Das Tagebuch
Erschöpft und mit Tränen in den Augen kam ich nach Hause. Meine Mutter fragte mich was los sei, doch ich antwortete nicht. Ich ging ins Bad und wusch mein Gesicht. Als ich mein Zimmer betrat, lag dort ein Buch, mit einem Zettel. »Wenn du schon nicht mit mir darüber reden willst, dann schreib es wenigstens hir rein.«
Ich nahm den Zettel von dem Buch und erkannte dass es sich um ein Tagebuch handelte. Also griff ich nach einem Stift und fing an.
Sandra
>> Ich habe noch nie in ein Tagebuch geshrieben und daher keine Ahnung wie das geht. Oh mein Gott ich rede ja schon fast mit dir. Hm ich fange am besten ganz am Anfang an. Sie heißt Sandra. Sie hat brustlange, glatte, braune Haare, sehr helle Haut und tief braune Augen. Sie ist auch fast immer gut drauf. Gut sie is jetzt nicht gerade die größte, aber das ist mir egal. Wir gehen in die selbe Schule, daher kennen wir uns. Näher kennengelernt habe ich sie auf einer Afterschoolparty. Ich fand sie schon vorher hübsch, aber dort, hab ich mich verliebt. Wir trafen uns öfters zum Spaß. Etwas Ernstes wurde daraus erst vor einem Jahr. Damals regnete es. Wir standen auf einer Brücke über dem East-River. Sie war vom Regen durchnässt, aber es war trotzdem warm. Ich weiß, es ist ein eigenartiger Punkt seine Liebe zu gestehen, aber ich dachte, es past. Es hielt ein Jahr lang, doch genau eine Afterschoolparty würde alles zerstören.
Die Party
Gestern Abend war diese Party. Es herrschte eine Bombenstimmung, nur leider warst du nicht da. Das hätte den Abend perfekt gemacht. Irgendwann spät Abends hat ein Kumpel hat mich zu einem Trinkspiel überredet..... Ich war am Ende stock besoffen..... Mehr weiß ich nicht mehr.
Heute Mittag standen wir wieder auf dieser Brücke über dem East-River. Die gleiche wie damals. Sie hat geweint. Als ich sie fragte was denn los seie, hat sie nur den Kopf geschüttelt und gesagt "Es ist vorbei... " Dann hat sie auf dem Absatz kehrt gemacht und ist gegangen, durchnässt vom Regen, aber es war warm. Trotz dem fühlte ich eine tiefe, innere Kälte. Lange noch, stand ich da und sah ihr nach, auch wenn sie schon nicht mehr zu sehen war. An dieser Stelle möchte ich sagen dass, was auch immer passiert sein mag, es mir leid tut. Aber Mam hatte recht, es geht mir wirklich besser. Ich muss dann mal eben Telefonieren. <<
Ein letztes Gespräch
Ich klappte das Buch zu und tippte ihre Nummer in mein Handy ein. Meine Finger zitterten und mein Puls raste.
»Hier ist die Mailbox von Sandra Michel. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton.«
Es piepte.
» Ähm hey Sandra ich bin's, es tut mir leid. Ich würde mich gern noch von Dir verabschieden. Könntest du bitte zum Bahnhof kommen?«
Ich legte auf. Als ich am Bahnhof ankam stand sie schon da. Wortlos und meine Tränen unterdrückend ging ich auf sie zu und gab ihr das Buch. Ich brachte kein Wort heraus also drehte ich mich um um zu gehen.
»Tschüss«
sagte sie leise. Ich drehte mich nochmal um und sie umarmte mich.
»Mach was aus Dir und lass Dich nicht hängen.«
mit diesen Worten ließ sie mich gehen. Ich ging geradewegs auf einen haltenden Zug zu und stieg ein. Neben mir saß ein fast weinendes Mädchen das wütend etwas in ihr Handy eintippte. Eigentlich hätte ich ja gefragt ob ich helfen könne aber ich war selbst nicht bei mir. Mir viel ein dass ich meiner Mutter nichts davon gesagt hatte. Ich schmunzelte ein wenig und der Zug fuhr ab.
Am Tag darauf
20 Menschen starben bei einem Zugunglück zwischen New York und Manhattan. Darunter ein junges Pärchen. Weitere Opfer werden Vermisst. Das waren die Nachricht um 9 Uhr