Trombies von Ryouxi ================================================================================ Kapitel 4: Erste Recherchen --------------------------- Verdutzt schauten wir uns an und mussten dann grinsen. „Ja klar, in den Zügen läuft ein Entführer rum und lässt ganz unauffällig Menschen verschwinden“, lachte Hiroto, doch mein Blick wurde wieder etwas ernster. „Na ja, was wenn sie Recht hat“, merkte ich leise an. „Und selbst wenn nicht, irgendwas müssen wir doch machen.“ Mein Kumpel musterte mich einen Augenblick und vergrub dann seufzend eine Hand in seinem Haar. „Na gut, lass uns noch mal alle Meldungen durchgehen und schaun ob an der Sache mit den Zügen was dran ist.“ Ich nickte zustimmend und wir machten uns auf den Weg zu ihm nach Hause. Den gesamten Vormittag hatten wir im Internet, in Zeitungen und auch im Fernsehen nach Meldungen zu den Verschwundenen gesucht, was nicht sonderlich schwierig war. Immerhin zog sich diese Welle bereits seit Wochen durchs Land. Und tatsächlich schienen sehr viele am Tag ihres Verschwindens mit einem Zug unterwegs gewesen zu sein. Allerdings waren die letzten Meldungen schon wieder von außerhalb unserer Stadt gekommen. Offenbar entfernte sich die Person, die für all dies verantwortlich war, wieder. Wir hatten schnell einen Entschluss gefasst und machten uns auf zum Bahnhof, wo wir uns zwei Tagestickets kauften. Wir wollten den restlichen Mittag damit verbringen mit allen möglichen Zügen zu fahren, um eventuell etwas ungewöhnliches beobachten zu können. Wir wussten nicht so recht, wo genau wir anfangen sollten, da die bisherige Spur, die die verschwindenden Menschen im Land hinterlassen hatten, in mehrere Richtungen weiter gehen konnte. Auf gut Glück setzten wir uns einfach in einen Zug, der in eine der Richtungen fuhr und beobachteten besonders aufmerksam die wenigen Menschen, die unterwegs waren. „Lass uns für heute aufhören“, gähnte mir Hiroto ins Ohr. Es war bereits Abend und wir hatten beide Hunger. Zur Feierabendzeit hin, waren noch mal mehr Menschen unterwegs gewesen, doch wir hatten nichts auffälliges beobachten können. Viele Menschen wirkten nervös, doch ansonsten schien alles völlig normal. Genervt stöhnte ich auf. „Ja. War vermutlich ne echt dumme Idee. Wenn wir darauf kommen, hätte die Polizei das sicher auch schon längst kapiert und nötige Maßnahmen ergriffen, aber es verschwinden immer noch Menschen“, zweifelte ich selbst unser Vorhaben an. Hiroto sagte nichts weiter dazu und wir fuhren wieder nach Hause. Obwohl wir vermutlich einfach nur unsere Zeit verschwendeten, entschieden wir uns dazu morgen noch mal mit Zügen zu fahren. Bis uns etwas besseres einfiel, konnten wir unsere Zeit auch so verbringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)