nicht und wärmt auch nicht sonderlich. Erneut entweicht ihm ein Seufzen. Erst jetzt, wo er alleine hier steht, die Haruno seit wenigen Minuten nicht mehr bei ihm ist, merkt er erst das kalte Wetter welches sich durch seine Hose frisst und an seinen Beinen nagt. Auch wenn der Mantel einiges abhält, sobald die Beine kalt sin, fühlt es sich nicht mehr so gut an, in der Kälte zu stehen. Das er sich nicht bewegt wird auch seinen Teil beisteuern. Aber eigentlich ist es doch faszinierend dass er die Kälte in den letzten Minuten, die er schon in ihr verbringt, nicht wahrgenommen hat. Etwas genervt senkt der Schwarzhaarige den Becher wieder von den Lippen. Wie erwartet ist der Kaffee schon kalt, ist wohl auch kurz davor langsam zu gefrieren, wie all die anderen Flüssigkeiten bei den eisigen Temperaturen. Dass diese Becher die Getränke auch nie lang genug warm halten, vor allem im Winter innerhalb von ein paar Minuten auskühlen und nicht mehr die Funktion erfüllen, weswegen mach sie eigentlich gekauft hat.
 

Genervt atmet Sasuke aus. Seine Atemluft gefriert sogleich in der Luft und bildet einen weißen Nebel, welcher langsam in den Himmel aufsteigt. Gelangweilt folgt er der feinen Wolke mit seinem Blick, schnell löst sich diese auf und sein Blick bleibt wieder an den Wolken dort oben hängen. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. Wann wohl dieses Jahr der erste Schnee kommen wird? Er ist erstaunt über sich selbst, schon seit Jahren hat ihn dieser Wunsch nach Schnee nicht mehr gepackt. Die weißen Flocken ihn sogar nur genervt haben, aber dieses Jahr gewinnt wieder das Kind in ihm, welches gefallen an diesen kleinen weißen Flocken hat. Auch wenn er sich niemals zu einer Schneeballschlacht oder einem Schneemann hinreißen lassen würde. Es ist einfach schön anzusehen wie sie sanft hinab fallen und die Welt zudecken. Für einen Moment schließt er leicht melancholisch die Augen. Früher hat er all diese Dinge so gerne gemacht, aber das hörte auf. Dieser dunkle Tag, prägte ihn und seine Vergangenheit, machte Erinnerungen wertvoller und ihn verbitterter und zu dem was er nun ist. Alles hat sich verändert. Sein Leben, seine Einstellung zu manchen Dingen. Er gab Sachen auf die er einst so gerne tat und ihm seit damals nur seelische Schmerzen bereitet haben. So auch seine Faszination für Schnee. Seine Aufregung und Freude wenn die weißen Flocken vielen. Die Faszination wich Desinteresse und die Aufregung und Freude wandelte sich in Verärgerung und Abneigung. Was ist es? Was ist anders dieses Jahr, dass er sich auf den Schnee freut? Das Kind in ihm erwacht und sich an die Oberfläche kämpft?
 

Ein Lachen dringt an seine Ohren und sorgt so dafür, dass er seinen Blick vom Himmel abwendet und nach vor, auf den Eingang des Gebäudes, wo gerade ein junges Mädchen mit ihrer Mutter das Gebäude betritt, bereit und voller Vorfreude für eine Ballettstunde. Seine Aufmerksamkeit wandert das Gebäude nach oben, wird aber direkt von einem Fenster eingefangen, vor welchem er die hübsche Pianistin erblickt. Sie wirkt sehr konzentriert und doch merkt man ihr eine gewisse Freunde und Spaß an dem Tanzen an. Am liebsten würde er nun das Gebäude betreten, in das Stockwerk hinauf gehen und sich in den Raum setzen um sie tanzen zu sehen. Sicherlich wird ihr Balletttanz gleichermaßen wunderschön und zauberhaft sein wie ihr Klavierspiel. Stumm beobachtet er sie von der Stelle aus. Sieht wie sie zuerst größer wird, dann kleiner, dann wieder größer und sie sich dreht. Leise seufzt er, er muss wirklich wie ein Stalker wirken. Wie er hier unten in der bitteren Kälte steht und zu dem Fenster hinauf starrt, durch welches er einen Teil ihres Oberkörpers und ihren Kopf sehen kann. Es hätte ihn nicht wirklich überraschen dürfen, dass sie Balletttänzerin ist. Ihr zierlicher Körper passt nur zu gut in das Bild einer zarten Tänzerin. Gleichzeitig ergibt auch ihre Liebe für Klavierstücke nun viel mehr Sinn. Immerhin sind solche Gesanglosen Lieder genau die Musik zu der sie tanzt und das Klavier ist vor allem in den simplen Stücken ein wichtiger Bestandteil und abgesehen davon ein schönes Instrument. Wieder dringen Kinderstimmen an sein Ohr und als er sich umblickt, entdeckt er sogleich eine Gruppe an Mädchen mit ihren Müttern, die Haare zu Dutt gebunden und mit Haarreifen bestückt, ein Glückliches Lächeln auf den Lippen, Vorfreude ziert da ganze Gesicht.
 

Aus der Straße, die von hinten kommt und links an ihm vorbei führt, kann er im nächsten Moment schon ein Motorengeräusch hören, welches sich nähert. Er braucht nicht lange um zu wissen dass es ein Wagen für ihn ist. Ein Wagen aus dem Fuhrpark der Firma, welcher gekommen ist um ihn abzuholen, aus der Kälte zu entführen, welche viel erträglicher wäre, wenn er die Rosahaarige in ihrer vollen Größe beim Tanzen sehen könnte. In seinem Augenwinkel taucht das schwarze Fahrzeug auf, welches langsam auf die Straße, die ihn vom Ballettstudio trennt, einfährt und vor ihm am Straßenrand hält. Ein leichtes Lächeln liegt auf seinen Lippen, als die Haruno erneut eine Drehung vollführt, ehe er den Blick auf den Wagen senkt. Für einen Moment skeptisch hebt er die Augenbraue als er die kleine Rolls Royce Limousine erblickt, sich schließlich aber in Bewegung setzt und den Becher noch in den Mülleimer wirft. Den Wagen schließlich gelassen umrundet und hinter dem Fahrer ins Innere des Wagens steigt. Er hat nun mal eine Präferenz für den Platz in Fahrrichtung hinter dem Fahrersitz, und durch die fest eingebaute Armlehne ist es ziemlich unbequem sich im Wageninneren auf die linke Seite des Wagens zu bequemen.
 

„Hallo.“, wird Sasuke im Inneren des Autos direkt gegrüßt. Stumm richtet sich sein Blick auf den Mann, den er vorhin angerufen hat. Wie immer steht dessen blondes Haar wild ab und seine blauen Augen mustern ihn gut gelaunt. „Was machst du denn hier?“, murrt der Uchiha und macht es sich im Sitz bequem, bettet die Hand auf die Armlehne und dreht dort an dem kleinen Rädchen für die Sitzheizung. „Wir haben dich gesucht. Wo warst du?“, erklärt der Blonde mit einem kleinen Grinsen. „Wieso? Gab es ein Problem?“, der Dunkelblauäugige fährt sich durch die Haare und stützt schließlich den Ellenbogen auf der Innenverkleidung der Autotür ab. Abwartend betrachtet er den Mann, welcher gleichzeitig auch sein bester Freund ist. „Nur ein kleiner Zwischenfall mit der Russen Mafia.“, zuckt dieser gelassen die Schultern, während er antwortet. „Und warum kommt ihr mit der Limousine?“, erkundet sich Sasuke weiter und blickt durch das Fenster hinaus, auf die Straße, welche er vor wenigen Minuten noch mit der Haruno hinab geschritten ist. „Deiner ist in der Werkstatt beim Service.“, erklärt der Blonde weiterhin gelassen. „Jetzt sag schon! Wo warst du die letzte Stunde? Du warst wie vom Erdboden verschluckt, so wie letzte Woche!“, kommt die neugierige Seite von ihm zum Vorschein. Der Schwarzhaarige seufzt leise und stützt sein Kinn in seine Hand. „Geht dich nichts an.“, erwidert er nur gleichgültig, obwohl er mit seinem besten Freund spricht, aber der kennt diese Art von ihm zur Genüge. Er wird dem Blonden sicher nicht auf die Nase binden wo er war und vor allem mit oder bei wem. Ein zartes Lächeln legt sich auf seine Lippen, als kurz das Bild der Haruno vor seinem inneren Auge erscheint, wie diese am Klavier sitzt.
 

„Nicht wahr, oder?“, murmelt der Blonde plötzlich. Schweigend ignoriert Sasuke ihn. „Du hast eine Frau kennen gelernt, oder?“, fährt der Blauäugige unbeirrt fort. Der Schwarzhaarige schnaubt leise, warum muss dieser Mann ihn auch so gut kennen dass er das direkt weiß oder ahnt oder wie auch immer er auf diese Vermutung kommt. Ergeben seufzt er schließlich und blickt zu dem Blonden, denn egal ob er ihn nun weiter ignoriert oder sich ihm zuwendet, beides bestätigt diesem seinen Verdacht. „Sie muss ja etwas ganz Besonderes sein, wenn du es geheim hältst.“, bemerkt der Blauäugige mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen. Das ist sie wohl, denn der Mann hat Recht, bisher hat er noch nie eine Frau geheim gehalten, bisher haben sie auch nur für eine Nacht gereicht oder ihn nur für ein oder zwei Wochen gereizt. Aber Sakura Haruno. Er weiß nicht, sie ist irgendwie anders, außergewöhnlich. Besonders. „Wer ist sie? Was macht sie?“, fragt der Blonde neugierig weiter. Ergeben seufzt der Uchiha und blickt wieder nach draußen, am besten bringt er es gleich hinter sich, als die nächsten Stunden und Tage damit genervt zu werden und in Gefahr zu laufen dass es noch wer anderer mitbekommt. Er hat es nicht gerne, wenn jemand was von seinem Privatleben erfährt, denn es in keinster Weise etwas angeht. „Sakura Haruno, Balletttänzerin.“, antwortet er nur kurz. „Soll ich sie überprüfen?“, kommt es nun etwas ernster von seinem besten Freund. Einen Moment lang starrt Sasuke einfach nur aus dem Fenster hinaus auf die Menschen und anderen Autos. „Es ist zwar nicht nötig, aber du kannst wenn du willst und wirst es wahrscheinlich auch tun. Aber solange keine wichtige Verbindung zu irgendeinem Gesetzeshüter auftritt, will ich nichts hören.“, weist er den Blonden an.
 

Sakura Haruno ist zu besonders, als das er sich so wie sonst mit dem Wissen über sie bereichern und sie so beeinflussen würde. Nein, sie will er richtig kennen lernen, auf die altmodische Art und Weise. All das Wissen über sie, will er durch sie erfahren. Aber dafür muss er sie wiedersehen. Nachdenklich starrt er nach draußen. „Wann wirst du sie wiedersehen?“, kommt die Frage von seinem besten Freund. Eine Plakatwand springt dem Uchiha ins Auge, als der Wagen an einer Ampel hält. Unzählige Flyer und Plakate sind auf dieser angebracht. Unter ihnen eine Werbung oder auch Ankündigung für das aktuelle Ballettstück. Der Nussknacker, in welchem sie die Rolle der Zuckerfee tanzt. Ein Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Leise haucht er die Antwort „Schneller als sie vermutet.“

Kapitel 3

Nur die sanften Töne einzelner Instrumente des Orchesters erfüllen den großen Saal des Theaters. In Anzug und Abendkleider gekleidete Damen und Herren füllen die Reihen und Balkone des Theaters, die Blicke aufmerksam auf die Bühne gerichtet. Das Bühnenbild welches die junge Tänzerin umgibt stellt eine Art Palast und gleichzeitig eine Art Wald dar. Wuchernde Bäume und Moosüberzogene Wände einer Festung. Rechts und links an den Seiten stehen Tänzer, alle in der gleichen Pose, eine Hand auf dem Rücken, die andere mit der Handfläche nach oben gerade aus gestreckt. Zwischen diesen Männern sitzen auf kleinen Sockeln am Boden Frauen, knöchellange Kleider hüllen ihren Körper ein und Perücken lassen sie alle komplett gleich aussehen. Nur sie hebt sich mit ihrem Kleid und ihrem ganzen Aussehen von ihren Kollegen ab, während sie tanzt. Die Aufmerksamkeit aller Menschen in diesem Theater, aber vor allem das der Gäste auf ihr liegt. Zur Musik passend springt sie in die Luft, die Position ihrer Füße verändert sich, kreuzen sich und sie landet in genau der gleichen Position, nur mit dem rechten Fuß vorne wieder am Boden, springt sogleich wieder in die Luft und wechselt den vorderen Fuß. Drei weitere Male hüpft sie in die Luft und vollführt diesen Fußwechsel, dabei springt sie so schnell auf und ab, dass man kaum wahrnimmt dass sie mit den Füßen komplett den Boden berührt hat.
 

Im nächsten Moment erhebt sich die Rosahaarige in ihrem, ebenso zuckerrosafarbenen Kostüm auf ihre Zehenspitzen und dreht eine Pirouette, das rechte Bein winkelt sich dabei über ihr linkes an und öffnet sich um Schwung zu holen nach vorne, für eine weitere Pirouette aus welcher sie in ihre Endposition übergeht. Ein Lächeln auf den Lippen, stoppt sie in dem Moment als ihr rechtes Bein nach hinten gestreckt, der Fuß den Boden berührt, die Arme zur Seite ausgebreitet blickt sie zur Decke nach oben. Mit ihr endet auch die Musik des Stückes, zu welchem sie soeben getanzt hat. Das Publikum klatscht begeistert. Der Applaus füllt das Gemäuer des Theaters. Lächelnd richtet sie sich auf, ehe sie sich mit einer Ballett-typischen Verbeugung zu ihrer linken und zu ihrer rechten verbeugt und galant von der Bühne tänzelt. Immer ein strahlendes Lächeln auf den Lippen, bis sie hinter einem der Vorhänge verschwinde die Stufenweise in die Bühne hängen und so mehrere Ebenen und Entfernungen darstellen.
 

Ino, ihre blonde, beste Freundin und Mitbewohnerin steht zwischen diesen Vorhängen, hinter der Bühne. Ein Lächeln ziert ihre Lippen, die Hände miteinander verschränkt. Ihre Augen strahlen erfreut und glücklich, stolz wie eine Mutter, deren Tochter ihre erste Aufführung gemeistert hat. „Du warst großartig.“, lächelt sie der Rosahaarigen entgegen, welche aus dem Ballettgehen in die normale Gangart wechselt und sich ihr so nähert. Stolz umarmt die Blonde sie kurz und vorsichtig. Ihr Stolzempfinden wird zu einem großen Teil von Sakuras Kostüm in die Höhe getrieben, welches sie entworfen hat. „Danke Ino. Und doch ist meine Aufführung nicht im Entferntesten Vergleichbar mit dem von Maria als Clara. Mein Beitrag ist doch unbedeutend in dem Stück und im Original würde es sowieso Maria tanzen.“, nimmt die Blaugrünäugige das Kompliment zwar an, stutzt es aber direkt auf das minimalste. Immerhin ist sie nur die Zuckerfee und nicht Clara, die Protagonistin in dem Stück. „Aber dem Tanz der Zuckerfee wird mit genau der gleichen Aufmerksamkeit zugesehen wie Clara. Außerdem werden so vielleicht Choreografen und Direktoren auf dich aufmerksam.“, versucht die Blondine sie aufzumuntern. „Ich wäre ebenso eine gute Clara wie Maria es ist.“, seufzt Sakura niedergeschlagen. „Ein anderes Mal.“, die Blondine legt ihr mit einem Lächeln die Hand auf die Schulter. „Jetzt ist es dann zum Glück eh gleich zu Ende, zumindest für heute.“, bemerkt die Ballerina und dreht sich um, um zwischen den Vorhängen zurück auf die Bühne zu blicken, wo Clara wieder schrumpft, zu ihrer wahren Größe und aus ihrem Traum erwacht und der Nussknacker nur der Nussknacker, leider kein Prinz wie in ihrem Traum ist.
 

„Ja und dann gehen wir erstmal schön was Essen.“, wechselt die Yamanaka das Thema und lächelt ihrer Freundin zu. „Ja.“, wendet sich die Haruno an ihre beste Freundin, als das Stück zu Ende ist und sie weiß, dass sie nun nochmals auf die Bühne gehen muss, um sich zusammen mit dem ganzen Team an Darstellern zu verbeugen. Sanft drückt Ino sie in Richtung der anderen die sich hinter der Bühne bereits versammeln und aufstellen, um sobald der Vorhang herunter gelassen wurde auf der Bühne Stellung zu beziehen, um sich erneut zu Verbeugen wenn der Vorhang wieder hochgezogen wurde. Auch die Blaugrünäugige findet sich dort ein, reiht sich aber nicht wie manch andere aneinander da sie als Einzelperson hinaus läuft, bevor die beiden Protagonisten der Aufführung das Schlusslicht bilden, bei der Verabschiedung vom Publikum. Kurz blickt sie sich zu ihrer besten Freundin um, welche ihr zu lächelt ehe sie sich umdreht und geht, jetzt fängt für sie die Arbeit wieder an, Kostüme einsammeln, inspizieren zum Richten bringen oder zur Reinigung. Für Sakura ist der Arbeitstag bald vorbei. Umziehen vielleicht noch abschminken und gehen.
 

Die Gruppe vor ihr setzt sich in Bewegung und reißt sie so aus ihren Gedanken an ihren wohl verdienten Feierabend. An dem sie sich endlich mal wieder ein paar Kalorien und Cocktails gönnen will, oder vielleicht auch ein ausgiebig langes Bad mit einem guten Glas Rotwein. Wie gerne würde sie sich vor einen Kamin setzen, dem prasselnden Feuer lauschen und die Flammen betrachten, sich einkuscheln und vielleicht sogar an einen Mann, der bei ihr sitzt. Obwohl der Mann nun nicht unbedingt notwendig ist, die beste Freundin reicht auch. Die Situation mit dem Mann ist einfach nur das perfekte Bild von einem gemütlichen Dezemberabend, welches von all den Werbungen schon in ihrem Kopf verankert wurde. Eine Tasse Kakao, eine Decke und ihre beste Freundin vorm Kamin reichen völlig aus. Auch wenn sie nicht leugnen kann, dass diese Situation zusammen mit einem Mann auch einen gewissen Reiz hat. Aber sie glücklich so wie es ist.
 

Ein Lächeln bildet sich auf ihren Lippen, als ihre Gedanken doch für einen Augenblick abschweifen und sie sich fragt ob dieser gut aussehende Geschäftsmann, Sasuke Uchiha, wohl am Dienstag wieder in die Bibliothek kommen wird um ihrem Klavierspiel zu lauschen. Das laute Klatschen holt die junge Haruno aus ihren Gedanken zurück in die Realität, in welcher, sie keinen Kamin besitzt und ihre Kolleginnen und Kollegen soeben auf die Bühne tänzeln, ein Lächeln auf den Lippen und sich dort zum Abschied verbeugen. Das Pärchen vor ihr geht los und schließlich auch sie. Sowie sie hinter dem Vorhang hervor tritt, zaubert sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie geht vor zur Bühnenmitte, macht einen Knicks zu ihrer linken und ihrer rechten Seite, ehe sie zurück geht und sich vor ihren Kollegen aufstellt. Die Hauptprotagonisten kommen auf die Bühne. Der lebende Nussknacker und die große, sowie die kleine Clara. Das Theater bebt beinahe aufgrund des Applauses, den das Publikum begeistert gibt. Als sich auch noch der Dirigent des Orchesters verbeugt hat, gehen die Balletttänzerinnen und Tänzer, mit grazilen, beinahe tanzenden Schritten von der Bühne, um sich schnell in den Feierabend zu begeben, denn auch wenn sie alle hier ihren Beruf lieben, lieben sie einen Feierabend nach dem Training und zwei Aufführungen, genauso wie jeder andere auch.
 

Als alle Darsteller hinter der Bühne angekommen sind, ertönt sogleich ein kurzes, schnelles Klatschen. „Wieder einmal eine gelungene Aufführung, meine Damen und Herren. Sehr gut. Nun wünsche ich allen einen schönen Abend. Wir sehen uns morgen wieder.“, zieht Madam Natascha die Aufmerksamkeit aller auf sich. Madam Natascha ist die Choreografin, verantwortlich für jeden einzelnen Tanzschritt und jede aneinander Reihung. Im nächsten Moment dreht sie sich wieder um und verschwindet. Die Gruppe teilt sich. Die Kinder haben ihre eigene Garderobe und werden zum Teil auch direkt von ihren Eltern empfangen, je nach Alter unterschiedlich. Kurz lächelt die Haruno. Sie hat auch als sie so klein war schon auf der Bühne gestanden und getanzt. Auch die Gruppe der erwachsenen Tänzerinnen und Tänzer teilt sich auf, so haben die Nebendarsteller zusammen eine große Garderobe, oder eher zwei größere. Nur Maria und der Nussknacker, haben ihre eigene Garderobe und sie persönlich auch, auch wenn sie nur klein ist. Kaum mehr als eine Abstellkammer. Eine Couch steht in dieser und ein Schminktisch mit Spiegel. Eine Kleiderstange, mit etwaigen Kostümen. Aber es freut die Blaugrünäugige trotzdem, alleine diesen Raum zu belegen. Sich nicht mit anderen im gleichen Raum umziehen zu müssen.
 

Schweigend geht sie den Gang bis zum Ende entlang, folgt der Gruppe die nach und nach in die Garderoben abbiegen bis nur noch sie am Gang ist und auf das kleine Zimmer zusteuert. Ein erleichtertes Seufzen kommt über ihre Lippen. Der Tag ist geschafft, alle Aufführungen erledigt, jetzt heißt es erstmal abschalten und entspannen. Die Haruno öffnet die Tür zu ihrer Garderobe und betritt den Raum, welcher ruhig daliegt. Unberührt scheint, so wie sie ihn verlassen hat, mit Ausnahme des prachtvollen Straußes der, in feines Krepppapier gehüllt, auf ihrem Schminktisch liegt. Überrascht wendet sie sich kurz von diesem ab und schließt die Tür, ehe sie sich ihrem Tisch nähert und den Strauß betrachtet, sich leicht über diesen beugt und sogleich den sanften Duft der Blumen riecht.
 

„Sie hatten Recht.“, ertönt es auf einmal hinter ihr. Die junge Frau dreht sich panisch um, weicht gleichzeitig erschrocken zurück, drückt sich an die Wand, in den Winkel den diese und der Schminktisch darstellen. „Bozhe moy!“, entflieht es ihr schockiert als sie sich an die Wand drückt und versucht den Verursacher ausfindig zu machen, welchen sie schließlich auf ihrer Couch erspäht. Sogleich entspannt sie sich wieder, entfernt sich von der Wand und lässt die Hand, die sich automatisch über ihr schnell schlagendes Herz gelegt hat, wieder sinken. Erleichtert atmet sie aus, ehe sie sich an den Mann auf ihrer Couch wendet. „Sie haben mich erschreckt.“, erklärt sie ihm das offensichtliche. „Tut mir Leid, es war nicht meine Absicht Sie zu erschrecken.“, entschuldigt sich der schwarzhaarige Mann. Wie die anderen Male auch, sitzt er im maßgeschneiderten Anzug vor ihr, der Zipfel eines blauen Tuches schaut aus seiner Brusttasche und passt genau zu seinem blauen Hemd, welches er unter seinem dunkelgrauen Anzug trägt. „Schon okay. Was meinten Sie?“, winkt sie beruhigt ab, auch wenn sie noch überrascht ist das er hier ist und auf ihrer Couch sitzt, dabei so mächtig wirkt, obwohl die Couch schon alt ist und das Leder an manchen Stellen abgenutzt ist. Sie hat zu viele alte Thriller gesehen, dass der Mann auf sie nun wie ein Mafioso wirkt. „Sie hatten Recht. Sie sind viel zu schade für die Rolle der Zuckerfee. Meiner Meinung nach sollte das ganze Stück neu aufgezogen werden und Sie diejenige sein, die in der Mitte der Bühne steht und alle um Sie herum tanzen, während die Aufmerksamkeit aller Gäste nur auf Ihnen liegt.“, erklärt der Mann, den sie in der städtischen Bibliothek kennen gelernt hat, Sasuke Uchiha, wo sie sich vorhin noch die Frage gestellt hat, ob sie ihn am Dienstag wieder treffen wird.
 

„Sie sind zu freundlich.“, die Sakura errötet leicht und senkt den Blick verlegen zu Boden. „Aber warum sind Sie überhaupt hier?“, erkundet sie sich nun erstaunt, da sie in ihm nicht unbedingt den Ballettliebhaber gesehen hätte. „Ich musste Sie unbedingt tanzen sehen, um mich zu vergewissern dass Sie ebenso wundervoll tanzen wie Sie Klavierspielen. Wie ich mir dachte, trifft genau das zu. Aber der Grund warum ich hier in Ihrer Garderobe bin.“, erklärt sich der Schwarzhaarige kurz, ehe ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen erscheint, „Ist weil ich Sie fragen möchte ob Sie heute Abend Zeit haben, wenn ja würde ich gerne diese Zeit stehlen.“ Überrascht starrt die Haruno ihn einen Moment lang an. Er möchte ihre Zeit stehlen? Natürlich versteht sie was er meint, aber dass er wirklich sie meint, ist für sie einfach unvorstellbar. Warum ausgerechnet sie? Er könnte doch auch Maria, den Star des Nussknacker-Stücks haben, oder sogar ein Model. „Das muss ich erst klären. Ich bin nämlich mit meiner besten Freundin verabredet.“, antwortet sie ihm etwas unsicher, als es auch schon an der Tür klopft. „Natürlich.“, zeigt sich Sasuke verständnisvoll. „Herein!“, lenkt Sakura ihre Aufmerksamkeit nun auf die Tür um, welche sich im nächsten Moment schon öffnet, und ihre eben noch erwähnte beste Freundin in der Tür steht. „Ich wollte dir bei deinem Kostüm helfen.“, lächelt die Blondine ihr zu, als sie durch die offene Tür ins Innere tritt. „Danke.“, erwidert die Blaugrünäugige, während sie beobachtet wie sich die Aufmerksamkeit ihrer Freundin auf den anwesenden Mann legt, da sich dieser geräuspert hat. „Ich warte dann draußen.“, verkündet er und verschwindet durch die Tür, zieht sie hinter sich zu.
 

„Wer war denn das?“, erkundet sich die Yamanaka atemlos, als wäre sie eben einen Marathon gelaufen, mit großen Augen starrt die Sakura an. Verlegen lächelt sie. „Ein Bekannter.“, versucht sie die Situation runterzuspielen, denn ihr ist selber bewusst wie gut Sasuke aussieht und vor allem wirkt. „Woher kennst du ihn?“, fragend schaut Ino sie an. „Kann ich dir das morgen erzählen? Ich würde jetzt gerne aus dem Kostüm raus.“, murmelt die Blaugrünäugige und streicht über den Stoff des Tutus, welches sie im Gegensatz zu all den anderen Nebendarstellern trägt. „Klar, oder später.“, lächelt die blonde Kostümdesignerin und wendet sich den Rücken ihrer Freundin zu, um ihr aus dem Kostüm zu helfen, obwohl sie es wohl locker alleine schaffen würde, aber die meisten Schäden am Kostüm entstehen beim Ausziehen, als beim Tanzen. „Ähm, Ino. Sasuke, also der Mann den du eben gesehen hast, will mich heute Abend spontan ausführen. Ist das okay, oder soll ich ihm absagen?“, erkundet sie sich unsicher bei ihrer Freundin. „Natürlich ist das okay! Du kannst doch so einem Mann nicht einfach so absagen!“, kommt es beinahe entrüstet von der Blauäugigen, während ein etwas tadelnder Ausdruck in ihren Augen liegt als sie der Blaugrünäugige wieder ins Gesicht sieht. „Okay. Aber wir holen es morgen nach!“, erwidert Sakura sogleich. „Ich freue mich schon darauf und dann kannst du mir auch gleich alles von heute erzählen!“, ein vorfreudiges Grinsen liegt auf dem Gesicht der Yamanaka, während die Haruno aus ihrem Kostüm schlüpft und stattdessen, direkt in ihr Oberteil. „Zum Glück hast du wegen unserem Vorhaben, heute Abend etwas Richtiges an und nicht wie üblich eine deiner Leggings.“, kommentiert die Designerin und zwinkert ihr frech zu. Die Haruno verdreht aufgrund dieser Aussage nur ihre Augen, ehe sie hinter sich schon die Tür aufgehen hört. „Viel Spaß.“, lässt die Blondine noch verlauten, die Tür schließt sich wieder und die Ballerina ist wieder alleine in ihrer Garderobe.
 

Seufzend öffnet sie ihren Ballerinadutt. Diese Ino. Sie schüttelt ihren Kopf und so ihr Haar auf, ihre Strähnen fallen ihr sogleich um die Schultern und ins Gesicht. Schnell zieht sie sich noch ihre restlichen Kleidungsstücke, die zusammen ein recht passables Outfit für ein Date oder etwas in der Art ergeben und blickt anschließend prüfend in den Spiegel. Das Make-Up vom Auftritt eben, sitzt noch perfekt und passt auch zu ihrem Outfit. Eine gewisse Freude beflügelt ihr Herz, während auch gleichzeitig ihre Schüchternheit auf sie eindrückt. Obwohl es Realität ist, ist es noch immer unvorstellbar für sie, dass er sie an diesem Abend ausführen oder zumindest Zeit mit ihr verbringen will. Immerhin ist das was ganz anderes als, wenn er kommt um ihr beim Musizieren zuzuhören. In die Jacke schlüpfend und mit ihrer Handtasche auf der Schulter, steuert sie auf die Tür zu, um Herrn Uchiha nicht noch länger warten zu lassen. Womöglich überlegt er es sich noch anders.
 

Als die Tür, durch die er vorhin selber gegangen ist, erneut geöffnet wird, legt sich sogleich sein Blick auf diese. Seine Begleitung für den Abend kommt aus dem Raum, in enganliegender Jeans und die Nase etwas schüchtern im Schal versteckt. Fasziniert betrachtet er ihr, für ihn neues Erscheinungsbild, immerhin kennt er sie bisher nur in ihrem Trainigsoutfit und auch in ihrem Ballett-Kostüm. Aber schon alleine die Jeans steht ihr ungemein. Am meisten fasziniert ihn aber ihr Kopf. Die ungewöhnliche, aber hübsche, rosane Haarpracht. „Was?“, murmelt sie verlegen, da er sie wohl einige Zeit lang angestarrt hat. Sein Mundwinkel wandert ein Stück nach oben. „Ich wusste, dass Sie hübsch sind, aber wie hübsch Sie wirklich sind, konnte ich gar nicht erahnen.“, antwortet er, was sie sogleich erröten lässt. „Danke.“, murmelt sie verlegen und versenkt ihr Gesicht tiefer in ihrem Schal, als wollte sie sich darin verstecken. „Meine beste Freundin ist einverstanden, oder besteht vielmehr darauf, dass ich heute Abend mit Ihnen ausgehe.“, erklärt sie ihm schließlich kurz, zu welchem Ergebnis sie gekommen sind und informiert ihn gleichzeitig, wie sie heutiger Abend in etwa aussehen wird. „Freut mich.“, kurz mustert er sie, in ihrer warmen Winterjacke, „Wollen Sie nicht Ihre Blumen mitnehmen?“ Fragend hebt er eine Augenbraue, immerhin hat er sie extra für sie besorgen und ihm bringen lassen, dass sie ganz frisch nun auf ihrem Platz liegen. „Meine beste Freundin nimmt sie mit.“, rechtfertigt sie, die Abwesenheit des Blumenstraußes. Einen Moment lang blickt er in ihre Augen, welche in diesem Licht wieder so Blau wirken. „Die blonde, junge Frau von eben, ist Ihre beste Freundin?“, schlussfolgert er schließlich schnell. Zustimmend nickt sie. „Und Mitbewohnerin. Wollen wir dann gehen?“, antwortet sie zusätzlich und deutet in Richtung der Tür, ihrer Garderobe fast gegenüber. Kurz blickt sie sich noch zu den anderen Garderoben um, ehe sie ihren Blick wieder auf ihn richtet, dabei wieder verlegen wirkt. „Natürlich.“, stimmt Sasuke ihr zu, auch sein Blick wandert noch einmal prüfend durch den Raum, als er sie vorgehen lässt und sich schließlich auch umwendet um ihr nach draußen zu folgen.
 

Natürlich ist ihm sofort klar, was sie so verlegen gestimmt hat. Einige ihrer Kolleginnen haben sich in Grüppchen zusammen gefunden und sehen weniger Unauffällig zu ihnen herüber, während sie sich flüsternd unterhalten. Genervt verdreht er aufgrund dieses typisch Mädchenhaften Verhaltens seine Augen, überall wo er hingeht reagiert das, in Gruppen zusammengefundene, weibliche Geschlecht so, mehr oder weniger offensichtlich. Kein Wunder das die Rosahaarige sogleich flüchten will. Stillschweigend führt sie ihn den Gang entlang, den er zuvor gekommen ist um sie in ihrer Garderobe zu überraschen. Der Gang führt schließlich ins Foyer, welches bereits leer und verlassen da liegt, all die Gäste haben das Theater wieder verlassen, befinden sich auf ihrem Heimweg, oder gehen nun noch Essen.
 

„Ich muss nur noch kurz meinen Mantel aus der Garderobe holen.“, gibt der Schwarzhaarige kurz zu verstehen, als sie durch den Saal schreiten und langsam auf den Ausgang zusteuern. „Natürlich.“, die Blaugrünäugige nickt verständnisvoll und bleibt sogleich in der Mitte der großen Eingangshalle stehen. Stiegen führen hinter ihr, wie in einem Schloss in zwei großen Bögen in die nächsten Etagen, zieren aber gleichzeitig auch die Eingangstür ins Theater, die in der Mitte dieser beiden Stiegen liegt. „Nun denn.“, macht Sasuke wieder auf sich aufmerksam und richtet seinen kurzen Mantel auf seinen Schultern. Leicht lächelt sie ihm zu, ehe sie seiner stillen Aufforderung folgt und ihn zur Eingangstür begleitet, die er für sie öffnet und sie vor treten lässt. Hinaus in die kalte Winternacht. Dunkle Wolken haben den Himmel überzogen, verwehren jegliche Blicke auf die Sterne oder den Mond. „Wie sieht Ihr Plan für den Abend aus? Jetzt wo ich Sie begleite?“, erkundet sie sich. Ihr Atem gefriert sogleich vor ihrem Gesicht und bildet eine feine weiße Wolke. „Kommt drauf an. Worauf haben Sie Lust? Ich kann Sie in jedes Restaurant der Stadt ausführen.“, seine Aufmerksamkeit ist auf sie gerichtet, während sie nebeneinander her gehen. „Etwas Simples? In den Restaurants in denen Sie mit Sicherheit ständig verkehren würde ich mich so nicht wohlfühlen, nicht ohne die richtige Garderobe, die mich nicht aus der Menge hervorstechen lässt. Gleichzeitig sind Sie für die simplen Restaurants wohl etwas overdressed.“, bemerkt sie, ehe sie nachdenklich die helle Laterne, auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Ende des Vorplatzes des Theaters, betrachtet. „Das ist mir vollkommen gleich. Sagen Sie mir nur worauf Sie Lust haben, welches Ihr Lieblingslokal ist und wir gehen hin.“, zuckt er kurz gelassen die Schultern und mustert sie nochmals kurz von der Seite, ehe auch er seinen Blick nach vorne richtet, immerhin will er sich nicht blamieren, in dem er gegen einen Pfosten, eine Parkbank oder viel schlimmer noch eine Mülltonne läuft.
 

„Ich habe zwar kein Lieblingslokal, aber wie wäre es mit Pizza?“, schlägt sie vor, fragt gleichzeitig ob ihm das passen würde, immerhin weiß sie nicht ob er nicht am Tag zuvor oder zwei Tage zuvor vielleicht schon eine Pizza hatte. „Pizza klingt gut.“, stimmt der Uchiha zu, „Und ich kenne sogar eine ganz gute Pizzeria gar nicht weit von hier.“ Kurz betrachtet er sie abwartend, ob sie vielleicht irgendwelche Einwände hat, doch die Haruno lächelt ihm nur leicht zu und wartet dass er sie hinführt. Sein Mundwinkel hebt sich leicht, ehe er seine Hand in eine Richtung hebt und seiner Begleitung so stumm den Weg weist. Im nächsten Moment setzt er sich auch schon In Bewegung, als sie ihren Kopf in die Richtung gewendet hat, und macht zwei Schritte vor. Er kann hören wie sie sich in Bewegung setzt, die leichten Absätze ihrer Stiefel kommen auf dem gepflasterten, eisigen Boden auf und geben direkt das typische Absatz-Geräusch von sich. Wenige Schritte, aber doch um einen mehr als er, schließt sie zu ihm auf und folgt ihm zu der Lokalität.
 

Viele Laternen säumen die Straßenseiten, spenden gelblich, orangenes Licht und verhindern dass man jemals eine unbeleuchtete Stelle auf dem Weg vor sich hat. Die Haruno kann nicht leugnen dass es wirklich so wirkt wie man auf Fotos öfters sieht, nur dass auf diesen Fotos meist auch noch Schnee liegt. Der Schwarzhaarige beobachtet sie aus dem Augenwinkel heraus, bemerkt wie sie sich etwas umblickt, ehe sie wieder nach vorne sieht. Weiße Atemwolken bilden sich in regelmäßigem Abstand vor ihren Lippen und zeugen von der eisigen Kälte, die sie beide umgibt. „Ziemlich kalt heute, nicht wahr?“, erhebt er seine Stimme um etwas Small-Talk zu führen. „Schon, ja, aber ich erinnere mich an kältere Temperaturen, auch wenn das schon lange her ist.“, antwortet die Grünäugige und vergräbt ihre Nase in ihrem Schal, um sie vor der Kälte zu schützen und davor zu bewahren Rot anzulaufen. Immerhin will sie nicht aussehen wie Rudolf das Rentier. „Glauben Sie, dass es heute noch schneien wird?“, stellt sie anschließend eine Gegenfrage und hebt ihre Nase wieder aus ihrem Schal, richtet ihr Gesicht nach oben zu den dunklen Wolken und lässt ihren Blick über diese wandern, ehe sie ihre Nase wieder versteckt. „Ich weiß nicht.“, auch Sasuke hebt seinen Blick und betrachtet die Wolken eingehend, „Der Wetterbericht hätte zumindest keinen Schnee für heute angekündigt.“, bemerkt er nachdenklich, senkt seine Aufmerksamkeit jedoch vom Himmel auf seine Begleitung. „Mögen Sie denn Schnee?“, erkundet er sich interessiert bei ihr. „Ja eigentlich schon. Ich bin der Meinung, dass wenn es so kalt ist zumindest schneien oder Schnee liegen sollte, die letzten Jahre war der Winter doch ziemlich mager und das fand ich schade. Außerdem finde ich es schön anzusehen wie verzaubert Kinder von Schnee immer sind und sich daran erfreuen. Ich kann ihnen nicht einmal böse sein, wenn sie mich aus Versehen mit einem Schneeball treffen.“, erzählt die Blaugrünäugige und wird gegen Ende immer verlegener. Mit Sicherheit interessiert ihn so etwas gar nicht.
 

„Das ist irgendwie süß.“, bemerkt Sasuke, worauf ihn die junge Frau, noch mehr errötet und schüchtern auf den Boden sieht. „Ich freue mich dieses Jahr zum ersten Mal seit langem wieder auf Schnee.“, gibt er schließlich von sich und blickt sich kurz um. Die Haruno hebt ihren Blick und lächelt ihm schüchtern zu, sie hat keine Ahnung was sie ihm darauf erwidern sollte. Auch sein Mundwinkel hebt sich ganz leicht, ehe sie wieder auf den Boden vor sich hinab sieht und auch er sich wieder nach vorne umblickt, sich eine Stille um sie beide legt, während sie ihren Weg weiter fortsetzen. Wenige Minuten später biegen sie in eine andere Straße ein, in deren ungefähren Mitte er die anvisierte Pizzeria, deren Besitzer ein Italiener ist, erblicken kann. Oft und auch gerne verwendet dieser italienische Wörter und Begriffe. „Als ich Sie vorhin erschreckt habe.“, fällt ihm ein Thema ein, welches er vorhin schon anschneiden wollte. „Ja?“, fragt sie etwas verwundert über seine Worte. „Da hatten Sie irgendetwas gesagt, was ich nicht verstanden habe, weil es, vermute ich, eine andere Sprache war.“, gibt er weiter von sich und wendet ihr wieder seine Aufmerksamkeit zu. „Oh. Ja.“, bestätigt sie ihm seine Vermutung. „Welche Sprache war das?“, will er nun interessiert wissen da er ein neues vielleicht auch sehr interessantes Gesprächsthema wittert. „Das war russisch.“, antwortet sie ihm brav und hebt ihre Nase wieder aus dem Schal, um nicht unhöflich zu sein und ihren Mund während dem Sprechen zu verdecken. „Sie können russisch?“, erkundet er sich erstaunt. Die Blaugrünäugige nickt kurz. „Meine Muttersprache ist Russisch, aber ich spreche es kaum noch nur in solchen Situationen, wie vorhin entflieht mit automatisch alles auf Russisch.“, erklärt sie ihm freundlich und lächelt dann leicht schief.
 

Er schmunzelt leicht amüsiert aufgrund dieser Tatsache und hält vor der Tür der Pizzeria. „Hier.“, weist er nur kurz auf das Restaurant, ehe er die Tür öffnet und sie vortreten lässt. „Danke.“, lächelt sie ihm leicht zu und betritt das warme Innere des Etablissements, macht sogleich zwei Schritte vor um ihrer Begleitung ebenso Platz im warmen zu schaffen. Kurz blickt sich Sasuke in der gut besuchten Pizzeria um. „Wollen wir den Tisch dort drüben nehmen?“, schlägt die Haruno vor und zieht sogleich seine Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Gerne.“, stimmt er ihr zu und folgt ihr zu dem Tisch am Fenster. Sein Blick streift währenddessen über die Angestellten die sich um die Gäste kümmern. Beim Tisch angekommen öffnet Sakura ihre warme Winterjacke und schlüpft aus dieser, um sie über die Stuhllehne zu hängen, auf welchem sie Platz nehmen will. Auch ihr Begleiter schlüpft aus seiner wärmenden Jacke und hängt sie über die Rückenlehne, als plötzlich ein dicklicher Mann zwischen den Flügeln der Schwingtür, wie die im Wild-West-Saloon, hervor tritt und sogleich seine Stimme erhebt. „Ah Signore Uchiha!“, die Stimme des Mannes, erinnert sie sehr an die Stimme von Italienern in Fernsehserien, auch seine Aussprache und sein Akzent sind sehr stark italienisch geprägt. Der angesprochene Mann stoppt, in seinem Vorhaben sich setzen zu wollen und dreht sich zu dem dicklichen Mann um. „Ciao Giacomo.“, begrüßt er den Mann, welcher vor ihm zum Stehen kommt und ihm gut gelaunt die Hand schüttelt. „Es ist lange her dass ich Sie gesehen habe. Es ist mir, wie sagt man? Eine Ehre, dass Sie heute wieder mein Gast sind.“, redet der Italiener sogleich los, schnell und in holprigem English, dass es der Haruno teilweise schwer fällt genau zu verstehen was er sagt, doch ihre Begleitung scheint damit kaum ein Problem zu haben, während seine Hand von dem Mann noch immer geschüttelt wird, dass er wohl ein Schleudertrauma davon tragen wird. Eben in diesem Moment blickt sich Sasuke zu ihr um und blickt sie entschuldigend an, was sie nur mit einem milden Lächeln abtut. „Scusi!“, ruft der Italiener plötzlich aus und betrachtet die Rosahaarige mit weit aufgerissenen Augen. „Meine Idiota, ich habe nicht gesehen.“, verkündet Giacomo und lässt Sasukes Hand los, „Dass Sie sind auf eine Date, mit eine so bellina Principessa.“ Sanft umschließt er die Hand der Blaugrünäugigen und hebt sie leicht an um ihr einen Handkuss aufzudrücken. „Scusi.“, wiederholt er erneut und richtet sich wieder zu seiner vollen Größe aus, während Sakura verlegen auf die Kerze auf dem Tisch blickt. Auch wenn sie kein Italienisch spricht, sind ihr die Wörter mit denen er sie bezeichnet hat doch geläufig, haben sie doch im romanischen Sprachraum fast die gleichen Bedeutung.
 

„Bitte Signore. Nehmen Sie, Platz.“, weist Giacomo der Uchiha an, welcher sich nun ihr gegenüber niederlässt. Sogleich holt der Italiener ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche hervor und zündet die Kerze am Tisch an. „Was eh, darf ich bringen?“, aufmerksam betrachtet der Italiener, in seiner weißen Kochjacke und der schiefen Kochmütze, die beiden. „Wein?“, fragend betrachtet der Dunkeläugige seine Begleitung. „Oh, ähm für mich nicht danke. Könnte ich stattdessen bitte ein Sprite haben?“, lächelt die Blaugrünäugige etwas schüchtern erst Sasuke dann dem Koch zu. „Sì, claro.“, nickt Giacomo lächelnd und blickt aufmerksam ihre Begleitung an, wohl um zu erfahren ob er beim Wein bleibt oder doch etwas anderes will. „Nun gut, dann nehme ich einfach nur ein Mineralwasser.“, lächelt der Schwarzhaarige, wirkt dabei aber gar nicht enttäuscht oder ähnliches. „Und Pizza? Wissen Sie schon welche?“, fragt der Italiener weiter, „So wie immer?“ Sein Blick ist auf den Dunkelblauäugigen gerichtet, welcher zustimmend nickt und sich Giacomos Aufmerksamkeit auf die Rosahaarige legt. „Eine Cardinale mit Mais. Aber ich esse sicher keine Ganze.“, berichtet sie sogleich ehrlich. „Das macht nichts.“, winkt ihre Begleitung ab und der Italiener verschwindet nach einem kurzen Nicken von ihrem Tisch und nach einem kurzen Moment wieder aus dem Raum, durch die Schwingtür.
 

Leise seufzt der Schwarzhaarige auf, fährt sich kurz durch die Haare und stützt sich dann mit dem Ellenbogen am Tisch ab. „Das war Giacomo der Besitzer und Koch dieser Pizzeria.“, erzählt er schließlich und wendet den Blick von der Tür die in die Küche führt auf die junge Frau vor sich um. „Sie sind wohl oft hier, wenn Sie ihn so gut kennen.“, bemerkt sie leicht lächelnd und blickt sich dann kurz im Raum um. „Das weniger, ich habe oft keine Zeit um selber her zu kommen und lasse mir die Pizza von einem Mitarbeiter bringen. Auch die Tatsache dass dies hier meine Lieblingspizzeria ist, hat nicht im Geringsten damit zu tun. Er hatte vor Jahren einmal ein Problem und da habe ich ihm geholfen, wofür er mir bis heute noch, dankbar ist.“, berichtet er und schaut ihr schließlich in die Augen. „Verstehe.“, murmelt Sakura und senkt verlegen im Blick. „Aber auch wenn Giacomo nun schon fast 10 Jahre hier in Amerika ist, kann er die Sprache noch lange nicht so gut wie Sie.“, lenkt er das Thema auf sie um, „Hätten Sie vorhin nicht russisch gesprochen, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass Sie keine gebürtige Amerikanerin sind.“ Verlegen lächelt die Haruno.
 

„Sie sind also Russin?“, fängt er schließlich an. „Halbrussin.“, korrigiert sie ihn sogleich, „Meine Mutter ist Russin, mein Vater Amerikaner. Meine Mutter hat mit meinem kleinen Bruder und mir in der Nähe von Moskau gelebt. Als ich sechs Jahre alt war sind wir dann zu meinem Vater hier her nach Amerika gekommen.“, erzählt sie und beißt sich schließlich leicht auf die Unterlippe, da sie ihm nun nicht direkt den Grund dafür verraten will. „Vermissen Sie, wie sagt man immer so schön, Mütterchen Russland?“, erkundet er sich interessiert, während die Getränke serviert werden. Kurz seufzt sie auf. „Um ehrlich zu sein. Nein. Nicht wirklich. Es ist hier nicht so kalt, wie in Russland.“, antwortet sie, was ihn leise Lachen lässt und auch ihr ein kleines Grinsen auf die Lippen zwingt, „Die Menschen hier sind auch netter. Außerdem haben wir es hier viel besser. Ich habe in Russland auch kaum etwas gekannt, ich war erst sechs und an manche Teile aus der Zeit erinnere ich mich kaum noch, was wohl auch gut so ist.“, ihr Blick richtet sie dabei nach draußen, aus dem Fenster in den dunklen Himmel. „Wie war Ihr Leben denn so in Russland?“, fragt er nun beinahe schon vorsichtig. „Es gab für mich nur Zuhause sein oder Ballett.“, erzählt Sakura mit einem Lächeln, in Erinnerung an die Zeit. „Ich habe fast ständig nur getanzt. Immerhin muss man in Russland wirklich gut sein um es weit zubringen und die Konkurrenz ist in Russland sehr hoch, vielleicht sogar höher als hier in Amerika. Man hat alles getan um die Konkurrenz auszustechen. Viele der Mütter haben ihren Töchtern verboten, sich mit anderen zu unterhalten und vor allem anzufreunden, denn eine Freundin kann man nicht einfach so ausstechen. Es ging immer nur um Erfolg, und das war ziemlich hart. Aber ich habe es trotzdem weit geschafft, weil es für mich nichts war was ich tun musste, ich habe es einfach schon damals geliebt. Gleichzeitig hat mir das Ballett hier in Amerika sehr geholfen mich zu integrieren und vor allem die Sprache zu lernen.“ Aufmerksam lauscht der Uchiha ihrer Erzählung, nickt manchmal sogar kurz mit dem Kopf, zeigt ihr so zusätzlich dass er zuhört.
 

„Aber ist der Konkurrenzkampf jetzt nicht ebenso groß wie damals als kleine Mädchen? Ihre Kolleginnen haben zumindest so geschaut, als ich mit Ihnen weggegangen bin.“, erkundet er sich weiter, ist sehr bemüht das Gespräch aufrecht zu erhalten. „Das war kaum wegen dem Konkurrenzkampf in Hinsicht auf das Ballett, sondern mehr Neid und Missfallen dass jemand wie Sie sich mit mir abgibt anstatt mir einer von denen.“, wehrt sie seine Vermutung ab, „Aber ja, wenn es darum geht die Hauptrolle im neuen Stück zu bekommen ist der Konkurrenzkampf groß.“ Leicht lächelnd sie ihm zu, als auch die Tür wieder aufschwingt und Giacomo den Raum betritt. Wie ein Oberkellner, das Tablett nur auf vier Fingerspitzen balancierend nähert er sich ihrem Tisch und serviert die Getränke. „Prego, die Pizzasdauern noch un momento.“, kommentiert er nur kurz, ehe er schon wieder verschwindet. Ein Lächeln liegt auf Sakuras Lippen, sie wendet den Blick auf ihr Glas um und nimmt einen Schluck aus diesem. So auch der Schwarzhaarige, während er sie beobachtet, wie sie ihren Ellenbogen auf dem weißen Tischtuch abstützt und ihr Kinn an ihre Faust lehnt, das Glaswieder abstellt.
 

„Wie sieht Ihre Geschichte aus? Wo sind sie aufgewachsen?“, lenkt sie das Gesprächsthema nun auf ihn um, immerhin will sie auch etwas von ihm erfahren, sonst weiß er am Ende des Tages alles über sie, sie aber nichts über ihn. „Nun, ich bin hier in New York geboren und in der ruhigen New Yorker Vorstadt aufgewachsen. Wie groß und mächtig New York City wirklich ist habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht geahnt und auch heute überrascht mich die Stadt hin und wieder noch. Eigentlich gibt es nicht viel zu erzählen. Mein Vater hat die Firma, die mein Bruder und ich jetzt führen, geführt und meine Mutter war eigentlich nur Hausfrau und Mutter, aber das hat sie geliebt. Eigentlich war sie gelernte Gärtnerin, dementsprechend hat auch unser Garten immer ausgesehen.“, er lächelt leicht melancholisch, sieht in seinem Kopf seine Eltern, seine Mutter die immer so glücklich gelächelt hat wenn sie im Garten stand oder er nach Hause gekommen ist. „Sie sind vor einigen Jahren bei einem Überfall ums Leben gekommen.“, beendet er die Erzählung und nimmt einen Schluck von seinem Glas, um all die Gefühle die dadurch, dass er ihr dies nun erzählt hat, sich wieder versuchen hoch zu kämpfen, hinunter zu spülen. Er weiß im Augenblick gerade selber nicht, warum er ihr das erzählt hat. Er hat es noch nie jemandem erzählt, warum fühlte er sich bei ihr plötzlich dazu in der Lage?
 

„Prego meine Freunde.“, Giacomo taucht plötzlich wieder beim Tisch auf, als hätte er gespürt, dass dafür nun der beste Zeitpunkt ist. Er balanciert zwei Teller auf den Händen, von welchen Dampf aufsteigt und der Geruch von Pizza sogleich sehr präsent ist. „Die beste Pizza der Stadt.“, der Italiener stellt die Pizzas zu jeweils der Person die sie bestellt hat. „Danke, Giacomo.“, erwidert Sasuke darauf und blickt den Besitzer der Restaurants kurz an. „Buon appetito!“, lässt der Koch mit einem Lächeln verlauten, ehe er wieder zurück in die Küche geht, immerhin hat er noch mehr wartende Gäste. Der Duft der Pizza steigt der jungen Frau sogleich in die Nase, dass sich ihr Magen vor lauter Hunger bereits verkrampft. Ihr Blick legt sich kurz auf den Teller ihres Gegenübers, wo sie eine Margaritha entdecken kann, auf welcher nochmal ganze Tomaten liegen. „Guten Appetit.“, wünscht die Rosahaarige ihm, als er gerade einen Schluck von seinem Wasser nimmt. „Guten Appetit.“, erwidert er leise, als er das Glas abgestellt hat und sie kurz mustert. Der beig-braun melierte Pullover welcher locker an ihrem Oberkörper hängt, dabei beinahe den Eindruck erweckt, das er eine Nummer zu groß ist, schmeichelt ihr ungemein. Der Schal in einem etwas dunkleren Beigeton passt perfekt dazu. Dafür dass er so overdressed wirkt, passt sie mit ihrem Outfit doch sehr gut an seine Seite. Schweigend beobachtet er sie ein paar Minuten wie sie sich die Pizza in kleine Stückchen schneidet und langsam verspeist.
 

„Ich bin überrascht dass wir hier sind. Um ehrlich zu sein.“, gesteht er ihr und fängt nun ebenfalls an zu Essen. Ihre blaugrünen Augen richten sich fragend auf ihn. „Nun ja, am Dienstag noch haben sie auf einen Cookie oder ein kleines Gebäck verzichtet und heute schlagen Sie von sich aus Pizza vor und trinken auch noch Limonade dazu.“, erklärt er sich kurz. Für einen Moment kaut die Haruno noch ihren Bissen, ehe sie schluckt und ihm schließlich antwortet. „Es stimmt schon dass ich normalerweise auf meine Figur achten muss. Aber selbst eine Ballerina darf sich so etwas hin und wieder gönnen und so spare ich mir alles für einen Tag auf, an dem ich mich meistens mit meiner besten Freundin gehen lasse und wir uns an dem Tag gönnen was wir wollen. Nachdem ich nun mit Ihnen hier bin, kann es sein dass ich den Tag morgen mit ihr nachholen muss, aber das ist schon okay.“, erklärt sie leicht lächelnd. Der Schwarzhaarige lauscht ihr aufmerksam, ehe er schließlich verstehend nickt. „Schmeckt Ihnen denn die Pizza, wenn sie schon diesen speziellen Tag dafür opfern?“, erkundet er sich leicht schmunzelnd. „Sehr sogar. Die beste Pizza der Stadt.“, ein kleines Grinsen liegt auf ihren Lippen, während sie sich ein neues Stück zu den Lippen führt. Ein leises Lachen kommt von Sasuke, ehe er einen Schluck von seinem Mineralwasser nimmt. „Ich verstehe vollkommen warum dass hier Ihre Lieblingspizzeria ist. Das Ambiente ist angenehm und man hat sogar ein bisschen das Gefühl in Italien zu sein, zusätzlich ist die Pizza auch noch köstlich.“, lächelt die Rosahaarige und nimmt nun ihrerseits einen Schluck ihres Getränks. „Ich hoffe nur das verbreitet sich nun nicht wie ein Lauffeuer, sonst habe ich hier wohl bald keinen Platz mehr, wenn ich Lust auf Pizza habe.“, bemerkt der Uchiha schief lächelnd. Amüsiert lacht seine Begleitung auf. „Ich glaube für Sie wird Giacomo immer einen Platz haben.“, wehrt sie seine Befürchtung sogleich ab. „Wohl wahr.“, stimmt der Dunkelblauäugige ihr zu, ehe sie beide sich wieder ihrer jeweiligen Pizza widmen.
 

Stille breitet sich über den beiden aus, eine Stille wie sie beide sie eigentlich schon kennen, aber dennoch ist diese Stille ohne die sanften Töne des Klaviers nicht so angenehm. An seinem Glas nippend, überlegt Sasuke, welches Thema sie als nächstes anschneiden und sich damit befassen könnten. Bisher ist die Frau vor ihm einfach nur beeindruckend, dann kann es wohl auch nicht so schwer sein ein Gesprächsthema mit ihr zu finden. „Um ehrlich zu sein, fühle ich mich ungerecht behandelt.“, eröffnet ihm plötzlich die Haruno. Hätte er nicht in eben diesem Moment sein Glas abgestellt, hätte er sich womöglich an dem Wasser verschluckt. Offensichtlich überrumpelt blickt er ihr entgegen. „Wie bitte?“, fragt er sogleich nach. Mit welchen Handlungen oder Aussagen hätte er dieses Gefühl nun heraufbeschwören sollen? „Oh, ich glaube das war gerade die falsche Wortwahl.“, die Blaugrünäugige errötet sogleich und lacht Verlegen, während ihr Finger sich an ihre Wange hebt und über ihr Jochbein kratzt, sie verlegen zur Seite blickt. Ob ihr bewusst ist wie süß sie im Moment aussieht? „Ich meinte damit eigentlich, dass Sie vergleichsweise viel über mich wissen, wie das ich Ballett tanze, Klavierspiele, meine beste Freundin meine Mitbewohnerin ist. Sie wissen auch wo Sie mich finden, aber ich weiß vergleichsweise nichts über Sie.“, erklärt sie sich und die leicht angespannte Haltung, die der Schwarzhaarige eingenommen hat, lockert sich sogleich, er atmet etwas erleichtert aus. Er befürchtete schon, dass ihr wirklich etwas nicht zusagt und er sich so vielleicht die Chance vertan hat, sie wieder aufsuchen zu dürfen.
 

„Nun, dann wollen wir doch für ein bisschen Gerechtigkeit sorgen.“, beginnt er, legt das Besteck auf dem leeren Teller ordentlich zusammen und faltet anschließend seine Hände ineinander, stützt sich mit den Ellenbogen am Tisch ab. „Auch wenn man beachten muss, dass ich das alles über Sie herausgefunden habe und Sie mir kaum etwas erzählt haben. Demnach wäre es eigentlich nur fair, wenn Sie diese Sachen auch selber über mich herausfinden.“, kurz lächelt er ihr leicht zu, „Aber ich will nicht so sein und Ihnen ein bisschen etwas über mich erzählen.“ Für einen Moment hebt er nachdenklich den Blick in Richtung Decke. „Was gibt es interessantes über mich zu erzählen?“, murmelt der Schwarzhaarige kurz und wendet den Blick nach draußen. „Wie Sie selbst bereits angemerkt haben, bin ich wirklich gut betucht. Es stimmt ich habe meinen eigenen Fahrservice und wohne in einem Loft, wenn man die Wohnung wirklich als dies bezeichnen kann.“, fängt er an, „Ich wohne alleine in der Wohnung, auch wenn mein bester Freund fast sooft da ist wie ich. Mein bester Freund ist gleichzeitig auch einer meiner Mitarbeiter. Wie bereits einmal erwähnt führe ich die Firma mit meinem großen Bruder, nachdem meine Eltern verstorben sind.“, berichtet er ein bisschen über sich. Auch die Haruno ist nun fertig mit ihrer Pizza, welche sie schließlich doch aufgegessen hat, weil er nur eine kleine war, und legt das Besteck ordentlich zusammen, ehe sie ihm wieder aufmerksam lauscht.
 

„Ich arbeite relativ viel, weswegen ich kaum etwas in meiner Freizeit mache, aber natürlich kann es auch sein, dass ich kaum Beschäftigung für mich in meiner Freizeit finde, weswegen ich sehr viel arbeite, was sehr gut möglich ist. Im Grunde genommen bin ich schwer zu finden, wenn man nicht weiß wie man mich kontaktieren kann. Auch habe ich keinen fixen, wöchentlichen Zeitplan, mit Terminen wo man mich sicherlich finden kann.“, erzählt er weiter von sich, blickt ihr dabei direkt in ihre blaugrünen Augen, die Anspielung auf sie und ihre relativ gut geplante Woche lässt sie sogleich erröten und verlegen den Blick senken. Er lächelt leicht, ehe er noch einen kleinen Zusatz anhängt, „Aber für Leute die mir wichtig sind, habe ich immer Zeit.“ Sakura lächelt schüchtern, ist sich nicht sicher ob sie diese Aussage nun wirklich auf sich beziehen darf.
 

Ein Kellner tritt vorsichtig zu ihnen an den Tisch, hebt zuerst den Teller bei der jungen Frau hoch und stützt ihn auf seinem Unterarm ab, ehe er den zweiten vom Uchiha drauf stellt. „Könnten wir noch ein Mineralwasser und ein Sprite haben?“, wendet sich eben dieser sogleich mit einer höflich formulierten Forderung an ihn. „Natürlich. Einen Augenblick bitte.“, stimmt dieser leise zu, entfernt sich vom Tisch und kommt wie er es angekündigt hat nach wenigen Minuten, wieder. Die Haruno und der Schwarzhaarige haben nicht einmal geschafft ein neues Thema anzuschneiden, während der Mann nicht da war. „Danke.“, murmelt die Rosahaarige als ihr leeres Glas gegen ein volles getauscht wird.
 

„Sie haben also einen Bruder, mit dem Sie aus Russland hergezogen sind? Haben Sie noch weitere Geschwister?“, greift Sasuke ein neues Gesprächsthema aus, als der Kellner wieder gegangen ist und sie beide wieder in trauter Zweisamkeit alleine sind. „Es gibt nur meinen Bruder und mich.“, lächelt sie ihm zur Antwort zu, „So wie bei Ihnen wohl auch?“ Leicht fragend blickt sie ihm entgegen. Ein kleines Nicken folgt als Antwort. „Wie alt ist Ihr Bruder?“, erkundet sie sich weiter, stützt sich mit dem Ellenbogen am Tisch ab und lehnt ihr Kinn an ihre Hand, blickt interessiert zu ihm. Das Licht der Kerze lässt ihre Haut orangerötlich leuchten und ihr Gesicht noch sanfter wirken als es ohnehin schon ist. „30 Jahre und wie alt ist Ihr Bruder?“, erwidert der Schwarzhaarige mit einem kleinen Lächeln, welches so sanft und liebevoll wirkt, wie man es ihm auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde, aber mit Sicherheit, wird auch dies nun durch das flackernde Licht der Kerze beeinflusst. „20 Jahre.“, ein sanftes Lächeln legt sich auf die Lippen der Rosahaarigen als sie dabei an ihn denkt, „Wir haben erst vor kurzem seinen Geburtstag gefeiert.“, erzählt sie ihrer Begleitung weiter. „20 Jahre, das ist noch jung, was macht er jetzt? Die Schule hat er doch sicherlich schon abgeschlossen, oder?“, baut der Uchiha weiter darauf auf. „Er studiert.“, die Blaugrünäugige nickt während sie das sagt. „Was studiert er?“, fragt er weiter nach Informationen. „Medizin. Aber warum sind Sie denn so interessiert an meiner Familie?“, will sie belustigt wissen. „Kennt man die Familie von jemanden, kennt man auch fast die ganze Person, den die Familie sind die Menschen die eine Person am meisten beeinflussen und lehren.“, gibt der Schwarzhaarige von sich. Erstaunt über diese Worte blickt sie ihre Begleitung an. „Das hat meine Großmutter mir früher mal gesagt als ich klein war.“, fügt er leicht lächelnd hinzu. „Eine weise Frau.“, lächelt sie dem Mann ihr gegenüber zu. „Ja.“, auch auf den Lippen des Uchihas bildet sich ein Lächeln, wenn auch ein leicht melancholisches.
 

„So meine Freunde.“, Giacomo tritt plötzlich aus dem nichts zu ihnen an den Tisch, was die Rosahaarige etwas erschrocken zusammen zucken lässt. Ein kleines Grinsen bildet sich auf den Lippen des Schwarzhaarigen als er dies bemerkt, ehe er sich dem Italiener zuwendet, mit sachlichem aber doch freundlichem Gesichtsausdruck. „Extra für euch ein Dessert mit bene amore, aufs Haus.“, verkündet der Koch und stellt einen Teller auf dem eine, zweihandgroße, Herzform steht, zwei kleine Löffel liegen daneben. „Damit eure amore crescere.“, fügt Giacomo mit einem zufriedenen Lächeln hinzu. „Danke Giacomo, aber das kann ich nicht annehmen.“, wehrt der Uchiha ab, dieses Dessert gratis anzunehmen. „Natürlich können Sie!“, der Italiener klingt beinahe vorwurfsvoll als er mit beiden Händen auf den Geschäftsmann verweist, „Sie haben schon so viel für mich getan, das ist das mindeste.“, erklärt er weiter. Der Dunkelblauäugige seufzt auf. „Nagut. Danke Giacomo.“, gibt er sich schließlich geschlagen. Zufrieden nickt der Koch, lächelt der Rosahaarigen zu und geht wieder zurück in sein Reich, die Küche. „Jedes Mal gibt er mir irgendetwas umsonst, oder vergünstigt. Aber auch wenn ich es nicht annehmen will kann ich es ihm auch nicht abschlagen.“, bemerkt Sasuke und wendet seinen Blick von der Schwingtür ab und auf die Haruno um. „Er scheint Sie sehr zu mögen und so freut es ihn wohl jedes Mal wenn Sie da sind, dass er Ihnen ein kleines Geschenk machen möchte.“, erwidert die Blaugrünäugige mit einem leichten Lächeln. Erneut seufzend nickt der Schwarzhaarige, ehe er das Herz zwischen ihnen betrachtet.
 

„Nun denn, dann wollen wir es nicht einfach stehen lassen.“, meint er nach einem Augenblick und nimmt einen der Löffel, auch Sakura greift nach einem der Löffel. „Was er uns da wohl gebracht hat?“, murmelt Sasuke und inspiziert die Herzform und deren Inhalt, von dem er kaum etwas erkennen kann, da es von dunklem Pulver überzogen ist. „Ich glaube es ist Tiramisu.“, vermutet sie, lächelt belustigt aufgrund seines Blickes. „Okay, dann nehmen Sie den ersten Löffel und schauen Sie ob Sie richtig liegen.“, erwidert er und betrachtet sie freundlich. Der Mundwinkel der jungen Frau verzieht sich leicht nach oben, ehe sie in der zu ihr gewandten Seite des Herzes mit dem Löffel sticht und ein Stück des Desserts abteilt. Nach einem kurzen Blick auf den Löffel, versenkt sie die süße Nachspeise sogleich in ihrem Mund. Auch Sasuke nimmt sich einen Löffel voll und probiert von der Fülle der Herzform. „Sie haben Recht.“, stellt er erstaunt fest, „Woher wussten Sie das?“ Interessiert betrachtet er sie, „Versteckt sich in Ihnen etwa auch noch eine kleine Bäckerin?“ Sein Blick ist auf ihre blaugrünen Augen gerichtet. „Nein leider habe ich kaum dafür Zeit und auch keinen der all diese Bäckereien essen würde. Nein, ich habe es aufgrund des Pulverüberzugs vermutet.“, gesteht sie und nimmt sie einen weiteren Löffel voll von dem Tiramisu, „Immerhin ist es ja ein italienisches Dessert, da war es naheliegend. Aber es ist wirklich gut.“, fügt sie hinzu und kann sich auch ein kleines Lob nicht verkneifen. „Giacomo macht halt nicht nur die besten Pizzas.“, stimmt der Schwarzhaarige ihr zu.
 

Stille legt sich über den Tisch der beiden. Einige Minuten lang spricht keiner von beiden ein Wort, Stumm tauschen sie Blicke und teilen sich das Tiramisu. „Waren Sie schon mit vielen Menschen hier? Ihrem Bruder, besten Freund, anderen Frauen?“, erkundet sie sich und durchbricht so die Stille zwischen ihnen beiden wieder. Denn ab einem gewissen Zeitpunkt wäre die Stille für sie beide unangenehm geworden. „Nein, eigentlich nicht. Sie sind die aller erste.“, erwidert er mit einem kleinen Lächeln was die Haruno sogleich schüchtern den Blick senken lässt und sie verlegen errötet. „Dann sollte ich mich wohl geehrt fühlen?“, gibt sie schüchtern von sich und nimmt einen weiteren Schluck von ihrem beinahe wieder leeren Glas. „So wie ich mich wohl geehrt fühlen sollte, dass Sie mit mir Pizza essen, anstatt eines Salates?“, stellt er eine Art Gegenfrage als Antwort. Lächelnd schüttelt sie den Kopf. „Was daran sollte eine Ehre sein?“, will sie belustigt wissen. „Nun ja, mit Ihren anderen Verehrern werden Sie wohl immer nur einen Salat oder ähnliches essen gehen. Von wie vielen Ihrer Verehrer lassen Sie sich eigentlich ausführen?“, fragt er nun interessiert, um zu erfahren gegen wie viele er sich behaupten müsste. „Ich bin nur die Zuckerfee, ich habe keine Verehrer.“, wehrt sie seine Vermutung direkt ab. „Und dennoch sitzen Sie nun hier.“, bemerkt der Schwarzhaarige und lächelt ihr leicht zu. „Das muss wohl einfach nur einmal ein bisschen Glück für mich sein.“, entgegnet sie ihm schüchtern, denn auf ehrliches und langanhaltendes Interesse von einem Mann wie ihm würde sie nie nur zu träumen wagen. Den Blick auf den Tisch gesenkt, legt sie den Löffel auf dem Teller ab, überlässt den Rest des Tiramisus ihrem Begleiter und nimmt stattdessen einen weiteren Schluck ihres Getränks. „Ob es Glück ist oder doch etwas anderes wird sich dann noch zeigen.“, meint er in einer beinahe sanften Tonlage, sorgt so dafür, dass sie überrascht den Blick zu ihm hebt. Seine Lippen verziehen sich zu einem Lächelnd, dass sie nicht ganz zu deuten weiß, trotzdem errötet und ihren Blick schüchtern wieder senkt.
 

Das Lächeln des Uchihas wird zu einem kleinen Grinsen, ehe er den letzten Löffel Tiramisu in seinen Mund schiebt und so seine Lippen davon abhält, weiterhin so ungehalten fröhlich zu Grinsen. Sein Blick richtet sich nach draußen auf die Straße, die nur noch von den Straßenlaternen erleuchtet wird und doch wirkt es dunkler als zu dem Zeitpunkt, an dem sie angekommen sind. Mit Sicherheit ist es schon spät, es sind auch viel weniger Leute da, viele sind gegangen seit sie gekommen sind. Er seufzt lautlos auf. „Es ist spät geworden.“, erhebt er seine Stimme und wendet seinen Blick auf sie um. Sakura blickt auf und schaut einen Augenblick lang aus dem Fenster. „Ja.“, murmelt sie zustimmend. „Auch wenn ich noch liebend gern länger mit Ihnen hier sitzen würde, ist es, nehme ich mal an, doch besser, wenn Sie nun nach Hause begleite.“, bemerkt er, auch wenn ihm diese Idee nicht so gut gefällt, wie die die in seinem Kopf umher fliegt und dazu führen würde, dass sie an einem warmen Ort landen würden, wo ein Klavier steht und sie spielen könnte. „Ja.“, stimmt sie leise zu und nickt zögernd, während er mit einer Handbewegung einen Kellner zu sich ruft.
 

Diesem seine Karte überreicht und sich anschließend erhebt. Schnell leert die Blaugrünäugige och ihr Glas, ehe auch sie aufsteht, im gleichen Moment wird ihr Stuhl ein Stück zurückgezogen, dass sie sich überrascht umschaut. Mit einem Lächeln steht Sasuke hinter ihr, nimmt ihre Jacke von der Rückenlehne und hält sie ihr auf, dass sie nur in die Ärmel schlüpfen braucht, ehe er ihr die Jacke auf die Schultern legt. „Danke.“, haucht die Rosahaarige verlegen und schließt die Winterjacke, während auch der Uchiha sich seinen kurzen Mantel anzieht. Eine Hand auf der Höhe ihrer Taille hinter ihrem Rücken haltend, weist er sie zur Tür. Aus der Küche kommt Giacomo herbei gestürmt, läuft dabei beinahe seinen Angestellten um, welcher soeben zu ihnen kommen wollte um dem Schwarzhaarigen seine Karte wieder zugeben. „Meine Freunde. Ist es schon so spät? Müsst Ihr wirklich schon gehen.“, meint der Koch beinahe etwas enttäuscht. „Ja Giacomo, es ist schon sehr spät und ich muss die Dame ja auch noch nach Hause begleiten.“, erwidert der Dunkelblauäugige mit einer Handbewegung auf die Blaugrünäugige. „Natürlisch! Scusi meine Idiota!“, ruft der Italiener sogleich aus und betrachtet die Rosahaarige. „Danke, dass Essen war vorzüglich.“, lächelt diese ihm zu, als er ihre Hand nimmt. „Grazie, Principessa, für Sie natürlisch nur das Beste.“, schmeichelt Giacomo ihr sogleich wieder und beugt sich vor um ihr wie zu Beginn einen Handkuss zu geben. Anschließend lässt er ihre Hand los und wendet sich dem Schwarzhaarigen zu. „Danke Giacomo. Es war so gut, wie eh und je.“, schüttelt dieser ihm kurz die Hand. „Grazie Signore. Ich hoffe Ihre Amore wird erblühen wie eine Blume.“, entgegnet der Koch und überreicht dem Uchiha seine Karte, welcher amüsiert lacht. Die Blaugrünäugige im Gegenteil senkt verlegen den Blick zu Boden und vergräbt sich wie auf dem Herweg in ihrem Schal. „Ihre Principessa ist so schüchtern.“, bemerkt der Italiener mit einem Grinsen. Lächelnd nickt Sasuke und macht einen Schritt auf seine Begleitung zu. „Ciao Giacomo.“, verabschiedet er sich schließlich von ihm und führt die Haruno zur Tür hinaus, in die kalte Winternacht.
 

„Möchten Sie zu Fuß gehen oder soll ich einen Wagen rufen?“, erkundet er sich, als sie vor dem Restaurant stehen. Die kalte Winterluft kämpft sich sogleich durch die Kleidung und lässt die Haut der Menschen erröten. Der Atem gefriert sogleich zu kleinen Wolken. „Sie müssen mich nicht nach Hause begleiten.“, wehrt sie schüchtern ab und schabt mit der Schuhsohle über den Asphalt. „Und Sie hier in der kalten Nacht alleine nach Hause gehen lassen? Ich denke gar nicht daran.“, besteht er darauf sie zu begleiten. Schüchtern blickt sie kurz zu ihm auf, sein entschlossener Blick lässt sie lautlos aufseufzen, ehe sie sich kurz umblickt. „Ich wohne nicht weit von hier. Wir können zu Fuß gehen.“, antwortet sie ihm schließlich und geht in eine Richtung vor. „Wie Sie wollen.“, erwidert der Schwarzhaarige nur und vergräbt seine Hände, wie sie auch, in den Jackentaschen um sie von der Kälte zu schützen. „Wenn Sie gestatten, würde ich gerne eine kurze Nachricht verschicken.“, bittet er um ihr Einverständnis, während er schon sein Smartphone in seiner Jackentasche umfasst. „Natürlich, machen Sie nur. Ich habe sicherlich schon genug Ihrer Zeit in Anspruch genommen.“, erwidert sie darauf. „Sie dürfen aber nicht vergessen dass ich darauf bestanden habe, dass Sie meine Zeit in Anspruch nehmen und ich muss sagen je mehr Sie von meiner Zeit wollen, desto mehr freut es mich.“, entgegnet er, sorgt sogleich wieder dafür dass sie errötet und holt sein Smartphone aus seiner Tasche um seinen besten Freund kurz anzuweisen, seinem Fahrer die Adresse der jungen Frau zugeben, dass dieser ihn von ihr abholen kann. Denn auch wenn er gerne noch Zeit mit ihr verbringen will, will er sich dann doch nicht während dem warten auf seinen Wagen seinen Allerwertesten abfrieren.
 

„Warum haben Sie die letzten Jahre über keinen Schnee gemocht?“, vernimmt er nach einem langen Augenblick, als er die Nachricht abschickt eine Frage von seiner Begleitung. Überrascht schaut er zu ihr, sieht wie sie den Blick in den Himmel gehoben hat und auf die Wolken, die den Blick in die Sterne verwehren, starrt. Er hebt ebenfalls kurz den Blick, während er sein Smartphone wegsteckt und schließlich seufzend den Blick nach vorne richtet. Die Straße und auch der Gehweg sind leer. Die Autos stehen ordentlich aufgereiht am Straßenrand, doch keine Menschenseele ist mehr draußen. Nicht einmal Laubblätter liegen auf den Straßen und in den Ecken herum. „Meine Mutter hat den Winter und vor allem den Schnee geliebt. Gleichzeitig war der Tag an dem der Überfall war und sie gestorben sind, der erste Tag an diesem Jahr an dem es geschneit hat. Ich weiß nicht, ich habe es geliebt wie meine Mutter sich über den Schnee gefreut hat, aber jetzt sehe ich jedes Mal wenn ich Schnee sehe, das freudige Gesicht meiner Mutter, die sich gefreut hätte aber den Schnee nicht sieht, so wie ich sie auch nicht mehr sehen kann.“, erklärt er etwas bedrückt. „Ohne meine Mutter habe ich nicht wirklich einen Grund mich auf Schnee zu freuen. Ich weiß nicht warum es dieses Jahr plötzlich anders ist.“, endet der Uchiha und starrt stur nach vorne, bis er seine Gefühle wieder unter Kontrolle hat. „Ich weiß auch nicht warum ich Ihnen das erzählen kann, bis jetzt habe ich es nicht geschafft mit irgendjemandem darüber zu sprechen nicht einmal mit meinem Bruder.“, gesteht er ihr leise und senkt den Blick für einen Augenblick kurz auf sie.
 

Ein leichtes Lächeln liegt auf ihren Lippen als sie zu ihm aufblickt. „Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Leider muss ich Ihnen auch gestehen, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann warum Sie den Schnee in den letzten Jahren nicht ertragen konnten.“, fängt sie an und richtet ihren Blick wieder nach vorne. „Wenn man einen geliebten Menschen verliert, erfreut man sich doch eigentlich an eben diesen Dingen die er so geliebt hat, weil man sich dann an die Momente erinnert wie dieser Mensch glücklich war. Diese Dinge nicht mehr zu mögen, weil sie einen, an diese Menschen, erinnern, erscheint mir irrational.“, gibt sie von sich. Er kann einen Hauch von Traurigkeit und Melancholie in ihrem Blick sehen, welchen sie mit Absicht nicht auf ihn gerichtet hat. Zum einen Überrascht ihn das, während sie ihn gleichzeitig neugierig machen und ihre Worte ihn zum Nachdenken anregen, da sie so klingt als wüsste sie wovon sie spricht. „Was genau meinen Sie damit?“, fragt er vorsichtig, immerhin scheint auch sie etwas zu belasten und dennoch treibt ihn seine Neugierde dazu ihr diese Frage zu stellen. Ein Lächeln liegt auf ihren Lippen als sie ihren Blick in sein Gesicht hebt. Nichts ist mehr zu sehen von der Traurigkeit und der Melancholie, den er eben noch in ihren Augen wahrnehmen konnte. „Sie wissen nun schon so viel über mich und haben heute viel Neues über mich erfahren, ich möchte Ihnen nun nicht schon wieder etwas von mir verraten. Für diese Antwort werden Sie sich wohl noch gedulden müssen. Aber Sie werden es schon noch früh genug erfahren.“, antwortet sie ihm beinahe schon frech und blickt wieder nach vorne. Ihre plötzlich freche Art erstaunt ihn etwas und dennoch stört sie ihn nicht, gefällt ihm sogar.
 

Sasuke lächelt leicht als auch er sich wieder nach vorne wendet und ihr weiterhin durch die beleuchteten Straßen von New York folgt. Interessiert blickt er sich um, immerhin will er sich ja merken wo sie wohnt, es kann einfach nur nützlich für ihn sein. „Wie sieht eigentlich Ihr Wochenplan aus? Von den Arbeitszeiten und Trainingszeiten her?“, fragend sieht er sie wieder an. Schließlich sind das alles wichtige Informationen für ihn und eine mögliche weitere Planung. „Warum fragen Sie?“, erstaunt blickt Sie ihn an. „Nun ja, um zu erfahren, wann ich Sie wo finden kann. Immerhin werden Sie mich nicht finden können.“, antwortet er gelassen und zuckt sogar leicht mit den Schultern. „Sie wollen mich wiedersehen?“, ungläubig schaut sie ihn von der Seite an. „Sollte ich das etwa nicht wollen?“, stellt er eine Gegenfrage, die sie erröten und verlegen den Blick senken lässt. „Sie sind eine interessante, junge Frau, warum sollte ich Sie nicht wiedersehen wollen?“, stellt er ihr eine weitere Frage, auf die sie nur schüchtern den Kopf einzieht. „Montags habe ich sowie Dienstag von zu Mittag an eine Trainingseinheit von zwei Stunden. Mittwochs und donnerstags habe ich um 9.00 Uhr in der Früh eine Trainingseinheit von zwei Stunden und dann noch einmal von 12.00 Uhr. Freitags und samstags von 10.00 Uhr drei Stunden.“, murmelt sie leise ihre Trainingszeiten. „Von Dienstag bis Samstag sind abends zusätzlich noch die Aufführungen vom Nussknacker. Sonntag und Montag haben wir Pause.“, beendet sie ihren Bericht. „Eine wirklich gut durch geplante Woche.“, bemerkt der Schwarzhaarige daraufhin nur, „Straff wie ein Terminplan von einem Geschäftsführer.“ Ein kleines Lächeln liegt auf seinen Lippen, als sie auf eine der Hauptstraßen abbiegen und die Stille um sie beide sogleich von Straßenlärm und Stimmen zerstört wird.
 

„Sie werden mich jetzt aber nicht ständig nach einer Aufführung dazu verleiten wollen Ihre Zeit in Anspruch zu nehmen, oder? Meistens bin ich dafür nämlich nicht so geeignet angezogen wie heute.“, gibt die Blaugrünäugige von sich und schaut ihn fragend und beinahe bittend an. „Ich kann nun nichts versprechen, aber auch nicht abstreiten.“, erwidert er darauf gelassen. Ein kleines Schmunzeln liegt auf den Lippen der Rosahaarigen als sie ihren Blick wieder nach vorne richtet. Ein stummes belustigtes Schnauben kommt von dem Uchiha, ehe er seiner Begleitung um eine Ecke folgt, zurück in eine unbelebte leere Straße. Nach nur einem kurzen Stück nur bleibt sie stehen. „Sie wollten mich doch nur nach Hause begleiten, um zu erfahren wo ich wohne.“, bemerkt sie und dreht sich zu ihm um. „Ich gebe jetzt nichts zu und streite aber auch nichts ab.“, bemerkt er leicht lächelnd und blickt in ihre Augen hinab. Selbst jetzt mit ihren kleinen Absätzen, ist sie noch fast einen halben Kopf bis ganzen Kopf kleiner als er. Leise lacht sie auf und schüttelt ihren Kopf. „Soll ich Ihnen auch noch die genaue Wohnungsnummer verraten?“, will sie etwas frech von ihm wissen, während sie beinahe schüchtern aus dem Schal zu ihm rauf blickt. „Die finde ich schon selber heraus.“, erwidert er gelassen. Schweigend nickt sie und vergräbt ihre Nase im nächsten Moment schon tiefer in ihrem Schal, als wollte sie sich plötzlich vor ihm verstecken.
 

„Eine Frage habe ich noch an Sie.“, fällt ihm wieder etwas ein, was er sie zuvor schon fragen wollte. „Ja?“, fragend blickt sie ihn an. „Nehmen Sie das nun bitte nicht zu ernst, aber falls Sie als Halbrussin, irgendwie mit der Russen Mafia zu tun haben, würde es mich freuen wenn Sie es mir direkt mitteilen, damit ich weiß, worauf ich mich einlasse.“, gibt er von sich, versucht sie dabei freundlich anzusehen und nicht allzu ernst, dass sie keine Angst vor ihm hat. Für einen Moment blickt sie ihn überrascht an, ehe sie amüsiert kichert. „Nein. Keine Russen Mafia und auch sonst keine Mafia.“, antwortet sie ihm mit einem Lächeln, das Herzen schmelzen lassen kann. „Gut.“, atmet er aus, ehe er kurz das Gebäude empor blickt und sich fragt ob ihr Zimmer zu dieser Seite des Gebäudes liegt. „Nun denn. Es war ein wirklich schöner Abend. Ich freue mich dass Sie mich begleitet und dazu beigetragen haben dass die letzten Stunden wirklich schön waren.“, erhebt er seine Stimme um sich von ihr zu verabschieden.
 

Jede andere Frau würde er wohl bereits küssend gegen eine Wand drücken und sich mit ihr den Weg in ihre Wohnung hinauf bahnen. Aber nicht mit ihr. Nein, sie ist zu besonders, als das er sie, wie jede andere Frau behandeln würde. Er kann nicht einmal genau sagen wieso sie so besonders ist, sie ist es einfach. „Es hat mich gefreut dass Sie mich darum gebeten haben, ich hatte wirklich einen tollen Abend.“, erwidert sie schüchtern. „Gute Nacht.“, lächelt sie ihm leicht zu, er kann einen Schlüssel in ihrer Tasche klimpern hören. „Gute Nacht.“, entgegnet auch er ihr lächelnd und beobachtet sie dabei wie sie ihren Blick senkt, sich zur Haustür umwendet, die drei Stufen hinaufgeht und die Tür aufschließt, mit einem kurzen Lächeln zu ihm, im Inneren verschwindet. Für einen Moment wartet der Uchiha noch vor der Tür. Ein erleichtertes Seufzen kommt über seine Lippen, der Abend ist doch besser gelaufen als er geplant hat. Ein kaum sichtbares Lächeln ziert seine Lippen, als er sich umwendet, kurz mit seinen Augen die Autos absucht und dann auf seinen Wagen zusteuert.
 

Natürlich hätte er sie zum Abschied küssen können, oder einen Handkuss geben wie Giacomo, vielleicht einen Kuss auf die Wange. Aber sie sind noch nicht einmal beim Du, da wäre alles über dem Handkuss zu viel. Schweigend öffnet er die Tür der Rückbank und lässt sie auf eben diese ins warme Innere des Wagens sinken. Trotz allem war der Abend wirklich schön und er kann nicht leugnen, dass er bereits überlegt wann er sie wo wieder sehen wird. „Guten Abend Mister Uchiha.“, grüßt ihn sein Fahrer von vorne, als er die Türe schließt. „Ja, das war wirklich ein guter Abend.“, murmelt er während sich der Wagen schon in Bewegung setzt.

Kapitel 4

Schweigend dreht sich der, auf der Couch sitzende, Mann zur Seite, hebt seine Beine an und bettet sie auf der Sitzfläche der Couch, überkreuzt sie bei den Fußknöcheln und lehnt sich gelassen zurück. Vom Arbeitstisch des Büros ertönt ein genüssliches Seufzen, während der Laptop zugeklappt wird. Die Person lehnt sich in ihrem großen, mächtigen Bürosessel zurück und lächelt zufrieden, dreht sich mit dem Sessel zur Seite und blickt bei der Glasfront hinaus. Auch der auf der Couch ruhende Schwarzhaarige schaut durch die Glasfront hinaus, auf die Stadt New York, in der jeder Mensch mit der Kälte des Winters kämpft. Ein leichter Nebel liegt über den Straßen und die Sonne steht schon tief am Horizont, leuchtet mit ihrer letzten Kraft durch den Nebel in die Straßen der Stadt und versucht den Menschen das Gefühl von Wärme zu vermitteln. Gelassen stützt der Dunkelblauäugige seinen Ellenbogen auf der Armlehne neben ihm ab, seine Finger legen sich an sein Kinn, während ihn eine innere Ruhe erfüllt.
 

„Perfekt. Alles läuft perfekt.“, murmelt der Langhaarige und blickt sich dann zu dem zweiten Mann im Raum um, sein jüngeres Ebenbild, mit kürzeren Haaren und einer weniger markanten Nase, wie die seine. „Was machen die Bullen so? Irgendwelche Probleme?“, erkundet sich der Ältere und mustert den Mann auf seiner Couch. Sasukes Blick wendet sich vom Fenster ab und auf den Mann, der vor der Glasfront in seinem mächtigen Stuhl hinter dem ebenso mächtigen Schreibtisch sitzt. „Alles ruhig.“, antwortet er kurz, kühl und sachlich, wie ein eiskalter Geschäftsmann, als welchen man ihn auch überall kennt. „Das letzte was sie versucht haben, war einen Spitzel in unsere Reihen einzuschleusen.“, berichtet er von den Vorkommnissen im letzten Monat. „Und, was ist aus ihm geworden?“, ein kaltes Grinsen ziert die Lippen des Langhaarigen, während er sich gelassen zurück lehnt. „Nichts.“, zuckt der junge Uchiha die Schultern. Der Blick seines älteren Bruders verfinstert sich. „Warum nicht?“, erkundet er sich direkt ernst. „Sie haben und Kakashi geschickt.“, antwortet der Dunkelblauäugige gelassen. Das Gesicht seines Bruders wandelt sich in Unglauben, ehe er in ein amüsiertes, schallendes Gelächter verfällt. „Was für Idioten.“, brummt er belustigt, als er sich wieder gefangen hat. Sein kleiner Bruder betrachtet ihn währenddessen nur abwartend. „Und dadurch dass er noch lebt, glauben sie natürlich, dass sie ihn sehr gut eingeschleust haben und versorgen ihn weiterhin mit Informationen.“, fährt er schließlich mit seinem kleinen, erfreulichen Bericht fort. „Und er sie mit falschen.“, schnaubt Itachi begeistert. Der Mundwinkel des jungen Schwarzhaarigen, auf der Couch wandert nach oben, während er zustimmend schnaubt. Der Mann von dem sie beide sprechen, Kakashi, ist einer ihrer eigenen Spitzel die sie ins FBI oder bei der Polizei eingeschleust haben, im Gegensatz zu den Undercover-Cops der Polizei sind ihre Spitzel jedoch wirklich effektiv und wurden noch nie enttarnt.
 

Sasuke richtet seinen Blick wieder aus dem Fenster, von dem aus man die halbe Stadt überblicken kann. Die Sonne steht ihm gegenüber schon tief am Horizont, blendet ihn für einen Augenblick und versinkt im nächsten Moment, innerhalb von ein paar Minuten schon hinter einem von New Yorks Wolkenkratzern. „Und wie sieht es sonst so aus?“, Itachi stützt seinen Ellenbogen auf seinem Schreibtisch ab und bettet ein paar seiner Finger an seinem Jochbein, während er seinen Bruder betrachtet. „Nichts Erwähnenswertes. Zurzeit ist es ausgesprochen ruhig.“, zuckt dieser die Schultern. Gelassen schließt er für einen Augenblick seine Augen. Er kann hören wie sich sein Bruder wieder dreht und nun wohl wieder aus dem Fenster sehen wird. „Es war dieses Jahr wirklich ein gutes Jahr.“, bemerkt er mit einem Seufzen. Der jüngere brummt nur zustimmend. Generell war das Jahr sehr ruhig um ihre Organisation, es hat kaum Probleme gegeben und unliebsame Personen sind sie durch die Polizei losgeworden. Es scheint generell fast so als würden sich das FBI, Polizei und wer sonst noch aller viel mehr um die anderen Mafia-Familien in der Stadt kümmern als um sie, und trotzdem hat ihre Familie ihre hohe Stellung in der Rangliste der Mafia-Familien nicht verloren. Für einen Moment schweigt auch Itachi und so legt sich Stille über das Büro des obersten Mafia-Bosses. Die Stille genießend atmet der Dunkelblauäugige zufrieden ein, lauscht statt der Stimme seines Bruders der Klaviermelodie in seiner Erinnerung.
 

„Sag mal was macht eigentlich Naruto so?“, erhebt der Langhaarige schließlich wieder seine Stimme. Gequält seufzt der junge Uchiha leise auf und öffnet seine Augen, um seinen Bruder zu betrachten. Nur kann er diesen beinahe nicht mehr ausmachen, so schnell hat sich die Umgebung verdunkelt, jetzt wo die Sonne untergegangen ist. „Der braucht unbedingt eine neue Freundin.“, brummt er und fährt mit der Hand in seine Hosentasche, zieht sein Smartphone hervor und blickt auf den Bildschirm. Einen Moment lang betätigt er den Sperrknopf und sein Bildschirm leuchtet auf. Weiße Zahlen heben sich vom blauen Hintergrund ab und sagen ihm die genaue Uhrzeit. „Damit er mir nicht am Senkel geht.“, fügt er hinzu und lässt sein Smartphone wieder verschwinden, stellt seine Füße am Boden ab und richtet sich auf der Couch auf, bevor er sich gänzlich erhebt. Sogleich fährt er mit seinen Fingern den Kragen seines Jacketts hinab zur Knopfleiste, zieht die Seiten der Jacke ordentlich nach vor und schließt die drei Knöpfe sorgfältig.
 

„Ich bin dann mal weg.“, verkündet er gelangweilt, schnappt sich seinen kurzen Mantel und dreht seinem Bruder den Rücken zu steuert direkt auf die Bürotür zu. „Hey, Sasuke. Warte. Wo verschwindest du in letzter Zeit dauernd hin?“, vernimmt er die Frage von dem Langhaarigen, während er die Tür öffnet. Ohne zu antworten, so als hätte er die Frage nicht gehört, verlässt er schweigend das Büro und zieht hinter sich die Tür wieder zu. Genau diese Fragen stellt ihm Naruto auch die ganze Zeit, nur dass dieser bereits ein paar Informationen hat, weiß warum er nicht aufzufinden ist und vor allem bei wem er ist. Leider sind ihm diese Informationen zu wenig und so fragt er jedes Mal wo der Uchiha war, was er gemacht hat, wie es war. Viel zu viele Fragen die in ihm langsam das Gefühl wecken dass sein bester Freund langsam zu einer Frau mutiert. Aber er gibt ihm dennoch keine Antworten, will er doch dass alles so lange wie möglich besonders bleibt. Schweigend geht der Dunkelblauäugige den Gang vom Büro seines großen Bruders zum Fahrstuhl entlang. Wie von selbst tragen ihn seine Beine dorthin wo er hin möchte, denn das was er nun vorhat hat er auch schon wieder seit Tagen geplant. Kaum verabschieden sie sich, plant er bereits das nächste Treffen mit ihr. „Hey Sasuke, wo gehst du hin?“, der blonde Wirbelwind, den er als seinen besten Freund bezeichnet, taucht plötzlich neben ihm auf und sorgt sogleich für ein Augenverdrehen des Schwarzhaarigen. „Weg.“, brummt er nur genervt, wollt er doch eigentlich nur zu seinem Wagen gehen. „Ah, gehst du wieder zu ihr?“, grinst ihm Naruto gut gelaunt zu, wenn man ihn so sieht, traut man ihm seine Fähigkeiten und Machenschaften gar nicht zu. „Was machst du überhaupt hier?“, erwidert der Uchiha nur etwas genervt und drückt den Rufknopf des Aufzugs, immerhin unter steht der Blonde ihm und sie haben ihre Büros in einem anderen Stockwerk.
 

„Ich wusste dass du bei Itachi bist, da habe ich auf dich gewartet.“, erklärt der Uzumaki ihm kurz, während der Aufzug vor ihnen hält und sie einsteigen. „Aha, und warum? Gibt es irgendein Problem?“, brummt der Schwarzhaarige, da er grad auf beides keine Lust hat, weder auf seine quasselnden besten Freund, noch auf ein Problem, dass ihn von seinem Plan abhält. „Nein.“, antwortet der Blauäugige neben ihm gut gelaunt, „Aber du solltest etwas gegen deine miese Laune tun, ich glaube nicht dass sie erfreut ist wenn du so mies drauf bist.“, gibt er ihm einen Tipp. Seufzend wendet Sasuke sein Gesicht leicht in Richtung Boden, greift sich genervt mit den Fingern an seine Nasenwurzel und massiert diese kurz mit leichtem Druck. Im nächsten Moment hält der Aufzug an und die Türen gehen vor ihm auf, ein kurzer Moment reicht und er weiß dass die im Erdgeschoss angekommen sind. Mit schnellen Schritten verlässt der Uchiha den Aufzug, flüchtet vor seinem besten Freund. „Viel Spaß!“, ruft dieser ihm laut hinterher. Sasuke stöhnt auf, verlangsamt aber seinen Schritt und schlüpft in seinen Mantel, schlingt sich seinen Schal um den Hals und verlässt das Gebäude in den dunklen Abend hinaus. Sein Wagen steht bereits wartend auf der freien Fläche vor dem Gebäuden, auf eben dieser dürfen nur Firmenwagen halten, meistens sind es sowieso nur sein oder Itachis Wagen, die anderen parken direkt in der Tiefgarage nur wenige kommen zu Fuß. Mit einem letzten Seufzen versucht er die vergangenen Minuten abzuschütteln, bevor er in den Wagen steigt, welchen er für diese Uhrzeit bestellt und auch schon den Zielort angegeben hat.
 

Als die Tür zu ist, setzt sich der Wagen auch schon in Bewegung, fährt die kleine Ausbuchtung der Straße, die um eine kleine mit Pflanzen besetzt Insel führt zurück auf die Hauptfahrbahn und reiht sich dort in den Verkehr ein. Einen Moment lang richtet der Uchiha seinen Mantel und macht es sich in dem warmen Wagen bequem, ehe er sich entspannt zurück lehnt und wie zuvor schon im Büro seines Bruders die Augen schließt, der ruhigen Musik aus dem Radio lauscht. Auch wenn viele von all den Weihnachtsliedern genervt sind, er ist es nicht. Er mag Weihnachtslieder, sie sind immer so ruhig und verbreiten in einem auch diese Ruhe und Gelassenheit, eine leichte Vorfreude. Bei diesem besten Freund und auch diesem Bruder, müsste er das ganze Jahr über fast ständig Weihnachtslieder hören um immer gelassen zu sein, denn auch wenn die Beziehung zwischen ihm und seinem großen Bruder in der Arbeit sehr kalt und distanziert wirkt, beinahe so als würden sie sich hassen, verstehen sie sich doch im wahren Leben ausgezeichnet, schauen gerne zusammen Mal das ein oder andere Spiel während sie ein Bierchen trinken. Es ist nur das Arbeitsumfeld, welches sie beide so kühl wirken lässt.
 

Die Fahrt zu seinem Ziel dauert nur ein paar Minuten. Ein paar Kreuzungen an denen der Fahrer abbiegt und ihn so Meter für Meter näher bringt. In Gedanken geht er nochmal seinen Plan durch, ehe er die Augen öffnet und durch die getönten Scheiben, nach draußen blickt. Von der dunklen Umgebung kann er kaum etwas erkennen nur die Stellen die durch Lampen erhellt werden kann er wirklich sehen. Ein paar Meter vor sich leuchtet der Schriftzug auf einem Gebäude, macht auf dieses Gebäude aufmerksam. Der Name hebt sich von seinem beleuchteten Hintergrund ab. Der Wagen fährt um die Straßenecke und hält an. Kurz wirft er noch einen Blick auf die Uhrzeitanzeige, ehe er ein kleines Stoßgebet in den Himmel schickt und hofft das alles nach Plan verläuft und die junge Balletttänzerin wirklich noch hier ist, nicht früher Schluss gemacht hat und schon längst am Heimweg ist, während er aus dem Wagen aussteigt und sich sogleich umwendet, die Türe schließt. Leise beinahe unbemerkt fährt sein Wagen davon. Seine Augen wandern sogleich aufmerksam über das Gebäude auf der anderen Straßenseite, suchen nach einem Fenster aus welchem Licht strahlt und er möglicherweise jemanden erkennen könnte.
 

Die Eingangstür der Ballettschule öffnet sich und zieht sogleich seine Aufmerksamkeit auf sich. Eine junge Frau tritt heraus, die Haare zu einem Dutt gebunden hat sie das Gesicht gesenkt und bleibt vor der Tür stehen. Das Licht der Lampe über dem Eingang strahlt so gelblich orange dass die Haarfarbe der Frau ebenso gelborange wirkt. Ein Licht geht vor ihrem Bauch an, ein Smartphone, auf welches sie kurz schaut ehe sie es auch schon wieder wegsteckt, den Kopf hebt zuerst kurz nach links blickt und sich dann nach rechts umwendet, in diese Richtung losgeht und sich schnellen Schrittes entfernt. Verwirrt beobachtet der Schwarzhaarige sie dabei, denn als sie sich zu den Seiten umgesehen hat, konnte er eindeutig die junge Haruno erkennen. Ohne lange zu überlegen, setzt auch er sich in Bewegung und folgt ihr in die entgegengesetzte Richtung als sie eigentlich gehen müsste, um nach Hause zu kommen.
 

Schnellen Schrittes geht sie zielsicher durch die Straßen, den Kopf zwischen den Schultern versteckt, die Hände in den wärmenden Jackentaschen. Das Verhalten der jungen Frau verwundert ihn, das kann er nicht leugnen, verhält sie sich doch gar so als würde sie gleich ein Verbrechen begehen oder heimlich Informationen verkaufen. Über seine eigenen Gedanken enttäuscht, schüttelt der Schwarzhaarige nur kurz den Kopf, daran ist nur sein Beruf schuld, dass er sich nun aufgrund ihres etwas anderen Verhaltens gleich die wildesten und abwegigsten Theorien ausdenkt. Je weiter die junge Frau einige Meter vor ihm geht, desto bekannter kommt ihm die Gegend vor, bis sie schließlich auf eine neue Straße abbiegt. Hell erhebt sich das Theater auf der anderen Seite der Straße aus dem Boden, wird von Schweinwerfern beleuchtet und wirkt wie ein wertvolles Kunstwerk. Die Blaugrünäugige, die ihn wohl noch immer nicht bemerkt hat, überquert schnell die Straße, allem Anschein nach ist ihr Ziel wohl wirklich das Theater in welchem sie am Samstag noch getanzt hat, bevor er sie ausgeführt hat. Schweigend folgt er ihr, doch je näher sie kommen desto geheimnisvoller benimmt sie sich. So als dürfte sie nicht hier sein, beinahe automatisch verhält er sich aber dennoch genau wie sie als er das Innere des Theaters betritt und sie schnell durch das stille Foyer huschen sieht, in den abgedunkelten Flur auf welchem die Seiteneingänge liegen, in eben dem ersten verschwindet sie sogleich.
 

Die eine Augenbraue skeptisch gehoben betrachtet Sasuke die Szene kurz, ehe auch er sich zu der Tür schleicht und lautlos aus dem dunklen Flur in den Audienzsaal eintritt. Das Licht von der Bühne blendet einen beinahe wenn man den Raum betritt, da man einfach nicht damit rechnet dass dieses eingeschalten ist. Sanfte Klänge einer Geige und auch eines Klaviers dringen an seine Ohren, als er sich kurz umblickt. Ganz schwach erreicht das Licht aus dem vorderen Teil des Saales auch die hinterste Reihe, in welcher er den Kopf der Rosahaarigen ausmachen kann, welche wohl geduckt durch diese geht. Normalerweise würde er so ein Verhalten missbilligen und niemals selbst an den Tag legen und doch duckt er sich hinter die Rückenlehnen der vorderen Sesselreihe und nähert sich so langsam der Haruno, welche sich beim ersten Platz beim Mittelgang auf den Boden gesetzt hat. Jetzt wo sie da sitzt, das Licht, dass sich den Mittelgang hinaufgekämpft hat sanft in ihr Gesicht leuchtet, wirkt sie wieder ganz entspannt. Neugierde steigt in dem Schwarzhaarigen auf, während er sich ihr nähert. Was soll diese Verhalten und vor allem was macht sie hier? Plötzlich schnellt ihr Kopf in seine Richtung, die Augen weit aufgerissen sitzt sie angespannt da und starrt ihn erschrocken an.
 

Ein leichtes Lächeln legt sich auf seine Lippen, während er sich am Boden des Sitzplatzes neben ihr niederlässt, sich gegen die Rückenlehne der vorderen Reihe lehnt. „Du… äh Sie haben mich erschreckt.“, erklärt die Rosahaarige dem Uchiha flüsternd und vorwurfsvoll, gleichzeitig aber auch erleichtert, „Ich dachte schon einer von der Security hätte mich gesehen.“ Noch während sie ihm das gesteht, fragt sie sich was er hier macht. „Es tut mir Leid, es ist wirklich nicht meine Absicht Sie dauernd zu erschrecken, und Du reicht vollkommen.“, flüstert er ihr ebenso leise aber dennoch beruhigend zu. „Nur wenn du mich auch duzt.“, murmelt sie schüchtern und öffnet ihre Jacke, da im Saal immerhin geheizt wird und ihr schon warm ist. „Gerne.“, stimmt Sasuke ihr zu und öffnet ebenfalls seinen Mantel. „Was machst du eigentlich hier?“, fragend blickt sie ihn an, zumindest das was sie ungefähr erkennen kann. „Ich bin dir gefolgt.“, antwortet er ohne zu zögern oder unsicher zu klingen. „Warum?“, verwirrt schaut sie ihn an, warum sollte er ihr folgen. „Eigentlich wollte ich dich nach Hause begleiten, ich war gerade in der Gegend.“, erklärt er seine Anwesenheit weiter und streckt seine Beine unter dem Sitz hindurch. Wie in einem Hörsaal sind die Sitzflächen hinunter zu klappen bevor man sich auf diese setzen kann. Sein Blick hebt sich von ihr nach oben in die dort vorherrschende Dunkelheit. „Die Frage ist, was machst du hier?“, gibt der Mann von sich und senkt seine Aufmerksamkeit wieder auf sie hinab.
 

Sie atmet leise aber dennoch hörbar aus, ehe sie ihren Kopf zurück lehnt und ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen erscheint. „Die Violinistin ist eine Freundin von mir. Sie hat mir die Probezeiten gesagt, so dass ich bei Zeit zuhören kann.“, erklärt die Rosahaarige und blickt anschließend auf ihre Nägel hinab, lauscht der Violine, dem Klavier und der einsetzenden Stimme der Sängerin. „Also magst du die Oper?“, erkundet sich Sasuke als er die Sopranistin hört. „Nein.“, lächelnd schüttelt die Blaugrünäugige ihren Kopf, „Ich mag nur diese Sängerin. Abgesehen davon, die Karten und ein dem Anlass entsprechendes Kleid übersteigen mein Budget. Das ist zu teuer für einen Abend, wenn ich um das gleiche Geld für drei Tage mit einer Freundin auf Urlaub fahren könnte.“, gesteht Sakura leise und etwas niedergeschlagen, denn die Stimme dieser Sängerin ist für sie etwas ganz besonderes. „Und eine Aufnahme kann mit einem realen Auftritt nicht mithalten.“, versteht der Uchiha direkt was sie meint, „Und deswegen kommst du zu den Proben und versteckst dich um zu lauschen.“, fasst er zusätzlich zusammen. „Ich komme nur in der Hoffnung dass sie dieses eine Lied singt.“, murmelt die Blaugrünäugige und schließt die Augen. Eine neue Melodie wird von der Geige und dem Klavier angestimmt. Der Schwarzhaarige lauscht aufmerksam zur Bühne nach vor, es braucht nur wenige Töne bis er das Stück erkennt. „Ave Maria?“, erkundet er sich erstaunt. „Ja.“, bestätigt die Haruno ihm leise. „Was ist so besonders an diesem Lied wenn sie es singt?“, will er nun neugierig wissen. Ein trauriger Glanz liegt in ihren Augen, als sie diese wieder öffnet, den Blick auf ihre ausgestreckten Beine gesenkt hält. „Es ist dem meiner Mutter so ähnlich welches sie früher immer für mich gesungen hatte, die Stimme und die Art, erinnern mich immer an sie.“, ein trauriges Lächeln legt sich auf ihre Lippen, „Sie hätten Opernsängerin werden können, sie hatte die Stimme, aber ihr Herz schlug fürs Ballett.“
 

Es ist als würde man dem Dunkelblauäugigen plötzlich einen Spiegel vorhalten und über seine Eltern sprechen lassen, denn genauso schaut auch Sakura im Moment aus, nur das ihr auch eine Träne im Auge steht. „Dann ist deine Mutter also…“, haucht er leise mehr zu sich, als ihm klar wird dass sie ihn verstehen kann und er sie, denn sie haben beide das gleiche Leid durchgemacht. „Als ich 15 Jahre alt war, ging es ihr plötzlich sehr schlecht. Alle dachten sie hat einen Magen-Darm-Infekt, doch die Schmerzen wurden schlimmer, sie hat nicht schlafen können und plötzlich viel Gewicht verloren. Bauchspeicheldrüßenkrebs, kein Magen-Darm-Infekt. Sie ist gestorben als ich 18 war.“, berichtet die Rosahaarige kurz und die Träne bahnt sich ihren Weg aus ihrem Auge, ihre Wange hinab. Vorsichtig hebt Sasuke die Hand und bettet sie behutsam an ihrer Wange, die in diesem Moment so kalt unter seiner Hand wirkt. Sachte streicht er die Träne weg, ehe er sie leicht aber dennoch versucht aufmunternd anlächelt. „Dann hat dich deine Mutter also zum Ballett gebracht?“, bemüht er sich das Thema von der traurigen Gewissheit des Verlustes abzulenken und zu einer schönen Erinnerung zu leiten. Ein kleines Lächeln legt sich sogleich auf die Lippen der Haruno, bestätigt ihm so, ohne dass sie etwas sagen braucht, dass es eine schöne Erinnerung ist an die sie in diesem Moment, aufgrund seiner Worte denkt. „Ja.“, sie nickt leicht und er lässt seine Hand wieder sinken, „Ich konnte gerade so laufen und stehen, da habe ich sie schon immer nach gemacht wenn ich sie tanzen sehen habe, mit drei war ich schließlich in meiner ersten offiziellen Ballettstunde, aber bereits davor habe ich schon so manches von ihr gelernt.“, berichtet sie und senkt lächelnd den Blick auf ihre Finger.
 

„Auch wenn mir das jetzt womöglich nicht zu steht, immerhin kennen wir uns nicht so lange, als dass ich groß etwas sagen könnte, aber… Ich bin froh dass sie sich damals fürs Ballett statt für die Oper entschieden hat, sonst wärst du wohl nicht die die du heute bist.“, erwidert der Schwarzhaarige und betrachtet sie aufmerksam dabei, wie sie erstaunt ihren Kopf hebt und zu ihm sieht. Seine Lippen verziehen sich zu einem leichten Lächeln. „Natürlich wäre sie Sängerin gewesen, hättest du nun Aufnahmen von ihr wie sie dieses Lied singt, aber sie wären nicht so besonders, wie die Erinnerungen an die gemeinsamen Momente in denen sie diese Lieder, die nur du und deine Familie je von ihr gehört haben, gesungen hat.“, gibt er weiter von sich, beobachtet wie sie seine Worte immer mehr erstaunen. „Außerdem hast du durch das Ballett etwas was dich ein Leben lang mit ihr verbindet.“, endet er schließlich und schaut ihr direkt in ihre hübschen blaugrünen Augen, welche durch den Lichteinfall vom Mittelgang beinahe leuchten und einfach nur unbeschreiblich hübsch sind. Ihre Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. „Danke.“, haucht sie leise und senkt ihren Blick wieder auf ihre Beine. Für einen Moment ist Sasuke erstaunt, dass sie sich bedankt, da ihm nicht ganz klar ist wofür sie sich bedankt. Einen Augenblick lang betrachtet er sie noch, ehe er seine Augen schließt und seinen Kopf zurück lehnt, gegen die Rückenlehne des Sitzes aus der vorderen Reihe. Seine Aufmerksamkeit gilt der Stimme, die der von Sakuras Mutter so ähnlich sein soll. Eine Frau die er wirklich gerne einmal kennen lernen würde, wenn ihre Stimme wirklich so sanft und gleichzeitig ausdrucksstark war aber dennoch so zärtlich klingt, wie die dieser Sängerin. Die dieses Lied, welches so lang ist wie jedes andere und dennoch aus so wenigen Worten besteht, so wundervoll singt, dass er sich ohne Probleme die Rosahaarige vorstellen kann, die dazu tanzt. Selbst ohne Mikrofon ist ihre Stimme so stark, dass sie bis zu ihnen nach hinten reicht und man ohne Wiederhall jedes Wort versteht, bis zum letzten Ton, welcher schließlich leise verklingt und auch die Instrumente verstummen.
 

Langsam öffnet der Uchiha seine Augen wieder, betrachtet die junge Balletttänzerin neben sich, die ihre Augen noch immer geschlossen hat und so entspannt da sitzt, ein leichtes Lächeln auf den Lippen hat. In deren Gedanken sie tanzt zu diesem Lied gesungen von ihrer Mutter. Obwohl das Lied schon längst aus ist hallen die Töne in ihrem Kopf wieder, ein paar der Wörter wiederholen sich noch einmal bevor das Musikstück auch in ihrem Kopf endet und sie blinzelnd ihre Augen wieder öffnet, wieder in die Realität eintaucht, wo sie versteckt im Audienzsaal des Theaters sitzt, statt vorne auf der Bühne zu tanzen, zum Gesang ihrer Mutter. Ihre Lippen verziehen sich zu einem glücklichen Lächeln, ehe sie ihren Blick senkt und hinab schaut auf ihren Schoß, wo ihre Hände liegen. „Sollen wir gehen, oder möchtest du noch weiter lauschen?“, vernimmt sie die Frage des Schwarzhaarigen neben sich und blickt zu ihm auf. Kurz blickt sie auf den Sitz vor sich, als das nächste Lied beginnt, beinahe so, als könnte sie durch den Sitz vor sich direkt nach vorne auf die Bühne sehen. Das Lächeln ziert noch immer ihre Lippen, als sie wieder ihn ansieht und schließlich leicht nickt. „Gehen wir.“, antwortet sie ihm leise. Sie wollte das Ave Maria hören, deswegen ist sie hergekommen, jetzt wo sie es gehört hat, braucht sie nicht bleiben und weiter lauschen.
 

„Okay.“, erwidert Sasuke leise, zieht seine Beine unter dem Sitz wieder zu sich und richtet sich soweit auf, das er hinter der vorderen Sitzreihe geduckt zurück in die dunkle Ecke bei der Eingangstür gehen kann. Die leisen, kaum hörbaren Schritte hinter ihm, zeigen ihm, dass die Rosahaarige ihm durch die Reihen folgt, so wie er zuvor ihr. Verborgen in der Dunkelheit der Ecke des Saales, richtet er sich wieder zu seiner vollen Größe auf und nähert sich der Tür, die klar gekennzeichnet ist mit den typischen Notausgangschildern. Vorsichtig und darauf bedacht dem Mann vor ihr nicht reinzulaufen nähert sie sich der Tür, bis sie schließlich so nah bei ihm ist, dass sie mit ihrem Arm seinen berührt. Für einen Moment tastet er die Tür nach der Klinke ab, ehe er sie runter drückt und die Tür nach außen auf. Kurz blickt die Blaugrünäugige noch zurück zur Bühne, auf welcher ihre Freundin steht, die Violine auf der Schulter gebettet, wirkt es so als würde sie ihren Kopf an die Violine lehnen, doch eben das tut sie nicht. Selbst in Jeans und Pullover wirkt sie so professionell, kein Wunder dass sie es zur jungen Star-Violinistin geschafft hat. Ein kleines Lächeln legt sich auf die Lippen der Haruno, ehe sie dem Uchiha durch die Tür folgt, die er von außen für sie aufhält. „Danke.“, gibt sie leise von sich als auch sie den Saal verlassen hat und im Flur steht, dass er weiß, dass er die Tür nicht weiter aufhalten braucht. Einen Augenblick später kann sie die Tür leise schließen hören und die Klänge der Geige ihrer Freundin verstummen sogleich. Schweigend macht der Schwarzhaarige einen Schritt vor und auch sie setzt sich in Bewegung, so dass sie nebeneinander her gehen, den kurzweilig fast komplett dunklen Gang entlang, dem Licht des Foyers entgegen.
 

Dieses Mal nicht so darauf bedacht, nicht gesehen zu werden bahnt sich die junge Frau ihren Weg durch das Foyer zur Eingangstür, wenn sie nun wer aufhalten würde, würde sie einfach erklären dass sie Tänzerin des Ballettstücks ist und bei der letzten Aufführung etwas in ihrer Garderobe vergessen hat. Natürlich würde diese Ausrede auch funktionieren wenn sie sich hinein schleicht, aber dann könnte einer der Wachmänner darauf bestehen sie zu begleiten. Stumm betrachtet Sasuke die junge Frau neben sich ein paar Minuten lang, während sie gelassen durch das Foyer schreitet, so still und irgendwie nachdenklich. Es ist erstaunlich wie sie ihn ständig aufs Neue überrascht. Natürlich kennen sie sich noch nicht lange und sie weiß wirklich nicht viel von ihm, dennoch, obwohl er sie dauernd mit seinem unangekündigten Auftauchen überrascht, ist auch er jedes Mal von ihr überrascht, von Dingen die er über sie erfährt. Auch wenn sie es nicht glauben mag, so ist sie doch eine äußerst interessante Person. Er kann gar nicht anders als immer mehr von ihr erfahren und wissen zu wollen.
 

Bei der Eingangstür angekommen, drückt er diese sogleich nach außen auf, tritt hinaus in die kühle Abendluft und hält die Tür für sie auf, wartet bis sie bei ihm ankommt und lässt sie dann einfach zufallen, steckt die Hände nachdem er seinen Mantel wieder ordentlich geschlossen hat in die Jackentaschen, so auch die Rosahaarige, als auch sie warm eingepackt neben ihm hergeht. „Also.“, erhebt der Uchiha seine Stimme wieder, nachdem sie die letzten Minuten schweigend nebeneinander hergegangen sind, die Zeit zwischen den Sitzreihen des Saales, auf sich wirken lassen haben. „Meintest du das am Samstag in Bezug auf deine Mutter? Hat sie Schnee geliebt?“, erkundet er sich nun interessiert, denn jetzt mit diesem Wissen ergibt ihre Aussage von ihrem Date zwei Tage zuvor auch viel mehr Sinn. „Ja.“, die Blaugrünäugige seufzt leise auf, „Sie hat Schnee geliebt, wie ein kleines Kind, sie hat mich mit dieser Liebe angesteckt und jetzt liebe ich ihn auch, weil er mich jedes Mal, wenn diese kleinen Flocken aus dem Himmel fallen, an meine Mutter erinnert, an das Glänzen in ihren Augen wenn die Flocken gefallen sind. Nicht einmal wenn er total spät im März gefallen ist, hat sie ihn noch geliebt, als alle anderen schon genervt waren.“, erzählt sie ihm das kleine Detail über ihre Mutter und bestätigt ihm so seine Vermutung. Ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen, ihre Mutter hätte sich wohl ausgezeichnet mit seiner verstanden.
 

„Ich muss gestehen, mit dieser Sängerin als Vergleichsobjekt, hätte ich deine Mutter wirklich gerne mal singen gehört. Ihre Stimme muss umwerfend gewesen sein.“, meint der Schwarzhaarige neben ihr nach einem Moment der Stille. Sein Blick hebt sich für einen Augenblick in den Himmel, ehe er sie betrachtet. Ein leichtes Lächeln legt sich auf ihre Lippen, ehe sie den Blick wieder schüchtern von ihm zu Boden senkt. Die Nase in ihrem weich und warm aussehenden Schal versteckt, lächelt sie melancholisch. Für einen Moment schließt sie die Augen und erinnert sich an die vergangenen Minuten und die Stimme zurück. „Vor allem die Textzeile mit Ave Maria klingt genauso, als würde meine Mutter dort stehen und singen.“, berichtet sie beinahe schon sehnsüchtig, wie gerne würde sie ihre Mutter wieder singen hören.
 

„Dann gibt es an ganz schlechten Tagen wenigstens etwas, an dem du dich festhalten und du dir vorstellen kannst, dass das deine Mutter ist.“, bemerkt der Uchiha mit einem zarten Lächeln, das ist etwas was er nicht hat. „Ja.“, haucht die Blaugrünäugige und hält den Blick gesenkt, er braucht nichts sagen, sie versteht dass er das nicht hat, aber wohl auch hin und wieder gebrauchen könnte. „Man merkt erst wenn man sie nicht mehr hat, wie wichtig Eltern eigentlich sind.“, gibt sie anschließend leise von sich. „Ist das nicht bei allen Dingen so, die man immer als selbstverständlich ansieht?“, zeigt der Schwarzhaarige eine Tatsache auf, blickt sie kurz an, ehe er schon von selbst um die Ecke geht, den Weg zu ihrer Wohnung entlang, welchen er sich von dem einen Mal schon eingeprägt hat, wie einen wichtigen Code. „Und trotzdem machen wir alle den Fehler und nehmen alles als selbstverständlich an.“, erwidert Sakura mit einem Nicken und hebt den Blick vom Asphaltboden, über welchen sie die ganze Zeit schon gehen. Einen Augenblick lang muss sie sich orientieren, ist einfach nur irgendwo hin gelaufen, dorthin wo er sie in gewisser Weise hingeleitet hat, da er größere Schritte macht und so lautlos den Ton und die Richtung angibt. Sein Ziel scheint dabei aber nur ihr Zuhause zu sein.
 

„Woher kennst du eigentlich die Violinistin?“, will er nach einem Moment interessiert wissen, „Nicht dass es seltsam ist, dass du so jemanden wie sie kennst oder so.“, hängt er schnell noch hinten dran, um das von Anfang an klar zustellen. Die Rosahaarige kichert amüsiert. „Schon okay. Ich kenne Hinata, so heißt die Violinistin, vom College, wir waren beide an der Juilliard.“, erklärt sie ihm schließlich freundlich und schenkt ihm ein kleines Lächeln. „Sie ist bei einem Konzert bekannt und auch gleich berühmt geworden, man reißt sich um sie.“, erzählt sie weiter, wenn sie dabei auch ein bisschen neidisch ist. „Das wird dir auch noch passieren.“, gibt Sasuke von sich, als er es allem Anschein nach aus ihrer Stimme herausgehört hat. Verlegen senkt sie ihren Blick hinab auf die Straße, versteckt ihre Nase im Schal. „Vielleicht.“, murmelt sie leise und schüchtern, immerhin kann das keiner wirklich voraussagen.
 

„Also die Sängerin eben, war einmalig. Wundervolle Stimme und wundervoll gesungen.“, wechselt der Schwarzhaarige von jetzt auf gleich das Thema in eine ganz andere Richtung. „Deine Freundin war auch fantastisch.“, meint er weiter, „Aber der Pianist, war Meilenweit davon entfernt so gut zu sein wie du.“ Ein Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er die junge Ballerina neben sich betrachtet. Überrascht blickt sie zu ihm auf, erwidert eine Sekunde lang seinen Blick, ehe sie ihren verlegen zu Boden richtet. „So talentiert wie deine Mutter als Sängerin war, so eine talentierte Pianistin bist du.“, fügt er hinzu und bleibt stehen, die Hände in den Jackentaschen lächelt er leicht auf sie hinab. Auch sie bleibt erstaunt stehen, war so abgelenkt von dem Gespräch mit ihm, dass sie beinahe bei ihrer Wohnung vorbei gegangen wäre. Sie wendet sich zu ihm um und senkt anschließend schon wieder verlegen den Blick aufgrund seiner Worte, errötet im nächsten Augenblick schon peinlich berührt, warum muss er sie dauernd in Verlegenheit bringen?
 

„Bevor du jetzt gleich gehst hätte ich noch eine kleine Bitte.“, gibt der Schwarzhaarige von sich, öffnet seine Jacke und fast mit der Hand in die Innentasche seines Jacketts, welches er unter der Jacke, passend zu seinem Anzug, trägt. Schüchtern aber dennoch fragend und interessiert hebt sie ihren Blick, sieht wie er etwas aus seiner Jacke hervor holt. „Deine Handynummer, damit ich dich nicht immer überrasche, wenn ich dich besuche.“, setzt er fort und hält ihr sein Smartphone entgegen. Eine neue Kartei in seinen Kontaktdaten ist bereits mit ihrem Namen versehen und wartet nur noch auf ihre Nummer. Schüchtern und leicht rot um die Nase lächelt sie und tippt ihre Nummer ein, reicht ihm das Handy direkt wieder. „Schick mir dann eine Nachricht, dass ich deine Nummer auch habe, bei unbekannten Nummern gehe ich nur ungern ran.“, weist sie ihn schüchtern an und sucht ihren Schlüssel aus ihrer Tasche. „Mach ich. Dann wünsche ich dir noch einen schönen Abend.“, lächelt er und blickt anschließend kurz das Gebäude hoch. „Danke, dir auch.“, erwidert sie und geht noch immer verlegen auf die Haustür zu, den Schlüssel bereits in der Hand. „Dann bist bald.“, verabschiedet sich der Schwarzhaarige von ihr. „Bis bald.“, erwidert auch die Blaugrünäugige, sperrt die Tür schließlich auf und betritt den Hausflur.
 

Für einen Moment bleibt sie noch in diesem stehen, atmet einmal tief durch, um ihr laut pochendes Herz zu beruhigen. Er hat nach ihrer Handynummer gefragt. Ein glückliches Lächeln legt sich auf die Lippen der Rosahaarigen, ehe sie sich wieder in Bewegung setzt, kurz das Postfach ihrer Wohnung öffnet und prüft ob sie Post bekommen haben, und gut gelaunt die Stiegen nach oben hüpft. Die Stiegen die sie sonst nach ihrem Training und Aufführungen immer so hasst und die auch noch das letzte bisschen Kraft von ihr Verlangen, nimmt sie heute mit einer Leichtigkeit, als würde sie frisch aus einem Urlaub zurückkommen. Er wollte von sich aus ihre Nummer haben, um sie kontaktieren zu können. Das Glücksgefühl beflügelt sie. Nie hätte sie es für möglich gehalten dass jemand wie Sasuke größeres Interesse an ihr haben könnte. Es ist für sie einfach unglaublich. Sie merkt gar nicht wie schnell und locker sie die Treppen erklimmt und schließlich schon in ihrem Stockwerk ankommt. Leichtfüßig wie beim Ballett tänzelt sie zur Wohnungstür und sperrt diese sogleich auf, öffnet schwungvoll die Tür. „Ino?“, ruft sie in die Wohnung, während sie die Tür hinter sich wieder schließt. Die Blonde will immerhin direkt informiert werden wenn es was Neues gibt. „Ja?“, wird ihr eine Antwort entgegen gerufen. Schritte ertönen, als sie sich ihre Schuhe auszieht und mit den Socken den Teppich im Flur betritt.
 

„Wie war es? Warst du bei der Probe, hast du gelauscht? Klingt sie wirklich wie deine Mutter?“, sprudeln die Fragen aus ihrer besten Freundin heraus, die natürlich über ihren Plan informiert war. „Ja.“, Sakura seufzt zufrieden auf, atmet gleichzeitig tief aus. „Ich bin genau zum Ave Maria gekommen und an manchen Stellen klingt sie wirklich wie Mum.“, berichtet sie mit einem Lächeln. Denn deswegen ist sie an diesem Abend bei der Probe gewesen. Nachdem sie eine Werbung für das Weihnachtskonzert der Sängerin gesehen hat, in der sie das Ave Maria gesungen hat, musste sie sich einfach davon überzeugen, dass sie sich nicht verhört hat, sondern diese Frau wirklich wie ihre Mutter klingt wenn sie dieses Lied singt. „Das ist doch super!“, freut sich ihre beste Freundin sogleich für sie, hüpft beinahe ein Stück in die Luft, ehe sie schon wieder innehält und sich konzentriert versucht einen Ohrring, ohne Spiegel, in das dafür vorgesehene Loch in ihrem Ohrläppchen einzufädeln. „Was lächelst du so?“, grinst die Blondine ihr im nächsten Moment zu und schließt den Ohrring als sie das kleine Wunder vollbracht hat, wendet sich mit diesem kleinen Spiel dem anderen Ohr um. Eine Augenbraue fragend gehoben betrachtet die Haruno ihre Freundin eingehend. Ihre Stiefel umhüllen ihre Füße und Unterschenkel, ihre beste Röhrenjeans bedeckt ihre Beine. „Nichts, nichts, was hast du denn vor?“, entgegnet sie interessiert und schlüpft aus ihrer Jacke. „Tja, nicht nur du hast einen Mann kennen gelernt.“, kurz streckt Ino ihr die Zunge raus, zwinkert dabei. „Nachdem du mit diesem Sasuke am Dienstag abgehaut bist, bin ich vor dem Theater einem netten jungen Mann in die Arme gelaufen. Er sieht zwar nicht so gut aus wie Sasuke, ist dafür aber viel süßer, dass mir bei seinem Lächeln ganz warm ums Herz wurde und mit eben diesem jungen Mann, er heißt Kiba, habe ich heute Abend ein Date.“, berichtet die Blondine und als sie auch den zweiten Ohrring im Ohrläppchen hängen hat, hüpft sie erfreut auf. Amüsiert kichert die Blaugrünäugige, als sie sieht, wie ihre beste Freundin sich wie eine Teenagerin freut.
 

„Das freut mich für dich.“, lächelt die Rosahaarige und wendet sich der Kommode zu, um ihren Schlüssel darauf abzulegen. Scheint so, als hätten sie beide heute einen guten Abend. „Okay. Dieses Lächeln. Du hast irgendetwas. Jetzt spuck es schon aus.“, bemerkt Ino etwas vorwurfsvoll, was gar nicht so klingt, da sie sich einfach schon zu sehr auf den Abend und das Date freut. Die Ballerina seufzt auf. „Sasuke war heute wieder da.“, berichtet sie und sogleich bildet sich ein breites Lächeln auf den Lippen der Blondine. „Ja, weiter?“, verlangt sie nach mehr. „Er hat nach meiner Nummer gefragt.“, fährt die Blaugrünäugige fort. „Ah!“, quietscht die Blondine auf, hüpft auf der Stelle auf und ab, dass Sakura sogar Angst hat das ihrer Freundin ein Stöckel abbrechen könnte. „Er mag dich. Ich habe es doch gesagt.“, grinst diese ihr gut gelaunt zu und bleibt stehen. „Jetzt entspann dich, das muss doch noch lange nichts heißen.“, winkt die Ballerina ab, nimmt ihre Tasche und geht an ihrer Freundin vorbei. „Und trotzdem freust du dich darüber.“, merkt die Yamanaka grinsend an. „Ja, ich meine, du hast ihn doch gesehen! Da würde sich sogar ein Model freuen.“, rechtfertigt die Rosahaarige sich und geht in ihr Zimmer, versucht so vor ihrer besten Freundin zu flüchten, die überzeugt davon ist, dass sie in den Uchiha, den sie kaum kennt, von dem sie fast nichts weiß, verknallt ist und er auch nicht ganz abgeneigt von ihr ist.
 

An den Geräuschen der Absätze ihrer Freundin kann sie hören dass diese ihr folgt. „Hast du nicht ein Date zu dem du musst, Ino?“, erwidert sie gelassen und schlüpft aus ihrem Pullover und schält sich auch aus ihrer Leggings um die gegen eine Joggingshose zu tauschen. „Ja, du hast Glück aber wir holen das nach!“, verkündet die Blondine aufgeregt und läuft in ihr Zimmer. Schmunzelnd schüttelt die Haruno ihren Kopf und wechselt die Kleidung, in welcher sie zuvor noch getanzt hat, gegen frische, aber ebenso gemütliche Kleidungsstücke. „Warte nicht auf mich, schönen Abend!“, ruft die Yamanaka im Flur noch aus, ehe sie schon durch die Haustür verschwindet. „Dieses Mädchen.“, lacht Sakura auf, während sie ihre Sachen, die sie eben noch getragen hatte aufhebt und in einen Korb wirft, ehe sie ihr Smartphone nimmt und den Raum wieder verlässt. Ino übertreibt vollkommen, Sasuke hat ihre Nummer, aber ihr hat er noch keine SMS oder ähnliches geschickt, das sie auch seine Nummer hat. Zurzeit kann nur er sie kontaktieren, nicht sie ihn. Leise seufzt sie auf und geht in die Küche um sich dort einen Salat mit Jogurt-Dressing zu nehmen, da sie nun keine Lust zum Kochen hat. Kurz füllt sie den Salat und das Dressing in eine kleine Frühstücksschüssel, ehe sie sich noch mit einer Gabel bewaffnet und sich ins Wohnzimmer begibt. Für den restlichen heutigen Tag heißt es nur noch ausruhen und entspannen.
 

Mit einem tiefen Seufzen, versucht sie den Stress des Alltags von sich abfallen zu lassen, während sie sich auf die Couch setzt. Die Beine schiebt sie sogleich unter die dünne Decke die dort liegt, ehe sie den Fernseher einschaltet. Einen Moment lang macht sie es sich auf der Couch gemütlich, richtet sich die Kissen, in die sie sich lehnen will und legt ihr Smartphone auf die Ablage neben der Couch. Entspannt lehnt sie sich zurück, nimmt die Schüssel zur Hand und die Fernbedienung, um sich einen guten Film oder eine Serie aus dem Programm zu suchen, bevor sie den Abend ruhig ausklingen lassen kann. Mit dem Programm zufrieden, legt sie die Fernbedienung wieder weg und lehnt sich gegen die Kissen zurück. Ein genervtes Stöhnen entflieht ihr einen Augenblick später. Seufzend stellt sie die Schüssel auf die Ablage und wirft schwungvoll die Decke zur Seite, erhebt sich von der Couch und geht wieder in die Küche. Leise grummelnd öffnet sie dort einen Hängeschrank und nimmt sich ein Glas heraus, es war klar dass sie irgendetwas vergisst und sie sich deswegen noch einmal auf bemühen muss. In das Glas füllt sie Wasser und kehrt anschließend mit diesem schon wieder zurück ins Wohnzimmer. Sie seufzt erneut auf. Jetzt hält sie nichts mehr von einem entspannten Abend ab.
 

Das plötzliche Klingeln ihres Smartphones, welches eine eingehende Nachricht ankündigt, lässt sie verwirrt auf das weiße Gerät schauen, ehe sie sich der Couch und der Ablage nähert, das Glas auf dieser abstellt. Zögernd greift sie nach dem Smartphone und hebt es in ihre Hand, betätigt den Entsperren-Knopf des Bildschirms, dass dieser sogleich aufleuchtet und ihr eine kurze Info gibt. Viele Leute werden ihr um diese Uhrzeit nicht schreiben. Eine unbekannte Nummer erscheint über ein paar Worten. Verwundert zieht sie die Augenbrauen zusammen, tippt zweimal auf die Nachricht, welche sich sogleich auf ihrem Bildschirm öffnet.
 

Mich lässt die Frage nicht los, wie deine Wohnung wohl aussieht – Sasuke
 

Ihr Herz sackt ihr in die Hose, als sie den Namen liest. Er hat ihr noch innerhalb einer Stunde geschrieben. Die Blaugrünäugige muss schlucken und setzt sich langsam auf die Couch hinter ihr. Sollte Ino Recht haben? Das jemand wie er wirklich ernsthaftes Interesse an ihr hat und sie nicht nur ein Zeitvertreib ist? Sogleich beißt sie sich auf die Unterlippe, starrt seine Aussage einfach nur einige Minuten lang an und überlegt was und wie sie ihm am besten antwortet. Schließlich atmet sie nach einem langen Augenblick durch, überlegt sich noch einmal ihre Wörter und tippt sie schließlich langsam ein. Fragen schießen ihr durch den Kopf, die sie daran zweifeln lassen, die Nachricht wirklich so abzuschicken.
 

Sicher nicht so gut wie dein Loft – Sakura

Kapitel 5

Ein Lächeln liegt auf den Lippen der jungen Frau. Wolken verhängen den Himmel und verweigern der Sonne, ihre Strahlen zur Erde zu senden und ein bisschen wärme zu spenden. Kälte umgibt sie, wie sie alleine den Weg entlang geht. Und trotzdem kann sie es nicht verhindern, einfach zu lächeln, sich an diesem Tag zu erfreuen. Ihr Blick ist auf das Smartphone in ihrer Hand gerichtet, die Finger dieser Hand sind bereits kalt, aufgrund des leichten aber kalten Windes der weht.
 

Was machst du?
 

Eine kurze Nachricht die ihr trotzdem eine unsagbare Freude bereitet, auf welche sie trotzdem nicht sofort antworten wird. Lächelnd wendet sie den Blick zur Seite um und bleibt stehen, geht in die Hocke und richtet ihr Smartphone für ein Foto aus. Seit der Uchiha nach ihrer Nummer gefragt hat, ist fast eine Woche vergangen und in dieser Woche gab es viele Nachrichten. Am Dienstag war er wie die zwei Wochen zuvor in der Bibliothek und hat ihr beim Klavier spielen zugehört, sie danach auf einen Tee eingeladen und sie zur Ballettschule gebracht. Seit dem hat sie ihn nicht gesehen, aber trotzdem viel Zeit mit ihm verbracht. Es ist faszinierend wie sie es schafft so viele Nachrichten mit ihm zu schreiben und trotzdem noch immer kaum etwas über ihn zu wissen, während er so viel über sie weiß. Lächelnd schießt sie ein Foto von dem Pinguin, welcher hinter dem Glaszaun steht und sie aus seinen dunklen Augen mustert, und sendet es sogleich an ihren Bruder, um dessen Lieblingstier es sich handelt. Eingehend mustert sie das Foto von dem Tier, welches wirklich Ähnlichkeiten mit einem Butler hat, wie man so oft auch behauptet, ehe sie das Smartphone wieder in ihre Jackentasche steckt, ohne dem Schwarzhaarigen zu antworten, denn zum einen will sie ihm nicht das Gefühl geben, dass sie am Telefon hängt und auf einen Anruf oder eine Nachricht von ihm wartet und zum anderem hat sie ihm erzählt dass sie heute in den Zoo gehen wollte, sich diese süßen Tierchen ansehen, welche zwar eingesperrt sind aber doch gut behandelt werden und so manche Kinderaugen leuchten lassen.
 

Einen Augenblick lang, beobachtet die Blaugrünäugige das kleine Kerlchen vor sich, Tierbabys sind nun mal einfach zu süß. Der kleine legt seinen Kopf schief und blinzelt ihr einmal zu, sie kichert leise. Sakura kann verstehen, warum Pinguine die Lieblingstiere ihres Bruders sind, sind sie doch vor allem als Babys so unglaublich süß, wie sie wenn sie ausgewachsen sind, lustig sind. Ihre persönlichen Lieblingstiere sind die roten Pandas, so süße Tierchen, die selbst wenn sie ausgewachsen sind, noch so süß und verspielt sind wie kleine Babys. Das Pinguinbaby vor ihr, dreht sich plötzlich um und watschelt davon, ehe es sich auf den Bauch wirft und über den Kunstschnee im Gehege weg rutscht. Ein kleines Lächeln auf den Lippen verfolgt die Haruno das kleine Tier mit ihrem Blick, ehe sie sich wieder zu ihrer vollen Größe aufrichtet um einen Moment lang noch das ganze Gehege und alle Tiere darin zu betrachten, ehe sie ihren Weg fortsetzen wird.
 

Plötzlich ist es dunkel. Sie kann nur noch schwärze sehen, obwohl sie ihre Augen geöffnet hat. Einen Moment lang erschrocken blinzelt sie verwirrt, um ihre Sicht wieder zu erlangen, ehe sie realisiert, dass ein sanfter Druck auf ihre Jochbeine und ihre Augenbrauen ausgeübt wird. Etwas Kaltes, aber Weiches liegt über ihren Augen und verwehrt ihr die Sicht auf, ihre Umgebung oder sonst irgendetwas. Überrascht hält sie einen Augenblick inne, denn es ist dieses Spiel, was Ino gerne mal bei ihr macht, wenn sie sich überraschen oder erschrecken will, aber ihre beste Freundin hat doch wieder ein Date mit diesem Kiba, warum sollte sie dann hier sein? „Ino bist du das?“, erkundet sich die Rosahaarige etwas unsicher und tastet mit ihren Fingern nach den Händen die über ihren Augen liegen, aber eindeutig zu groß und nicht so zierlich wie die Hände ihrer besten Freundin sind. Eine leichte Angst breitet sich in ihr aus. Wer sollte denn sonst hinter ihr stehen und dieses Spielchen spielen? Sie zieht die Hände von ihren Augen, welche es locker zulassen und sie sich umblickt, um den Übeltäter zu entlarven und womöglich auch gleich fliehen zu können. „Also für Ino fehlt mir glaube ich noch ein bisschen was.“, vernimmt sie eine männliche Stimme, die ihr nach den letzten Tagen einfach zu bekannt geworden ist, als sie den Mann hinter sich erblickt hat. Ihr Herz sackt ihr sogleich in die Hose, wie so oft wenn er sie überrascht oder auch einfach nur mal anlächelt. „Sasuke.“, murmelt sie überrascht, während sie noch seine Hände vor ihrem Oberkörper festhält. „Passt glaube ich besser zu mir.“, ein schiefes Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er sie mustert. Ein schüchternes Lächeln bildet sich auf ihren Lippen und für einen Moment senkt sie auch Verlegen ihren Blick. Der Schwarzhaarige, will seine Hände zu sich zurückziehen, immerhin weiß er wie kalt sie immer sind und er will nicht dass ihre Hände auch noch so kalt werden wie seine, doch die Rosahaarige hält seine Hände so fest umschlossen, dass er nicht nur seine Hände sondern auch sie mit zurück zieht. Überrascht stolpert sie den Schritt zurück gegen seine Brust, ihr Kopf landet an seiner Schulter. Ein Lächeln legt sich auf seine Lippen, während ihn eine Welle von Wärme erfüllt und er seine Arme um sie schließt für eine richtige Umarmung. „Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.“, murmelt er ihr zu, woraufhin sie errötet und sich sogleich in seinen Armen verspannt.
 

„Du kannst es besser genießen, wenn du dich entspannst.“, gibt er ihr beinahe beiläufig eine Empfehlung, drückt im nächsten Moment schon seine Finger in ihre Winterjacke und versucht sie durch den dicken Stoff hindurch zu kitzeln, was er wohl auch schafft, denn nach einem kurzen Augenblick fängt sie an zu lachen und sich in seinen Armen zu winden. Selbst Sasuke schafft es nicht ein Lächeln zu unterdrücken, während sie sich an ihn drückt, um seinen Fingern zu entkommen. Es ist faszinierend wie solche Kleinigkeiten bewirken können, dass man das Gefühl hat sich schon ewig zu kennen und dabei kennt man sich erst so kurz, dass man sich beinahe noch gar nicht kennt. Der Uchiha stoppt seine Kitzel-Attacke, hält die Rosahaarige aber weiterhin im Arm, es ist einfach schön sie in der Nähe zu haben, sie im Arm zu halten. Auch wenn sie sich vor einer Woche noch gesiezt haben und dies nun eine rasante Entwicklung ist und er es doch eigentlich langsam angehen lassen wollte und doch will er jetzt wo er das Gefühl ihrer Nähe kennt, dieses nicht mehr vermissen.
 

„Also sind Pinguine deine Lieblingstiere?“, erkundet er sich interessiert und beobachtet die kleinen Tiere in ihrem schicken, dauerhaft sauberen Anzug. „Nein sind sie nicht.“, verneint sie sogleich schüchtern seine Frage. Ihr Herz schlägt so laut in ihrer Brust das sie Angst hat das er es hört. Ob ihm bewusst ist, welche Gefühle er damit in ihr auslöst? Wie viel Adrenalin sogleich in ihren Blutkreislauf gepumpt wird und das Gefühl trotzdem einfach nur wundervoll ist. „Warum hast du dann ein Foto von dem einen gemacht?“, fragt er neugierig weiter. Die Augen der Rosahaarigen weiten sich erstaunt, das hat er gesehen? „Wie lang beobachtest du mich denn schon?“, haucht sie schüchtern und blickt hinab auf seine Hände, welche unter ihren liegen. „Ein paar Minuten, ich musste ja erst auf dich zugehen, nachdem ich dich gefunden hatte.“, zuckt er gelassen die Schultern und beobachtet weiterhin die Tiere, welche ihm gerade mal zum Knie reichen, wenn er schätzen müsste. „Ich habe das Foto für meinen Bruder gemacht, er liebt Pinguine, aber wegen der Universität und dem Lern-Stress kann er selber kaum Zeit aufbringen um selber mal herzukommen und die Pinguine zu beobachten.“, erklärt sie ihm und hat den Blick zu Boden gesenkt. Wie lang will er sie noch im Arm halten? Denn um ehrlich zu sein hat sie Angst, dass ihr Herz deswegen gleich versagen wird, weil es nicht mehr mit Blutpumpen nachkommt.
 

„Keine Pinguine, hm.“, brummt der Schwarzhaarige leise neben ihrem Ohr, „Was sind dann deine Lieblingstiere?“ Ein mächtiges Tier oder vielleicht ein bunter Vogel? „Ich zeige es dir.“, gibt die Blaugrünäugige schnell von sich und stürmt beinahe schon in eine Richtung davon, entzieht sich seiner Umarmung, die sich so gut angefühlt hat und trotzdem gleichzeitig ihre Verlegenheit geschürt hat. Ein kleines Grinsen liegt auf den Lippen des Uchihas, als sie einige Meter vor ihm her geht, natürlich ist ihm bewusst warum sie aus seinen Armen geflüchtet ist. Wenn es möglich wäre, wäre sie wohl einen Tod aus Schüchternheit gestorben, aber zum Glück ist das nicht möglich, sonst müsst er nun um sie trauern, statt ihr amüsiert dabei zu zusehen, wie sie stehen bleibt und sich unsicher und fragend zu ihm umblickt, da er noch an derselben Stelle steht. Als ihr Blick schließlich seinem begegnet, setzt auch er sich in Bewegung, steckt seine Hände in seine Jackentaschen um diese dort warm zu halten und folgt ihr durch den Zoo, schließt mit wenigen Schritten zu ihr auf und geht neben ihr her.
 

Es vergeht ein Augenblick, in dem keiner von ihnen beiden ein Wort sagt und er ihr einfach nur zum Gehege ihrer Lieblingstiere folgt. „Und was sind deine Lieblingstiere?“, erkundet sich die Blaugrünäugige schüchtern, als ihr die Stille langsam unangenehm wirkt und sie sich schon mit dem Gedanken gequält hat, ihm vielleicht irgendetwas vermittelt zu haben, als sie aus seinen Armen geflohen ist, was sie keines Wegs tun wollte. Es dauert halt einfach nur eine Weile, bis sie sich daran gewöhnen wird und es dann für Stunden aushalten würde. Sasukes Blick richtet sich auf sie, wendet sich dann aber schließlich um auf die Gehege, ehe er beinahe abrupt stehen bleibt. „Schneetiger.“, antwortet er ihr und betrachtet sogleich das mächtige, weiße Geschöpf hinter dem Sicherheitszaun, welches gelassen auf einem großen Stein liegt. „Im Schnee können sie sich beinahe unsichtbar machen und sind doch so mächtig.“, fügt er hinzu. Interessiert stellt sich die Rosahaarige neben ihn und blickt ebenfalls in das Gehege, mit dem Tiger, welcher selbst jetzt wo er ruhig da liegt eine gewisse Macht ausstrahlt, so wie der Uchiha neben ihr. Ihre Aufmerksamkeit legt sich auf ihre Begleitung, sie kann die Ähnlichkeit zu dem Tier erkennen und versteht, warum der Schwarzhaarige es so gerne hat. Weil er sich damit identifizieren kann und es wohl auch gerne tut. Ihr Blick legt sich wieder auf den Tiger, welcher gelangweilt dort liegt und die Augen geschlossen hat.
 

„Wollen wir dann weiter?“, führt der Dunkelblauäugige das Thema zurück zu ihrem ursprünglichen Ziel, ihre Lieblingstiere. „Klar.“, lächelnd nickt Sakura und setzt sich langsam wieder in Bewegung, setzt einen Fuß vor den anderen und führt den Mann weiter durch den Zoo, versteckt ihre Hände in ihren Jackentaschen und wärmt sie so wieder etwas an. „Was machst du eigentlich hier?“, erkundet sie sich schüchtern mit einer Frage die sie ihm fast jedes Mal stellt wenn sie ihn zu Gesicht bekommt, außerhalb der Bibliothek. „Ich meine du hättest auch sagen können, dass du mich begleiten willst, als ich dir gesagt habe, dass ich heute in den Zoo wollte.“, fügt sie hinzu und blickt zu ihm auf. „Ich weiß. Dennoch überrasche ich dich einfach gerne.“, erwidert er mit einem kleinen Lächeln, kaum sichtbar und doch bemerkt sie es. „Ich mag deinen überraschten Gesichtsausdruck und die Freude die einen Augenblick später in deinen Augen glitzert.“, fügt er gelassen hinzu, als würde er gerade ein Steak im Restaurant bestellen. Sakura senkt ihren Blick, errötet verlegen. Warum muss er auch solche Sachen zu ihr sagen? Ein Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen, als sie verlegen den Blick senkt und den Boden vor sich eingehend betrachtet. Wie kann man in diesem Alter nur noch immer so süß sein?
 

Schüchtern hebt die junge Frau einen Moment den Blick vom Boden, um sich umzusehen und im Zoo zu orientieren, nicht dass sie unnötig durch die Gegend laufen. „Hier.“, murmelt sie schließlich leise und steuert auf ein Gebäude zu, auch wenn man ihre Lieblingstiere von außerhalb beobachten könnte, aber dafür ist es einfach schon zu kalt und so können sie sich im Gebäude etwas aufwärmen. Als der Schwarzhaarige realisiert dass sie das Gebäude betreten will, macht er sogleich wieder zwei große Schritte vor, um ihr die Tür aufhalten zu können. Ein Lächeln legt sich, als Dank für diese höfliche Geste, die er ihr gegenüber jedes Mal präsentiert, auf ihre Lippen, während sie an ihm vorbei geht und das warme Innere des Gebäudes betritt. Ein langer Flur zieht sich vor ihr entlang führt weiter durch das Gebäude. Wobei die Wände aus Glas sind und einen Blick in das Gehege draußen gewähren. „Hier.“, ein Lächeln stiehlt sich auf die Lippen der Rosahaarigen als sie ihre kleinen Lieblingstiere in ihrem Gehege erblickt. Vor der Glaswand zu diesem geht sie direkt in die Hocke und betrachtet mit einem erfreuten, strahlenden Lächeln die kleinen Tiere, mit dem schwarzen Bauch und Pfoten, dem rotbraunen Rücken und der weißen Schnauze und Maserung im Gesicht. Zwei der kleinen roten Pandas, spielen miteinander im Gehege, wirken dabei wie zwei kleine Kinder, die sich spiegeln und nachmachen wollen, während ein dritter vor ihr bei der Glaswand sitzt und versucht eine Bananenscheibe von dem Glas herunter zu bekommen. Sie kichert amüsiert, während das kleine Kerlchen mit seinem Maul und auch seinen Händen versucht an das Fruchtstück zu kommen welches an dem Glas klebt.
 

Die Haruno kann das leise Lachen ihrer Begleitung hören und blickt sogleich zu ihm auf, folgt seinem Blick ins Innere des Geheges, wo ein weiterer Panda auf einem Holzbalken balanciert und immer wieder abrutscht, da das Holz abgerundet ist. „Sehr niedliche Tierchen.“, bemerkt der Uchiha und lässt sich einen Moment später neben ihr in die Hocke sinken um das Kerlchen vor ihr zu beobachten. „Was sind das für welche?“, erkundet er sich interessiert und blickt zu der jungen Frau. „Sie haben verschiedene Namen, sind aber gemeinhin bekannt als rote Pandas.“, berichtet die Rosahaarige und kichert vergnügt, als sich der Panda über die Kiwischeibe hermacht. „Sie sind dir sehr ähnlich.“, bemerkt der Schwarzhaarige, was sie erstaunt inne halten und zu ihm blicken lässt. „Ach wirklich?“, fragt sie ihn etwas ungläubig und unsicher, ob er sie nicht vielleicht einfach nur ärgern möchte. „Ja, sie verbringen den ganzen Tag damit das zu tun was sie lieben, spielen, sind dabei gleichzeitig so faszinierend und süß.“, bestätigt er ihr mit einem kleinen Grinsen, was sie sogleich wieder erröten und verlegen den Blick senken lässt. „Müsste ich mich entscheiden, würde ich trotzdem sagen dass du süßer bist.“, fügt er hinzu, was sie beinahe schon apathisch auf einen Punkt am Boden vor ihr blicken lässt, während sie sich sicher ist ein Tomate Konkurrenz machen zu können. „Sag doch nicht dauernd so etwas.“, murmelt sie und versteckt ihr Gesicht in ihren Händen. „Ich sage nur die Wahrheit.“, erwidert er gelassen und richtet sich wieder zu seiner vollen Größe auf.
 

Sein Blick richtet sich auf den Himmel draußen, über der Stadt New York. Dunkelheit breitet sich langsam aus, die Winternacht bricht langsam über die Stadt herein. Es ist immer wieder faszinierend wie schnell die Zeit vergeht, sobald sie in der Nähe ist. Er lächelt leicht und zieht sein Smartphone aus seiner Jackentasche, um sich kurz über die genaue Uhrzeit zu informieren, da er für diesen Abend noch etwas geplant hat, es aber viel besser aussieht wenn die Stadt schon dunkel ist. „Sag mal, hast du jetzt noch Zeit?“, erkundet er sich interessiert bei ihr und steckt das kleine Gerät wieder weg. Verwundert und noch immer etwas rot um die Nase blickt sie zu ihm auf. „Äh ja?“, murmelt sie etwas verwirrt. „Dann komm, ich möchte dir etwas zeigen. Wenn du dich traust.“, ein kleines Lächeln ziert seine Lippen, als er ihr die Hand entgegen streckt, um sie wieder auf die Beine zu ziehen, sobald sie ihre Hand in seine gelegt hat. „Was darf ich denn erwarten?“, erwidert sie schüchtern mit einer Frage, reicht ihm aber ihre Hand und lässt sich von ihm auf die Beine ziehen. „Was leckeres zum Essen ist schon drinnen.“, bemerkt er mit einem leichten Grinsen. „Okay.“, stimmt die Blaugrünäugige zu, sich von ihm entführen zu lassen. „Etwas zum Essen ist doch bei einem Date das mindeste.“, gibt er amüsiert von sich und bettet eine Hand an ihrem Rücken, auf Höhe ihrer Taille.
 

„Wir haben gerade ein Date?“, ihr Herz macht einen Hüpfer, während sie überrascht und etwas ungläubig seine Worte wiederholt. „Ja.“, bestätigt Sasuke ihr mit einem kleinen Lächeln, während er sie den Weg quer durch den Zoo zurückführt, zum Eingang durch welchen er gekommen ist. „Das zweite bereits.“, fügt er gelassen hinzu und mustert seine Begleitung kurz. Ein neuerlicher Rotschimmer hat sich auf ihre Wangen gelegt. „Warum erfahre ich es nie vorher, wenn wir ein Date haben?“, erkundet sie sich verlegen und betrachtet eingehende die Steine, welche zu einem Weg gepflastert wurden. „Ich sagte doch ich überrasche dich gerne.“, schmunzelt der Uchiha und biegt um eine Ecke, steuert den Ausgang, welcher sich dort befindet, und nicht wie einer der anderen in den Park führt, an. „Und wohin willst du mich entführen?“, will die Blaugrünäugige weiter wissen, will gleichzeitig auch vermeiden, dass sich wieder eine Stille über sie beide legt. „Das wirst du dann schon sehen.“, behält er seinen Plan weiterhin für sich, während sie den Zoo verlassen und auf die Straße zusteuern. „Aber jetzt kommst du erstmal in den Genuss eines Chauffier-Services.“, gibt er von sich und steuert auf den schwarzen Wagen zu, welcher fast direkt gegenüber dem Eingang am Straßenrand steht und wartet. „Okay.“, murmelt Sakura, da sie es ihm nun nicht verwehren kann, wo sie ihm bereits zugesagt hat. Aber viel mehr geht es ihr in dieser Hinsicht darum, wie teuer so eine Fahrt eigentlich ist und sie sich selber das nie leisten würde. Sie fährt ja nicht einmal mit dem Taxi um Geld zu sparen. Sie verwirft ihre Bedenken direkt wieder, da der Wagen sicherlich ein Firmeneigener Fahrservice sein wird. Trotzdem beherrscht sie die Unsicherheit und Schüchternheit als sie in den schicken schwarzen Wagen steigt und sich auf einen der teuer aussehenden Sitze sinken lässt und zur anderen Seite rutscht, dass der Schwarzhaarige ebenfalls noch einsteigen kann. Als dieser die Tür hinter sich geschlossen hat, setzt sich der Wagen auch schon in Bewegung.
 

Andächtig streicht die Rosahaarige, neben ihm, mit der Hand über das gepflegte Leder der Sitze. So ein Wagen ist ein Luxus für sie, denn sie sich selber wohl niemals gönnen würde, es aber absolut verdient hätte. Sie hätte so viel verdient, worauf sie verzichtet oder verzichten muss. Urlaube, Aufmerksamkeiten, schöne Sachen. Ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen, während er sie beobachtet, wie sie das Innere des Wagens mustert, als würde sie zum aller ersten Mal in einem Auto sitzen. „Bist du schon einmal in einem Auto gesessen?“, formuliert er seine Vermutung in eine Frage. „Klar. Ich bin an der Stadtgrenze von New York aufgewachsen, wir hatten ein Auto, aber das war nicht so schön wie dieser Wagen.“, bemerkt sie mit einem kleinen Lächeln und versucht sich entspannt zurück zu lehnen, kann aber nicht verhindern dass ihre Augen das Innere des Wagens weiter abtasten. Für einen Moment lacht der Schwarzhaarige leise auf. Sie wirkt wirklich wie ein kleines Kind, welches zum ersten Mal in einem Wagen sitzt. Einfach nur süß. Und dieses Adjektiv ist wohl das einzige welches er an diesem Tag verwenden wird um sie zu beschreiben. Ist sie an den anderen Tagen sonst einfach nur faszinierend, unglaublich, interessant, ist sie heute einfach nur süß und das ist ihr nicht einmal bewusst, aber wenn man es ihr sagt, ist es ihr beinahe schon peinlich. Wie ist es nur möglich, dass so jemand wie sie noch frei ist? Oder ist es einfach nur Glück, dass noch kein anderer Mann auf sie aufmerksam geworden ist?
 

Der Wagen kommt wieder zum Stillstand, eine Begebenheit, die den Uchiha dazu veranlasst aufzublicken und aus dem Fenster zu sehen, um sicher zu stellen, dass sie da sind und nicht einfach nur an einer roten Ampel halten. Aber allem Anschein nach, hat die Rosahaarige seine Aufmerksamkeit so eingefangen, dass er gar nicht gemerkt hat, wie die Zeit verfolgen ist, so dass sie nun am Ziel sind. Bis zu dem Ort, wo er sie hinbringen wollte, trennen sie nur noch wenige Meter. Er atmet einmal leise ein, ehe er die Tür öffnet und aussteigt. Die Haruno blickt ihm sogleich interessiert nach, als er aus dem Wagen steigt und überlegt ob sie auch zu der Seite rutschen und aussteigen soll, als die Tür zu ihrer linken aufgeht und so weit wie möglich geöffnet wird. Unsicher blickt sie kurz hinaus, ehe sie aussteigt und den Fahrer kurz mustert, welcher die Tür für sie geöffnet hat, während Sasuke den Wagen umrundet. „Danke.“, murmelt die Blaugrünäugige dem Fahrer zu und geht zwei Schritte auf ihre Begleitung zu, welche ihr sogleich wieder eine Hand auf den Rücken legt und sie auf das hohe Gebäude vor ihnen zuführt.
 

Dunkle hebt sich das Gebäude aus dem Boden, wirkt im ersten Moment gefährlich und mächtig, so wie der Schwarzhaarige neben ihr. Meterhoch erstreckt es sich in den Himmel, als wollte es einem der unzähligen Wolkenkratzer der Stadt Konkurrenz machen. Vereinzelt kann sie ein paar Lichter erkennen, welche wie helle Punkte das Gebäude zieren und sich die Rosahaarige unweigerlich fragt, was sich wohl in dem Gebäude befindet. Ein Kino, Büros, Restaurants? Egal was, es ist mit Sicherheit eindrucksvoll und über den Standards die sie gewohnt ist. Mit jedem Schritt den Sasuke sie auf das Gebäude zuführt, verstärkt sich ihre Nervosität, da sie einfach nicht erahnen kann was sie da vor ihr erwartet.
 

Einen Augenblick später betreten sie das Gebäude schon, helles Licht, welches sie draußen gar nicht wahrgenommen hat, begrüßt sie, beleuchtet alles und zeigt ihr einen Raum der wirkt wie das Foyer eines Hotels. Ein Portier steht hinter einem Tresen. „Guten Abend Mister Uchiha.“, begrüßt er ihre Begleitung sogleich, welcher ihm kurz zu nickt, während er die Haruno zu den Aufzügen führt. Als hätte dieser nur auf sie gewartet öffnen sich sogleich die Türen und lassen sie beide in die Kabine eintreten. Auch diese simple Kabine wirkt so elegant, mächtig und teuer, dass die Rosahaarige wirklich das Gefühl hat in einem unbekannten aber teuren Hotel zu sein. „Wir sind gleich da.“, bemerkt der Schwarzhaarige neben ihr entspannt, wie sie in der Spiegelung der Kabinentüren sehen kann. In welche glamouröse und unbekannte Welt entführt er sie nur?“
 

Erst als sie mit ihrem Blick an der Stockwerksanzeige, und sich den darauf ändernden Zahlen hängen bleibt, realisiert sie das sie schon längst nach oben fahren, der Aufzug nur kaum Geräusche von sich gibt und diese durch eine leise Melodie übertönt werden. Sakura atmet beinahe erschrocken ein, als die Stockwerksanzeige, bei einer Zahl stehen bleibt und sich die Türen öffnen. Was wird sie nun erwarten? Ein Restaurant, vielleicht auch ein Casino, eine Feier? Unsicher lässt sie sich von dem Uchiha aus dem Aufzug und auf eine Tür zuführen, welche er aufschließt und sie in die Dunkelheit hinter der Tür treten lässt. Ängstlich macht sie einen Schritt vor. Aber weniger aus Angst vor ihm und dem was er tun könnte, sondern viel mehr aus Angst davor in eine Welt gebracht zu werden in die sie nicht gehört, nicht reinpasst, in der sie auffällt und verachtet wird.
 

Das Licht geht an und zu ihrer eigenen Überraschung steht sie in einem Raum der so aussieht wie der Vorraum ihrer Wohnung, nur ordentlich und viel glamouröser. „Gib mir deine Jacke.“, macht der Schwarzhaarige nun wieder auf sich aufmerksam. Überrascht dreht sie sich zu ihm um. „Oh.“, murmelt sie nur verlegen und öffnet ihre Jacke, schlüpft aus dieser und reicht sie ihm, wie er freundlich von ihr gefordert hat. Einen Augenblick lang sieht sie sich in dem Raum um, während er ihre Jacke aufhängt und aus seinem Mantel schlüpft. Der Boden besteht aus hellem Marmorfließen und die Wände sind in einem dazu passenden sanften Sandton gestrichen. Ihr Blick fällt wieder auf den Uchiha, welcher im Anzug vor ihr steht. „Warum hast du einen Anzug an?“, fragt sie etwas überrascht. „Ich war davor in der Arbeit.“, zuckt er gelassen die Schultern und nähert sich ihr einen Schritt, blickt auf sie hinab. Mal wieder wird ihr bewusst wie klein sie im Vergleich zu ihm doch ist. „Aber es ist Sonntag.“, murmelt sie ungläubig, immerhin hat auch sie heute frei. Sasuke zuckt daraufhin nur die Schultern, schenkt ihr aber trotzdem ein kleines Lächeln. „Ich würde dich wirklich gerne mal in normalen Klamotten sehen.“, bemerkt die Blaugrünäugige etwas verlegen, da sie ihn bisher nur mit Anzug kennt. „Und ich dich in einem umwerfenden Abendkleid.“, antwortet er ihr leise und macht einen Schritt auf sie zu. „Aber wer weiß, eines Tages werden wir es vielleicht schaffen, einander diese Wünsche zu erfüllen.“, flüstert er ihr zu, als er direkt vor ihr steht, den Kopf leicht zu ihr hinab gesenkt. Röte steigt sogleich wieder in ihre Wangen, was ein schiefes Lächeln in sein Gesicht zaubert.
 

„Und jetzt möchte ich dir etwas zeigen.“, murmelt er ihr leise zu, dreht sie zu einer Tür um. „Mach die Augen zu.“, bittet er leise, was sie ihm auch sogleich erfüllt, aber um sicher zu gehen deckt er anschließend ihre Augen mit seinen Händen ab. „Vorsichtig.“, weist er sie leise an und macht einen Schritt vor, so wie sie. Behutsam führt er sie auf die Tür zu, löscht das Licht im Raum und öffnet die Tür vor ihnen, führt sie weiter ins Innere des neuen, ihr noch unbekannten Raumes und bleibt dort in der Mitte mit ihr stehen. Nimmt die Hände von ihren Augen und stellt sich neben sie, betrachtet sie einen Moment, wie sie weiter die Augen geschlossen hält. Er lächelt leicht, entfernt sich zwei Schritte in Richtung des Fensters. Steckt die Hände in die Hosentasche und sieht zu ihr. „Du kannst die Augen wieder aufmachen.“, weist er sie an und betrachtet sie, dabei wie sie blinzelnd die Lider öffnet. Obwohl es in dem Raum dunkel ist kann er ihr erstauntes Gesicht sehen, ihren ungläubigen und gleichzeitig faszinierten Blick, das Glänzen in ihren Augen. Für einen Moment wendet sie den Blick, von dem Ausblick, den er ihr durch das Fenster bietet, ab und im Zimmer herum. „Wo sind wir?“, flüstert sie ihm beinahe ehrfürchtig zu, den Blick dabei wieder starr aus dem Fenster gerichtet, gefesselt von dem Anblick.
 

Ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen, für einen Moment senkt er den Blick auf den Boden vor sich, ehe er wieder zu ihr blickt. „Bei mir.“, antwortet er ihr und sieht dann aus dem Fenster hinaus auf New York City bei Nacht. Immer wieder wenn er dieses Bild sieht, denkt er sich, dass man erst wenn man New York so gesehen hat, verstehen kann, warum sie auch die Stadt die niemals schläft genannt wird. Selbst in der Dunkelheit der Nacht, kann man dank der unzähligen Lichter so vieles erkennen, sogar das eine oder andere Gebäude, die hell erleuchteten Wahrzeichen und die Autos unten auf den Straßen, welche mit ihren Scheinwerfen Lichtlinien ziehen. Nachdem er sie kennen gelernt hat und an diesem Abend vor dem Fenster stand, wusste er, dass er ihr das unbedingt zeigen muss. „Ich dachte mir, da ich schon so viel über dich weiß und du im Vergleich kaum etwas von mir, zeige ich dir meine Wohnung und du kannst dir selber ein Bild von mir verschaffen, denn bekanntlich sagt die Wohnung ja einiges über den Besitzer aus.“, unterbreitet er ihr seine Idee, geht dabei langsam auf sie zu, bleibt vor ihr stehen und blickt auf sie hinab. Er atmet tief, aber kaum hörbar durch. Sie so vor sich stehen zu haben, ihr so nah zu sein, sie so zu sehen. Am liebsten würde er sie im Moment einfach nur küssen, als seine Vorsätze und Pläne über Bord schmeißen und sie hier und jetzt mit seinen Armen umschlingen, sie küssen und wahrscheinlich nie wieder gehen lassen. „Wie findest du die Idee?“, erkundet er sich murmelnd bei ihr. „Klingt gut.“, erwidert sie schüchtern flüsternd.

Kapitel 6

Verlegen senkt die junge, rosahaarige Ballerina ihre Nase in ihren warmen Schal, welcher um ihren Hals geschlungen ist. Viele Menschen drehen sich nach ihr um, vor allem viele Männer blicken ihr am heutigen Tag nach. Aufmerksamkeit die sie bisher nur von einem gewohnt ist und welche sie nach wie vor so in Verlegenheit stimmt, wie die Aufmerksamkeit aller anderen an diesem Tag. Weswegen die den Blick senkt und ihren Mund und ihre Nase im Schal versteckt, das Lächeln vor allen anderen verbirgt. Dieses verliebte Lächeln, welches auf ihren Lippen liegt, wie Ino sie vor wenigen Minuten noch aufgezogen hat. Ihr mit einem Grinsen, da es ihr im Moment nicht anders geht, gesagt hat sie soll nicht so verliebt Lächeln. Die Haruno errötet sogleich. Und daran hat nur ein Mann Schuld. Ein Mann den sie erst seit kurzem kennt und bei dem es sich, selbst nach dieser kurzen Zeit und trotz der Tatsache das sie kaum etwas von ihm weiß, so anfühlt als würde sie ihn schon ewig kennen. Dieser Mann der so selten lächelt und so unnahbar wirkt, und es trotzdem schafft ihr das Gefühl zu vermitteln, etwas ganz Besonderes zu sein. Jemand zu sein, dessen Anwesenheit und Aufmerksamkeit eine Ehre ist. Es reicht nur ein Blick von ihm und sie fühlt sich wie eine Prinzessin. Verliebt? Ja, sehr gut möglich.
 

Bei einer Nachricht oder einem Anruf von ihm, fängt ihr Herz sogleich an wild zu schlagen, dass sie es beinahe ihm Hals spürt und die Befürchtung hat, dass er es bei einem Telefonat hören könnte und gleichzeitig wünscht sie sich zurück in seine Arme. Ein Gefühl was sie die letzten drei Tage nicht vergessen hat. Selbst als er am Tag zuvor wieder in der Bibliothek bei ihr war, wollte sie nicht mit ihm reden, sondern einfach ihren Weg zurück in seine Arme finden, aber dafür fehlt ihr einfach der Mut, weswegen sie ihm einfach nur wieder ihre Lieblingslieder vorgespielt hat, wobei sie viel nervöser war, als die Male zuvor. Die Angst einen falschen Ton zu spielen hatte sie ergriffen und verunsichert. Aber er hat nichts gesagt, obwohl er es mit Sicherheit gemerkt hat.
 

Leicht schüttelt Sakura ihren Kopf, es hat sich einiges geändert als er sie mit in sein Loft genommen hat. So hat er ihr einen tiefen Einblick in seine Privatsphäre gewehrt, tiefer als er es mit Worten je geschafft hätte. Auch wenn sie durch die Besichtigung seines Lofts auch nicht viel mehr über ihn erfahren hat, außer das definitiv ein weiblicher Gegenpart an seiner Seite fehlt. Er ist wohl ein sehr gründlicher Mensch, im Gegensatz zu ihr, wo der Boden zwar immer sauber ist aber ihr Schreibtisch und die Kommode sowie der Sessel voll geräumt ist, wenn auch meist nur mit Kleidungsstücken. Die Wohnung war recht modern gehalten und glamourös, aber ohne die kleinen Details die eine Frau miteinbringen würde. Es gab kaum Farbe an den Wänden und hat relativ kühl gewirkt sowie er, auf den ersten Blick, aber irgendwo in ihm hat sie auch schon einen Funken Wärme entdeckt. Generell ist er wohl einfach kaum in der Wohnung, dass er sich nicht so viele Gedanken um diese gemacht hat. Immerhin arbeitet er sogar an einem Sonntag, ordentlich gekleidet wie ein Anwalt. Was ihr wieder vor Augen führt dass sie beide doch gar nicht derselben Welt entspringen, sie und ihre Arbeit dienen nur zur Unterhaltung seiner Welt.
 

„Miss Haruno.“, ertönt eine tiefe, männliche Stimme vor ihr, welche sie sogleich zusammen zucken lässt. Erschrocken blickt sie auf, war so sehr in Gedanken bei Sasuke, dass sie kaum noch etwas um sich herum wahrgenommen hat. Verwirrt blickt sie die beiden Herren vor sich an, welche zwischen ihr und der Ballettschule stehen, bei welcher sie bereits angekommen ist. Mit ernstem Blick wird sie von den beiden Herren betrachtet, welche sie vom Auftreten her an Sasuke erinnern, ihm aber nicht im Geringsten Ähnlich sind. „Ja?“, murmelt sie unsicher und betrachtet die Männer erneut, überlegt ob sie sie irgendwoher kennt. Der eine hebt eine Seite seiner Jacke, die an einen Geschäftsmantel erinnert, an und holt aus der Innentasche etwas hervor. „Agent Malone und Agent Wilson, FBI.“, stellt der Mann seinen Kollegen und sich vor, während er ihr seinen Ausweis vorweist um ihr eine Bestätigung für seine Aussage zu liefern. „FBI?“, wiederholt die Haruno verwirrt. Die beiden müssen sich geirrt haben, was sollten sie denn schon von ihr wollen. „Miss Haruno, es geht um einen Mann mit dem Sie sich seit geraumer Zeit treffen und eine Beziehung haben.“, fängt Agent Malone sogleich an und betrachtet sie mit einem durchdringlichen Blick. „Sasuke Uchiha.“, fügt er hinzu. Ihr Herz setzt einen Schlag aus. „Wir haben keine Beziehung.“, murmelt sie dem braunhaarigen Mann zu.
 

Agent Wilson, hält ihr daraufhin sogleich sein Smartphone mit einem Bild entgegen. „Wir wissen genau wie Sie zu ihm stehen, Miss Haruno.“, stellt er klar, während sie geschockt auf das Bild schaut, welches sie und Sasuke am Sonntag im Zoo zeigt, als er sie im Arm hält und sie beide recht glücklich aus sehen. „Sie verfolgen mich?“, gibt sie verwirrt von sich und ist gleichzeitig aufgrund des Bildes total verlegen. „Nicht Sie Miss Haruno. Wir beschatten Mister Uchiha.“, klärt Agent Malone sie direkt auf, sein Kollege steckt währenddessen wieder das Smartphone weg. „Warum?“, fragt sie komplett verunsichert. Was geht hier nur plötzlich vor sich? Was will das FBI nur von Sasuke? „Er hat es Ihnen nicht gesagt nicht wahr?“, ein kleines Grinsen liegt auf den Lippen des dunkelblonden Wilsons. „Was gesagt?“, verwirrt starrt sie die beiden Herren an. Wovon reden diese bloß? „Miss Haruno, Sasuke Uchiha ist kein einfacher Geschäftsmann, wie er Sie glauben lassen will. Er und sein Bruder sind die Anführer der amerikanischen Mafiaszene hier in New York City.“, berichtet der Dunkelblonde weiter. „Was? Nein.“, die Blaugrünäugige schüttelt den Kopf. Sasuke soll bei der Mafia sein? Er soll einer der Bosse sein? Nein. Das glaubt sie nicht. Das kann sie nicht glauben. „Eine Liste von Morden gehen auf sein Konto, welche er angeordnet haben soll.“, fügt er zu seiner Erzählung hinzu.
 

„Soll?“, wiederholt die Rosahaarige. „Sie können es ihm nicht nachweisen!“, bemerkt sie sogleich und schaut die Männer ungläubig an. Wagen es ihr hier zu erzählen was dieser Mann, der ihr schon so viel bedeutet, alles getan haben soll und wer er angeblich ist, ohne es beweisen zu können. „Deswegen sind wir hier, bei Ihnen. Wir hoffen dass Sie uns helfen, ihm das Handwerk zu legen. Ich weiß dass es hart ist, vor allem wenn er Ihnen so viel bedeutet. Aber denken Sie doch nur mal an die Frauen und Kinder die ihre Ehemänner und Väter nicht mehr wiedersehen, weil diese auf Anordnung von Mister Uchiha qualvoll ermordet wurden.“, redet Agent Malone auf sie ein, wirkt dabei so distanziert und gefühlskalt, wie sie den angeblichen Mafiaboss noch nie gesehen hat, es ihm aber zugeschrieben wird, da er sonst niemals so etwas tun könnte. „Hören Sie auf! Ich will nichts hören!“, ruft die Rosahaarige sogleich aus, drückt sich die Hände auf die Ohren, als könnte sie so verhindern, mehr davon zu hören. Tränen steigen ihr in die Augen und eine Angst die sie Jahrelang nicht mehr gespürt hat kriecht wieder in ihr hoch breitet sich in ihr aus. Nein, Sasuke ist nicht so. Sie schüttelt vehement den Kopf. „Miss Haruno, bitte, überlegen Sie es sich doch.“, versucht Agent Malone weiter auf sie einzureden. „Nein, lassen Sie mich in Ruhe.“, gibt sie beinahe schreiend von sich, dreht sich um und läuft über die Straße, hinein in die Ballettschule, versteckt sich dort hinter einer Säule.
 

Das ist alles nicht wahr, was ihr diese Männer erzählt haben. Tränen treten aus ihren Augen und fließen ihre Wangen hinab. Sie hat sich nicht blind in so einen Mann verliebt. Sie schüttelt bitter den Kopf und beißt sich auf die Unterlippe. Sasuke ist nicht so. Er ist zwar kühl und distanziert aber nicht so gefühlskalt, wie sie ihn darstellen. Nein, so ist er nicht. Nicht der Sasuke Uchiha den sie kennt. Ein leises Schluchzen kommt über ihre Lippen. Wieso müssen diese Männer ihr das nun so zerstören? Warum kann sie nicht einfach mal Glück haben und von einem reichen, gut aussehenden Mann umgarnt werden. Darf sie denn nicht glücklich sein, nur weil sie nicht aus reichem Hause stammt? Ist das ein Privileg, welches nur den reichen auferlegt ist? Stumm wischt sie die Tränen von ihren Wangen, darauf bedacht nicht das wenige Make-Up welches sie täglich auflegt um ihre Augen zu betonen, weg zu wischen. Wer weiß ob das wirklich Männer vom FBI waren, vielleicht hat irgendeine reiche Göre, einfach nur ihr Auge auf den Uchiha geworfen und will sie nun von ihm fern halten, in dem sie ihr das Herz bricht. Verzweifelt seufzt sie auf, wischt sich erneut über die Wangen und schluckt hart. Ihre Aufmerksamkeit legt sich auf die Stiegen ihr schräg gegenüber, welche sie hinauf führen werden in den zweiten Stock zum Trainingsraum 5 in welchem sie immer ihr Training hat, zu welchem sie in ein paar Minuten wohl auch noch zu spät sein wird. Darauf konzentriert, sich zu beruhigen, atmet sie noch einmal tief durch, ehe sie sich auf den Weg macht, in ihren Trainingsraum, die Treppen, Stufe für Stufe zu erklimmen und hinter sich zu lassen.
 

„Hey Sakura.“, freundlich begrüßt sie eine melodische Stimme, lässt die Haruno sogleich aus ihren Gedanken aufschrecken und erschrocken zusammen zucken. Verwirrt blickt sie sich kurz um, steht sie doch schon mitten im Trainingsraum, umgeben von all ihren Kollegen und Kolleginnen. Zum Teil sind sie schon vorbereitet, haben ihre Ballett-Schuhe schon an, während ein Teil sich eben diese in diesem Moment anzieht. Nur sie ist die letzte, die an diesem Tag zum Training erschienen und noch nicht fertig hergerichtet ist. „Hey.“, kurz wirft sie ihrer blonden Kollegin, Mary, einen Blick zu, während sie die Antwort murmelt und sich an der Wand nieder lässt, ihre Tasche ablegt und sogleich ihre Stiefel gegen ihre Ballett-Schuhe tauscht. Mary lässt sich sogleich neben ihr nieder. „Ist alles okay? Du siehst ziemlich fertig aus und bist sonst nie die letzte die erscheint.“, bemerkt sie leicht besorgt. Die Blaugrünäugige schenkt ihr kurz einen Seitenblick. Sie weiß das ihre Sorge aufrichtig ist, denn Mary ist eine der wenigen die sich nichts auf ihre Rolle und ihren Status einbildet und versucht mit den anderen klar zu kommen. Die Rosahaarige atmet lautlos aus, zwingt sich ein Lächeln auf die Lippen. „Ja, klar. Alles okay.“, erwidert sie der Blonden, welche auch irgendwie eine Freundin für sie ist. Die Einzige die sie nicht abschätzig mustert, weil Sasuke sich mit ihr abgibt anstatt mit irgendeiner anderen von ihnen allen. „Okay.“, meint Mary leicht lächelnd, aber wohl nicht ganz überzeugt, was Sakura nicht wundert. Sie selbst ist auch nicht davon überzeugt, denn es ist einfach nichts okay.
 

Doch sie hat keine Zeit, jetzt weiter darüber nachzudenken, denn Madam Natascha betritt den großen Trainingsraum, ein Zeichen für alle Tänzer, sich sogleich in einer Linie aufzustellen, die Füße in Grundposition, linken Außenrist zum rechten Innenrist gedreht. „Guten Morgen meine Damen und Herren.“, begrüßt sie die anwesenden Tänzerinnen und Tänzer, faltet dabei ihre Hände ineinander. „Guten Morgen Madam.“, erwidern alle anwesenden im Raum, fast einstimmig. Madam Natascha lächelt ihnen kurz zu, ehe sie schon Anweisungen gibt, wer was machen und welche Schritte wer tanzen soll, um sich erst einmal aufzuwärmen, bevor das eigentliche Training für die Aufführung, welche jeder einzelne schon so verinnerlicht hat, dass er es im Schlaf tanzen könnte, beginnt. „Miss Haruno, ich würde gerne einen Grand jeté mit einem Arabesque sehen.“, fordert sie die Rosahaarige auf, welche nickt und sich dann an eine freie Stelle im Raum begibt, wo noch niemand Pirouetten dreht oder Sprünge und Schritte tanzt.
 

Einen Moment später schaltet Madam Natascha Musik ein und lässt jeden mit ihren Vorgaben zu tanzen beginnen, wobei sich dann von selbst ergeben soll wer wie weiter tanzt und sich von der Musik leiten lässt. Die Rosahaarige erhebt sich auf die Zehenspitzen, tanzt zwei drei Schritte, ehe sie zu dem verlangten großen Sprung ansetzt, das hintere Bein nach hinten streckt und das andere in Richtung Boden, um sich dort direkt wieder damit abzufangen. Ihre Zehen berühren den Boden, ihr Fuß rollt sich über die Außenkante ab. Erschrocken weiten sich ihre Augen, als sie zur Seite kippt. Ihr Körper Stück für Stück mehr den Boden berührt und sie schließlich, mit dem Kopf am Boden aufschlägt. Eine Sekunde lang fährt ein Schmerz in ihre linke Hand und ihr linkes Bein, in ihren Kopf, ehe alles schwarz wird.
 

~>*<~
 

Ein genervtes Seufzen kommt über die Lippen des Mannes, als seine Beine den kalten Asphalt, außerhalb des Wagens berühren und er sich aus dem Inneren des Autos nach draußen hochdrückt und aufrichtet. Sein Blick streift kühl und berechnend über die Umgebung, als er sich zu dem Wagen umdreht und die Tür zudrückt. Auf der Straßenseite ihm gegenüber erhebt sich die Ballettschule aus dem Boden, ein kleines Lächeln zaubert sich auf seine Lippen. Sein bisheriger Tag war einfach nur anstrengend und stressig, im Büro zu sein hat ihn einfach nur noch gereizt, aber jetzt sind es nur noch Minuten bis es ihm besser gehen wird.
 

Langsam wendet er sich um, um den Wagen zu umrunden. Er atmet tief durch und versucht so die Anspannung des Tages abzuwerfen. Ein Versuch der beinahe kläglich scheitert. Aber das ist nicht schlimm, denn er weiß was ihm sogleich helfen wird sich zu entspannen und wieder Ruhe in sich zu finden. Schon allein der Gedanke an dieses Lächeln reicht aus, das ihm warm ums Herz wird, auch wenn die Anspannung nicht von ihm abfällt, so macht dieses Lächeln diese Anspannung doch irgendwie erträglicher. Lautlos betritt er das Gebäude und steuert auf die Stiegen zu, um sie direkt aus ihrem Raum abzuholen, denn er hat es sich nicht nehmen lassen, sie am Tag zuvor bis zu diesem zu begleiten. Dabei hat sie ihm erklärt dass sie immer nur in diesem Raum ist und so hofft er, ihr vielleicht eine kleine Freude machen zu können wenn er sie nun abholt.
 

Der Uchiha hofft nur, dass die nächsten Tage nicht auch so werden wie der heutige, welcher so im Gegensatz zu denen der letzten Wochen stand. Nichts war mehr zu sehen von der Ruhe die ihn die letzten Wochen umgeben hat. Er fand kaum Zeit für sich. Bei Itachi im Büro zu sitzen und schweigend auf die Stadt hinaus zusehen, wäre im heute nicht einmal im Entferntesten in den Sinn gekommen. Ständig wollte irgendwer was von ihm, selbst Naruto ist heute nur mit geschäftlichem Kram zu ihm gekommen und hat ihm nicht seine Zeit mit nutzlosen Gesprächen gestohlen. Es war so als ob sie alles der letzten Wochen zurück gehalten und aufgespart haben um ihn heute damit zu überlaufen. Er musste da einfach raus, als er die Chance dazu sah. Manch ein Arbeitgeber würde ihn dafür lynchen, aber ihm ist die Rosahaarige im Moment einfach viel wichtiger als die Arbeit. Sie erfüllt ihn mit Glück und wohligen Gefühlen, wenn sie ihn nur ansieht.
 

Er seufzt leise auf. Als er das Büro verlassen wollte hat ihn schließlich auch noch Kakashi abgefangen, um ihm etwas für ihn sehr wichtiges mitzuteilen, was dem Grauhaarigen zu dem Zeitpunkt jedoch nicht bewusst war. Das FBI weiß von ihr. Sie wissen von Sakura. Ihm ist in dem Moment das Herz beinahe in die Hose gerutscht. Wie haben die nur von ihr erfahren? Er wusste dass die halbe Stadt ein wachsames Auge auf ihn geworfen hat. Nur darauf wartet dass er einen Fehler macht, den man ihm nachweisen, ihn verhaften und verurteilen kann. Aber er hätte nie im Leben zu träumen, nein ahnen können, dass sie ihn inmitten von Millionen Menschen auf den Straßen von New York entdecken würden, wenn er die rosahaarige Schönheit, in der dunklen Nacht nach Hause begleitet.
 

Schon allein der Gedanke daran schlägt ihm bitter auf den Magen und auch wenn er es nie im Leben zugeben würde, beherrschen seit diesem Augenblick Sorgen seine Gedanken. Nicht nur Sorgen dass sie es wissen, nein Sorgen, dass sie ihr irgendetwas erzählen, von seinem wahren Beruf, dem kalten Monster das ihm nachgesagt wird, das er sei. Sorgen, dass sie ihnen glaubt und das FBI sie auf ihre Seite zieht und auch die Sorge, dass sie einfach zu zart besaitet ist um mit diesem Wissen umzugehen, es verarbeiten zu können und damit fertig zu werden, das es sie fertig machen würde. Und er hat daran Schuld denn er hat sie gesehen und dann nicht mehr losgelassen. Erneut seufzt er auf, verzieht seine Lippen leicht. Er könnte es nicht verkraften wenn es so wäre, wenn das Wissen dass er so ist und sie sich auf ihn eingelassen, ihn so nah an sie herangelassen hat, sie kaputt machen würde. Sie ist einfach ein guter Mensch. Zu gut für jemanden wie ihn und doch kann er nicht anders, er will einfach bei ihr sein, sie an seiner Seite wissen. Auch wenn sie es nicht weiß, sie gibt ihm mit ihrer Art das Gefühl ebenso ein guter Mensch zu sein. Sie zeigt ihm das gut in ihm, was er schon lange nicht mehr dachte in sich finden zu können. Er will sie einfach nicht verlieren, denn auch wenn sie es zerstören würde, sie zu verlieren würde ihn wohl ebenso zerstören.
 

Seine dunkelblauen Augen sind auf das Ende der Treppe gerichtet, von welchem er nur noch wenige Schritte entfernt ist. Wenige Schritte die ihn noch von dem Raum trennen. Wenige Schritte die ihn noch von ihr trennen. Von dieser wunderbaren Frau. Dieser besonderen, einzigartigen Frau die ihn so akzeptiert und mag, wie er ist, ohne die vielen Worte. Diese Schönheit die tanzt wie ein Engel, Klavier spielt wie ein Engel. Sie ist einfach nur sein Engel, die eine die einen schlechten Tag, mit ihrer Anwesenheit in einen guten verändern kann. Die das Licht in seiner Dunkelheit ist und diese Dunkelheit bekämpft. Sie könnte die eine für ihn sein, die das Gute in ihm zum Vorschein bringt. Zwei junge Frauen kommen aus dem Trainingsraum, gehen an ihm vorbei die Stiegen hinab, kichern einen Augenblick später bereits mädchenhaft. Er verdreht die Augen, betritt schließlich den zweiten Stock und nähert sich der Tür, dem Stiegenhaus fast direkt gegenüber.
 

Die Tür steht bereits offen, vereinzelt verlassen ein paar Kollegen der Haruno den Saal. Das Training ist bereits zu Ende. Kurz wirft er prüfend einen Blick hinein, versucht die Frau, die ihm seit Tagen und Wochen schon nicht mehr los lässt, zu erspähen. Doch auch bei einem zweiten und einem dritten Blick, fehlt von der Blaugrünäugigen jede Spur. Hat er sie wirklich verpasst? Dabei ist der Raum noch so voll, dass es den Anschein erweckt als hätten sie erst vor zwei Minuten das Training beendet. Schweigend betritt er schließlich den Raum, blickt sich nochmals um, sieht in jeden Winkel des Saals, dessen Wände mit Spiegeln tapeziert zu sein scheinen und außer Barren nicht herum stehen. Seine Augenbraue wandert leicht nach oben. Wenn sie krank wäre, hätte sie ihm doch etwas gesagt und ein Training würde sie nie ausfallen lassen. „Wo ist Sakura?“, stellt er die Frage kühl in den Raum. Ein paar wenden ihm sogleich ihre Aufmerksamkeit zu, wagen sich aber nicht an ihn heran, scheinen eingeschüchtert von seiner Präsenz zu sein oder betrachten ihn einfach nur mit fragendem Blick, da er nicht in diesen Raum gehört.
 

Eine blonde, junge Frau schlängelt sich zwischen ihren Kollegen hin durch, nähert sich ihm langsam. Ein kleines Lächeln, welches irgendwie wirkt, als wollte sie ihn aufmuntern, liegt auf ihren Lippen, als sie vor ihm zum Stehen kommt. „Sakura ist im Krankenhaus.“, klärt sie ihn auf und auch ihr Lächeln ergibt sogleich Sinn. „Im Krankenhaus?“, wiederholt er, Verwirrung schwingt in seiner Stimme mit, „Warum ist sie im Krankenhaus?“ Sein Blick ist auf die Blonde gerichtet die etwas betreten den Blick zur Seite legt. „Sie ist zu Beginn des Trainings gestürzt und mit dem Kopf am Boden aufgeschlagen und bewusstlos liegen geblieben.“, berichtet sie ihm leise von dem Vorfall zu Beginn des Trainings. „Wir haben die Rettung gerufen und die haben sie in ein Krankenhaus gebracht.“, fügt sie dann leise hinzu. „Welches Krankenhaus?“, kommt es beinahe schon etwas barsch von dem Uchiha, da sich plötzlich wieder Sorgen in den Vordergrund drängen, Sorgen um Sakura, das er sogar zu der einzigen die ihm irgendwelche Infos gibt, so unhöflich ist. „NewYork-Presbyterian.“, verkündet die Blonde leise. „Danke.“, gibt der Schwarzhaarige schnell von sich, dreht sich im nächsten Moment schon um und verlässt den Raum direkt wieder.
 

Die Stiegen die er eben noch so langsam erklommen hat, steigt er nun so schnell hinab das man behaupten könnte er würde laufen, aber eben diesen Eindruck möchte er nicht erwecken, auch wenn er sich im Moment so fühlt als könnte er aus Sorge um sie bis zu dem Krankenhaus laufen. Es ist vielmehr eine schnelle Art von gehen, wie er die Treppen hinter sich lässt und das Foyer der Ballettschule durchkreuzt. Sogar die zwei kichernden Frauen von gerade eben einholt und überholt, als er aus dem Gebäude tritt und auf seinen Wagen zusteuert. Eben diesen hat er warten lassen, falls er sich doch verspätet haben sollte und die Haruno, bereits auf dem Heimweg wäre, dann hätte er sie unterwegs abgefangen oder einfach vor ihrer Haustüre auf sie gewartet, auch wenn ihm das nur ein paar wenige Minuten mit ihr bescheren würde. Ein paar wenige Minuten die es allemal wert wären.
 

Schnell und doch auch kontrolliert öffnet er die Tür des Wagens. Immerhin soll keiner merken, wie ihn die Sorge um sie beherrscht. Und auch wenn er sich eigentlich darum Sorgen machen sollte dass sie ihm innerhalb weniger Wochen so wichtig ist dass die Sorge um sie ihn so sehr beherrscht, sind seine Gedanken nur bei ihr. „Schnell, ins NewYork-Presbyterian.“, weist er den Fahrer etwas barsch an, während er die Tür hinter sich schließt, gleichzeitig wie er sich ins Wageninnere setzt. Im nächsten Moment setzt sich der Wagen schon in Bewegung und fährt in die Richtung des Krankenhauses davon.
 

Der Blick des Schwarzhaarigen richtet sich aus dem Fenster, betrachtet die Umgebung um sofort zu wissen wenn sie in der Nähe des Krankenhauses sind. Aber es sind nur wenige Sekunden, die vergehen, ehe seine Gedanken schon wieder ganz woanders sind. Was könnte es nur gewesen sein, dass die Rosahaarige beim Training gestürzt ist. Sie ist doch immer so gewissenhaft und konzentriert wenn sie tanzt, selbst wenn sie den teilweise unliebsamen Part der Zuckerfee tanzt. Was ist also an diesem Tag passiert dass sie nicht konzentriert war, denn für ihn ist klar das ist der einzige Grund, warum sie hat stürzen können. Irgendetwas muss sie abgelenkt haben. Aber was nur?
 

Vielleicht das Wochenende? Vielleicht er? Immerhin hat er doch schon am Vortag gemerkt wie nervös sie in seiner Gegenwart war. Sie hatte so zögerlich und unsicher gespielt. Er vermutete dass es am Sonntag lag, als sie in seinen Armen lag. Eine plötzliche Nähe zwischen ihnen beiden, die jemand wie Sakura, so schüchtern, wohl erst verarbeiten muss und sie sich vor allem sich daran gewöhnen muss. Deswegen hat er auch nichts gesagt, als er ihr schüchternes Klavierspiel bemerkt hat. Ihm war klar dass er mit seiner Anwesenheit daran schuld war, aber er hatte die Befürchtung, dass wenn er sie darauf anspricht, sie vielleicht einen falschen Ton gespielt hätte und aus Verlegenheit und Schüchternheit vielleicht zu spielen aufgehört und möglicherweise auch nie wieder vor ihm spielen würde. Das wollte er dann doch vermeiden, weswegen er einfach die Augengeschlossen und gelauscht hat, dem Spiel, welches ihre Schüchternheit gezeigt hat, ohne dass er sie hätte ansehen müssen.
 

„Mister Uchiha.“, die Stimme seines Fahrers dringt an seine Ohren und holt ihn aus seinen Gedanken. Überrascht blickt er auf und zu dem Fahrer, welcher den Blick nach vorne gerichtet hat, ehe er zur Seite sieht und bemerkt, dass sie zum einem schon stehen und zum anderen, auch schon vorm Krankenhaus sind. „Danke. Ich melde mich.“, gibt er mehr aus Höflichkeit von sich, während er in Gedanken schon bei der Haruno ist. Schnell steigt er aus dem warmen Wageninneren aus, hinaus in die kalte Winterluft. Hell wird der Eingang des Krankenhauses beleuchtet, während das restliche Gebäude beinahe in der Dunkelheit verschwindet, wären da nicht die Lichter die in den einzelnen Zimmern leuchten, würde man es kaum vom dunklen Nachthimmel unterscheiden können. Noch während sein Blick das Gebäude hoch fährt und er sich fragt in welchem Stock, die schüchterne Schönheit wohl liegen mag, tragen seine Beine ihn ins Innere. Die Schiebetüren fahren sogleich zur Seite und begrüßen ihn im warmen Inneren. Viele Menschenlaufen durch die Eingangshalle, kreuzen seinen Weg der ihn zur Rezeption führt.
 

Einen Augenblick lang räuspert er sich, um auf sich aufmerksam zu machen, als er vor dem Tresen zum Stehen kommt und die Frau ihn sogleich, beinahe erschrocken, ansieht. „Ich suche das Zimmer von Miss Haruno Sakura, sie wurde vor wenigen Stunden erst eingeliefert.“, erklärt er kurz mit seiner kühlen, rauen Stimme. Der Uchiha kann sogleich die leichte Gänsehaut auf ihren Armen wahrnehmen, welche sich wegen ihm bildet, ob aus Angst oder wegen seinem Aussehen, kann er nicht erklären und will er auch gar nicht wissen. „Sie liegt auf der neurologischen Station im 5. Stock Zimmer 125.“, erklärt die Frau einen Augenblick später, nachdem sie auf ihrer Tastatur herum getippt hat. „Am besten fahren Sie mit dem Aufzug in den 5. Stock und folgen dort dem rechten Gang, dann sind Sie relativ schnell auf der neurologischen Station.“, weist sie ihn weiter an und lächelt ihm dann leicht zu. „Danke.“, murmelt der Schwarzhaarige ihr nur noch kurz zu, ehe er sich auf den Weg macht, gemäß ihrer Wegbeschreibung. Während ihn eine Frage wurmt. Warum liegt die Rosahaarige auf der neurologischen Station, wenn sie doch gestürzt ist? Neurologie hat doch immer mit dem Kopf und dem Gehirn zu tun. Sollte es doch etwas anderes als Unkonzentriertheit gewesen sein? Diese Gedanken, lassen seinen Fuß im Aufzug unruhig wippen, während er versucht die Stockwerksanzeige zu Tode zu starren. Die Fahrt dauert zwar nur kurz aber gleichzeitig doch viel zu lang, wenn man ihn fragt. Als der Fahrstuhl schließlich hält, läuft er beinahe schon aus der Kabine und den rechten Gang entlang. Zumindest geht er so schnell, das man ihn kaum erkennen kann, wenn man ihn ansieht.
 

Unruhig und hastig richten sich seine Augen auf die Schilder mit den Zimmernummern neben der Tür, als er die neurologische Station betreten hat, sucht das Schild mit ihrer Zimmernummer. Zu seinem Glück liegt das Zimmer ziemlich nah bei dem Ende des Ganges, über welchen er kommt. Vor der Zimmertür kommt er zum Stehen. Offen steht die Tür bei der Wand und gewährt ihm so einen Blick ins Innere. Zwei Betten stehen dort. Das Licht ist abgedreht, nur das Licht der Nachttischlampe des hinteren Bettes erhellt den Raum. Beinahe schon zögerlich macht er einen Schritt in das Zimmer, leise und unbemerkt. Er bemerkt schnell dass das vordere Bett leer ist, während er im hinteren, das was näher beim Fenster steht, eine liegende Person erkennt. Den Rücken zu ihm gedreht liegt sie auf der Seite. Er atmet leise aber doch etwas scharf ein, als er die rosane Haarpracht erblickt, welche sich über das Kissen ergießt. Langsam und leise, nähert er sich weiterhin dem Bett, umrundet das Fußende und bleibt auf der anderen Seite neben eben diesem kurz stehen. Sein Herz sackt ihm für einen Augenblick in die Hose, als er ihr Gesicht erblickt. Eine blau-lila Verfärbung zieht sich über ihre linke Gesichtshälfte. Es sieht einfach nur aus als wäre sie geschlagen worden, nicht gestürzt. Ihre hübschen Augen hat sie geschlossen, generell liegt sie so ruhig da, als würde sie schlafen. Leise schlüpft er aus seinem Mantel, legt ihn über die Rückenlehne des Stuhls vor ihrem Bett und lässt sich ebenso leise und bedacht auf diesen nieder. Sein Herz zieht sich leicht zusammen bei ihrem Anblick und doch streckt er zögerlich die Hand aus, winkelt seine Finger leicht an und streicht sanft die Blessur entlang, um sie nicht zu verletzen aber sich selbst doch überzeugen zu können das sie nicht einfach nur so geschminkt wurde.
 

Ihre Augen öffnen sich sogleich und richten sich auf ihn. Sanft lächelt er ihr zu und lässt seine Hand von ihrem Gesicht zu ihren Haaren wandern, um zärtlich über diese zu streichen. „Hey.“, murmelt er ihr leise zu und bettet seine Hand auf ihrem Kopf. „Hey.“, erwidert sie ebenso leise und lächelt leicht zurück. Leise seufzt sie auf, als er auch schon wieder seine Hand wegnimmt. Sogleich verzieht sie das Gesicht ein wenig. Irgendwie hat seine Hand den Schmerz etwas gelindert. „Kannst du deine Hand auf meinem Kopf liegen lassen?“, bittet sie ihn leise und kneift die Augen etwas zusammen, „Dann sind Kopfschmerzen irgendwie nicht mehr so stark.“ Sie weiß nicht ob es die Wärme der Hand ist oder der leichte Druck, den sie auf ihren Kopf ausübt, ganz egal, es fühlt sich einfach nur gut an. Und das was ihr über ihn erzählt wurde interessiert sie im Moment herzlich wenig, seine Hand liegt so sanft auf ihrem Kopf und dämmt ihre Schmerzen. Es ist einfach nur angenehm. Sie kann ihn kurz leise lachen hören. „Natürlich.“, gibt er anschließend leise von sich, doch statt seine warme Hand wieder auf ihrem Kopf zu spüren, hört sie wieder Stuhl verrückt wird, was sie ihre Augen öffnen lässt und sie ihn beobachtet, wie er seine Sitzgelegenheit näher zum Bett und zum Kopfende rückt, um näher bei ihr zu sitzen. Als er mit seinem Sitzplatz zufrieden zu sein scheint, wendet er seine Aufmerksamkeit wieder auf sie. Lächelt ihr leicht zu und hebt seine linke Hand in ihre Richtung, sogleich spürt sie wie sich das Kissen über ihrem Kopf leicht absenkt, da er seinen Arm in diesem abstützt, ehe er seine Hand sanft wieder auf ihrem Kopf bettet.
 

Sogleich lindern sich die Kopfschmerzen der Haruno und sie kann sich sogar leicht entspannen, trotz ihrem schnell schlagenden Herz und des Adrenalins, welches wegen ihm durch ihren Körper gepumpt wird. „Was ist denn passiert?“, fragt er sie leise, während sein Daumen sachte über ihren Kopf streicht. „Ich war unkonzentriert und bin bei der Landung aus einem Sprung umgeknickt mit dem Fuß und zu Boden gestürzt.“, berichtet sie ihm leise, hält jedoch ihre Augen geschlossen, versucht sich auf die Hand auf ihrem Kopf zu konzentrieren und nicht an ihre Schmerzen zu denken. „Hast du dich sehr schlimm verletzt?“, erkundet er sich besorgt, eine Tatsache die ihr Herz beinahe schmelzen lässt. Er ist extra wegen ihr gekommen, er macht sich wirklich Sorgen um sie, dass er sie sogar im Krankenhaus aufgesucht hat, nachdem er es erfahren hat. „Ich habe mir nur den Knöchel und das Handgelenk verstaucht und eine Gehirnerschütterung, weswegen ich auch hier auf der Station liege, sie wollen mich über Nacht zur Beobachten hier behalten.“, erzählt sie schüchtern und auch etwas verlegen wegen ihrem Ungeschick, dass sie sich gleich so verletzt hat. Sakura würde am liebsten ihre Lider verlegen niederschlagen, hätte sie sie nicht schon längst geschlossen. „Eine gute Entscheidung.“, kommentiert Sasuke die Entscheidung der Ärzte. Ein leichtes Lächeln legt sich auf die Lippen der Blaugrünäugige, als sie ihre Augen öffnet und ihn einen Augenblick lang mustert. Ihr wäre es noch lieber, wenn sie in seinen Armen liegen würde, statt seine Hand sanft auf ihrem Kopf liegen zu haben. Einfach in seinen starken Armen zu liegen, die sie beschützen, auch vor sich selbst und ihrem Ungeschick. Aber sie weiß dass ihr Körper sogleich wieder starkreagieren würde, so wie am Sonntag, sie wird einfach noch brauchen bis sie sich in seinen Armen wohl fühlen und entspannen kann, ohne dass ihre Schüchternheit ihr einen Strich durch die Rechnung macht. Sie muss sich einfach erst an so viel Nähe von einem gut aussehenden Mann wie ihm gewöhnen. Dieser Unglauben, dass er wirklich sie meint, wird sich wohl noch eine Weile lang halten. „Ich bin froh dass du dich nicht schlimmer verletzt hast.“, leicht lächelt er ihr zu, seine Hand liegt noch immer auf ihrem Haupt und sein Daumen streichelt über ihr Haar. Sie lächelt ebenso leicht und schließt müde die Augen, ja darüber ist sie auch froh, auch wenn Ballett jetzt erst einmal eine Woche flach fällt. Sie muss ein kleines Gähnen unterdrücken, welches sich dann doch an ihrem Gesicht etwas abzeichnet. Sie würde gerne schlafen, aber sie kann doch nicht einfach schlafen, wenn er sie gerade besucht, extra zu ihr gekommen ist.
 

Sie hört ihn wieder leise Lachen. „Du kannst ruhig etwas schlafen, dass wird dir gut tun. Ich gehe hier nicht weg. Mich werden die Ärzte erst los, wenn die Besuchszeit zu Ende ist und das dauert noch ein bisschen.“, flüstert er ihr sanft zu. Die Rosahaarige lächelt leicht. „Okay.“, murmelt sie schon im Halbschlaf, kann sie sich dann doch nicht gegen die Müdigkeit wehren, ist es doch auch zu verlockend zu schlafen, wenn man weiß das ein starker Mann da ist, der einen beschützt.

Kapitel 7

„Oh, hey. Wow, du bist ja da.“, ertönt eine Stimme im Raum, „In letzter Zeit sieht man dich kaum noch und findet dich auch nirgends mehr.“ Ein Grinsen liegt auf den Lippen des Mannes, als er die Bürotür hinter sich schließt und auf den großen Bürotisch zugeht. Gelassen sitzt an diesem ein Mann. Die Beine übereinandergeschlagen, auf der Tischplatte abgelegt, lehnt er sich mit seinem Schreibtischsessel zurück. Ein Ball fliegt in regelmäßigen Abständen vor ihm in die Luft und fällt wieder Richtung Boden. Er wirkt auf den Ball, den er mit der einen Hand hochwirft und wieder fängt, und gleichzeitig glücklich und zufrieden, gar so als hätte er seinen Gast noch gar nicht bemerkt.
 

„Okay Sasuke, was ist los?“, erkundet sich der Mann der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, erfreut interessiert. Nur seine Haare sind länger und zu einem Zopf gebunden, und seine Nase und der Übergang in die Jochbeine sind markanter und ausgeprägter, als bei dem Jüngeren. „Du wirkst ziemlich glücklich.“, fügt der Ältere hinzu und beobachtet weiterhin den zweiten Mann, welcher ihn wohl zu ignorieren scheint, oder einfach nur zu sehr in Gedanken ist. Der Angesprochene fängt den Ball wieder auf, aber statt ihn wieder in die Luft zu werfen, legt er die Hand mit dem Ball an sein Kinn und richtet den Blick aus dem Fenster. „Wusstest du, dass unser Vater ein hoffnungsloser Romantiker war?“, erhebt er seine Stimme um ein völlig anderes, zusammenhangloses Thema anzusprechen. Sein Bruder lacht amüsiert auf. „Was? Vater? Der war doch nicht einmal ein normaler Romantiker, der war gar kein Romantiker.“, schmunzelt Itachi von der Aussage amüsiert. „Doch, doch, er war ein Romantiker, ein heimlicher Romantiker.“, erzählt der junge Uchiha weiter, die Augen weiterhin aus dem großen Fenster gerichtet, auf die Stadt, welche von der Sonne an diesem Tag hell erleuchtet wird, auch wenn es bitter kalt ist. „Wie kommst du denn auf so einen Mist?“, will der Langhaarige nun wissen und setzt sich neben die Beine seines Bruders auf die Tischkannte. Sasuke lacht leise auf. „Erinnerst du dich, als wir noch klein waren? Ich war 9 und du so 13 Jahre alt. Du musstest als Aufgabe ein Liebesgedicht lernen und konntest nicht mit mir spielen, das fand ich ziemlich blöd und deswegen bin ich etwas bockig in den Garten gegangen. Dad saß zu dem Zeitpunkt auf der Terrasse und hat gemeint ich soll mich zu ihm setzen. Ich fand die Liebe ziemlich blöd, weil ich ja wegen ihr nicht mit dir spielen konnte und er hat angefangen mir etwas zu erzählen oder zu erklären. Das war das erste und einzige Mal, dass ich den Romantiker in Dad gesehen habe.“, erzählt der Jüngere und ein Lächeln ziert seine Lippen bei der schönen Erinnerung an diesen Moment. Er hat es wahrlich nicht verstanden was sein Vater ihm damit sagen wollte, aber die Worte und das Gedicht von damals haben sich in sein Gedächtnis gebrannt, ebenso wie dieser Moment, die weiche, sanfte Seite seines Vaters, die sonst wohl nur seine Mutter gesehen hat.
 

„Und was hat er dir erzählt?“, will Itachi weiter von ihm wissen, an diesem Moment teilhaben. „Vater hat wirklich wahrhaftig und aufrichtig an die wahre Liebe geglaubt. Dass es sie für jeden gibt und jeder sie finden wird und kann. Wirklich jeder. Und dann noch so Sachen die du wahrscheinlich eh schon weißt, mit dem wie wichtig die Frau dann in Wirklichkeit für einen ist und so.“, berichtet Sasuke kurz zusammengefasst, von dem was sein Vater ihm damals erzählt hat. „Er hat mir damals sogar ein Liebesgedicht beigebracht. Also wahrscheinlich nicht absichtlich, aber ich habe das einmal von ihm gehört und kann es bis heute noch.“, erzählt er weiter und blickt dabei zu dem älteren. Ein kleines Grinsen liegt bereits auf seinen Lippen, ehe er amüsiert auflacht. „Wirklich?“, erkundet er sich lachend, scheint ihm das alles nicht glauben zu wollen. Der Dunkelblauäugige wendet seinen Blick wieder aus dem Fenster, weg von seinem lachenden Bruder. Auch wenn dieser ihn gerade auslacht, kann er nicht anders, als zu Lächeln bei der Erinnerung und wenn er anschließend an diese einzigartige Frau denkt. Leise atmet er aus.
 

„Was ist die Liebe? In einem Wort die Welt! Ein Märchen ohne Ende, Von Geistermund erzählt. In einer kleinen Thräne, Ein weiter Ozean. In einem leisen Seufzer, Ein wirbelnder Orkan. Der Himmel und die Hölle, In einem einz’gen Blick, Ein allvernichtend Wehe, Ein allumfassend Glück. Ein Blitz in einer Berührung, Der dich durchzuckt mit Macht, Dich überselig oder Dich überelend macht. Die Gegenwart und Zukunft, In einem Druck der Hand. In einem einz’gen Kusse, Ein lohender Weltenbrand. Ein magisches Gewebe, Von Traum und Wirklichkeit, In einem Augenblicke, Die ganze Ewigkeit. Ein Meisterroman der Schöpfung, Des Lebens Poesie, Das hohe Lied der Seele, Die Weltensymphonie. Ein rätselhaftes Dunkel, Ein Strahl des Gotteslichts, Ein Engel und ein Dämon, Ein Alles und ein Nichts!“, kommen die Phrasen des Gedichtes wie von selbst über die Lippen des Jüngeren. Das Bild der jungen, tanzenden Frau, die ganze Zeit vor Augen, entflohen seinen Lippen einfach diese Zeilen, welche seinen Bruder gleichzeitig zum Verstummen brachten. Stumm schaut dieser ihn einfach nur ungläubig an. Ein Lächeln legt sich auf Sasukes Lippen, als er den Blick sieht, ehe er seinen senkt und einfach nur den Ball in seinen Händen ansieht, welcher eigentlich ein Stressball ist, er aber verwendet ihn nur als Ablenkung bei Langeweile.
 

„Was ist los mit dir in letzter Zeit? Dauernd bist du verschwunden, nicht erreichbar, selbst der Fahrer weiß teilweise nicht wo du bist und redest hier plötzlich von unserem romantischen Vater.“, kommt es von Itachi. Prüfend betrachtet der Ältere ihn, Sasuke kann seinen Blick auf sich spüren, aber es interessiert ihn nicht. Er betrachtet nur den Ball in seiner Hand, ehe sich ein Lächeln auf seine Lippen legt und er den Blick zur Seite umwendet. Womit könnte er Sakura das nächste Mal überraschen? Was könnte er ihr schenken oder mit ihr machen? Worüber würde sie sich wohl freuen? Sie ist nicht so jemand der sich von Schmuck und teuren Sachen beeindrucken lässt. Natürlich hätte sie das alles wohl gerne, welche Frau denn nicht? Aber ihr damit so richtig eine Freude machen, eine schöne Erinnerung an ihn bereiten, wird er wohl nicht.
 

Was könnte er nur mit ihr machen? Es muss etwas Besonderes und vielleicht auch tiefsinniges sein. Sie würde sich mit Sicherheit über Schnee freuen, aber selbst ihm ist es unmöglich es in der Stadt schneien zu lassen. Er muss leicht Lächeln bei dem Gedanken, wie sie sich freuen würde. Und was ist mit Weihnachten, was soll er ihr da schenken? „Sasuke!“, die Stimme seines Bruders reist ihn wieder aus seinen Gedanken und in die Realität zurück. Sein Blick richtet sich auf den anderen Mann im Raum. „Hm?“, gibt er leise, fast schon sanft von sich und betrachtet ihn fragend. Hat er irgendetwas gesagt, was wichtig gewesen wäre? „Was ist nur los mit dir? Du bist dauernd weg. Nicht das ich dich hier dringend brauchen würde, aber seit wann treibst du dich ständig draußen rum, vor allem jetzt wo es so kalt ist. Du hast Winter und Schnee!“, wirft Itachi ratlos und verwirrt ein. Ach ja, der Winter, diese kalte Zeit, in der man einfach nur mit der Freundin vor dem warmen Kamin sitzen möchte, eng aneinander gekuschelt „Wann glaubst du wird es zu schneien anfangen?“, erwidert der junge Uchiha, zusammenhangslos mit einer Gegenfrage, während sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen bildet. Er könnte mit ihr in ein Haus am Stadtrand fahren und sich dort mit ihr vor den Kamin kuscheln. Aber wenn es nicht demnächst zu schneien anfängt, ist das auch nicht so schön wie wenn man in einer Berghütte eingeschneit ist. Vielleicht sollte er mit ihr in eine Berghütte fahren? Das könnte ihr vielleicht gefallen. „Seit wann freust du dich wieder auf Schnee?“, kommt es ungläubig von seinem Bruder, „Und seit wann gehst du in den Zoo oder gar ins Theater?“ Itachi wirkt ziemlich aufgebracht über sein Verhalten, doch das interessiert Sasuke nicht wirklich.
 

„Ich glaube wir sollten dich wirklich mal untersuchen lassen, vielleicht hast du ja einen Tumor oder so.“, brummt der Langhaarige besorgt. „Die andere Möglichkeit wäre, dass du verliebt wärst, was ich auch glauben würde, wenn es nicht so abwegig wäre. Du und verliebt. Du warst doch noch nie verliebt!“, faselt er ununterbrochen weiter. Wenn der nur wüsste dass er mit dieser Annahme direkt ins Schwarze getroffen hat. Ein kleines Lächeln, beinahe schon ein Grinsen legt sich auf die Lippen der Dunkelblauäugigen. Ja, er muss es leider zugeben, die Haruno hat es ihm wirklich sehr angetan. „Nicht wahr, oder?“, murmelt Itachi ungläubig. Sasuke hebt sogleich seinen Blick, er hat diese Worte schon einmal in diesem Kontext vernommen, er durchlebt so eben ein Déjà-vu. „Du hängst zu viel mit Naruto ab, wie es scheint.“, brummt er seinem Bruder schließlich, weniger gut gelaunt als zuvor zu. Es ist beinahe schon gruselig, wie die beiden genau gleich darauf reagieren. „Du hast wirklich eine Frau kennen gelernt? Die du magst? Mit der du es länger als zwei Nächte aushältst?“, erstaunt wird er von dem älteren betrachtet. Genervt verdreht er die Augen. Ist es wirklich so abwegig, dass er auch solche Gefühle empfinden kann? „Der Sex muss echt unbeschreiblich gut sein.“, bemerkt der Langhaarige mit einem kleinen, etwas perversen Grinsen.
 

„Weiß ich nicht. Ich habe noch nicht mit ihr geschlafen.“, zuckt Sasuke die Schultern und wendet den Blick wieder nach draußen, für sie würde er lange darauf verzichten, wenn es sein muss Monate. „Wow, du magst sie ja wirklich.“, erstaunt betrachtet sein Bruder ihn, als könnte, an es ihm nicht zutrauen eine Frau wirklich zu mögen. Halten ihn alle etwa für ein gefühlskaltes Monster? Ist Sakura die einzige die ihn so sieht wie er wirklich ist? Verstimmt schnaubt er, selbst sein Bruder scheint ihn nicht wirklich zu kennen. „Ach komm schon, du weißt, dass ich dich nur ärgere.“, der Braunäugige lacht auf und haut gegen die Beine des jüngeren. „Ich freue mich doch für dich. Endlich scheinst du auch dieses tolle Gefühl kennen zu lernen.“, lächelnd betrachtet Itachi ihn. „Erzähl schon wie heißt sie?“, fragt er sogleich neugierig. „Sakura.“, antwortet Sasuke brav und muss dabei leicht Lächeln, ihr Name allein reicht schon aus. „Ein wirklich schöner Name.“, der Langhaarige lächelt aufrichtig, „Was macht sie von Beruf?“ Abwartend betrachtet der jüngere seinen Bruder einen Augenblick, schätzt ab wie er reagieren wird. „Balletttänzerin.“, ergibt er sich schließlich und beantwortet die Frage. „Als warst du im Ballett um sie zu sehen und nicht im Theater.“, schlussfolgert der Braunäugige sogleich aus den wenigen Informationen. „Um sie wiederzusehen ja.“, bestätigt Sasuke die Vermutung seines Bruders. „Woher kennst du sie denn? Ballett ist ja nun wirklich nicht gerade unser Gesellschaftskreis.“, fragend wird er von Itachi gemustert. „Ich bin an einem regnerischen Tag, in die Bibliothek geflohen und dort auf sie gestoßen.“, berichtet der Dunkelblauäugige kurz. „Ah, verstehe.“, der langhaarige Uchiha lächelt sanft, „Liebe kommt dann wenn du es am wenigsten erwartest.“ Amüsiert schnaubt der Jüngere auf.
 

„Woher kommt sie?“, stellt Itachi eine weitere Frage. „Sie ist Halb-Russin, und nein sie hat nichts mit der Russen-Mafia zu tun. Seit sie sechs Jahre alt ist, wohnt sie hier in Amerika, sie ist am Rand von New York aufgewachsen.“, teilt der jüngere weiter sein Wissen mit seinem großen Bruder. „Woher weißt du das mit der Russen-Mafia?“, kommt es verblüfft von diesem. Der Dunkelblauäugige zuckt die Schultern. „Ich habe sie gefragt.“, antwortet er ebenso gelassen, als würde er sich über kalten Kaffee beschweren. „Wie? Einfach so? Und trotzdem redet sie noch mit dir?“, erstaunt und auch ungläubig betrachtet der ältere ihn. „Ich habe es Spaßhalber gemeint und sie hat es ganz gelassen aufgenommen.“, erklärt er sich kurz. Bewundernd wird er einen Augenblick vom Braunäugigen betrachtet, ehe sie eine kleine Pause in ihr Gespräch einschiebt, welche in Stille vergeht.
 

„Hast du Angst?“, erkundet sich Itachi plötzlich bei ihm. „Ja, Angst, dass das FBI auftaucht und alles zerstört, sie wissen nämlich von ihr.“, gesteht Sasuke offen, denn davor hat er wirklich Angst. „Warum bist du dann hier und nicht bei ihr?“, leicht lächelt sein Bruder ihm zu. 3Leise seufzt der Dunkelblauäugige auf. „Sie hat sich vor ein paar Tagen beim Training verletzt und nutzt diese erzwungene Pause aus, mal wieder ihren Vater zu besuchen.“, erzählt er leise murmelnd. Er wäre im Moment auch viel lieber bei ihr.
 


 

~>*<~
 

Eine Liste von Morden gehen auf sein Konto, welche er angeordnet haben soll.

Aber denken Sie doch nur mal an die Frauen und Kinder die ihre Ehemänner und Väter nicht mehr wiedersehen, weil diese auf Anordnung von Mister Uchiha qualvoll ermordet wurden.
 

Diese Worte schwirren in ihrem Kopf herum. Lenken sie ab, lassen sie nicht schlafen. Treiben sie in den Wahnsinn. Auch wenn es Agents vom FBI waren die ihr diese Worte gesagt haben und diese doch mit Sicherheit vertrauenswürdig sind, kann sie sie nicht glauben. Wie soll sie ihnen denn auch glauben? Wie soll sie glauben, dass dieser Mann der sie so zart berührt, als wäre sie feinstes Glas, solch ein Monster sein soll? Sie kann es einfach nicht glauben, sie will es auch gar nicht glauben. Sasuke ist nicht der Mann als den sie ihn darstellen. Er ist nicht dieses Monster. Er ist vielleicht kühl und distanziert aber nicht so unbarmherzig wie sie ihr glauben machen wollen, sie hat es doch selber gesehen, sie hat ihn gesehen, wie er wirklich ist, selbst zu ihr, einer eigentlich völlig Fremden. Ein leises Seufzen entflieht ihren Lippen, verwandelt sich sogleich in eine weiße Atemwolke, in der kalten Winterluft. Sie zieht die warme Decke automatisch enger um ihren Körper, versteckt sich vollkommen in dem wärmenden Stoff und starrt in den Garten vor der Terrasse. Ihre Bewegungen übertragen sich sogleich auf die Hollywoodschaukel, welche aus dem Boden des oberen Stockwerks über der Terrasse baumelt. Natürlich könnte die junge Haruno auch im Wohnzimmer auf der Couch sitzen und in den Garten hinaus starren, es hätten den selben Zweck erfüllt, aber sie braucht diese kühle Luft um sich einfach. Es hilft ihr einfach einen kühlen Kopf zu bewahren während sie sich eben diese wegen diesen Worten zerbricht.
 

Eben diese Worte die auch der Grund dafür sind, dass sie nun hier sitzt. Wegen jenen sie unkonzentriert war und gestürzt ist, sich eine Gehirnerschütterung zuzog, die Hand und den Fuß verstaucht hat, so dass sie nun bis zum Ende der Woche pausieren muss. Nun kann sie sich auch nicht beschweren, über diese Woche extra Urlaub, die sie hier bei ihrem Vater verbringen will, zumindest ein paar Tage. Aber trotzdem wäre es ihr viel lieber sie hätte diese Worte nie gehört. Diese abscheulichen Vorwürfe gegen Sasuke. Sie stellen ihn dar wie ein Monster, ein herzloses Monster ohne Gewissen. Aber er ist nicht herzlos! Auch wenn sie ihn erst ein paar Wochen kennt, wagt sie es das zu sagen und zu bezeugen. Wenn er so herzlos wäre, hätte er sie doch nicht im Krankenhaus besucht weil er um sie besorgt war. Er würde sich doch nicht mit ihr zwischen Sitzreihen versteckt am Boden setzen und einer Probe lauschen. Sie hat ihm doch angemerkt dass er sich Sorgen um sie gemacht hat, er überrascht sie doch dauernd und will ihr damit eine Freude machen. So etwas tut kein herzloser Mensch, der macht sich keine Gedanken um andere! Ein herzloser Mensch, verschleppt die Person, deren Klavierspiel er so mag und hält sie gefangen dass sie ihm dauernd Musik vorspielt. Der ladet sie nicht auf einen Kaffee ein und geht mit ihr zu Fuß durch halb New York City.
 

Wie können diese Männer nur so etwas von ihm behaupten? Sie kennen ihn nicht. Sie versuchen nur ihm nachzuweisen was er getan hat und dafür brauchen sie die Hilfe von ihr, jemandem dem Sasuke wohl schon ein bisschen vertraut. Leise seufzt sie auf. Sie weiß nicht was sie tun soll. Zum einen überkommt sie sofort Angst wenn sie an die Worte denkt. Aber nicht vor dem Uchiha. Es ist diese Angst die sie als kleines Mädchen schon gekannt hat, diese Angst wegen welcher sie aus Russland geflohen sind. Wenn sie jedoch an den schwarzhaarigen Mann denkt, hat sie diese Angst nicht, sie verschwindet sogleich bei einem Gedanken an ihn. Sie weiß einfach nicht wie so ein Mann, gleichzeitig ein herzloser Mafioso sein soll. Natürlich kann ein Mensch mehrere Seiten haben, aber zwei so grundlegend verschiedene? Nein, das ist unmöglich. Leicht schüttelt Sakura den Kopf.
 

Er ist so sanft zu ihr, bemüht sich immer darum, dass sie sich wohlfühlt. Seine Berührungen sind immer so zart, als hätte er Angst, sie wäre feinstes Glas, das zerbricht wenn er es zu ohne Vorsicht berührt. Allein wie er sanft über die Blessur, welche zum Glück kaum noch zusehen, sich innerhalb weniger Tage zurück gebildet hat, es war als wollte er sich vergewissern das dieser blauen Fleck wirklich auf ihrem Gesicht ist und keine Einbildung, aber gleichzeitig wollte er verhindern das sie Schmerzen wegen ihm hat und genau das hat er auch getan. Obwohl er drüber gestrichen ist mit den Fingern hatte sie keine Schmerzen und schließlich hat er auch noch seine Hand auf ihren Kopf gelegt um ihre Schmerzen zu dämmen. Er ist auch nicht von ihrer Seite gewichen, selbst als sie geschlafen hat, er ist wirklich erst mit dem Ende der Besuchszeit gegangen. Ein Mafioso würde das doch niemals tun.
 

Auch der Punkt, dass er Morde in Auftrag gegeben haben soll, dafür verantwortlich sein soll, das Männer, Väter, getötet wurden, oder auch die ein oder andere Mutter, kann sie nicht glauben. Er weiß wie es ist ohne Eltern aufzuwachsen, keine Eltern mehr zu haben, weil sie einem brutal genommen wurden. Warum sollte er dann beauftragen das andere Kinder genau dasselbe Leid erfahren müssen? Das ist doch unlogisch! Genau er würde das doch verhindern, um diese bittere Erfahrung anderen zu ersparen. Ein frustriertes Seufzen kommt über ihre Lippen. Warum haben diese Männer sie nicht in Ruhe lassen können. Ihr ihre momentane Glückseligkeit lassen können? Etwas deprimiert senkt sie den Blick auf die warme Decke, die sie umgibt. Sie weiß einfach nicht was sie tun soll? Zu Sasuke halten oder sich gegen ihn wenden? Denn auch wenn sie den Worten nicht ganz glauben kann, waren diese Männer doch immerhin vom FBI und was wenn sie ihnen hilft? Dann könnte sie ihnen vielleicht helfen und beweisen dass Sasuke das alles eben nicht ist und nicht zu verantworten hat. Aber er würde dann sicher nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen.
 

„Na Mäuschen? Worüber zerbrichst du dir hier draußen so lange den Kopf?“, reist die liebevolle, sanfte aber auch männliche Stimme ihres Vaters sie aus ihren Gedanken. Überrascht schnellt ihr Kopf zu ihm herum und betrachtet ihn. In eine warme Jacke gehüllt kommt er auf sie zu. Das Fliegengitter, der Balkontür, fällt hinter ihm leise zu, während Dampf aus der Tasse in seiner Hand aufsteigt. „Hey Dad.“, murmelt sie ihm leise zu und rutscht auf der Hollywoodschaukel ein Stück zur Seite, um Platz für ihn zu schaffen, ehe sie wieder auf ihre Decke hinab blickt. „Hier.“, lächelt die starke männliche Konstante in ihrem Leben, ihr zu und reicht ihr die Tasse. „Danke.“, gibt Sakura überrascht von sich und umfasst mit ihren kühlen Fingern die warme Tasse. Ein leichtes Brennen breitet sich sogleich von dort auf ihre Hand aus, aber ein angenehmes Brennen, welches ihre Finger und Hände wieder wärmt. Musternd betrachtet sie den Inhalt der Tasse während ihr Vater sich neben sie auf die Hollywoodschaukel setzt. Ein weißlicher schaumiger Berg überdeckt den Inhalt der Tasse, aber allein der Anblick von diesem Berg reicht für sie aus, um zu wissen, dass ihr Vater ihr Kakao gemacht hat. So wie früher immer wenn sie etwas bedrückt hat.
 

„Was für Sorgen quälen dich denn?“, erkundet er sich nach einem Augenblick, den er den ruhigen Garten betrachtet hat. Die Rosahaarige senkt die Tasse von ihren Lippen. „Es ist nichts, mach dir keine Gedanken um mich.“, versucht sie das Gespräch abzuwehren. Er lacht leise, wenn auch nicht ganz so amüsiert wie sonst auf. „Du sitzt hier seit Stunden in dieser Eiseskälte hier draußen, da mache ich mir natürlich Gedanken und vor allem Sorgen. „Was ist denn los, Mäuschen?“, wendet er sich nun zu ihr um. Sie senkt den Blick von seinem ehrlich besorgten und gleichzeitig so sanften und freundlichen Gesicht auf die Tasse hinab. Nachdenklich beißt sie sich auf die Unterlippe. Sie kann ihm doch nicht einfach alles erzählen, über Sasuke. Sie kann ihm doch nicht sagen, dass sie sich in einen möglichen Mafioso verliebt hat. Er würde ihr bloß von ihm abraten. Aber gleichzeitig weiß sie selber auch nicht mehr weiter.
 

„Ich habe einen Mann kennen gelernt. Einen Geschäftsmann, aus der höheren Schicht, mit Loft und Fahrservice.“, erzählt sie ihrem Vater schließlich mit einem Seufzen. „Es läuft eigentlich ganz gut mit ihm. Er überrascht mich oft, in dem er einfach da steht und mich abholt oder einfach nur mit mir reden will. Er schenkt mir seine Aufmerksamkeit und akzeptiert auch, dass meine Schüchternheit manches vielleicht ein bisschen ausbremst. Aber das ist im Grunde genommen auch alles egal. Nur wurde mir letztens etwas über ihn erzählt, was ich einfach nicht glauben kann und zum Teil will. Aber ich es auch einfach nicht für möglich halte, weil ich eine ganz andere Seite an ihm kennen gelernt habe.“, erzählt sie grob von dem Geschehen der letzten Wochen.
 

„Deswegen hast du immer so glücklich geklungen, wenn wir telefoniert haben.“, bemerkt ihr Vater mit einem sanften Lächeln und mustert sie schließlich eingehend. Schweigend nickt die Haruno zustimmend, ehe sie seinen Blick erwidert. Sein Lächeln wird langsam schwächer und verblasst schließlich ganz. „Und nun hast du Angst.“, stellt er direkt fest. „Diese Angst die du früher auch hattest. Dass du dich vielleicht auf ihn einlässt und dann wieder diese Angst verspürst, jedes Mal, wenn er kommt und du bei ihm bist und dich hilflos fühlst.“, spricht er weiterhin genau das aus, was sie bedrückt. Ja sie hat Angst davor wieder, dass diese Angst zu durchleben, diese Angst die gleichzeitig mit diesen Schmerzen verbunden war. Das FBI hat wirklich gute Arbeit geleistet und mit ihren Worten die Saat für diese Angst gesät.
 

„Glaubst du, dass er dir jemals in so einer Art und Weise weht und könnte und vor allem würde?“, fragt er weiter und legt dabei schützend den Arm um ihre Schultern. „Nein.“, sie schüttelt den Kopf, nicht dieser Mann, den sie kennen gelernt hat. Aber das FBI hat ihr mit ihren Aussagen ziemlich plausible Erklärungen für einiges geliefert. Leise seufzt sie auf und ändert ihre Sitzposition um sich an ihren Vater zu lehnen und ihren Kopf an seine Schulter kuscheln zu können. „Hör auf dein Herz, Kleines.“, gibt er schließlich weise von sich. „Aber was wenn mir mein Herz das falsche sagt und ich ihm vertraue und sich das Gerücht bewahrheitet?“, fragt sie etwas verzweifelt, sie will das von damals niemals wieder durchleben. „Wie kannst du so sicher sein, dass es mir gut gehen wird?“, erkundet sie sich weiter. „Weil ich weiß, dass deine Mutter auf uns alle aufpasst. Auch auf dich. Sie wird kaum zulassen, dass du dich einer Gefahr aussetzt und dir nichts wiederfährt, womit du nicht klarkommen wirst.“, er lächelt und drückt seine Wange gegen ihre kalte Stirn. „Wenn du dich bei ihm sicher fühlst, ist es gut, dann solltest du nichts auf das geben was dir andere sagen. Hör einfach immer nur auf dein Herz, es wird dir schon den richtigen Weg weisen. Viele werden dir sagen, dass du dich von dem und dem Kerl fernhalten sollst, weil es diese Gerüchte gibt oder er womöglich eine Vorstrafe hat. Aber wenn du dich sicher fühlst und dein Herz sagt, dass es gut ist, ist es gut, dann lass die anderen sagen was sie wollen.“, gibt er ihr weiter einen gut gemeinten Rat.
 

„Du würdest jemanden mit Vorstrafe an meiner Seite akzeptieren?“, erkundet sich die Blaugrünäugige überrascht und schaut auf. „Solange er dich gut behandelt und du glücklich bei ihm bist, würde ich wohl auch einen Mafioso oder Auftragskiller an deiner Seite akzeptieren. Hauptsache ist das es dir gut geht und er dich glücklich macht.“, sanft küsst ihr Vater sie auf die Stirn, ehe er mit seiner Hand über ihren Rücken fährt und sie an sich drückt.

Kapitel 8

Leise endet die Melodie, des auf eine CD aufgenommenen Orchesters. Ein kurzes Klatschen ertönt und beendet nicht nur das Lied sondern auch die Trainingseinheit. Die Blaugrünäugige lässt ihre zur Decke gehobenen Arme sinken und stellt auf ihr nach hinten gestrecktes Bein wieder auf dem Boden ab, welchen sie berührt als sie sich von ihren Zehenspitzen auf ihre Fußballen zurück sinken lässt. Ihre Kollegen und Kolleginnen um sie herum fangen sogleich an sich mit anderen zu unterhalten während sie sich umziehen und für den kalten Winter draußen wappnen. Auch wenn nach wie vor kein Schnee liegt, ist es doch bitter kalt und man friert Zurzeit sehr schnell. Es fühlt sich einfach nur noch ungut an. Die Rosahaarige seufzt leise, während sie sich ihrer Tasche nähert. Jetzt sind es nur noch wenige Minuten, bis sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzt. Wahrscheinlich würden sie alle für ihren Entschluss für verrückt erklären und sie davon abhalten wollen, weswegen sie auch Ino nichts davon erzählt hat. Diese würde wohl aus allen Wolken fallen. Aber sie hat sich nun mal so entschieden. In Gedanken geht sie nochmals durch was sie sagen wird, in wenigen Minuten, wenn sie zu Sasuke ins Auto steigt, da sie sich mit ihm ausgemacht hat, dass er sie nach dem Training abholt. Er hat wohl auch mal wieder eine Überraschung für sie, aber im Moment kann sie sich noch nicht darüber freuen, weil sie nicht weiß, wie er reagieren wird.
 

„Es ist schön zu sehen, dass es Ihnen wieder gut geht, Miss Haruno.“, wird die junge Balletttänzerin von der Seite angesprochen. Sofort erhebt sie sich und stellt sich aufrecht vor die Choreografin der Gruppe hin. „Ja, Danke Madam. Aber die freien Tage wären wirklich nicht nötig gewesen.“, erwidert die Angesprochene und lächelt leicht. Diese Sonderbehandlung wäre wirklich nicht nötig gewesen, immerhin würde jede andere ihren Fuß mit einer Spritze behandeln und weiter tanzen. Schmerzen ist in diesem Beruf das tägliche Leid, welches alle über sich ergehen lassen, weil sie einfach nur die beste Balletttänzerin oder der beste Balletttänzer werden wollen. Das ist nicht möglich, wenn man dauernd Verletzungsbedingt aussetzt und man verletzt sich öfters. Eine Verstauchung ist da nur das kleinste Übel. Weswegen sich die Haruno auch wundert, dass sie Verletzungsbedingt frei bekommen hat. Jeder andere hätte verlangt, dass sie sich etwas spritzt und weiter tanzt. Madam Natascha winkt ab. „Ach. Ihre Zweitbesetzung hat das auch ganz gut hinbekommen. Aber Sie als meine beste Tänzerin sollten sich nicht mit Schmerzmittel zu spritzen, um weiter machen zu können. Ihre Füße sind Ihr wichtigstes Gut, da sind Schonungen bei Verletzungen sehr wichtig.“, gibt die Frau, welche sonst so streng ist, freundlich von sich. Mit großen Augen schaut Sakura die Frau an. Hat sie das soeben wirklich gesagt. „Ich bin Ihre beste Tänzerin? Ich dachte… Maria… Sie tanzt doch die Clara…Warum nicht ich?“, erwidert die Blaugrünäugige verblüfft stockend von sich. „Ganz Recht. Sie sind meine beste Tänzerin, wahrlich wohl eine der besten die ich je ausgebildet und in meiner Gruppe hatte. Maria ist gut, aber nicht so gut wie Sie. Sie haben so eine besondere Art zu tanzen, einzigartig. Sie haben irgendetwas Neues, Frisches in ihrem Tanzstil. Etwas was nicht ganz mit der konventionellen, traditionellen Clara zusammen passt. Deswegen tanzen Sie die Rolle der Zuckerfee, ich hoffe dass irgendein Choreograph Sie entdeckt und etwas mit Ihrem Talent und Tanzstil anzufangen weiß. Für Sie braucht man ein ganz eigenes, neues Stück. Aber wer weiß. Vielleicht passt die Rolle der Odette ja besser auf Sie.“, lächelnd wendet sich Madam Natascha ab. „Guten Abend Miss Haruno.“, die Frau bleibt nochmals kurz stehen und nickt der Rosahaarigen kurz zu. „Guten Abend und Danke.“, verabschiedet sich diese mit denselben Worten, als ihre Choreographin, sich auch schon wieder umwendet und davon schreitet, eine völlig verblüffte, überwältigte, junge Tänzerin zurück lässt.
 

Langsam wendet sie sich zu ihren Sachen um und lässt sich neben ihrer Tasche auf den Boden sinken und öffnet die Bänder ihrer Schuhe. Mittlerweile ist niemand mehr außer ihr hier. Wahrscheinlich hat Madam Natascha auch deswegen zugegeben, dass sie die beste sein soll. Worte die dir Haruno immer noch beflügeln und die sie kaum glauben kann. Sie soll eine der besten Tänzerinnen sein, die sie je ausgebildet hat? Das sind wahrlich Worte die für einige Zeit Glückseligkeit sorgen können. Denn ein paar der bekanntesten und besten Balletttänzerinnen und Balletttänzer, wurden von Madam Natascha entdeckt und berühmt gemacht. Ein paar von ihnen wurden sogar schon zur Primaballerina gekürt. Oh Gott, diese Worte. Sie hätte sie nie für möglich gehalten. Wenn sie das Ino erzählt, läuft diese sogleich los um den besten Sekt in New York zu kaufen um ihn mit ihr zu köpfen und anzustoßen. Die Rosahaarige schlüpft in ihre Schuhe und wendet den Blick nach draußen, in den dunkeln Abendhimmel. Lächelnd legt sie den Kopf etwas schief. Ob Sasuke wohl im Wagen wartet oder sie am Gehsteig erwartet? Beinahe geschockt reißt sie die Augen auf macht ihre Schuhe zu und springt anschließend auf. Die Worte von Madam Natascha haben sie so sehr abgelenkt, dass sie ganz vergessen hat, was sie sich für diesen Abend vorgenommen hatte. Der Schwarzhaarige wartet sicherlich schon mehrere Minuten unten auf sie, macht sich wahrscheinlich schon Gedanken um sie, oder vielleicht sogar Sorgen, weil sie nicht hinab kommt und alle anderen schon weg sind. Sogleich schnappt sie sich ihre Tasche und die Jacke und verlässt den Trainingsraum, steuert auf die Stiegen zu und geht diese mit fließenden Schritten hinab. Nebenbei schlüpft sie in ihre wärmende Winterjacke und bindet sich den Schal um.
 

Leise hört man aus einem Saal eine Melodie, Schüler und Tänzer üben dort ihre Schritte. Nur ganz schwach kann man die Klänge noch im Foyer hören, welches sonst still da liegt. Keiner außer ihr befindet sich in diesem. Ihr Blick richtet sich sogleich durch die Eingangstür, welche fast gänzlich aus Glas besteht und so einen sicheren Blick auf die Straße gewährt. Sie kann einen schwarzen Wagen, auf der gegenüberliegenden Straßenseite ausmachen und obwohl sie nur die Seite sieht, ist sie sich sicher, dass es der Wagen des Uchihas ist. Schnell öffnet sie noch die Eingangstür, schreitet durch diese in die kalte Nachtluft hinaus. Ihre warme Atemluft färbt sich direkt wieder weiß und bildet eine Wolke vor ihren Lippen. Kurz blickt sie sich zu den Seiten um, doch kann sie den Schwarzhaarigen nirgends ausmachen, sowie kein sich näherndes Fahrzeug auf der Straße. Ihr Verdacht, dass der schwarze, längliche Wagen, der von Sasuke ist, bestätigt sich als die hintere Tür aufgeht und eben dieser aus dem Auto steigt, als sie die Straße überquert und auf das Gefährt zusteuert. „Hey, entschuldige bitte die Verspätung.“, lächelt sie ihm leicht zu. Ihr Freude über die Worte ist sogleich verflogen und Unsicherheit und auch etwas Angst macht sich in ihr breit. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Bald wird sie erfahren, wie er zu ihrer Meinung und Entscheidung steht. „Kein Problem, aber lass uns einsteigen, es ist ziemlich kalt heute.“, winkt er ab und deutet im nächsten Moment schon ins Fahrzeuginnere.
 

Das Herz der Rosahaarigen klopft laut und schnell in ihrer Brust, als sie ihm unsicher zulächelt und sich dem Wagen nähert, in das edle Gefährt einsteigt. Wie sie sich vorhin schon einen Augenblick lang dachte, ist dies wohl kein normaler Wagen, da zusätzlich zu der hinteren Sitzreihe, die aus zwei gepolsterten Sesseln besteht noch eine gepolsterte Bank im Inneren ist, den Sesseln zugewendet und gegen die Fahrtrichtung. Zögerlich setzt sie sich auf diese Bank und verspannt sich sogleich als der Uchiha wieder in den Wagen steigt und in dem Sessel Platz nimmt, sie eingehend mustert. In dem Moment, in dem die Tür zu ist, setzt sich das Auto auch schon in Bewegung. Das Herz der Blaugrünäugige setzt einen Schlag lang aus. Jetzt hat sie keine Fluchtmöglichkeit mehr, ist mit ihm hier gefangen und ihm vollständig ausgeliefert. Ihre Finger verkrampfen sich im Stoff ihrer Tasche, klammern sich an diese, als ob sie ihr Schutz bieten könnte. Aber das kann sie nicht. Unsicher presst sie die Lippen aufeinander, blickt starr auf ihre Tasche hinab.
 

„Alles okay?“, erkundet sich der Schwarzhaarige nach wenigen Minuten der Stille. Sakuras Herz schlägt ihr bis zum Hals, als sie unbemerkt tief einatmet und schließlich ihren Blick hebt. Jetzt ist es soweit. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich zögern auf seine Augen. Es fällt ihr schwer seinem besorgten Blick Stand zu halten, wiedermal verflucht sie das FBI, dass dieses sie in diese Situation gebracht hat. Wie soll sie jetzt nur anfangen? Soll sie ihm sagen, dass sie reden müssen? Oder es einfach so aus sich rausbrechen lassen? Die Blaugrünäugige scheint zu lang nachzudenken, zu lange zu zögern, denn plötzlich fährt hinter ihr eine Wand nach oben, teilt den Innenraum in Fahrerkabine und ihren Bereich hier. Sasuke hebt den Finger von einer Taste und schließlich erhebt er sich aus seinem Sessel, setzt sich neben sie auf die Rückbank. Sogleich verspannt sie sich etwas, denn nun ist sie nicht nur mit ihm in diesem Raum eingesperrt, sondern jetzt ist er nicht mal mehr eine Armlänge von ihr entfernt. Die Angst, die sie so lange nicht mehr gespürt hat sitzt im Nacken. Warum muss das verdammt FBI sie auch ansprechen und ihr diese Dinge sagen? Eine sanfte Berührung lässt sie aufblicken, zu dem Uchiha, welcher neben ihr sitzt und ihr eine Strähne hinter das Ohr streicht, sie besorgt mustert. Sie schluckt erneut, versucht die Angst hinunter zu schlucken, die Anspannung die ihren Körper ergriffen hat und ihre Muskeln verkrampfen lässt. „Das FBI war bei mir, sie sagen du wärst ein Mafiaboss.“, gibt sie leise von sich, einen Augenblick lang senkt sie den Blick, ehe sie ihn wieder in sein Gesicht richtet, sie fühlt sich so schuldig, obwohl sie doch gar nichts dafür kann, und hat gleichzeitig Angst vor seiner Reaktion. Seine Finger zucken kurz, ehe sich seine Hand von ihrem Kopf entfernt und sein Blick einen Ausdruck annimmt den sie bisher noch nicht gekannt hat, den sie nicht definieren kann, gleichzeitig einen Hauch Traurigkeit in sich trägt.
 

„Und glaubst du ihnen?“, erkundet er sich, möchte seinen Kopf am liebsten in die Hände stützen und sich verzweifelt über da Gesicht wischen. All die Tage hat er sich Sorgen und Gedanken darum gemacht, dass das FBI sie ansprechen und alles zerstören könnte. Sie ist so eine zart besaitete, junge Frau, sie könnte mit Sicherheit nicht mit dem Wissen über seinen wahren Beruf klar kommen. All seine Hoffnungen liegen in diesem Moment in dieser Frage, und obwohl er ungläubig ist, bettet er sogar ein kurzes Stoßgebet in den Himmel. Nun versteht er zumindest auch, warum sie sich so komisch verhält und noch zurückhaltender und unsicherer ist als sonst. Sie hat Angst dass er ihr etwas tut. Gott, er möchte wirklich einfach nur seine Verzweiflung raus lassen, aber ihr zeigen, wie ihm das wirklich zusetzt, möchte er auch nicht. Was haben diese Kerle ihr nur erzählt, dass sie Angst hat er könnte ihr etwas tun?
 

„Es wäre zumindest ein logischer Grund und eine plausible Erklärung für alles.“, gibt sie leise von sich. Seine Anzüge, dass er sogar am Sonntag arbeitet und gleichzeitig, wann er will und wie lang er will Zeit für sie hat. „Ist es wahr?“, erkundet sie sich nun unsicher bei ihm. Es würde so perfekt passen, aber ohne seine Zustimmung will sie es nicht glauben, gleichzeitig bietet sie ihm gerade die Chance sie anzulügen, aber das will sie nicht. Sie will die Wahrheit von ihm. Er seufzt leise auf, es abzustreiten, würde sie vielleicht bei ihm halten, aber sie anlügen möchte er auch nicht. Langsam nickt er. „Ja, es stimmt. Ich bin ein Mafioso.“, gibt er von sich, krallt sich gleichzeitig verzweifelt am Zipfel seines Mantels fest. Die Rosahaarige dachte die Bestätigung von ihm zu bekommen, würde ihr Angst machen, sie irgendwie einschüchtern, aber das tut sie nicht. Auch wenn diese andere Angst noch immer besteht. „Okay, danke dass du mir die Wahrheit sagst.“, erwidert sie leise darauf. Sasuke kann nichts anderes tun als zu Nicken. Er weiß, dass es die richtige Entscheidung ist, auch wenn sie gehen wird. Er kann es sogar verstehen wenn sie geht, es wird einfach zu viel für sie sein. Sein Blick ist musternd auf sie gerichtet, er will jedes Detail von ihr im Kopf behalten, falls sie sich wirklich von ihm abwenden sollte, denn sie ist für ihn wohl die perfekte und vielleicht auch einzige Frau. Erneut bemerkt er ihre in ihre Tasche gekrallten Hände, die Angst die von ihr ausgeht. Was haben die ihr nur erzählt, dass sie solche Angst vor ihm hat? „Sie sagen, dass du einige Morde in Auftrag gegeben haben sollst.“, erklärt sie weiter, schaut unsicher auf. Seine Reaktion, sein Blick könnten ihr in diesem Moment nämlich verraten, ob er dafür wirklich verantwortlich gemacht werden kann, ob er wirklich so ein Monster ist. Doch alles was sie sehen kann ist ein beinahe schockierter Ausdruck, keine Gefasstheit oder vielleicht auch Gleichgültigkeit, wie ein eiskaltes Monster wohl als Reaktion gezeigt hätte.
 

Plötzlich hat der Schwarzhaarige das Gefühl als würden Steine in seinem Magen liegen. Kein Wunder dass sie so Angst hat. Sie befürchtet nicht nur, dass er ihr etwas antun könnte, sondern dass sie vielleicht sogar nie wieder aus diesem Auto aussteigen wird. Ist dem FBI nicht klar gewesen, welche Schäden sie damit bei der Haruno anrichten könnten? Nicht nur in Bezug auf ihn sondern generell? „Und sie wollen, dass ich ihnen helfe Beweise gegen dich zu finden.“, fügt sie leise hinzu, schluckt anschließend hart, denn diese Aussage ist die vor der sie am meisten Angst hatte. Wäre er wirklich dieses Monster, was sie ihm anhängen wollten, würde er nämlich nicht ihre Reaktion darauf wissen wollen, sondern wohl einfach kurzen Prozess machen. Sasuke stützt seine Ellenbogen auf seinen Knien ab, formt die Hände zu einer Schale und legt sein Gesicht darin ab, fährt sich über dieses nach oben in seine Haare. „Und du wirst ihnen helfen.“, gibt er murmelnd von sich, seine Finger krallen sich in seinem Haar fest. Er will es nicht, er will dass sie an seiner Seite bleibt und sich aus dem was bis jetzt zwischen ihnen ist noch viel mehr entwickelt, eine wundervolle nie endende Zeit wird. Aber er kann sie nicht zwingen, er kann sie nicht davon abzuhalten, dass zu tun was sie für richtig hält, denn genau das will er doch dass sie macht. Die letzte Zeit, mit ihr kommt ihm plötzlich so kurz vor und er wünscht sich diese einfach zurück drehen zu können um mehr Zeit mit ihr zu verbringen. „Nein.“, erwidert sie mit fester Stimme auf seine Aussage, streitet seine Vermutung ab. Nein, sie wird an seiner Seite bleiben, möglicherweise nicht für immer, aber vorerst. Wenn er das will. „Was?“, überrascht und erstaunt hebt der Uchiha seinen Kopf und schaut in ihre Augen, welche nur feste Überzeugung ausdrücken. Sie meint das wirklich ernst. Sie wendet sich gegen das Recht, wegen ihm? „Aber ich bin doch im Grunde genommen ein gefährlicher Kerl. Warum solltest du mit mir zu tun haben wollen? Ich bin ein Mafioso.“ sein Herz schlägt schnell in seiner Brust. Sie hat sich doch nicht wirklich für ihn entschieden. „Ich weiß.“, die Rosahaarige wendet den Blick von ihm nach hinten aus der Heckscheibe des Wagens, „Und ich hatte auch immer Angst vor der Mafia…“, gibt sie weiter von sich, macht schließlich eine kurze Pause und sieht wieder zu ihm. „Aber ich habe keine Angst vor dir.“, erwidert sie darauf wahrheitsgemäß und lächelt ihm zu, auch wenn ein Hauch Unsicherheit an ihren Mundwinkeln zupft, weiß sie doch noch immer nicht wie seine endgültige Reaktion sein wird.
 

Erstaunt betrachtet der Schwarzhaarige sie. Sie hat keine Angst vor ihm. Diese Worte freuen ihn, werfen aber gleichzeitig eine Frage in ihm auf. Woher kommt dann diese Angst, die sie die ganze Zeit ausstrahlt? „Aber vor irgendetwas hast du Angst.“, bemerkt er und wendet sich ihr wieder zu, nachdem er sich vorhin abgewendet hat um Distanz aufzubauen, dass sie sich sicher fühlt. Siewendet den Blick ab und auf ihre Tasche um. „Das hat etwas mit meiner Vergangenheit zu tun.“, versucht sie auszuweichen. „Es muss aber auch eine Verbindung zu jetzt oder zu mir geben, dass diese Angst jetzt wieder da ist.“, merkt er an. Er möchte wissen was das ist, um diese Angst aus der Welt zu schaffen. Sie soll sich nicht ängstigen, nicht bei ihm, auch wenn das leicht gesagt ist. Aber genau deswegen hat er auch nicht gesagt dass er von der Mafia ist, weil genau das ihr Angst machen könnte, und das will er nicht. „Ich hatte schon mal mit der Mafia zu tun.“, erzählt sie leise und wie auf Kopfdruck, erweckt sie den Eindruck, als würde sie in sich zusammen sinken, sich am liebsten in eine Ecke kauern wollen. Am liebsten würde er sie in die Arme nehmen, aber eben das könnte im Moment auch das Falsche sein und ihre Angst doch auf ihn projizieren. „Mit der Russenmafia als ich noch in Russland gelebt habe.“, wird sie genauer, schlingt die Arme um sich und krallt sich in ihrer Jacke fest. „Sakura.“, murmelt der Uchiha, streckt die Finger vorsichtig nach ihr aus. Ihm gefällt ihr Anblick nicht. „Mir ist klar, dass ihr mich überprüft habt, so wie das FBI auch. Aber ein Punkt ist keinem aufgefallen, wahrscheinlich habt ihr nicht darauf geachtet, weil es nicht mich persönlich betrifft und eher bei meinem Bruder und meinem Vater zu finden gewesen wäre.“, berichtet die Blaugrünäugige weiter. Bis jetzt ergibt das alles für ihn aber noch keinen Sinn, auch wenn er aufmerksam ihren Worten lauscht.
 

„Mein Vater war nur bis zu meinem ersten Geburtstag in Russland, er kann also gar nicht der Vater von meinem drei Jahre jüngeren Bruder sein. Tylers wahrer Vater ist ein russischer Mafioso, der uns alle regelmäßig geschlagen hat. Meiner Mutter hat er einmal so kompliziert das Bein gebrochen, das sie nie wieder Ballett tanzen konnte. Vor ihm sind wir nach Amerika geflohen.“, fasst sie ihr junges Leben in Russland zusammen. Jetzt ergibt auch für Sasuke alles einen Sinn. Ihre Angst vor der Mafia, die in ihren Augen, wohl einfach nur Brutalität verkörpert. Ihre Angst vor ihm, weil sie Angst hat, er könnte ebenso nur so ein Schläger hinter seiner Maske sein. Gleichzeitig ist er geschockt von der Geschichte, die diese zierliche, junge Frau in sich trägt. Die Rosahaarige neben ihm entspannt sich langsam wieder, kehrt zurück zu ihrer schüchternen, aber doch fröhlichen Art, auch wenn sie diese im Moment nicht zeigt. „Ich will nicht wissen, was genau du bei der Mafia machst. Das ist mir egal, ich will davon nichts hören.“, gibt sie weiter von sich und schüttelt dabei den Kopf um diese Aussage zu unterstreichen. Sie will keine Angst vor ihm haben müssen, sondern sich einfach nur sicher und wohl fühlen. „Ich bleibe hier wo ich bin.“, meint sie um nicht direkt zu sagen, an seiner Seite und ihm so ein halbes Liebesgeständnis zu machen, „Aber, erhebst du nur einmal die Hand gegen mich. Bin ich weg.“, stellt sie ihm ihre Bedingungen. Dem Uchiha fällt sogleich ein Stein vom Herzen. „Okay.“, stimmt er ihren Bedingungen zu, kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, während er seinem Drang und seinem Verlangen, dieses zierliche, gepeinigte Geschöpf in die Arme zu nehmen, einfach nach gibt. „Das wird nie passieren.“, versichert er ihr, während er ihren Arm mit seiner Hand umschließt und sie zu sich zieht. Er hasst Gewalt gegen Frauen, verachtet Männer die Frauen schlagen, deswegen wird er selbst es auch nie tun.
 

Für einen Moment zuckt sie zusammen, als er ihren Arm berührt, wehrt sich sogar einen Augenblick gegen seinen sanften Zug an ihrem Arm. Nach einem Moment, fällt aber die Anspannung und auch die Angst von ihr ab und sie lässt sich einfach zu ihm ziehen, sich von ihm an seine Brust drücken und von seinen Armen umschließen. „Im Übrigen, habe ich noch nie einen Mord in Auftrag gegeben oder sonst etwas in die Richtung getan.“, flüstert er ihr leise zu, während er sich an sie drückt und Freude ihn erfüllt. Freude, dass sie trotz allem bei ihm bleiben will. „Ich konnte dieses Monster auch nicht in dir sehen.“, erwidert sie ebenso leise und genießt es einfach in seinen Armen zu liegen. Es fühlt sich an, als würde sie in den Armen ihres Vaters liegen, so geborgen und sicher, wenn nicht vielleicht noch ein bisschen besser. Jetzt ist dieser Tag, vor dem sie schon seit Tagen eine gewisse Art von Angst hatte, doch noch zu einem durch und durch guten Tag geworden.
 

Lautlos, aber doch zufrieden, seufzt der Uchiha auf. Dass sie ihren Kopf an seine Brust schmiegt, lässt ihn leicht Lächeln. Er könnte den ganzen Tag mit ihr so liegen, in einer lockeren Hose und einem Shirt in einem Bett oder auf einer Couch. Einfach nur so daliegen und nichts tun. Hauptsache sie ist an seiner Seite. Er schließt seine Augen, um diesen Moment in vollen Zügen zu genießen, denn um Haaresbreite hätte es diesen Moment nicht gegeben. Einen Augenblick später, wird der Wagen langsamer und bleibt schließlich gänzlich stehen, als er jedoch einen weiteren Moment später, nicht wieder losfährt, öffnet der Schwarzhaarige verwirrt die Augen wieder und blickt durch die getönten Fensterscheiben nach draußen. Hell leuchtet ihm das große Kaufhaus entgegen. Einen Punkt denn er durch das Gespräch vollkommen vergessen hat. Immerhin wollte er sie doch überraschen und hatte ein paar Sachen geplant und arrangiert. „Was machen wir hier?“, erkundet sich Sakura, an seine Brust gelehnt, total entspannt, im Gegensatz zu ihrer vorherigen Haltung ihm gegenüber. „Das wirst du schon noch sehen. Lass deine Trainingstasche ruhig im Wagen.“, gibt der Dunkelblauäugige nur von sich und rutscht zur Tür, öffnet diese und steigt aus, als die Haruno ihn freigegeben hat. Verwirrt folgt sie seiner Anweisung und klettert ebenfalls zur Tür um im nächsten Moment aus dem Wagen auszusteigen.
 

Schnell schließt Sasuke die Tür hinter ihr, ehe er sie auch schon kurz mustert, ihr faszinierter und zum Teil auch ungläubiger Blick, lässt ihn Schmunzeln. Aber es verwundert ihn auch nicht, dass sie so schaut. Ist das doch eine Shoppingmall, an die sie nicht einmal denken würde, wenn sie vom Shoppen redet. Übersteigen die Preise für ein normales Kleid bereits locker ihr Gehalt. „Komm.“, sanft legt er seine Hand auf ihre Taille, um sie ein Stückchen vor zu schieben. Will doch weder er noch sie, dass sie sich hier draußen nun irgendetwas abfrieren und mit Sicherheit, hat er sie nicht hergebracht um das Gebäude von außen zu bewundern. Im Inneren befinden sich viel mehr hübsche Sachen, die sie bewundern kann und in einigen von diesen möchte er sie nun dann bald sehen. Schüchtern, fast so wie bei ihrem zweiten Aufeinandertreffen, geht sie neben ihm her, auf das prunkvolle Gebäude zu, an welchem viele Menschen vorbei gehen, aber nur sehr wenige hinein, vor allem um diese Uhrzeit, immerhin schließt es schon bald.
 

Ohne zu zögern, drückt er die schwere edle Eingangstür auf, stellt sich in diese um sie aufzuhalten, während seine hübsche Begleitung durch diese hindurch schreitet, oder viel mehr schleicht, als dürfte sie nicht hier sein. Als wäre sie nicht erwünscht und müsste sich vor allen verstecken, weil keiner sehen darf dass sie hier ist. Es ist nicht ihre Welt, aber seine und er will dass sie ein Teil davon wird, sie hat es verdient, in so einer Welt zu leben. Eingeschüchtert blickt sie sich um, ihre Schüchternheit zaubert ihm immer wieder ein kleines Lächeln auf die Lippen. Und dabei wird ihr nicht einmal bewusst sein, dass nur sie das schafft, ihn mit so Kleinigkeiten zum Lächeln zu bringen. Er legt einen Arm um ihre Taille um sie weiter zu führen, tiefer in das Gebäude, vorbei an den Geschäften mit dem Schmuck, Schuhen, Handtaschen, Pelzen, teuren Frisören und Nagelstudios, hinweg über den Marmorboden. Er selbst findet es absurd, wie manche Auslagen alleine so aussehen als würden sie mehrere Tausend Dollar kosten, so wie sie gestaltet sind.
 

Kurz wendet Sasuke seinen Blick wieder auf die Rosahaarige, mustert sie einen Moment, wie sie da neben ihm hergeht, sich allem Anschein nach, klein und unbedeutend neben all diesen Kleidern vorkommt. Kleider von denen sie wohl träumt, aber nie in Erwägung gezogen hätte, je eines zu besitzen, weil das nicht ihre Welt ist. Aber genau das sollte sie sein. Ihre Welt, in der ihr all diese Sachen zu Füßen gelegt wird. Lächelnd bettet er seine Hand wieder auf ihrer Taille, um ihr zu zeigen dass er auch noch da ist, in mitten all dieser unglaublich teuren Kleider und Dinge, gleichzeitig dirigiert er sie so stumm, in die Richtung, die er anstrebt, in das Geschäft, welches er im Auge hat. Normalerweise würde er ihr ein rundum Wohlfühlpaket schenken, mit Frisör und Maniküre, doch dafür haben sie heute nicht genug Zeit. Aber an einem anderen Tag, wird er sie sicherlich noch damit verwöhnen.
 

Die Augen der Haruno, neben ihm, weiten sich als sie die Boutique betreten. Ihre Augen strahlen mit den Kleidern um die Wette, und doch traut sie sich keinen Schritt näher an sie heran zu treten. Der Uchiha muss leise lachen, wegen ihrer Schüchternheit, bestimmt schwingt auch ein Hauch Angst mit, dass sie eines der Kleider kaputt machen könnte und es dann abbezahlen muss. Aber das ist heute egal. Heute darf sie alle Kleider anziehen, die sie will. Sanft nimmt er ihre Hand und zieht sie weiter mit sich ins Innere des Geschäfts. Er wusste es würde ihr hier gefallen, auch wenn sie sich fühlt wie eine kleine Maus in einem großen edlen Haus. Der Schwarzhaarige lächelt leicht und lässt seinen Blick über all die Kleider schweifen, schon jetzt fallen ihm ein paar ins Auge, die sie unbedingt anprobieren muss. „Was machen wir hier?“, erkundet sich die Blaugrünäugige leise und schüchtern bei ihm. „Ein kleinwenig shoppen.“, antwortet er gelassen darauf. „Was?“, fragt die Rosahaarige erstaunt und schaut ihn mit großen Augen an. „Aber…“, will sie schon darauf reagieren und irgendetwas erwidern, doch er will sie gar nicht zu Wort kommen lassen, nicht hören was er sowieso schon weiß. Ihr sind diese Kleider viel zu teuer. „Such dir aus was du willst. Egal wie viele, egal wie teuer. Du kannst jedes Kleid anprobieren, welches du willst. Mach dir keine Gedanken um die Kosten.“, unterbricht er sie und streicht ihr eine Strähne hinters Ohr. Der sonst so strenge Dutt, liegt heute schon locker an ihrem Hinterkopf, sieht aber genau so hübsch aus, wie wenn sie offene Haare hätte.
 

„Aber wieso?“, will sie nun wissen. Der Dunkelblauäugige lächelt ihr leicht zu. Es spricht nicht einmal die Neugierde aus ihr sondern einfach nur Unglauben. „Weil ich dir einfach eine Freude machen möchte. Ich erwarte und verlange nichts dafür.“, antwortet er ihr darauf, denn es ist wahr, abgesehen von der Tatsache, dass sie die Kleider hin und wieder einmal trägt wenn sie ihn begleitet. „Und jetzt verschwende die Zeit nicht mit Fragen, sondern zieh die Kleider an, von denen du sonst nur zu träumen wagst.“, er kann nicht anders als Lächeln, während er mit einem Kopfnicken auf all die Kleider um sich deutet und sie leicht in deren Richtung schubst. Einen Moment zögert sie noch, wirft ihm nochmals einen prüfenden Blick zu, ehe sie auf die Kleider zugeht und sie durchsieht.
 

Lautlos seufzt Sasuke auf, öffnet seinen Mantel und streift ihn von seinen Schultern, er öffnet auch den Knopf seines Anzugsjacketts, ehe er sich auf die Couch setzt, den Mantel ordentlich über die Rückenlehne hängt. Kurz blickt er sich um in der Boutique, welche so edel eingerichtet ist wie das gesamte Kaufhaus. Kleider werden mit Schaufensterpuppen ausgestellt, tummeln sich auf Kleiderbügeln. Vor der Couch ist ein kleines Podest aufgebaut, während an den Wänden mehrere Spiegel hängen, und einer auch auf dem Podest steht. Generell erinnert ihn dieses Abendmodengeschäft viel mehr an ein Brautmodengeschäft als an eine Boutique, aber trotzdem hat diese Boutique, die besten Kleider in ganz New York.
 

Schweigend zieht er sein Smartphone hervor, überprüft die Mails und eingegangen Nachrichten, während sich die junge Ballerina in das Kleidermeer gestürzt hat. Ein Punkt der ihm ganz gelegen kommt, denn so kann er schon an der nächsten Überraschung für sie arbeiten, sein Weihnachtsgeschenk für sie. Er hat nicht lange überlegen müssen, er wusste dass das einfach das perfekte Geschenk für sie sein wird. Bald ist Weihnachten, es sind nur noch Tage, kaum mehr als eine Woche. Wenn alles so klappt wie er es sich vorstellt, wäre es einfach nur perfekt, würde es zusätzlich auch noch bald schneien, wäre es wohl einfach nur wahnsinnig perfekt. Er weiß nicht einmal genau wie er es beschreiben soll. Sein Blick hebt sich, als er schüchterne Schritte hört, begleitet von einem leisen Rascheln und den Absätzen von Stöckelschuhen, wohl eine der Verkäuferinnen, die sie begleitet. Etwas verlegen steigt sie auf das Podest und blickt ihm schüchtern entgegen, in ein feines schwarzes Etui-Kleid gehüllt, mit einem Oberkörper aus Spitze und feinem Satin. „Hübsch, steht dir.“, lächelt er ihr zu, sogar das schwarz passt sehr gut zu ihren Haaren und Augen, lässt sie aber nicht zu blass wirken. „Mir reicht dieses kleine Schwarze. Du brauchst mir nicht mehr kaufen.“, gibt sie im nächsten Moment schon von sich. Er muss leicht schmunzeln, es hätte ihn auch gewundert wenn sie einfach so ohne weiteres Wenn und Aber, mehrere Kleider genommen hätte. Das ist einfach nicht ihre Art. „Will ich aber.“, meint er gelassen, hebt seine Hand und deutet mit einem Finger auf ein Kleid, welches eine der Schaufensterpuppen trägt. „Probiere das einmal an.“, weist er sie an, denn er weiß, dass sie nicht in die Kleider steigen will, in denen sie sich wie eine Prinzessin fühlen könnte. Aber eben das will er doch erreichen.
 

„Okay.“, murmelt sie schüchtern, während die Verkäuferin das Kleid schon von einer Stange sucht und es mitnimmt in die Garderobe nach hinten. Ein Schmunzeln liegt auf den Lippen des Uchihas, als er sie beobachtet, wie sie schüchtern der Verkäuferin folgt. Sie wird schon noch die Kleider finden in denen sie sich wie eine Prinzessin fühlt und auch wie eine aussieht. Auch wenn sie jetzt noch am liebsten das Gebäude verlassen würde. Das wird sicherlich schon noch, immerhin haben sie Zeit, denn das Geschäft sperrt erst zu wenn er es sagt. Sein Handy vibriert in seiner Hand und verlangt so nach seiner Aufmerksamkeit, welche er dem Gerät auch gleich widmet. Eine neue Mitteilung wird ihm auf dem Bildschirm angezeigt. Eine Nachricht von seinem großen Bruder.
 

Du bist mal wieder nicht aufzufinden. Lass mich raten, du bist bei diesem Mädchen, oder? Sie muss wohl wirklich etwas ganz Besonderes sein.
 

Sasuke lächelt leicht, als erneut Rascheln seine Aufmerksamkeit, auf sich zieht. Er hebt seinen Blick wieder. Mustert die junge Ballerina in dem dunkelgrünen Kleid, trägerlos und aus Chiffon, mit einer aufwendigen Verzierung an der linken Brust und nur einer Schicht Chiffon, die bis zum Boden reicht. Er kann sehen dass sie ein Lächeln zu unterdrücken versucht. Er lächelt ebenso. „Wunderhübsch, und fühlst du dich wie eine Prinzessin?“, erkundet er sich sogleich, denn aussehen wie eine tut, sie auf jeden Fall in diesem Kleid. Das Lächeln, welches sie zu unterdrücken versucht, stiehlt sich auf ihre Lippen und verrät sie. „Ja, aber ich brauche doch kein Kleid um mich wie eine Prinzessin zu fühlen.“, erwidert sie verlegen. Er lächelt leicht, denn das ist eine Antwort die ihm kaum eine Frau gegeben hätte. Eine Aussage in der Weisheit mitschwingt. „Das mag sein. Aber heute Abend will ich dass du dich in jedem Kleid wie eine Prinzessin fühlst. Und wir werden erst gehen wenn du fünf Kleider gefunden hast, in denen du so lächelst, wie gerade eben.“, erwidert er darauf. Die Rosahaarige lächelt verlegen und senkt direkt auch ihren Blick wieder, ebenso verlegen, während sie von dem Podest steigt und vorsichtig zurück zu den Garderoben tapst.
 

Der Schwarzhaarige senkt lächelnd seine Aufmerksamkeit wieder hinab auf das Smartphone und die Bemerkung seines Bruders. Sie entscheidet sich gegen das FBI, um ihnen beiden eine Chance zu geben, eine Chance sich näher kennen zu lernen, eine Chance für das was sich daraus vielleicht entwickeln könnte. Sie ist zufrieden mit kleinen Dingen, obwohl man ihr viele große bietet. Ob sie besonders? Kurz wirft er einen Blick zu den Garderoben nach hinten, von wo aus sie soeben zu ihm kommt und seinen Blick einfängt und an sich fesselt. Sie sieht aus wie eine Prinzessin. In diesem pompösen Ballkleid, welches ihr gleichzeitig ungemein schmeichelt, die Farbe der Schnitt, die simplen Verzierungen. Ein Lächeln liegt auf ihren Lippen. Das Kleid ist wie für sie gemacht. Ihr Lächeln steckt ihn an, als er sich aufrichtet und sie betrachtet, während sich in seinem Kopf die Buchstaben zu Wörtern bilden, die er seinem Bruder gleich in einer Textnachricht schreiben wird.
 

Du hast keine Ahnung wie besonders sie ist.

Kapitel 9

Ein Schnauben kommt über die Lippen des Mannes, welcher in einen schwarzen Maßanzug gekleidet, auf der dunklen Rückbank des Fahrzeuges sitzt. Mit der Hand fährt er sich genervt über das Gesicht. Seine Nerven sind strapaziert, auch wenn sich langsam die Erleichterung in ihm ausbreitet, mit jedem Meter den sie sich weiter entfernen von diesem Gebäude, von dieser Frau, mit welcher er leider als Geschäftspartner zu tun hat. Itachi hat es mit Erfolg auf ihn abgewälzt. Ein Punkt für den er ihn hasst, aber auch versteht, denn diese rothaarige Frau frisst ihm persönlich dafür beinahe aus der Hand. Sie zeigt ihr Interesse an ihm so offensichtlich, hat keine Probleme damit es zur Schau zu stellen und ihm nicht nur unterschwellig jedes Mal mindestens 10 Avancen zu machen. Aber egal wie hoch ihr Interesse an ihm ist, ist seines an ihr so gering, wie wenn ein Reissack in China umfallen würde. Es interessiert ihn kein bisschen.
 

Weswegen er auch alle Termin mit dieser Frau immer so weit vor sich herschiebt wie es ihm möglich ist. Denn sie will auch nicht verstehen, dass er kein Interesse hat und auch nie haben wird. Trotzdem rutscht sie jedes Mal ganz nah zu ihm, hat bei jedem Mal wohl ein Kleid an, was noch mehr zeigt, als das vorherige. Mittlerweile wagt er schon zu behaupten dass sie weder Stil noch Niveau hat, aber das stört sie nicht. Aber ihn. Jedes Mal nach einem Meeting mit ihr will er entweder stundenlang duschen, und jeglichen Kontakt mit ihr von sich waschen, oder aber den Stress den sie in ihm aufbaut, in einem Boxsack abbauen oder sich an irgendeinem anderen Trainingsgerät austoben. Diese Frau strapaziert nicht nur seine Nerven und führt dazu dass er gestresst wird, sondern macht ihn auch irgendwie immer aggressiv. Nicht immer, aber ziemlich oft. Manchmal reicht wirklich, zu duschen, ohne irgendwie Stress abzubauen. Wie an diesem Tag auch wieder. Eigentlich könnte er direkt nach Hause fahren und duschen, da er im Moment wirklich nichts in der Firma zu tun hat und auch nicht gebraucht wird.
 

Aber ihm schwebt am heutigen Tag etwas anderes vor. Zum einen hat er gerade Lust auf einen Kaffee und zum anderen hat er einfach nur das Bedürfnis nach der Gesellschaft eines einzigartigen, besonderen Lebewesens. Das er sogar wagt mit einem Engel zu vergleichen. Denn ihre Nähe, ihre Gegenwart und ihr Lächeln, sind viel besser als jegliche, reinigende Dusche. „Nathan, vergiss das Büro, wir fahren wo anders hin.“, weist er den Fahrer an, während er sich beinahe schon müde über die Augen fährt. „Ja wohl, Sir.“, kommt von seinem Fahrer die Antwort und reiht sich sogleich in eine andere Spur ein. Nathan, seit Jahren schon sein persönlicher Fahrer und ein guter, recht schweigsamer Mann und irgendwo vielleicht auch sein Freund, versteht sofort was er mit der Aussage „woanders hin“ meint. So bezeichnet der Uchiha das Haus in dem Sakura wohnt, um nicht sein Herz offen zu legen und zu sagen, zu der Frau die ihn verzaubert hat und das Licht in einem dunklen Tunnel für ihn ist. Nein, so ein offenkundiger Mann ist er nicht und auch wenn er es nicht so formuliert, weiß Nathan doch sowieso, dass es genauso ist. Immerhin kutschiert er ihn oft zu manch einem Ort, wo er nur wegen ihr hinfährt. Ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen. Sakura ist wirklich besonders. Bei keiner anderen würde er auf die Idee kommen, sie nur für einen Kaffee spontan aufzusuchen. Aber sie ist es wert, sie ist jede Sekunde wert.
 

Leise seufzend lehnt er seinen Kopf zurück an die Kopfstütze, richtet seinen Blick nach draußen. Es ist noch relativ früh am Tag, die Mittagszeit ist gerade mal vorbei, der Tag noch hell, auch wenn er durch die dichten Wolken über New York, ziemlich trüb wirkt. Nicht sehr motivierend das Wetter und Schnee wurde auch noch keiner prophezeit obwohl es nur noch wenige Tage bis Weihnachten ist. Also wird es allem Anschein nach, keine weiße Weihnachten dieses Jahr geben. Eine Tatsache die ihn für einen Augenblick wirklich traurig stimmt, aber wenn er an seinen Plan denkt, welcher so aussieht das er die Haruno an dem Tag wieder entführt und überrascht, dann verfliegt diese Traurigkeit sofort wieder. Leicht schüttelt er den Kopf. Was macht diese Frau nur mit ihm? Seit Jahren hat er das was er sich jedes Jahr gewünscht hat, keinen Schnee, und genau dieses Jahr stimmt ihn genau das traurig. Ein amüsiertes Lächeln legt sich auf seine Lippen. Das schafft auch nur Sakura.
 

Zu welcher er in diesem Augenblick unterwegs ist. Zu seinem Glück hat sie erst in ein paar Stunden Training, weswegen sich ein Kaffee locker ausgeht, wenn nicht sogar zwei. Ein vorfreudiges Gefühl breitet sich in ihm aus, allein bei dem Gedanken gleich wieder vor ihr zu stehen. Aber wie soll er auf sich aufmerksam machen? Soll er sich jetzt schon ankündigen mit einer Nachricht oder einem Anruf? Nein, er will viel lieber ihr überraschtes Gesicht sehen, wenn er plötzlich vor ihr steht. Er mag diesen Ausdruck auf ihren Zügen und in ihren Augen, diese Überraschung gemischt mit Freude. Er könnte einfach nur an der Tür klingeln und sie an der Wohnungstür überraschen. Da er sie letztens bis zur Haustür begleitet hat, weiß er ja nun genau wo sie wohnt, da hatte er auch direkt die Chance genutzt und gefragt zu welcher Seite hinaus ihr Zimmer liegt. Und ihr Fenster ist eben jenes, welches zur Straße hinaus liegt. Am liebsten würde er ja einfach einen Schneeball dagegen werfen, aber dafür braucht man Schnee, den sie noch immer nicht haben.
 

Sasuke erkennt direkt die Straße, als sein Fahrer den Wagen in diese lenkt. Er seufzt leise auf. Scheint so als müsste er wohl zur alternativen Variante greifen und kleine Steine nehmen, um sie gegen ihr Fenster zu werfen. Er findet diese Methode einfach irgendwie schöner, einfach besonders, weil es nicht das typische an der Tür klingeln ist. Das Auto hält und der Uchiha steigt schweigend aus, wendet seinen Blick auf die andere Straßenseite um. Die Haustür zum Mehrfamilienhaus der Haruno fällt soeben zu und sein Blick haftet sich an die junge Frau, welche aus eben dieser gekommen ist. Er kann nicht anders, als Lächeln als er das Lächeln auf den Lippen der jungen Frau sieht. Sein Wagen fährt weg und er begibt sich auf die andere Straßenseite zu der jungen Frau, die er soeben überraschen wollte. Er kann sie summen hören, während sie den Müll rausbringt. Es wundert ihn selber das er die Melodie schnell als „All I want for christmas is you“ identifizieren kann. Gleichzeitig wünscht er sich einfach nur, dass sie singen würde statt zu summen. Sasuke ist sich einfach sicher, dass sie auch dieses Talent von ihrer Mutter geerbt haben wird.
 

Leise nähert er sich ihr, ein Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er ein paar Schritte schräg hinter ihr stehen bleibt. „Ich bin zwar nicht Santa Claus und kann Wünsche erfüllen, aber vielleicht kann ich trotzdem für eine gewisse Zeit zumindest Abhilfe schaffen.“, erhebt er seine Stimme um auf sich aufmerksam zu machen. Schnell dreht sich die Rosahaarige um, nachdem sie den Müll in die Tone geworfen hat. Ihr ganzes Auftreten ist von überraschen gezeichnet, zu welchem sich langsam Freude mischt, als sie realisiert dass es wirklich er ist. „Hey.“, grüßt er sie lächelnd, freut sich einfach sie wieder zu sehen. „Hey.“, erwidert sie ebenso mit einem Lächeln auf den Lippen und macht zwei Schritte auf ihn zu. „Was machst du denn hier?“, erkundet sich Sakura überrascht und auch etwas schüchtern. Er wird doch nicht wirklich nur wegen ihr hier sein. Auch wenn er solche Sachen öfters macht, kann sie es trotzdem irgendwie noch immer nicht ganz glauben. Sie ist doch so unbedeutend in einer Welt wie seiner. „Ich hatte gehofft, mit dir einen, oder auch zwei, Kaffee trinken gehen zu können, bevor du später zum Training musst.“, antwortet er brav auf ihre Frage. Erstaunt betrachtet sie ihn. „Nur Kaffee? Kein Shopping?“, hakt sie sicherheitshalber noch einmal nach. Das letzte Mal hatte er auch gemeint er holt sie ab und dann ist sie im glamourösesten Kaufhaus der Stadt gewesen und hat sündhaft teure Kleider anprobiert.
 

Der Schwarzhaarige lacht leise auf. „Nur Kaffee, vielleicht auch Kuchen aber nein, kein Shopping oder etwas anderes.“, bestätigt er ihr nochmals, kann aber das Lächeln auf seinen Lippen nicht unterdrücken. Für einen Moment betrachtet sie ihn nachdenklich, ehe auch sie wieder lächelt. „Okay.“, stimmt sie seinem Vorschlag zu, hebt die Hand und wendet ihm einen Augenblick lang die Handfläche zu. Eine Geste die er auch ohne Worte verstehen würde. „Warte kurz, ich hole nur schnell meine Sachen.“, gibt sie zusätzlich von sich. Kurz nickt Sasuke zustimmend, ehe sie sich umdreht und wieder zurück ins Haus geht. Schweigend hebt der Schwarzhaarige seinen Blick in den Himmel. Noch immer wartet er darauf dass dicke, weiße Flocken aus diesem Fallen, sich auf die Erde legen und alles sanft zudecken. Er kann nicht leugnen, dass er auch einfach nur Sakuras Gesicht sehen will, wenn sie die Flocken sieht, wenn sie sich freut, dass es schneit. Sie selbst würde inmitten der weißen Pracht wohl einfach nur wie ein Engel wirken. Wie er hofft, dass sie irgendwann sein Engel sein wird Sein eigener, persönlicher Engel, obwohl er gar nicht weiß womit er diesen Engel verdient hätte.
 

Leise fällt eine Tür wieder ins Schloss. Das Geräusch holt ihn sogleich aus seinen Gedanken und er senkt den Blick wieder auf die Umgebung um sich herum ab. Die Rosahaarige kommt langsam wieder zu ihm, ordentlich eingepackt in ihre warme Winterjacke und ihren Schal. Eine Haube verdeckt ihre Ohren um diese warmzuhalten, während sie ihre Hände in die Jackentaschen gesteckt hat, um auch diese dort vor der Kälte zu schützen. Der Träger ihrer Trainingstasche drückt sich quer über ihren Oberkörper in die Jacke, und diese an den Körper darunter. Er muss leicht Lächeln als er sie erblickt. Allein ihr Anblick reicht dass ihm warm wird, nicht nur wegen ihrer warmen Kleidung, sondern wegen ihr allein. Selbst im Pyjama würde sie diese Wärme in ihm entfachen. „Okay.“, murmelt sie ihm leise zu, vermittelt ihm so, dass sie bereit ist und sie gehen können. Sein Lächeln lässt sie sogleich verlegen ihren Blick senken, was sie doch auch ein bisschen verärgert. Seit Wochen kennt sie ihn nun schon und trotzdem ist sie noch immer so schüchtern in seiner Nähe. Dass sie sich einfach nur stumm die Frage stellt, ob sie wohl jemals diese Schüchternheit ablegen wird? Und auch wenn es jetzt ziemlich weit hergeholt ist, aber immer wieder stellt sie sich diese Frage, ob sie jemals, wenn sie vielleicht sogar geheiratet haben, ihre Schüchternheit ihm gegenüber ablegen wird, oder ob sie seine Blicke für immer und ewig, verlegen stimmen werden, dass sie ihren Blick schüchtern zu Boden senkt.
 

„Vorsicht.“, vernimmt sie von der Seite, ein leichter Ruck geht durch ihren Körper und sie stolpert nach rechts, gegen einen Körper. Das Klingeln einer Fahrradglocke hallt leise in ihrem Kopf wieder, zeigt ihr, wovor Sasuke sie soeben bewahrt hat. Einen Augenblick lang beobachtet er sie noch, ehe er den Blick wieder nach vorne richtet und weiterhin wachsam die Umgebung absucht, um sie vor allen Gefahren zu beschützen, sowie vor dem Radfahrer gerade eben. „Alles okay? Du bist so in Gedanken versunken.“, bemerkt er fragend. Das letzte Mal als sie so war, hatte das FBI seine Finger im Spiel. Haben diese sie etwa wieder aufgesucht und ihr vielleicht Angst eingeflößt. „Äh ja, tut mir Leid.“, gibt sie von sich, kratzt sich verlegen am Kinn und senkt den Blick wieder zu Boden. „Was beschäftigt dich denn so?“, fragt er leise weiter. Sie seufzt leise auf. „Meine Schüchternheit.“, gibt sie schließlich zu. Erstaunt blickt er wieder zu ihr. Es überrascht ihn etwas, dass sie eben dies, ihm gegenüber so offen zugibt. Lässt ihn doch eben genau diese Tatsache für einen Augenblick an ihrer Schüchternheit zweifeln, die sie zum Teil so zu belasten scheint. „Mach dir darüber keinen Kopf. Ich glaube, dass eben diese Schüchternheit dich zu etwas besonderem macht. Zu dem der du bist. Diese junge Frau, die selbst mit abgeschlossenem Studium, noch Schüchtern ist. Ich finde es einfach süß, ich finde dich süß, das ist etwas was nicht jede Frau von sich behaupten kann. Viele sagen es einfach von sich selbst, versuchen es zu sein, aber sie sind es nicht, nicht so wie du.“, erwidert er und schenkt ihr ein aufmunterndes Lächeln. Überrascht wegen seinen Worten blickt sie zu ihm auf. Er lacht leise auf, seine Hand hebt sich zu ihrem Kopf, legt sich auf ihre Mütze und bewegt sich auf dieser hin und her, als wollte er ihr durch die Haare wuscheln. Schiebt ihr damit aber schlussendlich nur die Mütze ins Gesicht und über die Augen.
 

Die Rosahaarige bleibt sogleich stehen, und richtet ihre Haube wieder, fixiert mit ihrem Blick, das grinsende Gesicht des Uchihas, was sie direkt wieder erröten lässt, das sie am liebsten, einfach die Haube wieder zurück über ihre Augen schieben würde. Leise lacht er auf und bettet seine Hand wieder auf ihrem Kopf, schiebt sie zurück und so ihre Haube wieder nach oben, welche sie wirklich wieder über ihre Augen geschoben hat, ohne es selber wirklich wahr zu nehmen. „Süß, sagte ich doch.“, meint er nur leise mit einem Lächeln. Verlegen starrt sie zu Boden. „Lass uns weitergehen, dass wir wieder ins Warme kommen.“, gibt er weiter von sich, legt seine Hand auf ihren Rücken und schiebt sie sanft ein Stück vor um, sie dazu zu bewegen wieder los zu gehen. Brav folgt sie seiner stummen Aufforderung und geht leise wieder neben ihm her. Nach wenigen Schritten biegen sie schließlich um eine Hausecke, als sich schon ein Café in das Blickfeld der Haruno schiebt. Rotbraune Fensterläden umrunden die Fenstergläser, welche zu einem Teil von goldenen Stangen in kleine quadratische Kacheln geteilt werden. Alte Laternen hängen dazwischen und dienen am Abend einer ausreichend Beleuchtung des Gehwegs vor diesem Café Es sieht sehr freundlich und gleichzeitig auch etwas edel aus, dass sie sich schon Gedanken wegen der Preise für eine Tasse Kaffee macht. Gleichzeitig überrascht es die Rosahaarige auch nicht, dass Sasuke gerade auf dieses Café zusteuert.
 

Einen Augenblick später haben sie das Etablissement schon erreicht. Der Schwarzhaarige tritt sogleich vor zieht die Eingangstür auf und lässt seine hübsche Begleitung vor sich eintreten, folgt ihr einen Augenblick später ins warme Innere. Der Duft von Kaffeebohnen begrüßt die beiden sogleich. Leise klirrt das Geschirr, wenn die Tassen auf die Unterteller abgestellt werden. Einige Gäste sitzen auf den Plätzen verteilt, plaudern mit deren Bekannten oder lesen gemütlich ihre Zeitung, während sie an ihrem Heißgetränk nippen. „Wollen wir uns dorthin setzen?“, schlägt der Uchiha vor und deutet auf einen Tisch, hat allem Anschein nach schon einen Platz gesucht, während die Blaugrünäugige sich noch umgesehen hat und sich auch hat beeindrucken lassen von der Lokalität. „Klar.“, stimmt sie ihm, nach einem flüchtigen Blick auf den Tisch zu und folgt ihm zu dem Tisch, bei einem der Fenster. Er lässt ihr den Vortritt und folgt ihr direkt zu dem Tischchen, welches er ausgewählt hat.
 

Die Rosahaarige streift die Tasche ab und stellt sie neben dem Sessel auf den Boden, ehe sie sich aus ihrer Jacken schält und diese über die Lehne hängt, einen Augenblick später selber schon auf dem Sessel Platz nimmt. Ihre Haube stopft sie einfach nur in einen der Ärmel, anschließend fährt sie sich mit den Fingern durch die Haare, um das Chaos welches er in diesen verursacht hat, wieder zu ordnen. Ein Lächeln liegt auf den Lippen des Uchihas, als er sie dabei beobachtet. Auch sein Mantel hängt über der Rückenlehne seines Sessels, seinen Schal hat er ebenso einfach in einen er Ärmel gesteckt und bei seiner Anzugsjacke den Knopf geöffnet, dass der Stoff sich nicht um seinen Oberkörper spannt, wenn er sitzt. Als die Haruno seinen Blick bemerkt senkt sie ihren Verlegen auf das Tischchen, betrachtet einen Augenblick, die dezente, weihnachtliche Dekoration, ehe sie die Karte zur Hand nimmt um die Angebote zu studieren. Schon jetzt weiß sie, dass sie sich letzten Endes für einen Tee entscheiden wird und auch bei diesem keine andere Variation wählen wird.
 

Einer der Kellner kommt nach wenigen Minuten zu ihnen und fragt sogleich nach ihren Wünschen. Sasuke bestellt wie üblich einen Kaffee, wobei sie selber kaum den Unterscheid zwischen all den Sorten und Arten weiß. „Einen Darjeeling Tee bitte.“, bestellt sie die Schwarztee-Sorte die sie so mag, aber selten wo findet, weswegen sie meist einen Earl Grey Tee trinkt. Der Mann nickt und wendet sich um, überlässt die beiden wieder ihrer Zweisamkeit. Kurz blickt Sakura aus dem Fenster, ehe sie leise und etwas niedergeschlagen seufzt. „Am Donnerstag ist Weihnachten, wie soll man bei dem Wetter nur richtig in Weihnachtsstimmung kommen?“, murmelt sie mehr zu sich selber als zu ihrer Begleitung, welche ihr trotzdem aufmerksam zu hört. Auch der Dunkelblauäugige sieht daraufhin kurz aus dem Fenster und zu den dunklen Wolken nach oben, die den Himmel verhängen. Schon alleine wegen ihr wünscht er sich dieses Jahr Schnee, weil es sie glücklich machen würde und darum geht es ihn. Sie glücklich zu sehen. Ihm ist egal wie mies es ihm geht, Hauptsache sie ist glücklich. „Hast du am Donnerstag Zeit? Ich würde gerne mit dir den Nachmittag verbringen.“, wendet er das Thema auf den Tag um, um den es zur Zeit einfach geht, egal wo man hin geht oder sieht. Einen Moment über den rasanten Themenwechsel verwundert, betrachtet sie ihn, ehe sie in ihrem Kopf kurz den Plan für eben diesen Tag durchgeht. „Ino und ich fahren am Abend zu meinem Vater, bei ihm feiern wir, da kommen mein Bruder und Inos Eltern zusammen und wir feiern alle gemeinsam, aber davor habe ich Zeit. Was schwebt dir den vor?“, erkundet sie sich schließlich mit einem leichten Lächeln. „Ich habe da schon etwas geplant.“, lächelt er etwas geheimnisvoll und lehnt sich ein Stück zurück, um den Kellner Platz auf dem Tisch zu machen, dass dieser den Kaffee auf diesem abstellen kann. „Dankeschön.“, murmelt auch Sakura, als der Angestellte das kleine Tablett vor ihr abstellt. Ein kleines Kännchen Milch steht neben der Tasse, auf einem Teller liegen mehrere Briefchen Zucker bereit.
 

„Und was genau? Wie lang wird es dauern? Ino und ich müssen schließlich auch noch zu meinem Vater fahren.“, fragt sie neugierig und doch auch ein bisschen schüchtern, weiter. Was hat er dieses Mal wieder geplant? Ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen, ehe er einen Schluck von seinem heißen Kaffee nimmt, die stille Pause zwischen ihnen beiden so verlängert und ihr ihre Antwort für weitere Minuten vorenthält. Langsam setzt er die Tasse wieder ab und erwidert ihren Blick. „Keine Sorge.“, gibt er gelassen von sich, „Mein Fahrer wird euch rechtzeitig bei deinem Vater absetzen. Wann müsst ihr dort sein?“, lässt er mit seiner Antwort ihre erste Frage einfach so außen vor. „Kurz vor 21.00 Uhr wäre es gut. Aber man fährt fast 45 Minuten hin.“, merkt sie an, beobachtet ihren Gegenüber, immer noch neugierig. Was hat er nur für diesen besonderen Tag geplant. „Das passt dann genau, dass wir noch deine Sachen holen können, bevor er euch fährt.“, kommt er zufrieden von dem Uchiha, dem das ganze sehr gut in seinen Zeitplan zu passen scheint. „Schön.“, sie lächelt leicht, „Und was planst du für Donnerstag?“ Ihre Neugierde zaubert ein Lächeln auf seine Lippen. Sie hofft noch immer auf eine Antwort, oder zumindest auf einen Hinweis. Er steht immer so überraschend vor ihr, dass sie jetzt einfach hofft etwas zu erfahren, wo er es schon vorher ankündigt. „Das werde ich dir nicht verraten, immerhin will ich dich überraschen.“, erwidert er mit einem kleinen Lächeln, er wirkt dabei beinahe frech auf sie. Ein Punkt der sie überrascht, sie wusste nicht, dass er auch frech sein kann, sie hat es nicht einmal für möglich gehalten, dass jemand wie er eine freche Seite hat. „Du bist gemein.“, murmelt sie ihm etwas trotzig zu, ehe sie ihre Tasse an ihre Lippen hebt und einen Schluck von dem Tee nimmt, in welchem sie schon die ganze Zeit die Milch und den Zucker verrührt.
 

Leise lacht der Schwarzhaarige auf, hält mit seiner Tasse vor seinem Mund inne, um diese erst anzusetzen, wenn er nicht mehr lacht, um sich nicht mit der schwarzen, heißen Flüssigkeit anzuschütten. Sein Blick fixiert plötzlich einen Punkt außerhalb des Fensters, welchem er schließlich folgt. Die Rosahaarige beobachtet ihn dabei, bis plötzlich eine Person beim Fenster vorbei geht. „Bitte nicht.“, murmelt Sasuke im nächsten Moment, legt die Hand über seine Augen und stellt die Tasse wieder ab ohne einen Schluck davon genommen zu haben. Verwirrung legt sich in den Blick der Haruno, während die Tür des Cafés aufgeht und eine Person das Lokal betritt, mit wenigen Schritten den Tisch der beiden erreicht. Perplex hebt die Blaugrünäugige ihren Blick auf den jungen Mann, welcher dort steht, ein Grinsen auf den Lippen mit strahlend blauen Augen und blondem Abstehenden Haar. „Hey, Sasuke, was machst du denn hier? Warum bist du nicht im Büro?“, kommt es von dem Blonden, welcher die Hand auf die Schulter des Uchihas legt. Dieser brummt genervt und senkt die Hand von seinen Augen. „Kaffee trinken.“, grummelt er dem Neuankömmling zu, welcher einen der Sessel zurück zieht und sich gelassen an ihrem Tisch sinken lässt. Sein Blick richtet sich nun auf die Rosahaarige, die die beiden verwundert betrachtet.
 

„Oh hey. Du musst diese sagenumwobene Sakura sein.“, lächelt er ihr freundlich zu. Überrascht zieht sie die Augenbrauen hoch. „Sagenumwobene?“, wiederholt sie fragend. „Ja.“, der Blonde lacht auf. „Weil du es geschafft hast, das dieser Typ hier zu einem Geist in der Arbeit wurde.“, mit dem Daumen deutet er dabei auf den Schwarzhaarigen neben sich, welcher nicht so sehr davon begeistert zu sein scheint, dass er da sitzt. „Ach wirklich?“, wiederholt sie mit einem fragenden Blick auf den Uchiha. „Naruto.“, brummt dieser beinahe bedrohlich. „Ach ja.“, bemerkt der Blonde plötzlich. „Ich bin Naruto Uzumaki.“, stellt sich der Neuankömmling vor und reicht ihr freundlich die Hand. „Sakura Haruno.“, erwidert die Blaugrünäugige schüchtern, denn nun liegt die Aufmerksamkeit von zwei Männern auf ihr. Während der Uzumaki sie neugierig und mit strahlenden Augen betrachtet, liegt der Blick der Schwarzhaarigen eher desinteressiert und beinahe genervt auf ihr, aber sie weiß und vor allem sie merkt, dass es nicht wegen ihr ist. Sondern dass ihn die Anwesenheit der Hellblauäugigen stört. „Schön dich kennen zu lernen.“, lächelt dieser ihr gut gelaunt zu, scheint die bedrohliche Aura seines Freundes nicht wahrzunehmen oder aber einfach zu ignorieren. Die Rosahaarige will gerade höflich darauf antworten, als dieser bereits weiter redet. „Aus dem da, ist nämlich kaum ein Wörtchen rauszubekommen. Würde ich ihn nicht so gut kennen, würde ich bis heute nicht wissen warum er in letzter Zeit dauernd weg ist.“, erklärt Naruto mit einem Grinsen weiter, während er mit dem Daumen auf den Schwarzhaarigen neben sich deutet.
 

„Naruto.“, knurrt der Uchiha den Namen des Mannes. „Ja?“, fragt dieser gut gelaunt und blickt sich zum Dunkelhaarigen neben sich um. „Du nervst.“, murrt dieser ihm nur zu. „Wobei?“, fragt der Uzumaki verwirrt. Ein kleines Schmunzeln legt sich auf die Lippen der Rosahaarigen, während sie den Blick von den beiden Männern ihr gegenüber abwendet und diesen durch das Lokal schweifen lässt. Für einen Moment bleibt sie bei der jungen Frau hängen, welche bei der Theke steht, eine weiße Haube hält ihren Oberkopf warm, während blaue Haare, unter der Haube hervor schauen und sich über ihre Schultern ergießen. Einen Augenblick lang betrachtet sie die junge Frau, welche seitlich zu ihr steht und auf ihren Kaffee-to-go wartet. Wobei es sicherlich eher ein Tee sein wird. Sie kennt die junge Frau. Nur zu gut, immerhin hat sie mit ihr studiert. Ein schüchternes Lächeln liegt auf deren Lippen, als sie einen Schein über die Theke reicht und ihren To-go-Becher in die Hand nimmt.
 

Verwirrt schaut Sasuke seine Begleitung an, als diese plötzlich aufsteht und sich zur Seite umdreht. Sogleich ignoriert er den gleichaltrigen Mann neben sich und folgt dem Blick der Haruno, welcher sich auf eine junge Frau an der Theke gerichtet hat, welche sich in eben diesem Moment umdreht. „Hinata.“, gibt Sakura etwas lauter von sich. Die Blauhaarige hält direkt inne und blickt sich überrascht um. „Sakura.“, kommt es von ihr, ehe sie auf den Tisch zukommt. „Hey.“, begrüßt sie die Blaugrünäugige, welche sie sanft in die Arme schließt. „Hey.“, erwidert auch Hinata, als sie die Umarmung wieder lösen. „Du siehst gut aus.“, lächelt die Rosahaarige ihrer Freundin zu. „Danke, du auch.“, erwidert die Helläugige schüchtern. Überrascht hebt der Schwarzhaarige seine Augenbrauen, er hätte nicht gedacht dass es jemanden gibt, der noch schüchterner als Sakura ist. Gleichzeitig findet er es faszinierend, dass gerade sie beide auf der Bühne stehen und vor Hunderten von Menschen ihr Talent zum Besten geben, denn die Blauhaarige vor ihm ist keine geringere als die Violinistin, welcher er vor Wochen mit der Rosahaarigen bei der Probe gelauscht hat.
 

Auch Naruto scheint die Blauhaarige nun wahrgenommen zu haben, denn er stoppt plötzlich in seinem Reden, obwohl ihm schon seit Minuten keiner mehr zuhört, und erhebt sich. „Hallo.“, gibt er, überrascht und irgendwie auch fasziniert, von sich und macht so auf sich aufmerksam. Hinata verstummt und schaut schüchtern zu den beiden Männern, die an dem Tisch sitzen. „Das ist Hinata Hyuga, eine Freundin von mir.“, stellt Sakura ihre Freundin etwas verlegen vor, als sie merkt dass sie die beiden Herren vollkommen ausgeblendet und außen vor gelassen hat, vor allem dass sie Sasuke so ausgeblendet hat ist ihr peinlich. „Das sind Sasuke Uchiha und…“, die Haruno verweist auf ihre männliche Begleitung, welche ihr nur mit einem Blick dir Röte ins Gesicht treibt, ehe sie mit der Hand auf seinen Freund deutet. „Naruto Uzumaki.“, stellt sich der Blonde selber vor und reicht der Hyuga die Hand. „Es ist mir eine ausgesprochene Freude.“, fügt er hinzu, als Hinata zögernd ihre Hand in seine legt. „Es freut mich auch.“, flüstert die Blauhaarige schüchtern und zieht schnell ihre Hand wieder weg. Kurz blickt sie in die blauen Augen den Uzumakis, ehe sie ihren Blick wieder senkt und leicht errötet, während sie auf den Boden sieht.
 

Sasuke lächelt und lenkt seine Aufmerksamkeit auf die Haruno, welche ihren Blick auf ihn richtet und direkt senkt, als sie seinem Blick begegnet. Sein Lächeln wird zu einem Schmunzeln, während er wieder Naruto ansieht und sich fragt, ob er diesem wohl erklären muss, dass er seinen Blick auch mal wieder von der Violinistin abwenden sollte. „Ähm.“, murmelt diese schließlich und zieht die Aufmerksamkeit er Rosahaarigen wieder auf sich zieht. „Ich habe leider keine Zeit. Ich muss weiter, zur Probe.“, erklärt sie schüchtern ihrer Freundin, eine verräterische Röte ziert ihre Nase. „Natürlich, kein Problem.“, lächelt die Blaugrünäugige, „Wir beide sollten demnächst mal einen Tee trinken gehen.“ Die Hyuga nickt schüchtern. „Nach Weihnachten habe ich sicher Zeit.“, ein zartes Lächeln liegt auf den Lippen der Violinistin. Beinahe fasziniert beobachtet Sasuke die beiden, neben ihrer schüchternen Freundin, wirkt die Haruno so viel selbstbewusster, beinahe so als wäre sie gar nicht schüchtern, aber ein Blick zu ihm reicht und sie ist wieder so schüchtern wie zuvor. „Klar. Wir finden schon etwas.“, stimmt Sakura zu und lächelt leicht, ehe sie ihre Freundin wieder umarmt. „Es hat mich gefreut.“, verabschiedet sich die Hyuga schließlich auch von Sasuke und dem Uzumaki.
 

„Ich begleite dich. Ich bin hier sowieso nicht erwünscht.“, gibt der Blonde von sich und wirft nur kurz einen mürrischen Blick zu dem Uchiha, ehe er den Sessel wieder zurecht rückt. „Okay.“, stottert die Blauhaarige und starrt auf den Boden. „Tschüss.“, verabschiedet sich Naruto gut gelaunt, ehe er sich schon umdreht um mit der Hyuga das Lokal zu verlassen. „Wer war denn das?“, erkundet sich die Rosahaarige leise, als sie sich wieder Sasuke gegenüber auf ihren Sessel niedergelassen. „Ein Mitarbeiter von mir. Ich weiß nicht wieso ausgerechnet er mein bester Freund ist.“, murrt der Schwarzhaarige und fährt sich durch die Haare, ehe er wieder ans einem Kaffee nippt. „Ihr seid euch irgendwie ähnlich.“, bemerkt die Haruno mit einem kleinen Lächeln, bevor auch sie wieder an ihrem Tee nippt. „Was?“, kommt es ungläubig von ihm. „Naja, ich glaube er wird sie in nächster Zeit auch oft aufsuchen, oder?“, gibt sie von sich und hebt schüchtern ihren Blick. „Das ist durchaus möglich. Nur mit dem Unterschied, dass er nicht sie zur Seite ziehen wird, um sie vor einem Zusammenstoß zu bewahren, sondern eher selber gegen eine Laterne laufen wird.“, ein kleines Grinsen liegt auf seinen Lippen, als er dies sagt, denn es ist die Wahrheit. Oft genug hat er das schon mitangesehen und er mag ein schlechter bester Freund sein, dass er ihn nie davon abhält, sondern ihn dafür immer auslacht. Leise kichert Sakura, ehe sie an ihrem Tee nippt.
 

Ein Lächeln liegt auf seinen Lippen, während er sie beobachtet. Schüchtern hält sie ihre große Tasse mit beiden Händen umschlossen, nippt vorsichtig an dem Tee, welcher gar nicht mehr so heiß sein kann. Kurz sieht er auf die Uhr, immerhin will er nicht dass sie wegen ihm zu spät kommt. Lautlos seufzt er auf. „Wir sollten dann auch langsam los.“, bemerkt er, ein bisschen niedergeschlagen, da Naruto ihm die Zeit mit ihr gestohlen hat, die Zeit zu zweit, mit ihr allein. Er hebt den Blick wieder auf sie. Auch sie sieht kurz zu der Uhr, welche im Café hängt. „Ja.“, stimmt sie mit einem Nicken zu, ehe sie ihren Blick wieder auf ihn umwendet, aber nach nur einem kurzen Augenblick wandert er weiter. Plötzlich ändert sich ihr Blick in Faszination, Erstaunen und Unglauben. Freude mischt sich darunter und ein Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. Verwirrt wendet auch er seinen Blick nach draußen, um zu sehen, was da ist. Dicke, weiße Flocken fallen langsam zu Boden, legen sich auf diesem ab und verbinden sich nach wenigen Sekunden mit dem Boden. Seine Aufmerksamkeit legt sich wieder auf sie, ein Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen, als er ihre Freude sieht. Kurz gibt er dem Kellner ein Zeichen, dass er zahlen möchte, ehe er wieder die Haruno beobachtet. Ein Lächeln bildet sich auf ihren Lippen, aufgrund der dicken, weißen Eiskristalle. In einem beinahe schon dichten Schneetreiben fallen sie zu Boden und dabei wurde gar kein Schnee für diesen Tag angekündigt oder für einen der kommenden Tage und doch fällt er jetzt aus dem Himmel herab, deckt langsam die Erde zu.
 

Erst das Klimpern von Münzen, zieht ihre Aufmerksamkeit weg von dem Bild außerhalb des Lokals, zurück ins Innere, zu dem Kellner, welcher ein paar Scheine und Münzen aus seinem Portmonee zieht und dem Uchiha ihr gegenüber überreicht, sich einen Augenblick später wieder umwendet und geht. „Du musst nicht dauernd für mich alles zahlen.“, bemerkt sie sogleich, da ihr klar ist, dass er ihren Tee gezahlt hat. Gelassen zuckt er die Schultern und erhebt sich von seinem Sessel, legt sich den Schal um den Hals und schlüpft ins einen Mantel, nachdem er seine Anzugsjacke wieder zugeknöpft hat. Auch Sakura packt sich wieder warm in ihrer Jacke ein und setzt sich ihre Haube auf, ehe sie den Träger ihrer Tasche über ihren Kopf zieht und auf ihrer Schulter ablegt. „Auch die Kleider.“, gibt sie von sich, was ihn verwirrt zu ihr schauen lässt. Was haben die Kleider jetzt damit zu tun? Fragend betrachtet er sie, während er die Tür für sie öffnet und ihr aufhält. „Sie sind zwar schön und ich freue mich dass ich sie jetzt mein Eigentum nennen darf, aber die waren auch viel zu teuer und dann noch die Schuhe.“, fährt sie weiter fort und erinnert sich an den Abend, wo er sie in das riesige, teure Kaufhaus entführt hat und sie unzählige, wundervolle und hübsche Kleider anprobiert hat, das eine wundervoller als das andere. Zuerst hatte sie noch Angst etwas kaputt zu machen, wenn sie sie anzieht, aber Sasuke konnte sie schnell überreden die Kleider zumindest zu probieren, auch wenn er von Kaufen gesprochen hat. Diese Kleider waren alle so wahnsinnig teuer, dass sie ihm das niemals geglaubt hätte dass er ihr die alle wirklich kaufen will. Bis zu dem Zeitpunkt wo er der Verkäuferin sagte, sie soll die Kleider einpacken, dachte sie wirklich er macht Witze und würde ihr vielleicht ein Kleid kaufen. Erst da hat sie die Notbremse gezogen. Immerhin konnte er ihr doch nicht allen Ernstes so viele von diesen teuren Kleidern kaufen wollen, für die sie im Grunde auch gar keinen Platz gehabt hätte. Aber er hat darauf bestanden, auch wenn sie es nicht wollte. Es war ihr einfach nur unangenehm. Wie kann er auch von ihr verlangen, dass er ihr so viele Kleider schenkt und sie nicht das Gefühl hat sich dafür gebühren revanchieren zu müssen?
 

Es hatte einige Minuten gedauert bis sie ihn zumindest in der Anzahl der Kleider runtergehandelt hatte, denn eines hat ihm nicht gereicht, zumal sie sich da sowieso das billigste von allen ausgesucht hätte. Aber schließlich ist sie an diesem Abend nur mit drei Kleidern und den dazu passenden Schuhen, denn natürlich hat so ein Geschäft die ebenfalls im Angebot, nach Hause gefahren. „Du musst mir nicht dauernd so schöne Sachen kaufen und so teure Geschenke machen.“, gibt sie leise von sich, immerhin möchte sie ihn nicht wütend machen oder sonst etwas in der Art, „Oder meinen Tee zahlen.“ Schüchtern blickt sie zu ihm, um seine Reaktion auf dieses Thema zu sehen. Ein leichtes Lächeln liegt auf seinen Lippen als er sie betrachtet. „Ich weiß dass ich es nicht tun muss.“, erwidert er darauf. Aufmerksam betrachtet die Rosahaarige ihn, wartet auf weitere Worte von ihm „Ich hoffe, dass ich dir nicht das Gefühl vermittle, dass du käuflich wärst. Ich weiß, dass du das nicht bist.“, meint er weiter. „Und ich bin froh darüber, dass du es nicht bist und sich auch deine Gefühle nicht durch Dinge beeinflussen lassen. Das macht dich zu so etwas Besonderem. Es macht dich einzigartig, weil man so Frauen wie dich kaum noch findet. Jede andere würde sich einfach nur freuen und nach mehr verlangen, wenn man sie in meine Kreise holen würde. Aber nicht du. Das macht dich einzigartig. Besonders.“, erklärt er weiter und lächelt ihr zu. „Es ist schön zu sehen, dass du dich an den kleinen Dingen im Leben erfreust.“, kommt es weiter von ihm.
 

Die Rosahaarige errötet sogleich wieder und senkt verlegen den Blick zu Boden. Warum muss er auch immer in so großen Tönen von ihr reden? So besonders wie er sie immer darstellt, ist sie gar nicht. Schweigend beobachtet sie die Schneeflocken, wie sie zu Boden fallen. Sie wagt nicht einmal darauf etwas zu erwidern. Fühlt sie sich doch bei weitem nicht diesen Lobestönen gewachsen, sie stehen ihr einfach nicht zu. „Dennoch will ich dir eine Freude machen und dich einfach mit so Sachen verwöhnen.“, gibt er schließlich von sich, nachdem es ein paar Minuten zwischen ihnen leise war. Lautlos seufzt die Haruno auf. „Okay. Aber bitte übertreib es nicht. Ich will mich nicht schlecht fühlen, weil ich dir nicht einmal annähernd etwas ebenso Wertvolles schenken kann.“, erwidert sie schüchtern darauf. Immerhin will auch ihm so tolle Geschenke machen können, aber das kann sie eben nicht, weil sie nicht so berühmt ist wie Hinata oder in so einem Beruf tätig ist wie er. „Auch wenn du es nicht glauben magst. Jede Minute mit dir ist für mich wertvoller, als all diese Kleider zusammen.“, er lächelt ihr sanft zu. Sogleich errötet sie wieder und senkt den Blick auf den Boden vor sich. Das kann sie ihm wirklich nicht glauben. Sie beißt sich auf die Unterlippe und spielt mit ihren Händen, welche sich vor ihrem Bauch gegenseitig festhalten. Plötzlich kommt sie sich vor wie Hinata früher, welche das auch immer getan hat. Augenblicklich stellt sie sich die Frage, ob sie es nun auf dem Weg zur Probe, mit dem Uzumaki als Begleitung, welcher ihr offensichtlich sehr gefallen hat, auch wieder getan hat.
 

Eine Aussage die er vorhin getätigt hat, fällt ihr in diesem Moment wieder ein und sorgt für ein mulmiges Gefühl im Magen. Denn nicht nur Hinata schien sehr angetan von Naruto sondern er auch von ihr. „Naruto ist ein Mitarbeiter von dir, hast du gesagt?“, fragt sie nach ein paar Minuten der Stille. „Ja.“, bestätigt der Schwarzhaarige ihr sogleich. „Also ist er auch ein…?“, erkundet sie sich etwas besorgt um ihre Freundin, denn Hinata ist mit Sicherheit nicht in der Lage damit klar zu kommen. „Ja, aber keine Sorge, er hat ebenso wenig wie ich je etwas in der Art getan, wie das FBI behauptet hat, er ist vielmehr eine Art Assistent und arbeitet mehr oder weniger im Büro. Du brauchst dir keine Sorgen um deine Freundin machen.“, erwidert er ihr mit einer beruhigenden Stimme darauf. Stumm seufzt sie auf und blickt kurz zu ihm. Wieso weiß er teilweise was in ihr vorgeht, obwohl er sie nicht einmal ansieht?
 

Schnell senkt sie ihren Blick wieder auf die Straße, als er seine Aufmerksamkeit auf sie richtet. Eine leichte Röte ziert ihr Gesicht. Er hätte nicht merken sollen, dass sie ihn ansieht. Peinlich berührt, mustert sie den Boden, verfolgt mit ihrem Blick Schneeflocken die zu Boden fallen, und sucht den Boden nach Stellen ab, wo sie der Schnee schon ablegt und die Flocken nicht mehr schmelzen und den Boden mit dunklen Flecken bedecken, obwohl nun eh schon der ganze Boden überzogen ist von der Nässe die die Schneeflocken hinterlassen haben. Schüchtern blickt sie wieder zu ihm. Mustert ihn kurz von der Seite und bleibt mit ihrem Blick an seinem Arm hängen, welcher locker neben seinem Körper hinab hängt, nicht so wie sie, welche mit ihren Fingern herumspielt oder sie in die Jackentaschen steckt, um sie warm zu halten. Lautlos seufzt sie auf und richtet den Blick wieder nach vorne. Wie gerne würde sie seine Hand halten, einfach nehmen und darauf warten dass seine Hand ihre umschließt. Sie beißt sich auf die Unterlippe. Ob er es auch wollen würde? Ihre Hand nehmen? Oder will er das nicht? Immerhin könnte er es doch einfach machen, ihn hindert nichts daran. Aber er will es wohl nicht, sonst würde er es doch tun. Erneut seufzt sie leise auf. Sie hindert im Grunde doch auch nichts daran, außer ihr selbst. Ihre Angst, dass er es nicht will und sie abweisen würde, einfach in dem er nicht auch ihre Hand umschließt.
 

Warum fehlt ihr auch immer der Mut für solche Sachen? Solche simplen Dinge vor allem. Ihr Blick richtet sich wieder auf seine Hand, welche nur so dort hängt, als würde sie darauf warten, dass sie danach greift. Die Haruno presst die Lippen aufeinander, lässt aber schließlich ihre rechte Hand sinken, dass sie ebenso einfach in der kalten Luft neben ihrem Körper her baumelt. Schüchtern streckt sie den Zeigefinger nach seiner Hand aus, den Blick dabei nach vorne gerichtet, während sie die andere Hand in die Jackentasche steckt um diese warm zu halten. Zögernd berührt sie mit ihrem Finger, seinen. Dieser zuckt sogleich und die Rosahaarige zieht ihren Finger zurück, senkt leicht den Blick Richtung Boden, beißt sich wieder auf die Unterlippe, weil sie der Mut verlassen hat, als sie seinen Finger berührt hat. Plötzlich berührt etwas ihren Zeigefinger, streicht diesen hinab, zu ihrem Mittelfinger und über die Innenseite ihrer Handfläche. Überrascht weiten sich ihre Pupillen als ihr klar wird, dass er es ist, der mit seinen Fingern über ihre Handfläche streicht und langsam die Hand um ihre schließt. Sein Daumen hakt sich unter ihren, während seine Fingerkuppen sich an ihren Handrücken betten. Zögernd hebt sie ihren Blick zu dem Uchiha, welcher gerade aussieht. Dennoch liegt ein Lächeln auf seinen Lippen, was auch sie Lächeln lässt.

Kapitel 10

„Oh man, wohin will dich dieser Typ nur entführen?“, Ino klingt gleichzeitig amüsiert und beinahe etwas aufgebracht, während sie das Geschenk für den Uchiha am Tisch ablegt und daneben ihre kleine Dose mit Haarnadeln abstellt. Es ist soweit der Tag auf den alle so lange gewartet haben ist da. Überall herrscht Trubel, in der Stadt, auf den Straßen, in den Geschäften, in den Häusern und in den Wohnungen. Schnell werden noch die letzten Geschenke eingekauft und heimlich nach Hause geschmuggelt. Meterlange Schlangen tummeln sich an den Kassen, die Wagen sind gefüllt mit dem Einkauf für die festlichen Speisen. Weihnachtslieder werden rauf und runter gespielt. Alle sind zum einen mit den Nerven am Ende und freuen sich gleichzeitig auf einen der schönsten Tage im Jahr. Schon jetzt werden Vorsätze für das neue Jahr geschlossen, und man nimmt sich vor, sich dass alles nächstes Jahr nicht wieder anzutun oder einfach nur früher anzufangen und doch macht man es im nächsten Jahr genau gleich, weil man dann doch jemand anderem eine Freude machen möchte.
 

Auch in der Wohnung der beiden jungen Frauen herrscht reger Trubel. Auf dem Esstisch tummeln sich Schachtel, Geschenkpapier und Geschenkbänder, Klebeband und eine Schere lassen sich ebenso in diesem Durcheinander finden. Aus den Boxen der kleinen Anlage tönen die Weihnachtslieder, ohne Pause, wechseln sich die Interpreten ab und geben ihre besten Songs zum Besten. Im Flur stehen zwei kleine Reisetaschen, neben Taschen mit schön verpackten Geschenken. „Ich habe keine Ahnung.“, murmelt die Rosahaarige, während sie aus dem Badezimmer kommt, mit der rechten Hand den einen Ohrring überprüft und in der linken ein Armband hält, welches sie sich noch umlegen möchte. Es ist der Heilige Abend, mehr als die Hälfte der Stadt kauft jetzt noch Geschenken und notwendige Dinge für die Festtage. Was hat er also nur mit ihr vor, dass sie sich so kleiden soll? Sakura lässt sich auf den Stuhl beim Esstisch sinken, um Ino nochmals Hand anlegen zu lassen bei ihrem Outfit, da sie bereits ein recht passables Make-Up auf ihr Gesicht gezaubert hat. Hübsch und passend aber doch sehr dezent. Aber über die Fähigkeiten ihrer besten Freundin wundert sie sich schon seit langem nicht mehr, kümmert sich diese doch beinahe jeden Tag um ihr Make-Up und ihre Kostüme beim Ballett.
 

Vorsichtig fährt die Blondine ihr mit dem Kamm durch die Haare und nimmt sie hinten in einem ordentlichen Zopf zusammen. „Ich meine, immerhin siehst du aus wie als würdest du auf einen Ball gehen oder zu einer Gala. Aber nichts von alle dem ist jetzt, höchsten am Abend, wenn wir schon auf dem Weg zu deinem Vater sind.“, bemerkt die Yamanaka, während sie an einer Frisur passend zum Outfit arbeitet. „Ich weiß auch nicht, was er vorhat. Aber wenn er sogar schon sagt in welche Richtung ich mich kleiden sollte, wird er sich schon was dabei gedacht haben.“, gibt die Blaugrünäugige von sich und zieht das weihnachtliche, blaue Geschenkpapier zu sich, versucht dabei ihren Kopf nicht zu bewegen um Ino die Arbeit zu erleichtern. Allzu viel Zeit um verschiedene Frisuren auszuprobieren haben sie schließlich auch nicht mehr. Auch wenn sie all ihre Weihnachtseinkäufe schon erledigt haben, da sie für diesen Tag was anderes Vorhaben und den restlichen Tag relativ verplant sind, geht auch an ihnen der weihnachtliche Stress nicht ganz vorbei. Immerhin wird Sakura bald von Sasuke abgeholt und für mehrere Stunden entführt und auch die Blondine wird nicht den ganzen Tag alleine Zuhause sitzen, denn Kiba wird sie bald abholen, um mit ihr den Tag zu verbringen, bis sie los müssen zu ihrem Vater um dort Weihnachten zu feiern.
 

„Ich kann mir auch vorstellen, dass die Weihnachtsfeiern in der gehobenen Gesellschaft in solchen Kleidern abgehalten werden. Oh Gott. Ich hoffe nur, dass er dich nicht auf seine Firmenweihnachtsfeier mitnimmt.”, die Yamanaka hält kurz inne. „Aber, nein. Ich glaube nicht dass er so ist.“, äußert sie sich im nächsten Moment schon wieder und schüttelt dabei wahrscheinlich ihren Kopf. Die Rosahaarige lächelt leicht, während sie das Geschenk für den Schwarzhaarigen auf dem ausgebreiteten Bogen Geschenkpapier ablegt und anfängt es einzupacken. Eine leichte Röte legt sich auf ihre Wangen. Es reicht schon daran zu denken und sie wird verlegen. Sie war überzeugt, dass es ein gutes Geschenk für Sasuke sein würde, aber als dann die Nachricht gekommen ist, in der stand dass sie sich so kleiden soll, kommt es ihr so banal vor. Für einen Moment hält sie inne, ehe sie langsamer weiter macht. „Es wird ihm schon gefallen.“, wirft die Yamanaka von hinten ein, als sie ihre Zweifel an dem Geschenk zu bemerken scheint. „Er wird verstehen mit welcher Idee und Hintergrundgedanken du ihm das Geschenk besorgt hast. Er wird sich freuen.“, Sakura kann das Lächeln in der Stimme ihrer besten Freundin hören. „Was du so erzählst, wird er sich wohl auch über einen Sack Kartoffeln freuen, Hauptsache du schenkst sie ihm.“, versucht die Blondine ihr weiter Mut zu machen. „Danke Ino.“, die Rosahaarige kann gar nicht anders als amüsiert zu Lächeln, bei den Worten ihrer Freundin. Sogar ein leises Lachen kommt über ihre Lippen. Auch die Blauäugige hinter ihr lacht amüsiert auf. „Mach dir keine Gedanken.“, sanft legt sie der Haruno die Hand auf die Schulter um sie zu beruhigen. „Ja, danke.“, wiederholt die Blaugrünäugige ihre Aussage und blickt hinab auf das Geschenk um das sie nun das Geschenkband bindet.
 

Ino hat Recht, sie sollte sich nicht so viele Gedanken machen. Immerhin weiß er, dass sie nicht so viel Geld hat um ihm Geschenke zu machen, wie die, die er ihr schenkt. Zufrieden betrachtet sie die Schleife auf dem Geschenk. „Okay, Fertig.“, gibt die Blondine nach einem Moment von sich. „Wirklich?“, gibt die Rosahaarige von sich, erhebt sich aber im nächsten Augenblick schon und geht in den Flur, um sich vor dem Spiegel zu betrachten. „Danke, Ino, du bist spitze.“, vorsichtig betastet sich die Haruno, kann es kaum glauben, das wirklich sie das sein soll. Sogleich zupft sie an ihrem Kleid herum, entfernt imaginäre Fusseln und streift Falten glatt, die gar nicht existieren. Sie ist solche Kleider einfach nicht gewöhnt, auch wenn sie der Traum sind. „Hör auf an dir herum zu zupfen, du siehst wunderschön aus und langsam musst du dich wohl an diese Kleider gewöhnen, später einmal wirst du solche Kleider dauernd tragen.“, bemerkt die Blauäugige amüsiert neben ihr. Verwirrt richtet die Rosahaarige ihren Blick auf ihre beste Freundin. „Warum sollte ich das tun?“, fragend hat sie eine Augenbraue hochgezogen und mustert die Blondine, in ihrem hübschen Kleid, welches sie für ihr Treffen mit Kiba angezogen hat. „Na wenn du als Ballettstar berühmt wirst, wirst du ständig auf Galas und Bällen zu sehen sein, in eben solchen Kleidern. Gleich neben Hinata und mich werden alle vergessen, wenn ihr beide berühmt seid.“, wirft die Yamanaka als Argument ein.
 

„Aha, ich werde also berühmt und was ist mit dir? Immerhin wurde Cara Delevingne letztens in einem Top von dir gesichtet. So meine Liebe werden junge Designer-Talente entdeckt.“, erwidert die Haruno mit hochgezogener Augenbraue. Sogleich errötet Ino verlegen und kratzt sich am Hinterkopf, ehe sie in das Wohnzimmer zurückkehrt und dort auf eines der Fenster zugeht. Mit einem leisen Seufzen folgt Sakura ihr und schlüpft in die Schuhe. „My Lady, ihr Wagen ist da. Oder soll ich eher, sagen ihre Limousine?“, mit einem Grinsen wendet sich Ino vom Fenster ab, dessen Vorhang sie leicht zur Seite hebt und dahinter hinab auf die Straße linst. „Pünktlich ist er, dass muss man ihm lassen.“, bemerkt sie nach einem kurzen Blick auf die Uhr. Sogleich wird die Rosahaarige von der Nervosität gepackt, während sie schnell nach dem Geschenk greift und in den Flur hinaus geht, gefolgt von ihrer besten Freundin, welche den Mantel von der Garderobe nimmt und für sie aufhält. „Danke.“, murmelt die Haruno und lässt sich den Mantel auf die Schultern schieben, nachdem sie in die Ärmel geschlüpft ist. Schnell greift sie noch nach ihrer kleinen vorbereiteten Abendtasche und legt sich einen wärmenden Schal um ihren Hals. „Viel Spaß, meine Süße.“, lächelt die Blondine ihr zu. „Dir auch mit Kiba.“, erwidert die Blaugrünäugige und drückt ihre beste Freundin kurz. „Wir sehen uns dann am Abend.“, gibt sie weiter von sich, während sie die Haustür aufschließt und auf den Gang hinaus tritt. Es ist schlimm, wie es in ihrem Körper einen Schalter umlegt, sobald sie weiß, dass sie gleich auf Sasuke treffen wird und sie von der selbstsicheren Frau, wie sie neben Ino ist, zu einem schüchternen Mädchen wird, beinahe so schlimm wie Hinata. Ob sie jemals so mit Sasuke reden kann, wie mit Ino?
 

„Viel Spaß.“, steht die Blondine in der Tür und lehnt sich an dessen Rahmen um ihr nach zusehen, während sie die Stiegen hinab steigt. Ihr Kleid angehoben, um es davor zu bewahren dreckig zu werden. Gleichzeitig betet sie, dass keiner ihrer Nachbarn sie nun sehen wird, da es ihr unangenehm ist, so herum zu laufen, wenn alle anderen um sie herum gemütliche Kleidung tragen, Alltagskleidung und so nicht durch ihr Outfit auffallen. Was plant Sasuke nur? Unsicher lässt sie die Stiegen hinter sich. Sie hat einfach nur Angst sich mit ihrem Auftreten voll zu blamieren, auch wenn der Uchiha ihr das nie antun würde, wie sie hofft. Zögerlich umrundet sie das Treppengeländer und geht auf die Eingangstür zu, vorbei an den Briefkästen. Durch das Glas der Haustür, kann sie direkt auf den Schwarzhaarigen sehen, welcher wie üblich, in einen Anzug und seinen Mantel, gekleidet draußen steht. Seine Haltung deutet darauf hin, dass er sich gelassen an den Wagen zurücklehnt während er auf sie wartet.
 

Sie atmet noch einmal tief ein bevor sie, die Tür öffnet und hinaus tritt in die kalte Winterwelt, auf die verschneiten Straßen von New York City. Seit Tagen hat es nur noch geschneit und so liegen sicherlich mehrere Zentimeter, wenn nicht sogar schon ein halber Meter Schnee. Kurz lässt sie ihren Blick über ihre verschneite Nachbarschaft gleiten, ehe der Uchiha ihren Blick einfängt. Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen und sie steigt die drei Stufen hinab, während er schon auf sie zukommt. „Hey.“, begrüßt sie ihn, als er ihr die Hand reicht, wohl um ihr sicheren Geleit über den Gehsteig zum Wagen zu gewähren. „Hey. Wow, du siehst umwerfend aus.“, erwidert er freundlich und streicht mit dem Daumen über ihre Finger, ehe er ihre Hand unter seinen Arm harkt. „Danke.“, murmelt sie verlegen und lässt sich von ihm zum Wagen, wie Ino bereits ankündigte, eine Limousine, führen. „Hier, für dich. Fröhlich Weihnachten.“, hält sie ihm sein Geschenk sogleich entgegen, als sie beim Wagen angekommen sind. Sie überreicht es ihm lieber jetzt, als nachher vielleicht noch darauf zu vergessen, außerdem wäre es komisch, es nun die ganze Zeit mit sich zu tragen.
 

Ein Lächeln legt sich auf seine Lippen, als er das etwas größere Päckchen annimmt. „Danke, aber du hättest mir nichts schenken brauchen, deine Zeit jetzt, hätte mir völlig gereicht.“, erwidert er darauf, aber sie sieht ihm trotzdem an das er sich freut. Ino hatte Recht. Er freut sich schon, obwohl er es noch nicht einmal ausgepackt hat. „Es ist nichts Besonderes.“, gibt sie schüchtern von sich, versucht dabei aber abwinkend zu klingen. „Dann muss ich es erst Recht sofort öffnen.“, bemerkt er mit einem kleinen beinahe frechen Lächeln und schiebt das Geschenkband auf einer Seite runter um dort die Klebebandlasche zu öffnen. Mit einer leichten Röte um die Nase, hat Sakura den Blick verlegen auf das Geschenk gesenkt, welches er auspackt als wäre es beinahe ein Heiligtum. Als die eine Seite offen ist, wirft er kurz einen Blick hinein, ehe sich ein erfreutes und amüsiertes Lächeln auf seine Züge zaubert, und er das Geschenk seitlich zu Boden neigt um das Geschenk, langsam rausrutschen zu lassen. Für einen Moment hebt sie ihren Blick vom Geschenk in das Gesicht des Uchihas, welcher sich auf die Verpackung konzentriert und sich wirklich darüber freut, dass sie ihm etwas geschenkt hat. Verwirrung zeichnet ihre Gesichtszüge, als er plötzlich nach unten aus ihrem Sichtfeld verschwindet. Auch sie richtet ihren Blick nach unten, beobachtet ihn aufmerksam, als er sich hin hockt und etwas vom, mit Schneeresten und Kieselsteinen überzogenen, Gehsteig aufhebt, sich wieder aufrichtet. Neugierig betrachtet sie seine Hand, welche definitiv nicht ihr Geschenk umfasst, aber sie kann auch nicht erkennen, was er da aufgehoben hat.
 

Vor ihr wieder zu seiner kompletten Größe aufgerichtet, öffnet er seine Hand und hält ein silbernes Armband in der Hand, feine blaue Steinchen werden von Silber umschlossen. „Ich vermute mal, das ist deines, oder soll das auch für mich sein?“, bemerkt er fragend. Für einen Moment sackt der Blaugrünäugigen das Herz in die Hose, ehe sie schnell ihren Jackenärmel hochzieht, wo eigentlich das Kettchen hängen sollte. Ihr ist aber schon im Vorhinein klar, dass es das nicht tut, denn es ist eindeutig, dass er es soeben in der Hand hält. „Tut mir leid, das ist meines, ich habe es wohl mit eingepackt, aber für dich wäre es wohl auch zu klein und weiblich. Eigentlich wollte ich es jetzt tragen.“, erklärt sie kurz und legt verlegen die Hand an ihre Wange. „Ich bin froh, dass es mir aufgefallen ist.“, erwidert der Schwarzhaarige und klemmt sein Geschenk zwischen seinen Arm und seinen Oberkörper, nimmt das Armband an den Händen und breitet es aus. „Ich mache es dir um.“, lächelt er ihr sanft zu und deutet mit einer kleinen Bewegung an, dass sie ihm das Handgelenk entgegen strecken soll, um welches sie es gerne hätte. „Danke.“, murmelt sie noch immer verlegen und hält ihm ihr linkes Handgelenk entgegen, um welches er vorsichtig das Kettchen legt und verschließt. „Danke.“, wiederholt die Rosahaarige mit einem leichten Lächeln und berührt kurz das Armband am Handgelenk, ehe sei den Arm sinken lässt.
 

„Gerne.“, erwidert Sasuke darauf mit einem Lächeln, nimmt anschließend wieder ihr Geschenk in beide Hände und zieht es aus der Verpackung aus blauem Geschenkpapier. Sakura errötet sogleich leicht, als der Anfang vom Geschenk aus der Verpackung auftaucht und der Mann vor ihr nach einem Moment das ganze Geschenk in der Hand hat. Kurz mustert er das Ding in seiner Hand, ehe er zum Lächeln anfängt, und es dreht, so dass das Tier ihm ins Gesicht sieht. „Gefällt es dir?“, erkundet sie sich schüchtern und blickt von dem Stofftier, welches er in der Hand hält auf. „Ja.“, ein ehrliches Lächeln liegt auf seinen Lippen. „Es ist echt süß, so wie du. Jetzt habe ich immer etwas, wenn du nicht da bist und, dass mich an dich erinnert.“, fügt er hinzu und schaut von ihr wieder auf das Stofftier. Die Rosahaarige errötet verlegen aber glücklich. Das war auch ihr Hintergedanke als sie das Stofftier besorgt hat. Immerhin hat er selber ja diesen Vergleich aufgestellt.
 

„Komm. Ich kann mich auch im Wagen weiter freuen.“, er streckt die Hand nach ihr aus, dass sie ihre in diese betten kann. Er freut sich wirklich, auch wenn es ein Stofftier ist. Sie hat an ihn gedacht und sich Gedanken um ein Geschenk für ihn gemacht. Und es ist wahrlich süß, so wie sie. Von keinem anderen würde er ein Stofftier akzeptieren, Naruto würde er wohl sogar den Kopf abreißen. Sanft bettet Sakura ihre Hand in seiner, welche er sogleich umschließt. „Deine Hand ist ja ganz kalt.“, bemerkt er, während er sich umdreht und die Tür der Limousine öffnet, sie einsteigen lässt. Die Haruno errötet leicht, hebt ihr Kleid vorsichtig an und steigt in den Wagen. Sogleich rutscht sie ein Stück rüber, dass Sasuke neben ihr Platz nehmen kann. Was er auch direkt tut und die Tür hinter sich schließt.
 

Kurz legt er das Stofftier, einen roten Panda, zwischen ihnen ab und wirft das Geschenkpapier, einfach auf die Sitzreihe ihnen gegenüber, ehe er seine Hände aneinander reibt. Schüchtern beobachtet sie ihn dabei und ist überrascht als er plötzlich ihre Hände in seine nimmt und diese mit seinen einhüllt, sanft festhält. „Wieso hast du denn nichts davon gesagt, dass dir kalt ist? Ich hätte das Geschenk doch auch her innen auspacken können.“, bemerkt er und schenkt ihr einen kurzen fragenden Blick. Verlegen senkt sie den Blick. Es ist ihr peinlich, dass er es bemerkt hat und auch darauf anspricht, ihr sogar versucht die Hände zu wärmen. „Mir ist nicht kalt. Ich habe oft, kalte Hände und auch Füße.“, erwidert sei wahrheitsgemäß. Wahrscheinlich hat sie einfach nur einen niedrigen Blutdruck, obwohl doch gerade eben dieser jetzt Wallungen haben sollte, wenn ihr Herz doch so schnell in ihrer Brust pocht, nur weil er ihre Hände hält. „Ist das so?“, murmelt der Schwarzhaarige, lässt ihre Hände aber trotzdem nicht los. „Das werde ich mir merken, und versuchen ganz oft deine Hände zu wärmen.“, er lächelt ihr leicht zu, während seine Daumen sanft über ihre Haut streichen. „Das musst du nicht. Es ist schon okay. Aber ich kann mir vorstellen, dass es unangenehm ist, wenn ich dich mit den kalten Händen berühre.“, entgegnet sie ihm leise und senkt schüchtern den Blick, so oft wie sie kalte Hände hat, reagieren auch andere mit einem leisen Aufschrei, wenn sie jemanden berührt. „Nein, dann weiß ich zumindest gleich, dass du es bist.“, erwidert er mit einem frechen Lächeln und streicht sanft über eine ihrer Hände, da diese langsam warm werden.
 

Die Blaugrünäugige errötet direkt wieder, kann aber nicht anders als zu lächeln. Dem Uchiha zaubert es ein sanftes Lächeln auf die Lippen, als er ihr Lächeln sieht und wie sie ihr Gesicht zu ihrem Schoß hinab wendet. Vorsichtig lässt er ihre Hände los, zumindest eine, denn die andere möchte er nicht los lassen. Es hat ihn so sehr gefreut, als sie letztens nach seiner Hand greifen wollte, auch wenn sie ihn nur kurz berührt hat. „Wo fahren wir eigentlich hin?“, erkundet sich die Rosahaarige neben ihm und blickt aus den Fenstern, doch die Menschen fliegen so schnell vorbei, dass man kaum einen Orientierungspunkt finden kann. „Das wirst du dann gleich sehen.“, gibt der Dunkelblauäugige geheimnisvoll von sich. Kurz grummelt die Haruno, ehe sie den Blick abwendet und hinaus auf die Umgebung richtet. Denn auch wenn man kaum etwas erkennen kann, erkennt man doch eines ganz genau. Das weiß des Schnees, welches die Stadt eingedeckt hat.
 

Sasuke lächelt leicht als er das leuchten in ihren Augen sieht, so hatte er es sich vorgestellt, als sie ihm erzählt hat dass sie Schnee liebt. Genauso hat er sich ihren Blick vorgestellt, das Lächeln auf ihren Lippen und die Freude in ihrem Gesicht. Es erinnert ihn an seine Mutter, die sich ebenso immer gefreut hat. Für einen Moment wird sein Lächeln melancholisch, ehe er das Fell des Stofftieres an seiner Hand spürt. Er lässt die Hand seiner hübschen Begleitung los und nimmt den roten Panda in die Hand, streicht über das Stofftier, welches etwas größer als ein ausgewachsener Chihuahua ist, so als würde er einem lebenden Tier über das Fell streichen. Es ist einfach nur herzallerliebst, auch wenn ein Mann wie er solche Worte nicht ausspricht. Das Geschenk und die Idee. Nach einem Moment setzt er das Stofftier zwischen die Kopfstützen der Rückbank und betrachtet wieder die Rosahaarige. Ein liebliches Lächeln ziert ihre Lippen, als sie schnell den Blick senkt. Anscheinend hat sie ihn gerade eben beobachtet. Vor Naruto oder Itachi wäre ihm diese Situation wohl ein bisschen peinlich aber, vor ihr? Wie kann ihm das vor ihr peinlich sein?
 

Der Wagen hält und Sakura blickt auf, sieht sich sogleich um. Sie ist erstaunt, als sie vor sich den Platz entdeckt über den sie selber schon so oft gegangen ist. Beinahe täglich überquert sie ihn. Was machen sie hier? Der Uchiha neben ihr öffnet die Tür und steigt aus, seine Hand streckt sich ihr entgegen, um ihr aus dem Wagen zu helfen. Leicht lächelnd greift sie nach dieser, als sie zur Tür gerutscht ist und langsam aus dem Wagen aussteigt. Das Kleid mit einer Hand angehoben, dass der Stoff nicht durch den Schnee nass und dreckig wird. Während sie aus dem Wagen steigt und sich wieder aufrichtet, beschäftigt sie sich erstaunt mit einer Frage. Wie schafft Sasuke es nur ihre Hand fest zu halten und gleichzeitig so sanft zu sein, dass es kaum möglich sein kann, sie festzuhalten. „Danke.“, gibt sie leise von sich, als sie neben ihm steht und er die Tür hinter ihr schließt. „Komm.“, sanft legt er ihre Hand wieder an seinen Arm, ehe er sich nach einem kurzen Lächeln in ihre Richtung in Bewegung setzt.
 

Schweigend blickt sich die Haruno um, während sie auf das Theater zugehen, in welchem auch sie immer ihre Auftritte hat, aber soweit sie weiß ist an diesem Abend keine Aufführung, zumindest kein Ballett. Wohin bringt der Uchiha sie nur? Unsicher blickt sie sich um. Was hat er schon wieder geplant? Ein kleines Lächeln legt sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen, als er dies bemerkt. Scheint so als hätte sie es schon längst wieder vergessen und dabei hat sie ihn doch hier auf aufmerksam gemacht und ihn gar erst auf diese Idee gebracht. Als sie sich dem Theater langsam immer mehr nähern, kann die Rosahaarige auch langsam ein paar andere Menschen ausmachen, welche so wie sie auf das Gebäude zusteuern. Nach ein paar Metern kommen auch sie beide am Eingang des Theaters an. Hell strahl das Licht von Innen nach draußen. Wie all die anderen Male auch, öffnet Sasuke die Tür für sie, ehe er sie vorgehen lässt, nach drinnen, ins warme Gebäudeinnere.
 

Ihr Blick legt sich sogleich auf all die anderen Menschen die sich im Foyer versammelt haben. Ein paar gehen die Treppen nach oben in Richtung der Balkone. Alle sind sie heraus geputzt. Sanft legt der Uchiha ihr seine Hand auf die Taille, um so auf sich aufmerksam zu machen und sie auch direkt führen zu können. Kurz blickt sie sich zu ihm um, ehe sie sich von ihm zu der Garderobe führen lässt, an der sich viele Menschen tummeln. Die Angestellten des Theaters haben wieder ihre schicken Uniformen an und nehmen den Gästen die Mäntel und Jacken ab, reichen ihnen kleine Programmhefte und weisen ihnen die Wege. „Gib mir deinen Mantel.“, kommt es von ihrem Begleiter, welcher hinter ihr steht und wohl schon auf den Mantel wartet. Sogleich öffnet die Blaugrünäugige ihren Mantel, welchen sie nicht einmal richtig verschlossen hat und schiebt ihn ihre Schultern hinab. Sasuke greift sogleich nach dem Mantel um ihn davor zu bewahren, auf den Boden zu fallen, sobald sie aus den Ärmeln geschlüpft ist. Den Mantel legt er über die Theke der Garderobe, ehe er seinen Mantel auszieht und ihn ebenfalls dazu legt und auch ihren Schal dazu gibt. Die Dame hinter der Theke, nimmt sogleich die Kleidungsstücke an sich und gibt ihm ein kleines Zettelchen mit der Nummer für den Haken, ehe sie mit den wärmenden Kleidungsstücken in die Gänge der Garderobe zurück geht und diese dort aufhängt.
 

Wartend beobachtet die Rosahaarige ihn und auch all die anderen Gäste des Theaters. Die Männer sind in schicke, wohl auch maßgeschneiderte, Anzüge gekleidet, während die Damen in hübschen Abendkleidern dastehen, einige tragen einen Hosenanzug, oder auch ein sehr edles Kostüm. Sanft bettet Sasuke seine Hand wieder an ihrer Taille, signalisiert so gleich allen Männern in diesem Raum, dass sie zu ihm gehört. Keiner soll es auch nur wagen sich ihr zu nähern. Ihr Blick richtet sich schüchtern auf ihn. Leicht lächelt er ihr zu, ehe er mit seiner Hand auf ihrem Rücken schon angibt in welche Richtung sie gehen müssen. Goldene Stände verbunden mit dunkelroten, großen Kordeln, sperren den Bereich der Garderobe und den Eingang von den Stiegen und dem eigentlichen Aufführungssaal des Theaters ab. Männer und Frauen stehen an den Stellen der Absperrung, wo diese unterbrochen ist. Unsicher hält die Rosahaarige ihre kleine Abendtasche umklammert. Sie war noch nie von dieser Seite aus im Theater, normalerweise ist sie doch immer eine von denen, wegen denen alle kommen.
 

Sasuke löst kurz die Hand von ihrer Taille, als sie sich mit langsamen Schritten einem der Herren nähern. Aus der Innentasche seines Anzugs zieht er zwei Karten hervor und reicht sie ihm kurz. Einen Moment lang blickt der Angestellte auf die Karten, ehe er sie mit einem Lächeln zurück reicht und die beiden weitergehen lässt. Die Blaugrünäugige blickt sogleich zu ihrer Begleitung, welche die Karten wieder einsteckt, ehe er ihr die Hand auf die Taille legt. „Ein Programm, Miss?“, wird Sakura im nächsten Augenblick schon von einer Frau angesprochen, welche ihr lächelnd ein Programmheftchen reicht. „Danke.“, erwidert die Haruno schüchtern und nimmt der Frau das glänzende Stück zusammengefalteten Papiers ab, ehe sie sich von dem Dunkelblauäugigen an ihrer rechten Seite weiter führen lässt. Lächelnd betrachtet er seine schüchterne Begleitung einen Moment lang. Ihre Augen huschen hin und her, als müsste sie alles wahrnehmen und sich einprägen, beinahe so als wäre sie noch nie hier gewesen, und dabei kennt sie dieses Gebäude wohl wie ihre Westentasche. Er richtet seinen Blick wieder nach vorn und führt sie durch die Haupteingangstür des Saals ins Innere von eben diesem. Viele Menschen haben sich bereits in diesem eingefunden, sitzen schon auf ihren Plätzen oder belegen diese soeben, andere suchen diese noch.
 

Suchend blickt sich Sakura um, richtet ihren Blick schließlich auf die Bühne, welche in dem Moment noch von dem großen Vorhang verdeckt wird, hinter welchem auch sie so oft Stellung bezieht und auf ihren Auftritt wartet. Schweigend geht sie den Gang entlang, welcher sich nach vorne immer weiter absenkt, so dass jeder einen Blick auf die Bühne hat, selbst die in den letzten Reihen. Sie sind bereits im vorderen Drittel wenn nicht sogar Viertel der Sitzreihen angekommen, als der Schwarzhaarige wieder auf sich aufmerksam macht. „Hier.“, lächelt er ihr zu und bleibt bei einer Sitzreihe stehen. Seine Begleitung bleibt sogleich stehen und blickt sich zu ihm um. Leicht lächelt sie ihm zu, ehe sie an ihm vorbei zwischen die Reihen geht. „Es sind gleich die beiden Plätze hier.“, gibt er weiter von sich und deutet auf die beiden Sitzplätze, gleich zwei vom Mittelgang entfernt. Leicht lächelnd lässt sie sich auf den einen sinken, achtet dabei auf ihr Kleid, um keine Falten in dieses zu machen, während sie sitzt. Kurz öffnet Sasuke den Knopf von seinem Anzugssakko, ehe er sich auf den Platz neben ihr setzt. Für einen Moment mustert die Rosahaarige ihn. So wie all die anderen Male auch hat er einen maßgeschneiderten Anzug an, aber trotzdem sieht dieser irgendwie anders aus, förmlicher und nicht so geschäftlich.
 

„Du hast im Übrigen bei deinem Kleid die perfekte Wahl für heute getroffen.“, lehnt sich der Schwarzhaarige mit einem charmanten Lächeln zu ihr. „Danke.“, murmelt sie verlegen und errötet sogleich ein wenig, während sie sich mustert. Im Grunde genommen hat sie ein simples bodenlanges Kleid an, etwas breitere Träger halten das Kleid auf ihren Schultern und legen nur ein Stück von ihrem Hals frei. Nur von ihrer Taille und unter ihrer Brust, legen sich von beiden Seiten Dreiecke aus einem anderen Stoff um ihren Bauch und erwecken den Anschein, als ob sie in der Mitte verknotet wären. Mit Sicherheit leuchten ihre Augen wieder blau, aufgrund des hellen Blautons, in welchem das Kleid gehalten ist.
 

„Was genau machen wir jetzt hier?“, fragend blickt sie sich wieder zu ihm um, während sich der Saal jetzt relativ schnell füllt. Menschen kommen von der linken Seite ihre Reihe entlang, nehmen irgendwo in dieser Platz und auch die Plätze vor und hinter ihnen werden jetzt zahlreich befüllt. „Du hast doch ein Programm. Warum schaust du nicht mal, was dort steht?“, erwidert er mit einem Lächeln, ehe er seinen Blick auf sie gerichtet lässt, sie dabei beobachtet wie sie das Programm von ihrem Schoß etwas hochhebt und gleichzeitig ihren Blick darauf hinab senkt. Überraschen und auch etwas Unglauben legen sich in ihren Blick, als sie wieder zu ihm sieht. „Das Weihnachtskonzert von Chloë Agnew?“, gibt sie erstaunt von sich, „Aber…“, sie stoppt sich selber in ihrer Aussage. „Nachdem wir beide der Probe gelauscht haben, bin ich noch einmal darauf aufmerksam geworden und dachte mir, dass es dir sicher gefallen würde.“, erwidert er auf die Frage die sie nicht gestellt, sich aber wohl doch gedacht hat, vermutlich einfach nicht wusste, wie sie sie formulieren sollte. Lächelnd senkt sie den Blick wieder auf das Programmheftchen hinab. „Danke.“, haucht sie ihm leise zu. „Gerne.“, sanft streicht der Schwarzhaarige eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
 

Kurz überfliegt die Haruno, welche Lieder gesungen werden und auch in welcher Reihenfolge. „Das Ave Maria, ist das letzte.“, flüstert der Dunkelblauäugige ihre leise zu. Sie kann nicht anders als Lächeln, woher wusste er nur, dass sie das sucht. Aber eigentlich ist es nicht überraschend, hat sie bei der Probe doch nur genau dem lauschen wollen. Da war es wohl klar. Aber trotzdem, gibt sie ihm wirklich dauernd unbewusst Hinweise, was ihr gefallen würde, oder kennt er sie einfach schon so gut? Schüchtern blickt sie wieder zu ihm auf, mustert sein Profil einen Moment lang, seine dunkelblauen Augen, welche alles aufmerksam betrachten. Auch die Plätze neben ihm wurden schon eingenommen und der Saal wirkt langsam schon wirklich voll, beinahe so als ob schon alle da wären. Als er sich wieder zu ihr dreht, senkt sie sogleich verlegen den Blick, hebt ihn aber nach einem Moment wieder und blickt in sein Gesicht. Ein sanftes Lächeln liegt auf seinen Zügen, welches auch seine Augen erreicht, welche sie betrachten. Wie gerne wäre er mit ihr allein, sanft würde er über ihre Wange streichen und ihr einfach nur in die Augen sehen und sie schließlich sanft küssen. Sein Blick richtet sich sogleich auf ihre vollen, zartroten Lippen. Ob sie den Kuss erwidern würde?
 

Sasuke wird aus seinen Gedanken gerissen, als das Licht im Saal gedimmt wird und schließlich ganz ausgeht, während der Vorhang hoch gezogen wird. Hell wird die große Bühne beleuchtet. Ein Weihnachtsbaum wurde etwas weiter hinten auf der rechten Seite der Bühne errichtet, bunt verpackte Geschenke tummeln sich um diesen. Das Bild einer Wand mit einem Kamin trennt die Bühne von dem hinteren Bereich ab. Ein Armsessel steht auf der linken Seite neben dem Kamin. Am Klavier, welches auf der rechten Seite der Bühne beim Weihnachtsbaum platziert wurde, sitzt bereits der Pianist. Von links kommt Hinata auf die Bühne. Eine Violine, in der Hand, bleibt sie fast direkt in einer Linie mit der Rosahaarigen stehen. Ihr Körper wird von einem Champagnerfarbenen Kleid umhüllt und von ihrer Schüchternheit ist nichts mehr zu erkennen. Lautes beinahe gleichmäßiges Klatschen des Publikums erfüllt den Saal. Lächelnd stoppt die Blaugrünäugige in ihrem Applaus und hebt leicht ihre Hand um ihrer Freundin zuzuwinken. Der konzentrierte Blick der Hyuga, wechselt für einen Moment in einen verwirrten, ehe sich ein Lächeln auf ihre Lippen legt. Sasuke richtet seine Aufmerksamkeit für einen Moment auf seine Begleitung, welche mit einem Lächeln wieder in das Klatschen einstimmt.
 

Nach einem Augenblick betritt auch der Star des Abends die Bühne. In ein weißes Ballkleid gehüllt, kommt Chloë Agnew auf die Bühne und bleibt vorne in der Mitte auf der Höhe der Blauhaarigen stehen, macht kurz einen Knicks und blickt schließlich lächelnd ins Publikum, welches das Klatschen langsam verstummen lässt. Die Hyuga hebt die Violine an ihr Kinn, sowie den Bogen, als der Körper des Instruments ordentlich positioniert wurde. Der Pianist startet mit wenigen Tönen, und auch die Blauhaarige setzt mit dem Bogen auf den Saiten an, streicht sanft über diese und zaubert die ersten Töne aus der Geige. Es vergehen ein paar Sekunden bis die Sängerin ihre Stimme erhebt und das erste Weihnachtslied an diesem Nachmittag anstimmt.
 

Entspannt lehnt sich Sasuke in seinem gepolsterten Sitz zurück und hebt den Blick auf die dunkelblonde Sängerin, welcher die Aufmerksamkeit des ganzes Saals zuteilwird. Auch die Rosahaarige hat ihre Aufmerksamkeit auf die Bühne gerichtet, wobei ihr Blick immer wieder zwischen der Sängerin und ihrer Freundin hin und her wandert, da sie beide Aufmerksamkeit und Anerkennung für ihre Darbietung verdienen. Die Töne des Klaviers, der Geige und die Stimme der Sängerin sind alles, was man in diesem Saal vernehmen kann. Immer wieder werden sie kurzweilig von dem Applaus des Publikums ersetzt.
 

Schüchtern blickt sich die Haruno nach einigen Minuten um, betrachtet die anderen Gäste, welche entspannt da sitzen und lauschen. Die einen behalten die Sängerin im Auge, andere sitzen mit geschlossenen Augen da und konzentrieren sich nur auf die Lieder, welche sich aus dem Zusammenspiel von Geige, Klavier und Sängerin ergeben. Alle wirken entspannt und glücklich. Sie lächelt leicht und richtet ihren Blick wieder auf die Bühne, auf der sie sonst eine der Hauptattraktionen ist. Die Minuten vergehen wie im Flug, auch wenn man nichts macht, außer der Musik zu lauschen. Schon bald spielen sie die letzten Lieder, bevor das Konzert zu Ende sein wird. Der Blick der Haruno ist auf ihre Freundin gerichtet, als diese sie auf einmal mit ihren Augen fixiert und ihr ein sanftes Lächeln schenkt.
 

Das Klatschen verstummt und der Schwarzhaarige, bettet seine Finger wieder am Kinn, den Ellenbogen an der Armlehne abgestützt schließt er die Augen, um weiter zu lauschen. Das Klavier fängt an zu spielen und gleichzeitig mit den ersten Tönen der Sängerin, schließt sich eine Hand um seine auf der Armlehne ruhende. Überrascht öffnet er die Augen und blickt zu seiner Begleitung, welche seine Hand genommen hat. Ihre Augen sind geschlossen und sie lehnt leicht an der Rückenlehne. Er lächelt sanft, entzieht ihr aber im nächsten Moment schon seine Hand, um mit seiner ihre zu umschließen und sanft mit dem Daumen über ihren Handrücken zu streichen. Leicht lehnt er sich in ihre Richtung und schließt wieder die Augen und lauscht der Stimme, während sich in seinem Kopf eine Szene zusammensetzt, von der Haruno wie sie im Bett liegt und selig schläft. Ein Geist einer Frau der über sie wacht, ihr so ähnlich sieht und dabei dieses Lied singt.
 

Langsam verklingt das Lied und die ersten Gäste fangen an zu klatschen. Immer mehr stimmen in das Klatschen ein, ehe der ganze Saal applaudiert. Auch Sakura öffnet ihre Augen wieder und schaut auf die Bühne. Ein verräterischer Glanz liegt in ihren Augen, als sie seine Hand loslässt und ebenfalls zu klatschen beginnt. Der Uchiha mustert sie kurz. Die Erinnerung an ihre Mutter, an so einem Tag hat sie wohl zu Tränen gerührt, auch wenn sie keine einzige vergießt. Unter dem Beifall des ganzen Saales verbeugt sich die Sängerin und verlässt die Bühne wieder. Auch Hinata verneigt sich einen Augenblick später und verlässt schließlich die Bühne, der Pianist folgt ihnen einen Moment später ebenso mit einer Verbeugung und der Vorhang wird wieder heruntergefahren. In dem Moment, in dem er den Bühnenboden berührt, geht das Licht wieder an. Zuerst gedimmt, ehe es langsam wieder zu seiner vollen Helligkeit aufgedreht wird. Der Applaus verstummt schließlich ganz.
 

„Alles okay?“, erkundet sich Sasuke bei ihr, als das Licht wieder an ist und mustert sie mit einem Hauch von Besorgnis. „Ja.“, ein strahlendes Lächeln liegt auf ihren Lippen, „Danke.“, fügt sie beinahe murmelnd hinzu. Ein Lächeln legt sich auf seine Lippen. „Komm, lass uns gehen, immerhin hast du ja noch etwas vor.“, gibt er schließlich von sich und erhebt sich von seinem Platz. Leicht dreht er sich zu ihr und reicht ihr die Hand, in welche sie ihre legt und sich von ihm aufziehen lässt. Ein zartes Lächeln liegt auf ihren Lippen, als sie spürt wie er die Position seiner Hand ändert um ihre weiter festzuhalten, während sie auf den Mittelgang hinaus gehen und diesen langsam nach oben, so wie viele andere auch. „Das war wundervoll, danke.“, lächelt sie ihm zu, als sie den Saal verlassen haben und sie wieder neben ihm hergeht. Ein leises Lachen kommt über seine Lippen. „Eigentlich habe ich dir zu danken, ohne dich wäre ich nie auf sie aufmerksam geworden und hätte mich auch nie in so ein Konzert gewagt, aber ihre Stimme ist wirklich etwas Besonderes. Auch wenn ich dann jedes Mal den Wunsch verspüre, deine Mutter singen zu hören.“, erwidert er darauf, während er mit seinem Daumen über ihren Handrücken zu streichen. „Von ihr würde mir das Ave Maria, wahrscheinlich noch besser gefallen.“, fügt er schließlich hinzu.
 

„Konnte deine Mutter auch singen?“, erkundet sich die Rosahaarige vorsichtig, während sie auf die Garderobe zusteuern. „Bei weitem nicht so gut.“, antwortet Sasuke darauf und holt aus seiner Innentasche, die Garderobennummer hervor, „Dafür konnte sie unglaublich gut kochen und backen.“ Ein melancholisches Lächeln legt sich auf seine Lippen und die Haruno kichert leise, ehe sie sanft lächelt. „Es freut mich, dass es dir auch gefallen hat und du dich nicht wegen mir zwei Stunden gequält hast.“, meint sie ehrlich, als sie vor der Garderobe zum Stehen kommen und er der dort zuständigen Angestellten seine Nummer gegeben hätte. „Und wenn.“, zuckt er die Schultern, „Dein Lächeln wäre jede Sekunde Qualen wert gewesen.“ Die Blaugrünäugige errötet sogleich, wendet sich aber um, als er ihren Mantel nimmt und aus breitet, um ihr beim Anziehen zu helfen. „Danke.“, haucht sie verlegen, zum einen wegen seiner Worte und auch, wegen dem Mantel. „Immer wieder gerne.“, erwidert er darauf und auch wenn kein Lächeln auf seinen Lippen liegt, sieht sie in seinen Augen wie sanft und ehrlich es wirklich sein sollte.
 

Der Schwarzhaarige zieht sich ebenfalls noch seinen Mantel an und sieht dann wieder zu seiner Begleitung, welche sich ihren Schal wieder umgelegt hat, den Blick aber wieder Richtung Boden gesenkt hat. Er stoppt sich selbst, als er zum Sprechen ansetzen wollte und blickt ebenfalls zu Boden, so wie sie. Doch ihr Blick ist nicht auf den Boden gerichtet sondern auf seine Hand, welcher sie sich mit ihrer zögernd nähert. Er muss leicht Lächeln und wendet den Blick um, um ihr die Chance zu lassen, seine Hand von sich aus zunehmen, ohne zu bemerken, dass er weiß, dass sie das machen will. Ihre Hand ist warm, als ihre Fingerspitzen seine Hand berühren, kurz zuckt er mit seinen Fingern, in ihre Richtung und dreht die Hand leicht, dass sich ihre Finger über seine Handfläche schieben und an seine Hand betten. Er wendet seinen Blick wieder auf sie um, während sie ihre Hand um seine schließt und auch er seine Finger an ihre Hand bettet. Schüchtern blickt sie auf. Sanft lächelt er ihr zu, ehe er sich in Bewegung setzt und sie beide auf den Ausgang zusteuern. Eine leichte Röte ziert ihre Wangen, während sie neben ihm hergeht. Er drückt die Tür nach außen auf und macht einen Schritt vor, schweigend bleibt sie hinter ihm, bis sie wieder zur Seite treten kann und schließlich wieder neben ihm hergeht.
 

Stille umgibt sie, als sie auf die Limousine zusteuern, die dort steht, wo sie ausgestiegen sind. Verlegen betrachtet Sakura zuerst den Boden vor sich, ehe sie aufblickt und auch die Umgebung betrachtet, wobei sie die feinen weißen Flocken bemerkt die aus dem dunklen Himmel herab fallen. Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen, ehe sie einen Schritt zu ihrer Begleitung aufschließt und dabei auch ein Stückchen näher zu ihm geht, dass sich ihr Arm sanft an seinen drückt. Leicht lächelnd wirft Sasuke ihr einen kurzen Blick zu, ehe er kurz den Blick in den Himmel hebt, als auch er die weißen Flocken bemerkt. Also schneit es auch noch passend für den Heiligabend.
 

Erst als die beiden bei der Limousine ankommen, lässt der Schwarzhaarige, wenn auch widerwillig, ihre Hand los und öffnet die Tür für sie. Im ersten Moment zögernd steigt die hübsche Rosahaarige in den Wagen und rutscht zur anderen Tür, um für ihn Platz zu schaffen, dass auch er direkt einsteigen kann, ohne unnötig lang weiterhin in der Kälte zu verharren. Ein leises Seufzen kommt über seine Lippen, als auch er sich im Inneren des Fahrzeuges niederlässt und die Tür geschlossen hat. Nach einem Moment setzt sich der Wagen in Bewegung, um sie beide von diesem Ort weg zu bringen, zurück zu ihrer Wohnung. Für ein paar Minuten beobachtet er sie einfach nur schweigend dabei, wie sie durch das Fenster nach draußen blickt, wobei er sich sicher ist, dass sie die Lichterketten und Außendekorationen der Häuser betrachtet. Leise wendet er sich der Tür neben sich zu, an welcher er einen kleinen Hebel betätigt und ein schmales Fach aufklappt, in welchem ein schmales, beinahe schon quadratisches, kleines Päckchen liegt. In ein hübsches Geschenkpapier gehüllt und mit einer hübschen Schleife versehen. Kurz hebt er das Geschenk aus dem Fach, ehe er dieses wieder verschließt und sich zu ihr umwendet.
 

„Ich habe noch etwas für dich.“, macht er sie wieder auf sich aufmerksam. Mit leuchtenden Augen, wendet sich seine Begleitung sogleich zu ihm um und betrachtet ihn fragend. „Hier, das ist mein Weihnachtsgeschenk für dich.“, reicht er ihr das kleine Päckchen. Zögernd nimmt sie es an, ehe sie verwirrt ihren Blick hebt und ihn ansieht. „Aber.. Ich dachte der Konzertbesuch, wäre dein Geschenk für mich gewesen.“, erklärt sie ihre Verwirrung und blickt kurz wieder auf das kleine Geschenk hinab. „Nein.“, leicht lächelnd schüttelt er einen Augenblick den Kopf, „Das Konzert war ein weihnachtliches Date, nur ohne Essen. Außer du willst etwas, dann holen wir noch schnell etwas bei einem Drive-In?“ Den Kopf leicht fragend geneigt betrachtet er sie. Lächelnd aber mit einer zarten Röte auf den Wangen schüttelt sie ihren Kopf. „Nein, danke, ich brauche nichts.“, fügt sie murmelnd hinzu. „Du wolltest doch nicht, dass ich dir dauernd so teure Sachen kaufe, deswegen habe ich nur eine Kleinigkeit besorgt.“, erklärt er kurz. Ein Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. „Nun mach es schon auf!“, fordert er sie auf und lehnt seinen Kopf zu ihr gedreht an die Kopfstütze, neben welcher er den Stoff-Roten-Panda gesetzt hat.
 

Von eben diesem Stofftier nimmt er sogleich einen ihn bekannten Geruch wahr, was ihn für einen Moment doch überrascht. Unauffällig schnuppernd, bringt er seinen Kopf näher an den Panda aus Plüsch. Es dauert nicht lange bis er weiß, wessen Geruch das ist. „Der reicht ja sogar nach dir.“, entflieht es ihm mit einem erfreuten Lächeln und er greift nach dem Stofftier und riecht nochmals daran, ohne das nun zu verbergen. Die Rosahaarige hält sogleich beim vorsichtigen Auspacken inne und starrt ihn an. Nach einem Moment errötet sie peinlich berührt und legt ihre Hand über ihre Augen, senkt da Gesicht in Richtung ihrer Oberschenkel. „Ino.“, gibt sie leise murrend von sich. „Was?“, erkundet sich der Schwarzhaarige verwirrt, was hat ihre beste Freundin jetzt damit zu tun? „Sie hat ihn aus meinem Zimmer mitgebracht, als sie die Haarnadeln geholt hat, sie muss ihn wohl noch mit meinem Parfum eingesprüht haben.“, nuschelt sie verlegen.
 

Sasuke lächelt leicht. „Sehr nett von deiner Freundin.“, gibt er kurz von sich. Schon jetzt wo diese Wörter noch in seinem Kopf herum schwirren weiß er schon, dass sie auf diese mit Verlegenheit reagieren wird, aber er muss sie einfach loswerden. „Jetzt kann ich ja gar nicht mehr anders, als an dich zu denken, wenn der süße Kerl in meiner Nähe ist.“, meint er mit einem Lächeln, beinahe schon einem Grinsen. Die Rosahaarige neben ihm errötet sogleich und senkt verlegen ihren Kopf, konzentriert sich wieder auf das Geschenk in ihren Händen und packt es vorsichtig weiter aus. Der Schwarzhaarige schnuppert nochmal an dem Stofftier und dankt der Blonden im stillen dafür, dass sie das getan hat, ehe er es wieder an seinen Platz zurück setzt und beobachtet seine Begleitung dabei, wie sie den Bogen des Geschenkpapiers aufklappt und die CD-Hülle freilegt. Zögernd nimmt sie die CD in die Hand und betrachtet da Cover.
 

„Ist das wirklich ihre Unterschrift?“, fragt sie ungläubig und sieht wieder zu ihm. Die CD der Sängerin, bei deren Konzert sie beide soeben waren, in der Hand. „Natürlich, ich schenke dir doch keine Fälschung.“, lacht er leise auf. „Aber dann muss die CD doch teuer gewesen sein!“, bemerkt sie sogleich und auch wenn er ihr die Freude ansehen kann, wirkt sie beinahe schon empört darüber. „Nein. Ich habe die CD nämlich ohne Autogramm gekauft. Sie hat erst danach unterschrieben.“, korrigiert er ihre Vermutung mit einem leichten Lächeln. „Aber wie…?“, fragt sie überrascht, lässt ihre Frage aber offen. „Hinata.“, antwortet er nur kurz. „Wie bist du mit Hinata…?“, Verwirrung zeichnet sich auf ihren Gesichtszügen ab. Er lächelt sanft. „Naruto. Ich habe ihm die CD gegeben und er sie Hinata, diese hat Chloë um ein Autorgramm gebeten. Als diese erfahren hat, dass sie dich von der Stimme her an deine Tote Mutter erinnert, hat sie wohl nur zu gerne unterschrieben.“, erzählt er ihr kurz, was er von seinem besten Freund übermittelt bekommen hat. „Oh.“, haucht die Rosahaarige verlegen. „Danke.“, lächelt sie ihm dann sanft zu. „Gerne.“, erwidert er sanft darauf, „Ich weiß doch, wie wichtig es ist Dinge zu haben, die einen an unsere Lieben erinnern.“ Zärtlich streicht er ihr wieder eine Strähne aus dem Gesicht. Liebevoll lächelt sie ihm zu und schließt für einen Moment die Augen. Sanft streicht er mit den Fingern ihre Schläfe hinab zu ihrer Wange und mit den Fingerrücken über diese.
 

Doch dieser Moment zwischen ihnen ist nur von kurzer Dauer, denn der Wagen hält schon nach einem kurzen Augenblick und sie öffnet die Augen wieder, wendet den Blick zur Seite um und sieht aus dem Fenster. Sie sind bereits wieder bei ihr angekommen. Er lächelt ihr kurz zu, ehe er die Tür öffnet und aussteigt, ihr die Hand wieder reicht um sie zu sichern, während sie aus dem Wagen steigt. „Danke für die schönen Stunden.“, lächelt sie ihm schüchtern zu, als sie aus dem Wagen gestiegen sind. „Immer wieder gerne. Aber jetzt hol deine Sachen, ich bleibe noch bis ihr fahrt.“, meint er sanft, ehe ein Lachen die Aufmerksamkeit der beiden umlenkt auf ein Pärchen, welches soeben den Gehsteig entlang auf sie beide zukommt. Die Blondine kann er schnell als die beste Freundin der Haruno wieder erkennen, doch als er ihre Begleitung erblickt, wären ihm für einen Moment beinahe die Gesichtszüge entgleist. „Oh, Hey!“, grüßt Ino sogleich erfreut, als sie die beiden beim Wagen erblickt hat und direkt auf sie zusteuert. Auch der Braunhaarige, an dessen Arm sie hängt, blickt nun auf. „Hey Boss.“, grüßt er den Schwarzhaarigen kurz. „Kiba.“, nickt er dem Mann, welcher gleichzeitig auch ein recht guter Freund von ihm ist, zu und richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf die Rosahaarige, die den Braunhaarigen und dann Sasuke kurz ungläubig anblickt und mehr als nur verwirrt zu sein scheint, beinahe auch etwas fassungslos.
 

„Wir sollten dann langsam los.“, bemerkt die Blondine und lenkt die Aufmerksamkeit wieder auf sich, sieht kurz alle an, ehe sie die Rosahaarige fixiert. „Ja.“, stimmt diese mit einem kleinen Nicken zu. „Okay, Ino. Dann sehen wir uns, wenn ihr wieder da seid.“, lächelt Kiba die Blonde an, während der Uchiha sich an seine Begleitung wendet. „Ich wusste nichts davon.“, flüstert er ihr entschuldigend zu. Sie muss wohl denken, dass er seine Leute auf ihre Freundinnen angesetzt hat, aber nichts davon war geplant. Die Haruno nickt nur kurz mit einem zarten Lächeln auf den Lippen, nachdem sie seinen Blick erwidert hat. „Komm schon Sakura.“, zieht die Blondine, sie im nächsten Moment schon mit sich, winkt dem Braunhaarigen bei der Tür noch einmal kurz mit einem strahlenden Lächeln, ehe sie mit der Blaugrünäugigen im Haus verschwindet.
 

„Wie ist denn das passiert?“, brummt Sasuke dem Braunhaarigen leise zu. Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf. „Ich bin ihr an dem Abend, als ich dir den Blumenstrauß ins Theater gebracht habe begegnet und habe sie nach Hause begleitet.“, erklärt er kurz. Auf die Lippen des Dunkelblauäugigen legt sich ein amüsiertes Schmunzeln, ehe er den Kopf leicht schüttelt. „Okay, ich geh dann mal, wir sehen uns dann später.“, meint Kiba im nächsten Moment und betrachtet den Schwarzhaarigen mit einem leichten Lächeln. „Ja.“, stimmt dieser ihm zu, woraufhin er sich umwendet und wieder davon geht. Oh man, wie soll er Sakura nur all diese Zufälle erklären? Leise brummt er, ehe er sich ins Innere des Wagens beugt und ihr Geschenk, das Stofftier herausnimmt. Keine Minute später geht die Haustür wieder auf und die beiden Damen kommen mit einer kleinen Reisetasche und zwei Einkaufstaschen mit Geschenken wieder heraus. Ein erfreutes Quieken ist von der Blondine zu vernehmen, während sie sich dem Wagen nähern. Ihr Blick ist auf ihn gerichtet und ihre Lippen verziehen sich zu einem Grinsen, als sie das Stofftier erblickt.
 

Der Uchiha öffnet sogleich die Tür für die beiden wieder, sofort beugt sich Ino ins Innere und stellt ihre Taschen darin ab, ehe sie sich wieder aufrichtet und ihn ansieht. „Danke für den Fahrservice.“, lächelt sie ihm kurz zu. „Kein Problem.“, meint er abwinkend und sie steigt in den Wagen, nimmt Sakura ihre Sachen ab und verschwindet im warmen Inneren. Ein leichtes Lächeln liegt auf seinen Lippen, als sie ihm gegenüber auf der anderen Seite der Tür steht. „Danke.“, lächelt sie ihm zu und drückt dabei leicht die CD und ihre Abendtasche an die Brust. „Gerne.“, erwidert er leise darauf. „Feiert schön und genießt die Feiertage. Wir sehen uns dann nach diesen wieder.“, gibt er von sich und betrachtet sie sanft. „Du auch.“, murmelt sie leise und blickt schüchtern zu ihm auf. Ein Schmunzeln zaubert sich auf seine Lippen. „Frohe Weihnachten.“, haucht er ihr sanft zu. „Frohe Weihnachten.“, kommt es auch von ihr mit einem Lächeln, ehe sie sich dem Wagen zuwendet, ihn noch einmal kurz ansieht und schließlich einsteigt. Als sie im Inneren verschwunden ist, schließt er die Tür hinter ihr und tritt einen Schritt zurück. Einen Augenblick später, setzt sich der Wagen mit den beiden Damen schon in Bewegung und fährt die Straße hinab.
 

Kurz sieht er ihnen nach, ehe er den Blick für einen Moment in den Himmel richtet und leise seufzt. Er wäre viel lieber mit ihnen mitgefahren, aber es wäre doch ein bisschen zu früh, um ihre Familie kennen zu lernen, vor allem da sie beide ja noch in der Kennenlernen-Phase stecken und noch nicht einmal eine Beziehung führen, auch wenn er schon auf diese hofft. Leise aber amüsiert schnaubt er. Letztes Jahr, hätte er wohl gelacht, wenn man behauptet hätte, dieses Jahr Weihnachten wäre er schon so weit und eine Frau ihm so wichtig, dass er wirklich auf eine Beziehung mit ihr hofft. Und nun hofft er schon auf nächstes Jahr, wenn sie beide vielleicht wirklich schon zusammen feiern. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen, senkt er den Blick auf seine Umgebung hinab und setzt sich in Bewegung, geht die Straße nach rechts entlang, so wie auch der Wagen gefahren ist.
 

Dieses Jahr Weihnachten wird er noch, so wie die letzten Jahre auch, in der Firma feiern, mit all den anderen, seinem Bruder und den Kollegen, die entweder keine Familie mehr haben oder diese einfach zu weit entfernt wohnen, dass sich die Reise nicht lohnen würde oder aber auch zu teuer wäre. Für die Rosahaarige würde er, wenn es auch nur für einen Tag wäre, sogar ans andere Ende der Welt fliegen und wenn die Hin- und Rückreise doppelt so lang dauern würde, wie die Zeit die er dann an ihrer Seite wäre. Am Ende der Straße biegt er links ab und durchquert diese Straße um in den Park zu gelangen, welcher dahinter beginnt und eine Abkürzung zum Büro darstellt, welches dann nur noch zwei Querstraßen weiter liegt. Im Grunde eigentlich gar nicht so weit weg. Vielleicht eine halbe Stunde, ein paar Minuten mehr. Er hätte nie gedacht, dass eine so wunderbare Frau fast die ganze Zeit in seiner Nähe war und er sie nie getroffen hätte, wenn er nicht in diese Bibliothek gegangen wäre, welche er doch sonst immer meidet. Vielleicht gibt es doch so etwas wie Schicksal? Er weiß es nicht, aber er zieht es langsam in Betracht.
 

Er lächelt leicht. Was macht diese Frau nur mit ihm? Jetzt zieht er sogar schon in Betracht dass es so etwas wie Schicksal gibt. Den Kopf leicht schüttelnd betritt er den Park, welcher recht unbelebt ist, in der Nacht der Nächte. Nur eine kleine flauschige Kugel, kommt plötzlich aus der Dunkelheit auf ihn zu. Er muss wirklich zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass es sich dabei um ein Tier handelt. Um einen kleinen Hund wenn man es genau nimmt. Einen winzigen weißen Hund, welcher einen graubraunen Fleck über dem linken Auge hat, welcher sich über den Kopf nach hinten zieht die Ohren wirken schwarz, heben sich aber sonst kaum von dem flauschigen, langem, stehenden Fell ab. Zwei dunkle Knopfaugen blicken zu ihm auf, als der Welpe vor ihm stehen bleibt. Auch Sasuke bleibt stehen und blickt auf den Kleinen hinab. Es ist im Moment so verlockend ein Foto von ihm zu machen und der Haruno zu schicken, welche sich sicherlich freuen würde, wenn sie Hunde mag. Oder hat sie vielleicht Katzen lieber?
 

„Ist das da etwa ein Stofftier?“, lacht eine Stimme in der Dunkelheit auf, welche ihm gar nicht so unbekannt ist. Eigentlich gar nicht unbekannt ist. Überrascht schaut er den Mann an welcher das andere Ende der Leine in der Hand hält und aus der Dunkelheit des Parks heraustritt. „Und?“, brummt er seinem großen Bruder entgegen. „Was machst du mit einem Stofftier?“, fragt dieser amüsiert und schließt mit gemächlichen Schritten zu dem Welpen auf. „Das ist das Weihnachtsgeschenk von Sakura.“, erklärt er kurz und blickt wieder auf den Welpen hinab. Warum führt sein Bruder einen Welpen aus? „Aha und was ist das? Ein Waschbär oder was?“, gibt der Braunäugige von sich. „Ein roter Panda.“, erwidert der Jüngere der beiden nur kurz. „Aha.“, murmelt Itachi wieder, „Und warum schenkt sie dir den?“ Gequält seufzt Sasuke auf. Warum müssen auch immer alle gleich so neugierig sein, wenn er einmal Interesse an einer Frau hat. „Ich war mit ihr letztens im Zoo und da hat sie mir ihre Lieblingstiere gezeigt, rote Pandas. Und ich habe sie mit ihr verglichen.“, berichtet er kurz. „Ah, verstehe.“, kommt es sogleich vom Älteren, „Damit du immer was hast, was dich an sie erinnert. Nette Idee.“ Er nickt sich selbst leicht zu und bleibt vor dem Dunkelblauäugigen stehen. „Eben typisch für eine Frau, aber doch schön.“, lächelt er schließlich.
 

„Erkläre du mir lieber mal, warum du eine laufende Pelzkugel an der Leine durch die Gegend führst.“, fordert Sasuke nun eine Erklärung von seinem Bruder, weil auch der Welpe, sowie das Stofftier, nicht zu ihm passt. „Das ist ein Pomeranian-Zwergspitz-Welpe. Mein Weihnachtsgeschenk für meine Version von Sakura.“, berichtet der Mann mit den längeren Haaren. Der Dunkelblauäugige zieht etwas skeptisch seine Augenbraue hoch. „Ist es nicht noch etwas früh, ihr gleich einen Hund zu schenken? So lange seit ihr nun auch noch nicht zusammen.“, äußert er sogleich seine Bedenken. Sein Bruder zuckt mit den Schultern. „Ich kann es mir ja leisten. Und falls es mit uns nichtklappen sollte, ist der kleine Racker ihr Problem und nicht meines.“, gibt er gelassen von sich. „Tja, und da seine erste Aktion, sobald sie ihn in den Händen hält, nicht sein soll, dass er sie anpinkelt, führe ich ihn noch schnell Gassi.“, erklärt er sich weiter.

Kapitel 11

Mit einem leisen Seufzen stößt der Schwarzhaarige die warme Luft aus seinen Lungen, welche sogleich eine feine weiße Atemwolke bildet und in den strahlend blauen Himmel aufsteigt. Weihnachten ist vorbei und die Feiertage auch, Silvester steht bald vor der Tür. Sein Blick löst sich von dem blauen Himmelszelt über ihm und auf seine nähere Umgebung, einen Park. Dick eingepackt in der weißen Pracht. Sicherlich ein halber Meter Schnee liegt auf der Wiese und den Blumen und Wegen. Immer wieder stürzen größere Schneemassen von den Bäumen herab, während Kinder hoch erfreut im Schnee spielen, Schneeballschlachten und Schneeengel machen, Schneemänner bauen und die Hügel mit den Schlitten hinab rodeln. Nach einigen Tagen ist die Rosahaarige nun wieder von ihrem Vater zurück, was ihn, um ehrlich zu sein, doch sehr freut, auch wenn sie nicht einmal aus der Stadt draußen war, sondern einfach nur am Stadtrand oder in der Vorstadt. Aber es war ihm nicht möglich einfach so, bei ihr vorbei zu fahren, um sie zu sehen, was er zu gerne getan hätte. Ihr Weihnachtsgeschenk war wohl wirklich das Beste was sie ihm hätte schenken können, denn es hat ihn wirklich über die paar Tage, die sie bei ihrem Vater war, getröstet. So wie über die letzten Tage, da sie vorgestern zwar zurückgekommen ist, aber es hat sich nichts ergeben und sie hatte auch kaum Zeit, dass sie sich hätten treffen können.
 

Es hat dem Uchiha sogar schon Sorgen bereitet, dass sie sich plötzlich vielleicht nicht mehr mit ihm treffen will und er war sich sicher, dass es was damit zu tun hatte, dass seine Freunde und ihre Freundinnen plötzlich ausgehen. Sich ihre zwei Cliquen vermischen, so könnte man sagen. Es muss doch wirklich schon wirken, als hätte er seine Freunde auf ihre Freundinnen angesetzt, aber davon wusste er selber nichts! Es hat ihn doch selber überrascht das Kiba auf einmal vor ihm stand. Das muss er ihr auf jeden Fall erklären, wenn sie sich in den nächsten Minuten hier treffen, da es doch endlich wieder zu einem Treffen zwischen ihnen beiden kommt. Er hat sie wirklich schon vermisst, wenn es auch nur wenige Tage waren, beinahe nur Stunden die sie etwas weiter weg war, als sonst. Er hofft jedenfalls dass sie sich über seine kleine Überraschung freuen wird, wenn sie gleich aus der Ballettschule kommt. Eine Tatsache die ihn wundert, da sie doch eigentlich frei haben sollte, aber auch das wird er sicherlich bald erfahren.
 

Sein Blick richtet sich auf den Weg vor ihn, wo eine flauschige Fellkugel mit flinken kleinen Beinchen den Weg entlang tippelt, dabei aussieht wie ein sich bewegender Fleck Schnee, welcher sich mit dem restlichen weißen Schnee verbinden würde und man keinen Unterschied mehr erkennen würde. Ohne die schwarze Leine, wüsste man wirklich nicht mehr wo sich die Fellkugel im Schnee versteckt. Kurz bleibt der kleine Welpe stehen, den Blick den Weg entlang gerichtet, wackelt er mit seinem Schwänzchen und seinem Hintern, ehe er aufbellt und davon läuft. Fragend hebt Sasuke seine Augenbraue ein Stück an, beeilt sich aber dennoch nicht, um zu sehen was außerhalb der Allee oder des kleinen Waldes, durch welche sie soeben gegangen sind, ist. Nach wenigen Schritten tritt auch er aus dem Wäldchen heraus, die Bäume und Büsche legen die Sicht auf die Wiese daneben frei, und folgt der Leine, welche ihm immer genau sagt wohin die Fellkugel gelaufen ist. Die Leine vibriert leicht, setzt der Welpe sie mit seinem Schwanzwackeln ständig in Bewegung.
 

Schweigend folgt er dem Weg, welcher eine Kurve macht und die Schneemassen so die Fellkugel verstecken. Sein Blick folgt der dünnen, schwarzen Leine, bis er den Welpen, wenige Schritte später, erblickt. Eine Hand streicht über seinen Rücken, durch die feinen Haare seines Fells, während er sich an dem Bein der Frau abstützt und zu ihr aufblickt. Ein leises Brummen kommt über seine Lippen, war klar dass der kleine diese Wirkung auf Frauen hat. Er hebt seinen Blick zu der Frau, die den Welpen streichelt und sogleich legt sich ein Lächeln auf seine Lippen, als er die Haruno erblickt. Auch ihre Lippen ziert ein Lächeln, während sie die Fellkugel streichelt. Nach ein paar Schritten kommt er bei den beiden an und langsam zum Stehen. Sogleich hebt die Rosahaarige ihren Blick. Überraschen ziert ihre Gesichtszüge in den ersten Sekunden, als sie ihn erkannt hat. „Hey.“, lächelt er ihr zu, die eine Hand in der Jackentasche versenkt. „Hey.“, stottert sie ihm verwundert entgegen. Sie weiß im Moment wirklich nicht was sie sagen oder denken soll. Warum geht er mit einem so süßen Welpen spazieren? Ist das seiner? Er ist zwar zuckersüß, aber genau deswegen passt er doch gar nicht zu Sasuke. Er muss ihn für eine Frau ausführen, aber welcher Frau steht er so nah, um ihren Hund Gassi zu führen?
 

„Ist das deiner?“, erkundet sich Sakura schließlich murmelnd, dabei hört sie sich für sich selbst so leise an, dass sie Angst hat, dass er es nicht gehört hat. „Das ist Lilly und ja, sie gehört seit Weihnachten mir.“, antwortet der Schwarzhaarige ihr schon im nächsten Moment und seufzt leise, zieht die Hand aus seiner Jackentasche und fährt sich mit dieser durch die Haare. „Ein Geschenk von Naruto?“, stellt sie eine weitere Frage und versucht dabei leicht zu Grinsen, oder vielleicht auch etwas frech zu sein? Jedenfalls überrascht ihn die Frage, aufgrund der Art, wie sie sie ausgesprochen hat, aber er will nicht sagen, dass es ihm nicht gefallen hat, ganz im Gegenteil sogar. Frech zu sein steht ihr. Er lacht leise auf, aber irgendwie wäre es dem Blonden doch auch zumutbar, selbst wenn man ihn erst einmal gesehen hat. Sie hat schon Recht, diese Vermutung zu äußern.
 

„Nein, mein Bruder wollte sie seiner Freundin schenken, aber diese wollte sie nicht und so hat er sie an mich abgeschoben.“, berichtet er ihr und zeigt ihr so auf, dass ihre Vermutung völlig falsch war. „Arme Lilly.“, die Rosahaarige beugt sich sogleich wieder zu dem Welpen hinab, „Wird da einfach weitergegeben, wie es einem passt.“, sie brummt kurz, „Dein Bruder hätte sich vorher informieren sollen.“, vorwurfsvoll schaut sie zu ihm auf, während sie Lilly hoch hebt und an ihre Brust drückt, sie sanft streichelt. „Ja.“, zustimmend und seufzend nickt der Schwarzhaarige, während in seinem Kopf wieder die Frage auftaucht, die er sich schon zu Weihnachten gestellt hat, als er Itachi mit Lilly getroffen hat. „Magst du eigentlich Hunde?“, stellt er ihr eine Frage und versucht so ihre Aufmerksamkeit von dem Welpen wieder auf sich zu lenken. „Hm?“, verwirrt und überrascht blickt sie zu ihm auf. Im Grunde würde er jetzt grummeln und Frauen und Hundebabys verfluchen, aber bei ihr kann er das nicht, nicht wenn sie dabei so süß aussieht. „Hast du Hunde oder Katzen lieber?“, wiederholt er die Frage und formuliert sie gleichzeitig etwas um. Kurz betrachtet sie ihn nachdenklich, ehe sie den Blick zur Seite umwendet. „Hunde.“, lächelt sie ihm schließlich zu und setzt Lilly wieder auf dem Asphalt ab.
 

„Würdest du einen Hund haben wollen?“, beinahe neugierig stellt er ihr immer weiter Fragen zu dem Thema. Ihre Augen weiten sich sogleich überrascht. „Willst du Lilly jetzt an mich abschieben?“, will sie direkt wissen und klingt beinahe etwas empört. Von ihrer sonstigen Schüchternheit kann er in diesem Moment nichts erkennen. „Nein, mein Bruder bringt mich um, wenn ich das machen würde.“, der Uchiha lacht leicht auf. Bevor das alles nun aus dem Ruder läuft, löst er die kleine Geschichte wohl lieber auf. Nicht, dass sie ihm vielleicht auch noch böse wird für die kleine Täuschung. „Warum sollte er das tun? Ich versteh es im Moment nicht.“, Verwirrung steht der jungen Balletttänzerin ins Gesicht geschrieben. Sanft lächelt Sasuke. „

Lilly gehört nicht mir. Die Freundin meiner Bruders hat sich über Lilly gefreut.“, löst er den kleinen Schwindel auf. „Ich hätte ihr auch kaum den Namen Lilly gegeben, obwohl er echt gut zu ihr passt.“, fügt er hinzu. Sein Blick richtet sich kurz auf den Welpen, dann wieder auf sie. Stumm schaut Sakura ihn einfach nur an. Was soll sie darauf denn auch sagen? Natürlich ist es schön, dass Lilly nicht einfach weiter gereicht wird, aber er wollte sie doch gerade wirklich allen Ernstes Ärgern! Eine Tatsache die sie verblüfft. „Aha.“, gibt sie nach einem langen Moment von sich, als sie merkt, dass er eine Reaktion von ihr abwartet. „Mein Bruder und seine Freundin verbringen den Tag im Wellness-Hotel und solange passe ich auf Lilly auf, gehe ein bisschen mit ihr spazieren, in ein paar Tagen oder Wochen wird sie wohl eh nur noch in der Tasche durch die Gegend getragen werden.“, meint er weiterhin, während Lilly seine Aufmerksamkeit auf sich zieht, welche gerade gut gelaunt die Haruno umrundet und so die Leine um ihre Beine wickelt.
 

„Lilly, passt doch von der Rasse her auch gar nicht zu mir.“, fügt er eine kleine Bemerkung hinzu, wie würde denn das Aussehen und vor allem auf die Menschen wirken? „Du würdest viel zu weich und sanft wirken, wenn nicht sogar ein bisschen schwul.“, ein kleines freches Grinsen liegt auf den Lippen der Rosahaarigen, als sie sich dazu, doch etwas schüchtern äußert. Amüsiert verzieht sich sein Mundwinkel, zum einen wegen ihrer Aussage und zum anderen ist er erleichtert, dass sie etwas gesagt hat und dann noch in diese Richtung, da er wirklich schon dachte sie verärgert zu haben. Er macht zwei Schritte auf sie zu, so dass er ganz nah vor ihr steht. „Ich wusste gar nicht, dass du auch frech sein kannst.“, haucht er ihr leise aber mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen zu. Sie kann seinen Atem auf ihrer Haut spüren, als er die Arme an ihr vorbei ausstreckt und für einen Moment hinter ihrem Rücken etwas macht, die Arme wieder zurückzieht. „Aber es gefällt mir.“, fügt hinzu, ehe er wieder etwas auf Abstand geht und sie sogleich errötet, den Blick zu Boden senkt und realisiert, was er getan hat. Er hat die Leine, die Lilly um ihre Beine gewickelt hat, abgewickelt, dass sie nicht umfällt, wenn sie sich bewegen will.
 

„Wollen wir ein bisschen gehen. Es ist schon recht kühl, hier, wenn wir nur rumstehen.“, schlägt er ihr im nächsten Moment schon vor und wirft kurz einen Blick den Weg entlang, welcher sich dunkel zwischen dem blendend, weißen Schnee hindurch schlängelt. „Klar.“, stimmt sie ihm noch etwas rot um die Nase zu, ehe sie sich umdreht und sich die beiden in Bewegung setzen. „Aber würdest du einmal einen Hund haben wollen?“, greift er eine Frage von vor ein paar Minuten wieder auf, um eine Konversation zu starten und so vielleicht auch Zeit zu schinden, bevor das Thema Freunde zur Sprache kommen wird. „Ich weiß nicht. Vielleicht später einmal, wenn ich 40 Jahre alt bin, alleine und mich keiner haben will.“, gibt sie nachdenklich von sich. Er lächelt leicht, denn das wird nie passieren, immerhin will er sie doch, aber ihr das jetzt oder jemals sagen, würde er nie. „Und du? Katzen oder Hunde?“, stellt sie ihm eine Gegenfrage und holt ihn so wieder aus den Gedanken. Kurz mustert sie ihn, ehe sie ihren Blick wieder nach vorne auf den Park und auf den Welpen richten. „Definitiv Hunde.“, antwortet er ihr ohne lang nachdenken zu müssen. „Würdest du einmal einen haben wollen?“, erkundet sie sich weiter, vergräbt ihre Hände wieder in ihren Jackentaschen, sowie Sasuke seine Hand in seiner. „Später einmal.“, nickt er als Antwort zusätzlich mit seinem Kopf, „Aber definitiv eine andere Rasse, einen größeren.“
 

Schweigen legt sich über die beiden, während sie nebeneinander her durch den Park gehen. Lilly folgen die neugierig an der kalten Luft schnuppert, da es sonst außer Schnee nicht so viel zum Schnuppern gibt. Leise seufzt der Uchiha auf. „Ich wollte dir noch einmal, dass mit unseren Freunden erklären.“, erhebt er seine Stimme und wirft ihr kurz einen Seitenblick zu. Überrascht blickt sie auf und mustert sein Profil einen Augenblick lang, ehe sie sanft lächelt. „Brauchst du nicht. Ich glaube dir.“, winkt sie leicht ab und blickt hinab zu ihren Schuhen, um nicht auf eine möglicherweise eisige Fläche zu steigen und sich mit einem „Tanz“ vor dem Fallen bewahren zu müssen. „Danke, aber ich will es dir trotzdem noch einmal erklären, weil ich nicht will dass du vielleicht später denkst, dass ich meine Freunde auf deine Freundinnen angesetzt habe, um ein Druckmittel zu haben, oder so ähnlich.“, besteht er darauf ihr das zu erklären, auch wenn sie ihm Glauben schenkt, worüber er sich sehr freut. „Okay, dann erkläre es mir.“, stimmt die Rosahaarige zu, seine Erklärung zu hören. Leicht lächelnd blickt sie zu ihm auf, lässt ihren Blick schließlich über die Umgebung wandern, über die im Schnee spielenden Kinder und über Lilly, welche brav vorweg trottet.
 

„Gut, also ähm…“, beginnt Sasuke und räuspert sich leise, „Ich hatte davon keine Ahnung.“ Ein leises Kichern kommt über die Lippen von Sakura, welches eine Spur lauter wird, ehe es wieder verstummt und sie ihn mit einem breiten, amüsierten Lächeln betrachtet. Auch ihm zaubert sich ein Lächeln auf die Lippen, mit welchem er fortfährt. „Okay, von Naruto wusste ich genau so viel wie du, aber dass er da im Café erscheint war nicht geplant und eigentlich war es auch nicht vorhersehbar dass Hinata da sein würde.“, kurz beobachtet er sie, „Das mit Kiba und Ino hat mich auch überrascht, obwohl ich quasi daran schuld war. Wie ich von Kiba erfahren habe, haben sie sich nämlich kennen gelernt, an dem Abend, an dem er mir den Blumenstrauß, für dich, ins Theater gebracht hat, er ist dann wohl noch dort in der Nähe in einer Bar gewesen und ihr dann am Heimweg begegnet.“, fasst er das Kennenlernen der beiden kurz zusammen. „Also auch wenn es total ungläubig erscheint, waren dass alles nur Zufälle.“, fügt er rasch hinzu, als müsste er beteuern, dass er wirklich nichts damit zu tun. „Ich weiß.“, erwidert sie darauf und verschränkt die Hände hinter ihrem Rücken, unter ihrer Trainingstasche versteckt, um sie, wenn auch nur ein bisschen, vor der Kälte zu schützen. „Ach ja?“, erstaunt hebt der Uchiha seine Augenbrauen an und betrachtet sie. „Ja.“, sie nickt um ihre Aussage zu unterstützen, „Bei Naruto und Hinata war ich ja selber anwesend und natürlich hat mir Ino von Kiba und dem kennen lernen erzählt und wie gesagt habe ich dir schon geglaubt, als du mir vor meiner Abfahrt gesagt hast, dass du davon nichts wusstest.“, sie schenkt ihm ein sanftes Lächeln. „Natürlich kannst du nicht über alles was deine Leute tun Bescheid wissen und kontrollieren, wen sie kennen lernen, das geht nicht.“, sie zuckt gelassen mit den Schultern, seine Sorgen, dass sie vielleicht etwas falsches denken könnte, sind völlig unbegründet gewesen.
 

Lautlos seufzt Sasuke auf, erleichtert, dass sie alles so locker zu sehen scheint. „Ja, da hast du Recht, ich wollte es nur nochmals erklären, wegen meiner Position und allem.“, rechtfertigt er sich dafür, dass er die letzten Minuten wohl einfach verschwendet hat, dabei hätten sie über so viel anderes reden können. „Es ist schon okay, nur bitte sag deinen Freunden, dass sie die beiden aufklären, wegen ihrem Beruf.“, erhebt Sakura ihre Stimme mit einer Bitte, „Dass sich kein Netz aus Lügen, um sie bildet von dem ich auch noch ein Teil bin und Hinata muss ja auch an ihre Karriere denken. Ich glaube die beiden könnten eher damit leben, es von Anfang an zu wissen, als es später zu erfahren und dann zu glauben, dass alles nur eine Lüge war.“, bemerkt sie weiterhin und lächelt leicht traurig, wegen diesem Gedanken, „Es ist wichtig, dass sie es ihnen sagen.“ Verstehend nickt der Schwarzhaarige, er findet es auch viel besser, dass er aus seinem Beruf kein Geheimnis mehr machen muss und sie weiß, wer er ist, dadurch stehen sie sich auch viel näher und sie kann ihm auch mehr Vertrauen schenken auch wenn er nicht unbedingt den vertrauenswürdigsten Ruf hat, wegen seinem Job. „Natürlich, ich sage es ihnen nachher, aber im Grunde genommen haben sie abgesehen vom Arbeitgeber ganz normale Berufe, die sie ausüben, und hin und wieder einen kleinen Botengang, so wie Blumen holen oder eine CD weitergeben.“, stimmt er zu und erklärt auch gleichzeitig, wie harmlos es für die beiden ist. Die Haruno errötet leicht während sie ihm zu lächelt, denn ihr ist klar, dass die beiden im Auftrag für sie unterwegs waren, so wie echte Freunde, die einem Kumpel helfen wollen, eine Frau zu erobern.
 

Einen Augenblick lang herrscht die Stille zwischen ihnen, außer ihren Schritten auf dem nassen Asphalt, dem Lachen der spielenden Kinder und dem typischen New Yorker-Verkehrslärm, ist nichts von ihnen zu hören. Eine beinahe angenehme Stille, welche einem dann doch nicht so sehr behagt. Es ist wie bei einem Date, wo plötzlich die peinliche Stille einsetzt. Sein Blick wandert über sie, ihre Haare, wie sonst auch zu einem strengen Dutt gebunden, die warme Jacke, über welche sich der Träger der Trainingstasche an ihrer hinteren Taille spannt. „Warum warst du eigentlich in der Ballettschule? Ich dachte ihr habt frei über Weihnachten und Neujahr, oder wolltest du einfach nur ein bisschen üben?“, fragend wendet er einen Blick wieder zu ihrem Kopf um, mustert ihr hübsches Gesicht, wie schon so oft. Diese blaugrünen Augen verzaubern ihn einfach immer wieder. Leicht lächelnd senkt sie kurz den Blick zu Boden. Es ist überrascht sie nicht, dass er dies anspricht, immerhin hat sie ihm in den letzten Tagen immer wieder ihre Zeit verwehren müssen, was zuvor noch nie passiert ist. „Stimmt schon wir haben frei und auch keine Proben, derzeit sind nur die Kinderkurse. Ich habe auch nicht geübt.“, antwortet sie ihm, ohne ihm direkt eine Antwort auf seine Frage zu geben, will sie ihn doch ein bisschen ärgern, so wie er es vorhin bei ihr gemacht hat. „Was ist es dann? Ich dachte nämlich um ehrlich zu sein, dass du mich vielleicht gar nicht sehen willst.“, erwidert er zuerst neugierig und schließlich beinahe etwas bedrückt aber ehrlich.
 

„Nein, das ist es nicht. Was denkst du nur?“, schüchtern betrachtet sie ihn mit einem leichten Lächeln und schüttelt den Kopf. Er macht sich schon wieder viel zu viele Gedanken, über belangloses, beinahe schon süß, wie sie findet. „Nein, nichts dergleichen. Es wurde nur vor Weihnachten bekannt gegeben, dass es ein komplett neues, noch nie dagewesenes Ballettstück geben wird, für das jeder vortanzen darf, ab einem bestimmten Alter. Und natürlich möchte ich meine Chance nutzen, auch wenn sie gering ist, dass ich vielleicht die Hauptdarstellerin werde.“, berichtet Sakura und wird sogleich von einem Hauch Euphorie gepackt, denn, dass ist wirklich ihre Chance, wenn sie auch sehr klein ist, bei so vielen Konkurrentinnen, die vielleicht sogar besser sind als sie. „Es wurde empfohlen, dass man mit einem Partner vortanzt und deswegen habe ich mich mit Sai, einem Kollegen von mir, zusammen getan und jetzt arbeiten wir gerade an unserer Choreografie und der Musik zu der wir Vortanzen wollen. Wenn wir dann gerade eine oder mehrere Ideen und Vorschläge haben, probieren wir sie auch gleich aus und ja.“, kurz macht sie eine Pause, nur für wenige Sekunden. „Wir verwenden derzeit jede freie Minute darauf, weswegen ich auch kaum Zeit für ein Treffen habe.“, entschuldigend sieht sie zu ihm auf, während sie ihm erklärt, was der wahre Grund für ihre Abwesenheit, könnte man schon sagen, ist. „Klingt sehr interessant und vor allem wichtig für dich, was ich auch verstehe und voll hinter dir stehe, auch wenn es heißt dich für eine Weile nicht so oft zu Gesicht zu bekommen.“, kommt es sogleich ehrlich vom Uchiha. Seine Worte lassen sie sogleich verlegen den Blick senken und leicht erröten.
 

Ein leichtes Lächeln legt sich auf seine Lippen, es ist einfach nur süß, wie sie immer rot wird, aufgrund seiner Worte, die ihm teilweise ohne richtig darüber nachzudenken, einfach über die Lippen strömen, etwas was ihm sonst gar nicht passiert. „Darf ich vielleicht einmal bei der Probe zusehen? Nur um dich mal wieder tanzen zu sehen?“, erkundet er sich sogleich weiter, immerhin hat er sie bis jetzt erst einmal tanzen sehen und das war einfach nur wundervoll. „Ihr werdet mich auch nicht bemerken.“, beteuert er auch schon im nächsten Moment. Er wünscht sich einfach, sie öfter tanzen zu sehen und sie vielleicht auch einmal nur für sich tanzen zu sehen. Leise räuspert sie sich, hofft so wieder ihre Stimme zu finden, welche sie glaubt soeben, aufgrund seiner Worte verloren zu haben. „Ich würde mich freuen, wenn du die Zeit dazu findest.“, fängt sie schüchtern an zu murmeln, hebt ihren Blick in sein Gesicht und auch ihre Stimme gewinnt an Stärke dazu, wenn auch nicht an Sicherheit, „Dann kannst du mir auch sagen wie du es findest.“ Schnell wendet sie den Blick zur Seite, aber nicht das Gesicht ab, während sie sich sicher ist das den Rotton in ihrem Gesicht eben eine wenn nicht sogar zwei Nuancen dunkler geworden ist. „Natürlich! Sag mir wann ich zusehen darf und ich bin da.“, entflieht es den Lippen des Dunkelblauäugigen und er beißt sich beinahe auf die Zunge, als er realisiert, gerade mehr wie Naruto, als wie er selbst geklungen zu haben. Aber es freut ihn wirklich, dass sie ihn zusehen lassen will. „Erst im neuen Jahr, wenn wir die Choreografie und Musik alles festgelegt haben und das auch schon ein paarmal geübt haben.“, erwidert sie sogleich darauf, ihre Farbe nimmt langsam wieder einen natürlichen Farbton an. Auch wenn es noch Tage dauern kann, dämmt das nicht seine Freude, dass er ihr zusehen darf.
 

Sakuras Seufzen holt ihn aus seinen Gedanken zurück. Aufmerksam betrachtet er sie. „Es ist erstaunlich wie kurz einem drei Wochen auf einmal erscheinen.“, gibt sie leise murmelnd von sich und auch wenn sie es nicht gesagt hat, kann er sich denken, dass dann wohl das Vortanzen sein wird. Fast drei Wochen in denen sie kaum Zeit für ihn haben wird. „Hast du denn bei all dem Training auch Zeit Silvester zu feiern?“, fällt ihm ein Thema ein, welches er sich vorgenommen hat, anzusprechen, denn er hat schon wieder etwas in Planung. „Natürlich.“, die Rosahaarige nickt kurz, „Den Vormittag über bis Mittag werden wir zwar trainieren, aber am Abend wird gefeiert, zumindest bei mir und Ino ist das geplant.“ Leicht lächelt sie ihm zu und fährt sich über die Haare, wobei sie bemerkt, dass er seine Hand nicht mehr in seiner Jackentasche versteckt. Sogleich wird sie wieder von ihrer Schüchternheit überrollt, als sie ihre Hand sinken lässt und sie an seine Hand führt. Der Schwarzhaarige reagiert sofort wieder auf die zögerlichen Berührungen von ihr und fängt ihre Finger ein, umschließt sanft ihre Hand mit seiner. „Wisst ihr denn schon wo ihr hingehen werdet?“, forscht er zeitgleich weiter nach ihren Plänen für den letzten Tag des Jahres. Erneut seufzt sie leise auf. „Ino, wollte unbedingt zu dieser Party von diesem Musiklabel, irgendwo gleich am Times Square, eine dieser unglaublichen Partys, wo das Eintrittsticket schon so viel wie eines der Kleider kostet die du mir geschenkt hast. Wo sich auch die Stars tummeln und andere. Ein paar Designer, weswegen Ino auch hin möchte, aber vor allem wegen dem Ball Drop, den man von der Dachterrasse so wundervoll sehen soll. Aber darein werden wir wohl nie kommen, also stehen wir wohl unten in der Menge rum.“, berichtet sie ihm, mehr oder weniger gelassen. Sie ist nicht gar so enttäuscht wie Ino nicht auf diese Party zu können, aber sie kann nicht leugnen, dass auch sie gerne das neue Jahr an einem warmen Ort verbringen würde, als auf der Straße in einer kalten Winternacht. „Das wäre auch eine Möglichkeit, oder aber ihr geht auf diese Party.“, erwidert Sasuke darauf, muss sich dabei bemühen sein Lächeln zu unterdrücken. „Ja.“ Murmelt die Haruno sarkastisch, ehe sie sich unbemerkt räuspert, um nicht so respektlos zu sein, „Das wäre toll, vor allem weil auch Hinata dort sein wird. Aber naja. Was machst du eigentlich zu Silvester?“ Schnell lenkt sie das Thema auf ihn um, statt immer nur von ihr zu reden. Er ist sicherlich auf einer von diesen supertollen Partys auf die jeder gerne gehen möchte.
 

Lautlos seufzt der Uchiha, atmet die kalte Winterluft ein, das Lächeln kitzelt schon an seinen Mundwinkeln, möchte endlich rausbrechen. „Hoffentlich mit dir auf dieser Party sein.“, gibt er schließlich von sich und das Lächeln umspielt seine Lippen. „Aha.“, erwidert die Blaugrünäugige kurz, ehe sich ihre Augen überrascht weiten, „Warte. Was?“ Verblüfft starrt sie ihn an, ist sogar stehen geblieben. „Wieso?”, fügt sie noch immer perplex hinzu. „Weil ich dort eingeladen bin und Ino, Kiba aber vor allem dich mit dorthin nehmen würde um zu feiern.“, erklärt er ihr gelassen, als würde er über ein Baseballspiel reden, welches ohne besondere Highlights am Vorabend gewesen ist. „Du-Du hast Karten?“, kommt es stotternd von ihr. Sasuke nickt, den einen Mundwinkel lächelnd angehoben, „Ja und für euch auch, wenn ihr wollt?“ Sie fragend mustern, wartet er ihre Antwort ab, obwohl er sie sich wohl schon denken kann. „Natürlich!“, lacht sie erfreut auf, „Ino würde mich umbringen wenn ich ablehne!“, ein breites Lächeln liegt auf ihren Lippen, aber er muss gestehen, genau diese Antwort hatte er jetzt erwartet. „Aber was sollen wir da anziehen? So schicke Kleider wie du mir gekauft hast?“, sie bettet sogleich nachdenklich ihre Hand an ihrem Kinn, das Outfit haben sie sich noch gar nicht überlegt, da diese Party ja gar nicht zur Diskussion stand. Ino wird ausflippen.
 

Amüsiert schnaubt der Uchiha, aufgrund der Frage, welche so typisch für eine Frau ist, die man irgendwohin einlädt, aber er will sich gar nicht darüber beschweren, da es zeigt, dass sie sich von Beginn an Gedanken machen, wie sie sich am passendsten kleiden und gleichzeitig auch hübsch machen können. „Ein normales Party oder Cocktailkleid reicht, Label sind nicht unbedingt so förmlich. Hauptsache hübsch.“, gibt er von sich um ihre aufkommenden Sorgen und Gedanken im Keim zu ersticken, ein Ballkleid oder Abendkleid wäre dort, sehr fehl am Platz und sie fragt ja um sich entsprechend zu kleiden und eben nicht aufzufallen. Leicht lächelnd lehnt sie sich an seinen Oberarm, kuschelt ihren Kopf an seine Schulter. „Danke, dass ist echt lieb von dir und einfach nur toll.“, haucht sie leise, während ihr Herz laut in ihrer Brust klopft, da sie ihm so nah ist. „Kein Problem, ich freue mich schon darauf, mit dir ins Neue Jahr zu feiern.“, gesteht er ihr ehrlich und drückt ihre Hand kurz fester, aber nicht so dass es ihr Schmerzen bereitet.
 

„Ich hoffe du bist mir nicht böse, aber ich muss sofort los. Ino zuckt aus, wenn ich ihr diese Information nur eine Sekunde länger vorenthalte.“, kommt es von der Rosahaarigen, welche ihren Kopf wieder von seiner Schulter löst und ihn fragend betrachtet. Es ist nicht so das sie nun gehen will, aber der Yamanaka diese Information nicht gleich mitzuteilen lässt diese wirklich zu einer angsteinflößenden Furie werden. Leise lacht Sasuke auf. „Nein, geh nur.“, lächelt er ihr leicht zu, da er sich die Blondine nur zu gut so vorstellen kann, obwohl er sie nicht kennt. „Okay. Wir sehen uns dann zu Silvester.“, gibt sie erfreut und beinahe schon hibbelig von sich. „Ja, ich schreibe dir eine Nachricht mit allen Infos und hol euch ab.“, bestätigt er ihr kurz nochmals und muss das Lächeln unterdrücken, welches sich aufgrund ihrer hibbeligen Art auf seine Lippen stehlen will. „Ich freu mich schon.“, lächelt die Rosahaarige ihm zu und sie bleiben stehen. „Ja.“, der Schwarzhaarige nickt kurz als Bestätigung, kämpft weiterhin gegen das Lächeln an. Es kann ja nicht sein, dass er dauernd lächelt, wenn sie da ist. „Okay, Tschüss.“, schnell erhebt sie sich auf ihre Zehenspitzen und drückt ihm einen Kuss auf die Wange. „Tschüss.“, er kann das Lächeln nicht mehr zurückhalten, mit welchem er sie betrachtet und die Röte auf ihren Wangen mustert.
 

Lächelnd läuft sie los, löst dabei ihre Hand von seiner und entfernt sich ein paar Schritte von ihm. Sie freut sich schon auf Übermorgen. Sasuke blickt ihr nach, zieht Lilly an der Leine zu sich, dass sie nicht mit der Rosahaarigen mitläuft. Plötzlich bleibt sie stehen und dreht sich wieder zu ihm um. Ein Lächeln liegt auf ihren Lippen. „Und vergiss nicht es deinen Freunden weiter zu sagen!“, ruft sie ihm zur Erinnerung noch einmal zu, sofort weiß er auf was sie anspielt. „Keine Sorge.“, erwidert er laut aber nicht rufend, da sie noch nah genug steht. „Bis dann.“, die Haruno winkt ihm noch kurz lächelnd zu, ehe sie sich umdreht und davon läuft.
 

Laufend lässt sie den Park hinter sich, läuft weg von dem Verursacher ihres Herzklopfens und dem Grund für ihr Lächeln. Sie wird Silvester mit ihm feiern, die ganze Nacht bis in das neue Jahr hinein auf der gleichen Party sein wie er und die Mädchen sind auch dabei. Genauso hat sie gehofft Silvester verbringen zu können. Ihr Laufen wird zu gehen, als sie den Park verlassen hat und die Straße entlang geht zu ihr nach Hause. Es ist kein weiter weg, da er sich mit ihr in dem Park wenige Straßen von ihrer Wohnung entfernt getroffen hat.
 

Sie ist schon ganz aufgeregt wegen der Party. Was soll sie nur anziehen, in welchem Outfit wird sie dort kaum auffallen und ihm trotzdem gefallen? Welches ihrer Kleider ist für so eine Feier passend? Nachdenklich lässt sie ihren Blick über den hellen Himmel wandern. Es ist erst kurz nach Mittag und so der Tag noch wundervoll hell. Die Haruno ist wirklich froh darüber, an diesem Tag nicht noch einmal ins Ballett zu müssen um sich mit Sai zu treffen, denn dieser kann den ganzen Nachmittag nicht und so ist ihre Trainingseinheit für heute beendet. Eigentlich läuft er relativ gut, sie wissen schon viele der Elemente die sie tanzen wollen und haben auch schon ihre Musikauswahl auf drei Stücke minimiert, zu welchen sie die Elemente unterschiedlich zu einem Tanz arrangieren können. Sie ist sich sicher, dass sie in den nächsten Tagen die Choreografie festlegen können, vielleicht auch schon morgen, wenn sie und Sai etwas nachgeben und sich etwas entgegen kommen, da er auf manchen Dingen beharrt die ihr in diesem Kontext nicht möglich scheinen.
 

Die Rosahaarige lächelt leicht, als ihr die Frage vom Uchiha wieder in den Sinn kommt. Er möchte ihr zusehen. Er möchte sie wieder tanzen sehen. Natürlich ist ihr klar, dass er nicht dauernd in die Vorstellungen im Theater kommen würde, nur um sie tanzen zu sehen. Demnächst irgendwann muss sie einfach mal so für ihn tanzen, nur um ihm eine Freude zu bereiten. Sie biegt in ihre Straße ein, passiert die hochgezogenen Gebäude, welche sich aneinander reihen, als wären sie ein einzelnes. Lächelnd holt sie den Hausschlüssel aus ihrer Jackentasche hervor, während sie sich fragt, ob Ino bereits Zuhause ist oder noch unterwegs und wie diese wohl auf diese Nachrichten reagieren wird. Silvester mit Sasuke, ob er wohl mit ihr tanzen wird? Er scheint ihr nicht so sehr der Tänzer zu sein und sie kann ihn sich auch gar nicht so wirklich inmitten all der anderen Gäste vorstellen, wie er sich der Musik hingibt. Schmunzelnd läuft sie die Stiegen nach oben in ihr Stockwerk und steuert direkt auf die Wohnungstür zu.
 

Mit zwei vollen Einkaufstaschen steht die Blondine vor dieser und steckt soeben den Schlüssel ins Schloss, um die Tür aufzusperren. Ein Schnauben kommt von ihr. „Wieso bin ich außer Atem und du nicht?“, bemerkt sie leise knurrend, aber vor allem vorwurfsvoll. Aber die Haruno nimmt es sich nicht zu Herzen, sie weiß dass Ino es nicht ernst meint. Es zeigt sich wiedermal wie sehr ihr Körper in Form ist, wegen all der Bewegung, das zu Fuß gehen, Stiegen steigen und tanzen. Es ist die Blondine die sich gedanklich eben in den Hintern beißt, weil sie sich einfach nicht dazu aufrafft irgendetwas für ihren Körper zu tun, außer gesund zu Essen. „Was schaust du so?“, die Yamanaka stemmt ihre Hände in die Hüfte und betrachtet ihre beste Freundin fragend, die Einkaufstaschen stehen schon längst in der Küche, nur sie beide noch am Wohnungsflur. Ein kleines Grinsen legt sich auf die Lippen der Rosahaarigen, als sie die Tür hinter sich schließt und ihrer Freundin in die Küche folgt, welche sort den Einkauf in den Kühlschrank räumt. „Was?“, skeptisch hebt die Blauäugige eine Augenbraue an. „Wir beide gehen auf die Silvesterparty.“, erzählt Sakura schließlich mit einem breiten Lächeln. Ungläubig starrt Ino sie an, während ihre Augen groß werden, beinahe wären ihr die Eier aus der Hand gefallen. „Du meinst auf Die Party? Wo Hinata auch ist?“, wiederholt sie fassungslos. „Ja.“, die Haruno nicht. „Sasuke ist dort eingeladen und hat Karten für uns.“, erfreut hüpft sie kurz auf der Stelle auf und ab. „Oh mein Gott!“, ruft die Blondine sogleich aus, kreischt beinahe auf vor Freude, packt hastig die letzten Dinge weg, ehe sie in den Gang hinaus läuft. „Wir müssen sofort shoppen gehen!“, verkündet sie und schnappt sich schon wieder ihre Handtasche du die Schlüssel, öffnet die Haustür. „Nein, Ino warte.“, seufzt die Blaugrünäugige, dass hatte sie ganz vergessen, dass diese Reaktion kommen wird. Im nächsten Moment vernimmt sie schon die nächsten Worte ihrer blonden Freundin, die allem Anschein nach schon im unteren Stockwerk ist, „Ruf Hinata an, ob sie Zeit hat, dann können wir zu dritt für die Party shoppen gehen!“

Kapitel 12

„Oh mein Gott, Sakura. Sieh dir das nur an!“, gibt Ino begeistert von sich während sie sich in den Räumlichkeiten umsieht. Auch die Rosahaarige blickt sich um, leise im Gegensatz zu ihrer besten Freundin. Ein Lächeln liegt auf den Lippen des Uchihas, als er die hübsche Balletttänzerin betrachtet. Ihre stumme Reaktion auf die Party, so wie sie aussieht ist sie sprachlos, findet er recht süß, aber er hätte sich auch einmal so eine Reaktion wie die von ihrer Freundin gewünscht, vielleicht kommt, das ja irgendwann noch. Es sind so viele hier, um ehrlich zu sein hätte sie sich weniger erwartet. Schüchtern hebt Sakura ihren Blick zu dem Schwarzhaarigen, welcher gar nicht von der Menge beeindruckt zu sein scheint, aber sie fühlt sich direkt an all die Uni-Partys zurück erinnert. Einen Moment lang erwidert sie seinen Blick, ehe sie für einen Augenblick wieder zu Boden sieht. „Und ist dein Bruder auch hier? Lerne ich ihn heute kennen?“, fragt sie leise, aber laut genug, dass man sie trotz der Musik und den vielen Gästen noch hören kann.
 

Ihre Worte holen Sasuke aus seinen Gedanken wieder in die Realität zurück und er räuspert sich leise, als er bemerkt, dass er sie die ganze Zeit angestarrt hat. „Nein. Der ist auf einer anderen Party.“, erklärt er kurz. „Zum Glück.“, fügt er dann noch hinzu, während er einen Schritt auf sie zumacht, da sich hinter ihm ein paar Leute vorbei drängen, kein Wunder stehen sie doch noch immer fast direkt beim Eingang. „Wieso Glück?“, lenkt Sakura sogleich seine Aufmerksamkeit wieder auf sich und sein Herz schlägt sogleich schnell in seiner Brust, als sie ihn fragend ansieht und dabei nur wenige Zentimeter von ihm entfernt steht, wenn auch etwas seitlich zu ihm. „Jetzt kennen dich schon Naruto und Kiba, wenn mein Bruder dich auch noch kennen lernt, habe ich dich gar nicht mehr für mich.“, erklärt er ihr leise, was die Haruno sogleich erröten lässt. Warum sollte er sie dann nicht mehr für sich haben? „Wie meinst du das?“, erkundet sie sich sogleich, wissend dass diese Worte sie sonst den ganzen Abend beschäftigen würden.
 

Verblüfft sieht er sie einen Moment an, eine Frage hatte er nicht erwartet. Okay, das hat er eben auch echt blöd formuliert gehabt. „Nun ja, du …“, er weiß nicht einmal wie er das erklären soll, er könnte sich gerade selber ohrfeigen, wieso muss er in ihrer Nähe auch immer solche Sachen sagen? Lautlos seufzt er auf. „Dann wollen eben alle Zeit mit dir verbringen, um dich kennen zu lernen und dann hast du keine Zeit mehr für mich.“, sucht er sich irgendwelche Wörter zusammen, um ihr nicht auf die Nase binden zu müssen, dass er von ihr fasziniert ist und alle deswegen Interesse an ihr haben und sie wie eine Gegenstand erforschen wollen. Amüsiert kichert die Haruno, als er sich zusätzlich zu seinen Worten noch am Hinterkopf zu kratzen beginnt.
 

Ihr leises Lachen lässt ihn Inne halten und realisieren, dass er Naruto imitiert hat, er verbringt eindeutig zu viel Zeit mit dem Kerl. Sogleich lässt er seinen Arm sinken und räuspert sich. „Okay, ich muss zu Beginn ein bisschen mit Geschäftspartnern reden, dann habe ich wieder Zeit für dich.“, erklärt er kurz, wie er den Ablauf der nächsten Minuten geplant hat. Die Haruno nickt stumm, es überrascht sie nicht, dass er das sagt, war ihr das irgendwo schon von Vornherein klar, dass er nicht nur für sie da sein wird. „Also. Im Grunde genommen sind die Getränke und Snacks durch den Preis der Eintrittskarten gedeckt, außer ein paar bestimmte Drinks sind alle Gratis. Wenn ihr einen von diesen bestimmten wollt, lasst ihr es auf meinen Namen anschreiben, ich regle dass dann schon. Immerhin steht ihr ja nicht hier auf der Liste.“, erklärt er der kleinen Gruppe vor sich kurz das System mit den Getränken, da auch Kiba noch nie hier war und so ebenfalls keine Ahnung von allem hat. „Okay!“, ruft die Blondine enthusiastisch aus. Für einen Moment lächelt Sasuke der Rosahaarigen noch zu, ehe er sich umwendet, um im Getümmel der Party unterzutauchen. „Was meinst du Sakura. Ob wir Hinata hier finden werden?“, vernimmt er nochmal kurz die Stimme von Ino, ehe er auch deren laute Stimme inmitten der Party nicht mehr hören kann und wohl aus deren Reichweite ist.
 

Kurz brummt der Schwarzhaarige. Er wäre viel lieber mit Sakura irgendwo anders, wo sie beide alleine wären, vielleicht bei sich in der Wohnung, von wo aus man auch einen fantastischen Ausblick auf das Feuerwerk haben würde, aber leider nicht auf den Ball Drop, oder in einer abgelegenen Berghütte, wo es nichts weiter gibt als Stille, vielleicht auch in der Villa am Strand. Jedenfalls irgendwo wo es ruhig und sie alleine wären und nicht hier inmitten all dieser Menschen die er zum Teil gar nicht kennt. Aber immerhin ist es besser hier mit ihr als zu Weihnachten ohne sie. Obwohl er in diesem Moment ja nicht bei ihr ist, weil er aufgrund seines Berufes nun aus Höflichkeit und um Geschäftsbeziehungen zu pflegen mit Geschäftspartnern reden muss. Zumindest ein paar Minuten lang mit den wichtigsten, bevor er wieder zu Sakura gehen und Zeit mit ihr verbringen kann.
 

Leise seufzt er auf. Irgendwann wird er das auch einmal mit ihr machen, in die Berge fahren, einfach in eine eingeschneite Berghütte, wo nur sie beide sind. Vielleicht gleich im Januar, wenn sie da eine Woche Zeit hat oder zumindest ein paar Tage, möglicherweise ergibt sich etwas nach dem Vortanzen für das neue Stück? Er kann es schon gar nicht erwarten ihr beim Proben zuzusehen, viel mehr sie tanzen zu sehen, auch wenn er es ihr nicht sagen würde, gefällt es ihm nicht so ganz, dass sie mit einem anderen Mann tanzt. Die Tatsache, dass sie mit einem anderen Mann Ballett tanzt, stört ihn nicht so ganz wie der Aspekt, dass sie während der Probe mit ihm alleine ist. Erneut brummt Sasuke während er sich durch die Menschenmengen drängt und die Geschäftspartner sucht. Es freut ihn nur, dass diese nervige Frau nicht hier ist und ihn belagert, so dass er sich auch keine Sorge darum machen muss, dass Sakura vielleicht auf falsche Gedanken kommt, wenn dieses rothaarige Biest dauernd an ihm hängt und ihm Avancen macht.
 

„Ah, Mister Uchiha.“, holt eine Männerstimme ihn aus seinen Gedanken und lässt ihn zu seiner rechten Blicken. Ein braunhaariger Mann kommt auf ihn zu. „Mister Sabakuno.“, Sasukes Mundwinkel zuckt nach oben, während er sich zu dem Braunhaarigen, der auf ihn zukommt, umwendet und seine Hand aus seiner Hosentasche zieht. Kankuro Sabakuno ist einer der wenigen Geschäftspartner mit denen er sich versteht und sogar gerne unterhält. „Schön Sie zu sehen.“, reicht Kankuro ihm zur Begrüßung die Hand, welche er sogleich ergreift und zur Begrüßung kurz schüttelt. „Kann ich nur zurückgeben.“, erwidert der Schwarzhaarige und sie lassen die Hände wieder los. „Sind Sie alleine hier?“, kurz blickt er sich um, sucht nach einer weiblichen Person, die seine Begleitung sein könnte. „Nein.“, amüsiert brummt der Braunhaarige und dreht sich leicht um, gibt so den Blick auf den Teil des Raumes der hinter ihm liegt frei. Seine Hand hebt sich und sein Finger streckt sich aus, deutet auf eine Gruppe von Frauen. „Die Braunhaarige mit den blauen Augen ist meine Freundin.“, erklärt er kurz. Die Aufmerksamkeit des Uchihas legt sich kurzweilig auf die Gruppe von Frauen und mustert diese kurz, die Frau auf die die Beschreibung passt, betrachtet er für einen Moment eingehend. „Model?“, fragend wendet er sich wieder dem Sabakuno zu. Ein kleines Grinsen legt sich auf dessen Lippen. „Ja.“, er zuckt kurz die Schultern, „Ich ziehe solche Frauen eben einfach wie ein Magnet an.“
 

Belustigt schnaubt Sasuke. Bestreiten kann man es nicht, da der Braunhaarige bis jetzt immer nur Models oder Sängerinnen oder andere Frauen mit so einem Bekanntheitsgrad, als seine Freundinnen vorzuweisen hatte wenn auch teilweise nur für wenige Wochen. Auch ist er zum Teil dafür verantwortlich, dass sie alle nun hier sind. Kankuros Bruder ist Sänger und Gitarrist einer berühmten Band, welche bei diesem Label unter Vertrag steht und seine Schwester ist Agentin des Labels, sie hat schon einige bekannte Stars der Musikbranche entdeckt und so zu dem gemacht, was sie nun sind.
 

„Wie sieht es aus? Sind Sie auch endlich bereit sich auf eine Frau einzulassen? Soll ich Ihnen eines der Models vorstellen?“, erkundet sich Kankuro und ein kleines Grinsen liegt auf seinen Lippen. „Nein danke. Nicht nötig.“, gibt Sasuke von sich und auf seine Lippen legt sich nun ein leichtes Lächeln. „Ich habe schon eine.“, erzählt er weiter. „Wie? Sie haben eine Freundin?“, kommt es erstaunt von dem Braunhaarigen, „Wie ist denn das passiert?“ Der Dunkelblauäugige wundert sich nicht einmal über diese Reaktion, hat sie viel mehr sogar erwartet. Immerhin hat er Jahre lang eine Frau nicht einmal angesehen. „Nun ja, sie ist noch nicht meine Freundin, aber die einzige die ich dafür in Betracht ziehen würde.“, erklärt er den derzeitigen Stand der Dinge. „Was macht sie beruflich?“, kommt es interessiert von dem Sabakuno, wahrscheinlich um zu erfahren, ob er sie kennt oder nicht. „Sie ist professionelle Balletttänzerin.“, antwortet Sasuke ihm wahrheitsgemäß, was den Braunhaarigen sogleich erstaunt schauen lässt. „Wie haben Sie sie denn kennen gelernt?“, kommt es verblüfft von ihm. Leise lacht der Schwarzhaarige auf. „Ich bin vor einigen Wochen vor dem Regen in die Bibliothek geflüchtet, wobei ich um ehrlich zu sein dachte dort nach der Uni nie wieder hinzugehen.“, berichtet er mit einem leisen Brummen am Schluss.
 

Kankuro vor ihm lacht amüsiert auf. „Ich bin zwar kein Verfechter solcher Theorien, aber ich komme nicht umhin das zu sagen; Das muss wohl Schicksal gewesen sein.“, schmunzelt er. Stumm nickt der Uchiha, das hat er sich auch schon einige Male gedacht. „Nun denn, ich muss noch mit ein paar anderen Leuten reden. Aber es hat mich gefreut, Mister Sabakuno.“, erhebt Sasuke seine Stimme um sich von dem Mann vor ihm zu verabschieden, immerhin will er ganz schnell zu Sakura. „Natürlich. Dann wünsche ich Ihnen einen guten Rutsch ins Neue Jahr, falls wir uns davor nicht noch einmal sehen und hoffentlich, wird das etwas mit dieser besonderen Frau.“, lächelnd reicht der Braunhaarige ihm wieder die Hand. „Danke, Ihnen auch einen guten Rutsch.“, erwidert der Dunkelblauäugige, drückt kurz die Hand, ehe sie beide sich abwenden und in eine jeweils andere Richtung davon gehen. Seine Beine tragen ihn durch die Räumlichkeiten, während sein Blick aufmerksam über die Gesichter wandert und er nun effektiv die Geschäftspartner sucht, um schnell mit allen von ihnen ein paar Worte zu wechseln und dann zu seiner Begleitung zu kommen.
 

Überrascht hält er Inne, als sich plötzlich von seiner rechten Seite ein leichtes Gewicht an ihn drückt und er die Arme ausbreitet um das Gewicht abzufangen. Ihm ist sofort klar, dass da jemand gestolpert und in seine Arme gefallen ist. Sein Blick richtet sich auf die junge Frau und ein Lächeln legt sich auf seine Lippen, als er die rosane Haarpracht der Haruno an seiner Schulter entdeckt, welche sich von ihm löst und Sakura sich schnell zu ihm umdreht. „Tut m-.“, fängt sie sofort schüchtern an, stoppt aber sogleich als sie ihn erkennt. Sanft lächelt er ihr zu. „Ich muss nur noch mit ein paar Leuten reden, dann komme ich zu dir.“, gibt er von sich und seine Hand löst sich langsam von ihrer Taille. Sein Blick wendet sich nach Moment um und wird neutral, nicht mehr so freundlich, wie der, mit dem er sie eben bedacht hat. „Und du Naruto pass auf dass du nicht ständig Leute durch die Gegend schuppst.“, gibt er etwas Streng von sich, ehe er sich abwendet und in der Menge verschwindet. „Hey!“, meckert der Blonde sogleich und geht mit schnellen Schritten an der Haruno vorbei, dem Uchiha hinterher.
 

Etwas perplex blickt sich die Rosahaarige zu Hinata um, welche ihre Aufmerksamkeit auf sie legt, ehe sie beide zu Kichern anfangen. „Sie müssen sich schon Ewigkeiten kennen.“, bemerkt die Blauhaarige, beinahe schon fasziniert. Zustimmend nickt Sakura, sie müssen schon ziemlich lange beste Freunde sein, dass Sasuke direkt gewusst hat, dass Naruto sie geschuppst hat und sie nicht einfach nur gestolpert ist. Leicht lächelt die Haruno ihrer Freundin zu, welche sie dann doch relativ schnell gefunden haben und welche seit dem kaum von ihrer Seite gewichen ist, da sie zum einen schon länger hier ist als die Blaugrünäugige und deswegen, all ihre Kontakte schon gegrüßt hat und zum anderen doch auch relativ schüchtern ist, weswegen sie sich lieber bei den Leuten aufhält, die sie schon seit langem kennt. Sakura würde es zumindest nicht anders gehen.
 

„Wow. Diese Party ist der Hammer! Genauso, nein besser als ich es mir vorgestellt habe!“, kommt Ino begeistert und auch kichernd zu den beiden Frauen hinzu, in ihrer Hand hält sie ein Glas mit einem Cocktail, von welchen sie wohl auch schon ein paar getrunken hat. Leicht lächelt die Rosahaarige und mustert ihre Freundin kurz, sie sieht in dem Kleid welches sie sich selber geschneidert hat einfach nur toll auf. Es ist wirklich hübsch, mit der beigen Spitze, welche einen Träger darstellt und wie ein Mantel unter der Brust angebracht den Oberkörper einhüllt und über dem goldenen, glitzernden Stoff liegt, welcher das restliche Kleid darstellt. „Du musst Sasuke wirklich behalten, es ist einfach nur… Und du hältst ihn so bei dir, du hast noch nicht einmal mit ihm geschlafen, oder?“, sprudelt es aus der Blauäugigen raus. Die Haruno hebt eine Augenbraue leicht an.
 

„Nein, habe ich nicht. Aber ich weiß auch nicht einmal ob es noch lange so bleibt, wie es jetzt ist.“, wirft sie etwas niedergeschlagen ein. Denn es beschäftigt sie schon die ganze Zeit. „Was meinst du?“, erkundet sich die Blauhaarige neben ihr vorsichtig. „Naja. Wir kennen uns nun schon etwas länger als einen Monat und ja, wir waren ein paar Mal aus, aber… Er hat mich noch nie geküsst oder so. Hin und wieder haltet er meine Hand, wenn wir irgendwo spazieren gehen, oder er umarmt mich manchmal, aber bis jetzt hat er nichts gemacht, wo ich sagen, okay er mag mich wirklich, ich bin nicht nur ein Zeitvertreib oder eine gute Freundin, bis eine andere, besser daher kommt.“, erzählt die Rosahaarige was ihr schon seit ein paar Tagen auf dem Herzen liegt. Ja er macht so superliebe Sachen und überrascht sie häufig mit kleinen Dingen, überlegt sich wo er mit ihr hingehen kann, was ihr gefallen würde, aber, vielleicht sucht er einfach nur Ablenkung von der Langeweile? „Nein! Du machst jetzt nicht wieder diesen Blödsinn, alles schwarz zu reden, weil du dir unsicher bist. Nein!“, kommt es sogleich tadelnd, wie von einer Mutter von der Blondine, die sie ihre beste Freundin nennt. „Sieh dich doch einmal um! Er will mit dir ins Neue Jahr feiern, das macht er nicht grundlos, das hat schon seine Bedeutung!“, die Yamanaka breitet ihre Arme aus und deutet auf alles um sich.
 

„Ich kann mir vorstellen.“, lenkt die Blauhaarige in ihrem Cocktailkleid, dessen Farben schön in einander überlaufen und es trotz dem Gold und dem Beige einfach nur schlicht aussieht, die Aufmerksamkeit auf sich um. „Ich meine, ich kenne ihn nicht sehr gut, aber er scheint wirklich bemüht um dich und ihm etwas an dir zu liegen. Deswegen glaubst du nicht, dass er dich einfach nicht oft umarmt oder dich gar direkt küsst, weil er dich nicht überfordern möchte und einfach nur auf dein Wohlbefinden achtet? Immerhin bist du schüchtern und er hat vielleicht Angst, wenn er irgendetwas zu schnell macht, dass du dich zurückziehst.“, äußert die Hyuga ihre Sicht zu dem ganzen Thema. „Meinst du?“, murmelt Sakura und blickt auf ihre schwarzen High Heels hinab. „Natürlich!“, ruft Ino zustimmend aus, ehe sie an ihrem Getränk nippt. „Mach dir nicht dauernd so viele Gedanken.“, lächelt die Violinistin der Haruno sanft zu, ehe das Lachen der Blonden die beiden für einen Moment zusammenzucken lässt.
 

„Jetzt weiß ich wieder, warum ich zu euch gekommen bin. Ich wollte euch einen Witz erzählen, den mir Kiba vorhin erzählt hat.“, erzählt sie amüsiert kichernd und stellt ihr leeres Glas weg. Die Augenbrauen leicht hochgezogen betrachtet die Blaugrünäugige ihre beste Freundin, welche einen tiefen Atemzug nimmt. „Also. Kiba hat gesagt das er bei der Mafia ist.“, das Lachen bricht aus der Blonden wieder heraus und sie hält sich an der Schulter von Hinata fest. „Versteht ihr? Bei der Mafia!“, kichert sie weiter, „Das würde heißen, das Naruto.“, sie blickt die Hyuga an, „Und Sasuke.“ ihr Blick richtet sich auf die Rosahaarige, „Auch bei der Mafia sind und Sasuke sogar der Boss wäre.“ Amüsiert lacht sie laut auf. Sie muss es wohl wirklich für einen Witz halten und schon ziemlich betrunken sein um darauf so amüsiert zu reagieren.
 

Sakura presst die Lippen aufeinander, während sie ihre beste Freundin beobachtet. Diese hält augenblicklich Inne, als sie realisiert, dass die beiden vor ihr nicht lachen. „Wa-Warte.“, gibt sie plötzlich von sich, „Was?“ Sie schnappt nach Luft, während die Haruno sich zu Hinata umblickt und diese den Blick erwidert. „Oh mein Gott. Das ist kein Witz? Das war sein Ernst? Und du… und du.“, sie deutet auf die Hyuga und schließlich auf die junge Ballerina, während sie einfach nur fassungslos zu sein scheint, ehe sie leicht schluckt. „Ich muss zu Kiba.“, murmelt sie schließlich noch etwas fassungslos, ehe sie sich umwendet und davon geht. „Ich schnappe mal frische Luft.“, verkündet die Rosahaarige mit einen leichten Lächeln ihrer schüchternen Freundin, welche ihr kurz zu nickt.
 

Die Haruno dreht sich leicht lächelnd um und steuert auf die Balkontür zu, welche nur ein paar Meter von ihr entfernt ist. Kühl schlägt ihr die Luft entgegen als sie den Balkon oder auch die Dachterrasse betritt, vom Times Square unten hört man die Musik der Bands die Live performen und die gut gelaunte Partymeute die unten vor der Bühne steht. Sie nimmt einen tiefen Atemzug, während sie die Arme um sich schlingt, da ihr in der kühlen Silvesternacht mit dem ärmellosen Kleid doch kalt ist. Sie hofft nur, dass Ino das mit der Mafia nicht so ernst sieht, immerhin erledigt Kiba doch nur einen simplen Bürojob. Leise seufzend stellt sie sich an das Geländer der Dachterrasse und blickt hinab auf den Times Square. Bald wird hier alles voll sein und sich alle von drinnen rausdrängen um den Ball Drop zu sehen.
 

„Hier bist du.“, vernimmt sie eine männliche Stimme, die ihr sogleich einen wohligen Schauer über den Rücken jagt und sie sich zur Balkontür umsieht, von welcher der Uchiha auf sie zukommt. Die Rosahaarige wendet sich zum Teil um, bleibt seitlich zum Geländer stehen, während Sasuke vor ihr stehen bleibt. Fragend und auch etwas verständnislos blickt sie ihn an. „Was machst du hier draußen? Warum bist du nicht drinnen?“, entflieht ihr sogleich eine Frage, die ihn etwas überrascht, er aber schließlich lächelt, glaubt sie wohl, dass er noch mit Geschäftspartnern sprechen muss, aber das hat er jetzt endlich erledigt. „Warum sollte ich drinnen sein, wenn du hier draußen bist?“, erwidert er ihr mit dem kleinen Lächeln auf den Lippen und schlüpft aus seinem Jackett um ihr dieses um ihre Schultern zu legen, dass sie hier draußen nicht erfriert. Stumm umfasst sie mit einer Hand den Stoff, welcher von seinem Geruch nur so durchtränkt ist. „Weil all die hübschen Mädchen drinnen sind, in ihren auffälligen und hübschen Kleider. Meines ist langweilig dagegen.“, gibt sie ihm als Antwort, wendet den Blick durch die Fenster nach drinnen, wo sich all die Models in ihren Designerkleidern tummeln und blickt dann hinab, auf ihr Kleid. Silber-bronzener Stoff legt sich fließend um ihren Oberkörper, ist an den Trägern ein bisschen gerafft und wird sonst nur von einem schwarzen Band um ihre Taille gehalten. „Ich bin froh dass dein Kleid nicht so auffällig ist, sonst würden noch viel mehr Männer auf dich aufmerksam werden und dich mir vielleicht wegnehmen.“, flüstert der Schwarzhaarige ihr charmant zu, beugt sich ein kleines Stückchen zu ihr hinab, um ihr näher zu sein.
 

Ohne darauf einzugehen oder irgendwie anders zu reagieren, senkt sie den Blick, von seiner Krawatte, da sie es nicht einmal gewagt hat, ihm ins Gesicht zu sehen, zu Boden. Verwundert mustert er sie kurz, blickt ebenfalls hinab auf ihre Beine, welche in einem dünnen, schwarzen Strumpfhose steckt. „Gefällt es dir hier nicht? Sollen wir wo anders hingehen?“, erkundet er sich vorsichtig bei ihr und hebt den Blick wieder auf die Umgebung um sich, mustert kurz all die anderen. „Nein, es ist eh schön hier.“, murmelt sie ihm zu und fährt mit ihrem schwarzen High Heel, vorsichtig über den Boden. Sorge macht sich in ihm breit, schon den ganzen Abend verhält sie sich so ruhig, er dachte dass sie vielleicht der Jahreswechsel sentimental stimmt, aber was ist wenn es etwas anderes ist? „Stimmt etwas nicht? Ist alles Okay?“, fragt er sie leise und besorgt. „Ich verstehe es nicht.“, schüchtern hebt sie den Blick, sieht ihn aber nur für einen kurzen Moment an, ehe sie zur Seite blickt, auf eine der unzähligen Reklame-Tafeln am Time Square. „Was verstehst du nicht?“, etwas verwirrt legt Sasuke den Kopf schief, während er die Augenbraue fragend erhoben hat. „Warum ich hier bin, warum du mir so viel Aufmerksamkeit schenkst…Warum…?“, erklärt sie ihm und richtet den Blick auf seine Augen, schaut ihn kurz fragend und vielleicht auch ein bisschen verzweifelt an, ehe sie den Blick senkt. Sie schafft es nicht einmal in Worte zu fassen was ihr durch den Kopf geht und trotzdem belästigt sie ihn damit. Warum hat sie nicht einfach auf die Mädchen hören können?
 

Der Uchiha seufzt leise auf, nicht weil sie ihm solch eine Frage gestellt hat, sondern viel mehr aus einer Art Reflex heraus, sowie er es oft bei Naruto getan hat, wenn er diesem etwas dreimal erklärt hat und dieser es noch immer nicht verstanden hat. Aber der jungen Ballerina vor sich hat er gar nichts gesagt, eher gehofft, dass sie seine Gesten versteht. „Kannst du dir das nicht denken, wenn ich so Sachen mache, wie dein Ballettstück ansehen oder dich zu einem Konzert einzuladen, wo ich denke dass es dir was bedeutet?“, erkundet er sich beinahe etwas hoffnungsvoll und fährt sich durch die Haare. „Doch, aber all die anderen Male…?“, wirft sie ein und er muss gestehen, dass er nun vollends verwirrt ist. „Was?“, entflieht ihm die Frage die ihm durch den Kopf geht. Leise atmet die Rosahaarige tief ein, um den Mut für die nächsten Worte aufzubringen. „Du umarmst mich nur selten, oder nimmst meine Hand.“, fängt sie an und kratzt mit ihren Finger über den Ellenbogen ihres linken Armes, hofft dass sie ihm nun nicht direkt ihr Herz offen legt, mit ihren nächsten Worten, „Du küsst mich nicht und hast es auch noch nicht versucht. Dann denke ich mir immer, dass du in mir nur eine gute Freundin siehst und …“ Schüchtern senkt sie ihren Blick zu Boden, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen, nachdem sie ihm gerade offenbart hat, dass sie von ihm geküsst werden will und das alles. Aber ist dieser Umgang heutzutage nach einem Monat nicht schon normal?
 

Erstaunt mustert der Schwarzhaarige sie einen Augenblick lang, ehe sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen legt und er einen Schritt auf sie zu macht. „Ich wusste nicht, dass du willst, das ich dich mehr umarme, ich habe es nicht so oft getan, weil ich dachte dass es zu viel sein könnte, wegen deiner Schüchternheit und ich dir so schon dauernd meine Aufmerksamkeit schenke. Aber ich werde es ab jetzt öfter machen, wenn du das wirklich willst, ebenso wie deine Hand zu nehmen.“, erwidert er leise, aber sanft. Es freut ihn, dass sie das möchte. Schüchtern hebt sie den Blick vom Boden in sein Gesicht. Sie kann spüren, wie sich eine leichte röte um ihre Nase legt, als sie seinem sanften Blick begegnet und verlegen wieder auf sein Hemd blickt. „Und dich zu küssen.“, haucht er ihr entgegen, „Wäre eines der Dinge die ich viel zu oft, gerne einfach tun würde. Aber ich tue es nicht, weil ich denke dass ich es nicht verdiene.“ Überrascht, aber mit einem dunkleren Rotton um die Nase, schaut sie wieder in sein Gesicht, sucht seinen Blick. Was redet er da bloß? „Warum solltest du es nicht verdienen?“, fragt sie nun erstaunt. Wie kommt er nur auf diese Idee? Ein kleines Lächeln liegt auf seinen Lippen. „Immerhin bin ich ein böser Junge, ein Bad Boy und mir werden schlimme Dinge nachgesagt und du bist viel zu gut für mich. Ich verdiene deine Aufmerksamkeit gar nicht und einen Kuss von dir erst recht nicht.“, entgegnet Sasuke ihr ehrlich. Er weiß selber nicht, warum er das denkt. Es ist einfach so.
 

Etwas überrascht und auch verwirrt blinzelt sie ein paar Mal, findet keine Worte und weiß auch nicht was sie ihm darauf erwidern soll. „ Und dennoch gibt es da eine Tradition die ich gerne fortführen würde.“, berichtet er ihr. Sein Blick wandert über ihr Gesicht, als würde es lauter neue Stellen geben, die er noch nie gesehen hätte und sie sich einprägen müsste. Sanft streicht seine Hand eine ihrer Strähnen aus ihrem Gesicht. Plötzlich dringt lautes Zählen an ihre Ohren und holt sie aus der Seifenblase, in welcher sie mit Sasuke alleine war, zurück in die Realität, wo sie nicht mehr alleine auf der Dachterrasse stehen, sondern sich alle anderen Partygäste um sie drängen, laut mit der Masse am Time Square unten mitzählen. Es sind die letzten Sekunden des Jahres. Schnell wendet die Haruno vor ihm ihren Blick in Richtung der Kugel, welche die Aufmerksamkeit von allen auf sich gezogen hat. Auch er blickt nun zu der leuchtenden Kugel auf dem hohen Gebäude, welches die Straße in zwei Straßen aufteilt. „Drei.“, gibt Sakura leise von sich. „Zwei.“, stimmt auch der Uchiha mit ein. „Eins.“, kommt es von beiden gleichzeitig, der Ball Drop ist beendet, die Kugel liegt am Dach des Gebäudes. Die Menschen um sie herum schreien „Frohes Neues Jahr“. Auch der Moderator unten auf der Bühne verkündet allen ein „Happy New Year“, während die Raketen gezündet werden und anfangen den Himmel in bunten Lichtern zu erleuchten.
 

Leise seufzt Sasuke auf und blickt wieder auf die junge Schönheit vor sich, beugt sich näher zu ihr. Ein Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen und er streicht, mit den Rücken seiner Finger, sanft über ihre rechte Wange. Sogleich wendet die Rosahaarige den Blick vom Feuerwerk ab und zu ihm um. „Frohes Neues Jahr, Sakura.“, haucht er ihr sanft zu, während sich seine Hand auf ihre Wange bettet. Zärtlich streicht sein Daumen über ihren Wangenknochen, während er sich ihrem Gesicht mit seinem nähert. Vom Time Sqaure unten dringt Auld Lang Syne an ihre Ohren. Sanft legen sich seine Lippen auf ihre. Eine zarte Röte legt sich um ihre Nase, Wärme erfüllt ihren Körper, als sie den Kuss schüchtern erwidert und das Feuerwerk nicht nur im Himmel explodiert sondern auch in ihrem Bauch. Der Arm des Uchihas schlingt sich um ihre Taille und zieht sie zu sich, an seinen Bauch. Zögerlich bettet sie ihre Hand an seiner Brust und die andere an seinem Hals. Ein kleines Lächeln bildet sich auf seinen Lippen, welche er kurz sanft von ihren löst und auch gleich wieder an ihren bettet. Sein Herz schlägt schnell in seiner Brust während er seine Lippen sanft an ihre drückt. Ihre Lippenpaare schmiegen sich aneinander, als wären sie nur dafür gemacht worden, den jeweils anderen zu küssen.
 

Zögernd, aber vor allem widerwillig, löst er schließlich den Kuss und weicht mit dem Kopf ein Stück zurück, ehe er die Augen öffnet und sie wieder betrachtet. Eine zarte Röte liegt auf ihren Wangen, aber auch ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen. „Frohes Neues Jahr.“, erwidert sie ihm leise und streicht mit ihrem Daumen über seine Wange. Lächelnd senkt er die Hand von ihrer Wange und schlingt den Arm um ihre Taille, so wie seinen anderen zuvor auch schon. Die Aufmerksamkeit der Haruno wird wieder auf das Feuerwerk zu ihrer linken gezogen, welches sie mit glänzenden Augen betrachtet. Sasuke lächelt leicht, ehe er seine Aufmerksamkeit ebenfalls auf die Raketen richtet, während er mit seinem Daumen sanft ihre Seite streichelt. Zaghaft lehnt sie sich vor, schmiegt sich an seine Brust und umschlingt diese mit ihren Armen, bettet ihren Kopf an seiner Schulter. Überrascht blickt er auf ihren Schopf hinab, ein liebevolles Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Sie überrascht ihn immer wieder, so wie vor ein paar Tagen, als sie ihn plötzlich auf die Wange geküsst hat und dann abgehauen ist. Sanft vergräbt er seine Nase in ihrem Haar, verweilt für einen Moment so, ehe er seinen Kopf wieder anhebt und bemerkt, dass sich viele der anderen Gäste wieder auf die Party zurück begeben haben.
 

„Sollen wir die anderen suchen gehen?“, schlägt er ihr leise vor und richtet seinen Blick wieder auf das Gebäude, auf welchem der Ball Drop stattgefunden hat. „Ja.“, leise seufzt die Haruno, löst die Arme von seinem Rücken und ihren Kopf von seiner Schulter. Schüchtern lächelt sie ihm zu, wendet im nächsten Moment der Blick ab und beißt sich Verlegen auf die Unterlippe. Langsam lässt er sie los und gibt sie wieder frei. „Und ich tanze eigentlich nicht.“, gibt er plötzlich von sich, was sie überrascht inne halten lässt und sie an Ort und Stelle stehen bleibt, ihren Blick zu ihm hebt. Verwirrt betrachtet sie ihn, weiß nun nicht ganz was sie mit seiner Aussage anfangen soll, wollten sie doch gerade ihre Freunde suchen gehen um auch ihnen ein Frohes Neues Jahr zu wünschen. Sein Arm schlingt sich wieder um ihre Taille und drückt sie sanft an ihn. Seine Schulter und seine Brust schmiegen sich an ihr linkes Schulterblatt und ihr linke Seite. „Aber wir könnten es ja irgendwie mit einer Umarmung verbinden.“, lächelt er ihr frech zu und setzt sich in Bewegung, drängt sie so dazu sich auch in Bewegung zu setzen und auf die Balkontür zuzusteuern. Schüchtern lächelnd, errötet die Haruno, während sie den Blick auf den Boden vor ihnen senkt und ihren Kopf gegen seine Schulter lehnt.

Kapitel 13

Ihr Blick ist an die Decke gerichtet, während sanfte Klavierklänge den Saal erfüllen. Die eine Hand am Boden abgestützt, hält sie all ihr Körpergewicht mit diesem erhoben, während ihre Füße nur mit dem Außenrist den Boden berühren und sie ihren anderen Arm über ihren Kopf hinweg nach hinten streckt. Ihre Hand, die sie in die Luft streckt, wird im nächsten Moment von einer anderen umschlossen und sie auf die Beine zurück gezogen, sie macht zwei grazile Schritte an der Hand ihres Tanzpartners, welcher diese Schritte zurück geht. Im nächsten Moment löst sie ihre Hand aus seiner und macht einen Schritt zurück und entfernt sich mit einem Flickflack ein weiteres Stück von ihm, dreht sich sogleich in einer Pirouette, als sie sich wieder aufgerichtet hat.
 

Ein dünner Schweißfilm überzieht bereits die Haut der Haruno, tanzen sie die Choreografie nun doch schon sicherlich zum zehnten Mal. Das Training ist hart und verlangt viel von ihr ab, nicht nur körperlich. Ihr Blick richtet sich auf Sai, welcher sich Schritte tanzend ihr wieder nähert. Es hat lange gedauert bis sie beide sich auf eine Choreografie geeinigt haben. Nicht nur einmal hat sie nachgegeben und ihn seinen Kopf durchsetzen lassen, damit sie endlich die Choreografie fertigstellen und diese zu Proben beginnen können, aber egal wie oft sie es tanzen, äußert er immer wieder Kritikpunkte an ihrer Performance und wenn es nur ein Wackeln von der Hand war, welche man auf einige Meter Entfernung gar nicht sehen würde. Gleichzeitig sieht er sie immer wieder mit diesem Blick an, lächelt oder grinst schelmisch und gibt nicht nur einmal anzügliche Aussagen von sich. Auch wenn sie ihm schon gesagt hat, dass er das Unterlassen soll, hört er trotzdem nicht damit auf, glaubt nicht dass sie ihre Drohung, das Ganze dann zu beenden, wahr machen würde. Mit ihrer Hand fährt sie seine Wange hinab, die Arme um sie geschlungen, sichert er sie, während sie sich in seinen Armen hängen lässt, ihren Rücken durchdrückt und nur durch ihre Zehenspitzen und den Fingern der anderen Hand mit dem Boden in Verbindung steht. Schwungvoll richtet er sie und sich wieder auf, die Rosahaarige tanzt eine zweifache Pirouette und endet schließlich, das rechte Bein nach hinten gestreckt die rechte Hand zur Decke, während ihre linke an ihrer Brust ruht.
 

Fast zeitgleich endet die Melodie zu ihrem Stück und sie lässt mit einem Seufzen die Arme sinken, nimmt wieder ihre normale Körperhaltung ein und steuert ohne ihn anzusehen auf ihre Tasche zu, nimmt aus diesem das Handtuch und wischt sich all den Schweiß von den Armen und ihrem Hals. Da sie ihm in vielen Punkten nachgegeben hat, ist das Ergebnis der Choreografie zum Lied passend nun leider eine Liebesgeschichte geworden. Aber sie will keine Liebesgeschichte mit ihm tanzen. Nicht mit ihm. Er ist nicht Sasuke. „Das war schon sehr gut, wir haben es schon fast. Du brauchst nur noch etwas mehr Spannung in deinem Bein.“, gibt der Schwarzhaarige von sich und drückt bei der Fernbedienung für die Anlage auf die Pausetaste. Genervt seufzt die Blaugrünäugige auf. Nein braucht sie nicht. Ihr Tanz ist perfekt, auch wenn sie diese Choreografie so mit ihm nicht tanzen will. Auch wenn er es nicht glauben will, Madame Natascha sagte letztens dass sie ihre beste Tänzerin ist, sie ist auch besser als Sai, dessen Fehler sie die ganze Zeit ausbügeln muss, da er glaubt der beste zu sein. Sie bettet ihr Gesicht in ihrem Handtuch, um sich daran zu hindern frustriert aufzuschreien und gleichzeitig auch den Schweiß aus ihrem Gesicht aufzusaugen.
 

Hoffentlich bleibt er zumindest heute, weiterhin so anständig. Denn für heute hat sie dem Uchiha zugesagt das er zuschauen kann und sie will nicht, dass er sich unnötig Gedanken machen muss, wegen diesem selbstverliebten Typen vor ihr, der noch so viel lernen muss und nicht grundlos nur die Zweitbesetzungen oder gar Nebenrollen tanzt. Oh man, es war so ein großer Fehler ihm zuzusagen, als er sie gefragt hat, ob sie zusammen vortanzen wollen. Sie könnte jetzt irgendwo mit Sasuke sitzen und einen Tee trinken, anstelle sich mit dem Möchtegern-Primaballerino vor ihr rumschlagen zu müssen. Oder vielleicht mit den Mädchen einen Film schauen oder in der Mall bummeln. Wer hätte gedacht das nur zwei Tage im Neuen Jahr reichen würden, dass sie schon völlig genervt ist und das alles nur Dank Sai. Seit Silvester hat sie Sasuke nicht mehr gesehen, aber es ist okay, denn nun weiß sie, dass sie sich keine Sorgen darum machen muss wie er sie sieht und wenn sie ihn zu sehr vermisst, braucht sie einfach nur die Augen schließen und dann sieht sie ihn, in der Silvesternacht, den Kopf leicht geneigt und seinen Blick auf sie konzentriert.
 

Ja, mit diesem Silvester haben sich ein paar Dinge geändert. Sakura war doch auch überrascht als Hinata sie so gelassen auf Sasuke und die Mafia angesprochen hat. Bei ihr dachte sie, dass sie ganz anders reagieren würde und sich vor allem Gedanken machen würde, wegen ihrer Karriere und allem, aber sie freut sich doch, dass sie Naruto nicht wegen seinem Arbeitgeber in den Wind schießt. Aber sie selber weiß zu gut, dass es manche, vielleicht unerklärliche Dinge gibt, die manch anderes unbedeutend wirken lassen und man deswegen locker über ein paar Dinge hinweg sieht. Die Grundlage für Hinatas Entscheidung war, dass Naruto zwar bei der Mafia arbeitet, aber zum einen eines der vielen unbekannten Gesichter von New York ist und es auch nirgendwo klar ersichtlich ist, dass er dieser Organisation angehört, ansonsten hat sie sich einfach von ihren Gefühlen leiten lassen. Und auch wenn Sakura den Blondschopf nun noch nicht so gut kennt, merkt man ihm doch an, dass er ein herzensguter Mensch ist und ihm wirklich etwas an Hinata liegt. Sie hat keine Bedenken bei den beiden.
 

Viel mehr hat sie Inos Reaktion überrascht. Sie hatte nicht erwartet, dass die Blondine dieses Thema unter einem gewissen Alkoholeinfluss als Witz verstehen würde. Sie möchte gar nicht wissen wie Kiba sich gefühlt haben muss, als er ihr das offenbart hat, sie gelacht hat und dann schnell weggegangen ist. Vermutlich dachte er, dass sie Angst vor ihm hat. Was auch nur zu verständlich ist, wenn man Mafia hört. Aber nachdem Hinata und sie der Yamanaka klar gemacht haben, wenn auch ohne Worte, dass das kein Scherz war, hat sich diese wohl nach einiger Zeit aufgerafft und sich ihm gestellt, es wohl ebenso akzeptiert, wie die Blauhaarige und die Haruno auch. Zumindest hat es nach Mitternacht den Anschein gemacht. Denn der Neujahrskuss von Kiba und Ino hat viel länger gedauert, als der von Sasuke und ihr. Als sie die anderen nach einigen Minuten gefunden haben, standen die Blondine und der Inuzuka noch immer knutschend zusammen. Der Kuss dauerte um einiges länger, als der von ihr und Sasuke und war wohl auch viel intensiver und leidenschaftlicher.
 

Aber das ist okay. Ein leichtes Lächeln legt sich auf die Lippen der Haruno, als sie daran zurück denkt. Sie wusste, dass in dem Schwarzhaarigen, gut versteckt hinter seiner Maske, ein guter Kerl steckt, ein fürsorglicher, liebevoller Mann aber dass er so sanft ist hätte sie nie im Leben erwartet. Noch immer kann er den sanften Druck seiner Lippen auf ihren spüren, welche sich an ihre schmiegen. Er war so zärtlich als er seine Arme um sie geschlungen hat und sie an sich gedrückt hat und auch wenn es nicht so lang gedauert hat wie bei Ino und Kiba, oder so intensiv und leidenschaftlich war wie bei ihnen, war es einfach nur wundervoll und perfekt. „Okay, komm, lass es uns gleich noch einmal wiederholen.“, holt Sai sie schroff aus ihren Gedanken in dem er ihr sein Handtuch an den Kopf wirft. Angeekelt verzieht sie die Nase und erhebt sich schnell, schupft es mit dem Fuß schnell zur Seite. Falls er glaubt irgendwie bei ihr landen zu können, wenn er ihr sein Schweißnasses Handtuch an den Kopf wirft, hat er sich aber geschnitten, so landet er bei keiner. Kurz brummt sie ehe sie noch einen Schluck aus ihrer Flasche nimmt und dann zurück zur Mitte der Bühne geht, da sie an diesem Tag im Theater üben, denn die Trainingsräume sind alle belegt.
 

In der Mitte setzt sie sich auf den Boden, die Beine leicht angewinkelt, wendet sie ihren Rücken den Sitzreihen der Zuschauer zu, dreht ihren Oberkörper jedoch seitlich und bettet ihre Hände an ihrer Brust. Die Melodie setzt wieder ein, fängt von vorne an zu spielen. Sogleich lässt sie ihre Arme vor ihrem Oberkörper zur Decke raufwandern und wieder zu ihrer Brust, ehe sie den Oberkörper zu ihrer linken umwendet sich kurz über die Knie zur Seite rollt und von dort über den Boden nach vor rutscht zu den Zuschauerrängen, einen Spagat macht und sich über diesen in Bauchlage dreht, sich aus diesem gleich wieder zur Seite dreht und aufrecht hinsetzt, den Kopf zur Seite und zu Boden gerichtet. Ihr linkes Bein liegt angewinkelt vor ihr, das rechte steht angewinkelt darüber. Sais Hand legt sich an ihre Wange dreht das Gesicht zu ihm in die entgegengesetzte Richtung nach oben, macht einen Schritt zurück und dirigiert sie so aufzustehen.
 

Gerne stellt sich die Rosahaarige einfach vor, dass Sai nicht Sai sondern Sasuke ist. Das macht es um vieles einfacher dieses Lied mit ihm zu tanzen und da die beiden auch eine gewissen Ähnlichkeit aufweisen, fällt es ihr nicht schwer in ihrem Kopf aus dem Balletttänzer vor ihr den Mafiaboss zu machen, auch wenn ihr klar ist dass sie nie so mit ihm tanzen wird, dafür fehlen ihm einfach die Ballettfertigkeiten. Die Blaugrünäugige erhebt sich auf ihre Zehenspitzen und streckt dabei ihr linkes Bein gerade nach hinten weg, senkt sich wieder hinab auf den Fußballen und winkelt das Bein wieder an um es im nächsten Moment wieder auszustrecken, als sie sich wieder auf die Zehenspitzen erhebt. Sie dreht sich aus dieser Figur sogleich in eine vierfache Pirouette, als sie plötzlich ein Gefühl überkommt, kein schlechtes oder ungutes, es ist vielmehr eine Intuition, wegen welcher sie in der zweiten Drehung den Saal mit den Augen absucht, ehe sie kurz ihren Kopf mit dreht und dann sogleich wieder den Saal vor ihr fixiert. Ein Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen und ihr Herz macht einen Hüpfer aus dem schnell schlagenden Takt, als sie den Schwarzhaarigen, den echten Sasuke Uchiha, zwischen den Reihen runter gehen sieht, zur Mitte des Saals, wo er sich auf einen Sitz niederlässt.
 

Sie beendet ihre Pirouette und geht direkt über in die nächste Figur, streckt das rechte Bein gerade nach hinten, und bettet die Hände ineinander, vor ihrer Brust. Sai kommt auf sie zu und leitet sie direkt in ihre nächsten Tanzschritte, während er hinter ihr vorbei läuft, dreht sie sich seitlich und streckt das rechte Beine zu einem Spagat zu ihrer Brust, dreht sich zur beinahe komplett um ihr eigene Achse und stellt das Bein wieder auf den Boden ab, tippelt hinter dem Schwarzhaarigen her. Ihr Lächeln verschwindet sogleich, als sie die ganzen kleinen Fehler, die vor allem aus Schlampigkeit herrühren, bemerkt. Sie schnaubt leicht, vorhin war er viel konzentrierter als jetzt. Es reicht nur ein Blick in seine Augen und sie weiß schon wieso. Wieder betrachtet er sie anzüglich.
 

Im Grunde sind es nur ein paar Sekunden, die viele Tanzschritte beinhalten, ehe sie schon am Ende der Choreographie ankommen und eine ihrer letzten Figuren tanzen. Sie lässt sich zurückfallen und wird sogleich von seinen Armen aufgefangen, die sie halten und sie nur durch die Zehen und Finger den Boden berührt. „Wir beide sollten miteinander schlafen. Danach würden wir noch viel besser mit einander harmonieren und tanzen.“, gibt Sai selbstsicher von sich. Sakura erstarrt sogleich in ihren Bewegungen, als er sich zusätzlich noch vorbeugt um sie zu küssen. Die Hand mit der sie eben über seine Wange fahren wollte, drückt sie stattdessen gegen sein Gesicht und dieses zurück. Verachtend schnaubt sie und sucht mit ihren Füßen und der anderen Hand Halt am Boden. „Lass mich los.“, zischt sie ihm entgegen, löst die Hand von seinem Gesicht und dreht sich in seinen Armen seitlich, bis sie sich vom Boden abstemmen kann und ihn so zurück schubst, als sie mit ihrem Rücken seine Brust berührt.
 

„Was?“, kommt es verwirrt von Sai, während sie auf ihre Tasche zusteuert, dort schnell ihre Sachen reinpackt. „Du kannst ja Maria fragen ob sie mit dir schlafen und auch tanzen will. Ich habe das nicht nötig, ich habe bereits einen Freund.“, knurrt sie ihm entgegen und schultert die gepackte Tasche. „Ach ja, wen denn?“, gibt er amüsiert von sich. Ihr Blick richtet sich von ihm auf die Zuschauerränge zu Sasuke. „Der? Was kann der dir schon geben, was ich nicht habe?“, kommt sogleich die arrogante Frage von dem Balletttänzer, nachdem er ihrem Blick gefolgt ist. „Dinge, von denen du nichts verstehst.“, erwidert sie darauf so ruhig wie es ihr möglich ist und wendet sich um. Ihre Schuhe und die Jacke in der Hand steuert sie auf die Treppe an der Seite der Bühne zu. Schnell tippelt sie diese hinab und lässt den Bereich für das Orchester hinter sich. Sie will so schnell wie möglich so viel Abstand zwischen diesen widerwärtigen Idioten und sich bringen.
 

„Wo willst du hin? Wir sind noch nicht fertig!“, gibt Sai laut und bestimmend von sich. Die Haruno lacht leise auf, bleibt vor dem Mittelgang, welchen sie eigentlich hinauf gehen wollte stehen und wendet sich noch einmal zu ihm um. Er ist viel mehr als ein Idiot, er ist ein Arsch und dieses Wort verwendet sie nicht häufig um jemanden zu klassifizieren. „Doch, Sai, genau das sind wir. Wir sind fertig miteinander. Vergiss all das hier, vergiss unsere Zusammenarbeit, ich tanze ein Solo vor.“, ruft sie ihm laut und voller Überzeugung zu, ehe sie sich wieder umwendet um zu dem Uchiha nach oben zu gehen, welcher sich sogleich erhebt und zu dem Gang heraustritt. Auf halbem Weg zu diesem, bleibt sie noch einmal stehen. Da war ja noch etwas. „Sai?“, erhebt sie ihre Stimme ruhig und betont sanft, aber doch laut genug, dass er sie hört. Sie dreht sich wieder zur Bühne um. Ein überhebliches Grinsen liegt auf seinen Lippen, wahrscheinlich denkt er dass sie es sich doch noch einmal anders überlegt hat. „Ja?“, erwidert er nur kurz, aber wissend. Ein kleines Lächeln legt sich auf die Lippen der Haruno. „Deine Beinarbeit ist katastrophal, deine Ausführungen schlampig und abgehakt. Du solltest die mal das fließende Wasser aus einem Fluss ansehen, damit du weißt wie das aussehen soll und vielleicht verstehst du dann auch warum das Lied heißt River Flows in You.“, entgegnet sie ihm in einem zurechtweisenden Ton, ehe sie sich wieder umdreht und das letzte Stückchen zu dem Dunkelblauäugigen hinauf läuft. Finster liegt dessen Blick auf dem Mann auf der Bühne.
 

Nervosität breitet sich sogleich in ihr aus, als sie ihn erblickt. Ihre Schüchternheit, kommt wieder zum Vorschein, schlägt ein wie eine Bombe und sorgt dafür, dass ihr Herz schnell in ihrer Brust pocht, bei dem Gedanken was sie gleich tun wird, um ihre Aussage gegenüber Sai zu unterstreichen. Sasukes Augen richten sich auf sie, nichts ist mehr zu sehen von der Boshaftigkeit, mit der er den Balletttänzer angesehen hat. Schüchtern lächelt sie ihm zu, kommt schließlich bei ihm an und erhebt sich direkt auf die Zehenspitzen, drückt ihm rechts Oberhalb der Lippe, aber noch unter der Nase einen Kuss auf, dass es für Sai so aussieht als hätte sie ihn wirklich geküsst.
 

Von ihrer Handlung überrascht, betrachtet Sasuke sie einen Moment lang ebenso, ehe er schon realisiert, was sie damit bezwecken wollte. „Hey.“, lächelt sie ihm schüchtern und mit einer auffälligen Röte um die Nase und auf den Wangen, zu. „Hey.“, erwidert er leicht lächelnd und mustert sie eingehend. „Lass uns gehen.“, murmelt sie ihm verlegen zu, umschließt bereits im nächsten Moment schüchtern seine Hand und macht einen Schritt vor. Sasuke wendet sich nach einem letzten vernichtenden Blick, zum anderen Schwarzhaarigen, um und geht mit der Rosahaarigen, welche noch immer sehr rot im Gesicht ist, auf die Tür zum Foyer zu. „Alles okay?“, erkundet sich der Uchiha leise bei ihr, macht sich wohl Gedanken wegen ihren Handlungen, die sie sonst nie so wagen würde. „Mhm.“, gibt sie in einer hohen Tonlage von sich. Zum einen überfordert sie das alles nun so Schlag auf Schlag und beinahe ohne Zögern gemacht zu haben, auch wenn sie es nur zu gerne immer so machen würde, ohne von ihrer Schüchternheit daran gehindert zu werden, und zum anderen ist es ihr peinlich, dass sie durch Sai quasi dazu gezwungen war, dass zu machen um die Behauptung, dass Sasuke und sie ein paar sind aufrecht zu erhalten, denn eine Beziehung führen sie beide noch nicht wirklich.
 

Wie all die anderen Male zuvor schon, öffnet der Uchiha die Tür für sie und lässt sie hindurch treten, bevor er ihr folgt und die Tür hinter sich Zufallen lässt. „Okay, dass reicht, danke.“, murmelt sie schnell und löst den Griff um seine Hand, versucht sie dieser zu entziehen. „Mh, mh.“, will er verneinend von sich geben, als sie ihm schon ihre Hand entzogen hat und sich an der Wand neben der Saaltür, niederlässt die Tasche abstellt und ihre Schuhe neben ihre Füße stellt. Schweigend stellt er sich daneben und beobachtet sie, wie sie die Ballettschuhe auszieht und in ihre Winterstiefel schlüpft, die anderen Schuhe in der Tasche verpackt. Auch wenn ihm klar ist, dass irgendetwas alle dem und ihrer Reaktion zu Grunde liegt, entschließt er sich, das Thema nun erstmal ruhen zu lassen, zumindest bis sie von hier verschwunden sind. Irgendetwas scheint sie ziemlich wütend gestimmt zuhaben, von ihrer sonstigen Schüchternheit ihm gegenüber war nichts mehr zu sehen und auch wenn er nicht gehört hat, was sie auf der Bühne geredet haben, hat auch da nichts in ihrer Haltung auf Schüchternheit hingedeutet.
 

Ihre Beine nun in warme Schuhe gehüllt, und die anderen in der Tasche verpackt, erhebt sie sich wieder vom Boden um in ihre Weste und anschließend in ihre Winterjacke zu schlüpfen. Überrascht beobachtet sie den Schwarzhaarigen, wie er ihre Tasche vom Boden hebt und sich über die Schulter hängt. Noch nie hat er ihr die Tasche abgenommen, haben sich bis jetzt wohl auch noch keine Gelegenheiten dafür geboten. Schüchtern lächelt sie ihm zu, als sie fertig ist und sich für den kalten Winter außerhalb der Tür gewappnet hat, um ihm zum einen zu danken, dass er ihre Tasche trägt und zum anderen zu zeigen, dass sie gehen können. Kurz gibt Sasuke ein Nicken von sich und wartet, dass sie neben ihm steht, ehe er sich auch in Bewegung setzt. Sie haben noch nicht einmal drei Schritte gemacht als sich die Hand den Schwarzhaarigen wieder um ihre schließt. Überrascht blickt sie zuerst auf die Hand und dann zu ihm auf. Eine verräterische Röte liegt um ihre Nase. „Wi-Wir müssen nicht mehr.“, stottert sie ihm schüchtern zu, verblüfft wegen dieser Handlung. „Hm. Ich weiß.“, gibt er kurz nachdenklich von sich, „Ich meine aber mich daran erinnern zu können, dass du mir zu Silvester gesagt hast, dass ich dich öfter umarmen und deine Hand halten kann oder auch soll.“ Ein kleines Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er sie betrachtet. Sogleich errötet sie noch mehr und senkt verlegen den Blick zu Boden.
 

Sasuke richtet seine Aufmerksamkeit wieder nach vor, auf die Eingangstür des Theaters und öffnet diese für die hübsche, junge Frau an seiner Hand, lässt diese vorgehen und um ihr nach einem Moment zu folgen. Er wagt aber nicht, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden ihre Hand loszulassen, wenn auch nur für diesen kurzen Augenblick, in dem sie beide in die kalte Luft hinaustreten. „Und wenn du schon die Initiative ergriffen hast, lass ich mir diese Möglichkeit nicht gleich wieder nehmen.“, haucht er ihr zu als sie an ihm vorbei nach draußen geht. Obwohl die Haruno in diesem Moment aus dem warmen Gebäude, hinaus in die kalte Luft tritt, verspürt sie diese Kälte nicht. Seine Worte stimmen sie so verlegen, dass sie das Gefühl hat vor lauter Röte schon zu kochen, dass sie sich sicher ist, dass bereits Dampf von ihrem Kopf aufsteigt. Stumm presst sie die Lippen zusammen, wieso muss er auch ständig Dinge sagen, die sie verlegen stimmen. Lautlos seufzt sie, im Moment ist ihr ihre Schüchternheit mal wieder ein riesengroßer Dorn im Auge. Sakura atmet kurz tief ein, versucht so sich zu beruhigen, immerhin kennt sie Sasuke nun schon bald zwei Monate und sie verhält sich gerade wie bei ihrem ersten Date, wenn nicht sogar noch schlimmer.
 

Kurz mustert der Dunkelblauäugige die junge Ballerina neben sich, natürlich ist ihm nicht entgangen, dass sie im Moment mit sich selber kämpft, oder zumindest mit ihrer Schüchternheit. „Was machen wir jetzt?“, erkundet sie sich einen Augenblick später bei ihm. Ihr Gesicht wird noch von einer sanften Röte geziert und sie wagt auch nur einen kurzen Blick nach oben in seine Augen, ehe sie ihn wieder nach vorne richtet. „Um ehrlich zu sein, habe ich im Moment einfach nur das Bedürfnis mich irgendwo, allein mit dir, abgeschottet ein zusperren, um dich nur für mich zu haben, nachdem wir uns die letzten Tage nicht gesehen und ich dich nun mit diesem Typen gesehen habe.“, gibt er offen zu und seufzt dann leise, „Darum würde ich vorschlagen, in meine Wohnung zu fahren?“ Fragend betrachtet er sie, während sie sich langsam dem Wagen nähern, welcher immer an der gleichen Stelle parkt, als hätte er ein Exklusivrecht für diese paar Meter Asphalt. „Wartet dort wieder irgendeine Überraschung auf mich?“, entgegnet sie ihm eine Frage und hebt beinahe skeptisch eine Augenbraue an. „Nein, aber dort ist sonst niemand, außer uns beiden.“, lächelt er ihr leicht zu und öffnet die Tür zur Rückbank für sie. „Okay.“, stimmt sie ihm schüchtern mit einem Nicken zu, die Möglichkeit diesen fantastischen Ausblick wieder zu sehen will sie nicht abschlagen. „Gut.“, erwidert er darauf nur leise und sie steigt in das Innere des Fahrzeuges. Als sie in diesem verschwunden ist, beugt er sich vor um ihre Tasche im Fahrzeuginneren abzustellen, ehe er sich selber hineinsetzt und die Tür schließt.
 

„Zu meiner Wohnung.“, weist er den Fahrer kurz an, ehe er die Trennwand hochfahren lässt und sich der jungen Frau neben sich zuwendet, sie einen Augenblick lang beobachtet, wie sie nach draußen blickt, als würde sie die Straße zum ersten Mal sehen und nicht fast ständig hindurch laufen. „Hast du Hunger?“, vernimmt sie eine Frage von ihm, die sogleich ihre Aufmerksamkeit auf ihn lenkt. Kurz nickt sie, wackelt aber gleichzeitig mit dem Kopf hin und her, langsam bekommt sie Hunger, ja, aber es ist noch zum Aushalten. Amüsiert schmunzelt Sasuke aufgrund dieser Geste. „Wir könnten was zum Essen bestellen oder etwas Kochen wenn du willst.“, schlägt er ihr dann weiter vor. Erstaunt sieht die Blaugrünäugige ihn an. „Du kannst kochen?“, erkundet sie sich interessiert. Nun ist er es, der nickt und gleichzeitig mit dem Kopf hin und her wackelt, ihr so ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Er nutzt diese Geste jedoch um ihr zu vermitteln, dass er es wohl kann, aber nicht sonderlich gut darin ist. „Vielleicht überrasche ich dich heute doch noch.“, gibt er schließlich von sich und sie kichert kurz vergnügt.
 

Kurz blickt sie sich draußen um, versucht irgendeine Stelle zu entdecken die ihr bekannt vorkommt. Es ist schon lange her, seit sie das erste Mal bei ihm in der Wohnung war. Nachdem sie im Zoo waren, als sie noch nicht wusste, dass er ein Teil der Mafia ist. Nachdenklich betrachtet er sie dabei, diese Frage lässt ihn einfach nicht los. Warum ist sie bei ihm schüchtern, bei diesem Kerl aber nicht. Kennt sie ihn schon so lang? „Muss ich mir eigentlich Gedanken darüber machen, dass du mit diesem Typen so normal reden konntest, aber bei mir direkt immer in Schüchternheit verfällst?“, entflieht ihm die Frage, die in seinem Kopf herumschwirrt. Gleichzeitig kann er nicht verhindern, dass seine Stimme einen bedrohlichen Unterton annimmt, als er diesen Balletttänzer erwähnt. Es hat ihm gar nicht gefallen, sie so nah bei ihm zu sehen, in seinen Armen, vor allem nicht als er sich noch näher zu ihr gebeugt hat. Überrascht wendet sie den Blick auf ihn um, sieht ihn einen Augenblick lang erstaunt an. „Ich weiß nicht.“, gibt sie schließlich von sich, „Willst du dir denn Gedanken darüber machen?“ Fragend betrachtet sie ihn, legt den Kopf leicht schief, wartet aber nicht einmal auf eine Antwort von ihm, ehe sie schon weiter redet. „Wenn ich jemanden nicht mag, bin ich ihm gegenüber auch nicht schüchtern.“, zuckt sie dann leicht die Schultern und hebt den Blick wieder zu seinem Gesicht. Ein Hauch Verlegenheit schwingt in ihrem Handeln mit, hat sie ihm doch gerade unmissverständlich gesagt, dass sie ihn mag.
 

Erstaunt mustert er sie wegen dieser Aussage. Mit dieser Antwort hat er nun wirklich nicht gerechnet, gleichzeitig erfreut es ihn aber in doppelter Hinsicht, da er so nun weiß, dass sie diesen Typen nicht mag ihn aber schon. Ihre schüchterne Art gefällt ihm gleich noch besser als zuvor. Hat sie sie bisher nur zu deutlich von all den anderen Frauen abgehoben, die sich ihm sonst nur so an den Hals werfen, ist sie nun auch noch ein Indiz dafür, dass sie ihm gegenüber positiv gestimmt ist. Leicht lächelnd nimmt er sogleich wieder ihre Hand, die er vorhin, als sie ins Auto gestiegen sind, losgelassen hat, in seine und streicht sanft mit dem Daumen über ihren Handrücken. Schüchtern lächelt Sakura und senkt den Blick hinab auf die Hände, welche in ihrem Schoß liegen. Ja so sanft hätte sie ihn sich nie vorgestellt, er achtet wirklich immer darauf, dass sie sich wohl fühlt, auch wenn das heißt, dass er etwas was er gerne machen würde nicht macht. Selbst jetzt, wo sie in seine Wohnung unterwegs sind und er ihr nur allzu deutlich gemacht hat, dass dort niemand außer ihnen sein wird, hat sie keine Angst dass er dies ausnutzen würde, wie sie es wohl bei so vielen anderen Männern doch hätte.
 

Überrascht blickt die Rosahaarige von den Händen in ihrem Schoß auf, als der Wagen zum Stehen kommt. Ihr Augenmerk richtet sich sogleich nach draußen, wo sie einen großen Platz ausmachen kann, aus welchem sich ein hohes Gebäude erhebt, in dessen Glasfassade sich die Sonne spiegelt. Wirkt das Haus bei Nacht doch sehr dunkel und bedrohlich, wirkt es am Tag im Gegensatz doch sehr freundlich und hell. Die Tür vor ihr wird geöffnet und sie blickt in das Gesicht des Uchihas, hat sie doch gar nicht gemerkt dass er seine Hand von ihrer gelöst hat und ausgestiegen ist. Ein zartes, kaum sichtbares Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er sich leicht vorbeugt, ihr entgegen in Richtung des Fahrzeuges. Schüchtern lächelt sie und greift nach ihrer Trainingstasche. „Willst du die nicht gleich im Wagen lassen?“, schlägt er ihr vor, da er sie selbst verständlich nach Hause bringen wird. „Im Normalfall schon aber, ich habe Sachen zum Wechseln drinnen. Die wollte ich nach dem Training anziehen, aber das hat ja ein bisschen anders geendet, als geplant.“, erklärt sie ihm schüchtern und senkt dabei den Blick auf die Tasche hinab. „Wie du willst.“, erwidert er darauf nur leise und richtet sich auf, als sie den Griff der Tasche umfasst und sich mit dieser zu ihm umwendet, um auszusteigen. Als sie neben ihm auf dem großen Vorplatz zum Wohnhaus steht, schließt er die Tür, ehe er sich auch zum Gebäude umwendet und es selber mustert. „Wie oft siehst du es wenn es Tag ist?“, entflieht der Blaugrünäugigen eine Frage, als sie seinen musternden Blick, der auf das Gebäude gerichtet ist, bemerkt. Kurz seufzt er, ehe er leise auflacht. „Nicht so oft.“, gesteht er ihr ehe er ihre Hand wieder mit seiner umschließt um sie mit zuziehen, ins Innere des Gebäudes, welches am Tag wirklich ein ganz anderes zu sein scheint, als bei Nacht.
 

Zögernd folgt sie ihm über den Platz zu dem Gebäude. Es würde ihn nicht wundern, wenn sie noch immer beeindruckt wäre, von diesem, ist sie doch auch erst das zweite Mal hier. Gleichzeitig wirkt es mit der Glasfassade auch ganz anders, wenn nicht sogar noch größer, als bei Nacht. Er sieht es selber nicht so oft, wenn es noch hell ist, hat er schließlich auch kaum einen Grund dafür, früh heimzugehen. Es ist niemand hier, der auf ihn warten würde, alle seine Freunde und sein Bruder sind immerhin bei ihm in der Arbeit, wenn sie Feierabend haben setzen sie sich dort eben zusammen und schauen ein Spiel oder ähnliches, dafür brauchen sie sich nirgendwo anders versammeln. Aber ja, wenn da jemand wäre der ihn erwarten würde, würde er schon darauf schauen, dass er früher aus der Arbeit heim kommt und so auch viel öfter das Haus bei Tag sehen, wenn die Sonne sich in der Fassade spiegelt, dass man beinahe eine Sonnenbrille braucht, um es betrachten zu können.
 

Sanft betrachtet Sasuke seine junge Begleitung einen Augenblick lang, während sie mit dem Aufzug hinauf fahren in das Stockwerk in dem seine Wohnung liegt. Zu jemandem wie ihr würde er nur zu gerne früh nach Hause kommen. Sein Daumen streicht über ihren Handrücken, in dem Moment in dem der Aufzug hält und sich die Türen öffnen, als wollte er sie beruhigen, muss es doch etwas Besonderes für sie sein, mit ihrer Schüchternheit zu ihm in die Wohnung zu kommen, auch wenn sie schon einmal hier war. Auch für ihn ist es etwas Besonderes, da er außer ihr eigentlich noch nie eine Frau mit in sein eigenes Reich gebracht hat. Sie ist die einzige die er hier duldet, was heißt hier duldet? Sie ist die einzige, die er hier haben will. Die er sogar durch die Tür tragen wollen würde, aber im Moment, reicht es ihm einfach nur ihre Hand zu halten. Ein schüchternes Lächeln liegt auf ihren Lippen, sowie auch ein Hauch Schüchternheit in ihrem Blick liegt, mit welchem sie seine Wohnungstür betrachtet. Der Uchiha kann gar nicht anders, als bei ihrem Anblick selber leicht zu Lächeln, während er den Schlüssel hervor zieht und die Tür aufsperrt.
 

Mit einer zarten Bewegung seiner Hand, deutet er ihr an, vor zugehen, vor ihm die Wohnung zu betreten, welche dieses Mal nicht so dunkel daliegt wie bei ihrem letzten Besuch. Als die durch die Tür getreten sind und auch er über die Schwelle tritt, gibt er ihre Hand wieder frei. Er kann gar nicht leugnen, dass sich seine Hand plötzlich kalt anfühlt, die Wärme die von ihr ausgeht fehlt. Schweigend drückt er die Tür zu, zurück ins Schloss, während er sie beobachtet, wie sie zögernd ihre Tasche abstellt und ihre Jacke öffnet, an den Ärmeln zupft um sich aus dem Stoff zu schälen. Lautlos seufzt er auf. Wie konnte sie nur denken, dass sie für ihn nur eine gute Freundin ist, wenn er sie doch schon allein, wegen der Art wie sie ihre Jacke auszieht, küssen will? Seinen Mantel öffnend, macht er einen Schritt auf sie zu und nimmt ihr sogleich die Jacke ab, als sie ihren Oberkörper aus dieser geschält hat. Etwas überrascht blickt sie ihn an, ehe sie die Jacke loslässt und er diese auf einem der Garderobenhaken aufhängt. Kurz streift auch er sich seinen Mantel ab und hängt ihn auf, ehe er schon dem Blick der Haruno begegnet den Kopf leicht schief gelegt, ziert ein schüchternes Lächeln ihre Lippen. „Wo darf ich mich schnell umziehen?“, erkundet sie sich als sie merkt, dass sie seine Aufmerksamkeit hat.
 

Er geht an ihr vorbei und steuert direkt auf die Tür neben der Garderobe zu, öffnet diese und wendet den Blick vom Innenraum, das Bad auf sie um. „Hier ist das Bad.“, gibt er freundlich von sich und beobachtet sie, wie sie schüchtern neben ihn tritt und ins Innere des Zimmers blickt, schließlich einen Schritt hinein macht und sich wieder zu ihm umwendet. „Du kannst auch duschen, wenn du willst.“, gibt er noch kurz von sich und will sie dann auch schon alleine lassen, als ihre Stimme ihn aufhält. „Danke.“, kommt es höflich von ihr und ein kleines Lächeln liegt auf ihren Lippen. „Kein Problem.“, meint er gelassen betrachtet sie aber noch einen Moment, da sie ihn gerade eingehend zu mustern scheint. „Werde ich dich jemals ohne einen dieser Anzüge sehen?“, fragt sie ihn und blickt von seinem Anzug wieder in sein Gesicht auf. Im ersten Moment überrascht ihn die Frage, ehe sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen zaubert. „Irgendwann ja.“, nickt er, ehe er aus dem Raum tritt und die Tür hinter sich zuzieht, um ihr Zeit und Raum für sich zu geben.
 

Das Lächeln ziert noch immer seine Lippen, als er bei der Garderobe stehen bleibt um aus seinen Schuhen zu schlüpfen, wobei ihm die Stiefeln seines rosahaarigen Gastes ins Auge fallen. Er hat gar nicht bemerkt, dass sie sich diese ausgezogen und ordentlich zur Seite gestellt hat. Sasuke entledigt sich ebenfalls seiner Schuhe, mit dessen nassen Sohlen er nur Spuren durch die Wohnung ziehen würde, und steuert anschließend auf den Raum neben dem Wohnzimmer zu, öffnet die Tür zu diesem und blickt sich kurz in seinem von Sonnenlicht erhellten Schafzimmer um. Auch dieser Anblick ist so ungewohnt wie der des Gebäudes am Tag. Zielstrebig geht er auf den Kleiderschrank zu, lockert währenddessen seinen Krawattenknoten um seinen Hals und löst ihn schließlich, streift sich das Jackett seines Anzugs von den Schultern, als er bei dem großen Möbelstück ankommt, und hängt es für einen Moment über den Türgriff einer der Türen von diesem, um sich auch noch aus der Anzugsweste zu schälen und diese dann ordnungsgemäß über einen Kleiderbügel zu hängen, und das Jackett dazu. Im Grunde genommen könnte er ihr auch den Wunsch erfüllen und sich schnell umziehen, aber vermutlich ist sie damit nun schneller fertig als er und er möchte sie nicht warten lassen. Mit Sicherheit würde sie sich im Wohnzimmer einfach ein bisschen umsehen und im Grunde genommen könnte sie auch nichts entdecken was sie nicht sehen soll, aber trotzdem, er hat sie in den letzten Tag zu viel in Begleitung dieses Mannes gelassen, dass er jetzt jede Sekunde in ihrer Nähe genießen will.
 

Der Schwarzhaarige hängt auch noch die Krawatte über den Kleiderbügel und diesen an den Türgriff der Kastentür, ehe er sich auch schon wieder umwendet um das Schlafzimmer zu verlassen, während er die Knöpfe der Hemdärmel öffnet und diese hochkrempelt. Für einen Moment hält er inne, als er das Wohnzimmer betritt und sein Blick sich direkt auf den Ausblick aus dem Fenster richtet, auf das helle von Sonnenlicht durchflutete New York. Wie von selbst setzen sich seine Beine in Bewegung und bringen ihn näher heran zum Fenster, während seine Hände in seine Hosentaschen gleiten und dort verweilen. Sein Blick schweift über das Bild was sich ihm bietet, auch wenn es noch lange nicht so eindrucksvoll ist wie New York bei Nacht, zieht einen der Anblick doch in den Bann, wenn auch nicht so sehr wie es Sakura vermag. All die Gebäude die sich hoch vor dem Fenster erheben und dahinter immer kleiner werden, alle so hell und freundlich wirken und man ganz rechts und auch ganz links außen die Ausläufe von den Flüssen, die New York teilen, sieht. Wenn man die Stadt so sieht, mit Licht durchflutet und vor einem strahlend blauen Himmel, kommt man gar nicht auf die Idee das da draußen eigentlich eisige Temperaturen herrschen und sicherlich ein halber Meter Schnee den Boden bedeckt.
 

Leise Schritte hinter ihm, lenken seine Aufmerksamkeit sogleich von dem Anblick ab und um auf die junge Frau, hinter sich. Der Uchiha wendet sich ihr nur komplett zu, ist ihr Anblick doch genauso wundervoll wie der, der sich ihm eben geboten hat. Schüchtern bleibt sie, wenige Schritte vor ihm, stehen, ihr Blick wandert kurz musternd über seinen Körper und ein Lächeln zaubert sich auf ihre Lippen. „Steht dir.“, kommt es über ihre Lippen, völlig unerwartet, dass er im ersten Moment gar nicht weiß was sie meint. „Das lockere, meine ich.“, fügt sie dann schnell hinzu und ein Hauch eines Rottons legt sich auch gleich wieder auf ihre Wangen. Kurz blickt er an sich hinab, hat schon längst wieder vergessen, dass er den oberen Teil des Anzugs abgelegt hat. „Danke.“, erwidert er leise, kann sich aber das sanfte Lächeln, welches sich wegen ihr auf seine Lippen zaubert nicht verkneifen. Es ist wahrlich schon eine Art Kraftakt, das Lächeln zu unterdrücken, zu welchem sich seine Lippen fast ständig verziehen wollen, wenn er sie sieht.
 

„Möchtest du etwas zu trinken?“, fragend betrachtet er sie, in ihrem frischen Outfit, mit welchem sie locker so auch zu einem Date gehen könnte. Hat sie sich das extra wegen ihm angezogen? Das Oberteil welches ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reicht und die schwarze Leggings, wirken beinahe wie ein gut durchdachtes Outfit eines Modeberaters. Auch die Haare liegen ihr nun offen über eine Schulter. „Gerne.“, holt sie ihn mit einer simplen Antwort aus seinen Gedanken und vor allem seiner Musterung, die sie wohl direkt wieder erröten ließ, da zumindest ihre Wangen von dieser verräterischen Röte geziert werden. „Du siehst unglaublich hübsch aus.“, entfliehen ihm die Worte, während er auf sie zu und an ihr vorbei geht zur Küche, welche offen in das Wohnzimmer ragt. „Was möchtest du trinken?“, fragt Sasuke direkt weiter, versucht so die unbeabsichtigt laut ausgesprochenen Worte zu überspielen. „Mineralwasser ohne Kohlensäure, wenn du hast, falls nicht nehme ich auch normales Mineralwasser.“, vernimmt er ihre Worte und dreht sich auch sogleich um, als er in der Küche angekommen ist und die Kochinsel umrundet hat. Sogleich bleibt sie stehen, sieht schüchtern zu ihm auf, während sie sich mit einem der beiden langen Ärmel spielt. „Kaltes oder normales Wasser?“, fragt er weiter und nimmt zwei Gläser aus einem der Hochschränke. „Normales.“, entgegnet sie ihm mit einem kleinen Lächeln, ehe sie ihren Blick umwendet und sich im Wohnzimmer umsieht. Schweigend dreht sich der Uchiha um und zieht eine Lade auf, hebt aus dieser sogleich eine Flasche Mineralwasser, ohne Kohlensäure, weil er selber nur selten eines mit Kohlensäure trinkt und deswegen fast nur dieses da hat, und öffnet diese auch direkt.
 

Kurz blickt er sich suchend nach ihr um, als er sich den Gläsern zuwendet, um in diese die klare Flüssigkeit einzuschenken „Ist das wirklich ein Schallplattenspieler?“, vernimmt er im nächsten Moment ihre erstaunte Stimme und stellt die Flasche ab, umrundet die Kochinsel und macht ein paar Schritte ins eigentlich Wohnzimmer, blickt sich nach rechts um. Vor einem Sideboard zwischen zwei hohen regalen, steht die junge Balletttänzerin und betrachtet das relativ flache Gerät, welches vor ihr auf der Ablage steht. „Ja.“, bestätigt er ihr kurz während er sich ihr langsam nähert. Fasziniert ruht ihr Blick auf dem Gerät. „Soll ich etwas Musik auflegen?“, schlägt er ihr vor, wobei er die Antwort im Grunde genommen schon erahnen kann, sie eigentlich gar schon weiß. „Bitte.“, lächelt sie ihm sogleich zu und schaut ihn mit freudig glänzenden Augen an. Ein Lächeln legt sich auf seine Lippen, er wendet sich dem Regal zu und betrachtet kurz die Platten, welche in diesen in ihren Hüllen warten. Nach einem Moment zieht er eine der Platten hervor, nimmt sie vorsichtig aus der Hülle und legt sie auf das dazugehörige Abspielgerät, schaltet den Plattenspieler ein und die Nadel bringt sich sogleich selber in Position auf der Platte und spielt die Musik auf dieser ab. Nach einem kurzen Blick auf die Haruno, welche begeistert auf den Plattenspieler blickt, aus welchem so eben die sanften Töne von „Fields of Gold“ dringen und den Raum erfüllen, wendet er sich wieder um, um in die Küche zurück zugehen und das Mineralwasser in die Gläser zu füllen.
 

Die Flasche und die Gläser, wirken in der sauberen Küche irgendwie verloren, obwohl sie doch genau dorthin gehören, aber es wundert ihn nicht. Die Küche ist so sauber, als wäre sie poliert worden, einfach weil er sie fast nie verwendet, wenn er abends nach Hause kommt hat er schon gegessen und er verlässt meist auch vor dem Frühstück schon das Haus, weswegen es auch ein Wunder ist, dass überhaupt irgendetwas in seinem Kühlschrank ist. Schnell füllt er das Wasser in die Gläser und stellt die Flasche zur Seite, ehe er mit den Gläsern in das Wohnzimmer zurückkehrt und direkt wieder innehält. Aber nicht wegen dem Ausblick auf New York, sondern wegen der Haruno welche vor dem großen Fenster steht und zu dem Lied tanzt. Leise nähert er sich der Couch, stellt die Gläser auf den Couchtisch ab und beobachtet sie einen Moment dabei. Er weiß nicht wieso aber jetzt da alleine inmitten seines Wohnzimmers sieht sie viel glücklicher aus, als vorhin mit diesem Sai.
 

„Du tanzt einfach wundervoll.“, gibt er von ihren Tanzkünsten begeistert von sich. Sogar simple Tanzschritte, wie die, die sie gerade tanzt, sehen einfach nur magisch aus. Ein sanftes Lächeln legt sich auf seine Lippen. Sie braucht keine Bühne um ein Star zu sein. Sogleich stoppt sie mit einer sanften Röte um die Nase und lächelt verlegen. „Danke.“, haucht sie und spielt wieder mit dem Stoff ihres Ärmels. „Vorhin hast du so einen Schritt oder eine Figur, ich weiß gar nicht wie man das nennt, getanzt, kurz nachdem ich gekommen bin, den fand ich einfach nur faszinierend.“, erinnert er sich an vorhin, wo sie ihn in den Bann gezogen hat. „Schritte sind beim Tanzen schon mal nicht schlecht.“, lächelt sie ihm amüsiert zu, „Du meinst, als ich mich gedreht habe und das Bein in die Luft gestreckt hatte, oder?“ Stumm nickt er ihr zur Bestätigung zu, er hätte nicht gedacht dass sie direkt weiß, welchen Schritt genau er meint.
 

„Es gibt auch noch eine andere Version diesen Schritt zu tanzen, die mir persönlich auch viel besser gefällt und wie ich finde auch viel eindrucksvoller ist.“, gibt sie von sich, kommt auf ihn zu und lässt sich auf die rechte Seite der Eckcouch sinken, „Sai war dagegen, deswegen habe ich diese Version getanzt und nicht die andere.“ Aufmerksam hört Sasuke ihr zu, reicht ihr das Glas, welches sie mit einem dankenden Lächeln annimmt und setzt sich auf die linke Seite der Couch, so dass sie das Eckstück zwischen ihnen haben und sie genau zu seiner rechten sitzt. „Aber jetzt wenn ich ein Solo tanze, ist zum Glück keiner mehr da der mir sagt, was ich tanzen darf und was nicht.“, gibt sie erfreut von sich und nimmt schließlich einen Schluck von dem Glas. Auch er nimmt sein Glas zur Hand, um einen Schluck von seinem Wasser zu machen, ehe er das Glas wieder auf den Couchtisch vor sich stellt und den Blick auf die Haruno hebt. Das erfreute Lächeln auf ihren Lippen ist verschwunden, hat einem anderen Ausdruck auf ihrem Gesicht Platz gemacht, den er nicht ganz zu deuten weiß, welcher ihm aber auch nicht sonderlich gut gefällt. „Alles okay?“, fragt er sogleich etwas besorgt, auch wenn der Grund für diese plötzliche Änderung naheliegt, „Hast du Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war? Glaubst du dass du es jetzt nicht mehr schaffen wirst?“ Aufmerksam beobachtet er sie, wie sie das Glas am Tisch abstellt und den Kopf schüttelt. „Nein, sobald ich mich für eine Musik entschieden habe geht es relativ schnell eine passende Choreografie zusammen zu stellen, aber ich habe keine Ahnung wo ich nun proben soll.“, berichtet sie ihm sogleich und seufzt schließlich auf. „Die Räume in der Ballettschule sind alle ausgebucht und auch das Theater ist schon voll belegt. Bei mir Zuhause ist nicht genug Platz.“, fährt sie fort während ihre Stimme einen nachdenklichen Ton annimmt und sie ihm nur einen kurzen Blick zu wirft, bevor sie wieder auf den Tisch und ihr Glas starrt.
 

Lautlos seufzt der Schwarzhaarige auf. Denn ihm ist klar, dass das wirklich ein großes Problem für sie darstellt. „Vielleicht kann ich in der Bibliothek üben, obwohl ich doch auch nicht dorthin gehen kann um zu tanzen.“, murmelt sie weiter. Sein Blick gleitet von ihr zum Fenster, während auch er überlegt, wo sie auf die Schnelle üben könnte, ohne jemanden zu stören und was in der Nähe liegen würde. Er lässt seinen Blick weiter schweifen über sein Wohnzimmer, welches so riesig ist und gleichzeitig nur wenige Möbel hat, dass es beinahe schon leer wirkt. Im nächsten Moment würde er sich am liebsten mit der Hand gegen die Stirn schlagen, was er natürlich nicht tut, aber nur eine logische Reaktion wäre, da er sich im Moment so vorkommt als ob er Naruto wäre. „Du kannst hier proben wenn du willst. Also falls hier genug Platz dafür ist.“, unterbreitet er ihr schließlich das Angebot, welches ihm als allererstes hätte einfallen müssen. Sakuras Kopf schnellt überrascht hoch und ihr Blick wandert kurz über das Wohnzimmer vor ihr, ehe sie sich etwas ungläubig ihm zuwendet. „Meinst du das ernst?“, fragt sie ihn zögernd, beinahe so als hätte sie Angst dass er eben nur einen Witz gemacht hat. „Ja. Wir können den Esstisch einfach an die Wand stellen und dann hast du noch mehr Platz, also falls das reicht für dich, immerhin ist es keine Bühne oder ein Trainingsraum.“, bestätigt er ihr nickend und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Das wäre großartig. Danke.“, lächelt sie ihm sogleich erfreut und vor allem dankbar zu, Sasuke kann gar nicht anders als ebenfalls zu Lächeln.
 

Eben dieses verblasst aber langsam als er sich an vorhin erinnert und sich ihm diese Frage wieder aufdrängt. „Was hat dieser Sai eigentlich zu dir gesagt, dass du so reagiert hast?“, stellt er schließlich die Frage, welche er vorhin nicht stellen wollte, aber immerhin sind sie jetzt wieder bei diesem Thema. „Das ist unwichtig, ist egal.“, winkt sie sogleich, er würde sagen beinahe hektisch, ab und wendet den Blick von ihm weg. „Nein ist es nicht, du reagierst doch nicht grundlos mit so drastischen Maßnahmen.“, meint er fürsorglich und legt eine Hand auf ihre, um schließt diese sanft. Schüchtern sieht sie wieder zu ihm, sieht ihm einen Moment lang in die Augen ehe sie den Blick wieder senkt. „Er meinte, dass ich mit ihm schlafen soll, dass wir noch besser miteinander harmonieren.“, berichtet sie ihm dann leise und schaut zögerlich wieder in seine Augen. Ohne dass er es verhindern kann, kommt direkt ein Schnauben über seine Lippen. Schon allein der Gedanke daran, dass er Sakura mit diesem perversen Kerl alleine gelassen hat, macht ihn so unglaublich wütend, dass er am liebsten aufspringen würde um den Kerl zu suchen, er will gar nicht wissen was er noch für Sachen gesagt oder Dinge getan hat, mit denen er die hübsche Balletttänzerin vor ihm belästigt hat. „Das nächste Mal wenn ich den Typen sehe, knöpfe ich ihn mir vor.“, brummt er bedrohlich, streift gleichzeitig sanft mit seinem Daumen über die Hand der Haruno. „Nein, tue das nicht.“, redet diese sogleich auf ihn ein und legt ihre andere Hand auf seine, „Mach das nicht, nicht wegen mir.“, sie schüttelt den Kopf, während sie ihn zu beschwichtigen versucht. Seine Wut verfliegt sogleich, entflieht ihm mit einem simplen Seufzen durch die Lippen.
 

„Ich könnte es machen und ich würde es auch machen, wegen dir, weil du es bist.“, gibt er sanft von sich und umschließt ihre Hand, mit einem gewissen Druck, um seine Aussage zu bestärken. Für sie würde er alles tun. „Ich weiß.“, ihre Augen sind auf seine gerichtet, freundlich schauen sie ihn an, zeigen gleichzeitig aber auch keinen Funken von Unsicherheit, „Aber ich will nicht, dass du das tust, ich will nicht dass du dieser Mann bist.“ Ein zartes Lächeln liegt auf ihren Lippen und sie rutscht in Stückchen näher zu ihm. „Okay.“, seufzt er ergeben. Gott, sie ist so gutmütig, viel zu gut für ihn. Sanft entzieht er ihr seine Hand und legt sie um ihre Taille zieht sie zu sich und dreht sie auch direkt so, dass sie genau neben ihm sitzt, die Beine auf der Sitzfläche vor ihr liegen, wo sie eben noch gesessen ist. Er drückt sie an sich und lehnt sich mit ihr in die Kissen der Couch zurück. Eben weil sie viel zu gut ist, muss er besonders auf sie aufpassen.
 

Zögernd kuschelt sich Sakura an seine Schulter, als er den Arm um ihre Taille liegen lässt und seine Hand sich auf ihrer Seite bettet und sanft über diese streicht. Er braucht ihr Gesicht nicht zu sehen, um zu wissen, dass wahrscheinlich eine sanfte Röte auf ihren Wangen liegt. „Willst du jetzt was zu essen bestellen, oder sollen wir versuchen zu kochen?“, erkundet er sich nach einem langen Moment. Die Sonne geht soeben unter und taucht die Stadt in ein Spiel aus warmen Farben. Leise dringt die Musik vom Schallplattenspieler durch den Raum. „Später.“, murmelt die Rosahaarige an seiner Schulter, klingt dabei so entspannt und zufrieden, als würde sie gleich einschlafen. Er lächelt leicht und drückt sie noch ein Stückchen näher an sich und gleichzeitig auch etwas höher, das ihr Kopf auf der Höhe seines Kopfes liegt. Ihre Stirn bettet sich an seiner Schläfe und sie kuschelt sich direkt wieder an ihn. Nie hätte er erwartet, dass ein Mädchen wie sie, so zart und klein, jemals entspannt an seiner Schulter lehnen und sich an diese kuscheln würde. Er schließt die Augen, versucht den Moment so noch viel mehr zu genießen.
 

Sie in seinem Arm, an ihn gekuschelt und die leise Musik im Hintergrund. „Daran könnte ich mich gewöhnen.“, gibt er nach einem Moment von sich. „Woran?“, murmelt die Haruno an seiner Schulter sogleich leise und er fragt sich ob sie ebenso die Augen geschlossen hat, oder den Blick auf die Stadt gerichtet hat. Ein kleines Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er mit dem Daumen über ihre Seite streicht, „So mit dir dazusitzen und nichts zu tun, außer der Musik zu lauschen.“

Kapitel 14

Ungeduldig verlagert die Rosahaarige ihr Gewicht, steigt von einem Bein auf das andere. „Bist du nervös?“, bemerkt der Uchiha mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und betrachtet die hübsche, junge Frau neben sich. Nervös verlagert sie ihr Gewicht wieder auf das andere Bein. „Ja.“, murmelt sie leise und blickt zum Gebäude zu ihrer linken auf, das Theater welches sie beinahe so gut wie ihre Westentasche kennt. Leise lacht Sasuke auf, die Hände in seinen Jackentaschen versteckt und betrachtet sie. „Wieso?“, erkundet er sich, ohne groß ein Geheimnis daraus zu machen, dass ihre momentane, hibbelige Art ihn amüsiert. Kurz grummelt sie in ihren Schal, ehe sie ihren Kopf aus diesem hebt um dem Mann ihr gegenüber in die Augen zu sehen, immerhin ist er auch so freundlich und wartet mit ihr hier draußen in der bitteren Kälte, obwohl sie schon längst reingehen könnten. „Das ist keine einfache Aufführung, sondern meine Chance. Die Chance endlich einmal die Hauptdarstellerin des Stücks zu werden.“, erklärt sie sich kurz, ehe kurz in die Knie geht und sich gleich wieder aufrichtet. Das Warten macht sie noch fertig. „Ich weiß, aber wieso bist du so nervös?“, fragend betrachtet er sie und zieht die Hände aus seinen Jackentaschen um sie an ihre Oberarme zu betten. „Ich habe die Choreografie mindestens 10 Mal gesehen und egal gegen wie viel Pärchen du antreten musst, keine Performance wird so umwerfend sein wie dein Solo.“, gibt er ehrlich und aufmunternd von sich. „Mach dir keine Sorgen.“, sanft streicht er ihr kurz über das Haar, obwohl er im Grunde genommen gerade einfach nur mit der Hand hindurch wuscheln will, wie man es aus Filmen kennt, aber das wagt er nicht, da sie ihre Haare bereits wieder in ihren strengen Dutt zurück gebunden hat.
 

Wegen seinem unterschwelligen Kompliment und auch seiner liebevollen Berührungen verlegen und auch rot um die Nase, schlägt die Rosahaarige für einen Moment ihre Augen nieder und genießt das Gefühl der warmen Hand auf ihrem Kopf. Für einen Augenblick fühlt sie sich zurück versetzt, als sie vor Wochen im Krankenhaus gelegen ist und er bei ihr war und ihr einfach nur die Hand auf den Kopf gelegt hat, dass ihre Kopfschmerzen nicht so stark sind. Nachdenklich betrachtet der Uchiha die junge Schönheit vor sich, während er die Hand von ihrem Schopf nimmt und sie wieder in seine Jackentasche steckt. Den Kopf leicht schief gelegt, beobachtet er sie dabei, wie sie vom Boden aufsieht und den Blick auf das Gebäude richtet. Schon seit einiger Zeit schwebt diese Idee in seinem Kopf herum und irgendwann wird er sie sicherlich fragen, aber ist jetzt dieser Augenblick wirklich der richtige dafür? Jetzt, wo sie gleich ins Innere gehen wird und mit ihrer Choreografie alle in den Schatten stellt? Für einen Moment legt er seine Hand in seinen Nacken und übt leichten Druck aus, während er seine Hand nach vorne wieder weg zieht. „Sakura.“, erhebt er schließlich seine Stimme, entschlossen sie jetzt zu Fragen, denn wer kann ihm sagen wann er das nächste Mal eine Chance dazu hat, wie schnell alles geht und was sich ändern wird, falls sie die Rolle bekommt.
 

Etwas überrascht blickt sich die Rosahaarige zu ihrer Begleitung um, wendet den Blick von dem Gebäude ab in dem sie bald verschwinden wird, um mit so vielen anderen um eine Rolle in dem neuen Stück, von dem noch niemand irgendetwas weiß, tanzen wird. Bald heißt es sie gegen all die anderen. Etwas schüchtern blickt sie ihm in die Augen, aber nicht wegen ihm sondern wegen der bevorstehenden Situation, die noch Minuten entfernt ist und die Zeit scheint einfach nicht vergehen zu wollen. „Lass uns zusammen wegfahren.“, gibt er von sich und obwohl es eigentlich mehr eine Frage sein sollte klingt es wie eine Aufforderung, ist aber im Endeffekt nur ein Vorschlag. Aufmerksam mustert er sie sogleich um jede minimale Reaktion von ihr wahrnehmen zu können.
 

Überrascht weiten sich ihre Augen im ersten Moment und sie öffnet ihre Lippen ein Stück um etwas zu sagen, schließt sie dann aber direkt wieder. Er will mit ihr weg fahren? Mit ihr alleine? „Jetzt?“, entflieht es ihr erstaunt, meint er das ernst oder denkt er sich das eben nur aus um sie abzulenken. „Irgendwann in nächster Zeit, wenn du einmal eine Woche frei oder Zeit hast oder etwas in der Art.“, erwidert er darauf und lässt anschließend kurz den Blick prüfend über den Platz um sie herum wandern. „Wohin?“, will sie noch immer perplex wissen. „Irgendwohin wo es ruhig ist, aber darüber mach dir keine Gedanken, ich kümmere mich dann schon um alles, also falls du das willst. Mit mir wegfahren, meine ich.“, antwortet er ihr und ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen. „Du meinst das ernst, ja?“, erkundet sie sich noch etwas unsicher. Nicht dass sie sich dann darüber freut und auf dem harten Boden der Tatsachen landet, weil er sie nur ablenken wollte. „Ja, ich mein das völlig ernst.“, bestätigt er ihr und sein Blick spricht dabei Bände. „Okay. Ja, gerne.“, stimmt sie seinem Vorschlag ohne groß Überlegen zu müssen zu und Freude breitet sich in ihr aus. „Schön, sag mir wann du Zeit hast und ich organisiere dann alles.“, beendet er das Thema auch schon wieder und holt im nächsten Moment sein Smartphone hervor, um auf die Uhr zu sehen und die Zeit zu prüfen.
 

„Es sind jetzt nur noch fünf Minuten, du solltest langsam rein gehen.“, weist der Schwarzhaarige sie im nächsten Augenblick auch schon an, ohne weitere Antworten von ihr zu erwarten. „Ist gut.“, murmelt Sakura nun wieder total nervös und sieht wieder zu dem Gebäude auf, heute sieht es noch größer aus als sonst und gleichzeitig auch irgendwie angsteinflößend. „Und wenn du dann fertig bist, in ein paar Stunden, treffen wir uns an der Kreuzung zum Park.“, holt Sasuke sie wieder aus ihren total obstrusen Gedanken. Leicht lächelnd nickt sie ihm zur Bestätigung zu. „Okay.“, gibt er von sich und betrachtet sie dann noch einen Moment lang, „Komm her.“ Sanft zieht er sie in seine Arme und drückt sie kurz, um ihr Mut zu machen. „Viel Glück. Obwohl du es nicht brauchen wirst.“, flüstert er ihr leise ins Ohr, ehe er sie wieder loslässt und auf Abstand geht. Er ist davon überzeugt, dass sie das schafft. „Danke.“, murmelt sie verlegen und wendet ihren Blick auf das Gebäude um, in welches sie gleich gehen wird, aber dennoch weiterhin neben Sasuke verharrt.
 

„Willst du nicht reingehen?“, erkundet sich eben dieser und macht einen Schritt auf sie zu, überprüft ihr Gesicht nach irgendwelchen Anzeichen, die ihm sagen könnten ob alles okay ist. „Du sagtest zu Silvester, dass du glaubst es nicht zu verdienen mich küssen zu dürfen.“, erhebt sie ihre Stimme und überrumpelt ihn sogleich mit dem Thema. Mit diesem hat er nun wirklich nicht gerechnet. Sie wendet ihm ihren Blick wieder zu. „Wie wird das sein? Wirst du einen Moment haben, ab dem du glaubst es doch zu verdienen oder wird sich das Momentweise äußern, dass du dir denkst, jetzt hast du es verdient?“, fährt sie fort und mustert ihn dabei aufmerksam, wenn auch ein bisschen schüchtern. Ein Lächeln legt sich auf seine Lippen, er weiß es selber noch nicht, aber er hofft auf den Moment ab dem sich das ändern wird. „Darf ich dich bis dahin auch nicht küssen?“, eine leichte Röte legt sich auf ihre Wangen als sie ihn das fragt, gleichzeitig versucht sie standhaft zu sein und nicht verlegen ihren Blick zu senken sondern seinen zu erwidern. „Natürlich darfst du mich Küssen, jederzeit, wenn du willst.“, er lächelt ihr leicht zu, während die Worte sein Herz schnell schlagen lassen und ihn sehr erfreuen. Sie würde ihn gerne küssen.
 

Der Uchiha beugt sich ein Stück zu ihr hinab, bringt sein Gesicht nahe zu ihrem. „Aber traust du dich das auch?“, frech lächelt er ihr zu und spielt auf ihre Schüchternheit an, die sie von so manchem abhält und gleichzeitig zu so einer besonderen Frau macht. Sogleich errötet die Haruno wieder und schlägt verlegen die Augen nieder. Leise schluckt sie und versucht mit einem tiefen Atemzug Mut zu sammeln. Sie würde ihn gerne küssen, aber jetzt schafft sie es noch nicht. Sie öffnet ihre Augen wieder und blickt in seine. Ein kleines Lächeln legt sich auf ihre Lippen. „Irgendwann einmal.“, antwortet sie ihm schließlich, ehe sie sich umwendet und auf das Gebäude zugeht. Schließlich noch einmal kurz stehen bleibt und sich zu ihm umwendet. „Bis später.“, lächelnd winkt sie ihm noch einmal kurz zu. Auch er schenkt ihr noch ein kleines Lächeln, ehe sie sich wieder umdreht und zielstrebig auf die Eingangstür des Gebäudes zusteuert. Ihn dass zu Fragen hat ihr nicht nur Mut abverlangt sondern auch Mut gemacht. Sie hat es geschafft ihn das zu fragen, dann schafft sie es auch sich hier nun gegen all die anderen zu behaupten. Sie wird es schaffen, Sasuke soll ihr nicht umsonst seine Wohnung zum Proben zur Verfügung gestellt haben.
 

Sein Lächeln auf seinen Lippen verblasst langsam, da es für niemand anderen außer ihr bestimmt ist. Aufmerksam beobachtet er sie wie sie das Gebäude betritt und aus seinem Blickfeld verschwindet. Einen Augenblick lang schaut er noch zur Tür, ehe er sich umwendet und über den leeren Platz zurück zu seinem Wagen geht. Die Haruno ist eben doch eine Klasse für sich und es gibt niemanden mit dem er sie vergleichen könnte. Ihre Schüchternheit macht sie zu einer faszinierenden und gleichzeitig auch sehr süßen und besonderen Frau. Ihre Anwesenheit ist einfach nur angenehm und beruhigen, entspannend und wohltuend. Wenn man sie ansieht vergisst man sogleich alles, seinen Stress, seine bösen Gedanken, seine Wut, der Kopf ist wie leergefegt und wenn sie dann noch ihren Kopf schief legt und schüchtern lächelt wurde man auch schon in ihren Bann gezogen und vergisst alles um sich herum. Sie sieht einfach wie ein Engel aus und ist auch einer, auch wenn man das bei ihrer Geschichte nicht erwarten würde.
 

Zum einen sorgt ihre Schüchternheit dafür, dass sie sich dauernd Gedanken um ihr Auftreten macht und ihr Aufmerksamkeit unangenehm ist, gleichzeitig bewehrt sie sich immer wieder und stellt sich diesen Gedanken, geht auf die Bühne und tanzt vor tausenden Leuten, die alle ihre Aufmerksamkeit nur auf sie gerichtet haben. Ihm ist nicht ganz klar, warum sie heute, wo sie vor einer kleinen Jury tanzt so viel nervöser ist, als vor einem Auftritt, klar die sind alle vom Fach und kennen sich aus, aber ist das auch ein Zug ihrer Schüchternheit, dass sie nicht glaubt ebenso gut sein zu können wie all die anderen um sie herum? Der Uchiha bleibt vor dem Wagen stehen und öffnet die Tür zur Rückbank, um aus der Kälte ins warme Innere einzusteigen und sich zu seinem nächsten Termin fahren zu lassen.
 

Sein Blick richtet sich aus dem Fenster, während er seinen Ellenbogen an der Innenverkleidung abstützt, uns sein Kinn gegen seine Finger lehnt. Er versteht ihre Sorge nicht, er hat ihre Choreografie gesehen und das nicht nur einmal, er hat gesehen wie viel Arbeit und Mühe sie in diese Choreografie reingesteckt hat. Er war schon beim ersten Mal vollkommen überwältig von der Performance, ist diese doch so anders als all die Ballettstücke und die immer gleichen Tänze darin. Es mag sein, dass seine Meinung vielleicht nicht so viel Gewicht hat, weil er jedes Mal wenn er sie tanzen sieht überwältigt ist, aber er weiß das sie gut ist, was heißt gut, umwerfend ist und trotzdem hat ihn ihre Choreografie, als sie zum zweiten oder dritten Mal getanzt hat schon aus den Socken gehaut, obwohl noch der Feinschliff und die Perfektion, wie Sakura meinte, gefehlt hat.
 

Zu Beginn war er etwas überrascht als er gehört hat zu, welchem Lied sie ihre Choreografie tanzen wollte. So wie der Tanz ist es so anders für ein Ballettstück, vielleicht ebenso ruhig, aber mit Gesang und auch nicht der erste Song der einem einfällt wenn man darüber nachdenkt zu welchem Song man einen Balletttanz zusammenstellen will. Aber selbst zu dem ruhigen Lied, bringt sie ein paar Elemente ein, die nicht unbedingt für so ruhige Klänge passend sind und doch wirkt es bei ihr so als wäre dieser Tanzschritt, die Figur, oder was auch immer, nur für ihren Tanz erfunden worden. Egal wie oft er den Tanz gesehen hat, wie stark sie ihn verbessert hat, ist er noch immer so fasziniert wie beim ersten Mal.
 

Es sieht nicht nur bei ihr immer so professionell auf, sondern sie hat es auch so professionell ausgearbeitet. Er war schon von ihr überrascht als sie am Tag, nachdem sie die Zusammenarbeit mit diesem Kerl, welcher ihn noch immer sehr wütend macht und er ihn am liebsten schlagen würde, beendet hat, zu ihm gekommen ist und nicht nur schon das Lied wusste, sondern auch schon fast ihren Tanz fertig hatte, aber dass sie dann noch mit einer Kamera aufwarten würde, hatte er nicht erwartet. Fast so als wollte sie ein Video von sich drehen um es dann hochzuladen hat sie eine Videokamera mitgebracht und aufgebaut, sich mehrere Male beim Tanzen gefilmt. Die Aufnahmen hat sie sich dann auf den Laptop geladen und genau analysiert, um zu erfahren, wo sie was verbessern kann und dann hat sie wieder getanzt und diesen ebenso aufgenommen und wieder analysiert. Er dachte um ehrlich zu sein, dass er, mit seinen ungeübten Augen, nicht einmal erkennen würde was anders ist, vor allem wenn es so Sachen sind wie mehr Spannung im Bein oder ähnliches, aber er hat es sehr wohl bemerkt, wenn er ihr zugesehen hat. Sie hat ihren Tanz von wundervoll zu Perfektion ausgebessert oder auch aufgewertet?
 

Der Uchiha weiß nicht wie er es beschreiben soll, er fand es von Anfang an schon gut und perfekt. Aber er findet alles was sie macht einfach umwerfend und um ehrlich zu sein, sieht er ihr einfach nur gerne beim Tanzen zu, er könnte den ganzen Tag über nichts anderes tun. Ganz egal ob sie dabei ein Lächeln auf den Lippen hat oder entschlossen wirkt. Während der ganzen Zeit, die sie bei ihm in der Wohnung geübt hat, hat sie immer so fest entschlossen und konzentriert gewirkt, dass er sich zum einen dachte, dass da eine ganz andere Frau vor ihm steht und er es auch nicht gewagt hat sie anzusprechen. Vor allem wegen ihrer Konzentration, nicht dass er sie aus dem Takt bringt und sie stürzt und sich schwerer verletzt und nicht mehr vortanzen könnte. Wenn sich Sakura etwas vorgenommen hat, dann hält sie auch daran fest und setzt alles daran, das zu erreichen, dass hat er mehr als nur deutlich gesehen und ist auch sehr bewundernswert. Sie nimmt nicht einfach den einfachen Weg und weicht auf andere Wege aus, wenn ihr Steine in den Weg gelegt werden. Sie nimmt den schweren Weg und überwindet die Steine egal wie groß sie sind, ohne sich vom Weg abbringen zu lassen.
 

Erst jetzt in den letzten Tagen hat sie sich nicht mehr gefilmt und auch nicht mehr so entschlossen gewirkt, sondern einfach ihren Spaß und ihre Freude am Tanzen gehabt und auch zum Ausdruck gebracht. Man sieht es ihr wirklich an, wie sehr sie das Ballett liebt. Sie hat das einzig richtige gemacht und das was sie so liebt zu ihrem Beruf gemacht, so muss sie keinen Tag im Jahr arbeiten, weil sie es einfach gerne macht. Sie ist bewundernswert und er ist einfach nur froh, dass er damals in diese Bibliothek gegangen ist und sie getroffen hat. Wieder, entgegen seiner Prinzipien, diese Bibliothek betreten hat, um zu schauen ob er sie wieder antrifft und sie bei diesem Mal nicht einfach gehen zu lassen. Leise seufzt der Uchiha auf, aber nicht genervt oder frustriert wie all die anderen Male die er seufzt, dieses Mal ist es ein anderes, ein gutes Seufzen.
 

Hätte er das nicht getan, wäre sie in letzter Zeit nicht so viel bei ihm in der Wohnung gewesen. Hätte dort nicht Stunden zu gebracht, sie war fast nur zum Schlafen und Duschen Zuhause, die restliche Zeit war sie bei ihm, auch wenn er nicht die ganze Zeit anwesend war. Und auch wenn ein Mann wie er, mit diesem Hintergrund und gleichzeitig auch diesem Vermögen, nicht so leicht sinnig sein und vor allem Vorsichtig sein sollte. Hat er ihr ohne Bedenken und Zweifel nach so kurzer Zeit freiwillig seine Wohnung überlassen und sie darin alleine gelassen. Ohne es zu verlangen, hat sie ihm immer wieder Beweise dafür geliefert, dass er ihr vertrauen kann. Sie wurde doch auch vom FBI kontaktiert und hat sich gegen diese gestellt. Er vertraut ihr, sogar mehr als manchen Männern die er schon über Jahre hinweg kennt. Und er spürt dass sie dieses Vertrauen nie missbrauchen oder ihn enttäuschen wird. Warum sollte er ihr also nicht seine Wohnung überlassen?
 

Gleichzeitig hat sie ihm auch einen Grund gegeben, später zu gehen und früher nach Hause zu kommen, sein Wohnhaus öfter am Tag zu sehen und den Ausblick aus seinem Wohnzimmer bei Tageslicht zu genießen. Er hat das Haus immer erst verlassen wenn sie gekommen ist und ist früher zurückgekommen, um ihr beim Training zu zusehen und nebenbei ein paar Arbeiten von Zuhause zu erledigen. Aber sie war nicht nur zum Tanzen bei ihm. Abends wenn sie das Training beendet hat, haben sie immer noch etwas Zeit zusammen verbracht, zu Abend gegessen und sich dann einen Film angesehen oder eine Schallplatte aufgelegt. Sie haben an einigen Abend auch einfach nur beieinander gesessen und geredet. Es scheint so banal zu sein, aber mit ihr zu Reden zeigt sich immer wieder als eines der tollsten Ereignisse des Tages vor allem jetzt, wo er noch so viel über sie in Erfahrung bringen und über sie lernen kann. Es war wirklich eine kluge Entscheidung, sich keine Infos über sie geben zu lassen, sondern sie einfach selber kennen zu lernen, so wie sie ist und selber ihre kleinen Fehler und Macken zu suchen.
 

Ein Lächeln stiehlt sich auf die Lippen des Uchihas. Er kann gar nicht erwarten nachher wieder mit ihr zu reden, neue Dinge über sie in Erfahrung zu bringen und dabei auch irgendwo eine neue Seite an sich zu entdecken, die er bisher nicht kannte.
 


 

~>*<~
 

Ein kleines Lächeln liegt auf den Lippen der Rosahaarigen, welches man aus der Entfernung mit Sicherheit kaum wahrnehmen kann, während sie sich fließend aber dennoch nicht schnell bewegt. Sanft klingen die Töne des Liedes in dem Saal, aus welchem man sonst keinen Ton vernimmt und es beinahe so wirkt als würde niemand in diesem sein. Denn alle Anwesenden sind schweigend auf die Bühne konzentriert und beobachten dort die junge Frau die hingebungsvoll zu der Musik tanzt. Aber egal wie oft man ihrem Blick begegnet, es wirkt einfach nur so, als wäre sie nicht anwesend, sondern weit entfernt.
 

Sie kann den Blick des Uchihas auf sich ruhen spüren und schließt für eine Sekunde die Augen, öffnet sie sogleich wieder und fixiert während ihrer Drehung und die Spitze des Bank of America Towers fixiert, ehe sie ihren Blick wieder von dieser löst und ihn weiter schweifen lässt, während sie die nächsten Schritte, Elemente und Figuren tanzt und sich dabei fühlt als würde sie wirklich über ein Feld tanzen und doch sieht sie vor sich New York City. Schon als Sasuke die Platte aufgelegt hat und aus den Boxen des Schallplattenspielers die Klänge von Fields of Gold erklungen sind, wusste sie, das dieses Lied das Lied für ihre Performance, ihr Vortanzen sein würde, wenn auch in einer sanfteren Version. Sie selbst hätte nur zu gerne ein paar Töne von einem modernen Beat oder einer rockigeren Version mit hineingenommen, aber sie hat leider kein solches Arrangement dieses Liedes gefunden und selber auch keine Ahnung wie man so etwas professionell zusammenschneidet.
 

Die Tanzschritte zu dem Lied zu finden war dann auch nicht mehr schwierig, sind diese doch beinahe auf sie eingeschossen wie Regentropfen während eines Sturmes. Noch bevor sie an diesem Abend, als sie zur Solo-Vortänzerin geworden ist, nach Hause gegangen ist, hatte sie in ihrem Kopf schon die halbe Choreografie zusammen, wenn auch noch nicht die genaue Anordnung der Tanzschritte und Elemente. Noch während sie und Sai sich für ein Lied entscheiden mussten, hätte sie niemals auch nur die Idee gehabt, dieses Lied zu wählen, und auch als sie die Zusammenarbeit beendet hat, dachte sie die Choreografie zu dem Lied, was sie nehmen wollte, zu tanzen, aber das Lied war zu simpel und doch nicht wirklich, das was sie ohne fremde Einschränkungen für sich gewählt hätte. Es wurde ein Duett beim Vortanzen empfohlen, mit ihrem Solo bricht sie schon einmal aus diesem Schema hervor, warum dann nicht auch mit ihrer Musik. Sie ist anders als die anderen, warum sollte sie dies dann nicht auch zeigen?
 

Aus der Pirouette heraus, findet ihr linker Fuß festen Halt am Boden, während sich ihr rechter Fuß nach hinten hebt und sich ihr Körper komplett anspannt, ihr Oberkörper und ihr rechtes Bein eine Linie darstellen und sich, als wäre sie ein Holzbrett oder ähnliches, nicht aus dieser Form bringen lassen. Ihr rechtes Bein wandert nach oben ihr Fuß zeigt zur Decke, als sie den Höhepunkt der Drehung erreicht und ihr Oberkörper neben ihrem linken Fuß zu Boden zeigt. Sie zeichnet einen Kreis mit ihrem Kopf und ihrem rechten Fuß in die Luft, wobei die Achse um die sie sich dabei dreht, quasi ihr Becken ist, von dem das alles ausgeht. Ihr linkes Bein dreht sich währenddessen dabei auch um sich selbst und sie beendet dieses Element, in dem sie mit ihrem rechten Bein wieder den Boden berührt und nun in die entgegengesetzte Richtung sieht, als die aus der sie gestartet hat. Diese Figur ist eine andere Form von der, die Sasuke so gut gefallen hat als er sie in ihrer Choreografie mit Sai gesehen hat. Sie ist ziemlich komplex und man muss gut dafür trainiert sein um diese Drehung vollbringen zu können, vor allem da es das Gelenk des Oberschenkel im Becken beansprucht, welches der ganze Dreh- und Angelpunkt in dieser Figur ist, da der Oberschenkel konstant an einer Stelle verharrt und sich das ganze Becken fast einmal komplett um den Oberschenkelkopf im Becken dreht.
 

Deswegen hat sie dieses Element eingebaut, da es ziemlich komplex ist und gleichzeitig einfach nur beeindruckend aussieht und einige ihrer Kolleginnen es sich auch nicht trauen würden es zu tanzen. Zumal sich die Rosahaarige auch gar nicht sicher ist ob es ein Ballettelement ist oder nicht, aber das ist ihr egal, sie baut die Elemente und Schritte ein die ihr gefallen, egal ob sie zum Ballett gehören oder nicht. Sie weiß auch dass die ein Grund dafür ist, dass viele ihrer Kollegen glauben das sie keine so gute Balletttänzerin ist, aber sie weiß dass sie die beste der Gruppe ist. Madame Nataschas Worte sind viel mehr wert, als das was die anderen denken.
 

Die Blaugrünäugige springt mit ihrem rechten Fuß ein Stück in die Höhe, streckt gleichzeitig ihr linkes Bein ein Stück nach vor und beugt sich mit dem Oberkörper zu ihrem linken Bein, drückt sich mit dem rechten Fuß vom Boden ab. Die Zehenspitzen ihres linken Fußes übernehmen für einen Augenblick die Stützung des Körpers, während ihr rechtes Bein sich der Decke entgegen streckt und ihre Kopf zu Boden zeigt. Ihr linker Fuß löst sich vom Boden und folgt dem rechten über ihren Oberkörper hinweg auf die andere Seite, wo sie sich mit ihrem rechten Fuß abfängt und das linke Bein nicht ganz zu Boden absenkt sondern im rechten Winkel zum anderen Bein nach hinten streckt, es so mit ihrem Oberkörper in eine Linie bringt. Erst in diesem Moment wird ihr eigentlich klar, was Madame Natascha meinte als sie ihre Arzt zu tanzen als, neu und frisch bezeichnet hatte, sie bezog sich auf die Tatsache dass Sakura sich nicht auf die Schritte aus dem Ballett versteift sondern auch Tanzschritte und Figuren aus anderen Sparten wie vielleicht der Rhythmischen Gymnastik einbaut und sie wie einen Teil des Balletts wirken lässt. Ein Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen.
 

Hoffentlich erkennt nicht nur Madame Natascha, sondern irgendwann irgendjemand anderes auch, dass diese Art zu tanzen sie einzigartig und besonders macht und nicht zu einer mittelmäßigen Balletttänzerin. Madame hat es erkannt und sie deswegen nicht versucht zu ändern und auch nicht versucht sie in das starre Gerüst des Balletttanzes zu zwängen. Irgendwann einmal sollte sie Madame Natascha einen riesen Blumenstrauß als Dankeschön überreichen, dass sie sie so akzeptiert hat wie sie ist und sie als besonders erkannt hat. Sowie auch Sasuke ein riesen Dankeschön verdient für so vieles dass er getan hat. Er hat sie nicht links liegen lassen als er gemerkt hat wie Schüchtern sie ist, er hat ihr trotzdem weiterhin ihre Aufmerksamkeit geschenkt und macht sich Gedanken um sie. Er hilft ihr ohne dass sie es von ihm verlangt und wenn es für ihn auch nur kleine Gesten zu sein scheinen. Sie seufzt leise auf. Sie hat sich nicht ohne Grund in ihn verliebt, auch wenn sie keine Gründe nennen könnte warum sie ihn liebt.
 

Die Rosahaarige hält in ihren Bewegungen inne, dreht sich schnell um und läuft, auf ihre Zehenspitzen erhoben, mit kleinen Schritten zurück, streckt den Arm aus und versucht etwas zu greifen, doch greift sie nur die leere Luft. Ihr Gesicht verzieht sich leidend und ihre Hand die die Luft gegriffen hat, ballt sich zur Faust und findet den Weg zu ihrer Brust, gegen welche sie sich drückt und sie ihre Schultern hängen lässt. Ihr Blick ist leicht nach rechts gerichtet in die Ferne, welcher sie traurig und sehnsüchtig nachsieht, während ihre Hände über ihren Körper wandern und sie sich selbst umarmt, ihre Knie nachgeben und sie langsam zu Boden sinkt, auf die Knie. Den Kopf nach rechts gerichtet, in die Richtung in die sie laufen wollte. Versucht hat den Moment einzufangen um ihn nicht nur als Erinnerung in ihrem Kopf zu behalten.
 

Die letzten Töne der Melodie verklingen in dem fast leeren Saal des Theaters. Das Lied endet und mit dem Ende von diesem findet sich die Rosahaarige auf der Mitter der Bühne wieder, das Gefühl von Sasukes Blick und seiner Präsenz ist verschwunden. Sie ist nicht mehr in seiner Wohnung, und auch er ist nicht hier, ist vorhin gegangen, da er beim Vortanzen nicht dabei sein darf. Die Haruno lässt ihren Blick durch den Saal schweifen, sooft war sie schon hier drinnen, aber wenn man so ganz alleine auf der Bühne steht, fühlt man sich so klein im Gegensatz zum Rest des Saals. Es vergeht ein Moment bis sie ihren Blick auf die Zuschauerränge richtet. In der ersten Reihe haben sich die Damen eingefunden, welche die Jury darstellen, bestehend aus der Choreografin für das Stück sowie der Verfasserin, einer Assistentin und noch einer Dame, welche wohl die Komponistin der Musikstücke für das Ballett ist. Schweigend starren die vier zu ihr auf die Bühne. Unsicher beißt sich Sakura auf die Unterlippe und richtet sich langsam auf, stellt sich ordentlich hin. Sie weiß nicht wie sie dieses Schweigen deuten soll, ist es gut oder ist es schlecht? Es macht sie auf jeden Fall nervös. Die blonde Frau der Jury räuspert sich kurz und senkt dann den Blick auf ihre Unterlagen. „Danke Miss Haruno.“, gibt sie schließlich von sich. Die Blaugrünäugige macht noch eine kleine Verbeugung, ehe sie von der Bühne geht zurück, hinter die Bühne wo all die anderen Bewerber warten. Sie alle sind fast nur als Paare aufgetreten und sogar Sai hat sich noch eine neue Partnerin gefunden, betrachtet die Rosahaarige trotzdem noch wütend, hochnäsig und über ihre Aufführung sichtlich amüsiert. Sie kann sogar Mary unter den anderen Teilnehmern entdecken, welche ihr zulächelt und einen Daumen nach oben zeigt. Auch Sakura lächelt ihr kurz zu, ehe sie sich ihren Sachen zuwendet um sich frisch zu machen und aus ihren Ballettschuhen zu schlüpfen. Die anderen würdigen sie kaum eines Blickes, denken doch sowieso alle dass sie keine Chance haben wird.
 

Ein Seufzen kommt über die Lippen der Haruno und sie fährt sich mit der Hand über die Stirn, als plötzlich die blonde Frau aus der Jury, welche sich als Tsunade vorgestellt hat, zu ihnen hinter die Bühne tritt. „Nun denn. Vielen Dank für Ihre Teilnahmen und Ihr reges Engagement für ihre Performances. Wir werden uns beraten und in zwei Wochen in ihrer Tanzschule die Ergebnisse aushängen lassen.“, gibt diese kurz von sich und lässt ihren Blick über die Masse schweifen. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“, mit diesen Worten dreht sie sich um und verlässt den Bereich hinter der Bühne wieder. Während bei den Paar-Tänzern das große diskutieren und debattieren, wer denn nun sicherlich dabei sein wird, ausbricht, schlüpft die Rosahaarige schon in ihre Schuhe und ihren Wintermantel, wickelt sich ihren Schal um und packt ihre Sachen in ihre Tasche, ehe sie unauffällig verschwindet und leise aber schnell den Bühnenbereich und das Theater verlässt, beflügelt von der Freude gleich wieder Sasuke zu treffen, ihn zu sehen und mit ihm zu reden.
 

Es fühlt sich an als wäre eine große Last von ihren Schultern gefallen, jetzt wo das Vortanzen vorbei ist. Sie fühlt sich sogar dazu in der Lage den Uchiha gleich zu umarmen wenn sie ihn in den nächsten Minuten trifft. Denn mehr als wenige Minuten sind es nicht mehr, sie weiß nicht wieso aber sie läuft beinahe zu dem Treffpunkt welcher nur wenige Minuten vom Theater entfernt ist. Ihre Gedanken kreisen um nichts anderes, als gleich Sasuke zu sehen und das Vortanzen absolviert zu haben. Sie kommt aus der Straße hervor und bleibt stehen. Da steht er. Auf der anderen Straßenseite, auf diesem kleinen Platz, ihr den Rücken zugewandt. Ein Lächeln zaubert sich auf ihre Lippen und sie sucht ihr Smartphone aus ihrer Jackentasche heraus. Die Fußgängerampel schaltet auf grün und sie überquert schnell die Straße, schon bei der Hälfte der Straße blinkt die Ampel bereits wieder. Auf der anderen Straßenseite, gerade am Gehsteig angekommen, bleibt sie stehen, hebt lächelnd ihr Smartphone an ihr Ohr, welches gerade eine Rufverbindung zu dem Uchiha vor ihr aufbaut, welcher sie aber noch immer nicht bemerkt hat. Hinter ihr Quietschen plötzlich Reifen, aber das kümmert sie nicht. Das Tuten aus der Leitung dringt langsam an ihr Ohr, als sie mit ihrem Smartphone langsam in dessen Nähe kommt. Im nächsten Moment drückt sich von hinten etwas auf ihren Mund und ihre Nase, ein süßlicher Geruch nimmt sie ein. Erschrocken lässt sie ihr Smartphone los, während sie nach hinten gezogen wird und um sie herum langsam alles schwarz wird.
 

Wieder dringt das Quietschen von Reifen an seine Ohren und er hebt seinen Blick, wird sogleich aufmerksam auf eine Frau die wie wild in seine Richtung oder eher hinter ihn deutet und dabei ziemlich schockiert aussieht. Skeptisch verzieht er sein Gesicht. Hebt eine Augenbraue an und dreht sich schließlich um, blickt über seine Schulter auf den kleinen Platz, welcher durch zwei zusammenkommende Gehsteige entsteht. Für einen Moment beobachtet er die Autos, aber als er nichts erkennt was diese Frau so schockieren könnte, wendet er den Blick wieder ab und auf seine Hände hinab, konzentriert sich wieder auf sein Smartphone, mit welchem er soeben die Haruno anrufen wollte, da er es gar nicht mehr erwarten kann sie zu sehen und wissen wollte wie weit sie schon ist. Ihr Vortanzen sollte definitiv schon vorbei sein, da ihr im Vorfeld diese Zeitspanne genannt wurde und sie ihm auch keine Mitteilung zukommen hat lassen, dass es später wird, eben dies hatten sie vereinbart und da keine Nachricht gekommen ist, geht er nun davon aus, dass sie bereits am Weg hier her ist.
 

Überrascht blickt er auf, als er das Klingeln ihres Handys hören kann. Er richtet seine Aufmerksamkeit wieder zu seiner linken, wo er eben schon wegen der aufgeregten Frau hingesehen hat. Die Lautstärke des Klingelns bleibt konstant, aber die Rosahaarige ist nirgendwo zu sehen. Fragend hebt er seine Augenbraue und geht auf das Klingeln zu. Vor dem Fußgängerübergang zur anderen Straßenseite bleibt er stehen und sieht sich verwirrt um. Sucht die Gegend nach der hübschen Balletttänzerin ab, doch kann er sie nicht entdecken. Für einen Moment glaubt er sogar, dass es nicht Sakuras Handy ist, welches er da hört sondern das von jemand anderem, welches zufälligerweise fast zeitgleich zum Läuten begonnen hat. Aber er kann nicht einmal eine andere Person in der Nähe entdecken, dass sich dieser Verdacht bestätigen könnte. Sein Blick richtet sich zu Boden, von wo das Klingeln wohl verursacht wird.
 

Inmitten des Schnees vor ihm, kann er das klingelnde Smartphone entdecken. Verwirrt geht er in die Knie um es aufzuheben. Hat das jemand hier verloren? Für einen Moment erstarrt er in seiner Bewegung, während es sich so anfühlt als würde sein Herz für einen Moment aussetzen. Er kennt das Cover, in welches das Gerät gehüllt ist, diesen Zweig mit den rosaroten Kirschblüten. Das ist Sakuras Handy. „Das arme Ding.“, beinahe atemlos kommt eine Frau neben ihm zustehen. Der Schwarzhaarige hebt das Handy hoch und steckt es sein, während er die Frau betrachtet. „Wer macht denn so etwas? Das arme Mädchen, einfach in ein Auto zerren und zu verschwinden!“, gibt die Frau geschockt von sich. Der Magen des Uchihas verkrampft sich sogleich. Er braucht nicht zu fragen wie das Mädchen ausgesehen hat. Ihm ist klar dass es Sakura ist, sonst hätte er ihr Handy nicht hier liegend gefunden. „Sie sollten das definitiv der Polizei melden, dass man sie schnell findet.“, weist er die Frau an, während er auf den Verkehr hinter sich blickt. Sie wurde hinter seinem Rücken in ein Auto gezerrt und verschleppt und er hat es nicht einmal gemerkt! Er hätte schon beim ersten Mal, als er das Reifenquietschen gehört hat aufsehen sollen, dann hätte er es vielleicht verhindern können, denn das Quietschen waren garantiert die Entführer. Sasuke ballt seine Hände zu Fäusten. Wer nur entführt Sakura? Und warum?

Kapitel 15

Langsam öffnet die junge Balletttänzerin ihre Augen, blinzelt für einen Moment in den Raum hinein, ehe sie ihre Lider wieder schließt. Für einen Augenblick lauscht sie in die Stille des Zimmers, versucht aus einem der anderen Räume irgendwelche Laute oder Geräusche zu hören, denn Stille ist bei jemandem wie Ino, als Mitbewohnerin, ein Ding der Unmöglichkeit, gar schon eine Rarität. Als Sakura dennoch nichts hören kann öffnet sie ihre Augen wieder und blickt sich im hellen Lichtgefluteten Zimmer um. Sie ist definitiv nicht bei sich im Zimmer geschweige denn in ihrer Wohnung, dafür ist der Raum zu groß und zu leer. Ein Punkt der sie verunsichert und zugegebener Maßen auch etwas ängstigt. Aber vielleicht ist sie auch bei Sasuke. Eine Möglichkeit die sie definitiv beruhigen würde und sich hoffentlich gleich bestätigen wird. Erneut blickt sie sich in dem Raum um, setzt sich in dem Bett auf, aber nichts in diesem Raum kommt ihr bekannt vor. Es ist nicht sein Schlafzimmer, das Bett steht an einer anderen Stelle und es sind auch andere Farben an den Wänden. Auch wenn sie nur kurz einen Blick in das Schlafzimmer des Schwarzhaarigen geworfen hat, als sie seine Wohnung erkunden durfte, hat sich dieses doch sehr in ihren Kopf eingeprägt und zeigt ihr nun zu deutlich, dass sie nicht bei dem Uchiha ist.
 

Aber wo ist sie dann? Wie kommt sie hier her? Warum hat sie noch ihr Outfit vom Vortanzen an? Sie weiß noch, dass sie vom Vortanzen gut gelaunt zum Treffpunkt mehr oder weniger gelaufen ist. Sie hat die letzte Straße überquert und wollte dann Sasuke anrufen um ihm einen kleinen Streich zu spielen, zu behaupten, noch ein paar Minuten zu brauchen und ihm dann im nächsten Moment, die Augen zu halten, wie es Kinder immer gerne tun. Aber nachdem sie seine Nummer gewählt hat ist alles schwarz, von einer Sekunde auf die andere fehlen jegliche Erinnerungen an weitere Ereignisse. Nur das Geräusch von quietschen Reifen, ein süßlicher Geruch und das Gefühl von einem Arm der sie packt und nach hinten zieht, schwingt in ihrer Erinnerung mit. Panisch blickt sie sich um, als ihr klar wird dass sie von der offenen Straße weg, verschleppt wurde, weswegen sie dieses Zimmer nicht wiedererkennt. Diese Erkenntnis bändigt nicht gerade ihr Angstgefühl und ihre Verunsicherung sondern verstärkt sie nur umso mehr.
 

Schnell richtet sie sich aus ihrer zusammengesunken Sitzposition auf und wendet sich zu ihrer linken, blickt durch das große Fenster hinaus und auf die nähere Umgebung, welche sie von dort aus erspähen kann. Große gepflegte Gärten, welche ebenso große Häuser, beinahe wenn nicht gar so groß wie Villen und Anwesen, umgeben. Für einen Augenblick erstaunt sie dieser Anblick und auch die Größe des Raumes in dem sie sich hier befindet, lässt darauf schließen dass sie ebenso in einer Villa festgehalten wird. Für einen Moment richtet sie ihren Blick auf die nahe Umgebung vor dem Fenster, Schnee bedeckt das Dach, welches direkt anschließt und das Gebäude zu ihrer linken und ihrer rechten Seite abdeckt, ein leichtes Gefälle in Richtung des Gartensaufweist. Hastig greift sie nach dem Griff der Fensterverriegelung, um das Fenster zu öffnen und auf das Dach hinaus zu klettern, ganz egal wie viel Schnee dort liegt und wie kalt es ist. Sie hat keine Ahnung wie lange sie schon hier ist, aber es ist definitiv zu lange und sie weiß auch nicht, wer sie verschleppt hat, geschweige denn was er von ihr will, was er ihr antun wird. Sie will sofort hier raus, sie will hier weg. Doch egal in welche Richtung sie den Hebel dreht drückt und hebt, das Fenster geht einfach nicht auf. Verzweifelt rüttelt sie daran, rüttelt am Fensterrahmen und klopft schließlich mit den Fäusten dagegen, während sich Tränen in ihren Augenwinkeln sammeln. Sie hat genug Serien gesehen um zu wissen, wie das hier enden kann. Sie will hier weg. Verzweifelt, aber einsichtig dass es nichts nützt, hört sie auf gegen das Glas zu schlagen, lässt ihre Hand daran runter rutschen und lehnt ihre Stirn gegen die Scheibe, schließt verzweifelt die Augen, die Tränen fließen ihre Wangen hinab. Sie will zu Sasuke.
 

Warum ist sie hier? Sie ist niemandem von Nutzen! Man kann kein Geld für sie erpressen. Sie ist nur Balletttänzerin, sie hat keine besonderen Fähigkeiten die jemandem helfen könnten. Langsam hebt sie ihren Kopf an, betrachtet nicht die Umgebung sondern sich selbst durch die kaum erkennbare Spiegelung. Sie will zu Sasuke. Sie will sich in seine starken Arme werfen und sich an ihn krallen, sich sicher wissen. Stumm wischt sie sich mit den Ärmeln ihres Oberteils über die Augen und wendet ihren Blick dann um auf das kahle Zimmer. Die Wände sind in einem gelbbraunen Ton gehalten, vielleicht ein Ockerfarbton und außer einem großen Bett, auf welchem sie sitzt und einem breiten, großen Schrank steht nichts in dem großen, leeren Raum. Zögernd wendet sich die Rosahaarige um und lässt ihre Füße von der Matratze zu Boden rutschen. Suchend blickt sie sich nah ihrer Tasche um, welche sie bei sich hatte, als sie wenige Meter hinter Sasuke stand, doch entdecken kann sie diese nicht.
 

Die Haruno erhebt sich von dem Bett, richtet sich zu ihrer vollen Größe auf und blickt sich erneut in dem Raum um. Eine Tür führt aus dem Zimmer, ins Ungewisse was dahinter liegt. Sie konzentriert sich aber auf den Schrank an der anderen Wand des Raumes. Leise und mit Bedacht, tapst sie zu diesem hinüber, bemüht keine Geräusche zu verursachen die ihr Verschlepper hören könnte. Sie öffnet die Türen des Kastens und blickt ins Innere, irgendwo muss es doch irgendetwas geben, dass ihr ermöglicht Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen, dass sie einen Hilferuf durch das Fenster übermitteln kann, denn außer Sasuke wird keiner bemerken, dass sie fehlt. Ino wird denken, dass sie mit dem Uchiha eine schöne Zeit hat und sie einfach nur vergessen hat und sonst hat sie nicht so viel Kontakt zu wem anderen, dass es komisch wäre wenn sie sich ein paar Tage nicht meldet. Und Sasuke? Womöglich denkt er, dass sie einen Unfall hatte und deswegen nicht zum Treffen gekommen ist. Vielleicht klappert er alle Krankenhäuser ab, während sie hier sitzt, unversehrt und ängstlich.
 

Leise seufzt sie auf, es wird etwas dauern bis er bemerkt, dass etwas nicht stimmt, außer er hat sich umgedreht, als man sie in den Wagen gezerrt hat. Sie hat keine Ahnung und auch ihre Hoffnung verschwindet, als sie die letzte Kastentür öffnet und auch diese leer vorfindet. Nirgendwo einen Stift oder einen Zettel entdecken kann, nicht einmal Post-It oder Kleiderbügel. Gar nichts. Leise schließt sie die Kastentüren wieder, wendet sich zu ihrer Linken um. Wie ein verschrecktes Reh mustert sie die Tür, welche dort in der Wand eingelassen ist und den einzigen Ausweg aus diesem Raum darstellt. Langsam nähert sie sich der Tür. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder sie ist verschlossen oder sie ist nicht verschlossen. Wenn nicht, was unlogisch wäre, immerhin wurde sie nicht gefesselt, könnten hinter dieser Tür die unterschiedlichsten Dinge auf sie lauern. Eine verbrecherische Gang, ein Serienmörder, ein Psychopath. Unsicher bleibt sie vor der Tür stehen, legt ihren Kopf an das Holz, drückt ihr Ohr gegen die Tür und lauscht einen Moment lang. Tapfer nimmt sie einen tiefen Atemzug und legt ihre Hand auf die Türklinke, als sie nichts von hinter der Tür hören kann. Ihr Körper ist erfüllt von Angst und Panik, bereit das einzige zu tun was in diesem Moment logisch ist, wenn sich die Türe öffnen lässt. Laufen, so schnell und soweit sie kann. Gleichzeitig fühlt sie sich von dieser Angst und Panik wie gelähmt, als könnte sie die Beine nicht bewegen. Barsch schüttelt sie den Kopf. Was würde Sasuke von ihr denken, wenn er sie jetzt sehen könnte? Wenn sie sich ängstlich in eine Ecke kauert und auf Rettung wartet, anstatt einen Fluchtversuch zu unternehmen. Sie beißt sich auf die Unterlippe und übt leichten Druck auf die Türklinke aus, bewegt sie ein Stückchen nach unten.
 

Erschrocken hält sie Inne als sie dumpfe Schritte hört, die langsam lauter werden. Vorsichtig lässt sie die Türklinke los, ehe sie schnell aber leise über den Boden zum Kasten tapst und schnell die Türen von diesem öffnet, sich in diesen setzt und die Türen wieder schließt, sich ängstlich in die Ecke kauert und sich gegen das Holz drückt. Nur Sekunden später öffnet sich die Zimmertür, da es keine Geräusche vom Schlüssel im Schloss zu hören gibt, deutet daraufhin dass die Tür unverschlossen ist, eine Tatsache über die sie sich wohl Gedanken machen würde, wenn die Schritte nicht das Zimmer betreten würden und in diesem kurz verstummen. Die Haruno hält im Schrank die Luft an, während die Schritte wieder ertönen und zeigen das eine Person im Zimmer auf und ab wandert, sich dem Kasten nähert. Als die ersten Türen geöffnet werden, zuckt sie zusammen, auch wenn es nicht die Türen zu dem Kastenteil waren in dem sie sich versteckt. Im Grunde genommen ist es egal, ob sie draußen auf dem Bett sitzt oder hier im Schrank, er wird sie so oder so finden. Erneut zuckt sie zusammen, als die nächsten Türen des großen, dreiteiligen Schranks geöffnet werden. Sie weiß nicht ob es ihr nicht mehr Angst macht, dass die Türen nicht aufgerissen werden und davon zeugen, dass man hektisch nach ihr sucht, sondern langsam, sogar vorsichtig geöffnet werden.
 

Ihre Beine umklammernd starrt sie die Türen an, den Gedanken, dass sie dabei wie ein kleines Mädchen, dass etwas angestellt hat und Schimpfe erwartet, im Schrank sitzt, verdrängt sie sogleich, als die Türen geöffnet werden und sie in ein männliches Gesicht sieht, welches ihr sogar bekannt vorkommt. Dunkelblonde Haare fallen ihm ins Gesicht. Sie kennt ihn definitiv. Es dauert ein paar Sekunden bis sie ihn wieder erkennt. Einen der Agents, welche sie damals abgefangen haben und ihr erzählt haben, das Sasuke der Mafia angehört. Er ist vom FBI. Diese Erkenntnis sollte für ein Gefühl der Erleichterung sorgen, doch das tut es nicht. Irgendetwas stört sie, hindert sie daran aufzuspringen und sich ihm um den Hals zu werfen, vor Freude befreit worden zu sein. Stumm betrachtet er sie, leger gekleidet in einen simplen Pullover, statt in eine der schusssicheren Westen, welche die Polizei doch immer trägt, wenn sie ein Haus stürmt.
 

Mit einem Mal ist ihr klar was hier los ist. Die beiden Agents haben sie verschleppt, sie sind nicht hier um sie zu retten, wegen ihnen ist sie hier. „Was wollen Sie von mir?“, erkundet sie sich schließlich und klingt nur halb so ängstlich wie sie sich fühlt. Ist das nun die Rache dafür, dass sie ihnen nicht geholfen hat, Sasuke ins Gefängnis zu bringen, sondern sich für ihn entschieden hat? „Wir wollen nichts von Ihnen. Sie sind nur unser Druckmittel, Sie haben also nichts zu befürchten.“, erklärt er ihr ruhig, versucht sie so auch zu beruhigen. „Sobald Sasuke Uchiha sich gestellt hat, lassen wir sie frei.“, gibt er weiter von sich. Die Rosahaarige wird sogleich hellhörig. Es geht um Sasuke? Es geht darum ihn einzusperren? „Das wird er niemals tun.“, antwortet sie darauf. „Sasuke ist ein freundlicher und guter Mann, und er hat nichts von den Dingen die sie ihm vorwerfen und unterstellen getan. Es gibt nichts wofür er sich stellen müsste!“, verteidigt sie den Schwarzhaarigen. Die Agents haben wohl noch immer nichts gegen ihn in der Hand und benutzen sie deswegen als Druckmittel, um ihn dazu zu zwingen sich zu stellen. Aber er hat nichts getan, er hat sich nichts zu Schulden kommen lassen, weswegen er eingesperrt werden würde.
 

„Ich habe Ihnen etwas zu Essen gebracht und auch Ihre Sporttasche hergestellt. Etwaige Smartphones und ähnliche Geräte zur Kontaktaufnahme wollten wir Ihnen abnehmen, aber allem Anschein nach, hatten Sie nichts dabei. Dem Zimmer direkt gegenüber liegt ein Bad und wenn Sie sich trauen, können Sie auch gerne runter kommen.“, gibt Agent Williams von sich und versucht ihr freundlich zuzulächeln, ehe er sich abwendet und das Zimmer wieder verlässt. Stumm starrt Sakura ihm einen Moment lang nach, ehe sie ihre Beine fester umklammert und ihren Kopf an ihre Knie bettet. Verzweifelt die Augen schließt, sie will zu Sasuke.
 


 

~>*<~
 

Aufgebracht fährt er sich mit der Hand in sein Haar, dreht sich auf dem Absatz um, als er nur noch Zentimeter von der Wand entfernt ist und geht die Fensterfront entlang zurück. Der Boden sollte schon bald die ersten Abnutzungsanzeichen zeigen, so wie der Mann die Fensterfront entlang tigert, immer wieder auf und ab geht. Ungeduldig, aufgebracht und auch irgendwo sehr verzweifelt. Er seufzt angestrengt und dreht sich wieder um. Er weiß einfach nicht was er tun soll. Seit Stunden schon versucht er eine Lösung zu finden und läuft deswegen unruhig in seinem Büro auf und ab. Er findet keine Ruhe, weiß auch nicht wie ihm das möglich sein soll. Sie ist weg! Sie stand hinter ihm und dann war sie plötzlich weg. Er hat die ganze Nacht kein Auge zu getan, hält es nicht einmal in seiner Wohnung aus, die nach der langen Zeit nun nur noch nach ihr riecht und wo er sie immer vor seinem inneren Auge tanzen sieht.
 

Aber das tut sie nicht. Er hat keine Ahnung wo sie ist, ob sie überhaupt noch in der Nähe ist, in der Stadt oder gar in diesem Staat ist. Und das nur wegen ihm. Das ist alles seine Schuld. Er wurde immer unvorsichtiger sobald es um sie ging, er hat seine Umgebung nicht mehr so aufmerksam beobachtet, wenn sie bei ihm war. Er war immer auf sie konzentriert. Möglicherweise wurden sie schon viel länger beobachtet und er hat es einfach nicht bemerkt, weil er von ihr so fasziniert war und deswegen wurde auch sie entführt, weil sie wissen ihn damit zu treffen. „Verdammt.“, murrt er leise, während er sich umdreht. Man hätte das alles verhindern können, er hätte das alles verhindern können! Hätte er sich doch nur nicht umgedreht. Er wusste, dass sie diese Straße runter kommen würde, zum Treffpunkt. Die ganze Zeit hat er aufmerksam die Straße entlang gesehen, um sofort zu wissen wenn sie kommt, aber als er realisiert hat wie sehnsüchtig er dabei wirken muss, hat er den Blick abgewendet und sich umgedreht, sich ein bisschen bewegt. Nur drei Minuten später war dann das Reifenquietschen zu hören. Seine Finger krallen sich in seinem Haar fest. Er hätte direkt beim Vortanzen auf sie warten sollen. Sie einfach abholen sollen, dann würde sie nun nicht irgendwo sein sondern sicher Zuhause sitzen oder auch bei ihm sein.
 

Natürlich ist Sasuke klar, dass es bei ihrer Entführung um ihn geht, nur um ihn und sonst niemanden. Sie ist immerhin nur Ballerina und stammt nun auch nicht aus sonderlich reichen Verhältnissen ab, niemand hätte Interesse daran sie zu entführen, wenn er nicht an ihn ran kommen wollte. Und genau dieser Punkt lässt ihn so verzweifeln. Nur wegen ihm muss sie das alles nun durchleiden, wird verängstigt irgendwo festgehalten und wird womöglich von angsteinflößenden Gedanken, was die Entführer mit ihr machen, ihr antun könnten, geplagt.
 

Erneut seufzt er auf. Seine Beine tragen ihn bereits wieder die Fensterfront zurück zur anderen Seite des Büros. Das schlimmste bei der ganzen Sache ist, dass es wegen ihm ist und er dennoch nichts machen kann, auch wenn er die Frau, die die Entführung direkt hinter seinem Rücken beobachtet hat, zur Polizeistation begleitet hat, wo sie die Entführung angezeigt oder berichtet hat. Wieder krallen sich seine Finger in seinen Haaren fest. Sie war nur wenige Meter hinter ihm. Nur wenige Meter! Und er kann nichts tun um sie zurück zu holen, zu befreien, zu retten. Die Suche nach dem Auto war vollkommen sinnlos, da die Straßenecke nicht von Kameras eingefangen wurde und in New York nach schwarzen Transportern zu suchen ist auch total sinnlos, von diesen fahren jeden Tag sicherlich tausende durch die Straßen.
 

Wenn er nur wüsste wer sie entführt hat. Dann wüsste er in welche Systeme sich seine Leute hacken müssen, wessen Bewegungen zurückverfolgt werden müssen, bei wem man nach einem guten Versteck suchen müsste. Aber da es um ihn geht könnten es so viele Personen oder Organisationen sein. Möglicherweise ist es die Russenmafia, die es nicht gerne sehen, dass Sakura, als Halbrussin, sich mit ihm abgibt und ihm auch so nahe zu sein scheint, oder aber vielleicht versuchen sie auch aus ihr Informationen und Wissen herauszuquetschen. Ihm wird sogleich ganz schlecht. Hoffentlich haben die Russen sie nicht! Die würden ihr, was weiß er alles antun, um an Informationen zu kommen. Egal wie stark sie ist, das würde sie nicht verkraften. Danach wäre sie nicht mehr sie selbst.
 

Es könnte auch jede andere Mafia sein, mit der sie nicht so gut stehen, oder irgendeine andere Organisation, die auf Macht spekuliert und sich über ihn einen Weg zu dieser sucht. Möglicherweise steckt auch ein Geschäftspartner dahinter, welcher glaubt dass er über Sasuke leichter an das kommt was er will. Nur der junge Uchiha hat keine Ahnung von diesen Geschäften, da sein Bereich sich viel mehr auf die Tarnfirma erstreckt. Es gibt so viele, mögliche Drahtzieher, die hinter der Entführung stecken können. Er will gar nicht daran denken oder sich vorstellen, dass sie bei einer anderen Mafia ist und was diese mit ihr machen würden.
 

Erneut vibriert das Smartphone auf seinem Schreibtisch. Sakuras Smartphone, welches seit den Morgenstunden in regelmäßigen Abständen vibriert und eine neu eingegangene Nachricht anzeigt. Verzweifelt bleibt er stehen und fährt sich mit den Händen in die Haare, krallt sich dort fest und wendet sich zum Raum vor ihn um. Ino macht sich Sorgen, weil Sakura nicht reagiert. Bis heute Morgen, hat sie sicherlich noch gedacht, dass die Haruno bei ihm ist und einfach auf sie vergessen hat, aber jetzt scheint sie auch das nicht mehr zu glauben. Und er hat keine Ahnung was er machen soll, ob er Ino sagen soll und kann, das Sakura entführt wurde, wegen ihm. Er weiß nicht wie sie darauf reagieren wird, ob sie der Rosahaarigen dann nicht doch von ihm abraten würde.
 

Er weiß nicht was er machen soll, er will einfach nur Sakura wieder haben, aber ohne zu spezifizieren oder die möglichen Drahtzieher eingrenzen zu können, kann er seine Leute auch nicht nach ihr suchen lassen. Warum Sakura? Ja, er gehört zur Mafia, wird sogar als Boss bezeichnet, aber selbst die Polizei und das FBI wissen, dass er im Grunde kaum mit der Mafia zu tun hat, vor allem nicht mit der kriminellen Seite, von all diesen Geschäften hat er keine Ahnung. Diesen Punkt haben sie quasi ausgelagert da auch Itachi sich nicht die Hände mit so etwas schmutzig machen will. Genau diese Informationen gibt auch Kakashi weiter. Im Grunde haben Sasuke und sein Bruder eine weiße Weste und sich nichts zu Schulden kommen lassen, auch wenn sie Mafia-Bosse sind. Sie führen einfach nur das Unternehmen Mafia.
 

Schweigend betrachtet er das Handy der Rosahaarigen, welches neben seinem, auf der linken Seite neben seinem Laptop liegt. Jedes Mal wenn sich sein Smartphone oder der Laptop meldet, stürmt er beinahe schon zum Tisch hin. Das ist immer das einzige Mal, dass er von seinem auf und ab tigern absieht und sich von der Fensterfront entfernt. Gequält seufzt er auf und wendet sich um, um aus der Fensterfront nach draußen auf New York City hinab zu blicken. Bis jetzt kamen keine wichtigen Anrufe oder E-Mails bei ihm an, alle die nicht Sakura betreffen sind unwichtig und bis jetzt, wartet er eigentlich nur auf einen Erpresser-Anruf oder eine Erpresser-E-Mail. Er will endlich wissen was die von ihm wollen, damit er so schnell wie möglich Sakura zurückholen kann. Die Hände in den Hosentaschen versenkt, lässt er seinen Blick über die Stadt schweifen, welche noch immer in die dicke Schneeschicht gehüllt ist. Er kann ihr Gesicht vor seinem inneren Auge sehen, die Faszination, das Erstaunen, der Unglauben und die Freude, welche sich in ihrem lächelnden Gesicht abgezeichnet haben als die ersten Schneeflocken des Winters auf die Erde hinab gefallen sind. Seine Hände ballen sich zu Fäusten, wer weiß ob er dieses Lächeln jemals wieder sehen wird? Was wenn sie, sobald sie befreit wurde, nichts mehr mit ihm zu tun haben will? Ihr das einfach zu gefährlich ist?
 

Kurz ertönt das Geräusch eines Tropfens, welches die Stille in dem Raum unterbricht und eine eingegangene E-Mail ankündigt. Schnell dreht er sich um und macht die drei Schritte auf den Schreibtisch zu, beugt sich leicht vor, stützt sich mit der linken Hand auf der Arbeitsfläche ab. Kurz bewegt er die Computermaus um den Bildschirmschoner verschwinden zu lassen und direkt den Betreff sowie den Absender der E-Mail zu fixieren. Schnell klickt er auf die E-Mail und diese öffnet sich sogleich in einem neuen Fenster. Sein Herz pocht laut und schnell in seiner Brust, als er über die Zeilen der Mail mit dem Betreff >Wichtig< fliegt.
 

Wenn Sie Ihre Freundin wieder haben wollen, stellen Sie sich für Ihre Taten dem FBI.
 

Sein Blick fixiert den Absender, ein Name steht in der Mail-Adresse der ihm bekannt vorkommt und doch nichts sagt. Kraftvoll und vor allem wütend, schlägt seine Hand rechts von seinem Laptop auf den Schreibtisch auf. Scharf zieht er die Luft ein. „Verdammt!“, ruft er laut und wütend aus, während sein Arm mit einer fließenden Bewegung über den Schreibtisch fährt und alles von der Arbeitsplatte fegt. Ein paar Dinge klirren, als sie am Boden aufkommen, die anderen landen mit einem schweren dumpfen Aufprall am Boden. Vor Wut schnaufend richtet er sich wieder auf, seine Hände finden wieder den Weg in seine Haare.
 

Plötzlich wird die Tür hinter ihm aufgerissen, sodass auch er sich schnell umdreht um zu sehen, wer da so plump in diesem ungünstigen Moment in sein Büro stürmt, um ihn wenn nötig auch zusammen zu stauchen. Bedrohlich wendet er sich wieder zur Tür, seinem Schreibtisch gegenüber, um. „Was ist denn hier los?“, ertönt die ungläubige Stimme seines Bruders, während dieser den Raum betritt. Sasukes Wut auf den Eindringling verfliegt sogleich, und Verzweiflung zeichnet seinen Blick als er seinen großen Bruder ansieht. Überrascht blickt dieser ihm entgegen. Ein frustriertes Schnauben kommt über die Lippen des Dunkelblauäugigen, als er sich wieder mit den Händen in seinen Haaren festkrallt. Itachi überblickt für einen Moment das Chaos auf der rechten Seite des Tisches, welcher abgesehen von dem Laptop und den beiden Smartphones nun vollkommen leer ist, ehe er seine Aufmerksamkeit auf den Laptop lenkt, diesen sogleich als Ursache identifiziert und die Zeile in der Mail liest.
 

Unsicher kommen die Absätze von Stöckelschuhen am Parkettboden des Raumes auf und nähern sich langsam dem Chaos neben dem Schreibtisch. Sasukes Blick heftet sich auf seine Sekretärin, welche soeben neben der Unordnung in die Knie geht um diese wieder aufzuheben. „Lassen Sie das liegen, das können Sie später machen. Ich will sofort Kakashi und Kiba sprechen.“, weist er seine Sekretärin mit dunkler Stimme an, welche sich direkt wieder erhebt, eingeschüchtert nickt und den Raum verlässt, die Türe hinter sich schließt.
 

„Was hat das zu bedeuten, Sasuke?“, erkundet sich Itachi und betrachtet seinen Bruder eingehend. „Ich wollte mich gestern mit Sakura treffen, dann habe ich Reifenquietschen gehört und als ich mich umgedreht habe, lag ihr Handy auf dem Boden und eine Frau kam zu mir gelaufen und sagte das Sakura in ein Auto gezerrt wurde.“, berichtet der jüngere Uchiha kurz und streicht sich angestrengt durch die Haare. „Hätte ich mich doch nur nicht kurz davor umgedreht, dann wäre sie jetzt hier!“, schimpft er aufgebracht mit sich selbst. „Nein, Sasuke, dafür kannst du nichts.“, redet Itachi sogleich beruhigend auf ihn ein. Stumm betrachtet der Jüngere seinen Bruder, ehe er den Kopf schüttelt und sich abwendet. Im nächsten Moment klopft es und die Tür geht auf. „Was ist denn hier los?“, kommt es erstaunt von Kakashi. Schweigend richtet sich der ältere Uchiha wieder auf und schiebt dem Grauhaarigen den Laptop zu, welcher sogleich die Nachricht liest. „Wer ist der Absender?“, knurrt Sasuke, „Ich habe den Namen schon mal gehört. Wer ist das?“ Für einen Moment betrachtet Kakashi den Absender nachdenklich. „Malone ist vom FBI.“, bemerkt er schließlich. „Genau, das war es. Er und sein Kollege haben Sakura vor einiger Zeit abgefangen.“, fällt es Sasuke direkt wieder ein. „Ich will wissen wo er ist und wo sie Sakura hingebracht haben und sorge dafür, dass sofort interne Ermittlungen oder wie das heißt, in die Wege geleitet werden.“, weist der junge Uchiha mit dunkler Stimme an. Der Grauhaarige nickt kurz, ehe er wieder durch die Tür verschwindet und Kiba sogleich eintritt.
 

„Was gibt es?“, im ersten Moment stockt der Braunhaarige, als er den Kram der sonst auf dem Tisch des Mafia-Bosses liegt, am Boden entdeckt. Leise seufzt Sasuke auf. Kiba bleibt vor dem Schreibtisch stehen. „Sakura ist gestern Nachmittag entführt worden. Was sollen wir Ino sagen?“, fasst der junge Schwarzhaarige sich kurz und betrachtet seinen Freund, welcher fassungslos den Blick erwidert.

Kapitel 16

Die Augen geschlossen, die Arme um sich selbst geschlungen, dreht sie sich um sich selbst, immer wieder. Ihre Finger krallen sich verzweifelt in ihre Weste, während das Kabel der Kopfhörer sich durch den Wind der Drehung von ihrem Körper abheben möchte. Sie streckt das rechte Bein leicht zur Seite in Richtung Boden und lässt sich schließlich von ihren Zehenspitzen auf ihre Fußsohle nieder, stoppt so die nie zu enden scheinende Pirouette. Die letzten Töne des Musikstücks verklingen, werden sogleich von denen des neuen Liedes ersetzt. Ihre Atmung geht schnell, ihre Brust hebt und senkt sich rasch unter ihren, vor der Brust gekreuzten, Armen. Tränen treten aus ihren Augen. Ihre Finger krallen sich fester in den Stoff. Ihre Knie geben nach, knicken ein und lassen sie zu Boden sacken.
 

Sie zieht die Beine an ihre Brust, schiebt ihre Arme mit ihren Knien nach oben, so dass sie auf diesen ruhen. Mehr Tränen quellen unter ihren Lidern hervor, hält sie die Augen doch nach wie vor geschlossen. Denn wenn sie die Augen öffnet ist er weg und sie sitzt wieder gefangen in diesem Raum fest. Es gibt keinen Ausweg, sie findet keinen. Hier oben ist alles verschlossen, entweder die Türen oder die Fenster und unten sitzen ihre Entführer. Es gibt keinen Weg hier raus, nicht für sie. Und für ein Fenster einschlagen ist sie zu schwach, sie müsste viel zu oft auf die Scheibe schlagen, auch wenn sie mit einem Holz zuschlagen würde, und das würden die unten hören und raufkommen. Sie kommt hier nicht weg. Nicht auf eigene Faust, aber wer wird sie schon retten kommen? Es weiß doch kaum einer dass sie entführt wurde, geschweige denn das sie hier ist. Sie weiß, dass es in Sasukes Hand liegt sie zu retten. Genauso gut weiß sie, dass er sich nicht stellen wird. Es gibt nichts was er sich zu Schulden kommen lassen hat. Ein bitteres Lächeln legt sich auf ihre Lippen und sie versteht es auch! Sie kann es ihm nicht übel nehmen, wünscht sich trotz allem an seine Seite, zu ihm, in seine Arme. Selbst wenn es etwas gäbe, warum sollte er seine Freiheit für sie opfern, wo es doch hunderte andere gibt. Er braucht sie nicht und wenn doch würde sie auch gar nicht wollen, dass er sich stellt, selbst wenn es sie retten würde, würde sie ihn verlieren, ihn nicht mehr bei sich haben.
 

Die Rosahaarige beißt sich auf die Unterlippe, als sie den Kopf aus ihren verschränkten Armen hebt und das Gesicht zur Seite wendet. Sich innerlich ermahnt nicht zu weinen. Man wird sie finden, man wird sie retten. Vielleicht geben die zwei Agents auch irgendwann auf und lassen sie frei. Tapfer schluckt sie die Tränen runter, ehe sie sich über die Augen wischt um die Tränenspur und restliche Tränen verschwinden zu lassen. Es ist nur dieses Lied daran schuld, dass es ebenso ausgeartet ist, sie so geweint hat. Das Lied in dem sie immer glaubt ihre Mutter zu hören. Alles wird gut, immerhin beschützt ihre Mutter sie von dort, wo sie jetzt ist. Langsam öffnet Sakura die Augen wieder, lässt wieder Licht in die blaugrünen Augen fallen. Einen Moment lang blickt sie sich in dem Raum um, es kommt ihr so vor als würde sie ihn schon inn- und auswendig kennen, hat nicht nur einmal jeden Winkel in dem Zimmer abgesucht, aber einen Fluchtweg ist nicht hier, genauso wenig wie Sasuke. Mit einem Seufzen stößt sie die Luft aus ihren Lungen aus, ihre Hände legen sich auf ihr Gesicht, streichen über dieses in ihre Haare.
 

Langsam erhebt sie sich wieder auf ihre Beine. Ein dumpfer Schmerz zieht sich sogleich durch ihre Füße, welche protestieren als sie auf das Bett zuschreitet. Es fühlt sich an als hätte sie eine viel zu lange Wanderung gemacht, als wäre sie zu lang gegangen. In gewisser Weise stimmt das ja auch, ihre Füße können nicht mehr. Seit sie hier ist, gibt es nur noch eines das sie macht und das ist tanzen. Die ganze Zeit, in jeder Stunde, jede Minute, jede Sekunde und wenn sie nicht tanzt, dann ladet sie ihren IPod auf, dann isst, duscht oder schläft sie. Sieben Nächte ist sie nun schon hier. Kein Wunder das ihre Füße sich gegen mehr Tanzschritte wehren. Aber es ist ihre Art mit dem allen hier umzugehen, mit ihrer Entführung, ihrer Gefangenschaft hier zu Recht zu kommen, nicht zu verzweifeln. Denn sobald sie tanzt, findet sie sich an einem anderen Ort wieder, wo es schönes Wetter gibt, sie möglicherweise sogar über eine grüne Wiese tanzt, von irgendwoher kommen wunderschöne Melodien und Lieder, zu welchen sie tanzt, aber das Beste ist. Sasuke ist dort. Er beobachtet sie, hat immer ein wachsames Auge auf sie und wenn sie zu ihm sieht, dann lächelt er.
 

Ein leises Seufzen kommt über die Lippen der Haruno, als sie am Bett sitzt, mit der Schulter und ihrem Kopf lehnt sie sich gegen das Fenster. Ihre Füße begrüßen sogleich die Ruhepause. Deswegen tanzt sie sich die Füße wund, tanzt bis sie Blasen hat, denn ihre Ballettschuhe sind auch schon durchgetanzt, weil wenn sie tanzt, ist Sasuke da und dann ist alles gut. Aus ihren Kopfhörern dringt sogleich ein neues Lied in ihre Ohren. Die Cello Suite. Lächelnd schließt sie die Augen. Bei diesem Lied muss sie immer an Hinata denken, es war das erste Lied, welches sie die Hyuga hat spielen hören. Schließlich haben sie es auch zusammen gespielt und sie hat sie am Klavier begleitet. Sie seufzt auf, fühlt sich an den Tag und den Ort zurück versetzt. Irgendwann wird sie es auch Sasuke vorspielen, wenn sie wieder bei ihm ist, müssen sie wieder in die Bibliothek, es gibt noch so viele Lieder die sie ihm vorspielen muss, vorspielen will. Wie sehr sie es jetzt bereut, dass sie sich sooft von ihrer Schüchternheit zurückhalten hat lassen. All die Male die sie ihn einfach umarmen, sich an ihn schmiegen wollte, seine Hand nehmen wollte und ihn einfach nur küssen wollte. Zu oft hatte sie die Gelegenheit, zu oft hat sie sie nicht genutzt, sich nicht getraut. Selbst nach dem Kuss zu Silvester hat sie immer noch Angst vor Zurückweisung, obwohl er sogar erfreut gewirkt hat, als sie ihn fragte ob sie ihn küssen darf. Manchmal, nein viel zu oft verkompliziert ihre Schüchternheit einfach alles.
 

Sie könnte nun in seinen Armen liegen, bei ihm sein, sich sicher fühlen, nicht nur an ihn denken und sich zu ihm tanzen müssen, weil sie sich einfach nicht sicher fühlt. Ein Punkt der in jeder anderen Situation lustig sein könnte, wie ein Witz klingen würde, dafür sorgen könnte, das Naruto vor Lachen am Boden liegt, aber jetzt wo es die Wahrheit ist, ist es nicht lustig. Denn Sasuke ist ein Mafioso, ein Mafia-Boss, jemand vor dem man Angst hat, nur wenn man das Wort hört. Aber sie hat keine Angst, vor der Mafia, ja, vor der hat sie Angst, aber vor Sasuke, einem der Bosse, hat sie keine Angst, könnte sie auch nie. Es ist wie eine verkehrte Welt, denn vor dem FBI, den Hütern der Gesetzte, die sie eigentlich beschützen sollten, vor denen hat sie Angst. Mag es auch nur an den zwei Männern liegen, die sie entführt haben, wobei einer von ihnen auch noch recht freundlich ist, aber es ist das was sie getan haben. Sie haben sie entführt, und das macht sie ebenso unberechenbar wie einen Mafioso, wenn nicht sogar noch schlimmer, weil sie wissen, worauf sie achten müssen, um damit durchzukommen.
 

Leise schluckt sie, presst für einen Augenblick ihre Augenlider zusammen. Ihre Hände verspannen sich zu Fäusten, die Knöchel treten weiß hervor. Dieses Gefühl, was sie empfindet, seit sie hier aufgewacht ist und in jeder Sekunde spürt, in der sie sich nicht zu Sasuke tanzt, ist ein Gefühl das ihr nur allzu bekannt ist und von dem sie dachte es nie wieder fühlen zu müssen. Es versetzt sie in eine lang vergangene Zeit zurück, eine Zeit die sie am liebsten vergessen würde, aber auch nicht kann, weil sie auch auf Jahre mit ihrer Mutter verzichten müsste. Sie hat sogar Angst die Augen aufzumachen und nicht in diesem Haus zu sitzen sondern in ihrem alten Haus in Russland, in welchem diese Angst ihr ständiger Begleiter war und sie sich nicht einmal getraut hat gut gelaunt durch das Haus zu laufen, sondern immer so leise wie möglich, als wäre sie gar nicht da, durch das Haus zu gehen. Eigentlich dachte sie diese Angst nie wieder fühlen zu müssen, als sie zu ihrem Vater gezogen sind und sie sich das erste Mal wirklich sicher und geborgen gefühlt hat, nicht ständig Angst hatte. Ihr Vater war irgendwie immer der sichere Hafen für sie, war er in der Nähe, hat ihr nichts passieren können.
 

Ihr Herz sackt ihr für einen Moment in die Hose. Seit sie hier in diesem Raum aufgewacht ist, hat sie nicht eine Sekunde an ihren Vater gedacht, auch wenn dieser wahrscheinlich nichts von ihrer Entführung weiß, aber alles an was sie denkt ist Sasuke und wie sehr sie wieder zu ihm will. Wie sicher sie sich bei ihm fühlt, obwohl doch eigentlich ihr Vater die Person sein sollte, zu der sie will wenn sie Angst hat, bei der sie sich in Sicherheit wähnt, so wie früher als kleines Mädchen. Fühlt sie sich wirklich so wohl und geborgen bei Sasuke, so sicher, dass er die Person aus ihrem Kopf verdrängt hat, die sonst diese Anlaufstelle für diese Gefühle war? Ihr Vater war immer Zuhause für sie, egal wo sie war, wenn ihr Vater an ihrer Seite war, hat sie sich wohl gefühlt, wie Zuhause. Fühlt sie nun wirklich so für den Uchiha? Vermittelt er ihr wirklich das Gefühl von Zuhause, fühlt sie sich wirklich Zuhause bei ihm? Schnell und hart schlägt ihr Herz in ihrer Brust. Ja, das tut sie. Deswegen will sie auch dauernd zu ihm. Deswegen tanzt sie sich dauernd an seine Seite. Sie will nach Hause, zu ihm.
 

Plötzlich kommt in ihr der Drang auf, wieder aufzustehen und weiter zu tanzen, aber schon allein bei dem Gedanken an die Tanzschritte die ihr durch den Kopf gehen, Schmerzen ihre Füße wieder. Dennoch erhebt sie sich von dem Bett. Sie kann das einfach nicht, still irgendwo rum sitzen und nichts tun, sie ist Tänzerin sie muss sich fast dauernd bewegen. Leise atmet sie durch und öffnet die Tür zu dem Raum lautlos, irgendetwas muss sich doch finden lassen, dass sie sich wieder zu Sasuke träumt, all die Lieder zu hören, die sie mit ihm gehört hat, reicht leider nicht. Stille begrüßt sie auf dem Flur, aber nicht nur hier oben, sondern auch unten ist es still. Normalerweise ist immer der Fernseher aus dem Erdgeschoss zu hören, doch heute nicht. Eine Tatsache die ihr Mut macht und sie auf die Stiegen zugeht, um diese das erste Mal seit sie hier ist, hinunter zu steigen, all die Tage hat sie nur in dem Raum verbracht und sich das Essen von Williams bringen lassen, aber jetzt nur Stille wahrzunehmen lässt sie Hoffnung haben, dass sie vielleicht sogar alleine ist und möglicherweise auch irgendwo ein unverschlossenes Fenster findet, einen Weg zurück in die Freiheit.
 

Leichtfüßig und leise, wie sie es sich damals beigebracht hat, um in Russland unbemerkt durchs Haus wandeln zu können, und es auch heute sehr wichtig für den Balletttanz ist, tapst sie den Flur entlang in Richtung der Stiegen. Die Ohren gespitzt, ist sie bereit jederzeit zurück in das Zimmer zu flüchten, sobald sich unten eine Tür nur wegen einem Windzug schließt. Ihr Herz klopft laut in ihrer Brust, als sie die letzten Stufen überwunden hat und in einem großen fast leeren Raum steht. Ein Esstisch mit Stühlen, eine Couch und ein Fernseher befinden sich in dem Raum. Die Couch und der Couchtisch sind etwas zugemüllt mit Chipstüten und anderen Snacks. Angewidert verzieht die Blaugrünäugige die Nase ehe sie weiter durch den Raum schleicht, um zuerst die anderen Zimmer zu überprüfen, ob sie wirklich wie sie glaubt alleine ist. Falls dies wirklich der Fall sein sollte, kann sie sich nämlich mehr auf das suchen nach einem Ausgang konzentrieren, als auf das leise Gehen.
 

Leise dringt ein schneidendes Geräusch an ihre Ohren, gefolgt von einem dumpfen aufkommen, welches über den Flur aus der Küche zu hören ist. Vorsichtig schleicht sie auf die Tür zu, um zu sehen, welcher ihrer Entführer dort steht denn vor Malone hat sie mehr Angst als vor Williams. Kurz linst sie in die Küche, wo der dunkelblonde Williams an der Theke steht und sich allem Anschein nach etwas zu Essen zubereitet. Kurz atmet sie auf, erleichtert dass der freundliche von den beiden da ist, und genervt, dass er da ist, das bedeutet für sie, dass sie sich wieder in das Zimmer nach oben schleichen wird. Lautlos dreht sie sich wieder um und tapst wieder den Flur zurück, als ihr Blick durch den Spalt einer der Türen fällt und auf einen Gegenstand der ihr mehr als nur bekannt vorkommt. Kurz blickt sie über ihre Schulter zurück, ehe sie das Zimmer betritt und die Tür hinter sich schließt. Andächtig geht sie auf das Instrument zu, welches als einziges in diesem Raum steht. Ihre Finger streichen über das Holz, während sie sich auf den Hocker sinken lässt.
 

Sie öffnet den Deckel der Tastatur und legt ihre Finger auf die Tasten. Ihr Herz klopft erfreut, dass ausgerechnet dieses Instrument in diesem Haus steht. Das Gefühl der glatten Tasten unter ihren Fingern, gibt ihr sogleich ein Gefühl von altbekanntem und gewohnten, nimmt ihr ein Stück ihrer Unsicherheit. Wie von selbst fangen ihre Finger an über die Tasten zu tanzen und dem Klavier melodische Töne zu entlocken, welche sich schnell zu einer Melodie formen. Ein ihr nur allzu bekanntes Lied, welches die Tatsache dass sie entführt wurde und hier nicht wie üblich in der Bibliothek sitzt einfach aus ihrem Gedächtnis löscht. Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen. Sie schließt die Augen, und Sasuke steht vor ihr.
 


 

~>*<~
 

Er kennt die Melodie, die an seine Ohren dringt und doch ist sie so unbedeutend, weil es nicht Sakura ist die sie spielt. Es erinnert ihn an die beiden Male, die sie in der Bibliothek gespielt hat, aber es reicht nicht aus um sie spielen zu hören, denn selbst wenn er sich erinnert wie sie dort sitzt, die Augen geschlossen hat und sich mit ihrem Oberkörper bewegt, während sie spielt, hört er nicht die von ihr produzierte Melodie sondern die originale, welcher jegliche Merkmale, oder wie man es auch bezeichnen mag, der Haruno fehlen. Leise seufzt Sasuke auf und fährt sich mit den Händen über das Gesicht. Seit einer Woche ist sie nun schon verschwunden, entführt vom FBI. Das einzige Trostpflaster für ihn ist, zu wissen, dass dieses ihr nichts antun wird.
 

Seine Finger krallen sich in seine Haare. Es macht ihn noch verrückt, nicht zu wissen wo sie ist, wie es ihr geht, zu wissen dass das alles nur wegen ihm ist. Die Sonne hinter ihm geht langsam unter, zeigt ihm, dass ein weiterer Tag vergangen ist ohne einen Fortschritt, ohne sie gefunden zu haben, ohne ihrem Aufenthaltsort einen Schritt näher zu sein. Er hofft nur, dass sie weiß, dass ihre Entführer ihn zwar verantwortlich machen, er aber dennoch nichts machen kann. Denn es hilft nicht wenn er zum FBI geht. Kein einziger Agent wird sich auf ihn stürzen um, stolz verkünden zu können Sasuke Uchiha festgenommen zu haben, für diese ist er nur einer von den Millionen Einwohnern der Stadt, dessen Namen sie kennen. Warum ist das allen im FBI bekannt, nur diesen beiden Agents nicht? Warum halten die weiterhin daran fest, dass er der Schuldige ist? Er seufzt auf und legt seinen Kopf in seine auf dem Tisch verschränkten Arme. Jetzt wird er nie im Leben einen Kuss von ihr verdienen, falls sie ihn nach der ganzen Sache überhaupt noch küssen, geschweige denn sehen will. Wieso müssen diese Agents alles zerstören?
 

Müde fährt er sich über das Gesicht. Seit sie verschwunden ist hat er kaum geschlafen. Wie soll er auch ruhig schlafen, wenn sie wegen ihm weg ist und er nicht weiß wie es ihr geht? Seufzend richtet er sich wieder auf, erhebt sich beinahe schwungvoll von seinem Schreibtischstuhl und tritt an die Fensterfront, vor welcher er vor einer Woche noch auf und ab getigert ist. Der Schreibtischstuhl hinter ihm dreht sich ein paar Mal um sich selbst. Sein Blick wandert über die Stadt, welche langsam in Dunkelheit versinkt. All die Tage hat er sich immer so beeilt, früher nach Hause zu kommen, um sie zu sehen, in der Wohnzimmertür stehen zu bleiben und ihr beim Tanzen zu zusehen, auch wenn es immer der gleiche Tanz war. Jedes Mal war einzigartig und es wurde beinahe schon zur Routine. Auch die vergangenen Tage ist er immer früh Zuhause gewesen, hat in alle Zimmer gesehen, doch sie war nicht da. Es war immer so als hätte er kurz bevor er heimgegangen ist vergessen, dass sie entführt wurde und sich dann gefreut, wenn er nach Hause gekommen ist. Dann stand er da, alleine in seiner großen Wohnung und hielt sich wieder vor Augen, dass sie nicht da ist. Dass sie irgendwo ist. Irgendwo gefangen halten wird. Wegen ihm. Und er kann nichts dagegen machen. Seine Hände in seinen Hosentaschen ballen sich zu Fäusten und er dreht sich wieder um.
 

Er nähert sich seinem Schreibtisch zwei Schritte, bleibt sogleich wieder stehen und starrt hinab auf das Smartphone in dieser hübschen, zarten Hülle, welche so liebevoll wirkt, dass er gar nicht leugnen kann, dass es ihr Smartphone ist. Alles daran schreit danach dass es der Haruno gehört, es ist als würde ein große Leuchtreklame-Tafel mit einem Pfeil auf das Handy deuten, und Sakuras Name große aufleuchten. Jedes Mal wenn er das kleine Gerät betrachtet, wünscht er sich einfach nur, dass sie es bei ihm vergessen hat und er es ihr vorbeibringen oder mitbringen will, aber dieser Wunsch geht einfach nicht in Erfüllung. Immer wieder betätigt er den Sperrknopf, welcher den Bildschirm aufleuchten lässt. Die Meldung mit den 189 ungelesenen Nachrichten und den 23 verpassten Anrufen, lässt ihn immer wieder die bittere Wahrheit sehen. Sie ist nicht da und kommt auch nicht, jeden Moment durch die Tür zu ihm ins Büro herein. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt und nur diese zwei missratenen Agents vom FBI wissen wo sie ist und auch diese sind kaum auffindbar. Wütend schnaubt er auf und richtet den Blick zur Seite, wendet ihn aber nach einem Moment wieder auf das Handy. Seine Wut, auf sich selbst und vor allem diese Agents, verschwindet, macht der Verzweiflung Platz.
 

Er weiß einfach nicht was er noch machen soll, noch machen kann um sie so schnell wie möglich wieder zu finden und selbst das was er gemacht hat, was er in die Wege geleitet hat, ist erfolgslos geblieben. Er hat sich in den letzten Tagen an so vielen herunter gekommenen Orten herum getrieben, mit Obdachlosen geredet und mehrere Tausend Dollar ausgegeben. Er hat all die Orte an denen man gut jemanden gefangen halten kann und wo es kaum einen interessiert, oder es kaum einem auffällt, aufgesucht und die Obdachlosen dort abgeklappert, sie gefragt ob sie zwei Männer gesehen haben, die sich dort sonst nicht rumtreiben oder sogar eine Frau mit rosa Haaren bei sich hatten. Aber alle haben verneint und dennoch hat er ihnen als dank immer mehrere Hunderter gegeben, zum Teil auch, dass sie sich warmes Essen oder warme Sachen kaufen können. Daraufhin haben es alle so bedauert, dass sie ihm nicht helfen konnten, keine Informationen hatten. Aber es ist okay so, Sakura würde sich sicherlich darüber freuen, dass er an diese Menschen gedacht hat und ja, auch sein gutes Herz hat durchblicken lassen, als er ihnen ohne mit der Wimper zu zucken, Geld gegeben hat um welche sich so viele reiche Menschen, eine neue Handtasche oder neue Schuhe gekauft hätten. Er hätte diesen Obdachlosen all sein Geld gegeben, wenn er dadurch doch nur Sakura zurückbekommen würde.
 

Ihm fallen schon keine Orte mehr ein, wo sie sein könnte, er hat alle heruntergekommenen Gegenden abgesucht. Was ist wenn sie sie wirklich aus der Stadt gebracht haben? Oder was wenn Sakura sich befreien konnte und nun durch New York irrt? Der Stadt, den Menschen und dem Wetter schutzlos ausgeliefert. Seufzend fährt sich der Uchiha mit der Hand in seine Haare. Wieso muss man sich in solchen Situationen auch immer die schlimmsten Szenarien vorstellen? Er versucht sich davon abzuhalten an weitere schlimme Szenarien zu denken, welche ihn schließlich nur noch mehr in die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit treiben würden. Die Lider zur Hälfte niedergeschlagen, betrachtet er das Smartphone der Rosahaarigen, jedes Mal wenn er es sieht mustert er die Hülle gefühlte hundert Mal. Vorsichtig greift er nach dem Gerät und hebt es vor seine Brust. Einen Moment lang betrachtet er es, ehe sich seine Finger leicht darum verkrampfen. Er könnte es sich nie im Leben verzeihen, wenn ihr etwas zu stoßen würde.
 

Sich räuspernd holt er sich aus diesen Gedanken zurück und steckt das Smartphone in die Innentasche seiner Anzugsjacke, ehe er seines in seine Hosentasche steckt. Seine Hand legt sich wieder auf ihr Smartphone, welches an seiner Brust ruht, bevor er sich in Bewegung setzt und seinen Schreibtisch umrundet und sein Büro verlässt, durch die Flure der Firma wandert. Seit sie weg ist, ist ihr Smartphone sein ständiger Begleiter geworden. Auch wenn es keinen Nutzen für ihn hat, ist es im Moment sogar wichtiger als sein eigenes Handy. Er lädt es sogar immer wieder auf, dass es sich ja nicht ausschaltet. Er kann nicht leugnen dass es ihn immer wieder in den Fingern juckt, in ihrem Handy zu stöbern, zu lesen was sie mit ihren Freundinnen über ihn schreibt. Aber er tut es nicht, das Handy ist viel zu Privat, beinahe schon wie das Tagebuch einer Person. Darin zu lesen wäre ein zu großer Vertrauensbruch. Schweigend steigt er in den Aufzug ein, welcher ihn in eine andere Etage bringen wird. Mit Sicherheit würde er ein paar Videos und auch Fotos von ihr auf ihrem Handy finden, wenn er diese sehen würde, müsste er nicht dauernd gegen den Drang ankämpfen sie anzurufen, um wieder ihre Stimme zu hören. Im Grunde spricht auch nichts dagegen, es zu tun, aber dann müsste er ihr erklären, wenn er das Handy zurückgibt, warum sie Anrufe in Abwesenheit von ihm am Handy hat, wenn er es doch hatte.
 

Leise brummend stößt er sich von der Kabinenwand, gegen die er sich gelehnt hat, ab und verlässt den Aufzug, als dieser in einem der Untergeschosse der Firma gehalten hat. Hinter ihm schließen sich die Türen des Aufzugs wieder und nehmen das Licht mit, fangen es ein und nehmen es mit, als er wieder nach oben fährt. Kurz blickt er den relativ dunklen Gang entlang. Die Gänge hier unten werden nur von dunklen Lampen beleuchtet, gerade so dass man sich orientieren und seinen Weg finden kann. Sasuke setzt sich in Bewegung, die Hände in den Hosentaschen geht er gemächlich den Gang entlang. Im Grunde befindet sich nur das Servernetzwerk der Firma hier unten, aber auch viele IT-Spezialisten, meistens eigentlich die von ihnen rekrutierten, Hacker fühlen sich hier unten zwischen den ganzen Computern wohl. Eben diese Spezialisten und Hacker arbeiten seit letzter Woche daran die Leben der beiden Agents in ihre winzigen Einzelteile zu zerpflücken, auf der Suche nach Sakura.
 

Ohne zu klopfen, öffnet er im nächsten Moment schon die Tür zu dem Raum, wo sich die Hacker versammelt haben, und betritt diesen auch sogleich. Das gleisende, teilweise flimmernde Licht der Computer-Bildschirme ist die einzige Lichtquelle in dem Raum und lässt das alles wie ein Hackerparadies aus einer Fernsehserie wirken. Kurz lässt der Uchiha seinen Blick über die Bildschirme schweifen. Essen, vorwiegend Pizza Kartons und Chipstüten, stapeln sich auf den Tischen, graben die Hacker ein. Konzentriert betrachten diese die Bildschirme, während große Kopfhörer ihre Ohren bedecken. Er richtet seine Aufmerksamkeit auf den Leiter dieser digitalen Suchaktion und nähert sich diesem auch sogleich. „Shikamaru.“, macht er auf sich aufmerksam und lässt sich auf der Tischkannte, des leeren Tisches, neben seinem nieder. Der Braunhaarige ist der einzige der nicht mit Essenverpackungen zugemüllt ist und deren Kopfhörer um seinen Hals ruhen, während er gelangweilt auf seinen Bildschirm klickt, auf welchem mehrere Fenster mit unlogischen Zahlen und Buchstabenabfolgen, welche so endlos wirken, geöffnet sind. „Hey.“, murmelt dieser kurz und drückt auf der Tastatur kurz herum, ehe er sich zu seinem Boss umwendet.
 

„Sorry, aber bis jetzt haben wir noch nichts gefunden.“, kommt dieser direkt zum Punkt, während er den Schwarzhaarigen ansieht. „Wir haben alles von den beiden auseinander genommen, die Karrieren, die Familien, alles. Wir haben auch die nähere Verwandtschaft unter die Lupe genommen und alles durchsucht. Wenn wir etwas gefunden haben, wo man jemanden hätte verstecken können, und wenn es nur eine Hütte an einem Teich ist, das dem Cousin oder dem Onkel gehört, haben wir die Zufahrtsaktivitäten überprüft, aber da war in der letzten Woche nichts. Alles tote Hose. Keine Banküberweisungen oder Barabhebungen die auf ein gemietetes Haus, Wohnung, Apartment oder Motelzimmer hinweist. Wir überwachen die Kreditkarten und die Bankkonten, wir erfahren von jeder Barabhebung oder Einzahlung, sogar wenn sich einer von denen einen Kaugummi kauft. Wir versuchen auch den Radius und das Umfeld einzugrenzen in dem sich Aktivitäten von ihnen zeigen, aber bis jetzt nichts und meistens sucht der eine den gleichen Supermarkt auf, daraus kann man auch nicht auf eine Gegend schließen, aber sie sind noch hier in der Stadt.“, berichtet der Braunhaarige und öffnet ein paar Fenster auf seinem Bildschirm, zeigt unterschiedliche Ergebnisse oder Auflistungen. „Mit den beiden sind wir jetzt fertig und suchen jetzt innerhalb des FBIs ob wir da irgendetwas finden, aber das kann eine Weile dauern.“, endet er und trinkt einen Schluck aus seiner Dose.
 

„Okay.“, der Schwarzhaarige seufzt niedergeschlagen. „Halte mich weiter auf dem laufenden.“, er klopft Shikamaru kurz auf die Schulter während er sich erhebt und auf die Tür zu schreitet. Er muss irgendetwas anderes tun können als nur rumsitzen und warten. „Kakashi soll zu mir ins Büro kommen.“, weist er den Braunhaarigen noch kurz an, wissend dass dieser sogleich dafür sorgen wird, dass diese Information auf dem Bildschirm des Grauhaarigen auftauchen wird. Sein Weg führt ihn direkt zurück in sein Büro, wo er auf Kakashi warten wird. In seinem Kopf spinnt sich sogleich eine Idee zusammen, welche er in ein paar Minuten verwirklichen wird und es nicht mehr nur eine Idee bleiben wird. Ungeduldig tippt er mit seinem Finger, in seiner Hosentasche, gegen seinen Oberschenkel, während er auf den Weg zurück in sein ruhiges Büro ist. Schwungvoll öffnet er die Tür und zieht auch seine zweite Hand aus seiner Hosentasche, als er die Tür schließt und auf seinen Schreibtisch zugeht. Vor einer Woche noch ist all der Kram am Boden gelegen, heute liegt alles wieder fein säuberlich auf seinem Tisch. Mit der einen Hand stützt er sich sogleich auf der Schreibtischplatte ab, während die andere den Laptop aufklappt und das E-Mail-Programm öffnet.
 

Ein Klopfen an der Tür, durchbricht die Stille, die ihn in diesem Büro meistens umgibt. „Herein.“, lässt Sasuke verlauten, während er mit einem Doppelklick auf eine E-Mail, eben diese öffnet. Als er hört wie sich die Tür wieder schließt, hebt er seinem Blick von dem Bildschirm, wo die wenigen Worte, die er schon auswendig kann, auf dem weißen Hintergrund erscheinen. „Kakashi.“, fängt er an und richtet sich wieder zu seiner vollen Größe auf, steckt die Hände wie üblich in seine Hosentasche. Der Grauhaarige tritt näher zum Tisch, blickt dem Schwarzhaarigen schweigend entgegen, wartet dass dieser weiterspricht, denn als er das letzte Mal ins Büro geordert wurde und mit dieser Aussage den Raum betreten hat, wurde er vom Uchiha beinahe angeschnauzt, dass er wüsste, was er getan hat und man ihn nicht daran erinnern braucht. Eine Tatsache die den Dunkelblauäugigen im Grunde schmunzeln lassen würde, wäre er nicht so schlecht gelaunt. „Wie schaut es aus beim FBI, hast du die Information übermittelt, wird schon an Sakuras verschwinden gearbeitet?“, erkundet er sich und mustert den Grauhaarigen, welcher wie immer gelassen vor ihm steht.
 

„Ich habe die Information übermittelt, ja. Aber leider kam bis jetzt noch keine Reaktion darauf zurück. Ich weiß nichts, dies betreffendes.“, antwortet er und hat dabei einen bedauernden Unterton. „Gut.“, Sasuke seufzt auf und zieht eine Hand aus der Hosentasche, klappt seinen Laptop zu und hebt ihn vom Tisch auf. „Dann gehen wir.“, brummt er und geht auf die Tür zu, drückt Kakashi, den Laptop in die Hände, als er an diesem vorbei geht. Er hebt seinen Mantel, von der Armlehne der Couch, über welche er ihn gehängt hat, auf und öffnet die Tür, verlässt das Büro sogleich wieder. Nach einem Moment kann er Kakashis Schritte hinter sich hören, welcher ihm folgt. „Wo gehen wir hin?“, erkundet sich dieser nur kurz, als sie in die Kabine des Aufzugs steigen. Lautlos seufzt Sasuke auf. Er weiß, dass es sinnlos sein wird, aber er kann nicht einfach nur rumsitzen und nichts tun, während andere die digitale Welt auf der Suche nach Sakura zerlegen. „Ins FBI.“, verkündet er nur, ehe er in seinen Mantel schlüpft und diesen schweigend richtet, konzentriert die Tür anstarrt. Nachdem keine Reaktion vom FBI kommt, werden diese wohl denken, dass es nur ein Scherz sein kann, immerhin hat niemand Interesse an seinen Tätigkeiten als Firmenchef. Deswegen werden sie auch nicht reagieren und auch noch nichts in die Wege geleitet haben um einzugreifen und seine Sakura zurück zu bringen. Sein Auftauchen wird die Rosahaarige vielleicht nicht zurückbringen, aber wenigstens dafür sorgen, dass das FBI sieht was für korrupte Agents sie zum Teil haben und intensiv nach ihnen suchen.
 

Leise brummend steigt er in seinen Wagen ein, welcher ihn und Kakashi auf direktem Weg zum FBI-Gebäude der Stadt fahren wird. Und wer weiß, vielleicht finden auch sie Sakura, auch wenn er Ino versprochen hat, dass er sie wiederfinden und zurück bringen wird. Eigentlich dachte er, dass sie ihn für alles verantwortlich machen wird und ihn anschreien wird, von ihm verlangen würde, sich von Sakura fern zu halten, aber das kam nicht. Sie hat ihm Vorwürfe gemacht, zu Recht, macht er sich selber doch auch ständig welche, und dann meinte sie nur, dass die Haruno wegen ihm entführt wurde, er also dafür er auch alles daran setzt, sie zu finden aber letzten Endes, zählt es dann doch nur dass sie gefunden wurde und nicht ob er es war, oder das FBI oder sonst wer.
 

Für ihn zählt im Moment nichts anderes als Sakura wieder zu finden, sie wieder in die Arme schließen zu können, wenn vielleicht auch nur für ein paar Sekunden, bevor sie ihn wegschubst. Eine Reaktion die er verstehen würde, nein, die er sich sogar wünschen würde. Denn sie ist viel zu gut für ihn, er verdient ihre Aufmerksamkeit nicht, er kann ihr nicht einmal Sicherheit an seiner Seite bieten. Sie kann sich an seiner Seite nicht in Sicherheit wissen. Noch bevor es irgendwie zu etwas ernsterem zwischen ihnen gekommen ist, hat man sie schon entführt um an ihn ran zu kommen. Hat er es nicht gut genug versteckt, wie viel sie ihm bedeutet? Konnte es wirklich jeder sehen, obwohl er so reserviert gegenüber Sakura war?
 

Sein Blick ist auf die Straßen gerichtet, die Menschen die außerhalb des Wagens an ihm vorbei fliegen, dessen Gesicht er nur kurz sehen kann, ehe die Personen schon wieder an ihm vorbei sind. Er wünscht sich so sehr, Sakura einfach unter ihnen zu erblicken und dass das alles nicht echt war, nur Show um Abstand zu ihm zu gewinnen, sich in Sicherheit vor der Unsicherheit an seiner Seite zu bringen. Aber er kann sie einfach nicht finden. Seine Sicht verschwimmt, nichts kann er mehr klar erkennen, dennoch starrt er weiterhin aus dem Fenster. Sein Kopf ist leer. Er fühlt sich so leer. Er hat gar nicht gemerkt wie dieses Gefühl verschwunden ist als er Sakura kennen gelernt hat. Davor hat er sich auch immer irgendwie leer gefühlt, aber das war ein gutes leer, das war okay, aber das jetzt. Dieses Leer jetzt, ist unerträglich.
 

„Boss, wir sind da.“, verkündet Kakashi und öffnet sogleich die Tür als der Wagen zum Stillstand kommt. Kurz blickt Sasuke zum Gebäude auf, ehe er aussteigt und der Grauhaarige die Tür hinter ihm schließt. Die Hände in den Manteltaschen, starrt der Schwarzhaarige mit ernstem, kühlem Blick das Gebäude an, ehe er sich in Bewegung setzt gefolgt von Kakashi, einfach stur geradeaus ins Gebäude läuft, desinteressiert, alle Anwesenden ignoriert und sich in Richtung des Büros des Direktors bewegt, in den oberen Stockwerken des Gebäudes. Das ausgeschildert ist wie ein Kaufhaus. „Mister Uchiha, was führt Sie hier her? Was kann ich für Sie tun?“, kommt der Mann, zu dem er wollte ihm auf dem Gang vor einem der Großraumbüros der Agents, ihm entgegen, wurde wohl vom Portier oder jemand anderem über sein Erscheinen informiert. Der Schwarzhaarige bleibt stehen, wendet seinen Blick auf Kakashi um, welcher seitlich hinter ihm steht, alles ansieht als würde er es nicht kennen und noch nie gesehen haben, und gibt ihm mit dem Kopf ein Zeichen. Dieser tritt sogleich vor und öffnet den Laptop, auf welchem die E-Mail nach wie vor offen ist, und reicht ihn dem Direktor, welcher die Mail kurz überfliegt und den Blick dann wieder auf Sasuke hebt. Dieser brummt kurz und betrachtet den Direktor mit einem der Blick, der ihn eindeutig anweist, etwas dagegen zu unternehmen, „Ich hätte gerne meine Freundin zurück.“

Kapitel 17

Es ist kalt um ihn herum. Die kühle Winterluft füllt all die Räume um ihn herum aus, klettert in die winzigsten Zwischenräume und Ecken, an jede nur erdenkliche, unzugängliche Stelle. Mit Sicherheit wird man kaum einen Temperaturunterschied zwischen der winterlichen Umgebung und dem Gebäudeinneren feststellen können. So kalt ist es, aufgrund der offenen Türen und Fenster. Aber es stört ihn nicht. Ist es doch genau so kalt und frostig wie in seinem Herzen seit Sakura weg ist. Er hatte gar nicht richtig bemerkt, dass sie die Wärme in seinem Herz war, auch wenn diese erst da war seit sie an seiner Seite war und mit ihm gesprochen hat. Leise seufzt der Uchiha auf. Sie fehlt ihm so. Schon zwei Wochen. Zwei verdammte Wochen, ohne ein Lebenszeichen von ihr, gefangen gehalten irgendwo hier in der Stadt und er kann nichts dagegen tun. Außer, für ihn untypisch, beten. Sein Arm ruht auf seinem aufgestellten Knie, während er mit dem Rücken an der Wand lehnt, den Blick durch die offene Balkontür nach draußen gerichtet, auf das weite, weiß des Schnees, welches übergeht ihn weißlichen Sand und schließlich ins Meer. Wellen kämpfen sich den Strand nach oben, versuchen immer wieder ein paar neue Zentimeter der Schneeschicht zu erreichen und zu verschlucken.
 

Sasuke lehnt seinen Kopf zurück gegen die Wand, vor welcher er am Boden sitzt, das eine Bein ausgestreckt, das andere angewinkelt. Die Kälte knabbert an seiner Haut, hat sein Hemd schon komplett durchdrungen und all die Wärme, die er ausgestrahlt hat aus diesem verbannt. Aber ihm ist es egal. Er will einfach nur Sakura wieder haben. Sie wieder in Sicherheit wissen. Schon seit Tagen ist er nicht mehr zu gebrauchen. Denn wie er es sich gedacht hat, hat sein Besuch bei FBI nicht viel geholfen, auch diese können weder die Agents noch Sakura finden. Er kommt sich so nutzlos vor, er scheint es im Moment auch zu sein. Nicht umsonst hat Itachi ihn in den frühen Morgenstunden hier her verfrachten lassen. In die Villa am Strand, die sie vor langer Zeit einmal gekauft haben, für kleine Urlaube im Sommer, wenn man übers Wochenende einfach schnell an den Strand aber nicht außer Reichweite will, oder vielmehr der Freundin diesen Gefallen tun will.
 

Seit Tagen schon hat er kaum noch geschlafen. In seiner Wohnung sieht er immer nur Sakura, wie sie dort in seinem Wohnzimmer tanzt, sich etliche Male dreht und dabei einfach nur glücklich aussieht und wunderschön, selbst dann wenn sich schon kleine Schweißperlen auf ihrer Stirn bilden. Er bekommt kein Auge zu, geplagt von den Vorwürfen die er sich selbst macht, an diese erinnert wird, sobald er durch die Haustür schreitet. Er sollte auch gar nicht ruhig schlafen dürfen. Immerhin ist sie nur entführt worden, weil er mit der Mafia in Kontakt steht und diese Agents nicht begreifen, dass er zwar als ein Boss von der Mafia angesehen wird, aber selber mit den Mafia-Geschäften nichts zu tun hat.
 

Gequält schließt er die Augen. Das Rauschen der Wellen dringt leise an seine Ohren, klingt beinahe wie das Rauschen von Blättern, wenn der Wind durch die Baumkrone fährt und die Blätter durchschüttelt, sich das Getreide im Wind biegt. Er kann sie tanzen sehen, in einem Feld aus Weizen, während aus der Entfernung das Lied Fields of Gold zu spielen beginnt. Etliche Male hat er sie diesen Tanz performen sehen, war von ihr gefangen wie bei seiner ersten Begegnung. Wenn sie doch nur wieder bei ihm wäre. Er würde alles für sie tun, aus der Firma aussteigen, alles aufgeben, wenn sie es denn wollte. Gott, ob sie wohl weiß was sie mit ihm gemacht hat? Was sie geschafft hat? Wie sehr es schmerzt zu wissen, dass das alles nur wegen ihm ist? Wie sehr er sie eigentlich liebt?
 

Ein Schmunzeln legt sich auf seine Lippen, als er sich an früher erinnert, an das Gespräch mit seinem Vater, welches sich so sehr in sein Gedächtnis geprägt hat, wie kaum ein anderer Moment mit ihm. Als er auf ihn eingeredet hat, weil er mit seinen knappen 9 Jahren fand, dass die Liebe blöd ist. Er hätte damals wirklich nicht gedacht, dass sich die Worte seines Vaters bewahrheiten würden. Noch heute kann er sie in seinen Ohren hören, als würde sein Vater sie soeben zu ihm sagen. Er weiß noch den genauen Wortlaut. Eines Tages wirst auch du ihr gegenüberstehen. Einem Mädchen, welches dich begeistert und mitreist. Obwohl dein Verstand es noch nicht begriffen hat, weiß dein Herz und dein Körper bereits, dass ist deine einzig wahre Liebe. Noch bevor du ein Wort mit ihr gewechselt hast, weißt du dass du sie wieder sehen willst und alles daran setzen wirst sie wieder zu sehen. Sie fasziniert dich und du fühlst dich wie gefangen in einem Bann, aus dem du nicht entkommen willst. Du bist wie verzaubert von ihr und sie erscheint dir so unwirklich, so wundervoll dass sie unmöglich echt sein kann, dass du glaubst sie ist ein Engel. Sakura ist sein Engel, der Engel den er nicht verdient hat und der trotzdem an seiner Seite bleibt, ihm ein liebevolles Lächeln schenkt und errötet, wenn er sie berührt. Oft genug hat er schon festgestellt wie sehr sie ihn eigentlich fasziniert, wie gebannt er immer ist wenn er sie tanzen sieht, egal wie oft er den Tanz schon gesehen hat und ihm ist klar, dass er sich über das alles schon einmal Gedanken gemacht hat, aber kann im Moment gar nicht anders.
 

Nach all den Jahren hätte er wirklich nicht mehr geglaubt, jemals die wahre Liebe zu treffen, dass es selbst für jemanden wie ihn die wahre Liebe gibt. Und doch hat er sie gefunden. Sakura ist seine wahre Liebe. Er will lieber bei ihr sein als, sich mit irgendwelchen Models abzugeben. Gequält stöhnt er auf. Seine Hände finden den Weg auf sein Gesicht und fahren von dort in seine Haare nach oben. Er verdient sie einfach nicht. Sie ist zu gut. Mit einem Ruck steht er auf und schließt die Balkontür, wandert weiter durch den kalten Raum und schließt alle Fenster. Arbeitet Raum für Raum ab. Schließt alle Fenster und Türen und lässt die Heizung ihre Arbeit machen, dass es wieder schön warm wird in dem frisch gelüfteten Haus. Ob es Sakura hier gefallen würde? Er wollte sie im Frühjahr oder Sommer einmal mit herbringen, dass sie den Strand genießen kann und das gute Wetter.
 

Falls er dazu überhaupt noch die Chance hat. Sie ihn überhaupt noch sehen will. Immerhin sind es schon zwei Wochen. Zwei verdammte Wochen, die sie in der Hand dieser Kerle ist. Vielleicht will sie ihn nun gar nicht mehr sehen, weil sie denkt, er lässt sie dort versauern, dass sie ihm egal geworden ist. Aber das ist sie nicht. Ganz und gar nicht. Leider kommen sie auf der Suche nach ihr auch nur schleppend voran. Die ganze letzte Woche hat nur einen minimalen Fortschritt gebracht. Die Überwachung der Kreditkarten und Bankkonten hat ein zweites Geschäft gezeigt, in dem eingekauft wurde und dies ermöglichte ihnen nun, einen Radius festzulegen, in welchem Sakura gefangen gehalten werden könnte. Nun ist es dennoch so, dass man nicht sicher sagen kann, dass es wirklich dort ist. Immerhin könnten die Agents sich auch die Mühe machen und eine halbe Stunde durch die Gegend fahren um einkaufen zu gehen. Zusätzlich ist es auch noch in einem vornehmeren Viertel der Stadt und der Radius relativ weitläufig.
 

Mehrere Wagen fahren nun schon seit zwei Tagen diesen Radius ab und halten Ausschau nach Sakura, auch wenn ihm klar ist, dass sie sie nicht finden werden. Immerhin werden sie sie nicht einfach rausgehen lassen. Nein. Viel mehr suchen seine Männer auch nach verdächtigen Gebäuden, mit geheimen Botschaften und halten Ausschau ob ihnen einer der Agents über den Weg läuft, den sie dann verfolgen und beobachten können um zu erfahren, in welchem Haus Sakura steckt. Sie vermuten schon seit einigen Tagen dass die Rosahaarige in ein Haus gefangen gehalten wird, welches wohl vom FBI beschlagnahmt wurde, aber leider gibt es davon relativ viele, weswegen die Suche danach auch so lange dauert, sogar in einer Wohngegend wie dieser, denn erst vor einigen Wochen wurden bei einer Razzia des FBIs mehrere Häuser beschlagnahmt, in welchem ein Drogenkartell, diese Substanzen produziert und verpackt hat, und was weiß er noch alles damit getan haben.
 

Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit, dass sie nicht einmal in einem der beschlagnahmten Häuser sind, sondern sich in einem anderen leerstehenden Haus eingenistet haben, mit der Begründung einen der Nachbarn überwachen zu müssen. Diese Agents haben so viele Möglichkeiten. Oh, wenn er einen von denen in die Finger bekommt, dann Gnade ihm Gott, denn auch wenn Sakura nicht will, dass er dieser Mann ist, kann er ihr nicht versprechen nicht seine Beherrschung zu verlieren. Vor allem wenn er daran denkt, welche Angst sie in Sakura womöglich auslösen müssen. Auch wenn er es nicht will, kann er es sich so richtig vorstellen, wiegeängstigt die Rosahaarige dort sitzen muss. Angst hat, dass man ihr etwas antun wird, ihr wehtun wird, so wie sie es von früher kennt. So wie es ihr in Russland ergangen ist. Wovor ihre Mutter sie beschützen wollte, wovor sie nach geflüchtet Amerika geflüchtet sind. Es hatte doch alleine das Wort Mafioso ausgereicht, dass sie auch in seiner Gegenwart Angst hatte, nun nicht direkt vor ihm als Person aber, vor dem was er ist.
 

Seufzend kommt Sasuke wieder ins Wohnzimmer zurück, hat alle Fenster und Türen wieder geschlossen. Er legt seinen Handballen an den Rahmen des Fensters und lehnt seine Stirn dagegen, blickt wieder hinaus auf den Garten, welcher nach einigen Metern Wiese in einen Strand übergeht. Er kann sich noch gut an das Bild erinnern, welches sich ihm, ein paar Wochen nach dem sie sich kennen gelernt haben, bot. Wie sie so verkrampft und angespannt neben ihm gesessen hat. Die Finger in ihre Handtasche oder ihre Jacke gekrallt, die Lippen aufeinander gepresst und es nicht gewagt hat zu ihm aufzusehen. Wegen der Angst, das er ihr etwas antun könnte, sie danach womöglich nicht mehr auffindbar wäre. Und jetzt ist sie dort, in den Händen von diesen Männern, welche zwar keiner Mafia angehören, aber auch nicht mehr diese Sicherheit ausstrahlen, die sie wohl gewährleisten sollten, immerhin sind sie Gesetzeshüter.
 

Verzweifelt schließt er die Augen. Er wollte mit ihr wegfahren. In die Berge fahren, in eine eingeschneite Berghütte, nur sie beide, wo sie sich vor einen Kamin kuscheln könnten und dazu nur leise Musik im Hintergrund spielen würden. Er hatte sich so gefreut als er sie gefragt hat und sie zugestimmt hat. Und ihre Fragen wegen den Küssen haben ihn völlig aus der Bahn geworfen. Sie wollte die ganze Zeit einfach nur von ihm geküsst werden. Wollte ihn küssen, wurde aber von ihrer Schüchternheit abgehalten. Verdammt, er hätte sie in diesem Moment einfach küssen sollen. Er hätte sie verdammt noch mal küssen sollen! Seine ganzen Gedanken und Bedenken, dass er sie nicht verdient hat über Bord werfen und sie küssen, ihr so zeigen dass sie ihm etwas bedeutet, ihr diesen Wunsch erfüllen. Er hätte sie einfach küssen sollen, so wie an Silvester. Seine Hand ballt sich zur Faust, die Knöchel drücken gegen seine Stirn.
 

Leise nimmt er die Melodie seines Klingeltons wahr, welche schließlich immer lauter wird und er registriert, dass es sein Smartphone ist, welches auf dem Esstisch, genau neben Sakuras, liegt, und verkündet, dass so eben ein Anruf eingeht. Er löst sich sogleich von dem Fensterrahmen und wendet sich um, nähert sich mit großen Schritten dem Tisch mit den beiden handgroßen Geräten. Sein Smartphone blinkt und gibt neben der Melodie das zusätzliche leise brummen der Vibration von sich. Er grummelt leicht, während er nach dem Gerät greift. Mit Sicherheit wird es nur Naruto sein, der sich wieder Sorgen macht. Ohne genau auf die Nummer zu achten, hebt er ab, um den Anrufer zusammen zu stauchen, weil er seine Ruhe haben will. Dass er sich weiterhin Vorwürfe machen kann. „Ja?“, brummt er in das Gerät, als er es an sein Ohr und an seine Wange drückt, bereit, sobald er die Stimme erkannt hat eine Predigt zu halten. Es vergehen ein paar Sekunden bis sich eine Stimme meldet, „Boss!“
 


 

~>*<~
 

Die Töne des Klaviers erfüllen den Raum, entspringen dem Instrument, welches alleine in dem Zimmer steht. Ihre Finger fliegen über die Tastatur hinweg. Die Augen geschlossen spielt sie blind eine Melodie nach der anderen, nimmt die Musik richtig in sich auf. Ihr Oberkörper bewegt sich hin und her, bei jeder Taste die sie drückt, bei jedem Ton den sie produziert. Sie spielt die Melodien nicht nur sie lebt sie richtig, jeden einzelnen Ton, der dafür sorgt, dass sie bei Sasuke ist. Sicher an seiner Seite steht, geht, sitzt oder liegt. Ganz egal was er im Moment macht. Lächelnd ist sie an seiner Seite. Glücklich.
 

Sakura seufzt leise auf. Ja, das möchte sie sein, glücklich und an seiner Seite. In Wirklichkeit und nicht nur in ihren Träumen, in ihren Fantasien, in welche sie sich selbst immer einfängt, um ihm nah zu sein. Aber die Zeit vergeht wie im Flug und nichts ändert sich. Sie ist noch immer hier. Frei und doch gefangen in diesem Haus, aus dem es keine Flucht gibt. Es kommt ihr so vor als würde sie ihr Zeitgefühl verlieren, aber das tut sie nicht. Über den Tag verteilt immer wieder, ja. Aber sie weiß, dass sie mindestens schon zwei Wochen hier als Geisel gehalten wird. Zwei Wochen, vierzehn Tage, fernab von Sasuke und schweren Herzens muss sie sich eingestehen, dass es vor allem in den letzten Tagen Momente gibt, in denen sie sich nicht an alle Details aus Sasukes Gesicht erinnern kann, es kommt ihr so vor als würde sein Gesicht langsam in ihrer Erinnerung verschwimmen und verblassen. Sie ist schon zu lange von ihm getrennt. Sie ist schon zu lange hier, abgeschnitten von der Außenwelt, sie hat keine Ahnung davon was draußen in der Welt passiert, was für schlimme Taten begangen wurden, welches Glück über manche Menschen gekommen ist. Sie weiß nicht einmal die neuesten Charts. Welche Lieder neu sind, welche Interpreten neu aufgetaucht sind und ganz Amerika mit ihrer Musik einnehmen. Sie hat keine Ahnung, sie spielt immer nur die gleichen Lieder, die gleichen Musikstücke.
 

Die Zeit bleibt nicht stehen und für sie ändert sich nichts. Die beiden Agents geben nicht auf. Egal wie viel Tage, Stunden, Minuten oder Sekunden vergehen, es ändert sich nichts. Sie bleibt weiterhin eine Geisel und spielt oder tanzt den ganzen Tag, sucht nach einem Weg hier raus und das wird sich nicht ändern, bis zu dem Tag an dem sie freigelassen oder gerettet wird. Noch gibt sie die Hoffnung nicht auf, dass es geschehen wird. Sie wird hier raus kommen. Jeden Tag probiert sie an den Fenstern und Türen in den Räumen, die nicht von Williams belegt werden, wenn er am Vormittag mit ihr alleine ist, diese zu öffnen und hinaus zu laufen. Ihre für sie wichtigsten Sachen, in dem Fall einfach nur ihren IPod hat sie ständig bei sich, dass sie jede Sekunde flüchten kann, ohne etwas zurück lassen zu müssen, auch wenn das heißt, dass sie nur mit Socken und ohne Mantel nach draußen laufen würde, über schneebedeckte Wiesen.
 

Agent Williams erscheint doch ziemlich harmlos ist. Wenn er da ist, ist es immer ruhig, fast so als würde er wie Sasuke ihr Klavierspiel genießen und ihr zu hören. Er achtet auch sehr auf sie, versucht sogar auf ihre Ernährung zu achten. Sie ist sich sicher, dass nicht er der Grund ist warum sie hier sitzt. Viel mehr wird das Malone sein Verdienst und seine bescheuerte Idee gewesen sein. Er ist auch der vor dem sie am meisten Angst hat. Wenn er kommt, dann haut sie ab, verschanzt sich in dem Zimmer und fängt wieder an zu tanzen, während er unten seine Sportsendungen schaut und so auch in gewisser Weise ihren Tag strukturiert. Wenn sie den Geruch von Essen wahrnimmt geht sie auf das Zimmer und dann bringt Williams ihr das Essen, bevor die Tür unten knallt und Malone gekommen ist. Schon seit einer Woche geht das so. Dumpf lässt sie ihre Finger auf die Tasten fallen, welche sogleich die letzten gezielten, tiefen Töne des Stückes produzieren und das Lied so beenden.
 

Ein leises Seufzen kommt über ihre Lippen, ehe sie wieder ihre Lieblingsmelodie anstimmt. Das Lied, welches sie gespielt hat, als sie Sasuke das erste Mal begegnet ist. Als er an diesem regnerischen Tag in der Bibliothek bei ihr aufgetaucht ist. Ein kleines Lächeln legt sich auf ihre Lippen während sie sich daran zurück erinnert. Sie war so überrascht als plötzlich jemand in den Raum gekommen ist, kaum einer weiß, dass es ihn überhaupt gibt und dennoch stand plötzlich Sasuke da und nach einem Moment hat sich dieses kleine Lächeln auf seine Lippen gezaubert und sie damit irgendwo auch verzaubert. Seufzend stößt sie die Luft aus ihren Lungen. Wie es ihm wohl gerade geht? Was er im Moment wohl macht? Ob er sie vermisst? Ob ihm das überhaupt noch möglich ist, er noch leben sollte und Ino ihm nicht den Kopf abgerissen hat. Denn vor ihr können sie wohl schwer verheimlichen, dass Sakura weg ist. Ob sie ihr die Wahrheit gesagt haben? Im Endeffekt wird ihnen nichts anderes übrig geblieben sein, sie hätten keine Ausreden die sie glaubwürdig belegen könnten. Ino wird ihn wohl so richtig zur Sau gemacht haben, sie kann sich ihre beste Freundin so richtig dabei vorstellen, wie sie in einem großen Büro steht, Sasuke hinter einem schweren Schreibtisch sitzt und die Blondine davor steht und sich über ihn auslässt. Auch wenn er ziemlich unbeeindruckt darauf reagieren würde.
 

Nun ja, fall er noch an sie denkt. Immerhin könnte er eine andere kennen gelernt haben. Warum denkt sie nur so schlecht von ihm? Er hat ihr in keiner Sekunde, die sie zusammen verbracht haben dafür einen Grund gegeben. Er hat doch auch an Silvester bei ihr gestanden, obwohl er von Sängern und Models und anderen hübschen Frauen umzingelt war, ist er bei ihr gestanden und hat gezeigt, dass es ihm nur um sie geht. Nein, Sasuke ist da draußen und sucht sie. Da weiß sie und falls er es wirklich nicht tun sollte, zeigt es ihr nur, dass sie eine echt schlechte Menschenkenntnis hat. Aber im Moment, nein, bis man ihr das Gegenteil bewiesen hat glaubt sie an ihn und vertraut darauf das er sie findet. Sie weiß, dass er alle Hebel in Bewegung gesetzt haben wird, um sie zu finden und dann wird sie wieder für ihn spielen und für ihn tanzen. Nicht so wie jetzt um ihn zu sehen und sich sicher zu fühlen, weit weg zu träumen von den FBI Agents.
 

„Jetzt hör endlich auf mit diesem verdammten Geklimper!“, die drohende, fast schon aggressive Stimme von Agent Malone ertönt laut hinter ihr, durchschneidet die sanften Töne des Klaviers. Die Tür schlägt im nächsten Moment schon gegen die Wand und Malone stürmt in den Raum. Angst breitet sich sogleich in der Haruno aus und sie springt von dem Klavierhocker auf und zur Seite, an die Wand. Schnaubend macht der Agent große Schritte auf das Klavier zu, während die Angst vor ihm, Sakura schon längst aus den Raum flitzen lässt. Denn bei ihm hat er wirklich Angst, dass er ihr etwas tut, das er keine Skrupel hat zuzupacken. Laut und dumpf knallt er den Deckel der Tastatur hinter ihr zu. Schnell läuft die Haruno den Flur der Villa entlang ins Wohnzimmer, um von dort die Treppe nach oben in ihr Zimmer zu fliehen. Ihr Augenmerk richtet sich auf die Balkontür, durch welche sie am liebsten Laufen und einfach nur flüchten würde. Erst der kühle Luftzug lässt sie registrieren, dass die Tür wirklich geöffnet ist, offen steht und die kalte Winterluft von draußen in den Raum herein lässt. Ohne groß zu überlegen oder gar zu zögern, tragen ihre Beine sie auf die Tür zu und sie läuft in den Garten nach draußen. Der Schnee schmilzt sogleich unter ihren warmen Füßen und das kalte Wasser saugt sich in ihre Socken.
 

Schnellen Schrittes läuft sie auf den Gartenzaun zu und springt über diesen. Türmt in den angrenzenden Garten und versteckt sich sogleich hinter der dort hochwachsenden Hecke. Erst in diesem unbeobachteten Moment erlaubt sie sich, sich kurz zu orientieren und zu überlegen wie sie am besten von hier flüchtet, zurück in die Zivilisation zu Polizisten oder einem Sanitäter, der Feuerwehr, einem Security-Mann oder auch einfach nur in einen Supermarkt, wo man sie aufnehmen oder verstecken kann, sich um sie kümmert und sie jemanden kontaktieren kann. Ihr Herz klopft laut in ihrer Brust, während sie aus dem Garten läuft und zu ihrer linken davon, in die entgegengesetzte Richtung von dem Haus. Einfach nur so schnell wie möglich soweit wie möglich weg. Vielleicht ist auch eine U-Bahn Station in der Nähe, in der sie sich unter die Menschen mischen und zurück in die Innenstadt, wo sie sich auskennt fahren kann.
 

Der Kies, der auf die Wege gestreut wurde, um das ausrutschen auf dem glatten Eis zu verhindern, bohrt sich bei jedem Schritt in ihre Fußsohlen. Ungut stechen die spitzen in ihre Haut, aber sie läuft weiter, egal ob sich ein Stein durch ihre Haut kämpft und sie zum Bluten beginnt, eine Spur hinterlässt. Suchend blickt sie sich zu den Seiten um, ob vielleicht irgendein Bewohner sich draußen herumtreibt, zu dem sie hinlaufen kann, und um Hilfe bitten, der sie irgendjemanden anrufen lässt. Aber die Straßen des Viertels sind leer, während sie sich weiter ihren Weg bahnt, oft genug abbiegt, um nicht direkt wieder eingefangen zu werden. Erst nach einigen Straßen fühlt sie sich sicher genug, dass sie einfach nur noch gerade ausläuft. Für einen Moment kommt ihr sogar der Gedanke in den Sinn, wie froh sie ist über ihren Beruf, dass sie wegen diesem eine so gut Kondition hat, dass sie noch nicht aus der Puste ist. Panisch zuckt sie zusammen als sie einen Wagen hört und blickt sogleich hinter sich, wo ein Auto gerade die Kreuzung überquert, in die Straße einbiegt, aus der sie gekommen ist.
 

Als aus der ihr gegenüberliegenden Gasse ein Kleintransporter kommt, schlägt ihr Herz schnell und laut in ihrer Brust, während sie das Gesicht des Fahrers fixiert, um sogleich los sprinten zu können, wenn sie Williams oder Malone erkennt, aber sie kann weder den Fahrer noch den Beifahrer erkennen, was sie erleichtert ausatmen lässt, ehe sie um die Ecke nach rechts abbiegt. Sich von dem Lärm der Autos der Stadt magisch anziehen lässt, um zurück in den Trubel zu gelangen und sich irgendwie orientieren zu können. In der Mitte der Straße, wechselt sie von Laufen ins Gehen und zieht sich die Kapute ihres Kapuzenpullovers über, um ihre Haare zu verdecken, und lässt ihre Hände in den Pullovertaschen verschwinden, um sie vor der weitern Kälte zu beschützen. Nach dieser Exkursion mit Socken durch den Schnee und über den gefrorenen Boden, wird sie sicherlich von einer Erkältung oder vielleicht auch einer Blasenentzündung heimgesucht werden, aber das ist es ihr wert. Endlich wieder frei zu sein, ist es allemal wert. Sie hofft nur, dass wenn sie so gelassen durch die Straßen geht, die beiden Agents nicht auf sie aufmerksam werden, denn diese werden sie mit Sicherheit längst suchen, um sie wieder zurück in ihr Zimmer zu sperren. Leise klappern ihre Zähne, wegen der Kälte die von ihren Füßen nach oben strahlt und rundherum auf ihren Körper einwirkt. Ihre Zehen kann sie jetzt schon kaum mehr spüren vor Kälte, während ihr Atem regelmäßige Wolken vor ihrer Nase bilden.
 

Jetzt kann sie nichts mehr aufhalten. Bald ist sie zurück in den Menschenmengen, taucht dort unter und erst bei ihrer Wohnung oder bei Sasuke wieder auf. Sie lässt sich nicht wieder wegsperren, dieses Mal wird sie dagegen ankämpfen! Entschlossen wirft sie einen Blick zurück auf die Straße, ob dort irgendein Auto ist, aber außer einem anderen Fußgänger kann sie niemanden entdecken, der ihr gefährlich und sie ihrer Freiheit berauben könnte. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich wieder nach vorne, wo sie in diesem Moment dabei ist eine Straße zu überqueren, eine weitere die sie näher zu ihrer Sicherheit, nach Hause, zu Sasuke bringen wird.
 

Plötzlich wird ihr Körper von hinten umschlungen, eine Hand legt sich auf ihren Bauch, die andere drückt ihr ein Tuch auf den Mund. Reifen quietschen hinter ihr, während ihre Beine sie zurück fallen lassen und alles schwarz um sie wird.

Kapitel 18

„Okay.“, murmelt der Schwarzhaarige und lässt das Smartphone von seinem Ohr sinken, betätigt das große, rote Feld um den Anruf zu beenden. Laut stößt er die Luft aus seinen Lungen aus, während sich die Hand um das Gerät herum zur Faust ballt und er diese gegen seine Stirn bettet und die Augen schließt. Er hat gerade echt besseres zu tun, als sich mit dieser Frau auseinander setzen zu müssen. Wobei, er hat eigentlich generell etwas Besseres zu tun. Er wirft sein Smartphone auf die Couch und wendet sich um, um über durch die Balkontür nach draußen auf die Terrasse zu gehen. Seine Beine tragen ihn sogleich weiter zum Strand, wo er stehen bleibt und auf das weite Meer hinaus starrt. Diese rothaarige Furie wird nie ganz oben auf seiner Prioritätenliste stehen. Wieso musste sie ihn auch jetzt anrufen, er hat wichtigeres zu tun. Er hebt ein paar der Steine vom nassen Sand auf. Sein Arm schnellt nach vor und wirft einen Stein weit vor sich ins Meer. Am liebsten würde er Karin wie einen Stein dort rein schmeißen, um sich nie wieder mit ihr auseinander setzen zu müssen. Und es gibt keinen Weg sie los zu werden. Erneut wirft er einen Stein ins Wasser, versucht seine Wut mit zuwerfen, seine Wut auf Karin, auf die Agents vom FBI, auf sich selber, einfach auf alles.
 

Er würde es nicht einmal wagen, Karin zu sagen, dass er vergeben ist, weil sie herausfinden würde, wer sie ist, und ihr die Hölle heiß machen. Wenn dann nicht gar noch so eine Aktion zustande kommen würde. Das kann er Sakura nicht antun, das würde sie nicht verkraften. Sakura. Sein Arm sackt wieder hinab, baumelt einfach an seiner Seite. Sie ist noch immer da draußen. Dieses Mal wirft er den Stein ohne die Wut, relativ flach ins wellenschlagende Wasser. Kurz lässt er den Blick schweifen, dreht sich zur Villa nach hinten um. Ob es ihr hier gefallen würde? Die Ruhe, der Hauseigene Strand, das Meer. Er kann sie sich hier richtig gut vorstellen, aber würde es ihr gefallen? Er dreht sich wieder zum Meer um und versenkt einen weiteren Stein. Wenn sie jetzt hier wäre, würde ihr dann das Gesamtkonzept gefallen? Das Haus und er, ohne Anzug. Es ist ziemlich ungewohnt für ihn eine Jeans zu tragen, aber für sie würde er es tun. Seufzend macht er ein paar Schritte über den nassen Sand, sammelt dabei neue Steine auf. Zumindest hatte sie doch einmal erwähnt, dass sie ihn gerne in etwas anderem als einem Anzug sehen würde.
 

Der Uchiha bleibt stehen. Seine Hand schließt sich um den Stein, bildet eine feste Faust, so, als ob er den Stein zerdrücken wollte. Warum macht er sich darüber überhaupt Gedanken? Dass ist doch sowieso sinnlos, er weiß nicht einmal ob er sie jemals wieder sehen wird. Ob sie ihn wieder sehen will. Geschweige denn wie er ihr falls doch jemals gegenüber treten soll. Er kann ihr doch kaum unter die Augen treten nachdem das alles nur wegen ihm passiert ist. Für sie wäre es doch wohl besser gewesen, wenn er ihr nie begegnet wäre. Dann könnte sie ihr ruhiges Leben als Balletttänzerin leben und sich auf ihren Traum konzentrieren. Sollte er ihr vielleicht die Entscheidung, ob sie ihn wiedersehen will, abnehmen, sie für sie treffen und dafür Sorgen dass sie ab jetzt ein ruhiges Leben hat, ohne solche Zwischenfälle? Auf Abstand gehen und sie jemandem überlassen, an dessen Seite es nicht so gefährlich ist? Auch wenn er sie nie aus den Augen lassen würde, in den hinteren Reihen des Theaters sitzen würde, um sie tanzen zu sehen, oder vor der Tür des Raumes, wo das Klavier in der Bibliothek steht und ihr beim Spielen zuhören würde, nur dass sie von alle dem nichts merken würde. Erneut wirft er einen Stein, während er sie vor seinem inneren Auge sehen kann, bei ihrem aller ersten Aufeinander treffen. Wie hingebungsvoll sie doch spielt. Er könnte sich auch einen Flügel richtig gut in der Villa hier vorstellen.
 

Leise brummt der Schwarzhaarige. Seine Gedanken springen einfach hin und her und auch wenn er mit dem Gedanken spielt sich einfach zurück zu ziehen und aus ihrem Leben zu verschwinden, bringt er es dann doch nicht übers Herz, nicht einmal gedanklich. Er will sie nicht gehen lassen, er will sie nicht verlieren. Aber das ist der Punkt den sein Vater vor Jahren damals angesprochen hat. Wenn er sie liebt, akzeptiert er ihre Entscheidungen, so lange sie glücklich ist, auch wenn es ihm das Herz brechen würde. Und egal wie gutmütig sie ist und wie sie über all das Dunkle was ihn wie ein Schatten verfolgt hinweg sieht, wird diese Entführung das Fass nun zum Überlaufen gebracht haben. Er hat nur noch eine sehr geringe Chance, dass sie ihn trotzdem weiterhin sehen will. Dennoch kommt er nicht umhin sie sich in dieser Villa vorzustellen, wie sie am Klavier sitzt und spielt oder auf der Couch sitzt und ein Buch liest, in der Küche summend kocht. Sasuke wirft einen weiteren Stein ins dunkle Wasser. Dabei sind diese Gedanken abstrus. Wenn es wirklich jemals soweit kommen sollte, dass Sakura und er in einem Haus wohnen würden, dann würde er ihr das Haus kaufen, dass sie sich wünscht oder ihr sogar eines nach ihren Wünschen bauen lassen. Falls sie ihm wirklich diese kleine Chance ermöglichen wird, wird er sie auf Händen tragen und ihr all ihre Träume erfüllen. Leise schnaubt er, denn ihm ist klar das alles ist nicht mehr als bloß Wunschdenken.
 

Ein ruhiges Leben mit ihr an seiner Seite, möglicher Weise sogar als Ehefrau und mit ein paar Kindern, ist ein Wunsch den er tief in seinem Herzen versteckt. Denn um diesen Wunsch zu erfüllen, müsst sich nicht nur Sakura für den Platz an seiner Seite entscheiden, sondern er auch einiges in die Wege leiten um Karin loszuwerden, sie irgendwie verschwinden zu lassen. Sie auffliegen lassen, ohne das er oder die Firma Schaden nimmt. Das ist seine Methode Menschen aus dem Weg zu räumen, ihnen etwas anhängen oder sie auffliegen lassen, dass sie eingesperrt werden. Aber darüber will er sich jetzt gar keine Gedanken machen. Jetzt zählen nur Sakura und ihre mögliche, aber sehr unwahrscheinliche gemeinsame Zukunft. Doch dafür müsste sie erst einmal wieder zu ihm kommen. Ihm Gegenüberstehen und er wird sich nicht verstecken, er wird sich ihr stellen und sie sagen und machen lassen was sie will. Erneut wirft er einen Stein in das Wasser. Beobachtet wie er in das dunkle Nass eintaucht und dort wohl langsam zu Boden sinken wird. Würde sie doch endlich wieder bei ihm sein, vor ihm stehen und ihm dieses Lächeln schenken mit welchem sie ihn immer betrachtet.
 

Seufzend versenkt er auch den letzten, der gesammelten Steine, im Wasser, ehe er seine Hände in seine Hosentaschen steckt. Sein Blick gleitet über das Meer vor ihm, während er die Kälter um sich herum gar nicht wahrnimmt. Ein kleines Lächeln legt sich auf seine Lippen. Wie gerne würde er Sakura einmal in einem seiner Hemden sehen. Bevor er sie kennen gelernt hat, dachte er wirklich nicht, dass er sich einmal für längere Zeit mit einer Frau beschäftigen würde ohne dabei direkt an Sex zu denken, aber Sakura. Bei ihr fallen ihm so viele andere Sachen ein über die sie reden könnten, die sie machen könnten. Bei ihr schenkt Sex auf einmal das unwichtigste der Welt zu sein. Wer hätte gedacht, dass er jemals so jemanden finden würde und dann hat er sie beinahe schon wieder verloren, noch bevor er sie gehabt hat. Dieser Kuss an Silvester könnte der einzige gewesen sein den sie beide je geteilt haben. Eine wundervolle Erinnerung, die sich in sein Gehirn gebrannt hat. Leise vernimmt er die Haustürglocke aus der Villa hinter ihm. Schweigend dreht er sich zu dieser um.
 


 

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»Wahre Liebe? Wo findet man die?« - »Die findest du an einem besonderen Ort, im Herzen eines Jungen der dich liebt.« Ihre Mutter lacht auf.

»Wie kann ich sie denn finden wenn sie im Herzen von dem Jungen ist?« - »Das spürst du, wenn du ihm begegnest.«

»Wo spüre ich das? Brauche ich dafür eine Wünschelrute?« - »Nein. Das spürst du im Herzen.«

»Ich spür nichts. Ist mein Herz kaputt?« - »Nein, du bist deiner wahren Liebe nur noch nicht begegnet, meine Süße.« Sanft lächelt die Frau ihrem jüngeren Ebenbild zu.
 

»Weißt du ich glaube das mit der wahren Liebe ist so. Schon von Geburt an werden zwei Seelen für einander bestimmt und diese zwei Seelen sind zwei Menschen, die für einander bestimmt sind, ohne dass sie es wissen. Jeder von ihnen hat eine Hälfte dieser ganz besonderen Liebe und irgendwann im Leben begegnen sie sich dann und sie wissen es, vielleicht lassen sie es nicht gleich zu oder begreifen es nicht vom ersten Moment an, aber wenn es dann soweit ist und sie sich gegenseitig die Liebe geschenkt haben, dann verbinden sich die beiden Hälften zu der einzig wahren Liebe.«
 

Tief atmet die junge Frau ein, ehe sie blinzelnd ihre Augen öffnet und, noch müde, die weiße Zimmerdecke über sich betrachtet. Seit Tagen hat sie nicht mehr so gut geschlafen. Ein leises, beinahe schon genüssliches Seufzen kommt über ihre Lippen. Es mag vielleicht verrückt klingen, nach nur zwei Monaten, aber sie weiß, dass Sasuke ihre wahre Liebe ist. Ein kleines Lächeln liegt auf ihren Lippen, als ihr dieser Gedanke durch den Kopf geht. Es ist wie ihre Mutter gesagt hat, sie weiß es, sie spürt es. Das plötzliche Läuten ihres Handys lässt, sie kurz zusammen zucken, ehe sie sich im Bett aufsetzt und nach dem Gerät greift, welches auf dem Nachttisch neben ihr liegt. Für einen Moment betrachtet sie argwöhnisch, die ihr unbekannte Nummer, ehe sie über den Touchscreen fährt und das Gespräch annimmt. „Ja?“, erkundet sie sich, ihre Stimme klingt noch total verschlafen. „Guten Tag, spreche ich mit Sakura Haruno? “, vernimmt sie sogleich eine Frauenstimme aus dem kleinen, handgroßen Gerät. Die Rosahaarige räuspert sich leise. „Ja?“, wiederholt sie dieses Mal mit kräftiger Stimme, ohne einen Hauch von Müdigkeit. „Hier spricht Tsunade Yondaime, vom Vortanzen, vor zwei Wochen, für das neue Ballettstück. Sie erinnern sich an mich? “, erklingt wieder die Stimme. Das Bild einer blonden Frau erscheint vor dem inneren Auge der Haruno. „Natürlich! Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, kommt es sogleich von ihr. Aufrecht und vor allem wach, sitzt sie im Bett und starrt die Wand vor sich an. „Sie würden es morgen sowieso auf den Aushängen ablesen können, aber ich wollte Ihnen persönlich mitteilen, dass wir Sie für die Hauptrolle des Stückes ausgewählt haben. Um ehrlich zu sein, wussten wir es bereits nachdem wir Ihren Tanz gesehen haben und nach Ihnen hat uns niemand mehr davon überzeugen können so geeignet für diese Rolle zu sein wie Sie. “, berichtet Tsunade ihr und bringt sogleich ihr Herz dazu schnell und laut zu schlagen. Sie hat es wirklich geschafft. Sie hat sich gegen die anderen Tänzer und Tänzerinnen durchgesetzt. „Wow. Das sind tolle Neuigkeiten. Vielen Dank. Ich fühle mich geehrt und freue mich total. Ich werde Sie nicht enttäuschen!“, bricht es erfreut und begeistert aus der Rosahaarigen heraus, dass sie sich kaum mehr in ihrem Redeschwall zu stoppen weiß. Sie vernimmt ein Lachen am anderen Ende der Leitung. „Das werden Sie gewiss nicht. Nun, denn, alles weitere, wie das erste Treffen, erfahren Sie per Mail. Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit.“, gibt die Blonde nochmals von sich. „Ich freue mich auch. Vielen Dank!“, lächelt die Blaugrünäugige. „Schönen Tag noch. “, verabschiedet sich Tsunade. „Ihnen auch!“, lächelt Sakura, ehe sie das übliche Tuten in der Leitung vernimmt. Das Gespräch ist beendet.
 

Oh mein Gott, sie hat es wirklich geschafft! Sie wird der Star des neuen Ballettstücks werden! Sie legt das Smartphone auf den Nachtschrank zurück, dazu bereit, sich im nächsten Moment zu erheben und auf der Matratze auf und ab zu hüpfen. Als sie das Gerät in seiner Hülle auf dem Nachtschrank ablegt, trifft es sie beinahe wie ein Blitzschlag, ihr Herz setzt einen Schlag aus. Warum hat sie ihr Handy bei sich? Und dieser Nachtschrank, stand die letzten Tage noch nicht in dem Zimmer, wo sie gefangen gehalten wurde. Rasch blickt sie sich um. Das ist definitiv nicht das Zimmer in dem sie die letzten Tage verbracht hat! Was ist nur passiert? Sie hatte doch fliehen können und ist die Straßen entlang gegangen, um in die belebten Stadtteile zu gelangen und einen Polizisten zu finden oder wen anderen der ihr helfen könnte. Aber nachdem sie eine Straße gekreuzt hat, ist alles schwarz, nur ein süßlicher Geruch hängt in ihrer Erinnerung fest. Nein! Verzweifelt krallt sie sich mit der Hand in das Kissen. Sie wurde eingefangen. Irgendjemand hat sie eingefangen, betäubt und weg gebracht.
 

Aber auch wenn sie wieder verschleppt wurde, hat sie dieses Mal irgendwie nicht dieses beklemmende Angstgefühl wie bei den Agents. Irgendetwas ist hier anders, zumal ihr Smartphone neben ihr liegt und sie so ohne Probleme um Hilfe rufen könnte. Was ist hier los? Wer hat sie dieses Mal? Und warum fürchtet sie sich nicht, warum versteckt sie sich nicht schon längst unter dem Bett? Ihr Blick richtet sich auf die Tür, die offen steht und in den Raum rein ragt. Vielleicht liegt es daran, dass sie nicht das Gefühl vermittelt bekommt gefangen zu sein. Sie wirft die Bettdecke zurück und legt den Blick auf ihre Beine frei. Warme Socken umhüllen ihre Füße und auch ihr Oberkörper wird von einem großen Männerpulli umhüllt, der sie wärmt. Wo ist sie nur? Schüchtern stellt sie die Füße auf dem Boden ab und erhebt sich aus dem Bett. Zögernd nähert sie sich der Tür und verlässt das Zimmer, auch wenn ihr das Angstgefühl fehlt, welches sie im Zimmer festhalten würde, ist sie dennoch vorsichtig, während sie das Gebäude erkundet, denn sie wurde definitiv in ein anderes Haus gebracht. Hell werden die Räume vom Tageslicht geflutet, auch wenn keine Sonne scheint. Unsicher folgt sie dem Flur entlang, vorbei an geschlossenen oder angelehnten Türen, bis sie schließlich durch eine Tür in ein helles Wohnzimmer geht. Leer liegt es da, wirkt ebenso unbewohnt wie das andere Haus in dem sie gefangen war, und doch freundlicher. Das Rauschen von Wasser macht sie auf die Balkontür aufmerksam, welche offen ist. Ungläubig nähert sie sich und blickt bereits durch die Fenster nach draußen auf die weite Schneefläche, welche in einen Strand übergeht und Wasser sich in Wellen den Strand hoch kämpft.
 

Kalte Luft schlägt ihr entgegen als sie das Gebäude verlässt und auf die Terrasse nach draußen tritt. Wo ist sie hier nur? Ihr Blick gleitet über das Wasser, sie kann nicht sagen ob es ein Meer oder ein weitläufiger See ist. Ihr Blick bleibt an einer Person hängen, welche in ein paar Metern Entfernung am Strand steht und eine Armbewegung macht, als würde sie etwas ins Wasser werfen. Vermutlich Steine. Schwarze, kurze Haare kennzeichnen die Person, gekleidet in ein weißes langärmliges Oberteil und eine dunkle Hose. Sakuras Herz setzt einen Schlag lang aus, ehe es doppelt so schnell wie zuvor weiter schlägt. Ihn würde sie überall erkennen. Ihre Knie werden weich. Er hat sie gefunden. Sie ist bei ihm, sie ist in Sicherheit. Sie ist wieder Zuhause. Deswegen fühlt sie sich nicht wie eine Gefangene. Das könnte sie bei ihm nie. Dazu würde er es nie kommen lassen. Wie von selbst setzen sich ihre Beine in Bewegung, machen langsam ein paar Schritte auf ihn zu. Ihre Schritte werden schneller und sie verlässt die Terrasse, folgt der Spur aus Fußabdrücken durch den Schnee. Tränen bahnen sich in ihre Augen. Sie ist wieder bei ihm. „Sasuke!“, ruft sie seinen Namen aus und macht so auf sich Aufmerksam. Sogleich wendet er sich überrascht zu ihr um, lässt die Arme sinken. Knapp vor ihm drückt sie sich vom Boden ab und fällt ihm um den Hals. Ihre Finger krallen sich in sein Hemd. Der Uchiha braucht einen Moment um zu realisieren, dass sie nicht mehr auf ihn zu gelaufen kommt, sondern schon längst in seinen Armen liegt. Endlich.
 

Ein Schluchzen kommt über ihre Lippen, während sich die Tränen aus ihren Augen stehlen und ihre Wangen hinab fließen. Dieser Ton zerreißt sein Herz. Sanft lehnt er seine Wange gegen ihren Kopf, bettet seine Hand auf ihrem Haar. Fest drückt er sie an sich. Nach zwei ganzen Wochen, ist sie endlich wieder bei ihm. Er könnte vor Glück einfach nur weinen, auch wenn er dies nie im Leben zulassen oder zugeben würde, sich stattdessen nur noch näher an sie drückt. Inmitten des kalten Winterwetters, fühlt er nur die Wärme, die von seinem Herz ausgeht, ihn wieder erfüllt, weil sie da ist. Er hat sie so sehr vermisst. Er senkt sein Gesicht in Richtung ihrer Schulter, drückt es in seinen Pullover, den er ihr vorhin übergezogen hat und versteckt es dort. Sie kann es noch immer nicht ganz glauben, obwohl sie hier nun in seinen Armen liegt, sich an ihn klammert. Er hat sie gefunden. Sie drückt ihre Augen gegen seine Schulter, lässt den weißen Stoff die Tränen aufsaugen. Sie kann gar nicht mehr aufhören vor Glück zu weinen, während er sie einfach nur festhält. „Ich habe dich so vermisst!“, schluchzt sie schließlich und versucht sich zu beruhigen, hebt ihre Gesicht von seiner Schulter und wischt sich die Tränen weg. Trocknet ihre Augen mit den Ärmeln des Pullovers, seines Pullovers.
 

Sanft aber bestimmt drückt er sie von sich, stellt sie in den nassen Sand vor sich. Sogleich drückt sich der nasse Stoff ihrer Socken wieder an ihre Füße und hinterlassen ein ungutes Gefühl, welches jedoch nicht gegen die Freude wieder bei ihm zu sein ankommt. Widerwillig lässt sie sich von ihm weg drücken, wird aber sogleich wieder gut gestimmt, als sie sein schönes, gleichmäßiges Gesicht sehen darf, welches von weichen, aber männlichen Zügen gezeichnet ist. „Geht es dir gut? Haben sie dir irgendetwas angetan? Bist du verletzt?“, fragt er sogleich und sein Blick gleitet ihren Körper hinab, hat er es doch nicht gewagt sie nach möglichen Verletzungen abzusuchen, während sie geschlafen hat. „Nein, alles in Ordnung.“, ein letztes Mal wischt sie sich über die Augen, ehe sie ihn wieder betrachtet. Seine Hände schließen sich schnell wieder um ihre Arme und ziehen sie zu sich. „Was machst du denn? Du kannst doch bei so einem Wetter nicht einfach in Socken hier draußen herumlaufen!“, gibt er gleichzeitig besorgt von sich. Nur zu gern lässt sie sich wieder an seine Brust ziehen. „Stell dich auf meine Füße.“, weist er sie weiter an, was sie auch ohne Widerworte macht. Er lächelt leicht als er ihr leichtes Gewicht auf seinen Füßen, durch seine Schuhe spürt, auf welchen sie nun wie ein Kind auf den Schuhen seines Vaters steht.
 

Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen, als sie sich wieder an seine Brust drückt, ihre Stirn in sein Hemd kuschelt. „Ich habe dich vermisst.“, murmelt sie ihm leise zu. Sein Herz droht bei diesen Worten sogleich einen Satz auszusetzen. „Wirklich?“, erkundet er sich ungläubig. „Natürlich, was denkst du denn?“, wirft sie schmunzelnd ein, ihre Finger krallen sich in das Hemd über seinem Rücken. Was denkt er nur von ihr, dass er glaubt dass sie ihn nicht vermisst hätte. Natürlich hätten die Angstgefühle überwiegen können, aber sie hätte ihn doch dennoch vermisst! Immerhin hat sie sich doch dauernd zu ihm getanzt und gespielt. Seine Hand ruht auf ihrem Rücken, während er auf das Meer hinausstarrt. Jetzt kommt das, wovor er sich, seit sie zurück ist fürchtet. Was ein Grund war, warum er gehofft hat dass sie noch länger schlafen würde, auch wenn das nicht gerade nett ist. „Ich dachte, dass du dich nach dieser Sache lieber von mir fernhalten willst, um dich selbst vor weiteren Aktionen in diese Richtung zu schützen.“, gesteht er ihr leise, wagt es nicht, sie dabei an sich zu drücken, oder gar seine Wange an ihren Kopf zu lehnen. Wenn sie sich jetzt umdreht und geht, wird er sie nicht aufhalten.
 

Sie schüttelt ihren Kopf, reibt ihre Stirn an seiner Brust. „Die ganze Zeit, die ich dort gefangen war, habe ich mich nur gefragt, wann ich dich endlich wiedersehen werde.“, berichtet sie ihm und drückt sich noch näher an ihn. Sein Herz macht bei dieser Aussage einen Hüpfer, durchbricht den regelmäßigen Takt, den es schlägt. „Was?“, entflieht es ihm erstaunt, „Du willst dich trotzdem noch mit mir treffen? Obwohl du nur wegen mir gefangen warst?“ Er kann es nicht glauben. Sie erstaunt ihn immer wieder. Er hatte felsenfest damit gerechnet, dass sie ihn nie wieder sehen will, vor allem weil sie nach den zwei Monaten, die sie sich nun kennen, bereits die Erfahrung machen hat müssen, was alles passieren kann. Dennoch lässt sie sich davon nicht einschüchtern und will bei ihm bleiben? Er kann das gar nicht glauben! Die Rosahaarige löst ihren Kopf von seiner Brust um ihn ansehen zu können, wenn sie die nächsten Worte äußert und ihn in seinen Gedanken aus der Bahn werfen wird. Denn sie weiß, welche Gedanken in seinem Kopf herum geistern, wenn er so etwas sagt. „Du hast doch gar keine Schuld daran! Du konntest nicht wissen, dass sie mich entführen würden um an dich heranzukommen und dich dazu zu bringen Dinge zu gestehen die du nicht getan hast!“, wirft sie nun ein, mit einer Überzeugung in der Stimme, dass man ihr gar nicht zutraut, sonst immer so schüchtern zu sein. Für den Moment hat sie ihre Schüchternheit in eine Kiste gesperrt, ihre Freude und die Erleichterung ihn wieder zu sehen, wieder bei ihm zu sein, treiben sie im Augenblick an, lassen sie mutig sein. Es fühlt sich an als könnte sie nichts aufhalten.
 

Der Uchiha seufzt auf und schlägt die Augen nieder. Sie ist zu gut für ihn. „Ich verdiene dich nicht. Du bist zu gut für mich. Ich verdiene dich wirklich ni-.“, murmelt er und wird im nächsten Moment schon daran gehindert, weiterhin solche Aussagen von sich zu geben. Sanft liegen ihre Lippen auf seinen, verschließen sie und lassen keinen weiteren Ton aus seinem Mund entrinnen. Sie hat es getan! Endlich hat sie es geschafft ihn von sich aus zu küssen. Ihr Herz schlägt schnell in ihrer Brust als sie ihr Lippen gegen seine drückt. So schnell wie sie ihn geküsst hat, löst sie sich auch wieder von ihm, so dass der Schwarzhaarige es noch gar nicht begreifen kann. Überrascht öffnet er die Augen und betrachtet sie. Eine verräterische Röte ziert ihre Wangen, als sie ihm schüchtern und sanft zu lächelt. „Sag nicht ständig so etwas, natürlich verdienst du mich. Schon allein, weil du mich auch in meinen unscheinbaren Momenten siehst.“, zart streicht sie mit ihrer Hand über seine Wange. Seine Hand schließt sich um ihre, an seiner Wange gebettete, an welche er sich kuschelt und mit dem Daumen über ihren Handrücken fährt. Schüchtern hat sie den Blick zu ihm gehoben, in ihren Augen liegt ein Ausdruck von Entschlossenheit, der ihn nicht an ihren Worten zweifeln lässt.
 

„Du willst wirklich an meiner Seite bleiben?“, erkundet er sich leise. Die Frage hat so einen Klang als ob er direkt von einer Hochzeit, einer Ewigkeiten sprechen würde, auch wenn er die Frage nicht so gemeint hat, sie ist die Einzige mit der er es sich vorstellen könnte, bis an den Rest ihrer Tage zusammen zu sitzen und Musik zu hören. Nur sie und keine andere. Für ihn gibt es keine andere. Das ist ihm nach den vergangen zwei Wochen nun mehr als klar. Die Rosahaarige lächelt ihm sanft zu. Ihr Daumen streicht über seine Wange. „Nirgendwo anders als an deiner Seite.“, haucht die Blaugrünäugige ihm schließlich zu. Und das für immer, fügt sie in Gedanken hinzu. Zum ersten Mal entdeckt sie auch auf seinen Lippen ein Lächeln, kein kleines, kaum sichtbares, sondern ein ehrliches, erfreutes Lächeln, bevor er die Arme um sie schlingt und sie wieder an sich drückt, seine Wange an ihre kuschelt. Ihre Arme legen sich um seinen Nacken, halten sich dort fest, da er sie mit Leichtigkeit wieder hoch gehoben hat und sie keinen Kontakt mehr zu dem Boden, unter sich, hat. Sanft aber fest drückt er sie an sich. Wer hätte gedacht, dass zwei Monate reichen würden um sein Single-Dasein, sein zufriedenes Single-Leben, zunichte zu machen und ihn von einer Person abhängig zu machen. Er will nie wieder ohne sie sein.
 

Glücklich kuschelt sich die Haruno an ihn. Dass ihre Socken sich bereits anfühlen, als wären sie an ihren Füßen gefroren, spürt sie kaum und es interessiert sie auch nicht. Sie nimmt die Kälte nicht wahr und auch ihr Wissen darum, so wie die leise Stimme die ihr sagt dass sie noch krank wird, wenn sie nicht gleich wieder ins warme Haus kommt, verdrängt sie ganz weit nach hinten, jetzt zählt nur Sasuke. Sein Duft dringt in ihre Nase und verbreitet dieses wohlige Gefühl. Endlich ist sie wieder Zuhause. In ihrem Kopf erstellt sich direkt ein Plan mit den Tätigkeiten für die kommenden Tage: In Sasukes Arme liegen. Wie konnte sie bisher ohne ihn leben? Er ist so wichtig wie Ballett und Klavierspielen, nein, er ist wichtiger als das.
 

„Ich weiß es klingt nach nur zwei Monaten verrückt, aber…“, murmelt sie ihm leise zu. Vorsichtig drückt sie sich von ihm, bringt etwas Abstand zwischen sie und blickt ihm sogleich wieder in seine dunklen Augen, welche er fragend auf sie gerichtet hat. Mit einem sanften Lächeln mustert sie sein Gesicht für einen langen Augenblick. Ihr Kopf legt sich leicht schief. Unbemerkt, atmet sie tief durch, sammelt ihren Mut zusammen. „Ich liebe dich.“, haucht sie ihm zu, hofft das er sie nicht gleichloslassen und zu Boden fallen lassen wird. Sein Herz bleibt für einen Moment stehen. Er kann sein Blut in seinen Ohren rauschen hören, ehe es von dem schnellen regelmäßigen Schlägen des Herzens immer wieder unterbrochen wird. Ihre Worte hallen in seinen Ohren wieder. Sein Hals trocknet aus, ihm fehlen die Worte, auch wenn er weiß dass er ihr nun ebenso seine Gefühle gestehen sollte. Nur sind Worte gar nicht so seine Art. Ein liebevolles Lächeln legt sich auf seine Lippen. Schüchtern blickt die Rosahaarige zu ihm auf, ihr Herz schlägt noch laut in ihrer Brust, dass er es eigentlich hören müsste. Sanft drückt er ihren Oberkörper wieder zu seinem, mit einem Arm fängt er ihre Beine ein, hält ihren Oberkörper trotzdem nah genug an seinen, nur wenige Zentimeter trennen sie. Ja, er ist ihre wahre Liebe und auch wenn es verrückt wäre, würde er sie jetzt auf der Stelle fragen, ob sie ihn heiraten will, würde sie ihm ohne groß zu überlegen Antworten. Sanft bettet er seine Lippen an ihre und versucht seinen Gefühlen so Ausdruck zu verleihen. Lächelnd erwidert Sakura den Kuss. Ja.

Epilog

Ein leises Brummen ist von ihr zu hören, als sie sich vom Rücken auf die rechte Seite dreht und ihren Kopf in das weiche Kissen kuschelt. Sanft streicht die Hand über ihren Bauch ein Stückchen nach oben und schiebt sie zurück, drückt sie zärtlich gegen die männliche Brust, die sich sogleich an ihren Rücken schmiegt. Ein Lächeln liegt auf den Lippen des Mannes, als er sie betrachtet, jeden Zentimeter von ihr mustert, vom Haaransatz bis zur Decke die sie ab ihrem Bauch zudeckt. Zärtlich streicht er mit seinem Daumen über ihre Bauchdecke. Ihre Gesichtszüge sind ganz entspannt, die Lippen leicht geöffnet. Sein Herz klopft laut und schnell in seiner Brust wenn er sie so sieht, in seinem Hemd. Ihrer Schüchternheit wegen hat sie sich letzte Nacht noch sein Hemd und ihre Unterhose wieder angezogen bevor sie eingeschlafen ist. Es wäre ihr Unangenehm gewesen nackt neben ihm zu legen, und damit sie sich nicht unbehaglich fühlt, hat auch er sich seine Boxershorts wieder angezogen. Er ist sich sicher, dass es noch ein paar Wochen dauern wird, bis ihr das nicht mehr unangenehm ist. Ihn stört es nicht, er tut es gerne für sie. Genauso gerne wie er sie beim Schlafen beobachtet. Ist sie am Tag ein Engel, ist sie nachts wenn sie schläft erst recht einer. Und er darf diesen Engel als seine Freundin bezeichnen, die er nie wieder hergeben wird.
 

Einen tiefen Atemzug nehmend dreht sich die Rosahaarige wieder auf den Rücken, stößt die gesammelte Luft mit einem leisen Seufzen wieder aus und öffnet blinzelnd die Augen. Müde reibt sie sich mit ihrer linken Hand über ihr linkes Auge, während sie ihn fixiert. „Oh nein.“, lacht sie leise. „Du beobachtest mich doch nicht etwa beim Schlafen?“, murmelt sie beschämt und hält sich ihre Hand vor ihre Augen. Ein sanftes Lächeln zaubert sich auf die Lippen des Uchihas, während er sich leicht vor beugt. Er schlüpft unter ihrem linken Arm hindurch und rollt sich so ein Stückchen über sie. „Doch.“, haucht er ihr leise zu. Sie löst sogleich ihre Hand von ihren Augenbrauen, an welcher sie lehnt, um ihn mit ihren blaugrünen Augen zu fixieren. Seine Antwort lässt sie direkt erröten. „Du bist so süß.“, murmelt er ihr zu, als er nur noch Millimeter von ihren Lippen entfernt ist. Verlegen schlägt sie die Augenlider nieder. Seine Lippen legen sich sanft auf ihre, üben leichten Druck auf diese aus. Schüchtern erwidert die Haruno den Kuss und bettet ihre Hand an seiner Wange. „Guten Morgen.“, flüstert er ihr leise zu, nachdem er den Kuss wieder gelöst hat. „Hey.“, lächelt sie ihm sanft zu und streicht mit dem Daumen über seine Wange. Auch ihm zaubert es ein Lächeln auf die Lippen und bettet seinerseits seine Hand an ihrer Wange, streicht über diese. Zärtlich fahren seine Finger von ihrer Stirn zu ihrem Kinn und streichen ihr schließlich eine Strähne aus dem Gesicht. Eine leichte Röte ziert ihre Wange, als sie erneut ihren Daumen über seine Wange und dann weiter in seine Haare fahren lässt. Ihre Fingerspitzen üben leichten Druck auf seine Kopfhaut aus, als sie ihre Hand mit kreisenden Bewegungen zu seinem Hinterkopf führt. Genüsslich schließt Sasuke für einen Moment seine Augen, und löst seine Hand von ihrer Wange um sie wieder neben ihr in die Matratze zu stützen.
 

Laut schlägt ihr Herz in ihrer Brust, während sie ihre Hand wieder an seiner Wange bettet und er sich sogleich in die kuschelt. Es wirkt noch immer wie ein Traum für sie. Hier mit ihm zu liegen, in seinem Hemd und dem Wissen das er sie begehrt. Ihre Wangen nehmen einen dunkleren Rot-Ton an. Wie sehr er sie begehrt hat er ihr letzte Nacht gezeigt und es war anders als sie sich es hätte vorstellen können. Sie wusste ja schon, dass er sehr sanft und zärtlich sein kann. Langsam öffnet er die Augen wieder und blickt in ihre hinab. Das blau seines Hemdes lässt ihre Augen ebenso blau strahlen. Ein liebevolles Lächeln legt sich auf seine Lippen. Ein Lächeln das niemand außer ihr zu Gesicht bekommt, welches nur für sie allein bestimmt ist. Sanft streicht Sakura über seine Wange, als er seinen Kopf wieder zu ihrem hinab senkt, seine Lippen sachte an ihren bettet und ihr einen süßen Kuss stiehlt. Sogleich erwidert die Haruno den kurzen Kuss, ehe sich seine Lippen schon wieder von ihren Lösen und sie sein Lächeln spüren kann. Erneut betten sich seine Lippen an ihre, verweilen dort für einen Moment, ehe sie sich in Bewegung setzen und ihre Lippen sanft bearbeiten und zärtlich liebkosen. Kleine Küsse darauf hauchen und sanft an ihren Lippen knabbert. Ein Lächeln zaubert sich auf die Lippen der Rosahaarigen, während sie die Zärtlichkeiten erwidert und mit ihrer Hand an seinen Hals fährt, sie dort ruhen lässt.
 

Seine Lippen öffnen sich ein Stück und seine Zunge leckt über ihre Lippen, fährt die Kontur nach und bittet so um Einlass. Noch immer etwas schüchtern geht sie auf die liebliche Forderung ein und öffnet auch ihre Lippen, lässt ihn gewähren. Seine Zunge sucht sogleich ihre und fordert sie zu einem Spiel auf, worauf sie zu Beginn noch etwas zögerlich eingeht, aber nach wenigen Sekunden immer mehr ihre Scheu verliert und sich darauf einlässt. Ihre Hand wandert in den Nacken und auch ihr anderer Arm schlingt sich um seinen Nacken, während sich seine rechte Hand unter ihren Rücken schiebt und sanft über diesen streicht.
 

Mit einer fließenden Bewegung dreht er sie beide, was sie nicht erwartet hat und für einen Moment den Kuss unterbricht. Überrascht blickt sie auf ihn hinab, richtet sich aber schließlich etwas auf und setzt sich auf seinen Bauch. Seine Hände legen sich sogleich an ihren Hintern und ihre Oberschenkel, streichen sanft über diese, während er mit einem Lächeln auf den Lippen aus den Kissen zu ihr aufblickt. Ein schüchternes Lächeln legt sich auch auf ihre Züge. Seine Hand hebt sich zu ihrem Kopf und streicht ihr eine Strähne hinters Ohr, bettet die Hand an ihrem Kopf und zieht diesen vorsichtig wieder zu sich hinab. Sogleich fängt er ihre Lippen wieder in einen leidenschaftlichen Kuss ein. Vorsichtig stützt sie sich mit ihren Händen über seinem Zwerchfell ab und lehnt sich mehr in den Kuss hinein. Die Hand des Schwarzhaarigen streicht über ihren Körper wieder zu ihrem Hintern hinab, während er stumm nach immer mehr fordert. Lang genug hat er darauf verzichten müssen oder es sich viel mehr selber verwehrt, aber dies lässt sie nun nicht mehr zu, und dafür ist er ihr äußerst dankbar. Leicht lächelnd löst sich die Blaugrünäugige schließlich etwas atemlos von dem Mann und richtet sich wieder zu ihrer vollen Größe auf. Sieht mit sanftem Blick von oben auf ihn hinab. „Lass uns frühstücken.“, murmelt sie ihm leise zu und fährt mit ihrer Hand über seinen flachen Bauch, zu seiner Brust.
 

Er brummt kurz und schließt für einen Moment die Augen, drückt seinen Kopf zurück in die Kissen. Lächelnd wendet die Rosahaarigen den Blick kurz in dem Raum herum, auf dem Boden liegen die Kleidungsstücke des Vortages verstreut, zeugen von der Leidenschaft mit der sie aus dem Bett geworfen wurden, weil sie im Weg waren. Seine Hand streicht ihren Oberschenkel hinab und zieht so ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Okay.“, stimmt er ihr leise zu. Seine dunkelblauen Augen betrachten sie dabei sanft. Leicht lächelt Sakura und beugt sich noch einmal kurz vor und haucht ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen ehe sie sich von seinem Bauch erhebt. Schweigen beobachtet der Uchiha sie dabei wie sie sich vorsichtig von ihm entfernt und auf die Bettkante zu krabbelt, an welche sie sich setzt und die Arme für einen Moment in die Höhe reckt und ihren Körper streckt. Ihre Füße stellt sie zögernd auf den Boden ab, um zu testen ob dieser kalt ist und sie Socken braucht, um nicht gleich wieder kalte Füße zu haben. Aber die Bodenheizung sorgt dafür dass der Boden schön warm ist und auch die Luft in den Räumen eine angenehme Temperatur hat, dass sie nicht wie bei sich zuhause direkt in eine Hose schlüpft. Sie drückt sich vom Bett ab und erhebt sich, macht ein paar Schritte nach vor, ehe sie sich umdreht und ihren Blick auf den Schwarzhaarigen richtet, welcher noch immer in die Kissen gekuschelt im Bett liegt. Den einen Arm angewinkelt, hat er seinen Kopf darauf gebettet und seinen Blick auf sie gerichtet. Ein Lächeln liegt auf seinen Lippen während er jede ihrer Bewegungen beobachtet. Ein schüchternes Lächeln liegt auf ihren Lippen, ihre Finger legen sich an ihre Unterlippe, ihre rosa Haarpracht ergießt sich über ihre Schulter, auch wenn sie ein wenig zerzaust wirken und sein Hemd ist ihr definitiv zu groß, lässt sie vergleichsweise klein wirken. Sie sieht einfach umwerfend aus. Am liebsten würde er sie packen und wieder zu sich ins Bett ziehen, aber er ist von ihrem Anblick im Moment zu sehr gefesselt, als dass er sich irgendwie bewegen könnte.
 

Dieses umwerfende, schüchterne Lächeln auf den Lippen dreht sie sich wieder um und tapst aus dem Schlafzimmer. Einen Moment lang macht sie sich im Bad frisch, ehe sie sich die Stiegen nach unten begibt in die, aus Marmor bestehende, Küche. Ihr Blick schweift für einen Moment durch den Raum, bleibt an dem Flügel vor dem Fenster hängen, auf welchem sie Sasuke bereits wieder vorgespielt hat, sie liebt es für ihn zu spielen. Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen, sogleich wandert ihr Blick weiter durch die Fenster und richtet sich auf die Umgebung draußen, während sie sich an die Theke stellt. Eine dicke, weiße Schneedecke umgibt das Haus, welches fernab jeglicher Zivilisation liegt. Sie sind wirklich hier, irgendwo alleine in einer eingeschneiten Berghütte. Bevor sie ihr Vortanzen hatte und entführt wurde, hatte er sie noch gefragt ob sie wegfahren wollen und nun sind sie hier. Knappe zwei Wochen nachdem sie befreit wurde. Auf den Straßen ist sie manchmal noch ein wenig paranoid, abgesehen davon, dass sie seitdem nicht mehr alleine das Haus verlassen hat und immer in Begleitung unterwegs ist, aber sonst kommt sie eigentlich damit klar, versucht es zu verdrängen und sich viel mehr auf das andere zu konzentrieren. Wie zum Beispiel bei Sasuke zu sein, seine Freundin zu sein und sich für ihre baldige Hauptrolle vorzubereiten. Bald wird das Training für dieses Stück anfangen, wo sie die Hauptdarstellerin sein wird und sich ihr Traum endlich erfüllen wird. Ein Lächeln liegt auf ihren Lippen. Beides ist für sie noch immer irgendwie unvorstellbar, vor allem das ein Mann wie Sasuke, der alle haben kann, Models, Sängerinnen, sie will eine kleine, schüchterne Balletttänzerin.
 

Erschrocken zuckt sie zusammen, als Hände ihre Seiten streifen und sich Arme um ihren Bauch legen, sie gegen die männliche Brust des Uchihas drücken. Verlegen lächelt sie und senkt den Blick auf die Theke vor sich. Sie ist noch recht schreckhaft, selbst hier, wo es nur Sasuke sein kann, denn sonst ist niemand in diesem Haus. Sein Atem streift ihren Hals, auf welchen er mit einem Lächeln einen Kuss haucht, wo sie eine feine Gänsehaut ziert, wegen dem kurzen Schreck-Moment den er zu verantworten hat. „Ich wollte dich nicht erschrecken.“, murmelt er ihr entschuldigend zu, während er mit seiner Nase durch ihre Haare hindurch von ihrem Hals zu ihrer Wange hinauf streicht. „Ist schon okay.“, Sakura lächelt leicht und hebt ihren Kopf wieder an, dreht ihn leicht zu Sasuke, welcher ihr direkt einen Kuss auf die Wange haucht. „Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, um zu fragen ob wir zusammen ziehen wollen?“, erkundet er sich murmelnd und verteilt wieder zarte Küsse in ihrem Nacken. Er kann es sich schon vorstellen, ihre Präsenz in den Räumen zu spüren, die kleinen Details, die die Wohnung heimeliger machen und dann das Klavier im Wohnzimmer. Er wird alles Mögliche dafür tun, das Klavier aus der Bibliothek zu bekommen, auf dem sie gespielt hat, als sie sich kennen gelernt haben. Er will kein anderes als dieses. Sanft küsst er erneut ihren Nacken.
 

Leise lacht Sakura auf und lehnt den Kopf an seine linke Schulter, schafft ihm so Platz an ihrer rechten Halsseite, um diese zu liebkosen. „Darüber können wir in ein paar Monaten noch einmal reden.“, mit ihren Hände streicht sie sanft über seine Arme, welche sie fest umschlungen haben und den Eindruck erwecken, als würde er sie nie wieder los lassen. Jedenfalls hofft sie, dass er es niemals tun wird. Für immer an ihrer Seite bleibt und nie wieder hergeben wird.
 

Kurz brummt der Dunkelblauäugige und knabbert an ihrem Ohr, küsst sich langsam ihr Kiefer entlang. „Und wann wäre der Zeitpunkt dich zu fragen, ob du meine Frau werden willst?“, fragt er leise weiter und fängt ihre Hand unter seiner ein, kreuzt sogleich die Finger mit ihren. Ihr Herz schlägt bei der Frage sogleich laut in ihrer Brust. Sie hebt den Kopf von seiner Schulter und dreht sich etwas mehr zu ihm um. Leicht lächelt der Schwarzhaarige und küsst sanft ihre Wange, stupst mit seiner Nase seitlich gegen ihre. Sie beißt sich leicht auf die Unterlippe und dreht sich in seinen Armen. Ihre Hände legen sich an seine Wangen und sie betrachtet ihn einen Moment lang, um zu sehen ob er es wirklich ernst meint. Das Herz des Uchihas klopft derweil laut in seiner Brust, wartet auf ihre Antwort. Ein sanftes Lächeln legt sich auf ihre Lippen, ihre Finger streichen über seine Wangen. „Damit solltest du noch ein bisschen warten, zumindest bis du meinen Vater kennen gelernt hast.“, haucht sie ihm leise zu. Ein Lächeln legt sich auf die Lippen des Dunkelblauäugigen, während sein Herz aufgeregt klopft. Sie hat nicht ‚Nein‘ gesagt und steht noch vor ihm, obwohl er es bereits nach den zwei Monaten, die sie sich kennen, in Erwägung zieht. So manch eine Frau wäre getürmt, aber sie steht noch hier. Sanft drückt er sie noch näher an sich und überbrückt den kleinen Abstand zwischen ihnen, küsst sie zärtlich, was sie sogleich erwidert. Seine Hände setzen sich in Bewegung und wandern ihre Taille hinab über ihren Hintern, was sie leicht erröten lässt, zu ihren Oberschenkeln, an welche er sie bettet und sie hochhebt, auf die Theke hinter ihr schiebt und dort absetzt, wodurch sie mit ihrem Kopf fast mit ihm gleichauf ist.
 

Seine Lippen lösen sich von ihren und er geht auf Abstand. Leicht rot um die Nase öffnet sie ihre Augen und blickt ihm entgegen. Sanft betrachten seine dunkelblauen Augen sie, gleichzeitig liegt ein Hauch Ernsthaftigkeit in ihnen. Seine Hand streicht ihr eine Strähne hinters Ohr und legt sich anschließend gleich an ihrem Haaransatz im Nacken ab. „Ich liebe dich.“, raunt er ihr kurz zu und noch bevor sie etwas darauf erwidern kann, zieht er sie an sich, in einen weiteren Kuss. Einen liebevollen Kuss, den er nach einem Moment vertieft und mit seiner Zunge um Einlass bittet. Ihre Hände finden sich an seiner Taille ein, legen sich sanft dort an seine nackte Haut, während sie ihm den Einlass gewährt und ihn schüchtern mit ihrer Zunge begrüßt. Seine Arme schlingen sich wieder um ihre Taille und drücken sie vor gegen seine Brust, während sich ihre Arme in seinen Nacken legen. Verlangend drückt er sie an sich und ersetzt den Kuss durch einen neuen, ebenso verlangenden. Es ist ihr gerade egal ob sie wie zwei frisch verliebte Teenager wirken, die alles noch durch die rosarote Brille sehen. Denn im Grunde genommen ist es bei ihnen doch nicht anders, sie sind frisch verliebt und sehen alles durch diese sagenumwobene Brille und das will sie auch so lange wie möglich beibehalten. Das Leben ist einfacher, wenn man sich nicht dauernd um alles Gedanken machen muss.
 

Sasuke löst schließlich den Kuss und wendet sich ihrem Hals zu übersät diesen mit zarten Küssen und Liebkosungen. Er kann ein leises Kichern von ihr hören. „Sasuke, ich wollte eigentlich frühstücken.“, murmelt sie ihm leise zu. Zustimmend brummt er und küsst ihr Kiefer. „Ich meinte ein richtiges Frühstück.“, fügt sie schließlich hinzu und kichert wieder als seine Nase über ihren Hals streicht. Er löst sich von diesem und blickt in ihr Gesicht, seine Hand bettet sich an ihrer Wange. Schüchtern lächelt sie ihm zu. „Ich weiß.“, haucht er ihr leise entgegen, ehe er sie wieder in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo und Herzlich Willkommen zu meiner neuen FF!

Vorab möchte ich nicht allzuviel verraten, weswegen alles erst nach und nach dazukommen wird, sowie die Berufe und ähnliches bei den Charakterbeschreibungen.
Ich versuche möglichst regelmäßig einmal pro Woche ein Kapitel hochzuladen, aber versprechen kann ich nichts, da ich sehr viel auf der Universität bin. Aber ich werde mir Mühe geben. Vorallem da ich für ein Kapitel schon einen bestimmten Tag geplant habe!

Diese FF wird genau in den Monaten Dezember und Januar spielen. Also stellt euch schon auf kaltes Wetter in der Geschichte ein! ;)

Ja, die die meine FF Bonnie & Clyde lesen, brauchen keine Angst zu haben, dort geht es natürlich auch weiter. Gleichzeitig habt ihr mich erwischt, ja ich schreib hin und wieder nebnbei etwas anderes. 0:)
Das ihr immer etwas zu lesen habt.
Parallel hierzu wird noch eine FF laufen, als für die nächsten Wochen 3.

OKay. Dann hier erstmal genug von mir.
Ich hoffe das der Anfang vielen gefällt!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute :)

Das Klavierstück das Sakura spielt ist dieses hier.
Natürlich gibt es davon auch eine länger Version.

Freut mich das viele von euch hier her gefunden haben und das Interesse an dieser FF schon sehr groß ist!
Danke auch für eure lieben Kommentare zum Prolog!
Nach wie vor arbeite ich noch an dem ganzen "Auftreten" was noch etwas dauern könnte, da zur Zeit Kapitel schreiben etwas im Vordergrund steht. Aber ich hoffe das ich bald schöne Bilder finde die passen!

Ansonsten ja. Ich war noch nie in New York City oder der hier erwähnten und beschriebenen Bibliothek, also das hier nicht so genau nehmen, so stelle ich es mir einfach vor! ;)
Ja, wer kann jetzt schon genau erraten welche Berufe die beiden jeweils ausführen? Ich habe immer weider so kleine Hinweise reingestreut, zumindest versucht (ob die wirklcih so klein waren)?

Und ja: Sakura hat Blaugrüne Augen, ich weiß weicht ein bisschen von Original ab, aber ich stehe einfach total auf blaue Augen und wenn ich sie mit grünen Augen schreibe zieh ich ihr immer grün an und so kann ich jetzt auch zu blau greifen, was ziemlich oft passiert, da ich grün nicht unbedingt als Farbe für Kleidung mag.

Gut, genug von meinem Blabla.
Kapitelnamen werden noch folgen (oder auch nicht).
Wenn Sakura irgendein Stück spielt werde ich dieses wie oben immer angeben!

Bis zum nächsten Mal!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen! :)

Freut mich dass ihr weiterhin an dieser Story dran bleibt und auch liebe Kommentare hinterlässt! Vielen Dank hierfür.

Die Melodie, die sie dieses Mal spielt, ist diese hier
Wie ihr vielelicht merkt ist Musik vor allem Klaviermusik bei dieser Geschichte sehr wichtig, vor allem für mich beim Schreiben, aber auch für Sakura.

Ja, das letzte Mal habe ich euch raten lassen was die beiden Arbeiten und hier ist die Auflösung, zumindest zum Teil.
Sie ist Balletttänzerin und er Geschäftsmann, aber was für ein Geschäftsmann? ;)
Sollte nicht schwer zu erraten sein. 0:)

Ja, ab jetzt muss ich mich wieder ordentlich ranhalten um die Kapitel rechtszeitig fertig zu stellen!
Drückt mir die Daumen!

Bis zum nächsten Mal. ;)

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute :)

Ich weiß es ist schon spät, aber ich bin erst jetzt fertig geworden mit dem neuen Kapitel. Dafür ist es mal wieder viel zu lang geworden, aber aufteilen wollte ich es nicht. Fehler im Kapitel sind möglich, ich wollte er nur schnell raufladen, werde es aber in den kommenden Tagen nochmals Kontroll lesen um gravierende Fehler auszubessern!

Wie fandet ihr das erste Spontandate der beiden?
Passt es, zu viel, zu wenig?
Worüber sollen die beiden so reden?
Ich hoffe jedenfalls es hat euch gefallen und dass ich die zwei nicht zu OOC beschreibe, ich gebe mir zumidnest MÜhe Sasuke nicht dauernd Lächeln zu lassen!

Gut, dann freue ich mich auf eure Meinungen.
Im übrigen überlege ich noch immer ob ich die Kapiteln so lassen oder ihnen eher Namen verpassen sollte, was findet ihr? Habt ihr Ideen für Titel? Ich weiß es fehlen auch noch Charakterbeschreibungen, ich halte mich ran!

Schönen Abend noch.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute

Ich weiß es ist spät. Haha.
Uni, viel zu tun, blabla, interessiert euch im Grunde doch eh nicht ;)

Das Ave MAria dem sie lauschen :)

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst ein Kommentarchen da!

Bis demnächst.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute :)

Sorry ich hatte echt viel für die Uni zu tun und kaum Zeit für das Kapitel [und kennt ihr Jungs (diese verwirrenden Kerle, die wir gut finden und von denen wir nie wissen was sie von einem wollen?)], deswegen ist es auch relativ kurz geworden. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.

Ja. Es ist spät, deswegen halte ich es heute auch kurz.
Freu mich auf euer Feedback.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :)

Wie hat es euch gefallen? Jetzt weiß Sakura also das Sasuke der Mafia angehört, sogar einer der Anführer ist udn es hat sie ziemlich geschockt. Auch wenn sie sich im Krankenhaus dann keine Gedanken darüber gemacht hat, keine Sorge, das passiert im nächsten Kapitel. Soviel sei jetzt schon verraten!
Und wie fandet ihr Sasuke mit seiner Sorge? Zu sehr OOC?

Sagt mir eure Meinung, ich freue mich schon sie zu erfahren!
Bis demnächst.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :)

Da ist es. Das neue Kapitel. Wie gefällt es euch?
Mal etwas ohne direktem SasuSaku-Kontakt, sondern einfach nur mal sehr viele Gedanken und ein paar Gastauftritte von Itachi und Sakuras Vater.

Ja, das war es auch wieder für heute.
Das nächste Mal gibt es wieder etwas mehr SasuSaku :)
Aber so sieht man mal etwas mehr, wie sie übereinander denken, nach relativ kurzer Zeit.

Bis zum nächsten Mal!

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Hey :)

Bis eben noch an diesem Kapitel gefeilt! Wie gefällt es euch?
Wie findet ihr Sakuras Einstellung und Reaktion auf das Thema Mafia. Und wer von euch hätte diese Hintergrundgeschichte erwartet?
Obwohl ich um ehrlich zu sein im Prolog eine klitzekleine Anspielung eingebaut habe. :)

Und wer würde jetzt am Ende nicht gerne mit ihr tauschen wollen?

Sagt mir auf jedenfall wie es euch gefallen hat! ♥
Bis zum nächsten Mal.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :)

Zu aller erst: Danke für die vielen Kommentare beim letzten Kapitel!
Wirklich ihr bereitet mir mit so vielen Kommentaren wirklich eine Freude. Dass so viele von euch, die Geschichte so gut finden, dass es euch wichtig ist einen Kommentar zu hinterlassen! :) Dankeschön.

Wie fandet ihr dieses Kapitel? War es ebenso gut, wie das vorherige?
Auch Naruto ist mal wieder aufgetaucht und auch Hinata war "Live" dabei und nicht nur ein Gesprächsthema.
Ich möchte aber vorweg direkt sagen, andere Pärchen werden nur angeschnitten, wie hier das kennen lernen von Naruto und Hinata, näher behandeln werde ich sie nicht, nur vielleicht hin und wieder werden sie auftauchen.

Was hat euch am besten gefallen? Was gar nicht? Sagt es mir in einem Kommentar! :)

Ja, im nächsten Kapitel, wird dieses sagenumwobene Weihnachten sein und es ist geplant das es zu Weihnachten kommt ;)

Ich hoffe man liest sich demnächst wieder.
Hab bis zum nächsten mal eine wunderschöne Weihnachtszeit!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hohoho! Frohe Weihnachten :)

Das ist mein kleines Geschenk für euch!
Eigentlich sollte es wirklcih schon am 24. fertig sein und raufgeladen werden, aber mit kam Weihanchten dazwischen (haha >.<) aber jetzt ist es fertig und es ist ja noch (Weih)Nacht!;)

So, ja, wie fandet ihr es? :)
Für alle interessierten, habe ich hier den Link zum Kleid, welches sie in Hellblau trägt:
http://www.jenjenhouse.com/de/Trompete-Meerjungfrau-Linie-U-Ausschnitt-Sweep-Pinsel-Zug-Jersey-Abend​kleid-Mit-Rueschen-017071552-g71552

Und das Lied, kam zwar shcon einmal in einem vorherigen Kapitel vor aber, ich stell es euch hier noch einmal zur Verfügung.
Und wer etwas süßes will, hier ist der Welpe vom Schluss.

So, dann noch einmal schöne Weihnachten. Und das neue Kapitel sollte dann zu Silvester kommen!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute :)

So das war das letzte Kapitel.
Fü dieses Jahr :D

Ich weiß ihr habt Silvester erwartet, aber ich kann die Tage nicht an meine Planung anpassen und so müsst ihr euch mit dem Silvesterkapitel noch bis nächste Woche gedulden, aber ich hoffe, dass hier ist zumindest ein kleiner Trost. Natürlich hätte ich das auch auslassen können, aber dieses Spaziergeh-Date mit Hund war schon von Anfang an geplant. :)

Also nächste Woche kommt dann Silvester. Ich hoffe dass ich es schaffen werde! :)
Muss ja erst alles zusammen suchen und mir aus denken was wann wo passiert ;)
Leider muss ich jetzt auch wieder zum Lernen anfangen, Uni-Prüfungen stehen an, aber ich versuche mich ranzuhalten.

An dieser Stelle auch einmal ein Danke für eure vielen Kommentare, die in letzter Zeit auch teilweise sehr lang geworden sind ♥
Es ist auch lustig zu beobachten wie die Zahl der Favos und Kommentare beinahe konstant ansteigen und immer im gleichen Verhältnis bleiben. Auch hierfür vielen Dank! Ich hoffe dass ich euch nicht enttäuschen werde!

Gut, dann wünsche ich euch hiermit trotzdem einen guten Rutsch ins Neue Jahr und soweit ich weiß, soll eine Kaltfront kommen und chnee bringen, also rutscht bitte nicht aus! ;)
Viel Spaß, Glück, Liebe, Gesundheit und Freude im Neuen Jahr!!

Na dann, bis ins Neue Jahr! ;)

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :)

Das war es wieder für heute.
Hat es euch gefallen?
Ja, da war er also, der erste Kuss und für die nächste Zeit auch der einzige. Immerhin muss er sich die ja erst verdienen! ;D

Nun ja. Meine Weihnachtsferien sind mit heute vorbei, die Uni wartet.
All den anderen die jetzt auch wieder Schule und Uni haben, wünsche ich einen Schänen Start, dem Rest einfach mal eine schöne Woche ;)

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute :)

Schön das ihr euch wieder die Zeit genommen habt um das Kapitel zu lesen.
Zu meiner eigenen Überraschung ist es doch recht lang geworden, obwohl ich das eigentlich nicht geplant hatte, aber ja, egal, ihr freut euch doch so oder so immer über lange Kapitel :)

An diesem Punkt auch einmal ein fettes Dankeschön an all die lieben Kommentarschreiber, die mir sooft sagen, wie toll diese Geschichte ist. Das freut mich wirklich sehr! Danke, dafür :)

Ja, dadurch das jetzt Lernphase ist komme ich nur Abends zu schreiben für ein zwei Stunden, ich hoffe man merkt es nicht an der "Qualität" da man es an der Länge sicherlich nicht bemerkt ;)

Okay, ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn es keinen weitern Kuss gegeben hat, auf den müsst ihr bis zum vorletzten Kapitel warten! ;)
Sie lassen es ja immerhin langsam angehen!

Bis zum nächsten Mal.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)

Lange ist es her! Fast drei Wochen. Tut mir Leid.
Aber leider haben manchmal andere Dinge Vorrang, wie zum Beispiel jetzt meine Prüfungen in der Uni. Und so mussten die Stunden die ich normalerweise zum Schreiben "reserviert" habe, zum Lernen her halten.

Aber jetzt bin ich wieder da und es geht auch gleich dramatisch(?) weiter.
Denjenigen von euch die Bonnie & Clyde oder The Clumsy & The Lonely gelesen haben, wird auffallen, dass ich in letzter Zeit bei meinen Geschichten gerne auf Entführungen zurück greife. Aber bei einer Mafia-Geschichte ist eine Entführung nicht das abwegigste ;)

Okay. Irgendwelche Spekulationen wer Sakura entführt hat? :)
Ich glaube nicht dass ihr es erraten werdet 0:)

Okay. Dann hoffe ich aus meinem kleinen Motivationstief (verursacht durch viel lernen) entkommen kann und euch nächste Woche das neue Kapitel liefern kann.

Bis dahin. Eine schöne Woche. :)

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Hey :)

Da hätten wir also die Auflösung: Die Entführer sind die FBI-Agents, welche sie schon einmal angesprochen haben.
Nicht Karin (die hatte ich nur namentlich erwähnt) und auch nicht Sai (rein logisch gesehn, warum sollte er sie entführen, nur weil sie ihn hat abblitzen lassen?)

Ja, was soll ich noch groß zu dem Kapitel sagen?

Und ich darf euch mitteilen, dass es mit dieser Geschichte auch langsam schon dem Ende zu geht.
Ich hoffe ihr seid mir deswegen nicht böse. >.<

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :)

Und wie fandet ihr es? :)
Passend? Doof? Unrealistisch?

Jaa, es ist ein kleiner Zeitsprung drinnen, weil sich die Entführung eine Weile ziehen soll, aber alles zu beschreiben unsinngi und wohl auch ziemlich langweilig zum lesen wäre. Aber ich hoffe euch so einen schönen Einblick gegeben zu haben. :)

Sorry, für die lange Wartezeit. >.<
Eigentlich habe ich als Studentin ja gerade Ferien, lange Ferien, aber ich schreibe nächste Woche noch einmal Prüfungen und lerne deswegen schon wieder seit zwei Wochen dauernd. Darum habe ich zum Schreiben von dem Kapitel hier, jetzt so lange gebraucht. Aber ich wollte es für euch hochladen, dass ihr eine kleine Beschäftigung habt für die Tage bis zum nächsten Kapite, das wird sich nämlich noch etwas ziehen.
Geplant habe ich es den Donnerstag in der zweiten Märzwoche hochzuladen, falls es dann fertig sein sollte :)

Außerdem werde ich wohl in den nächsten Tagen schnell einen OS hochladen, den ich seit einigen Wochen schon am Laptop habe :) So als kleine Ablenkung zwischendurch, wenn wer Lust hat ;)

So, dann bis zum nächsten Mal, ich gehe dann mal weiter lernen, dass ich alle Prüfungen bestehe und wieder meh Zeit zum Schreiben habe ;)

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)

Hier bin ich wieder, mit einem neuen Kapitel.
Tut mir Leid wegen den langen Wartezeiten, aber wenn man viele Vorlesungen besucht, muss man auch viele Prüfungen schreiben. Und manche sind schwerer als gedacht und wollen noch einmal geschrieben werden...

Aber egal. Zurück zum Kapitel:
Ja, das war es also... Sasuke noch immer geplagt mit Selbstvorwürfen und allem und ich weiß echt schon nicht mehr worüber der sich noch Gedanken machen kann...
Ja, Sakura konnte fliehen. Wie fandet ihr ihren Part? Gut oder nicht gut?
Endlich ist sie wieder frei! Zumindest für ein paar Minuten... Und dann gleich wieder gefangen...
Wer ist es wohl dieses Mal? Oder hat das FBI sie einfach wieder aufgegabelt?

Ich werde mich bemühen, das nächste Kapitel wieder wie üblich am Donnerstag nächste Woche hochzuladen. Jetzt habe ich ja wieder mehr Zeit um zu Schreiben ;)

Hoffe es hat euch gefallen und ja...
Habt ihr meinen neuen One-Shot entdeckt und gelesen? Er heißt - Nichts, das dich hier hält...
Also, wer Interesse hat, ich freue mich wenn ihr ihn lest! :)

Bis demnächst!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :)

Hier bin ich nach viel zu langer Zeit wieder. Tut mir Leid.
Aber es passiert gerade so viel, und für die Uni muss ich jetzt auch wieder soviel machen und nebenbei wiedermal lernen!

Wie viele von euch vermutet haben, waren es wirklich Sasukes Leute ;)
Ich hoffe ich konnte euch zu Beginn noch verwirren, aber ich wollte genau so mit dem Kapitel enden und Sasuke gleichzeitig nicht verraten lassen, dass Sakura zu ihm gebracht wird.

So, ja... Da wäre das erste Ich liebe dich gewesen. Das nächste Kapitel wird schon der Epilog sein und damit dann diese Geschichte zu Ende. Es war eine schöne Zeit, aber ich habe mein Ziel bei dieser FF erreicht. :)

Ich hoffe es hat euch gefallen und das ich mit dem nächsten Kapitel nicht wieder so lange brauchen werde.
Bis dahin, euch allen eine schöne Zeit!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :)

So, jaa, es ist zu Ende. Wie fandet ihr es?
Ich weiß es ist schade, dass es nun zu Ende ist, aber alles hat sein Ende :)
Das Ende habe ich eigentlich ziemlich offen gelassen, dass ihr euch selber ausmalen könnt wie es weitergehen wird.
So kleine Hinweise, was wohl passieren wird habe ich ja eh auch hinterlassen, um eure Fantasie anzuregen.

So, jaa. Jetzt habe ich auch diese Geschichte, mit ein paar Wochen Verzögerung abgeschlossen!
Meine Fans unter euch, werden sich nun auch etwas gedulden müssen, denn in nächster Zeit werde ich nicht allzuviel hochladen (außer vielleicht mal ein OS), einen Monat lang jetzt mal sicherlich nichts, auch wenn ich schon längst wieder ein paar Ideen habe!
Aber das muss alles erst einmal entwickelt und ausgefeilt werden und immerhin bin ich Studentin und habe sehr viel zu tun.
Also ja. Ich hoffe ihr bleibt mir trotzdem treu erhalten und ich lese von euch bei meinen nächsten Projekten wieder! ♥♥♥

Und danke für diese unglaublich vielen Kommentare. Ihr macht mir immer so eine Freude damit! ♥♥

Na dann, sage ich mal:

Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage! ;)

Bis bald.

Lg. ZitroneneisSaly

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Kommentare zu dieser Fanfic (238)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Meeryem
2022-08-08T17:02:23+00:00 08.08.2022 19:02
Ich habe es mir jetzt zur Aufgabe gemacht jeden Tag einer deiner Geschichten nochmal zu lesen, da ich sie so liebe!!! Sally ich will und brauche mehr von deinen Geschichten 🥲
Von: abgemeldet
2021-01-13T20:43:06+00:00 13.01.2021 21:43
More! SchreiB noch mehr dieser Geschichten !
♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡
*kreisch*
LG Hayaku_chan 😘 😶 😍
Von:  fanfictionlover9
2016-11-15T20:24:12+00:00 15.11.2016 21:24
Ich liebe deine Geschichte!! Sie hat mich so gefässelt, es ist schade das sie schon zu ende ist.
Von:  dragonfighter
2016-11-04T19:51:37+00:00 04.11.2016 20:51
Wunderschöne Story!
Sie gefällt mir vom ersten, bis zum letzten Buchstaben :3
Von:  dragonfighter
2016-11-04T18:29:12+00:00 04.11.2016 19:29
Super Kapitel!
Die arme Saku :/
Als erstes dachte ich wirklich, es wäre Sai, doch das kam mir wiederum völlig unnötig vor.
Eher hatte ich wirklich erwartet, das es die Russenmafia sind und war sogar sehr überzeugt davon, da Sakura immerhin mit ihrer Mutter und ihrem Bruder, nach Amerika geflohen ist.
Auch an die FBI habe ich für kurz gedacht, doch so sicher war ich mir bei denen nicht...
Na jetzt weis ich es ja 😅

Von:  dragonfighter
2016-10-29T16:10:49+00:00 29.10.2016 18:10
Super Kapitel!
Von:  dragonfighter
2016-10-29T12:54:42+00:00 29.10.2016 14:54
Super Kapitel! Du hast es echt toll beschrieben :)
Von:  dragonfighter
2016-10-29T12:13:21+00:00 29.10.2016 14:13
Oh... Wie süß :3
Muss unbedingt gleich weiter lesen :D
Von:  Teemo
2016-09-26T11:11:09+00:00 26.09.2016 13:11
Einfach unglaublich toll geschrieben. Von Anfang bis Ende - top. Ich habe nichts zu beanstanden. Einfach super toll ♡
*ist noch immer geflasht*
So muss wahre Liebe aussehen ^_^
Von: abgemeldet
2016-04-24T09:55:42+00:00 24.04.2016 11:55
Oh man. Ich hasse mich dafür, dass ich dir erst jetzt ein Review hinterlasse. Ich hoffe, du bist nicht allzu sauer oder enttäuscht. Ich werde versuchen in Zukunft pünktlicher dran zu sein. Bevor ich dir aber meine Meinung zum Epilog schreibe, möchte ich mich herzlich für deine unglaublich niedliche ENS bedanken. Soll ich auch mal was verrücktes sagen? Ich liebe dich auch! Du "schenkst" mir wundervolle SasuSaku Fanfiktions, die ich nur so verschlinge. Du bist meine absolute Lieblingsautorin, weil dein Schreibstil atemberaubend schön ist und du eine ziemlich nette Person zu seien scheinst. Außerdem bist du so schnell, was Fanfiktions schreiben angeht. Ich bewundere das wirklich jedes Mal an dir. Soo, genug geschwärmt. ><

Der Epilog war einfach atemberaubend schön. Du sagtest mir ja bereits, dass die beiden miteinander schlafen werden, aber du es nicht beschreiben wirst - als ich dies gelesen habe, war ich ein wenig enttäuscht, aber du hast den Epilog so wundervoll geschrieben, dass mir die Beschreibung des Geschlechtsakts überhaupt nicht gefehlt hat. Im Gegenteil. Ich kann mir selber denken, wie es zwischen ihnen geknistert haben könnte und wie sie es getan haben... Ehm, ja, haha. Ich denke, du weißt, was ich meine. x3

Mein ganzer Körper hat angefangen zu kribbeln, als ich nur die ersten Sätze des Epilogs gelesen haben. So liebevoll. Du hättest es nicht besser machen können. Dass Sasuke Sakura beim schlafen beobachtet und sie mit einem Engel vergleicht, ist so niedlich. Was machst du nur mit mir? Die Reaktion von Sakura fand ich toll, haha - "Oh nein." Das war so süß, man hat sich das richtig vorstellen können. Es gefällt mir übrigens sehr, dass die Charaktere ihrem Charakter treu geblieben sind. Sakura ist trotz der gemeinsamen Nacht immer noch schüchtern und traut sich noch nicht nackt neben ihm zu schlafen. Das passt einfach zu ihr. Und glaub mir, das Kribbeln in mir, ist nicht verschwunden, nein, es ist stärker geworden, als die beiden sich im Bett liebevoll und leidenschaftlich geküsst haben und Sakura auf Sasuke drauf saß und er seine Hände über ihren ganzen Körper gestreichelt hat. Gott, ich konnte mir bei der Szene einfach kein Quietschen verkneifen. Wie hätte ich es auch schaffen können? Allein die Vorstellung von dieser Szene, war/ist einfach so perfekt.

Eine Tatsache, die mich ziemlich erfreut hat, war, dass die beiden endlich in der Berghütte sind. Ich habe die ganze Zeit schon darauf gewartet, wann sie endlich dort sind - dass sie da ihre erste gemeinsame Nacht verbringen werden, dachte ich mir schon lange, hehe.

Was mich ungemein gefreut hat, war, dass Sakura Sasuke anscheinend auf dem dortigen Klavier vorspielt hat - das gehört einfach zu ihrer Liebesgeschichte! Sasuke möchte tatsächlich das Klavier aus der Bibliothek haben? Das ist so unglaublich rührend und süß von ihm. Wenn er es tatsächlich schaffen sollte, dann haben die beiden immer eine Erinnerung an ihr erstes Treffen. Toll, dass du das Klavier der Bibliothek nochmal aufgegriffen hast. Das Klavier und die Bibliothek habe ich nämlich schon ein bisschen vermisst, haha.

Kommen wir nun zum Teil, der in der Küche stattfindet. Dass Sasuke Sakura von hinten umarmt und sie verwöhnt, ist so herzergreifend. Und wow, er denkt jetzt schon daran mit ihr zusammen zu ziehen, haha.

Oh mein Gott. Sasuke hat ihr indirekt einen Heiratsantrag gemacht. (Das war doch indirekt, oder? Immerhin hatte er keinen Ring, hm, ach ist ja auch egal!) Dass mir diese Szene ein entzücktes Quicken hervorlockte, brauche ich nicht zu erwähnen, oder? Erst dachte ich, sie sagt "ja" zu ihm, aber dass sie Sasuke erstmal ihrer Familie beziehungsweise ihrem Vater vorstellen will, ist vollkommen nachvollziehbar.

Kommen wir nun zu etwas anderem. Nämlich zum "Ich liebe dich" von Sasuke. Mein Herz. Argh. Das war zu viel für mich. Die Tatsache, dass Sasuke sie gleich geküsst hat, so dass sie keine Chance hatte, es zu erwidern, passt zu ihm. Ich hätte es nicht anders von ihm erwartet. Hach, im vorherigen Kapitel, hat Sakura die drei kleinen Wörtchen gesagt, ohne Erwiderung seinerseits, sondern mit einem Kuss. Und im nächsten "Kapitel", also dem Epilog, war Sasuke an der Reihe es zu sagen, ebenfalls ohne Erwiderung. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen.
Was ich allgemein am Epilog ziemlich süß fand, war, dass Sakura die ganze Zeit frühstücken wollte, aber Sasuke sich lieber mit ihr "beschäftigen" wollte. Einfach herrlich und traumhaft schön. ❤︎

Ich hoffe, dass ich schon bald eine neue Fanfiktion von dir lesen kann. Aber du hast dir eine Auszeit verdient! Ich kann sehr lange warten, das stört mich nicht. Hauptsache du ruhst dich ein wenig vom schreiben. :-3

Deine SakuraBlossoms ❤︎ ✿

Antwort von: abgemeldet
24.04.2016 11:58
Wahrscheinlich wunderst du dich, warum ich schon wieder ein Review "poste". Ich fand mein altes viel zu zu unübersichtlich, weshalb ich es ein wenig strukturiert habe. Ich hoffe, das stört dich nicht! ❤︎


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