Moneytime von XxCappuccinoxX ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel zwei ----------------------- Immer noch starr blickte Henry seinem Hund hinterher und dann neben sich, dass alles konnte nicht möglich sein. Nine stand mit wedelndem Schwanz vor ihm und schien ihn an zu lächeln, falls Hunde überhaupt lächeln konnten. Was hier gerade passierte, war unmöglich real. Ja, Henry musste träumen, wahrscheinlich war er doch endlich eingeschlafen und hatte nur einen verquirlen Albtraum, aber warum hatte er dann immer noch Angst? Wieder war ein Bellen zu hören und wieder sah er aus dem Fenster. Der falsche Nine war nirgends zu sehen und auch schien niemanden gegenüber, das Bellen zu wecken. Jedenfalls blieb das Licht aus. Egal, wenn das hier wirklich ein Traum war, konnte er einfach nach drüben gehen, ohne dass jemand sich über die nächtliche Ruhestörung beschweren könnte. Er stürmte aus seinem Zimmer, schnappte sich seine Jacke und verlies sein Hause. Nine schaute ihm, auf der Fensterbank stehend, hinter her und leckte auf geregt die Scheibe ab. Das machte er oft und immer durfte er dann die Fenster putzen, weil seine Mutter es nicht mehr einsah, auch nur einen Finger wegen des Hundes zu rühren. Schließlich wollte „er“ unbedingt einen Hund. Eigentlich stimmte das gar nicht, der einzige, der einen Hund wollte war sein Vater, aber das war nun drei Jahre her. Er konnte sich noch gut erinnern, wie sein Vater von der Arbeit nach Hause kam und lauthals mitteilte, dass sie ein neues Familienmitglied bekommen sollten. Direkt am nächsten Tag, war es dann soweit. Ein halbe Stunde Autofahrt entfernt, gab es einen kleinen Bauernbetrieb. Mit dickem Bauch und einer stickenden Zigarette im Mund, begrüßte sie Michel Cajamas. Er war einer der ansässigen Quittenzüchter und hatte durch Zufall entdeckt, dass seine Hündin Penny schwanger war. Man sah ihm an, dass er darüber nicht gerade begeistert war. Das Geld war eh schon knapp, da fast jeder versuchte seinen Ertrag los zu werden, und dann auch noch ein trächtiger Hund. Da war es schon fast besser, wenn die Tochter im Teenageralter schwanger wurde. Dann gab es wenigstens einen Erben und jemanden, der später den Hof weiter führen konnte. Aber Hundewelpen? Die konnten nur kacken und fressen. Noch dazu kam, dass Penny auf diese Weise zu abgelenkt war, um auf den Hof zu achten und lieber bei ihren rülpsenden Welpen hockte, während diese an ihren ausgeleierten Zitzen hangen. Ja die Begeisterung, über den Nachwuchs war Michel Cajamas ins Gesicht geschrieben. Henrys Vater war dies allerdings ziemlich egal, freudig schüttelte er dem verschwitzten Bauern die Hand und wurde sogleich missmutig in die Scheune geschickt. Zwischen einigen Heuballen versteckt, lag die frisch gebackene Mama mit ihren Welpen. Lächelnd ging Henrys Vater in die Knie und zog ihn dabei mit sich. Henry verstand seinen Vater nicht, was fand er nur an Hunden? Am schwarzen Brett des Rathauses, hatte sein Vater die Anzeige über die Welpen gesehen und konnte es fast nicht abwarten, dass seine Arbeit an diesem Tag im Archiv endete. Sein Vater wusste so gut wie alles über Quince und dessen Geschichte. Von den ersten „noch“ kleineren Siedlungen im 16. Jahrhundert, bis hin zu der etwas größeren Stadt heute. Trotz der nicht vorhandenen Wichtigkeit der Stadt, liebte sein Vater seine Arbeit von ganzem Herzen und so war es wohl auch mit Hunden. Freudig schmiegten sich die Welpen an Henrys Beine und versuchten ihn anzuspringen. Obwohl die Tiere überhaupt nicht aggressiv waren, machten sie ihm Angst. Er wich ein paar Schritte aus, als er ein kleines schwarzes Bündel hinter Penny entdeckte, und dieses ihm genau in die Augen blickte. Seinem Blick folgend ging Henrys Vater auf Penny zu und hob den Welpen hoch. Er war magerer als die anderen und hatte einen runden braunen Fleck auf der Stirn. Brummend blickte Mister Cajamas auf die Auswahl, in den großen warmen Händen vor ihm. „Nehmen sie den nicht! Er war der Neunte im Wurf und wird es sicher nicht mehr lange tun. Er frisst zu wenig und liegt nur rum.“ Es war egal was Mister Cajamas sagte, er hätte sogar die Apokalypse auf Grund des Hundes ankündigen können, Henry und sein Vater hatten sich bereits entschieden. Später im Auto saß der kleine Welpe auf Henrys Schoss und schaute ihn mit seinen schwarzen Knopfaugen an. „Und hast du eine Idee, wie wir in nennen sollen?“ Henry hörte zwar was sein Vater sagte, aber er blickte nicht auf, um ihm zu antworten, er sagt nur „Nine“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)