Zum Inhalt der Seite

Quarrelsome Dance

SasukeSakura
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So Leute :D War eigentlich ganz anders geplant. (Wieder ein Mal!)

Aber ich wollte unbedingt an diesem einem Wettbewerb teilnehmen und New York Guardian würde ich mit seiner immensen Kapitelanzahl bis dahin nicht mehr hinbekommen!

Doch das hier schaffe ich! :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Kopfweh!~~
Vorwort folgt die Tage.
Wenn übermäßig viele Fehler auffindbar sein sollten - verzeiht! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen, vielen dank an Veku , die das Betan meiner Storys übernommen hat!
Hoffentlich hast du nun keine Albträume! ^^; Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Yay! Mit abschluss dieses Projektes, komme ich dem Beginn eines neuem wieder einen Schritt näher! (:D) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mission des Lebens

Es war für das Wohl Konohas.

Nur das zählte.

Alles andere war unwichtig.

Völlig unwichtig.

Und er war keiner, der solche Tatsachen von solch einer Wichtigkeit nicht ernst nahm.

 

Genau so ernst starrte sich Maito Gai selber in dem kleinen Spiegel an, der vor ihm an der Wand hing. Fern ab von seiner eigentlichen, stets positiven Grundeinstellung,.

Hokage - Sama hatte in allen Punkten recht.

Es stand außer Frage, dass getan werden musste, was getan werden musste.

Genau so war es eine Tatsache, dass er - und nur er alleine der richtige Mann, für diese Mission war!

 

Die Mission seines Lebens.

 

Das edle, blaue Biest von Konoha sah sich grimmig an, bevor es mit düsterem Blick die Arme hob. „Mit der Kraft der heißen Jugend!“, sagte er zu sich selber im Spiegel und nahm auch für sich selber die Nice Guy Pose ein.

Maito Gai atmete noch ein Mal tief ein und aus, straffte sich und verließ die kleine Umkleidekabine, in der er sich bisweilen aufgehalten hatte.

Er betrat einen kleinen Flur und spürte sofort, dass es hier viel kälter war und anders roch. Er erkannte den Geruch von Schweiß, sowie den des absoluten Willen niemals aufzugeben.

Besonders Letzterem hatte er alles zu verdanken. Aus diesem Grund vergötterte er diesen.

 

Der Mann drehte sich und ging auf eine alte Holztür mit kleinem Fenster oben am Rand zu. Von dem kleinen Fenster fiel etwas Licht in den Gang, sodass er durch das Spiel von Schatten und Licht erkennen konnte, wie lang und breit dieser Flur war.

Vor der Tür angekommen legte er seine Hand auf die Klinke und zögerte noch einen Moment.

Der Schwarzhaarige mit der Topffrisur wappnete sich innerlich für seine Aufgabe.

Bei allem, was ihm heilig war.

Er schwor bei der Kraft des Feuers der Jugend, das er diese Mission, die ihm die Hokage auferlegt hatte, ausführen würde.

Egal welche Hindernisse sich ihm auch in den Weg stellen würden ...

Er drückte die Klinke runter und zog die Tür auf.

Keinen Moment später trat er aus dem Flur in die hell erleuchtete, riesige Halle.

 

 

Gedämpftes Geplauder empfing ihn, das abebbte, sobald man ihn erkannte. Für einen kurzen Moment herrschte Stille. Bis die anwesenden, ebenfalls erfahrenen Ninja - Kollegen ihn erkannten und nicht als mögliche Gefahr einstuften.

Die Gespräche wurden also wieder aufgenommen und Maito Gai als anwesend registriert, aber nicht als wichtig erachtet.

Dennoch war die große Frage aller, warum sie sich denn an diesem Ort hatten versammeln müssen.

3/4 Tackt

Es war Ihr direkter Befehl gewesen.

Ganz gegen ihrer Art, hatte die Godaime keine weiteren Informationen rausgerückt, sondern alle, wie sie da gestanden hatten, nur mit einem kurzem „Klappe!“ und einem direkt anschließenden „Macht euch in die Trainingshalle! Sonst mach ich euch Beine!“, aus Ihrem Büro geschmissen.

Sie kannte die jungen Krieger Konohas. Verdammt, sie wusste, sie waren die Zukunft dieses Dorfes. Jeder Einzelne mit unglaublichen Fähigkeiten, die die Stärke Ihres Dorfes nur noch unterstrich.

Jeder Name sprach für sich.

Doch dieser Generation mangelte es, an etwas ganz entscheidenden.

 

Pah! Drauf hauen konnten sie! Alle samt!

Drauf hauen, bis das potenzielle Ziel dem Tode nahe war. Und DANN wurden Fragen gestellt!

Traurig.

Nein, es war ein Desaster.

Konohas Zukunft hatte Muskeln.

Aber keine Kultur. Und das war der Punkt, der äußerst bedauerlich war.

Dabei hatte dieses Dorf einst so viele ganz unterschiedliche Facetten gehabt. Jede war anders, so unglaublich vielseitig. Zusammen hatte diese Mannigfaltigkeit, seit der Gründung dieses glorreichen Dorfes ein buntes, prachtvolles Treiben ergeben. Von solcher Stärke und noch viel mehr Mut, das sich Konoha Gakure ganz nach oben an die oberste spitze gekämpft hatte.

Doch jetzt hatte es etwas von seiner Gemütlichkeit verloren. Der Ruf, das stärkste Land überhaupt zu sein, zog also auch nicht nur Angenehmes mit sich. Oder brachte 'nur' Respekt, wenn man erwähnte, das man Teil des Dorfes, das versteckt unter den Blättern lag, war. Der Anspruch an Konoha und seine Ninja war hoch. Fehlschläge durfte es sich nicht erlauben. Zudem wuchs dieses Dorf stetig und verbrauchte viel mehr an grundlegenden aber notwendigen Lebensmitteln. Dementsprechend mussten Ninja mehr Missionen annehmen, damit die reichen Feudal Herren Geld in die Kassen spülten und somit den Fortbestand Konohas Handelskraft sicherten. Konoha war also mittlerweile wie ein riesiges Wirtschaftsunternehmen, das ständig kalkulieren musste zwischen Einnahmen und Ausgaben.

 

Trotz der Einnahmen durch unglaublicher S - Rang Missionen, schien das Verhältnis aber zu den Ausgaben ganz und gar nicht zu stimmen. Und das zwang die Hokage hin und wieder zu sehr drastischen Maßnahmen.

Gut, sie war nicht die Beste darin, mit Geld zu umzugehen. Das hatte sie mittlerweile eingesehen und ihre Angestellten dafür.

Doch wo war der Fehler im System, wenn es trotz dieser Mitarbeiter einfach vorne und hinten nicht passte?

Verdammt sei das Geld. Teufelszeug!

Das brachte jeden, mit all seinen Verlockungen von der einen in die nächste Zwickmühle.

So wie sie selber, als sie mit einem ernsten Blick auf die dunkelroten Zahlen gesehen hatte. Bevor sie kalt, mit einem zweiten Blick nach oben das höhnische Grinsen, des eingebildeten, arroganten Boten dieser unbekannten Provinz, gekontert hatte.

Dieser ekelhafte, kleine, widerliche Gnom. Nur weil sein Ort, das er so Stolz als ‚Metropole der Kultur‘ bezeichnet hatte, wohl so viel Geld besaß, das einfach nicht zählbar war, brauchte er es ihr nicht noch unter die Nase zu reiben.

 

Die blonde Hokage hatte daraus geschlussfolgert, das trotz ihrer Bemühungen, den finanziellen Notstand Konohas geheim zu halten, nicht funktioniert hatte.

Oder ihr Ruf war ihr wieder ein Mal vorausgeeilt und hatte diesen Gnom mit der Gel Frisur eine ganz bestimmte Morgenluft für sein Dorf wittern lassen.

Dieses Dorf - sie hatte schon wieder vergessen, wie es eigentlich hieß - wollte etwas von Konohas Glanz und Gloria ab haben.

Es wollte noch reicher werden.

 

Was für ein unvorstellbares Armutszeugnis, das er sich und seinem Dorf da ausstellte ...

Dachte sich die willensstarke Frau voller Abscheu.

 

Armselig war allerdings auch dieser innere Drang, das Angebot anzunehmen, was der kleine, dicke Mann mit den unnatürlich weißen Zähnen ihr unterbreitet hatte.

Mit einem Schlag sorgenfrei.

Alle finanziellen Ängste los. Für immer.

Durch eine kleine ‚Starthilfe‘, die er zusicherte. Sofern die junge Generation ihres Dorfes, die aus seinem schlagen würde.

 

An sich kein Problem.

Schließlich hatte kein anderes Dorf, einen taktisch und analytisch unschlagbaren Shikamaru Nara. Oder eine Ino Yamanaka, mit ihrem beeindruckenden Shintenshin no Jutsu. Tsunade kannte keinen anderen Ninja, der gleichzeitig mit 80.000 Mann nicht nur kommunizieren, sondern auch starke Emotionen übertragen konnte.

 

Geschweige denn ihre berühmt - berüchtigte Ultimative Uzumaki - Haruno - Uchiha Kombination.

Mit dem Gedanken an dieses Trio, hatte sie sich für einen kurzen Moment gefragt, ob sie diesem überheblichen Mistkerl, nicht mit der geballten Kraft ihres Fußes einfach aus ihrem Dorf katapultieren sollte.

Immerhin hatte sie auch bemerkt, dass nach Ende des Krieges, die Nachfrage nach den drei für alle möglichen Missionen immens gestiegen war.

Insofern - jede Mission brachte Geld. Im Prinzip würde sich also das Geld Problem irgendwann von selbst erledigen.

Es würde sich in Wohlgefallen auflösen, nur weil ihre glorreichen drei sich irgendwo Blicken ließen. Und im Zweifelsfall ein paar Bösewichten ordentlich den Hintern versohlten.

Außerdem war es moralisch verwerflich, ihre besten Krieger für so etwas her zugeben.

Das hatte Konoha nicht nötig!

Konoha kümmerte sich um wichtigere Dinge.

Um wirkliche Probleme.

Zwangsläufig musste sie nun in dieser Sekunde an widerborstige, sprechende Vogel - Sträuße denken ...

Gleich darauf wurde sie von ihrem schlechten Gewissen gepackt. Wieder ein Mal.

Verflucht!

Harte Zeiten bedurften eben harte Maßnahmen.

 

Allerdings hatte sie kapituliert, als der Gnom mit den geligen Haaren, ihr einen übergroßen Aktenkoffer auf den Schreibtisch gehievt und geöffnet hatte.

„Anzahlung“ hatte er es genannt.

Der Koffer war bis zum Rand mit Geld gefüllt.

Grob geschätzt war da so viel drin, dass sie schon damit einen guten Teil ihrer Sorgen los war.

Viel schneller, als mit dem Einfangen eigenwilliger, dicker Katzen.

 

Tsunade hatte geschnaubt und war so schnell von ihrem Stuhl aufgestanden, dass dieser nach hinten rutschte und an die Wand anschlug.

„Wie sind die Bedingungen?“ hatte sie nachgehakt, bevor ihre flache Handfläche auf dem Schreibtisch mit einem lauten Geräusch aufschlug. Denn so hinterlistige, kleine Gnome wie dieser, hatten immer einen Haken an ihren ‚Angeboten‘.

 

Dieser hatte belustigt und fortwährend gegluckst.

„Die ist ganz einfach. Ein Wettbewerb. Reine Formation. Wichtig ist natürlich die Gruppendynamik. Das Zusammenspiel untereinander.“ Er lachte kurz auf und irgendwie hörte es sich nach einem ‚haben wir bereits in der Tasche‘ Lachen an. „Doch die Entscheidung wird durch eine Jury gefällt. Wie es die Regeln vorschreiben! Apropos - es gibt sehr strenge Regeln ...“ deutete er an und gluckste wieder.

 

Die Hokage knurrte. „Jaja. Kommen wir zur Sache. Wenn meine, eure Schlagen, ist Konoha um Handumdrehen um einiges Reicher?“ Der kleine Mistkerl mit den fettig zurück gegelten Haaren sollte gefälligst nicht so lange um den heißen Brei herum reden! Komm auf den Punkt, Gnom!

 

Der kleine Mann nickte. „Natürlich!“ er gluckste zum dritten Mal. „Verstehen Sie mich nicht falsch, Hokage - Sama, das Ganze ist also in trockenen Tüchern? Wenn wir diesen Wettstreit gewinnen, dann darf sich mein Dorf im Glanze Konohas Sonnen? Mein Dorf darf dann mit Fug und Recht behaupten, Konoha - das stärkste Land der Gesamten Ninja Nation - geschlagen zu haben?“ Der untersetzte Mann bot ihr zum endgültigen Festigen des Vertrages seine Hand an.

 

Noch ein Mal starrte Tsunade - Hime auf die Hand.

Konnte sie das ihren jungen Kriegern antun?

Sie würden sie dafür hassen.

Abwesend schnaubte sie, bevor sie ihre eigene Hand erhob und mit dem Einschlagen in die manikürte Hand des kleinen Gnoms den theoretischen Vertrag besiegelte.

Pah! Sie hatte keine Wahl.

Ihre Krieger auch nicht.

Wenn sie noch weiterhin jeden Monat pünktlich ihr Gehalt ausgezahlt bekommen wollten, dann mussten sie auch bereit sein, dafür auch die abwegigste ‚Mission‘ auf sich zu nehmen ...

 

__________________________________________________________________________________

 

Gai besah sich seine Schüler und kam erneut zu dem Schluss, dass wirklich nur sie diese Mission für Konoha auf sich nehmen konnten.

Und im Stillen gab er Tsunade - Sama auch recht.

Kein anderer als er, war der beste für den Job. Diesen völlig Ahnungslosen das beizubringen, was ihnen beizubringen war.

 

Das Edle, grüne Biest Konohas bog sich erst zur einen dann zur anderen Seite. Nach hinten und vorne um seine Muskeln aufzuwärmen. Dann nahm er eins seiner Beine und zog es am Knie ganz bis zur Brust, bevor es nach hinten streckte und das Gewicht auf das andere Bein übernahm. Dazu ballte er die Fäuste und bog ein paar Mal die Ellenbogen an, bevor er sie wieder streckte.

Das Ganze wiederholte er mit dem anderen Bein.

Gai drehte den Kopf und bog auch diesen zur Seite. Denn die Nackenmuskeln wurden immer unterschätzt. Schließlich war das meist der Bereich, der den fiesesten Muskelkater mit sich brachte, wenn man sie vorher nicht gut auf das Arbeiten vorbereitete.

Und Tanzen war Arbeit.

 

 

Dem, was er dort veranstaltete, sahen mehr oder weniger interessiert die anwesenden, jungen Krieger zu. Bei den meisten, blieb es bei einem heben der Brauen, bevor man es als ‚typisches Verhalten‘ abstempelte und sich lieber wieder dem Gespräch zuwendete, das man bis dato geführt hatte.

So tat es zumindest Ino, die ihre ganz eigene Theorie zum Besten gab.

Mit einem verstohlenen Blick rüber zu den Jungs, sah sie dann wieder in die ihrige Gruppe.

Innerlich schüttelte sie den Kopf.

Grüppchenbildung. Dort die Jungs, hier die Mädchen.

Als wären sie dreizehn ...

Sie schnaubte, um die Aufmerksamkeit ihrer Freundinnen zu erlangen. „Ich sag es euch! Das ist irgendein hirnverbrannter Plan von Gai Sensei!“ Dabei hielt sie sich die Hand vor den Mund, um ihre Worte etwas zu dämpfen. Sie nickte leicht in die Richtung des sich dehnenden Sensei. „Extra Trainingseinheiten. Auf den Handballen tausendmal um Konoha rennen und das mit verbundenen Augen!“ Ino verdrehte ihre eigenen Augen.

 

Sakura, die direkt neben ihr Stand, bezweifelte diese These stark.

Da waren zu viele Fakten, die ihre Freundin einfach nicht bedacht hatte.

Als Chunin waren sie immerhin mittlerweile eigenständig für die körperliche Fitness verantwortlich. Ganz zu schweigen davon, dass bei der Flut an Missionen, die Tsunade annahm, irgendwelche Fettpölsterchen überhaupt keine Chance hatten, sich anzusetzen.

Was sie nicht so ganz verstand, war das Tsunade sie in die Sparringhalle kommandiert hatte. Die Arbeit eines Ninjas fand ausschließlich draußen statt. Größenteils in dichten, unheimlichen Wäldern. Ergo wäre eigentlich auch der Wald Konohas der geeignetere Ort gewesen, um zu ‚Trainieren‘. Oder um eine echte Kampfsituation zu imitieren. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, das es hier eben nicht ums Trainieren ging. Wenn sie auf die vergangenen Jahre zurückblickte, konnte sie sagen, dass ihr Bauchgefühl recht zuverlässig war.

Und der entschiedenste Fakt, der dagegen sprach, war, das ihre drei Kolleginnen und sie diese bestimmte ‚Trainigs Kleidung‘ hatten anziehen müssen.

Sie hatte da so einen Verdacht, als sie skeptisch an sich hinabsah.

Aber sie hoffte, dass es sich nicht bewahrheitete ...

Die Medical Nin sah rüber zu der Gruppe der Jungs.

Die Hälfte von ihnen hatte einen recht verdrossenen Gesichtsausdruck. Von daher schätzte sie, dass auch eben jene Hälfte dieser Gruppe wahrscheinlich denselben Verdacht hatte.

Sehr wahrscheinlich auch dieselbe Hoffnung.

So wie sie die verschiedenen Gesichtsausdrücke deuten konnte, war es zum einen Naruto, der sich aufgrund seiner Miene bei all dem nichts dachte. Wohlmöglich wirklich noch dachte, es ginge um eine Trainingseinheit.

In einer Sparringhalle.

Aus Sai wurde sie nach wie vor nicht schlau. Seine Miene sagte gar nichts. Sie musste allerdings daran denken, das er in der Vergangenheit  alles was zwischenmenschliche Beziehungen anging, in irgendeinem Buch nach geschlagen hatte. Dies tat er auch noch bis heute. Also vermutete sie, dass auch er sich nichts dabei dachte. Nur das er es hin bekam, das weniger offensichtlich zu machen.

 

Genau in dem Moment hatte sich Maito Gai, das heißblütige, edle Biest von Konoha fertig gedehnt.

Er nahm seine Nice Guy Pose ein, streckte den Daumen hoch und strahlte seine in nicht beachteten Schüler an.

Für einen Moment hielt er die Pose, in der Erwartung, dass sie sich jeden Moment umdrehen und ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenken würden.

Doch alle, wie sie da standen, ignorierten ihn weiterhin.

Bis er so laut „MIT DEM FEUER DER JUGEND!“ brüllte, das sich auch allesamt erschraken und aus Reflex sofort ihre Verteidigungspositionen einnahmen.

 

Als sich seine Schüler wieder beruhigt hatten und sicher gegangen waren, dass keine Gefahr drohte, stand Gai weiterhin in seiner Nice Guy Pose dort. Er blitzte sie mit seinen Zähnen an. „Schüler!“ sprach er höchst dramatisch und seine Züge änderten binnen Sekundenbruchteilen, in die des tragischen Helden vor der Schlacht seines Lebens.

„Es geht um das Wohlergehen Konohas! Und ihr seid die Auserkorenen!“

Er bestätigte das, mit einem nicken. Um dem Ganzen noch eine gewisse dramatische Note zu verleihen, verzog er sein Gesicht zu einer gekünstelt, schwermütigen Miene und seufzte mindestens genau so theatralisch.

Denn wenn er etwas gut konnte, dann war es Schauspielern!

Ein tiefer Atemzug. „Ihr!“, sagte er mit all der Leidenschaft, die er aufbringen konnte. Während er mit den Armen fuchtelte, wie seine Lieblings Schlagersänger. „Ihr seid die Hoffnung Konohas!“, heulte er fast und fragte sich selber, ob jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, ein Taschentuch zu zücken. Nur um die Wirkung noch ein Mal zu verstärken.

 

Tatsächlich war die Stimmung ernst geworden.

Die Hoffnung Konohas? Ein fader Beigeschmack mischte sich unter diese so ernste Atmosphäre. War denn da schon wieder ein armseliger Irrer, der den Hintern versohlt bekommen musste? War denn ein wenig Frieden und Ruhe zu viel verlangt?

Gerade wollte Neji kaum merklich mit dem Kopf schütteln. Aber er wurde von seinem ehemaligen Sensei aufgehalten.

 

Dieser trieb sein Schauspiel weiter. Noch ein Mal fuchtelte er dramatisierend mit den Armen. „Die Hokage hat euch auserkoren, Konoha zu vertreten!“ er atmete tief ein und aus. Dann schwieg er für ein paar Momente. Natürlich nur um die Spannung noch etwas zu erhöhen. Und an den Mimiken seiner Schüler erkannte er, dass er die Spannung wohl erfolgreich an die Spitze getrieben hatte.

„Hokage Sama höchstpersönlich hat euch ausgewählt und mich als den einzig dafür am besten geeigneten Sensei!“ er zog geräuschvoll seine Nase hoch. „Konoha wurde herausgefordert! Zu einem Wettkampf!“ Er setzte dieses Häppchen bewusst an dieser Stelle, um sie noch etwas weiter zu ködern. Und sein Plan funktionierte, das erkannte er an Narutos plötzlich hell auf begeistertes Gesicht.

 

Es war unübersehbar, dass dem vorerst letzten Uchiha das Ganze nicht gefiel. Wenn er sich alle anderen Anwesenden besah und dazu noch alle Fakten zusammenzählte, hatte er bereits eine düstere Ahnung, worauf dieses Theater hier eigentlich hinauslief. Er war nicht dumm. Schon gar nicht so naiv wie sein bester Freund. Über diesen konnte er nur noch mit dem Kopf schütteln. Da war Uzumaki nun der Held der ganzen Ninja Welt und konnte nicht mal die einfachsten Zusammenhänge miteinander kombinieren. Sasuke schnaubte, wandte seinen Blick von seinem besten Freund ab, der dort stand und begeistert Gai Sensei Glauben schenkte. So wie er den Blick seines besten Freundes interpretierte, schien er sich sogar darauf zu freuen. Doch das, von dem der Jumpsuit Fanatiker sprach, war ganz bestimmt keine Herausforderung. Ein Kampf vielleicht. Aber keine Herausforderung. Verdammt, das musste doch auch Naruto erkennen!

Sein Blick wanderte über den fortwährend dramatisch mit den Armen fuchtelnden Maito Gai, zu der Gruppe bestehend aus Vier jungen Frauen. Im Vergleich zu all den anderen, in etwa gleichaltrigen jungen Damen aus Konoha, waren es immer noch die Vier, die er wohl am längsten kannte. Wenn er auch nicht alle so gut kannte, dass er auch gleich alle Vier in seinen doch sehr begrenzten Freundeskreis einziehen lassen würde.

Doch ganz davon abgesehen erkannte er, dass auch der Großteil dieser Gruppe seiner Meinung anschloss. Zumindest erkannte er das auch an den jeweiligen Mimiken. Bis auf Ino, die ungemein locker wohl ihre eigene Theorien zum Besten gab, was der ganze Zirkus hier eigentlich sollte.

 

Mist war es.

Aber momentan durfte er sich keine ‚bei diesem Mist, der dazu noch weit unter meiner Würde liegt, mache ich nicht mit! ‘ Ausfälle leisten.

Zumindest solange hier noch jeder seiner Schritte mit Argus Augen beobachten wurde. Selbst dann, wenn er den Weg zum stillsten Ort seines Hauses am Rande des verlassenen Uchiha Viertels aufsuchte ...

Verflucht! Kam den wirklich keiner auf die Idee, dass er die ANBU, die ihn Tag und Nacht beschatteten, nicht schon längst bemerkt hatte?

Uchiha knurrte böse, schluckte seine Wut herunter und bete sich wieder ein Mal wie ein Mantra vor, das sich seine Geduld auszahlen würde.

Irgendwann.

Sein Blick blieb für einen Moment auf Sakura hängen.

Auch wenn ihm klar war, das er noch viel Geduld aufbringen musste. Er nahm es in Kauf, schließlich hatte er sein nächstes Ziel bereits ins Auge gefasst ...

Und er würde es erreichen.

Irgendwann.

Ganz sicher.

Sasuke blinzelte und musste zwangsläufig den Kopf drehen. Irgendjemand, der direkt neben ihm stand, knirschte unüberhörbar mit den Zähnen.

Erst überraschte es ihn ein weinig, das es gerade Neji war, der seine Zähne pressend aneinander vorbei schob.

Aber wenn er für einen weiteren Moment darüber nachdachte - auch wenn Kakashi Sensei lieber fluchtartig das Land verlassen würde - er würde es in diesem Falle wahrscheinlich nicht anders machen ...

 

Grundsätzlich zweifelte er nicht an dem Verstand seines Senseis. Zumindest hatte er das schon sehr lange aufgegeben. Doch an Tagen wie diesen zeigte sich, dass das was sich auch immer in Gai Senseis Kopf befinden sollte, manchmal ein paar Aussetzer hatte. Auch wenn er zugeben musste, das so manche hirnrissige Idee des Mannes mit dem Topfschnitt doch letzten Endes - und warum auch immer - von Erfolg gekrönt war.

Doch gerade jetzt hatte er ein ganz mieses Gefühl. Er schluckte und hoffte, das sich seine Befürchtungen die er aufgrund all der Fakten, die er hatte zusammentragen können, nicht bewahrheiteten ...

Denn das war nicht sein Ding. Dafür war er einfach nicht der Typ.

Man konnte ihm mittlerweile A - Rang Missionen geben, er würde ...e zur vollsten Zufriedenheit der Godaime erfüllen.

Jedoch konnte er mit einer genau so hohen Sicherheit sagen, dass er bei dieser Katastrophe, die sich dort anbahnte, vollkommen versagen würde ...

Der Hyuga aus dem Nebenhaus schüttelte den Kopf, während sein Sensei erneut die Stimme erhob.

 

Das edle, blaue Biest begab sich wieder in die Nice Guy Pose und blitzte seine Schüler Zähne strahlend an. „Es gibt Regeln, die vorgegeben sind!“, sagte er und nickte dabei um es selbst zu bestätigen. „Regeln schränken nicht ein! Regeln machen Dinge interessanter. Sie fordern Euer ganzes Können, Eure Cleverness alles auszunutzen, um im sich im Rahmen derer zu halten ...“, er legte eine dramatische Pause ein. „...aber trotzdem so viel wie möglich mit Euren Talenten raus zu holen! Und letztendlich den süßen Geschmack des Sieges über Eure eigenen Regeln genießen zu können!“ Wieder blitze er mit seinen strahlend weißen Zähnen.

Erneute dramatische Pause.

Er nahm einen Luftzug. „Es gibt nur eine Regel, und die ist ganz einfach. Ihr alle zusammen seid ein Team und müsst perfekt eingespielt aufeinander miteinander arbeiten. Geachtet wird auf die Performance. Also strengt euch an, ihr grandiosen Konohas!“ Dies sagte er abermals mit so viel Inbrunst in der Stimme, dass es den meisten der jungen Krieger fast schlecht wurde. „Wir messen uns mit Gloria - Gakure. Ein kleines, aber nicht zu unterschätzendes Dorf am Rande des Feuerlandes!“

 

Wirklich sehr klein. Denn keiner der jungen Ninjas hatte jemals davon gehört. Aber letztendlich passte es zu der Vermutung, die sich nun immer mehr bestätigte. Eine Tatsache, die alle acht jungen Menschen, die Maito Gai gegenüberstanden, in tiefes Unglück stürzten.

Sie waren Krieger, keine grazilen und ‚zu fein für harte Arbeit‘ hüpfende Tänzer ...

 

Gai bemerkte das nicht.

Um seine Schüler weiter zu motivieren, trieb er sie zur absoluten Selbstbeherrschung an. Zumindest glaubte er, es würde auch so funktionieren. „Natürlich habe ich mich vorbereitet. Die Zusammenstellung der Paare habe ich geschrieben, während ich mich mit der anderen Hand einhändig im Handstand befand und auf meinen Füßen ein Tablett mit Eiern darauf balanciert habe. Alles nur, um über Selbstdisziplin zur eigenen inneren Ausgeglichenheit zu finden!“ Wieder sog er theatralisch scharf Luft durch seine fast schon flatternden Nasenflügel ein. Dann schwang seinen ausgeklappten Nice Guy Daumen ein Mal im Kreis. „Sasuke und Sakura“ er ließ seinen Blick durch die kleine Runde schweifen und blieb kurz an den beiden hängen, bevor er seinen Zeigefinger ausklappte. „ Naruto mit Hinata“ auch hier sah er suchend und findend durch den Raum. „Sai und Ino“ sprach er mit findendem Blick, während er seinen Mittelfinger ausklappte. „Und letztendlich ...“ ein breiteres Grinsen stahl sich auf seine Lippen. „... Neji mit Tenten“ der Jumpsuit Fan nickte beiden zu, nach dem sich sein Ringfinger zu den anderen drei bereits gestreckten Fingern gesellt hatte. „Gloria - Gakure hat uns zu einem Walzer Formationstanz herausgefordert. Ergo wird es auch der Walzer sein, mit dem ihr an diesem Wettbewerb teilnehmen werdet.“

Pause. Um es wirken zu lassen.

Allerdings hatte es nicht ganz den Effekt erzielt, den sich Maito Gai in seiner grenzenlosen Fantasie vorgestellt hatte.

Deswegen war nun er es, der irritiert wirkte, als eben jene Pärchen die er gerade eingeteilt hatte, nicht aufs Wort zusammen sprangen und sofort bereit waren, anzufangen. Stattdessen wurden ihm nicht verstehende, entsetzte, gar wütende Blicke zugeworfen.

Aber Gai war Profi.

Dass seine Schüler nicht ganz so reagierten, wie er es sich erträumt hatte, brachte ihn nicht aus der Ruhe. Gai setzte sein Pokerfache auf.

Und blitzte sie wieder mit seinen Zähnen an.

 

Doch wieder schlug ihm nur entgeisterte Stille entgegen. Das entsetzte Schweigen baute sich binnen eines Wimpernschlages auf und ließ die Sparringhalle mit einem Mal so unglaublich klein wirken.

Keiner der jungen Generation war in diesem Moment dazu fähig, irgendwelche Argumente vorzubringen, die sogar Gai überzeugen würden. Ninjas kämpften oft aus dem verborgenen. Seit der Krieg entschieden war, kamen auch immer mehr friedvolle, äußerst diplomatische Missionen hinzu. Ein Ninja arbeitete immer im Sinne seines Dorfes und zum Wohle seiner Kollegen.

Doch sie tanzten nicht.

 

Gut. Alleine die Tatsache das Maito Gai all das, was er da vor sich her geträllert hatte mit einer solchen Begeisterung getan hatte erweckte zwangsläufig den Eindruck, dass der Krieg dem legendären, blauen Biest von Konoha wohl wirklich nicht so gut getan hatte ...

Wieder schüttelte Neji mit dem Kopf und sah erst seinen Sensei verständnislos an und dann zu seiner Partnerin. Er konnte nur ihren Hinterkopf sehen und die typischen Dutts, die sie seitdem er sie kannte, hatte. Auch sie schüttelte in diesem Moment mit dem Kopf und schien das gleiche wie er zu denken.

Und wie alle anderen auch, die diese Situation verstanden hatten.

 

Maito Gai schien nun doch ein Fall für die geschlossene Abteilung des Konoha Hospitals zu sein ...

Tanzen! Pah!

Das war weit unter der Würde eines jeden, der dato Madara in seinen durchgedrehten Hintern getreten hatte.

Neji sah sich nach seinen Kollegen um.

Auch Sasuke schien alles andere als begeistert. Der Hyuga vermutete, dass es von all den Strafen und Auflagen die Konoha ihm bis jetzt und auch in Zukunft noch machen würde, wohl die bitterste war. Zumindest hatte er diesen Ausdruck das letzte Mal beim in Ungnade gefallenen Uchiha gesehen, als er Teil des letzten Kampfes gegen seinen eigenen Urahnen wurde.

Sai kannte er nicht gut genug, um bewerten zu können, was seine nichtssagende Miene eigentlich aussagen sollte. Das Merkwürdigste an ihm war allerdings, das er wieder ein Buch in der Hand hielt und bedächtig das studierte, was darin geschrieben stand. ‚Mimiken, was sie bedeuten und wie Sie darauf reagieren sollten! ‘, stand vorne auf dem Buch drauf. Gerade in diesem Moment löste der etwas merkwürdige, ehemalige ANBU seine Augen von den bedruckten Seiten und sah Maito Gai an. Allerdings änderte sich seine Miene nicht. Sei es seinem absolut perfektionierten Pokerface geschuldet, oder aber weil man Maito Gai die Kunst der Gesichtsakrobatik schon weit übertroffen hatte. Das, was sein Sensei und seine wohl ebenfalls unnatürlich gut trainierten Gesichtsmuskeln zustande bringen konnten, war einfach nicht mit Worten zu beschreiben.

Naruto schien der Einzige, der entweder viel zu Naiv war, um dass Ganze zu verstehen. Oder er war der Einzige, der dass Ganze so locker nahm, dass er damit entweder kein Problem hatte, oder sich sogar darauf freute ...

Neji schätzte dies sogar als nicht ganz abwegig ein. Schließlich hatte sich Naruto vom edlen blauen Biest in jüngeren Jahren davon überzeugen lassen, dass diese hautengen Anzüge einen bombensicheren, leistungssteigernden Effekt hatten.

 

Tatsächlich missfiel es auch den meisten der Frauengruppe.

Sakura für ihren Teil hätte lieber eklige Warzen oder eingewachsene Fußnägel behandelt und sich dabei zum unzähligsten Male die Geschichte vom Bodo, dem in die Jahre gekommenen, längst pensionierten Ninja Hund angehört. Auch wenn sie den ebenso in die Jahre gekommenen, gleichfalls pensionierten Besitzer sehr sympathisch fand, sie kannte die Geschichte bereits auswendig...

 

Tanzen - als sie sechs gewesen war und Wort wörtlich Papas kleine Prinzessin, hatte sie immer Tanzen wollen. Mit einem Prinzen in schimmernder Rüstung, am besten noch, wenn er vorher hoch zu Ross angaloppiert war.

Und jetzt sollte es der verschwiegene Uchiha sein?

 

Der war alles, nur kein Prinz ...

 

Doch wenn sie daran dachte, dass sie im Geheimen nichts lieber getan hatte, als sich diesen Rosé farbenen Faltenrock zu kaufen, den sie gerade trug und dann auch noch anzuziehen ...

Als sie sich daheim im Spiegel angesehen hatte, hatte sie damit begonnen ihre strickten Vorstellungen darüber, wie sie zu sein hatte zu hinterfragen.

Nein. Sie hatte sie angezweifelt.

Grundlegend passte ein Rock nicht zu der durchorganisierten, pragmatischen Sakura, die sie meinte, sein zu müssen. Schließlich war sie die jüngere Ausgabe von Godaime Hime! Und als solche hatte sie anderes im Kopf zu haben, als Prinzen auf einem klapprigen Gaul oder alberne Glitzerkleider ...

Doch das brachte sie wieder dazu, dass sie eigentlich furchtbar neidisch auf Ino war. Als Oberhaupt ihres Clans, war sie ebenfalls eine wichtige Persönlichkeit aus Konoha. Als Oberhaupt musste sie mit bestem Beispiel vorangehen und ihren Clan ehrenhaft in der Öffentlichkeit präsentieren.

Doch sie vergaß sich selber nicht dabei. Ino tat zwischendurch auch hin und wieder etwas für sich selber.

Sakura erlaubte sich das nicht ...

Aber sie wollte es gerne.

Im Prinzip hatte sie diesen Gedanken schon lange in sich bemerkt, aber immer wieder äußerst erfolgreich verdrängt. Es hatte schließlich immer Wichtigeres gegeben, als sie selbst.

So wie es war, hatte es funktioniert. Sie war damit zu gekommen.

Doch seit dem sie gesehen hatte, das ihr der Faltenrock, der etwas ganz anderes war - als all ihre Alltags und Arbeitskleidung - ihr gestanden hatte, war dieser Gedanke viel kräftiger geworden.

Und ließ sich seit dem weitaus weniger gut verdrängen.

Worüber sich die junge Medical Nin wunderte war, das sie ihn gar nicht verdrängen wollte. Dass sie zwar etwas scheu, aber sich ganz langsam mit diesem Gedanken sogar angefreundet hatte.

Anders sein, als sonst.

Ausbrechen, aus ihrer eigenen Norm.

Nicht sonderbar, doch genau so, wie sie sein wollte.

Und schon so lange hatte sein wollen ...

Vielleicht war es für sie die Chance genau auf das ... dieses Tanzen. Möglicherweise konnte sie sich von all dem, was sie meinte machen zu müssen, obwohl das keiner von ihr verlangte ... etwas lösen. Dann wäre die Wahrscheinlichkeit auch nicht so klein, das sie letztendlich komplett zu sich selber fand.

Sie nickte innerlich und sah verstohlen zu ihrem ‚Tanzpartner‘. Verflucht noch mal, für diese Chance auf diese Freiheit, würde sie sogar das ein oder andere Übel in Kauf nehmen ...

 

Natürlich hatte Ino ein Näschen für so etwas. Sie kannte ihre beste Freundin so gut, dass sie wusste, was dieser kritischer aber dann doch leicht freudige Blick auf ihren Faltenrock und dann zu dem schwarzhaarigen Uchiha zu bedeuten hatte.

Sie freute sich für sie. Vielleicht nicht unbedingt um die Tatsache, dass sie mit diesem durchtrainierten, immer noch recht knackigen Burschen tanzen musste - sondern um des Tanzens willens. Bitte! Auch wenn Sakura bis jetzt diese Gespräche immer abgeblockt hatte, es gab da etwas, was sie einsehen musste und würde.

Auch sie kam nun nicht mehr umher und würde spätestens in wenigen Minuten merken, dass es ein schönes Gefühl war, in den Armen eines jungen Mannes zu liegen. Vor allen Dingen, wenn man eben jenem jungen Mann doch mehr zu getan war, als man glaubte.

Inos Mundwinkel zogen sich etwas nach oben, als sie nachdenklich ihre Freundin beobachtete, die bereits wieder den Blick von Sasuke Uchiha abgewandt hatte.

Die Blonde gönnte ihr diese Chance von Herzen. Und das sie diese für sich selber ergriff.

Sie nahm einen tiefen Atemzug und sah nun zu Sai.

Gut, anscheinend schien auch ihr das Glück etwas hold zu sein. Sai. Von seinem Gehabe her war er etwas merkwürdig, starrte er doch gerade wieder in sein Buch hinein. Aber das machte ihr nichts aus. Er sah gut aus und er war ein großartiger Kämpfer - das reichte ihr. Sie spannte ihre Rückenmuskeln an und richtete sich etwas auf. Walzer also? Sie kannte diesen Tanz. Zumindest hatte sie schon alte Filme mit Walzer tanzenden Paaren im Fernsehen gesehen.

Das würde Spaß machen. Auch wenn sie sich fragte, wie schnell er es lernen würde, das man für diesen Tanz auch geschmeidig locker sein musste. Sai, der dort stand wie eine Salzstange, schien aber nicht so wirklich zu wissen, was das eigentlich war ...

Nicht schlimm. Das würde sie ihm schon beibringen!

 

Nun war es Maito Gai, der wieder das Wort und somit tatsächlich auch gleich alle Aufmerksamkeit an sich riss. „So!“, sagte er laut, damit ihn auch wirklich keiner mehr überhören konnte. Der Sensei sah sich suchend um, bevorzugt in der Gruppe der jungen Frauen. „Welche der Damen stellt sich denn mit dem feurigen Eifer der Jugend zur Verfügung, um die Grundlagen zeigen zu können?“, fragte er und sah gleich gezielt und sehr offensichtlich seine eigene, ehemalige Schülerin an.

 

Betretenes Schweigen. Denn keine der anwesenden jungen Frauen, besonders nicht Tenten schien willens zu sein, mit Gai freiwillig tanzen zu wollen. Fast schon brach Panik unter ihnen aus, selbst Ino machte anscheinend die ersten Versuche, sich nach dem schnellsten Fluchtweg um zusehen. Sie hatte ihre Ausbildung neben dem schlausten Gehirn Konohas absolviert! Irgendwas musste doch auf sie abgefärbt haben.

 

Doch war es Neji, der die Situation entschärfte. Mit einem Mal wurde er wahrscheinlich für einen kurzen Moment der Held der vier Damen, bei denen er nun stand. Wahrscheinlich war es ein kurzer Blackout seines sonst so messerscharfen Verstandes gewesen. In diesem Moment stand er auf ein Mal ziemlich nahe neben Tenten und hielt ihre Hand. Dies wurde auch von einer gewissen Röte begleitet und dem Knirschen seiner Zähne, dass vielleicht nur im Ansatz ausdrücken konnte, wie peinlich ihm dass war.

Trotzdessen. Eine der neueren Definitionen Konohas war ja auch schließlich nicht umsonst, dass man einen Kollegen niemals im Stich lassen durfte. Er hatte also nur dass getan, was er hatte tun müssen. Insgeheim hoffte er, dasss es die anderen drei Pärchen dass genau so sahen.

Oder das zu mindestens Sasuke, dem von allen Dreien seiner Kollegen er immer noch am schnellsten zutraute zu verstehen, warum er so abgehakt nach vorne gestakst war, bevor er Tentens Hand umgriffen hatte.

Um für ihn diese Situation nicht ganz so peinlich zu machen, würde es schon helfen, wenn auch die anderen Pärchen sich nun endlich zusammenstellten.

 

Es musste wohl das Schicksal selbst gewesen sein, das ihn und seine Bitte aus tiefsten Herzen erhört hatte.

Sasuke Uchiha trat tatsächlich nach vorne. Zwar ergriff er nicht Sakuras Hand, aber er stellte sich ebenfalls sehr nahe hinter sie. Natürlich kannte auch er diesen Leitzsatz, der im Prinzip sogar von seinem bis jetzt stärksten Gegner geprägt worden war. Er tat dies nur, um zu beweisen, dass er zwar nicht an Konoha selbst hing. Aber da war der ein oder andere Mensch, der ihm mehr oder weniger irgendwo wichtig war.

Das hieß natürlich, dass er vorerst Sakura vor einer Tanzeinlage mit dem edlen, blauen Biest Konohas beschützen musste. Schließlich wollte er nicht, das die Fähigste Medical Nin, die er jemals kennen würde, selbst behandelt werden musste. Aufgrund eines so großen Traumas, das sie niemals würde verarbeiten können.

Er tat also das, was schon immer eins der beiden obersten Prinzipien Team 7 war. Er ließ seine Kollegen nicht im Stich ...

Und das hatte ganz sicher keine anderen Gründe. Sasuke war ja auch ganz und gar nicht der Meinung, dass wenn einer mit Sakura tanzte, dann war er es allein, der das machen durfte.

Damit versuchte er zumindest dieses Gefühl in sich zu verdrängen, das in ihm aufstieg, wenn er auch nur daran dachte, dass ein anderer Mann mit Sakura tanzen könnte ...

Pah! Das würde er niemals ...!

Innerlich schüttelte er den Kopf, nur um diesen Gedanken - dieses Gefühl los werden zu können.

Anderes ... an etwas anderes denken!, zwang er sich selbst.

Das, was er hier tat rettete auch Neji zwangsweise den Hintern, was ihm eigentlich recht egal war. Doch er wusste auch, dasss man mit Speck eben Mäuse fing.

Oder mit dem, was er gerade getan hatte ein Stück weniger Misstrauen ihm gegenüber ...

Uchiha knurrte ganz leise. „Gai Sensei...“, sagte er dann sehr höflich. „... wäre es nicht besser, wenn alle direkt die Grundlagen mitmachen könnten? Quasi Lernen beim Sehen ...“, argumentierte er. Es trat stille ein, in denen den Anwesenden Ninjas - bis auf Gai - klar auffiel, dass nun auch der sonst so kaltblütige Uchiha eine Spur von Scham in seinen Augen hatte ...

 

Unter Umständen hatte sich Neji getäuscht, aber hatte er da etwa kurz etwas Besitzergreifendes in den schwarzen Augen des jungen wieder aufgenommenen blitzen sehen? Hatte er etwa so etwas wie einen Hauch von Eifersucht gesehen?

Nein, konnte nicht sein.

Wenn es einen Wettbewerb gäbe, in denen man das beste Pokerface zeigen musste, Uchiha würde ihn immer und immer wieder gewinnen ...

Verflucht - er hatte ihn in letzter Zeit schon auf einigen Missionen erlebt - und ihn hatte wirklich nichts aus der Ruhe und schon gar nicht von der Taktik ab bringen können. Er war ein Tier. Aber nun reichte schon eine einfache Eventualität aus, um ihn rasend zu machen? Reichte schon die Möglichkeit, dass ein anderer Mann, mit der Frau, die er sonst immer als ‚nervend‘ bezeichnet hatte, mehr Körperkontakt aufbauen konnte, als er es allein Anschein nach duldete, um ihn zur Eifersucht zu bringen?

Der Hyuga war erstaunt.

Als er Gais Stimme hörte, hatte er vor lauter Verwunderung über seinen wortkargen Kollegen, Mühe seinem alten Sensei zu zuhören.

 

Gai klimperte ein paar Mal mit seinen Lidern, bevor er nickend dem Uchiha zu nickte und seinem Einwand zu zustimmen zu schien. „Uchiha du hast recht! Theorie muss sein - aber nichts brennt so sehr wie die Praxis - wenn man es mit dem heißen Willen der Jugend macht!“, pflichtete er ihm bei und streckte dem Schwarzhaarigen seinen Daumen entgegen. „Du hast den Willen der Jugend, Uchiha! Du hast es verstanden!“ Nickend bestätigte er, formte Fingerzeichen für das Bunshin no Jutsu und übertönte mit dem typischen knallen, gerade so das belustigte Prusten, das aus Narutos Richtung kam.

Der zweite Gai erschien. Dieser blitzte ebenfalls wie das Original die jungen Schüler, mit ausgesteckten Daumen und strahlenden Lächeln an.

„Auf geht’s!“ sprach der Originale Gai und drehte sich zu seinem Klon. „Zu erst ein Mal nur die Grundlagen. Dann geht‘s auch schon fast an die Details. Das ist so einfach! So als ob man das erste Mal mit Shuriken wirft! Übung macht den Meister!“, versuchte er seine Schüler zu motivieren. Er räusperte sich. „Du bist der weibliche Part!“, sagte er zu seinem doubel. Dieses nickte und klimperte auch schon prompt mit den Wimpern. „Aufgepasst Schüler!“ Gais Stimme hallte durch die große Halle. „Beim Tanz führt stets der Mann die Dame. Seine Aufgabe ist es die Dame schön aussehen zu lassen. Grundaufstellung ist beim Walzer ganz einfach. Die Dame legt ihre rechte Hand in die linke des Herren. Der Herr umgreift die Dame und sucht das Schulterblatt mit seiner Hand. Die Dame legt ihren linken Arm auf den des Herren und die Hand auf seine Schulter!“ Die Anweisungen waren nicht unbedingt schwer zu verstehen. Doch da sich keiner rührte, vermutete er, dass er sich vor lauter Feuereifer seiner nie endenden Jugend, etwas zu schnell gesprochen hatte. Er besah sich weiter hin mit den Zähnen blitzend seine Schüler. Selbst er konnte nicht umhin, um nach und nach zu erkennen, dass bei den meisten sich doch ein deutlicher Rotschimmer über die Wangen gelegt hatte.

Er schüttelte den Kopf, musste aber zwangsläufig in sich hinein Lachen.

Da stand der Großteil Konohas Elite. Eine Generation, wie sie es vorher noch nicht gegeben hatte, machtvoll, mit keiner anderen zu vergleichen. Schlachten konnten sie schlagen. Heroische Taten verbringen, eine nach der anderen.

Aber miteinander tanzen konnte sie nicht.

Ein Jammer.

Auf ihn wollte ja keiner hören! Er war schon immer der Meinung gewesen, das zumindest die Schrittreihenfolge des Tanzes mancher Kampfsituation ähnelte. Außerdem förderte es ungemein das Feingefühl, Koordination und die Geschicklichkeit.

Alles Dinge, die Pflicht für einen Ninja waren.

Man hatte ihn ausgelacht!

Und was war passiert?

Genau das, was er immer prophezeit hatte! Er hatte gesagt, dass dieser Tag kommen würde!

Selbst zufrieden feixte er seinem Doppelgänger ins Gesicht.

Dieser feixte ihn bestätigend zurück.

„Aufstellung! Na los schon!“, forderte er seine Schüler auf und besah sich das beschämte Rumdrucksen der Elite dieses Dorfes. „Los geht’s! Mit dem Feuer der Jugend!“, feuerte er sie an. Daraufhin konnte er beobachten, wie sich die vier Pärchen langsam tatsächlich in die Anfangsposition begaben.

 

Es funktionierte. Etwas holprig und nicht ganz so flüssig, wie er es sich vorgestellt hatte. Doch Gai war stolz auf sich - und noch stolzer auf seine tapferen Schüler.

Sehr schön. Den ersten Schritt konnte man abhaken.

Logischerweise folgte nun direkt der Zweite. Wort wörtlich gesehen, war da etwas dran. „Zu erst werden wir das Schreiten üben. Schließlich ist das hier etwas anderes.“ Der Mann in dem grünen Ganzkörper Anzug streckte seinen Daumen raus. Und erlaubte sich einen Scherz. „An die Damen gerichtet, zieht die Zehen ein!“ er kicherte prustend in sich hinein, während er den ein oder anderen stechenden Blick erntete.

 

Sasuke war es, der den Unmut aller zu Worten formte und auch noch aussprach. Er verzog sein Gesicht zu einer wütenden Miene. „Was ist das für ein Humbug?“, fragte er und die meisten seiner Kollegen nickten bestätigten. „Tanzen? Dass ich nicht lache!“, sprach er abfällig.

„Gebt' uns S - Rang Missionen! Aber für solche Kinkerlitzchen haben wir keine Zeit!“ Ganz bestimmt hatte er die nicht. Er hatte Ziele und die wollte und würde er erreichen. Aber wenn er durch so etwas aufgehalten wurde, spielte ihm das nicht unbedingt in die Karten. „Für so etwas ist der Rang eines jeden hier viel zu hoch!“

 

Maito Gai, der sich aber davon nicht beeindrucken ließ, grinste ihn an. Und entgegnete ihm mit einem Konter, den der Uchiha gerade von ihm nicht erwartet hatte. „Sagt der Jenige, dessen Rang im Grunde noch der eines Genin ist ...“ sprach der Jumpsuit Fan. „Uchiha ich denke, du musst das aus einer anderen Perspektive sehen. Es war ein direkter Befehl der Hokage.“ Sein Doppelgänger nickte nun ihn unterstützend an. Die überraschte Reaktion seiner Schüler, seiner jungen Kollegen, hatte erwartet. Schließlich war er stets auf alles vorbereitet. „Hokage Hime selbst war es, die mir dies hier aufgetragen hat. Wie du weißt, wird Hime - Sama keine Entscheidung aus dem Bauch heraus fällen und für jede Mission auch die geeignetsten ihrer Angestellten auswählen. Uchiha, wenn du damit ein Problem hast, schlage ich vor du gehst mit all deiner Wut zu ihr und ‚diskutierst‘ das mit ihr aus!“, schlug der Mann im grünen Anzug vor.

 

Uchiha selbst blieb fast die Spucke weg.

Es würde einem Selbstmordkommando gleichen, würde er Maito Gais Vorschlag in die Tat umsetzen. Diese Frau war schließlich nicht umsonst eine der legendären San Nin. Auch wenn sie vielleicht nicht ganz so schnell wie er war, da gab es einfach noch einige Techniken, die sie ihm voraus hatte. Ganz zu schweigen von dem Erfahrungsschatz ...

Dem letzten der Uchihas wurde allerdings klar, warum es gerade Maito Gai war, der den Befehl bekommen hatte, ihnen das Tanzen beizubringen. Kein anderer, der älteren Generation, der halbwegs bei Verstand war, würde der Hokage so uneingeschränkt Glauben schenken. Zumindest nicht, wenn es um diese Sache ging.

Also musste die Hokage auch entsprechend argumentiert haben. So etwas wie - „Gai. Es gibt keinen Besseren, keinen anderen, der diese schwere Mission auf seinen Schultern tragen und vor allem meistern kann!“ Sasuke schnaubte abfällig. Daswar doch alles nicht war! Wütend verzog er sein Gesicht und sah dem Mann im grünen Anzug trotzig ins Gesicht.

Maito Gai war abgedreht, aber ein guter Kämpfer. Doch der junge Mann mit dem Sharingan hätte ihm niemals zugetraut, dass er ihm so einen zynischen Vorschlag machen würde ...

Er hatte ...dacht, das Maito Gai wegen seiner Begeisterungsfähigkeit, die unerschöpflich schien, versuchen würde auch ihn zu überzeugen. Ganz bestimmt mit irgendwelchen, zweifelhaften Motivations Sprüchen, die immer an das Feuer seiner Jugend appellierten. ‚Argumente“, die ihn dazu bringen sollten, sich nicht mehr ganz so gegen das Tanzen sträuben.

Aber diese Spitze, die das edle Biest gebracht hatte ...!

Sasuke Uchiha war sprachlos. Mit einem Knurren gab er sich für dieses eine Mal geschlagen und drehte sich zornig vom Grünling weg. Brummend nahm er Sakuras linke Hand, hob sie nach oben und umfasste mit seiner anderen Hand die junge Frau. Er tastete sanft nach ihrem Schulterblatt, fand es und legte seine Hand dort ab.

Mit ein paar tiefen Atemzügen beruhigte er sich.

Bis ihm das hallende Kichern Narutos wieder aufstachelte und dazu zwang, tötende Blicke in die Richtung des Blonden zu werfen.

Wenn das so einfach wäre, würde er Dobe gerne das ein oder andere Mal den Hals umdrehen!

Vermaledeiter ...!

Sasuke brummte weiterhin vor sich her und bemerkte dabei gar nicht, wie offensichtlich er mit seiner Nähe die junge Frau aus der Fassung brachte, die er da im Arm hatte.

 

Natürlich versuchte sie es zu verbergen, auch wenn sie sich sicher war, das zumindest Ino, deren Augen prima funktionierten, bereits längst gesehen hatte. Selbst über den Umstand, dass sie gerade mit dem Rücken zu Ino gewandt stand. Ino war in so einer Situation dazu in der Lage durch ihren Kopf hindurchzusehen. Nur um einen Blick auf ihr überfordertes Gesicht erhaschen zu können.

Verflucht! Wäre sie gerade in einen Kampf verwickelt, hätte es ihr das Leben gekostet, so Gefühls verzerrt ihr Gesicht gerade war. Und das nur, weil Uchiha ihr näher war, als in den gesamten letzten vier Jahren nicht mehr.

Obwohl - so schoss es ihr fast in der selben Sekunde durch den Kopf - wenn Sasuke Uchiha einem so nahe war, würde es einem vermeintlichen Angreifer sehr schwer fallen, bis hin das es unmöglich war, ihr ein Haar zu krümmen. Zumindest wenn er den einfachen Auftrag ‚aufpassen! ‘ hatte.

Oder, wenn sie sich an den heiligsten Grundsatz von Team 7 erinnerte.

Ihre Mundwinkel zuckten ganz kurz.

Auch wenn sie es eigentlich nicht wollte. Dieser Gedankengang führte zwangsläufig dazu, dass sie sich beschützt fühlte.

Ein ganz wunderbares Gefühl.

Wie sie sich eingestehen musste.

Sie blinzelte, als sie Gai sprechen hörte. Etwas apathisch, aber mit einem ganz deutlichen Rot Schimmer um ihre Wangen, drehte sie den Kopf zu ihm. Die Medical Nin sah, wie er einen tragbaren CD - Player hochhielt. Er war Lila und mit allerlei Strass Steinen und Aufkleber wohl vergangener, sehr moderner Pop - Bands beklebt.

Innerlich räusperte sich Sakura, hatte ihr Verstand doch über den Anblick dieses uralt Geräts - wahrscheinlich vor Schock, so vermutete die junge Ärztin - wieder die Oberhand über sie gewonnen.

 

Doch Gai war unheimlich stolz auf diesen CD - Player. Er brauchte nur etwas Strom und war so praktisch, dass man ihn überall hin mit nehmen konnte. Teufelszeug waren diese neumodischen, digitalen Musik Dateien! Außerdem nahm das der Musik an sich viel von ihrem Charme. Seine CD und Plattensammlung waren wenigstens etwas, was man vor zeigen konnte. Mit Audio Dateien waren das nicht so einfach! Aber seine Sammlung hatte etwas, was man heute nicht mehr kannte und damals wohl als ‚erlesenen Geschmack‘ bezeichnet hatte.

Und genau das passte zu ihm! Durch und durch ein Mann mit perfektem Geschmack, mit Stil.

Innerlich klopfte er sich wieder selbst auf die Schulter, beugte sich hinab und stellte den Player auf den Boden. „Der normale Walzer wird immer im 3/4 Takt getanzt. Um es anfangs leichter zu machen, wird es wichtig sein, natürlich erst mal die Grundschritte zu lernen. Vor allem zu verstehen - was ist ein 3/4 Takt überhaupt?!“, er drückte einen Knopf und das kleine Lämpchen am vorderen Bereich, direkt neben dem Display wechselte von rot auf grün. Gleich darauf betätigte Gai einen zweiten Knopf und drehte wohl am Lautstärken - Regler. Dann richtete er sich wieder auf und blitzte seine Schüler wieder an. „Aufstellung!“, befahl er mit einem leichten Kichern und wandte sich selbst seinem doubel zu. Der Sensei wartete kurz, bis die ersten Töne des klassischen Walzers aus den Boxen seines CD - Players drangen. „Also! Erster Schritt - der Herr schreitet mit einem Fuß nach vorne und die Dame reagiert in dem sie nach hinten schreitet“, sprach der Mann im grünen Anzug und zeigte das, was er meinte, auch gleich vor. „Walzer ist also nicht so schwer. Im Prinzip muss man sich nur eine Grundschrittreihenfolge merken. Der Mann führt und die Dame reagiert auf seine Bewegungen. Ein Zusammenspiel von Anweisung, blinden Verständnis, Vertrauen und Teamwork. Ihr merkt - Tanzen ähnelt dem, womit ihr täglich eure Brötchen verdient!“

Letzte Schritte

An einem frühen Nachmittag so eine Aktion durchzuführen, war nicht unbedingt das Schlauste, was man machen konnte. Besonders nicht in einem Ninja Dorf - und ganz besonders nicht in Konoha.

Es war riskant, um nicht zu sagen sehr gefährlich.

Schließlich war er hier fremd und er verhielt sich auch nicht gerade wie ein normaler Tourist oder durchreisender.

Es würde einem Wunder gleichkommen, würde er nicht entdeckt werden. Aber er musste sich nun einfach auf sein Glück verlassen.

Vorsichtig sprang er von dem einem, etwas höher gelegenen Dach auf das andere, das dem direkt angrenzte. Er landete nicht so, wie es vielleicht ein Ninja tun würde, aber er war ja auch keiner. Und grundsätzlich verlangte das auch keiner von ihm.

Dennoch musste er jetzt zumindest für kurze Zeit so wie einer handeln.

Natürlich hätte er sich das lieber erspart, aber es war ihm nichts anderes übrig geblieben. Außerdem reichte es auch schon, wenn er sich nur ein paar wenige Minuten ein Bild davon machen konnte, wie weit die Konkurrenz gekommen war.

Nicht das er sich Sorgen machte. Jedoch ging er lieber auf Nummer sicher.

Verstohlen sah sich also die hagere Person noch einmal um und schlich sich an die hochgezogene Wand der Halle entlang, bis er zu dem großen Fenster gelangte, durch das er hoffte, etwas raus finden zu können.

Langsam beugte er sich nach vorne und schob seinen Kopf Zentimeter für Zentimeter weiter nach vorne.

Erst erkannte er nur einen in einen hautengen, grünen und sehr Figur betonenden Anzug steckenden Mann.

Alleine schon wegen dieser modischen Todsünde jagte ihm ein eiskalter Schauer den Rücken runter. Für einen Moment gar starr vor Schock, konnte er seinen entsetzten Blick nicht von dem etwas älteren Mann nehmen, der da gerade mit kerzengerade nach oben erhobenen Daumen und mit seinen strahlend weißen Zähnen in die Halle hinein blitzte.

Bei Kami!

Er schnappte scharf nach Luft und wuchtete seinen eigenen Körper schnell herum. Kurz danach prallte er mit seinem Rücken an den obersten Wandbereich der Halle und glitt daran herunter auf das mit Kieselsteinen ausgelegten Dach.

Bei allem, was er in seinem Leben schon Schlimmes gesehen hatte - dies übertraf alles und würde wohl fortan der Grund sein, wenn er schweißgebadet aus einem Albtraum aufwachen würde.

Er brauchte ein paar Atemzüge, um sich zu beruhigen und einen weiteren Augenblick, damit er sich wieder aufrappeln und weiter machen konnte. Wenn er den Modesünder mit all seiner Konzentration ausblenden und ignorieren würde, könnte er bestimmt etwas rausfinden!

Der Mann kroch wieder hoch auf die Knie, konzentrierte sich und versuchte tatsächlich, den Mann in Grün ganz außen vor zu lassen.

Es klappte mit großer Anstrengung und nachdem er eine Weile durch die Vier sich drehende Paare hindurch gestarrt hatte, konnte er ihn letztendlich ganz ausblenden. Er beobachtete die Paare kurz, aber sehr genau.

Das, was er sah, reichte bei Weitem nicht an seinen Tanzstil heran. Dennoch gefiel es ihm ganz und gar nicht. Gloria Gakure spielte, wenn es um Ruhm ging, nicht fair. Es war auch nicht unüberlegt gewesen, Konoha nur eine Woche Zeit zu lassen, um Walzer zu lernen.

Es war unmöglich Walzer in so kurzer Zeit zu lernen!

Doch was er da sah, zwang ihn dazu, etwas zu unternehmen. Und das so schnell wie möglich!

Mit knirschenden Zähnen wandte er sich ab und schlich davon.
 

_______________________________________________________________________________
 

Es war eine Tortur.

Nicht nur, das Gai recht gehabt hatte, mit seinem blöden Witz. Das Ganze war die dümmste Aktion, auf die sie sich je hatten einlassen müssen.

Das Schrecklichste jedoch war, dass all die Regeln, mit denen der Grünling sich bis jetzt immer noch alleine gequält hatte, nun allem Anschein nach auch für sie zu gelten schien. Ständig gab er so etwas wie „Trittst du ihr noch ein Mal auf die Füße, musst du tausend Liegestütze nur auf deinen Daumen machen!“, sagte er zu Naruto, oder „Wenn er noch mal das Gesicht so verzieht, musst du kopfüber hängend zweitausend Sit Ups machen!“, drohte er dann seiner ehemaligen Schülerin Tenten an.

Aller Disziplin zu Ehre - aber das war die Höhe!

Sie waren Kämpfer, mächtige Krieger und sie alle hatten sich bereits einen Ehrfurcht gebietenden Ruf, der weit über jede nur erdenkliche Landesgrenze hinausreicht, erarbeitet.

Pah!

Falsch. Es gab wohl immer noch ein paar Idioten, die doch tatsächlich der Meinung waren, mit strickten Schrittreihenfolgen und grazilen‚ übers Parkett Schweben‘, könne man Konoha besiegen.

Verflucht noch mal!

Da draußen liefen sicher irgendwelche durch geknallte Bekloppte durch die Weltgeschichte, die planten die Herrschaft über alles an sich zureißen. Doch anstatt diese aufzuspüren und den Wahnsinn aus ihnen heraus zu prügeln, hielt er nun schon seit geschlagenen drei Stunden durchgehend seine Teamkollegin im Arm. Missmutig, gar unsäglich wütend verzog er seine Brauen und tat einen ausschweifenden Schritt nach vorne.

Er wusste, dass Sakura genau darauf reagieren würde.

Was nichts anderes bedeutete, dass er Gai leider Recht geben musste. „...Ein Zusammenspiel von Anweisung und Ausführung, blindes Vertrauen, Verständnis und Teamwork...“ hatte er gesagt.

Das erinnerte ihn an das erste, was Team 7 hatte lernen müssen. Die Sache mit dem Teamwork.

Alle drei mussten lernen, dass man ohne Team nicht sonderlich weit kam.

Teamwork war das Wichtigste und der Oberbegriff für die anderen Dinge, die Gai aufgezählt hatte.

Blindes Vertrauen- sie hatten nun schon so viele Missionen miteinander durchlebt, das er sich nicht darüber wunderte, dass die zierliche Rosahaarige in seinen Armen, die kleinsten Impulse bemerkte, die er setzte und wusste, in welche Richtung er sie als nächstes führen würde.

Was ihn allerdings immer noch irgendwo etwas perplex machte, war, dass über diese Zusammenarbeit, diese spezielle Fähigkeit auch ohne Worte miteinander kommuniziert werden konnte und auch zwangsläufig ein gewisses, stetiges und absolutes Grundvertrauen da sein musste.

Nein, es wunderte ihn nicht.

Er wusste, dass sie ihm ihr kostbares Leben anvertrauen würde. Dieses Vertrauen hatte er sich erarbeitet - beachtete man, dass er ihr Leben schon einige Male gerettet hatte.

Aber nach all dem, was er vor dem Krieg seinen ehemaligen Teamkollegen angetan hatte, konnte er es immer noch irgendwo nicht fassen, dass er von Sakura und Naruto so uneingeschränkt Vertrauen geschenkt bekam. So, als sei nie etwas derartiges geschehen.

Obwohl es unwahrscheinlich gewesen wäre, dass Naruto ihm nicht mehr vertraut hätte.

Bei Sakura war er sich allerdings nicht so sicher gewesen, damals. Da war irgendwo eine Stimme in seinem Kopf, die ihm ständig versuchte, Zweifel darüber einzureden.

Innerlich schüttelte er den Kopf, um diese Gedanken los zu werden.

Schluss jetzt. Sie vertraute ihm.

Es war nur der Umstand, dass die ‚Beziehung‘, die sie nun zu einander hatten, nicht mehr dieselbe war.

Nein. So konnte er das nicht sagen. Zu Sakura hatte er nicht die gleiche Verbindung aufgebaut, wie zu Naruto.

Sie war nicht weniger bedeutsam. Doch die Beziehung zu der jungen Frau war eine andere...

Verflucht. Er wusste nicht so recht, wie er mit ihr umgehen sollte. Und hasste nichts mehr, als nicht zu wissen was zu tun war... oder keinen Plan zu haben.

Möglicherweise war das auch die Strafe seines schlechten Gewissens. Unsicherheit, weil er einst auf all ihren Gefühlen herum getrampelt war. Bevor er sie verraten und sich selbst für eine Zeitlang zu einem ihrer Feinde gemacht hatte.

Noch einmal schüttelte er den Kopf.

Naruto hatte recht gehabt.

Er sollte sich darüber nicht derart den Kopf zerbrechen. Sakura hatte sich verändert. Sie war gewachsen, gereift. Und sie hatte sich unter Tsunades Hand nicht nur zu einer hervorragenden Medical Nin entwickelt, sondern zu einer starken Frau.

Sasuke kam zu dem Schluss, dass er das Ganze, so wie es war, einfach nur annehmen sollte.

Er sollte dankbar sein.

Auch dafür, das wohl irgendeine höhere Macht für einen kurzen Augenblick Mitleid mit ihnen und ihren zertrampelten Zehen hatte, denn Gai pfiff zur Pause.

Schnaubend bedachte der junge Uchiha den Mann mit dem Topfschnitt mit einem äußerst tödlichen Blick.

„Idiot...“ murmelte er leise und erntete dafür von Sakura ebenfalls ein zustimmendes Schnauben. Er sah zu ihr und bemerkte, dass sie ihn nicht ansah.

Sein Blick blieb an ihr hängen und ihm wurde über das auffällig angestrengte Wegsehen seiner Kollegin klar, dass sie seinen Blick bewusst mied.

Argwöhnisch verengte er die Augen.

Warum mied sie ihn?

War es, weil er ihr tatsächlich viel zu oft auf die Zehen getreten war?

Nein - da auch sie genau dies getan hatte, konnte sie es ihm nicht vorwerfen.

Sie sah ihn immer noch nicht an, versuchte sogar einen kleinen Schritt zurückzutreten. Doch er hielt sie fest. Er würde sie jetzt nicht außer Armreichweite lassen, bevor er nicht wusste, was sie hatte. Oder was er falsch gemacht hatte.

Doch einen Augenblick später erkannte der junge Krieger den Grund.

Als ihre Finger über seinen Oberarm gestrichen hatten, war da nicht ein Zittern zu spüren gewesen? Auf jeden Fall! Und ihr Atem hatte gebebt. Ganz sicher.

Ein Verdacht, eine Möglichkeit schob sich in seine Gedanken. Im ersten Augenblick war er sogar versucht, diese Eventualität als groben Unfug abzutun. Doch war diese Vermutung mit ihrem Erscheinen auf einmal so präsent, das sie sich einfach nicht mehr vertreiben ließ.

Unbewusst, doch stetig, wenn auch sehr langsam hob sich einer seiner Mundwinkel nach oben.

Sie war aufgeregt.

Nervös.

Für einen Moment war er sprachlos. Sakura war aufgeregt. Wieder schnaubte er etwas abwesend, aber erfreut.

Bedeutete doch die Nervosität, dass seine Unsicherheit völlig unbegründet war... und dass er ihr nicht nur mehr bedeutete, sondern dass sie auch ganz sicher etwas mehr für ihn empfand, als sie eigentlich wahrhaben wollte.

Zumindest gerade jetzt.

Ganz abgesehen davon, dieses kleine Zittern, diese herrlich zarte, süße Blöße, die sie sicher nicht hatte zeigen wollen, gab ihm so viel Sicherheit und spielte ihm ungemein in die Hände.

Das Einzige, was er nun wohl noch machen musste, war, seine nächsten Schritte mit absolutem Bedacht zu wählen.

Wieder schnaubte er ungläubig.

Wie unnütz dieses Tanzen doch war. Jedoch musste er an dieser Stelle zugeben, dass Tsunade Hime keinen besseren Deal hatte aushandeln können um ihn - wenn auch unwissentlich aber unglaublich unterstützend unter die Arme zu greifen, um sein nächstes Ziel zu erreichen. Dieses alberne im Kreis gehen, hatte ihn einen Schritt näher gebracht, um seinen Plan zu erreichen, als alles andere.
 

Die Medical Nin selbst hielt es nicht mehr aus. Sie hatte gedacht, dass sie damit klar kam, schließlich hatte ihr das Tanzen bis zum heutigen Trainingsbeginn so unwahrscheinlich viel Spaß gemacht.

Warum sie jetzt nervös wurde, nur weil sie - wie die vergangene ganze Woche auch - in Sasukes Armen lag, konnte sie sich mit ihrem rationalen Verstand einfach nicht erklären.

Doch. Eigentlich konnte sie es schon. Zumindest hatte sie eine Vermutung.

Vielleicht lag es am Training selbst, das sie nun Gefahr lief, wieder in ihr altes ‚Fangirl - Muster‘ zurück zu fallen. Immerhin achtete man mit der Zeit immer mehr auf Kleinigkeiten. Die Schritte wurden sicherer, die Bewegungen graziler und weicher.

Sicher war es die Nähe, auf die sie vorher gar nicht achten konnte. Jetzt, wo vieles automatisiert war, hatte sie auch die Möglichkeit, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.

Ach verdammt! Was hatte sie da nur geritten, dass sie sich jetzt so anstellte?

Und verflucht sei es - sie wusste, so skeptisch, wie er sie ansah, dass er sicher schon einen sehr sicheren Verdacht haben musste, warum sie ihn gerade nicht in die Augen sehen konnte.

Ablenken!

Sie musste ihn ablenken. Vielleicht bestand dann die Möglichkeit - wenn sie auch nur sehr gering war - das Sasuke sich selbst einredete, sich zu täuschen. Oder das er seinen Verdacht einfach vergaß.

„Sieh nur!“ sprach sie und hoffte, dass ihre Stimme so normal wie möglich klang.

Versuch fehlgeschlagen. Stimme klingt sehr brüchig und spitz. Wie immer, wenn du aufgeregt bist. Und Sasuke kennt das von dir. Toll gemacht, Sakura! Ganz toll!, ärgerte sie sich über sich selber.

Sie schüttelte verärgert den Kopf und schimpfte sich selbst eine Idiotin. Doch sie versuchte immer noch so überzeugend wie möglich zu klingen. Vielleicht war er doch so viel Gentleman, das er sich weder über sie lustig machen, noch dies ausnutzen würde... „Ich glaube, die anderen sind sich etwas näher gekommen!“, sprach sie. Diesmal klang ihre Stimme etwas fester.

Und sie hatte recht. Auch wenn man es nicht bei jedem der anderen Tanzpaare sofort sah, da hatten sich Verbindungen aufgebaut, die anders als nur Kollegial waren.

Für einen Augenblick vergaß sie, dass sie aufgeregt war, als sie ihre Kollegen beobachtete. Sie vergaß, dass sie so nervös war, ‚nur‘ weil sie in den Armen ihrer Jugendliebe lag.
 

Ihr Blick schweifte umher, während sie im Augenwinkel mitbekam, dass Sasuke ihrem Hinweis folgte.

Zuerst sah sie zu Neji und Tenten. Etwas abseits der Gruppe standen sie nahe beieinander und mit dem Rücken zum Rest der Gruppe gewandt. Nur hin und wieder warfen sie verstohlene Blicke über die Schultern. Unruhig sahen ihre Mienen aus, wenn sie für kurze Augenblicke immer wieder Gai - Sensei ansahen. Skeptisch beobachtete Sakura dieses Verhalten und vermutete, dass die beiden wohl einen Notfallplan ausheckten, um das Sklaven - Treiber - Verhalten des Grünling zu beenden, der gerade selber zu leisen Lateinamerikanischen Klängen aus seinem lila Radio die Hüften schwang.

Wenn die beiden Unterstützung bei ihrem Plan brauchten, mussten sie nur kommen und sie einweihen. Sie wäre auf jeden Fall dabei!

Ein paar Meter weiter standen sich Sai und Ino gegenüber. Sie unterhielten sich.

Nein. Sakura musste dies korrigieren. Ino redete, während Sai höflich genug war, ihr zu zuhören und dabei auch manchmal zu nicken. Nur um ihr zu signalisieren, dass er auch immer noch zu hörte. Dabei war sie sich fast sicher, dass Sai bei der Redegeschwindigkeit Inos nicht ganz mit kam. Genauso sicher war sie sich auch, dass der blasse Krieger das mit dem Nicken aus einem Buch entnommen hatte. Auch wenn er den Sinn dahinter bestimmt nicht ganz verstanden hatte.

Mensch, Sai musste dringend mehr unter die Leute. Die Medical Nin schnaubte, dieses Mal deutlich belustigt und etwas nachdenklich. Bei allem war sie sich aber auch eines dritten Fakts sicher - für Sai war Ino die ideale Tanzpartnerin. Gleichzeitig wohl auch die beste therapeutische Resozialisierung, die der stille ANBU hätte bekommen können. Wenn Ino mit ihm fertig war, kannte er sicher jeden Bürger Konohas und all deren dunkle Geheimnisse...

Plaudertasche. Ino sollte es bloß nicht wagen, eines ihrer Geheimnisse auszuplaudern.

Lieber wegsehen. So würde Ino sicher nicht auf die Idee kommen, oder auch nur in Versuchung dessen.

Was sie allerdings störte, war das rhythmische auf und ab Hüpfen der Augenbrauen des Helden der gesamten Ninja Welt. Und das breite, schiefe Grinsen auf seinem Gesicht.

Gar allwissend starrte er herüber, Hinata am der Hand haltend, während er nichts besseres zu tun hatte, als seinen beiden besten Freunden zu zeigen, dass er gesehen hatte, dass sich Sakura auch in der Pause immer noch in den Fingern des schweigsamen Uchihas befand. Sie hörte sein vergnügtes ‚Ich - habe - alles - gesehen - und - kapiert - was - da - läuft‘ Gekicher, bis zu ihnen herüber und wünschte sich, ihm würde alles aus seinem Gesicht abfallen. Nur damit er nicht mehr so triumphierend grinsen würde.

Idiot.

Der würde noch sein blaues Wunder erleben, wenn sie ihn erst in die Finger bekam. Dann würde sie ganz spitz schreien und für einen Moment vergessen, dass sie eigentlich Erwachsen war. Im Bruchteil einer Sekunde stieß sie Uchihas Finger von sich, der nicht wenig später sogleich suchend in Verteidigungsposition sprang.

Das bekam sie gerade noch mit, vergaß es jedoch postwendend, rannte los, stürmte zeitgleich mit Ino auf den Kleiderständer zu, der der Grund ihres 'Aussetzers' war und gerade von einem Angestellten aus dem Hokage Büro hineingeschoben worden war.
 

Quietschend, kreischend und vor Vorfreude jauchzend rannte Sakura gleich auf mit Ino zu diesem Kleiderständer. Sie vergaß die gefasste, stets auf ihr äußeres Wirken achtende Sakura und griff gleich nach dem Altrosafarbenen Stück Stoff, das dort fein säuberlich auf einem Bügel drapiert war. Mit leuchtenden Augen hielt sie den feinen Stoff in den Händen und konnte kaum glauben, dass gerade sie so ein Kleid bald tragen würde.

Sprachlos strich sie sanft mit ihrem Daumen über das Brustteil ihres Kleides. „...das ist feinster Chiffon...“, hauchte sie ungläubig. Ein aufgeregtes Kribbeln durchfuhr sie und sie biss sich auf die Lippe. Nun wünschte sie sich, dass der Tanzwettbewerb endlich gekommen wäre, als sie sprachlos diese meisterliche Nähkunst aus Chiffon und Spitze betrachtete, wie einen nie gesehenen Schatz.
 

Von Ino kam ein vollkommen zufriedener Seufzer. „Altrosa“, säuselte sie überglücklich, als hätte sie sich genau das gewünscht. „Ich sehe toll aus, in dieser Farbe!“, hauchte sie ihrer besten Freundin zu und blickte diese mindestens genauso glücklich an. „Und ich dachte schon, die rücken die gar nicht mehr raus! Ich bin so erleichtert!“, bestätigte sie mit einem Lächeln.

Die Blonde sah, dass sich die Brauen ihrer besten Freundin etwas fragend in die Höhe schoben. „Da ich mein Kleid nun habe, kann ich auch mein Make-Up und meine Frisur endlich anpassen!“
 

Sakuras Brauen schoben sich noch ein Stück weiter nach oben.

Ok. Sie hatte einsehen müssen, dass man nicht einfach drum herum kam, wenn man tanzte - oder tanzen musste - das man sich auch fernab des ‚Trainings‘ mit dieser Materie zu beschäftigen hatte.

So kam es, das sie nun auch außerhalb des klassischen Walzers auch andere Tanzarten kannte.

Und mochte.

Sie kannte nun viele berühmte Komponisten der klassischen Musik. Da waren ein paar dabei, den man mehr als nur gehörigen Tributzollen musste!

Klassik war unglaublich!

Ganz zu schweigen von dieser mitreißenden Lateinamerikanischen Musik, bei der man einfach nicht still halten konnte.

Doch so einen Aufriss wie Ino...

Gut, sie musste der Blonden recht geben. Sie würde nicht ganz ohne Make-Up auftreten können. Sie würde wohl auch ihre Haare zur Abwechslung mal richtig frisieren müssen.

Zweifelnd griff sie sich in ihre Haare und erkannte, dass sie vielleicht doch etwas öfters zum Friseur gehen sollte...
 

Ino schnaubte und wusste, dass Sakura nun endlich einsah, dass ein ordentlicher Haarschnitt nicht nur unnötiges Weiber Getue war. Innerlich klopfte sie sich selbst auf die Schulter und beschloss ihrer Freundin zu helfen. „Hey. Ich helfe dir!“, sagte sie zu der Rosahaarigen. „So kannst du auf keinen Fall deine Tanzschuhe übers Parkett wirbeln lassen!“

Die Blonde hörte von der anderen Seite ein leises Räuspern. Sie sah hoch und erkannte auf der anderen Seite Hinata stehen, die ein niedliches, blaues Tüllkleid in den Händen hielt. Sie lächelte und drehte den Kopf zur Seite, um Ino zu zeigen, dass nicht sie sich geräuspert hatte. Tenten stand dort und versuchte sich mit der braunen Seide in ihren Händen, sich nicht ganz so auffällig peinlich berührt zu zeigen
 

Hinata meldete sich. „Ino, du scheinst von uns allen die meiste Ahnung von einem angemessenen Styling zu haben. Wie wäre es, wenn wir uns Morgen gegen Mittag alle bei mir treffen und uns gemeinsam vorbereiten?“ Sie lachte kurz. „Ich meine nur... weil ich auch viel Platz habe!“ sprach sie und lächelte in die Runde der vier jungen Damen.
 

Die Yamanaka dachte kurz darüber nach, dann lächelte auch sie. „Gerne. Ich denke, wir hätten uns vor dem Aufbruch so oder so irgendwo gemeinsam getroffen. So ist das also direkt etwas gesammelter!“, sprach sie.
 

Langsam lösten sich die Verbliebenen, zu tiefst erschrockenen fünf Männer aus ihrer achtsamen Verteidigungsposition. Mürrisch schüttelte Sasuke den Kopf. Pah! Frauen haben Probleme!

Die wollte er erst mal haben!
 

_________________________________________________________________
 

Es klopfte. Obwohl es schon so spät war.

Sakura mochte das gar nicht. Es gab immerhin Uhrzeiten, da sollte man nicht mehr bei den Nachbarn klopfen. Missmutig hob sie ihr Handgelenk und sah auf ihre Armbanduhr. Es war bereits halb elf - eine unverschämte Zeit, um die hart arbeitende Schicht Konohas jetzt noch von der Couch zu klopfen!

Wer auch immer da gerade vor der Türe war, der würde sich etwas anhören müssen! Ein klein wenig Wut machte sich in ihrem Magen breit.

Bis sie sich ins Gedächtnis rief, dass es auch Naruto sein könnte, der vor der Tür so einen Krach machte.

Verflucht sei er! Diesem Chaoten fehlte nicht nur eine ordentliche Struktur. Hatte er denn wirklich keine einzige Uhr in seiner Wohnung?

Verflucht nein! Sie wollte nicht zu solch später Stunde noch Ramen essen und ihm dabei Gesellschaft leisten! Sasuke hatte ihm bestimmt eiskalt die Tür vor der Nase zugeknallt, also versuchte er es nun sicher bei ihr und kam mit Hundeaugen betteln.

Das waren nun wirklich viel zu viele Kohlenhydrate! Und siewollte morgen nicht wie eine Presswurst in ihrem Kleid aussehen.

Bei Kami! Ihre Gedanken glichen den Püppchen, die sie absolut nicht leiden konnte. So hatte sie doch niemals sein wollen!

Aber war sie nun gleich ein Püppchen, nur weil sie sich darauf freute, zur Abwechslung und wahrscheinlich auch für verdammt lange Zeit, das letzte Mal so ein schönes Kleid anzuziehen?

Nein. Sie war sonst immer die durchorganisierte, bescheidene Sakura. Ohne Fehl und Tadel.

Morgen durfte sie auch mal anders sein!

Das veränderte sie ja nicht grundlegend.

Verflucht. Sie sollte sich es abgewöhnen, Bagatellen auf dem Weg zur Tür zu zerdenken.

Mit einem recht zornigen Blick riss sie die Tür auf undwollte auch gleich schon ihren blonden besten Freund ausschimpfen, den sie vor der Tür vermutete.

Allerdings war es nicht der unorganisierte Ramen Fan, der ihr da scheinheilig ins Gesicht lächelte.

Es war eine durch und durch gestylte Person.
 

„Schönen guten Abend!“, grüßte der Fremde höflich und setzte gleich zu einem zweiten Satz an. „Ich wollte nur...!“, begann der junge Mann mit der schmierigen Frisur. Doch er riss seinen Arm nach oben.
 

Sakura hörte ein leises Zischen und spürte im nächsten Moment unsägliche Schmerzen in ihrem Gesicht. Sie schrie, schlug sich die Hände davor und verfluchte den Mann.

Pfefferspray - so ein hinterlistiges...

Die Medical Nin schnappte nach Luft und spürte wie Angst in ihr aufstieg. Hilflos war sie - und wer wusste schon warum der Mann, der über ihr stand das getan hatte. Luft - sie brauchte unbedingt Luft! Doch da saß etwas auf ihren Lungen und weigerte sich, einfach zu verschwinden.

Ausspülen... muss es ausspülen!

Dachte sie sich. Sie musste es schaffen, doch wie ins Bad kommen, wenn sie nicht sah, wo sie hintrat.

Vor allem war da ja noch...

Sie wankte zurück, stolperte über die Stufe im Eingangsbereich und fiel hilflos auf den Boden. Die junge Frau krümmte sich vor Schmerz, spürte dieses ekelhafte, unglaubliche Jucken in ihren Augen und konnte sich nur mit aller größten Not selber davon abhalten, ihre Augen zu reiben, damit dieses Gefühl endlich aufhören würde.
 

Der Tänzer aus Gloria Gakure besah sich grinsend die sofortige Wehrlosigkeit der jungen Kriegerin.

Er hatte seine Hausaufgaben gemacht. Und diese Lösung war ihm am sinnvollsten erschienen.

Schließlich wäre es dumm gewesen, sich mit einer von der Hokage Hime ausgebildeten Schülerin anzulegen. Kräftemäßig hätte er definitiv den kürzeren gezogen. Ein heimlich eingeschleustes Betäubungsmittel wäre sinnlos gewesen. Auch wenn sie noch sehr jung war, als Medical Nin ihres Ranges erkannte sie ein Narkosemittel in ihrem Tee sicher dann schon, wenn sie ihn noch gar nicht aufgegossen hatte. Also musste er eben zu anderen Mitteln greifen. Direkter Angriff als beste Strategie den Sieg zu erringen.

Er gratulierte sich innerlich selbst.

Es hieß nach allem was er gehört hatte schon was, wenn einer wie er, eine wie sie zu Fall brachte und dem Schutz ihres Dorfes entriss. Dies hatte natürlich den Effekt, dass sie nicht an dem Tanzwettbewerb teilnehmen würde.

Auch wenn diese Maßnahme reichlich unfair war, Gloria -Gakure war nicht umsonst das Dorf mit den talentiertesten Tänzern. Oder ganz inoffiziell das auf besonders gerissene Art und Weise Gegner ausschalten konnte.

Er lachte kurz, griff in die Tasche seines Jacketts und zog eine kleine Spritze heraus. Unbekümmert ging er auf die Rosahaarige Frau auf dem Boden zu, die sich immer noch vor Schmerz und Atemnot hin und her quälte.

„Schhh...“, sagte er, packte sie und drückte sie mit seinem Gewicht bäuchlings auf den Boden. „...nicht bewegen. Sonst tuts weh“, er lachte äußerst höhnisch, „aber wem sage ich das, nicht wahr?“

Zielstrebig nahm er die Spritze in die Faust und rammte sie der Medical Nin in den Oberarm.
 

Schmerz durchzog sie erneut. Dieses Mal war ein stechender, brennender Schmerz, der sich in Windeseile ausbreitete. Ihrer Sinne beraubt, schrie sie so laut sie konnte, bevor das Serum aus der Spritze ihren Kopf erreichte und ihr zwar den Schmerz, aber auch ihr Bewusstsein nahm.
 

„Na also!“, sprach der Mann mit der ohnmächtigen Sakura und erhob sich. Er lachte wieder, bevor er mit allem Abscheu auf die junge Frau hinunter sah.

Nachdem was er vor wenigen Stunden hatte beobachten können, hatte Konoha ihm keine Wahl gelassen. Wenn sie den Höchstehrenwerten Titel der besten Tänzer behalten wollten, musste er Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

Und wenn er nur eine einzige Teilnehmerin davon abhielt, pünktlich im Arm ihres Partners auf der Tanzfläche zu stehen.

Die, die auf dem Boden zu seinen Füßen lag, war die beste Wahl gewesen.

Sie lebte alleine. Sie war keine Waffenspezialistin, die ihm innerhalb eines Wimpernschlags ein ganzes Bataillon an Waffen durch den Schädel jagen konnte. Sie war auch nicht das Oberhaupt eines Clans, der ganz böse Dinge mit seinem Gedächtnis anstellen konnte, nur durch die Kombination von ein paar Fingerzeichen.

Diese junge Frau war diejenige gewesen, die am wenigsten beschützt war. Und somit für sein Vorhaben das ideale Opfer.

Achtlos ließ er die Spritze fallen, beugte sich herunter und nahm die junge Frau auf seine Arme. Er drehte sich, ging hinaus, ließ die Tür offen stehen und verschwand mit der jungen Medical Nin in der Dunkelheit Konohas.
 

_____
 

Um den ganzen Zirkus vielleicht doch etwas entfliehen zu können, hatte Sasuke Uchiha ein Bad in den heißen Quellen für angebracht gehalten. Es hatte den Effekt gehabt, den er erreichen wollte. Entspannt waren seine Muskeln nun und über dies hatte er beschlossen, nun öfters in die heißen Quellen zu gehen. Natürlich am besten dann, wenn Naruto nicht dabei war. Damit er seine Ruhe hatte.

Ein gutes Zeichen. Hatte er es sich doch seitdem er nicht mehr ständig wachsam sein musste, nie wirklich gut geschlafen. Vielleicht würde er das heute Nacht schaffen. Und vielleicht würde ihm das gut tun.

Würde es zweifellos.

Ärgerlich war nur, dass ihm das nicht früher eingefallen war. Wie oft hätte er schon diese heißen Quellen ausnutzen können. Was war er doch für ein Idiot!

Er schnaubte und schüttelte über sich selber den Kopf.

So ein Schwachsinn. Tanzen. Da würde er lieber noch mal gegen Madara antreten, das wäre wenigstens sinnvoll. Und absolut gerechtfertigt - im Gegensatz zu diesem albernen Rumgehopse.

Sasuke schnaubte erneut und sah verstimmt auf.

Geradewegs sah er auf Sakuras kleine Wohnung, an der er zwangsläufig vorbei musste, auf dem Weg zu seiner eigenen.

Der dunkle Krieger zog seine Brauen zusammen.

Warm war es nicht mehr gerade und er wusste, das Sakura nicht gerade der Typ war, den Temperaturen die langsam auf die Null Grad zuschritten, nichts ausmachten. Warum sie gerade deswegen ihre Tür speerangelweit offen und die Kälte hinein ließ, erschloss sich ihm nicht, aber sie würde sich schon etwas dabei gedacht haben. Also beschloss er dem keine weitere Beachtung zu schenken und weiter seinen Weg zu gehen.

Doch Uchiha stoppte und machte einen sich abfangenden Schritt zur Seite. Fast wäre er gestolpert über irgendeinen... - er blickte nach unten und erkannte im schwachen Licht, das von Sakuras Wohnung gerade noch so ausreichend bis vor seine Füße fiel, einen grünen Pantoffel.

Verwirrt sah er sich das an und ging in die Hocke

Frauengröße, so klein und schmal wie er war. Etwas abgewetzt. Doch wie kam er hier...?

Misstrauisch sah er auf und erkannte doch tatsächlich im schwachen Lichtschein, nicht nur eine weitere Pantoffel ähnliche Silhouette auf dem Boden liegen, sondern auch, dass das Tor zu ihrem kleinen Vorgarten etwas geöffnet war.

Das passte nicht.

Das passte absolut nicht zu Sakura, so ordentlich wie sie war.

Seine Schritte beschleunigten sich etwas und vor dem Tor fand er tatsächlich den zweiten Pantoffel liegen.

„Sakura?“, rief er laut, noch als er auf die Wohnung zu lief. Die Entspannung floh aus seinen Muskeln und Sorge trieb ihn in ihre Wohnung. „Sakura?“, rief er noch einmal und stolperte in die kleine Wohnung.

Keine Antwort.

Verflucht.

Der junge Mann rannte los, stürmte in ihren Wohn -Essbereich, doch fand keine auf der Couch rumlungernde Medical Nin.

Seine Augen huschten zu der großen Uhr an der Wand ihm gegenüber. Fünf nach halb elf. Es roch nicht nach Essen und der Fernseher lief. Die Decke lag aufgeschlagen, aber zerwühlt über der Lehne der Couch. Als er näher ging und seine Hand darauf legte, spürte er noch eine ganz leichte Wärme, die in den Stoff über gegangen war.

Es war unwahrscheinlich, dass sie sich in einem anderen Raum aufgehalten hatte, bevor sie verschwunden war.

Der Fernseher lief nicht umsonst, es musste also jemand an ihrer Tür geklopft haben.

Ein Fremder.

Ein Gedanke schob sich in seinen Kopf, den er erst abschütteln wollte. Er drehte sich und sah auf seinem Weg zur Tür trotzdem in der ordentlichen aber kleinen Küche, dem Bad und dem Schlafzimmer nach. Doch sein Verdacht - dass sich Sakura eben nicht mehr in ihrer Wohnung befand -bestätigte sich.

Gerade als er die kleine Stufe überwunden hatte, die den Eingangsbereich zum Flur abgrenzte, sah er etwas Glitzerndes auf dem Boden liegen.

Sasuke stoppte, drehte sich erneut um und sah runter. Seine Mundwinkel zogen sich ganz weit nach unten, im Gegensatz zu seiner Wut, die in Windeseile durch die Decke schoss.

Er nahm einen tiefen Atemzug und versuchte trotz des unendlichen Zorns, sich zur Ruhe zu zwingen.

Ruhig bleiben sagte er zu sich selber. Zorn bringt dich nicht weiter. Logisch denken!

Sasuke brauchte einen weiteren Atemzug. Und einen wütenden Schrei in die Leere der kleinen Wohnung.

Sakura war weg.

Gekidnappt.

Diese Tatsache stellte einige Bedingungen voraus. Schließlich hatte sie nicht umsonst stets zwei durschlagende Argumente dabei.

Die Spritze auf dem Boden sagte ihm, dass jemand Vorsicht hatte walten lassen. Ergo musste eben jener gewusst haben, welche Kraft Sakura entwickeln konnte.

Sicher hatte die Spritze irgendein schnell wirkendes Serum enthalten, das sie betäubt hatte.

Seine Kollegin musste also ausspioniert worden sein. Möglich war auch, dass er ausspioniert worden war, dass sie alle ausspioniert worden waren...

Verflucht noch mal! Was hatte ihn so abgelenkt, dass er das nicht mit bekommen hatte? Sowas entging ihm normalerweise nicht!

Er knurrte zornig und schüttelte wütend über sich selber den Kopf. Ein Fehler. Ein großer, böser Fehler. Hätte er bloß besser aufgepasst!

Der junge Mann ärgerte sich unsäglich und es fiel ihm so unglaublich schwer, sich selber zur Ruhe zu zwingen.

Einatmen.

Ausatmen.

Kurze Pause.

Einatmen - ...komm‘ runter. Wut hilft ihr nicht. Du brauchst Logik, du brauchst deinen klaren Verstand!

Ausatmen.
 

Ok.

Da war jemand, der sehr gründlich gewesen war.

Diese Person musste drei Dinge über Sakura heraus gefunden haben.

Erstens, Sakura konnte in kurzer Zeit sehr viel Kraft entwickeln.

Zweitens, sie hatte ein unglaubliches Wissen über Medizin und allerlei Pflanzen, also musste man sie zwangsläufig mit einem sehr schnell wirkenden Betäubungsmittel attackieren.

Drittens, die junge Frau wohnte in einer Singlewohnung und war zu gegebenen Zeitpunkt völlig alleine gewesen.

Wieder musste der Uchiha sich durch mehrmaliges tiefes Ein -und Ausatmen beruhigen.

Kochend vor Wut stapfte er aus der Wohnung heraus und sog gierig nach der kühlen Nachtluft in der Hoffnung, dass seine Fähigkeit selbst in einer solchen Situation logisch denken zu können, wieder zu ihm zurückkam.

Ruhig... ganz ruhigbleiben... redete er sich selber zu. Dabei verstand er in diesem Augenblick noch nicht, warum er so derart wütend wurde.

Klappernd fiel sein kleiner Badezuber aus seinem Arm heraus und verteilte all die darin fein säuberlich geordneten Dinge für ein Bad in den heißen Quellen, auf dem Boden vor Sakuras Wohnung.

Sakura gehörte zu den sozialsten und durch ihren Beruf wohl angesehensten Menschen(,) die er kannte. Keiner hatte irgendeinen Grund, ihr etwas Böses zu wollen.

Er erstarrte augenblicklich.

Doch.

Der Zeiten gab es ein Dorf, dem eine verschwundene Sakura mehr als nur in die Hände spielen würde.

Sasuke schnaubte etwas apathisch.

Unglaublich.

Hatte Gloria Gakure sie alle beobachtet und dabei feststellen müssen, dass die Konkurrenz besser war, als sie gedacht haben?

Pah... fingen die an, sich Sorgen zu machen?

Bitte! Sasuke schnaubte erneut, diesmal vor lauter Genugtuung.

Doch dieses Gefühl verschwand sehr schnell wieder. Denn die Tatsache, das Sakura - und das alleine reichte schon - gekidnappt worden war...war schrecklich.

Verflucht. Sie waren bei weitem keine Profis im Standardtanz. Doch Gloria Gakure hatte einen Schritt unternommen, der entschieden zu weit ging

Es ging hier um seine Freundin, das war ein weiterer Fakt.

Genau so, wie das Erwachen seines Jagdinstiktes. Seiner Rachegelüste, die er eigentlich gedacht hatte, nie wieder gebrauchen zu müssen.

Gloria Gakure würde einsehen, dass es einen Fehler gemacht hatte.

Und würde zu tiefst bereuen.
 

Der schwarzhaarige Rächer schüttelte sich, schloss für einen Moment seine Augen, um sich besser konzentrieren zu können.

Gut. Theoretisch wäre es für den Tänzer aus Gloria Gakure als schnellste Fluchtmöglichkeit das nächstgelegene, westliche Haupttor zu nutzen. Es führte direkt in den Wald und dieser könnte ihnen auf der Flucht genügend Tarnung bieten.

Allerdings war auch dieses Tor wie alle anderen gut bewacht. Vor allen Dingen würde es etwas verdächtig wirken, sollte der arme Idiot, aus diesem noch idiotischeren Dorf doch tatsächlich mit einer bewusstlosen Sakura Haruno im Schlepptau versuchen, das Tor zu passieren. Sasuke vermutete, wenn der Attentäter höchstwahrscheinlich aus Gloria Gakure kam, konnte er auch sehr wahrscheinlich keinerlei gefährliche Ninjutsu, mit denen er sich verteidigen oder angreifen konnte. Demzufolge würde er sich sicher einen Weg um das Tor herum suchen. Für Sasuke bedeutete das, gegeben durch die vielen verzweigten Straßen und Gassen Konohas, dass er die Nadel im Heuhaufen suchen musste.

Nein. Er würde dieses Katz und Maus Spiel nicht mitmachen. Ein böses Knurren grollte aus seiner Kehle und innerhalb eines Wimpernschlages erwachte sein uraltes Bluterbe, sein Sharingan. Wütend rotierten einmal die drei Tomoe und in dem Moment, als der Letzte der Uchiha zum Spurt ansetzte, hatte er die gleichmäßig und kontrolliert fließende Chakraspur seiner Freundin gefunden.

Er jagte durch den kleinen Vorgarten und hielt der Luftlinie nach selbst über die Dächer Konohas jagend auf sein Ziel und seinen Gegner zu.
 

Es dauerte ein paar wenige Minuten und Sasuke stürzte um die letzte Kurve. Am Ende der Straße, die er gerade betreten hatte, sah er durch das Licht einer Straßenlaterne gerade noch eine unförmige Masse. Und das sanfte Wiegen unverwechselbarer rosafarbenden Haare, die im Gangrhythmus des Kidnappers mit wippten.

Zorn trieb alle Vernunft und alles was ihn eigentlich zu einem sehr vorhersehenden und damit fast unschlagbaren Gegner machte, aus ihm heraus.

Sasuke Uchiha vergaß beinahe alle Grundlagen, alles, was in einem Kampf so unglaublich wichtig war für einen Moment. Nur, weil er Sakuras leblosen Kopf willenlos hin und her rollen sah.

Verflucht!

Der Krieger setzte zu einem neuerlichen Spurt an und jagte seiner Beute, seinem momentan verhasstesten Gegner in einer mehr als nur beeindruckenden Geschwindigkeit hinterher.

Nicht mit Wut Kämpfen. Ruhig. Spiele deine Stärke aus. Ermahnte er sich selber und musste sich nun zum zweiten Mal schon zur Besonnenheit zwingen.

Es klappte nicht ganz. Doch zumindest schaffte er es, sich auf seinen Gegner so zu fokussieren, dass er anhand seiner untrainierten Statur seines Gegners und an dem, das dieser Sasuke noch nicht bemerkt hatte, einschätzen konnte, dass er definitiv nicht nur den Überraschungseffekt auf seiner Seite hatte.

Was Kraft anging, wäre er sicherlich überlegen. Vielleicht konnte sein Gegner ein paar Mal ausweichen, würde Sasuke ihn angreifen. Allerdings würde das dem Kidnapper vielleicht die ersten zwei Minuten etwas bringen. Bevor das Sharingan des Uchihas das Muster erkannt und komplett analysiert hatte.

Ruhe. Konzentriere dich!

Doch immer noch fiel ihm das so unglaublich schwer, diesen lebensmüden Menschen nicht in dieser abgelegenen Seitenstraße Konohas auseinander zu nehmen...

Allerdings konnte er den Kidnapper ohnehin nicht groß angreifen, solange er Sakura noch auf seinen Armen hatte. Die Wahrscheinlichkeit war sehr hoch, dass er sie nicht nur als Schutzschild, sondern auch als Druckmittel benutzen würde. Also war die logischste, oberste Priorität, dass der junge Uchiha seine Kollegin und Partnerin dem anderen erst einmal abholen und dann in Sicherheit bringen würde.

Womöglich würde der Kidnapper diese Zeit nutzen, um abzuhauen. Davon hielt er nichts. Schließlich musste dieser Idiot auch mit eindringlichen ‚Argumenten‘ davon überzeugt werden, dass es generell keine gute Idee war, wenn man es wagte, dass wohl wichtigste Mitglied des berühmt Berüchtigten Team 7 so etwas an zu tun. Nein - er musste diesen Irren zeigen wie es war, wenn man sich mit ihm anlegte!

Es waren nur noch ein paar wenige Schritte, die ihn trennten und er hatte gewusst, dass ihm seine Wut nichts brachte. Dass sie ihn ablenkte von seiner Umgebung und absolut unvorsichtig machte.

Erst im letzten Moment bemerkte er den heran schnellenden Gegenstand. Er sprang ausweichend zur Seite, erkannte aber erst im nächstem Moment, dass er gar nicht direkt getroffen werden sollte.

Ein Knall ertönte, ein Zischen und innerhalb von Sekunden konnte er durch undurchdringlichen Rauch, der wohl aus der Rauchbombe, die ablenken sollte, gar nichts mehr sehen.

Mindestens genauso schnell fing Sasuke an zu husten. Alles war voller Rauch, egal wie weit er zurück sprang, um aus dem Umkreis dieses Angriffs zu entkommen.

Er bemerkte ein Müdigkeitsgefühl, das sich schnell in ihm ausbreitete und zur Folge hatte, dass er nachdem letzten Absprung nach hinten nicht mehr ganz so grazil auf seinen Füßen landete.

Der stolze, aber ganz benebelte Krieger ging in die Knie, hustend und geschwächt vor Müdigkeit. Dem Schwarzhaarigen wurde klar, dass die Bombe nicht nur Ablenkung oder etwas mehr Zeit verschaffen sollte. Wenn sie sich so schnell so weit ausbreitete, dass er weder nach hinten oder nach oben herausspringen konnte und ein unnatürlicher Hustenreiz ausgelöst wurde, musste in dem Rauch auch irgendetwas drin sein, dass dafür verantwortlich war, dass er gerade drauf und dran war, das Bewusstsein zu verlieren. Allerdings durfte auch der Pilz dieser Rauchbombe nicht unbedingt klein sein. Wenn man diesen also alleine wegen der Größe nicht schon von der Weite sehen konnte, so hoffte Sasuke, dass wenigsten irgendwem das Verschwinden etwaiger Lichtkegel einiger Straßenlaternen auffiel. Oder vielleicht wurden auch ein paar Bewohner aufmerksam, an dessen Fenster der Rauch vorbei zog.

Ein dumpfes Geräusch ertönte leise, als auch Sasukes Körper reglos zu Boden glitt.
 

Der schmale Mann trat neben seinen Komplizen. Zog triumphierend einen Mundwinkel nach oben und schnaubte abwertend von oben herunter. „Heb ihn auf. Wir nehmen ihn mit“, befahl er seinem großen Kollegen, der die Rauchbombe aus dem Hinterhalt heraus geworfen hatte.

Schließlich war es auch für Konoha Nins unmöglich innerhalbweniger Stunden ein ganzes Pärchen zu ersetzen.

Paartanz

Für gewöhnlich zog sie es vor lange zu schlafen, wenn sie nicht arbeiten musste. Doch Ino Yamanaka hatte gerade heute nichts lieber getan, als schon vor dem ersten Hahnenschrei unter der Dusche zu stehen. Schließlich war der von ihr so heiß ersehnte Tag endlich gekommen.

An diesem Abend würde sie Elfengleich, in ihrem atemberaubenden Chiffonkleid übers Parkett schweben.

Die junge Kunoichi sah es schon genau vor sich, sie, bezaubernd wie noch nie, im Rampenlicht.

In diesem Moment war sie auf dem Weg zum Hyuga Viertel, dort wollten sich alle bei Hinata treffen. Wenn auch vorerst nur der weibliche Anteil der Tanz - Formation mit den Vorbereitungen beginnen würde. Sie lachte innerlich auf, während sie zielstrebig der Straße entlang ging, die sie nach einer weiteren Abbiegung, zu ihrer besten Freundin führen würde.

Konnte man dies nun definitiv als eins der Klischees bezeichnen, dass Frauen immer länger brauchten als Männer?

Dabei vergaß man wohl auch gerne, dass unter solchen Umständen Frauen auch im Vorfeld viel mehr zu tun hatten. In diesen Fällen musste man auch bedenken, damit aus erfahrenen Kriegerinnen, hauchzarte, elegante Damen wurden, brauchte es eben ein paar Stunden. Sie und ihre Kolleginnen würden heute ein ganz anderes, aber unglaublich zeitintensives Styling und Make-up Programm durch führen müssen.

Pah.

Männer hatten es einfach viel leichter. Es war ein Unterschied, wenn man sich nur die Haare kämmen musste  und einen Frack an zuziehen hatte. Möglicherweise würden die Jungs ihre Zeit, bis sie sich umziehen mussten damit verbringen, sich zu Prügeln und dies dann als ‚Training‘ bezeichnen.

Mit schnalzender Zunge schüttelte sie den Kopf.

Männer!

Die Blonde, höchst aufgeregte aus dem Yamanaka Clan bog in die andere Straße ein und sah von Weitem schon Sakuras Wohnung.

Kurz verlangsamte sie ihren Schritt, als sie auf die speerangelweit offen stehende Wohnungstür erblickte.

War sie bereits unterwegs?

Nein, Sakura hatte es doch mir ihr abgesprochen, das sie zusammen zum Treffen gehen würden. Sie schmunzelte über ihren eigenen, albernen Gedanken.

Vielleicht war letztendlich doch etwas von Gai - Senseis Hirnrissigkeit auf sie übergesprungen und sie meinte nun auf den Fäusten 2500 Runden im Handstand um ihre Wohnung zu rennen, sei ein sehr erstrebenswertes Training. Oder Sakura hatte mal wieder ein besonders mysteriöses Heilkraut angepflanzt, das nur zwischen sechs und sieben Uhr morgens, bei Finger abfrierenden Temperaturen und starkem Nebel geerntet werden durfte.

Was allerdings auch nicht ganz erklärte, warum sie bei diesen Gänsehaut Temperaturen ihre Tür offen stehen ließ. Kräuter konnte man auch bei geschlossener Tür abschneiden. Ino schüttelte mit dem Kopf und beschloss darüber nicht weiter nach Zudenken. Denn normalerweise tat die Medical Nin nichts ohne Grund, auch wenn sie vieles nicht verstand, was ihre Freundin manchmal ‚aus rein medizinischen Gründen‘ trieb.

Was ging da nur manchmal in ihrem hübschen, aber ständig arbeitenden Kopf vor?

Ino selbst war es schließlich, die ihr schon so unglaublich oft dazu geraten hatte, ihr Gehirn auch mal auszuschalten. Dann wäre sie weit aus entspannter!

Die Yamanaka beschleunigte ihre Schritte wieder und eilte dennoch verwundert auf das weit offen stehende Gartentor zu.

Der Blick der Blondine fiel zu Boden.

Einen grünen Pantoffel sah sie dort liegen. Ganz klar war, dass es Sakuras Pantoffel war. Ein merkwürdiger Platz für das Ding, die Medizinerin mit den rosa Haaren würde ihn nie dort hinlegen, bei ihrem Ordnungsfimmel.

Der jungen Frau mit den blauen Augen bekam eine Idee, die erklären könnte, warum diese Pusche hier lag.

Sakura sie musste ihn geschmissen haben!

Nur welchen Grund hatte sie dazu gehabt?

Und wieso war der Pantoffel nicht schon längst wieder eingesammelt und fein säuberlich in das kleine Schuhregal der durchorganisierten Iryounin verstaut?

Müsste sie selber nicht auch noch gerade mit bekommen haben, wie der Hausschuh aus der Tür geflogen war? Möglich war auch, dass sie die Szene, die sich hier abgespielt haben musste, gerade so verpasst hatte.

Yamanaka beugte ihre Knie und hob den Pantoffel auf.

Er war eiskalt. Der Schuh musste schon einige Minuten hier liegen. Sanft strich sie mit dem Daumen über den festen Fleece Stoff. Er war auch etwas feucht - was im Prinzip nur daher kommen konnte, das dieser Schlappen die ganze Nacht im feuchten kalten Nebel gelegen hatte. Besorgt richtete sie sich auf und ging durch das Tor in den Garten ihrer rosahaarigen Freundin.

Nach zwei oder drei Schritten, blieb sie wieder stehen und erblickte an einer Stelle verteilte Badeutensilien und einen Miniatur Badezuber. Schnellen Schrittes ging sie auf die runde Holzkiste zu, legte den Puschen ab und hob dafür den Zuber auf. Die Iryounin drehte ihn in der Hand und entdeckte auf der Bodenseite ganz klein am Rand das eingebrannte Zeichen der Uchihas.

Für einen Moment starrte sie ganz gedankenlos auf dieses Zeichen. Dann sah sie zurück auf den Pantoffel zu ihren Füßen.

Ein Gedanke drängte sich ihr auf, ein Szenario, den sie im ersten Moment absolut nicht glauben wollte. Doch ließ er sich nicht abwimmeln. Als Ino abwesend schnaubte, zog sie auch gleichzeitig einen Mundwinkel nach oben. Sie war immer noch fassungslos, auf eine positive Weise. Allerdings nun mehr über diese schlüpfrige Szene in ihrem Kopf.

Alle Indizien, die sie nun hatte sammeln können sprachen dafür!

Sasuke war anscheinend in den heißen Quellen und gerade auf dem Weg nach Hause gewesen. Zufällig war hatte er seine Tanzpartnerin in ihrem Garten getroffen. Warum auch immer sie draußen gewesen war. Anscheinend hatten sie sich gegenseitig bemerkt und sich unterhalten. Sakura musste zum Tor gegangen sein, oder zumindest auf Sasuke zu, der möglicherweise schon ein oder zwei Schritte durch das Tor hindurchgegangen war.

Und dann war das passiert, was ihr schon vom ersten Augenblick an klar gewesen war. Verflucht! Sie hatte auf diesen Moment gewartet, dass die Luft, die sich zwischen den beiden Turteltauben gefährlich aufgeladen hatte, explodierte.

Es war dazu gekommen, dass der nüchterne und immerzu ratternde Verstand der beiden für einen Moment einen Blackout erlitten hatte.

Das erklärte zumindest die verteilen Seifen auf dem Boden des Gartens. Und Sakuras Latschen, die ebenfalls verstreut waren.

Bei Kami!

Wenn das wirklich wahr war, was sie vermutete, dann war es endlich eine Erlösung für die zwei und ganz Konoha dazu. Jedoch stellte sie sich nun die Frage, ob sie wirklich Sakuras Wohnung betreten sollte. Nicht dass sie ihre beste Freundin gerade ‚extra Trainingseinheiten‘ mit ihrem Tanzpartner absolvierte.

Sie sah durch die offene Tür in die Wohnung hinein.

Zweifel befielen sie.

Dennoch würde es bei aller Eile nicht zu den beiden passen, die Tür so weit offen stehen zu lassen. So das wirklich jeder hätte reinplatzen können.

Die beiden hätten die Tür sicher zumindest zugetreten.

Sie ging auf die Tür zu und betrat die Wohnung.

Wieder wurde sie von einer für Sakura ganz untypischen Kälte empfangen.

Sakura liebte die Wärme und hasste es, wenn sie fror.

Diese unterirdische Temperatur bewies, dass die Tür schon sehr lange offen stehen musste. Genau das war auch der Grund dafür, das Ino ihren vorherigen Verdacht sofort verwarf. Eine neue, sehr viel unangenehmere Vermutung machte sich nun Platz. Eiligen Schrittes ging Ino durch den kleinen Flur ihrer Freundin direkt ins Wohnzimmer. Der Fernseher lief, die Decke war unordentlich über die Lehne des Sofas geschlagen. Es schwebte kein Kaffee Geruch durch die Wohnung und vor allen Dingen, kam ihr auch keine lächelnde Sakura entgegen, die ihr eine Tasse anbot.

Angst überfiel sie wie eine plötzliche Sintflut und machte es ihr schwer zu atmen.

Sakura war weg.

Verschwunden.

Allen voran nicht freiwillig.

Doch sie war nicht alleine Weg.

Ob Sasuke...? Nein. Der nicht. Auf keinen Fall. Gerade der junge Uchiha hatte sie immer beschützt. Da würde er unter Garantie nicht damit anfangen krumme Dinger zu drehen und Sakura zu entführen.

Besonders, wenn er nach seiner Begnadigung doch wieder als normaler Bürger Konohas angesehen werden und aus dem Bingo Buch verschwinden wollte.

Dies ging eher weniger gut, wenn man sehr hoch angesehene Persönlichkeiten Konohas ausknockte und entwendete.

Aber dann musste er mit bekommen haben, dass ein paar andere, hinterlistige Gestalten Sakura hatten mit nehmen wollten.

Sie drehte sich rum und rannte aus der Wohnung hinaus, durch das Gartentor. Die blonde Shinobi hielt auf die nächste Häuserwand zu, leitete Chakra in ihre Füße, nur damit sie an dem stabilen Mauerwerk empor auf die Dächer und auf ihnen entlang rennen konnte. Luftlinien getreu hielt sie direkt auf Hyuga Viertel zu.

Sasuke Uchiha hatte ganz bestimmt etwas mitbekommen und jagte sicher in diesem Moment Sakura und ihren Entführern hinter her.

Es mussten starke Gegner sein. Das - und oder unglaublich viele, die eventuell sogar den Uchiha ausgetrickst haben könnten.

Dazu gehörte schon einiges, doch egal was letztendlich passiert war, alleine die Tatsache, dass Sakura weg war, trieb sie vor Sorge in den Wahnsinn.

Bahnte sich etwa schon wieder ein Krieg an?

Missmutig verzog sie ihre Brauen und biss sich verzagt auf die Unterlippe.

Oh bitte nicht!

Mit einem dumpfen Geräusch ihrer aufschlagenden Füße, landete sie vor dem Viertel der Hyugas. Gezielt doch völlig außer Fassung geraten, raste die förmlich hindurch. „Hinata!“, rief sie außer Atem und sprang auf die Terrasse aus Holz, die vor den Zimmern entlang lief, rannte dabei fast das derzeitige Oberhaupt der Hyugas um. „Verzeihung Hiashi - Sama! Ich muss mich beeilen. Sakura und Sasuke wurden sehr wahrscheinlich entführt!“, hastete sie etwas abwesend über ihre eigene Schulter und vergaß ihn auch prompt wieder. Desorientiert irrte sie durch die vielen Gänge und kurven. Mit immer mehr Panik im Nacken, da es ihr einfach zu lange dauerte, bog sie immer mal wieder ab, bis sie schließlich die Zimmerflut der zukünftigen Clanerbin erreichte.

„Hinata!“, schrie sie schon deutlich lauter, keuchender, kurz bevor sie vor dem Zimmer der ruhigen Erbin an kam und völlig außer Atem die Zimmertür aufzog. „Hinata!!!“, sagte sie und unterbrach die lockere Unterhaltung, die all die anderen Tänzer bis zu diesem Zeitpunkt geführt hatten.

Anhand der zu tiefst erschrockenen und abgehetzten Miene der sonst stets entspannten Blondine erkannten all jene, dass etwas nicht stimmte.

Ino selber sah, wie Freude aus den Gesichtern ihrer Kollegen wich und der Konzentration, wie auch der Anspannung Platz machte.

„Fort!“, hechelte sie und hielt sich am Türrahmen fest. „Sakura weg!“, sie rutschte am Holzrahmen der Tür entlang nach unten. „Sasuke auch!“

Sie hörte ein ersticktes Drucksen, ein gurgelndes Röcheln, dem das Rutschen von Stühlen und stürmisches Getrappel von Füßen über edlen Holzboden.

Als Ino wieder nach oben sah, erkannte sie, dass gerade Neji und Sai mit Naruto rangelten, um ihn zu beruhigen.

 

Neji schnaufte schwer, als er sich mit all seiner Kraft gegen den blonden Helden dieser Welt stemmte. Was für ein Desaster. Warum musste dies auch gerade jetzt passieren? Und wieso hatte Ino nicht überlegt und war direkt zur Hokage gegangen? Dann hätten sie jetzt nicht dieses Problem.

Doch ihm blieb keine Zeit, um sich weiter über Inos Fehler aufzuregen. In diesem Fall war es eine schwer zu meisternde Aufgabe den rasenden Jinchuriki in diesem Zimmer zu halten. „Beruhige dich Naruto! Wildes drauf los stürmen bringt nichts. Du weißt ja noch nicht einmal, wo sie sind“, argumentierte der Hyuga aus den Nebenhaus des Alt - Ehrwürdigen Clans. Doch seine Erklärung kam gar nicht erst bei dem stockwütenden Jinchuriki an. „Sei vernünftig, mit einem Plan kannst du beiden schneller retten“, versuchte er es weiter, während er sich so schwer wie möglich machte. Sai bemerkte er im Augenwinkel, direkt auf der anderen Seite des Helden.

 

Der blasse ANBU Krieger stemmte sich mit all seiner Kraft gegen den Blonden. „Vergiss nicht, Naruto Kun, sollte Sakura Chan entführt worden sein, kann das Verschwinden Sasuke - Samas ebenfalls bedeuten, dass er bereits die Verfolgung aufgenommen und im besten Falle den Täter bereits gestellt hat!“ Er stemmte seine Füße fest in den Boden um mehr Kraft daraus entwickeln zu können.

 

Tatsächlich wurde Naruto etwas ruhiger, versuchte sich aber immer noch aus der Umklammerung seiner Kollegen zu befreien.

Er musste einsehen, dass sie recht hatten. Auch wenn es eher seine Art war, einfach drauf los in den Kampf zu stürzen, würde er ziemlich schnell damit Probleme bekommen, seine beiden besten Freunde überhaupt zu finden.

Naruto rief sich die Tatsache in Erinnerung, das Sakura Sasuke mindestens genauso wichtig war, wie ihm. Ach quatsch, Sasuke wusste gerade noch nicht mal selber, das er lieber etwas mehr mit Sakura, als ‚nur‘ befreundet wäre.

Die Kidnapper konnten sich also auch schon ohne ihn auf eine ordentliche Trachtprügel gefasst machen. Doch wenn er zusätzlich noch zu seinen beiden Kollegen aus dem berüchtigten Team 7 dazu stieß, würden die sich erst einmal umsehen.

Aber es war nicht seine größte Stärke, mit Logik einen unglaublich raffinierten ‚Such - Find - und Retten - Plan‘ auf zu stellen. So musste er sich auf denjenigen hier im Raum verlassen, der genau das am besten und schnellsten konnte.

Also beendete er sein wütendes Toben und ließ für einen Moment locker, so das Neji und Sai von ihm ablassen würden.

„Pah!“, sagte er trotzig, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte, nur um nicht direkt zu zeigen, dass er ein Einsehen hatte und seinen anwesenden Kollegen recht gab.

Dennoch war er unruhig. Es machte ihn wahnsinnig, die Fähigkeiten zum Helfen zu haben, aber es nicht zu können. Es trieb ihn in höchste Sorgen und Verzweiflung. Er konnte nicht einfach nur hier rum sitzen und warten bis sich alles in wohl gefallen auflöste. Das war nicht sein Ding, also beschloss der ausgefuchste Held dieser Welt, nur so zu tun, als ob er sich beruhigt hätte. Würde, sobald einer seiner Kollegen auch nur eine Vermutung ausspuckte, wo seine beiden Freunde sein könnten, die Kräfte von Kuramas nutzen, um weder Neji noch Sai eine Chance zu lassen, in zurück zuhalten.

 

Misstrauisch umklammerte er Naruto noch einen Moment, bevor er ihn wieder losließ. „Bewahre die Fassung! Wenn wir in Ruhe überlegen, finden wir raus, wo sie sind und wer sie entführt hat!“, warnte der schwarzhaarige Hyuga den extrovertierten Jinchuriki.

Er sah Sai einen Moment vielsagend an und das Nicken seinerseits bestätigte ihm, das er jeden Moment bereit war, Naruto ein weiteres Mal vom los Stürmen ab zu halten. Nun musste er einen Plan entwickeln, am besten möglichst schnell.

Dazu zog er erst einmal in Betracht, wer einen Nutzen davon hatte, wenn Sakura und sogar auch Sasuke verschwanden.

Da momentan keine Verrückten mit Irren Plänen aufgetaucht waren, fiel ihm spontan nur Gloria Gakure ein.

Das Bedauerlichste an dem ganzen war, das er mit dieser Vermutung sehr wahrscheinlich ins Schwarze getroffen hatte. Konnte eine Tanz Formation nicht vollständig antreten - und sei es durch das Fehlen eines ganzen Paares - verlor dieses Team auch automatisch.

So waren die Regeln.

Wenn das wahr war, war dieses Dorf nicht nur sehr hinterlistig, sondern bis zu diesem Zeitpunkt, als sie Sakura entführt hatten, auch sehr nervös geworden.

Wenn die Situation weitaus weniger Ernst gewesen wäre, hätte er vielleicht darüber gelacht. Allerdings konnten sie die Unsicherheit des tanzwütigen Ortes und den Umstand, dass es ein Dorf war, in dem kein einziger Ninja lebte, vollends ausnutzen. Daraus gezogen fielen dem Hyuga ein paar mögliche Optionen ein, wie man die beiden befreien konnte.

Im Prinzip war es ihnen möglich, sich in dieses Dorf rein wie auch raus zu schleichen und die beiden befreien, ohne dass die Einwohner Glorias oder die Kidnapper etwas davon mit bekamen.

Das Schlauste und der richtige Weg wäre es wohl, Hokage Sama davon zu unterrichten. Natürlich würde sie nicht - um einen politischen Eklat mit Gloria Gakure vom Zaun zu brechen - eine offizielle Mission daraus machen. Er konnte sich Kakashi Sama als ausführendes Missions - Organ gut vorstellen. Dieser würde diese Mission schnell und ohne aufzufallen erledigen.

Jedoch musste er einen Fakt bedenken, den er nicht außer Acht lassen durfte. Oder konnte.

Naruto selbst würde sich wahrscheinlich nur sehr schwer davon abbringen lassen, diese ‚Rein schleichen, - rausholen, - abhauen - und so tun, als sei nie etwas gewesen‘ Aktion nicht doch selbst durch zu führen. Wobei er bezweifelte, das Naruto sich in etwas ‚rein schleichen‘ konnte.

So wie er den Chaoten kannte, ging er wohl gerade davon aus, dass er einen Rettungsplan erdachte und das er einer derer war, die darin inbegriffen waren. Am besten noch an vorderster Front.

Neji Hyuga schnaubte.

Es war unabdingbar, das er der berichten musste, welchen Verdacht er hatte, damit sie als Oberhaupt die Sache in die Hand nahm. Es würde eine Rettungsaktion gestartet werden, nur vermutete Neji stark, das die Hokage darin Naruto eben nicht einplanen würde.

Das war das andere Problem.

Naruto würde gehen.

Mit Erlaubnis, oder ohne.

Nachdenklich sah Neji auf den Boden und fällte seine Entscheidung.

Er musste den Weg über die Hokage gehen. Jeder andere wäre besser für diese Mission, als denn ein vor Wut schnaubender Naruto. Der Hyuga fürchtete, die Unfähigkeit des Blonden, selbst in solchen Situationen nicht höchst ausfallend zu werden, würde sehr große Keile in die politische Beziehung zwischen Gloria und Konoha treiben.

Doch wie kam diese Info zur Hokage, ohne das Naruto bemerkte, dass nicht er derjenige war, der seine besten Freunde mit viel Krach und Chaos retten würde?

Suchend sah er sich um und jedem seiner Kollegen ins Gesicht. Am Ende war es Sai, den er einen Moment länger aber dafür viel sagend ansah.

Es dauerte einen Augenblick und der Blasse aus der ANBU Einheit nickte ihm kaum merklich zu. Erleichterung durchflutete Neji und machte sich gleich daran, Naruto abzulenken.

„Das Ganze ist eine verdammt heikle Sache!“, sagte er und ging im Zimmer herum, um etwas Zeit schinden zu können. Wohl wissend das Naruto ihm hoch konzentriert folgte.

Der Blonde drehte sich von Sai weg und saß dort gespannt auf seinem Platz, jederzeit bereit, los zustürmen, sobald Neji den momentan Aufenthaltsort Sakuras und Sasuke ausgesprochen hatte.

Der Hyuga aus dem Nebenhaus, hoffte inständig, das Hiashi, der kurz bevor Ino reingeplatzt war, sich ebenfalls kurz in diesem Zimmer aufgehalten hatte, mit bekommen hatte, was passiert war. Und gehandelt hatte. Dann hatten sie zumindest eine kleine Chance, das bereits ein Shinobi unterwegs war, Sakura - San und Uchiha zu retten. Hoffentlich hatte die Hokage auch so weit geschaltet, ein Sonderkommando aus rücken zu lassen, das Naruto aufhalten würde.

Vielleicht war es die bessere Idee, ihm generell nicht zu verraten, wer die beiden einfach mitgenommen hatte. Möglicherweise würde es heute Abend nur zu unnötigen Schwierigkeiten führen.

Er zögerte einen weiteren Moment, sah wie sich Sai in Narutos Rücken mit seiner Pergamentrolle und einer Zeichnung darauf bereit hielt.

 

Doch bevor es überhaupt zu Schwierigkeiten kommen konnte, war es die Hokage selber, die dort auf einmal recht wütend in der Tür stand. „Steh auf!“, bellte sie Ino zu, als Anzeichen darüber, wie zornig sie gerade war.

Ihr war ganz augenscheinlich sofort klar gewesen, welches Dorf davon profitierte, würde Konoha diesen vermaledeiten Wettbewerb verlieren.

Klar war auch gewesen, das Naruto selbst sich nicht aufhalten lassen würde, wenn er davon erfuhr. Dass er überhaupt noch hier war, war ein Wunder. Doch an der verstehenden Wut, die sich langsam in die Miene des Blonden schlich und dem immer schnelleren Anspannen seiner Muskeln, sah sie, das auch sie nicht mehr viel Zeit hatte, um zu handeln. „Du bleibst, wo du bist, Bengel!“, donnerte sie dem Bijuu entgegen und ging mit großen Schritten auf ihn zu. Sie erwischte ihn gerade noch so am Oberarm und schleuderte ihn zurück auf den harten Holzboden. Es krachte laut und das Holz splitterte Böse, als sie zu packte und um seinen Hals griff. Bedächtig aber nicht nachgebend drückte sie ihn mit gesammelten Chakra in ihren Finger zu Boden. „Sei nicht dumm! Nervöse Idioten wie die aus Gloria Gakure sind zu allem Fähig“, knurrte sie ihm entgegen. „Außerdem ist Kakashi schon längst unterwegs. Ich will keinen nervigen, von vorneherein vermeidbaren Nachbarschaftskrieg, kapiert Bursche?“, fauchte sie ihn an und hielt den nach Luft schnappenden, aber überaus mies gelaunten Naruto Uzumaki weiterhin auf dem Boden zurück. Wenn es sein musste, würde sie ihn so lange auf diesem Boden festhalten, bis er sich beruhigt hatte. Oder bis Sakura, Sasuke und Kakashi hinter ihr in der Tür standen.

Je nachdem, was früher eintreten würde.

__________________________________________________________________________________

 

Murrend kam der junge Uchiha wieder zu Bewusstsein. Aus seinem bildlosen, schwarzen Traum erwachte er ganz langsam und bekam schleppend die volle Kontrolle über sich zurück.

Er knurrte böse, als Szenen in seinen Kopf Gestalt annahmen, die er lieber nicht abgespeichert hätte.

Ungehalten verzerrte er sein Gesicht.

Es waren diese fiesen Idioten gewesen, die er jetzt immer noch mit herablassendem Blick am Ende der Gasse stehen sah.

Wut kochte wieder in ihm hoch, zwang ihn dazu seine Zähne aufeinander zu pressen und seine Hände zu zitternden Fäusten zu ballen.

Ein mühevolles Schnauben entfloh seiner unglaublich trockenen Kehle, als er mit großer Anstrengung und durch langsames Bewegen all seiner Körperteile testete, ob diese noch am rechtmäßigen Platz waren. Erst zuckten seine Beine, dann seine Arme, bevor er letztendlich das letzte Häkchen am rotationsfähigen Kopf machen konnte.

Dann machte sich sein geschulter Ninja Verstand daran, herauszufinden, wo er war und warum. Zumindest riet ihm sein Verstand dazu, denn als er sich die letzten Erinnerungen erneut ins Gedächtnis rief, war er wieder kurz davor über alle Maße sein Gesicht zu verziehen. Unsäglich viel Hass und Wut, hatte er gespürt und beides drohte erneut in ihm aufzuwallen.

Der ehemals stets grübelnde Rächer war doch eigentlich zu dem Entschluss gekommen, nun, da er seine Selbstjustiz abgeschlossen in der Vergangenheit liegen sah, dass es nicht mehr sinnvoll war, diese Gefühle zu empfinden.

Vielleicht würde er das ein oder andere Mal einen Nutzen daraus ziehen, zornig zu sein, schließlich konnte das auch zu Höchstleistungen antreiben.

Doch in all den Jahren, in denen er nun als Ninja auf dieser Welt weilte, hatte er gelernt, dass es bei Weitem vorteiliger war, allzeit die Fassung zu bewahren. Dies brachte die Fähigkeit, logisch zu denken. Weniger Fehler zu machen, die er im Endeffekt mit viel mehr Arbeit würde ausbügeln müssen. Mit einem mies Gelaunten runter ziehen seiner Mundwinkel musste er nun zwangsläufig daran denken, dass ihn sein Groll erst in dieses Problem rein manövriert hatte.

Ruhig bleiben! Denke rational und effizient. Forderte er von sich selber. Nur so würde er zu der einzig richtigen Lösung kommen.

Dabei schätzte er es als äußerst nützlich ein, dass er keine sprengenden Kopfschmerzen hatte. Dies hätte er erwartet, konnte er sich doch auch daran erinnern, dass ihn eine einfache, aber sehr hinterhältige Rauchbombe ihn in Sekundenschnelle ausgeknockt hatte.

Ihn! Den berühmten Sasuke Uchiha, der für die Meisten seiner Feinde der größte Albtraum war.

Mit einem weiterem, missfallenden Brummen musste er einsehen, dass er - Sasuke Uchiha von zwei Hüften schwingenden Gelköpfen ins Aus seines Bewusstseins katapultiert worden war.

Was für eine Schande! Eine Macke, die sich rein geschlichen hatte, in seine sonst immer perfekt laufende Taktik.

Und an allem war nur Sakura schuld!

Verflucht noch mal! Nur wegen ihr, war er so wütend geworden.

Obwohl er zugeben musste, das sie im Prinzip nichts dafür konnte. Es war bestimmt nicht ihr größter Wunsch gewesen, des Bewusstseins beraubt und wehrlos von zwielichtigen aber absolut lebensmüden Vollidioten entführt zu werden.

Sie war unlängst schon nicht mehr das unfähige, nervige Mädchen von damals. Die Kunoichi hatte was drauf, das war Tatsache. Wenn sie mit ihren heilenden Händen nicht gewesen wäre, könnte man es mit aller Sicherheit infrage stellen, ob er heute noch aus einem Stück bestehen würde. Geschweige denn, sich seines Lebens erfreuen könnte.

Doch verdammt, dieses Weib machte ihn wahnsinnig! Sie brachte ihn dazu Dinge zu tun, die nicht seinem Charakter entsprachen. Egal wie sehr er auch darüber nachdachte, er kam nicht darauf, was dieses Frauenzimmer eigentlich an sich hatte, das sie ihn scheinbar so mühelos um den Finger wickeln konnte.

Dabei hatte er noch Glück im Unglück.

Der Schwarzhaarige war sich ziemlich sicher, das Sakura nicht wusste, wie stark sie ihn eigentlich beeinflussen konnte.

Kami bewahre, wenn sie es wüsste. Dann wäre es auch sein Name, der auf ihrer ‚Habe ich vollkommen unter Kontrolle‘ Liste stehen würde. Direkt vor sämtlichen Medic Justus, Naruto und Kakashi.

Er murrte erbost.

Nun durfte er nicht verärgert über diese Person nachdenken. Sonst würde er nur impulsiv werden und Dummheiten machen.

Gedankenwechsel, so schnell wie möglich!

Der letzte der Uchihas schüttelte innerlich den Kopf, um den Ärger über sich selber los zu werden.

Mach schon, finde raus wo du hier bist!, befahl er sich selber sehr streng.

Er wusste bereist, dass er sich noch bewegen konnte. Allerdings hatte er einen ganz ekelhaften Geschmack im Mund und fühlte eine unangenehm Schwere, die auf seinem Körper lastete. Sasuke öffnete seine Augen und erblickte erst einmal nur bordeauxroten Stoff, worüber er verwundert seine Brauen zusammenzog. Der letzte Nachkomme der Uchihas rümpfte seine Nase, als mit dem Erwachen seines Sehvermögens, auch Riechsinn wieder mit seiner Arbeit begann. Vielleicht war es der Schutzreflex, dass all seine Sinne nun auf einmal ansprangen und im größten Gang arbeiteten, aber er war sich sicher, er roch eine feine, metallische Note. Benebelt wie er war, spielte ihm sein eigener Verstand, der wohl mit dem  öffnen seiner Augen  nicht ganz mit kam, einen sehr bösen Streich. Dieser baute schreckliche Erinnerungen aus mehr oder weniger weit zurückliegender Vergangenheit, zu einem Schreckensszenario zusammen.

Er kannte nur eine Situation, in der Stoff rot war und nach Metall roch. Sasuke fletschte die Zähne und schwor diesen nach dem Tod dürsteten, dummen Lebensmüden, das er mindestens genau so blutige Rache für seine Kollegin nehmen würde. Es war schwer ihn aus der Ruhe zu bringen, aber es gab den ein oder andern höchst empfindlichen Punkt, den man besser nicht traf und Sakura war einer davon.

Der junge Ninja spannte sich an und machte sich dazu bereit sofort auf zu springen.

Sachlich bleiben, nachdenken!, ermahnte er sich wieder einmal selber. Der junge Uchiha wusste, dass es grundsätzlich nie gut war, mit sehr schlechten Erinnerungen aufzuwachen. Vor allem wenn man vorher ausgeknockt worden war. Ihm war klar, dass dieses abscheuliche Bild, einer verbluteten Sakura auf dem Armen seines ärgsten Feindes auch nur ein Trugbild seiner verwirrten Sinne sein konnte. Aber dieses Bild, das sich sekundenschnell doch so tief in sein Gehirn eingebrannt hatte, ließ ihm keine andere Wahl, als zu handeln.

Und das sofort!

Es ging hier schließlich nicht um irgendwen!

 

„Schhhh...“ kam es beruhigend ganz aus der Nähe und er spürte, wie sich eine Hand sanft auf seinen Kopf legte. Beruhigend strich sie durch sein Haar, das dadurch nur noch mehr zerzauste.

 

Tatsächlich war diese Berührung sehr angenehm, so sehr, das er für eine Sekunde kurz darüber nachdachte, die Augen wieder zu schließen und zu genießen, zu hoffen, dass es nicht aufhörte. Doch sein antrainiertes Sicherheitssystem verbot es ihn und forderte den jungen Erwachsenen dazu auf, zu überprüfen, ob es keine potenzielle Gefahr war, die seinem Kopf viel zu nahe gekommen war.

Der Uchiha sah nach oben und erblickte Sakura.

Erleichterung durchflutete ihn, ein Großteil seiner Anspannung fiel von ihm ab und gab ihm so die Freiheit, direkt einen Ausbruchsplan ersinnen zu können.

 

„Hey...“, sagte sie und versuchte mühsam ihre Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln nach oben zu zwingen. Kopfweh drückte in ihrem Kopf. Unsägliche Schmerzen, die sie schon so lange nicht mehr in diesem Ausmaße verspürt hatte. Vielleicht hätte die Medical Nin sich selber von diesem pochenden Schmerz in ihrem hübschen Kopf heilen können, aber das Betäubungsmittel gab nur sehr widerwillig ihre Chakravorräte wieder frei. Außerdem hatte sie abwägen müssen, was die bessere Wahl war, sobald Sasuke wieder aufwachen würde. Wenn nicht sie es war, die in momentaner Situation die fittere war, würde er im Falle eines vermeintlichen Kampfes sicher mehr Gegenwehr aufbieten können.

Ihr war immer noch schwindelig, was sie bestimmt auch dem Narkosemittel zu verdanken hatte. Wenn sie nicht zu schnelle Bewegungen machte, drehte sich die Welt um sie herum nicht all zu hektisch. Also hatte sie beschlossen, Sasukes Kopf zu fixieren, den sie vorsichtig auf ihren Beinen gebettet hatte.

Nein, es war vernünftiger, wenn sie das, was sie an Chakra aufbringen konnte, für Wichtigeres aufhob.

Sakura beobachtete, das Sasuke deutlich blasser war als sonst, er schien auch etwas grün um die Nase. Testend strich sie ihm mit dem Handrücken über die Stirn. Fieber hatte er nicht, aber sie spürte kalten Schweiß. „Ist dir schlecht oder schwindelig?“, fragte sie und überprüfte, in dem sie immer wieder einen Schatten mit ihrer Hand über seine Augen warf, ob beide Iriden seiner Augen noch so reagierten, wie sie es im besten Falle sollten.

Keine Erweiterung der Iriden. Reflexe ohne Befund. Dachte sie routinemäßig.

„Folge bitte mit deinen Augen meinem Finger...“, sagte sie und führte diesen ein paarmal von rechts nach links. Sasuke gehorchte ihrer Anweisung.

Kein entstehender Nystagmus. Keine Anzeichen auf ein Schädel - Hirn - Trauma, stellte sie beruhigt fest. Mit dem zufriedenen senken ihrer Lider, linderte sich auch die Sorge in ihr. Schließlich wusste sie nicht, wer Sasuke ausgeknockt hatte und vor allem, was dieser hatte eigentlich anstellen müssen, um das zu erreichen. Sie schnaubte schwach. Es musste ein sehr erfahrener, wohl leider feindlich gesonnter Ninja gewesen sein. Etwas anderes war völlig unmöglich.

Es mochte sein, das der Krieg vorbei war, aber anscheinend hatten da noch ein paar Rechnungen mit Sasuke zu begleichen und beschlossen, dass der Zahltag gekommen war.

Doch die kluge, junge Frau mit der hohen Stirn verwarf dies direkt wieder als unsinnig.

Selbst wenn es so war, was hatte sie damit zu tun? Warum hatte man sie ebenfalls mitgenommen, wobei sie beide doch um den Zeitpunkt herum, an dem man ihr und augenscheinlich auch Sasuke das Bewusstsein genommen hatte, noch nicht einmal in Sichtweite zueinander gestanden hatten?

Kurz kniff sie ganz leicht ihre Augen zusammen, wie immer, wenn sie angestrengt über etwas nachdachte.

Man hatte sie gar nicht erst in Verbindung bringen können.

Selbst wenn es so war, was hatte sie damit zu tun? Warum hatte man sie ebenfalls mitgenommen, wobei sie beide doch um den Zeitpunkt herum, an dem man ihr und augenscheinlich auch Sasuke das Bewusstsein genommen hatte, noch nicht einmal in Sichtweite zueinander gestanden hatten?

Kurz kniff sie ganz leicht ihre Augen zusammen, wie immer, wenn sie angestrengt über etwas nachdachte.

Man hatte sie gar nicht erst in Verbindung bringen können.

Sie konnte gerade nicht. Müde, ausgelaugt und weil sie hoffte, dass es ihr etwas Linderung verschaffte, schloss sie müde ihre Augen.

 

Der Krieger erkannte, das seine Kollegin wohl eine den Umständen angepasste Routineuntersuchung durchführte. Er konzentrierte sich, während er dem feinen Glied an Sakuras Hand folgte. „Mir ist Übel, aber nicht schwindelig“, sagte er, um auf ihre Frage zu antworten. Doch er glaubte nicht, dass ein Knochen gebrochen war, oder dass er andere, schwerwiegende Verletzung hatte. Das Leben als Ninja war nicht unbedingt gefahrlos und wenn etwas kaputt war, so wusste er, fühlte sich das ganz anders an, als jetzt gerade.

Ihm ging es gut. Aber Sakura nicht. Ganz und gar nicht.

Sonst war sie nicht so blass. Ihm missfielen diese unendlich tiefen Augenringe, noch weniger der erschöpfte Ausdruck, im ermatteten Grün ihrer Iriden.

Wie lange saß sie nun schon so hier und passte auf ihn auf?

Wieder zog Ärger auf sich selber in ihm auf und dieser altbekannte Durst nach Rache, begann in seiner Brust aufzuwallen.

Was hatten diese lebensmüden Idioten ihr angetan?

Für diesen Moment begannen seine schwarzen Opale vor Wut anzuzittern, als ihm der schlimmste Gedanke kam, der ihn kommen konnte. Aufgeregt flogen sie über Sakuras legere Kleidung, die sie trug, doch sie waren nicht zerrissen und der Fakt, dass Sakura ihn immer noch ganz vertrauensvoll anfasste, war das beste Zeichen dafür, dass sie der Rosahaarigen nichts getan hatten.

Seine Wut verflog und er beruhigte sich wieder.

Wehe diesen Dummen! Wenn sie Sakura auch nur lüstern angesehen hatten, würde er ihnen zeigen, dass ein Blick mit einem uralten Kekkei Genkei nicht gerade das war, was man provozieren sollte.

 

Sie lächelte ihn Müde, aber beruhigend an. Strich ihm noch einmal durchs Haar, als sie seinen inneren Konflikt und die kurze Fassungslosigkeit in seinen Augen, wahrscheinlich über ihren Zustand bemerkte. Die junge Frau hob ihre Hände an, drehte sich etwas, bevor sie ihre Finger über seinem Bauch schweben ließ. Das leise Rauschen erklang und um ihre Finger herum erleuchtete die ihm nur bekannte, grüne Wolke aus Heilung. „Ich denke, dass dir wohl etwas auf böse auf den Magen geschlagen ist. Nichts weiter. Das bekomme ich hin.“ Die, mit den herrlich grünen Augen, lächelte ihn an wandte sich abermals ab, um sich auf ihre Arbeit konzentrieren zu können. Aber auch, um seinem nicht verstehenden Blick ausweichen zu können.

Mit der Heilung ihres Freundes floss auch sichtlich die wenige Kraft aus ihr heraus, die sie in den vergangen Stunden, mühsam gegen das Betäubungsmittel hatte erkämpfen können.

Dennoch war es die klügere Wahl.

 

„Sakura“, sagte der Krieger aus dem altehrwürdigen Clan. „Sei vernünftig. Du brauchst deine Kraft noch!“, Sasuke hoffte, dass er nicht tätig werden musste, um sie von dem abzubringen, was sie dort tat. Auch wenn er spürte, dass die Übelkeit verschwand und damit seine eigene Kraft, sehr schnell wieder kam.

 

Sie schüttelte den Kopf. „Das bin ich gerade“, sprach sie ruhig, sah ihn aber nicht an. „Mag sein das es mir gar nicht gut geht. Aber das kommt von dem Mittel, das sie mir in den Oberarm gejagt haben. Wahrscheinlich haben es Laien unter sehr unsauberen Bedingungen hergestellt.“

Medizin sollte eben nicht von Unprofessionellen hergestellt werden.

„Es wirkt nicht mehr so stark wie am Anfang, dennoch blockiert es mein Chakra, mit dem ich uns sonst schon längst hier raus geholt hätte.“ Sie drehte den Kopf wieder zu ihm. „Das ist ein ganz ekelhaftes Gefühl, so als würde dein ganzer Körper von innen heraus vibrieren“, antwortete die Iryounin, dachte kurz nach und nickte dann, um sich selbst zu bestätigen. Die Haruno erkannte einen mehr als nur mitleidvollen Blick. Sie seufzte, während sie leicht mit dem Kopf schüttelte. „Verstehst du nicht? Außer das dir etwas Übel ist - was ich mit der Kraft, die ich habe behandeln kann - fehlt dir gar nichts. Schätzungsweise wirst du in wenigen Minuten derjenige sein, der uns beide topfit und ohne dass jemand etwas merkt, hier raus bringt!“, erklärte sie ihm und freute sich, das eine gesunde Farbe in sein Gesicht zurück kehrte. Sie grinste ihn aufmunternd an. „Ich weiß das ich mich auf dich verlassen kann und ich vertraue dir bedingungslos“, sprach sie mit immer leiser werdender Stimme. Die Medical Nin zwang sich zu einem Lächeln, was ihr nicht ganz gelingen wollte. „Sasuke Uchiha, du wirst mein großer, starker Held sein, der mich auf Händen hier raus trägt, nicht?“ Möglicherweise versuchte sie die ganze Situation mit diesem vermeintlichen Witz, etwas weniger ernst wirken zu lassen.

 

Gut, er sah ein, dass sie ihr Gedankengang nur logisch war. Einer musste sie beide definitiv hier rausbringen und wenn er sich ihr aschfahles Gesicht ansah, hätte es wenig gebracht, wenn sie sich selber geheilt hätte. „Das musst du nicht tun...“, sprach er zu ihr, überhörte dabei ihren schwachen Versuch zu scherzen. Getrieben von seinem schlechten Gewissen ihr gegenüber, dass er bis jetzt nie ganz los geworden war. Wegen allem, was er ihr angetan hatte.

 

Sie lachte leise auf. „Oh doch. Ich bin deine Medical Nin. Das ist meine erste Aufgabe, die ich zu erfüllen habe. Sie kennen mein berufsgesetzt, Herr Uchiha!“Weiterhin versuchte sie den Moment aufzulockern.

Das Leuchten um ihre Finger erlosch und in der nächsten Sekunde, sank sie noch weiter in sich zusammen. Müde sah sie nach wie vor aus, doch nun gesellte sich neben der unnatürlichen Blässe, auch ein unregelmäßiges, schweres Atmen dazu. Glanzlos starrten ihre sonst so lebhaften Augen durch ihn hindurch ins Leere. Vermutlich hielt sie sich selber durch ihren eisernen Willen davon ab, nicht sofort hinterrücks um zufallen und erneut das Bewusstsein zu verlieren.

 

Sasuke bemerkte, dass ihre Heilungsmaßnahmen erfolgreich waren, schüttelte trotzdem unverständlich mit dem Kopf

Dann erhob er sich, drehte sich zu ihr und fasste sie sanft an den Schultern. Sah die überlastete Iryounin einen Augenblick an. Ausgelaugt und schwach lehnte sie sich immer mehr in seine Finger, während ihre Lider stetig nach unten glitten, bis sie sich fast vollkommen schlossen.

Sakura, wer hat dir das angetan?, fragte er sie gedanklich und fühlte sich an eine Szene erinnert, die er damals in der zweiten Prüfung zum Chunin erlebt hatte.

Auch damals hatte ihn nichts wütender gemacht, als Sakura so zugerichtet zu sehen.

Diese Mistkerle. Er wollte nicht wütend werden, doch er wurde dazu gezwungen. Sie hatte so eine Qual nicht verdient.

Mit einem weiteren bösen Knurren sah sich der Schwarzhaarige um. Sie befanden sich in einem kleinen Raum, ein einzelnes, schmales Bett stand an der Wand. Neon Röhren oben an der Decke erhellte den Raum in einem grellen Licht. Es war trocken und nicht kalt, doch sonst war das Verließ in das sie gesteckt worden waren, vollkommen leer.

Sie waren mit aller Sicherheit in Gloria Gakure, kein anderes Dorf hätte einen Grund dazu, der es rechtfertigen würde ihn, geschweige denn die bekannte und durch ihre Heilfähigkeiten allseits beliebte, unschuldige, gesetzestreue Sakura zu kidnappen. War es nicht sogar eine der Regeln, wenn eine Formation nicht vollständig antreten würde, ging der Sieg an die Gegenseite?

Sasuke schnaubte verächtlich.

Diese armen Irren waren wohl ziemlich nervös geworden.

Er schnaubte ein zweites Mal.

Es wurde ihm klar, dass man sie ausspioniert und erkannt haben musste, dass sie schneller und besser Tanzen lernten, als sie geschätzt hatten.

Und Siegesgierige gingen immer bis zum äußersten.

Das war nicht unbedingt etwas Schlechtes. Er selbst war keiner, der schnell aufgab. Doch wenn die Glorianer damit anfingen, mit gezinkten Karten zu spielen, sollten sie ihn und seinen Siegesdurst erst ein Mal kennenlernen...

Der Krieger schätzte, dass es mindestens einen halben Tag hier sein musste, seit dem sie aus Konoha entwendet worden waren. Länger nicht. Wäre der Wettbewerb schon vorbei, hätte Gloria Gakure keinen Grund mehr sie hier festzuhalten. Ganz zu schweigen davon, war sich dieses Dorf der Gefahr bewusst, in der sie schwebten, seit dem sie zwei komplett ausgebildete und sehr erfahrene Ninja, aus dem mächtigsten Land der Ninja Welt festhielten.

Sein dazwischenfunken, hatte sich im Endeffekt als praktisch erwiesen. Uchiha vermutete, dass es sicher der andere Teil des Planes gewesen war, sie sobald der Wettbewerb als gewonnen galt - möglichst immer noch ohnmächtig - wieder in Konoha abzuliefern.

Dann könnten diese feigen Schweine so tun, als sei nie etwas gewesen.

Sasuke vermutete, das Gloria sehr wahrscheinlich regelmäßig kontrollieren würde, ob er, Sakura oder sogar sie beide wieder bei Bewusstsein waren. Was er nicht wusste war, wann die nächste Kontrollrunde anstand.

Dann schnaubte er und schüttelte über sich selber den Kopf.

Selbst wenn! Im Prinzip konnte er auch mit Sakura auf den Armen in aller Öffentlichkeit einfach so raus spazieren - und keiner würde es wagen, ihn aufzuhalten.

Wut brandete in ihm auf. Darüber, dass man ihn so dreist ausgeknockt hatte. Dieses verfluchte Dorf hatte nichts anders als eine saftige Abreibung verdient, bevor er hier raus spazieren würde. Jeder von ihnen würde leiden müssen und besonders der Scheißkerl, der es gewagt hatte, seine dreckigen Fettgriffel um Sakuras Körper herumzulegen.

Und genau das würde er jetzt auch machen!

Das Beste wäre, wenn er erst Gloria Gakure ohne Sakura umkrempelte, um diesen wahnsinnigen Idioten zu suchen, der die hirnrissige Idee zu diesem Komplott gehabt hatte. Dann war er schneller, effizienter. Sobald er den Drahtziehern die Unterwäsche von hinten aus den Hosen gezogen und über den Kopf gestülpt hatte, würde er zurückkommen und sie holen, damit sie sich so schnell wie möglich aus diesem Dreckloch verziehen konnten. Das erschien ihm ein guter Plan, denn wenn sich erst einmal herumsprach, dass er auf der Jagd nach dem Schuldigen, durch Gloria pflügte, würde es auch sicher keiner wagen, sich dieser Zelle hier zu nähern. Schließlich musste man dann davon ausgehen, dass man der Nächste war.

Sakura gab ein leises Stöhnen von sich, dass sofort Sasukes rasende Gedanken unterbrach und seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Konzentriert wandte er seinen Kopf wieder zu ihr und überprüfte, warum die Heilerin ein solches Geräusch von sich gab. Er beobachtete, wie ihre Augen vollkommen nach innen hinter ihre Lider rollten, bevor sie alle Körperspannung verlor.

„Sakura!“, rief er leise und hielt sie an den Schultern gefasst, weiterhin in einer sitzenden Position. Ihr Kopf klappte unkontrolliert erst zur Seite und dann nach vorne. Ab diesem Zeitpunkt regte sie sich nicht mehr. „Hey, Sakura!“, sprach er hastig und schüttelte sie sanft an den Oberarmen. Aber die Medical Nin reagierte nicht und blieb im Land bildloser Träume.

Es konnte natürlich sein, dass ihm seine Einbildung einen Streich spielte, aber eben war sie doch bei Weitem noch nicht so blass gewesen, wie jetzt gerade.

Auch er, der nur die einfachsten Grundkenntnisse in der Ersten Hilfe hatte wusste, dass es grundsätzlich nicht gut war, wenn Menschen eine solch bleiche Gesichtsfarbe annahmen.

Sicher trug das Betäubungsmittel die größte Schuld daran.

In diesen Moment sah sie so unheimlich zerbrechlich aus. Es gefiel ihm nicht, überhaupt nicht. Doch es hatte alles nur so weit kommen müssen, weil ein paar überhebliche, aber dafür absolute Idioten, Angst um einen völlig unwichtigen Titel gehabt hatten.

Mit Sorge und tief in seiner Magengegend aufbrodelndem Zorn, zog er die Medical an sich.

Sasuke spürte wärme, nicht ganz so viel wie sonst, also schien es seiner Freundin vielleicht auch etwas kalt zu sein. Er drückte sie etwas näher an sich und lehnte seine Stirn auf ihre Schulter. Wie auch in den letzten Wochen und immer dann, wenn er Sakura sehr nahe gekommen war, roch er ihren ganz eigenen Geruch. Zitrone hatte er erkannt, wie auch eine leichte Kirsch - Note. Es beruhigte ihn, so sehr, das er für einen kurzen Augenblick darüber nachdachte, seine Rachepläne nicht etwas zu verschieben. Nur damit er in diesem Moment der Besonnenheit, noch ein klein wenig verweilen konnte.

So oft hatte er nicht die Möglichkeit etwas Ruhe zu finden und Kraft aus einer fast ganz persönlichen Quelle schöpfen zu können.

Doch seine Vernunft schaltete sich dazwischen.

Er musste etwas unternehmen. Sakura brauchte ärztliche Hilfe und die würde sie hier nicht bekommen. Also musste er alleine schon wegen der einzigen Frau, der er vollkommen Vertraute, seine düsteren Rachepläne vergessen und so schnell wie möglich aus diesem verfluchten Dorf verschwinden.

Dennoch würde er ganz außerhalb des Wettkampfes noch einmal wieder kommen und den Verstand losen Irren, der Sakura so weh getan hatte stellen. Der Schwarzhaarige nahm einen letzten Atemzug voll vom herrlichen Kirsch - Zitronenduft bevor er seinen Blick hob und konzentriert auf den steinigen Boden hinter Sakura starrte.

Die Bürger von Gloria Gakure selbst konnte er als Täter ausschließen. Er war sich dessen sogar sehr sicher. So kam es ihn in den Sinn, als er Gedankenverloren aber sehr sanft über den schmalen Rücken seiner Partnerin strich, das es einer seiner Rivalen aus dem gegnerischen Team sein musste. Also schrumpfte die Auswahl derer, denen er üble Rache geschworen hatte, auf vier potentielle Täter zusammen. Nachdenklich zog er seine Brauen zusammen, während seine Hand unbewusst unter den Saum ihres Shirts glitt.

Er konnte sich noch, an etwas längere Haare erinnern und eine schlaksige Figur. Es war möglich aber eher unwahrscheinlich, dass alle vier männlichen Partner ihrer Gegner genau den gleichen Körperbau hatten. Also musste er nur bis zum Abend warten und beobachten, welcher der Tänzer aus Gloria der Statur ähnelte, die er im Kopf hatte. Siegessicher erhob sich ein bitterböse triumphierendes Grinsen auf seinen Lippen. Was für ein herrliches Spiel würde er bereits vor, während und besonders nach dem Wettbewerb mit diesem Mann treiben können. Seinen Ruf als Rächer hatte er schließlich nicht umsonst und dieser armselige Idiot konnte ruhig wissen, dass Sasuke wusste, was er getan hatte...

 

 

Das, was Kakashi Hatake dort sah, als er den Raum betrat, ließ ihn einen Moment innehalten. Beinahe brach es ihm vor Rührung sein passioniertes Icha Icha Paradise Herz. Dieses Bild bestätigte, das die schönsten und schrulligsten Geschichten, immer noch das Leben selbst schrieb. Er atmete tief ein und mit dem ebenfalls tiefen Ausatemzug, begann sein unverdecktes Auge vor Freude anzustrahlen. Auf diesen Moment, den er gerade beobachten konnte, hatte er schon lange gewartet.

Ganz Konoha, hatte auf diesen Moment gewartet, an dem die Zwei endlich damit aufhörten, sich gegenseitig zu belauern.

Um dieses Szenario etwas nüchterner zu betrachten, musste er zugeben, dass er nicht ans Schicksal glaubte. Aber dieser rührende Augenblick ließ ihn schmunzeln und er kam zu dem Schluss, dass Ausnahmen die Regeln bestätigten.

Anscheinend hatte Sasuke nicht nur das ideale Gegenstück gefunden, das er zwangsläufig brauchte, um seinen Clan wieder aufzubauen. Die Medical Nin in seinen Armen schien sein Pol der Bedächtigkeit geworden zu sein. Seine Insel, wo er ganz anders war und die er unbedingt brauchte, um nicht mehr zu den Ruhelosen, den Getriebenen zu gehören. Der Grund, es sich zu überlegen, ob er noch einmal Rache schwor oder nicht.

Mit einem gut gelaunten Kopfschütteln speicherte er dieses ab und war der Meinung, das Uchiha später immer noch Zeit hatte, Sakura an sich zu drücken.

Da er nun lachen musste, erlangte er schon mal die Aufmerksamkeit Sasukes. Sicher ärgerte Sasuke sich in diesem Moment darüber, dass er nicht aufgepasst hatte.

Also beschloss der ehemalige Sensei, seinem ehemaligen Schüler zu zeigen, dass keine vermeintliche Gefahr in Verzug war. „Störe ich etwa?“, fragte er, aber dennoch konnte er eine deutliche Spur aus Belustigung nicht aus seiner Stimme verbannen. „Wenn es ungünstig ist, kann ich auch später wieder kommen“, versicherte er.

 

Der stille Ninja, den sonst nie jemand überraschen konnte, zuckte zusammen und riss die Augen weit auf.

Ich Idiot!, schallt er sich. Der unberechenbare Krieger spannte sich aufgrund des im ersten Moment abwertend und höhnisch klingenden Lachen an. Baute sich auf, machte sich breit, nur damit möglichst wenig von Sakura sichtbar war, oder getroffen werden konnte.

Bis ihm einfiel, in welchem Dorf er sich eigentlich befand und das es nur ein höchst Verzweifelter es wagen würde, sich einzubilden, auch nur den Hauch einer Chance gegen ihn zu haben.

Sein Blick verhärtete sich, nahm diesen absolut tödlichen Ausdruck an und er drehte seinen Kopf langsam herum.

Doch wieder war er überrascht, als er nicht einen Bürger Gloria Gakures dort stehen und freundlich winken sah.

Eine Sekunde später wünschte er sich allerdings, es wäre so gewesen. Den hätte er ganz einfach einschüchtern können, dass er lieber vergessen würde, in welcher peinlichen Situation, er den jungen Uchiha erwischt hatte.

Verdammt! Warum hatte es auch ausgerechnet Kakashi Hatake sein müssen?

Innerlich knurrte er bitterböse. „Kakashi!“, sprach Sasuke, hörte sich aber dennoch sehr überrascht an. „Was macht du hier?“ Doofe Frage, wie ihm direkt klar wurde. Die Anwesenheit des berühmten Kopier Ninja, war sicher nicht purer Zufall. Dass er in diesem Raum stand, roch nach einer ‚Such - finde - und bring wieder zurück‘ Mission. Dies bedeutete also, dass auch Tsunade Hime mittlerweile von dem falschen und arg hinterlistigen Spiel Gloria Gakures Wind bekommen haben musste.

Bei Kami! Was mussten die mit Naruto angestellt haben, das er nicht hier war und dieses Dorf gerade auseinandernahm?

 

Uchiha wirkte überrascht, registrierte der Grauhaarige.

Verflucht noch eins, was hatte diese Frau nur an sich, das sie sogar einen solchen eiskalten Killer wie Sasuke, zu einem hormongesteuerten Idioten machen konnte?

Nichtsdestotrotz, es war ein Bild für die Götter, so wie sein Ex - Schüler ihn gerade ansah. „Ach, ich kam hier nur zufällig vorbei und dann sah ich dich mindestens genau so unabsichtlich an Sakura rum fummeln. Das machst du in letzter Zeit oft, Uchiha. Besonders dann, wenn du denkst, es würde keiner bemerken. Läuft da was? Stehst du als knallharter Typ nun doch auf so eine zarte Blume wie Sakura?“ Das war unter Garantie die erste und letzte Chance in seinem gesamten, restlichen Leben, Sasuke aufzuziehen und dabei auf fruchtbaren Boden zu stoßen. Das musste er natürlich ausnutzen und später, wenn dieser ganze Tumult hier vorbei war, haarklein an jeden weiter erzählen.

 

Äußerst peinlich berührt drehte Sasuke den Kopf weg, nur damit Kakashi nicht auch noch die überdeutliche Röte sah, die ihm ins Gesicht geschossen war.

Er hatte niemanden befummelt!

„Ich habe keinen befummelt!“, sagte er schließlich und rückte sogar seine Kollegin etwas weg. „Sie in den Armen zu halten, ist alleine durch die Tanzstunden zur Gewohnheit geworden, so sehr, dass ich es gar nicht mehr bemerke!“

Ausrede. Und eine sehr Schlechte noch dazu.

Konnte er überhaupt darauf hoffen, das Kakashi sie glaubte?

Er hätte besser sagen sollen, er hielt sie fest, weil sie ohnmächtig war und andernfalls zu Boden fallen würde.

Allerdings fiel ihm auf, dass seine Hand immer noch unter ihrem Shirt steckte.

Er hatte keinen befummelt!

Außer Sakura vielleicht.

Ein bisschen.

So unscheinbar wie möglich nahm er seine Hand unter ihrem Shirt wieder hervor.

 

Kakashi Hatake lachte. „Eine plausible Erklärung, die ich dir auch wirklich abnehme“, kicherte die Stimme des alten Lehrmeisters. „Aber was habt ihr außerhalb der Tanzstunden eigentlich noch getrieben, das es für dich ebenfalls eine Gewohnheit ist, deine Finger unter Sakuras Shirt zu schieben?“ Mit aller Seelenruhe lächelte er seinen Schüler freundlich an. Der legendäre Copy - Nin war nicht dumm. Er hatte gesehen, dass der Schwarzhaarige es zumindest versucht hatte, seine Hand so unauffällig wie möglich, aus der in Form zusammen genähte Baumwolle raus zu ziehen.

Bitte, wen glaubte er eigentlich, hier auf den Arm nehmen zu können?

 

Dem letzten der Uchihas wurde es langsam zu bunt. Und zu heikel.

Kakashi war eine Tratschtante. Wenn solche Informationen durch die falschen Filter seines Gehirns jagten, kam am Ende immer nur Mist raus. Besonders wenn er neue haarsträubende Unwahrheiten, im stets von Gerüchten begeisterten Konoha Gakure vertreiben konnte. „Nichts! Wir haben rein gar nichts getrieben!“, verteidigte er vehement seinen Standpunkt. Immerhin entsprach es der vollen Wahrheit!

 

Wieder musste der ältere der beiden Männer lachen. Dieses Mal eher schadenfroh.

„Verdächtig Uchiha, warum wirst du denn plötzlich so garstig?“ Kakashi erlaubte sich ein hocherfreutes Grinsen. „Ach“, sprach die maskierte Legende. „Es ist schon längst durch Konoha durch, das du dir Sakura ausgesucht hast, die mit dir den Uchiha Clan wieder aufbaut. Ist dir schon mal aufgefallen, dass kein anderer Mann sie mehr Daten will? Wenn du ständig um sie herum geisterst, traut sich keiner, der auch nur ein klein bisschen Verstand hat, sich ihr zu nähern, wenn es nicht unbedingt sein muss.“ Er lachte wieder.

 

Wütend drehte er seinen Kopf wieder zu seinem Sensei und starrte ihn mit all dem Zorn an, den er aufbringen konnte. Verflucht noch mal! Kakashi Sensei war schlimmer als jeder Kaffeeklatsch. „Hast du nichts Besseres zu tun, als solche zum himmelschreienden Ammenmärchen zu verbreiten?“, knurrte er dem Grauhaarigen entgegen und hoffte, der Schlund der Hölle würde sich spontan unter den Füßen des Hatakes auftun.

 

Unbeeindruckt, aber dafür mit einem unglaublich breiten Grinsen, das man natürlich nicht unter der Maske sehen konnte, perlten Uchihas tödliche Blicke am berühmt berüchtigten Kakashi Hatake einfach ab. „In letzter Zeit nicht. Da war es ziemlich ruhig, wie du weißt!“, versicherte er dem mächtigen, schwarzhaarigen Krieger, der immer noch auf dem Boden kniete. „Außerdem kannst du es auch nicht bestreiten. Ich erinnere mich noch ziemlich genau daran, als sich Team 7 damals kennenlernte, war es doch auch eins deiner beiden wichtigen Ziele ‚deinen Clan wieder aufzubauen‘!“, sinnierte der ältere und tat so, als ob er dazu nachdenklich den Kopf in den Nacken legen musste. „Schätze du hattest in den vergangenen Jahren mehr als genug Gelegenheiten außerhalb Sakura gehabt, mit dem Aufbau wieder zu beginnen, nicht wahr Sasuke? Du unwiderstehlicher Casanova!“ Kakashi wackelte mit den Augenbrauen und fing wieder damit an, blöde vor sich her zu kichern.

„Dein Problem ist aber, das du Perfektionist bist, Sasuke. Deinen Clan willst du nicht mit jeder daher gelaufenen wieder aufbauen wollen. Die Mutter deiner Kinder muss ganz bestimmte Vorrausetzungen mitbringen. Die Einzige, die all deinen Vorstellungen bis ins kleinste Detail entspricht, ist Sakura. Und das schon seit eurer ersten Begegnung.“ Er seufzte theatralisch und tat so, als ob er sich eine bittere Träne aus den Augen wischen müsste. „Romantisch Uchiha. Ich hätte nie gedacht, das in dir ein sich so sehr nach Sakuras Liebe sehnender Mann mit Gefühlen steckt!“, für einen Moment hielt er seine Schauspielerei noch aufrecht. Bevor er in schallendes Gelächter verfiel.

 

Dieser hochstelzige Idiot dort in der Tür, sei für alle Zeiten verflucht! Zur Wut gesellte sich nun Hass und wäre da nicht Sakura gewesen, die er festhalten musste, hätte er mit diesem grauhaarigen Lebensmüden schon längst kurzen Prozess gemacht.

Sasuke schnaubte aber und musste einsehen, dass es wahrscheinlicher war, dass es eher zu einem ebenbürtigen Schlagabtausch gekommen wäre.

Zudem musste er seinem ehemaligen Lehrer recht geben, in so gut wie...

Verflucht!

In wirklich jedem Punkt!

Er schloss also abwertend und hochnäsig die Augen und drehte seinen Kopf wieder zu der zierlichen Frau, deren Körper er immer noch an seinem spürte. Er schnaubte pikiert und hob sie auf seine Arme. Uchiha drückte sich mit der jungen Kollegin nach oben, bevor er auf Hatake zu ging. „Halt deine verdammte Klappe und zeig uns den Weg nach draußen!“, knurrte er dem älteren Mann zu.

 

Bestens gelaunt nahm sich Kakashi Hatake fest vor, diesen besonderen Tag, an dem er den immer cool bleibenden Sasuke außer Fassung gebracht hatte, sich gleich in seinem Tagebuch zu vermerken. Dann musste er das unbedingt Gai und Tsunade Hime erzählen!

Fast direkt danach fing er an zu schmunzeln.

Wobei die Hokage auch auf die Idee kommen könnte, den armen Uchiha erst mal auf Herz und Nieren zu prüfen, ob er denn überhaupt gut genug für ihre Zieh Tochter war, bevor sie ihn an diese ran ließ.

Das hätte, wenn er so überlegte, auch einen unschlagbaren Unterhaltungsfaktor...

 

__________________________________________________________________________________

 

Es war bereits spät in der Nacht, als sich die Abordnung Konohas endlich wieder in ihrem Dorf einfand. Müde schlenderten sie allesamt vor sich her. Fast keiner der zu der Delegation gehörenden jungen Menschen unterhielt sich, was sicherlich größtenteils daran lag, das gut die Hälfte der Gruppe von Natur aus nicht viel redete. Nun waren es nur Ino und Naruto, die miteinander plauderten.

Auch wenn grundsätzlich er immer der Letzte war, der eine Niederlage einfach so hinnahm, war gerade in diesem Moment ebenfalls Naruto der jenige, dem es am aller wenigsten aus zu machen schien.

Er plapperte vor sich her, sprach mit Ino über die neuste Diät - Ramen Suppe im Ichirakus und hielt dabei weiterhin Hinatas Hand fest in seiner.

Seit sie in Gloria Gakure losgegangen waren, hatte er sie ergriffen, so als wäre es eine Selbstverständlichkeit und seit dem nicht mehr losgelassen. Möglicherweise tat er es ebenfalls aus Gewohnheit. Aber vielleicht ließ er dieses filigrane Konstrukt aus Knochen und Muskeln nicht los, weil er dieses Gefühl, jemanden an seiner Seite zu haben, der den gleichen Weg ging wie er, als sehr schön empfand.

Wieder einmal zeigte er es allen und vor allem auch, das man ihn viel zu schnell in Schubladen steckte, in die er einfach nicht rein passte.

Er ein Chaot. Doch er wusste immer, was er tat und besaß eine ganz fesselnde Ausstrahlung, der man sich gar nicht entziehen wollte. Oder gar konnte. Der Blonde war ein sehr guter Freund, ein herausragendes Vorbild, obwohl er sich nie darum bemühte.

 

Dies stellte nun auch Sakura zum wiederholten Male fest. Sie wusste, dass es so war. Aber doch erstaunte sie der blauäugige Ninja sie und den Rest der Ninja unablässig.

Positiv überrascht, schüttelte sie ihren hübsch frisierten Kopf und starrte den jungen Krieger, den Helden aller nachdenklich an.

Bis etwas ihre Hand ganz sanft streifte.

Befreit aus ihren fesselnden Gedanken drehte sie ihren Kopf, sah runter auf ihre Hand und erkannte, dass da nichts war, was sie hätte berühren können. Bis auf Sasukes, die sich in nicht unweiter Nähe befand. Sie blickte zu ihm hoch und da waren diese in ihrem schlauen Kopf genau eingeprägten, sich nie verändernden, nichts sagenden Gesichtszüge. Doch wenige Momente, vielleicht nur einen Atemzug später, war da ein kurzes, angedeutetes Lächeln, das über seine Lippen huschte.

Freude breitete sich in ihr aus. War es doch eine absolute Seltenheit, vom grüblerischen Uchiha diesen Ausdruck der Freude geschenkt zu bekommen.

„Ciao Sakura!“, rief ihr Ino zu. Perplex drehte sich die Iryounin und Sakuras Aufmerksamkeit richtete sich nun ihrer besten Freundin zu. Die Medical Nin hob gleich die Arme an, um Ino und ihre anderen Freunde zum Abschied zu umarmen.

 

Ino sah sie sorgenvoll an. Konnte sie ihre beste Freundin überhaupt noch alleine nach Hause gehen lassen, wenn sie ständig Gefahr lief, von halbstarken Hupfdorlen erst betäubt und dann entführt zu werden? „Sakura...“, sprach sie sie an und verbarg die Bedenken in ihrer Stimme nicht. „... soll ich dich Begleiten?“ hakte sie nach und hoffte inständig, das sie dieses Angebot annahm.

 

Doch die Musterschülerin Tsunades lächelte sie an und schüttelte sanft ablehnend mit dem Kopf. „Ich danke dir Ino, aber das brauchst du nicht! Den Weg werde ich schon alleine finden.“ Sie sah die Yamanaka mit aller Sicherheit an, die sie in ihren Blick legen konnte. „Außerdem kann ich auf mich selber aufpassen!“ Zum Beweis hob sie eine ihrer geballten Fäuste, die schon länger ein Teil ihres durchschlagenden Argumentationsvermögen waren.

 

Aber die Blonde schien gar nicht überzeugt. Sicher fand sie den Weg zu ihrer Wohnung auch alleine. Doch man hatte ja gesehen, was passieren konnte, wenn sie alleine war. Besorgt erhob Ino und nicht überzeugt eine ihrer feinen Augenbrauen.

 

Sakura gab ein leises Lachen von sich. „Jetzt komm schon Ino! Dieser Typ hatte mich nur betäuben können, weil sich mein Gehirn bereits im Standby Modus befunden hatte“, versuchte sie sich zu verteidigen. „Sonst hätte dieser Idiot momentan bestimmt keinen einzigen, nicht frakturierten Knochen mehr“ argumentierte die junge Ärztin weiter.

 

Bevor Ino wieder Bedenken äußern konnte, mischte sich nun Sasuke ein. „Ich kann sie nach Hause bringen“, bot er an, um die Blonde zu beruhigen und Sakura einen Gefallen zu tun. Doch Sasuke erkannte, dass auch das die Tochter aus dem Yamanaka Clan nicht sofort überzeugte. Er sah, wie sie die Brauen zusammenzog und ihn und seine Tanzpartnerin für einen Augenblick abschätzend musterte. Bis sich die Mimik auf ihre Züge schob, die man an ihr immer beobachten konnte, wenn sie gerade den neusten Tratsch erfahren hatte. Mit Missfallen bereute Sasuke bereits sein Angebot und sah dabei zu, wie Ino ihre beste Freundin noch einmal umarmte.

Verflucht. Warum musste er mit so was auch immer an die größten Plaudertaschen Konohas geraten?

Hätte ich doch bloß nichts gesagt!, ärgerte er sich über sich selber und biss sich wütend auf die Zunge. Sein uneigennütziges und zuvorkommendes Verhalten würde die Blonde unter Garantie noch mit einigen, haarsträubenden Details ausschmücken. Bevor sie dieses erlogene Gerücht noch in dieser Nacht als Sonderausgabe des Konoha Tratschs in die Runde bringen würde.

Ino Yamanaka verschwand mit den restlichen Kollegen in die andere Richtung und ließ eine gut gelaunte Sakura als auch einen zerknirschten Sasuke zurück.

 

Es war Sakura, die ihn aus den Gedanken holte.

Sie stupste ihn an und musste fast im selben Moment noch wegen Sasukes durcheinander Miene, die er aufgesetzt hatte, lachen.

„Was beschäftig Sie so, Herr Uchiha? Haben Sie etwa eine falsche Schrittreihenfolge im Kopf gehabt?“, die junge Frau lachte erneut. „Grämen Sie sich nicht, das passiert. Bieten Sie mir lieber ihren Arm an, oder sind Sie nur auf dem Parkett ein Gentleman?“, fragte sie neckisch und klimperte spielerisch mit ihren langen Wimpern.

 

Sasuke sah sie an, hob etwas irritiert die Augenbrauen, bevor er tatsächlich seinen Arm etwas nach oben bewegte, um ihn seiner Partnerin anbieten zu können.

Seit wann war ihm eigentlich so was wichtig?

Und seit wann hatten Frauen so einen Einfluss auf ihn?

Er war doch nicht umsonst jahrelang einer der meist gesuchtesten, eiskalten Nuke Nins gewesen, warum war er nun so ein Weichbubi?

Verärgert zog er nun seine Brauen zusammen. Nachdenklich sah er nach vorne und führte Sakura an seinem Arm die Straße entlang.

Es würde schwierig werden Ino und Kakashi Sensei davon zu überzeugen, das sie lieber keine Gerüchte in die Welt setzen würden.

Mit Kakashi war das was anderes, mit ihm konnte er sich wenigstens noch prügeln!

Aber Ino war eine Kollegin. Sie konnte er nicht schlagen!

So ein Mist aber auch!

Wieder riss Sakura ihn aus seinen Grübeleien.

 

Sie lachte fröhlich und sorgte so dafür, dass er seinen Kopf wieder zu ihr drehte. „Jetzt sag mir nicht, das es dich wirklich fuchst, das wir nicht gewonnen haben!“, eine deutliche Spur aus Überraschung hörte man aus ihrer Stimme.

Das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Sasuke war ein sehr rational denkender Mensch. Wenn eine Mission vorbei war, war sie abgeschlossen. Verwundert darüber sah sie ihn mit leicht zusammen gekniffenen Augen an.

Auch wenn sie sicher die Jenige von beiden war, die es schade um das Tanzen selbst fand.

Wenn sie ganz ehrlich war - und das wusste sie schon, seitdem der letzte Ton im Tanzsaal Gloria Gakures verklungen war - würde sie das Tanzen mit Sasuke vermissen.

Jetzt war sie es, die sich wohl für einen kurzen Moment in Gedanken verlor, während ihre Züge etwas Trauriges annahmen.

 

Genau das beobachtete Uchiha. Anhand des wechselnden Mienenspiel in ihrem Gesicht und weil er sie nun schon so lange kannte, konnte er sich schon fast denken, das sie sicher gerne noch viel länger getanzt hätte. So etwas wie Bedauern drängte sich ganz penetrant in seinen Brustkorb und er hatte das Bedürfnis sie zu trösten. „Nun...“, begann er. „...es gibt wichtigeres als einen solchen ‚Wettkampf‘ zu gewinnen!“ Der Rächer versuchte zumindest, sie aufzuheitern.

Sakura sollte nicht traurig sein.

Er mochte das gar nicht.

 

Sakura blinzelte ein Mal und sie war wieder in der Realität. Ihr Kollege, ihr Partner sah sie mit einem mitleidvollen Ausdruck an, der ihr klar machte, das er zumindest einen Verdacht haben musste, warum sie für einen Moment so traurig ausgesehen hatte. Sie glaubte allerdings nicht, dass ihm alles klar war, sonst hätte er sicher anders reagiert. Die junge Frau in dem Altrosefarbenen Chiffonkleid, begrüßte dies und hoffte insgeheim, das sein klarer Verstand auch niemals darauf kommen würde.

Vielleicht sollte sie ihn ablenken, nur um sicherzugehen. „Richtig. Wir haben schließlich einen Krieg gewonnen...“, bestätigte sie ihn, bevor sie ihn anlächelte.

 

Trotzdem hing sie dem Ganzen immer noch nach, auch wenn sie es versuchte zu überspielen, hörte Sasuke einen ganz leisen, bedrückten Unterton in ihrer Stimme.

Er runzelte die Stirn, sah kurz gerade aus und bemerkte, dass sie bereits vor Sakuras Wohnung angekommen waren. Er blieb mit ihr stehen und er stellte fest, dass er den Gedanken, dass sich hier ihre Wege trennen mussten, ebenfalls nicht mochte. Wenn auch nicht für immer, aber zumindest ein paar Stunden oder Tage lang.

Wieder sah er zu seiner Kollegin, die ihn fortwährend mit ihrem ganz bezaubernden Lächeln ansah.

Da stand sie nun.

Eine Schönheit in einem umwerfenden Kleid, das ihrer verzückenden Figur schmeichelte und gleichzeitig etwas unheimlich sanftes gab. Etwas unbeschreiblich anziehendes... reizendes. Herrlich weiches Haar, das sich über den Weg nach Hause etwas aus ihrer strengen Wettbewerbsfrisur gelöst hatte und nun ihr herzförmiges Gesicht umrahmten. Die glitzernde Spange in ihrem Haar, die ihr Pony zurückgehalten hatte, funkelte vor sich hin und mit ihren atemberaubenden Augen um die Wette. Das Schmuckaccessoire verlor chancenlos und musste dem unverwechselbaren Ton diesen Moment überlassen. Sasuke versank in dieser beruhigenden Farbe.

Niemals mehr, durfte er sie gehen lassen.

Der Krieger verweilte in dieser kleinen, aber sehr angenehmen Welt aus warmen Grün nur allzu gerne, während er seine andere Hand langsam auf ihre verglichen sehr zierliche legte, die nach wie vor auf seinem Arm ruhte.

In diesem Wimpernschlag langen Abschnitt, als seine Finger ihre umschlossen, entstand eine Hitze, die beide ergriff und fest umschlang.

Für einige Augenblicke starrten sie sich in die Augen. Verloren sich darin und konnten sich für diesen Moment, für diesen kurzen Raum aus Zeit und Kribbeln, nicht mehr aus dieser Verbindung trennen.

Es dauerte einen Atemzug und einen weiteren sehr tiefen, bis Sasuke es war, der sich nicht bewusst bewegte, doch er tat es.

Der Kämpfer drehte sich, bevor er erst langsam, dann immer schneller mit Sakura an der Hand, zügig an ihrer Wohnung vorbei huschte.

Der Schwarzhaarige zog sie durch die Gassen Konohas, gezielt und stets im gleichen Tempo. Eine gewisse Nervosität durchzog ihn. Normalerweise kannte er dieses Gefühl nicht. Nie war er unruhig. Doch es war eine Tatsache, dass Sasuke gerade jetzt aufgeregt war. Er fragte sich, warum er es war und der einzige, vernünftige Grund, der ihm einfiel, war die Anwesenheit der Frau, die er nun mit sich zog.

Es war nicht falsch, alles in ihm versicherte ihm sogar, dass das was er da gerade tat, mehr als nur richtig war und schon viel zu lange vor sich her geschoben wurde. Da war eine Nähe, vor der er sich vielleicht etwas gesträubt hatte. Ob er Angst vor einer Zurückweisung gehabt hatte?

Nein.

Es war wohl eher die Furcht davor gewesen, dass sie ihn nie wieder haben wollte, nachdem er ihr Herz einst in unzählige Splitter geschlagen.

Man konnte es wohl mit ‚Mehr als nur glück' möglicherweise auch als ‚das absolute Wohlwollen des Schicksals‘ bezeichnen, das sie immer noch da war. Dass sie immer noch Single war und nicht in festen Händen. Wäre ganz sicher, durch eine Beziehung mit einem anderem Mann, zu einem einzig verbotenen Objekt seiner tiefsten Begierden geworden.

Wäre es zu einem Kampf gekommen, mit seinem vermeintlichen Konkurrenten?

Definitiv.

Hätte er verloren oder gewonnen?

Darauf wusste er keine Antwort.

Doch sie Iryounin hatte ihn nicht aufgegeben. Sehr wahrscheinlich würde sie nie gehen und ihn im Stich lassen.

In diesem Moment keimte unsägliche Freude in ihm auf. Eine Lebenslust, die er lange nicht mehr gespürt hatte und die sich sogar in seine Augen übertrug, bevor sich seine Gedanken langsam aus den verworrenen Gespinsten wieder lösten. Ihm wurde klar, als er sie ins verlassene Uchiha Viertel hineinzog, dass sie mit all ihrer Beständigkeit und Treue ihm gegenüber, seine Zuflucht geworden war. Sein Ruhepol, seine Quelle aus Kraft und Geborgenheit.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Annasche
2019-07-15T19:32:46+00:00 15.07.2019 21:32
Wie Cool! Ganz tolle FF!
Perfekte Mischung aus Humor, Romantik und Spannung!
Ich musste mich besonders bei den Stellen mit Gai so zusammenreißen nicht laut los zu lassen.... Alleine die Vorstellung! Mega!
Auch das Ende ist wahnsinnig schön! Toll geschrieben mit einem Hauch von Kitsch... Toll!
Antwort von:  Tijana
29.08.2019 21:14
Hallöchen!
Schön das es dir gefallen hat! Ich denke das ich das nochmal überarbeiten werde. Einige Stellen sind... fürchterbar!

Viele liebe Grüße,
Tijana :D
Von:  DoD
2018-03-02T15:12:50+00:00 02.03.2018 16:12
Oh, Kakashi ist lebensmüde, aber grossartig. Ich hab mich sehr amüsiert bei deiner Geschichte und finde es schön, dass du auf absoluten Kitsch verzichtet hast. Der Plot ist sehr amüsant und dein Stil fesselnd.

GG, DoD
Antwort von:  Tijana
04.03.2018 18:41
Hey!
Vielen Dank für Kommentar und Feedback. (^^)
Ich bin sogar etwas überrascht, da ich grundsätzlich all meine Geschichten für ziemlich kitschig finde. (^///^)
Aber trotzdem danke!

Lg,
Tijana :)
Von:  LineaFafarin
2018-02-23T14:42:21+00:00 23.02.2018 15:42
So süß! <3
Antwort von:  Tijana
23.02.2018 19:34
Hey (^^)
Danke dir für's Kommentar!

LG,
Tijana
Von:  Stevy
2016-08-28T08:20:45+00:00 28.08.2016 10:20
Wie abgeschlossen?
HALLO WIR MÜSSEN NOCH EINEN TANZFREAK PLATT MACHEN 😁
Die Emotionen der Tanzschüler sind dir wirklich gut gelungen.
Im letzten kappi jedoch fehlt mir so ein wenig der Zwischenteil ( raus aus dem verließ und der Tanz) ich hab etwas gebraucht um zu ticken wo sich unsere Helden befinden.
Aber das happyend macht das ganze wieder gut ❤👍

Antwort von:  Tijana
28.08.2016 13:01
:D
Danke, danke! Mal wieder!
Naja, ich dachte, das es wahrscheinlich relativ langweilig werden würde, wenn ich beschreibe wie die drei da raus spazieren. Es würde sich keiner mit den Konoha Nins anlegen wollen!
Zudem muss man sagen, das ich gar keine Ahnung vom Tanzen habe. Also hielt ich es für besser, wenn ich einen Sprung mache, um mir die ein oder ander Peinlichkeit zu ersparen! °//_//°
Antwort von:  Stevy
28.08.2016 13:03
Hach ok, überredet😆 aber nach der Latino ff hatte ich mich insgeheim schon auf ein paar lustige scenen in Gloria gefasst gemacht 🤗
Blamieren, kannst du dich nicht, dafür schreibst du zu gut 😀
Von:  jillianZ
2016-02-19T15:44:49+00:00 19.02.2016 16:44
Oh man wie spannend. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht. Hoffe die kidnapper kriegen ordentlich was auf die Mütze. Lg
Antwort von:  Tijana
20.02.2016 23:17
Hi :D
Super! Spannung wollte ich erzeugen - wenn das also geklappt hat, freue ich mich darum um so mehr!
Vielen dank für deinen Kommentar!

lg
Tijana :)
Von:  Scorbion1984
2016-02-06T13:03:43+00:00 06.02.2016 14:03
Das ist aber ein sehr hinterhaeltiges Spiel ,was die treiben !
Antwort von:  Tijana
06.02.2016 16:52
Hey ^^
Danke für dein Kommentar!
Richtig - es ist nicht fair, was die da machen. ABER es bringt etwas Spannung rein!

Grüße

Tijana
Von:  Scorbion1984
2015-09-27T15:12:48+00:00 27.09.2015 17:12
Toll ,habe oefter mal herzhaft gelacht ! Bin gespannt wie es entwickelt !
Antwort von:  Tijana
27.09.2015 18:41
:D Yeah! Es ist verdammt schwer, die Menschen zum Lachen zu bringen!
Freut mich, das ich es geschafft habe!

lg
Tijana
Von:  fahnm
2015-09-23T22:10:30+00:00 24.09.2015 00:10
Super Kapitel
Mach weiter so
Antwort von:  Tijana
27.09.2015 18:40
Danke :D
Ich werde mich bemühen! Auch das bald wieder in irgendeiner meiner Projekte ein Update kommt ^^

lg
Tijana
Von:  KarasuTsubasa
2015-09-10T21:52:20+00:00 10.09.2015 23:52
Interessanter Anfang,
bin gespannt wie es weiter geht ^ ^


Zurück