Zum Inhalt der Seite

Ein Blick in die Zukunft

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

tut mir leid das ich so spät ein neues Kapitel hochlade O.o
*Asche über mein Haupt* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, ich hab mal wieder eins veröffentlicht.
Ich komme der Sache schon immer näher, aber bis dahin ist ein lustiger Weg^^

Viel Spaß beim Lesen ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe es geschafft!!!!^^

Tut mir leid das ich es erst heute hochgeladen habe, aber ich wünsch
euch trotzdem viel Spaß beim Lesen.^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie versprochen das nächste Kapitel ^^

Viel Spaß dabei :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich wünsch euch allen ein Frohe Ostern und besinnliche und ruhige Feiertage.
Natürlich auch einen fleißigen Osterhasen.^^

Hier ein neues Kapitel, viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,
ich hoffe ihr hattet einen fleißigen Osterhasen gehabt und wart erfolgreich bei eurer Eiersuche ^^

Ich saß am neuen Kapitel und hoffe das es euch gefällt.
Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So ihr Lieben,
das nächste Kapitel^^
Leider musste ich es kürzen, aber keine Angst, es ist nicht viel.
Ihr verpasst nicht wesentliches ^^°°°

Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

sry, das ich gestern nichts hochgeladen hatte, aber heute ist es soweit.
Zur Entschuldigung habe ich dieses Kapitel etwas länger verfasst
und hoffe das es euch gefällt.

Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich habe es endlich geschafft, das nächste Kapitel zu schreiben.
Zwischendurch wird es mal traurig, hoffe das es auch so rüber kommt, zu mindest die Gefühle.

Möchte euch nicht länger aufhalten und wünsch euch viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

das nächste Kapitel ist on. Leider ist etwas kurz, aber ich hoffe das es euch trotzdem gefällt.
Viel Spaß beim Lesen ^^

Eure Kazu ^.^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

sry das ihr solange warten musstet, aber es ist endlich vollbracht.
Möchte euch nicht länger davon abhalten und sage deshalb:

Viel Spaß beim Lesen, Kommis sind gern gesehen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So ihr Lieben,

zu aller erst begrüße ich die neuen Leser und freue mich über neue Favos
Ich hoffe das euch diese Kapitel gefällt.

Ich fasse mich kurz. Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben

erst einmal herzlich willkommen für die Neuzugänge und zusätzlichen Favo´s.
Ein großer Dank an meine treuen Leser/innen und für die schönen Kommentare
Kurze Rede, kurzer Sinn
viel Spaß beim nächsten Kapitel ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

bin wieder da^^
Ich freu mich über die Neuzugänge und sind hiemit herzlich willkommen.
Hinterlasst mir Kommis und somit viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Haallloooooo^^

da bin ich wieder und ich mache euch ein Geschenk

Erst mal wünsch ich alles Männern und Vätern alles gute nachträglich zum Männer-/Vatertag und hoffe euch geht gut.
An alle Mütter wünsche ich einen wunderschönen Muttertag und hoffe ihr wurdet von euren Kindern verwöhnt.

Die Neuzugänge heiße ich hiermit herzlich willkommen zu meiner FF^^

Auch ich hatte wundervolle Tage und habe sogar den ersten Sonnenbrand und das im Mai, das soll was heißen ^^
Dieses Kapitel ist zensiert, aber keine Angst, es weicht nicht sehr vom anderen Kapitel ab.

Viel Spaß beim Lesen und Kommis sind erwünscht^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben^^

Ich habe euch lange warten lassen, aber ich denke das Warten hatte sich gelohnt.
Erst möchte ich die Neuzugänge hier begrüßen und sie herzlich willkommen heißen. Freut mich das meine FF so gut rüber kommt.
Dann wünsche ich allen schöne Pfingsten^^
So....Schluss mit schnacken, jetzt wird gelesen :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

Zu den Neuankömmlingen, ein großes HERZLICH WILLKOMMEN!!!!^^
Lange musstet ihr warten, aber ich hoffe es hat sich gelohnt.
Tage lang schrieb ich daran und es hat eine erstaunliche Länge für ein Kapitel^^

Viel Spaß beim Lesen und vergesst die Kommis nicht Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben^^

Eure Kazu ist wieder da und lädt was neues HOCH^^
An die Neuzugänge ein herzliches willkommen und freue mich auf euch

Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel, auf das ihr sehnsüchtig wartet :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

sry das es so lange gedauert hat und leider ist das Kapitel etwas kurz.
In der Woche kam ich nicht oft zum Schreiben. Zur Zeit wird mein
Privatleben etwas aufgemischt und ich konnte mich nicht auf das Schreiben konzentrieren.

Ich bin auch nicht zufrieden mit diesem, aber ich hoffe das es euch trotzdem gefällt. <.<

Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben

Eure Kazu schreibt wieder^^°
Ich habe es geschafft und das nächste Kapitel on gestellt.
Viel Spaß beim Lesen und hinterlasst mir Kommis^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

lang hatts gedauert, aber das lag diesmal nicht an mir.
Ich hatte keine Internetverbindung :(
Aber jetzt ist sie da und ich kann endlich das nächste Kapitel hochladen
Viel Spaß beim Lesen ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben

es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet.
Mein Laptop hatte gestern nicht funktioniert und erst Nachmittag konnte ich ihn reparieren lassen.
Fleißig schrieb ich bis in die Nacht hinein, bis jetzt.

Viel Spaß bei dem neuen Kapitel^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

freut mich das ihr solange gewartet habt, aber ich denke es hat sich gelohnt.
Kurze Rede, kurzer Sinn...

Viel Spaß beim lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben^^

Ich habe es GESCHAAAAAAFFT^^
Lang hats gedauert, aber es ist vollbracht^^

Viel Spaß beim Lesen und viele Kommis bitte^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich bin es mal wieder und lang ist her und ihr musstet geduldig warten.
Heute bin ich gezwungen das nächste Kapitel hochzuladen, weil ich am we keine Zeit finde.
*flüstert* Muss mein Geburtstag vorbereiten>.>

Ich habe mich gut erholt in meinem Urlaub und hatte ein paar sehr schöne Tag gehabt.

Jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich entschuldige mich gleich, diesmal ist das Kapitel kurz geraten.
In der Woche kam ich nicht dazu, zu schreiben, weil immer wieder was dazwischen kam.
Ich gelobe Besserung v_v°

Ich hoffe euch gefällt es trotzdem
Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Halloooooooo ihr Lieben,

*sich tief verbeugt*
Es tut mir leid, dass ich jetzt erst das nächste Kapitel on stelle ^^°
Voriges Wochenende kam ich nicht dazu zum schreiben und in der Woche auch nicht.
Asche über mein Haupt <.<

Viel Spaß mit dem Kapitel und hinterlasst mir kommis^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

Das langersehnte Kapitel ist endlich OOOONNNN^^
Noch zur Info:
Ich korrigiere bzw. überarbeite Zurzeit die Kapitel alle und schreibe auf der Startseite meiner ff
welches Kapitel schon überarbeitet wurde. ^.-

Viel Spaß beim Lesen und hinterlasst kommis^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

endlich habe ich es geschafft, aber zufrieden bin ich nicht :(
Diese Kapitel hat mich etwas gequält und irgendwie finde ich es nicht berauschend

Naja.....lest selbst^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

Sry für die lange Wartezeit, aber ich mit diesem langen Kapitel kann ich euch entschädigen

Jetzt muss es euch nur noch gefallen ^^°

Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So Freunde der Sonne

Sry für die lange Wartezeit, aber es war eine anstrengende Arbeitswoche und die Erkältung streckte mich nieder.
Das Kapitel ist für manche vllt etwas zu kurz, aber es ist ein Kapitel ^^°

Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

hab es geschafft das nächste Kapitel zu schreiben und on zu stellen
tut mir leid das es so lange gedauert hat, aber Erkältung quält mich noch immer und
die neuen Ideen für die neue ff strömen nur so auf mich ein

Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Freunde der Sonne, eure Kazu ist wieder da^^

Und schon verwöhnt sie euch evtl mit einem neuen Kapitel^^

Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Mein Name ist Kagome Higurashi. Bis vor kurzem war ich noch eine ganz normale Mittelschülerin. Aber durch einen alten Brunnen in unserem kleinen Schrein kann ich jetzt zwischen der Gegenwart und dem feudalen Zeitalter reisen.

Die Sengoku-Ära ist voller Ungeheuer, Dämonen und dergleichen mehr. In dieser zeit wurde auch Inuyasha an den heiligen Baum gebannt. Ach ja, Inuyashas Vater war ein Dämon und seine Mutter ein Mensch, also ist er selbst ein Halbdämon. Er ist gewalttätig, eigensinnig, reizbar und total eifersüchtig! Eigentlich war er hinter dem Shikon no Tama her. Aber Kikyo, eine Priesterin, bannt ihn vor 50 Jahren an diesen Baum. Das Shikon no Tama besitzt die Macht, die Kräfte von Dämonen zu verstärken. Durch meinen Fehler wurde es getroffen und zerbrach. Die Splitter flogen in alle Richtungen. Seitdem bin ich gemeinsam mit Inuyasha auf der Suche nach diesen Splittern, aber wir sind nicht alleine, denn wir haben sehr tapfere Freunde. Einen Fuchsdämon, dessen Stärke die Zauberei ist. Dieser kleine Youkai heißt Shippo-chan. Eine wahnsinnig starke Dämon-Jägerin, Sango-chan. Und außerdem einen Mönch, dessen schwarzes Loch alles ein saugen kann, und der ständig notgeil zu sein scheint, Miroku-sama. Zudem hat Sango-chan eine Partnerin Kiara. Oh nein, einen hätte ich fast vergessen, Miyouga-jichan. Er ist ein Floh-Dämon. Er kennt sich auf sehr vielen Gebieten gut aus.

Zurück nach Hause

Wir hatten es endlich geschafft. Wie hatten Naraku nach vielen Abenteuern und Kämpfen endlich besiegt. Mit dem zusammengesetzten Juwel, unserem Mut, Zuversicht und Entschlossenheit, war es uns möglich ihn endgültig zu besiegen. Kohaku, Sangos Bruder, lebte trotz des fehlenden Splitters, weiter.
 

Der Wille Kikyo´s hielt ihn am Leben. Nachdem Naraku erledigt war, verschwanden das Kazanaa in Miroku´s rechter Hand und das Juwel, mit einem grellen Licht, spurlos. Wir hatten überall gesucht gehabt und ich konnte es auch nicht aufspüren. Am nächsten Tag gingen wir in Kaedes Dorf zurück, um uns von dem schweren Kampf zu erholen. Für mich war die Zeit des Abschied´s gekommen. Ich hatte nun keinen Grund mehr länger hier zu bleiben, ich musste zurück in meine Zeit. Denn dort, hatte ich schließlich auch ein Leben zu führen.
 

Inuyasha bat mich noch eine Nacht zu bleiben, nach langer Überredungskunst von meinen treuen Freunden blieb ich noch einen Tag. In dieser Nacht gestand mir Inuyasha endlich seine Liebe. Ich erwiderte seine Liebe, denn ich hatte schon lange mein Herz an ihm verloren. In dieser Nacht liebten wir uns sanft und innig. Er war ganz behutsam vorgegangen und hatte bedenken das er mir weh tun könnte.
 

Ein kleiner süßer Schmerz, zeigte mir, wie sehr er mich liebte. Wir schliefen eng umschlungen ein. Am frühen Morgen kitzelten mich die Sonnenstrahlen wach, da bemerkte ich, dass Inuyasha nicht mehr neben mir lag. Dieser Morgen war für mich schrecklich, weil ich mich verabschieden musste und Inuyasha war verschwunden. Nach so einer Nacht, fiel mir der Abschied besonders schwer, denn eigentlich wollte ich nicht gehen.
 

Ich nahm von allem Abschied, selbst Miyouga war dabei, aber von Inuyasha war keine Spur. Die Verabschiedung war Herz zereisend, wir weinten alle zusammen, wünschten uns gegenseitig alles Gute und Erfolg in der weiteren Zukunft. Unter Tränen bat mich Sango für immer hier zu bleiben, aber ich konnte nicht, denn auf der anderen Seite des Brunnens, hatte ich meine Familie und ein Leben.
 

Da ich nicht länger in dieser Zeit verweilen konnte ging ich zum Brunnen zurück. Die anderen wollten mich begleiten, aber ich wollte nicht, weil es mir ohne hin schon schwer fiel, sie zu verlassen. Auf dem Weg zum Brunnen kullerten die Tränen unaufhörlich weiter und wollten nicht versiegen. Der Gedanke daran, dass ich Inuyasha nie wieder sehen würde und ohne ein Wort des Abschiedes, zerbrach mein Herz im Leibe.
 

Als ich mich den Brunnen näherte, sah ich mit entsetzen wie eine Gruppe von Dämonen gerade den Brunnen verließ. Die Dämonen sahen furchtbar aus. Sie waren von oben bis unten mit Blut befleckt. Mit großer Angst, kalten Schweiß auf der Stirn, zittrigen Beinen und mit einer üblen Vorahnung sprang ich hinein und kehrte in 20. Jahrundert zurück.

Kagome´s schmerzlicher Verlust

Als ich in meiner Zeit an kam, war der Brunnen von dickem schwarzem Rauch umgeben, man konnte die Hand vor den eigenen Augen nicht erkennen. Ich kletterte so schnell wie möglich aus dem Brunnen, trat aus dem kleinen Schrein heraus und mir stockte der Atem. Meine Augen weiteten sich und konnten nicht glauben was sie erblickten. Mein zu Hause brannte lichterloh. Meine Familie konnte ich draußen nicht vorfinden.
 

Verzweifelt rief ich nach meiner Mutter, Opa und Sota, aber keiner antwortete mir. Ich näherte mich dem Flammeninferno und vernahm plötzlich die angsterfüllten Schreie von meinem kleinem Bruder Sota. Ich fand eine Möglichkeit ins brennende Haus zu gelangen und folgte den Rufen meines Bruders. Auf dem Weg zu meinem Bruder fand ich meine Mutter und meinen Opa. Beide wurden auf einer Art und Weise grauenhaft abgeschlachtet. Ich konnte nichts mehr für sie tun, denn das Leben ist aus ihren Augen entwichen.
 

Mit leeren, offen stehenden, entsetztem und gleichzeitig ängstlichem Blick sahen sie mich an. Durch den Schrei von Sota, erwachte ich aus meiner Trance und rief ihm zu, damit er wusste, dass ich da war. Es dauerte nicht lange und ich fand ihn, aber er war vom Feuer eingeschlossen. „Nee-chan!“, rief er erleichtert, als er mich erblickte. „Halte aus Sota, ich werde dich holen!“, versicherte ich ihm. Es war so unendlich heiß, die Flammen züngelten um mich herum und versperrten mir den Weg zu Sota. Er selbst konnte nicht zu mir gelangen, denn er wurde von den Dämonen verwundet.
 

Gerade fand ich eine Lücke, um zu ihm zu springen, da fiel mit einem lauten Krachen ein brennender Balken auf ihn hinunter und begrub ihn. „NEEEEEEE-CHAAAAAN!! HIIIILF MIIIIIRRR!!!!“, schrie er voller Schmerz, danach erstarb seine Stimme. „SOOOOOOOTAAAAAA!“, schrie ich entsetzt nach ihm, aber ich vernahm keine Antwort. Die Flammen wuchsen in die Höhe, versperrten mir die Lücke und ich war gezwungen mit an sehen zu müssen, wie mein kleiner Bruder qualvoll verbrannte.
 

Brennende Balken stürzten hinab, zwangen mich somit, das Inferno zu verlassen, denn das Haus würde gleich wie ein Kartenhaus zusammenstürzen. Die Flammen wuchsen immer mehr in die Höhe. Nur widerwillig rannte ich aus dem Haus und musste auf dem Hof mit ansehen, wie meine Kindheit, meine ganze Familie, meine Zukunft, mein zu Hause einfach in Flammen aufging und zu Asche wurde.
 

Schockiert ging ich in die Knie, schrie den Himmel an, beschimpfte Gott und die Welt, schrie den ganzen Schmerz von mir, um für neuen Platz zu machen. Ich schrie immer weiter, dachte nicht ans aufhören oder beruhigen. Wütend schlug ich auf den Boden ein und die Tränen liefen unaufhörlich weiter. Mit leeren, geschockten und fassungslosen Blick schaute ich auf mein Heim, das immer noch brannte. In der Ferne vernahm ich die Sirenen, während es um mich herum immer dunkler wurde.

In einem trostlosen, kahlen und weißen Raum kam ich wieder zu mir und blickte mich verwirrt um.
 

Jemand ergriff meine Hand und ich sah erschrocken in die Richtung. „Gott sei dank du lebst Kagome. Du bist in einem Krankenhaus. Ich werde gleich einen Arzt holen, um ihm zu sagen, dass du erwacht bist.“, sprach Hojo und verließ schnell das Zimmer. Ein ständiges Piepen ertönte neben mir und ich drehte meinen Kopf seitlich. Überwachungsgeräte, um meine Vitalfunktionen im Auge zu behalten. „Warum bin ich im Krankenhaus? Wo sind Mama, Opa und Sota?“, fragte ich mich selbst und sah mich suchend um.
 

Der Druck in meinem Gesicht störte mich und somit entfernte ich die Atemmaske. Ein kurzes Klopf war zu vernehmen und ein Mann mit einem weißen Kittel trat hinein. Dies musste der Arzt sein, denn er blätterte in einer Krankenakte, in meiner Akte. „Frau Higurashi sie haben leichte Verbrennungen und eine Rauchvergiftung erlitten“, sprach er und richtete gleich meine Atemmaske wieder über Mund und Nase. „Leichte Verbrennungen? Rauchvergiftung? Ich verstehe nicht.“, schoss es mir durch den Kopf. Der Arzt beobachtete mich und bemerkte meine Hilflosigkeit.
 

„Sie befinden sich im städtischen Krankenhaus Frau Higurashi. Sie sind die einzige überlebende bei diesem verheerenden Brand. Ihre Familie hatte es nicht geschafft das Haus rechtzeitig zu verlassen.“, sprach er ohne Emotionen und jetzt fiel mir wieder alles ein. Die Erinnerung kehrte zurück, mein Puls beschleunigte sich, was das Gerät gleich anzeigte. Der Arzt kam schnell an meine Seite, fühlte meinen Puls, holte eine Spritze aus einem Schränkchen, steckte sie vorsichtig in meine Kanüle und injizierte mir das Mittel.
 

Gleich darauf verschwamm alles um mich herum und ich begab mich erneut in die Finsternis.

In der Nacht kam ich wieder zu mir und blickte mich um. Ich befand mich noch immer im Krankenhaus und mir war bewusst, dass es kein Alptraum war. Es war die pure Realität.
 

Die Zeit verging und meine leichten Verbrennungen sowie Rauchvergiftung verhielten, aber die seelischen Wunden blieben. Sie platzten jede Nacht durch meine Alpträume auf und füllten sich mit neuer Trauer, Schmerz, Verlust, Hass, Wut und Angst. In dieser Zeit verweigerte ich alles und jeden. Ich wollte nichts essen, niemanden sehen und auch nicht mehr unter den Lebenden verweilen. Mit leeren, starren Blick schaute ich aus dem Fenster und betrachtete den endlosen Himmel. Ich weis nicht wie lange ich schon hier lag und wie die Zeit verstrich, aber das war mir relativ egal.
 

Eines Tages bekam ich ein verzweifeltes Gespräch zwischen meinen Freundinnen und den Ärzten vor der Tür mit. Meine Freunde fragten die Ärzte warum ich denn nicht spräche. Sie erklärten ihnen, dass es an meinen tiefliegenden Schock zusammenhängt und die Gefahr besteht das ich für immer stumm bliebe. Dies sollte mir nur recht sein, denn es gab nichts mehr zu erzählen. Mit meiner Familie starb auch meine Stimme. Die Tage kamen und gingen, die Besuche, die mir aufgezwungen wurden, wurden weniger und somit verging ein Monat.
 

Ich spürte, dass mein Körper an meinen Reserven zerrte und ich wurde das Gefühl nicht los, dass sich etwas ändern würde. An einem regnerischen, grauen und schwarzen Tag hörte ich, wie sich zwei Männer im Krankenhausflur unterhielten. „Durch das abgebrannte Haus sind einige Sach- und Schadenskosten entstanden. Der Betrag beträgt einige Millionen Yen und dazu kommen auch noch die Krankenhauskosten.“, sagte einer dieser Männer. „Nicht nur das, sie ist Schülerin und verdient kein Geld“, sprach der andere wütend. „Was schlägst du vor?“, fragte der eine.
 

„Verkaufen“ „Was? Was willst du verkaufen? Es ist doch alles in Schutt und Asche.“, sprach der eine überrascht. „Sie. Wir werden sie an ein Bordell verkaufen, damit das Geld wieder rein kommt, was sie macht. Sie ist noch jung und viele Männer stehen auf unschuldige Schülerinnen.“, schlug der andere vor. „Weist du was? Das ist die beste Idee die du je gebracht hattest.“, war der eine einverstanden. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und konnte nicht glauben was sie mit mir vor hatten. Die Männer verschwanden und ich plante meine Flucht.
 

An dem Abend begriff ich, das es den Leuten hier scheißegal war, was mit einem passierte, Hauptsache die Schulden wurden getilgt und das Geld stimmt. Ich befreite mich von der Kanüle, zog mir die Kleidung über die mir zugewiesen wurde, weil meine Sachen in den Flammen aufgingen. Somit packte ich, im geschwächten Zustand, meine Sachen die mir noch übrig geblieben waren in den gelben Rucksack der mich immer auf meinen Abenteuern begleitet hatte. Nachdem ich mich raus geschlichen hatte, lief ich zu meinem ehemaligen Heim.
 

Es war alles abgebrannt, außer den kleinen Tempel und der große heilige Baum. Die Sonne ging langsam auf und durch die Sonnenstrahlen reflektierte irgendwas aus der Asche und blendete mich. Ich lief sofort zu dieser Stelle hin und dort lag ein Bilderrahmen. Darin war ein Foto von meiner Familie. Dieses Foto war an den Rändern bisschen angebrannt, aber sonst konnte man alles erkennen. Das war das einzige was mir noch von meiner Familie geblieben war. Als ich das Bild sah, liefen die ersten Tränen der Trauer, weil mir klar wurde das es kein Traum war, sondern die schmerzliche Wahrheit die verdammt weh tat. Ich würde sie nie wieder sehen.
 

Ich wusste nicht wohin und verkaufen lies ich mich ganz bestimmt nicht. Ich werde in die Sengoku-Ära zurück kehren, weil es doch mein 2. zu Hause geworden war. Nun stand ich vor dem Brunnen und betete dafür, ob mir diese Reise gelinge würde oder nicht, denn schließlich besaß ich das Juwel nicht. Ich blickte noch einmal zurück um mich still zu verabschieden. Mit weinendem Herzen sprang ich in den Brunnen.

Ein Abschied für immer

Ich öffnete langsam meine Augen, um zu sehen ob ich wirklich wieder in der Sengoku-Ära war. Als ich hinauf blickte, sah ich einen wunderschönen blauen, klaren Himmel. Ich kletterte aus dem Brunnen und blieb eine Weile mit leerem Blick am Brunnenrand sitzen.
 

Die Sonne schien warm auf meine Haut, teilnahmslos beobachtete ich die Vögel am Himmel oder in den Baumkronen und lauschte dem heulenden Wind, der durch die Äste wehte. Nach einiger Zeit ging ich ins Dorf von Kaede. Sie war sehr überrascht mich zu sehen, denn mit mir hatte sie nicht gerechnet. Sie bemerkte sofort, dass mir etwas Schreckliches widerfahren war. Somit brachte sie mich in ihre Hütte und wir nahmen an der warmen Feuerstelle unsere Plätze ein. Nach langem Schweigen, brach sie die Stille und brachte ihre Sorge zum Ausdruck.
 

Auf ihre gestellten Fragen konnte ich ihr nicht antworten und wollte dies auch nicht. Aber das war ich ihr schuldig. Ich holte das einzige und letzte Foto aus meiner Tasche und zeigte es ihr. „Ist das deine Familie?“, fragte sie und ich nickte. Sie besah sich das Foto genauer und fuhr mit dem Finger an die verbrannten Stellen entlang. „Was ist passiert?“, fragte sie mich, denn sie ahnte es schon. Meine Hände, die noch entspannt in meinem Schoß ruhten, verkrampften sich zu Fäusten. Meine Unterlippe bebte leicht, denn fieberhaft versuchte ich meine Tränen zu unterdrücken.
 

„Oh Kagome“, hauchte sie und blickte mich mitfühlend an. Ich wich ihrem Blick aus, denn den ertrug ich nicht. Meine traurigen Augen schweiften über Pfeil und Bogen und blieben daran haften. Entschlossen griff ich danach, schulterte den Köcher und verließ schweigend die Hütte. Mit festen Schritten ging ich in Richtung Knochenfresserbrunnen und ignorierte dabei die sorgenvollen Rufe von Kaede.
 

Am Brunnen angekommen, spannte ich den Bogen und legte den Pfeil an. Schützend stellte sich die alte Miko vor dem Brunnen und blickte mich fragend an. „Wenn du jetzt den Brunnen zerstörst kannst du nie wieder zurückkehren“, sprach sie ruhig. Dessen war ich mir vollkommen bewusst. Die Dämonen sollten nicht noch einmal die Möglichkeit haben, in die Neuzeit zu reisen, um sich dort auszutoben. Ich senkte leicht meinen Kopf und mein Pony verdeckte meine Augen.
 

„Lieber Gott, soweit es dich gibt, beschütze meine Freunde in meiner Welt. Ich hoffe die Zeit lässt sie vergessen und das sie sich auf ihre Zukunft konzentrieren. Mama … Sota … Opa … ich werde die Neuzeit nicht mehr aufsuchen, soviel Schmerz und Trauer sind auf der anderen Seite. Ich werde euch niemals vergessen. Lebt wohl.“, betete ich gedanklich und richtete meinen Blick erneut auf mein Ziel. Aus meinen blicklosen Augen stahl sich eine Träne und lief ganz langsam an meiner Wange hinunter.
 

Der Bogen blieb angespannt, zitterte aber leicht in meinen Händen. Kaede bemerkte dies, begriff meine Entschlossenheit und machte mir den Weg zum Zeil frei. Mit nur einem Schuss und einem hellen Lichtstrahl traf ich ihn. Eine helle Lichtsäule erschien und verschwand wieder ganz schnell. Als der Staub sich legte, erkannte ich, dass ich mein Ziel nicht verfehlt hatte. Der Brunnen lag in Schutt und Asche. Es hatte mich doch einiges an Mut und Kraft gekostet und fiel in Ohnmacht. Als ich wieder zu mir kam, war es bereits Abend geworden. Kaede saß mir gegenüber und betrachtete mich. Schweigend setzte mich auf und starrte ins Feuer.
 

„Kagome. Ich kann nur erahnen was dir widerfahren ist und es wird ein langer Weg sein, diesen Verlust zu verarbeiten. Aber eins solltest du wissen, du bist niemals allein.“, brach sie somit die Stille, die in der Hütte herrschte. Ich hörte ihre Worte, aber sie klangen so fern. Ich sah zur ihr auf, tippte an meine Kehle und schüttelte dabei den Kopf. „Du hast deine Stimme verloren?“, riet sie und ich nickte. „Ich verstehe“, sagte sie leicht bedrückt.
 

Es war still in der Hütte und im Dorf. Man hörte nur das Feuer an der Feuerstelle knistern und in weiter Ferne hörte man einen Wolf heulen. „Kagome, du bist hier herzlich willkommen“, sagte Kaede und brach damit die unendliche Stille. Ohne auf eine Reaktion von meiner Seite zu erwarten, erzählte sie einfach im Plauderton drauf los. „Sango, Kohaku, Miroku und Shippo sind in das Dämonenjägerdorf zurückgekehrt um es wieder aufzubauen, was damals die Dämonen zerstört hatten und alle Dorfbewohner darin umkamen.
 

Von Inuyasha weis ich nicht viel. Er ließ sich zwar paar Mal blicken, aber dann war er auch wieder verschwunden. Ich hatte das Gefühl, dass er einen traurigen Eindruck machte. An einem sonnigen Vormittag beobachtete ich, dass er am Brunnen war und dort hinunter geschaut hatte. Ich sprach ihn später darauf an, aber du kennst ihn ja, er hat alles abgestritten.“, berichtete sie. Teilnahmslos hörte ich ihr zu, aber in Wirklichkeit interessierte es mich nicht, was die anderen machten. Dafür hatte ich keinen Kopf.
 

Stumm wie ich war legte ich mich hin, drehte dem Feuer mein Rücken zu und versuchte zu schlafen. Am nächsten Morgen ging ich spazieren und pflügte dabei einen großen, schönen Blumenstrauß. Den legte ich beim heiligen Baum nieder, zum Gedenken an meine Familie. Ich setzte mich auf seine starken, großen und dicken Wurzeln und sah in den Himmel. Hier hat alles angefangen. Vor einem Jahr traf ich Inuyasha das erste Mal. Wir erlebten viele Abenteuer, fanden treue Weggefährten die zu Freunden wurden und er lernte meine Familie in der Neuzeit kennen. Mit dem Zeitenbaum hat alles angefangen und hier endet es.
 

Dieser Baum ist meine einzige Erinnerung an meine Zeit und an meine verstorbene Familie. Ich entschied mich nun mein Leben hier zu verbringen, an der Seite von Inuyasha. Beim nächsten Treffen würde ich es ihm sagen. Ich ging vom Baum weg und spazierte weiter in den Wald hinein und hörte plötzlich Stimmen. Ich folgte den Stimmen und traf Inuyasha zusammen mit Kikyo auf einer Lichtung. Ich traute meinen Augen nicht. Wir alle waren Zeugen von Kikyo´s ableben gewesen. Das muss ein Trugbild sein.
 

„Kikyo, ich werde dich von heute an immer beschützen. Nie von deiner Seite weichen. Ich liebe dich.“, hörte ich Inuyasha sagen. Kikyo lächelte ihn verliebt an, strich über seine Wange und schmiegte sich enger an ihm heran. Eng umschlungen standen sie da und ihre Lippen berührten sich leidenschaftlich.
 

In diesem Augenblick brach meine Welt zusammen. Mein Herz zersprang in meinem Leib und mir schmerzte die Brust. Fassungslos und mit geweiteten Augen starrte ich auf dieses schreckliche Bild. Qualvoll griff ich mir an die Brust, weil es zu sehr schmerzte. Traurig, verletzt, wütend und allein gelassen rannte ich von dannen. Ohne auf den Weg zu achten, rannte ich verzweifelt fort, stolperte über einer Wurzel und fiel der Länge nach hin. Erbärmlich blieb ich liegen und weinte in das nasse, grüne, frische Gras hinein.
 

Das war mein einziger Trost gewesen. Ich schrie in das Gras hinein, hielt die Hände schützend vor meinem Herzen, aber es war zu spät. Es ist gebrochen und das nicht nur einmal. Wie konnte er mir das nur antun? Ich fühlte mich hintergangen und benutzt. Vor kurzen gestand er mir seine Liebe, hat die Nacht mit mir gemeinsam verbracht und jetzt ist er wieder bei dieser Untoten. Wie konnte er mich so verletzten, hintergehen, mich schamlos benutzen und ausnutzen. Ich blieb eine Weile im Gras liegen, dessen Duft mich langsam beruhigte.
 

Mit schweren, gebrochenen und blutendem Herzen ging ich zurück ins Dorf.

In der Hütte traf ich auf Kaede, sie sah mir gleich an, dass etwas nicht stimmte. Ich versuchte ihr in Zeichensprache mitzuteilen was vorgefallen war. Sie verstand nicht richtig. Ich legte meine Hände aufrecht an den Kopf und wackelte damit. Und fing dann an zu hecheln wie ein … „Hund!“ rief Kaede und ich nickte. Danach gab ich stumm den Befehl mach Platz! „Inuyasha!“ riet Kaede weiter und ich nickte. Dann zeigte ich auf mich, zeigte mit den Fingern eine zwei. „Kikyo?“, kam es fragend und ich nickte. Deutete einen Kuss an und sie verstand.
 

Kaede dachte etwas nach und ihre Augen weiteten sich, als sie verstand. „Inuyasha der Hund hat Kikyo geküsst!?“, ich nickte traurig. Fassungslos ließ sie den Kopf hängen und seufzte schwer. „War sie nicht gestorben?“, fragte sie mich und ich konnte nur mit den Schultern zucken.
 

Ich teilte ihr mit das ich das Dorf verlassen werde. Sie erschrak und versuchte mich aufzuhalten. „Das kannst du nicht tun Kagome. Die Welt ist zu gefährlich um allein herum zu laufen.“, sprach sie, kam zu mir und legte eine Hand auf meinen Bauch. „Denkst du ich weis nicht was los ist?“, fragte sie mich und ich erschrak. Sie blickte mich sanft an. „Kagome. In deinem Zustand kannst du nicht gehen. Du musst jetzt die beschützen die dich jetzt am meisten brauchen, dabei drückte sie sanft meinen Bauch.
 

Ich nahm ihre Hand von meinen Bauch und zeigte ihr das ich stärker werden muss um die zu beschützen die ich lieben werde. Ich schaff das schon, sagte mein Blick. Ich machte ihr deutlich, dass dies unser Geheimnis bleiben sollte. Sie nahm mich sanft in den Arm und sagte, dass ich eine Nacht noch bleiben soll, denn sie müsse einiges für meine Reise vorbereiten.

Ein schwerer Kampf

Am nächsten Morgen packte ich meine Sachen. Kaede gab mir ein komplettes Priesterinnenoutfit, einige Heilkräuter, Pfeil und Bogen und natürlich einiges an Proviant. Sie ist immer noch der Meinung, dass ich in meinen Zustand nicht reisen sollte. Ich versicherte ihr, dass ich es schaffen werde und falls nicht, werde ich zurückkehren.
 

Der Abschied war kurz und schmerzlos. Mit viel Proviant und mit einem gebrochenen Herzen machte ich mich auf dem Weg. Zum aller letzten Mal trat ich zum heiligen Baum, legte frische Blumen nieder und verabschiedete mich. Auf der ganzen Reise kam ich gut über die Runden. Ich sammelte mal da, mal hier oder angelte im Fluss mein Essen.
 

Im jagen war ich nicht so gut, diese Aufgabe hatte stets Inuyasha oder die anderen übernommen. Wenn Dämonen oder Räuber meinen Weg kreuzten, hatte ich mich schnell in den Büschen versteckt. In Dörfern bot ich meine Dienste als Miko an, bekam zum Dank eine Unterkunft und eine warme Mahlzeit. Viele ließen mich gewähren, ohne dies zu hinterfragen, einen Schlafplatz. Andere Dörfer wiederum waren unfreundlich, skeptisch und wollten mir nicht helfen.
 

Ich verweilte nicht lange in einem Dorf und kurz vor Sonnenaufgang ging ich meiner Wege. Verpflegung konnte ich zum Teil nicht mitnehmen, weil die Dörfer kaum Nahrung für ihre Kinder hatten. Auf der ganzen Reise wurde das Gefühl der Einsamkeit stärker. Sonst war ich immer mit meinen Freunden gereist, fühlte mich sicher, geborgen, es gab immer was zu lachen und wir konnten uns über alles unterhalten.
 

Jetzt ist es anders. Niemand der mit mir auf reisen ging, niemand wartete auf mich, niemand brauchte mich, ich war ganz und gar alleine. Doch irgendwo tief in mir, war ich nicht alleine, denn ich hatte immer noch ein zweites Herz unter meiner Brust schlagen und das gab mir das Gefühl das ich Gebraucht wurde. Dieses kleine Wesen benötigte meinen Schutz, um behutsam und sicher aufzuwachsen. Im laufe des Tages bemerkte ich das große, schwarze Wolken übers Land zogen. Daraufhin suchte ich mir so schnell wie möglich einen sicheren und trockenen Platz zum unterstellen, falls es mit regnen anfing.
 

Nach langer Suche fand ich endlich in einer verlassenen Höhle Unterschlupf. Zum Glück hatte ich meinen großen gelben Rucksack dabei. Eine Decke kramte ich raus, dabei fiel das Familienfoto auf meinen Schoß. Nachdenklich nahm ich das Foto in die Hand und betrachtete es, dabei strich ich mit einem Finger über jedes Gesicht was abgebildet war. Mit schweren Herzen steckte ich das Foto wieder ein, kuschelte mich in die Decke und starrte aus der Höhle. Um keine wilden Tiere, Dämonen oder Banditen anzulocken vermied ich ein Feuer zu entzünden.
 

Aber dies war nicht der einzige Grund. Durch den Feuertot meiner Familie hatte ich Respekt und ein klein wenig Angst vor Feuer. Meine Mahlzeit für diesen Abend fiel dürftig aus, nur ein paar Beeren hatte ich während meiner Reise gesammelt. Erschöpft schlief ich ein und wurde mitten in der Nacht von meinem eigenen Schrei geweckt. Mein Körper zitterte wie Espenlaub, kalter Schweiß lag mir auf der Stirn und ich fror.
 

Langsam versuchte ich mich zu beruhigen und wischte mir die Stirn trocken. Plötzlich blitzte es hell auf und es folgte ein gewaltiger Donner. Es blitzte noch einmal und dabei bemerkte ich funkelnde rote Augen in den Büschen die mich beobachteten. Starr vor Schreck verharrte ich in meiner jetzigen Position und behielt die Büsche im Blick. Hektische Bewegungen wären unangebracht, denn ohne zu zögern würden sie sich auf mich stürzen und mich zerreisen. Langsam griff ich nach Pfeil und Bogen und wartete ab.
 

Ein Blitz erhellte für einen Moment die Höhle und ein Dämon hatte sich unbemerkt in die Höhle geschlichen. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken entlang, Panik machte sich breit und mein Herz klopfte wie ein Presslufthammer. Ich versuchte mein Atem zu kontrollieren, aber dies war aussichtslos. Der Dämon hockte direkt vor mir und schaute mich mit großem Hunger an. Sein Maul war geöffnet und es stank fürchterlich. Etwas Speichel tropfte von seinem Zahn und landete auf meiner Decke. Er war zwar nicht groß, aber bei bester Gesundheit.
 

Er hatte lange Ohren, die ihm seitlich vom Gesicht herunter hingen. Sechs rot leuchtende Augen fixierten mich und genüsslich leckte der Dämon über seine rießen Zähne. Lange kräftige Beine und kurze Arme hatte er. Er sah aus wie ein Hase. Aber dieser hier ist nicht klein, süß und niedlich. Nein, der ist groß, hässlich und verdammt hungrig. Ich konnte ein Stein zu fassen bekommen und mutig zog ich dem Hasendämon eins über den Schädel. Der Hasendämon war so überrascht über meinen Angriff, dass er für einen Moment benommen war.
 

Die Gelegenheit nutzte ich, verstärkte meinen Griff um den Bogen, flüchtete aus der Höhle, um im freien auf drei weitere hungrige Hasendämonen zu stoßen. Sie hatten mich umzingelt und beobachteten jede Bewegung von mir. Jetzt in diesem Moment wünschte ich mir meine Freunde an meiner Seite, aber dies war unmöglich. Sie hatten begonnen zu leben, was vor Naraku nicht möglich war. Nun stand ich hier vor vier hungrigen Hasendämonen und war ganz allein auf mich gestellt. Ich schaute ein nach den anderen an und versuchte mich nicht zu bewegen.
 

Das Gewitter wurde heftiger und es begann zu regnen. Durch die ständigen Blitze konnte ich erkennen, dass jeder Hasendämon anders aussah. Ein dicker brauner, ein langer weißer, ein kleiner braun-weißer und der schwarze aus der Höhle. Gespannt hielt ich die Luft an und konzentrierte mich auf meine Gegner. Diesmal war kein Inuyasha da, der mich sonst immer beschützt hatte. Ich war so gut wie ausgeliefert. Ich spannte meinen Bogen langsam an und da sprang auch schon der lange weiße auf mich zu. Der Pfeil flog mit einem hellen Lichtstrahl in seine Richtung und traf genau ins Schwarze.
 

Schwer verwundet ging er zu Boden und rührte sich nicht mehr. Die anderen griffen gleich zu dritt an. Der schwarze Hasendämon griff mich von hinten an und zerkratzte mir meinen Rücken. Schwer verwundet ging ich zu Boden und bemerkte, dass sie sehr flink waren. Der dicke braune Dämon ist da etwas langsamer. Ich richtete mich langsam auf und spannte meinen Bogen an. Mit meinem magischen Pfeil konnte ich den dicken braunen tödlich verwunden. Bevor ich den nächsten Pfeil in den Bogen spannen konnte, griff mich der Braun-weiße an.
 

Gerade noch rechtzeitig konnte ich ausweichen, aber der Braun-weiße schaffte es trotzdem mich an der Seite, mit seinen scharfen Krallen, zu verletzen. Ich fiel zu Boden und hielt mir meine verletzte linke Seite. Mir blieb keine Zeit zum Atmen, da griff auch schon der schwarze Dämon an. Ich rollte mich im Matsch zur Seite, der durch den Regen entstanden war. Der Schwarze verfehlte mich und rutschte im Matsch aus. Ich spannte meinen Bogen erneut und schoss auf ihn. Ich traf und er starb. Jetzt blieb nur noch der Braun-weiße übrig.
 

Mit wackligen Beinen stand ich auf und richtete einen Pfeil auf ihn. Er griff an und rannte dabei in Zick-Zack. Zu schnell für meine verschwommene Sicht. Plötzlich war er weg. Ich blickte mich suchend um, aber sah ihn nicht. Ich sah nach oben und in dem Moment erhellte ein Blitz den Himmel und ich sah ihn, wie er sich auf mich stürzte. Ich riss den Bogen hoch und schoss den magischen Pfeil ab. Er wich dem Pfeil aus und holte mit seiner großen Pfote aus. Zu spät wich ich seinem Angriff aus und tiefe Kratzspuren zierten mein rechtes Bein.
 

Schnell spannte ich einen neuen Pfeil und schickte diesen in den Kampf. Genau zwischen die Augen traf er sein Ziel und der Dämon ging Tot zu Boden. Erschöpft ging ich zu Boden und kämpfte mit meinem Bewusstsein. Wenn ich jetzt meine Besinnung verlor, würde ich verbluten und für die anderen Dämonen ein gefundenes Fressen werden. Als Sieger ging ich aus diesen Kampf hervor, aber allein … ganz allein. Ich hatte starke Schmerzen und verlor eine menge Blut. Das waren keine einfachen Kratzer, es waren tiefe Schnittwunden.
 

Es regnete weiter und der Regen vermischte sich mit meinem Blut, das sich zu mehreren kleinen Pfützen sammelte. Ich wollte einfach hier liegen bleiben und den Regen weiter für mich weinen lassen. Ich bin allein, ganz allein. Ich drehte mich auf den Rücken, gefolgt auf den darauffolgenden Schmerz. Dieser körperliche Schmerz war gar nichts, Gegensatz zu den seelischen Wunden. Ich sah zum Himmel hinauf und die schwarzen Wolken zogen sorglos weiter.
 

Das Gewitter war vorüber, aber der Regen blieb. Der sanfte Regen tropfte auf mein Gesicht, Perlen sammelten sich dort um dann langsam von meinem Gesicht zu rollen. Es wurde langsam schwarz vor meinen Augen und ich hatte Mühe wach zu bleiben. Am Ende siegte die Schwärze und umhüllte mich.
 

In der Dunkelheit sah ich meine Familie. Ich wollte zu ihnen. Wollte nicht mehr alleine sein. Aber diese Dunkelheit roch ganz angenehm, nach Kirschblüten. Schwach öffnete ich die Augen, meine Sicht war getrübt. Weißes Haar nahm ich wahr, danach gab ich mich der Finsternis hin und ich verspürte keine Schmerzen mehr.

Der geheimnisvolle Fremde

In meiner Dunkelheit sah ich viele Bilder. Bilder von meiner Kindheit, glückliche Momente, aber auch traurige. Wie ich zur Schule ging, fleißig für die nächste Prüfung büffelte, die vielen Unterhaltungen mit meinen Freunden, die nervigen Geschichten von Opa und meinen ängstlichen Bruder.
 

Das erste Treffen mit Inuyasha. Die gemeinsame Suche nach den Splittern, die Abenteuer die wir dadurch erlebten und Freunde die wir auf unsere Reise kennen lernten. Die schrecklichen Bilder zeigten mir die leeren ausdruckslosen Augen von meiner Mutter und von meinem Opa, wo jegliches Leben erloschen war. Sota der im Feuer um Hilfe schrie und nicht fliehen konnte, weil er verwundet war. Ein brennender Balken stürzte herab, begrub ihn und ich stand schreiend, mit ausgestreckter Hand, hilflos da und konnte nichts für ihn tun.
 

Ich schreckte aus meinen Alptraum hoch, öffnete meine Augen und sah meine ausgestreckte Hand, die ins Leere griff. Zeitgleich fasste ich an meine verletzte linke Seite, die durch den Ruck aufgeplatzt war. Schmerzvoll zog ich die Luft ein und hielt mir die Seite. Erst jetzt realisierte ich, dass ich nicht im Matsch lag, sondern auf einem Futon. Prüfend blickte ich mich im Raum um, der mir fremd schien.
 

Meine Wunden wurden versorgt und meine schmutzige, zerrissene Kleidung wurde durch einen weiten Kimono ersetzt. Schamesröte stieg mir ins Gesicht über die Erkenntnis. Die Schiebetür war offen und ich konnte hinaus auf die Überdachte Veranda blicken. Dicht gefolgt von einem großen, gepflegten, sauberen Garten. In dem Garten waren ein Teich und ein kleiner Wasserfall. An dem kleinern Wasserfall ist ein Shishi-Odoshi angebracht, auch Wildscheuche genannt.
 

Das Bambusrohr füllte sich langsam mit Wasser, kippt nach vorn und beim Zurückschnellen stieß es an einem Stein und erzeugt dabei ein klackendes Geräusch. Im Garten befand sich auch ein Steinpfad, der zu einer Brücke führte. Wenn man auf der Brücke stand, konnte man bestimmt die Fische im Teich beobachten. In diesem Moment sprang einer hoch und schnappte nach einer Mücke, die oberhalb der Wasseroberfläche tanzte. Dieser Duft. Es roch nach Kirschblüten. Und da sah ich sie. Es standen einige Kirschbäume im Garten die jetzt blühten.
 

Unter den Kirschbäumen stand eine Gartenbank. Darunter zu sitzen, sich die Kirschblüten auf den Schultern wehen zu lassen und den Kirschduft einzuatmen, ist bestimmt herrlich. Ein sanfter Windstoß blies durch die Äste, einige Blüten verloren ihren Halt und verteilten sich im Garten.
 

Vorsichtig richtete ich mich auf und torkelte zu der Veranda, um mich dort nieder zu lassen. Behutsam lehnte ich mich an den Rahmen von der Schiebetür an, reckte mein Gesicht in die Sonne du genoss die Wärme. Der Wind wehte den salzigen Geruch herüber. Daraufhin blickte ich nach links und entdeckte das Meer. Dieser wunderschöne Garten, diese traumhafte Aussicht und dieses prachtvolle große Anwesen, all dies, ließen auf einen adligen Besitzer hindeuten. Ich lehnte meinen Kopf zurück, schloss die Augen, lauschte dem Wind, dem Meer, der Wildscheuche und dem Vogelgezwitscher.
 

Ich legte eine Hand auf meinen Bauch und hoffte inständig dass dem Ungeborenen nichts passiert war. Der Wind drehte sich und blies den Kirschblütenduft zu mir. Dieser Duft streichelte die aufgewühlte Seele und brachte innere Ruhe ein. Es war mir egal wo ich mich befand, denn ich vermute, dass ich hier in Sicherheit war. Der Retter, der mich hierher brachte, hatte Kenntnisse zur Versorgung von Wunden.
 

Einen leichten Hauch von Kräutern vernahm ich unter meinen Verbänden. Ich schaute zu meiner verletzten linken Seite und sah, dass sich der Verband rot färbte. Ich spürte aber auch keine Schmerzen, die Kräuter müssten eine betäubende Wirkung haben. Ich hoffte nur, dass mein Retter wusste was er tat, denn die Wunden durften sich nicht entzünden.
 

Plötzlich ging auf der anderen Seite eine Schiebetür auf und der Fremde trat in den Raum. Es war ein großer, schlanker, junger Mann. Nach der Kleidung zu Urteilen ist er nicht von dieser Zeit. Er hatte kurzes weißes Haar, dass was ich als letztes sah. Er besaß ein sehr junges Gesicht und seine Augen … seine Augen waren goldbraun und sahen friedlich und sanft aus, aber gleichzeitig spiegelten sie Einsamkeit wieder. Auf seiner Stirn trug er ein Mal. Ein sechseckiger, leicht lilafarbener Rautenstern zierte seine Stirn.
 

Er trug eine kurzärmlige Robe, nur das sie Vorne und Hinten bis zum Hosenbund ging und an der linken und rechten Seite lang war. Unter der Robe trug er ein langärmliges Hemd, dementsprechende dazugehörige weiße Hose. Aber was an ihm merkwürdig war, dass hinter ihm ein weißes Band schwebte. Ich betrachtete ihn von oben bis unten. Er bemerkte dies und lächelte sanft. Erst jetzt merkte ich, dass ich ihn anstarrte und wandte meinen Blick von ihm ab, damit er meine leichte Röte nicht bemerkte.
 

„Du fragst dich sicher wer ich bin“, sprach er ganz sanft. Den Blick in den Garten gerichtet, vernahm ich seine sanfte männliche Stimme. Trotz das er mein Leben gerettet hatte, wollte ich nicht wissen wer das war und was er war. „Mein Name ist Nataku“, sagte er neben mir. Ich zuckte merklich zusammen, weil ich ihn nicht kommen hörte. „Wie heißt du?“, fragte er und ich blieb stumm.
 

„Also gut. Ich habe hier frische Kräuter und neue Verbände. Einer deiner Wunden ist aufgeplatzt und dies möchte ich gern behandeln. Ich verspreche auch das ich nicht schauen werde.“, und hob zum Zeichen seines Versprechens den kleinen Finger. Ich schielte zu ihm rüber und bemerkte den kleinen ausgestreckten Finger. Mein Blick widmete sich wieder den Kirschbäumen zu, erhob dabei aber meinen kleinen Finger und Nataku verhackte sie, um sein Versprechen nicht zu brechen.

Nataku

Während der Fremde alles für die Wundversorgung herrichtete, betrachtete ich mir den schönen Garten. Ein Koi nach dem anderen sprang aus dem Wasser und schnappte hungrig nach einer Mücke. Vögel zwitscherten in den grünen Zweigen, Bienen sammelten den süßen Nektar, der Wind streifte ganz sacht über das grüne Gras und brachte dies zum Schwingen. Im Hintergrund vernahm ich ein scharrendes Geräusch.
 

Da ich es nicht einordnen konnte, blickte ich zu dem Fremden. Er zerstampfte gerade frische Kräuter in einem Mörser und sah dabei sehr konzentriert aus. Die Kräuter kamen mir alle bekannt vor, also würde er mir nicht schaden. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, ich werde dir nichts tun“, und sah mich direkt an. Ohne darauf einzugehen, wandte ich mich wieder dem Garten zu, denn dieses Bild wirkte sehr beruhigend.
 

„Bin gleich wieder da. Hab das heiße Wasser vergessen.“, informierte er mich und verschwand aus dem Raum. Ein paar Minuten später kam er mit einer dampfenden Schüssel wieder. „Ich würde gern deine Wunde jetzt versorgen. Mein Versprechen halte ich.“, erinnerte er sich selbst daran. Ich schielte kurz zu ihm rüber und sah wie sich das schwebende Band, das sich hinter ihm befand, um seine Augen leicht wickelte. Danach öffnete er geschickt und behutsam mein Gewand und ließ es von meinen Schultern gleiten.
 

Da mein Rücken ebenfalls verwundet wurde, war somit auch mein ganzer Oberkörper bandagiert. Vorsichtig löste er meinen Verband und reichte mir ein großes Tuch. „Bedecke damit deinen Oberkörper, denn ich muss meine Augenbinde gleich abnehme, um deine Wunden zu begutachten. Schnippe mit den Fingern, wenn du fertig bist.“, sprach er, ich kam seiner Aufforderung nach und schnippte mit den Fingern. Daraufhin löste sich das Band von seinen Augen und sie mussten sich erst wieder an die Helligkeit gewöhnen. Ich blickte wieder zu den Kirschbäumen hinüber, denn seine goldbraunen Augen ertrug ich nicht. So viele Erinnerungen schwirrten mir durch den Kopf.
 

„Mit dem warmen Wasser werde ich deine Wunden säubern. Dies könnte etwas weh tun.“, sprach er und begann meine Wunden zu säubern. Kurz zuckte ich schmerzlich zusammen und er hielt in seiner Bewegung inne, um dann kurz danach ganz sanft fortzufahren. „Dir gefällt wohl der Garten sehr. Wenn du wieder laufen kannst, kannst du gerne in den Garten gehen.“, plauderte er einfach und unterbrach die Stille. Schweigend ging er seiner Arbeit nach. Als er die frischen Kräuter an meine Wunden drückte zuckte ich zusammen und reflexartig schlug ich seine Hand beiseite. Ich erschrak selbst über meine Reaktion und verlegen richtete ich meinen Blick in den Garten.
 

„Tut mir leid, ich hätte dir sagen sollen, dass es etwas weh tut.“, sagte er entschuldigend. Er drückte jetzt sanfter die Kräuter auf meine Wunden. „Dieses Kraut heißt Angelika und wirkt antiseptisch, dies verhindert, dass du eine Blutvergiftung bekommst. Außerdem steigert sie deine Abwehr und spendet dir Kraft.“, erklärte er im Plauderton. Der Rest der Behandlung verlief schweigend. Nachdem er meine linke Seite behandelt hatte, legte er provisorisch ein sauberes Tuch darüber und ging zu meinem Bein über.
 

Er reinigte die Wunde und verband es schnell. Die größten Schmerzen bereitete mir mein Rücken. Ganz vorsichtig drehte ich mich von der rechten Seite auf den Rücken, dabei hielt ich das große Tuch vor meiner Brust fest. Er entfernte vorsichtig das Tuch, das auf meine Wunden lag, damit der Verband nicht so sehr beschmutzt wurde. Diese Prozedur ziepte ganz schön, denn das Tuch klebte an meiner Verletzung. Mit warmem Wasser wusch er die Kratzspuren sauber, dabei zuckte ich etwas zusammen. „Tut mir leid, aber die sehen nicht gut aus. Diese Kratzer sind tiefer als die anderen. Bei den anderen Wunden kann man erkennen, dass du versucht hattest rechtzeitig auszuweichen.“, erzählte er.
 

Er legte mir die zerdrückten Kräuter vorsichtig auf meine Verletzung, dabei zuckte ich merklich zusammen. Nachdem er fertig war, verband Nataku mir den ganzen Rücken und die linke Seite. Das provisorische Tuch nahm er dabei zur Seite. Er half mir wieder in meinem Gewand hinein. Vorsichtig legte er mich auf die rechte Seite, damit der Verband nicht wieder am Rücken klebte. Es ist komisch bei diesem Fremden zu sein. Er kennt mich nicht und ist so freundlich zu mir. Eigentlich müsste ich ihm dankbar sein, kann es aber irgendwie nicht.
 

Hätte er mich doch nur dort liegen gelassen, da wäre das taube Gefühl in meinem Herzen nicht mehr. Nur die schmerzenden Wunden lassen mich wissen, dass ich noch am Leben war. „Ich werde dir ein bisschen von mir erzählen, damit du keine Angst haben musst. Ich bin ein Seher. Wenn ich meine Hand auflege kann ich in dein inneres sehen.“, erklärte er sanft. Bei diesen Worten erschrak ich, denn außergewöhnliche Menschen oder Dämonen mit Fähigkeiten waren mir nicht fremd. Aber dass er Einblick in mein inneres hatte, gefiel mir nicht.
 

„Keine Angst, ich werde es nicht ohne dein Einverständnis tun“, versicherte er mir, als er mein Unbehagen bemerkte. Seine Fähigkeit klang sehr interessant, aber diese wollte ich noch nicht in Anspruch nehmen. Dafür kenne ich ihn nicht, er ist mir fremd und meine Gedanken gehörten mir. Aber für etwas anderes konnte er seine Fähigkeiten nutzen. Ich nahm seine Hand und legte sie auf meinen Bauch. Drückte sanft seine Hand, um ihm zu verdeutlichen, dass er in meinen Bauch sehen soll. „Ich soll in deinen Bauch sehen?“, fragte er nach und ich nickte.
 

Er schloss seine Augen und ein helles warmes Licht umschloss seine Hand. Gebannt beobachtete ich das Geschehen und wartete auf seine Reaktion. Plötzlich öffnete er seine Augen und sah mich an. „Du bist Schwanger!“, sagte er erkennend. Er schloss noch einmal seine Augen und kniff sie leicht zusammen. „Du bist noch nicht lange Schwanger, es ist sehr klein. Aber wie ich sehe …“ er öffnete die Augen und sah mich an, „... geht es deinem Kind gut.“, sagte er beruhigend.
 

Mir fiel ein Stein vom Herzen und seufzte sichtlich vor Erleichterung. Er nahm seine Hand von meinem Bauch und betrachtete mich. „Ich frage mich nur, warum du nicht sprichst. Ich weis ich bin fremd für dich, aber den Namen würde ich gerne erfahren.“, sprach er sanft und sah mich eindringlich an. Ich tippte auf meine Kehle und schüttelte den Kopf. „Du kannst nicht sprechen?“, riet er und ich bestätigte dies mit einem nicken.
 

„Hmmmm … warte einen Moment“, und mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Darauf kehrte er gleich mit Tusche, Pinsel und einem Blatt Papier in der Hand wieder zurück. Fürsorglich richtete er mich auf, reichte mir den Pinsel und Papier und schob die Tusche zu mir rüber. Ich nahm den Pinsel entgegen, tauchte ihn in die Tusche ein und begann meinen Namen zu schreiben. „Ka … Go … Me. Kagome! Dein Name ist Kagome.“, sagte er zufrieden und ich nickte nur.
 

Herzhaft gähnte ich und behutsam lagerte mich Nataku auf die rechte Seite. „Ruh dich aus Kagome. Ich halte mich in der Nähe auf und werde Ab und Zu bei dir nach dem Rechten sehen.“, sprach er, nahm die schmutzigen Tücher und Verbände und verließ den Raum. Mit müdem Blick sah ich in den Garten, ließ mich durch die Wildscheuche einlullen und schlief bald daraufhin ein.

Ein neues zu Hause

Schweiß gebadet schreckte ich aus meinem Alptraum hoch. Nach Luft schnappend ließ ich die schrecklichen Bilder, vom Tod meiner Familie, Revue passieren und griff an meine Stirn. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Erst jetzt realisierte ich, dass der Morgen graute und die Natur langsam erwachte. Langsam beruhigte ich mich und sah, dass ich allein war.
 

Vorsichtig richtete ich mich auf und rutschte zur Papiertür. Ich schob sie auf und der schöne, gepflegte Garten kam zum Vorschein. Ich setzte mich auf die Veranda, lehnte mich mit der Schulter an den Balken und ließ die Beine von der Veranda baumeln. Der Anblick des Gartens war einfach herrlich, er beruhigte mich sofort und lies mein Alptraum vergessen. Eine sanfte Priese wehte mir ins Gesicht, kühlte dies sogleich ab, schloss genießerisch meine Augen und empfange diese friedliche Stille. Ein leises Klopfen ertönte und eine sanfte Männerstimme erklang hinter der Tür.
 

„Kagome?“, fragte der Hausherr und erinnerte sich, dass ich ihm nicht antworten konnte. „Ich komm jetzt rein Kagome“, informierte er mich und schob die Schiebetür beiseite. Durch seine tapsenden Schritte, erkannte ich, dass er sich näherte und sich neben mich setzte. „Guten Morgen Kagome, geht es dir gut?“, fragte er strahlend und ich nickte. „Ich habe Frühstück für dich gemacht. Was du jetzt brauchst ist eine Energie spendende Ernährung und vor allem braucht dein Kind diese Kraft.“, sprach er und präsentierte das Frühstück.
 

Mit großer Bewunderung betrachtete ich das Frühstück und war sichtlich beeindruckt. Er bemerkte meinen Blick und schmunzelte leicht. Nataku reichte mir eine Schüssel Reis, ein kleines Brett mit gegrillten Fisch und Rührei. Dazu stellte er eine große Schale geschnittenes Obst in die Mitte für uns beiden. Es roch köstlich und mein Magen fing gleich laut an zu knurren. Ich wurde rot und schaute verlegen zur Seite. Ich sah auf meine Reisschüssel und begann langsam zu essen. Auch der Fisch schmeckte einfach vorzüglich.
 

„Schmeckt es dir Kagome?“, fragte er neugierig, woraufhin ich nickte und weiter aß. „Das freut mich“, sagte Nataku erleichtert und begann frühstücken. Ohne große Worte, aßen wir unser Frühstück auf. Leise stahl sich eine Träne aus meinem Auge und tropfte auf meine Hand. Für einen kleinen Moment machte mich dieses zusammensitzen glücklich. Denn ich weis, dass ich nie wieder mit meiner Familie so sitzen werde.
 

Die Anwesenheit von Nataku machte mich glücklich. Aber was passiert, wenn meine Wunden verheilt sind. Was dann? Wo soll ich hin? Ich wischte mir schnell meine Tränen weg, bevor es Aufsehen erregte. „Weist du wohin du dann gehen wirst, wenn du wieder genesen bist?“, fragte er nach und ich schüttelte bedrückt meinen Kopf. „Hast du ein zu Hause?“, fragte er vorsichtig. Auch diese Frage verneinte ich.
 

„Ich lebe hier alleine und eigentlich ist das Haus viel zu groß für mich. Es besitzt ein Wohn-, Ess-, Empfangs- und Vorzimmer, Küche, Bad, Veranda, Eingang, Mädchenzimmer und einen großen Garten wie du schon bemerkt hast. An dem Haus ist noch ein Nebengebäude, was reichlich mit Gästezimmern bestückt ist. Du befindest dich im Wohnzimmer und ich hatte die Nacht im Esszimmer verbracht, damit ich schneller bei dir sein kann.
 

Sonst wohne ich im Nebengebäude.“, beschrieb er das Haus. „Was ich dir damit sagen möchte ist, du kannst gerne hier wohnen Kagome, ich habe genug Platz“, bot er mir an. Ein wild Fremder Mann, namens Nataku, bietet mir gerade an hier bei ihm zu wohnen.
 

Ist das der Ort den ich gesucht hatte? „Möchtest du hier wohnen?“, fragte er sanft nach und sah mich an. Ich nickte und wischte mir die Tränen vor Erleichterung weg. „Willkommen in deinem neuen zu Hause Kagome“, hieß er freundlich willkommen. Nachdem wir unser gemeinsames Frühstück beendet hatten, schaute Nataku nach meinen Wunden. Zuerst begutachtete er mein Bein. „Das sieht gut aus. Noch eine frische Kräuterbehandlung und die Wunde kann an der Luft heilen.“, sagte er zufrieden.
 

„Ich gehe schnell neue Kräuter und Verbände holen. Bin gleich wieder da.“, sprach er, nahm das schmutzige Geschirr vom Frühstück mit und verschwand. Kurze Zeit später kam er mit frischen Kräutern, sauberen Verbänden und warmen Wasser wieder zurück.
 

Er setzte sich neben mich und begann die Kräuter wieder in den Mörser zu zerdrücken. Ich beobachtete ihn in seinem Tun und stellte fest, dass es andere Kräuter verwendete, als am Vortag. „Das ist Ginseng. Das fördert die Wundheilung und beschleunigt die Regenerationsfähigkeit des Gewebes. Ich schätze in 2-3 Tagen bist du wieder gesund.“, erklärte er.
 

Er stieg von der Veranda herunter, kniete sich vor mich, wusch die alten Kräuter mit warmem Wasser ab und versorgte somit mein Bein. Kleine Kamilleblüten schwammen im Wasser und ich schmunzelte leicht. „Ich habe Kamille in das warme Wasser getan. Das trägt auch zur Wundheilung bei und reinigt auch gleich die Wunde.“, erklärte er, aber dies wusste ich schon.
 

Die frischen Kräuter drückte er sanft in die Wunde und verband das Bein neu. Er setzte sich zu mir, reichte mir ein großes weißes Tuch und wendete dabei sein Gesicht von mir ab.
 

„Das dient dazu deine Blöße zu bedecken“, erklärte er mit rotem Gesicht. Ich nahm das große weiße Tuch entgegen, öffnete mein Gewand und löste vorne an meiner Brust den Verband. Nataku trat hinter mich und nahm mir den Anfang des Verbandes ab, den ich ihm reichte. Vorsichtige wickelte er meinen Oberkörper frei. Ich bedeckte meinen Oberkörper, Nataku begutachtete meine Wunden auf dem Rücken und an der linken Seite.
 

„Sie verheilen gut, aber die brauchen noch ein Stück zur Heilung.“, sagte er. Er nahm die Schale mit warmem Kamillenwasser und wusch mir die Wunden sauber. Dies tat nicht mehr so weh wie am Vortag. Danach drückte er die neuen Kräuter sanft in die Wunden, dabei zuckte ich leicht zusammen.
 

„Das tut mir leid. Könnte vielleicht etwas brennen, aber nur kurz.“, sagte er entschuldigend. Nachdem der zerdrückte Ginseng aufgetragen war, verband Nataku mir meinen Oberkörper erneut. Als er mit der Behandlung fertig war, setzte er sich neben mich. „Deine Sachen habe ich in eins der Zimmer im Nebengebäude gestellt. Ich kann sie dir holen, damit du schauen kannst, ob sie vollständig sind, denn sie lagen durchwühlt in einer Höhle.“, sagte er.
 

Schockiert blickte ich ihn an und nickte schnell mit dem Kopf. Mit einem leichten Nicken verschwand er aus dem Raum, um anschließend mit meinem Hab und Gut zurück zu kehren. Sogleich schüttelte ich den Rucksack aus und der gesamte Inhalt lag vertsreut auf der Veranda. Ich suchte in dem ganzen durcheinander das Familienbild, aber ich fand es nicht. Ich wühlte heftiger und einiges fiel von der Veranda runter.
 

Plötzlich hielt Nataku meine Hände fest und ich hielt in meiner Bewegung inne. „Ich weis was du suchst“, erwähnte er sanft und ich blickte hoffnungsvoll in seine goldbraunen Augen. Er ging von der Veranda runter, nahm mich auf seine Arme und lief in Richtung Garten.
 

Er lief zu den Kirschbäumen und weiter hinein. In mitten der vielen Kischbäume sah ich einen kleinen Schrein. Er setzte mich vor dem Schreinhäuschen ab, öffnete die kleine Tür und da sah ich es. Räucherstäbchen lagen in der vorgesehenen Schale und qualmten leicht vor sich hin und in der Mitte stand mein Familienfoto.
 

„Ich hatte es bei den ganzen Sachen, die verstreut auf den Boden lagen, gefunden. Da es leicht an den Rändern versengt ist, schlussfolgere ich daraus das deine Familie bei einem Feuer ums Leben kam.“, sprach er es aus und sah mich direkt an. Mit Tränen in den Augen nickte ich und konnte es immer noch nicht fassen, dass meine Familie hier einen kleinen Gedenkort hatte. Jetzt kann ich sie jeden Tag besuchen und für sie beten.
 

Er legte eine Hand auf meine bebende Schulter und sprach mir beruhigende Worte zu. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, weinte still und leise vor mich hin. In so kurzer Zeit schätzte ich diese Gestik. Er war für mich fremd, wollte mir nicht zu nahe treten, gab mir somit meinen Raum. Aber mit dieser Gestik signalisierte er mir, dass er da war und ich nicht allein.

Am Strand

Nach dem Schreinbesuch, trug mich Nataku zurück zu der Veranda und setzte mich neben den ganzen durcheinander. Erleichtert, dass das Bild nicht verschwunden war, schaute ich nach was eventuell fehlen könnte. Es war alles da, außer dem kompletten Outfit, was mir Kaede auf meine Reise mitgab.
 

Ich seufzte. „Fehlt etwas Kagome?“, erkundigt sich Nataku. Ich nickte und zupfte dabei an mein Gewand, was ich trug. „Die Kleidung die du getragen hattest, ist kaputt gegangen“, erklärte er. Ich war etwas geknickt, denn dies erinnerte mich an meine Zeit in der ich eins lebte. „Aber ich habe sie so gut wie es ging geflickt und gesäubert“, sagte er mit einem leichten Lächeln. „Warte ich hole sie dir“, und mit diesen Worten verschwand er kurz und kam daraufhin mit meiner alten Schuluniform zurück. Er legte sie mir auf meinen Schoß und ich strich in Gedanken verloren sanft über den Stoff. Der Stoff meiner Erinnerung und jetzt auch Vergangenheit.
 

Ich drückte die Schuluniform an meine Brust und schnupperte daran. Der angenehme Weichspülerduft aus der Neuzeit war gewichen und Kirschblütenduft ersetzte diesen. „Dein Gewand duftet nach Kirschwasser. Nicht weit vom Haus entfernt ist ein kleiner Wasserfall. Heiliges Wasser fließt aus einem Gestein und die Kirschbaumblüten segeln in das Wasser hinab und verursachen einen himmlischen Duft.
 

Das Wasser selbst bleibt immer rein und die Kirschbäume blühen über das ganze Jahr.“, erzählte er. Völlig in meiner Gedankenwelt vertieft, hörte ich kaum zu. Meine Uniform legte ich beiseite, zupfte erneut an meinem Gewand und zeigte ich auf den Rucksack.
 

Nataku überlegte kurz was ich ihm damit sagen wollte. „Du hattest noch mehr Kleidung in deinem Rucksack?“, fragte er und ich nickte. „Wenn es dir wieder besser geht und du alleine laufen kannst, können wir ins Dorf gehen und dir neue Kleidung besorgen. Was hältst du davon?“, schlug er vor. Ich rieb den Daumen an den Zeige- und Mittelfinger und zuckte fragend meine Schultern hoch. „Wie du das bezahlen willst?“, riet er und ich nickte. „Das ist kein Problem, ich kümmere mich darum. Wir finden schon eine Möglichkeit.“, sagte er zuversichtlich. „Aber wundere dich nicht über das Dorf. Da ist jeder anders.“, gestand er geheimnisvoll. Fragend blickte ich ihn an.
 

„Hmmm … wie soll ich dir das erklären. In diesem Dorf leben Menschen und Dämonen friedlich und harmonisch miteinander zusammen. Verschiedene Dinge kann man dort erwerben und das Dorf ist schnell zu erreichen. Menschen und Dämonen mit guten Absichten sind stets willkommen. Dein Kind stammt ebenfalls vom dämonischen Blut ab. Auf Ablehnung wirst du nicht stoßen. Diejenigen die böses im Sinn haben, werden sogleich verstoßen.“, erzählte er. Gespannt und interessiert hörte ich ihm aufmerksam zu. Erleichtert diesen Ort aufgefunden zu haben, blickte ich runter zu meinem noch flachen Bauch und strich darüber. Etwas knurrte und verwundert hielt ich in meiner Bewegung inne. „Hehehe … diesmal ist es meiner“, sagte Nataku verschämt und kratzte sich am Hinterkopf.
 

„Pass auf. Ich geh schnell los und besorge uns etwas zu essen. Durch meine Erzählungen, habe ich die Zeit total vergessen.“, gestand er und wollte los laufen. Ich griff nach seinem Ärmel und hielt ihn fest. Verlegen blickte ich zur Seite, aber seinen Blick spürte ich auf mich ruhen. „Warte kurz“, bat er mich und löste sich von meinem Griff. Als er wieder kam, hatte er Pfeil und Bogen und noch etwas langes Weißes in der Hand. „Einen Hakama solltest du dir überziehen, denn am Strand könnte es etwas kühl werden“, erklärte er und half mir beim ankleiden.
 

Er hockte sich vor mich hin und bot mir seinen Rücken an. Ich schnappte mir Pfeil und Bogen und stieg vorsichtig auf seinen Rücken. „Halt dich gut fest“, forderte er mich auf und schon flogen wir mit großen Schritten, wie damals bei Inuyasha, Richtung Meer. „Heute habe ich Appetit auf Fisch und mal sehen was ich noch so erwische“, sagte er zu mir. wir näherten uns dem Meer und der Wind trug die Meeresluft zu uns hinüber.
 

Am Strand angekommen, setzte er mich vorsichtig ab. „Ich werde dort sein und fischen, du bleibst hier sitzen und genießt die frische Meeresluft“, sprach er und ohne darüber nachzudenken, entledigte er sich seiner Robe und seinem langärmliges Shirt in der Gegenwart einer Frau. Verlegen wandte ich meinen Kopf zur Seite und sah erst auf, als ich mir sicher war, das er sich im Meer befand. Nataku konnte sich sehen lassen. Kräftiger und durchtrainiert Oberkörper und eine glatte weiße Haut die wie Porzellan glich.
 

Ich sah ihm nach, wie er Knietief ins Wasser ging und abwartete. Er tauchte vorsichtig seine Hände ins Wasser und verharrte in dieser Position. Ich beobachtete das ganze Geschehen und genoss die frische Luft. Ich vergrub meine nackten Füße in den Sand und spürte sogleich dessen Wärme. Meine Hände gruben sich in den Sand, packten diesen, um anschließend den feinen Sand durch meine Finger rieseln zu lassen.
 

Plötzlich hörte ich ein lautes platschen und ein zuckender Fisch lag vor meinen Füßen. Erschrocken blickte ich zu Nataku, winkte mir zu und ich erhob nur die Hand zum Zeichen. Der Fisch zappelte noch eine weile, aber die zuckenden Bewegungen wurden immer weniger und hörten dann ganz auf. Es war ein sonniger und warmer Tag. Mein Gesicht drehte ich zur Sonne und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Ein weiteres lautes Platschen ertönte und darauf folgte ein zuckender Fisch vor meinen Füßen. Nataku schien erfolgreich zu sein.
 

Erneut drehte ich mich zur Sonne, ein warmes Lüftchen kam auf und wehte mir durchs Haar. Ich blinzelte zu Nataku hinüber und in diesem Moment sah ich, wie er wieder ein Fisch aus dem Meer katapultierte und zu meinen Füßen landetet. Wild gestikulierte Nataku, lief gleichzeitig so schnell er konnte aus dem Wasser und rief mir irgendwas zu, was ich nicht verstand. Beunruhigt drehte mich um und erschrak. Ein Dämon hatte sich unbemerkt an mich rangeschlichen und starrte mich mit seinen roten Augen an. Es war ein großer schwarzer Stier mit spitzen Hörnern, tödlichem Blick und mit brennenden Hufen.
 

Er scharrte mit einem Huf in den Sand und rannte nun zielsicher auf mich zu. Ich schnappte mir Pfeil und Bogen und rollte mich gerade noch rechtzeitig zur Seite. Der Stier bremste vor dem Meer, machte sofort wieder kehrt und steuerte erneut direkt auf mich zu. Unter Schmerzen richtete ich mich auf, spannte ein Pfeil in den Bogen und schoss. Ein heller Lichtstrahl erschien, traf den Stier und verfiel zu Staub. Nataku stand plötzlich neben mir und schaute mich mit großen Augen an. Verlegen senkte ich meinen Blick und setzte mich in den Sand.
 

„Bist du in Ordnung Kagome?“, fragte er besorgt und ich nickte. „Magische Kräfte also“, sagte er abwesend. Ich kritzelte das Wort `Miko´ und `Wiedergeburt´ in den Sand. Nataku las es und verstand. „Du bist die Wiedergeburt einer Miko?“, riet er und ich stimmte ihm zu. „Aber was wollte der Stier von dir? Er hatte es direkt auf dich abgesehen.“, sagte er nachdenklich. Ich zuckte nur mit den Schultern, um ihm zu signalisieren, dass ich es nicht wüsste. „Bist du wirklich in Ordnung? Lass mich bitte einen kurzen Blick auf deine Wunden werfen.“, sagte er und stand schon hinter mir. Ich lockerte vorne mein Gewand und er schaute nur in das Gewand hinein.
 

„Okay, es ist alles in Ordnung. Es sickert kein Blut durch. Dann sind die Wunden nicht aufgerissen.“, sagte er zufrieden. „Bei der ganzen Aufregung habe ich noch mehr Hunger bekommen. Ich gehe jetzt los und sammle etwas Feuerholz für das Essen.“, informierte er mich, richtete sich auf und ließ den Blick über den Sand streifen. „Es sind keine weiteren Dämonen in der Nähe“, sagte er beruhigt und ging los um Holz zu sammeln. Vorsichtig richtete ich mich auf und humpelte zu den drei Fischen. Der Stier hatte sie mit Sand bedeckt, jetzt muss ich sie davon befreien. Mit dem Fang ging ich in Richtung Wasser und ließ die Fische mit jeder Welle abspülen.
 

Humpelnd kehrte ich zurück, suchte mir im nahe gelegenen Gestrüpp ein großes Blatt, um die Fische darauf zu betten. Anschließend ging ich wieder zurück, legte die Beute mit dem großen Blatt in den Sand und grub eine kleine Kuhle. Das wird dann die Lagerfeuerstelle sein. Danach besorgte ich Steine, legte sie um die Kuhle herum und wartete auf Natakus Rückkehr. Er kam daraufhin aus dem Gestrüpp und hatte eine menge Feuerholz unter seinem Arm klemmen. Er lies es neben die Feuerstelle fallen und betrachtete meine Kuhle aus Steinen.
 

„Hmmm … ich versuch noch etwas Laub zum Anzünden aufzutreiben“, sagte er, ging daraufhin gleich los und kam nach wenigen Minuten wieder zurück. Er legte die Blätter in die Kuhle, nahm die Stöcke und versuchte diese zu einer Pyramide zu stellen, was ihm nicht gelang. Ich konnte ihm nicht zu schauen, zu einem, weil es etwas amüsierend war und zum anderen, war er immer noch nackt. Ich war es nicht gewohnt, dass ein Mann in meiner Gegenwart sich so präsentierte. Er bemerkte, dass ich verlegen zur Seite blickte. „Was ist Kagome?“, fragte er nach.
 

Ich sah ihn mit rotem Gesicht an, schüttelte den Kopf und blickte wieder zum Meer. „Warum bist du denn so rot?“, fragte er unwissend. Ich schielte zu ihm rüber und winkte nur ab. Er schaute zu sich runter und bemerkte erst jetzt, dass er nichts an hatte. „Oh, das tut mir leid“, entschuldigte er sich, holte seine Sachen und zog sie sich über. Die Zeit nutzte ich und stellte das Feuerholz zu einer Pyramide.
 

„Hmmm … ich sehe schon, du kennst dich da besser aus. Hast du oft die Nächte im Freien verbracht?“, fragte er und machte das Feuer mit Feuersteinen an. Ich sah zu ihm und nickte auf seine Frage. Er spießte die Fische auf, steckte sie in den Sand, so dass sie von der äußeren Hitze des Feuers gegrillt wurden. Nataku betrachtete das Feuer nachdenklich. Die Flammen spiegelten sich in seinen goldbraunen Augen wieder. Ich schnippte mit dem Finger um auf mich aufmerksam zu machen. Aus deinen Gedanken gerissen sah er zu mir. Ich gestikulierte ihm, ob wir nach dem Essen am Strand spazieren gehen könnten. Er begriff sofort und stimmte meinem Vorschlag zu.
 

Nachdenklich blickte er mir tief in die Augen und ich sah ihn fragend an. „Ich möchte gern etwas ausprobieren“, gestand er und ich hielt den Kopf schief. „Ich besitze die Fähigkeit per Gedankenübertragung zu kommunizieren“, erklärte er kurz und ich nickte. „Gib mir ein Zeichen, falls du mich hörst“, forderte er und ich nickte erneut. „Kagome? Kannst du mich hören?“, fragte er mich in meinem Kopf und ich nickte auf seine Frage.
 

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und ich schmunzelte leicht. „Versuch du mir etwas zu sagen“, bat er mich. „Nataku-sama?“, fragte ich einfach und wartete auf eine Reaktion von ihm. Erwartungsvoll blickte er mich an. „Kannst du mich hören Nataku-sama?“, fragte ich und ein kleines Lächeln zierte sein Gesicht. „Du hast eine wunderschöne Stimme“, bemerkte er und ich wurde leicht rot um die Nase herum.

Gedankliche Übertragung

Schweigend saßen wir am Feuer und aßen gemeinsam unseren Fisch. „Da du jetzt bei mir leben wirst, möchte ich dich gern etwas besser kennen lernen“, sprach Nataku es vorsichtig an. Ich nickte, denn es war verständlich, schließlich bin auch ich für ihn eine Fremde. „Du erwähntest, dass du eine Wiedergeburt einer Miko seiest. Erzähl mir davon.“, sprach er. „Ich bin die Reinkarnation einer Miko namens Kikyou“, erzählte ich kurz und knapp. „Erzähl mir von ihr“, bat er mich und ich seufzte, denn ich sprach nicht gern über sie.
 

„Sie war eine mächtige Priesterin und beschützte mit ihren spirituellen Kräften das Shikon no Tama. Den Umgang mit Pfeil und Bogen meisterte sie perfekt. Ich kann ihr nicht das Wasser reichen. Sie war in der Lage mit ihren Pfeilen Bannkreise zu Durchbrechen und Dämonen zu bannen.“, erzählte ich und schmiss die Greten ins Feuer. „Ich denke nicht, dass du ihr nicht das Wasser reichen kannst, denn das was ich heute gesehen habe, war überwältigend. Du hast potenzial, du musst nur an dich glauben.“, sprach er zuversichtlich.
 

Gedankenverloren blickte ich ins Feuer, als plötzlich seine Hand in mein Sichtfeld trat. Ich sah zu ihm auf und blickte in seine sanften Augen. „Lass uns spazieren gehen“, schlug er vor. Ich nahm seine ausgestreckte Hand und vorsichtig zog er mich auf die Beine. Wir gingen Richtung Wasser und ich ging so dicht ran, dass die Wellen meine Füße umspülten. Gedanklich fing ich einfach an zu erzählen. „Du kannst auch mit Pfeil und Bogen umgehen Kagome. Orientier dich nicht an Kikyo.“, sprach er.
 

„Ja schon…aber ich bin nicht gut darin. Ich müsste mehr trainieren. Was ich von Kikyou vererbt bekommen habe, sind ihre magischen Kräfte. Ich kann das Miasma reinigen, magische Pfeile schießen, das Shikon no Tama aufspüren und ich habe eine übernatürliche Sehkraft. Ich kann Dinge sehen, die für andere blind sind.“, zählte ich auf. „Das ist doch aller Hand“, sagte er anerkennend. Wir gingen weiter am Strand entlang. Ich genoss die Meeresspülung um meine Füße herum und der Wind wehte mir durch das Haar. „Glaube an deine Kraft Kagome und beim Training kann ich dir gern behilflich sein.“, sagte Nataku hilfsbereit. Ich nickte daraufhin, unfähig etwas dazu zu sagen.
 

„Du sagtest Shikon no Tama. Ich habe einiges darüber gehört, jetzt aber verschwunden sei.“ „Ja da hast du richtig gehört. Es ist verschwunden und keiner weis wohin. Nicht einmal ich. Ich kann es auch nicht spüren. Ist auch besser so, es hat nur Ärger gebracht.“, sagte ich nachdenklich. Wir gingen still nebeneinander her und lauschten dem Wellengang. „Nach deiner Kleidung zu Urteilen die du an hattest, als ich dich fand, kommst du nicht von hier.“ „Das ist richtig“, sagte ich schnell. „Woher kommst du Kagome?“, fragte er.
 

„Diese Frage möchte ich dir noch nicht beantworten, es ist zu schwierig.“, sagte ich etwas bedrückt. „Oh, ich wollte dich nicht traurig machen. Das tut mir leid.“, sagte er entschuldigend. „Darf ich dich was fragen?“, fragte ich vorsichtig. „Ja sicher“, sagte er ohne zu zögern. „Wer bist du? Ich meine…du kommst auch nicht aus dieser Zeit.“, sagte ich. Nataku seufzte schwer, erzählte es trotzdem.
 

„Doch ich komme aus dieser Zeit. Die Familie die mich aufgenommen hatte, erzählte mir dass sie mich auf dem Feld gefunden hatte. Ich war ganz allein. Jemand hatte mich ausgesetzt. Sie nahmen mich auf, weil ihre Ehe kinderlos blieb. Als ich etwas älter wurde, merkten sie, dass ich anders war, als die anderen Kinder. Das störte sie aber nicht, denn sie selbst waren auch anders. Sie merkten, dass ich magische Kräfte und Zauberkräfte besaß. Sie förderten dies und übten mit mir täglich. Sie zeigten mir wie ich meine Kräfte einsetzte und wie ich sie zu kontrollieren hatte. Und ich lernte, dass ich nicht der einzige war mit besonderen Fähigkeiten. Sie gingen oft mit mir ins Dorf runter und ich konnte mit anderen Hanyou-Kindern spielen.“ sagte er abschließend.
 

„Hast du dich selbst gefragt, wer deine leibliche Mutter ist?“, fragte ich vorsichtig. „Manchmal schon. Aber da ich noch ganz klein war, erinnere ich mich nicht an meine Mutter. Meine Mutter ist die Frau, die mich im Feld fand und aufzog. Und das Dorf hatte mich akzeptiert wie ich war und da fühlte ich mich sicher und geborgen. Die Familie die mich aufgenommen hatte, hatte in dem Haus gewohnt. Nun sind sie leider verstorben und ich habe das Haus übernommen.“, sagte er schließlich. Wir gingen weiter und ich merkte, dass es langsam dämmerte. In der Ferne sah ich Lichter brennen. Daraufhin blieb ich stehen.
 

„Was ist Kagome?“, wollte er wissen und blieb auch stehen. Ich zeigte auf die Lichter. Er sah meinem Finger nach und sah was ich meinte. „Ach das. Das ist das Dorf. Ich nenne es Hanyou-Dorf, weil dort Menschen, Dämonen und natürlich auch Hanyous leben.“, erklärte er. „Wir werden morgen in das Dorf gehen und dir Kleidung besorgen. Vielleicht finden wir noch was Nützliches für dich.“, sagte er. Er legte seinen Arm um meine Schulter, drehte mich sanft zurück und nahm ihn wieder runter.
 

„Ich sehe dir an, das du müde bist Kagome. Lass uns langsam nach Hause gehen.“, sagte er. Das klang gut, denn ich war wirklich müde geworden. „Aber bevor wir morgen in das Dorf gehen, zeige ich dir noch das Haus, denn du kennst ja nur den Wohnbereich.“, sagte er lächelnd. Ich nickte ihm zu. Wir gingen langsam zurück und wir waren weiter gelaufen als ich dachte. Durch die Gespräche habe ich die leichten Schmerzen im rechten Bein nicht bemerkt.
 

Ich humpelte merklich schlimmer. Nataku bemerkte dies und hockte sich plötzlich vor mich und bot mir seinen Rücken an. Ich nahm das Angebot dankend an und setzte mich vorsichtig drauf. „Das war zu viel für dich heute Kagome, ruh dich aus.“, sagte er ruhig. „Es geht schon. Danke Nataku.“. Bis zu Hause war es still gewesen. Ich hörte nur das Meer rauschen und das beruhigte mich. Friedlich schlief ich an seinem warmen Rücken ein.

Traum

Als ich aufwachte lag ich in meinem Bett. Ich war in meiner weichen Bettdecke eingemummelt, kuschelte mich in mein Kopfkissen und nahm den Geruch des Weichspülers in mich auf. Die Sonne schien in mein Zimmer, die Vögel zwitscherten und kündigten den herrlichen, schönen Morgen an.
 

Ich stieg aus meinem Bett und hatte meinen blau karierten Lieblingsschlafanzug an. Ich trat zum Fenster, machte dies auf und ließ die Morgensonne in mein Zimmer eintreten. Schützend erhob ich die Hand vor meinen Augen und erblickte Opa, der gerade den Hof kehrte. Er sah mich und wünschte mir einen wunderschönen Morgen, was ich ihm auch wünschte. „Kagome! Bist du wach? Komm das Frühstück ist fertig!“, rief meine Mutter von der Küche.
 

„Ja! Ich bin gleich unten!“, gab ich ihr zur Antwort. Schnell schlüpfte ich in meine frische Wäsche und ging in die Küche. Als ich dort ankam, saß Sota schon wartend am Tisch. „Kagome, hol doch bitte Opa zum Frühstück.“, bat mich meine Mutter. Ich kam ihrer Bitte nach und holte ihn. Zu viert saßen wir am Frühstückstisch und aßen unseren geräucherten Fisch, unsere Schale Reis, sowie Miso-Suppe und unseren eingelegten Rettich. Es schmeckte alles köstlich und dies wollte ich gar nicht missen. Ich bemerkte, dass unser Kater Bojo nicht da war.
 

„Wo ist den Bojo, Mama?“, fragte ich. „Oje, er ist bestimmt noch draußen, hol ihn bitte rein, damit er auch was frisst.“, sagte Mama. Ich stand auf und ging nach draußen. Ich rief ihn, aber kein Bojo kam angelaufen. Ich ging weiter Richtung Schrein, um ihn dort zu suchen, weil er sich meistens dort aufhielt. Aber auch hier war er nicht. Plötzlich hörte ich laute Schreie. Erschrocken lief ich nach draußen und sah das mein zu Hause in Flammen stand. Sofort rannte ich hin und lief in das Haus hinein. Ich fand meine Mutter und meinen Opa mit weit aufgerissen Augen auf dem Boden liegen.
 

Mit zittrigen Knien begab ich zu Mama, nahm sie in meine Arme und sprach unter Tränen auf sie ein. Ihr leerer Blick sprach Bände, denn diese Augen würden für immer kein Leben mehr zeigen. Ganz fest drückte ich sie an mich, schrie aus vollem Hals und schaukelt wie in Trance hin und her. Dabei erblickte ich meinen Opa, auch seine Augen trugen kein Lebenszeichen mehr in sich. Überall befand sich Blut auf den Boden, selbst meine Kleidung war davon getränkt. Ich vernahm schreie oben in den Zimmern.
 

Das war Sota. Vorsichtig legte ich meine Mama ab und rannte los. „Sota!“, schrie ich nach ihm. Die Flammen wurden immer dichter und größer. „Wo bist du, Sota?“, rief ich, lief durch die Flammen und verbrannte mich dabei. „SOTA!!!“, schrie ich lauter. „KAGOME!!!“, rief Sota verzweifelt zurück. Er war in seinem Zimmer und war vom Feuer eingeschlossen. Ich sah, dass auch er verletzt war. Mit verweinten und hoffnungsvollen Blick sah er mich an und schrie nach mir. „Hilf mir Kagome! Ich komme nicht raus! Es ist so heiß hier!“, schrie er verzweifelt. Ich setzte zum Sprung an, als es auch schon passierte. Ein brennender Balken stürzte auf ihn herab und begrub ihn bei lebendigem Leibe.
 

„NNNEEEEIIIIINNNNN!!! SOOOOTTAAAAA!!!“, schrie ich aus voller Kehle nach ihm. Es kam keine Antwort mehr. Ich schrie. Weiter. Immer lauter. Immer heftiger. Selbst der Husten, der vom Rauch ausgelöste wurde, brachte mich nicht zum verstummen.
 

Plötzlich wurde alles dunkel. Das Feuer verschwand, aber ich konnte trotz allem nicht aufhören zu schreien. Auf einmal verspürte ich eine angenehme Wärme und ein sanfter Druck. Sanft wurde ich hin und her gewiegt. „Ssscchhht…es war nur ein Traum Kagome… ssscchht!“, sprach die Stimme zärtlich zu mir.
 

„Beruhige dich…alles gut…“, sagte Nataku und strich mir sanft über den Kopf. Die ruhigen, wiegenden Bewegungen beruhigten mich und ich schlief in seinen Armen wieder ein. Als ich aufwachte, schien die Sonne mir ins Gesicht und blendete mich so gleich. Ich legte meinen Arm auf die Stirn und erinnerte mich was diese Nacht geschehen war. Ich hatte wieder den fürchterlichen Albtraum und Nataku war bei mir.
 

Ich drehte mein Kopf nach rechts und da sah ich ihn liegen. Ich bemerkte, dass ich seine Robe festhielt, das ist wohl passiert, als er mich beruhigte. Und da er mich nicht wecken wollte, blieb er die ganze Nacht neben mir hier liegen und passte auf mich auf. Schuldbewusst ließ ich seine Robe los, drehte mich auf die rechte Seite und beobachtete ihn. Er sah so friedlich aus und so wunderschön. Er rührte sich und wachte langsam auf. Er sah mich und lächelte mich sanft an. „Guten Morgen Kagome.“, sagte er gähnend. „Guten Morgen Nataku.“, kam es leicht verlegen von mir, weil ich mich beim Beobachten ertappt fühlte. „Möchtest du frühstücken Kagome?“, fragte er und ich nickte.
 

„Gut, dann mache ich welches und nach dem Frühstück, versorge ich deine Wunden.“, sagte er und ging auch schon los. Ich blickte ihm nach, dankbar, dass er die schreckliche Nacht nicht erwähnte. Ich stand vorsichtig auf und merkte, dass ich keine starken Schmerzen mehr hatte. Ich setzte mich auf die Veranda und lauschte der Wildscheuche. Das klackende Geräusch lenkte mich ab und ließ den schrecklichen Albtraum vergessen. Ich stieg von der Veranda und ging Richtung Kirschbäume. Hinter den Kirschbäumen stand der kleine Schrein für meine Familie. Ich hockte mich hin, betete und blieb eine Zeit lang dort sitzen.
 

Es sind einige Minuten verstrichen, als Nataku mich zum Frühstück rief. Ich stand auf, verbeugte mich vor meiner Familie und ging zum Frühstück. Nataku wartete schon auf der Veranda. Es wehte ein angenehmer Wind, der durch die Kirschblüten wehte und danach durch mein Haar. Ich blieb kurz stehen und reckte mein Gesicht in den Wind, als er nachließ, ging ich weiter. Ich setzte mich neben Nataku und fing an den Reis zu essen, dazu gab es noch ein Omelett. Es schmeckte alles sehr köstlich. Schweigend nahmen wir unser Frühstück ein bis wir fertig waren. Nataku räumte das schmutzige Geschirr an die Seite und legte die Kräuter zurecht und die warme Wasserschüssel.
 

In der Wasserschüssel schwammen wieder Kamilleblüten. Es waren aber wieder ganz andere Kräuter als am Vortag. „Das ist Goldrute, sie fördert die Wundheilung.“, erklärte Nataku, als er meinen fragenden Blick bemerkte. In der Zeit, als er die Goldrute in dem Mörser zerdrückte, löste ich den Verband von meinem Bein. Nataku reichte mir die Wasserschüssel und ich reinigte meine Wunde am Bein. Sie sah gut aus. „Heute machen wir kein Verband dran. Auf der Wunde hat sich Schorf gebildet und das ist sehr gut.“, sagte er.
 

Vorsichtig zog ich mein Gewand aus und löste mein Verband am Oberkörper. Nataku half mir und ich nahm das große weiße Tuch um meine Blöße zu bedecken. „Sie heilen auch gut, aber hier mache ich trotzdem noch ein paar Kräuter darauf. Über Nacht lässt du den Verband ab, damit sie trocknet, sie suppt etwas.“, stellte er fest. Er reinigt die Wunde und drückte sanft die frischen Kräuter auf die Wunde. Verband diese mit meiner Hilfe und wir waren fertig mit der Wundversorgung. „So. Wir sind fertig. Jetzt zeige ich dir das Haus.“, sagte er und reichte mir seine ausgestreckte Hand.

Ein wohlverdientes heißes Bad

Aus dem Wohnzimmer folgte ich ihm ganz unauffällig ins Esszimmer, was direkt daran anschloss. Aus dem Esszimmer raus, waren wir wieder auf der Veranda. Gegenüber dem Esszimmer befand sich die Küche. Rechts neben der Küche befand sich das große Bad und gegenüber vom Bad, war der Aport. Links neben der Küche befand sich ein Raum. „Eigentlich ist das ein Mädchenzimmer, aber ich benutze ihn für andere Zwecke.“, erklärte er, schob die Tür zur Seite und mir kamen sogleich viele verschiedene Gerüche entgegen. „Wow! So viele Kräuter! Hast du sie alle allein gesammelt?“, fragte ich beeindruckt.
 

„Ja. Die ganzen Kräuter habe ich gesammelt. Durfte sie bei vielen Menschen, Mikos und einigen freundlichen Dämonen kenne lernen. Sie haben mich gelehrt, wie sie heißen, wofür sie man verwendet und dessen Wirkungen.“, erklärte er. Dieser Raum war wirklich beeindruckend. Die ganzen verschiedenen Kräuter hingen an den Wänden. In der Mitte befand sich ein Tisch, um die Kräuter zu verarbeiten, zu waschen, zu binden, um anschließend diese aufzuhängen und zu lagern. Nataku ging weiter und neugierig folgte ich ihm.
 

Neben dem Kräuterzimmer befand sich das Vorzimmer. Und vor dem Vorzimmer ist der Flur worauf gleich der Eingang angrenzt. Neben dem Vorzimmer, auf der linken Seite, ist das Empfangszimmer. Aus dem Empfangszimmer heraus, befindet sich ein weiterer Garten. Das ist ein schönes Haus, vor allem, die ganzen Räume sind mit der Veranda verbunden. Nataku ging auf die andere Seite des Empfangszimmers zu, schob eine weitere Tür auf und ein langer Gang wurde sichtbar.
 

„Das ist der Übergang, auch Brücke genannt, zum Nebengebäude.“, sagte er und streckte seinen Arm aus. „Folge mir, ich zeige dir dein Zimmer.“, sagte er mit einem Lächeln. Ich ging ihm hinterher und nach einigen Schritten erreichten wir einige Papiertüren. Er zog die dritte Papiertür auf und trat zur Seite, damit ich einen Einblick bekomme. „Das ist dein Zimmer Kagome. Ich habe deine Sachen im Rucksack gelassen, du kannst sie dann selbst in den Schränken oder in der kleinen Kommode verstauen. Ein Futon habe ich extra für dich besorgt.“, sprach er.
 

Ich ging in das Zimmer hinein, betrachtete dies und ließ es auf mich wirken. Es war wunderschön, gemütlich eingerichtet und groß. Ich ging zu den Schränken und machte diese auf und schaute sie mir an. Vor dem Schrank lag der zusammengelegte Futon. Ich strich mit der Hand darüber und drückte leicht auf den Futon. Er ist schön weich und wird sehr bequem sein. Ich ging zu einer kleinen Kommode, strich über das schöne Holz und bemerkte den Spiegel.
 

Ich blickte hinein und erschrak. Heller Dreck lag auf meinem Gesicht und meine Haare waren völlig fettig, verfilzt und durcheinander. Ich schaute weg, konnte den Anblick nicht ertragen. In einer Ecke standen Pfeil und Bogen, jeder Zeit Griffbereit. „Komm mit Kagome, ich zeige dir noch etwas, du wirst staunen.“, sagte er gespannt. Er ging los und ich lief ihm hinterher. Er lief die Brücke weiter hinter, stieg die Steinstufen hinunter, worauf gleich der Wald angrenzte. Ein kleines Stück durch den Wald und er blieb plötzlich stehen.
 

Ich rempelte leicht in ihn hinein und blickte verwundert zu ihm auf. „Was ist los Nataku? Warum bleibst du plötzlich stehen?“, fragte ich und rieb mir die Nase die ich mir bei ihm anstieß. Er streckte den Arm aus, zeigte in die Richtung und sagte: „Das ist das was du jetzt brauchst Kagome“
 

Ich blickte in die gezeigte Richtung und staunte nicht schlecht. Ein kleiner Wasserfall kam aus den Steinen, fiel in einem kleinen Auffangbecken, worauf die Kirschblüten schwammen. Das Wasser dampfte und sagte mir, dass dies die heiße, heilige Quelle war, von der Nataku sprach. Ich ging darauf zu, begab mich in die Hocke und strich über die Wasseroberfläche. Die Quelle war schön warm und würde mir gut tun.
 

„Wie ich schon sagte, das ist die heilige Quelle. Sie wird niemals schmutzig, sie duftet nach Kirschblüten und ihre Umgebung bleibt den Jahreszeiten fern. Das heißt, dass diese Kirschblüten immer blühen werden. Sie verbirgt aber auch Geheimnisse, die ich dir noch nicht verraten werde.“, sagte er. Er ging hinter einem Baum und holte etwas hervor. Es waren frische Sachen, ein Handtuch und ein Stück Seife. Er drückte mir das in die Hände und sagte:
 

„Ich lass dich jetzt allein, du kannst jetzt hier in Ruhe ein bad nehmen, dich waschen, entspannen und abschalten. Ich bin in der Nähe, damit du mich gedanklich Rufen kannst.“. „Aber darf ich denn schon baden? Was ist mit meinen Verletzungen?“, fragte ich besorgt. „Mach dir keine Sorgen Kagome. Die Wunden sind gut am Heilen und können auch ein bad vertragen. Ich helfe dir noch die Verbände abzulegen und die alten Kräuter wegzuwischen.“, erklärte er.
 

Ich legte die Sachen auf einen großen Stein, nur das Handtuch nicht, und löste mein Gewand und zog es aus. Nataku stand schon hinter mir und nahm mir den Anfang vom Verband ab und wir wickelten abwechselnd meinen Verband ab. Als der ab war, drückte ich das Handtuch an meine Brust. Nataku nahm den Verband und wischte grob, aber vorsichtig, die alten Kräuter von meinem Rücken und der linken Seite ab.
 

„Ich geh jetzt Kagome. Nachdem du gebadet hast, gehen wir in das Dorf.“, sagte er und entfernte sich schon von der Quelle. Ich drehte mich vorsichtig um und sah wie er zwischen den Bäumen verschwand. Ich zog die weiße Hose aus und stieg vorsichtig in die Quelle hinein. Sie war einfach herrlich. So schön warm und der Duft der Kirschblüten beruhigte mich. Ich ging zu dem kleinen Wasserfall, legte den Kopf darunter und wusch mir mein dreckiges Haar. Ich griff nach der Seife und wusch mein verdrecktes Gesicht und meine Haare.
 

Das tat gut. Die Haare spülte ich unter dem kleinen Wasserfall aus und ließ mir das Wasser über das Gesicht laufen. Nachdem ich mich gewaschen hatte, lehnte ich mich entspannt zurück. Gedanken verloren spielte ich mit meinen Händen und Füßen im Wasser. Ich streckte das linke Bein aus dem Wasser aus und betrachtete es, danach das rechte und ich erschrak. Ich schaute genauer hin und strich mir über die Wade. Da war nichts. Die Wunde am Bein war vollkommen verschwunden. Ich stand auf und strich mir über meine linke Seite, auch diese war glatt. Die Wunden waren nicht mehr da. Dann wird mein Rücken auch verheilt sein und so war es auch. Ich griff nach hinten und betastete ihn.
 

Da war nichts. Das ist also das Geheimnis der Quelle. Sie heilt Wunden. Ich setzte mich wieder hin und beobachtete wie die Blüten in das Wasser segelten. Ich strich mir über den Bauch und dachte nach. Ich bemerkte, dass eine kleine Wölbung fühlbar war. „Das geht aber schnell, Hanyou-Kinder wachsen wohl schnell als menschliche Kinder heran. Es ist zwar noch zu früh, aber welchen Namen soll das Kind tragen? Es ist gar nicht so einfach. So hatte ich mir meine Zukunft nicht vorgestellt. Ich hatte mir eine Zukunft mit Inuyasha und mit unseren gemeinsamen Kindern erträumt. Aber dies war nur ein Traum.“. Ich stieg aus dem Wasser, griff nach dem Handtuch und trocknete mich ab.
 

Mein nasses Haar wickelte ich in das Handtuch ein und zog schnell meine frische Kleidung über. Zum bedauern meiner, war es ein rot-weißer Kimono. Ich rubbelte mein Haar trocken. Ich nahm die dreckigen Sachen, ging zurück zur Brücke und dann in mein Zimmer. Die dreckigen Sachen legte ich zur Seite, ging zu meinem Rucksack, kramte meine Bürste raus, ging zum Spiegel und bürstete mich. In der Kommode fand ich ein weißes Haarband und band mir die Haare fest. Ich betrachtete mich im Spiegel und war mit meinem Anblick nicht ganz zu frieden. Ich war zwar von dem ganzen Schmutz befreit und sah auch wieder gepflegt aus, aber diese Kleidung störte mich.
 

Ich sah aus wie sie und dies wollte ich nicht. Ich nahm die schmutzige Kleidung und hielt nach Nataku Ausschau. „Nataku?“, rief ich. „Ich bin im Garten unter den Kirschbäumen.“, sagte er gedanklich zu mir. Ich ging in den Garten und fand ihn unter den Kirschbäumen sitzen. Er sah mich lange mit staunendem Blick an. „Du siehst hübsch aus Kagome und der Kimono steht dir sehr gut. Bei diesen Worten wurde ich leicht rot, aber sogleich bedrückt. Ließ mir dies aber nicht ansehen. „Danke…das Bad hat mir sehr gut getan und es war auch nötig. Wo soll ich die schmutzigen Sachen hin bringen?“, fragte ich ihn.
 

„Die legen wir in die Wäschekammer, dort sind auch die anderen schmutzigen Sachen.“, sagte er. Er stand auf, nahm mir die Sachen ab und deutete mir, ihm zu folgen. Ich folgte ihn zur Wäschekammer, sie lag gleich neben dem Aport. Er schob die Tür zur Wäschekammer auf und schmiss die Sachen einfach auf einen Haufen. „Ich kenne das Geheimnis der Quelle. Sie lässt Wunden heilen.“, sagte ich. „Das ist richtig, aber das ist nicht alles. Das ist eine heilige Quelle und sie gewehrt auch nicht jeden Zutritt. Die Quelle spürt die reinen Herzen und die unreinen. Wer unrein ist, wird abgestoßen.“, erklärte er.
 

„Dann habe ich also ein reines Herz. Du sag mal Nataku, weist du wie lange die Hanyou-Schwangerschaft andauert?“, fragte ich neugierig. „Hmmm…lass mich überlegen, dass hatte nicht lange gedauert, vielleicht 5 Monate.“, sagte er. „Fünf Monate?“, fragte ich skeptisch. „Ja, die Halbdämonen wachsen schneller im menschlichen Mutterleib, Gegensatz zu den menschlichen Babys. Die brauchen 9 Monate, aber die Hanyous nicht. Sie sind stärker, weil in ihnen auch dämonisches Blut fließt.“, erklärte er.
 

Ich fasste an meinen Bauch und strich darüber. „Wieso fragst du?“, fragte er neugierig. „Nun ja, ich wusste nicht das die Hanyou-Schwangerschaft so schnell geht. Es ist eine kleine Wölbung spürbar.“, sagte ich zu ihm. Er hob seine Hand und hielt vor meinem Bauch inne. „Darf ich?“, fragte er vorsichtig und ich nickte. Behutsam legte er die Hand auf meinen Bauch. Dieses helle warme Leuchten erschien. „Hmm…irgendwas ist anders.“, sagte er nachdenklich und mir stockte sofort das Herz. „Was ist? Was ist anders? Ist es gesund?“, fragte ich ängstlich nach.
 

„Keine Angst Kagome, dem Kind geht es gut, es ist gesund. Aber ich sehe noch etwas anderes, kann es aber nicht mit genauer Sicherheit sagen.“, gestand er. Er nahm die Hand von meinem Bauch und blickte nachdenklich drein. „Erst in ein paar Wochen kann ich dir sagen was es genau ist, aber du brauchst keine Angst zu haben es ist alles in Ordnung.“. Ich seufzte erleichtert auf. „Du hast mir Angst gemacht“, sagte ich vorwurfsvoll. „Das wollte ich nicht. Aber jetzt gehen wir los. Ich möchte dir doch das Dorf vorstellen und zeigen.“, sprach er und wir machten uns auf den Weg Richtung Hanyou-Dorf.

Das Hanyou-Dorf

Wir liefen am Strand entlang, ich ging dicht ans Wasser heran, damit meine Füße mit Meerwasser umspült wurden. „Bist du dir sicher das sie mich akzeptieren werden Nataku?“, fragte ich beunruhigt. „Das werden sie, denn du bist eine von ihnen.“, sagte er. „Was gibt es denn alles in dem Dorf? Weil du sagtest, dort gibt es verschiedene Dinge.“, fragte ich neugierig nach. „Es gibt viele friedlich lebende Dämonen und Menschen. In dem Dorf kann man Nahrung kaufen, Kleidung, Schmuck, aber auch Waffen“, erzählte er. „Das gleicht ja fast einer Stadt.“, sprach ich. Nataku sah mich skeptisch an. „Was ist eine Stadt?“, fragte er nichts ahnend.
 

„Eine Stadt ist eine größere, zentralisierte und abgegrenzte Siedlung. Dort kann man alles Mögliche kaufen, wie zum Beispiel Kleidung, Waffen, Nahrungsmittel und vieles mehr.“, erklärte ich ihm. „Ach so. So groß ist das Dorf nicht, aber die Menschen sowie die Dämonen müssen überleben und machen einige Dinge selbst und verkaufen diese auf dem Markt. Sie kommen auch zu mir, um Kräuter zu kaufen.“, erzählte er. „Das erklärt auch deinen Vorrat an Kräutern.“, sprach ich es aus. Eine Zeit lang gingen wir still nebeneinander her. Ich genoss den Wellengang an meinen Füßen und der Wind wehte mir durch das frisch gewaschene Haar.
 

„Nataku? Wie hast du mich gefunden in der Nacht?“, fragte ich neugierig. Er holte tief Luft und fing an zu erzählen. „Ich war im Wald unterwegs um ein paar Kräuter zu sammeln. Das Gewitter und der plötzliche Regen überraschten mich und ich suchte einen Unterschlupf. Erfolgreich fand ich Schutz in einer Höhle, aber da entdeckte ich, dass ein großer gelber Sack ausgeschüttet wurde und der Inhalt Höhle verteilt herum lag. Prüfend blickte ich mich um, aber die Höhle war verlassen. Ich trat hinaus ins Freie und fand dich Blutüberströmt liegen.
 

Mit dem ganzen Matsch und ringsherum die besiegten Dämonen. Ich dachte du seiest Tot, aber ich irrte mich, denn du hattest deine Augen geöffnet. Ich eilte zu dir hin, nahm dich hoch, und trug dich in die Höhle. Nachdem der Regen aufgehört hatte und diesen großen gelben Sack eingeräumt hatte, bin ich sofort mit dir nach Hause gerannt und habe dich versorgt. Du hast zwei volle Tage durchgeschlafen. Du bekamst leichtes Fieber und hast sehr oft schlecht geträumt“, erzählte er und ich hörte aufmerksam zu. „Wer ist Inuyasha? Den Namen hast du genannt, als ich dich fand.“, fragte er mich gerade heraus. Ich blieb augenblicklich stehen und senkte bedrückt den Kopf.
 

Nataku bemerkte dies und hielt inne. „Was ist Kagome?“, fragte er besorgt. Er hatte ja keine Ahnung was dieser Name bei mir auslöste. Ich wollte ihn einfach vergessen, aber das kann ich nicht, weil das Herz mit ihm erfüllt ist. Sobald ich den Namen nur hörte, bekam ich unerträgliche Schmerzen in der Brust. Ich ging in die Knie, fasste mir an die Brust und der verletzte Muskel schlug unaufhaltsam gegen meine Rippen.
 

„Hab ich etwas Falsches gesagt? Das tut mir leid, das wollte ich nicht.“, entschuldigte er sich und versuchte ein Blick auf mein Gesicht zu erhaschen. Ich versuchte mich zu beruhigen. Plötzlich sah ich Natakus Hand vor meinem Gesicht und auf ihr erschien eine wunderschöne Blume. Ich staunte nicht schlecht und berührte sie ganz sacht. Sie war eiskalt und Kristallklar. Ich schaute zu Nataku und er lächelte mich sanft an. „Schon vergessen, dass ich magische Fähigkeiten besitze? Ich beherrsche die Magie und kann so einiges zaubern.“, sagte er mit einem Lächeln.
 

„Die ist wirklich schön“, sprach ich bewundernd. Ich atmete tief durch und stand wieder auf, sowie auch Nataku. Diese kleine Ablenkung hatte mich im nu alles vergessen lassen. „Danke…“, sagte ich etwas verlegen und ging weiter. Die Eisblume war auch schnell geschmolzen. Nataku lief neben mir und streckte den Arm in Richtung Dorf aus. „Sie mal! Es ist nicht mehr weit.“. Er hatte recht, ich konnte schon die Dächer von dem Dorf sehen. Wir gingen darauf zu und ich sah, dass einige auf uns zu rannten.
 

Beim näher kommen, erkannte ich das es junge Frauen waren, die immer Nataku´s Namen riefen. Sie rempelten mich zur Seite und umschwärmten Nataku. Nataku versuchte die Scharr von jungen Frauen zu beruhigen, aber es gelang ihm nicht. Ich war verblüfft, auch in dieser Zeit gibt es junge Frauen die kreischend zu einem gutaussehendem jungen Mann hinliefen. Ich stand auf und putzte mir den Sand von meiner Kleidung ab. „Seit Ihr in Ordnung junges Fräulein?“, fragte mich plötzlich jemand hinter mir. Ich wandte mich zu der Stimme um und vor mir stand ein junger Mann, mit langen, glatten, weißem Haar. Seine Augen waren weiß und klar.
 

In seiner linken Hand befand sich ein fein geschnitzter Stock, auf dem Pilze wuchsen und kleine grüne Zweige. Ich erkannte sofort, dass dieser Mann ein Youkai war. Mit einem sanften Lächeln nickte ich auf seine Frage hin und verbeugte mich freundlich. „Wie heißt du mein Kind?“, fragte er mich freundlich, aber mit einer gewissen strenge im Ton. „Das ist Kagome, ehrenwerter Akira.“, erklärte Nataku förmlich und verbeugte sich vor ihm. Akira verbeugte sich ebenfalls und lächelte ihn freundlich an. „Lange nicht gesehen Nataku. Wie ich sehe, ziehst du die jungen Frauen immer noch magisch an.“, sagte er tadelnd und schaute hinter Nataku, wo die jungen Frauen auf ihn warteten. „Das tut mir leid ehrenwerter Akira. Dies ist nicht meine Absicht.“, gestand er verlegen.
 

„Wo kommst du her mein Kind?“, fragte Akira mich freundlich, aber skeptisch. Verlegen senkte ich mein Haupt, denn dies konnte und wollte ich nicht preis geben. „Ehrenwerter Akira, Kagome versteht unsere Sprache, aber leider ist sie stumm.“, erklärte Nataku ihm. „Ist das wahr mein Kind?“, fragte er nach und ich nickte daraufhin. Er legte ein Finger unter mein Kinn und sah mir tief in die Augen. „Deine Augen strahlen Stärke und Kampfgeist aus, aber auch gleichzeitig viel Liebe. Du würdest alles tun um die zu beschützen die du liebst. Aber ich sehe auch tiefe Trauer und Schmerz. Du hast was ganz schreckliches gesehen und erlebt.“, sprach er zu mir. Automatisch ging ich einen Schritt zurück, denn dieser Youkai behagte mir gar nicht. Nachdenklich betrachtete er mich und fragte mich erneut über meine Herkunft aus.
 

„Ehrenwerter Akira, lasst mich bitte erklären, Ka…“, unterbreche ich ihn mit einer Handbewegung. Nataku sah mich überrascht an. „Kann Akira mich gedanklich verstehen?“. Nataku nickte unauffällig auf meine stille Frage. Ich wandte mich zu Akira, verbeugte mich leicht und antwortete im Geiste.
 

„Ehrenwerter Akira, mein Name ist Kagome und ich komme von weit her. Mit dem was Sie gesagt haben, haben Sie recht. Aber auch ich sehe, dass Sie ein sehr weiser freundlicher Youkai sind. Ich kann Ihnen versichern das ich aus friedlichen Absichten komme.“, erklärte ich förmlich und verbeugte mich abermals. Eine zeitlang war es still um uns herum. Plötzlich ertönte ein Lachen. Ich sah langsam auf und es war Akira der lachte. „Du bist herzlich willkommen Kagome, ich hoffe, dass ich nicht zu streng war?“, fragte er mich lachend.
 

Jetzt verstand ich, dass das ein Test war und ich schien ihn bestanden zu haben. Ich schüttelte leicht den Kopf und atmete erleichtert aus. „Auch du hast ein gutes Auge Kagome, viele denken nämlich, dass ich ein Mensch bin. Und ich weis, dass du aus friedlichen Absichten kommst, denn schließlich bist du eine von uns.“, sagte Akira und zeigte auf meinen Bauch. Ich legte meine Hand auf meinen Bauch und lächelte leicht. „Wie Nataku schon gesagt hat, ich bin Akira und der Dorfälteste.“, stellte er sich vor. Akira drehte sich zu den wartenden jungen Frauen und rief ihnen „Geht nach Hause, Nataku hat heute keine Zeit für euch.“, zu. Die jungen Frauen seufzten enttäuscht und gingen zurück ins Dorf. „Danke Akira“, sagte Nataku erleichtert. Akira wandte sich zum Dorf um und wir folgten ihm.
 

„Wie du sicher schon weist Kagome ist das ein Hanyou-Dorf. Hier leben friedliebende Dämonen mit Menschen zusammen. Die Hanyou-Kinder, wachsen hier in Ruhe, Frieden und Sicherheit auf, denn in einem anderen Dorf würden sie verfolgt, verachtet, verstoßen und getötet werden.“, begann der Dorfälteste zu erklären. Wir schritten weiter in das Dorf hinein und sofort zog ich sämtliche Blicke auf mich. Neugierig wurde ich betrachtet, wurde zaghaft freundlich begrüßten, indem sie sich leicht verbeugten, danach wandten sie ihre Blicke von mir wieder ab.
 

Wir kamen an einer Schmiede vorbei. „Das ist Fudo. Er ist unser Schmied. Er schmiedet Hufeisen für die Pferde, Waffen für die Krieger, aber auch Schmuck für jeglichen Anlass. Fudo benutzt die Überreste von Dämonen und macht daraus unsere Waffen, die wir benötigen.“, erklärte Akira mit einem gewissen Stolz in der Stimme. „Fudo!“, rief er den Schmied, der augenblicklich in das Licht hinaus trat. „Das ist Kagome. Sie wird ab heute öfters bei uns sein.“, erklärte Akira freundlich. Fudo blickte mich neugierig an und verbeugte sich leicht, was ich ihm gleich tat. Fudo ist ein sehr muskulöser Dämon. Er hatte spitze Katzenohren und an seinem linken Ohr, befand sich ein Silberohrring. Hellgrüne Katzenaugen zierten sein Gesicht und ein Katzenschwanz schaute unter seiner Schürze hervor. Er brummte irgendwas Unverständliches und ging seiner Arbeit wieder nach. „Nimm es ihm bitte nicht übel, Fudo ist sehr schweigsam.“, erklärte Akira mir und ging weiter. Dann blieb er vor einem großen Feld stehen und rief jemanden.
 

Die geruften blickten von ihrer Feldarbeit auf und kamen auf uns zu. „Kagome, das sind Fukita und Fujita. Wie du sehen kannst sind die beiden Zwillinge. Fukita kümmert sich um das Feld und Fujita kümmert sich um die Ernte. Fujita säubert die Ernte und bereitet diese zum Verkauf vor.“, erklärte Akira. Es ist ein Zwillingspärchen. Fukita ist ein junger Mann. Er hatte langes schwarzes Haar und spitze Elfenohren. Seine Augen waren Goldbraun. Durch die Feldarbeit sah Fukita durchtrainiert und gesund aus. Fujita hatte langes blondes Haar und ihre Augen waren schwarz.
 

Wie ihr Bruder hatte sie spitze Elfenohren. „Freut uns sehr dich kennen zu lernen Kagome“, begrüßten mich beide synchron und verbeugten sich. Ich verbeugte mich schnell, denn Akira ging schon weiter, dicht gefolgt von Nataku. „Du wirst dich hier gut einleben Kagome. Die Bewohner sind alle freundlich und sie werden sich schon an dich gewöhnen. Du brauchst also keine Angst zu haben.“, sagte Nataku. „Ich habe keine Angst. Ich bin beeindruckt, denn wenn ich immer in ein Dorf kam, wurde ich komisch angeschaut, aber hier ist es nicht so.“, erklärte ich ihm.
 

Ein Stück weiter, blieben wir vor einer Hütte stehen. An der Hütte hingen verschiedene schöne Kimonos. Ich ging näher ran und sah, das diese Kimonos mit viel Liebe und Geduld genäht wurden waren. So viele Feinheiten sah man selten in dieser Zeit. „Ge…fal…len Euch die Klei…der?“, sagte jemand mit nervöser und zittriger Stimme. Ich blickte mich um und da entdeckte ich sie. Sie lugte hinter der Hütte vor.
 

Ich lächelte sie freundlich an, nickte auf ihre Frage hin und verbeugte mich vor ihr. Sie kam langsam hinter der Hütte vor. „Aya, das ist Kagome. Sie wird öfters bei uns im Dorf sein. Sie lebt oben bei Nataku im Haus.“, sprach Akira. „Wie! Bitte!?“, klang es hinter uns schroff. Wir drehten uns alle mit erstaunten Gesichtern um. Vor uns stand eine wunderschöne junge Frau mit langem braunem Haar. Sie hatte ganz hellblaue Augen, die wie Eis glichen.
 

Sie trug einen wunderschönen Kimono, den sie sicher von Aya gekauft hatte. Sie blickte mich von oben bis unten herablassend, arrogant und feindselig an. Das beunruhigte mich etwas. „Wie war das? Wer wohnt bei Nataku?“, fragte die Stimme kalt und eingebildet.

Die Bewohner

„Ah Leiko, das ist Kagome. Nataku hat sie gefunden und bei sich aufgenommen. Sie wohnt bei Nataku im Haus.“, sagte Akira beiläufig. Unsicher verbeugte ich mich zur Begrüßung. Sie musterte mich wieder von oben nach unten und schaute zu Nataku. „Warum lebt sie in deinem Haus?“, fragte sie hysterisch. Nataku hob die Hände, um sie zu besänftigen. „Laiko, ich habe Kagome schwer verletzt im Wald gefunden und habe sie gepflegt. Da habe ich ihr meine Hilfe angeboten und Kagome hat sie dankend angenommen.“, sagte er im ruhigen Ton.
 

Sie sah mich mit kaltem und herablassendem Blick an. „Was ist sie schon? Eine gewöhnliche Fremde. Sie kann auch hier im Dorf leben, da muss sie dir nicht zur Last fallen.“, sagt sie arrogant. „Sie fällt mir nicht zur Last. Und wenn du uns jetzt entschuldigen würdest, wir sind gerade dabei Kagome alles zu zeigen.“, sagte Nataku im schärferen Ton. Leiko kam zu mir, umkreiste mich, wie ein Raubtier seine Beute, fasste kurz in mein Haar, berührte meine Kleidung mit ihren Fingerspitzen, als hätte sie Angst sich an mir schmutzig zu machen, und stand wieder vor mir.
 

„Ihr Haar ist kraus, abgetragene Kleidung trägt sie, ist eine Fremde und sie sieht nicht besonders hübsch aus.“, sagte sie herablassend. Das ging zu weit. Was glaubte sie eigentlich wer sie war? Hält sich hier für was besseres, nur weil sie schöne Kimonos trägt? „Und du glaubst, du bist hübsch Leiko. Was zählt schon das äußere, auf innere Schönheit kommt es an und davon hast du einfach zu wenig.“, sagte Nataku jetzt wütend. Leiko wurde rot vor Wut, sie erhob die rechte Hand und sauste in Richtung Nataku. Ich ging dazwischen und ich bekam die schallende Ohrfeige zu spüren. Akira, Aya, Nataku schnappten hörbar nach Luft. Leiko tat es nicht im geringstem leid. Aya kam zu mir und sah mich an. „Bist du in Ordnung Kagome?“, fragte sie mich besorgt.
 

Ich hielt meine Wange und lächelte sie an. Jetzt drehte ich mich zu Leiko und schaute sie finster an. Sie erschrak und wich etwas zurück. „Was gehst du auch dazwischen? Du bist selber Schuld.“, giftete sie mich an. Ich ging einen kleinen Schritt auf sie zu, durchbohrte sie mit meinem finsteren Blick. Sie raffte sich, erhob stolz ihr Haupt, ließ sich ihre Angst nicht anmerken. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, Sutorenja.“, sprach sie kalt und ging ihrer Wege. „Ich bin beeindruckt Kagome“, sagte Akira plötzlich.
 

„Nicht jeder bleibt so ruhig bei Leiko. Da wurden schon einige Frauen ihr gegenüber jähzornig und konnten sich nicht kontrollieren. Aber du bist ganz ruhig geblieben und hast sie mit nur einem Blick in die Flucht geschlagen.“, lobte er anerkennend. Nataku legte ein Finger unter mein Kinn, hob es leicht an und drehte leicht mein Gesicht in das Licht um meine Wange zu begutachten. „Die Wange ist nur leicht gerötet, sie wird zum Glück nicht dick.“, sagte er beruhigt. Er sah mich jetzt direkt an. „Das war sehr mutig von dir dazwischen zu gehen, aber glaub mir, eine Ohrfeige von ihr bin ich gewohnt.“, sagte er mit einem leichten Lächeln.
 

„Ich danke dir Kagome. Und ich muss mich für das Benehmen von Leiko entschuldigen. Tut mir leid“, sagte er sanft. „Das zeigt mir Kagome, dass du ein reines Herz hast und das bestätigt meiner Vermutung, dass du diejenigen beschützten wirst, die dir Nahe stehen.“, sagte Akira. Ich löste mein Kinn von Natakus Finger und antwortete Akira gedanklich. „Ich konnte nicht anders. Sie hat sehr verletzende Dinge zu mir gesagt und Nataku hatte mich verteidigt. Aber als sie ihn Ohrfeigen wollte, war ich an der Reihe ihn zu verteidigen, denn das hatte er nicht verdient.“, erklärte ich. Ich wandte mich den Kimonos zu und betrachtete diese. „Gefällt dir einer Kagome?“, fragte Nataku sogleich.
 

Ich nickte und zeigte auf einen der oben an der Hütte hing. Es war ein weißer Kimono mit leicht rosafarbigen Kirschblüten. Nataku lächelte bei meiner Wahl. „Der gefällt mir auch und er wird dir gut stehen.“, sagte er. Er wandte sich an Aya. „Aya, was bekommst du für diesen Kimono?“, fragte er nach. Aya schüttelte den Kopf. „Ich möchte…für diesen…Kimo…no nichts haben. Das ist…ein Willkommens…geschenk für Kago…me.“, sagte sie schüchtern. „Ich danke dir liebe Aya, tausend Dank.“, bedankte ich mich bei ihr und vergas dabei, dass sie mich gar nicht hören konnte. „Kagome sagt vielen lieben dank“, übermittelte Nataku meine Dankbarkeit.
 

„Ich vergas. Kagome versteht unsere Sprache, aber leider ist sie stumm.“, erklärte Akira ihr. Aya lächelt sanft und blickte zu mir. „Das macht nichts. Ich versteh…sie auch…ohne Worte.“, gab sie verlegen zu. Sie holte den Kimono von der Hütte runter und fragt mich ob ich ihn gleich anprobieren möchte. Ich nickte und folgte ihr in die Hütte. Aya trug Schulterlanges braunes Haar. Auf der Linken und Rechten Seite des Haares, befand sich jeweils eine kleine rosa Schleife. Sie ist eine hübsche, schlanke und junge Frau.
 

Ein wunderschöner, selbst genähter Koi-Kimono schmückte ihren zierlichen Körper. Ich betrachtete mit staunenden Blicken ihre weiteren Arbeiten, die in der Hütte hingen. Aya kicherte leicht. „Ja, die habe ich…alle selbst gemacht…und diese Arbeit macht…mir großen Spaß.“, erklärte sie verlegen. Gedankenverloren strich ich über einen Kimono und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Was hast du?“, fragte sie besorgt. Ich sah sie an und gab ihr zu verstehen, dass ich nicht in der Lage war, solche wunderschönen und atemberaubenden Kimonos zu nähen. Sie begriff sofort. „Soll ich es…dir beibringen?“, fragte sie vorsichtig. Ich sah sie an, lächelte und nickte ihr entschlossen zu. Sie lächelte ebenfalls. „Wenn du möchtest…Kagome…kannst du mir…hier auch…zur Hand…gehen. Ich bräuchte…Hilfe beim…Verkauf.“, sagte sie verlegen.
 

Ich nahm ihr Angebot dankend an, denn ich hatte eine Möglichkeit gefunden mich nützlich zu machen. „Aber jetzt…ziehen wir den…hier an.“, sprach sie und hob meinen Kirschblüten-Kimono hoch. Ich legte meine Kleidung ab und Aya half mir in den neuen Kimono hinein. Sie steckte mir die Haare hoch und klemmte mir eine Kirschblüte in die Haare. Sie gab mir den Spiegel und ich blickte hinein. Ich war erstaunt wie gut der Kimono zu mir passte und die Haare waren auch schön frisiert. Ich lächelte Aya an und umarmte sie vor Dankbarkeit.
 

Sie blieb vor Schreck wie erstarrt stehen und rührte sich nicht. „Kagome?“, fragte sie vorsichtig. „Gefällt es dir?“, fragte sie und ich nickte an ihrem Nacken. Es war still in der Hütte, aber ein kleines Schluchzen war zu hören. Aya erwiderte die Umarmung. „Weinst du Kagome?“, fragte Aya sanft. Ich löste mich von ihr und strich meine Tränen weg. Nach langer Zeit fühlte ich mich wieder als Frau. Der Kimono sah sehr schön an mir aus und ich war überglücklich. „Komm! Zeigen wir Nataku wie schön du bist.“, sagte sie ohne zu stottern. Wir gingen aus der Hütte und ich zeigte mich Nataku. Ihm blieb gleich der Mund offen stehen und er versuchte etwas zu sagen. „Du siehst…wirklich…be…zaub…ernd aus…Kagome.“, stotterte er verlegen. Ich kicherte leicht über seine Verlegenheit und bedankte mich für sein Kompliment. „Du bist wirklich eine Augenweide Kagome“, gestand Akira.
 

Nataku und ich sahen ihn sprachlos an. Ihm stieg die Röte ins Gesicht und hüstelte verlegen, nachdem ihm bewusst geworden war, was er da gesagt hatte. Verlegen bedankte ich mich für das Kompliment. „Kagome. Du kannst…jeder Zeit…anfangen. Komm zu…mir, wenn…du bereit bist.“, sagte Aya schüchtern. Nataku sah mich fragend an. „Aya war so freundlich und hat mir Arbeit angeboten und ich habe sie dankend angenommen.“, sagte ich zufrieden. „Das ist ja wunderbar Kagome. Ich freu mich für dich.“, sagte Nataku strahlend.
 

„So. Wenn ich euch alles zeigen soll, dann müssen wir weiter gehen.“, drängelte Akira weiter. Wir verabschiedeten uns von Aya und führten unseren Weg fort. „Ist Aya immer so schüchtern?“, fragte ich Akira. „Ja, sie ist sehr schüchtern, deshalb stottert sie auch. Aber wenn sie jemanden mag, dann ist sie nicht so schüchtern. Gegenüber zu Fremden ist sie sehr verängstigt, aber sie hat bei dir dein reines Herz gespürt. Sie ist zwar ein Mensch, aber sie kann die reinen Herzen erkennen.“, erklärte er mir.
 

Wir gingen weiter Richtung Wasser. Am Wasser trafen wir einen Youkai an, der gerade dabei war, das Fischernetz zu reparieren. Er hatte blaues Schulterlanges Haar, seine Haut war von der Sonne braun gebrannt. Er trug Unterarm- und Wadenstulpen und einen kurzen grünen Lendenschurz. „Kano.“, sprach Akira ihn an. Daraufhin drehte er sich um und stand auf. Kano hatte blaue Augen, wie das Wasser und auf seiner Haut waren schwarze Wellen. Am Schlüsselbein waren auf der Linken und Rechten Seite je zwei waagerechte Wellen versehen, sowie unterhalb der Brust.
 

An den sichtbaren Bauchmuskeln verlief jeweils auf der Linken und Rechten Seite senkrecht eine Welle nach unten. „Kano, das ist Kagome. Sie ist neu in der Gegend und sie wird uns des Öfteren beehren.“, erklärte Akira. „Sehr angenehm junges Fräulein“, sagte Kano höflich und verbeugte sich, was ich ihm gleich tat. „Bevor ich es vergesse, Kagome ist stumm“, erklärte Akira schnell. „Du kommst öfter ins Dorf Kagome? Du lebst nicht hier?“, fragte Kano an mich gewandt.
 

Ich signalisierte ihm, dass ich bei Nataku lebte. Er machte ein überraschtes Gesicht. „Oh, da wird Leiko begeistert sein, wenn sie das erfährt.“, sagte er etwas belustigend. Wir schwiegen und schauten betreten zu Boden. Kano bemerkte dies und fing an zu Lachen. „Hahahahaha…Leiko weis es schon?“, fragte er lachend und mit einem Nicken bestätigte ich dies. „Hahahaha…das hätte ich zu gern gesehen“, sagte er amüsiert.
 

„Nun ja, Leiko hatte sich dann persönlich vorgestellt und gleich Kagome gezeigt zu was sie fähig ist.“, sagte Nataku. Kano hörte plötzlich auf mit lachen. „Sagt nicht…das sie…“, stockte Kano. „Oh doch Kano, sie hat Kagome geohrfeigt, aber unbeabsichtigt. Die Ohrfeige galt mir, aber Kagome ist dazwischen gegangen.“, klärte Nataku Kano auf. Kano pfiff anerkennenden zu mir. „Nicht schlecht Kagome, das hat noch keiner gewagt sich zwischen ihr zu stellen. Du bist mutig und sehr hübsch, eine Rivalin für Leiko.“, erkannte er grinsend.
 

„Moment Kano, das ist nicht so wie du denkst. Kagome lebt nur bei mir, mehr ist da nicht.“, erklärte Nataku mit leichter Röte und ich nickte ihm zustimmend zu. „Im Moment ist es auch nicht wichtig. Kano ist der Fischer in diesem Dorf und er versorgt die ganzen Bewohner mit seinem Fisch.“, sagte Akira. Plötzlich hörte man ein knurren und alle Blicke ruhten nun auf mir. Verlegen senkte ich mein Haupt, Kano fing schallend an zu lachen und hörte so schnell nicht wieder auf.
 

„Akira, es ist besser, dass wir die Heimkehr antreten. Die Sonne wird gleich unter gehen und Kagome muss sich ausruhen.“, sagte Nataku. Akira nickte ihm zu, wir verabschiedeten uns von beiden und traten den Heimweg an. „Kommt bald wieder!“, rief Kano uns hinterher.

Ein aufregendes Frühstück

Schweißgebadet wachte ich am nächsten Morgen von meinem Alptraum auf. Ich wischte mir den kalten Schweiß ab und versuchte mich zu beruhigen. Danach stand ich auf, zog meinen rot weißen Kimono an, kämmte mein zerzaustes Haar, band sie locker mit meinem Haarband fest und legte mein Fudon zusammen. Ich schob die Schiebetür zur Seite und ließ den Morgen, der den frischen Wind mitbrachte. in mein Zimmer. Ich atmete tief durch und genoss die kühle Luft auf meiner Haut. Ich ging zu meiner Kommode, kramte neue Räucherstäbchen hervor und ging zum kleinen Schrein.
 

Ich zündete die Räucherstäbchen mit den Feuersteinen an, die im kleinen Schrein versteckt lagen, legte die Stäbchen in die vorgesehene Schale und betete für meine Familie. Nach dem Gebet, blieb ich noch sitzen, schloss die Augen und lauschte dem Klang des Waldes. Der frische Wind wehte durch die Äste und Zweige, brachte die Blätter zum Rascheln. Vögel zwitscherten fröhlich in den Bäumen und begrüßten den herrlichen Morgen. Ich öffnete meine Augen und sah wie die Sonne sich durch die dichten Baumkronen durchkämpfte.
 

Ein paar Sonnenstrahlen schafften es und erhellten den Waldboden. Ich stand auf, klopfte mir meine Kleidung sauber und ging wieder zurück. Da ich Nataku noch nicht angetroffen hatte, ging ich in die Küche und machte Frühstück. Aber als ich die Küche sah, dachte ich, mich trifft der Schlag. Schmutziges Geschirr stapelte sich und ich fragte mich, wo das alles her kommt. Als er mir die Küche gezeigt hatte, war sie sauber gewesen. Bevor ich hier was zubereiten konnte, musste dies in Ordnung gebracht werden. Ich nahm mein Haarband und band mein Haar straff nach hinten. Dann band ich die Kimonoärmel nach hinten und machte mich an die Arbeit.
 

Ich spülte das viele Geschirr, trocknete es ab und versuchte es in der Küche einzuordnen. Jetzt wo man erkennen konnte, dass es eine Küche war, konnte ich auch das Frühstück vorbereiten. Ich besah die Schränke und fand im unteren Schrank einen Sack Reis. Ich nahm eine Schüssel, gab Reis hinein und fing an ihn zu waschen. Ich wusch ihn lange, bis sich die überschüssige Stärke und eventuelle Verunreinigung entfernt hatte. Nachdem er sauber war, schüttete ich ihn in ein Sieb und lies ihn trocknen.
 

Jetzt musste ich nur noch die anderen Zutaten finden. Nachdem ich alle Schränke durchsucht hatte, fand ich nur eingelegtes Gemüse, Zutaten für eine Misosuppe, aber kein Fisch. „Wie war das? Kano besorgte für das ganze Dorf Fisch. Aber es ist zu weit um jetzt Fisch zu besorgen.“. „Suchst du etwas Kagome?“, wurde ich plötzlich von Nataku gefragt. Erschrocken fuhr ich zusammen und drehte mich zu ihm um. „Ich suche…“, fing ich an, aber da sah ich das Nataku Fisch besorgt hatte.
 

„Genau das suche ich“, und zeigte auf den Fisch. „Ja das hatte ich mir gedacht, denn ich hatte gestern vergessen bei Kano Fisch zu kaufen. Deshalb bin ich heute früh ins Dorf gegangen und hatte welchen besorgt. Aber was sehe ich da?“, sagte er überrascht und blickte sich in der Küche um. „Du hast alles sauber gemacht, Kagome.“, kam es begeistert von ihm. „Gut. Ich bereite den Fisch zu und du die Eier.“, verteilte er die Aufgabe.
 

Er gab mir die Eier und wir beide bereiteten zusammen unser Frühstück vor. Nachdem ich den Reis angesetzt hatte, bereitete ich schnell eine Misosuppe vor und der Reis war auch bald fertig. Nataku trug die fertigen Gerichte ins Esszimmer und ich kam mit dem Reis hinterher. Wir setzten uns an den Tisch, Nataku hielt ein kurzes Gebet und fingen schließlich mit essen an. Plötzlich schob sich die Tür zur Veranda auf und Leiko stand vor uns. Wir hielten beide in unserer Bewegung inne. Nataku wollte sich gerade den Fisch schmecken lassen und ich schlürfte von meiner Misosuppe. Wir beide starrten sie ungläubig an. Nataku legte den Fisch zur Seite und sah sie eindringlich an. „Kannst du nicht wie jeder andere Mensch auch, den Eingang nehmen?“, fragte er leicht gereizt.
 

„Also ist das wahr was du erzählt hast? Wie kannst du es wagen mit dieser Sutorenja zu speisen?“, herrschte sie ihn an. „Kagome, ist ihr Name. Und sie wohnt hier und deshalb speisen wir zusammen.“, erklärte er ruhig. „Wie kannst du mir das antun? Wir sind schließlich verlobt!“, sagte sie laut. Ich verschluckte mich an meiner Misosuppe und fing an zu husten. „Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte mich Nataku besorgt.
 

Ich schluckte hinter, klopfte leicht auf mein Dekolleté und gab ihm zu verstehen, dass alles in Ordnung sei. Sie schaute mich streng an. „Was gibt es da zu husten? Glaubst du mir etwa nicht?“, fragte sie ernsthaft. „Leiko, wir sind nicht verlobt, das bildest du dir nur ein. Das hast du selbst entschieden und mich nie gefragt.“, sagte er schon fast gelangweilt. „Doch! Wir lieben uns Nataku und irgendwann werden wir heiraten.“, sagte sie entschlossen. „Wir werden nicht heiraten und wir lieben uns nicht“, sagte er beiläufig. Mir wurde das Gespräch langsam unangenehm und ich wollte das auch nicht hören. Ich sah wie Leiko bei diesen Worten rot wurde. Sie sah mich unvermittelt an und ich betrachtete sie unschuldig.
 

Sie blickte mich wieder herablassend von oben bis unten an. Sie sieht wieder zu Nataku und ließ ihren Ärger Luft. „Sag bloß du bist in diese Sutorenja verliebt. Wie lange geht das schon zwischen euch?“, brauste sie. „Nein, ich bin nicht in Kagome verliebt und wir sind Freunde, nicht mehr und nicht weniger.“, erklärte er ihr ruhig. Respekt an Natakus Ruhe. Sie schrie ihn an und er blieb die Ruhe selbst. „Ah, ich verstehe!“, sagte Leiko. Ich stand auf, weil ich mir das nicht mehr anhören konnte. „Du bist verpflichtet diese hässliche Sutorenja zu heiraten, weil du sie geschwängert hast.“, sagte sie plötzlich.
 

Nataku und ich standen mit offenen Mündern da und starrten sie sprachlos an. „Aber das ist mir egal. Dann werde ich deine Geliebte. Sie kann ihre Bälger gebären, alleine großziehen und wir beide werden glücklich.“, träumte sie. Ich erhob meine rechte Hand und ohrfeigte sie so sehr, das meine Hand brannte. Ihr Kopf ruckte zur rechten Seite und verharrte dort. Ihre Haare hingen teilweise im Gesicht. Nataku lies vor Schock seine Essstäbchen fallen. Leiko drehte sich langsam zu mir um, hielt ihre Wange und sah mich an. Ich sah ihr mit kaltem Blick fest in die Augen und zwischen uns herrschte ein Kampf ohne Worte. „Tut…mir…le…id.“, stammelte sie betreten. Sie ging zu der Veranda, schob die Tür von außen zu und verschwand.
 

Ich blieb noch stehen, um abzuwarten ob die Tür wieder auf ginge. Sie blieb geschlossen. Ich atmete tief durch, setzte mich wieder hin und aß meinen Reis. „Soviel Aufregung am frühen Morgen“, sagte ich beiläufig. „Äh…Kagome…weist du…was du da…gerade getan hast?“, fragte er leicht geschockt. Ich sah ihn an und zuckte mit den Schultern. „Sie besänftigt?“, fragte ich ironisch. Nataku fing an zu Lachen. „Das hätte ich nie für möglich gehalten das jemand sie so besänftigt.“, sagte er lachend. „Ich möchte mich für ihr Verhalten entschuldigen Kagome. Sie hat nicht das Recht, so über dich zu reden.“, sagte er wütend und ballte seine Hand zu einer Faust.
 

Ich stellte meine Misosuppe ab, legte eine Hand auf seine Faust und schaute ihn an. „Du musst dich nicht für sie entschuldigen. Ich glaube die Ohrfeige hat ihr die Augen geöffnet.“, sagte ich beruhigend. Ich nahm seine Essstäbchen, gab sie ihm und er nahm diese an. „Nun iss dein Frühstück auf Nataku, wir haben noch viel zu tun.“, sagte ich pflichtbewusst. Er sah mich fragend an. „Ich habe den Wäscheberg gesehen. Was glaubst du wer den wäscht? Wir werden den ganzen Berg von Wäsche waschen.“, sagte ich fordernd.
 

Nataku senkte den Kopf und willigte ein. „Gut. Nach dem Frühstück geht es los.“, sagte ich. Wir aßen schweigend weiter und die morgendliche Störung war auch vergessen. Als wir fertig waren, räumten wir das Geschirr zusammen, brachten es in die Küche und spülten es gleich ab. Danach gingen wir in die Wäschekammer. Der Wäscheberg ist in der Zeit gewachsen, als ich ihn zufällig durch einen Türschlitz gesehen hatte. Ich forderte Nataku auf, den größten Topf den er hatte, mit Wasser zu füllen und ihn mir in den Hof zu stellen. Er gehorchte und kramte auch schon in der Küche.
 

Ich ging vor dem Eingang auf dem Hof, sammelte Steine und Stöcke. Ich grub eine Kuhle, legte die Steine ringsherum, legte das Holz zu einer Pyramide, dazwischen kamen die getrockneten Blätter und zündete dies an. Schon war die Lagerfeuerstelle fertig. Da kam Nataku auch schon mit dem Wasser. „Wo soll ich es hinstellen Kagome?“, fragte er mich. „Am besten auf das Feuer, aber danach kann man den Kessel nicht mehr anfassen, weil er zu heiß ist.“, sagte ich skeptisch.
 

Er stellte den Kessel erst einmal ab. „Warte. Ich komme gleich wieder.“, sagte Nataku und verschwand. Als er wieder kam, hatte er ein Dreibein-Gestell und in der Mitte hing eine Kette mit einem Hagen daran. „Das hat mir Fudo geschmiedet, damit kann ich auch am Lagerfeuer kochen.“, sagte er. Er stellte das Dreibein-Gestell auf, hängte den Kessel an den Hagen und jetzt konnte das Wasser kochen. Ich ging rein und holte eine handvoll Wäsche und legte sie in der Nähe des Feuers. „Hast du ein großes breites Fass wo wir darin die Wäsche waschen können?“, fragte ich.
 

„Ja, das habe ich, warte ich hole es.“, sagte er und ging, um das große Fass zuholen. Als er wieder kam, brachte er auch Schmutzwäsche mit. Er legte sie mit auf den anderen Haufen. „Ich hole die restliche Wäsche und du gehst kaltes Wasser holen und füllst das große Fass halbvoll.“, gab ich ihm den Auftrag. Er ging los, um Wasser zu holen und ich brachte die restliche Wäsche. In der Wäschekammer fand ich dicke, kräftige Schnur, die kam genau richtig, denn wir müssen die saubere Wäsche zum trocknen aufhängen.
 

Mit der letzten Schmutzwäsche aus der Kammer ging ich in den Hof, legte sie auf den Haufen und ging zu den Bäumen, um die provisorische Leine zwischen den Bäumen zu spannen. Nataku trug in der Zeit ein Wassereimer nach dem anderen zum großen Fass und schüttete dort das Wasser hinein. Ich spannte ein Baum nach dem anderen, bis die provisorische Leine abgewickelt war. Ich sah wie Nataku, ein Eimer Wasser in das Fass kippte, den Eimer wegstellte und sich den Schweiß von der Stirn wischte.
 

Ich ging zu ihm hin, um zu sehen wie voll das Fass war. „Das reicht aus Nataku. Jetzt warten wir bis das Wasser kocht und kippen dann etwas in das Fass.“, sagte ich zu ihm. Wir setzten uns hin, ruhten uns aus und warteten gemeinsam auf das kochende Wasser.

Kagome allein unterwegs

Nachdem das Wasser im Kessel gekocht hatte, tat Nataku etwas heißes Wasser abschöpfen und kippte es in das Fass. Er holte noch die Seife und wir begannen mit der schweißtreibenden Arbeit. Da wir alles mit der Hand waschen mussten und nicht eins dieser modernen Maschinen besaßen, war das eine mühselige und langwierige Beschäftigung. Die gewaschene Wäschestücke hingen wir zwischen den Bäumen auf die provisorische Leine und ließen sie von dem angenehmen lauen Lüftchen trocknen. Plötzlich blickte Nataku auf und hielt bei seiner Arbeit inne.
 

Ich sah ihn fragend an. „Wir bekommen besuch Kagome“, erwähnte er. Ich blickte in die Richtung und sah, dass Akira mit Leiko auf uns zu kam. Ich nahm die nassen Hände aus dem Fass, trocknete sie an meinem Kimono ab und straffte mich. Akira stand vor uns, hinter ihm Leiko. „Guten Morgen ihr beiden. Am Morgen schon so fleißig.“, sagte Akira. „Guten Morgen ehrenwerter Akira. Was führt dich hierher am frühen Morgen?“, fragte ich höflich. „Nun ja, ich wollte mich vergewissern das es dir bei Nataku gut geht.“, gestand er. „Mir geht es sehr gut bei Nataku und er unterstützt mich wo er nur kann.“. Akira nickte zu frieden.
 

„Das freut mich zu hören. Ich habe gehört, dass es heute Früh einen kleinen Aufruhr gab. Da ich der Dorfälteste bin, bin ich dazu verpflichtet dies zu klären.“, erzählte er. „Was hast du vor Akira?“, fragte Nataku. „Du bist jetzt nicht gefragt Nataku, ich unterhalte mich mit Kagome.“, kam es eindringlich von ihm. „Was ist passiert Kagome?“, fragte er an mich gewandt.
 

„Leiko hat uns an diesen Morgen beehrt. Sie war sehr unfreundlich uns gegenüber. Ohne Aufforderung kam sie in Natakus Haus, beleidigte ihn in seinem eigenen Haus und mich als Gast. Dazu hatte sie kein Recht.“, erzählte ich mit festen Blick zu Akira. Leiko kam hinter Akira hervor und beobachtete die Situation. Ich verbeugte mich tief vor Leiko, was mir sehr schwer fiel. „Es tut mir leid, dass ich dich heute Morgen geohrfeigt hatte. Dazu hatte ich nicht das Recht.“, entschuldigte ich mich bei ihr.
 

Ich richtete mich wieder auf und Leiko fragte Akira, was ich gesagt hätte. Akira gab das von mir Gesagte wortwörtlich wieder. Leiko hörte sich das an und blickte zu mir. Akira blickte zu Nataku und fragte ob es wahr sei. Dies bestätigte Nataku mit einem Kopfnicken. „Was? Was ist wahr? Egal was sie gesagt hat, sie hat mich geschlagen.“, schrie Leiko gereizt und zeigte mit dem Finger auf mich. „Das stimmt auch Leiko, sie hat mir eben alles erzählt. Kagome hat mir auch den Grund geschildert. Was du nicht getan hast.“, sagte er leicht wütend.
 

Leiko wurde blass um die Nase herum. Sie senkte den Blick, entschuldigte sich bei Akira, weil sie ihm einiges verschwiegen hatte. „Nicht nur bei mir musst du dich entschuldigen“, drängte Akira sie. Leiko drehte sich zu uns und verbeugte sich tief. „Es tut mir leid, dass ich heute Morgen so unhöflich war, dich in deinem Haus beleidigt zu haben Nataku und dich als Gast.“, sagte sie zu mir gewandt. „Wir nehmen deine Entschuldigung an“, kam es Nataku. „Nun dann. Wir werden wieder gehen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder im Dorf Kagome.“, sagte Akira.
 

„Wir werden uns dort begegnen, ehrenwerter Akira“, versicherte ich ihm. „Ich möchte dich um etwas bitten Kagome. Es reicht, wenn du mich nur Akira nennst.“, bat er mit einem lächeln. Ich nickte und lächelte ihm zu. Nachdem die beiden gegangen waren, machten wir uns wieder an die Arbeit. „Das war typisch Leiko“, sagte Nataku etwas wütend. Ich sah ihn fragend an. „Sie hat es mit Absicht getan, Akira ein Teil des Geschehens vorzuenthalten. Sie dachte das würde ihr zum Vorteil werden, aber dem war nicht so. Sie hat nicht mit deiner Direktheit gerechnet.“, sagte er mit einem Lächeln.
 

„Warum sollte ich auch Lügen? Ich habe die Wahrheit gesagt und sie hatte wirklich nicht das Recht sich so aufzuführen.“, sagte ich. „Da hast du recht. Komm. Lass uns hier fertig werden. Ich muss noch ein paar Kräuter sammeln gehen.“, gestand Nataku. Ich nickte und wir wuschen die Wäsche weiter bis wir fertig waren. Wir wischten uns beiden den Schweiß von der Stirn und betrachteten unsere Arbeit mit Stolz.
 

„Ich werde mich jetzt fertig machen, um Kräuter zu sammeln. Du wirst hier bleiben und auf das Haus aufpassen Kagome“, sagte Nataku. „Ja das werde ich machen und wenn du wieder da bist, werde ich hier sein“. „Gut, dann sehen wir uns später. Und du bist dir sicher, das du alleine zu recht kommst?“, fragte er verunsichert. „Ja werde ich, aber kannst du mir…vielleicht…etwas Geld geben? Damit ich im Dorf…etwas kaufen kann.“, fragte ich verlegen. Nataku lächelte und gab mir einen kleinen Sack, wo sich darin das Geld befand. Ich bedankte mich bei ihm und steckte das kleine Säckchen ein. Nataku räumte das Schmutzwasser weg, reinigte das Fass und räumte es gleich an seinen Ort.
 

Nachdem das erledigt war, ging Nataku ins Haus und kam gleich wieder raus. „So. Ich habe alles was ich zum Sammeln benötige. Pass bitte auf dich auf Kagome. Zu deiner Sicherheit gebe ich dir etwas. Gib mir bitte dein linkes Handgelenk.“, sagte er und streckte seine Hand aus. Ich legte meine linke Hand in seine. Mit seiner anderen Hand bedeckte er mein Handgelenk und ein blaues Leuchten erschien, dann war es wieder verschwunden. Er nahm seine Hand weg und ich konnte auf meinem linken Handgelenk eine schöne leicht bläuliche Feder erkennen. Ich sah ihn fragend an. „Das ist die Verbindungsfeder. Somit kann ich erkennen, wenn du in Gefahr schwebst. Ich habe genau die selbe.“, erklärte er und hielt sein rechtes Handgelenk hoch.
 

„Sie leuchtet hell auf, wenn von uns beiden etwas passiert.“, erklärte er weiter. Ich betrachtete die schöne Feder, aber sie war kaum noch zu sehen. „Ich gehe dann mal los Kagome. Ich weis nicht wann ich wieder komme, aber hoffe das es nicht so lange dauert.“. Nataku ging los, blieb noch Mal kurz stehen, drehte sich um und winkte mir zu. Ich winkte zurück. Er ging seinen Weg weiter, bis ich ihn nicht mehr sah. Ich ging zum Kessel, schaute hinein und sah, dass etwas Wasser übrig geblieben war, was für mich zum kochen ausreichte. Das Feuer war runter gebrannt und etwas Glut war übrig geblieben. Ich blickte zum Haus, atmete tief durch und ging hinein.
 

Jetzt war ich alleine in dem großen Haus. Ich ging in die Küche und kramte nach den Zutaten, die ich für den Eintopf benötigte. Ich fand ein paar Kartoffeln, getrocknete Gewürze, aber mehr auch nicht. Da muss ich wohl ins Dorf gehen, um die fehlenden Zutaten zu besorgen. Ich beschaffte mir ein großes Tuch und machte mich auf ins Dorf. Wie immer ging ich am Strand entlang. Mir gefiel es, wenn meine Füße von dem Meerwasser umspült wurden. Es war ein schöner sonniger Tag. Es zogen kaum Wolken am Himmel entlang, der Wind ging sanft und wehte mir durchs Haare.
 

Am Dorf angekommen, bemerkte ich, dass wenige Menschen sich auf den Straßen befanden. Schließlich kam ich an der Schmiede vorbei. „Hallo Kagome!“, begrüßte mich Fudo. Ich ging zu ihm hin und verbeugte mich zur Begrüßung. „Tut mir leid, dass ich am ersten Tag bei deiner Ankunft so wortkarg war. Das ist nicht meine Absicht gewesen. Vielleicht grüßt du mich deswegen nicht.“, entschuldigte er sich. Ich schüttelte verlegen den Kopf. Ich zeigte auf meine Kehle und schüttelte den Kopf. „Du kannst nicht sprechen?“, riet Fudo und ich nickte daraufhin.
 

Ich blickte mich um, zeigte auf die leeren Straßen und zuckte mit den Schultern. „Wo die Menschen sind?“, riet er weiter und mit einem weiteren Nicken bestätigte ich dies. „Heute ist Markttag. Sie ziehen früh los und verkaufen sämtliche Wahre, die das Dorf bieten kann, und kehren erst abends zurück.“, erklärte Fudo. Gestikulierend erklärte ich ihm, dass ich weiter muss. Er verstand, verabschiedete sich und ich ging meinen Weg weiter. Ich wollte zu Fukita und Fujita, um dort frisches Gemüse zu kaufen. Ich kam an deren Feld vorbei und sah beide arbeiten.
 

Ich pfiff nach ihnen, um meine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Fujita kam zu mir angerannt, stemmte die Hände an die Hüfte und sah mich wütend an. „Du brauchst nicht nach uns zu Pfeifen, wir haben auch Namen.“, sagte sie schroff. Ich entschuldigte mich schnell und erklärte ihr, dass ich nicht sprechen kann. „Oh, das tut mir leid. Das wusste ich nicht.“, sagte sie freundlicher. „Was kann ich für dich tun Kagome?“, fragte sie mich. Ich öffnete meinen Mund, zeigte mit dem Finger hinein, schloss meinen Mund wieder und rieb mir den Bauch. „Du hast Hunger und willst was kaufen?“, riet sie und zufrieden nickte ich. „Dann komm mit und zeig mir am besten was du möchtest“, sagte sie und folgte ihr in die Hütte. Dort war eine Vielzahl von Gemüsesorten aufgestellt und ich hatte die Qual der Wahl.
 

Ich nahm mir Möhren, Rettich, Kohlrabi, Pilze, Zwiebeln und ein wenig Kartoffeln. Ich drehte mich zu Fujita und lächelte sie an. „Dies möchtest du haben?“, fragt sie nach. Ich nickte und schaute sie fragend an. Sie schüttelte leicht mit dem Kopf und lächelte. „Das ist ein Willkommensgeschenk und ich freue mich, wenn du wieder vorbei schaust.“, sagte sie mit einem breiten Lächeln. Ich verbeugte mich tief vor ihr, holte mein großes Tuch raus, breitete es auf den Boden aus, legte das Gemüse darauf und band es zu. Ich nahm den provisorischen Beutel in den Arm, bedankte mich noch Mal und ging weiter.
 

Ich ging in Richtung Wasser und erblickte die Hütte von Kano. Ich klopfte an die Hütte, aber Kano kam nicht raus. Ich ging näher ans Wasser, aber da war er auch nicht. Ich überlegte kurz was ich machen könnte, denn Kano ist bestimmt fischen gegangen. Da überkam mich eine Idee, wusste aber nicht ob dies funktionierte. Ich begab mich in die Hocke, tauchte meine Finger in das Wasser, wackelte hin und her, worauf ein plätscherndes Geräusch entstand. Plötzlich tauchte Kano auf und sah mich an. Erschrocken über sein plötzliches auftauchen fiel mir mein provisorischer Beutel vom Schoß und das ganze Gemüse kullerte ins Wasser.
 

Schnell versuchte ich das Gemüse noch zu fassen, aber ich war zu langsam. Ungläubig starrte ich ins Wasser und sah wie das Gemüse sank. „Oh, das tut mir leid Kagome. Ich hole es dir zurück.“, sagte Kano daraufhin, tauchte schnell ab und kam einige Minuten später mit meinem Gemüse an die Wasseroberfläche. Er stieg aus dem Wasser und legte das Gemüse ab. Ich bedankte mich und band das Gemüse in das Tuch ein. „Schön das du da bist Kagome. Brauchst du etwas, weil du mich gerufen hast?“, fragte er nach. Ich symbolisierte zwei Hörner, rieb meinen Bauch und leckte mir dabei über die Lippen. „Du hast Hunger auf ein Rind?“, riet er, was ich mit einem Nicken bestätigte. „Das tut mir leid Kagome, ich bin der Fischer in diesem Dorf, aber Tsuyoshi hat Rinder und andere Tiere.“, erklärte er mir.
 

Ich sah ihn fragend an. „Kennst du Tsuyoshi?“, fragte er mich, worauf ich hin den Kopf schüttelte. „Dann bringe ich dich zu ihm“, bot er kurzer Hand an. Ich stand auf und folgte Kano. Wir kamen zu einer großen weiten Wiese, dort grasten friedlich viele Schafe und einige Rinder. „Tsuyoshi!“, rief Kano. Jemand blickte von der Wiese auf und schaute in unsere Richtung. Kano winkte zur Begrüßung. Tsuyoshi stand daraufhin auf und kam auf uns zu. Vor uns stand ein muskulöser junger Mann. Er hatte schwarze lange Haare, die zu einem Zopf hoch gebunden waren. Blaue Augen und ein kantiges Gesicht. Er trug einen kurzen Kimono, damit er sich besser bewegen konnte. In seiner rechten Hand hielt er einen langen Hirtenstab, an dem Wildfedern gebunden waren. „Tsuyoshi, das ist Kagome. Sie lebt bei Nataku und kommt öfters ins Dorf. Was du wissen solltest, Kagome ist stumm.“, erklärte Kano.
 

Tsuyoshi verbeugte sich vor mir und begrüßte mich, ich tat ihm das nach. „Kagome möchte Rindfleisch. Hast du was in deiner Hütte?“, fragte Kano nach. „Ja ich habe was in der Hütte“. Er gab einen lauten Pfiff von sich und plötzlich stand ein großgewachsener grauer Hund vor ihm. Tsuyoshi streichelte ihm über den Kopf und lobte ihn. „Inuki, ich muss kurz in die Hütte. Du bleibst hier und bewachst die Herde.“, erklärte Tsuyoshi seinem Hund. Inuki bellte kurz und wurde zur Belohnung über dem Kopf gestreichelt.
 

„Braver Junge“. Inuki sah mich an und leckte mir kurz über die Hand. Ich lächelte Inuki an und begrüßte ihn still. „Das ist aber merkwürdig. Er ist sonst Fremden gegenüber zurückhaltend.“, erklärte der Hirte. Inuki setzte sich hin und jaulte leicht. Ich sah Tsuyoshi fragend an. „Geh langsam in die Hocke Kagome, Inuki möchte das.“, sagte er. Ich kam der Aufforderung nach und sah in Inukis gelben Augen. Inuki, kam vorsichtig näher, leckte mir sanft über die Wange und legte seinen großen Kopf auf meine Schulter. Ich erwiderte diese Berührung. Schmiegte mich an ihm und legte die Arme um ihn. Wir blieben ein Stück so und vergaßen die Welt um uns herum.
 

Wir lösten uns beide voneinander, ich richtete mich wieder auf und bedankte mich stumm bei dem Hirtenhund. Er musste meine Einsamkeit gespürt haben. Kano und Tsuyoshi standen sprachlos da. Ich schaute die beiden an und lächelte. „Dann folgt mir bitte“, brach Tsuyoshi das Schweigen und ging voran. An seiner Hütte angekommen, gab er mir Rindfleisch. Ich gestikulierte was er dafür bekäme. Er schüttelte sanft den Kopf und lächelte mich freundlich an. „Das ist ein Willkommensgeschenk. Lass es dir schmecken Kagome.“.
 

Ich bedankte mich aufrichtig und lächelte ihn an. „Ich muss wieder zurück zu meiner Herde. Wir sehen uns sicher bald.“, verabschiedete er sich und ging zurück zu Inuki. „Komm. Ich begleite dich ein Stück.“, bot Kano an und ging los. An der Dorfgrenze verabschiedeten wir uns und ich trat den alleinigen Nachhauseweg an. Plötzlich raschelte etwas im Gestrüpp und erschrocken blieb ich daraufhin stehen. Das Rascheln wurde heftiger, irgendetwas fiel in den Sand und blieb regungslos liegen.

Kirara in Gefahr

Ein kleines, schwarzes Bündel lag im Sand und rührte sich nicht mehr. Ich blieb noch einen kleinen Moment stehen und beobachtete das kleine schwarze Bündel. Suchend blickte ich mich um und konnte niemand feindliches ausmachen. Langsam näherte ich mich dem reglosen Bündel und konnte nach einigen Schritten die Gestalt erkennen die dort hilflos im Sand lag. Es ist Kirara. Vorsichtig nahm ich sie in meine Arme und betrachtete sie. Sie war sehr schwach, zitterte am ganzen Körper und war komplett schwarz.
 

Wieder blickte ich mich um, um eventuell die Besitzerin und gleichzeitig meine beste Freundin ausfindig zu machen. Besorgt rannte ich ins Dorf zurück und kam atemlos an der Schmiede schlitternd zum stehen. Fudo schaute erschrocken von seiner Arbeit auf und bemerkte sofort das etwas nicht stimmte. „Was ist passiert Kagome?“, fragte er besorgt. Ich ging in seine Schmiede hinein und streckte ihm Kirara hin.
 

Er nahm sie vorsichtig in seine Hände und sah sie sich genau an. „Eine Freundin von dir Kagome?“, fragte er mich. Ich nickte schnell mit dem Kopf und legte die gekreuzten Hände an meine Lippen. Er verstand meine Sorge um sie und fing an, an Kirara zu schnuppern. „Sie hat einen Giftstachel zwischen den Pfoten, sie ist wohlmöglich in ein Giftinsekt getreten. Ihr Körper wehrt sich gegen das Gift, deshalb zittert sie und das Schwarz, ist nur Dreck bzw. Ruß.“, erklärte er mir. Er legte Kirara auf seinen Schoß und nahm die Pfote in die Hand, in der, der Giftstachel steckte. Er bekam den Stachel zu fassen und zog ihn schnell heraus. Kirara fauchte benommen.
 

„Den Giftstachel habe ich entfernt. Am besten bereitest du ihr einen Brennnesseltee zu, denn der ist gut zur Blutreinigung. In wenigen Tagen wird sie sich erholen.“, erklärte Fudo mir. Er gab mir Kirara vorsichtig zurück. Ich verbeugte mich vor ihm und bedankte mich. Ich rannte so schnell ich konnte zurück nach Hause. Auf dem Weg pflückte ich schnell ein paar Brennnessel, dabei die kleinen Stiche der Nessel ignorierend. Als ich zu Hause ankam, ging ich zum Kessel, legte Kirara und die Gastgeschenke in der Nähe ab, entfachte das Feuer von neuem und betete, dass das Wasser koche. Kirara war sehr schwach, sie bekam Fieber und sie atmete schnell und unregelmäßig.
 

Ich holte schnell sauberes Wasser und begann ihr Fell zu säubern. Das blonde Fell mit schwarzem Muster kam wieder zum Vorschein. Das Wasser im Kessel kochte und ich legte die viele Brennnessel hinein. Ich löschte zum Teil die Flammen und sorgte dafür das der Inhalt den Kessels nur noch leicht köchelte. Ich holte frisches kaltes Wasser, eine kleine Schale und eine große Kelle. Schöpfte etwas heißen Tee in die kleine Schale, kippte ein wenig kaltes Wasser hinzu und der Tee war trinkbar. Bei dem Versuch meine ehemalige Wegbegleiterin zu wecken wurde dies mit einem Kratzer auf meiner Hand quittiert. Weitere Weck versuche schlugen fehl, bis mir eine Idee kam. Schnell lief ich in mein Zimmer und kramte in meinem großen, gelben Rucksack, bis ich es fand.
 

Ich nahm meine Trinkflasche mit Push-Pull-Tülle heraus und ging zurück zu Kirara. Ich füllte den Tee in die Flasche, nahm Kirara in den Arm, öffnete leicht und vorsichtig ihr Maul, zog die Push-Pull-Tülle mit meinen Zähnen heraus und gab einige Tropfen auf Kirara´s Zunge. Das Ergebnis lies nicht lange auf sich warten. Sie schluckte Reflexartig den Tee hinunter. Ich tröpfelte ihr weiter Tee auf ihre Zunge und sie nahm die Flüssigkeit dankend an, bis die Flasche leer war. Ich füllte die Flasche neu auf, testete ob der Tee warm war und gab ihn ihr zum trinken. Auch die zweite Flasche Tee trank sie leer. Kirara öffnete leicht die Augen, lächelte sie sanft an und sie schmiegte sich in meinen Schoß hinein. Ihre Atmung wurde regelmäßiger und das Zittern hatte nachgelassen.
 

Kirara schmiegte sich in meinen Schoß und schlummerte vor sich hin. Der Tee verfehlte seine Wirkung nicht, denn Kirara kam langsam zu Kräften. Ein drittes Mal füllte ich die Flasche mit Brennnesseltee, die würde Kirara bekommen, wenn sie erwach war. Behutsam legte ich sie ab, ging schnell ins Haus, holte einen großen Topf und ging wieder nach draußen. Mit der großen Kelle schöpfte ich den Tee in den großen Topf. Ich ging frisches Wasser holen, machte den großen Kessel sauber und hing ihn wieder an den Hagen. Nun musste ich aber den Kessel wieder mit Wasser füllen, denn das Essen musste auch gekocht werden. Aber Wasser holen war eine mühselige Arbeit.
 

„Kagome!“, rief jemand. Ich blickte auf und sah das Fudo näher kam. „Ich habe mir Sorgen gemacht. Wie geht es deiner kleinen Freundin?“, fragte er nach. Ich zeigte auf Kirara und wackelte langsam mit dem Kopf unsicher Hin und Her. „Etwas besser?“, riet er. Ich nickte. „Sie ist eine schöne Youkai, durch den ganzen Ruß konnte man die wahre Schönheit ihres Felles nicht erkennen.“, sagte er. „Darf ich?“, fragte er und zeigte auf Kirara. Ich stimmte zu und Fudo beugte sich zu ihr runter und beschnupperte sie. „Ihr geht es bedeutend besser. Der Tee hilft und sie kommt bald zu Kräften.“, sagte er. „Wie heißt sie?“, fragte er. Ich nahm einen Stock und schrieb Kirara in den Dreck. Fudo las es und lächelte leicht. „Schöner Name.“, sagte er. „Brauchst du meine Hilfe Kagome?“, fragte er mich, schaute sich um und ich nickte. Ich gestikulierte ihm, das ich Wasser für den Kessel bräuchte um Essen zu kochen.
 

„Na klar, das mach ich. Aber ist Nataku nicht da?“, fragte er. Ich schüttelte mit dem Kopf und zeigte ihm das Nataku Kräuter sammeln gegangen war. „Gut. Ich helfe dir.“, sagte er entschlossen. Fudo nahm die Eimer und ging los um frisches Wasser zu holen. In der Zeit ging ich ins Haus und holte eine andere Schüssel und ein scharfes Messer. Als ich wieder draußen war goss gerade Fudo den ersten Wassereimer in den Kessel. Ich hielt schnell die Schüssel darunter und nahm mir etwas Wasser. Dann setzte ich mich hin, nahm meine Gastgeschenke und säuberte diese. Danach fing ich an das Gemüse zu waschen und zu putzen. „Der Kessel ist nun gefüllt Kagome. Soll ich Feuer machen?“, fragte er mich und ich nickte ihm zu. Fudo machte schnell Feuer, aber das ist er als Schmied gewohnt. Das kleingeschnittene Gemüse tat ich in den Kessel. Das Stück Rindfleisch wusch ich kurz, schnitt es in kleine Stücke und tat es auch in den Kessel hinein. Fudo setzte sich mir schräg gegenüber und beobachtete mich.
 

Ich blickte ihn an, lächelte leicht und zeigte ihm, dass er bei Kirara bleiben soll, denn ich müsste noch Mal ins Haus. Fudo nickte als er verstand, was ich ihm sagte. Aus dem Haus holte ich Gewürze aus der Kräuterkammer, Tomaten aus der Küche, einen großen Holzlöffel, drei Schälchen und zwei Paar Essstäbchen. Am Kessel zurückgekehrt, wusch ich die Tomaten, schnitt sie klein und gab sie in den Kessel. Mit dem großen Holzlöffel rührte ich alles um. Tat von den Gewürzen etwas rein, rührte noch Mals um und lies den Eintopf kochen. Plötzlich rührte sich Kirara. Sie schaute sich kurz um, sah mich und kam zu mir. Sie legte sich auf meinen Schoß. Ich nahm schnell die Flasche, stupste leichte ihre Nase und sie öffnete leicht ihr Maul. Ich tröpfelte ihr wieder Tee auf die Zunge und sie schluckte ihn hinunter, bis auch diese Flasche leer war. Danach schmiegte sie sich wieder in meinen Schoß und schlief weiter.
 

„Was ist das?“, fragt Fudo und zeigte auf die Flasche. Ich kritzelte das Wort Flasche in den Dreck. Er sah mich skeptisch an. „Das soll eine Flasche sein? Die sieht aber komisch aus.“, sagte er. Ich nickte und er ging nicht weiter darauf ein. „Kirara wird schneller zu Kräften kommen als ich dachte. Sie ist zwar noch geschwächt, aber immerhin, sie kam zu dir gelaufen.“, sagte er beruhigend. Ich lächelte sanft und strich ihr über das weiche Fell. Ich rührte das Essen um und kostete. Es schmeckte für den Anfang sehr gut. Es muss noch ein bisschen kochen, aber dann kann man es essen. „Ich habe gehört, du hättest Leiko geohrfeigt. Stimmt das?“, fragte er mich.
 

Ich wurde rot im Gesicht und nickte vorsichtig. Ein anerkennender Pfiff kam von seinen Lippen. „Das hat noch keiner gewagt. Du bist wirklich mutig Kagome.“, sagte er bewundernd. Ich zuckte mit meiner Schulter verlegen. „Kannst du kämpfen Kagome?“, fragte er weiter. Ich bewegte den Kopf langsam Hin und Her und deutete ihm Pfeil und Bogen an. „Du kämpfst mit Pfeil und Bogen, denkst aber dass du nicht gut darin bist.“, sagte er. Ich senkte den Kopf und nickte leicht. Ich rührte das Essen um, kostete und es war fertig. Ich nahm ein Schälchen, gab Eintopf hinein und gab die Schale an Fudo weiter. „Für mich?“, fragte er unsicher. Ich nickte und lächelte ihn an. „Da…nke.“, brachte er stotternd hervor. Ich nahm mir auch eine Schale voll mit Eintopf und begann mit essen.
 

Der Eintopf war sehr lecker. Durch die Aufregung um Kirara, hatte ich vergessen Mittag zu essen. Jetzt ist es schon Abend geworden und die Dämmerung trat ein. Fudo hielt mit gesenkten Kopf und beiden ausgestreckten Händen mir seine Schale hin. Ich verstand, nahm seine Schale füllte sie mit Eintopf und gab sie ihm zurück. „Danke Kagome. Ich habe noch nie mit jemanden gegessen. Trotz das ich in diesem Dorf lebe, habe ich mich zurückgezogen. Ich liebte die Menschen, deshalb wurde ich aus meinen Katzenclan verstoßen. Ich reiste um her, um ein neues zu Hause zu finden, aber die Menschen wollten nicht mit einem Dämon leben. Sie haben mich verachtet und verstoßen. Eines Tages bin ich hier vorbei gekommen und Akira hatte mich mit offenen Armen empfangen.
 

Ich zog mich aber von den Menschen zurück, weil ich Angst vor ihrer Verachtung hatte.“, sagte er traurig. Ich hörte ihm aufmerksam zu. „Aber du bist anders. Am ersten Tag hast du mich freundlich begrüßt und ich war so unfreundlich. Heute hatte ich den Mut mich für mein damaliges Verhalten zu entschuldigen und du warst mir nicht böse. Und heute hast du mir erklärt, dass du nicht reden kannst. Ich war überrascht, dass du direkt zu mir kamst, wegen Kirara. Da wurde mir klar, dass auch ich gebraucht werde und das habe ich dir zu verdanken Kagome.“, sagte er und sah mir tief in die Augen. Ich kratzte mir verlegen an den Kopf und kritzelte ein paar Worte in den Dreck. Ich legte den Stock weg, schlug die Hände vor meinem gesengten Kopf zusammen und wartete auf seine Reaktion.
 

Fudo fing an zu lachen. Ich schaute vorsichtig auf und sah das er sich bog vor lachen. Er beruhigte sich etwas, wischte seine Tränen weg, die durch das Lachen entstanden und sagte: „Es hätte dir auch kein anderer helfen können, denn schließlich bin ich der einzige Katzendämon in diesem Dorf. Somit konnte ich Kirara helfen. Ich bin dir nicht böse Kagome und ich habe auch nicht das Gefühl das du mich ausgenutzt hättest.“, sagte er lachend und beruhigend zugleich. Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich dies ausgenutzt hätte, weil er ein Katzenyoukai ist. Ich nahm meine Hände wieder runter und lächelte ihn an. „Der Eintopf schmeckt sehr lecker Kagome.“, sagte er lobend und aß weiter. Ich lächelte sanft und senkte leicht den Kopf zum Dank. Kirara rührte sich auf meinen Schoß. Sie setzte sich auf, sah mich an und miaute. „Kagome!“, sagte Fudo. Ich sah ihn fragend an.
 

„Oh, das hat eben Kirara gesagt. Ich bin ein Katzenyoukai und versteh die Sprache der Katzen.“, sagte Fudo. Ich streichelte Kirara und bin erleichtert, dass es ihr bedeutend besser geht. Sie sprang auf meine Schulter, schmiegte sich an meinen Hals und schnurrte. „Sie hat dich vermisst und sie ist dir Dankbar das du ihr geholfen hast.“, übersetzt Fudo. Ich legte meine Hand aufs Herz, schüttelte leicht mit dem Kopf und zeigte auf Fudo. Kirara legte den Kopf schief. Plötzlich fing Fudo an zu miauen und sah dabei zu Kirara. Kirara schaute zu Fudo und miaute zurück. Ich sah Fudo fragend an. „Kirara hatte dich nicht verstanden gehabt. Ich habe ihr erklärt, dass du nicht sprechen kannst. Ich übersetzte für Kirara, was du ihr mitteilen wolltest und sie bedankte sich bei mir.“, erzählte Fudo.
 

Ich kippte Brennnesseltee in die dritte Schale, setzte Kirara davor und bat dies zu trinken. Kirara schnupperte daran, erkannte was das war und fing an den Tee zu schlecken. Fudo und ich aßen weiter unseren Eintopf, bis der Kessel leer war. Danach verabschiedete sich Fudo und bedankte sich für die leckere Mahlzeit. Ich nahm den leeren Kessel vom Feuer und setzte mich wieder und starrte gedankenverloren in das Feuer.
 

Kirara bemerkte dies und stupste mich an. Ich lächelte sie an und strich über ihr Fell. Ich bin froh, dass sie da ist, sie nimmt mir die Einsamkeit. Sie springt auf meinen Schoß, kuschelt sich da hinein und genießt die Streicheleinheiten, die ich ihr gab. Später übermannte mich die Müdigkeit, ich löschte das Feuer und ging mit Kirara zu Bett.

Ein Tag mit Kirara im Dorf

Schweißgebadet und atemlos wachte ich aus meinem Albtraum auf. Kirara miaute, sah mich besorgt an, schmiegte sich an mich und versuchte mich somit zu beruhigen. Ich lächelte schwach und strich ihr dankend das Fell. Mit meinem Yukataärmel wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und versuchte meine Atmung zu normalisieren. Danach stand ich auf, schob die Papptür bei Seite und hieß die frische Luft in mein Zimmer willkommen. Ich kramte meine Kleidung mit Badesachen zusammen und ging zu der heiligen Quelle.
 

Kirara folgte mir bis zur Quelle, danach hielt sie Abstand. Sie ist schlau, sie weis das sie nicht weiter ran darf. Ich entledigte mich meiner verschwitzten Kleidung, stieg in die heiße Quelle und atmetet entspannt aus. Mir fiel auf, dass mein Bauch größer wurde. Ich lächelte sanft und strich zärtlich über meinen Bauch. Anschließend stand ich unter dem Wasserfall und wusch mir meine Haare. Nachdem ich damit fertig war, stand ich unter dem kleinen Wasserfall und genoss in vollen Zügen, wie das Wasser sanft auf meinen Kopf fiel und mir zärtlich über das Gesicht lief. Ich setzte mich hin, winkelte meine Beine an, legte das Kinn darauf, ließ das Wasser in meinen Nacken laufen und erinnerte mich an den gestrigen Abend. Ich war sehr überrascht als Fudo sich mir gegenüber öffnete.
 

Es war ein schöner Abend und wir waren nicht allein. Ich stieg aus der Quelle, nahm mein Handtuch, trocknete mich ab, zog meinen rot-weißen Kimono an, kämmte mein Haar und band es locker und nass nach hinten. Danach ging ich in den Garten und lief Richtung kleinen Schrein, dicht gefolgt von Kirara. Ich zündete die neuen Räucherstäbchen an, die ich vor dem baden mit genommen hatte, und legte sie in die vorgesehene Schale und betete zu meiner Familie. Kirara setzte sich neben mich und sah mir zu. Nachdem Gebet blieb ich eine Weile dort sitzen. Kirara stupste mich mit ihren Kopf an und miaute. Ich lächelte schwach und strich ihr über das weiches Fell. Nach der Zeit stand ich auf, ging zurück ins Haus und machte Frühstück. Für mich gab es Reis, eingelegtes Gemüse und Misosuppe.
 

Für Kirara gab es Fisch, den sie sich auch schmecken ließ, und eine Schale Brennnesseltee. Danach wusch ich das schmutzige Geschirr ab. Ich holte Nataku´s kleinen Geldsack und ging hinunter ins Dorf. Ich wollte bei Aya vorbeischauen, um zu fragen ob sie für mich Kleidung nähen könnte. Im Dorf angekommen, kam ich an der Schmiede vorbei. Ich ging zu der Schmiede, aber Fudo war nicht da. Das Klopfen am Rahmen der Schmiede informierte Fudo und er kam sogleich aus seinem Hinterzimmer hervor. „Guten Morgen Kagome“, begrüßte er mich freundlich. Ich lächelte und verbeugte mich leicht. „Wie geht es dir Kirara?“, fragte er sie. Sie antwortete mit einem lauten miau.
 

„Freut mich, dass es dir heute gut geht. Was machst du heute Kagome?“, fragte er mich. Ich zeigte ungefähr die Richtung in der Aya lebte und zupfte an meinem Kimono. „Du gehst zu Aya?“, riet er und ich nickte. „Dann möchte ich dich nicht aufhalten. Wir sehen uns später.“, sagte er und verschwand schnell in seinem Hinterzimmer. Perplex stand ich da, weil er so schnell ging. Ich drehte mich um und ging weiter in Richtung Aya. Der Markttag war zu ende gegangen und die Straßen waren mit Menschen, Youkai und Hanyou gefüllt. Sie begrüßten mich alle freundlich, was mich sehr froh stimmte, und grüßte ebenfalls freundlich zurück. Ich kam an das große Feld von Fukita und Fujita vorbei und sah, dass sie arbeiteten. Ich winkte zum Gruß und sie grüßten zurück. Dann kam ich an Ayas Hütte.
 

Sie war draußen nicht aufzufinden, deshalb klopfte ich an den Rahmen, aber es kam keine Reaktion. Ich klopfte noch Mals, aber keine Antwort. Vorsichtig spähte ich in die Hütte hinein und sah, dass sie leer war. Ich schaute mich weiter um, aber ich entdeckte sie nirgends. Ich beschloss zu Kano zu gehen, vielleicht kann er mir sagen wo Aya steckt. Kano saß vor seiner Hütte und sortierte Fische aus. Einige warf er in das Wasser zurück, andere in den Eimer. Er bemerkte mich und begrüßte mich freundlich. Kirara begrüßte ihn mit einem miau. Er sah sie an und lächelte.
 

„Ist das deine Freundin Kagome?“, fragte er mich und ich nickte. Ich hockte mich hin, nahm ein Stock und schrieb das Wort Kirara in den Sand und zeigte dabei auf Kirara. Kano schaute zu Kirara. „Freut mich dich kennen zu lernen Kirara. Ich bin Kano.“, stellte er sich vor. Kirara miaute daraufhin. Kirara beobachtete Kano bei seiner Arbeit ganz genau. Sie hielt den Kopf schief und wedelte sacht mit ihren zwei Schwänzen hin und her. Kano bemerkte dies. „Möchtest du einen Fisch?“, fragte er und Kirara miaute. Kano grinste und warf Kirara einen Fisch zu. Sie fing ihn im Flug und ließ es sich schmecken. „Wie geht es dir Kagome?“, fragte er. Ich lächelte und nickte einmal mit dem Kopf. „Das freut mich, dass es dir gut geht.“, sagte er. Ich zeigte mit der flachen Hand auf ihn und sah ihn fragend an. „Wie es mir geht?“, riet er und ich nickte. „Oh mir geht es prima. Möchtest du was Bestimmtes im Dorf Kagome?“, fragt er. Ich zeigte in Richtung Ayas Hütte und zupfte an meinen Kimono. „Ah, du möchtest zu Aya, stimmt´s?“, stellte er fest.
 

Ich nickte. „Sie ist nicht da. Ich habe sie heute früh weggehen sehen. Sie ist in Richtung Tsuyoshi gelaufen.“, informierte er mich. Kirara hatte in der Zeit den Fisch aufgegessen und leckte sich genüsslich das Maul ab. „Ach sieh einer an.“, sagte eine überhebliche Stimme hinter mir. „Erst Nataku und jetzt auch noch Kano.“, sagte die arrogante Stimme. Ich seufzte und verdrehte die Augen. Die Person konnte dies nicht sehen, weil sie hinter mir stand. Kano sah mein Augen leiern und schmunzelte leicht. Ich stand auf, drehte mich um und begrüßte Leiko. Sie hatte einen wunderschönen Kimono aus Seide an. Ihre Haare sind hochgesteckt und Blumen zierte diese Frisur. Sie hatte auch einen Fächer zu dem passenden Kimono. „Wo hast du denn Nataku gelassen?“, fragte sie und hielt sich den ausgebreiteten Fächer vor ihrem Mund. Ich gab ihr zu verstehen, dass er fortgegangen sei, um Kräuter zu sammeln.
 

„Er ist alleine unterwegs?“, fragte sie erstaunt. Ich nickte. „Warum hast du ihn alleine gehen lassen? Was ist wenn ihm etwas passiert?“, schrie sie mich an. Ich zuckte vor der plötzlichen Lautstärke zusammen. Kirara fauchte und machte einen kleinen Buckel. Leiko sah Kirara und schaute sie finster an. „Wer ist denn das?“, fragte sie arrogant. „Das ist Kirara. Kagome´s Freundin.“, mischte sich Kano ein. Leiko sah mich arrogant an. „Ach? Jetzt hast du sogar Freunde? Ich dachte Sutorenja haben keine Freunde. Reicht dir Nataku nicht, jetzt nimmst du dir sogar Dämonen zu deinen Dienern? Kirara. Was für ein hässlicher Name.“, sagte sie wütend. Bei soviel Arroganz wusste ich gar nicht wie ich reagieren sollte, aber Kirara. Sie fauchte, Flammen hüllten sie ein und sie nahm ihre große Gestalt an. Leiko sah sie mit einem schockierten Blick an. Die Dämonenkatze fauchte die arrogante Person an und sie rannte schreiend weg.
 

„Hahahahahahahaha…“, erklang es hinter mir. Ich sah zu Kano, er lag auf dem Rücken, hielt sich den Bauch und lachte Tränen. Ich lachte still vor mir hin und auch mir kamen Tränen der Freude. Dankend strich ich über ihren Kopf und steckte mein Gesicht gleich in ihr weiches, warmes Fell. Kano wischte seine Tränen weg. „Ihr Abgang. Ihr Schrei. Ihr blasses Gesicht als sie Kirara sah. Zu schön.“, sagte er lachend. Kirara machte sich wieder klein und miaute zufrieden. „Ich will dich nicht aufhalten Kagome. Geh zu Tsuyoshi und such Aya, ich schwelge noch ein bisschen in Erinnerungen.“, sagte er und fing gleich wieder mit Lachen an. Ich verbeugte mich, sowie Kirara und wir gingen in Richtung Tsuyoshi. Ich ging zu Tsuyoshi´s Hütte und wollte gerade klopfen als Inuki heraus gesprungen kam.
 

Kirara machte einen Buckel und sprang zur Seite. Inuki überrannte mich, lag nun auf mir und schleckte mir quer über das Gesicht. „Inuki! Was denn los, alter Junge.“, sagte Tsuyoshi und kam aus der Hütte. „Inuki! Geh runter!“, befahl er und Inuki gehorchte. Er ließ von mir ab, setzte sich an die Seite und senkte den Kopf. Tsuyoshi kam mir zu Hilfe, und half mir aufstehen. „Das tut mir leid Kagome. Ich weis gar nicht was in ihn gefahren ist. Bist du in Ordnung?“, erkundigte er sich. Ich lächelte und versicherte ihm dabei, dass mir nichts passiert sei. Kirara sprang in meine Arme und miaute. „Oh! Wer ist denn das?“, fragte er neugierig. „Tsuyoshi? Alles in Ordnung?“, fragte Aya und schaute aus der Hütte. „Es ist alles in Ordnung Aya. Kann ich was für dich tun Kagome?“, fragte Tsuyoshi.
 

Ich schüttelte den Kopf und zeigte mit dem Finger auf Aya. Aya sah mich verdutzt an. „Möchtest du zu mir Kagome?“, fragte sie, trat dabei aus der Hütte vor und ich nickte auf ihre Frage. Ich zupfte an meinen Kimono. „Du brauchst neue Kleidung?“, riet sie. Ich lächelte und nickte. „Dann gehen wir besser in meine Hütte. Danke für das Leder Tsuyoshi. Wir sehen uns später.“, sagte sie. „Immer wieder gern Aya.“, sagte er mit einem Lächeln. Bevor wir zu Aya gingen, hatte ich das Wort Kirara in den Dreck geschrieben, um Tsuyoshi´s Frage zu beantworten. Tsuyoshi schaute mich fragend an. Ich zeigte auf das Wort und dann auf Kirara. „Ach so! Die Katze heißt Kirara.“, sagte er, Kirara miaute daraufhin und Inuki bellte. In der Hütte angekommen, legte Aya das Leder bei Seite und wandte sich mir zu.
 

„Was genau brauchst du Kagome?“, fragte sie. Ich zeigte ihr, dass ich was zum schreiben bräuchte. Sie gab mir Blatt Papier und ein Stück Kohle. Ich fing an zu Zeichnen und schrieb auch dazu was für ein Material es sein soll. Ich gab ihr die Zeichnung und Aya sah sie sich genau an. Sie sah mich mit rotem Gesicht an. „Du möchtest, dass ich dir das wirklich nähe?“, fragte sie ungläubig. Ich nickte entschlossen. „Ist das auch nicht zu gewagt?“, fragte sie unsicher. Ich schüttelte mit dem Kopf. Ich gestikulierte ihr das ich dies zum Kämpfen bräuchte, denn der Kimono ist auf Dauer unvorteilhaft. „Hmmm…möchtest du eventuell noch einen Umhang oder Mantel haben?“, fragte sie.
 

Ich überlegte kurz und hob einen Finger. „Den Umhang?“, riet sie und ich nickte. Ich nahm noch Mal die Zeichnung und schrieb auf, aus welchem Material der Umhang bestehen soll, wie lang er sein muss und das ich davon viel bräuchte, denn es soll etwas für meine ungeborenen Kinder übrig bleiben. Aya sah sich dies an und nickte vor sich hin. „Das bekomme ich hin. Wenn ich schnell bin, hast du dein Kampfoutfit gleich morgen, aber der Umhang dauert etwas. Da muss ich erst das Material beschaffen.“, sagte sie. Ich lächelte und freute mich, dass sie mir mein Kampfoutfit anfertigt. „Dann nehme ich jetzt deine Maße.“, sagte sie und zückte ein Band. Ich stand auf, streckte die Arme aus und sie nahm Maß. Hochkonzentriert maß sie alles ab und schrieb sich dies auf. Nachdem sie fertig war, verabschiedete ich mich von ihr.
 

„Komm morgen Nachmittag zu mir, da werde ich es fertig haben.“, sagte sie zum Abschied. Mit Kirara im Arm trat ich den Nachhauseweg an. „Kagome!“, rief jemand. Ich drehte mich um und erblickte Kano, der aufgeregt auf mich zu gerannt kam. Als er vor mir stand gab er mir Fisch der mit Seetank umwickelt war. Ich sah ihn fragend an. „Das ist für dich und für Kirara. Ich hoffe sie schmecken dir.“, sagte er mit einem Lächeln. Ich kramte meinen kleinen Geldsack hervor und wollte den Fisch bezahlen, als Kano eine Hand auf meine legte. Ich sah ihn überrascht an. „Du musst mich nicht bezahlen. Ich versorge das Dorf mit Fisch und allem anderen was das Meer zu bieten hat. Ich werde bei den Markttagen bezahlt, wenn ein menschlicher Dorfbewohner meinen Fisch verkauft. Denn bei einem Dämon werden keine Fisch verkauft.“, sagte er und lächelte dabei. Ich verbeugte mich und lächelte ihn an. Ich ging weiter und kam an der Schmiede vorbei.
 

Fudo war nicht zu sehen, er war bestimmt im Hinterzimmer, um sein geheimnisvolles Werk fertig zu stellen. Plötzlich kam er hervor und suchte die Straße ab. Er sah mich und kam auf mich zu gestürmt. „Kagome! Ich habe was für dich. Komm sie es dir an.“, sagte er ganz aufgeregt, nahm mich bei der Hand und zog mich zu seiner Schmiede. Ich wurde in das Hinterzimmer geführt. In dem Hinterzimmer hingen verschiedene Waffen an den Wänden und in den Ecken, waren Krüge, in denen steckten mehrere Schwerter. Fudo stand an einem Tisch, der merkwürdig leuchtete und wartete auf mich. Ich kam an den Tisch heran und sah, dass auf einem roten Tuch etwas Leuchtendes lag.

Kagome bekommt Yumiya

Ich blickte Fudo fragend an. „Das ist Yumiya. Das Leuchten zeigt, wie rein es ist und nur Menschen mit guten Absichten können dies nehmen. Ich habe es extra für dich angefertigt, denn ich sehe das du ein reines Herz trägst und das du in der Lage bist, die zu beschützen die du liebst. Du hattest mir den Abend erzählt, dass du mit Pfeil und Bogen kämpfst. Aber ich weis auch, wie lästig es sein kann, dies zu tragen, deshalb habe ich dies angefertigt. Du musst es in der Hand nehmen, in der du den Bogen hältst.“, erklärte er mir. Ich betrachtete es genau. Es ist ein Schmuckstück, was man am Handgelenk trägt. Das schwarze Lederband ist dünn und ist gezackt. An dem Lederband sind drei Kettchen befestigt. Ein langes und zwei kurze. An dem langen Kettchen ist ein Ring versehen. Die Kettchen ähneln Pfeile, sie haben alle drei eine Pfeilspitze und am Lederband erkenne ich die Pfeilfedern. Ich bin beeindruckt. Es sieht wirklich schön aus, kein Wunder das er heute früh so kurz angebunden war. „Nimm es an dich, Kagome.“, forderte er mich auf. Ich legte den Fisch bei Seite und setzte Kirara auf den Boden und streckte meine linke Hand aus. Plötzlich leuchtete es heller und etwas Wind kam auf. Ich blinzelte, weil mich das grelle Licht blendete. Ich merkte, dass sich etwas um mein Handgelenk legt und es fühlt sich warm an. Das Licht wurde etwas weniger und ich schaute auf meine linke Hand. Um mein Handgelenk befand sich jetzt das Schmuckstück. Der Ring befand sich an meinem Zeigefinger und die Kettenglieder lagen auf meinem Handrücken. Das Licht verschwand nun ganz. Ich begutachtete meine Hand und drehte sie, um mir alles genau anzusehen. Es passt wie angegossen und es ist nicht schwer, ich merke es fast gar nicht, so leicht ist dieses wunderschöne Schmuckstück. „Gefällt es dir Kagome?“, fragte Fudo. Ich nickte teilnahmslos und starrte weiter auf meine Hand. „Probier es aus. Spann einen Bogen.“, sagte er. Ich schaute mich im Hinterzimmer um und suchte einen Bogen. „Nein Kagome. So meine ich das nicht.“, sagte er und schmunzelte dabei. „Tu so, als würdest du einen Bogen haben und spann ihn an.“, erklärte er mir. Ich ging in Stellung, streckte meinen Linken Arm von meinem Körper weg, streckte dabei den Zeigefinger mit dem Ring aus und mit der rechten Hand tat ich so, als würde ich den Bogen spannen. In der ganzen Bewegung erschien mit einem leuchten ein angespannter Bogen mit einem Pfeil. Vor staunen riss ich meine Augen auf und konnte kaum fassen was ich da tat. „Das funktioniert einwandfrei.“, sagte Fudo stolz. „Komm, lass uns nach draußen gehen.“, sagte er aufgeregt. Das war gar nicht so einfach wie er sich das vorstellte. Ich hatte zwar Pfeil und Bogen erschaffen, aber wie löse ich ihn wieder auf. Fudo bemerkte mein zögern und schmunzelte leicht. „Du löst Pfeil und Bogen wieder auf, wenn du deine Haltung aufgibst.“, erklärte er mir. Ich nahm meine Arme runter und sobald ich dies tat, waren auch Pfeil und Bogen verschwunden. Ich ging mit ihm nach draußen, ging ein Stück hinter seiner Schmiede und da standen Zielscheiben aus Stroh. Dicht gefolgt von Kirara. Wir blieben ein gutes Stück von den Strohscheiben entfernt stehen. „Nun probier einmal das Ziel zu treffen.“, sagte er. Ich spannte den Bogen von neuem an, zielte und lies den Pfeil los sausen. Der magische Pfeil traf sein Ziel. „Wow! Das war ein magischer Pfeil. Besitzt du magische Kräfte Kagome?“, fragte Fudo erstaunt. Ich nickte daraufhin. „Mit dieser Waffe hast du unendlich viele Pfeile, sie werden dir niemals ausgehen. Dieses Schmuckstück kann dir niemand abnehmen, denn es ist mit einem Bannkreis versehen.“, erklärte er mir. „Jetzt streck deine linke Hand so aus, dass die Handfläche nach oben zeigt.“, erklärte er mir. Ich streckte meine linke Hand aus, ließ die Handfläche nach oben zeigen. Ein blaues Leuchten erschien auf meiner Handfläche und aus meiner Hand kam ein Pfeil. Sprachlos riss ich den Mund auf und staunte über diese Zauberei. Ich nahm den Pfeil und wiegte ihn in meiner Hand. Ich konnte einfach nicht glauben, dass soeben ein Pfeil aus meiner Hand kam. „Hallo zusammen.“, sagte eine Stimme. Wir drehten uns um und Akira stand vor uns. Wir verbeugten uns gleichzeitig und begrüßten Akira. „Was macht ihr denn auf dem Schießstand?“, fragte Akira. „Wir testen Kagomes neue Waffe.“, erklärt Fudo. „Oh! Lass mal sehen Kagome.“, sagte Akira. Ich nickte, drehte mich den Zielscheiben zu, spannte meinen imaginären Bogen woraufhin einer wirklich erschien und schoss den magischen Pfeil ab. Auch er traf sein Ziel. „Ich bin beeindruckt Kagome. War das eben ein magischer Pfeil? Bist du etwa eine Miko?“, fragte er staunend. „Ich bin die Reinkarnation einer Miko. Ich habe ihre spirituellen Kräfte vererbt bekommen.“, erklärte ich. „Ach so, verstehe.“, sagte Akira nachdenklich. Fudo sah ihn fragend an. „Was verstehst du Akira?“, fragte er. verwundert sieht Akira ihn an. „Ich vergaß es zu erwähnen. Kagome und ich können gedanklich kommunizieren und sie erklärte mir, dass sie eine Wiedergeburt einer Miko sei und somit ihre spirituellen Kräfte vererbt bekommen hat.“, erzählte Akira. „Aahh! Das erklärt natürlich einiges.“, sagte Fudo. „Akira? Könntest du für mich bitte übersetzen? Ich möchte Fudo ein paar Worte sagen.“, erklärte ich ihm. „Fudo? Kagome möchte dir etwas sagen, ich werde für sie übersetzen.“, sagte Akira. Fudo nickte und sah mich an. „Ich möchte mich ganz herzlich bei dir bedanken. Du hast mir geholfen Kirara zu retten. Hast nach dem rechten gesehen, wie es ihr geht und du hast mir dieses großzügige Geschenk gemacht. Diese Waffe ist einfach wunderbar und einfach zu Händeln. Ich danke dir vielmals.“, sagte ich zu Fudo und verbeugte mich leicht. Fudo hat sich alles angehört, was ihm Akira übersetzt hatte. Er wurde leicht rot und kratzte sich verlegen den Hinterkopf. „Nichts zu danken Kagome.“, sagte er. Kirara miaute und Akira sah an ihr herunter. „Und das ist also Kirara.“, sagte er und daraufhin miaute sie noch einmal. „Freut mich Kirara. Ich bin Akira.“, stellte er sich vor. Kirara miaute und bewegte ihre zwei Schwänze sanft hin und her. „Wo ist Nataku Kagome?“, fragte mich Akira. „Er ist los gezogen um Kräuter zu sammeln.“, erklärte ich ihm. „Seit wann ist er schon unterwegs?“, fragte er. „Seit zwei Tagen. Er müsste heute bald wiederkommen., sagte ich. „Seit zwei Tagen? Das ist ungewöhnlich für ihn. Er braucht eigentlich nicht so lange.“, sagte Akira nachdenklich. „Das stimmt. Er braucht sonst nur einen Tag, es sei denn, er will eine seltene Pflanze suchen, dafür muss er mehr Weg zurücklegen.“, erzählte Fudo. „Aber erwähnte nicht, dass er eine seltene Pflanze sucht. Er sagte, dass er Kräuter sammeln geht und das er nicht wüsste wann er wieder da sei.“, sagte ich leicht besorgt. In dem Moment brannte mein Handgelenk. Reflexartig hielt ich meine rechte Hand darauf und sah nach was eben so brannte. Da sah ich es. Die bläuliche Feder hatte sich rot gefärbt und leuchtete. Ich musste ein entsetztes Gesicht gemacht haben, denn Fudo und Akira schauten auf meinen linken Arm. „Was hat das zu bedeuten Kagome?“, fragte mich Akira. „Das…das ist Nataku. Er ist in Gefahr.“, sagte ich schnell. „Woher willst du das wissen Kagome?“, fragte Akira. „Nataku gab mir vor seiner Reise dieses Mahl, eine Verbindungsfeder ist das. Er erklärte mir, wenn einer von uns beiden in Gefahr sei, würde diese Feder hell aufleuchten. Und das tut sie gerade.“, erklärte ich ängstlich. Fudo fragte was passiert sei und Akira klärte ihn auf. „Das ist ja schrecklich. Was hast du jetzt vor Kagome?“, fragte mich Fudo. Ich sah ihn an, ballte meine Faust mit der Yumiya, hielt sie vor mein Gesicht und sagte: „Ihn finden und im Notfall kämpfen.“, sagte ich entschlossen und Akira übersetzte für ihn. „Ich werde dich begleiten Kagome.“, sagte Fudo entschlossen und ich nickte. „Ich werde hier bleiben und für euch beten. Ich kann das Dorf nicht allein lassen.“, sagte Akira. „Akira, sag bitte Fudo, er soll sich Abreise fertig machen. Ich gehe schnell nach Hause und besorge etwas. Sag ihm er soll an der Dorfgrenze auf mich warten.“, sagte ich zu Akira und rannte schnell nach Hause. Kirara folgte mir und machte sich groß. Ich blieb stehen stieg schnell auf und schon flogen wir nach Hause. Dort angekommen, flitzte ich in mein Zimmer, holte meine Schuluniform aus der Kommode und betrachtete sie kurz. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sie noch einmal anziehen werde. Dies wird das letzte Mal sein. Ich zog mir rasch meine Uniform über, krempelte den linken Ärmel nach oben, damit ich die Feder besser sehe und rannte in die Kräuterkammer. Ich packte den Mörser, einige bekannte Kräuter und viele Verbände ein. Danach ging ich schnell in die Wäschekammer und kramte nach einem Wäschestück von Nataku. Ich fand eins und nahm es an mich. Anschließend rannte ich aus dem Haus. Kirara hatte am Eingang auf mich gewartet. Ich stieg auf ihr und wir flogen zurück zum Dorf. Ich sah Fudo an der Dorfgrenze. Ich zeigte Kirara das sie dorthin fliegen soll. Wir landeten und bedeutet Fudo das er sich beeilen soll. „Kagome? Bist du das?“, fragte er skeptisch und setzte sich auf Kirara. Ich nickte. Ich gab Kirara das Kleidungsstück von Nataku zum schnuppern und sie roch daran. Sie fauchte und reckte den Kopf in den Himmel. „Sie hat eine Spur.“, sagt Fudo. Kirara erhebt sich in den Himmel und wir flogen in die Richtung, wo Nataku sein könnte. „Trägt man diese Kleidung dort wo du her kommst?“, fragte Fudo mich. Ich nickte. „Sieht praktisch aus. Darin kannst du dich besser bewegen.“, sagte er. Ich nickte abwesend. Ich war nicht in der Lage ihm das zu erklären. Ich wollte so schnell wie möglich Nataku finden und ich hoffe, dass er lebt.

Nataku in Gefahr

Mit Kirara flogen wir über den Wäldern und ich versuchte Nataku ausfindig zu machen. Die Verbindungsfeder auf meinem Handgelenk leuchtete immer noch auf und ich wurde das Gefühl nicht los, das sie mich zu ihm führt. Ich gab Kirara zu verstehe das sie schneller fliegen soll und sie tat es auch. „Weist du denn wo er ist Kagome?“, fragte mich Fudo. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Bist du dir sicher, dass wir in die richtige Richtung fliegen?“, fragte er. Ich zeigte ihm mein leuchtendes Handgelenk. „Dieses Zeichen führt uns zu ihm?“, riet er und ich nickte. Das Leuchten wurde stärker und es fing an zu blinken. Wir kommen Nataku also näher. Ich blickte mich weiter um und dabei fiel mir auf das die Umgebung mir sehr vertraut vor kam. Plötzlich hielt Kirara an und schaute nach unten. Ich sah ebenfalls nach unten. Ich sah eine Lichtung, aber sie war bedeckt vom giftigen schwarzen Miasma. Ich schaute auf mein Handgelenk und die Feder blinkte nicht mehr, sie leuchtete hell auf. Hier ist also Nataku. Ich zeigte Fudo mein Handgelenk und zeigte nach unten. „Du meinst, Nataku ist da unten?“, riet er und ich nickte. „Da können wir nicht runter. Das ist Miasma, sowie ich das sehe.“, sagte er. Ich grinste ihn an. Ich spannte meinen imaginären Bogen, woraufhin er durch die Yumiya erschien, und schoss ein Pfeil in das Miasma. Es läuterte sich etwas. Ich gab Kirara ein Zeichen das sie weiter runter soll. Kirara ging weiter runter und schoss Pfeile in das giftige schwarze Miasma. Die giftige schwarze Wand verschwand und ich sah Nataku. Wir landeten sofort und gingen zu ihm. Sein Weidenkorb mit den gesammelten Pflanzen war komplett zerfetzt und die Kräuter waren welk geworden durch das Miasma. Er lag regungslos auf dem Bauch. Ich hielt meine Wange an seinem Mund und vernahm eine schwache Atmung. Ich ertastete seinen Puls, der schnell und unregelmäßig ging. Ich erschrak leicht, denn ich hatte ihn noch nie so schwach erlebt. Auf dem ersten Blick, schien er keine oberflächlichen Wunden zu haben. Ich versuchte ihn umzudrehen, aber das war nicht so einfach. Fudo kam mir zu Hilfe und gemeinsam drehten wir ihn auf den Rücken und da sahen wir es. Auf Natakus Brust verlief eine giftige schwarze Schnittwunde. Die Wunde brodelte und schwarzer Rauch stieg heraus. Fudo wich erschrocken zurück und hielt sich den Mund zu. „Das ist Miasma.“, sagte er schockiert. „Was um alles in der Welt ist hier passiert?“, fragte Fudo teilnahmslos. Ich schüttelte fassungslos den Kopf und starrte dabei auf die Wunde. Ich riss ihm seine Kleidung vom Oberkörper und sah, dass das Miasma tief in seinem Körper eingedrungen ist. Es sind schwarze Fäden unter seiner Haut ersichtlich. Das Miasma ist in seinen Blutkreislauf gekommen und bahnt sich seinen weg zum Herzen. Mir stockte der Atem. „Was machen wir denn jetzt Kagome?“, fragte mich Fudo und holte mich aus meiner Trance heraus. Ich streckte meine linke Hand aus, öffnete meine Handfläche und dabei erschien ein magischer Pfeil. Ich nahm ihn und hielt inne. „Kagome? Was hast du vor?“, fragte Fudo unsicher. Ein nach hinten ausgestreckter Arm reichte aus, um Fudo klar zu machen, das er zurück bleiben soll. Ich kniete mich vor Nataku, packte den Pfeil mit beiden Händen und stach in die giftige, brodelnde, offene Wunde. Ein magisches Leuchten erschien und die giftigen Dämpfe wichen mühsam aus Nataku´s Körper. Ich hielt den Pfeil weiter und sah, dass die schwarzen Fäden sich langsam zurückzogen. Aber das ging mir zu langsam, das Miasma war sehr weit vorgedrungen. Dies zerrte an meiner Kraft, meine Sicht wurde schlecht und ich begann zu schwanken. Ich verlor den Halt und kippte nach hinten. Fudo war schnell zur Stelle und hielt mich. „Das zerrt an deinen Kräften Kagome. Das ist zuviel Miasma.“, sagte er. Erschöpft stützte ich mich auf, kratzte mit dem Pfeil ein Wort in den vergifteten Boden. „Kaede?“, las Fudo fragend vor. Kirara antwortete mit einem lauten miau. Ich nickte schwach. Kirara kam zu Nataku, Fudo legte ihn sanft über Kirara´s Rücken und ich setzte mich so, dass Nataku vor mir lag und ich ihn halten konnte. Kirara miaute und flog in die Lüfte. Bald erblickte ich den heiligen Baum und die Erinnerungen schossen mir durch den Kopf. Ich gab Kirara ein Zeichen das sie am heiligen Baum landen soll und sie folgte meiner Anweisung. Nachdem Kirara gelandet war, stieg ich ab und bedeutet den zweien, das sie hier auf mich warten sollen. Ich ging vorsichtig ans Dorf heran und achtete dabei, dass mich keiner entdeckte. Ich kam an Kaedes Hütte, versteckte mich aber in den Büschen. Ich warf mehrmals Steine gegen die Hütte und wartete auf eine Reaktion. Sie kam aus der Hütte und ging um sie herum. „Wer ist da?“, rief sie. Ich raschelte am Buschwerk, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Sie sah mich und ich gab ihr schnell zu verstehen, dass sie leise zu mir kommen soll. Sie tat dies und folgte mir durch das Buschwerk. „Warum verstecken wir uns Kagome?“, fragte sie mich. Ich führte sie weiter zu Kirara und Fudo. Am heiligen Baum angekommen machte Kaede große Augen. Fudo zuckte zusammen, stieg von Kirara ab und wich zurück, als er Kaede erblickte. „Kagome?“, fragte sie und schaute zu Fudo und Kirara. Ich ging schnell zu Fudo, ergriff seine Hand und bedeutete ihm, dass alles in Ordnung sei. Ich winkte Kaede näher heran und zeigte auf Nataku. Sie sah sich ihn an. „Er wurde vergiftet.“, sagte sie. „Kagome hatte versucht das Miasma aus seinem Körper zu läutern, aber dies ist sehr anstrengend für Kagome.“, erklärte Fudo und ich lächelte ihn an. Kaede sah ihn fragend an. „Oh Entschuldigung. Ich bin Fudo. Ich habe Kagome bekleidet um Nataku zu finden.“, erklärte er und verbeugte sich vor Kaede. „Ich bin Kaede. Ihr bringt am besten den Verletzten in meine Hütte.“, sagte sie. Kaede wandte sich zum gehen um. Ich ergriff schnell ihren Ärmel und sie wendete sich fragend um. „Kagome?“, fragte sie. Ich streckte einen Arm aus und zeigte auf den heiligen Baum. Kaede lächelte schwach, aber sie verstand was ich ihr mitteilen will. „Mach dir keine Sorgen Kagome. Ich habe ihn seit Tagen nicht mehr gesehen.“, sagte sie. Erleichtert atmete ich auf und lies ihren Ärmel los. Kaede lief voraus, ich lief neben Kirara, eine Hand lag auf Nataku´s Rücken und Fudo lief hinter Kirara. Am Dorfrand nahm Fudo Nataku auf seinen Rücken und trug ihn in Kaedes Hütte. Vorsichtig legte er ihn ab und begab sich in die hintere Ecke der Hütte. Kaede begutachtete sich die schwarze, brodelnde Wunde. „Das sieht nicht gut aus.“, sagte sie und sah mich an. „Kannst du ihn weiter läutern Kagome?“, fragte sie mich. Entschlossen nickte ich ihr zu. „Gut. Ich werde hier in der Hütte bleiben während du ihn läuterst.“, sagte Kaede. Ich öffnete meine linke Handfläche und durch die Yumiya erschien ein magischer Pfeil. Kaede staunte, blieb aber ruhig. Ich kniete mich neben Nataku und stach in die schwarze, brodelnde Wunde. Ein helles Leuchten erschien und das giftige Miasma strömte aus seinem Körper. Ich hatte das Gefühl, dass das Miasma versuchte den magischen Pfeil abzuwehren, aber ich drückte dagegen. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich. Plötzlich bekam ich Einblick in Nataku´s Leben. Ich sah seine Eltern, die Dorfbewohner und das Begräbnis seiner Eltern. Ich sah auch den Kampf den ihn so schwer verletzte und mir stockte der Atem. Er wurde von mir angegriffen? Das kann nicht sein. Das bin ich nicht. Erschrocken machte ich meine Augen auf und sah, dass die Wunde frei von Miasma war und begann, sich zu schließen. Erschöpft ließ ich den Pfeil los, kippte nach hinten und danach wurde alles dunkel um mich herum.

In Kaede´s Hütte

Ich stehe auf einer schönen, grünen und großen Lichtung. Der blaue Himmel ist wolkenlos und ein paar Vögel sind zu sehen. Ein leichter Wind weht durch das grüne Gras und durch die Baumkronen, dabei bringt er die Blätter zum Rascheln. Einige Blätter sind zu schwach sich an den Zweigen zu halten und werden von dem Wind fortgetragen. Die Sonne scheint warm auf meine Haut. Ich blicke mich auf der Lichtung um und sehe, dass ich nicht alleine bin. Es ist Nataku, der auf die Lichtung tritt und nach Kräutern Ausschau hält. Ich wollte gerade zu ihm gehen, da bemerke ich, dass ich mich nicht bewegen kann. Da bemerke ich eine andere Person auf der Lichtung. Ich kann nicht glauben was ich da gerade sehe. Die Person sieht genauso aus wie ich. Mein perfektes Ebenbild. Die falsche Kagome geht genau auf Nataku zu. Nataku bemerkt sie und geht mit einem Lächeln auf sie zu. Die falsche Kagome zückt plötzlich Pfeil und Bogen und schießt auf Nataku. Er konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen. Er macht ein bestürztes Gesicht und sieht die falsche Kagome ungläubig an. Ich will ihm helfen, aber ich komme nicht vom Fleck. Die falsche Kagome schießt einen weiteren Pfeil auf ihn. Er weicht aus, rennt zu ihr hin und schlägt ihr Pfeil und Bogen aus der Hand. Die Doppelgängerin weicht zurück, bildet mit ihrer rechten Hand ein Miasma-Schwert und geht zum Angriff über. Nataku will ausweichen, wird aber an der Brust getroffen. Schwer verletzt geht er zu Boden und sieht dabei die Doppelgängerin schockiert an. Von meinem Standpunkt aus, schreie ich zu ihm rüber, aber es kommt kein Laut aus mir heraus. Ich versuche zu ihm zu kommen, aber ich kann mich immer noch nicht bewegen. Die falsche Kagome geht langsam auf Nataku zu. Sie steht über ihn und sieht ihn mit einem kalten Blick an. „Du bist nicht Kagome.“, sagte er krächzend. Die falsche Kagome lächelt ihn an, hebt das Miasma-Schwert und sticht zu. Und ich schreie. Schreie laut nach Nataku. Es wird dunkel auf der Lichtung und mit Tränen in den Augen schreie ich vergeblich weiter. Sanfte Hände berühren mich und schütteln mich sacht an der Schulter. Ich schlage um mich und schreie weiter, bis es warm wurde. Ich erwache und bemerkte, dass mich jemand sanft hin und her wiegte. Ich löse mich aus der Umarmung und sehe in Natakus müden, sanften Augen. „Kagome. Es war nur ein Albtraum.“, sagte er sanft. „Alles gut. Ich bin in Ordnung. Ihr habt mich gefunden und gerettet. Dafür bin ich dir sehr dankbar.“, sagte er und wischte mir meine Tränen weg. Immer noch etwas verwirrt sah ich mich um und bemerkte, dass es schon Abend war. Kaede und Fudo saßen am Feuer. Kaede rührte dabei in ihrem Eintopf und Fudo schaute ihr stumm zu. Nataku kniete neben mir, mit einem kleinen Verband auf der Brust und lächelte mich sanft an. Kirara sprang auf meine Schulter und schmiegte sich an meine Wange. Ich erwiderte dies und streichelte ihr weiches Fell. Langsam beruhigte ich mich und schluckte mein Schreck hinter. Dabei merke ich, dass mir der Hals weh tat. Automatisch faste ich an meinen Hals. „Du hast so laut geschrien Kagome. Trink etwas.“, sagte Nataku und reichte mir eine Kelle mit frischem Wasser. Ich nahm sie dankend an und schluckte das kühle Nass hinunter. „Möchtest du was essen Kagome?“, fragte mich Kaede. Ich nickte und setzte mich mit ans Feuer zu den anderen. Dabei bemerke ich die Blicke von Fudo. „Nataku? Warum starrt Fudo mich so an?“, fragte ich und blickte verlegen weg. Nataku zog sich ein Hemd über, was er wahrscheinlich von einem Dorfbewohner bekommen hatte. „Fudo? Ist alles in Ordnung?“, fragte er. Fudo schüttelte leicht den Kopf um seinen starren Blick aufzulösen. „Ja, alles in Ordnung, nur…“, fing er an, traute sich aber nicht weiter zu sprechen. „Nur…?“, hakte Nataku nach. „Nun ja,…ich habe Kagome…noch nie so…schreien gehört und…so verzweifelt.“, sagte er unsicher. Verlegen schlug ich mir die Hände vor´s Gesicht. „Oh, das tut mir leid Kagome. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Es ist nur, ich kenne dich stumm…und heute hörte…ich deine Stimme zum ersten Mal.“, sagte er leicht beschämend. Durch meine Finger lugte ich hervor und sah, dass es ihm wirklich peinlich war, dies anzusprechen. Ich legte eine Hand auf die seine und sagte: „Es tut mir leid, ich wollte dir keine Angst machen oder dich erschrecken.“, sagte ich entschuldigend. „Kagome tut es leid, das sie dir Angst eingejagt oder erschreckt hat.“, übersetzte Nataku. Kaede sah Nataku ungläubig an. „Kannst du Kagome verstehen?“, fragte sie staunend. Nataku und ich sahen sie an und nickten synchron auf diese Frage. Fudo fing an zu kichern. Wir beide sahen ihn synchron an und begriffen warum er kicherte. Wir stimmten in seinem kichern ein. „Hier Kagome. Nimm erst einmal eine Schale Eintopf. Der wird dich stärken, nach der Anstrengung.“, sagte Kaede und gab mir eine Schale mit Eintopf. Es roch köstlich und ich begann mit essen. Die anderen aßen auch und es wurde still in der Hütte. Kaede war die jenige die das Schweigen brach. „Was ist eigentlich passiert? Was geht hier vor sich?“, fragte sie an Nataku gewandt. Nataku schluckte seinen Eintopf hinunter und sah sie direkt an. „Ich weis es selbst nicht genau. Aber eins ist sicher, der Feind ist hinter uns her.“, sagte er entschlossen. „Wie kommst du darauf?“, fragte sie nach. „Kagome und ich waren eines Tages am Strand um zu fischen. Sie wurde direkt von einem wilden schwarzen Stier angegriffen. Kagome besiegte ihn und der Stier verfiel zu Staub. Jetzt wurde ich angegriffen und der Feind hatte sich als Kagome getarnt gehabt. Ich dachte das sei die richtige und rannte auf sie zu. Zu Spät begriff ich, dass sie es nicht war. Ich wurde schwer verletzt und hoffte nur das meine Verbindungsfeder Alarm schlägt um die wahre Kagome zu alarmieren.“, erzählte er. „Verbindungsfeder?“, fragte Kaede skeptisch. Nataku nahm mein linkes Handgelenk und streckte es Kaede hin, sein Handgelenk streckte er daneben. „Das ist die Feder.“, sagte Nataku und Kaede beäugte dies. Nataku drehte mein linkes Handgelenk und sah es sich genau an. „Warst du das Fudo?“, fragte er staunend. „Ja. Dies habe ich extra für Kagome angefertigt. Das ist Yumiya.“, erklärte Fudo. „Beeindruckend.“, sagte Nataku staunend. „Wer ist Yumiya?“, fragte Kaede. Nataku zeigte Kaede das Schmuckstück an meinem Handgelenk und sagte, dass das Yumiya sei. Skeptisch schaute sie sich das an. Ich löste meine Hand aus Nataku´s Hand, spannte einen imaginären Bogen, der daraufhin erschien mit einem Pfeil. Kaede´s Mund stand offen und staunte. „Das ist Yumiya.“, erklärte Fudo stolz. Ich löste die Spannung und der Bogen verschwand. Kaede blinzelte um wieder aus ihrem staunen raus zu kommen. „Kommen wir zurück zum vorherigen Thema. Wieso gerade ihr?“, fragte sie. Ich zuckte mit den Schultern und Nataku blickte auch ratlos drein. „Aber eins weis ich mit Sicherheit, dies werde ich nicht dulden. Ich werde schon herausfinden wer dahinter steckt und vielleicht sind noch andere Gefahr.“, sprach ich entschlossen. Nataku wiederholte das gesagte und Kaede verstand sofort was ich meinte. „Du glaubst, dass auch Inuyasha in Gefahr ist. Das war damals nicht Kikyo die er traf, sondern eine Doppelgängerin.“, mutmaßte sie und ich nickte ihr zu. „Wir müssen ihn warnen.“, sagt sie erschrocken. Ich schüttelte den Kopf und zeigte mit dem Finger auf sie. Sie verstand nicht recht. „Du wirst ihn warnen Kaede.“, übersetzt Nataku. „Wir gehen eigene Forschungen nach, denn schließlich war der Feind ziemlich nah an unserem Dorf. Wichtig ist: Wer unser Feind ist. Was er von uns will. Und warum gerade wir.“, erklärte Nataku und ich nickte. „Aber wie soll ich das machen? Inuyasha war schon lange nicht mehr in diesem Dorf.“, sagte Kaede. Der Name bereitete mir immer noch Schmerzen in der Brust. Aber die muss ich ignorieren, denn sein Leben ist vielleicht in Gefahr und er weis es nicht. Mir widerstrebt es ihn wiederzusehen, denn der Schmerz ist zu groß um seine Anwesendheit zu dulden. Es war vielleicht eine Doppelgängerin von Kikyo, aber wie damals, ist er auf sie hereingefallen. Kikyo ist in seinen Armen gestorben, wie kann er nur glauben das sie lebt. Er muss sie immer noch sehr lieben und das ist das, was mich so sehr verletzt. „Alte Kaede? Bist du da?“, rief eine Stimme vor der Hütte. Ich erschrak und mein Herz setzte aus. Nataku bemerkte dies und versuchte mich zu beruhigen. Ich erkannte diese Stimme, sie war mir so vertraut und jetzt ist sie so nah. Nataku begriff sofort wer das war. Jetzt werde ich mit meiner Vergangenheit, Gegenwart und eigentlichen Zukunft konfrontiert. Nataku tippte mit seinem Zeigefinger zärtlich auf meine Stirn und der Vorhang, von der Hütte, wird bei Seite geschoben. Vor uns steht in voller Lebensgröße Inuyasha.

Wer ist der Feind?

Inuyasha steht in der Hütte und schaut sich die fremden Gesichter an. Alle sehen ihn erwartungsvoll an. Kaede ist die erste, die das Wort ergreift. „Inuyasha? Was treibt dich denn hierher?“, fragte sie sichtlich überrascht. Inuyasha sah sich Nataku und Fudo genau an, mich würdigte er keines Blickes. Warum tut er das? Sieht er mich nicht oder will er mich nicht sehen. Das macht mich wütend, wie kann er es wagen mich nicht zu beachten. „Kagome. Beruhige dich. Er kann dich nicht sehen, ich habe dich für ihn nicht sichtbar gemacht. Die anderen können dich auch nicht sehen.“, erklärte Nataku mir gedanklich. Jetzt bemerke ich auch das Fudo und Kaede überrascht auf dem Platz schauen, wo ich gerade noch saß, bzw. noch sitze. Die beiden schauen sich suchend in der Hütte um. Inuyasha sah zu Kaede. „Suchst du etwas Kaede?“, fragte er nach und setzte sich ans Feuer. „Nein, nein…alles in Ordnung.“, sagte sie schnell. Ich kann es nicht glauben. Er sitzt direkt vor mir. Sein Anblick schmerzt mich und mein Herz füllt sich mit Wut und Trauer. Aber irgendwas ist seltsam an ihm, ich weis nur nicht was. „Wer sind diese Fremden Kaede?“, fragte er. „Oh entschuldige, das ist Nataku und das ist Fudo.“, erklärte Kaede und zeigte auf die jeweilige Person. Die beiden begrüßten Inuyasha freundlich und er tat es ihnen gleich. Irgendwas stimmt nicht, aber nur was. „Kagome, was ist los? Du bist so unruhig.“, sagte Nataku. „Irgendetwas stimmt nicht, aber ich weis nicht was. Ich habe ein ungutes Gefühl.“, erklärte ich ihm. „Was wollen ein Magier und ein Schmied in diesem Dorf?“, fragte Inuyasha gereizt. Ohne zu zögern spannte ich meinen imaginären Bogen und schoss einen magischen Pfeil auf ihn. Inuyasha bemerkte dies und wich zurück. Kaede, Nataku und Fudo standen erschrocken auf und wichen zur Seite. „Was ist los Kagome?“, fragte Nataku mich erschrocken. Die Magie löste sich von mir und ich wurde für die anderen wieder sichtbar. Inuyasha sah mich an und grinste leicht. Ich spannte erneut den Bogen und wollte gerade den nächsten Pfeil los schicken, aber Kaede stellte sich zwischen uns. „Kagome! Was tust du da? Das ist Inuyasha. Erkennst du ihn denn nicht?“, sagte sie beunruhigt. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Das ist nicht Inuyasha!“, sagte ich. Nataku wiederholte meine Worte und in Kaede´s Augen war der reine Schreck zu sehen. Inuyasha grinste breiter, er hob seine rechte Hand und holte zum Angriff aus. „Vorsicht!“, rief Fudo und sprang zu Kaede, riss sie zu Boden. Inuyasha traf Fudo an der Schulter. Ich schoss einen magischen Pfeil auf ihn, er wich aus und rannte aus der Hütte. Ich ging ihm nach, dicht gefolgt von den anderen. „Ist es schlimm Fudo?“, fragte Nataku besorgt. „Nein, es ist nur ein Kratzer.“, sagte Fudo. „Wie hast du es herausgefunden?“, fragte mich der falsche Inuyasha. „Erstens hast du die beiden begrüßt, was nicht deine Art ist. Zweitens wurde nie erwähnt, dass ein Magier und ein Schmied zu Gast sind, demzufolge kannst du nicht Inuyasha sein.“, erklärte ich ihm stumm und Nataku wiederholte jedes einzelne Wort von mir. „So was dummes aber auch, dann habe ich mich wegen meines Verhaltens verraten.“, sagte der falsche Inuyasha grimmig. „Aarrghh!“, ertönte es hinter uns. Ich drehte mich um und sah das Fudo am Boden lag. Er hielt sich seine Schulter, aus der Miasma dampfte. Der falsche Inuyasha nutzte meine Unaufmerksamkeit aus und griff an. Kirara ging dazwischen, er erwischte sie und sie ging verletzt zu Boden. Ich spannte schnell meinen Bogen und schickte den Pfeil los. Der Pfeil traf den falschen Inuyasha in der Brust und ging durch ihn hindurch. Geschockt sah der falsche Inuyasha auf sein Loch in der Brust. „Wir werden uns bald wieder sehen.“, sagte er mit einem finsteren Lächeln und löste sich in Staub auf. Ich entspannte meine Haltung, woraufhin Pfeil und Bogen verschwanden. Ein leichtes Lüftchen kam und wehte den Staub davon, den der falsche Inuyasha hinterlassen hatte. „Fudo! Was ist mit dir?“, fragte Nataku besorgt. Ich nahm schnell Kirara an mich, die sich vor Schmerzen krümmte, ging schnell zu Fudo, machte seine Schulter frei und sah die drei tiefen Kratzer. „In die Hütte.“, sagte ich schnell, daraufhin stützte Nataku Fudo und brachte ihn in die Hütte zurück. Nataku legte Fudo vor das Feuer. Mit Kirara in meinem Arm ging ich zu ihm, setzte mich hinter ihm und schaute mir die Wunde genauer an. Die Klauen vom falschen Inuyasha waren vergiftet und jetzt ist das Gift in seinem Körper. Bei Kirara´s Anblick sah ich, dass es bei ihr genauso war. „Was ist Kagome.“, fragte Nataku. „Die Klauen vom falschen Inuyasha waren vergiftet und Fudo hat dieses Gift nun in seinem Körper. Es sieht aber bei weitem nicht so schlimm aus, als wir dich fanden Nataku. Ich werde bei beiden die Wunden läutern und sie werden sich erholen.“, sagte ich beruhigend. „Was hat sie gesagt?“, fragte Kaede neugierig. Nataku brachte sie auf den neusten stand. Ich legte Kirara neben mich, legte eine Hand auf Fudo´s Schulter und die andere auf Kirara´s linke Bauchseite. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich. Ein warmes helles Licht erschien und läuterte die Wunden. Die Wunden waren nicht sehr groß und die Läuterung schwächte mich nicht. Fudo öffnete die Augen, richtete sich auf, bewegte seine Schulter, raffte sein Gewand und bedankte sich bei mir. Kirara streckte sich und sprang mir auf die Schulter und schmiegte sich an meine Wange. „Kagome.“, sagte Nataku mit einem stolzen Lächeln. Ich sah ihn fragend an. „Du bist stärker geworden. Akira hatte recht mit dem was er gesagt hatte. Du gibst alles um die zu beschützen die dir lieb sind. Um ehrlich zu sein, habe ich dich unterschätzt.“, sagte er leicht verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Ich lächelte ihn sanft an und bedankte mich mit einer leichten Verbeugung. „Nataku hat recht Kagome, du bist stärker geworden. Was ich heute gesehen habe, hat mich sehr überrascht.“, sagte Kaede stolz. „Aber eins muss ich noch wissen Kagome. Wie hast du herausgefunden, dass es nicht der richtige Inuyasha war? Das können nicht nur diese zwei Gründe gewesen sein.“, sagte sie. Alle schauten mich spannungsvoll an. „ Wie ich schon sagte: Erstens das er Nataku und Fudo begrüßte, denn das macht er nicht. Zweitens hatte er gefragt was ein Magier und ein Schmied in diesem Dorf zu suchen haben. Davon haben wir nicht gesprochen in der Zeit als wir hier waren, falls er uns belauscht haben sollte. Aber der dritte Grund war die dunkle Nacht.“, erklärte ich und Nataku gab alles Wortgetreu wieder. „Die dunkle Nacht?“, fragte Kaede skeptisch. „Heute Nacht ist Neumond.“, sagte ich und Nataku gab es weiter. Kaede begriff sofort. „Daran habe ich gar nicht gedacht. In so einer Nacht wäre er nie raus gegangen.“, sagte sie und ich nickte. „Was hat das mit dem Neumond zu tun?“, fragte Fudo neugierig. „Fudo. Inuyasha ist ein Hanyou. Für Hanyou´s gibt es eine Zeit wo sie ihre Kräfte verlieren und zu einem Mensch werden. Bei Inuyasha ist es die Zeit des Neumondes.“, erklärte er geduldig. „Ich verstehe. Bei Neumond versteckt er sich, damit seine Feinde seine Schwachstelle nicht herausfinden“, sagte Fudo knapp und ich nickte. „Aber jetzt haben wir die Bestätigung. Der Feind ist hinter mir her und ich weis nicht warum.“, sagte ich. „Warum sollte er hinter dir her sein Kagome?“, fragte mich Nataku. Ich zuckte mit den Schultern, denn ich weis es wirklich nicht. „Der Feind greift die Menschen an die mir lieb sind. Erst der wilde schwarze Stier, der mich angriff. Jetzt wurde Nataku durch eine falsche Kagome schwer verletzt und gerade eben kam ein falscher Inuyasha und startete seinen nächsten Angriff. Er hatte aber nicht mit mir gerechnet, denn er hatte heute Nacht vor euch zu töten.“, erklärte ich. Nataku gab jedes Wort wieder und betretende Stille trat in der Hütte ein. „Was hast du jetzt vor Kagome?“, fragte mich Kaede. Ich sah sie an und lächelte. „Das wichtigste zuerst. Ich werde mein Kind zur Welt bringen und danach kümmere ich mich darum. Es ist auch nicht ganz ungefährlich das ich schwanger in den Kampf ziehe.“, sagte ich, strich über meinen deutlich größeren Bauch und Nataku übersetzte. „Ja da hast du recht.“, sagte sie nachdenklich. „Kaede. Es ist besser wenn dieses Dorf mit einem Bannkreis beschützt wird.“, sagte Nataku. Ich senkte den Kopf, blickte auf meinen Schoß und streichelte gedankenverloren Kirara´s Fell. „Weil ich das Dorf in Gefahr gebracht habe. Der Feind weis, wo er suchen muss.“, sagte ich bedrückt. Nataku legte eine Hand auf meine Schulter. „Kagome, es ist nicht deine Schuld. Wir werden herausfinden was vor sich geht. Es ist auch wichtig, dass du dich erst einmal versteckst, damit du in Ruhe dein Kind zur Welt bringen kannst.“, erklärte er mir. „Kaede. Du musst diesem Inuyasha eine Nachricht zukommen lassen. Er muss erfahren was vor sich geht und das er in Gefahr ist.“, sagte Fudo. Abwesend nickte ich, nahm Kirara hoch, hielt sie vor meinem Gesicht und sah sie traurig an. Sie miaute. Ich drückte sie an mich und sie leckte mir sanft über meine Wange. „Wir müssen uns verabschieden Kirara.“, sagte ich, Nataku wiederholte dies. Fudo sah zu Kirara und miaute etwas zu ihr. Kirara antwortet kurz darauf. „Sie weis, dass sie gehen muss. Sie wird dich vermissen und niemandem sagen das du hier bist.“, übersetzte Fudo für Kirara. „Kaede, schreib bitte eine Nachricht an Inuyasha, damit Kirara sie ihm bringen kann.“, sagte Nataku. Kaede holte ein Blatt Papier, Pinsel und Tusche und verfasste eine Nachricht für Inuyasha. In der Zeit kuschelte ich noch mit Kirara und genoss ihr schnurren. „Die Nachricht ist fertig. Womit befestige ich die Nachricht?“, fragte sie. Ich zog mein rotes Tuch aus meiner Uniform heraus und gab es Kaede. „Aber Kagome…da weis Inuyasha das du hier bist.“, sagte sie. Ich schüttelte leicht den Kopf und lächelte sie sanft an. „Das Tuch verleiht der Nachricht einen gewissen Nachdruck und du wirst ihm sagen müssen das du es hier gefunden hattest, nachdem ich es zurück gelassen hatte.“, erklärte ich ihr mit schweren Herzens. Sie nickte. Ich gab ihr Kirara und sie band ihr die Nachricht mit dem roten Tuch um. Kirara ging nach draußen und ich folgte ihr. Sie machte sich groß und sah mich an. Ich schmiegte mich ein letztes Mal an ihr weiches Fell und gab ihr ein Zeichen das sie los fliegen soll. Ich blickte ihr lange nach. „Kagome?“, fragte Nataku vorsichtig. Ich senkte meinen Blick vom dunklen Himmel. „Komm. Lass uns nach Hause gehen.“, sagte er sanft und reichte mir seine Hand. Ich nahm seine Hand und wir gingen zurück in die Hütte. Dort packte ich mit Fudo die Sachen zusammen, Nataku umkreiste das Dorf und heftete überall ein Bannkreiszettel. "Es kann jeder Mensch in das Dorf ein und aus gehen, aber ein Dämon mit bösen Absichten wird dieses Dorf nicht betreten können.", erklärte er Kaede zum Abschied. Gemeinsam traten wir den Nachhauseweg an.

Die neue Kampfkleidung

Ich vernahm ein lautes hilfloses Schreien. Meine Sicht war verschwommen und ich erkannte die Gestalt nicht richtig, die vor mir stand. Das Schreien wurde deutlicher. Ich sah, dass die Gestalt ein Bündel in den Armen hielt. Meine Sicht wurde klarer und ich erkannte Inuyasha. Er schaute auf das Bündel hinunter und wiegte es sanft in seinen Armen hin und her. Die Schreie kamen von einem Neugeborenen. Automatisch ging meine Hand zu meinem Bauch und kam mit etwas warmen in Berührung. Ich sah an mir runter und mir gefror das Blut in meinen Adern. Mein Bauch wurde aufgeschnitten und ich lag in einer Blutlage. Geschockt sah ich zu Inuyasha, da bemerkte ich, dass seine Hände Blut verschmiert waren. Inuyasha erwiderte meinen Blick. Hilfe suchend streckte ich eine Hand nach ihm aus. Er blickte mich mit seinen kalten goldbraunen Augen an, grinste finster, wandte sich ab von mir und ging mit meinem Kind von dannen. Ich schrie nach ihm, immer lauter, aber er blieb nicht stehen. Meine Sicht verschwamm durch meine Tränen. Alles wurde dunkel, nur Inuyasha´s Gestalt konnte ich wahrnehmen und das Schreien meines Kindes. Er ging weiter, immer weiter und weiter, bis er nur noch ein roter Punkt in der Ferne war. Ich schrie nach meinem Kind, aber vergeblich. Jemand rüttelte mich sanft an meinen Schultern. Schreiend und hoch geschreckt wach ich von meinem Albtraum auf. Schwer atmend blickte ich mich um und ich fand mich in meinem Zimmer wieder. Ich riss mir schnell meine Decke vom Körper und betastete meinen Bauch. Ich zog selbst mein Gewand hoch und vergewisserte mich, dass mein Bauch nicht verletzt war. Mein Bauch war nicht verletzt, also bedeckte ich ihn wieder. „Kagome.“, sagte Nataku sanft. Ich erschrak und schaute zur Seite. Nataku war gar nicht zu sehen, denn ich hatte ihm meine Decke über seinen Kopf geworfen. Ich musste über diesen Anblick leicht schmunzeln. Ich zog die Decke von seinem Kopf und bemerkte dass er seine Augen geschlossen hatte. „Darf ich wieder…die Augen auf machen?“, fragte er vorsichtig. Ich strich ihm sanft über das Gesicht, damit er die Augen wieder öffnet. Er blinzelte durch die plötzliche Helligkeit in seinen Augen. „Puh! Habe ich mich erschrocken. Ich wollte dich gerade wecken, weil du schlecht träumtest. Du bist aus dem Traum schreckhaft hoch geschreckt und hattest mir schon die Decke halb über den Kopf geworfen. Ich wollte gerade etwas sagen, aber du betastetest deinen Bauch und hattest dein Gewand schon in der Hand.“, sagte er beschämend. Ich lief rot an und legte meine Hände auf meine glühenden Wangen. „Ich habe nichts gesehen Kagome. Ich habe schnell die Augen zugemacht, die Decke ganz über den Kopf gezogen und habe mich still verhalten.“, sagte er weiter. „Tut mir sehr leid.“, sagte er mit einem rot gewordenem Gesicht. „Mir tut es auch leid Nataku. Ich wollte dich nicht in eine peinlichen Situation bringen.“, sagte ich entschuldigend. „War es wieder der selbe Traum?“, fragte er vorsichtig. Ich senkte den Blick, meine Hand ging zu meinem Bauch und ich schüttelte langsam meinen Kopf. „Es war furchtbar. Diesmal habe ich von meinem ungeborenen Kind geträumt. Inuyasha hatte es in seinen Armen und alles schien in Ordnung zu sein, aber so war es nicht. Er hatte mir das Kind aus meinen Bauch geschnitten und hat mich allein gelassen. Das Kind nahm er mit.“, erzählte ich Nataku. „Das ist wirklich ein schrecklicher Traum gewesen. Du bist hier sicher Kagome. Dir und deinem Kind wird nichts passieren.“, versuchte er mich zu beruhigen und legte dabei seine Hand auf die meine. „Weil du gerade dein Kind erwähnst. Es sind einige Tage vergangen, soll ich schauen ob alles in Ordnung ist?“, fragte er mich. Ich nickte und legte mich flach hin. Nataku legte eine Hand auf meinen Bauch, schloss seine Augen und konzentrierte sich. Ein blaues warmes Leuchten erschien. Mit der Hand strich er über meinen Bauch, um jeden Winkel zu kontrollieren. Ich beobachtete ihn und sah, dass er lächelte. „Warum lächelst du?“, fragte ich leicht amüsiert. Das blaue Leuchten verschwand, er nahm seine Hand von meinem Bauch, öffnete seine Augen und sah mich fest an. „Nun Kagome, wie soll ich dir das sagen.“, sagte er. ich richtete mich wieder auf und sah ihn erwartungsvoll an. Nataku sah mich an und grinste breit. „Du bekommst Zwillinge.“, verkündete er mit einem Lächeln. Mir klappte die Kinnlade runter und ich starrte ihn einfach nur an. Nataku erwiderte den Blick, bewegte seinen Kopf so, das er mich aus verschiedenen Blickwinkeln ansehen konnte. „Kagome?“, sagte er. er winkte mit seiner rechten Hand vor meinen Augen hin und her und schnipste mit den Fingern. Ich löste meine Starre. „Zwillinge? Bist du dir absolut sicher?“, fragte ich ihn ungläubig. Er lächelt mich an und nickte. „Freust du dich nicht?“, fragte er besorgt. „Doch. Natürlich freue ich mich, aber ich habe nicht mit Zwillingen gerechnet.“, sagte ich ehrlich überrascht. „Kagome. Du brauchst keine Angst zu haben. Du schaffst das und ich werde dir dabei helfen.“, sagte Nataku entschlossen. „Aber jetzt Kagome, wird es Zeit das du aufstehst, denn es ist schon Mittag.“, sagte er. „Schon Mittag? Habe ich so lange geschlafen?“, sagte ich erstaunt. „Nun ja, wir kamen auch erst heute Morgen nach Hause, du bist gleich ins Bett gefallen und hast bis jetzt geschlafen.“, erklärte er. „Stimmt. Dann werde ich gleich ein bad nehmen und erst einmal die Neuigkeit verdauen.“, sagte ich. „Das ist eine gute Idee. Ich werde in der Zeit das Essen vorbereiten, damit du wieder zu Kräften kommst.“, sagte Nataku und ging in Richtung Küche. Ich stand auf, legte mein Fudon zusammen, kramte die Badeutensilien zusammen und ging zu der heißen Quelle. Ich entledigte mich meines Gewandes und stieg vorsichtig in die heiße Quelle. Unter dem warmen Wasserfall wusch ich mir meine Haare, lies das Wasser über mein Gesicht laufen, blieb eine Weile in der Position und genoss das warme nass in meinem Gesicht. Ich nahm den Kopf aus dem Wasserfall, strich mir das Wasser vom Gesicht und lehnte mich an die warmen Felsen. Unter Wasser strich ich mir über meinen Bauch, der immer größer wird. Zwillinge. Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich bekomme gleich Zwillinge und sie werden wahrscheinlich ohne Vater aufwachsen. Und dann ist noch der Feind, der hinter mir her ist und ich nicht weis warum. Das beschäftigt mich sehr, aber jetzt ist es erst mal wichtig, dass ich die Kinder gesund zur Welt bringe und danach kümmere ich mich darum. Ich stieg aus der Quelle, trocknete mich, zog mich an und wickelte mein Haar in das Handtuch. In meinem Zimmer ging ich zum Spiegel, der über die Kommode hing, nahm das Handtuch von meinem Haar, holte die Bürste aus der Kommode und kämmte mich. Nachdem ich fertig war, ging ich in die Küche, aber sie war leer. Nanu, wo mag wohl Nataku sein? „Kagome? Ich bin im Empfangszimmer.“, rief er und ich ging ins Empfangszimmer. Als ich eintrat saß Aya am Tisch und trank von ihrem Tee. Ich begrüßte sie und setzte mich an den Tisch. „Aya hat etwas für dich Kagome.“, sagte Nataku. Ich sah sie fragend an. Aya überreichte mir ein eingebundenes Bündel. Ich nahm es entgegen, aber ich verstand immer noch nicht. „Nur zu Kagome. Mach es auf.“, ermutigte Aya mich. Ich zog an der Schleife und legte den Inhalt frei. Jetzt erinnere ich mich. Ich war bei Aya gewesen und bat sie, mir einen Kampfoutfit zu nähen. „Probier es am besten an Kagome, dann kann ich eventuell noch Änderungen vornehmen.“, sagte sie. Ich ging mit der Kleidung ins Bad und zog den Kampfoutfit an. Es passte wie angegossen. Ich sah an mir runter und drehte mich nach hinten, aber es gab nichts zu bemängeln. Aya hat mir ein Bikiniähnliches Oberteil geschneidert. Dies lässt sich vorn an den Brüsten zusammen binden. Unterhalb des Oberteils ist ein Seidentuch angebracht, damit der Bauch nicht so sehr entblößt wird. Ein kurzen Lendenschurz, der am Bund mit schönen Holzperlen geschmückt ist. Passend zu dem Outfit hat sie mir flache Stiefel genäht die mir unterhalb der Knie gehen. Die Stiefel sind mit einem Lederband verziert. Außerdem hat sie mir ein Oberarmband gemacht, was ich gleich anlege. Zufrieden mit meinem neuen Outfit gehe ich zurück in das Empfangszimmer. Beim betreten des Empfangzimmers sehe ich, wie Nataku sich gerade an dem Tee verschluckt als er mich sieht. Aya geht schnell zu ihm und klopft sanft auf seinem Rücken. Nataku hustet und holt tief Luft. Er sieht Aya bestürzt an. „Aya! Wie kommst du darauf so was für Kagome zu nähen?“, fragte er schockiert und wurde leicht rot im Gesicht. „Aber…ich…“, fing Aya mit stottern an. „Nataku nicht! Das habe ich bei Aya bestellt und sie hat sehr gute Arbeit geleistet. Das ist mein Entwurf gewesen.“, erklärte ich ihm schnell. Er sieht mich erschrocken an. „Du hast das entworfen?“, fragte er nach und ich nickte. „Aber warum?“, fragte er ruhiger. „Weil ich im Kimono mich schlecht bewegen kann. Diese Kleidung ist optimal. Ich kann meine Schuluniform nicht im Kampf tragen, deshalb habe ich dies entworfen.“, erklärte ich ihm ruhig. „Aber warum so kurz?“, fragte er. „Es ist nicht kürzer als die Schuluniform, Nataku. Aya war auch erst dagegen mir das zu nähen, aber ich habe sie überredet. Entschuldige dich bitte bei ihr.“, erklärte ich. Nataku sah zu Aya. „Aya, es tut mir leid, ich wollte nicht so reagieren.“, entschuldigte er sich bei ihr und verbeugte sich leicht. „Schon gut, Nataku. Ich hatte Kagome oft gefragt ob sie sich sicher sei und das war sie.“, sagte sie und sah mich an. Sie stand auf und kam zu mir und betrachtete ihr Werk. „Ich muss sagen, das passt wie angegossen. Es ist aus Leder, wie du es bestellt hattest Kagome. Auf deinen Wunsch hin, habe ich ein Seidentuch unterhalb des Oberteils angebracht, damit es nicht zu nackt ausschaut. Die Stiefel passen dir auch wie ich sehe. Und ich habe in den rechten Stiefel eine kleine Tasche eingenäht. Dort könntest du einen kleinen Dolch aufbewahren.“, erklärte sie mir und zupfte dabei leicht an der Kleidung. „Was sagst du dazu Nataku?“, fragte Aya. Nataku hatte den Blick abgewandt und schaute in den Garten hinaus. „Hmm…Es ist besser wenn ich euch beide allein lasse. Kagome, falls ich was ändern soll, dann komm einfach vorbei. Also bis dann.“, sagte sie und ich begleitete sie nach draußen. Als ich wieder im Empfangszimmer war, hatte Nataku seine Position nicht geändert. Ich setzte mich neben ihn. „Nataku? Für einen Neuanfang brauche ich geeignete Kleidung die den Kampf stand hält.“, erklärte ich ruhig. Nataku reagierte nicht und das brachte mich etwas auf die Palme. Ich zog die Beine an meinem Körper, legte mein Kinn auf mein Knie. „Bist du böse auf mich?“, fragte ich. „Nein ich bin nicht böse auf dich.“, sagte er und sah mich an. Er wendete den Blick wieder von mir ab. „Es ist…nur…“, fing er an. „Was Nataku?“, fragte ich. „Es ist nur so, du bist nicht mehr das schwache Mädchen, was ich schwer verletzt im Wald fand. Du bist erwachsen und triffst Entscheidungen für deine Zukunft, du wirst stärker. Irgendwann brauchst du mich nicht mehr.“, sagte er etwas traurig und sah wieder zum Garten hinaus. Ich verstand was er meinte. Er ist verängstigt, weil ich anfange Fuß zufassen und er wird das Gefühl nicht los, dass ich ihn verlassen könnte. Ich legte meinen Finger unter seinem Kinn und drehte sein Gesicht zu mir. „Nataku, hör mir zu. Ich bin dir für alles dankbar was du je für mich getan hast. Du hast mich gerettet, mir ein neues zu Hause gegeben und du hast mir deine Welt gezeigt die mich mit offenen Armen empfangen hat. Ja, ich werde erwachsen und fasse langsam wieder Fuß, aber mach mir dies nicht zum Vorwurf, denn ich werde bald Mutter und ich muss Verantwortung übernehmen. So schnell werde ich dich nicht verlassen, denn schließlich ist das doch mein zu Hause, oder nicht?“, sagte ich beruhigend und lächelte ihn sanft an. „Du hast recht, tut mir leid das ich so egoistisch war.“, sagte er. „Ich kann deine Sichtweise verstehen Nataku.“, sagte ich ihm. „Also…?“, fragte ich. „Also?“, fragte er skeptisch. Ich stand auf und drehte mich etwas. „Was hältst du von meiner neuen Kleidung?“, fragte ich neugierig. Er lächelte und sagte: „Du siehst wirklich wunderhübsch aus Kagome und sie sieht praktisch aus. Aya hat das wirklich sehr gut gemacht.“, sagte er lobend. „Ich kann dich beruhigen Nataku. Ich bekomme von Aya noch einen Umhang.“, sagte ich mit einem Lächeln. Nataku fing mit Lachen an. „Ja, das beruhigt mich wirklich.“, sagte er lachend.

Besprechung mit Akira

Nach Aya´s Besuch ist Nataku zurück in die Küche gegangen und bereitet für uns das Mittagessen vor. In der Zeit bin ich zum kleinen Schrein gegangen. Ich zündete neue Räucherstäbchen an, legte sie in die vorhergesehene Schale und betete für meine Familie. Ich betete auch für Inuyasha, Kaede, für das Hanyou-Dorf und für alle anderen die ich kannte, denn schließlich sind sie meinetwegen in Gefahr. Diesmal betete ich auch für meine beiden ungeborenen Kinder. Das die Schwangerschaft gut verläuft und ich das gut bewältige. Nach dem Gebet setzte ich mich hin und sah mir mein Familienfoto an. Eine leichte Windböe kam und wehte mir durch das Haar. Gleichzeitig wurde auch etwas anderes herüber geweht. Ich reckte meine Nase in die Luft und schnupperte. Das Essen ist fertig. Ich stand auf und ging zurück zu Nataku. Er erwartete mich schon. Ich setzte mich zu ihm auf die Terrasse und wir begannen zu essen. Es gab leckere Nudelsuppe mit viel Gemüse darin. „Kagome. Wir gehen danach ins Dorf. Wir müssen Akira Bericht erstatten.“, sagte er vorsichtig. „Ich verstehe, denn schließlich ist das Dorf meinetwegen in Gefahr geraten.“, sagte ich bedrückt. „Kagome…das konnte keiner ahnen. Akira wird ebenfalls einen Bannkreis um das Dorf legen.“, sagte er beruhigend. Ich nickte nur still vor mich hin und schlürfte weiter an meiner Nudelsuppe. „Zeig mir bitte noch einmal Yumiya. Ich möchte mir das Werk von Fudo genauer betrachten.“, sagte Nataku. Ich streckte ihm meine linke Hand hin und er sah sie sich genauer an. „Juckt es dich manchmal an der Yumiya?“, fragte er mich plötzlich. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Das ist merkwürdig, denn deine Haut unter dem schwarzen Lederband ist gerötet und es scheint, dass dieses Band beschädigt ist.“, sagte er. ich zog meine Hand zurück, sah mir die Stelle an und Nataku hatte recht. Meine Haut unter dem Lederband war gerötet und etwas wund. Das ist mir gar nicht aufgefallen bzw. habe ich das gar nicht gemerkt. Jetzt wird mir einiges klar. „Miasma.“, sagte ich nur. „Was meinst du Kagome?“, fragte mich Nataku. „Das Miasma hat das Lederband beschädigt und es reizt meine Haut. Gut das wir heute ins Dorf gehen, Fudo muss sich dies ansehen.“, sagte ich. „Warum Fudo? Das kann ich auch machen.“, sagte Nataku. Er griff nach meiner Hand und wollte Yumiya von meinem Handgelenk nehmen. Ich wollte ihn gerade warnen, als der Bannkreis von Yumiya ihn zurückweist. „Au! Was war denn das?“, fragte er. „Das war Yumiya. Fudo hat Yumiya mit einem Bannkreis versehen, damit es niemand gelingt sie abzunehmen.“, erklärte ich. „Das ist ihm sichtlich gelungen.“, grummelte er etwas. Nach dem Essen, wuschen wir das bisschen Geschirr ab und machten uns auf dem Weg ins Dorf. Wie immer gingen wir am Strand entlang. Ich zog meine neuen Stiefel aus und ging dichter ans Wasser, damit mir die Wellen meine Füße umspülen. „Ob mir Fudo einen kleinen Dolch anfertigt?“, fragte ich gedankenverloren. „Warum ein Dolch? Und wo willst du ihn verstecken?“, fragte er mich und sah mich von oben nach unten an. Ich schmunzelte leicht, denn ich wusste genau was er meinte. „Schon vergessen? Aya hat mir ein kleines Fach in die Stiefel genäht und da kann ich einen kleinen Dolch verstecken.“, erinnerte ich ihn. „Das wird er bestimmt machen.“, sagte er ermutigend. Wir gingen weiter und sahen schon die Dächer von dem Dorf. Schon von weitem hörte man in der Schmiede jemanden Arbeiten. Am Dorf angekommen, gingen wir gleich zur Schmiede. „Fudo!“, rief Nataku und Fudo blickte von seiner Arbeit auf. Er sah uns und machte große Augen. „Starr sie nicht so an Fudo.“, sagte Nataku etwas gereizt. Fudo blinzelte um seinen starren Blick abzuwenden. „Entschuldige bitte. Kagome? Bist du das?“, fragte er verunsichert. Ich lächelte ihn an und nickte auf seine Frage hin. „Das hat Aya für sie genäht. Kagome hat es selbst entworfen.“, erklärte Nataku. „Du siehst toll aus Kagome. Dein Kampfoutfit sieht praktisch aus und ist auch nicht zu kurz. Ich glaub sie ist sogar etwas länger als die andere grüne Kleidung.“, sagte Fudo. Ich sah zu Nataku, er sah mich an, ich lächelte ihn breit an und nickte einfach. „Ja du hast recht Kagome. Der Lendenschurz ist etwas länger als die andere grüne Kleidung.“, sagte Nataku nachgebend. „Wollt ihr zu mir?“, fragte Fudo. Ich nickte daraufhin und zeigte ihm Yumiya. Er nahm meine linke Hand in die seine und sah sich das genauer an. „Hmmm…Das sieht nicht gut aus Kagome. Yumiya´s Band ist beschädigt und deine Haut darunter ist sehr gereizt. Komm doch bitte rein, ich werde sie dir entfernen.“, sagte er und ging in sein Hinterzimmer, dicht gefolgt von Nataku und mir. Fudo bot mir ein Platz am Tisch an. Ich setzte mich und legte die linke Hand auf den Tisch. Fudo setzte sich mir gegenüber und betrachtete Yumiya noch einmal. „Ich werde sie dir abnehmen müssen Kagome. Wie ist das passiert?“, fragte er mich. „Wegen dem Miasma ist das Band beschädigt worden.“, erklärte ich ihm und Nataku übersetzte für mich. „Hmmm…ich werde sie dir neu machen, aber das wird ein Tag dauern Kagome.“, sagte er und ich nickte. Fudo nahm ganz vorsichtig Yumiya ab. „Was? Warum wirst du nicht von dem Bannkreis abgewiesen?“, fragte Nataku verblüfft. Fudo kicherte etwas. „Nataku, ich selbst habe diesen Bannkreis erschaffen, deshalb wehrt mich Yumiya nicht ab. Wenn mich jedes Werkstück abwehrt was ich selbst geschmiedet habe, könnte ich diese auch nicht reparieren.“, entgegnete er. „Aber es freut mich zu wissen, dass der Bannkreis funktioniert.“, sagte er und muss sich ein Lachen verkneifen. „Das ist nicht komisch Fudo.“, sagte Nataku, kann sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen. Fudo legte Yumiya an die Seite und kam mit einer kleinen Dose wieder. Er machte die Dose auf, machte sich etwas auf dem Finger und strich es auf meine gereizte Haut. Ich zuckte mit der Hand zurück. „Ganz ruhig Kagome. Das ist eine Creme für gereizte Haut. Sie kann etwas brennen, aber das ist ein gutes Zeichen, denn sie reinigt gleichzeitig die gereizte Haut. Nataku hat sie mir angefertigt, weil meine Hände manchmal wund sind.“, erklärte er mir. Ich nickte auf seine Erklärung hin und gab ihm meine Hand. Er strich vorsichtig die Creme auf meine gereizte Haut. Nachdem die Creme aufgetragen war, legte er einen kleinen Verband an. „So. das müsste genügen. Ich werde bis morgen Yumiya verbessern und du kannst sie dann auch abholen.“, sagte Fudo. „Ich habe eine Frage Fudo. Kannst du für mich einen kleinen Dolch anfertigen? Der muss aber wirklich klein sein, denn ich möchte ihn in meine neuen Stiefel verstecken.“, erklärte ich. Nataku übersetzte für mich. „Gib mir dein Stiefel Kagome.“, sagte Fudo. Ich zog den rechten Stiefel aus und gab ihn Fudo. Er sah sich das innere Fach an. „Hmm…ja das bekomme ich hin. Jetzt weis ich auch wie klein er sein muss.“, sagte er und gab mir meinen Stiefel wieder. Wir verabschiedeten uns und gingen aus der Schmiede. Plötzlich wurde Nataku umarmt. „Nataku! Gott sei dank dir geht es gut.“, sagte Leiko. „Lass mich los. Du erdrückst mich.“, sagte Nataku angestrengt. Leiko lässt von ihm ab und schaut Nataku genauer an. „Du siehst etwas blass um die Nase aus. Bist du verletzt?“, fragte sie besorgt. „Nein bin ich nicht mehr. Kagome hat mir das Leben gerettet.“, erklärte er. Leiko sah mich an und blickte mich von oben nach unten. „Meinst du nicht, dass dieses Outfit etwas unschicklich aussieht? So freizügig. Du bist eine Dame und keine Kämpferin.“, sagte sie herablassend. Ich bin es leid diese Person zu sehen und mich zurechtfertigen. Ich seufzte, winkte ab, ging meine Wege und lies sie links liegen. „Hey! Ich rede mit dir!“, rief sie mir nach. Ohne mich umzudrehen, ging ich weiter und ignorierte sie. „Kagome warte!“, rief Nataku mir hinterher, kurz darauf lief er neben mir her. „Wo gehst du hin Kagome.“, fragte er mich. „Ich habe keine Ahnung, Hauptsache weg von dieser arroganten Gewitterziege.“, sagte ich nur. Nataku blieb stehen und fing mit Lachen an. „Hahahahahaha…das habe ich noch nie gehört…hahahahaha…“, lachte er weiter. Ich musste leicht schmunzeln, weil für mich ein alltägliches Wort, ihn zum Lachen brachte. Er beruhigte sich langsam und wischte sich seine Tränen weg, die durch das Lachen kam. „Komm. Lass uns zu Akira gehen.“, sagte er und ging voran. An Akira´s Hütte angekommen, klopfte Nataku an dessen Hüttenrahmen und wartete. „Kommt herein. Ich habe euch beide schon erwartet.“, sagte Akira in der Hütte. Wir traten ein und nahmen am Feuer platz. „Nataku. Es freut mich dich bei bester Gesundheit zu sehen.“, sagte Akira freundlich. „Ja ich bin auch froh, wieder fit zu sein. Das verdanke ich alles Kagome.“, sagte er. Akira sah zu mir und nickte. „Wie ich sehe, hat dir Aya Kleidung genäht. Für den Kampf ist sie sehr gut geeignet. Leicht, beweglich und praktisch.“, lobte Akira. „Ich danke dir für die netten Worte. Aya hat gute Arbeit geleistet und sie hat es genauso genäht wie ich es entworfen hatte.“, sagte ich. „Akira. Das Dorf ist vielleicht in Gefahr.“, sagte Nataku mit fester Stimme. Akira sieht ihn weise an und nickt abwesend. „Ich habe mir so etwas schon gedacht.“, sagte Akira. „Akira. Es ist wichtig, dass du dieses Dorf unsichtbar machst. Der Feind ist hinter Kagome her und wir wissen nicht warum.“, erklärte Nataku. „Wie kommst du darauf, dass sie hinter Kagome her sind?“, fragte Akira. „Der Feind hatte Kagome am Strand angegriffen und dann hat er mich angegriffen. Wenn Kagome mich nicht gefunden hätte, würde ich wahrscheinlich nicht hier sitzen.“, erklärte Nataku. „Akira. Der Feind ist unberechenbar. Er gibt sich als andere Personen aus. Als Nataku angegriffen wurde, zeigte der Feind nicht sein wahres Gesicht. Er griff in meiner Gestalt Nataku an.“, erklärte ich. Akira lauschte meinen Worten, legte ein Finger an sein Kinn und dachte nach. „Du meinst, der Feind könnte überall sein und spioniert uns aus.“, sagte er. Es war keine Frage, dies war eine Feststellung. „Fudo und ich brachten Nataku, von mir bekanntem, Dorf unter und pflegten ihn gesund. An dem Abend bekamen wir Besuch von einem Freund. Ich merkte gleich, dass etwas nicht stimmte und ich behielt recht. Der Feind gab sich als Freund aus und versuchte uns zu töten.“, erklärte ich weiter. „Was ihm nicht gelungen ist.“, sagte Akira gedankenverloren. „Kagome und ich haben es schon besprochen gehabt Akira. Kagome wird sich bei mir verstecken. Auch ich werde einen Bannkreis um mein Haus ziehen und es für andere nicht sichtbar machen. Für das Dorf würde ich dasselbe empfehlen.“, erklärte Nataku. Akira sieht ihn an. „Wie lange soll das so gehen Nataku? Wir können uns nicht ewig verstecken.“, sagte Akira leicht erzürnt. „Akira. Ich werde so lange im Versteck bleiben, bis ich meine Kinder zur Welt bringe. Danach gehen Nataku und ich der Sache auf den Grund und stellen uns den Feind.“, erklärte ich ruhig. „Hmmm…verstehe. Moment? Kinder?“, fragte er überrascht und ich nickte. „Ich bekomme Zwillinge.“, sagte ich. „Gleich Zwei? Donnerwetter!“, rutschte es aus ihm heraus und schlug sich gleich seine Hand vor dem Mund. Nataku und ich schmunzelten leicht. „Akira. Kagome wird so lange versteckt bis die Zwillinge auf der Welt sind, danach gehen wir der Sache auf den Grund. Mir ist wichtig, das Kagome nichts passiert besonders den Kindern nichts. Gleichzeitig gilt meine Sorge auch dem Dorf, denn schließlich ist es mit in Gefahr geraten.“, sagte Nataku. „Hmmm…“, überlegte Akira. „In Ordnung. Ich sehe auch keinen anderen Ausweg. Es ist besser wenn du dich versteckt hältst Kagome, so leid es mir auch tut. Aber ich habe bedenken. Falls du aus irgendeinem Grund ins Dorf musst, wirst du sofort gesehen, denn du befindest dich dann außerhalb des Bannkreises.“, erklärte Akira. „Da habe ich mir etwas einfallen lassen.“, sagte Nataku und Akira und ich sehen ihn überrascht an. „Was hast du dir einfallen lassen?“, fragte ich sichtlich neugierig. „Das kann ich dir noch nicht sagen Kagome, du wirst es dann sehen.“, sagte er geheimnisvoll. „Das ist eine gute Idee, so wird keiner Verdacht schöpfen.“, sagte Akira an Nataku gewandt und er nickt. Ich schaue zwischen den beiden hin und her. Das kann nichts Gutes bedeuten. Nataku sieht mich mit festem Blick an. „Kagome. Vertraust du mir?“, fragte er ernsthaft. „Egal was du vor hast und es dient zum Schutz des Dorfes, vertraue ich dir.“, sagte ich entschlossen. „Gut. Du musst jetzt still halten, ich werde ein Zauber auf dich legen. Du brauchst keine Angst zu haben, deinen Kindern wird nichts geschehen.“, erklärte er mir und ich nickte. Er legte sanft seine rechte Hand auf mein Dekoltee und schloss die Augen. Er sprach etwas in einer fremden Sprache. Ein warmes blaues Leuchten erschien. Er sprach weiter in der fremden Sprache, bis das Leuchten nach lies. Er nahm seine Hand weg, ich schaute auf mein Dekoltee und sah, dass gerade ein Zeichen verschwand. Es sah aus wie eine Pfote, wenn ich mich nicht irrte. „Was für ein Zauber hast du auf mich gelegt?“, fragte ich. „Das wirst du bald erfahren Kagome.“, sagte er und lächelte dabei. „Nun gut. Ich werde euch jetzt verlassen. Ich muss noch einen Bannkreis ziehen.“, sagte Akira. Bevor wir aufstanden, verbeugte mich tief und bat um Entschuldigung, da ich das Dorf in sichtliche Gefahr gebracht hatte. Akira legte eine Hand auf meine Schulter, ich schaute auf und blickte in sanfte, klare und weise Augen. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen Kagome. Du kamst hierher um in Frieden zu leben, was dir nicht gewehrt wird. Ich hoffe in der Zeit wo du dich versteckst, erfahren wir, warum du gejagt wirst.“, sagte Akira sanft. „Nun geht, denn du wirst erwartet Kagome.“, sagte er. Wir standen auf, verabschiedeten uns und verließen die Hütte. Akira ging los, um den Bannkreis um das Dorf zu ziehen. „Kagome!“, rief mich jemand. Ich blickte mich um und entdeckte Aya. Sie winkte mir zu und ich lief zu ihr. Ich verbeugte mich leicht zur Begrüßung, sie tat das gleiche. „Ich habe was für dich Kagome.“, sagte sie ganz aufgeregt und bat mich in ihre Hütte. Nataku wartete draußen. Aya gab mir ein Bündel Stoff in die Hand. „Mach es auf Kagome.“, forderte sie mich auf. Ich tat ihr den Gefallen. Schöner roter Stoff kam zum Vorschein. Ich nahm den Stoff, hielt ihn nach oben, damit er sich auseinander falten kann und betrachtete es mit leuchtenden Augen. „Das ist dein Umhang Kagome. Der Stoff aus dem Fell der Feuerratte, so wie du es bestellt hattest.“, sagte sie. Ich sah mir den Umhang mit staunenden Augen an, wendete ihn und war sehr zufrieden. Ich legte ihn über meinen rechten Arm und umarmte Aya zum Dank. Sie erwiderte die Umarmung. Ich löste mich von ihr und warf den Umhang über meine Schultern. Aya betrachtete mich. „Der steht dir sehr gut Kagome. Los! Zeig ihn Nataku!“, sagte sie aufgeregt. Ich trat aus der Hütte heraus und zeigte mich Nataku. „Ist das der Umhang?“, fragte er staunend. Ich nickte schnell. „Gefällt er dir Nataku?“, fragte Aya hinter mir. „Ja, der gefällt mir.“, sagte er zufrieden und betastete den Stoff. „Was ist das für ein Stoff?“, fragte er. „Der Stoff ist aus dem Fell der Feuerratte gemacht. Kagome hatte ihn so bestellt.“, erklärte sie ihm. Er sah mich staunend an. „Du überraschst mich immer wieder Kagome.“, sagte er. ich drehte mich, damit Nataku alle Seite von dem Umhang sieht. „Vielen lieben Dank Aya. Der Umhang ist einfach zauberhaft.“, sagte ich und Nataku übersetzte für mich. „Nichts zu danken Kagome. Ich bin froh das er dir gefällt.“, sagte sie glücklich. Plötzlich ertönte die Dorfglocke. „Oh. Eine Versammlung.“, sagte Aya. Mir blieb vor Schreck das Herz stehen. Akira muss natürlich auch die Bewohner des Dorfes informieren. Alles ist meine Schuld. Wäre ich nicht in dieses Dorf gekommen, wäre es jetzt auch nicht in Gefahr. Nataku spürte meine bedenken und legte eine Hand auf meine Schulter und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Wir gehen nach Hause Aya. Danke für den Umhang und pass auf, nicht das du zu spät kommst.“, sagte Nataku. „Nein, ich mache mich gleich auf den Weg. Bis bald.“, verabschiedete sie sich und ging los. Wir traten den Nachhauseweg an. An der Dorfgrenzen hielten wir an. „Akira hat den Bannkreis sehr gut gemacht, ich sehe ihn nicht.“, sagte er beiläufig. Wir gingen weiter und plötzlich wurde ich kleiner. Nun sah ich zu Nataku herauf und schaute ihn mit fragendem Blick an.

Die Verwandlung

Nataku sah zufrieden zu mir herunter. Er ging in die Hocke, um mit mir in Augenhöhe zu sein. „Mein Zauber wirkt und du siehst wirklich gut aus Kagome.“, sagte er zufrieden. „Was hast du mit mir gemacht Nataku?“, frage ich etwas ängstlich. Er gab mir keine Antwort. Ich blickte mich um und ich merkte, dass ich eindeutig kleiner geworden war. Ich blickte an mir herunter und erschrak. Ich sah keine Füße sondern Pfoten, schwarze Pfoten. Ich drehte mein Kopf nach hinten und erschrak erneut. Ich habe keine zwei Pfoten, sondern vier. Dazu einen pelzigen Rücken und einen etwas buschigen, langen, schwarzen Schwanz. Ich blickte zum Meer und lief darauf zu. „Kagome warte!“, rief mir Nataku hinterher, aber ich blieb nicht stehen, ich musste mein Gesicht sehen. Ich lief ins Meer hinein, wartete das es sich etwas beruhigt und betrachtete mein wackliges Spiegelbild. Geschockt starrte ich hinein. Im Meer sah ich nicht mein Gesicht, sondern das eines Hundes. Der Hundekopf war mit schwarzem Fell bedeckt. Auf der pelzigen Brust war ein heller Fleck ersichtlich, der einer Pfote ähnelt. Der Zauber. Ich setzte mich und lies den Kopf hängen. „Kagome. Wir hatten keine andere Wahl. So bleibst du unerkannt und kannst dich trotzdem frei bewegen. Du wirst wieder zu einem Menschen, wenn du einen schützenden Bannkreis betrittst. Also wenn wir wieder zu Hause sind, wirst du wieder ein Mensch.“, sagte er beruhigend. Ich stand auf, trottete mit gesenktem Kopf aus dem Meer und ging an Nataku vorbei. am Strand setzte ich mich wieder. Nataku setzte sich neben mich. „Kagome?“, fragte er vorsichtig. Er hat recht. In dieser Gestalt bleibe ich unerkannt und keiner rechnet damit, dass ich in Wirklichkeit ein Mensch bin. Das ist wirklich ein gutes Versteck, dass muss ich zugeben, aber muss es denn ausgerechnet ein Hund sein? Soweit ich das gesehen habe, bin ich komplett mit schwarzem Fell überzogen. „Bist du in Ordnung?“, fragte er vorsichtig. Ich nickte schwach. „Es tut mir leid Kagome, aber eins kann ich dir versprechen, deine ungeborenen Kinder nehmen kein Schaden, du verwandelst dich wieder in einen Menschen, wenn du ein schützenden Bannkreis betrittst und das beste…du bist nicht nackt, wenn du wieder ein Mensch wirst.“, sagte er ermutigend. Da bin ich beruhigt. Das fehlte mir noch das ich mich nackt wieder zurück verwandele. „Nataku…“, sagte ich. „Ja?“, fragte er nach. „Muss ich jetzt…Hundefutter essen?“, fragte ich und sah ihn mit einem traurigen Hundeblick an. Nataku sah mich, versuchte sich ein Lachen zu verkneifen, was ihm sichtlich missling. „Hahahahahahaha…nein…du bekommst kein Hundefutter…hahahahaha.“, lachte er weiter. Ich musste selbst über meine komische Frage schmunzeln. „Aber eins muss man dir lassen Kagome, du lernst schnell.“, sagte er stolz. Ich sah ihn fragend an, denn ich verstand nicht richtig was er damit meinte. „Den süßen Hundeblick hast du schon in Griff.“, sagte er und schmunzelte dabei. „Danke.“, sagte ich leicht sarkastisch. „Vergiss nicht, ich bin trotzdem ein Mensch. Aber damit meine Tarnung nicht auffliegt, muss ich mich wie ein Hund benehmen.“, sagte ich. „Das können wir später machen Kagome. Jetzt müssen wir erst einmal nach Hause gehen.“, sagte er und stand auf. Ich tat es ihm gleich und trottete hinter ihm her. Wie gewohnt lief ich etwas näher am Meer entlang, damit meine Füße umspült werden. Jetzt sind es aber Pfoten und es fühlt sich trotzdem sehr gut an. Ich trottete etwas schnell und begann schließlich an zu rennen. Das ist ein tolles Gefühl, so schnell bin ich nicht mit meinen zwei Füßen. Das Meerwasser spritzt an meinen Bauch, aber ich merke es kaum, weil mein schwarzes Fell die Haut schützt. „Du bist ganz schön schnell Kagome.“, sagte Nataku plötzlich rennend neben mir. Ich vergaß, denn Nataku kann auch sehr schnell rennen. Ich blieb stehen und Nataku hielt auch an. „Was ist?“, fragte er. „Wenn ich unerkannt bleiben soll, ist es besser wenn du nicht meinen Namen nennst. Meine Verwandlung sollte auch geheim bleiben.“, sagte ich entschlossen. Nataku dachte eine Sekunde nach, anschließend nickte er. „Du hast recht. Wir suchen für dich einen neuen Namen.“, sagte er und begann zu überlegen. Dabei liefen wir langsam am Meer entlang zurück nach Hause. „Bambi!“, sagte Nataku. „Bambi?“, fragte ich nach. „Dein neuer Name. Bambi.“, sagte er. „Nein, ich möchte nicht nach einem Reh benannt werden.“, sagte ich entschlossen und ging dabei weiter. „Was hat das mit einem Reh zu tun?“, fragte er skeptisch. Ich vergaß, er kennt dies nicht. „Ist egal. Bambi passt einfach nicht zu einem Hund.“, sagte ich einfach. „Hmmm…wie wäre es mit Dixi? Klinkt auch schön.“, sagte er. Ich blieb stehen und senkte den Kopf. Dabei muss ich an das Dixi-Klo denken und danach will er mich benennen? „Nein, das passt auch nicht zu mir. Wir wäre es mit Chloe?“, sagte ich. Nataku blieb stehen und dachte darüber nach. „Das ist ein schöner Name. Wenn du ein Hund bist, ist dein Name Chloe.“, sagte er. Ich bellte und wedelte mit dem Schwanz, wobei ich mir sehr merkwürdig vorkam. Nataku sah mich mit überraschten Augen an. „Du machst das sehr gut Kagome…Ääh…ich meine Chloe.“, korrigierte er. „Du musst dagegen noch etwas üben.“, sagte ich spitz und rannte wieder los, dicht gefolgt von Nataku. Es ist ein angenehmes Gefühl wenn er neben mir her rennt und ich nicht auf seinem Rücken sitze. Wir rannten bis nach Hause. Dort angekommen blieb Nataku stehen. „Was ist? Warum gehst du nicht weiter?“, fragte ich ihn. „Jetzt beginnt der Bannkreis, wenn du hindurch gehst, wirst du wieder zu einem Menschen.“, sagt er. Nataku ging hindurch und war plötzlich verschwunden. Der Bannkreis erfüllte seinen Zweck. Ich ging hindurch und plötzlich schoss ich wieder in die Höhe. Ich schaute an mir runter und entdeckte meine zwei Füße. Ich schaute nach hinten und vergewisserte mich das der pelzige Rücken verschwunden war, sowie auch der Schwanz. Nataku stand da und beobachtete mich. Ich bemerkte seinen Blick und lächelte ihn sanft an. „Als Mensch gefällst du mir besser Kagome, aber der Zauber ist mir auch sehr gut gelungen.“, sagte er. „Ja du hast recht und ich bin euch sehr dankbar, dass ihr mir helft.“, sagte ich dankend. „Dafür sind Freunde da Kagome. Ich bereite etwas zu essen vor, ruh du dich in der Zeit aus.“, bot er mir an. „Das ist eine gute Idee. Ich glaube ich nehme ein bad, also lass dir Zeit mit dem Essen Nataku.“, sagte ich. „Werde ich.“, sagte er und schmunzelte dabei. Ich ging in mein Zimmer, holte mein Handtuch und ging gleich zur heißen Quelle. Ich entledigte mich meiner Kleidung und stieg in die heiße Quelle hinein. ich stellte mich unter den kleinen Wasserfall, wusch mir meine Haare, lies dabei das Wasser über mein Gesicht laufen. Nach dem waschen, setzte ich mich einfach unter den Wasserfall, neigte den Kopf nach hinten und genoss, wie das Wasser sanft über mein Gesicht lief. Danach lehnte ich mich an die warmen Steine, streckte die Beine aus und strich sanft über meinen deutlich dick gewordenen Bauch. Langsam müsste ich mir zwei Namen überlegen, aber das hat noch etwas Zeit. Ich frage mich was es wird. Zwei Jungen? Zwei Mädchen? Oder vielleicht ein Junge und ein Mädchen? Das wissen nur die Sterne. Plötzlich wurde ich sehr müde. Der Tag war anstrengender als ich dachte. Ich drehte mich auf den Bauch, legte meine Arme auf die warmen Steine und stützte meinen schweren Kopf auf die Arme. Ich machte meine Augen zu und lauschte der Stille. Der Wind raschelt sanft durch die Blätter, der Wasserfall plätschert beruhigend in die heiße Quelle und irgendwo in der Ferne, glaubte ich eine Eule zu hören. Durch die Natur erzeugten Geräusche, schlief ich ein.

Als ich aufwachte, befand ich mich im Dorf. Warum bin ich im Dorf? Ich war doch eben noch in der heißen Quelle. Ich sah mich um und bemerkte, dass die Dorfbewohner alle in eine Richtung schauten. Ich entdeckte Kano, ging zu ihm und tippte ihn an. Keine Reaktion. Ich tippte ihn stärker an, aber er reagierte nicht. Er starrte einfach weiter geradeaus. Ich folgte seinem Blick und erschrak. Es brannte eine Hütte lichterloh. Vor der Hütte kauerten eine Frau und ein Youkai. Die Frau hatte die Hände vor dem Gesicht und der Youkai starrte ins Feuer. Ich ging zu ihnen und wollte fragen was passiert sei, aber auch sie reagierten nicht. „Mamaaaaa! Paapaaaaaaa!“, schrie jemand. Ich schaute mich um, entdeckte aber niemanden. Die Frau und der Youkai reagierten auf die Schreie. Die Frau wollte in die brennende Hütte rennen, aber der Youkai hielt sie fest. „Mamaaaaaaaa! Papppppp!“, schrie weiter die Stimme. Ich bemerkte das die Schreie aus der brennenden Hütte kam. „Mamaaaa! Paaaaaa…!“, die Schreie wurden von dem einstürzen der Hütte erstickt. Wie gelähmt stehe ich vor der Hütte und fühle mich hilflos. Lautlos fließen meine Tränen und trauern um das Kind, was soeben in den Flammen umkam.

Erschrocken wache ich aus meinem Albtraum auf. Meine Tränen fließen lautlos weiter. Ich setzte mich auf und stützte meinen Kopf in meine Hand. Was für ein schrecklicher Albtraum. Ich wischte mir meine Tränen weg und versuchte mich zu beruhigen. Als ich an mir herunter blickte, bemerkte ich, dass ich gar nicht bekleidet war. Nur die Robe von Nataku bedeckt meine Blöße. Im nu kam meine Erinnerung zurück. Ich bin in der heißen Quelle eingeschlafen und Nataku muss mich gefunden haben, wie peinlich. Ich sah mich um und entdeckte meine Kleidung, fein säuberlich zusammengelegt, in einer Ecke liegen. Ich stand auf, zog mir etwas an, legte meinen Fudon zusammen, kämmte mir mein wirres Haar, legte die Robe über den rechten Arm und ging nach draußen. Ich ging in die Küche, da war kein Nataku zu sehen, sowie im Esszimmer, Wohnzimmer und im Empfangsbereich. Wo mag er bloß sein? Die Robe hatte ich zusammen gelegt und legte sie auf den Tisch im Wohnzimmer. Vielleicht finde ich Nataku im Dorf. Ich ging zurück in mein Zimmer, holte meinen neuen Umhang und machte mich auf den Weg ins Dorf. Ich durchbrach den Bannkreis und schon verwandelte ich mich wieder in einen schwarzen Hund. Ich lief zum Strand runter, dort angekommen rannte ich näher ans Meer bis meine Pfoten das Wasser berührten. Ich lief durch das kühle nass und es spritzte mir an den Bauch. Dadurch ich vier Pfoten habe, bin ich schneller im Dorf, als wenn ich auf zwei Beinen laufen würde. Ich blickte mich um, schlich mich hinter das Dorf, durchquerte den Bannkreis und verwandelte mich wieder zurück. Da fiel mir ein, dass ich heute Yumiya abholen könnte. Ich machte mich gleich auf den Weg zur Schmiede. Da Fudo nicht zu sehen war, klopfte ich an der Schmiede. „Komm rein Kagome. Ich bin im Hinterzimmer.“, rief Fudo aus dem Zimmer. Ich trat ein und ging zum Hinterzimmer. Da sah ich Fudo am Tisch sitzen. „Hallo Kagome. Wie geht es dir?“, fragte Fudo mich. Ich begrüßte ihn und deutete ihm das es mir gut ginge. Ich tippte auf mich und zeigte mit dem Finger nach draußen. „Warum ich weis, dass du es bist?“, riet er und ich nickte. „Nun ja…ich habe deinen Geruch wahrgenommen.“, erklärte er und wurde leicht rot. Ich nickte und schmunzelte über seine Verlegenheit. „Ich bin gleich fertig Kagome. Auf dem anderen Tisch liegt etwas für dich. Geh hin und sieh es dir an.“, forderte er mich auf. Ich ging zum anderen Tisch und sah was er meinte. Auf dem Tisch lag ein kleiner Dolch. Ich nahm ihn in die Hand. Er ist schön leicht und griffig. Der Griff besteht aus Lederbändern, damit er mir gut in der Hand liegt. Die Klinge ist einfach und hat keine besonderen Gravuren. Mit Dolch ging ich wieder zu Fudo. „Gefällt er dir?“, fragte er mich und ich nickte. Ich kniete mich hin und steckte den Dolch in meinen rechten Stiefel in das vorhergesehene Fach. „Fertig.“, sagte Fudo. Ich stand auf und sah das Fudo die Yumiya stolz betrachtete. Ich sah sie mir näher an. Ich machte große Augen, denn sie sieht komplett anders aus. Yumiya ist schön verziert, sie hat drei kleine rosa Steine und um den Steinen herum befinden sich silberne Wellen, wenn ich das richtig deute. Am Ring befindet sich ein hellblauer Stein der zu einer Pfeilspitze geschleift wurde. Yumiya sieht sehr elegant aus. „Gefällt sie dir Kagome?“, fragte mich Fudo. Abwesend nickte ich auf seine Frage. „Wie du sehen kannst, habe ich sie komplett neu gestaltet. Wenn du sie anlegst, wirst du sie kaum merken. Auch wenn sie keine Kettenglieder mehr hat, passt sie sich deiner Bewegung an. Der Bannkreis ist geblieben und die Funktionen auch.“, erklärte er. Teilnahmslos nickte ich, denn ich bin sprachlos. „Probier es aus Kagome.“, sagte er ermutigend. Ich streckte meine linke Hand der Yumiya und wie beim ersten Mal, erschien ein grelles helles Licht. Meine Hand wurde warm und ich merkte wie sich Yumiya um mein Handgelenk legt. Das helle Licht verschwindet und ich betrachte meine linke Hand. Ich bewegte meine Hand in verschiedene Richtungen und Fudo behielt recht. Ich merke sie tatsächlich nicht und sie passt sich meinen Bewegungen an. Ich formte einen imaginären Bogen, woraufhin er sofort erschien mit einem angespannten Pfeil. Ich löste meine Haltung auf und Pfeil und Bogen verschwanden. Ich lächelte Fudo breit an und bedankte mich herzlich. „Es freut mich dass dir Yumiya gefällt. Es war auch nicht einfach was zu finden, was den giftigen Dämpfen standhalten könnte. Heute hast du einen Umhang Kagome.“, sagte er verblüfft, als er ihn jetzt erst bemerkt. Ich nickte. „Den hat Aya gemacht, stimmt´s?“, riet er und ich nickte. „Der sieht schön aus.“, lobte er. ich lächelte über das Kompliment. „Falls du Nataku suchst, der ist beim Dorfältesten.“, sagt er. Ich bedankte mich und gestikulierte ihm, das ich gehen werde. Er verstand und wir verabschiedeten uns. Ich machte mich auf dem Weg zu Akira. An der Hütte wollte ich soeben anklopfen, als ich die Stimmen von Nataku und Akira wahrnehme. Ich hielt in meiner Bewegung inne, als ich meinen Namen hörte. „Akira! Das kannst du nicht von mir verlangen.“, sagte Nataku aufgebracht. „Es tut mir leid Nataku, aber es wird für die Dorfbewohner das Beste sein, wenn Kagome nicht mehr ins Dorf kommt.“, sagte Akira. Ich erschrak unwillkürlich zusammen, als ich dies hörte. „Soll ich sie einsperren?“, fragte Nataku empört. „Nein…“, sagte Akira. „Sie soll aus unserem Dorf verschwinden. Wir kennen sie nicht und somit traue ich ihr nicht über den Weg.“, meldete sich plötzlich eine andere Stimme. Die ich zu Leiko einordnen konnte. „Das hast du nicht zu entscheiden Leiko.“, sagte Nataku gereizt. „Sie hat unser Dorf in Gefahr gebracht!“, sagte Leiko empört. „Dafür kann sie nichts, sie wusste doch gar nicht, dass sie verfolgt wird. Kagome ist genauso ahnungslos wie wir alle.“, verteidigte Nataku mich. „Woher willst du das wissen? Kennst du sie so gut? Weist du wo sie her kommt? Wer ihre Eltern waren? Was sie vorher gemacht hat?“, schrie Leiko ihn an. Nataku senkte den Kopf, denn dazu konnte er nichts sagen, denn er wusste es wirklich nicht. „Selbst du, kannst uns nichts über Kagome erzählen, weil du es nicht weist. Vielleicht wird sie dieses Dorf verraten.“, sagte Leiko etwas ruhiger. „Nein, das wird sie nicht. Da bin ich mir sehr sicher.“, sagte Nataku entschlossen. „Was macht dich da so sicher Nataku?“, fragte Leiko ihn provozierend. „Weil ich ihr vertraue und weil sie einen Hanyou liebt und dessen Kinder trägt, deshalb glaube ich, das sie keine Verräterin ist.“, sagte er mit fester Stimme. „Nun gut, das führt zu nichts. Ich selbst muss mich überzeugen das Kagome eine von uns ist.“, sagte Akira. Mit gesenktem Kopf und schweren Herzen entfernte ich mich von der Hütte. Leiko hat recht. Sie kennen mich nicht, für sie bin ich eine Fremde. Ich bin eine Fremde in dieser Zeit, aber ich kann nicht wieder zurück. Dort habe ich kein zu Hause. Bedrückt lief ich weiter die Straße entlang. Die Worte hallen mir in meinem Kopf und sie verletzen mich sehr. Plötzlich gab es einen rießen Knall und Rauch stieg den Himmel empor.

Das Feuer

Nach dem rießen Knall, drehte ich mich sofort in die Richtung um und sah, dass schwarzer Rauch in den Himmel empor stieg. Ich erinnerte mich sofort an meinen Albtraum und rannte sofort zu dieser Stelle hin. Wie in meinem Traum standen die Bewohner fassungslos da und starrte in die hohen Flammen. „Meine Kinder!“, schrie eine junge Frau verzweifelt, die versuchte in die Hütte zu gelangen, aber ein Youkai hielt sie fest. Wie gelähmt starrte ich in die Flammen. Einige Dorfbewohner holten Wasser und versuchten die Flammen zu ersticken, aber die Flammen waren zu hoch. „Was ist passiert?“, fragte mich Nataku, der plötzlich neben mir stand. Ich konnte ihm nicht antworten, so gelähmt war ich. Von den eigenen Erinnerungen überwältigt konnte ich mich nicht bewegen. „AKIRA!! Meine Kinder sind darin!“, rief der Youkai, der die Frau fest hielt. Akira sah geschockt aus und biss sich auf die Lippen. „Mamaaaaaaa!!! Papaaaaaa!!!“, schrie ein Kind aus den Flammen. Ich erwachte aus meiner Starre. „NNEEEEIIINNNNN!!!!!!!“, schrie ich. Ich warf mir meine Kapuze von meinem Umhang über und rannte Richtung Hütte. Nataku versuchte mich aufzuhalten, aber ich schlug seine Hand weg. „Kagome nicht!“, schrie er nach mir. Ich sprang in die brennende Hütte und suchte die Kinder. Der Umhang erfüllte seinen Zweck. Wie bei Inuyasha´s Gewand, verspüre ich die Hitze von dem Feuer nicht. „Mamaaaaaa!!! Papaaaaa!!!“, schrie das Kind. Ich entdeckte es und bemerkte, dass es ein kleines Bündel in den Armen hielt, was sehr lautstark schrie. Ich rannte zu den Kindern hin und schützte mein Gesicht vor den Flammen. „Bist du verletzt?“, fragte ich das Kind hustend als ich zu ihm gelangt war. Verängstigt schüttelte es sein Kopf. Ich nahm die Kinder an mich und schützte sie mit meinem Umhang. Kleine brennende Holzstücke fielen von der Decke. Zu spät bemerkte ich, dass sich ein brennender Balken vom Dach löste und sauste auf uns runter. Ich versuchte mit den Kindern auszuweichen, aber zu spät. Der brennende Balken klemmte mir mein rechtes Bein ein. Ich schrie vor Schmerzen laut auf und von draußen hörte ich Nataku rufen. „Wir werden sterben.“, sagte das Kind weinend. „Ihr werdet nicht sterben. Ich hole euch hier raus.“, versprach ich ihm. Ich legte den Umhang ab und legte ihn schützend über die Kinder. „Ihr bleibt unter dem Umhang. Da seid ihr sicher.“, versicherte ich ihm. Ich versuchte mein Bein zu befreien. Weiter brennende Holzstücke fielen auf uns herab. Ich sah nach oben und stellte fest, dass die Decke nicht mehr lange halten wird. Von der Angst getrieben, griff ich nach dem brennenden Balken und hob ihn an. Ich befreite mein Bein, schnappte mir schnell den Umhang mit den Kindern und wollte aus der Hütte rennen, als ein brennender Balken mir den Weg versperrte. Ich wich mit den Kindern zurück und starrte in die Flammen. Ich setzte die Kinder ab, formte meinen imaginären Bogen, der daraufhin erschien und schoss auf eine Wand der Hütte. Ich nahm die Kinder und rannte zu der entstandenen Öffnung hinaus ins Freie. Bevor ich das Freie erreichte, stürzte das Dach ein und ich sprang mit den Kindern durch die Öffnung. Ich landete unsanft auf meine linke Schulter und schlitterte im Dreck. Die Hütte stürzte komplett ein. „Kagome!“, schrie Nataku und ging neben mir auf die Knie. Dicht gefolgt von den Dorfbewohnern, die um mich einen Kreis bildeten. „Kagome?“, fragte Nataku und nahm mich sacht in seine Arme. Ich öffnete die Augen und lächelte ihn schwach an. Ich merkte dass das Kind unter meinem Umhang sich immer noch an mich krallte und ich es noch schützend hielt. „Meine Kinder.“, sagte die Frau weinend. Ich zog den Umhang etwas bei Seite und gab das erste Kind preis. Das ältere Kind klammerte sich an mich und kniff die Augen fest zu. Die junge Frau machte große Augen. „Ichiro!“, sagte die junge Frau erleichtert. Der Junge machte seine Augen auf, erblickte seine Mutter, begann zu weinen und sprang ihr in die Arme. Beide weinten, glücklich sich in den Armen halten zu können. Die Dorfbewohner staunten nicht schlecht und freuten sich, dass alles gut ausgegangen war. Ein weiteres Schreien ertönte und die junge Frau schaute auf. Mit meiner verbrannten Hand zog ich den Umhang von mir runter, das kleine Bündel lag auf meiner Brust und schrie. Meine verbrannte Hand lag schützend auf das Bündel. Die junge Frau löste sich von ihrem Sohn, legte die Hände vor dem Mund und konnte nicht glaube was sie da sah. „Kagome. Deine Hände.“, sagte Nataku besorgt. Er nahm vorsichtig meine verbrannte Hand von dem Kind, schmerzlich zog ich die Luft zwischen meinen Zähnen ein. Die junge Frau nahm mir das schreiende Kind ab und sah es sich mit Tränen im Gesicht an. „Natsu.“, sagte sie weinend und nahm beide Kinder in ihre Arme. Der Youkai und Vater von den Kindern, nahm seine Frau mit den Kindern in den Arm und war überglücklich. Beide sahen mich verheultem Gesicht an und bedankten sich viel Mals. ich lächelte schwach, froh darüber das die Kinder unverletzt sind. Plötzlich tropfte etwas Nasses auf meinem Gesicht. Ich sah nach oben und fand die Quelle. Nataku sah mich mit Tränen an. „Das machst du nie wieder. Hörst du? Mach das nie wieder.“, sagte er unter Tränen. Es ist seine Angst die aus ihm spricht. „Das kann…ich dir…nicht versprechen.“, sagte ich mit einem schwachen Lächeln. Mit einem lauten schluchzen nahm er mich fest in seine Arme. „So müde.“, sagte ich mit letzter Kraft und es wurde alles dunkel um mich herum.

Als ich wieder zu mir kam, hörte ich gedämpfte Stimmen. Ich machte meine Augen auf und fand mich in einer Hütte wieder. Nataku kam gleich an meine Seite und erkundigte sich wie es mir geht. Ich versuchte mich aufzurichten, aber es schmerzte überall. „Bleib liegen Kagome. Ruh dich aus.“, sagte er sanft. „Das war sehr mutig von dir diese Kinder aus den Flammen zu retten.“, sagte Akira hinter Nataku. Was hätte ich sonst tun sollen? Im Traum sind sie erbärmlich verbrannt, weil ihnen keiner geholfen hatte. Ich hatte meinen Bruder durch die Flammen verloren. Damals konnte ich ihn nicht retten. „Du hast sehr großes Glück gehabt Kagome. Die Kinder sind unverletzt, dank dir. Du hast dir leichte Verbrennungen zugezogen, aber deine Hände und dein rechtes Bein sind stark in Mitleidenschaft geraten.“, erklärte mir Akira. Ich hob meine Hände und sah, dass sie verbunden waren. „Deinen ungeborenen Kindern ist zum Glück nichts passiert, aber du solltest solche Gefahren nicht mehr auf dich nehmen.“, sagte Nataku. Er hat recht. Durch die Rettung der anderen Kinder, hätte ich meine verlieren können. „Kagome…“, fing Nataku unsicher an. Ich sah ihn fragend an. „Du hast…vorhin mit mir…gesprochen.“, sagte er unsicher. Ich erinnerte mich zurück und stellte fest, dass ich auch mit den Kindern in der brennenden Hütte gesprochen hatte. Mein seelischer Schock der sich auf meine Stimme gelegt hatte, ist verschwunden. „Bitte sag doch etwas.“, sagte Nataku bittend. Ich erinnerte mich an das Gespräch zwischen Akira, Leiko und Nataku. Die Worte hallten wieder in meinem Kopf und verletzten mich sehr. Nataku gab sein bestes um mich zu verteidigen, aber ich kann es auch Akira nicht verdenken das er mir misstraut. Und Leiko ist es nur recht, das ich hier verschwinde. Aber auch sie hat recht, denn ich habe das Dorf in Gefahr gebracht und die brennende Hütte kann kein Zufall gewesen sein. Ich richtete mich auf und sah ihn entschlossen in seine Augen. „Ich werde dieses Dorf verlassen und werde es nicht eher betreten bis der Feind besiegt ist.“, sagte ich mit fester Stimme. „Du hast also alles mitbekommen?“, fragte Akira gefasst. „Jedes einzelne Wort.“, sagte ich fest. Ich kniete mich vor Akira, stützte mich auf meine verletzten Hände und verbeugte mich tief. „Ich bin dir für deine Gastfreundschaft sehr dankbar Akira.“, sagte ich aufrichtig. Ich stand mühevoll auf. „Warte Kagome. Ich helfe dir.“, sagte er besorgt und streckte eine Hand nach mir aus. Ich schlug die helfende Hand weg. „Nein Nataku. Lass mich bitte allein.“, sagte ich traurig und Nataku senkte gekränkt seinen Kopf. „Du bist nicht aus diesem Dorf verbannt, Kagome.“, erinnerte mich Akira. Schwankend ging ich zum Vorhang und blieb stehen. „Das weis ich Akira. Ich verbanne mich selbst aus diesem Dorf, um die Dorfbewohner zu schützen.“, sagte ich, verlies die Hütte schwankend und lies Nataku traurig zurück. Ein gutes Stück humpelte ich über die Straße, stolperte und fiel der länge nach hin. Kano kam plötzlich, legte meinen Arm um seine Schulter und half mir auf. „Bist du in Ordnung Kagome?“, fragte er mich besorgt. „Ja ich bin Ordnung.“, sagte ich. „Hey, du kannst ja sprechen. Schön deine Stimme zu hören.“, sagte er mit einem Lächeln. Ich nickte nur schwach. „Danke das du mir aufgeholfen hast Kano, aber ich komme alleine zu recht.“, sagte ich und löste mich von ihm. „Bist du dir sicher?“, fragte er mich. Ich nickte und humpelte weiter. „Sehen wir uns wieder?“, fragte er mich. Zur Antwort hob ich nur meine rechte Hand. Bald hatte ich die Dorfgrenze erreicht. Ich blickte mich um, damit mich keiner sieht. Ich durchquerte den Bannkreis und verwandelte mich wieder in einen schwarzen Hund. Das laufen auf vier Pfoten viel mir schwer, denn schließlich sind meine vorderen Pfoten verbrannt und der rechte Hinterlauf. Ich biss meine Zähne zusammen und humpelte am Strand entlang, als ich plötzlich ein wimmern in den Büschen vernahm. Ich blieb stehen und richtete meine Aufmerksamkeit auf die Büsche. Da ich kein Wimmern mehr vernahm, humpelte ich weiter. Ich brauchte jetzt keine Gesellschaft, möchte einfach allein sein. Schon damals war ich an allem Schuld. Durch meine Schuld zerbrach das Juwel der vier Seelen. Durch meine Schuld starb meine Familie, weil die Dämonen durch den Brunnen kamen, warum auch immer. Durch meine Schuld sind Inuyasha und die anderen, Nataku und das gesamte Dorf in Gefahr. Da ist es besser, wenn ich alleine bleibe und mich verstecke, denn da bringe ich niemanden in Gefahr. Das Wimmern wurde lauter und deutlicher. Ich blieb wieder stehen und lauschte. Ich humpelte langsam zu den Büschen, ging hindurch und folgte dem Wimmern. Ich kam dem Wimmern immer näher heran. Hinter den Büschen befand sich eine freie Wiesenfläche und da lag ein sehr großer, schwer verletzter, weiß silberner Wolf. Er bemerkte mich und sah mir tief in die Augen. Es ist eine Wölfin, denn um sie herum waren Junge, aber diese wurden von irgendetwas gerissen. Sie muss sie verteidigt haben, denn sie wurde dabei übel zugerichtet. Dieser Wölfin konnte man nicht mehr helfen, sie lag im sterben. Ihr Blick wurde weicher, als sie bemerkte, dass ich für sie keine Gefahr darstelle. Ich ging etwas näher an sie heran, aber mit genug abstand, setzte ich mich zu ihr. Ich weis nicht warum ich das tue, aber diese Wölfin wird sterben und das allein. Sie duldete mich, denn sie machte keine Anstalten mich zu verscheuchen. Ein kleiner schwacher Laut ertönte und die Wölfin rührte sich. Sie schnupperte und wühlte mit der Nase durch die leblosen Körper ihrer Welpen und nahm etwas in ihr Maul. Sie legte es vorsichtig vor sich und leckte es sauber. Es war ein kleiner Welpe, der den Kampf überlebt hatte. Aber dieser Welpe ist dem Tot geweiht, denn wenn seine Mutter stirbt, ist er alleine. Der Welpe ist sauber und die Wölfin legt sich geschwächt hin. Ich beobachtete sie aufmerksam. Ich legte mich ebenfalls hin und ruhte somit meine verbrannte Pfoten aus. Die Wölfin sah mich mit festem Blick an, nahm ihre große Pfote und schob vorsichtig ihr Junges zu mir herüber. Ich verstand nicht richtig, aber ich erkannte den besorgten Blick einer Mutter. Der Welpe versuchte zu seiner Mutter zurück zu grabbeln, aber sie knurrte ihn sanft an, so das er vor schreck quietschte. Dabei lies sie mich nicht aus den Augen. Ich streckte eine Pfote aus und versperrte dem Welpen den Weg zu seiner sterbenden Mutter. Die Wölfin sah mich zufrieden an und ich sah, wie das Leben aus ihren Augen weicht. Der Welpe spürt dies und fängt kläglich mit jaulen an. Die Wölfin hat mir ihr Junges übergeben, damit ich sein Leben rette. Heute habe ich aber genug Leben gerettet. Ich stand auf, nahm den Welpen in mein Maul und lief Richtung Strand. Als ich aus den Büschen hervortrat, stand Nataku vor mir. „Kagome?“, fragte er mich. Ich knurrte ihn an. „Ääh…ich meine Chloe.“, korrigierte er schnell. Ich hörte auf mit knurren und humpelte Richtung nach Hause. Nataku folgte mir. „Was hast du da Chloe?“, fragte er mich. „Eine sterbende Wölfin hat mir soeben ihr einziges überlebendes Junges überlassen. Ich konnte es seinem Schicksal nicht überlassen.“, erklärte ich ihm. „Ich verstehe.“, sagte Nataku. Bis wir zu Hause waren, gingen wir schweigend nebeneinander her. Wir gingen durch den Bannkreis. „Kagome.“, sagte Nataku erschrocken und ich blieb stehen. „Du…du hast dich…nicht zurückverwandelt.“, sagte er sichtlich schockiert. Ich setzte den Welpen ab, blickte an mir runter, drehte mich nach hinten und tatsächlich. Ich habe mich nicht zurückverwandelt. Ich sah Nataku tief in die Augen. „Soll mir recht sein. So bringe ich niemanden in Gefahr, wenn ich in der Gestalt bleibe.“, sagte ich etwas kühl. Ich nahm den Welpen wieder in mein Maul und ging in das Haus hinein. Nataku ließ ich schockiert draußen stehen.

Bei Koga

Ich beobachte Nataku wie er nachdenklich im Wohnbereich hin und her läuft. „Das glaub ich einfach nicht.“, sagte er immer wieder und schaute mich dabei an. In meiner Hundegestalt lag ich da, ruhte meine verletzten Pfoten aus und folgte mit meinen Blicken Nataku. Ohne eine Antwort zu erwarten, lief er Kopfschüttelnd hin und her. Mein Kopf bewegte sich hin und her, denn ich folgte jeden seiner Schritte. Der Welpe lag an meinem Bauch, jammerte und schmiegte sich an mein Fell. „Warum verwandelst du dich nicht zurück Kagome?“, fragte er nachdenklich. „Hatten wir uns nicht auf Chloe geeinigt?“, sagte ich spitz. Er blieb in seiner Bewegung stehen und sah mich wütend an. „Das ist mir egal Kagome. Hier hört uns keiner, denn wir werden von einem Bannkreis beschützt.“, sagte er laut und lief wieder im Wohnbereich hin und her. Ja das stimmt. Wegen mir wurde schließlich ein Bannkreis errichtet und wegen mir muss sich auch Nataku verstecken. „Was ist mit dem kleinen Wolf?“, fragte er ruhiger. „Was soll mit ihm sein?“, fragte ich zurück. Nataku seufzte. „Ich habe schon verstanden das du den Wolf behältst, aber was wirst du jetzt mit ihm tun? Er ist noch sehr klein und er benötigt Milch.“, sagte er. „Ich werde ihn groß ziehen und ich weis das er dringend Milch benötigt und ich weis wer mir helfen könnte.“, sagte ich entschlossen. Nataku sah mich überrascht an. „Wer?“, fragte er. „Koga.“, sagte ich nur. „Wer ist Koga?“, fragte er skeptisch. „Koga ist ein Freund von früher und er kann mir helfen.“, sagte ich. Nataku überlegte und lief dabei wieder hin und her. „Na schön, wir gehen zu diesem Koga und in dieser Zeit überlege ich weiter, warum du dich nicht zurück verwandelst.“, sagte er. Nataku ging zur Tür, schob sie auf und wollte sich auf den Weg machen. Plötzlich blieb er stehen. Ich blieb dort liegen wo ich war, denn ich wusste was jetzt kommen würde. „Ääh…Wo wohnt dieser Koga?“, fragte Nataku verlegen. Ich stand auf, nahm den kleinen Welpen und humpelte zu Nataku. „Koga wohnt in den Bergen. Ich kann dich hinbringen, aber du musst mir den kleinen hier abnehmen.“, sagte ich. Nataku nahm mir den Wolfswelpen ab und sah ihn sich genau an. „Hmmm…der Kleine ist ein Rüde und er sieht ganz niedlich aus.“, sagte er. Er steckte den Welpen schützend in sein Gewand. „Hier wird er sicher sein.“, sagte er. „Gehen wir.“, sagte ich und humpelte aus dem Haus dicht gefolgt von Nataku. „Chloe. Du bist verletzt. Lass uns ein Tag warten, bis deine Wunden etwas verheilt sind.“, sagte Nataku. „Der Welpe hat vielleicht keinen Tag mehr.“, sagte ich und humpelte weiter. Wir überwandten den Bannkreis und liefen in Richtung Berge. Die Vorderpfoten taten mir nicht so sehr weh, wie der Hinterlauf. Ich unterdrückte den Schmerz, denn schließlich mussten wir schnell zu Koga. „Woher willst du wissen, dass uns dieser Koga helfen kann?“, fragte Nataku. „Ganz einfach. Koga ist ein Wolfyoukai und Anführer eines Wolfrudels.“, erklärte ich ihm. „Woher kennst du ihn?“, fragte Nataku nach. „Erinnerst du dich an das Shikon no Tama?“, fragte ich. „Ja.“, antwortete Nataku. „Das Shikon no Tama ist damals durch meine Schuld zerbrochen. Inuyasha und ich machten uns auf die Suche nach den Splittern des Juwels. Dabei trafen wir Koga, denn er besaß Splitter vom Juwel. Koga erkannte meine Fähigkeiten und entführte mich daraufhin. Koga war früher ein böser Youkai, aber da er sich in mich verliebte, wurde er ein guter Youkai und beschützt von heute an die Menschen.“, erklärte ich. „Ich verstehe.“, sagte Nataku. Schweigend liefen wir weiter. Es ist ungewohnt so schnell zu sein. Es fühlt sich einfach herrlich an. Der Wind bläst über das Fell und man hat das Gefühl frei zu sein. „Es tut mir leid, dass ich vorhin laut geworden bin Chloe.“, entschuldigte sich Nataku. „Schon in Ordnung. Ich war auch nicht gerade freundlich.“, entschuldigte ich mich. Wir liefen weiter und kamen den Bergen immer näher. Plötzlich versperrten uns zwei Wolfyoukai uns den Weg. Wie ich es von Koga kenne, tragen auch diese Wolfyoukai Lendenschurz aus Fell. Der eine hat zotteliges Haar und eine große Narbe im Gesicht, die über sein linkes Auge verlief. Er trägt eine Brustrüstung an der Ketten befestigt sind. Der andere dagegen trägt sein Haar kurz und trägt eine Fellweste. „Was willst du hier? Das ist Jagdgebiet der Wölfe.“, sagte der zottelige. Ich kannte sie nicht. „Ich komme in friedliche Absichten und ich möchte zu Koga.“, sagte Nataku. Die zwei Wolfyoukai sahen sich an. „Was willst du von Koga?“, fragte der Kurzhaarige. „Ich möchte ihn sprechen. Ich benötige seine Hilfe.“, erklärte Nataku. Die Wolfyoukai betrachteten uns genau. „Wer ist das?“, fragte der zottelige und zeigte auf mich. Nataku sah zu mir runter. „Das ist Chloe, meine Begleiterin. Sie wird euch nichts tun.“, versicherte Nataku. „Glaubst du wir haben Angst vor einem Köter?“, fragte der Kurzhaarige verärgert. „Nein, natürlich nicht.“, sagte Nataku schnell. Um dies zu verdeutlichen, fing ich mit quietschen an, zog den Schwanz zwischen meine Beine und versteckte mich hinter Nataku. Nataku beobachtete dies und sah wieder zu den zwei Wolfyoukai. Die brachen in Gelächter aus, nachdem sie mich angsterfüllt gesehen hatten. „Seht ihr, sie hat mehr Angst vor euch.“, sagte Nataku. Die Wolfyoukai beruhigten sich wieder. „Nun ja, du scheinst nicht gefährlich zu sein. Wir bringen dich zu Koga.“, sagte der zottelige und lief los. Der Kurzhaarige folgte ihm und Nataku lief ihnen nach. „Das hast du gut gemacht Chloe.“, flüsterte Nataku mir zu. „Ich hatte keine andere Wahl.“, sagte ich. Auf dem Berg angekommen, sprangen wir über große spitze Felsen und über breite Schluchten. Dabei schmerzte mir mein Hinterlauf sehr. Wir hielten vor einem großen, breiten Wasserfall an. Ich erkannte den Ort sofort. Hier hatte mich Koga damals entführt. Um den ganzen Wasserfall herum lagen Wölfe und Wolfyoukais die sich ausruhten. Sie sahen uns eindringlich an. Einige Wölfe reckten die Köpfe als sie mich sahen und begannen mit knurren an. „Wen habt ihr denn mitgebracht?“, fragte eine vertraute Stimme. Ich versteckte mich weiterhin hinter Nataku, um den Schein des verängstigten Hundes zu Wahren. Ich linste hinter Nataku hervor und erkannte, dass es Ginta war, der da sprach. Die zwei Wolfyoukai sahen sich an, sahen wieder zu Ginta und sagten synchron, dass sie es nicht wüssten. Dabei kassierte jeder eine Kopfnuss. „Ihr Idioten! Wie könnt ihr einen Fremden hierher bringen ohne zu wissen wer er ist?“, schrie er die beiden wütend an. „Es tut uns leid Ginta. Dieser Fremde möchte zu Koga.“, sagte der zottelige schnell, bevor er noch eine Kopfnuss einsteckte. Ginta ging zu Nataku hin und schnüffelte an ihm. „Gefährlich siehst du mir nicht gerade aus.“, sagte er. Ginta bemerkte, dass die anderen Wölfe unruhig waren und knurrten. „Was habt ihr denn?“, fragte er. Einer von den Wölfen jaulte ihm etwas zu und Ginta schaute hinter Nataku, der Geduldig da stand. „Ach sie einer an. Der Fremde hat sein Schoßhündchen mitgebracht.“, sagte Ginta lachend. Ich senkte den Kopf und spielte Unterwerfung vor. Ginta richtete sich wieder auf und sah Nataku an. „Wer bist du? Und…was willst du?“, fragte er fest. „Mein Name ist Nataku und die Hündin hinter mir ist Chloe. Ich komme in friedliche Absichten und muss dringend mit Koga sprechen.“, erklärte Nataku. „Was ist denn da draußen los?“, rief jemand aus der Höhle, die sich hinter dem Wasserfall befand. Ich erkannte die Stimme sofort und linste hinter Nataku hervor. Ein junger, kräftiger Wolfyoukai kam hinter dem Wasserfall vor, stellte ein Bein auf einen Felsen und stütze seinen rechten Arm darauf. Es war Koga. „Das ist Koga.“, sagte ich. „Bist du Koga?“, rief Nataku ihm zu. „Wer will das wissen?“, antwortete Koga. „Ich bin Nataku. Ich will das wissen!“, rief er ihm zu. Koga machte einen großen Sprung und landete direkt vor Natakus Füßen. Er richtete sich auf und wie Ginta, roch auch Koga an Nataku. „Du riechst irgendwie nach Köter.“, sagte er schroff. Bei diesen abwertenden Worten, straffte ich mich, humpelte hinter Nataku hervor und stellte mich neben ihn. Da mir mein Hinterlauf durch die Anstrengung sehr schmerzte, zog ich es an mein Körper ran und stand auf drei Beinen. Koga bemerkte mich und sah mich an. „Da haben wir ja den Übeltäter. Wie es scheint war der Weg zu anstrengend für den schwachen Köter.“, sagte er. Koga ging nachdenklich in die Hocke, schnupperte an mir und sah mich eindringlich an. „Moment. Dieser Hund ist anders. Wer ist das?“, fragte er. „Das ist Chloe. Meine Begleiterin“, sagte Nataku. „Was willst du von mir?“, fragte Koga und richtete sich wieder auf. „Ich brauche deine Hilfe. Können wir irgendwo ungestört reden?“, fragte er Koga. Koga machte plötzlich ein erschrockenes Gesicht und sah mich dabei an. Er willigte ein und er führte uns zu einem Aussichtspunkt. „Was hast du ihm gesagt?“, fragte ich neugierig. „Ich sagte ihm, dass er mit seiner Vermutung recht hatte, was dich betrifft.“, sagte er gedanklich zu mir. Sehr gut. Somit hatte er Kogas Interesse geweckt ohne mich zu verraten, wer ich wirklich bin. Wir kamen an eine Aussichtsplattform an. Von hier oben hatte Koga das ganze Gebiet im Blick. Nataku setzte sich im Schneidersitz, schloss die Augen, machte ein paar Fingerzeichen und um uns herum erschien ein Bannkreis. Koga drehte sich erschrocken um seine eigene Körperachse. „Was soll das? Wozu der Bannkreis?“, fragte er wütend und ging in Angriffsposition. Ich humpelte zu den beiden und setzte mich zwischen sie und schaute Koga tief in die Augen. Koga beobachtete mich und erwiderte meinen Blick. „Dir wird nichts geschehen Koga. Ich habe den Bannkreis um uns gezogen, damit uns keiner belauscht.“, erklärte Nataku. Koga überlegte kurz und gab schließlich seine angespannte Haltung auf. „Wer bist du und was willst du wirklich?“, fragte Koga skeptisch. „Ich bin Nataku und die Hündin die vor dir steht ist Chloe. Ich bin gekommen, weil ich deine Hilfe brauche…und Kagome.“, wiederholte Nataku erneut. „Kagome? Was ist mit ihr? Ist sie in Gefahr?“, fragte Koga schnell. „Beruhige dich. Setz dich bitte und ich werde dir alles erklären.“, sagte Nataku beruhigend. Koga setzte sich und sah Nataku eindringlich an. „Woher hast du erkannt, dass dieser Hund anders ist?“, fragte Nataku gedankenverloren. „Sie riecht nicht nach Hund und ihr Geruch erinnert mich an Kagome. Er ist nur ganz leicht, aber ich kann ihn wahrnehmen.“, sagte Koga und sah mir tief in die Augen. Es tut gut ihn zu sehen. Ich würde ihn am liebsten in meiner menschlichen Gestalt begrüßen, denn schließlich ist er ein Freund und die Erinnerung aus meiner Vergangenheit. „Jetzt beantworte meine Fragen.“, forderte Koga Nataku auf. Nataku seufzte. „Ich mach es kurz und schmerzlos. Vor dir sitzt Kagome.“, sagte Nataku gerade heraus. Koga sieht ihn verblüfft an und schaut mich und dann Nataku wieder an. „Du willst mich verarschen.“, sagte Koga wütend. Nataku senkte geknickt den Kopf. „Chloe. Es ist besser wenn du mit ihm redest. Leg einfach eine Pfote auf Koga und somit kannst du mit ihm kommunizieren.“, sagte Nataku. Ich humpelte schwer fällig auf Koga zu, der daraufhin plötzlich aufsprang und von mir wich. Auch ich blieb stehen, legte mich erschöpft hin und beobachtete Koga. Mein Hinterlauf pulsierte vor Schmerzen, der Weg war zu anstrengend. Ich legte meinen Kopf erschöpft auf den Boden. Nataku stand auf und kam zu mir. Er begutachtete meinen Hinterlauf und hob es leicht an. Ich jaulte auf vor Schmerzen. „Der Weg war zu anstrengend Kagome. Ich habe doch gesagt wir hätten noch einen Tag warten sollen.“, sagte er tadelnd. In Natakus Gewand bewegte sich der Welpe unruhig und begann mit jaulen. Nataku holte ihn heraus und legte ihn zu mir. Der Welpe machte sich auf die Suche nach einer Zitze, fand eine und begann daran zu saugen. Ich erschrak und wich etwas zurück. Koga beobachtete dies und kam schweigend zu uns herüber. „Wie hast du diesen Hund gerade genannt? Und warum hast du einen Wolfswelpen?“, fragte Koga ungläubig. Nataku schaute Koga fest in die Augen. „Ich habe dir doch gesagt, dass es Kagome ist. Kagome nahm den kleinen zu sich, weil seine Mutter und die anderen Jungen gerissen worden waren.“, erklärte Nataku. Koga dachte über seine Worte nach. „Ist dieser Hund wirklich Kagome?“, fragte Koga skeptisch nach. Nataku nickte. „Hör dir an was sie zu sagen hat. Sie wird dir alles erklären.“, sagte Nataku beruhigend. Koga überlegte kurz, nahm meine Pfote in seine Hand und wartete. „Hallo Koga. Schön dich zu sehen. Nataku hat recht, ich bin Kagome.“, sagte ich schwach. „Nun ja, es fällt mir schwer dies zu glauben, denn ich hatte dich ganz anders in Erinnerung.“, sagte Koga. „Du hast Inuyasha immer einen Köter genannt. Kagura hatte deine Wolffreunde ermordet und du wolltest dich an Naraku rächen, für das was er dir angetan hatte. Du hattest je ein Juwelensplitter in deinen Beinen und durch die Kraft der Splitter warst du sehr schnell.“, erinnerte ich ihn daran. Koga lächelte. „Ich bin immer noch ganz schnell, auch ohne diese Splitter. Du bist es wirklich, Kagome.“, sagte er und ich nickte schwach. „Warum bist du in dieser Gestalt? Was ist passiert?“, fragte mich Koga. „Später. Ich werde dir später alles erklären. Du musst etwas für mich tun. Wie Nataku schon berichtet hatte, habe ich diesen Welpen zu mir genommen. Er ist noch sehr jung und benötigt daher Milcht. Hast du eine Wölfin in deinem Rudel die geworfen hat?“, fragte ich. „Ja, einige Wölfe haben Junge bekommen. Ich werde ihn unterbringen, aber wie ich sehe, hat er sich schon an dich gewöhnt.“, sagte Koga und beobachtete den kleinen Welpen, der wieder eine Zitze aufsuchte. „Es scheint, dass du ein paar Tage hier bleiben musst Kagome. In der Zeit kannst du mir alles erklären, was hier eigentlich vor sich geht.“, sagte Koga und ich nickte. Koga sah zu Nataku. „Ich werde euch helfen. Ihr könnt in meiner Höhle bleiben. Kagome muss sich ausruhen, denn wie ich sehe ist sie auch verletzt.“, sagte Koga. Nataku hob mich vom Boden auf und Koga nahm den kleinen Welpen. Nataku löste den Bannkreis auf und Koga ging voran.

Zu Gast bei den Wölfen

Als wir in der Höhle ankamen, schauten uns alle Wölfe und Wolfyoukai skeptisch an. Koga führte uns zu einer freien Fläche. „Diesen Platz könnt ihr erst einmal nehmen. Ayame besucht zurzeit ihre Familie, deshalb habe ich genug Platz.“, erklärte er uns. Nataku legte mich vorsichtig auf das Stroh und betrachtete mich besorgt. „Hey Koga! Was geht hier vor? Was hat der Mensch mit seinem Schoßhund hier zu suchen?“, blaffte der Wolfyoukai. Er war groß und kräftig gebaut. Wie alle anderen trug er ein Lendenschurz aus Fell und seine langen Haare lagen auf seinen massigen Schultern. „Was hast du eben gesagt?“, fragte Koga hörbar lauter und strenger und bäumte sich auf. Der massige Youkai machte sich etwas kleiner und wich etwas zurück. „Ich mein ja nur.“, sagte er kleinlaut. Koga richtete sich in voller Größe auf und sprach zu seinem Rudel. „Hört mir zu. Das ist Nataku und seine Begleiterin heißt Chloe und nicht Schoßhund. Sie werden unsere Gäste sein, weil sie unsere Hilfe benötigen. Wenn einer etwas dagegen hat, kann er gerne das Rudel verlassen. Und wenn unseren Gästen nur ein Haar gekrümmt wird, bekommt der jenige es mit mir zu tun. IST DAS KLAR?“, sagte er laut in seinem Befehlston. „Dann habe ich noch ein Anliegen an die Wölfinnen die geworfen haben.“, sagte er und hielt dabei den kleinen Welpen in die Luft. „Wer kann für den kleinen Welpen sorgen? Seine Mutter und Geschwister wurden gerissen. Er ist der einzige überlebende und Chloe hat ihn zu sich genommen.“, sagte er an die Wölfinnen gerichtet. Es wurde still in der Höhle und keiner rührte sich. In einer dunklen Ecke bewegte sich etwas und es trat eine Wölfin ans Licht. Sie ging auf Koga zu. Koga ging in die Hocke, damit die Wölfin den kleinen beschnuppern konnte. „Hat der kleine schon einen Namen Nataku?“, fragte Koga ihn. „Äähh…darüber habe ich noch nicht nachgedacht.“, sagte er sichtlich verlegen. „Kiba.“, sagte ich. „Kiba. Sein Name ist Kiba.“, sagte Nataku schnell. Koga nickte. „Ein starker Name für so einen kleinen Kerl.“, sagte er. Die Wölfin leckte Kiba vorsichtig über das Fell. Kiba reagierten mit einem kleinen jaulen. Die Wölfin nahm ihn vorsichtig in ihr Maul und trug ihn zu der dunklen Ecke hin. Die anderen Wölfe und Youkais standen wie versteinert und beobachteten die ganze Situation. Koga wich von dem Felsvorsprung zurück und kam zurück zu uns. „Was ist mit ihr?“, fragte er Nataku. Nataku schüttelt nachdenklich den Kopf. „Chloe ist sehr erschöpft und die Verletzungen machen ihr zu schaffen. Ich gehe los und hole frisches Wasser und ein paar Kräuter. In der Zeit könnt ihr euch unterhalten.“, sagte Nataku und machte sich gleich auf den Weg. Koga betrachtete mich besorgt. Er setzte sich zu meinem Kopfende, hob ihn sanft an, rutschte etwas zu mir und legte meinen Kopf auf seinen Schoß. „Wie geht es dir Chloe?“, flüsterte er besorgt mir zu. „Ich fühle mich sehr schwach. Die Reise hatte mich angestrengt.“, sagte ich erschöpft. „Warum bist du verletzt?“, fragte er leise. „Im Dorf gab es ein Feuer. Eine Hütte brannte und in der Hütte waren Kinder eingeschlossen. Ich rannte in die brennende Hütte und holte sie heraus. Dabei hatte ich mir meine Hände und mein rechtes Bein verbrannt. Da ich aber in Hundegestalt bin, werden dementsprechend auch die Brandwunden beansprucht.“, erklärte ich. Koga hörte mir aufmerksam zu. Er begann mein Fell zu streicheln und diese Streicheleinheiten beruhigten mich. „Was ist bloß passiert Chloe?“, fragte Koga gedankenverloren. Ich bekam die Frage kaum mit, weil ich teilweise wegnicke. „Zu viel ist passiert Koga. Zu viele schreckliche Dinge.“, sagte ich erschöpft und schlief tatsächlich in seinem warmen Schoß ein. Ich bemerkte noch das Koga nach mir rief, aber ich war zu erschöpft um ihm zu antworten.
 

Es ist heiß, sehr heiß. Ich öffnete die Augen und sah, dass es überall brannte. Ich befand mich im Hanyou-Dorf, stellte ich fest. Mit schockiertem Blick sah ich, dass alle Menschen, Youkia und die Hanyous tot auf den Straßen lagen. Sie wurden auf schrecklicher Art und Weise nieder gemetzelt. Das ganze Dorf brannte, es schien keiner überlebt zu haben. Ich ging über die Leichen und suchte nach überlebenden, aber es war keiner zu finden. Im Augenwinkel konnte ich eine Bewegung sehen. Ich ging zu der Stelle und sah, dass eine Frau versuchte weg zu kriechen. Ich ging zu ihr hin um zu erfragen, was hier geschehen sei. Sie drehte sich um und sah mich mit Angst verzehrtem Gesicht an. „Bitte tu mir nichts.“, sagte sie flehend. Ich streckte meine Hand nach ihr aus, um ihr zu helfen. Sie schrie auf und wich weiter zurück. Da bemerkte ich es. Meine Hände. Meine Hände waren blutig. Ich sah an mir runter und sah, dass meine Kleidung mit Blut getränkt war. Ich schrie laut auf. Mit meinen blutigen Händen griff ich in mein Gesicht und zog es lang. Ich begriff was hier geschehen war. Ich hatte die Dorfbewohner abgeschlachtet wie Vieh und kann mich an nichts er innern. Die Frau hat Angst. Angst vor mir. Ich schrie weiter, immer weiter.
 

Plötzlich wurde es nass in meinem Gesicht und ich schreckte auf. Mit schnellem Atem schaute ich mich gehetzt um. „Ssscchht…alles gut Chloe. Es war ein Traum.“, sagte Nataku beruhigend. Ich befand mich in der Höhle. Ich versuchte mich zu beruhigen, aber das war gar nicht so einfach, denn dieser Traum war sehr schlimm gewesen. Plötzlich durchfährt mich ein stechender Schmerz und ich zuckte mit meinem Hinterlauf. „Oh das tut mir leid.“, sagte Nataku entschuldigend. „Das ist Blutwurz. Sie hilft gegen Verbrennungen und ich hoffe das sie bei dir wirkt Chloe.“, erklärte Nataku. Da bemerkte ich, dass er meine Wunde versorgte. Jemand stupste mich an meinen Brustkorb. Ich sah nach unten und entdeckten Kiba. „Er hat sich satt getrunken und wollte unbedingt zu dir. Er hat dich auch aus deinem schrecklichen Albtraum rausgeholt.“, erklärte Koga. Ich sah zu ihm und die Wölfin saß etwas entfernt von Koga. Sie beobachtete mich genau. Kiba stieß wiederholt sanft gegen meinen Brustkorb. Ich senkte den Kopf und er schmiegte sogleich daran. Kiba leckte mir sanft über das Gesicht. „Schade das ich dich nicht verstehen kann Kiba.“, sagte ich leicht traurig. Nataku schmunzelte über meinen Gedanken. „So, die Wundversorgung ist fertig. Du brauchst viel Ruhe Chloe.“, sagte Nataku und ich nickte. „Ich geh mal etwas zu essen holen.“, sagte Koga, stand auf und ging aus der Höhle. „Trotz das ich geschlafen habe, bin ich noch sehr erschöpft.“, sagte ich. „Das ist normal Chloe. Du darfst nicht vergessen, das du schwanger bist und Zwillinge erwartest.“, sagte Nataku. „Du hast recht. Das zerrt an meine Kraft.“, sagte ich beiläufig. Kiba streckte sich und trottete zu der Wölfin hin. Sie hatte sich mittlerweile hingelegt gehabt. Sie gab ihre vollen Zitzen frei und Kiba saugte dankend daran. Ich beobachtete dies und war froh, dass ich ihm helfen konnte. Koga kam wieder und schmiss uns ein totes Wildschwein vor die Füße. Nataku und ich sahen uns gegenseitig an und dann zu Koga. Wie damals, als er mich entführt hatte, schmiss er auch ein totes Wildschwein vor meine Füße. Ich sah zu Koga, sah zum erlegten Wildschwein und dann wieder zu Koga. Beleidigt drehte ich mein Hundekopf von dem toten Tier weg und ignorierte Koga. Plötzlich schallte ein Gelächter. Ich drehte mich wieder um und sah das Koga sich den Bauch vor Lachen hielt. „Hahahahahaha…dein Gesichtsausdruck…hahahahahaha.“, lachte Koga. Nataku und ich sahen uns fragend an. Koga beruhigte sich langsam, wischte sich seine Tränen weg, die durch das Lachen entstanden waren. Er beruhigte sich und sah mir fest in die Augen. „Jetzt bin ich mir absolut sicher das du Kagome bist.“, flüsterte Koga. ich verstand nicht recht und sah ihn fragend an. „Erinnerst du dich, als ich dich entführt hatte? Da hatte ich dir auch ein erlegtes Wildschwein vor die Füße geworfen.“, sagte er mit einem Schmunzeln. „Damals hattest du auch so reagiert. Du drehtest dich beleidigt weg.“, erzählte er und fing wieder mit Lachen an. Selbst Nataku musste nun jetzt Schmunzeln. „War das jetzt ein Test?“, fragte ich ungläubig. Nataku bejahte meine Frage und ich lief rot an, soweit Hunde rot anlaufen können. „Es tut mir leid, aber ich musste mir absolut sicher sein und deine Reaktion hatte dies bestätigt.“, erklärte Koga. „Da bin ich ja erleichtert, dass du dich auf meine Kosten lustig machst und es dich bestätigt hat.“, sagte ich leicht sarkastisch. Nataku wiederholte meine Worte genau mit dem gleichen Sarkasmus und Koga fing wieder mit Lachen an. Diesmal konnte ich mir ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Nachdem Koga sich beruhigt hatte, nahm er das erlegte Wildschwein und verschwand aus der Höhle. Anschließend kam er mit gebratenem Fleischbrocken wieder zurück. Er gab Nataku und mir ein Stück. Wir nahmen es dankend an und begannen zu essen. Es war komisch in dieser Gestalt Fleisch zu essen. Ganz ohne Hände, Besteck und Manieren. Aber das Fleisch schmeckte herrlich und ich aß alles auf. Kiba ließ es sich auch schmecken. „Wo sind die anderen Jungen von der Wölfin? Sie muss doch auch ihre eigenen füttern.“, sagte ich und beobachtete die Wölfin. Nataku wiederholte die Frage und Koga senkte den Kopf. „Leider hat sie ihren ganzen Wurf verloren. Ein Tag lang lag sie neben ihren toten Wurf, leckte diese um sie wieder zurück ins Leben zu holen. Sie bildete daraufhin auch Milch. Sie hat dann erkannt, dass sie nichts mehr für ihren Wurf tun kann. Dann kamst du mit dem kleinen Welpen. Ich hatte gehofft, dass sie sich freiwillig meldet. Sie weis, dass sie ihn nicht behalten kann, aber sie wird ihm helfen, soweit sie kann.“, erklärte Koga und strich der Wölfin sanft über ihr Fell. Diese Geschichte machte mich traurig. Es muss schlimm für eine Mutter sein ihre Kinder zu verlieren. Aber ich bin froh, dass sie dem kleinen Kiba hilft. Ich gähnte und merkte, dass ich wieder müde werde. Ich legte meinen Kopf wieder auf den Boden und ruhte mich aus. „Was ist mit dir Chloe?“, fragte Koga. „Sie ist sehr müde. Das hatte sie alles sehr angestrengt.“, sagte Nataku, aber das bekam ich nur verschwommen mit, denn ich schlief sofort wieder ein.

Erinnerungen

Als ich traumlos aufwachte, lag Kiba an meinem Bauch gekuschelt und schlief tief und fest. Ich blickte mich um und entdeckte die Wölfin, die im sicheren Abstand mich beobachtete. „Ausgeschlafen?“, fragte mich Koga plötzlich. Ich sah zu ihm und nickte. „Bemerkenswert der Kleine. Obwohl du ihn nicht ernähren kannst, bleibt er an deiner Seite. Du gibst ihm Sicherheit und Geborgenheit, denn schließlich hast du ihm das Leben gerettet.“, sagte er. Ich sah zu Kiba der plötzlich mit jammern und Zucken anfing. Er scheint zu träumen, denn seine Bewegungen wurden immer heftiger. Ich stupste ihn sanft mit meinem Kopf an und leckte ihm reflexartig über sein Gesicht. Fell auf der Zunge fühlt sich widerlich an und ich versuchte das Fell mit meiner Pfote von meiner Zunge abzubekommen, was sicherlich komisch aussah. „Hahahahahahaha…“, hörte ich Koga lachen. „Hahahaha...du bist wirklich kein richtiger Hund, Chloe.“, flüsterte er mir zu. Ich musste selbst darüber schmunzeln. Kiba hatte sich beruhigt und kuschelte sich wieder in mein Fell. Koga kam zu mir herüber, setzte sich zu mir, legte eine Hand auf den Boden und ich legte meine Pfote darauf. „Wo ist Nataku? Ich sehe ihn nirgends.“, fragte ich Koga. „Er sagt, dass er ins Dorf geht, um nach dem rechten zu sehen. Und ich soll aufpassen das du dich nicht übernimmst.“, sagte Koga. „Ich verstehe.“, sagte ich nur. „Wie alt mag Kiba sein?“, fragte ich neugierig. „Er wird vier oder fünf Wochen alt sein. Denn er bekommt langsam Zähne und er möchte nicht mehr soviel Milch. Als du ihn hergebracht hattest, war er so hungrig, das es ihm egal war ob Milch oder etwas hoch gewürgtes Fleisch.“, erklärte Koga. „Hoch gewürgtes Fleisch?“, fragte ich ungläubig. „Ja. Die Welpen fangen an vorverdautes Fleisch zu essen, was natürlich die Mutter hoch würgt.“, erklärte mir Koga. Er will auch schon die Höhle verlassen und neugierig die Welt erkunden, aber er möchte nicht ohne dich gehen.“, sagte Koga. „Hmmm…wäre es falsch wenn ich etwas frische Luft schnappe? Natürlich in der nähe von der Höhle.“, sagte ich und sah Koga an. Koga grinste und verstand sofort auf was ich hinaus wollte. „Ich denke Nataku hätte nichts dagegen.“, sagte Koga. Ich stand langsam und vorsichtig auf. Kiba wurde durch meine Bewegungen munter und sprang sofort auf. „Brauchst du Hilfe Chloe?“, fragte mich Koga leise und ich schüttelte mit dem Kopf. Ganz langsam, mit humpelten Schritten und von Blicken der anderen verfolgt, verließ ich die Höhle. Mit großem Abstand folgt mir die Wölfin. Kiba war zu aufgeregt und sprang vor meinen Füßen auf und ab. Als ich aus der Höhle heraustrat, überwältigte mich die Helligkeit und ich kniff die Augen zusammen. Ich blinzelte langsam, damit sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnten. Wir entfernten uns etwas von der Höhle und setzten uns auf den Boden. Ich legte mich hin und streckte mein verletztes Bein aus. Kiba sprang sanft auf mich und wollte anscheinend spielen. Spielerisch schob ich ihn immer wieder mit meiner Pfote weg. Er kam immer wieder zu mir und zwackte mich verspielt mit seinen kleinen Zähnen in die Pfote. Koga legte seine Hand auf meine andere Pfote, damit wir weiter kommunizieren können. Die Wölfin beobachtete dies in der Ferne. „Nun erzähl mal Kagome. Was ist eigentlich passiert?“, fragte mich Koga leise. „Wo soll ich bloß anfangen?“, sagte ich gedankenverloren. „Wie wäre es beim Anfang?“, schlug Koga vor. Ich vertraute Koga, denn schließlich kennt er mich von früher, also spricht nichts dagegen, dass ich ihm alles erzähle. Ich wählte meine Worte bedacht. „Das Juwel verschwand und Naraku war besiegt. Ich blieb noch ein Tag in der Zeit, danach kehrte ich nach Hause zurück, zu meiner Familie. Als ich dort ankam, wurde meine Familie auf eine schreckliche Art und Weise von Dämonen ermordet. Ich hatte sie gesehen als sie flüchteten. Mein Bruder kam in den Flammen um, ich konnte ihn nicht mehr retten, obwohl er nach mir rief. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass ich nicht mehr sprechen kann, weil sich der Schock auf meine Stimmbänder gelegt hatte. In meiner Zeit hatte ich kein zu Hause mehr, also kehrte ich in die Sengoku-Ära zurück und sorgte dafür das niemand mehr in meine Zeit gelangt. Von Kaede erfuhr ich, das Inuyasha verschwunden sei und die anderen sind in das Dämonendorf von Sango zurückgekehrt, um es wieder aufzubauen. Ich verließ Kaede, um für mich ein sicheres zu Hause zu finden. Eines Tages wurde ich im Wald angegriffen und schwer verwundet. Nataku war der jenige der mich fand und mich wieder gesund pflegte. Er bot mir auch an, bei ihm in seinem großen Haus zu leben, was ich dankend an nahm. Sein Haus liegt etwas abseits vom Dorf, aber trotzdem haben mich die Dorfbewohner mit offenen Armen empfangen. In der ganzen Zwischenzeit, wurde entweder Nataku, Kaede, das Dorf oder ich angegriffen. Wir haben herausgefunden, dass der Feind seine Gestalt ändern kann. Der Feind verwandelte sich in mich, um Nataku zu töten. Er verwandelte sich in Inuyasha, um Kaede zu täuschen und jetzt griff er erst das Dorf an, um mich herauszulocken. Nataku hatte die Idee, mich zu verstecken, deshalb diese Hundegestalt. Der Dorfälteste zog einen Bannkreis um das Dorf, damit es geschützt bleibt und Nataku zog ein Bannkreis um sein Haus. Sobald ich einen Bannkreis verlasse, verwandele ich mich in einen Hund. Betrete ich einen Bannkreis, verwandele ich mich in einen Menschen zurück, aber seit gestern verwandele ich mich nicht zurück.“, erzählte ich Koga. „Das tut mir leid was dir alles passiert ist Kagome. Es muss schrecklich sein, allein in einer fremden Welt umherzulaufen und niemanden zu kennen. Es macht mich aber auch gleichzeitig wütend, das Inuyasha nicht bei dir ist. Was fällt dem Köter eigentlich ein?“, sagte er empört. „Beruhige dich Koga. Es liegt nahe, das auch Inuyasha in Gefahr ist. Ich hatte ihn zusammen mit Kikyo gesehen.“, erklärte ich. „Das versteh ich nicht ganz. Wieso soll er in Gefahr sein, wenn er sich mit dieser Kikyo trifft?“, fragte er unwissend. „Weil Kikyo in seinen Armen gestorben war, deshalb kann es nicht die echte Kikyo sein. Das war anscheinend der Feind,… der sich…“, sagte ich und dabei fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Das ist es!“, rief ich schockiert aus. „Was? Erklär es mir?“, fragte Koga begriffsstutzig. „Verstehst du denn nicht Koga? Das war damals der Feind der sich als Kikyo ausgab. Er wollte mich und Inuyasha auseinander bringen.“, sagte ich empört. „Aber warum ist Inuyasha darauf reingefallen?“, fragte ich nachdenklich. „Vielleicht war er nicht beim klaren Verstand?“, mutmaßte Koga, was ich mir gut vorstellen kann. „Warum sollte euch der Feind auseinander bringen?“, fragte Koga. „Weil der Feind hinter mir her ist und ich weis nicht warum. Deshalb ist jeder, der in meiner Nähe ist, in Gefahr.“, erklärte ich. Stille trat ein. Kiba spielte mittlerweile mit einer Echse. Er beschnupperte sie und sobald sie weglief, versperrte er ihr schnell den Weg. Die anderen Welpen beobachteten ihn und kamen etwas näher. Kiba bemerkte dies, lies von der Echse ab und lief verspielt zu den anderen Welpen hin. Sie freuten sich und spielten miteinander. „Vertraust du Nataku?“, fragte mich Koga. „Ja. Ich vertraue ihm. Er ist gut zu mir.“, sagte ich zufrieden. „Hast du alles mitbekommen, Nataku?“, fragte Koga plötzlich. Ich erschrak und drehte mich um. Nataku kam mit einem unsicheren Lächeln um die Ecke und kratzt sich am Hinterkopf. „Tut mir leid, ich wollte nicht lauschen.“, sagte er verlegen. „Seit wann bist du da?“, fragte ich erschrocken. „Nun ja…ich hatte wirklich nicht die Absicht euch zu belauschen. Ich habe auch nicht alles mitbekommen, ab der Stelle, wo ich dich im Wald fand.“, erklärte er schnell. Nataku setzte sich zu uns und sah mir fest in die Augen. „Bist du dir sicher, dass es damals der Feind war? Der dich und Inuyasha auseinander gebracht hatte?“, fragte Nataku. „Ich bin mir absolut sicher.“, sagte ich entschlossen. Nataku verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Nun ja, ich kann es nicht richtig beurteilen, ich war nicht dabei und schließlich kenne ich nicht deine Geschichte.“, sagte er. Ich senkte den Kopf. Er hat recht, weil ich ihm nicht alles erzählt habe bzw. ich habe gar nichts von mir erzählt, weil ich ihn schützen wollte. Ich wollte auch mich schützen, denn ich kenne die Reaktionen zu gut, wenn Dorfbewohner mich anstarrten, nur weil ich eine andere Kleidung trug. Wie wird Nataku reagieren, wenn erfährt, dass ich nicht aus dieser Zeit komme? Wird er mich verachten? Mich verstoßen? „Vielleicht hat dir Chloe deshalb nicht alles erzählt, weil sie Angst vor deine Reaktion hat.“, sagte Koga gerade heraus. Ich starrte ihn fassungslos an. Seit wann ist Koga so einfühlsam? Nataku sieht ihn genauso sprachlos an, wie ich. „Stimmt das?“, fragte Nataku mich und ich nickte vorsichtig. „Chloe. Sieh mich an.“, sagte er sanft. Ich sah zu ihm und er lächelte sanft. „Du brauchst keine Angst vor meine Reaktion zu haben. Ich vertraue dir und nur darauf kommt es an. Ich werde dich nicht gleich verstoßen oder verachten, wegen deiner Vergangenheit.“, sagte er beruhigend. Seine Worte beruhigen mich und ich möchte ihm schon lange reinen Wein einschenken. „Nun gut, ich gehe mal auf die Jagd. Wir sehen uns später.“, sagte Koga und verschwand schnell. Nun saßen wir beide alleine da. „Wie geht es dem Dorf?“, fragte ich neugierig, aber auch um das Thema zu wechseln. „Sehr gut. Ich soll dich von allen Grüßen. Ach ja, bevor ich es vergesse.“, sagte er und holte aus seinem Gewand einen eingebunden Fisch heraus. „Den soll ich dir von Kano geben. Du sollst ihn dir schmecken lassen.“, richtete er mir aus. Der Fisch war riesig und für mich alleine war es zu viel. „Ich mache uns ein Feuer, brate den Fisch und lassen uns den gemeinsam schmecken.“, sagte Nataku und ich nickte. Nataku ist, bei einer Lagerfeuerstelle bauen, schon viel besser geworden. In kurzer Hand hat er das aufgebaut, entzündete ein Feuer, stach den Fisch auf einen langen Stock auf und steckte ihn in die Nähe des Feuers, in die Erde. „Ich sehe mir mal dein Bein an Chloe.“, sagte er und machte den Verband ab. Er begutachtete das Bein zufrieden. „Es sieht schon sehr gut aus. Ich mache dir noch etwas Salbe drauf, aber den Verband lasse ich ab, damit Luft ran kommt.“, erklärte er mir. Aus seinem Gewand holte er ein kleines Döschen, öffnete sie, schmierte sich etwas auf den Finger und strich es mir sanft auf meine Brandwunde. „So. das müsste reichen.“, sagte er und packte das kleine Döschen wieder ein. „Du Nataku? Bist du denn bereit für meine Vergangenheit?“, fragte ich unsicher. Nataku sah mich an. „Was ist das denn für eine Frage, Chloe. Ich muss nicht bereit sein. Die Frage ist doch die. Bist du denn bereit mir deine Vergangenheit mitzuteilen?“, fragte er mich. Ich senkte den Kopf und dachte über seine Worte nach. So ganz unrecht hat er gar nicht. Bin ich denn bereit dafür? „Ja. Ich bin bereit, dir meine Vergangenheit zu erzählen. Aber die ist sehr lang und ich würde Tage brauchen um dir alles zu erzählen.“, sagte ich. Nataku sah mich an. „Du musst mir nichts erzählen Chloe. Schon vergessen? Ich bin auch ein Seher. Ich kann in deine Vergangenheit blicken. Ich brauche nur meine Hand auf deinen Kopf zu legen und schon kann ich alles sehen.“, erinnerte er mich daran. Stimmt. Das hatte ich wirklich vergessen. „Dann tu es.“, sagte ich entschlossen. „Bist du dir absolut sicher?“, fragte Nataku noch einmal nach. Ich nickte und stimmte somit zu, dass er meine Gedanken lesen darf. Nataku legte seine Hand auf meinem Kopf und begann meine Erinnerungen zu lesen. Was er sah, sah auch ich. Nataku sah meine Familie und die Welt in der ich eigentlich lebte. Wie ich in den Brunnen fiel und Inuyasha von seinem Bann befreite. Wie das Juwel im Kampf zerbrach und ich mir die alleinige Schuld dafür gab. Durch die Abenteuer mit Inuyasha zusammen, trafen wir auf Verbündete. Die gemeinsame Zeit die ich mit meinen neuen Freunden verbrachte. Meine Wutanfälle auf Inuyasha, meine Eifersuchtsszenen wegen Kikyo und schließlich die Liebe zu Inuyasha. Der Kampf mit Naraku und das verschwinden des Juwels. Nataku sah alles was ich eins mit meinen Freunden erlebt, durchgemacht und überwunden hatte. Er sah auch den Tag, als meine Familie starb, wie ich im Krankenhaus wieder zu mir kam und mich hierher flüchtete. Nataku nahm seine Hand von meinem Kopf und sah mich mit geweiteten Augen an. Die ganzen schönen, aber auch schrecklichen Erinnerungen trieben mir Tränen in die Augen. Ich wusste gar nicht das Hunde weinen können, aber ich bin der beste Beweis. Nataku nahm mich in den Arm und hielt mich fest. „Es tut mir so leid Kagome, was dir wieder fahren ist. Ich weis gar nicht was ich sagen soll, ich find keine Worte für das.“, flüsterte er und strich mir sanft über mein sanftes Fell. Ich ließ mich an seiner Schulter fallen und heulte los. Nataku teilte meine Erinnerung mit mir und war selbst schockiert, was meiner Familie zugestoßen war. Nataku wiegte mich sanft Hin und Her, um mich zu beruhigen. „Du bist nicht allein Kagome. Ich bleibe bei dir.“, sagte er sanft und ich heulte mich an seiner Schulter aus. Nataku löste die Umarmung, nachdem er sich sicher war, das ich mich beruhigt hatte. Er wischte mir meine Tränen weg und sah mich an. „In einer interessanten Zeit hast du da gelebt. Das ist praktisch die Zukunft, die ich gesehen habe, nicht wahr?“, sagte er und ich nickte. „Nachdem ich das gesehen habe, weis ich auch, warum du dich nicht zurückverwandelst.“, sagte er. Ich sah ihn interessiert an. „Du verwandelst dich deshalb nicht zurück, weil du dir für alles die Schuld gibst. Durch deine Schuldgefühle verwandelst du dich nicht zurück, weil du niemanden in Gefahr bringen möchtest.“, erklärte er mir. Nataku hat recht. „Du bist nicht Schuld Chloe. Du kannst nichts dafür, dass der Feind hinter dir her ist. Du bist auch nicht Schuld das damals das Juwel zerbrach. Es ist im Kampf passiert. Und du bist auch nicht Schuld an den Tod deiner Familie.“, sagte er mit fester Stimme. Ich überdenke seine Worte, aber so ganz kann ich ihm nicht glauben. Eine gewisse Teilschuld trage ich trotzdem.

Tessaiga

Natakus Worte schwirrten mir im Kopf herum, sie gaben mir keine Ruhe. Trifft mich wirklich keine Schuld? Ist das alles passiert, weil das Schicksal es so wollte? Gedankenverloren beobachtete ich Kiba, der mit anderen Wolfjungen spielte. Es scheint ihn Spaß zu machen. Die Wölfin ist anscheinend auf die Jagd gegangen, dafür passt aber eine andere auf die Jungen auf. Nataku kommt mit dem fertig gebratenen Fisch zu mir. „Hier Chloe, ich hoffe der schmeckt dir.“, sagte er und legte mir ein Stück Fisch vor meine Pfoten. Ich knabberte vorsichtig am Fisch, damit ich keine Gräten verschlucke. Kiba bemerkte meinen Fisch und kam neugierig zu mir an getrottet. Er beschnupperte den Fisch, leckt sich über seine Nase und plötzlich niest er. Na toll, jetzt rotzt er mir auch noch auf mein essen. Ich sah ihn ungläubig an. Kiba kam näher zu meinem Gesicht und beschnupperte meine Schnauze. Es scheinen kleine Fischreste an meinen Schnurrbarthaaren zu haften, denn Kiba leckt mir plötzlich über meine Schnauze. Ich erschrak etwas, denn das ist ein ganz komisches Gefühl, wenn dir einer über die Schnauze leckt, vor allem, wenn du eigentlich kein Hund bist. „Bemerkenswert.“, sagte Nataku, der die ganze Situation beobachtet hatte. „Kiba scheint Fisch zu schmecken.“, stellte Nataku fest. „Aber für mich ist es unangenehm, wenn er über meine Schnauze leckt.“, sagte ich leicht sarkastisch. Kiba setzte sich wieder und schaute zwischen mir und dem Fisch Hin und Her. „Ich glaube du sollst weiter essen, damit er dir wieder die Schnauze ablecken kann.“, sagte Nataku mit einem leichten Kichern. „Das Gefühl habe ich allerdings auch.“, sagte ich und aß weiter an meinem Fisch. Ich hörte dann auf zu essen, als Kiba eine Pfote auf meine Brust stellte und sich zu meiner Schnauze streckte, um mir meine Schnurrbarthaare abzulecken. Was tut man nicht alles, um einem kleinen Wolf das Leben zu retten. Der Fisch war nun aufgegessen und meine Schnauze war auch sauber geleckt. Kiba ging wieder zurück zu den anderen Wolfjungen und spielte weiter. „Lass uns an den Bach gehen Chloe.“, sagte Nataku und stand auf. Ich richtete mich langsam auf und stellte mein verletztes Bein auf. Ich verspürte kaum noch Schmerzen, aber gesund war es noch nicht. Ich ging langsam Nataku hinterher, dicht gefolgt von Kiba, der sich von seinen neuen Freunden los gelöst hatte. Wir kamen an eine kleine Bergquelle vorbei. Nataku ging darauf zu, formte mit seinen Händen eine kleine Schale, lies Wasser darin sammeln und trank davon. „Das schmeckt aber herrlich. Probier es mal Chloe.“, forderte er mich auf. Ich trat näher heran, hielt mein Kopf schräg, lies Wasser über meine Schnauzen fließen und schleckte reflexartig das Wasser auf. Es war sehr erfrischend. Kiba probierte es auch gleich einmal. Er hatte aber zuviel Schwung und das Wasser plätscherte auf seinen Kopf und machte ihn ganz nass. Kiba erschrak, sprang beiseite und schüttelte sich das kühle Nass von seinem Kopf. Das sah zu komisch aus und ich lachte im inneren. Wir gingen wieder zurück, setzten uns wieder ans Feuer, wo Koga schon auf uns wartete. „Da seit ihr ja.“, sagte er aufgeregt. „Wieso? Hast du uns gesucht?“, fragte Nataku. Ich erschrak als ich sah was Koga da in der Hand hielt. Ich ging näher heran, um mir ganz sicher zu sein, dass ich mir das nicht einbilde. „Du erkennst es, stimmt´s?“, fragte mich Koga und ich nickte. Nataku sah uns fragend an. „Das ist doch bloß ein altes rostiges Schwert.“, bemerkte Nataku. „Was ist daran so besonders?“, fragte er. Ich war zu schockiert um auf diese Frage zu antworten, aber Koga ging es ähnlich. Was Koga in der Hand hielt war Tessaiga. Aber warum konnte er es halten und da bemerkte ich es. Koga hatte ein rotes Tuch über das Schwert geknotet und mit dem Tuch es hierher gebracht. Es ist mein rotes Tuch, was ich damals Kirara gab, um Inuyasha die Botschaft zu übermitteln. „Das ist Tessaiga.“, sagte ich geistesabwesend. „Wer ist Tessaiga?“, fragte Nataku. „Das Schwert. Koga hält Tessaiga in seiner Hand. Dieses Schwert gehört Inuyasha.“, erklärte ich. „Dann hat er es wohl verloren.“, sagte Nataku. Ich achtete nicht auf Nataku, ich konnte ihm jetzt nicht alles erklären. Ich ging näher zu Koga, setzte mich vor ihm hin und Koga kam in Augenhöhe zu mir herunter. Ich stellte eine Pfote auf sein Bein und sprach: „Wo hast du es gefunden?“, fragte ich ihn besorgt. „Ich habe es bei der Jagd im Wald entdeckt. Aber es war komisch, denn ich konnte ihn nicht wittern und ihn auch nicht finden. Ich habe nach ihm gerufen, aber keine Antwort erhalten.“, erklärte Koga. Ich machte mir Sorgen um Inuyasha, denn schließlich brauchte er Tessaiga, damit er sich nicht in einen vollwertigen Dämon verwandelt. Er verliert nicht einfach so sein Tessaiga, das würde ihm nie passieren, es sei denn, er hat es im Kampf verloren und war nicht in der Lage es wieder an sich zu nehmen. Ich schnupperte an Tessaiga und konnte tatsächlich den Geruch von Inuyasha wahrnehmen. „Bring mich zu der Stelle Koga.“, sagte ich entschlossen. „Du willst was?“, fragte Nataku empört. „Du kannst nicht los ziehen Chloe, du bist noch nicht gesund.“, sagte Nataku. Ich richtete mich auf, dabei nahm ich meine Pfote von Kogas Bein und sah Nataku mit festem Blick an. „Ich werde gehen, denn schließlich ist Inuyasha der Vater meiner Kinder.“, sagte ich mit fester Stimme. Nataku sah mich Sekunden lang an. „Ich werde dich begleiten.“, sagte er. Ich wandte mich von ihm ab, weil meine Worte ihn jetzt verletzen werden. „Ich möchte, dass du hier bleibst. Ich muss das allein erledigen.“, sagte ich und senkte den Kopf. Um uns herum wurde es Still. „Ich verstehe.“, sagte Nataku nach einiger Zeit. Plötzlich hob jemand meinen Kopf an und ich blickte in Natakus sanfte goldbraune Augen. „Wenn du mich brauchst, ruf mich.“, sagte er und lächelte mich sanft an. Dieser Blick nahm mir das schlechte Gewissen von den Schultern, denn ich erkannte das Nataku wirklich verstand. „Was ist denn nun jetzt? Lass uns endlich gehen und den dämlichen Köter retten. Ach…und noch etwas, ich werde aber nicht das Schwert tragen. Eine falsche Bewegung und ich werde gegrillt.“, sagte Koga ungeduldig und gereizt. „Ich werde das Schwert nehmen. Nataku? Kannst du das Schwert um mich binden?“, fragte ich und Nataku nickte. Nataku band Tessaiga mir um. „Hier. Das brauchst du vielleicht.“, sagte er und band mir mein rotes Tuch um meinen Hundehals. Ich nickte und bedankte mich somit bei ihm. „Warte noch einen kleinen Moment. Du musst kurz still halten Chloe.“, sagte Nataku und legte seine Hand unterhalb meines Halses, genau auf den Pfotenabdruck im Fell. Ein warmes Leuchten erschien und verschwand kurz darauf wieder. Er öffnete seine Hand und gab eine silberne Kette, mit einem Pfotenabdruck als Hänger, preis. Er richtete sich auf und wandte sich an Koga. „Nimm diese Kette. Damit stehst du mit Chloe in Kontakt, ohne das ihr euch berühren müsst.“, erklärte Nataku. Koga nahm die Kette und legte sie sich um den Hals. „Hörst du mich Koga?“, fragte ich gleich. Koga sah zu mir, lächelte mich an und nickte. „Klar und deutlich.“, versicherte er mir. „Dann lass uns gehen. Bring mich zu der Stelle.“, sagte ich. „Kannst du denn mit mir Schritt halten?“, fragte Koga mit einem Grinsen. „Das werden wir schon sehen.“, sagte ich daraufhin und Koga rannte los. Kiba stand plötzlich vor mir und versperrte mir den Weg. Ich senkte meinen Kopf, Kiba kam näher und schmiegte sich daran. „Tut mir leid Kiba, du musst leider hier bleiben.“, sagte ich. Ich blickte noch einmal zu Nataku auf. „Pass auf dich auf Kagome und komme mir gesund wieder.“, flüsterte er. „Das werde ich. Danke Nataku.“, sagte ich und rannte schnell Koga hinterher. Natürlich war er zu schnell für mich, aber Koga wartete auf mich. „Trotz das du vier Beine hast, kannst du nicht mit halten Chloe.“, sagte er etwas belustigend, als ich ihn endlich eingeholt hatte. „Du hast eine Sache vergessen Koga. Mein Bein ist noch nicht wieder fit.“, erklärte ich ihm. „Soll ich langsamer laufen?“, fragte er besorgt. „Nein, ich möchte, dass wir so schnell wie möglich an der Stelle kommen, damit ich mich umsehen kann.“, erklärte ich. Koga rannte wieder los und ich ihm hinterher. Ich gab mein bestes um mit ihm Schritt halten zu können. Hoffentlich ist Inuyasha nicht schwer verletzt oder schlimmer noch. Nicht das er sich verwandelt hat und schlachtet unschuldige Menschen ab. Koga blieb plötzlich stehen und ich folgte seinem Beispiel. „Hier lag es.“, sagte er. Ich richtete meinen Kopf nach unten auf den Boden und begann wie ein Hund zu schnüffeln. Wie es damals Inuyasha tat, wenn er eine Fährte aufspüren wollte. „Was tust du da?“, fragte Koga skeptisch. „Nach was sieht es denn für dich aus?“, fragte ich sarkastisch. „Du versuchst Inuyasha zu schnüffeln. Aber selbst ich habe keine Spur von dem Köter gefunden.“, sagte er. „Hast du denn deine Nase auch auf den Boden gedrückt und geschnüffelt?“, fragte ich. „Nein. Ich bin doch kein lausiger Köter.“, sagte er eingebildet. „Aber ich. Und ich werde eine Spur von Inuyasha finden.“, sagte ich entschlossen. Ich schnüffelte überall herum und plötzlich konnte ich einen leichten Hauch von Inuyasha wahrnehmen. „Hab ihn.“, sagte ich und rannte in die Richtung, dicht gefolgt von Koga. „Unfassbar. Du hast ihn gefunden, ich kann ihn jetzt auch leicht riechen.“, sagte er bewundernswert. Wir rannten weiter und kamen schließlich an einem breiten wilden Fluss. Hier verliert sich die Spur. „Verdammt.“, fluchte ich. „Keine Angst. Den finden wir schon. So schnell ist der nicht tot zu kriegen. Wahrscheinlich ist er Stromabwärts gespült worden.“, sagte Koga zuversichtlich. Er sprang auf einen großen Stein und ging weiter Stromabwärts. Ich hoffe, dass er Recht behält und folgte ihm. Wir gingen weiter Stromabwärts, aber keine Spur von Inuyasha. Plötzlich pulsierte Tessaiga leicht auf meinem Rücken. „Koga halt!“, rief ich und er blieb ruckartig stehen. Dabei fiel er fasst in den Fluss. „Was ist los Chloe?“, fragte er. „Tessaiga! Es pulsiert! Er kann nicht weit sein.“, sagte ich hoffnungsvoll. Koga blickte sich um. „Aber hier ist nichts! Hier sind hohe Felsen und der Fluss wird erst weiter unten etwas ruhiger.“, sagte er. „Er muss hier in der Nähe sein. Inuyasha besitzt noch die Scheide und sie ruft Tessaige zu sich.“, erklärte ich ihm.

Inuyasha ist gerettet

Wir bewegten uns weiter Stromabwärts. Tessaiga pulsierte weiter und führte uns somit zu Inuyasha. Koga hielt auf einen großen Felsen an. „Wie sieht es aus? Ist es noch weit?“, fragte er mich. „Es müsste nicht mehr weit sein, denn das pulsieren wird immer stärker.“, erklärte ich. Wir liefen ein Stück weiter Flussabwärts, als Tessaiga deutlich kräftiger pulsierte. Ich blieb stehen und sah mich um. Da entdeckte ich eine Höhle in einer hohen Felswand. „Koga! Da oben!“, rief ich ihm zu. Koga schaute nach oben und entdeckte die Höhle. Er kam zu mir rüber gesprungen. „Sicher dass er da oben ist?“, fragte er mich. „Ich bin mir absolut sicher.“, sagte ich. „Dem Geruch nach zu Urteilen, ist da oben niemand.“, sagte Koga nachdenklich. „Vertrau mir Koga. Inuyasha ist da oben.“, versicherte ich ihm. „Na dann mal los.“, sagte Koga und sprang nach oben. Als er in die Höhle springen wollte, wurde Koga von einem Bannkreis abgewiesen und landete wieder neben mir. „Verflucht! Seit wann kann der Köter einen Bannkreis ziehen?“, fragte er wütend. „Das war nicht Inuyasha. Das ist die Schwertscheide.“, sagte ich und sprang nach oben. „Tu es nicht!“, rief Koga mir hinterher, aber da landete ich schon sicher in der Höhle. Der Bannkreis hatte mich nicht abgewiesen. Die Höhle war tief und dunkel. Tessaiga pulsierte weiter und trieb mich voran. Trotz das es dunkel war, konnte ich sehr gut sehen in der Höhle. Es hat auch Vorteile ein Hund zu sein. Ich vernahm ein schwaches Licht in der Dunkelheit. Da hinten muss er sein. Ich ging weiter bis ich Inuyasha zusammengesackt an der Wand sitzen sah und in mitten der Höhle ein kleines Feuer brannte. Besorgt ging ich zu Inuyasha. Er atmete sehr schnell und unregelmäßig. Ich legte eine Pfote an seinem Hals und spürte, dass sein Puls raste. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, er war sehr schwach. Was ist nur passiert? „Koga? Kannst du mich hören? Wenn ja, dann sprich in Gedanken zu mir.“, sagte ich. Ich bekam keine Antwort. „Bist du gekommen, um dich von deinem Herrchen von Halbdämon zu verabschieden?“, fragte mich plötzlich eine vertraute Stimme. Ich drehte mich um und sah Miroku vor mir stehen. Herrchen? Halbdämon? Miroku würde niemals abwertend über Inuyasha sprechen und er weis das er sich kein Haustier halten würde. Das ist nicht der richtige Miroku. Was mache ich denn jetzt nur? „Tja, du musst dir bald ein anderes Herrchen suchen das dich füttert. Dieser stirbt bald an dem Gift.“, sagte der falsche Miroku. Wenn Inuyasha vergiftet worden war, habe ich noch eine letzte Chance. Ich muss es zulassen, dass er sich verwandelt. Wenn Inuyasha dem Tot geweiht ist, reagiert seine dämonische Hälfte und er verwandelt sich in einen vollwertigen Dämon. Aber was mache ich dann? Wenn Inuyasha ein wahrer Dämon ist, erkennt er weder Gut noch Böse. Dann sitze ich hier mit zwei Dämonen in der Höhle fest, die sich gegenseitig bekämpfen. „Hmm…Mi…ro...ku…“, sagte Inuyasha ganz schwach. Ich wandte mich Inuyasha zu und sah, dass er seine Augen leicht öffnete. „Der lebt ja noch.“, sagte der falsche Miroku wütend und aus zusammengebissenen Zähnen. Er kam auf Inuyasha zu und ich stellte mich ihm in den Weg. „Verschwinde du Drecksvieh.“, sagte der Feind, schlug mich weg und ich krachte gegen die Höhlenwand. Benommen lag ich auf dem Boden. Verschwommen konnte ich erkennen, dass der falsche Miroku versuchte, Inuyasha zu würgen. Inuyasha war zu geschwächt, um sich zu währen. „Was…tust…du…da?“, fragte Inuyasha schwach. Ich sprang auf und biss dem falschen Miroku in seinen Unterarm. Dabei entwich giftiges Miasma und ich war gezwungen ihn los zu lassen. Das Gift strömte in meinen Körper und ich ging benebelt zu Boden. „Verdammte Töle!“, schrie der falsche Miroku. „NATAKU!!!!!“, schrie ich gedanklich und in der Hoffnung das meine Botschaft bei ihm ankam. Der falsche Miroku wollte sich so eben auf mich stürzen, als er plötzlich in seiner Bewegung inne hielt. „Hihihihihi….“, erklang es hinter dem falschen Miroku. Der Feind bekam einen kräftigen Hieb von den verwandelten Inuyasha in die Schulter. Aus der Wunde quoll giftiges Miasma hervor und hüllte die Höhle damit ein. Schockiert drehte er sich um, und erblickte Inuyasha der sich in einen wahren Dämon verwandelt hatte und vor Kampffreude grinste. „Wie kannst du dich nach dem vielen Gift noch bewegen?“, fragte der falsche Miroku. Inuyasha achtete nicht darauf und griff von neuen an. Der falsche Miroku wich ihm aus und rannte schnell aus der Höhle, dicht gefolgt von Inuyasha. Ich rappelte mich langsam auf und ging geschwächt aus der Höhle. Vom Höhleneingang konnte ich den hitzigen Kampf verfolgen. „Chloe!“, rief mich Koga und sprang zu mir rauf. „Was ist passiert? Bist du in Ordnung?“, fragte er mich besorgt. „Inuyasha hat sich in einen wahren Dämon verwandelt. Hilf ihm. Es ist nicht Miroku, es ist der Feind.“, erklärte ich geschwächt und legte mich benommen hin. „Kommst du zurecht?“, fragte Koga besorgt. „Ja.“, antwortete ich schwach. Koga ging hinunter, griff den falschen Miroku an und Inuyasha griff Koga an, schließlich kann er weder Gut noch Böse unterscheiden. „Hey du Köter! Ich will dir helfen.“, schrie Koga Inuyasha wütend an. „Er kann dich nicht hören Koga. Er erkennt dich nicht.“, sagte ich schwach. „Er wird mich gleich kennen lernen!“, brüllte Koga. „Kümmere dich um den Feind.“, gab ich schwach zurück. „Ich kann nicht!“, rief er zurück und wich gerade noch rechtzeitig Inuyashas Hieben aus. „Das passt mir sehr gut. Bringt euch nur gegenseitig um. Ich verschwinde.“, sagte der falsche Miroku lächelnd. „Du bleibst gefälligst hier und kämpfst, du falscher Mönch!“, rief Koga und griff ihn gleich an. Der falsche Miroku setzte giftiges Miasma frei und verschwand im Nebel mit einem grässlichen Lachen. Koga wich der Giftwolke aus und schaute dem falschen Mönch hinterher. „Verdammt.“, schimpfte er mit sich selbst. Koga blieb nicht genug Zeit wütend auf sich selbst zu sein, denn Inuyasha griff ihn erneut an. „Hihihihihihi….“, kicherte er vor Freude. „Was gibt es da so blöde zu kichern?“, fragte Koga wütend und griff Inuyasha an. „Tu…ihm…nichts…Koga.“, sagte ich mit halbem Bewusstsein. Koga versetzte ihm einen kräftigen Schlag mit seiner Goraishi und Inuyasha krachte gegen die Felswand. Ich mobilisierte meine letzten Kräfte und sprang zu Inuyasha. Dabei löste ich Tessaiga von meinem Rücken und legte das Schwert in Inuyashas leblose Hand. Tessaiga pulsierte und Inuyashas Finger umfassten Tessaigas Griff. Geschwächt betrachtete ich Inuyasha und bemerkte, dass seine Gesichtszüge weicher wurden. Er war wieder der Inuyasha den ich liebte. Benommen brach ich auf Inuyasha zusammen, nicht mehr in der Lage mich zu bewegen. „CHLOE!!!“, schrie jemand, aber ich war zu schwach um zu reagieren. Man hob mich vorsichtig von Inuyasha und legte mich etwas weiter weg von ihm. „Was ist passiert?“, fragte Nataku aufgebracht Koga. „Ich weis nicht was mit ihr ist. Sie war alleine in der Höhle, ich konnte nicht zu ihr, weil ein Bannkreis mich aufhielt.“, erklärte Koga schuldbewusst. „Chloe? Chloe! Kannst du mich hören?“, fragte Nataku besorgt. „Mi…as…ma…“, brach ich schwach heraus. „Ich verstehe.“, sagte Nataku und setzte sich in Schneidersitz vor mich. Er legte eine Hand auf meine Schulter und die andere Hand auf meinen Hinterlauf. Unter seinen Händen wurde es angenehm warm und es beruhigte meine innere Unruhe. „Was tust du da?“, fragte Koga neugierig. „Ich heile sie. Chloe wurde vergiftet und wenn ich nicht rechtzeitig gekommen wäre, wäre sie jetzt tot.“, erklärte Nataku. Ich bekomme nur Bruchstücke mit, aber ich merke, das Nataku sehr wütend ist, aber gleichzeitig erleichtert. „Wie geht es Inuyasha?“, fragte Nataku teilnahmslos Koga. „Der schläft.“, sagte er wütend. Dann folgte ein patschendes Geräusch. Hörte sich so an, als würde Koga Inuyasha Ohrfeigen. „Hey! Wach auf du lausiger Köter.“, forderte Koga ihn auf. „Hmmm…was…ist…passiert?“, fragte Inuyasha schwach. „Was passiert ist? Wir haben deinen lausigen Hintern gerettet, das ist passiert!“, schrie Koga ihn an. „Wo… wo…ist Kagome?“, fragte er schnell. Nataku erschrak, das konnte ich durch das zucken seiner Hände spüren. „Hast du dich ihm gezeigt Kagome?“, fragte Nataku mich gedanklich. „Nein…er war vergiftet…Halluzinationen.“, gab ich schwach zurück. „Kagome war nicht hier.“, sagte Koga. „Doch, sie muss hier gewesen sein. Ich habe sie selbst gesehen.“, versicherte Inuyasha. „Das waren Halluzinationen. Du warst vergiftet.“, sagte Nataku trocken. „Und wer bist du?“, fragte Inuyasha, der langsam zu Kräften kam. „Mein Name ist Nataku. Du kannst dich bei Koga und Chloe bedanken. Die beiden haben ihr Leben riskiert um dich zu finden und zu retten.“, erklärte Nataku. „Ist das war Koga?“, fragte Inuyasha. „Ja, aber bedank dich mehr bei Chloe. Sie konnte den Bannkreis überwinden, was deine Schwertscheide aufgebaut hatte.“, sagte Koga. „Ja richtig, ich erinnere mich. Ich wurde von Miroku plötzlich angegriffen und verlor dabei Tessaiga.“, erzählte Inuyasha. „Und ich habe Tessaige gefunden. Chloe hat es dir wieder gebracht.“, erklärte Koga. „Wer ist denn Chloe?“, fragte Inuyasha. „Dann sieh doch selbst wer Chloe ist.“, sagte Koga leicht wütend und trat Inuyasha in meine Richtung, nach dem Geräusch zu urteilen, denn Inuyasha landete ziemlich unsanft neben mir. „Hey was soll das du armseliger Wolf!“, schrie Inuyasha Koga wütend an. „Darf ich bitten etwas leiser zu sein. Sie braucht Ruhe.“, sagte Nataku und behandelte meine vergifteten Körper weiter. „Moment mal…dieser Hund und der wertlose Wolf sollen mein Leben gerettet haben?“, fragte Inuyasha ungläubig. Natakus Hände verkrampften leicht. „Pass auf was du sagst. Sie hat dir immerhin dein Leben gerettet, egal ob Hund oder Mensch.“, sagte Nataku mit zusammengebissenen Zähnen. Inuyasha schien über seine Worte nachzudenken. Plötzlich wurde ich am Kopf gestreichelt. Da Natakus Hände noch dort waren wo ich sie spürte, kann es nur Inuyasha gewesen sein. „Danke Chloe.“, sagte Inuyasha sanft. Mein Herz begann vor Aufregung wild zu schlagen. Ich bin ihm so nah und doch so fern. Ich würde ihm gerne um den Hals fallen, aber ich darf meine Tarnung noch nicht aufgeben. „Was ist eigentlich genau passiert?“, fragte Inuyasha. „Wir erklären dir es später. Zuerst versorge ich Chloe, danach gehen wir zurück zu Koga und ruhen uns dort weiter aus.“, erklärte Nataku. „Was? Ich soll mich bei dem armseligen Wolf ausruhen? Ich brauche keine Ruhe.“, sagte Inuyasha. „Dich hätte ich auch nicht in meine Höhle gelassen du stinkender Köter.“, blaffte Koga zurück. „Sind die beiden immer so?“, fragte mich Nataku gedanklich. „Ja, aber das zeigt mir, das es beiden gut geht.“, sagte ich zufrieden. Die Wärme unter Natakus Händen verschwand und er legte seine Hände auf seinen Schoß. „Wie geht es dir Chloe?“, fragte Nataku. „Mir geht es besser.“, sagte ich und versuchte mich aufzurichten, aber das klappte nicht. „Ich kann nicht aufstehen.“, sagte ich bedrückt. Nataku stand auf und hob mich auf seine Arme. „Lasst uns gehen. Chloe braucht noch Ruhe.“, sagte Nataku und ging mit großen Schritten voran, dicht gefolgt von Inuyasha und Koga.

Erklärungen

Als wir in der Höhle ankamen, legte mich Nataku behutsam auf Kogas Nachtlager und Koga setzte sich neben mich. Inuyasha ging nur widerwillig in die Höhle. „Ich versteh immer noch nicht, warum ich hier in der Höhle sein muss?“, fragte Inuyasha mürrisch. „Das frage ich mich allerdings auch, danach stinkt meine Höhle nach verlaustem Köter.“, gab Koga bei. „Seit still!“, forderte Nataku auf. „Wir sind deshalb in der Höhle, weil Chloe Ruhe braucht, der Feind immer noch draußen sein könnte und uns belauschen könnte.“, sagte Nataku mit ruhigeren Ton. Als ich mich auf dem Nachtlager ausruhte, kam Kiba plötzlich angerannt und blieb außer Atem vor mir stehen. Ich sah ihn schwach an und versuchte ihn anzulächeln, falls das ein Hund kann. Da ich auf der Seite lag, hob ich meine Vorderpfote hoch und gab somit meinen Brustkorb frei. Kiba verstand, kam vorsichtig zu mir, kuschelte sich an mich und ich legte meine Vorderpfote sanft auf ihn ab. Inuyasha setzte sich neben Kogas Lager, lehnte sich an die Felsen und beobachtete die Situation. „Seit wann hast du einen Hund in deinem Rudel? Dir sind wohl die Weibchen ausgegangen, dass du jetzt nach Hündinnen Ausschau hältst.“, sagte Inuyasha spöttisch. „Nein. Chloe hat diesen Wolf bei sich aufgenommen. Eine sterbende Wölfin hat ihn ihr überlassen.“, erklärte Nataku, bevor Koga laut wurde. „Wie geht es ihr?“, fragte Koga Nataku. „Sie ist sehr schwach. Eigentlich müsste sie wieder zu Kräften kommen, denn ich habe das Gift in ihrem Körper geläutert. Es sei denn,…“, sagte Nataku nachdenklich. Er legte eine Hand auf meinen Bauch. Ich erschrak. An die Zwillinge habe ich nicht gedacht. Wie konnte das nur passieren? Ich bin einfach in den Kampf gezogen, ohne an meine ungeborenen Kinder zu denken. Was bin ich nur für eine Mutter? Unter Natakus Hand wurde es warm und ein helles blaues Licht erschien. Er schaute nach ob den Kindern nichts passiert sei. Ich fing mit jaulen an, denn ich hatte die Befürchtung das sie durch das Gift getötet worden sind. „Ssscchhhtt…alles gut Chloe.“, versuchte Nataku mich zu beruhigen. „Was machst du da?“, fragte Koga neugierig. Nataku seufzt. „Chloe ist trächtig. Im Kampf wurde sie vergiftet und das wird ihr jetzt auch klar. Sie befürchtet, dass sie ihre Kinder getötet hat, weil sie achtlos in den Kampf gezogen ist, um Inuyasha zu retten.“, erklärte Nataku. Koga erschrak. „Sie ist was…?“, fragte er fast wütend. „Warum hast du das getan, Chloe? Du hättest nie gehen dürfen.“, sagte er wütend zu mir. Er hat recht. Ich hatte die Gefahr völlig unterschätzt. „Was rettet mich auch dieser Hund. Ich hatte sie nicht gebeten. Sogar ihre Welpen bringt sie in Gefahr.“, sagte Inuyasha kalt. Das traf mich sehr, denn er hatte nicht unrecht. Koga stand auf, ging zu Inuyasha hin und verpasste ihn eine mit der Faust. Inuyasha rutschte bis ans Ende der Höhle, so kräftig war der Schlag. „Ey! Was soll das du erbärmliche Wolf?“, fragte Inuyasha wütend. Koga ballte seine Hand zu einer Faust, sie zitterte um sich zu beherrschen. „Du verdammte übelriechende Töle! Wegen dir ist Chloe in den Kampf gezogen! Sie wollte dich retten, weil sie gleich gemerkt hatte, das was nicht in Ordnung sei. Deinetwegen hatte sie unachtsam gehandelt und hat dich gerettet und dabei vielleicht ihre Kinder verloren! Und weist du warum? Weil sie dich LIEBT!! Trotz das du sie verletzt hattest!“, schrie Koga Inuyasha wütend an. Inuyasha sah Koga überrascht an. „Moment mal, ich kenne diesen Hund nicht. Ich habe niemanden verletzt und warum soll sie mich lieben?“, fragte Inuyasha verwirrt. „Koga.“, sagte ich sanft. Koga holte tief Luft und realisierte jetzt erst, was er eigentlich von sich gegeben hatte. „Ach vergiss es du winsel Welpe.“, sagte er wütend und setzte sich wieder zu mir. „Ich kann dich beruhigen Koga und Chloe. Den Welpen geht es sehr gut und sie sind in bester Gesundheit.“, sagte Nataku beruhigend. Koga und ich sahen ihn überrascht an. „Wie ist das möglich?“, fragte Koga erstaunt. Nataku lächelte leicht und sah mich an. „Chloe ist ein besonderer Hund. Sie hat ihren Wurf mit einem inneren Bannkreis beschützt, ohne dass sie es mitbekam. Die Welpen kamen mit dem Gift nicht in Berührung. Sie hatte den Bannkreis bis jetzt noch aufrecht erhalten können, deshalb war sie noch sehr geschwächt, denn das zerrt an ihre Kraft.“, erklärte er und strich mir dabei über meinen Kopf. „Kagome. Du hast kein Gift mehr in dir. Entspann dich, somit löst du den Bannkreis auf.“, sagte Nataku beruhigend in meinem Kopf. Ich entspannte mich und bemerkte, dass Bewegung in meinem Bauch trat. Meine Kinder rührten sich und traten um sich. Ich war überglücklich. Kiba bekam die inneren Bewegungen mit, löste sich von meinem Brustkorb und beobachtete neugierig meinen Bauch. Da trat eins der Kinder und Kiba gab ein kleines Wolfgebell von sich, stupste leicht an meinen Bauch und schnüffelte daran. Er bekam direkt eine Antwort, in dem er leicht an die Nase geboxt wurde. Kiba fuhr erschrocken hoch und kuschelte sich sogleich wieder an meinen Brustkorb. Nataku, Koga und ich mussten über dieses Verhalten leicht schmunzeln. Inuyasha kam mit einer roten Wange wieder zu uns und setzte sich wieder neben das Lager und schaute mürrisch drein. „Da nun alles gut gelaufen ist, könntet ihr mich jetzt mal Aufklären, was hier eigentlich vor sich geht und wer ihr beiden seit.“, sagte Inuyasha. „Entschuldige, wir hatten noch keine Gelegenheit dir das zu erklären. Mein Name ist Nataku und diese Hündin ist meine Begleiterin, sie heißt Chloe. Chloe kam eines Tages mit einem Wolfswelpen nach Hause. Sie kannte Koga und daraufhin sind wir zu ihm gegangen, um ihn um Hilfe zu bitten. Seitdem sind wir hier und Kiba hat sich erholt, das ist übrigens der Wolfswelpe.“, erklärte Nataku ihn auf. „Wie habt ihr mich gefunden?“, fragte Inuyasha. „Bei der gemeinsamen Jagd mit Chloe, habe ich dein rostiges Schwert gefunden. Da ich es nicht berühren konnte, hatte Chloe sich dem Schwert angenommen. Wir haben dich bewusstlos in einer Höhle gefunden. Der Mönch war auch da, aber er roch ganz anders. Mir fiel gleich auf, das da was nicht stimmte und ich bekämpfte ihn. In der Zeit hattest du dich in einen wahren Dämon verwandelt und griffst mich an. Der falsche Mönch nutzte die Gelegenheit und verschwand spurlos. Chloe fand eine Möglichkeit dir dein rostiges Schwert zu bringen und du warst wieder der alte stinkende Köter.“, erklärte Koga leicht provozierend. „Falscher Mönch?“, fragte Inuyasha erstaunt und ignorierte Kogas Provokation. „Das ist eine andere Geschichte.“, sagte Nataku schnell. Inuyasha sah ihn nachdenklich an. „Wie kam es dazu das Chloe sich vergiftete? Ich habe jetzt nur gehört, dass der schwache Wolf gegen den Feind und mich kämpfte.“, fragte Inuyasha skeptisch. „Wer ist hier schwach?“, fragte Koga mit zusammengebissenen Zähnen. Inuyashas Frage konnte keiner beantworten, denn keiner weis warum. „Ich hab den Feind gebissen, als er den bewusstlosen Inuyasha angriff. Aus seiner Wunde strömte Miasma heraus und ich kam damit in Kontakt.“, erklärte ich schnell Koga, der mich immer noch verstehen konnte, da er noch die Kette trug. „Chloe wurde vergiftet als sie dich beschützte. Sie hatte den Feind gebissen. Aus der Bisswunde strömte Miasma heraus und gelangte somit in ihren Körper.“, antwortete Koga. Inuyasha schaute nachdenklich zu mir und sah mir dabei tief in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick. „Wie kommst du darauf, dass du Kagome gesehen hast?“, fragte Koga einfach gerade heraus und holte Inuyasha aus seinen Gedanken heraus. Inuyasha war selbst über diese Frage überrascht. Er drehte sich weg, so dass niemand sein Gesicht sehen konnte. „Ich weis es nicht. Ich hatte sie gesehen, aber das ist eigentlich unmöglich.“, sagte Inuyasha etwas traurig. „Warum unmöglich?“, fragte Nataku mit gespielter Neugier. „Weil sie fort gegangen ist. Sie kommt nie wieder zurück zu mir.“, sagte Inuyasha mit einem Kloß im Hals. „Woher willst du das wissen winsel Welpe? Sie kann doch jederzeit durch den Brunnen kommen.“, sagte Koga. Inuyasha stand ruckartig auf, schlug mit seiner Faust in den Boden, worauf ein Loch im Boden entstand. „Der Brunnen wurde zerstört.“, sagte er mit gepresster Stimme und verließ daraufhin die Höhle. Inuyashas Reaktion bestätigte mir, dass er mich sehr vermisse. Sie machte mich irgendwie glücklich. Aber ich kann meine Tarnung noch nicht aufgeben, so schwer es mir auch fällt. „Chloe?“, fragte Koga. „Ich habe den Brunnen zerstört, weil Dämonen in meine Zeit eingedrungen waren und meine Familie abschlachteten.“, erklärte ich. „Was? Aber warum…?“, wollte Koga fragen, als er mit einer Handbewegung von Nataku unterbrochen wurde. „Es ist besser wenn sie sich jetzt ausruht. Sie hat genug durchgemacht.“, sagte Nataku ruhig zu Koga. „Koga, gib mir bitte die Kette zurück. Du brauchst sie nicht mehr.“, sagte Nataku, Koga gab die Kette ohne zu zögern zurück und Nataku legte sich die Kette um den Hals. „Ich gehe los und besorge etwas zu essen. Der Kampf hat mich hungrig gemacht.“, sagte Koga und verlies die Höhle. „Ist alles in Ordnung mit dir Chloe?“, fragte Nataku besorgt. „Ja. Mir geht es gut. Ich bin so erleichtert, dass den Kindern nichts passiert ist. Ich war so dumm. Ohne nachzudenken bin ich losgerannt, um ihn zu finden und habe nicht mit der Gefahr gerechnet die auf mich zu kommen könnte.“, sagte ich wütend. „Das ist normal, wenn man verliebt ist Kagome.“, flüsterte Nataku beruhigend in mein Ohr. Nach einiger Zeit kam Inuyasha wieder in die Höhle. Setzte sich neben das Nachtlager von Koga und lehnte sich an die Felswand. „Ich bin bereit die andere Geschichte zu hören.“, sagte er. Nataku holte tief Luft. „Versuch mich nicht zu erwähnen.“, bat ich ihn. „Das ist ja gerade das schwierige.“, sagte er schnell. „Wo soll ich nur Anfangen?“, fragte er mehr zu sich selbst. „Es ist ein Dämon aufgetaucht der meine Freundin verfolgt.“, sagte er kurz. „Deine Freundin? Na jetzt fängst du aber an mit zaubern.“, sagte ich. „Hä? Wie soll ich das verstehen? Was hat das mit mir zu tun?“, fragte Inuyasha skeptisch. Nataku grinste verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Trottel.“, sagte ich und Nataku sah mich sofort mit zusammengekniffenen Augen an. Ich schaute weg. „Jetzt bin ich gespannt wie du da wieder raus kommst.“, sagte ich arrogant. „Ich mache es kurz und schmerzlos. Deine Freundin Kagome ist in dieser Zeit.“, sagte Nataku gerade heraus. Ich sah ihn erschrocken an. „Was tust du da?“, fragte ich erschrocken. „Überlass das mal mir.“, sagte Nataku. „Willst du mich eigentlich verarschen?“, fragte Inuyasha wütend. „Nein, möchte ich nicht. Ich kann dir nur soviel sagen. Der Dämon ist hinter deiner Freundin Kagome her, sie selbst weis nicht warum. Sie bat mich ihr zu helfen und das tat ich auch. Sie ist in einem sehr guten Versteck untergebracht und in Sicherheit. Auf Wunsch von Kagome werde ich dir nicht ihren Aufenthaltsort verraten, denn sie möchte dich dadurch schützen.“, erklärte er und sah Inuyasha tief in die Augen. „Ich verstehe nicht ganz.“, sagte Inuyasha. Plötzlich landete ein totes Wildschwein auf ihn und begrub ihn. „Was gibt es da nicht zu verstehen du Köter?“, fragte Koga. „Hey! Was soll das?“, fragte Inuyasha wütend und warf ihm das tote Wildschwein entgegen. Koga fing es mit Leichtigkeit auf. „Ginta! Hakkaku! Nehmt das Schwein und bratet es für unsere Gäste.“, sagte er und warf ihnen das Schwein zu. „Wird gemacht Koga.“, sagte Ginta und fing das erlegte Tier auf. Koga kam zu uns und setzte sich. „Kagome möchte dich nicht in Gefahr bringen, deshalb verrät sie dir nicht wo sie gerade steckt. Das machen eben Frauen für den Mann, den sie lieben.“, erklärte Koga Inuyasha. „Zurück zum Thema. Wir wissen nicht wer der Feind ist und was er von Kagome will. Wir wissen gerade so viel, dass sich der Feind in die Personen verwandelt die wir lieben.“, erklärte Nataku. Inuyasha stand plötzlich auf. „Das ist wie damals bei Naraku. Er hatte sich auch in die Personen verwandelt die wir lieben, um uns so eine Falle zu stellen. Ich werde Kagome suchen gehen. Sie ist ganz allein da draußen und versteckt sich.“, sagte Inuyasha. So etwas hatte ich befürchtet. „Das wirst du nicht tun.“, sagte Nataku im schärferen Ton. „Wenn du jetzt gehst und sie findest, war alles um sonst. Sie ist in Sicherheit und ich kann dir versichern, dass sie nicht alleine ist.“, sagte er mit festem Blick. Ich weis nicht, was Inuyasha überzeugt hat, aber er setzte sich wieder. „Das Tuch.“, sagte er nur. „Das Tuch?“, fragte Nataku. „Chloe hat Kagomes Tuch um den Hals.“, sagte Inuyasha. Nataku sah zu mir und dann wieder zu Inuyasha. „Das stimmt. Kagome hatte das Tuch von Chloe geschenkt bekommen, damit ich ständig an meine Aufgabe erinnert werde.“, erklärte Nataku. „Also hast du damals mir die Nachricht zukommen lassen.“, sagte er. „Das ist richtig, auf Wunsch von Kagome. Koga hatte das Tuch im Wald gefunden. Möchtest du es wieder haben?“, fragte er Inuyasha. Inuyasha schüttelte leicht mit dem Kopf. „Nein. So vergisst du deine Aufgabe nicht.“, sagte er etwas bedrückt. „Inuyasha. Ich weis wie schwer es dir jetzt fallen muss, nicht los zuziehen um Kagome zu finden. Ich soll dir von ihr sagen, dass der Tag kommen wir, an dem ihr euch wieder seht.“, sagte Nataku. Inuyasha stand auf und ging. „Wo gehst du hin?“, fragte Nataku. „Frische Luft schnappen, hier stinkt es nach armseligem Wolf.“, sagte er und verließ die Höhle. „War das richtig ihm nicht zu sagen das Kagome hier ist?“, flüsterte Koga. „Es war Kagomes Entscheidung und sie ist ihr mit Sicherheit sehr schwer gefallen.“, sagte Nataku. Er hatte recht. Mir fällt es schwer ihn so zu belügen, aber dadurch ist er in Sicherheit. Ich würde gern in seinen warmen, starken Armen liegen und mich sicher fühlen. Aber das muss leider warten. Ich legte eine Pfote über meine Augen, damit meine Traurigkeit niemandem auffällt.

Regen

Ich entdeckte Inuyasha auf einer saftigen grünen Lichtung. Die Sonne schien warm vom Himmel herab und der Wind blies durch sein silbernes langes Haar. Ich rief Inuyasha, aber ich bekam kein Wort heraus. Warum kann ich nicht sprechen? Da bemerkte ich, dass ich kein Mensch war, sondern die Hundegestalt hatte. Ja richtig, außerhalb des Bannkreises bin ich ein schwarzer Hund mit einer weißen auffälligen Stelle am Brustkorb im Fell. Traurig trottete ich zu Inuyasha hinüber. Irgendetwas muss seine Aufmerksamkeit geweckt haben, denn er drehte sich plötzlich zu mir um. Er sah mich, lächelte mich freudestrahlend an und kam auf mich zu gerannt. Ich war erstaunt so ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen, da wird einem gleich warm ums Herz. Ich rannte ihm entgegen, aber er lief an mir vorbei, als würde ich nicht existieren. Geschockt blieb ich stehen, drehte mich nach ihm um und traute meinen Augen nicht. Fest umschlungen hielt er Kagome in seinen kräftigen Armen. Sie schauten sich gegenseitig tief und verliebt in die Augen und ihre Lippen berührten sich. Das bin nicht ich! Ich bin doch hier! „Das ist der Feind! Er gibt sich für mich aus!“, schrie ich zu Inuyasha. Ich wollte gerade zu ihm laufen, um der falschen Kagome kräftig in den Hintern zu beißen, als sich Inuyasha zu mir umdrehte. „Hallo Chloe! Ich habe sie gefunden!“, sagte er glücklich und zufrieden. „Das ist nicht Kagome! Ich bin Kagome! Das ist der Feind!“, schrie ich, aber Inuyasha verstand nicht, denn aus meinem Mund kam Hundegebell. „Wir sehen uns später Chloe!“, rief er mir zu, dabei legte er sanft seinen Arm um die falsche Kagome und ging fort. Die falsche Kagome hingegen, sah zu mir und lächelte mich finster an. Geschockt sah ich den Feind an. „Inuyasha!! Das ist der Feind!! Inuyasha!!“, schrie ich, aber er blieb nicht stehen. Ich wollte zu ihm laufen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Mit angsterfülltem Blick sah ich den beiden nach und sie wurden immer kleiner in der Ferne. „INUYASHAAAAAA!!!“, schrie ich aus voller Kehle. Plötzlich bekam ich einen Stups auf meine Hundeschnauze und ich erschrak aus meinem Alptraum. Gehetzt und außer Atem blickte ich mich um und stellte fest, dass alle in der Höhle schliefen. Nataku hatte sich auf Kogas Nachtlager zusammengerollt, Koga hingegen schlief an der Wandangelehnt und auch Inuyasha hatte sich neben dem Nachtlager von Koga ausgestreckt und stützte seinen Kopf auf seinen Arm ab. Kiba gab einen kleinen leisen Laut von sich. Ich schaute nach unten und sah, dass er mich mit schiefgelegenen Kopf betrachtete. Er hatte meinen Alptraum bemerkt und mich wieder einmal geweckt. Ich beugte meinen Kopf nach unten und Kiba leckte mir sanft über das Gesicht. Ach Kiba, könnte ich dich nur verstehen. Der Alptraum hatte mich sehr aufgewühlt, deshalb stand ich vorsichtig auf und ging leise aus der Höhle, dicht gefolgt von Kiba. Als ich vor die Höhle trat, bemerkte ich dass es regnete. Regen. Mein Gefährte. Ich trat hervor und der Regen fiel auf mein schwarzes Fell. Kiba zögerte, aber er folgte mir in den Regen. Ich ging bis zum Aussichtspunkt, dort wo Koga sein ganzes Gebiet im Blick hatte. Der Regen fiel in großen Tropfen vom dunklen Himmel herab und landete auf mein Fell. Ich setzte mich und überblickte das ganze Land. Kiba spielte mit den Regentropfen und versuchte sie zu fangen, was ihm nicht gelang. Dieser dunkle Himmel, mit den sorglosen vorbeiziehenden Wolken erinnerte mich an meinen ersten alleinigen Kampf in dieser Zeit. Ich hatte den Kampf nur knapp überlebt. Zu dieser Stunde war der Regen mein Begleiter, meine Trauer, meine Einsamkeit und gleichzeitig tröstete er mich, denn es waren die Tränen die ich nicht vergoss. Ich schloss meine Augen, streckte meinen Kopf zum weinenden Himmel empor und erinnerte mich an jenen Tag zurück. Es war ein schwerer harter Kampf. Ganz allein hatte ich diese riesigen Karnickel im Kampf geschlagen. Ohne jegliche Hilfe von Sango und Kirara, der Dämonjägerin und ihre treuen Gefährtin oder von Miroku, dem Mönch oder von Shippo, dem Fuchsdämon oder von Inuyasha, der starke Halbdämon in dem ich mich eins, vor langer Zeit, verliebte. Ich öffnete die Augen und sah in den gleichen Himmel, als ich damals auf dem matschigen Boden lag und ihn betrachtete. Dabei genoss ich jeden Tropfen, der auf mein Gesicht fiel. Auch heute tröstet mich der Regen und beruhigt mich. Da ich Kiba nicht mehr vernahm, blickte ich mich um, sah dass er neben mir saß und genau wie ich den Kopf in den Himmel streckte. Über seine Nachahmung musste ich schmunzeln. Er war vollkommen durchnässt und ich sah das er leicht zitterte vor Nässe. Ich hob meinen buschigen Schwanz und schützte ihn vor dem Regen. Er öffnete seine Augen, erblickte meinen buschigen Schwanz und sah mir tief in die Augen. Erst jetzt fällt mir auf, das Kiba gewachsen war. Plötzlich legte man mir etwas über meinen Körper. „Du wirst doch ganz nass Chloe.“, sagte Inuyasha und setzte sich zu mir. Kiba nahm es dankend an und schüttelte sein nasses Fell. Ich war ganz überrascht und schaute ihn an. „Was guckst du denn so? Starr mich nicht so an.“, sagte er etwas schroff. Erschrocken, drehte ich mich weg und schaute wieder in die Ferne. „Danke Chloe das du mein Leben gerettet hast.“, sagte Inuyasha plötzlich. Ich schaute ihn nicht an, ich blickte weiter in das Land hinein. „Es tut mir auch leid, dass du fast das Leben deiner Kinder für mich gabst. Aber ich versteh immer noch nicht warum. Vielleicht ist es Schicksal?“, sagte er. Er schwieg eine Zeitlang und wir lauschten dem Regen, der auf dem Boden aufprallte und er sich in kleine Tropfen verteilte. Wir beide blickten über das Land und in der Ferne, hörte und sah man, wie ein Gewitter über das Meer zog. Nach so langer Zeit saßen wir nah beieinander. „Ich vermisse sie.“, sagte er plötzlich. Ich blickte kurz zu ihm und dann wieder weg. Aber der kurze Blick reichte aus um sein trauriges Gesicht wahrzunehmen. „Ich hoffe ihr geht es gut und eine gewisse Frage beschäftigt mich doch sehr.“, sagte er nachdenklich. Ich sah ihn an und hielt dabei den Kopf schief. Er erwiderte meinen Blick. „Ach wenn du mich nur verstehen könntest Chloe.“, sagte er und sah in die Ferne. Und wie ich dich verstehen kann Inuyasha. Du bist mir so nah und doch so fern. Für mich ist es schrecklich in deiner Nähe zu sein, denn ich kann dich nicht berühren, umarmen, küssen und dich lieben. Ich möchte zu gern meine Tarnung aufgeben, nur für einen kleinen Moment, um dich in meine Arme schließen zu können, aber der Wunsch wird mir verwehrt. Dadurch würde ich dich in Gefahr bringen. „Du erinnerst mich an sie. Er ist zwar nur schwach, aber ich kann den Geruch von Kagome wahrnehmen.“, sagte er gedankenverloren. „Warum ist sie hier? Warum ist sie nicht bei ihrer Familie? In ihrer Zeit ist sie sicherer, aber warum ist sie dann hier?“, fragte er sich selbst. Ich senkte den Kopf und viele Bilder von meiner Familie schossen mir durch den Kopf. Ich stand auf, gab Inuyasha seinen Umhang wieder und ging vom Aussichtsfelsen runter. Ich drehte mich um und blickte zu Inuyasha. Er sah mich an, stand auf und folgte mir. Ich ging mit gesenktem Kopf weiter. „Willst du mir was zeigen Chloe?“, fragte er mich, aber er bekam natürlich keine Antwort. „Was hast du vor Kagome?“, fragte mich plötzlich Nataku in meinem Kopf. Erschrocken blieb ich stehen und sah mich um. Ich entdeckte ihn hinter einem Felsen, aber er blieb lieber im Verborgenen. „Ich werde Inuyasha etwas zeigen. Folge uns unauffällig, denn du musst vielleicht für mich sprechen.“, erklärte ich Nataku. „Was ist los Chloe?“, fragte mich Inuyasha. Ich ging weiter, dicht gefolgt von Kiba und wir entfernten uns von Kogas Felsen. „Chloe!“, rief Inuyasha und ich blieb daraufhin stehen. „Wo führst du mich hin?“, fragte er. Natürlich kann ich ihm seine Frage nicht beantworten, deshalb ging ich weiter. Es regnete weiter in Strömen und das Gewitter rollte näher ans Festland heran. Durch den Regen füllte sich auch der Bach zu einem reisenden Fluss. Ich nahm Kiba in meine Schnauze, nahm großen Anlauf und sprang über den breiten Fluss. Auf der anderen Seite setzte ich Kiba ab und er folgte mir wieder. Währenddessen überquerte auch Inuyasha den reisenden Fluss. Schweigend gingen wir weiter, bis ich das Haus von Nataku in der Dunkelheit erblicken konnte. Die Barriere. Die hatte ich komplett vergessen. Auf gutem Glück ging ich weiter und hoffte inständig, dass ich mich nicht in einen Menschen verwandeln würde. Ich überwand die Barriere und blieb in meiner Hundgestalt. Ich blieb stehen und wartete auf Inuyasha. Auch er überwand die Barriere problemlos. „Das ist aber ein großes Haus.“, sagte Inuyasha erstaunt. Mit gesenktem Kopf ging ich weiter. „Hey! Warte doch Chloe.“, sagte er und folgte mir. „Warum folge ich ihr eigentlich?“, fragte er leise zu sich selbst, aber durch meine guten Ohren, konnte ich die Frage klar und deutlich verstehen. Wir gingen in den Garten und Inuyasha blieb wieder mal staunend stehen. „Das ist aber ein großes Anwesen.“, sagte er und blickte sich um. Ich ging einfach weiter, denn er würde früher oder später nachkommen. Ich verschwand hinter den Kirschbäumen und blieb vor dem Familiengrabmahl stehen. Mit der Schnauze öffnete ich die kleinen Türen von dem Schrein, setzte mich daneben und wartete auf Inuyasha. Inuyasha kam mir hinterher gelaufen und blieb einige Meter vor dem Grab stehen. „Chloe?“, fragte er vorsichtig. In dem Moment blitzte es hell auf, gefolgt von einem lauten donnern, und Inuyasha konnte einen Blick auf das Grabmahl erhaschen. Er ging näher heran, beugte sich zum kleinen Schrein hin und versuchte es in der Dunkelheit zu erkennen. Es blitzte wieder hell auf und Inuyasha erkannte das Bild in dem Schrein. Erschrocken wich er zurück. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er mich. Der Himmel leuchtete länger und hell auf. Inuyasha sah mir tief in die Augen. „Was ist passiert?“, fragte er fassungslos. „Du hast es gesehen?“, fragte plötzlich Nataku hinter Inuyasha. Erschrocken fuhr Inuyasha herum. Nataku entzündete eine Fackel und kam zu uns in den Regen hinaus. Er ging an Inuyasha vorbei, zündete die Fackeln neben dem Grabmahl an und strich mir sanft über den Kopf. „Komm näher Inuyasha. Das ist die Antwort auf deine Frage.“, sagte Nataku. „Hast du mich etwas belauscht?“, fragte Inuyasha leicht wütend. „Das war nicht meine Absicht, aber Chloe war verschwunden und ich bin sie suchen gegangen. Da sah ich dich wie du dich mit ihr unterhalten hattest. Chloe hatte dich hierher geführt um eine deiner Fragen zu beantworten.“, erklärte Nataku. Inuyasha ging näher an den Schrein und sah jetzt deutlich mein verbranntes Familienfoto. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. „Was ist passiert?“, fragte langsam. „Du kennst die Familie?“, fragte Nataku und Inuyasha nickte. „Es ist Kagomes Familie. Ihre Mutter, ihr kleiner Bruder Sota und ihr verrückter alter Opa.“, sagte er. „Also ist Kagome hier gewesen.“, sagte er schnell. „Ja sie war hier, jetzt versteckt sie sich. Sie ist deshalb in diese Zeit zurück gekehrt, weil ihre Familie auf tragische Art und Weise von Dämonen abgeschlachtet wurde.“, erklärte Nataku. Der Himmel blitzte auf, gefolgt von einem lauten donnern. Durch den Blitz konnte ich Inuyashas erschrockenes Gesicht erkennen. „Lasst uns ins Haus gehen. Da ist es trocken.“, schlug Nataku vor. Nataku ging vor, Inuyasha ging ihm langsam nach und ich blieb zurück. „Chloe! Komm!“, rief Nataku. „Ich bleibe. Ich möchte allein sein.“, sagte ich und setzte mich. Nataku drehte sich wieder um und ging Richtung Haus. „Kommt sie nicht mit?“, fragte Inuyasha. „Nein. Genau wie Kagome trauert auch Chloe um diese Familie. Lassen wir sie allein.“, sagte Nataku. Ich sah wie die beiden ins Haus verschwanden. Ich rollte mich vor dem Familiengrab zusammen und dachte nach. Kiba sah mich mit schiefgelegenen Kopf an. Ich öffnete leicht meine zusammengerollte Position, Kiba kuschelte sich an meinen Bauch, ich rollte mich wieder zusammen, legte den Schwanz über Kiba und legte meinen Kopf auf den Boden. Es blitzte, donnerte und regnete heftiger. Mir machte dass nichts aus, denn ich weis, dass ich nicht allein bin. Der Regen ist bei mir und tröstete mich.

Kagome´s Geschichte

Der Regen ist sehr entspannend und er machte mir überhaupt nichts aus. Das Gewitter ist vorüber gezogen, man hört es nur noch leicht grollen. Kiba ist eingeschlafen und schlummert friedlich in der warmen Kuhle die ihn ringsum schützte. Die Fackeln am Grabmahl sind mittlerweile auch schon herunter gebrannt. Plötzlich vernahm ich Schritte und Stimmen in der Ferne. Das waren sicherlich die Dorfbewohner, die Nataku besuchten wollten. Anscheinend sahen sie das Licht im Haus brennen und nutzten gleich die Gelegenheit. Ich lag lang genug im Regen und beschloss ins Haus zu gehen. Kiba schlief so fest, das er gar nicht merkte, dass ich ihn ins Haus trug. Ich sprang auf die Veranda, kratzte an der Schiebetür und wartete. Nataku schob die Tür zur Seite, sah mich schweigend an und machte mir den Weg frei. Ich trat ein und sah erst Mals die Gäste. Nataku lief an mir vor bei und setzte sich zu den anderen. Fudo saß neben Inuyasha, Kano und Nataku saßen ihnen gegenüber und an Nataku klebte Leiko. Na die Schreckschraube hatte noch zu meinem Glück gefehlt. Ich beobachtete dies aus sicherer Entfernung. „Nataku. Seit wann hast du denn einen Hund? Ist das ein Wolf in ihrem Maul?“, fragte Kano. „Das ist Chloe und der Wolf in ihrem Maul ist Kiba. Chloe kam mir zugelaufen und eines Tages brachte sie mir den Wolf ins Haus.“, erklärte Nataku. „Wirklich ein schönes Tier, die Chloe.“, sagte Fudo. Leiko spähte über Natakus Schulter und betrachtete mich von oben nach unten. „Wo ist die bitte schön? Die ist von oben nach unten durchnässt, dreckig und stinkt nach nassem Hund. Und dick ist sie auch noch.“, sagte Leiko beleidigend. Das war zu viel. Dir werde ich gleich zeigen wie nass ich bin. Ich ging auf die Gäste zu, setzte Kiba in der Nähe von Kano ab, stellte mich zu Leiko und sah sie an. „Was willst du? Bleib mir fern, du dreckiger Köter. Mach mir ja nicht meinen neuen Kimono schmutzig.“, sagte sie beleidigend zu mir. Ich bemerkte wie Inuyasha zusammenzuckte. Dies erinnerte ihn bestimmt an seine Kindheit. Ich stellte mich mit meinen dreckigen Pfoten auf ihren Kimono und schüttelte mein nasses Fell aus. Als ich damit fertig war, drehte ich mich um und wollte gehen. Sie setzte zu einem Satz an, aber ich schlug ihr ganz schnell meinen buschigen, nassen Schwanz in ihr eingebildetes Gesicht und stopfte ihr somit ihr dreckiges Mundwerk. Es wurde sehr still und keiner traute sich etwas zu sagen. Nataku sah erschrocken aus und Fudo hatte es gleich die Sprache verschlagen. Kano schaute zwischen mir und Leiko Hin und Her. Da ich nun einigermaßen trocken geschüttelt war, ging ich zu Kiba, legte mich zu ihm und lauschte in die Stille hinein, die immer noch bestand. Ein lautes Gelächter durchbrach die Stille. „Hahahahahaha…bist du aber dreckig Leiko…hahahaha…das schickt sich nicht…hahahaha…für eine Dame…HAHAHAHAHAHAH…!“, grölte Kano und hielt sich den Bauch vor Lachen. Fudo legte eine Faust auf seinen Mund und versuchte sich sein Lachen zu verkneifen. Inuyasha schaute gespannt zu Leiko und wartete auf ihre Reaktion. Nataku hingegen wich etwas von ihr zurück, denn er spürt, dass sie gleich explodieren würde. „Das wirst du…mir büßen…du Töle!“, schrie Leiko wütend. „Das reicht!!“, sagte Nataku im lauten Ton. „Es ist besser wenn du jetzt gehst Leiko.“, sagte er im ruhigeren, aber auch im festen Ton. „Aber Nataku….“, setzte sie an, aber er unterbrach sie. „Es war nicht nett von dir was du zu Chloe gesagt hast und bevor der Streit eskaliert, ist es besser wenn du gehst.“, sagte er ruhig und sachlich. „Du ziehst diesen dreckigen Hund vor mir?“, fragte sie geschockt. Nataku sah sie scharf an. „Chloe ist sauberer als du denkst. Du bringst den größten Schmutz in dieses Haus.“, sagte er streng. Leiko verschlug es die Sprache. Sie raffte ihren nassen, dreckigen Kimono und ging zurück ins Dorf. Nataku atmete auf. Ich beobachtete Kano, der gerade versuchte sich das Lachen zu verkneifen. Er schaffte es nicht und fing lauthals an zu Lachen. „Hahahahahaha…ihr Gesicht…hahahahaha…zu göttlich. Kagome hatte sie auch schon in die Flucht geschlagen.“, sagte er lachend. „Wie war das? Du kennst Kagome?“, fragte Inuyasha überrascht. Kano wischte sich die Tränen weg und sah Inuyasha an. „Natürlich kenne ich sie, wir alle kennen sie. Schließlich sind wir ihre Freunde.“, sagte Kano und machte eine Kreisbewegung mit seinem Arm. Dieser Satz rührte mich sehr. Ich wusste gar nicht das Kano so empfand und mich als Freundin akzeptierte. „Nun gut. Es wird Zeit das wir gehen Kano.“, sagte Fudo und erhob sich. „Hab vielen Dank Nataku für die Gastfreundschaft. Wir wollten uns vergewissern das du wohlauf bist, weil du seit einigen Tage nicht mehr im Dorf gesehen wurdest.“, sagte Fudo und verbeugte sich leicht. „Freut mich dich kennen gelernt zu haben Inuyasha. Komm uns doch mal im Dorf besuchen. Hanyous sind dort herzlich willkommen.“, sagte Fudo und verbeugte sich. Fudo kam zu mir, ging in die hocke und strich mir sanft über meinen Kopf. „Das hast du gut gemacht Chloe. Von so einer arroganten Zicke würde ich mir auch nichts sagen lassen.“, sagte Fudo mit einem Lächeln. „Tschüß, temperamentvolle Chloe.“, sagte Kano und machte einen geübten Hofknicks. Als die beiden gegangen waren, entschuldigte sich Nataku kurz und verließ das Wohnzimmer. Inuyasha und ich waren wieder allein. „Du bist wirklich ein außergewöhnlicher Hund. Du hattest jedes Wort verstanden was sie über dich sagte.“, sagte Inuyasha und sah mich dabei an. Ich erwiderte seinen Blick, nickte leicht und legte meinen Kopf wieder auf den Boden. Die Schiebetür geht auf und Nataku sah hinein. „Das essen ist angerichtet.“, sagte er und verschwand wieder. Ich stand auf, nahm Kiba in mein Maul und ging ins Esszimmer, dicht gefolgt von Inuyasha. Nataku hatte für jeden eine Schale Eintopf auf den Tisch gestellt, auch für mich. Ich legte Kiba vorsichtig in einer ruhigeren Ecke ab. „Stell meine Schüssel runter Nataku oder soll Inuyasha noch verdacht schöpfen.“, sagte ich und Nataku stellte schnell meine Schüssel auf den Boden. „Tut mir leid, alte Gewohnheit.“, sagte er verlegen. Inuyasha setzte sich an die Wand und lehnte sich dort an. Nataku nahm seine heiße Schüssel, schlürfte Eintopf daraus und lies es sich schmecken. „Willst du nichts essen Inuyasha?“, fragte er nach. „Später.“, sagte er und beobachtete Nataku. „Ist er immer so misstrauisch anderen gegenüber?“, fragte mich Nataku. „Immer.“, sagte ich kurz und schleckte weiter an meinen schönen heißen Eintopf. „Erzähl mir alles. Alles was du weist.“, sagte Inuyasha knapp. „Was soll ich dir erzählen?“, fragte Nataku und schaute von seinem Eintopf hoch. „Du weist genau was ich meine. Wie hast du Kagome kennen gelernt?“, fragte er etwas lauter. Nataku seufzte und stellte seinen Eintopf ab. „Erzähl es ihm. Früher oder später wird er es sowieso erfahren.“, sagte ich zu Nataku. „Meinst du nicht, dass es besser wäre, wenn er das von dir hört?“, fragte er vorsichtig nach. „Vielleicht. Aber es dauert bis ich meine menschliche Gestalt wiederbekomme. Wenn du es ihm erzählst, vergeht die Zeit und er kann es sacken lassen.“, erklärte ich. „Also gut. Ich werde dir alles erzählen. Eines Tages ging ich raus in die Natur um Heilkräuter zu sammeln. Das Wetter schwang aber um und es begann zu regnen und zu gewittern. Bei der Suche eines sicheren Unterschlupfs kam ich an einer Lichtung vorbei. Es war ein schrecklicher Anblick. Anscheinend hatten die Dämonenhasen die junge Frau angegriffen und sie hatte sich zur währ gesetzt. Die Dämonen waren in der überzahl und die junge Frau besiegte sie ganz allein. Auch sie trug schwere Verletzungen von dem blutigen Kampf. Ich ging schnell zu ihr, um zu sehen ob sie noch lebte. Sie lebte, aber sie war sehr schwach und dem Tote geweiht. Ich nahm sie und brachte sie in die Höhle, die dort war. In der Höhle fand ich merkwürdige Sachen. Dinge die ich noch nie vorher gesehen hatte, die anscheinend der jungen Frau gehörten. Ich versorgte sie so gut wie ich konnte. Am nächsten Tag brachte ich sie in mein Haus und sie kam zu sich. Ich erklärte ihr was geschehen sei, aber sie blieb stumm. Nach mehreren Tagen des Schweigens, gab ich ihr Pinsel, Tusche, Papier und bat sie, mir ihren Namen aufzuschreiben. Kagome. Ihr Name ist Kagome. Ihre Wunden hielten gut, aber sie trug auch seelische Wunden mit sich.“, sagte Nataku etwas bedrückt. „Woher willst du das wissen?“, fragte Inuyasha. „Ich sah es an ihrem Blick. Sie hatte traurige, leere Augen. Später erfuhr ich, warum sie nicht sprach. Kagome war stumm. Sie sagte mir auch nicht warum, sie ging auf Abstand und lies mich nicht an sie heran kommen. Ich spürte gleich dass sie keinen Ort hatte, wo sie hin konnte, deshalb bot ich ihr an bei mir zu bleiben.“, erzählte Nataku. „Was soll das heißen?“, fragte Inuyasha nervös. „Beruhige dich Inuyasha. Kagome lebt hier und sie hat ein eigenes Zimmer. Sie erholte sich langsam, aber die seelischen Wunden blieben. Jede Nacht wird sie von Alpträumen heimgesucht und wacht schreiend und weinend auf. Nachdem die körperlichen Wunden geheilt waren, versuchte ich sie wieder unter die Menschen zu integrieren. Ich erzählte ihr von dem Hanyoudorf. Sie war einverstanden und wollte dieses Dorf kennen lernen. Die Dorfbewohner hießen sie herzlich willkommen. Sie hatte sich gut eingelebt, hatte Freundschaften in so kurzer Zeit geschlossen und die Dorfbewohner mochten sie. In der ganzen Zeit wurde sie, ich oder die anderen um uns herum angegriffen, aber wir wussten nicht warum. Plötzlich entschied der Dorfälteste, dass Kagome das Dorf verlässt. Ich konnte ihn überzeugen dies nicht zu tun, als plötzlich das Dorf angegriffen wurde. Eine Hütte stand lichterloh in Flammen. Keiner traute sich die Kinder zu retten die durch das Feuer eingeschlossen waren. Kagome sprang mutig in die Flammen und rettete die Kinder. Ich vermute sie hatte mein Gespräch mit dem Dorfältesten mitbekommen, denn sie selbst sagte plötzlich, dass sie dem Dorf fern bleibt. Sie verbannte sich selbst und kapselte sich von der Außenwelt ab. Später bekam ich die Erlaubnis von Kagome in ihre Erinnerungen zu blicken. Ich sah wie ihre ganze Familie von irgendwelchen Dämonen abgeschlachtet wurde. Sie versuchte ihren Bruder zu retten, als er von einem brennenden Balken lebendig begraben wurde. Das raubte ihr damals ihre Stimme. Und in Kagomes Erinnerungen sah ich dich mit einer anderen Miko zusammen. Kagome hatte euch beobachtet und das gab ihr den Rest.“, erzählte Nataku. „Sie hat uns gesehen? Was genau hat sie gesehen?“, fragte Inuyasha laut. „Ist das von Bedeutung was sie genau gesehen hat?“, fragte Nataku nach. „Ja ist es.“, sagte Inuyasha. „Sie hat gesehen wie du die Miko geküsst hattest.“, sagte Nataku. „Mehr nicht?“, fragte Inuyasha schnell nach. „Ich glaube das reichte ihr auch, dieser eine Augenblick.“, sagte Nataku. „So eine blöde Gans!“, rief Inuyasha aus und ich hob neugierig den Kopf. „Hä?“, machte Nataku unwissend. „Wenn sie alles gesehen hätte. Ich konnte mich nicht bewegen, ich war betäubt, mein Körper rührte sich nicht.“, schrie Inuyasha fast. Ich glaubte einfach nicht was ich da hörte. „Ich verstehe nicht ganz Inuyasha.“, sagte Nataku. „Ich ging früh am Morgen spazieren, um den Kopf frei zu bekommen, denn das war der Tag, an dem Kagome wieder zurück in ihre Zeit musste. Wir mussten uns verabschieden. Da kam plötzlich Kikyo hinter einem Baum hervor. Ich traute meinen Augen kaum, denn ich wusste, dass sie nicht mehr lebte. Das roch gerade so nach einer Falle. Ich wollte gerade Tessaiga ziehen, als ich bemerkte, dass ich mich nicht mehr rühren konnte. Sie trat näher an mich heran und ehe ich mich versah, küsste sie mich. Sie lächelte mich finster an und verschwand wieder. Erst als sie weg war konnte ich mich wieder bewegen.“, erklärte Inuyasha. Nataku und ich waren geschockt, als wir dies hörten. Ich hatte also Recht, es war damals schon der Feind hinter mir her. Und Koga behielt auch Recht, Inuyasha war nicht in der Lage sich zu bewegen, geschweige denn sich zu währen. Wie konnte ich nur so dumm sein? Wie konnte ich nur in so einer offensichtlichen Falle tappen? „Jetzt verstehe ich. Kagome hatte euch gesehen und alles missverstanden.“, sagte Nataku. „Wenn dem so wäre, warum hat sie mich nicht zur Rede gestellt?“, fragte Inuyasha in den Raum. „Ich vermute das Kagome durcheinander war. Sie hatte euch gesehen, dann ist sie bestürzt in ihre Zeit gesprungen und als sie dort ankam, fand sie ihre Familie tot auf. In dem Moment war ihre Gefühlswelt so verwirrt, das sie an einer Falle gar nicht dachte. Daraufhin kehrte sie hierher zurück, fand dich aber nicht.“, erklärte Nataku. „Weil ich auf der Suche nach der falschen Kikyo war. Ich wollte der Sache auf den Grund gehen. Als ich wieder kam, sah ich dass der Brunnen zerstört war, aber Kaede konnte mir nicht erklären was passiert war.“, erzählte Inuyasha. „Kagome.“, sagte Nataku gedankenverloren. „Was?“, fragte Inuyasha. Nataku sah ihn fest an. „Kagome hatte den Brunnen zerstört. Nachdem das mit ihrer Familie passiert war, zerstörte sie den Brunnen, damit keine weiteren Dämonen unheil anrichten konnten.“, erklärte Nataku. Ich beobachtete Inuyashas Gesicht und er konnte einfach nicht glauben was er da hörte. „Warum? Warum ist sie nicht in ihrer Zeit geblieben?“, fragte Inuyasha. „Inuyasha. Kannst du dir das nicht selbst denken?“, fragte Nataku und brachte ihn zum Nachdenken. „Sie hatte kein zu Hause mehr.“, sagte er traurig. Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut und er schlug seine Faust in den Boden, der daraufhin kaputt ging. „Verdammt! Und ich war nicht bei ihr! So eine scheiße!“, schrie er. Es wurde still in dem Esszimmer. Nach langer Zeit sehe ich endlich klar. Durch meine verwirrten und verletzten Gefühle habe ich die Wahrheit nicht erkannt. Wie konnte ich nur so naiv sein? Durch mein Verhalten habe ich uns auseinander gebracht. „Nein. Das stimmt nicht Kagome. Rede dir das nicht ein, du bist nicht Schuld. Das war eine Falle und deine Gefühle waren durcheinander, du warst durcheinander.“, sagte mir Nataku und versuchte mich zu beruhigen.

Tränen

Damals sind Kikyo und Inuyasha von Naraku in die Irre geführt worden. Jetzt habe ich das Gefühl, die Geschichte wiederholt sich. Von einem unbekannten Feind sind wir beide getrennt worden und wir wissen nicht was der Feind bezweckt. Ich blicke zu Inuyasha und sehe, dass seine Augen sehr traurig wirken. Nicht nur ich hatte die ganze Zeit gelitten, auch er hatte große Schmerzen in der Brust. „Was hast du jetzt vor Inuyasha?“, fragte Nataku. Inuyasha beruhigte sich etwas, nahm seine Faust aus dem kaputten Boden und setzte sich wieder hin. „Das fragst du noch? Ich werde Kagome suchen gehen, koste es was es wolle. Schließlich ist sie ganz allein da draußen.“, sagte Inuyasha selbstbewusst. Ich setzte mich hin und sah ihn an. „Oh nein. Du wirst mich nicht suchen gehen. Du hältst schön die Füße still, mein lieber Freund. Ich werde schon noch herausfinden, wer dahinter steckt. Diese Zeit hat mich stärker, mutiger und selbstbewusster gemacht. Sie hat mich das Kämpfen gelehrt und mir gezeigt, dass ich nie aufgeben darf. Und außerdem, bin ich nicht allein.“, sagte ich selbstbewusst. Ich weis, dass du mich nicht hören kannst, aber diese Worte beruhigen mich und mussten einfach ausgesprochen werden. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass Nataku mich beobachtete und ein zufriedenes Grinsen auflegte. „Das wirst du nicht tun Inuyasha.“, sagte Nataku im schärferen Ton. „Wer soll mich davon abhalten? Du?“, fragte Inuyasha leicht gereizt. Nataku seufzte. „Inuyasha. Wenn du Kagome jetzt suchen gehst, war alles umsonst. Sie ist deshalb untergetaucht, um dich zu beschützen und die anderen die sie liebt. Vertrau auf Kagome. Sie ist nicht mehr das schwache Mädchen von damals. Sie ist eine starke, selbstbewusste und mutige junge Frau geworden. Sie ist eine gute Kämpferin, sie hat nie aufgegeben, nie Schwäche gezeigt und ist mit einem Lächeln durchs Leben gezogen. Aber ich weis auch das es nur gespielt ist.“, sagte Nataku. Ich sah ihn erschrocken an. Hat er mich etwa durchschaut? „Nur gespielt? Wie meinst du das?“, fragte Inuyasha neugierig. „Vor anderen gibt sich Kagome stark. Von außen lächelt sie, aber im inneren schreit und weint sie. Sie kümmert sich um andere und lässt sich dabei außer acht. Sie taucht in ihre Vergangenheit ein und schwelgt in Erinnerungen. Es vergeht keine Nacht, wo sie keine Alpträume hat. Schreiend und weinend wacht sie auf.“, erklärte Nataku. Natakus Worte bewegten mich sehr, denn er hatte vollkommen Recht. Ich versuche niemanden eine Last zu sein. „Du hast sie aber genau beobachtet, wenn du so gut bescheid über sie weist.“, sagte Inuyasha etwas spitz. Nataku wurde rot und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Wie geht es Kagome wirklich?“, fragte Inuyasha nachdenklich. Nataku sah ihn fest in die Augen. „Ich will dir nichts vormachen, aber Kagome geht es nicht gut. Sie lässt sich nichts anmerken. Ihre seelischen Wunden heilen sehr schlecht. Sie bräuchte jemanden an ihrer Seite der…“, „Das reicht Nataku. Er hat genug gehört.“, unterbrach ich Nataku. „Es ist genug. Er hat schon Schuldgefühle, des sehe ich ihm jetzt schon an.“, sagte ich bedrückt. Nataku sah mich an und senkte verlegen den Kopf. „Sie bräuchte jemanden…? Und weiter?“, fragte Inuyasha. Nataku lachte verlegen, kratzte sich dabei am Hinterkopf und sagte: „Hab ich vergessen.“, und lachte verlegen weiter. Ich nahm Kiba in mein Maul, der immer noch fest schlief, und ging mit gesenktem Kopf aus dem Esszimmer. „Wohin gehst du?“, fragte Nataku in meinem Kopf. „Ich gehe in mein Zimmer. Ich habe genug gehört für heute, ich muss erst einmal allein sein.“, sagte ich und ging in Richtung Zimmer. „Wohin geht sie denn?“, fragte Inuyasha. „Chloe vermisst Kagome genau wie du Inuyasha. Sie geht in Kagomes Zimmer, dort schläft sie am liebsten und fühlt sich Kagome nahe.“, erklärte Nataku. Ich blickte kurz über meine Schulter und sah das Inuyasha traurig den Kopf senkte. „Ich verstehe.“, sagte er deutlich bedrückt. In meinem Zimmer angekommen, legte ich Kiba vorsichtig in der Nähe meines Futons und setzte mich. Es ist merkwürdig, dass er so lange schläft. Ich blickte mich in meinem dunklen Zimmer um und dachte über die Ereignisse nach. Ich kann es immer noch nicht begreifen, dass ich so dumm gewesen und die Falle getappt war. Habe ich denn durch die ganzen Abenteuer und Kämpfe, die wir durch Naraku hatten, nichts gelernt? Trotz das ich Inuyasha liebe, hatte ich ihm nicht vertraut. Er gestand doch seine Liebe zu mir, warum hatte ich ihm nicht getraut? Das gehört doch zu einer Liebe. Vertrauen. Inuyasha. Es tut mir so leid. Meine ganzen Gefühle schäumten über und meine Augen füllten sich mit Tränen. „Kagome.“, sagte jemand mit sanfter Stimme. Erschrocken blicke ich auf und sah Inuyasha an der offenen Tür stehen. Er trat vorsichtig ein. Er blickte sich im Zimmer um und ging anschließend zu meiner Kommode. Dort zündete er eine Kerze mit den Feuersteinen an. Er blickte leicht zur Seite und nahm etwas in die Hand. „Kagomes Bürste. Damit hat sie ihr wunderschönes schwarzes Haar gebürstet.“, sagte er verträumt und legte die Bürste wieder zurück. Er nahm die Kerze von der Kommode und ging im Zimmer entlang. Er hockte sich hin und strich über etwas. „Kagomes Rucksack. Manchmal war er so voll, dass er das doppelte an seiner Größe erreichte. Sie trug ihn bei allen unseren Abenteuern.“, sagte er gedankenverloren und ging weiter durch das Zimmer. In einer Ecke blieb er stehen und blickte darauf. „Du warst besser geworden mit Pfeil und Bogen, bei jedem Kampf.“, schwelgte er in Erinnerungen. Er ging weiter und hielt vor der Wand an, an der etwas hing. Er strich behutsam darüber, legte seine Hand darauf und ballte plötzlich eine Faust. „Kagome.“, sagte er mit Schmerz in der Stimme. Es war meine alte Schuluniform die an der Wand hing. Ihn so zu sehen, machte mich sehr traurig. Zu gern möchte ich ihn in meine Arme nehmen und ihn trösten. Ihm sagen, dass ich hier bin, das es mir gut geht, das er Vater wird und das ich ihn über alles liebe. Traurig ging ich zu ihm und jaulte kurz auf. Inuyasha öffnete seine Faust wieder, hinterließ eine zerknitterte Stelle im Stoff und drehte sich langsam um. Seine traurigen Augen trafen mich wie ein Schlag. So hatte ich ihn noch nie gesehen, so verletzlich. Inuyasha ging plötzlich in die Knie und umarmte mich fest. Ich war wie erstarrt. „Kagome.“, sagte er mit gepresster Stimme. „Wo bist du nur?“, fragte er sich selbst. „Ich bin hier Inuyasha. Ich bin hier, bei dir.“, sagte ich traurig und merkte, dass mir die Tränen kamen. „Chloe. Du riechst wie sie. So angenehm, so beruhigend, Kagome.“, sagte er. plötzlich kippte er mit mir um und wir lagen seitlich auf dem Boden. Er hielt mich in seinen starken Armen, damals auch, in unserer gemeinsamen Nacht. Ich sah ihn an und bemerkte, dass er eingeschlafen war. Dies hatte ihn alles sehr mitgenommen. Sein Gesicht sieht im Schlaf so friedlich aus. „Kagome.“, redete er im Schlaf. Oh könnte ich ihn doch nur berühren. Aus Gewohnheit hob ich meine Pfote, legte sie sanft auf seine Wange und erschrak. Ich sah meine fünf schmalen Finger an seiner Wange liegen. Ich hatte mich zurückverwandelt. Hoffentlich wacht er jetzt nicht auf. Mit Tränen in den Augen strich ich ihm sanft über seine Wange und war dankbar für diese Zertlichkeit. „Hmm…Kagome?“, fragte er im Schlaf und öffnete leicht seine Augen. „Ssscccchhtt…schlaf weiter. Ich bin hier bei dir.“, beruhigte ich ihn unter Tränen und er schloss wieder seine Augen. „Ich vermisse dich Kagome.“, sprach er weiter im Schlaf. Mir flossen die Tränen über mein Gesicht und meine Stimme zitterte leicht als ich sprach. „Ich…vermisse dich…auch…Inuyasha.“, schluchzte ich und strich dabei weiter über sein Gesicht. „Wann sehen wir uns wieder?“, fragte er leise im Schlaf. Ich biss mir auf die Lippen um ein lautes weinen zu unterdrücken. „Bald. Wir…sehen…uns bald.“, sagte ich schluchzend. Seine Augenbrauen zogen sich nach unten. „Bist du traurig?“, fragte er leise. „Nein. Ich bin…glücklich.“, schluchzte ich und hielt mir schnell die Hand vor den Mund, um mein schluchzen zu unterdrücken. Er zog mich weiter an seine Brust. „Ich…auch…“, sagte er schwach und ich bemerkte wie eine Träne sich von seinem Auge löste. Das versetzte mir einen weiteren Stoß ins Herz. Ich wischte die Träne sanft weg. „Ich…liebe…dich Inuyasha. Es tut…mir so…leid.“, sagte ich unter Tränen und legte meine Hand wieder vor den Mund, denn ich hatte mit heulen angefangen. „Ich dich…auch. Muss…dir nicht…leid tun.“, sagte er schlafend. Ich beugte mich leicht zu ihm hinüber und küsste ihn still und heimlich auf seine weichen, zarten Lippen. Ich schmiegte mich an seine Brust und genoss seine Wärme, seine Stärke und seine Gegenwart. Irgendwann schlief ich in seinen Armen und unter Tränen ein.

Es wurde warm in meinem Gesicht, ich hörte die Vögel in der Ferne fröhlich zwitschern und hinter meinen Augenliedern war es hell geworden. Langsam öffnete ich meine Augen und bemerkte, dass mir die Sonne ins Gesicht schien. Erschrocken setzte ich mich auf. Der Platz neben mir war leer. In Erinnerung schwelgend, strich über den Platz, wo eins Inuyasha gelegen hatte. Meine Hand war mit kurzen, schwarzen Fell überzogen und meine langen schmalen Finger waren zu kleinen Tatzen geschrumpft. Über Nacht hatte ich mich wieder in einen Hund verwandelt. Ich streckte mich und schaute nach Kiba, der immer noch schlief. Ich stupste ihn leicht mit meiner Schnauze an, aber er reagierte nicht. Ob er krank wird? Ich nahm Kiba in mein Maul und ging in den Wohnbereich. Dort angekommen stand Inuyasha, Koga und Nataku auf der Veranda und unterhielt sich. Mit Kiba ging ich zu den dreien und setzte mich vor ihnen und sah sie von an. „Guten Morgen Chloe.“, sagte Nataku mit einem Lächeln im Gesicht. „Gut geschlafen Chloe?“, fragte Koga. „Guten Morgen. Irgendetwas stimmt mit Kiba nicht.“, sagte ich besorgt. Nataku ging in die Hocke, nahm mir Kiba ab und schaute sich ihn an. „Hmm…der schläft ja immer noch. Fühlt sich auch etwas warm an.“, sagte er nachdenklich. „Gib mir mal den kleinen.“, sagte Koga hielt die Hand auf und Nataku legte ihm Kiba sanft in seine Hände. Koga nahm den kleinen und beschnupperte ihn. „Hmm….riecht aber nicht nach Krankheit.“, sagte er und untersuchte den kleinen Wolf. Ich schielte leicht zu Inuyasha und sah, dass er mich beobachtete. Ob er etwas mitbekommen hat, von gestern Nacht? „Etwas warm ist. Beobachtet ihn am besten und bietet ihm immer etwas zu fressen an.“, sagte er und gab mir Kiba wieder. Ich hob meine rechte Pfote und wackelte damit. Koga verstand und nahm meine Pfote. „Tut uns leid, dass wir ohne ein Wort in der Nacht gegangen waren. Ich hoffe du hast dir keine Sorgen gemacht.“, sagte ich entschuldigend. Koga strich mir über den Kopf. „Keine Sorge Chloe, Kiba wird es bald besser gehen.“, sagte er mit einem Lächeln und ich verstand. „So. Ich muss dann wieder. Macht´s gut Nataku, Chloe und du natürlich du Hundejunge.“, sagte er mit einem frechen Grinsen und verschwand bevor Inuyasha etwas erwidern konnte. „Hast du über alles nachgedacht Inuyasha?“, fragte Nataku neugierig. „Mmmm…habe ich.“, sagte er nachdenklich. „Was wirst du jetzt tun?“, fragte Nataku. „Ich werde Informationen über den jetzigen Feind sammeln.“, sagte er entschlossen. Nataku sah Inuyasha eindringlich an. „Ich bin überrascht über deine Entscheidung. Was hat dich umgestimmt?“, fragte Nataku interessiert. Inuyasha sah verlegen weg. „Kagome hat es mir im Traum gesagt. Ich vertraue ihr und sie versprach mir, dass wir uns bald wieder sehen.“, sagte er mit leicht roten Gesicht. Inuyasha weis also nichts von meiner Verwandlung, bin ich erleichtert. „Das hört sich schön an. Hoffentlich wird dein Traum wahr.“, sagte Nataku mit einem Lächeln. Nataku ging in die Hocke und nahm Kiba in seine Arme. „Du musst mich entschuldigen Inuyasha, ich mache mir sogen um Kiba. Ich wünsch dir viel Glück auf dem Weg und komm uns bald besuchen.“, sagte er und verschwand aus dem Wohnbereich. „Chloe?“, fragte Inuyasha und ich drehte mich überrascht zu ihm um. Er war in die Hocke gegangen und ich konnte in seine goldbraunen Augen blicken. „Danke. Danke, dass du mich in Kagomes Zimmer schlafen lassen hast.“, sagte er, strich mir sanft über den Kopf und lächelte dabei. Er richtete sich auf, blickte zum Himmel und atmete tief ein und wieder aus. „Wir sehen uns Chloe und einen gesunden Wurf wünsch ich dir.“, sagte er und verschwand Richtung Strand. Mit verschwommener Sicht ging ich auf die Veranda, legte eine Hand an den Pfosten und sah ihm traurig nach. „Bis bald Inuyasha.“, sagte ich mit Tränen in den Augen. Die Tür vom Wohnbereich öffnete sich und Schritte näherten sich. „Kagome? Du…Aber….Wie?“, sagte er stotternd, unfähig etwas zu sagen. „Er ist fort. Wann werde ich ihn wieder sehen? Inuyasha.“, schluchzte ich. „Oh Kagome. Beruhige dich.“, sagte Nataku sanft. Ich wischte mir die Tränen weg. „Gestern Nacht hatte ich mich schon zurück verwandelt. Keine Angst, er weis es nicht.“, sagte ich traurig.

Kiba´s Verwandlung

Ich setzte mich auf die Veranda und starrte gedankenverloren in den Garten. Inuyasha war wieder fort. Jetzt werde ich ihn noch mehr vermissen, vor allem, wenn die Geburt der Kinder ansteht. Die Zeit als Hund, hatte ich gar nicht bemerkt, wie weit ich schon in der Schwangerschaft war. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Mein Bauch ist in einer prächtigen Größe herangewachsen. Anscheinend haben die zwei jetzt mehr Platz in meinem Bauch, denn es fühlt sich so an als würden sie Fußball spielen. Ich strich sanft über meinen dicken Bauch, um die beiden zu beruhigen. „Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte Nataku vorsichtig. „Ja. Sie treten nur sehr oft und das tut doch etwas weh.“, sagte ich und strich weiter über meinen Bauch. Nataku stellte ein Tablett ab, worauf sich unser Frühstück befindet und hinter ihm schwebte Kiba. Ich musste zweimal hinschauen, ob ich auch nicht halluziniere. Nataku hatte Kiba in eins seiner schwebenden Bänder gewickelt und ihn somit getragen. Nataku bemerkte meinen Blick. „Ach ja, Kiba scheint es nicht besser zu gehen. Ich weis nicht was ihm fehlt.“, sagte er besorgt und legte mir Kiba sanft in meinen Schoß. Er setzte sich neben mich, gab mir eine Schüssel voll mit Reis und wir begannen gemeinsam zu frühstücken. „Mmmmh….Es ist ein schönes Gefühl wieder mit Stäbchen zu essen und gesitteter.“, sagte ich und ließ es mir schmecken. „Es ist auch angenehmer mit dir als Mensch zu speisen, als mit einem Hund.“, sagte er und steckte sich einen eingelegten Rettich in den Mund. Kiba zitterte auf meinen Schoß und fing mit winseln an. Ich strich ihm über das Fell, um ihn zu beruhigen. „Das ist nicht normal Nataku. Er hat irgendwas.“, sagte ich besorgt. „Hmmm….wie war seine Mutter? Ich meine, hatte sie die normale Größe eines Wolfes oder war sie riesengroß?“, fragte er mich. „Sie war riesengroß.“, sagte ich. „Hmmm….dann wird er wahrscheinlich einen Wachstumsschub haben, was ihn etwas mitnimmt.“, erklärte er. „Das ist aber ein gewaltiger Schub, wenn du mich fragst. Seit gestern Abend schläft er durch und ist nicht wach zu kriegen.“, sagte ich. „Kagome, ihm geht es gut. Koga konnte an ihm keine Krankheit erkennen.“, sagte Nataku und versuchte mich damit zu beruhigen. „Wenn du meinst.“, sagte ich, aber der angebliche Wachstumsschub, stellte mich nicht zufrieden. Wir aßen beide unser Frühstück auf und genossen das herrliche Wetter. „Möchtest du heute was Bestimmtes machen Kagome?“, fragte mich Nataku. „Nein. Ich werde mich heute ausruhen, denn das habe ich mir verdient nach den ereignisreichen Tagen.“, sagte ich. „Da hast du recht.“, sagte Nataku und räumte das Geschirr zusammen. „Ich werde das Geschirr spülen gehen. Danach werde ich ins Dorf gehen und mich umhören.“, sagte er. „Tu das.“, sagte ich und nickte dabei. „Es tut mir leid, dass es so gekommen ist Kagome.“, sagte Nataku nachdenklich. „Nataku. Mach dir keine Vorwürfe, dies war ganz allein meine Entscheidung und außerdem, wird das Dorf somit geschützt, wenn ich nicht dort bin.“, sagte ich. „Ich weis nicht ob ich den Mut dazu gehabt hätte, mich selbst aus dem Dorf zu verbannen.“, sagte Nataku und schaute dabei in den hellen blauen Himmel. „Mir fiel es auch nicht leicht, denn schließlich hatte ich erst neue Freunde gefunden und ein sicheres zu Hause für meine Kinder. Der Feind ist schließlich hinter mir her, warum auch immer, daher musste ich das Dorf beschützen, indem ich es verlies.“, erklärte ich und beobachtete Kiba aufmerksam. „Du hast Recht Kagome. Für das Dorf ist es das Beste, aber dafür musstest du einen hohen Preis zahlen.“, sagte er etwas traurig. Ich sah ihn besorgt an. „Was meinst du?“, fragte ich irritiert. „Du musst dich verstecken, im verborgenen Leben.“, sagte er. Ich sah ihn mit festem Blick an. „Aber nicht mehr lange und ich werde aus meinen Versteck kriechen und dem Feind in den Arsch treten, darauf kannst du dich verlassen.“, sagte ich voller Zuversicht. Nataku machte große Augen und war gleichzeitig sprachlos. „Kagome…deine Wortwahl…“, sagte er überrascht. Verlegen hielt ich mir meine Hand vor dem Mund. „Entschuldige…die Hormone…“, sagte ich nur und musste mir ein Lächeln verkneifen. Nataku sah mich an und lächelte. „Schön dich wieder lächeln zusehen, das habe ich an dir vermisst Kagome.“, sagte er ohne rot zu werden. Durch dieses Kompliment wurde ich leicht rot und schaute verlegen auf meinen Schoß. „Na gut, ich werde dann mal spülen gehen.“, sagte er, nahm das dreckige Geschirr und ging. Ich nahm Kiba, drückte ihn sanft an mich, stand vorsichtig auf und lief in Richtung Kirschbäume. Als ich dort ankam, war ich ziemlich aus der Puste. Gar nicht so einfach, zwei Kinder unter der Brust zu tragen. Der Bauch ist so dick geworden, dass ich nicht mehr meine Füße sehen konnte. Ich setzte mich auf die Bank, die unter den Kirschbäumen stand und ruhte mich aus. Mittlerweile hatten die beiden mit treten aufgehört, ich denke sie hatten sich nur gestreckt. Kiba zitterte immer noch und wurde immer wärmer. Ich hob ihn zu meinem Gesicht hoch, schaute ihn an und legte meine Stirn auf seine. „Hey Kiba, mein schöner, weißer, großer, tapferer Wolf. Was fehlt dir denn? Ich mache mir sorgen um dich.“, sagte ich besorgt zu ihm und küsste ihn sanft auf seiner Stirn. Plötzlich machte er seine Augen auf. Sie leuchteten hell auf und er sprang aus meinen Händen. Er landete sicher auf den Boden und sah mich an. „Kiba?“, fragte ich erstaunt. Daraufhin leuchtete sein Fell hell auf und Kiba wuchs in die Höhe. Sein Leuchten verschwand und vor mir saß ein riesengroßer schneeweißer Wolf mit klaren blauen Augen. Er streckte seinen Kopf in den Himmel und heulte laut auf. Ich erschrak bei der Lautstärke, aber Kiba war so wunderschön anzusehen. „Ist was passiert?!“, rief Nataku, der aus dem Haus gerannt kam. Er sah den rießen Wolf und blieb erschrocken stehen. „Bei meinen schwebenden Bändern, was ist denn DAS?!“, fragte er erstaunt. Ich musste über seine Wortwahl schmunzeln. Ich stand vorsichtig auf und ging langsam zum großen Kiba. „Kiba?“, fragte ich vorsichtig. „Hallo Kagome… oder sollte ich dich Chloe nennen?“, fragte er und sah mich mit seinen klaren blauen Augen an. Erschrocken weiteten sich meine Augen und konnte kaum glauben, was ich eben gehört hatte. Ich war so erstaunt, dass ich seine Frage nicht beantwortete. „Kannst du mich hören Kagome?“, fragte Kiba. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus und nickte nur. „Kagome! Wer ist das? Was ist passiert?“, fragte Nataku etwas nervös. „Erkennst du ihn denn nicht?“, fragte ich zurück und ging langsam auf Kiba zu. „Ich kann mich nicht erinnern einen rießen Wolf zu kennen.“, sagte er sarkastisch. Ich streckte meine Hand aus, strich Kiba sanft über das Fell und schmiegte mein Gesicht in sein weißes weiches Fell. „Das ist Kiba Nataku. Der Wachstumsschub.“, sagte ich. Natakus Kinnlade fiel nach unten und seine Augen weiteten sich. Er schüttelte kurz und schnell seinen Kopf um wieder zur Besinnung zu kommen. „Das ist aber mehr als ein Wachstumsschub.“, sagte Nataku. „Geht es dir jetzt besser Kiba?“, fragte ich besorgt und sah zu ihm auf. „Ja, mir geht es ausgezeichnet, dank deiner Hilfe Kagome.“, sagte er. „Wegen meiner Hilfe? Was habe ich denn getan?“, fragte ich überrascht. „Mom….ent…“, stotterte Nataku leise. „Durch deine Zuneigung und Liebe konnte ich mich in einen großen Wolf verwandeln. Ab heute bin ich dein Gefährte, werde dich überall hin begleiten und dich beschützen.“, erklärte mir Kiba. Ich war gerührt von seinen Worten. „Das musst du für mich nicht tun. Du bist ein freier Wolf, du kannst hingehen wo du möchtest.“, sagte ich und bereute meine Worte so gleich, denn schließlich ist mir Kiba sehr ans Herz gewachsen. „Ka…go…me….kannst….“, stotterte Nataku leise weiter. „Das weis ich zu schätzen Kagome, aber ich werde bei dir bleiben. Als dein Beschützer und Freund.“, sagte er hartnäckig. Mir stiegen die Tränen in den Augen. Ach verdammt, durch die Hormone bin ich so sentimental geworden. Ich breitete meine Arme aus und schmiegte mich an den großen Kiba. „Schön das du bei mir bleibst mein Freund.“, sagte ich gerührt und verbarg meine Tränen in seinem Fell. „MOMENT MAL!!!“, schrie Nataku schockiert aus. Ich wischte mir schnell meine Tränen weg und sah ihn an. „Was gibt es denn Nataku?“, fragte ich ihn. Er sah mich fassungslos an. „Was es gibt? DAS gibt es!!!“, und zeigte mit beiden Händen auf Kiba. „Ich meine…kannst du mit ihm reden Kagome?“, fragte er überrascht. „Natürlich kann ich mit ihm reden. Ich verstehe Kiba klar und deutlich. Du etwas nicht?“, fragte ich ihn. „Nein. Ich kann ihn nicht verstehen.“, sagte Nataku. „Warum kann Nataku dich nicht verstehen Kiba?“, fragte ich Kiba. „Weil ich mit ihm keine Verbindung habe. Da du mir das Leben gerettet hattest, hatte ich eine Verbindung zu dir aufgebaut. Ich konnte dich über die ganze Zeit hören und deine Gefühle wahrnehmen, aber zu dir sprechen konnte ich nicht.“, erklärte mir Kiba. „Was hat er gesagt?“, fragte Nataku neugierig. „Kiba hat gesagt, das er keine Verbindung zu dir aufgebaut hat, deshalb kannst du ihn nicht verstehen.“, erklärte ich Nataku. Nataku dachte über meine Worte nach und sah mich mit festem Blick an. „Aber eins kannst du ihm gleich sagen Kagome.“, sagte Nataku herausfordernd. „Und was?“, fragte ich nach. Nataku holte tief Luft und sagte: „Er kommt mir nichts ins Haus! So groß wie er ist, reist er es mir ein.“, sagte er und musste sich ein schmunzeln verkneifen. Kiba fackelte nicht lange und machte sich etwas kleiner, jetzt ging er mir bis zur Hüfte. Ich sah ihn überrascht an, sah zu Nataku und sagte: „Und jetzt? Darf er jetzt ins Haus?“, fragte ich lachend. Nataku wurde leicht rot. „Jetzt bleibt ja auch das Haus stehen.“, sagte er und fing mit Lachen an. Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, ging Nataku seiner Arbeit nach und ich setzte mich wieder auf die Bank unter den Kirschbäumen, Kiba setzte sich neben mich. „Ist das deine normale Größe oder kannst du dich noch kleiner machen?“, fragte ich neugierig Kiba. „Das ist meine normale Größe und nein, ich kann mich nicht kleiner machen. Die volle Größe, die du eben gesehen hast, lässt mich die Fähigkeiten besitzen zu fliegen.“, erklärte Kiba. „Du kannst dann fliegen? Das ist ja toll. Wie bei Kirara.“, sagte ich begeistert. „Wer ist Kirara?“, fragte er mich. „Kirara ist eine sehr gute Freundin von mir. Sie ist eine Dämonenkatze. Sie ist ganz klein, kann aber, auch wie du, sich groß machen und auch fliegen.“, erzählte ich Kiba. „Ich verstehe.“, sagte Kiba. „Woher hast du gewusste, dass ich auch Chloe bin?“, fragte ich nach. „Ich hatte dich durch deine Stimme wiedererkannt. Ich kannte dich nur in der Gestalt von Chloe. All die Gespräche über deine menschliche Zurückverwandlung hatten mich sehr irritiert. Später verstand ich, dass du in Wahrheit ein Mensch bist und dich zum Schutz anderer, in einen Hund verwandelt hattest. Dafür bewunderte ich dich sehr. Deine Gefühle zu mir, konnte ich nicht richtig deuten. Als Chloe machtest du dir große Sorgen um mich, aber als Mensch? Diese Frage wurde heute beantwortet, als deine menschliche Sorge um mich weiter bestand. Daraufhin konnte ich mich verwandeln.“, erklärte Kiba. „Das hattest du vorhin auch schon erwähnt gehabt. Du kannst meine Gefühle wahrnehmen?“, fragte ich nach. „Ja, das kann ich. Ich kann auch die der anderen wahrnehmen. Ich erkenne Wahrheit und Lüge.“, erklärte er. Er erkennt also Wahrheit und Lüge. „Ich weis wer der Feind ist.“, sagte ich schnell. „Das ist gelogen Kagome.“, sagte Kiba belustigend. „Das stimmt!“, sagte ich erstaunt. Nataku kam aus dem Haus und lief zu uns. „So Kagome, ich gehe jetzt ins Dorf und versuche etwas in Erfahrung zu bringen. Soll ich dir etwas mitbringen?“, fragte er mich. Ich schüttelte leicht den Kopf. „Nein danke, aber sag den anderen schöne Grüße von mir und das es mir gut geht, falls sie fragen sollten.“, sagte ich und Nataku nickte. „Ist in Ordnung, mache ich.“, sagte er. „Ach Nataku, ich habe vielleicht vor Kaede zu besuchen.“, informierte ich ihn. „Meinst du, dass du entfernte Strecken noch schaffst?“, fragte er mich vorsichtig. Ich stemmte meine Hände in die Hüften und sah ihn gespielt eingeschnappt an. „Na hör mal, ich bin Schwanger, aber nicht Gehbehindert.“, sagte ich mit einem leichten schmunzeln. „Na schön, geh sie besuchen.“, sagte er sanft. „Aber, wird sie dich denn erkennen in deiner Hundegestalt?“, fragte er sarkastisch. „Mmpf! Daran habe ich gar nicht gedacht.“, sagte ich leicht bedrückt. „Möchtest du von Kaede etwas Bestimmtes?“, fragte Nataku. „Ja. Ich wollte fragen ob sie mir beisteht, bei der Geburt.“, sagte ich. „Ich verstehe. Wenn ich es schaffe, gehe ich heute zu ihr und frage sie.“, schlug Nataku vor. „Das würdest du tun? Das wäre echt super von dir. Danke Nataku.“, sagte ich begeistert. „Nun gut. Ich gehe jetzt los. Lass dir den Tag nicht langweilig werden Kagome.“, sagte er und verschwand Richtung Dorf.

Ein ruhiger Tag

Ich saß immer noch auf der Bank und genoss das herrliche Wetter. Kiba hatte sich neben der Bank hingelegt und beobachtet seine Umgebung. Der Wind wehte mir sanft über mein Gesicht und brachte mein Haar durcheinander. Ich schloss meine Augen, reckte mein Gesicht in den Wind, spürte den angenehmen Luftzug auf meiner Haut und in der Ferne konnte ich das Meer rauschen hören. Dabei schwelgte ich in Erinnerung und dachte an die gestrige Nacht. Inuyasha war sehr traurig und zutiefst bedrückt. Es tat mir in der Seele weh, ihn so verletzlich zu sehen. Ich hatte die Möglichkeit gehabt, mich ihm zu nähern. Arm in Arm lagen wir zusammen auf den Boden und schliefen eng umschlungen. Ich hörte seinen Herzschlag, ich spürte seine Wärme und seine Stärke, in seinen Armen. Das war die erste Nacht, in der ich keine Alpträume hatte. Ich öffnete meine Augen und blinzelte in den hellen blauen Himmel hinauf. Es regte sich wieder in meinem Bauch und bekam gleich einen tritt. Ich strich mit meiner Hand über den Bauch und dachte über die Geburt nach. In meiner Zeit besuchte man in der Zeit der Schwangerschaft einen Schwangerschaftsvorbereitungskurs, aber in dieser Zeit ist das nicht möglich. Was mache ich denn nur? Geht auch alles gut? Mache ich alles richtig? Fragen über Fragen und doch keine Antwort. Traurig stand ich vorsichtig von der Bank auf und ging in Richtung Schrein, Kiba folgte mir unauffällig. Am Schrein angekommen, öffnete ich die kleinen Türen und das verbrannte Foto kam zum Vorschein. Ich zündete die Räucherkerzen an und legte sie in die vorgesehene Schale hinein. ich kniete mich hin und sprach gedanklich ein Gebet zu meiner Familie. Kiba setzte sich neben mich und verhielt sich ruhig. Nachdem ich fertig mit beten war, legte ich meine Hände auf den Schoß und sah mir das Bild an. „Mama.“, flüsterte ich leise. „Was soll ich nur machen? Werde ich das schaffen? Werde ich eine gute Mutter werden?“, fragte ich traurig meine tote Mutter. „Wenn du doch nur da wärst, du würdest mich in deine Arme nehmen und mir meine Angst nehmen und sagen, dass alles gut wird.“, sagte ich traurig. Dabei stahl sich eine Träne aus meinem Auge und glitt langsam an meiner Wange herunter. Kiba leckte mir vorsichtig meine Träne von der Wange. Ich sah ihn gerührt an. „Ach Kiba.“, schluchzte ich. „Sei nicht traurig Kagome.“, versuchte er mich zu trösten. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und begann in seinem Fell Rotz und Wasser zu heulen. Kiba hielt dabei ganz still und lies es geschehen. Nach einigen Minuten beruhigte ich mich wieder und löste mich von Kiba. „Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht voll heulen. Die Hormone machen mich so sentimental.“, sagte ich und wischte mir meine Tränen weg. Ich holte tief Luft, um meine Traurigkeit weg zu blasen. „Du hast Angst Kagome, dass spüre ich.“, sagte Kiba. „Das stimmt. Ich habe Angst. Ich habe vor der Geburt Angst. Ich weis nicht ob ich das schaffe.“, sagte ich bedrückt. „Natürlich schaffst du das Kagome. Du bist eine starke Frau und du bist auch nicht allein. Nataku wird da sein.“, sagte Kiba und versuchte mich zu beruhigen. „Meinst du wirklich?“, fragte ich ihn. „Du bist stark und du schaffst das, glaub an dich.“, beruhigte er mich. „Du hast Recht. Ich werde das Kind schon schaukeln.“, sagte ich zuversichtlich und musste dabei etwas schmunzeln. „Aber…Nataku soll nicht bei der Geburt dabei sein.“, sagte ich und wurde etwas rot. „Warum denn nicht? Er wird für dich da sein und dir helfen.“, sagte Kiba. „Na hör mal Kiba, mir ist das zu peinlich. Da muss mir kein Mann zusehen, wie ich da presse. Ich möchte das Kaede dabei ist.“, erklärte ich verlegen. „Ich verstehe.“, sagte Kiba. „So. Genug geheult. Ich werde jetzt ein bad nehmen, das ist dringend notwenig.“, sagte ich und versuchte aufzustehen, was mir nicht gelang. „Oh verdammt! Meine Beine sind mir eingeschlafen.“, sagte ich. „Brauchst du Hilfe?“, fragte Kiba. „Nein. Das könnte jetzt etwas dauern bis ich wieder auf den Beinen bin.“, erklärte ich. Ich beugte mich nach vorn, zog mich am Gras voran und befand mich erst einmal im Vierfüsslergang. „Das sieht lustig aus was du da machst Kagome.“, sagte Kiba belustigend. „Freut mich das es dir gefällt.“, sagte ich sarkastisch und bewegte meine Füße, damit wieder Leben in sie hinein trat. Es kribbelte in meinen Beinen und ich spürte, wie langsam die Kraft in meinen Beinen zurück kam. Ich stellte ein Bein auf und versuchte mich hoch zu hieven. Schwankend stand ich nun auf meinen Beinen. Kiba stellte sich neben mich und beobachtete mich mit besorgtem Blick. „Puh! Geschafft.“, sagte ich und ging vorsichtig in mein Zimmer. Dort holte ich mein Handtuch und meinen rot weißen Kimono. Ich werde meine Kampfkleidung ablegen, denn der Bauch ist so groß, das ich mittlerweile in der Kampfkleidung lächerlich aussehe. Ich ging in Richtung heiße Quelle. Kiba blieb in sicherer Entfernung stehen. „Ich werde hier warten Kagome.“, sagte er und setzte sich ins Gras. „Ist in Ordnung.“, antwortete ich und ging weiter. An der heißen Quelle angekommen, hing ich meinen Umhang an einen Ast, zog meine Kampfkleidung aus, denn ich trug sie während meiner Verwandlung. Ich band auch das rote Tuch von meinem Hals ab, denn dies trägt nur Chloe. Vorsichtig stieg ich in die heiße Quelle, setzte mich unter den kleinen Wasserfall und ließ mir das Wasser auf meinen Kopf fallen. „Ist das herrlich.“, sagte ich zu mir selbst und strich mein Haar nach hinten. Ich wusch es lange und ausgiebig, denn es war reichlich verschmutzt. Nachdem ich fertig war, wusch ich meinen Körper gründlich. Als ich das Gefühl hatte endlich sauber zu sein, beugte ich mich leicht nach vorn, ließ den kleinen Wasserfall auf meine Schultern plätschern und entspannte mich. „Aaahhh….tut das gut.“, sagte ich entspannt. Nachdem es für mich genug war, rutschte ich vom kleinen Wasserfall weg, lehnte mich an die heißen Steine und streckte meine Beine aus. Ich strich über meinen großen Bauch. Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern und die Zwillinge erblicken das Licht der Welt. Langsam muss ich mir Namen für die beiden überlegen. Gedankenverloren strich weiter über meinen großen Bauch. Zu gern hätte ich die Herzschläge von beiden gehört oder ein Ultraschallbild gesehen. Da hatte ich plötzlich eine Idee. Ich schloss meine Augen, holte tief Luft und tauchte vorsichtig in die Quelle unter. Ich konzentrierte mich und versuchte etwas zu hören. Die Luft ging mir schneller aus als ich gedacht hatte. Ich tauchte wieder auf und schnappte nach Luft. Nachdem ich wieder zu Atem gekommen war, versuchte ich es erneut. Ich holte tief Luft und tauchte wieder unter. Ich konzentrierte mich und diesmal konnte ich kräftige Herztöne wahrnehmen. Das etwas lautere, war mein Herzschlag, aber die Töne die nicht im gleichen Takt schlugen, waren die der Zwillinge. Zufrieden und Glücklich tauchte ich wieder auf, strich über meinen Bauch und flüsterte: „Ich habe euch gehört meine Lieben.“, und bekam gleich einen Boxhieb in meine Bauchdecke als Antwort. Meine Haut wurde langsam schrumpelig und ich stieg langsam aus der heißen Quelle aus. Ich trocknete mich ab und wickelte meine Haare in mein Handtuch. Ich zog meinen Kimono an, nahm meine dreckigen Kleider und lief in Richtung Haus. Kiba stand auf als er mich sah und folgte mir in mein Zimmer. Kiba stand vor der Tür und blickte sich um. „Ist dies dein Zimmer?“, fragte er mich. „Ja. Trete ruhig ein Kiba. Es ist auch dein Zimmer.“, sagte ich zu ihm. „Wenn es dir nicht lästig ist.“, sagte Kiba. Ich legte meine dreckigen Kleider ab, ging zur Kommode, nahm meine Bürste und kämmte mir mein langes Haar. „Mir ist es nicht lästig Kiba.“, versicherte ich ihm. Mein Haar ist sehr lang geworden, das hatte ich schon in der heißen Quelle bemerkt. Das Haar reichte mir jetzt bis zur Hüfte. Ich vermute, dass es durch die Verwandlung länger geworden war. Das durch gekämmte Haar legte ich auf meine Schulter und flocht es zu einem Zopf zusammen. Nachdem ich fertig war, nahm ich meine dreckigen Kleider und ging in Richtung Hauseingang. „Wohin gehen wir jetzt?“, fragte mich Kiba. „Ich muss meine Kleidung unbedingt waschen. Nataku war damals vom Eingang aus in die eine Richtung gegangen um dort Wasser zu holen.“, erklärte ich. Am Eingang vorbei, lief ich weiter in die Richtung, die Nataku damals einschlug. Nach einigen Schritten entdeckte ich einen kleinen Bach. Richtig. Er hatte was von einem kleinen Bach erzählt gehabt. Als ich unten am Bach ankam, setzte ich mich auf einen Stein und begann meine Kleidung zu waschen. „Kagome, ich gehe etwas jagen. Ich bin gleich wieder zurück. Kommst du allein zurecht?“, fragte Kiba. „Ich komme zurecht Kiba, danke. Aber….kannst du denn schonen jagen? Ich meine, hast du es schon gelernt?“, fragte ich nach, denn ich kann mich nicht erinnern das er je bei einer jagt mit dabei gewesen war. „Das erkläre ich dir später wenn ich wieder da bin. Bis gleich.“, sagte er und verschwand. Sprachlos blickte ich ihm hinter her. „Und weg ist er.“, sagte ich zu mir selbst. Ich wusch weiter meine Kleidung und die hartnäckigen Flecken schruppte ich am Stein ab. Als meine Kleidung sauber war, legte ich sie über meinen Arm und ging zurück. Dabei sammelte ich gleich Holz, um ein Feuer zu machen. Unter dem Holz befanden sich drei längere Stöcke, die ich gleich zum trocknen nutzen werde. Vorm Hauseingang, rammte ich die zwei Stöcke in den Boden, legte den dritten auf die beiden ab und begutachtete meinen provisorischen Trockenplatz. Ich legte meine nasse Kleidung darüber. Mit einem Stock grub ich eine kleine Kuhle, dann sammelte ich noch schnell getrocknete Blätter, legte sie in die Kuhle und stellte die Stöcke zu einer Pyramide auf. Ich nahm den Feuerstein aus meinem Kimonoärmel und entzündete somit die ausgedörrten Blätter. Zufrieden setzte ich mich ans Feuer und wartete auf Kibas Rückkehr. „Kagome!“, rief mich plötzlich jemand. Ich drehte mich um und sah wie Kano auf mich zu gerannt kam. „Hallo Kagome, wie geht es dir?“, fragte er. „Schön dich zu sehen Kano. Mir geht es gut und selbst?“, fragte ich zurück. Er setzte sich mit ans Feuer und sagte: „Mir geht es auch gut. Hier. Den habe ich dir mitgebracht.“, sagte Kano und hielt mir einen großen Fisch vor die Nase. „Wow! Der ist aber groß. Ich danke dir.“, sagte ich und nahm den Fisch dankend an. Von dem kleinen Holzhaufen, den ich gesammelt hatte, suchte ich mir den längsten Stock aus, spießte den Fisch auf und stach das Stockende, in die Nähe des Feuers, in die Erde, damit der Fisch schön durchschmoren konnte. „Ich soll dir von Nataku eine Nachricht überbringen. Er sagte, dass er sich auf den Weg zur Kaede mache und erst morgen früh wieder da sei. Du sollst dir deswegen keine Sorgen machen.“, erzählte Kano. „Gut. Weis ich Bescheid.“, sagte ich. „So, ich muss auch leider wieder los. War schön mit dir gequatscht zu haben.“, sagte er und wollte gleich wieder losstürmen, als er sich noch einmal zu mir umdrehte. „Ach ja, Fudo, Aya und ich, finden es traurig das du nicht mehr ins Dorf kommst. Magst du uns denn nicht mehr?“, fragte Kano leicht bedrückt. „Nein, das ist es nicht. Ich mag euch und das Dorf sehr, aber in nächster Zeit darf ich das Dorf nicht betreten. Bitte versteh das.“, sagte ich etwas bedrückt. „Du darfst nicht? Was ist passiert Kagome?“, fragte Kano eindringlich nach. „Ääähhh….ich meinte, dass ich zur Zeit nicht ins Dorf kann. Der Weg ist doch etwas weit und ich bin nach kurzen Strecken schon aus der Puste.“, log ich ihn an und strich mir dabei über meinen dicken Bauch. Ich möchte nicht, dass die anderen erfahren, dass sie wegen mir in Gefahr geraten, wenn ich das Dorf betrete. Kano machte großen Augen und sah mich an. „Du bist schwanger? Seit wann denn das?“, fragte er. „Seit ich hierher gekommen bin, bin ich schon schwanger.“, erklärte ich. „Das ist aber eine ordentliche Murmel, die du vor dir her trägst. Nataku freut sich bestimmt, wenn das Kind da ist.“, sagte Kano mit einem Lächeln. „Ääähhh….du hast da was in den falschen Hals bekommen. Nataku ist nicht der Vater und es werden Zwillinge.“, sagte ich. Kano sah mich überrascht an. „Nataku ist nicht der Vater? Wer dann?“, fragte er weiter. Ich senkte meinen Kopf und blickte traurig zu Boden. „Okay, okay….das geht mich nichts an. Entschuldige das ich so aufdringlich bin.“, entschuldigte sich Kano und ich lächelte ihn an. „Woher weist du, dass es Zwillinge werden?“, fragte er nach. „Das hat mir Nataku erzählt. Er hatte einmal meinen Bauch untersuchen müssen und da stellte er fest, dass ich Zwillinge erwarte.“, erklärte ich ihm. „Ach so. Na gut Kagome, ich muss wirklich. Wir sehen uns hoffentlich bald.“, sagte er und rannte auch schon los. „Wer war das?“, fragte mich plötzlich Kiba, der neben mir stand. Erschrocken schrie ich erst einmal auf und legte mir vor Schreck meine Hand auf mein Herz. Kiba zuckte durch meinen Aufschrei zusammen und ließ dabei seine Beute fallen „Tu. Das. Nie. Wieder!!“, sagte ich schnaufend. „Entschuldige Kagome.“, sagte Kiba. „Wie ich sehe hast du schon was gefangen.“, sagte er und deutete auf den Fisch. „Oh nein, den hatte mir Kano mitgebracht. Das ist der, der gerade hier war.“, erklärte ich.

Aya´s Geschichte

Mein Fisch war fertig geschmort und ich begann ihn mir schmecken zu lassen. Auf meine Bitte hin, fraß Kiba etwas abseits von mir. So grausam auch die Natur sein mag, aber ich kann mir nicht mit ansehen, wie Kiba sich das kleine Rehkitz schmecken lässt. Mir reichten die Geräusche die dadurch entstanden, wenn er das Fleisch von den Knochen löste oder er die Knochen brach. Plötzlich stand Kiba neben mir und schaute in eine Richtung. „Es kommt jemand.“, sagte er, duckte sich und lauerte. Ich richtete mich langsam auf und blickte in die Richtung. In der Ferne sah ich eine Gestalt die auf uns zu gelaufen kam. Beim näheren hinsehen erkannte ich Aya. „Kiba beruhige dich. Das ist Aya, sie kommt aus dem Dorf.“, beruhigte ich Kiba, der so gleich seine Haltung entspannte. „Kagome!“, rief sie und winkte mir zu. „Aya!“, rief ich und winkte zurück. Als sie bei uns ankam, wischte sie sich erst einmal ihre Tränen weg. „Aya? Warum weinst du denn?“, fragte ich besorgt. „Du kannst wieder sprechen Kagome. Ich freue mich deine Stimme zu hören. Und wie ich sehe bist du schwanger.“, sagte sie gerührt. Stimmt, Aya hatte von dem ganzen gar nichts mitbekommen und meine Schwangerschaft hatte ich von Anfang an geheim gehalten. „Beruhige dich Aya. Komm. Setzt dich mit ans Feuer.“, bot ich ihr an, aber ihr Blick richtete sich auf Kiba. „Aya? Alles in Ordnung?“, fragte ich sie. „Der…Wolf…“, sagte sie stotternd. „Das ist Kiba Aya. Er tut dir nix.“, versicherte ihr und ließ sie nicht aus den Augen. „Aber Kago….me…der…Wolf,…der…“, sagte sie mit zittriger Stimme. Ich sah zu Kiba und verstand was sie meinte. Kiba hatte eben gefressen gehabt und seine weiße Schnauze war nun blutgedrängt. „Kagome. Ich bin da drüben.“, sagte er, entfernte sich von uns und verschwand hinterm Haus. Ich verstand nicht recht, aber anscheinend Kiba. Ich blickte zu Aya und bemerkte ihre nasse Stirn. „Aya beruhige dich. Der Wolf ist weg. Siehst du?“, sagte ich und trat bei Seite, damit sie sich vergewissern konnte. Sie blickte sich um und begann sich langsam zu beruhigen. Aya setzte sich ans und zog die Beine an sich heran. „Aya?“, fragte ich vorsichtig. „Es tut mir leid Kagome, ich wollte dir keine Angst machen.“, sagte sie zu mir. „Ist schon okay. Was ist denn passiert?“, fragte ich. Aya legte ihr Kinn auf ihr Knie und schaute traurig ins Feuer. „Du musst es mir nicht sagen Aya, aber du sollst wissen, dass ich für dich da bin und dir zuhören werde.“, sagte ich sanft. Aya holte tief Luft, entspannte etwas ihre Haltung, begann zu erzählen und starrte dabei ins Feuer. „Eigentlich komme ich nicht aus dem Hanyou-Dorf. Ich komme aus einem anderen Dorf, aber dies gibt es nicht mehr. Wir lebten in Ruhe und Frieden zusammen. Mein Vater handelte, kaufte und verkaufte wertvolle Stoffe. Meine Mutter nähte die schönsten Kimonos die ich je gesehen hatte. Als ich alt genug war, brachte mir meine Mutter das Nähen bei. Sie erzählte mir auch, dass man aus den unterschiedlichsten Materialien Stoffe herstellen könne, wie zum Beispiel das Fell der Feuerratte. Ich machte mich gut im nähen und ich lernte sehr schnell. Am Markttag machte mein Vater seinen Handelswagen fertig und wir gingen gemeinsam auf den Markt, um die Stoffe zu verkaufen die wir hergestellt hatten und die selbst genähten Kimonos. Meine Mutter beriet die Kunden, änderte deren Kleider, die zu weit oder zu eng geworden waren oder sie nahm Bestellungen auf. Meine Mutter nahm gerade Maß an einer jungen Frau, als plötzlich ein rießen durcheinander entstand und alle Leute schreiend wegliefen. Durch das Gedränge gingen die Pferde durch, mein Vater wollte sie beruhigen, aber da wurde er auch schon unter ihren Hufen zertrampelt. Wölfe hatten das Dorf angegriffen und rissen die Menschen aus Lust. Ich stand reglos da und war unfähig irgendetwas zu machen. Meine Mutter packte mich am Arm und zerrte mich hinter sich her. Ein großer Wolf sprang mich an und verletzte mich schwer am Rücken. Ich fiel zu Boden und musste mit ansehen, wie meine Mutter von diesen abscheulichen Monstern in Stücke gerissen wurde. Ich musste mit ansehen wie sie vor meinen Augen starb. Schwer verletzt blieb ich liegen und hörte die entfernten Hilfeschreie von den Dorfbewohnern. Ich verlor sehr viel Blut und wurde bewusstlos. Als ich aufwachte, fand ich mich in dem Hanyou-Dorf wieder. Akira hatte mich gefunden gehabt und brachte mich hierher. Er bot mir an hier zu bleiben, was ich dankend annahm. Ich hätte auch in mein Heimatdorf zurückkehren können, aber dort erinnerte mich alles an meine toten Eltern. Ich baute hier mein neues Leben auf und bin jeden Tag dankbar dafür.“, erzählte sie mir. Ich hatte ihr aufmerksam zugehört und konnte wahrhaftig mit ihr fühlen. „Kagome? Ist alles in Ordnung?“, fragte mich Aya plötzlich. Ich sah sie an und nickte. Sie beugte sich zu mir und strich mir eine Träne von meiner Wange. „Oh entschuldige bitte.“, sagte ich schnell und wischte mir den Rest weg. „Es tut mir leid was dir widerfahren ist.“, sagte ich zu ihr. „Muss es nicht Kagome. Es gibt Tage, da bin ich sehr traurig und denke an meine Eltern. Auch wenn sie tot sind, bin ich doch nicht allein. Schließlich habe ich ein neues zu Hause gefunden und die Dorfbewohner akzeptieren mich.“, sagte sie mit einem sanften Lächeln. „Da bin ich beruhigt. Aber du musst wissen das Kiba mein Gefährte ist und er begleitet mich überall hin.“, erklärte ich vorsichtig. Aya nickte, als sie dies hörte. „Weist du Aya, ich habe jemanden, den ich sehr liebte, in den Flammen verloren. Durch den Schock, den ich erlitt, wurde ich stumm. Als im Hanyou-Dorf Feuer ausbrach und die Kinder in der Hütte gefangen waren, musste ich handeln. Ich sprang in die Flammen und rettete die Kinder. Ich konnte die Person die liebte, damals nicht retten, aber dafür die Kinder. Ich hatte meinen Schock überwunden und bekam meine Stimme wieder. Was ich dir eigentlich sagen will ist, dass man sich seiner Angst stellen sollte, denn sonst rennt man sein ganzes Leben davor weg. Es sind nicht alle Wölfe grausam. Ich kenne einen Wolf, der ist sehr freundlich, der tut zwar immer grob, ist er aber nicht.“, versuchte ich ihr zu erklären. Aya nickte und sah mir fest in die Augen. „Ich verstehe was du mir sagen willst.“, sagte sie und starrte dabei ins Feuer. „Genug Trübsal geblasen Aya.“, sagte ich und klatschte in die Hände, damit die traurigen Gedanken verfliegen. „Ich freue mich sehr, dass du mich besuchen kommst.“, sagte ich zu ihr und lächelte sie an. „Ich freue mich auch dich wieder zu sehen. Bevor ich es vergesse Kagome, ich habe etwas für dich mitgebracht.“, sagte sie und holte es aus ihren Kimonoärmel hervor. „Streck bitte deine Hand aus Kagome.“, bat sie mich und ich streckte ihr meine rechte Hand hin. Sie band mir etwas an mein Handgelenk und als sie fertig war, konnte ich es genauer betrachten. Es war ein selbst geflochtenes schwarzes Lederarmband. An dem Lederband baumelte ein Schmuckstück, es war ein Baum der eingekreist war. „Das ist wunderschön Aya.“, sagte bewundernswert. „Hast du das alleine gemacht?“, fragte ich interessiert. „Ja…ich habe das….selbst gemacht.“, sagte sie ganz verlegen. „Das ist wirklich wunderschön, ich danke dir dafür.“, sagte ich aufrichtig. „Weist du was der Baum bedeutet?“, fragte mich Aya. „Mmmhh….das ist ein Lebensbaum.“, sagte ich. „Du kennst ihn?“, fragte mich Aya überrascht. „Man sagt, dass der Baum Himmel, Erde und Unterwelt verbindet. Seine Wurzeln reichen bis tief unter die Erde und die Baumkrone trägt den Himmel.“, erzählte ich und betrachtete dabei mein Schmuckstück. Plötzlich kam mir eine Idee. „Aya? Wartest du einen kleinen Moment auf mich? Ich komme gleich wieder.“, versicherte ich ihr und stand langsam auf. „Aber….Kagome….“, sagte sie zögernd und schaute in die Richtung, wo Kiba verschwunden war. „Keine Angst Aya. Kiba wird sich nicht zeigen.“, versicherte ich ihr und ging ins Haus in mein Zimmer. Dort angekommen, kramte ich in meinen großen gelben Rucksack und fand sogleich, was ich gesucht hatte. Es war ein leeres Notizbuch. Gedankenverloren strich ich über den Einband und presste mir das Notizbuch an meine Brust. Es ist zwar nur ein Notizbuch, aber für mich steckte soviel dahinter. Ich ging wieder zurück zu Aya, setzte ich zu ihr und übergab ihr mein Notizbuch. Sie nahm es entgegen und sah mich fragend an. „Das ist ein Notizbuch. Das ist ein Buch wo darin viele leere Blätter eingebunden sind, um Notizen zu schreiben oder um Skizzen zu zeichnen.“, erklärte ich ihr. Sie sah es sich genau an, strich über den Einband, öffnete es, blätterte drin rum, schloss es wieder und presste sich das Buch an die Brust. „Das ist wunderschön Kagome. Diese schönen, weißen, glatten Blätter und dieser Einband. Sagenhaft. Und das ist wirklich für mich?“, fragte sie nach. „Das ist wirklich für dich Aya. Du kannst es eher gebrauchen als ich.“, sagte ich und lächelte sie zufrieden an. Es ist zwar nur ein Notizbuch, aber trotzdem fällt es mir schwer mich von ihm zu trennen, denn schließlich erinnerte es mich an meine Zeit. „Aya? Ich habe eine Bitte an dich.“, sagte ich. „An mich? Was kann ich für dich tun?“, fragte sie interessiert. Ich zückte meinen Dolch aus dem Kimonoärmel, holte meinen langen geflochtenen Zopf vor und sagte: „Kannst du mir bitte meine Haare kürzen? Sie sind zu lang und sie stören mich.“, bat ich sie. Aya sah mich an und lächelte sanft. „Aber natürlich helfe ich dir.“, sagte sie und nahm den Dolch in die Hand. Ich zeigte ihr meine Wunschlänge und mit einem Schnitt war der Zopf ab. Sie besserte den Schnitt noch aus und war ganz zufrieden mit ihrer Arbeit. Sie hockte sich vor mich hin, nahm mein Haar und legte es zurecht. Sie sah mich genauer und lächelte. „Ich bin fertig. Ich hoffe es gefällt dir.“, sagte sie und gab mir meinen Dolch zurück. „Bestimmt. Ich danke dir Aya.“, sagte ich dankend. Aya hob den abgeschnittenen Zopf auf. „Darf ich ihn behalten? Ich habe dafür Verwendung.“, sagte sie. „Aber sicher doch. Ich brauche ihn nicht mehr.“, sagte ich und willigte ein. „Leider muss ich auch schon los Kagome.“, sagte sie, stand auf und putzte ihren Kimono sauber. Ich stand auf und drückte sie zum abschied. „Es ist schön, wenn du mich besuchen kommst.“, sagte ich ehrlich. „Es hat mich auch gefreut dich zu sehen. Kano hatte gesagt, dass du erst mal nicht ins Dorf kommst.“, sagte sie etwas traurig. „Sei nicht traurig Aya, ich werde bald wieder ins Dorf kommen können. Im Moment ist aber der Weg mir zu schwer und ich bin nach kurzen Strecken aus der Puste.“, erklärte ich. „Ist schon gut Kagome, du musst dich nicht erklären.“, sagte sie, drückte mich noch einmal und ging wieder zurück ins Dorf. „Kiba?“, fragte ich. „Ich bin hier.“, sagte er dicht neben mir. „Du hattest ihre Angst gespürt, nicht wahr?“, fragte ich. „Ja, deshalb hatte ich mich auch zurückgezogen. Deine Worte waren gut überlegt gewesen Kagome. ich glaube du hast ihr sogar etwas Mut gemacht, um ihre Angst zu überwinden. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.“, sagte er und setzte sich ans Feuer. Ich setzte mich wieder hin und dachte über Aya´s Geschichte nach. Sie erlitt genau das gleiche Schicksal und sie hatte nicht aufgegeben gehabt. Sie hatte weiter gelebt und kämpfte sich durch. Damals wollte ich aufgeben, als ich meine Familie verlor. Ich wollte zu ihnen, bei ihnen sein, aber meine Zeit war noch nicht gekommen. Heute ist es anders. Ich werde gebraucht und da kann ich es mir nicht leisten aufzugeben. Kiba richtete sich plötzlich auf und sah in Richtung Berge. „Was ist? Kommt jemand?“, fragte ich. „Ja. Und das in einem Tempo.“, sagte er. „Das wird Koga sein.“, sagte ich und richtete mich wieder auf und sah in die Richtung. Ich sah einen Wirbelwind, der ganz schnell auf uns zukam. „Es ist Koga.“, sagte ich und schon stand er vor mir. Koga stand, mit einem erlegten Wildschwein auf seinen Schultern, vor mir. Er sah mir in die Augen, lies das Wildschwein fallen, lächelte mich an und umarmte mich. „Oh Kagome.“, sagte er und hielt mich weiter in seinen Armen. Er löste sich von mir und betrachtete mich von oben bis unten. „Gut siehst du aus Kagome. Vor allem der gesunde dicke Bauch steht dir. Herzlichen Glückwunsch.“, sagte er aufrichtig. „Ich danke dir Koga. Es ist schön dich zu sehen, vor allem ich, als Mensch.“, sagte ich schmunzelnd. „Ja. An die Hundegestalt hatte ich mich zwar gewöhnt gehabt, aber trotzdem war es komisch mit einem Hund zu reden.“, erklärte er. „Ich hab dir was mitgebracht.“, sagte er und hob das tote Wildschwein auf. Ich sah ihn überrascht an. „Das ist für mich? Aber alleine schaffe ich das nicht.“, sagte ich. „Kein Problem. Ich bleibe zum Essen.“, sagte er und lud sich soeben selbst ein. „Oh, wer ist denn das?“, fragte er mich und sah zu Kiba. „Erkennst du ihn nicht?“, fragte ich ihn. Koga ging näher an ihm ran und betrachtete ihn genauer. „Kiba?“, fragte er und Kiba gab einen Laut von sich. „Großer Junge, wie ist er so schnell gewachsen?“, fragte mich Koga. „Er hatte einen Wachstumsschub.“, erklärte ich schnell. „Muss aber ein gewaltiger gewesen sein.“, sagte Koga staunend. „Du musst verstehen Koga, Kiba ist kein normaler Wolf.“, erklärte ich. „Aaah, verstehe.“, sagte er und grinste dabei. „Ist auch egal. Hauptsache ihm geht es gut.“, sagte er und streichelte Kiba über den Kopf. „Koga? Kannst du für das Schwein Stöcke organisieren, damit ich ihn über das Feuer braten kann?“, fragte ich ihn. „Aber klar doch. Ich bin gleich wieder da.“, sagte er und verschwand im Wirbelwind. Die Tag ist so schnell vorüber gegangen, das ich gar nicht gemerkt hatte, das es langsam Abend wird. Die Besuche hatten mich auf andere Gedanken gebracht und somit völlig die Zeit vergessen. Koga kam schnell wieder und brachte große kräftige Stöcke mit. Zwei Stöcke rammte er Links und Rechts neben das Feuer, das Schwein spießte Koga auf den dritten Stock auf und legte es auf die ersten zwei Stöcke, damit das Schwein über dem Feuer hing. Zufrieden setzte sich Koga mir gegenüber das Feuer und sah mich an. „Möchtest du auch von dem Fleisch etwas ab haben Kiba?“, fragte ich ihn. „Nein danke, ich ziehe es vor rohes Fleisch zu fressen. Ich werde später noch einmal losziehen und mir etwas jagen.“, erzählte er und machte es sich gemütlich. „Au!“, sagte ich und rieb mir meinen Bauch. „Was ist?“, fragte Koga. „Ich bekam einen kräftigen Tritt.“, erklärte ich und rieb weiter über die Stelle. „Inuyasha?“, sagte Koga und deutete dabei auf meinen Bauch. Ich lächelte sanft und nickte dabei. „Wo ist er? Warum ist er nicht bei dir?“, fragte Koga etwas verärgert. „Koga. Beruhige dich. Er ist unterwegs um Informationen über den Feind zu sammeln. Im Schlaf hatte ich ihn darum gebeten mich nicht zu suchen.“, erklärte ich. „Warum denn das? Er sollte bei dir sein, egal wie schwer die Zeit auch ist.“, sagte Koga etwas lauter. Ich seufzte. „Koga. Wenn er mich sucht und findet, war doch alles umsonst. Ich werde schließlich verfolgt und bringe ihn damit auch in Gefahr.“, erklärte ich ruhig. „Und was macht er? er streift durch das Land um Informationen zu sammeln? Warum sucht er nicht nach dem Feind?“, fragte Koga etwas begriffsstutzig. „Wenn er weis das ich hier bin, ist er in Gefahr. Er und ich sind damals in die Falle getappt. Du hattest Recht mit deiner Vermutung, das er nicht ganz bei sich war. Er wurde betäubt und konnte sich nicht mehr rühren, deshalb konnte ihn die falsche Kikyo küssen. Der Feind war damals schon hinter mir her, er hatte dafür gesorgt, dass wir uns trennten. Deshalb verstecke ich mich und es ist nicht einfach für mich. Er weis nicht einmal das er Vater wird.“, sagte ich energisch und laut. Koga sah mich betroffen an und senkte seinen Blick. „Das wusste ich nicht. Tut mir leid.“, sagte er ernst. Ich beruhigte mich wieder. „Tut mir leid, dass ich eben laut geworden war.“, entschuldigte ich mich. Nach ein paar Minuten des Schweigens, brach Koga die Stille. „Er weis es nicht?“, fragte er vorsichtig. Traurig schüttelte ich den Kopf. „Er weis es nicht. Auch nicht, dass ich Chloe bin. Er weis, dass ich in dieser Zeit bin und hier lebe, aber mehr nicht.“, erklärte ich traurig. „Warum hast du es ihm nie gesagt?“, fragte er mich. „Dazu hatte ich gar keine Chance. Als ich es selbst erfuhr, vergingen einige Tage. Als ich wieder zurück kam, war er verschwunden gewesen und keiner hatte ihn gesehen gehabt. Aber dafür hatte der jetzige Feind gesorgt.“, erklärte ich. „Wir werden den Dreckskerl finden und dann machen wir ihn kalt. Das verspreche ich dir und ich werde dir dabei helfen.“, versprach Koga. Von seinen Worten war ich ganz gerührt. „Danke für deine Hilfe Koga.“, sagte ich ehrlich. Wir sahen ins Feuer und lauschten dem brennen des Holzes.

Schmerzen

Wir saßen am Feuer und beobachteten wie das Fleisch vom erlegten Eber langsam durch briet. Koga drehte den Eber am Spieß, damit er möglichst von allen Seiten gut durch gebraten wird. Ich strich über meinen Bauch, weil die beiden wieder begonnen hatten mich stark zu treten. „Alles in Ordnung Kagome?“, fragte er mich. „Au!“, sagte ich, zog die Luft zwischen meinen Zähnen ein und rieb etwas über die getretene Stelle. „Die beiden sind sehr aktiv. Die treten mich die ganze Zeit und das tut doch etwas weh.“, erklärte ich. „Die beiden? Du bekommst zwei Kinder auf einmal?“, fragte mich Koga überrascht. „Ja, es werden Zwillinge.“, sagte ich und rieb über meinen Bauch. „So wie dein Bauch aussieht, könnte es gleich in jedem Moment so weit sein.“, sagte Koga. „Das Gefühl habe ich allerdings auch. Vor allem, wenn sie so weiter treten, brechen sie noch durch meine Bauchdecke. AU!!“, schrie ich auf und holte tief Luft. Kiba stand auf und kam neben mich. Ich streichelte ihn und gab ihm zu verstehen, dass alles in Ordnung sei. „Koga…hilf mir…auf.“, bat ich ihn angestrengt. „Ist das so eine gute Idee, jetzt rumzulaufen?“, fragte er mich skeptisch. Ich sah ihn finster an, er schaute erschrocken und half mir schließlich auf. Ich schnappte erst einmal nach Luft und versuchte ein paar Schritte zu gehen. Das gefiel den beiden gar nicht und traten noch mehr in meinem Bauch. „Koga? Ist das Schwein fertig?“, fragte ich etwas zu laut. „Ja, ja…es ist fertig.“, sagte er erschrocken, schnitt ein Stück ab und brachte es mir. Das Stück Fleisch war noch sehr heiß und ich verbrannte mir auch erst einmal die Zunge, aber das war mir egal. Ich biss ein großes Stück ab, kaute es und schluckte es hinter. Ich aß weiter, aber langsamer. Mit jedem Bissen wurde es etwas ruhiger im Bauch und sie traten auch nicht mehr so oft. „Besser?“, fragte Koga vorsichtig. „Ja. Es ist besser. Die Tritte werden weniger.“, sagte ich ruhiger und entspannte mich etwas. Nachdem ich mein Fleisch aufgegessen hatte, musste ich ganz dringend auf das ruhige Örtchen. „Koga, ich komme gleich wieder.“, sagte ich und ging langsam los. Kiba folgte mir. „Bleib hier Kiba, ich geh nur auf das stille Örtchen.“, erklärte ich ihm und ging weiter. Im Haus angekommen ging ich auf das Abort und öffnete meinen Kimono. Wenn ich mich jetzt aber hinhocke, weis ich, dass ich nicht mehr hoch komme. Ich zog meine rote Kimonohose aus, raffte den weißen Kimono etwas zusammen, stellte mich breitbeinig über das Abort hin und erleichterte mich. Die beiden hatten ja Tango auf meiner Blase getanzt, kein Wunder das ich jetzt muss. Nachdem ich fertig war, bekam ich auch schon einen kräftigen Tritt. „Au.“, sagte ich, zog den Kimono bei Seite, strich über meinen Bauch und mir stockte der Atem. Ich begutachtete meinen Bauch genauer und konnte kaum glauben was ich da sehe. Ist das denn normal? Mein ganzer Bauch war von kleinen Blutergüssen übersäht. Sanft strich über jeden Bluterguss. Ob es daran liegt das es Halbdämonen sind? Ich dachte nicht weiter darüber nach, bedeckte meinen Bauch, zog meine Hose wieder an und ging wieder nach draußen. „Wo ist Kiba?“, fragte ich und blickte mich dabei suchend um. „Das weis ich nicht. Er richtete sich plötzlich auf und verschwand hinterm Haus.“, erklärte Koga. Dieses Verhalten zeigt mir das Aya hierher auf dem Weg sei. „Tu mir bitte ein Gefallen Koga. Es kommt gleich jemand vorbei, aber der jenige hat Angst vor Wölfen. Könntest du dich kurz hinter das Haus begeben?“, fragte ich vorsichtig. „Was?“, fragte er mehr schockiert. „Bitte Koga, mir ist das auch peinlich, dass du dich verstecken musst.“, bat ich weiter. „Na gut, aber nur heute.“, sagte er mürrisch und verschwand hinter dem Haus. Von weiten sah ich schon Aya, die etwas in der Hand trug. Als sie bei ankam, stützte sie ihre Hände auf ihre Knie und verschnaufte erst einmal. „Ist etwas passiert Aya?“, fragte ich besorgt. Sie richtete sich wieder auf und streckte mir etwas entgegen. Ich nahm es an, breitete es aus und betrachtete ein langes, weites Kleid. „Das ist für dich Kagome. Das ist ein Geburtenkleid. Es ist schön weit und liegt leicht über den Körper.“, erklärte sie. „Das ist ja toll. Ich habe schon Schwierigkeiten in den Kimono zu kommen. Ich geh kurz in das Haus und probier es an.“, sagte ich und ging ins Haus in den Wohnbereich. Dort entledigte ich mich meinem Kimono und streifte das Kleid über meinen Kopf. Es fiel sanft über meinen Körper und bedeckte meinen blau befleckten Bauch. Es ist ein Trägerkleid, das bis zum Boden reichte. Es ist sehr bequem, es drückt und zwickt nirgends, ein angenehmes Gefühl. „Passt es dir?“, fragte mich plötzlich Aya, die ins Haus gekommen war. Ich sah sie erschrocken an. „Entschuldige, dass ich einfach so herein komme. Aber deine gewaschene Kleidung war trocken geworden und ich wollte sie dir rein bringen.“, erklärte sie und gab mir meine Kleidung. „Es passt wie angegossen.“, sagte sie zufrieden. „Dreh dich doch mal bitte.“, bat sie mich und ich folgte ihrer Bitte. „Perfekt.“, sagte sie. Ich zog meine trocknen Stiefel an, denn in Sandaletten fühle ich mich nicht Trittsicher. Steckte meinen Dolch in die Stiefel und ging mit Aya nach draußen. „Du bist nicht alleine Kagome.“, sagte Aya plötzlich. Ich sah sie überrascht an. „Ja das stimmt.“, sagte ich verlegen, weil es mir peinlich war meinen Besuch vor Aya zu verstecken, aber ich möchte sie auch nicht gleich überfordern. Ich ging zu dem gebratenen Eber, holte meinen Dolch aus dem Stiefel, schnitt mir ein Stück Fleisch ab und steckte den Dolch wieder in meinen Stiefel. „Wo ist dein Besuch?“, fragte sie mich. „Hinterm Haus.“, sagte ich verlegen und biss vom Fleisch ab. „Warum denn das?“, fragte sie mich überrascht. „Weil mein Besuch ein Wolf ist.“, sagte ich und sah ihr dabei in die Augen. „Meinetwegen versteckt sich dein Besuch?“, fragte sie mich überrascht. Verlegen senkte ich den Kopf und nickte. „Ach Kagome, du bist mir eine.“, sagte sie und drückte mich. Ich erwiderte die Umarmung. Aya löste sich von mir und lächelte mich sanft an. „Hole deinen Besuch. Ich möchte gern den freundlichen Wolf kennen lernen.“, sagte sie. „Bist du dir sicher?“, fragte ich und sah sie aufmerksam an. „Ja. Ich habe mir deine Worte noch einmal durch den Kopf gehen lassen und du hast Recht. Ich kann nicht ewig davor weglaufen.“, sagte sie selbstsicher. Ich nickte und rief Koga. Daraufhin schaute er hinter dem Haus hervor. Bei dem Anblick musste ich leicht kichern. Ich winkte ihn zu uns rüber. Koga kam langsam auf uns zu. Aya ergriff meine Hand und hielt sie ganz doll fest. „Keine Angst Aya. Er tut niemanden etwas.“, beruhigte ich sie. Koga stand nun vor uns. „Koga. Das ist meine Freundin Aya. Aya. Das ist Koga, ein friedlicher Wolfyoukai.“, erklärte ich und machte die beiden miteinander bekannt. „Freut mich Aya.“, sagte Koga und verbeugte sich vor ihr. Das hätte ich nun wirklich nicht von ihm gedacht. Mich hatte er am ersten Tag entführt gehabt und jetzt benimmt er sich wie ein Gentleman. „Fr…fr…freut…mich…auch. Tut…mir…leid…das du…dich verst…ecken…musstest.“, stotterte Aya vor Aufregung und verbeugte sich leicht. „Keine Ursache. Ich tat Kagome den Gefallen.“, sagte Koga. Aya blickte sich um. „Suchst du etwas?“, fragte ich sie. „Wo ist denn Kiba?“, fragte sie nach. „Hmmm…ich vermute das er sich noch im Hintergrund hält.“, erklärte ich, denn mit Sicherheit spürte er ihre Angst und kommt deshalb nicht zu uns. Koga betrachtete mich von oben bis unten und ich bemerkte seine Blicke. „Was schaust du denn so?“, fragte ich etwas gereizt. Er zuckte etwas zusammen. „Ich frage mich nur, was du jetzt für einen Fummel trägst.“, sagte er. „Das ist kein Fummel, das ist ein Kleid. Ein Geburtenkleid.“, erklärte ich ihm. Ich bekam einen kräftigen Tritt gegen meinen Magen und ich hielt mir die Hand vor dem Mund. Ich trete mich von den beiden weg, entfernte mich von ihnen und begann mich zu übergeben. Aya kam zu mir, hielt mein Haar zurück und strich mir über meinen Rücken, während ich mich erbrach. „Bist du in Ordnung Kagome?“, fragte mich Aya besorgt und reichte mir ein Tuch. Ich nahm das Tuch dankend an, wischte mir meinen Mund ab und richtete mich wieder auf. „Es geht schon. Ich wurde nur eben kräftig in den Magen getreten.“, erklärte ich. „Das geht schon die ganze Zeit schon so.“, sagte Koga. „Stimmt das?“, fragte Aya nach. Ich nickte schwach. „Aaargh!!“, schrie ich auf und sank auf meine Knie. „Was ist los Kagome?“, fragte mich Aya besorgt, während ich nach Luft schnappte. Koga hockte sich neben mich und sah besorgt aus. „Sie…haben mir…in die…Lenden…getreten.“, sagte ich schnaubend. „Koga. Geh. Hol Nataku…er ist bei…Kaede. Bring auch…Kaede mit.“, sagte ich angestrengt. „Ist gut. Bin schon unterwegs.“, sagte er und verschwand mit einem Wirbelwind. Ich setzte mich und versuchte meine Schmerzen wegzuatmen. „Brauchst du etwas?“, fragte mich Aya. „Mein Bauch…er tut so…weh.“, sagte ich keuchend. Aya griff nach dem Kleid und sah mich an. „Darf ich?“, fragte sie. Ich nickte ihr zu und sie hob mein Kleid hoch, dabei machte sie große Augen. „Kagome…ist das…normal?“, fragte sie mich schockiert und senkte das Kleid. „Ich weis es nicht.“, gab ich schwach zurück. „Ich vermute, dass deine Kinder heute kommen werden.“, sagte sie. „Heute? Das ist zu früh.“, sagte ich schockiert und bekam gleich wieder einen Tritt. „Sie haben keinen Platz mehr.“, sagte Aya. Sie griff plötzlich unter meinem Kleid und zog an meiner Unterwäsche. „Was hast du vor?“, fragte ich sie überrascht. „Ich war schon bei vielen Geburten dabei. Ich möchte nachsehen ob sich schon etwas tut.“, erklärte sie und zog mir meine Unterwäsche aus. „Noch ist es nicht so weit und Fruchtwasser hast du auch noch nicht verloren.“, erklärte sie. „Ich bring dich am besten ins Haus Kagome.“, sagte Aya und half mir vorsichtig auf. Nachdem ich auf den Beinen war, gingen wir ein paar Schritte zum Haus bis plötzlich ein plätschern zu vernehmen war. Wir beide schauten an mir runter und sahen zwischen meinen Beinen die Pfütze. Das Wasser lief auch an meinen Beinen herunter. „Ist es jetzt das, was ich denke Aya?“, fragte ich schockiert und starrte weiter auf die Flüssigkeit, die langsam in den Boden sickerte. „Ja. Jetzt haben sie es eilig.“, sagte Aya und stützte mich weiter ins Haus bis in mein Zimmer. Sie half mir langsam auf den Boden zu kommen. „Kiba!“, rief Aya plötzlich und zog dabei aus ihrem Kimono einen kleinen Zettel und ein Stück Kohle. Kiba stand neben ihr und Aya überreichte ihm einen Zettel. „Bring diesen Zettel ins Dorf zu Fudo, er ist ein Katzendämon. Beeil dich!“, bat sie ihn. Kiba nahm vorsichtig den Zettel aus ihrer Hand und rannte Richtung Dorf. „Ich bin stolz auf dich Aya.“, sagte ich keuchend. „Du hast für einen kurzen Moment deine Angst vor Wölfen überwunden.“, sagte ich staunend. „Hat er mir…jetzt wirklich den…Zettel aus meiner…Hand genommen?“, fragte mich Aya etwas ängstlich. Ich nickte und musste schmunzeln, denn jetzt begriff sie, wie nah sie Kiba gekommen war. Aya brachte mir mein Kissen und legte es unter meinem Kopf. „Ich geh Wasser kochen Kagome. Du atmest in der Zeit langsam tief ein und wieder aus.“, erklärte sie mir und führte die Atemtechnik vor. „Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin bei dir und werde dir helfen.“, beruhigte sie mich und strich über meine Schweißnasse Stirn. Sie verließ mein Zimmer und ging ihrer Aufgabe nach. Ich legte meine Hände auf den dicken Bauch und atmete langsam tief ein und wieder aus. „Nun ist es soweit.“, sprach ich mehr zu mir selbst. Mir tat alles weh. Der Bauch, durch die starken Tritte. Der Rücken, wegen der überdimensionalen Murmel, die ich vor mir her trage. Meine Füße, die das Gewicht von drei Personen tragen müssen, aber das sind kleine geringe Schmerzen, die ich gern auf mich nehme. Ein kräftiger Schmerz durchfährt mich und hält auch an. Ich beiß die Zähne zusammen und versuche es auszuhalten. Oh Gott, das war bestimmt eine Wehe. Oh man, ich bekomme tatsächlich hier meine Kinder und nicht in meiner Zeit, wo ich unter Aufsicht von Ärzten wäre und Medikamente für die Schmerzen bekommen würde. „Oh Gott, das überlebe ich echt nicht.“, schnaufte ich, nachdem die Wehe nachließ. „Aya? Kagome?“, rief jemand und ich erkannte Fudo. „Hier!“, rief ich zurück und schon stand Fudo vor meinem Zimmer. Er hatte ganz viele weiße saubere Tücher mitgebracht, die bis zu seinem Gesicht ragten. Er sah an den Tüchern vorbei, bekam sogleich ein rotes Gesicht als er mich sah und drehte sich weg. „Tut mir leid Kagome. Wo soll ich sie hinlegen?“, fragte er verlegen. „Fudo, jetzt ist keine Zeit um verlegen zu sein. Leg die Tücher neben mich, such nach Aya und hilf ihr.“, sagte ich angestrengt und energisch. „I…i…ist in Or…Ordnung.“, sagte er stotternd, legte die Tücher neben mich und verließ schnell wieder das Zimmer. „Ich glaube du versetzt alle in Angst und Schrecken Kagome.“, sagte Kiba und sah den flüchtenden Fudo hinterher. „Wie aufbauend Kiba.“, sagte ich sarkastisch und atmete weiter tief ein und aus. Schritte näherten sich und Aya kam mit einem Eimer Wasser ins Zimmer. Sie nahm eins von den vielen Tüchern, tauchte es ins Wasser und wischte mir über die Stirn. „Wie fühlst du dich Kagome?“, fragte sie mich. „Ist die Frage ernst gemeint? Ich fühl mich, als würde ich gleich platzen.“, sagte ich ironisch und atmete weiter nach Anleitung. „Du machst es sehr gut Kagome. Ist es deine erste Geburt?“, fragte sie mich und ich nickte. „Mir tut der Rücken weh.“, sagte ich wehklagend. „Dann drehen wir dich mal auf die Seite.“, sagte sie. Sie nahm mein linkes Bein, winkelte es an und drückte mich auf die rechte Seite und schon lag ich seitlich. Dies nutzte sie gleich und breitete mehrer Tücher an der Stelle aus und drückte sie an meinem Körper. Sie drehte mich wieder auf den Rücken, winkelte mein rechtes Bein an und drückte mich auf die linke Seite. Jetzt lag ich auf den Tüchern und auf der anderen Seite zog sie daran und breitete sie aus. Mit wenigen Handgriffen hatte es Aya geschafft, mich auf die Tücher zu legen, denn so versaue ich nicht die Matten. „Besser?“, fragte sie mich. Ich kniff gerade wieder die Zähne zusammen und ließ die Wehe über mich ergehen. „Eine Wehe?“, fragte mich Aya und ich nickte nur. Aya rieb an meinen Lenden und versuchte so, meinen Schmerz zu lindern. „Wo ist Fudo?“, fragte ich keuchend. „Er ist beim Feuer.“, sagte sie ruhig und rieb weiter.

Die Geburt

Ich kniff meine Augen zusammen, hielt das Tuch vor meinem Mund und schrie vor Schmerzen in das Tuch hinein. Die Wehe kam und ging wieder und Aya rieb mir weiter über den Rücken. Ab und Zu wischte sie mir meinen Schweiß von der Stirn ab. Aya hatte meinen Futon geholt, rollte ihn zu einer Walze zusammen und legte mein rechtes Bein darauf. Aya schaute zur Kontrolle unter mein Kleid, um zu sehen, ob sich etwas tut. „Und? Geht’s los?“, fragte ich unter Schmerzen und ganz ungeduldig. „Nein, das dauert noch ein bisschen. Es sind schließlich deine ersten Kinder. Da kann die Geburt über Stunden dauern.“, sagte Aya. Ich sah sie schockiert an. „Wie beruhigend.“, sagte ich sarkastisch. „Du schaffst das Kagome. Ich bin bei dir und werde dir helfen. Vergiss nur nicht tief ein- und auszuatmen.“, sagte sie und versuchte mich damit zu beruhigen. „Hoffentlich kommt Nataku noch rechtzeitig, um die Geburt seiner Kinder mitzuerleben.“, sagte sie gedankenverloren. Ich schrie auf, weil die nächste Wehe kam. „Nataku ist…nicht…der Vater…meiner Kinder.“, sagte ich keuchend, nachdem die Wehe vorüber war. Aya sah mich verlegen an. „Was? Das tut mir leid Kagome. Das wusste ich nicht.“, sagte sie und entschuldigte sich mehrmals. „Ist schon in Ordnung. Du bist nicht die erste die das denkt. Kano dachte auch das Nataku der Vater sei.“, erklärte ich. „Warum denken das alle?“, fragte ich mich selbst. „Vielleicht, weil ihr wie ein Paar ausseht?“, fragte sie zurück. „Was?“, sagte ich geschockt. „Wir sehen vielleicht so aus, sind es aber nicht.“, erklärte ich. Wir beide schwiegen eine zeitlang und beobachteten wie langsam die Dämmerung herein brach. Ich presste erneut mir das Tuch vor den Mund und schrie hinein. Ich werde das Gefühl nicht los, das die Wehen jetzt häufiger kommen und es wird schmerzvoller. „Inuyasha.“, sagte ich schwach. „Wie?“, fragte Aya interessiert nach und rieb dabei meinen Rücken. „Inuyasha. Das ist der Vater meiner Kinder.“, sagte ich etwas traurig. Aya schwieg kurz, bevor sie das Wort ergriff. „Wo ist er?“, fragte sie mich. „Ich weis es nicht.“, sagte ich bedrückt und unter Schmerzen. „Was ist passiert?“, fragte sie mich sanft. „Wir wurden ohne jeglichen Abschied getrennt.“, erklärte ich kurz. „Kagome?“, fragte mich Aya vorsichtig. „Er weis nicht, dass ich hier bin. Er weis auch nicht von seinem Glück das er Vater wird. Ich würde es ihm gerne sagen, aber gewisse Umstände verhinderten dies.“, erklärte ich. „Ich verstehe.“, sagte Aya und rieb weiter an meinem Rücken. Sie gab sich mit meinen Antworten zufrieden und fragte auch nicht weiter nach. Ich dankte für ihre Zurückhaltung. Ich presste das Tuch wieder vor meinem Mund und schrie. Aya legte ein großes Tuch über meine Beine, drehte mich mit gezielten Handgriffen auf den Rücken, zog mein Kleid hoch und betastete meinen entblößten blau befleckten Bauch. „Kagome.“, sagte Kiba plötzlich. Ihn hatte ich ja komplett vergessen gehabt. Ich blickte zu ihm rüber und sah ihn fragend an. „Dein Bauch. Er ist ja völlig mit blauen Flecken bedeckt.“, sagte er etwas schockiert. Stimmt. Kiba wusste dies nicht und muss jetzt völlig geschockt sein, diesen blau getretenen Bauch zu erblicken. „Keine Sorge Kiba. Die Flecken verheilen wieder. Mach dir um mich keine Sorgen.“, versuchte ich ihn gedanklich zu beruhigen, in der Hoffnung das er mich verstand. Kiba nickte und ich wusste, dass er verstand. Also kann ich auch mit Kiba gedanklich Kommunizieren. Die Wehe ließ langsam nach und ich schaute zu Aya. Ich bemerkte ihren nachdenklichen Gesichtsausdruck. „Was ist?“, fragte ich sie keuchend. „Ein Baby liegt richtig, aber das andere nicht. Aber kein Grund zur Besorgnis, ich kann es noch in die richtige Richtung drehen, wenn das erste Baby da ist.“, erklärte sie mir. Bei dieser Nachricht schlug ich die Hände vor mein Gesicht. „Das darf doch nicht alles wahr sein. Erst kommen die zu früh. Koga ist mit Nataku und Kaede noch nicht hier. Der Vater weis nichts von seinem Glück und jetzt liegt ein Baby nicht richtig.“, sagte ich etwas verzweifelt. „Kagome, beruhige dich. Es wird alles gut. Du schaffst das schon und ich werde dir dabei helfen.“, versuchte Aya mich zu beruhigen. Sie legte das Kleid wieder über meinen blauen Bauch, winkelte meine Beine, in gespreizter Haltung an, hob das große Tuch an und sah mir zwischen die Beine. „Es wird bald los gehen Kagome.“, sagte sie zu mir. „Was?“, sagte ich erschrocken. „Ich denke das dauert über Stunden die erste Geburt.“, sagte ich schwach. Aya sah mich skeptisch an und musste sich ein grinsen verkneifen. „Was ist dir lieber Kagome? Eine schnelle erste Geburt oder das du in mehreren Stunden unter vollen Schmerzen leidest und darauf hoffst das es bald vorbei ist?“, fragte sie mich. „Aaaaaahhh! SCHNELLE!!!“, schrie ich durch die Schmerzen der nächsten Wehe hinweg. Aya verzog ihren Mund zu einem Grinsen. „Hatte ich mir gedacht.“, sagte sie und sah wieder unter das Tuch. „Kiba?“, fragte Aya und er stand sofort auf. „Ich möchte, dass du dich neben mich legst, damit ich das erste Kind zu dir legen kann.“, erklärte sie. Kiba gehorchte, ging zu Aya, legte sich etwas entfernt von ihr, damit sie Platz zum Arbeiten hatte, hin und wartete. „Sie fürchtet mich nicht mehr.“, sagte Kiba zu mir. „Das liegt daran, dass sie den Kopf mit anderen Dingen voll hat. In erster Linie stehe ich im Vordergrund, da ist kein Platz für ihre Angst vor Wölfen.“, erklärte ich ihm. Ich schrie wieder auf und bäumte mich vor Schmerzen auf. Aya legte eine Hand auf meinen Bauch und drückte mich sanft wieder auf den Boden. „Kagome, tief ein…und wieder aus.“, sagte sie und atmete mit mir gemeinsam. „Du musst liegen bleiben.“, erklärte sie. „Fudo!“, rief sie. Fudo kam sofort angelaufen und hielt dabei eine Schale mit dampfendem Wasser in den Armen. Verlegen schaute er wieder weg. „Was soll ich tun?“, fragte er mit rotem Gesicht. „Stell bitte die Schale neben mich und dann setzt du dich hinter Kagome und unterstützt sie.“, erklärte Aya. Fudo wurde leuchtend rot und ich konnte es ihm nicht verdenken, denn mir erging es genauso. War aber zu schwach um darauf zu reagieren. Fudo tat wie geheißen und setzte sich hinter mich und richtete mich etwas auf. Ich blickte mit finsterem Blick zu ihm rauf. „Fudo?“, fragte ich um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Er sah nach unten und wurde etwas blass um die Nase, als er meinen Blick sah. „Wenn du auch nur ein Blick riskierst, bring ich dich um.“, sagte ich mit strenger Stimme und mit dem tödlichsten Blick den ich je aufsetzen konnte. Fudo wurde noch blasser. „Ge…ge…geht…kl…klar.“, sagte er mit zittriger Stimme und kniff seine Augen fest zu. Ich sah zu Aya und bemerkte, wie sie sich ein Lachen verkniff. Die nächste Wehe kam und ich schrie auf. Dabei erfasste ich die Hand von Fudo und drückte zu. Aya legte das große Tuch auf meine Knie und schaute nach. „Okay Kagome. Es geht langsam los. Tief ein…und wieder aus.“, sagte sie und atmetet wieder mit mir zusammen. Aya legte sich ein sauberes Tuch über ihren Schoß. „Bei der nächsten Wehe musst du pressen Kagome. Und du Fudo, unterstützt Kagome, damit sie die Kraft aufbringt zu pressen.“, erklärte uns Aya und wir antworteten ihr synchron, dass wir verstanden hatten. Ich atmete weiter tief ein und aus und wartete auf die nächste Wehe. Sie kam dann auch und ich fing an zu pressen. Ich beugte mich nach vorn, Fudo stützte mich und ich presste weiter. „Ja Kagome, weiter.“, animierte mich Aya. Die Wehe ließ nach und ich sank in Fudos Arme. Ich atmete weiter tief ein und aus und Aya atmete mit mir. Fudo bewegte seine Hand in meine und wackelte mit seinen Fingern. „Das tut…mir leid…Fudo. Wollte sie…nicht quetschen.“, sagte ich außer Puste. „Schon okay Kagome. Du schaffst das.“, sagte er ermutigend. Die nächste Wehe rollte an und ich presste. Ich biss die Zähne zusammen um nicht zu schreien. „Ja weiter Kagome. Du schaffst es.“, sagte Aya. Die Wehe ließ nach und ich sank wieder in Fudos Arme. „Das machst du sehr gut Kagome. Bei der nächsten Wehe musst du stärker pressen.“, sagte sie und sah mir fest in die Augen. Ich nickte und atmete weiter tief ein und aus. Die nächste Wehe bahnte sich an und ich presste so doll ich nur konnte. „Ja Kagome. Fester!“, forderte sie mich auf. Ich presste weiter, Fudo hielt mich und ich gab mein bestes. Meine Kraft verschwand und ich sank wieder nach hinten. „Sehr gut Kagome. Ich kann den Kopf schon sehen. Nur noch einmal kräftig pressen und das erste ist draußen.“, sagte sie. Ich verschnaufte erst einmal. „Fudo?“, fragte ich schwach. „Ja.“, sagte er. „Wenn das hier alles vorbei ist, bekommst du einen neuen Auftrag von mir.“, sagte ich erschöpft. „Kagome, erzähl es mir später. Spar dir deine Kräfte für die Geburt.“, sagte er ruhig. „Versprich mir…das du…ihn annimmst…den Auftrag…“, sagte ich schwer atmend. „Ja, ich nehme den Auftrag an, versprochen.“, sagte er. Ich beugte mich nach vorn, biss die Zähne zusammen und presste so kräftig wie ich nur kann. Ich spürte wie etwas, zwischen meinen Beinen, etwas hinausrutschte. Ein kräftiger Schrei ertönte und ich lächelte erleichtert. „Es ist ein Junge.“, sagte Aya strahlend. Erschöpft sank ich nach hinten, sah wie Aya ihn sanft in ein Tuch einwickelte, um ihn mir dann auf meine Brust zu legen. Der kleine Mann schrie kräftig und sein Gesicht war gerötet. „Hallo mein kleiner.“, sagte ich sanft und strich ihm vorsichtig über sein Gesicht, das aus Käseschmiere bestand. Das ist der Moment, wo all meine Schmerzen vergessen waren und ich den kleinen kräftigen Schrei genoss. Ein bildhübsches Kind. „Fudo. Sieh ihn dir an. Er ist so wunderschön.“, schwärmte ich vor mich hin. „Du hast Recht. Er ist wirklich bildschön, bei der schönen Mutter kein Wunder.“, sagte er. Ich sah zu ihm rauf und erkannte, dass er bei seinen eigenen Worten rot geworden war. „Inuka.“, sagte ich sanft und strich wieder über sein verschmiertes Gesicht. „Was?“, fragte Aya nach. „Sein Name ist Inuka.“, wiederholte ich und lächelte Glücklich. „Ein sehr schöner Name Kagome.“, sagte Fudo. Inuka sah wie sein Vater aus, wie aus dem Gesicht geschnitten. Mit einem kleinen Unterschied, seine Haar- und Ohrenspitzen waren schwarz. „Kagome, ich nehme dir Inuka ab, du musst das zweite noch gebären.“, sagte Aya sanft, nahm mir den kleinen kräftigen Schreihals ab, legte ihn vor sich, band einen dünnen Bindfaden um die Nabelschnur, nahm ein Messer, durchtrennte unterhalb den Fadens die Nabelschnur und legte ihn zu Kiba an den Bauch. Kiba legte sanft seinen Schwanz über ihn und beobachtete ihn aufmerksam. „Kagome, ich muss die Lage des zweiten Kindes ertasten.“, sagte Aya und ich nickte. „Fudo?“, fragte ich und blickte nach oben. „Ja.“, sagte er und sah mich an. „Denk an meine Worte.“, sagte ich scharf und blickte ihn mit tödlichen Blick an. Fudo wurde etwas blass um die Nase, kniff schnell die Augen zu und nickte. Aya hob mein Kleid hoch und tastete meinen Bauch ab. „Mmmmhhhhh…“, gab ich vor Schmerzen von mir. „Alles in Ordnung Kagome?“, fragte mich Aya verunsichert. „Ja, alles okay. Die blauen Flecke tun weh, wenn du darauf rum drückst.“, sagte ich und lächelte schwach. „Das tut mir leid, aber ich muss dir leider sagen, dass das zweite Kind sich nicht gedreht hat.“, sagte sie. „Was? Und jetzt?“, fragte ich bestürzt, denn ich wusste das in so einem Fall ein Kaiserschnitt gemacht werden müsste, zu mindest in meiner Zeit. Wenn das in dieser Zeit passiert, bin ich so gut wie tot. Aya begann auf meinen Bauch etwas Druck auszuüben und drehte dabei. Sie wiederholte dies öfter und betastete danach meinen Bauch wieder. Zufrieden lächelte sie und bedeckte wieder meinen Bauch. „Geschafft. Bei der nächsten Wehe presst du wieder Kagome.“, sagte Aya und ich nickte schwach. Plötzlich ging die Tür auf und Nataku sah hinein. „Kann ich helfen?“, fragte er gehetzt. Ich bekam einige Dinge zu fassen und warf sie ihm wütend an den Kopf. „Jetzt brauch ich deine Hilfe auch nicht mehr!“, rief ich zu ihm und errötete, weil er mich so gesehen hatte. Die Dinge trafen ihn unvermittelt in sein Gesicht und samt mit Koga, der hinter ihm stand, flog er von der Veranda. Kaede wich gerade noch rechtzeitig aus, trat schnell ins Zimmer und machte die Tür hinter sich zu. „Tut mir leid, das wir zu spät kommen Kagome.“, sagte Kaede außer Atem. „Jetzt seit ihr ja da.“, sagte ich erleichtert. „Was kann ich tun?“, fragte Kaede. „Sie können den kleinen Inuka waschen.“, sagte Aya förmlich. Kaede sah sie an und nickte. Kaede folgte dem schreien und hockte sich vor Kiba. Er erhob seinen Schwanz und gab den schreienden Inuka preis. Kaede nahm ihn vorsichtig und ging zu der Wasserschüssel, die Fudo zu Anfangs mitgebracht hatte. Kaede prüfte die Wassertemperatur mit ihrem Ellenbogen. Mittlerweile ist das Wasser lauwarm, Kaede wickelte Inuka behutsam aus und legte ihn vorsichtig ins lauwarme Wasser. Das gefiel ihm anscheinend nicht, denn er brüllte gleich noch lauter. Ich beobachtet dies und lächelte vor mich her. „Das hast du sehr gut gemacht Kagome. Einen wunderschönen Jungen hast du.“, sagte Kaede stolz. Plötzlich bahnte sich wieder eine Wehe an. Zum pressen beugte ich mich nach vorn und Fudo unterstützte mich. Ich biss die Zähne zusammen und presste weiter. „Das machst du sehr gut Kagome. Komm noch ein kleines Stück.“, sagte Aya und ermutigte mich weiter. Meine Kraft verschwand und ich sank nach hinten. Ich atmete tief ein und wieder aus und versuchte mich etwas zu erholen. Fudo tat dasselbe, indem er seine Fingerglieder immer wieder bewegte, die ich bei jedem Pressen quetschte. „Kommt etwa noch ein Kind?“, fragte uns Kaede völlig überrascht. „Ja. Allerdings musste ich das zweite Kind drehen, damit es richtig liegt.“, erklärte Aya. Ich sah zu Kaede, die aus dem staunen nicht mehr raus kam. Sie blinzelte und widmete sich wieder Inuka zu. Sie nahm ein sauberes Tuch vom Stapel, um Inuka darein zu wickeln. Inuka schrie kräftig weiter. Kaede legte ihn wieder zu Kiba, damit sie später das zweite Kind waschen konnte. Kiba bedeckte Inuka mit seinem Schwanz und nach wenigen Minuten beruhigte er sich etwas. Ich beugte mich erneut nach vorn und presste Kräftig. „Weiter Kagome! Ich kann den Kopf schon sehen!“, rief Aya, aber in dem Moment verließen meine Kräfte mich wieder und ich sackte nach hinten. „Ich…kann…nicht…mehr.“, gab ich erschöpft zurück. „Doch du kannst! Und du wirst!“, sagte Aya streng. „Du machst das sehr gut Kagome. Das zweite bekommst du auch noch.“, ermutigte mich Fudo. „Ach! Das sagt…mir einer…der nie…ein Kind…gebären muss.“, sagte ich scharf. „Rede nicht so viel, spar dir deine Kräfte. Bei der nächsten Wehe presst du kräftiger.“, sagte Aya. Sie sagt das so einfach. Sie liegt ja nicht hier und muss pressen. Für meine erste Schwangerschaft und dann noch gleich Zwillinge, ist das ganz schön hart und eine echte Herausforderung. Ich werde das schaffen und wenn es die ganze Nacht dauert. Die nächste Wehe kam, ich beugte mich nach vorn und presste so stark, dass ich das Gefühl hatte, ich presse noch alles andere heraus. Zwischen meinen Beinen gab etwas nach und ich wusste, dass das zweite Kind draußen war. Ich sank nach hinten und schnappte nach Luft. Aber warum ist es so still? Ich blickte zu Aya und sie rieb an dem Neugeborenen. „Was ist?“, fragte ich schnell, denn das zweite Kind schrie nicht. „Sie schreit nicht.“, sagte Aya und rieb weiter. „Nimm sie an ihren Beinen hoch und gib ihr einen Klapps auf den Hintern!“, schrie ich, denn jetzt zählt jede Sekunde. Wenn sie jetzt nicht schreit, können sich ihre Lungen nicht entfalten. „Was soll ich?“, fragte Aya schockiert. Ich löste mich von Fudo, griff nach meinem stillen Kind an den Füßen, hob es hoch und gab ihr einen kräftigen Klapps auf den Arsch. Sie fing lautstark an zu schreien, als würde es keinen Morgen mehr geben. Ich legte sie in meine Arme und Aya legte ihr ein sauberes Tuch über sie. Gemeinsam mit meiner schreienden Tochter, sank ich nach hinten und ließ mich von sanften Armen auffangen. Ich strich über ihr weinendes Gesicht und lächelte sie glücklich an. „Sie ist wunderschön Kagome.“, sagte Fudo hinter mir. „Ja, das ist sie wirklich. Izayoi.“, sagte ich schwach. „Izayoi? Aber das ist…“, begann Kaede zu erzählen. „Ja. Der Name ihrer verstorbenen Großmutter.“, sagte ich schwach und bewunderte sie. Izayoi hatte schwarze Haare und Ohren. Sie hat vieles von mir. Aya nahm sie mir ab, legte sie vor sich hin, band die Nabelschnur mit einem Bindfaden ab und durchtrennte sie oberhalb des Fadens durch. Danach reichte Aya Izayoi weiter an Kaede, damit sie sie waschen konnte. Izayoi schrie wie am Spieß, aber Kaede ließ sich davon nicht beirren und wusch sie weiter. „Kagome.“, sagte Aya. Müde blickte ich zu ihr. „Leider bist du noch nicht ganz fertig Kagome. Die Nachgeburt kommt noch, aber die geht schnell.“, versicherte sie mir. Ich nickte schwach und sah Kaede zu wie sie Izayoi badete. Ihr gefiel dies gar nicht und sie schrie weiter. Als Kaede fertig war, wickelte sie Izayoi in ein sauberes Tuch und überreichte sie mir. Ich legte sie mir auf die Brust und strich ihr sanft über das Gesicht. Ihr schreien ging zu einen schluchzen über und sie beruhigte sich langsam. „Na hallo meine süße. Hast uns ganz schön einen Schrecken eingejagt.“, sagte ich sanft. „Sie kommt nach dir Kagome und Inuka mehr nach Inuyasha.“, bemerkte Kaede an. „Ja. Da hast du Recht.“, sagte ich und bewunderte meine Tochter. „Versuch sie anzulegen.“, sagte Aya. „Würde ich ja gerne, aber sie ist eingeschlafen. War genauso anstrengend für sie, wie für mich.“, sagte ich schwach. Bei Kiba wurde ein jammern vernommen und alle drehten sich zu ihm und sahen ihn an. Kiba sah überrascht aus. Schließlich hob er seinen Schwanz an und präsentierte uns den jammernden Inuka. Kaede nahm mir Izayoi ab und Aya brachte mir Inuka. Ich richtete mich etwas auf, befreite meine Arme aus den Trägern des Kleides, nahm Inuka in meine Arme und hielt plötzlich inne. Ich sah zu Fudo, der immer noch ganz fest die Augen geschlossen hielt. Aya ging zu ihm und nahm ihn an den Arm. „So Fudo. Ich bin dir für deine Hilfe sehr, sehr dankbar, aber jetzt muss Kagome allein sein. Lass die Augen geschlossen, ich bring dich hinaus.“, erklärte sie ihm. Fudo nickte und stand vorsichtig auf und Aya brachte ihn nach draußen. Ich legte mich nach hinten, gab meine Brust frei und legte Inuka an. Dankend nahm er die Muttermilch an und begann zu saugen. Aya begab sich zum Fußende, gab meine Beine bis zu meinen Knien frei und zog leicht an etwas. Irgendetwas flutschte aus mir heraus. Dies bekam ich aber nur teilweise mit, denn ich beobachtete Inuka, wie er dankend die Milch nahm. „Das war die Nachgeburt, ging schneller als ich gedacht hatte. Sie scheint auch intakt zu sein und vollständig.“, erklärte Aya. Aya verschnürte die Nachgeburt in ein Tuch ein und ging nach draußen um diese zu entsorgen. Kaede setzte sich neben mich, so dass ich einen Blick auf Izayoi werfen konnte. „Das hast du wirklich sehr gut gemacht Kagome.“, lobte sie mich. „Danke das du hier bist Kaede.“, sagte ich schwach. Ich bemerkte das Inuka an der Brust eingeschlafen war. „Kaede?“, fragte ich schwach. „Ja.“, gab sie zurück. „Ich bin so müde und erschöpft, muss…mich ausruhen.“, sagte ich müde und schloss meine Augen. „Ruh dich aus Kagome. Es war sehr anstrengend für dich.“, sagte Kaede sanft und ich schlief völlig erschöpft ein.

Inuka und Izayoi

Ich hatte Schmerzen, sehr starke Schmerzen. Ja richtig, ich liege in den Wehen. Nach mehreren Stunden brachte ich nun endlich meine Kinder zur Welt. Inuka und Izayoi. Zwei bildhübsche Hanyoubabys die ihren Eltern sehr ähnelten. Ihre Schreie signalisierten mir als Mutter, das sie gesund und wohl auf waren. Aber warum schreien sie immer noch? Waren nicht gerade alle beide eingeschlafen? Jemand stupste mich im Gesicht an und ich wurde langsam munter. Ich öffnete leicht meine Augen und die Morgensonne blendete mich so sehr, das ich mit meiner Hand meine Augen schützte. Die Vögel waren schon aktiv und zwitscherten fröhlich. „Kagome.“, rief mich jemand sanft. Ich drehte mich zu der Richtung und erblickte Kiba. Er hielt den Kopf schief und betrachtete mich aufmerksam. „Guten Morgen Kiba.“, sagte ich halb verschlafen. „Guten Morgen Kagome, es wird Zeit. Du musst aufstehen.“, sagte Kiba. „Warum aufstehen? Ich kann noch nicht aufstehen. Nach der Geburt muss ich das Bett hüten.“, erklärte ich ihm. Er sah mich fragend an. „Welche Geburt?“, fragte er mich skeptisch. „Na ich habe doch gestern Nacht meine Kinder zur Welt gebracht.“, erklärte ich ihm. „Hast du nicht.“, sagte er. Erschrocken richtete ich mich auf, blickte mich um und entdeckte meine Kinder nicht. „Wo sind sie?“, fragte ich in den Raum. „Wo ist wer?“, fragte mich Kiba. Plötzlich hörte ich ihre Schreie. „Hörst du sie nicht? Sie schreien doch?“, fragte ich nervös und blickte mich weiter um. „Ich höre niemanden.“, sagte Kiba. Ich stand auf und durchsuchte mein Zimmer. Ich riss jede Schublade auf und durchwühlte diese. Was eigentlich quatsch war, denn wer legte bitte seine Kinder in die Schublade. Das Schreien wurde immer lauter und deutlicher. „Ich höre sie doch Schreien. Kiba! Wo sind sie?“, fragte ich ihn völlig verängstigt. „Ich weis nicht wen du meinst.“, sagte Kiba ruhig und dies brachte mich langsam auf die Palme. Ich drehte mich zu ihm um und schrie. „Wo sind meine KINDER?!!!“, schrie ich ihn an. „Na hier.“, sagte er und öffnete sein Maul. Erst jetzt bemerkte ich, dass seine Schnauze völlig blutverschmiert war. Wie erstarrt sah ich ihn an und konnte nicht glauben was er da sagte. Ich sackte zusammen und sah ihn geschockt an. Er schleckte genüsslich über sein Maul und beobachtete mich. Ich schlug die Hände vor mein Gesicht, zog mein Gesicht in die Länge und schrie aus voller Kehle. Plötzlich wurde ich ganz nass im Gesicht und ich erwachte aus meinem schrecklichen Alptraum. Ich schreckte hoch und gehetzt blickte ich mich im Zimmer um. Kaede hockte neben mir und in der Hand hielt sie eine nasse Schale, wo gerade die letzten Tropfen heraus tropften. „Bist du wach Kagome?“, fragte sie mich. Langsam kam ich wieder zu Atem und beruhigte mich etwas. „Ein Traum.“, sagte ich außer Atem und wischte mir übers Gesicht. „Muss ein Alptraum gewesen sein.“, bemerkte Kaede. Ich blickte mich im Zimmer um und entdeckte meine Kinder nicht. „Wo ist Inuka und Izayoi?“, fragte ich leicht verängstigt. „Sie sind bei Kiba.“, erklärte Kaede und drehte sich zu ihm um. Voller Angst sah ich zu Kiba. „Keine Angst. Ihnen geht es gut.“, sagte er sanft und hob seinen großen buschigen schneeweißen Schwanz an. „Du hattest im Traum um dich geschlagen und da hat Kiba sie schnell zur Seite gelegt, damit du sie nicht aus versehen erdrückst.“, erklärte Kaede. Sie ging zu Kiba, nahm Inuka und überreichte ihn mir. Ich nahm ihn und strich ihm sanft über sein friedlich schlafendes Gesicht. „Was hast du denn geträumt?“, fragte Kaede nach. Ich holte tief Luft. „Ich hatte geträumt gehabt das Kiba meine Kinder gefressen hatte. Sein ganzes Maul war völlig blutverschmiert.“, erzählte ich und dabei lief mir ein kalter Schauer über meinen Rücken. „Das ist wirklich ein Alptraum gewesen. Aber ich denke, die Kinder sind gut bei Kiba aufgehoben.“, sagte sie und sah zu ihm. Ich blickte auch zu ihm. „Ja ich weis. Er würde ihnen nie etwas antun.“, sagte ich und entschuldigte mich gedanklich bei ihm, dass ich im ersten Moment Angst vor ihm hatte. „Schon in Ordnung Kagome. Bei diesem Traum, ist das verständlich. Aber eins sollst du wissen. Auch deine Kinder stehen unter meinem Schutz.“, sagte er und beruhigte mich mit seinen Worten. Schwärmend betrachtete ich Inuka und bemerkte erst jetzt, dass ich ganz andere Kleidung trug als gestrige Nacht. „Meine Kleidung.“, sagte ich und sah unter die Decke. Meine Beine waren nackt und ich lag auf meinem Futon. „Gestrige Nacht, warst du so erschöpft und bist auch gleich eingeschlafen. Aya und ich hatten dich sauber gemacht und dir frische Kleidung angezogen.“, erklärte Kaede. „Ich verstehe. Danke.“, sagte ich und merkte das Inuka sich in meinen Armen regte. Er fing langsam mit jammern an. „Scheint als hätte er Hunger.“, sagte Kaede. Da ich einen Kimono trug, war es leichter meine Brust, die mit Muttermilch gefüllt war, zu entblößen und Inuka anzulegen. Gierig trank er meine schützende Milch. Inuka legte seine linke Hand auf meine Brust, öffnete zum ersten Mal seine Augen und sah mir in die Augen. Ich sah ihn sanft an und lächelte dabei. „Er hat die Augen von seinem Vater.“, sagte ich gedankenverloren. Kaede hatte in der Zeit Izayoi von Kiba geholt und setzte sich neben mich mit ihr. Ich sah zu ihr rüber und sah, dass Izayoi noch schläft. „Ich werde ein paar Tage hier bleiben Kagome und dir alles erklären und beibringen, was du über Babys wissen solltest. Wie du sie trägst. Wie du sie wickelst. Wie du die Tücher wäschst, die sie beschmutzt hatten. Und wie man stillt, hast du bereits gelernt.“, sagte sie und sah zu Inuka. „Ich danke dir Kaede.“, sagte ich und beobachtete Inuka beim Stillen. „Du solltest jedenfalls das Bett für einige Tage hüten, damit die innere Wunde gut verheilt.“, erklärt Kaede. „Geht in Ordnung. Werde ich tun.“, sagte ich und strich glücklich Inuka über seine Wange. Anscheinend war er satt, denn er hörte auf mit trinken. Ich bedeckte meine Brust, hob ihn sanft hoch, legte ihn an meine Schulter, so dass sein Köpfchen auf meiner Schulter lag und klopfe ihn mit meiner flachen Hand sanft auf seinen Rücken. Das Bäuerchen ließ nicht lange auf sich warten und die Luft entwich aus seinem Magen. Ich hob ihn hoch, hielt ihn vor mich und lächelte ihn glücklich an. „Das hast du fein gemacht.“, sagte ich strahlend. Sanft legte ich ihn auf meinen Schoß, legte meine Hand leicht auf seinen Bauch und sah zu Kaede. „Gib mir Izayoi, damit ich sie stillen kann.“, sagte ich. Sie gab mir Izayoi und sie nahm vorsichtig Inuka von meinem Schoß. Ich entblößte die andere Brust, versuchte Izayoi zu wecken und legte sie an. Reflexartig trank sie meine Milch. Wie ihr Bruder legte sie eine Hand auf meine Brust, aber sie hielt ihre Augen geschlossen. „Kagome? Kann ich rein kommen?“, fragte mich Aya, die vor der Tür stand. „Komm rein Aya.“, sagte ich und sie schob die Tür auf. Als sie die Tür hinter sich zu schob, ging sie auf die Knie, kreuzte ihre Hände vor dem Mund zusammen und mit funkelnden Augen sah sie Izayoi beim stillen zu. „Ooooooohhhhh! Wie süüüüüß!“, sagte sie und bestaunte Izayoi weiter. Mir war das etwas unangenehm, weil sie mir fast auf meinen Schoß saß. „Äähm…Aya? Würdest du bitte?“, fragte ich verlegen. Aya erwachte aus ihrer Trance und mit rotem Gesicht wich sie etwas von mir. „Entschuldige Kagome.“, entschuldigte sie sich verlegen. „Schon in Ordnung Aya. Ich möchte mich für deine Hilfe bedanken. Danke das du gestrige Nacht bei mir warst und mir geholfen hast.“, sagte ich sanft. „Das ist doch selbstverständlich Kagome. Ich bin froh, dass alles gut gegangen ist und du warst einfach toll. Manch werdende Mutter bricht in Angst aus und macht die ganze Geburt kompliziert, aber du hast mir zugehört und bist auch ruhig geblieben.“, lobte sie mich. Bei diesen Worten wurde ich schon etwas rot. „Danke.“, sagte ich verlegen. „Schau mal was ich mitgebracht habe.“, sagte sie und hielt den roten Stoff hoch. Ich sah sie fragend an. „Ach Kagome. Deine Kinder sind doch noch nackt. Ich habe etwas für sie genäht.“, sagte sie mit einem Lächeln. „Das ist aber schön. Da freue ich mich.“, sagte ich ehrlich überrascht. Aya lächelte breit. „Kaede, gib mir bitte Inuka. Er wird es gleich einmal anprobieren.“, sagte sie und streckte die Hände nach Inuka aus. Kaede übergab ihr Inuka, Aya legte ihn sanft auf meinem Futon und entblößte ihn. Sie nahm den roten Stoff, zog ihn sanft über seinen Kopf, drehte ihn vorsichtig zur Seite und band den Stoff hinten zu. Dann hob sie ihn hoch und betrachtete ihn. „Passt wie angegossen.“, sagte sie. „Es ist nichts Besonderes. Es ist wie eine Schürze für den kleinen Mann hier, aber der Stoff besteht aus Feuerrattenhaar. Ich hatte davon noch etwas übrig.“, erklärte sie. Plötzlich bullerte Inuka Aya auf den Schoß und alles um uns herum wurde still. Aya war wie erstarrt und blickte Inuka betröpfelt an. Kiba winselte, senkte seinen Kopf und legte eine Pfote über seine Augen. Kaede nahm vorsichtig Inuka und ich konnte mich nicht halten vor Lachen. Aya sah mich gespielt finster an und ich versuchte mir mein Lachen zu unterdrücken, was mir aber nicht gelang. „Nun denn. Treffen kann er ja schon mal.“, sagte sie sarkastisch, nahm sich ein Tuch, was von gestriger Nacht noch im Zimmer lag, und wischte sich etwas ab. „Tut mir leid, dass ich gelacht habe Aya. Aber dein Gesicht…“, sagte ich lachend und war nicht mehr in der Lage weiter zu erzählen. Aya sah mich an und musste mit mir Lachen. Ich sah zu Izayoi, die mit trinken aufgehört hatte und wieder eingeschlafen war. Ich strich und stupste sie sanft an ihrer Wange an und sie machte reflexartig noch ein paar Züge, aber danach hörte sie wieder auf. Wie bei ihrem Bruder bedeckte ich meine Brust, legte sie an meine Schulter, so dass das Köpfchen auf meiner Schulter lag und klopfte sanft mit meiner flachen Hand auf ihren Rücken. Nach einigem klopfen kam auch bei ihr das Bäuerchen. Ich hielt sie vor mich hoch und lächelte sie lieb an. Dies bekam sie aber nicht mit, denn ihre Augen waren geschlossen. „Gib mir Izayoi, für sie habe ich auch etwas genäht.“, sagte sie und streckte ihre Hände nach ihr aus. Ich gab ihr Izayoi, Aya legte sie auf den Futon und wickelte sie aus ihrem Tuch aus. Da bemerkte ich, dass ihr das nicht gefällt. Aya zog ihr einen grünlichen Stoff über den Kopf, drehte sie geschickt zur Seite und band hinten den Stoff zu. Sie hielt Izayoi nach oben und betrachtete ihr Werk. „Auch dieses Kleidungsstück passt wie angegossen. Diesen Stoff habe ich aus Schildkrötenschuppen gemacht. Wie der Panzer einer Schildkröte, schützt dieser Stoff Izayoi vor äußeren Einwirkungen.“, erklärte sie. Izayoi verzog noch mehr das Gesicht und wie ihr Bruder bullerte auch sie auf Aya´s Schoß. Wie erstarrt hält sie Izayoi, die plötzlich mit schreien angefangen hatte, und schaute auch sie betröpfelt an. Kiba senkte abermals wieder seinen Kopf und legte wieder eine Pfote über sein Augen, denn dies konnte er sich nicht mit an sehen. Vorsichtig nahm ich ihr Izayoi ab, versuchte sie zu beruhigen und musste mir dabei wieder ein Lachen verkneifen. Auch Kaede drehte sich weg und gab sich aller Mühe, nicht zu Lachen. „Man merkt, dass sie Zwillinge sind.“, sagte sie ironisch, stand auf, schob die Tür auf und schloss sie hinter sich. Kaede und ich sahen ihr hinter her und fingen laut an zu Lachen. Izayoi schrie immer noch. Ich erholte mich vom Lachen und versuchte Izayoi zu beruhigen. Durch sanftes Hin und Her wiegen beruhigte sie sich all mehlig. Ich betrachtete das Kleidungsstück, es ist zwar wie eine Schürze, aber für den Anfang ist es nicht schlecht. „So Kagome, damit dies nicht noch einmal passiert, zeig ich dir, wie man wickelt.“, sagte Kaede. Kaede legte Inuka auf mein Fudon, nahm sich ein Tuch und legte es neben Inuka. „Schau gut zu Kagome.“, verlangte Kaede. „Du legst es so hin…dann faltest du es so…dann wieder so…legst Inuka darauf…klappst es hier hoch…legst es hier an…und hier. Das Ende steckst du hier rein. Schon geht nichts mehr daneben.“, erklärte sie und zeigte mir die Wickeltechnik. „Probier du es mal.“, ermutigte sie mich und gab mir ein Tuch. Vorsichtig legte ich Izayoi neben mich, Kaede legte schützend eine Hand auf ihr. Ich legte das Tuch auf meinen Schoß, so dass die untere Spitze des Tusches zu mir zeigte. Ich faltete das Tuch zu einem Dreieck zusammen und dann noch einmal, somit hatte ich ein Doppeldreieck. Die untere Spitze zeigte wieder zu mir. Ich nahm Izayoi, legte sie mittig auf das gefaltete Tuch, nahm die untere Spitze, legte sie ihr auf den Bauch, aber so das die Beine auf der linken und rechten Seiten hinaus schauten. Danach legte ich die anderen gefalteten Spitzen auf Izayoi´s Bauch und steckte das Ende unter den Stoff. Ich hob sie hoch und betrachtete mein Werk. „Sieht gut aus.“, sagte ich und zufrieden begutachtete ich meine provisorische Windel. „Das hast du sehr gut gemacht Kagome. Du lernst schnell.“, lobte sie mich. Ich legte die schlafende Izayoi neben mich und Kaede legte den aufgeweckten Inuka neben Izayoi. Ich legte mich auf die Seite, stützte meinen Kopf auf, betrachtete meinen wunderschönen süßen Kinder und deckte sie teilweise mit meiner Decke zu. Izayoi lag da und schlief friedlich, dabei lagen ihre Hände von sich gestreckt. Inuka beäugte seine Umwelt aufmerksam und sah auch zu Izayoi. Durch sein strampeln, wurde er etwas müde und auch er schloss seine Augen. Die Hände streckte er von sich und dabei legte er seine Hand in die Hand seiner Schwester. Glücklich beobachtete ich sie und konnte es immer noch nicht fassen, dass sie gesund und munter waren. Wenn Inuyasha sie nur sehen könnte. Er wäre mächtig stolz auf sie. Ich hoffe, dass wir uns bald wieder sehen und dass er seine Kinder kennen lernt. Dieser Gedanke stimmte mich glücklich, aber auch gleichzeitig traurig. Ich wischte mir schnell eine Träne weg, bevor Kaede etwas davon mitbekam. „Kagome? Wir sind es, Nataku und Koga. Dürfen wir eintreten?“, fragte er förmlich. Blitzartig erinnerte ich mich an den gestrigen Moment, als sie herein gestürmt kamen und mich in gespreizter Haltung gesehen hatten. Bei diesem Gedanken lief ich wieder rot an. „Kommt rein.“, sagte ich verlegen und beide traten mit gesenktem Kopf ein und schlossen die Tür hinter sich. Sie knieten sich hin, stützten ihre Hände vor die Knie und senkten ihre Köpfe bis auf dem Boden. Diese Bewegungen waren sehr synchron und wirkten fast schon einstudiert. Verwundert sah ich sie an. „Es tut uns sehr leid Kagome, was gestern passiert ist. Wir hatten nicht nachgedacht und sind einfach in dein Zimmer gestürmt. Es tut uns wahnsinnig leid. Bitte verzeih uns.“, entschuldigten sich beide synchron. „Schon gut. Ich verzeihe euch. Aber nur wenn ihr ganz schnell vergesst, was ihr gesehen habt.“, sagte ich verlegen und lief etwas rot an. Beide nickten in der Entschuldigungshaltung und verweilten ein paar Minuten so. „Ihr dürft euch wieder rühren.“, sagte ich. Beide richteten sich wieder auf und sahen mich an. Erst jetzt fiel mir auf, dass beide an der gleichen Stirnseite eine Beule trugen. „Was ist denn mit euch passiert?“, fragte ich unwissend. Beide sahen sich an und sahen wieder zu mir. „Du hast verschiedene Dinge nach uns geworfen. Nataku hattest du getroffen gehabt, dabei fiel er aber rücklings die Veranda runter und zog mich mit.“, erklärte Koga und verschränkte seine Arme. Jetzt erinnerte ich mich. „Oh! Das tut mir leid.“, sagte ich und musste mir ein schmunzeln verkneifen.

Schlafen, Stillen, Bäuerchen

Nataku und Koga betrachteten nachdenklich die Zwillinge beim Schlafen. Mit einem Lächeln im Gesicht beobachtete ich meine friedlich schlafenden Kinder, die sich gegenseitig die Hand hielten. „Und…wer ist jetzt wer?“, fragte Koga. „Das ist Inuka, mein Sohn.“, sagte ich und zeigte auf den Jungen mit den weißen schulterlangen Haaren mit schwarzen Haar- und Ohrenspitzen. „Und das ist Izayoi, meine Tochter.“, erklärte ich und zeigte auf das Mädchen mit den komplett schwarzen Haaren und Ohren. Ihre Haare waren ebenfalls schulterlang. „Inuka sieht ja fast aus wie der Köter.“, bemerkte Koga. Ich sah Koga scharf an. „Ich möchte nicht, dass du in der Gegenwart meiner Kinder, ihren Vater so nennst. Haben wir uns verstanden?“, fragte ich scharf nach und setzte meinen tödlichen Blick auf.
 

Koga sah mich betröpfelt an. „Ver…ver…verstanden.“, stotterte er. „Sie sehen wirklich wunderschön aus Kagome. Das hast du sehr gut gemacht. Ich bin stolz auf dich.“, sagte Nataku lobend zu mir. Ich wurde ganz verlegen durch seine lieben und netten Worte. „Das habe ich auch dir zu verdanken Nataku. Hättest du mich damals nicht gefunden gehabt, wären die beiden nie geboren worden.“, sagte ich dankend. Jetzt wurde Nataku leicht rot und ich schmunzelte. „Hey, wo ist eigentlich Kiba?“, fragte mich Koga. „Er ist auf die Jagd gegangen. Er war die gestrige Nacht bei mir geblieben und ist nicht von meiner Seite gewichen.“, erklärte ich. „Ich bin nur froh, dass alles gut gegangen war, obwohl sie zu früh dran waren.“, sagte ich und bewunderte meine Kinder. „Warum zu früh? Der Zeitpunkt war genau richtig.“, sagte Nataku. „Wie darf ich das verstehen Nataku? Ich denke fünf Monate Tragezeit.“, sagte ich. „Das stimmt auch, aber erinnere dich Kagome. Nachdem du dich wieder zurück verwandelt hattest, ist dein Bauch schnell ins unermessliche gewachsen.
 

Selbst deine Haare reichten bis zur deiner Hüfte. Die Verwandlung hatte die Entwicklung deiner Kinder vorangetrieben.“, erklärte Nataku. Ich dachte über seine Worte nach und es klang plausibel. „Moment Mal. Verwandlung?“, fragte Kaede überrascht. Stimmt ja. Kaede wusste von alle dem nichts. „Wie soll ich dir das erklären Kaede. Der Feind ist schließlich hinter mir her und mir blieb nichts anderes übrig, als mich zu verstecken. Daher hatte Nataku beschlossen, mich in einen schwarzen Hund zu verwandeln. Sobald ich den Schutz des Bannkreises verlasse, verwandele ich mich in einen Hund. Betrete ich den Schutz, werde ich wieder zu einem Menschen.“, erklärte ich kurz und präzise. Kaede schaute mich etwas irritiert an. „Ich glaube ich habe verstanden.“, sagte sie. „Wie geht es jetzt weiter Kagome?“, fragte mich Nataku. Ich sah ihn überrascht an. „Was für eine Frage Nataku. Die Kinder überlasse ich dir.
 

Ich werde täglich mich selbst melken wie eine Kuh, du fütterst die kleinen und ich begebe mich auf die Suche nach dem Feind.“, sagte ich im ernst, musste mir dabei aber ein Grinsen verkneifen. Koga und Nataku sahen mich geschockt an und hatten mir jedes Wort geglaubt. „Du…du… wi…wi…willst was?“, stotterte Nataku und wurde rot im Gesicht. „Hahahahaha…tja mein Freund. Viel vergnügen.“, sagte Koga lachend. „Warum du lachst Koga. Du wirst ihn dabei unterstützen.“, sagte ich ernst und sah ihm fest in die Augen. Koga sah mich verwundert an. Kaede fing laut Hals an zu Lachen und ich konnte mich nicht mehr zurück halten und stimmte mit ihr ein. „Da hast du die Männer jetzt aber erschreckt Kagome.“, sagte Kaede lachend. „Vor allem, wie ihre Gesichter entglitten…hahahahaha.“, sagte ich lachend. Nataku und Koga sahen sich verwundert an und verstanden die Welt nicht mehr. Ich beruhigte mich wieder und wischte mir, vor Lachen kommenden, Tränen weg. „Das war Spaß Nataku. Ich widme mich erst einmal meinen Kindern zu und werde sie vor jeglicher Gefahr schützen. Das wichtigste ist, dass ich Inuyasha finde.“, sagte ich und beruhigte damit die zwei Männer. „Puuhh! Ich dachte schon das es dein Ernst sei.“, sagte Nataku und Koga gleichzeitig.
 

„Ich übernehme Inuyasha.“, sagte Koga entschlossen und sah mich mit festem Blick an. „Gut dass du es vorschlägst, weil ich hätte dich drum gebeten ihn zu suchen. Ich möchte aber, das du Kiba mitnimmst.“, sagte ich. Koga sah mich fragend an. „Warum denn das? Ich brauche kein Schoßhündchen.“, sagte Koga abwertend. Kiba kam gerade von der Jagd wieder, hörte Kogas Worte und begann zu knurren. „Nimm es nicht persönlich Kiba.“, sagte Koga zu ihm. „Aber ich nehme es persönlich. Kiba ist kein Schoßhündchen und wird es auch nicht sein. Er ist ein freier Wolf und wird es auch immer bleiben. Kiba soll dich begleiten, denn falls es Probleme gibt, kann er mich schnell rufen und ich werde dir zur Hilfe eilen.“, erklärte ich. „Tz. Das schaffe ich auch allein Kagome, mach dir um mich keine Sorgen.“, sagte Koga arrogant. „Darum geht es nicht Koga. Ich traue dir voll und ganz zu, dass du Inuyasha finden wirst. Aber nehmen wir an, er ist in Begleitung mit der falschen Kagome. Kannst du ihn überzeugen das sie nicht dir richtige ist?“, fragte ich ihn. Nachdenklich sah er mich an. „Hmmm…vermutlich nicht.“, gab er nach. Ich richtete mich auf, weil mir der Arm eingeschlafen war, der meinen Kopf gestützt hatte.
 

„Wir verbleiben so. Du nimmst Kiba mit und er wird mich rufen, wenn es nötig sein wird.“, sagte ich und Koga erklärte sich einverstanden. Kiba kam zu mir und setzte sich zu mir. „Wir werden ihn finden Kagome. Versprich mir, das du auf dich acht gibst.“, sagte er zu mir und ich strich sanft über seinen Kopf. Ich drückte Kiba noch einmal und flüsterte ihm zu: „Ich verspreche es.“. Kiba stand auf und schaute erwartungsvoll zu Koga. Koga verstand, richtete sich auf und verabschiedete sich von uns. „Ich werde mich auch erst einmal verabschieden Kagome. Ich gehe ins Dorf und besorge etwas zu essen. Ruh dich noch etwas aus. Kaede wird hier sein und auf dich aufpassen.“, sagte Nataku. „Du hast Recht. Pass auf dich auf.“, sagte ich und lächelte leicht. Nataku stand auf und verließ das Zimmer. Ich legte mich müde zu meinen Kindern und beobachtete sie noch ein Stück. „Nataku ist wirklich gut zu dir Kagome.“, bemerkte Kaede. „Ja ich weis, zu gut. Ich bin ihm vieles dankbar.“, sagte ich gedankenverloren. „Ob sie Inuyasha finden werden?“, fragte ich nach längerem Schweigen in den Raum. „Aber sicher doch. Koga wird ihn schon finden.“, versicherte mir Kaede. „Hoffentlich. Es dürfte kein Problem sein ihn zu wittern. Schließlich war gestern Vollmond und bis zum Neumond vergehen noch einige Tage.“, erklärte ich müde und schlief erschöpft ein.
 

Plötzlich wurde ich von Babygeschrei geweckt. Ich fuhr schreckhaft aus meinem Schlaf und bemerkte, dass beide schrien. Ich sah mich im Zimmer um und bemerkte, dass Kaede nicht da war. Ich richtete mich etwas auf, strich jeden über dessen Wangen und versuchte sie zu beruhigen. Da sie sich nicht beruhigen ließen, ging ich davon aus dass sie hungrig waren. Ich setzte mich auf, raffte meine Decke zu einer Rolle zusammen und formte sie in U-Form. Die U-förmige Rolle legte ich über meinem Schoß. Links und rechts legte ich je ein schreiendes Kind hin, dabei passte ich auf, dass sie mir nicht wegrutschten. Nachdem ich mir sicher war, das sie sicher lagen, entblößte ich meine Brüste, beugte mich nach vorn und gab ihnen meine Brust zum trinken. Beide nahmen dankend die warme Milch an und saugten kräftig daran. „Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte mich Kaede vor meiner Zimmertür. „Alles in Ordnung Kaede. Komm ruhig rein.“, sagte ich und sie schob die Tür auf und schloss sie wieder hinter sich. Sie betrachtete mich ein Stück und starrte auf meine Stillposition.
 

„Kaede. Starr mich doch nicht so an.“, sagte ich leicht verlegen und beobachtete weiter meine Kinder. „Oh entschuldige bitte. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich meine, die Kinder so zu stillen.“, sagte sie staunend. „Kann ich mir schon denken, aber mir blieb nichts anderes übrig. Sie hatten alle beide nach Milch geschrien.“, erklärte ich ihr. „Hatte ich lange schlafen?“, fragte ich sie. „Nein. Nur kurz. Als du eingeschlafen warst, bin ich kurz raus um mich frisch zu machen, da hörte ich die Kinder auch schreien. Dann plötzlich wurde es still und ich habe nach dir gesehen.“, erklärte Kaede. „Ich verstehe.“, sagte ich und sah wieder zu meinen Kindern. Friedlich saugten sie meine warme Milch aus meiner Brust und ließen es sich ordentlich schmecken. Inuka war der erste, der mit trinken aufhörte. „Kaede, kannst du bitte Inuka nehmen und ein Bäuerchen sanft raus klopfen?“, fragte ich sie und sie nickte. Vorsichtig nahm sie Inuka, legte ihn über ihre Schulter und klopfte sanft auf seinem Rücken. Das Bäuerchen lies nicht lange auf sich warten und die Luft entwich aus seinem Bauch. Kaede nahm ihn von ihrer Schulter und wiegte ihn sanft in ihren Armen. Bald darauf schlief er wieder ein und sie legte ihn wieder neben mich. Izayoi hörte mit trinken auf und ich bedeckte meine Brüste wieder. Sanft nahm legte ich sie an meine Schulter, klopfte leicht auf ihren Rücken und das Bäuerchen kam. Zu frieden hielt ich sie von mir und sah sie an.
 

Zum ersten Mal öffnete sie ihre Augen und blickte mich mit ihren großen braunen Mädchen Augen an. Glücklich strahlte ich sie an. „Sie hat meine Augen.“, bemerkte ich und strahlte über das ganze Gesicht. ich legte sie in meine Arme und wiegte sie sanft Hin und Her. Auch wie ihr Bruder schlief sie bald darauf ein und ich legte sie neben ihren Bruder. Ich breitete meine Decke wieder aus und legte sie sanft über die beiden. Im Schlaf tastete Inuka nach etwas und fand es schließlich auch. Wieder hielt er seine Schwester an der Hand und schlief friedlich weiter. „Unglaublich.“, sagte Kaede. „Da hast du recht. Er wird bestimmt ein toller großer Bruder sein, der immer seine kleine Schwester beschützt.“, sagte ich und legte mich wieder hin. Kaede setzte sich zu mir. „Ist es in Ordnung, dass du das Dorf so lange verlässt?“, fragte ich nach. „Ja. Es sind ruhige Zeiten. Sie werden einige Tage ohne mich auskommen.“, sagte Kaede. Plötzlich war Krawall in der Küche zu vernehmen und wir beide lauschten. Dann folgte Natakus fluchen und wir atmeten auf. „Es scheint das Nataku wieder von Dorf zurück sei. Ich sehe nach was diesen Krach zu bedeuten hat.“, sagte Kaede, richtete sich auf und verließ das Zimmer. Ich schloss müde meine Augen und lauschte den Klängen der Natur. Die Vögel zwitscherten fröhlich, die Sonne schien in mein Zimmer und wärmte mein Gesicht. Der Wind weht durch die Bäume und bringt die Blätter zum rascheln. Weit entfernt hörte ich das Meer rauschen und ich konzentrierte mich auf das Meer. Das rauschen beruhigte mich und schließlich fiel ich sanft in den Schlaf hinein.
 

Ein leises Klopfen weckte mich aber Mals aus meinem Schlaf und ich sah in Richtung Tür. „Kagome?“, fragte Nataku vorsichtig. „Komm rein.“, sagte ich verschlafen und Nataku trat in mein Zimmer ein. „Ich habe Essen für dich gemacht Kagome.“, sagte Nataku. Ich richtete mich langsam auf, Nataku stellte das Tablett neben mich und reichte mir eine Schale Reis. Ich nahm sie dankend an und begann zu essen. „Du siehst müde aus Kagome.“, bemerkte Nataku. „Liegt daran, das du mich eben geweckt hast.“, sagte ich ironisch. „Oh das tut mir leid Kagome.“, entschuldigte sich Nataku. „Schon in Ordnung Nataku. Ich muss ja auch etwas essen, damit ich bei Kräften bleibe.“, sagte ich und aß weiter. „Wo ist Kaede?“, fragte ich. „Ich habe ihr ein Gästezimmer hergerichtete. Sie hat sich etwas schlafen gelegt.“, erklärte Nataku. „Ich verstehe.“, sagte ich mit vollem Mund. Nachdem ich meinen Reis aufgegessen hatte, nahm mir Nataku meine leere Reisschüssel ab und reichte mir die Misosuppe. Dankend nahm ich die heiße Suppe, pustete etwas und schlürfte an der leckeren Suppe. „Mmmmhhh…Lecker.“, sagte ich und Nataku lächelte. „Gibt es was Neues im Dorf?“, erkundigte ich mich.
 

Schweigend schüttelte Nataku den Kopf. „Ich soll dir aber von Kano ausrichten, das er dich bald besuchen kommt, um die Kinder sich anzusehen. Und Fudo kommt vorbei, wegen dem Auftrag, dem du ihm noch geben möchtest.“, sagte Nataku. Stimmt. In der gestrigen Nacht hatte ich ihm einen Auftrag geben wollen und Fudo versprach mir, dass er den Auftrag entgegennimmt, wenn die Geburt vorbei sei. Ich schlürfte meine Misosuppe leer, gab die leere Schüssel an Nataku weiter und er reichte mir ein kleines Brett, wo darauf ein Fisch lag. Vorsichtig aß ich ihn, damit ich keine Gräten verschlucke. „Sie sehen so friedlich aus.“, bemerkte Nataku und beobachtete die zwei beim Schlafen. „Noch sind sie friedlich, aber pass auf, wenn sie laufen können. Dann erkunden sie ihre Umwelt und da gibt es kein Halten mehr.“, sagte ich und aß weiter. Als ich fertig war mit essen, begann plötzlich Izayoi mit schreien an.
 

„Sie muss gespürt haben, dass ich fertig bin, denn jetzt hat sie wieder Hunger.“, sagte ich mit einem Lächeln. Nataku nahm das Tablett und stand auf. „Ich lasse dich besser allein. Ich sehe später nach dir Kagome.“, sagte Nataku, schob die Tür auf und verließ mein Zimmer. Ich drehte mich zu den beiden, nahm Izayoi und legte sie auf die andere Seite von ihrem Bruder vor mich hin. Entblößte meine Brust, legte mich auf die Seite, stützte meinen Kopf auf meinen Arm und gab ihr meine Brust zum trinken. Sie trank gierig meine warme Milch, legte dabei eine Hand auf meine Brust und sah mir in die Augen. Ich lächelte sie sanft an und strich ihr zärtlich über die Wange. Es dauerte nicht lange und sie schlief an meiner Brust ein. Ich bedeckte meine Brust, drehte Izayoi auf den Rücken und sie schlummerte weiter. Ich legte meinen Kopf auf meinen Arm und beobachtete beide beim Schlafen. Es dauerte nicht lange und auch ich schlief wieder ein.

Der Auftrag

Erneut wurde ich von Babygeschrei geweckt. Benommen und schlaftrunken richtete ich mich auf und sah nach meinen Kindern. Beide schrien und trampelten um sich. Völlig müde packte ich meine Brust aus, nahm Inuka und wollte ihn anlegen, aber er wollte nicht. Ich animierte ihn zum trinken, aber er lehnte meine Brust ab. Er schrie weiter und lauter. Ich bedeckte meine Brust wieder, hielt ihn von mir weg und betrachtete ihn fragend. „Hey mein kleiner? Was hast du denn?“, fragte ich den schreienden Inuka, ohne eine Antwort zu erwarten. Ich legte ihn an meine Schulter und schaute in seine Windel rein. Die Windel war voll. Ich sah mich im Zimmer um und entdeckte die sauberen Tücher. Ich nahm mir ein Tuch, breitete es aus und legte Inuka darauf. Ich zog seine Schürze hoch, öffnete seine Windel und mich traf fast der Schlag. Ich schrie sofort nach Kaede und Nataku, die daraufhin gleich angerannt kamen. „Was ist passiert?“, fragten Nataku und Kaede synchron, als sie in mein Zimmer stürmten. Stumm zeigte ich auf den Inhalt der Windel. Kaede kam zu mir und sah auf die gezeigte Stelle. „Alles in Ordnung Kagome. Das ist normal.“, sagte sie sanft. „Das soll normal sein? Der Stuhlgang ist schwarz.“, sagte ich empört. „Schwarz?“, fragte Nataku, kam näher und sah sich den Windelinhalt an. „Oh Gott!“, sagte Nataku schockiert. „Nur mit der Ruhe. Das ist bei Neugeborenen so. Ich nenne es Kindspech. Warum der Stuhlgang schwarz ist, kann ich nicht erklären, aber ich kann dir versichern, dass der Stuhlgang nach einigen Tagen heller wird.“, erklärte mir Kaede. „Bist du dir ganz sicher Kaede?“, fragte ich nach. „Absolut sicher Kagome. Mach dir deswegen keine Sorgen.“, beruhigte sie mich und reichte mir ein sauberes Tuch. Ich nahm es und begann Inuka sauber zu machen. „Ich geh schnell Wasser holen.“, sagte Nataku und war auch schon verschwunden. Nach einigen Minuten kam er wieder und hatte eine Schale mit Wasser. Ich tauchte ein sauberes Tuch in das Wasser und wischte damit Inukas Hintern sauber. Inuka gefiel das gar nicht, denn schließlich war das Wasser kalt und er schrie wie am Spieß. „Ja ich weis, mein kleiner. Das Wasser ist kalt und das magst du nicht.“, sagte ich zu Inuka und trocknete seinen kleinen Po ab. Danach nahm ich mir ein neues Tuch und wickelte ihn frisch. Ich nahm ihn hoch und er ließ sich schnell beruhigen. Ich gab Kaede den jammernden Inuka und wickelte jetzt die brüllende Izayoi. Wie bei ihrem Bruder, war auch ihr Stuhlgang Pechschwarz. Ich machte sie sauber und wickelte sie neu. Auch für sie war das kalte Wasser unangenehm und sie schrie lauter. Ich nahm sie in den Arm und wiegte sie sanft Hin und Her. Sie ließ sich beruhigen und nun war die Welt wieder in Ordnung. Nataku nahm die Wasserschüssel und brachte sie mit den schmutzigen Tüchern nach draußen. „Ich danke dir Kaede.“, sagte ich und wiegte weiter Izayoi. „Keine Ursache. Dafür bin ich hier um dir alles zu zeigen und zu erklären.“, sagte Kaede. „In welcher Zeit leben wir eigentlich. Durch das ständige Schlafen und aufwachen, habe ich jegliches Zeitgefühl verloren.“, sagte ich. „Wir haben es Spätnachmittag Kagome.“, sagte Kaede. „Erst Spätnachmittag?“, fragte ich schockiert und Kaede nickte. Die beiden sind wieder eingeschlafen und ich legte Izayoi wieder hin. Kaede tat das gleiche mit Inuka und bald griff er wieder nach der Hand von Izayoi. Ich krabbelte wieder in meinen Futon, deckte meine Beine und die Kinder zu. Ich sah zu meinem Bauch, der immer noch sehr dick war und strich darüber. „Man, ich sehe aus als würde ich noch eins bekommen.“, sagte ich. „Das ist normal Kagome. Nach der Zeit wird er immer kleiner und dann ist er bald ganz weg.“, beruhigte mich Kaede. „Wann darf ich ein Bad nehmen? Ich fühle mich etwas schmutzig und völlig durchgeschwitzt.“, sagte ich und sah Kaede fragend an. „Das muss leider warten Kagome. Schließlich hast du eine innere Wunde und die muss erst einmal heilen. Aber du kannst dich waschen gehen. Bzw. bringe ich dir etwas zum waschen, denn du solltest jetzt noch nicht draußen rum laufen.“, erklärte Kaede. „Moment mal. Innere Wunde? Das bedeutet das ich Blutungen habe.“, sagte ich und Kaede nickte. Erschrocken zock ich die Decke von meinen Beinen weg, spreizte etwas meine Beine und sah den roten Fleck auf meinen Futon. Betröpfelt senkte ich den Kopf. „Na hätte ich das gewusste, hätte ich doch etwas unter gelegt. Jetzt habe ich mein Bett schmutzig gemacht.“, sagte ich peinlich berührt. „Das ist nicht schlimm Kagome. Komm ich wasche es für dich. Aber davor hole ich dir Wasser zum waschen.“, schlug Kaede vor und ich ging aus meinem Bett. Sie nahm mein Futon und verließ mein Zimmer. Nun kniete ich da mit Kimonooberteil, keine Hose an, mit schmutzigen Hintern und mit zwei friedlich schlafenden Kindern. Ich nahm mir ein weiteres Tuch von dem Stapel und setzte mich darauf, um weitere Flecken zu verhindern. Kaede kam mit einer Wasserschüssel und mit weiteren sauberen Tüchern zurück. „Hier. Jetzt kannst du dich frisch machen Kagome. Ich werde vor deinem Zimmer sitzen und aufpassen, dass keiner rein kommt.“, sagte sie, schob die Tür auf und hinter sich wieder zu. Durch ihren Schatten konnte ich erkennen, dass sie sich auf die Veranda gesetzt hatte. Ich legte meinen Kimonooberteil ab, tauchte den Lappen in das Wasser und begann mich zu waschen. Leider war das Wasser sehr kalt und ich versuchte mich zu beeilen. Kein Wunder das die beiden so geschrien hatten. Die blauen Flecken auf meinem Bauch färbten sich langsam lila und einige in ein zartes grün. Ich wusch mich mehrmals zwischen den Beinen, weil das Blut eingetrocknet und es schwer zu entfernen war. Nachdem ich mich Untenrum gesäubert hatte, nahm ich ein großes Tuch und wickelte mich jetzt selbst. Mir blieb nichts anderes übrig, denn Unterwäsche hatten sie hier nicht. Ich war fertig mit waschen, nahm mir ein neues Kimonooberteil, zog es mir über und band es mit einem Seil leicht fest. So sieht es aus, als würde ich einen Bademantel tragen. Kaede trat in mein Zimmer ein, nachdem ich sie gerufen hatte, sie nahm die Schüssel mit und ging ihrer Aufgabe nach. Ich setzte mich zu meinen Kindern und beobachtete sie, während sie schliefen. Sie sahen so friedlich aus, ohne Schmerz und Kummer. Damit mir die Zeit nicht langweilig wurde, holte ich meine Bürste und kämmte intensiv meine Haare. Sie waren völlig verfilzt und verknotet. Beim Kämmen zog ich mir natürlich ein paar Haare heraus. Nachdem ich fertig war, fühlte ich mich gleich besser. „Kagome?“, fragte jemand leise. Ich blickte schnell an mir runter und kontrollierte, ob meine Garderobe in Ordnung war. „Komm rein Fudo.“, sagte ich und Fudo trat in mein Zimmer ein. „Lass bitte die Tür offen, damit etwas frische Luft hier ins Zimmer weht.“, bat ich ihn und er ließ die Tür offen. Er setzte sich zu mir und bestaunte die Kinder. „Sie sind wunderschön Kagome. Inuka und Izayoi, stimmts?“, fragte er nach und ich nickte. „Haben die Namen eine besondere Bedeutung?“, fragte er interessiert nach. „Den Namen Inuka habe ich aus den Anfangsnamen von Inuyasha und Kagome genommen. Und Izayoi ist nach ihrer Großmutter benannt worden.“, erklärte ich. „Ich verstehe.“, sagte er. „Da es Hanyoukinder sind, gehe ich davon aus das der Vater ein Dämon ist.“, sagte Fudo. „Nicht ganz. Der Vater selbst ist ein Hanyou. Inuka sieht seinem Vater sehr ähnlich.“, erklärte ich und Fudo nickte. „Wie fühlst du dich?“, fragte er. „Ich bin etwas müde. Nach einigen Stunden müssen sie gestillt werden und dabei werde ich immer geweckt. Aber wer hat auch gesagt das Mutter sein einfach ist.“, sagte ich. „Da hast du Recht.“, gab Fudo zu und betrachtet die friedlich schlafenden Zwillinge. „Wie geht es deiner Hand?“, fragte ich nach, denn schließlich habe ich sie während der Geburt stark gequetscht. Er sah mich fragend an und verstand nicht erst was ich meinte. „Nun ja, deine Hand Fudo.“, sagte ich etwas verlegen und da begriff er was gemeint war. „Ach, der Hand. Ihr geht es gut. Hat keinen weiteren Schaden genommen.“, versicherte er mir. „Ich möchte dich auch nicht länger stören Kagome, hatte auch erst überlegt ob ich heute überhaupt komme. Denn es ist ziemlich früh für einen Besuch nach so einer anstrengenden Geburt. Aber ich war auch gleichzeitig neugierig, was du mir für einen Auftrag geben würdest.“, sagte er etwas verlegen und wurde leicht rot im Gesicht. „Stimmt. Der Auftrag. Einen kleinen Moment bitte.“, sagte ich und richtete mich vorsichtig auf. Ich ging zu meiner Kommode, holte Blatt und Stift, setzte mich wieder zu ihm und begann zu zeichnen. Neugierig schaute er mir zu. „Was machst du da?“, fragte Fudo. „Ich zeichne. Ich male dir auf, was ich gern von dir hätte.“, erklärte ich. Nachdem einige Minuten verstrichen waren, überreichte ich ihm meine Zeichnung. Er sah sie interessiert an und drehte das Blatt, um die Zeichnung in einen anderen Winkel zu betrachten. „Kannst du erkennen was ich gezeichnet habe?“, fragte ich nach. „Ich bin mir nicht ganz sicher.“, sagte er und kniff ein Auge zusammen. Ich nahm ihm die Zeichnung aus der Hand, legte sie auf den Boden und erklärte es ihm. „Also pass auf. Das sollen zwei Ketten werden, aber mit verschiedenen Anhängern. Der erste Anhänger soll ein Schwert darstellen. Dieses Schwert trägt der Vater meiner Kinder. Das Schwert heißt Tessaiga, deshalb habe ich versucht es dir aufzumalen. Der zweite Anhänger sollen Pfeil und Bogen darstellen. Der Schwert-Anhänger bekommt Inuka und Izayoi bekommt den Pfeil und Bogen-Anhänger.“, erklärte ich ihm. „Ich verstehe. Somit tragen die Kinder je ein Teil von euch.“, sagte Fudo. „Genau. Da Inuka seinem Vater sehr ähnelt, dachte ich er bekommt den Anhänger in Form eines Schwertes und Izayoi hat sehr viel von mir, daher Pfeil und Bogen.“, sagte ich. Fudo betrachtete erneut die Zeichnung und lächelte leicht. „Das ist eine schöne Idee Kagome. Ich werde den Auftrag annehmen und werde mein bestes geben.“, sagte Fudo. „Ich danke dir Fudo.“, sagte ich und lächelte ihn zufrieden an. „Dann werde ich mich gleich an die Arbeit machen. Ich weis nicht wie lange es dauert Kagome, aber ich werde vorbei kommen und dir die Ketten bringen. Das verspreche ich dir.“, versprach er mir und stand auf. „Hab vielen Dank Fudo.“, sagte ich und verabschiedete ihn. Er trat aus meinem Zimmer und ging in Richtung Dorf. „Kagome?“, fragte jemand und plötzlich kam eine Futon Matte um die Ecke. „Ist Fudo schon weg?“, fragte Nataku der vor meinem Zimmer stand und die Futon Matte hielt. „Soeben gegangen.“, sagte ich. „Darf ich eintreten?“, fragte Nataku. „Aber sicher doch.“, sagte ich schnell und Nataku trat in mein Zimmer ein und legte die neue Futon Matte auf den Boden. „Ich habe dir eine neue Futon Matte besorgt. Die andere wäscht gerade Kaede.“, sagte er und breitete in der Zeit die neue aus. „Ich danke euch. Ich würde euch ja gerne mit helfen, aber ich soll noch das Bett hüten.“, sagte ich etwas geknickt. „Und da hast du vollkommen Recht. Du bleibst liegen und ruhst dich schön aus. Ich hol noch etwas.“, sagte er und war auch schon verschwunden. Nach wenigen Minuten kam er wieder und brachte neue frische Tücher. In dem Augenblick fingen die Zwillinge wieder mit schreien an. „Oje, habe ich sie geweckt?“, fragte Nataku entschuldigend. „Aber nein, sie haben wieder Hunger und das zur gleichen Zeit.“, erklärte ich. „Dann lasse ich dich allein Kagome. Ich bereite in der Zeit das Essen vor.“, sagte Nataku, verließ mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich rollte die Decke wieder zu einer U-Form zusammen und legte sie über meinen Schoß. Danach legte ich die hungrigen Kinder links und rechts von mir, entblößte meine Brust, beugte mich nach vorn und gab ihnen zu trinken. Sie nahmen die warme Milch dankend an und saugten kräftig. „Au! Na ihr hab aber Hunger.“, sagte ich zu ihnen und lächelte sie lieb an. Mit meinen Armen stützte ich sie, damit sie mir nicht wegrutschten. Beide legten je eine Hand auf meine Brust und schauten mich an. Ich wusste gar nicht wo ich zuerst hinblicken sollte, aber es war einfach nur niedlich wie sie mich ansahen. Mir fiel plötzlich ein Kinderlied aus meiner Kindheit ein und ich summte einfach drauf los. Beide wackelten leicht mit ihren kleinen Ohren und hörten mir aufmerksam zu. Nachdem sie fertig mit trinken waren, bedeckte ich mich wieder und legte die beiden auf meine neue Futon Matte und deckte sie wieder zu. Ich summte weiter und strich dabei über ihre zarten kleinen Wangen. Ihre Augen wurden immer kleiner und schließlich waren sie wieder eingeschlafen, natürlich Hand in Hand. Ich gab ihnen sanft einen Kuss auf die Stirn und schlich mich aus meinem Zimmer. Ich setzte mich auf die Veranda, lehnte mich an den Pfosten und genoss den angenehmen Wind, der durch mein Haar wehte. Der Himmel färbte sich blutrot und das war ein Zeichen dafür, dass die Nacht bald herein brechen würde. „Kagome?“, fragte Nataku, der mit einem Tablett auf der Veranda stand. „Alles in Ordnung. Ich wollte eben nur mal frische Luft schnappen.“, erklärte ich ihm. Nataku kam näher und stellte das Tablett ab. „Kaede kommt auch gleich.“, sagte er mir. „Ich weis doch wie wichtig es dir ist, wenn wir zusammen essen. Ich hoffe es macht dir nichts aus, das wir auf der Veranda speisen.“, sagte er und sah mich an. „Nein, mir macht es nichts aus. Das ist wirklich lieb von euch.“, sagte ich und Kaede kam zu uns herüber. „Schlafen sie?“, fragte sie mich und setzte sich zu uns. „Ja. Nachdem ich sie gestillt hatte, sind sie wieder eingeschlafen.“, erklärte ich. Nataku reichte für jeden eine Schale Eintopf. „Das riecht lecker.“, bemerkte ich und kostete so gleich. „Und schmeckt köstlich.“, sagte ich zufrieden. „Das freut mich.“, sagte Nataku strahlend. Wir aßen unseren Eintopf auf und beobachteten gemeinsam den Sonnenuntergang und unterhielten uns leise.

Müde, erschöpft, wie ausgespuckter Kaugummi

Mitten in der hellen Vollmondnacht wurde ich erneut von Babygeschrei geweckt. Benommen richtete ich mich auf, rieb mir den Schlafsand von meinen Augen und sah nach den Kindern. Natürlich hatten beide wieder mal gleichzeitig Hunger. Wie immer rollte ich meine Decke in einer U-Form zusammen, legte Inuka links von mir und Izayoi rechts. Ich achtete darauf, dass sie mir nicht wegrutschten, entblößte meine vollgefüllten Milchbrüste, beugte mich nach vorn und schon hörte der Hungerschrei auf. Hungrig saugten sie kräftig an meiner Brust. Ich gähnte und meine Kinder beobachteten mich aufmerksam. Müde lächelte ich sie an und war glücklich sie zu haben. „Ihr haltet eure Mutter ganz schön auf trapp.“, sagte ich zu beiden. Ich strich ihnen zärtlich über ihre Wangen und betrachtete sie mit voller Stolz. Nachdem sie fertig waren, schaute ich gleich nach, ob was in der Windel drin war und ich wurde tatsächlich fündig. Kaede hatte mir vorsorglich eine Schüssel mit Wasser gebracht, das ich in solchen Fällen sie sauber machen konnte. Ich nahm ein frisches Tuch vom Stapel, breitete es aus und wickelte Izayoi. Gründlich wusch ich ihren Po sauber. Da das Wasser kalt war begann sie zu jammern. Damit aber die anderen in Ruhe schlafen konnten, summte ich ein Schlaflied und sie hörte aufmerksam zu. Sie bekam eine frische Windel und wackelte mit den Ohren. Das gleiche machte ich auch mit Inuka. Während ich ihn wickelte, summte ich ihm ein Lied vor und er war davon so abgelenkt, das er das kalte Wasser gar nicht spürte. Nachdem alle beide sauber waren, legte ich sie ins Bett, bedeckte sie sanft und summte weiter bis ihre großen Äuglein immer kleiner wurden und schließlich sich schlossen. Das war die Gelegenheit auch meine provisorische Unterwäsche zu wechseln. Ich bemerkte, dass ich nicht mehr so doll blutete, also würde es auch nicht mehr lange dauern, bis ich das Bett verlassen durfte. Ich machte mich Untenrum frisch und wickelte mir eine neue Unterwäsche zusammen. Andere würden es als übergroße Windel bezeichnen, was es am Ende auch war, aber sie erfüllte ihren Zweck und das Bett blieb sauber. Nachdem ich mich fertig gewickelt hatte, betrachtete ich meinen Bauch. Kaede hatte Recht, nach einigen Tagen wird er kleiner und er wurde tatsächlich bedeutend kleiner. Die blauen Flecken verblassten allmählich und waren kaum noch zu sehen. Ich bedeckte mich und zog sanft meinen provisorischen Bademantel zu. Da ich nun hellwach war, schlich ich mich, mit der schmutzigen Wasserschüssel und den benutzten Tüchern, leise aus meinem Zimmer. Ich stellte die Schüssel mit den schmutzigen Tüchern ab, setzte mich auf die Veranda und sah zum hell erleuchteten Himmel hinauf. Der Vollmond war groß und so schön rund. Ich schloss meine Augen und lauschte in die Nacht hinein. Der Wind wehte sanft durch die Bäume und brachte einige Blätter zum Rascheln. Alles war still, außer den nachtaktiven Tieren, somit hörte ich das Rufen einer Eule. Entfernt konnte ich das Meer rauschen hören. Plötzlich wurde mir etwas über meine Schultern gelegt. Ich zuckte vor Schreck zusammen und drehte mich um. „Entschuldige Kagome, ich wollte dich nicht erschrecken.“, entschuldigte sich Nataku und setzte sich neben mich. „Kannst du nicht schlafen?“, fragte er mich. „Nein. Nachdem ich sie gestillt hatte, war ich hellwach.“, erklärte ich. „Haben sie dich geweckt?“, fragte ich Nataku. „Nur ein bisschen.“, sagte er und lächelte dabei. „Das tut mir leid Nataku, aber das wird noch öfters vorkommen.“, sagte ich ihm voraus. „Ach, mach dir um mich keine Sorgen Kagome.“, sagte er und sah zum Vollmond hinauf. „Nataku? Darf ich dich etwas fragen?“, fragte ich ihn. „Aber natürlich. Was gibt es denn?“, fragte er nach. „Nun ja, ich langweile mich etwas in der Zeit, wo die beiden schlafen und ich darf auch das Bett noch nicht verlassen.“, sagte ich und sprach um den heißen Brei herum. „Nun sag schon Kagome.“, drängte er mich. „Kannst du morgen eine Zielscheibe aufstellen und ich übe mit Pfeil und Bogen schießen. Natürlich werde ich dabei auf der Veranda sitzen und mich nicht überanstrengen.“, sagte ich schnell und sah zu Nataku. „Wenn du das gerne möchtest. Aber sobald ich merke, dass es für dich zu anstrengend ist, breche ich dein Übung ab“, sagte er mit Nachdruck in der Stimme. „Ich verspreche es.“, sagte ich und freute mich auf Morgen. „Damit du aber morgen früh trainieren kannst, gehst du jetzt ins Bett und versuchst zu schlafen.“, sagte er. „Na schön.“, sagte ich, stand auf, wünschte ihm eine gute Nacht und ging zu Bett. Die Nacht war eine schlaflose Nacht. Ich wurde mindestens drei Mal geweckt, damit ich meine Kinder stillen konnte. Dem entsprechend war ich auch ziemlich müde, als die Sonne in mein Zimmer hinein schien und den Tag begrüßte. Nataku stand vor meiner Tür und klopfte leise an. „Komm rein.“, sagte ich völlig verschlafen und richtete mich benommen auf. Nataku trat mit dem Frühstückstablett ein, ließ die Tür offen stehen, damit der Tag in mein Zimmer schien und kniete sich zu mir hin. „Du siehst aber gar nicht gut aus Kagome.“, bemerkte Nataku. „Danke für das Kompliment Nataku.“, sagte ich sarkastisch und rieb mir meine müden Augen. „Ich habe dir Frühstück gemacht.“, sagte er und stellte das Tablett ab. „Danke.“, sagte ich erschöpft und nahm die Reisschüssel. „Dein Reis ist aber heute zäh.“, bemerkte ich und kaute weiter darauf rum. „Äähmm…das ist das Tuch um deinen Mund abzuwischen.“, bemerkte Nataku und nahm mir das Tuch ab. „Oh entschuldige.“, sagte ich müde. Völlig gerädert aß ich mein Frühstück auf. Nataku brachte mir frisches Wasser und ich wusch erst einmal mein Gesicht, damit die Müdigkeit weggeht. „Kann ich etwas für dich tun Kagome?“, fragte er mich besorgt. „Ja. Hol mir bitte meine Bürste.“, bat ich ihn und er brachte sie. Mit schwachen Armen versuchte ich mein zerzaustes Haar zu bändigen, aber ich konnte nicht einmal meine Bürste halten und somit hing sie in meinem verknoteten Haar. Betröpfelt sah mich Nataku an. „Ich helfe dir Kagome. Das kann sich ja keiner mit ansehen.“, sagte er, nahm meine Bürste, kniete sich hinter mich und begann mein wildes Haar zu bürsten. „Das hat noch keiner für mich getan.“, bemerkte ich müde. „Und ich habe noch nie jemandem die Haare gebürstet.“, sagte Nataku leicht lachend. Nachdem er fertig war, legte er die Bürste bei Seite und sah mich an. „Siehst zwar noch müde aus, aber dein Haar liegt ordentlich.“, sagte er und lächelte mich an. Ich gab ein schwaches Lächeln zurück. „Na wenigstens etwas.“, sagte ich. „Ruh dich noch etwas aus Kagome.“, sagte Nataku, nahm das Tablett und die Wasserschüssel mit. Ich legte mich hin und schaute in den wunderschönen Garten hinaus. Ich hatte soeben meine Augen geschlossen gehabt, als eins der Kinder schrie. Erschöpft öffnete ich meine Augen, drehte mich zu meinen Kindern und bemerkte, dass Izayoi schrie. Ich setzte mich schnell auf, hob Izayoi über den friedlich schlafenden Inuka und legte sie neben mich. Ich legte mich auf die Seite, machte meine Brust frei und drückte Izayoi sanft an mich. Izayoi suchte meine Brust, fand sie und begann gierig zu trinken. Ich stützte meinen Kopf mit meinem Arm ab und betrachtete Izayoi. Trotz das sie mir meinen Schlaf raubten, konnte man ihnen nicht böse sein, wenn man in diese großen, sanften und unschuldigen Augen blickte. Zärtlich strich ich über ihre Wange und lächelte sie lieb an. Nachdem sie fertig war, bedeckte ich mich, richtete mich auf, legte sie über meine Schulter und klopfte vorsichtig auf ihren Rücken. Ein Bäuerchen versicherte mir, das die Luft aus ihrem Magen entwichen war. Izayoi war nun wach und ich war hundemüde. Ich legte mich mit Izayoi hin, machte etwas mein Dekoltee frei und Izayoi schmiegte sich an meine Haut. Ich beobachtete sie und streichelte über ihr schulterlanges schwarzes Haar. Ich begann ein Lied zu summen und kurze Zeit später war sie auch wieder eingeschlafen. Ich blickte zum Garten, beobachtete die Vögel die am Himmel flogen, die Schmetterlinge die von Blume zu Blume flogen und die Fische, die Ab und Zu aus dem Teich hoch sprangen, um die fliegenden Mücken zu fangen. Kaede kam an meinem Zimmer vorbei, blieb plötzlich stehen und sah mich an. „Sie schläft.“, flüsterte ich zu Kaede und sie trat leise in mein Zimmer ein. „Wie fühlst du dich Kagome.“, fragte sie mich und legte die neuen sauberen Tücher ab. „Ich fühle mich müde, erschöpft, ausgelaugt und wie ausgespuckter Kaugummi.“, sagte ich. Kaede sah mich fragend an. „Ausgespuckter…was?“, fragte sie nach. „Ach nichts, es ist nur so eine Art Redewendung aus meiner Zeit.“, sagte ich müde, denn ich hatte keine Kraft für Erklärungen. „Wenn die zwei das nächste Mal munter sind, zeige ich dir wie man sie wäscht.“, sagte Kaede. „Das wird nicht lange dauern.“, sagte ich und verdrehte etwas die Augen. Kaede schmunzelte über diese Bemerkung. „Ruh dich etwas aus Kagome. Ich bleibe hier sitzen und passe auf. Schließ ruhig deine Augen und versuch noch etwas zu schlafen.“, sagte Kaede sanft. Das fiel mir nicht schwer. „Danke.“, sagte ich müde, schloss die Augen und es dauerte nicht lange, schlief ich auch schon, mit Izayoi im Arm, ein. Mir kam es wie Sekunden vor, wurde ich auch schon geweckt. Izayoi hatte sich auf meiner Brust bewegt gehabt und Inuka begann zu schreien an. „Ich helfe dir.“, sagte Kaede sanft und nahm mir Izayoi ab. Schlaftrunken richtete ich mich auf, wandte mich zu Inuka. Ich machte meine Brust frei, legte mich wieder auf die Seite, drückte sanft Inuka an meine Brust und er begann zu trinken. Dies geschah schon alles mechanisch bei mir. „Ich komme gleich wieder.“, sagte Kaede, legte Izayoi vorsichtig ab und ging aus meinem Zimmer. Als sie wieder kam, hatte sie eine Schüssel voll mit Wasser mitgebracht. Sie stellte die Schüssel neben mich ab und begann Izayoi zu entkleiden. „Ich zeige dir jetzt, wie man ein Baby wäscht.“, sagte sie. Sie nahm einen Lappen, tauchte ihn das warme Wasser, wringt ihn aus und begann Izayoi zu waschen. Das gefiel ihr irgendwie nicht, denn sie begann zu schreien. „Ich glaube das gefällt ihr nicht.“, sagte ich beiläufig. „Das gefällt vielen Kindern nicht, denn schließlich ist es nass und kalt.“, sagte Kaede und wusch sie weiter. Ich hatte das anders in Erinnerung, denn ich hätte jetzt Izayoi in die Schüssel gelegt und sie gebadet. So hatte ich es zumindest im Fernsehen gesehen, in meiner Zeit. Nachdem Kaede fertig war Izayoi zu waschen, trocknete sie sie sanft ab und wickelte sie in ein frisches Tuch ein. Izayoi schrie weiter, denn das gefiel ihr überhaupt nicht. Inuka war gesättigt und ich bedeckte mich wieder. Er macht brav sein Bäuerchen und nun lag es an mir, ihn zu waschen. Ich legte ihn hin und entkleidete ihn. Natürlich hatte er die Hosen voll und ich machte in grob sauber. Dann nahm ich ihn, rutschte näher an die Schüssel heran und legte ihn sanft in das warme Wasser. „Was machst du da Kagome?“, fragte mich Kaede entsetzt. „Ihn baden, denn so hatte ich das gesehen gehabt.“, sagte ich zu ihr. „Er wird ertrinken.“, sagte sie ängstlich. „Nein Kaede. Ich halte ihn, siehst du?“, sagte ich und Inukas Kopf lag auf meinem Unterarm, der Rest seines Körpers, lag im warmen Wasser. Ihm schien es zu gefallen, denn er begann zu strampeln. Ich nahm ein Tuch und wusch ihn im Wasser. „Das hatte ich nicht erwartet.“, sagte Kaede staunend. „Das habe ich in meiner Zeit gesehen Kaede. Denn sie kennen das Gefühl im Wasser zu liegen, schließlich lagen sie Monate im Fruchtwasser.“, erklärte ich und wusch Inuka weiter. Er hatte sichtlich Spaß mit dem Wasser, denn er strampelte so stark, das es herausspritzte. Nachdem er fertig gewaschen war, nahm ich ihn aus dem Wasser und legte ihn auf ein trockenes Tuch und trocknete ihn ab. Inuka ballte seine Hände zur Faust und zog einen missmutigen Flunsch. Bei diesem Anblick musste ich Lachen und Kaede stimmte mit ein. „Das gefällt den Kindern am Ende nicht. Der Spaß ist vorbei und das Wasser ist weg.“, sagte ich lachend, gab Inuka eine frische Windel und wickelte ihn sanft in ein Tuch ein. Ich wiegte ihn Hin und Her und lächelte ihn sanft an. „Hmmm…jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen über Izayoi. Sie hatte kein Spaß.“, bemerkte Kaede. Ich überlegte kurz und sah Kaede fragend an. „Ist es schlimm, wenn man Kinder zweimal wäscht?“, fragte ich sie und sie begann zu Lächeln. „Glaube nicht.“, sagte sie schmunzelnd. „Aber du wäschst sie. Mich mag sie glaube ich nicht mehr.“, sagte sie etwas grinsend. Ich legte Inuka ab und Kaede überreichte mir die schreiende Izayoi. „Ist ja gut…sscchhhhttt.“, sagte ich und versuchte sie zu beruhigen. Kaede nahm in der Zeit Inuka und beobachtete mich aufmerksam. Zum zweiten Mal wurde Izayoi entkleidet und sie schrie weiter, wie am Spieß. Ich ließ mich nicht davon abhalten, nahm sie und legte sie sanft in das warme Wasser. Sie schrie weiter. „Sssscchhhttt…Izayoi, hey kleines.“, sagte ich sanft und sie wackelte mit den Ohren. Sie sah mich an und ich lächelte zurück. „Alles gut, dir passiert nichts.“, sagte ich ruhig und begann sie zu waschen. Durch die ganze Aufregung hatte sie nicht bemerkt, dass ich sie ins Wasser gelegt hatte. Sie beruhigte sich und fing wild an zu strampeln, wie ihr Bruder. „Erstaunlich.“, sagte Kaede und Nataku gleichzeitig, der von der Tür aus alles beobachtete hatte. Erschrocken zuckte ich zusammen. „Kannst du dich nicht lauter anschleichen?“, fragte ich ihn erschrocken. „Tut mir leid.“, sagte er mit gesenktem Kopf. „Nun komm schon rein.“, sagte ich und Nataku trat ein. Er setzte sich zu uns und beobachtete die lustigen Wasserspiele. „Scheint ihr Spaß zu machen.“, sagte Nataku und betrachtete das ganze mit einem Lächeln. Izayoi plantschte fröhlich in der Schüssel und gab Ab und Zu ein Quieken von sich. Das Baden war beendet und ich nahm sie aus der Schüssel und legte sie auf ein Tuch. Wie ihr Bruder, ballte sie die Hände zur Faust und zog einen Flunsch. Bei diesem Anblick musste ich lachen und trocknete sie weiterhin ab. Danach bekam sie eine frische Windel, wickelte sie in ein trockenes Tuch ein und wiegte sie Hin und Her.

Babykleidung

Nachdem die Kinder gebadet hatten, legte ich sie zum Schlafen hin und Hand in Hand schliefen sie ein. Ich könnte auch eine Mütze voll Schlaf gebrauchen, aber ich kenn das Spiel schon. Sobald ich schlafe, werden die beiden munter und schreien. Kaede war Tücher waschen und Nataku beobachtete mich aufmerksam. „Kann ich irgendetwas für dich tun Nataku?“, fragte ich gereizt und völlig übermüdet. „Nein, nein. Alles in Ordnung. Ich frage mich nur, wann du dich Schlafen legst.“, sagte er zu mir. Ich seufzte und rieb mir meine müden Augen. „Sobald ich sie erneut gestillt habe, denn wenn ich jetzt einschlafe, schreien sie wieder.“, erklärte ich und versuchte munter zu bleiben. Ich rieb und knetete mein müdes Gesicht und klatschte mir leicht auf meine Wangen. „So. Bin wach.“, sagte ich mit leicht geröteten Wangen. „Also gut, wenn du meinst. Ich habe etwas für dich aufgebaut.“, sagte er und zeigte in Richtung Garten. „Falls du die Scheibe triffst, glaube ich dir das du wach bist und kannst weiter trainieren. Falls nicht, legst du dich sofort hin und schläfst. Und ich passe auf, dass du es auch wirklich tust.“, sagte er mit fester Stimme. „Abgemacht.“, sagte ich und streckte die Hand aus, um den Deal abzuschütteln. Nataku legte seine Hand in meine und schüttelte sie leicht. Ich setzte mich auf die Veranda und schaute zur Zielscheibe. Also entweder ist sie zu weit weg oder meine Augen spielen mir einen Streich, denn ich sehe sie teilweise verschwommen. Ich spannte einen imaginären Bogen die durch Yumiya erschien. Ich zielte auf die Zielscheibe, schickte den Pfeil los und traf natürlich daneben. Betröpfelt löste ich meine Haltung auf und ließ ich den Kopf hängen. Langsam richtete ich mich auf und ging zu Bett. Ich deckte mich zur Nasenspitze zu und schloss die Augen. „Du bist wirklich sehr müde Kagome. Ich hätte vermutet, dass du dich weigerst dich hinzulegen, aber du hast dafür keine Kraft.“, sagte Nataku und setzte sich neben mich. Ich konnte darauf nichts erwidern, schloss meine Augen und war sofort eingeschlafen.

Als ich wieder aufwachte, schrie eins der Kinder. Ich richtete mich auf und sah nach, wer Hunger hatte. Verschlafen sah ich mich im Zimmer um und entdeckte Nataku auf der Veranda sitzend. „Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte ich. „Zwei Stunden hast du geschlafen. Wie fühlst du dich?“, fragte er besorgt und sah weiter in Richtung Garten. „Ich fühle mich etwas besser, nicht mehr so müde.“, erklärte ich. „Das ist gut.“, sagte er. Ich legte mich auf die Seite, sah noch einmal über meine Schulter, um mich zu vergewissern, dass Nataku auch nicht rüber sieht. Ich machte meine Brust frei, rutschte etwas näher an den schreienden Inuka heran und gab ihn meine Brust. Dankend nahm er sie an und saugte ihn großen Zügen meine warme Milch. Ich blickte über meine Schulter und Nataku saß, mit Blick in den Garten gerichtet, noch da. „Gibt es was Neues?“, fragte ich nach. „Nein. Ich vermute der Feind ist untergetaucht oder er sucht nach dir und hat dich bisher nicht gefunden.“, sagte Nataku. „Ich mache mir etwas Sorgen um Koga und Kiba. Ich hoffe beiden geht es gut und das sie auch erfolgreich sind.“, sagte ich gedankenverloren. „Den beiden wird es bestimmt gut gehen.“, versicherte mir Nataku. „Wie geht es dem Dorf?“, fragte ich nach langem Schweigen. „Im Dorf ist alles in Ordnung. Es gab keine Zwischenfälle bisher.“, sagte er und sah gerade zwei Vögel nach, die am Himmel tanzten. Diese Information beruhigte mich, aber sie gab mir auch die Gewissheit, dass nur wegen mir, damals das Dorf angegriffen wurde. Da Inuka gesättigt war, bedeckte ich meine Brust, richtete mich mit ihm auf, legte ihn an meine Schulter und klopfte leicht auf seinen Rücken. Nataku drehte sich leicht verdutzt um und sah mir interessiert zu. „Was tust du da?“, fragte er mich. „Pass auf.“, sagte ich und lächelte ihn an. In dem Moment machte Inuka sein Bäuerchen und Nataku sah erschrocken ihn an. „Was war denn das?“, fragte er und drehte sich nun ganz um. „Ach Nataku, das war ein Bäuerchen. Sobald sie getrunken haben, muss auch die Luft aus dem Magen raus, die sie mit geschluckt hatten.“, erklärte ich ihm. „Ich verstehe.“, sagte er. Ich legte Inuka in meine Arme und wiegte ihn sanft hin und her. Plötzlich drehte sich Nataku zum Garten und blickte in Richtung Dorf. „Alles in Ordnung?“, fragte ich besorgt. „Ja. Wir bekommen Besuch.“, sagte er und stand auf, um den Besuch zu empfangen. „Es ist Aya.“, sagte er und ging ihr ein Stückchen entgegen. Als die beiden bei mir ankamen, half Nataku beim Tragen. „Hallo Kagome, wie geht es dir?“, fragte sie und blieb vor meinem Zimmer stehen. „Mir geht es gut, bin nur erschöpft. Komm doch rein.“, sagte ich und Aya trat ein. „Was hast du denn mitgebracht?“, fragte ich neugierig, denn das war aller Hand was sie mitgebracht hatte. „Ich habe ganz viele Babykleidung genäht und geschenkt bekommen. Und die gebe ich dir.“, sagte sie. „Wie geschenkt bekommen?“, fragte ich nach. „Nun ja, einige im Dorf haben mitbekommen das du Zwillinge geboren hattest und haben mir ihre Babykleidung gegeben, wo ihre Kinder schon längst rausgewachsen waren.“, erklärte sie. „Was? Woher wissen die das?“, fragte ich besorgt nach. „Das hatte sich im Dorf rum gesprochen gehabt. Das ist aber auch nicht schlimm.“, sagte sie und versuchte mich zu beruhigen. Für mich war es schlimm, denn es sollte niemand erfahren. So etwas spricht sich schnell herum und es würde nicht lange dauern, dass auch der Feind davon Wind mitbekommt. „Mach dir keine Sorgen Kagome, dass bleibt im Dorf.“, sagte Aya, die mir meine Sorge ansah. Sie wühlte in den großen Stoffhaufen rum und suchte etwas. „Mach dir keine Gedanken Kagome, ich habe das unter Kontrolle.“, flüsterte Nataku, der plötzlich neben mir saß. „Ich soll mir keine Gedanken machen? Was ist, wenn der Feind davon erfährt? Die Kinder wären sein nächstes Ziel.“, flüsterte ich verängstigt. „Ich weis, ich hatte auch darüber nach gedacht. Aber ich kann dich beruhigen. Die meisten Dorfbewohner glauben, das Aya den Stoff benötigt um ihn weiter zu verarbeiten. Die Familie die du gerettet hattest, sie weis bescheid und hatten Babykleidung abgegeben. Fudo, Kano, Aya, der Dorfälteste und ich, wissen von der Geburt, aber sonst niemand.“, flüsterte Nataku und versuchte mich zu beruhigen. Er wandte sich von mir ab, weil Aya mir Babykleidung hinstreckte. „Ich habe sie auch gewaschen die Kleidung, bevor ich sie dir gebe.“, sagte sie und hielt eine blaue Schürze hoch. „Die sieht schön aus.“, sagte ich ehrlich und begann Inuka aus seinem Tuch zu wickeln. Aya gab mir die blaue Schürze, zog sie Inuka über den Kopf und band sie hinten am Rücken zusammen. „Passt wie angegossen.“, sagte ich und betrachtete Inuka. Natakus Worte beruhigten mich etwas, aber nicht ganz. Aber es beruhigt mich zu wissen, dass er die Situation unter Kontrolle hat und sie auch beobachtet. „Das ist für Izayoi.“, sagte Aya und hielt eine lila Schürze hoch. Ich legte Inuka neben mich und nahm Izayoi. Auch sie wickelte ich aus ihrem Tuch, zog ihr die Schürze über den Kopf und band sie hinten am Rücken zusammen. Dies störte sie gar nicht, denn sie schlief einfach weiter. „Steht ihr ausgezeichnet.“, bemerkte Aya. Kaede kam mit sauberen Tüchern um die Ecke und blieb erst einmal erschrocken stehen. „Oh, wir haben Besuch.“, bemerkte sie und verbeugte sie höflich. Sie trat in mein Zimmer ein und legte die Tücher an die Seite. „Was ist denn das?“, fragte sie verwundert und blickte auf den Stoffhaufen. „Das ist Babykleidung und alles für die Zwillinge.“, sagte Aya und strahlte über das ganze Gesicht. Kaede machte große Augen. „Beeindruckend.“, sagte sie und schaute sich die Kleidung näher an. Aya präsentierte ein Kleidungsstück nach dem anderen. Von Schürze bis zu kleinen Kimonos und es waren alles wunderschöne Babybekleidungen. Dann hielt Aya ein langes Band hoch und lächelte mich lieb an. „Ein Band.“, sagte ich. „Pass auf was du mit dem Band machen kannst.“, sagte Aya. „Kaede, hilfst du mir bitte.“, bat sie Kaede und sie nickte. Aya steckte Inuka in einen kleinen Kinderkimono, der für ihn aber zu groß war, nahm ihn und reichte ihn an Kaede weiter. „Kaede, setzt dich bitte hinter Kagome und halte Inuka an ihren Rücken. Kaede befolgte ihre Anweisungen und Aya hockte sich neben mich. Sie band das lange Band um mich und Inuka und schnürte es sanft zu. „Nun kannst du Inuka überall mit hintragen. Du kannst auch eine Hand nach hinten nehmen und Inuka noch stützen, wenn du möchtest. Aber es müsste so halten und Inuka dürfte nicht runterfallen.“, erklärte Aya und betrachtete ihr Werk. Ich legte meine Hand unter Inukas Po und stützte ihn zusätzlich. „Hast du noch so ein langes Band?“, fragte ich Aya und sie zog aus dem Kleiderhaufen ein weiteres Band empor. Wie bei Inuka, steckte ich Izayoi in einen kleinen Kinderkimono, der auch noch zu groß war, und drückte sie an meine Brust. Aya verstand und band das lange Band um mich und Izayoi. Izayoi legte ihren Kopf an mein Dekoltee und fühlte sich wohl. Nataku, Kaede und Aya betrachteten mich und lächelte mich an. „Nun starrt mich nicht so an.“, sagte ich und lächelte vor Verlegenheit. „Komm Kagome, ich helfe dir aufstehen, schließlich möchtest du ein paar Schritte gehen.“, sagte Nataku und bot mir seine Hilfe an. Ich nahm seine ausgestreckte Hand entgegen und er zog mich sanft auf die Beine. Er stützte einen Arm unter meinem und ermutigte mich ein paar Schritte zu gehen. „Ich stütze dich, weil du seit zwei Tagen nicht richtig gelaufen bist. Nicht das deine Bein nachgeben.“, sagte er und wartete bis ich soweit war. „Und sie können mir nicht runterfallen?“, fragte ich nervös. „Nein. Ich habe sie an dir festgebunden, aber du kannst natürlich immer eine Hand unter sie legen.“, sagte Aya. Ich nahm eine Hand und stützte Inuka. Ich merkte, dass ich schwach auf den Beinen war, aber ich wollte ein paar Schritte gehen. Vorsichtig machte ich einen Schritt nach den anderen und freute mich wie ein kleines Kind, endlich das Bett verlassen zu dürfen. Wir gingen ein paar Schritte auf der Veranda und wieder zurück. „Jetzt möchte ich es allein probieren.“, sagte ich und sah Nataku an. „Sei vorsichtig.“, sagte er und nahm seinen Arm unter meinem weg. Die Kraft meiner Beine kehrte wieder zurück und sie konnten nun mein Gewicht und die der Kinder tragen. Schließlich habe ich nicht nur im Bett gelegen. Ich habe mich auch bewegt und meine Beine teilweise beansprucht. Ich ging ein paar Schritte auf der Veranda und wieder zurück. „Du siehst wunderschön aus Kagome.“, sagte Kaede und strahlte über das ganze Gesicht. Ich kam aus dem Lächeln nicht mehr raus. Ich blickte über meine Schulter zu Inuka und bemerkte, dass er seine Augen geöffnet hatte und die Welt von draußen betrachtete. Ich sah zu Izayoi, die immer noch schlief. Als ich bei den anderen wieder ankam, setzte ich mich vorsichtig hin und ließ die Beine über der Veranda baumeln. „Du siehst glücklich aus, Kagome.“, bemerkte Nataku und lächelte mich an. „Ich bin es auch.“, sagte ich zufrieden und sah in den Garten hinaus.

Messerwurf

Nachdem ich erfolgreich ein paar Schritte auf der Veranda entlang gegangen war, band ich meine Kinder von mir los und legte sie wieder schlafen. Aya hatte sich verabschiedet gehabt, Nataku bereitete das Essen vor und ich schaute mir die Babykleidung in Ruhe genauer an. Sorgsam faltete ich sie wieder zusammen und legte sie in die freie Schublade in meiner Kommode. Kaede hatte mir eine Schüssel mit Wasser ins Zimmer gebracht und setzte sich vor die Tür auf der Veranda. Ich entledigte mich meines provisorischen Bademantels und entfernte meine Windel. Meine Blutungen wurden bedeutend weniger und nach wenigen Tagen werden sie ganz aufhören. Ich wusch und trocknete mich gründlich. Was würde ich nicht alles für ein heißes Bad in der heißen Quelle geben. Das waschen nervt mich langsam und man friert dabei so. Ich möchte mich einfach wieder in die heiße Quelle legen und mich an den heißen Steinen entspannen. Apropos Quelle, meine Kinder konnten die heilige Quelle nicht aufsuchen, denn schließlich sind sie Hanyous und die heilige Quelle akzeptiert keine Dämonen in ihrer Nähe. Ich werde mir schon etwas einfallen, bezüglich auf zukünftiges zusammen Baden mit meinen Kindern. Mein Bauch wurde bedeutend kleiner, die blauen Flecken waren so gut wie alle verschwunden und die Haut straffte sich langsam. Um der Sache ein bisschen nachzuhelfen, hatte ich mit kleinen leichten Bauchübungen begonnen. Nachdem ich mich fertig gewaschen hatte, nahm ich einen frischen Kimonooberteil und band ihn mir wieder zu einem Bademantel zusammen. Danach nahm ich die schmutzige Wasserschüssel und trat auf die Veranda. Kaede richtete sich auf und nahm mir die Schüssel ab. „Ich kann doch auch die Wäsche waschen Kaede.“, sagte ich, denn ich wollte mich endlich nützlich machen. „Das wirst du noch früh genug machen Kagome, aber jetzt ist es deine Pflicht für deine Kinder da zu sein, denn sie benötigen des Öfteren deine Milch.“, sagte Kaede und ging mit der Wasserschüssel von dannen. Betröpfelt stand ich nun da und kam mir etwas überflüssig vor. Ich schob meine Zimmertür bis zu einem kleinen Spalt zu, setzte mich auf die Veranda und schaute nachdenklich auf meine baumelten Beine. Kaede hat ja Recht, aber trotzdem. Ich fühle mich dennoch etwas unnütz. Meine Gedanken schweiften von der schmutzigen Wäsche und ab dachte über die Suche nach Inuyasha nach. Ob Koga und Kiba gut voran kommen? Geht es ihnen gut? Haben sie Inuyasha schon gefunden? Plötzlich tauchte ein Gesicht vor mir auf und ich schrie laut auf. Ich hielt mir schnell die Hand vor dem Mund und lauschte, ob ein Geräusch aus meinem Zimmer kam. „Musst du mich so erschrecken Kano?“, flüsterte ich wütend und Kano grinste nur über meine Reaktion. „Was ist passiert?“, fragte Nataku gehetzt, der gerade um die Ecke gerutscht kam. Als er Kano sah, atmete er erleichtert auf. „Hey Nataku, wie geht’s?“, sagte Kano und grinste ihn an. Nataku hob nur die Hand zur Begrüßung und verschwand wieder. „Psssst…nicht so laut. Sie schlafen.“, flüsterte ich und zeigte mit dem Finger hinter mir in Richtung Zimmer. „Oh Entschuldigung. Darf ich sie sehen?“, flüsterte Kano und ich nickte. Er linste ins Zimmer hinein und sah die beiden schlafen. „Och sind die beiden niedlich.“, flüsterte er, als er wieder zu mir kam. „Wie heißen sie?“, fragte er im Flüsterton. „Der Junge mit den weißen Haaren und schwarzen Haarspitzen heißt Inuka und das das Mädchen mit den schwarzen Haaren heißt Izayoi.“, erklärte ich. „Das sind schöne Namen.“, bemerkte Kano. „Und wie geht es dir?“, fragte er mich. „Mir geht es soweit gut. Bin müde, weil sie nach ein paar Stunden Hunger haben.“, sagte ich. „Das ist schön zu hören. Dann haben die beiden einen gesunden Appetit.“, sagte Kano und grinste. „Wie geht es dir?“, erkundigte ich mich. „Ach, mir geht es gut soweit.“, sagte er und setzte sich neben mich auf die Veranda. „Ich freue mich das du mich besuchen kommst.“, sagte ich ehrlich. „Es freut mich auch dich zu sehen, aber ich verstehe nicht ganz, warum du nicht mehr ins Dorf kommst. Gefällt es dir nicht?“, fragte er mich. „Doch, doch, mir gefällt es sehr im Dorf.“, sagte ich. „Aber?“, fragte er nach. Ich senkte den Kopf und spielte nervös mit meinem Armband, das mir Aya geschenkt hatte. „Schon gut, du musst es mir nicht erzählen, wenn du es nicht möchtest. Nataku hatte schon etwas angedeutet, das es im Moment nicht möglich sei.“, sagte Kano etwas bedrückt. „Kano. Ich kann dir versichern, dass es absolut nichts mit dem Dorf zu tun hat, dass ich nicht mehr vorbei komme. Ich mag das Dorf sehr, ehrlich, aber gewisse Umstände verlangen es von mir das ich nicht ins Dorf gehen kann.“, sagte ich ernst und sah ihn mit festem Blick an. „Da bin ich aber erleichtert. Ich dachte schon, dass es mit uns zu tun hat.“, sagte Kano sichtlich erleichtert. „Aber mal was anderes, der Vater von deinen Kindern ist ja ein Dämon.“, sagte er gerade heraus. „Nein, der Vater meiner Kinder ist selbst ein Hanyou.“, sagte ich mit einem Lächeln. „Achso. Und wo ist er? Ist er hier?“, fragte er und blickte sich suchend um. „Leider nicht.“, sagte ich und senkte traurig den Kopf. „Freunde von mir suchen ihn bereits, schließlich weis er bis heute nicht, dass er Vater geworden ist.“, sagte ich. „Oh. Das tut mir leid.“, sagte Kano, nahm sein Messer aus seinem Lendenschurz und warf es in Richtung Zielscheibe. Er traf genau ins Schwarze. „Wow!“, sagte ich staunend. „Nun ja, ein Fischer muss Treffsicher sein, denn sonst verhungert das Dorf.“, sagte er verlegen. „Kannst du mir das beibringen Kano?“, fragte ich ihn sichtlich interessiert. „Was beibringen? Messerwerfen? Ich glaube das Kämpfen nicht das Richtige für eine Mutter ist.“, sagte er und holte sein Messer von der Zielscheibe. Als er an der Zielscheibe ankam und sein Messer gerade heraus zog, traf ein Pfeil in die Zielscheibe und er blickte sich erschrocken zu mir um. „Eine Mutter muss ihre Kinder schützen und das kann sie nur mit einem Kampf.“, sagte ich ernst und löste Yumiya auf. Mit weit geöffneten Augen sah er mich an und dann den Pfeil der in der Scheibe steckte. „Respekt. Ich nehme alles zurück was ich über kämpfende Mütter halte.“, sagte er und kam schnell zu mir zurück. „An der Treffsicherheit müssen wir aber noch arbeiten Kagome.“, sagte er und grinste mich an. „Das heißt, du bringst es mir bei?“, fragte ich nach. Kano nickte und grinste dabei. „Sehr gut, ich hole meinen Dolch.“, sagte ich und ging leise ins Zimmer und holte meinen Dolch. „Du hast einen Dolch?“, fragte er mich überrascht. „Natürlich.“, sagte ich mit einem zufriedenen Lächeln. „Also gut. Schau genau hin und pass genau auf, wie ich es mache.“, sagte Kano. Er stellte sich in Position hin, zückte sein Messer und warf es in Richtung Scheibe. Traf genau in die Mitte. „Okay, jetzt du.“, sagte er und räumte den Platz. Ich stellte mich in Position, genau wie Kano es vorgemacht hatte, fasste meinen Dolch an der Klinge an und warf es in Richtung Scheibe. Mein Dolch flog bzw. schleuderte unkontrolliert in der Luft und landet neben der Scheibe. „Verdammt.“, fluchte ich und Kano bemühte sich nicht zu lachen. „Hör auf zu Lachen Kano.“, sagte ich, musste aber selbst Lachen, weil er lachte. „Tut mir leid, aber das sah zu komisch aus.“, lachte er und holte die zwei Messer. „Fudo hat dir den Dolch angefertigt, stimmts?“, fragte er nach und ich nickte. „Woher weist du das?“, fragte ich erstaunt. „Seine Arbeiten erkenne ich sofort.“, sagte er mit einem Grinsen. „Nun gut. Pass auf. Da du Rechtshänder bist, musst du dein linkes Bein nach vorn hinstellen. Das Messer hältst du an der Klinge zwischen Daumen und Zeigefinger. Du musst dabei beachten, dass dein Handgelenk nie geknickt werden darf, es muss steif bleiben. Danach zielst du und wirfst auf dein Ziel.“, erklärte er, zeigte dabei jede Bewegungen dazu und das Messer traf ins Ziel. „Jetzt du.“, sagte er und reichte mir meinen Dolch. Ich nahm meinen Dolch an der Klinge und hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger, stellte mich in Position, achtete dabei das mein Handgelenk steif blieb, zielte und warf meinen Dolch. Er traf zwar nicht ins Schwarze, aber er traf zumindest die Scheibe. Kano pfiff anerkennend meinen Wurf. „Sehr gut, du lernst schnell.“, lobte er mich. „Danke.“, sagte ich und wurde etwas verlegen. „Kann man das Messer auch am Griff anfassen?“, fragte ich neugierig. „Natürlich. Aber dafür würde ich ein Messer nehmen das etwas schwerer ist. Dein kleiner Dolch ist leicht und daher ist es besser wenn du ihn an der Klinge hältst.“, erklärte er. Plötzlich steckte ein Messer im grünen Gras. Erschrocken sahen wir uns um und entdeckten Nataku, mit verschränkten Armen, an einem Verandapfosten gelehnt. „Probiert es damit.“, sagte er und beobachtete uns. Kano hob das Messer auf, wiegte es in seinen Händen und nickte. „Ja das können wir nehmen.“, sagte er mit einem Grinsen. Er stellte sich in Position, hielt das Messer in Faustgriff am Griff und warf es auf die Scheibe. „Wow! Wieder ins Schwarze getroffen.“, sagte ich bewundernswert. Kano holte die Messer und gab sie mir. Ich nahm zuerst das Messer was Nataku uns gab. Das Messer war bedeutend schwerer als mein kleiner Dolch. Ich stellte mich in Position, hielt das Messer in Faustgriff am Griff, zielte und warf es in Richtung Scheibe. „Das ist ja unglaublich!“, sagte Kano und lief zu der Scheibe hin, um es sich genauer anzusehen, ich tat es ihm gleich. „Kagome lernt schnell.“, sagte Nataku anerkennend von der Veranda aus. Kano sah mich überrascht an und ich wurde vor Verlegenheit ganz rot. „Du hast genau ins Schwarze getroffen Kagome.“, sagte er voller Lob. „Ach, das war nur Glück.“, sagte ich verlegen, denn das war mehr als nur Glück. „Ich werde für euch mehr Messer holen gehen.“, sagte Nataku und verschwand. „Und ich glaube dein Typ wird verlangt Kagome.“, sagte Kano und zeigte in Richtung meines Zimmers. Ich blickte zum Zimmer und hörte die beiden schreien. „Machen wir danach weiter?“, fragte ich Kano und er nickte. Ich ging in mein Zimmer, schob die Tür hinter mich zu und widmete mich meinen Kindern. Ich bemerkte am Schreien, das dieses anders war und an der übelriechenden Luft. Ich nahm Inuka, legte ihn an meine Schulter und schaute in seine Windel hinein. Überwältigt von diesem starken Geruch, schreckte ich etwas zurück und rümpfte die Nase. Wie draußen an der Scheibe, hatte ich auch hier einen Treffer gelandet. Ich lugte aus meinem Zimmer und sah das Nataku gerade die Messer auf das grüne saftige Gras legte. „Nataku? Kannst du mir bitte eine Schüssel Wasser bringen?“, bat ich ihn freundlich. „Schon unterwegs.“, sagte er und verschwand erneut. Kurze Zeit darauf brachte er mir die Schüssel und reichte sie mir ins Zimmer. „Ui! Hier riecht es aber nicht gut.“, sagte Nataku und hielt sich die Nase zu. „Das hast du aber gelinde ausgedrückt. Hier stinkst und ich möchte das du meine Tür offen lässt, damit der Geruch raus geht.“, erklärte ich. Nataku ließ die Tür offen und ging zurück zu Kano. Ich zog die Schürze vom schreienden Inuka etwas hoch, löste die Windel und entblößte den Inhalt der Windel. Ach du Schande, wie kann man nur so stinken? Das Zeug ist ja überall. Ich biss die Zähne zusammen und entfernte erst einmal die Windel. Danach nahm ich ein nasses frisches Tuch und säuberte ihn. Das Zeug war in seinen Leisten, am kleinen Penis und am Hoden und natürlich am ganzen Po. Vorsichtig entfernte ich alles und wickelte ihn frisch. Die ganze Prozedur gefiel ihm gar nicht und er schrie lauter. Das gleiche machte ich mit Izayoi. Ich entfernte die schmutzige Windel, wusch sie und wickelte sie frisch. Da beide durch eine saubere Windel sich nicht beruhigen ließen, deckte ich sie sanft zu und summte ihnen ein Schlaflied vor. Beide wackelten mit den Ohren und hörten auf das gesummte. Nach der Zeit hörten sie auf zu schreien und schliefen Hand in Hand wieder ein. Ich packte die schmutzigen Windeln in die Schüssel und hielt sie mit ausgestreckten Armen von mir fern. „Wo habt ihr immer die Schmutzwäsche hingebracht?“, fragte ich Nataku der sich mit Kano unterhielt. „Bring sie zu Kaede vor das Haus. Sie kocht gerade die Wäsche.“, sagte er und unterhielt sich weiter. Ich brachte die Schüssel zu Kaede die gerade in einem großen Topf rührte. „Bringst du mir neue Schmutzwäsche?“, fragte sie mich und ich nickte stumm. „Oh ja, man riecht es.“, sagte sie. Ich stellte sie ab und Kaede begann gleich die Windeln zu säubern. Aufmerksam schaute ich ihr zu, denn es kommt der Tag, da muss ich das machen. Kaede wusch die Windel in einer anderen Schüssel grob aus, in der anderen behandelte sie Flecken und danach kamen sie in den kochenden Topf. Natürlich. Kochen. Die Bakterien müssen aus den Tüchern gekocht werden. Warum ich nicht gleich darauf gekommen bin. „Wie lange müssen die Tücher gekocht werden?“, fragte ich. „Ich lasse sie immer eine Stunde kochen, damit ich mir auch wirklich sicher bin, das der Schmutz verschwunden ist.“, erklärte Kaede. „Ich verstehe.“, sagte ich und verstand, warum ich Kaede teilweise am Tag nicht sehe, weil sie hier am Topf sitzt und die Windeln meiner Kinder kochen muss, leider auch meine. „Das nächste Mal wasche und koche ich Kaede.“, sagte ich und ging schnell zu Nataku und Kano zurück, bevor Kaede irgendwelche Einwände brachte.

Training

„Sehr gut gemacht Kagome. Du wirst immer besser.“, lobte mich Kano. Zufrieden sah ich auf die Zielscheibe, die mehr als nur ein Messer stecken hatte, und wischte mir den Schweiß von der Stirn, der durch die Anstrengung entstand. „Oh danke Kano. Ich habe auch einen guten Lehrer.“, lobte ich zurück. „Mach eine Pause Kagome.“, schlug Nataku vor. „Nein, ich muss bereit sein, wenn es zu einem Kampf kommt. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass es bald dazu kommen wird.“, sagte ich atemlos und warf das nächste Messer an die Scheibe. „Er hat Recht Kagome, mach eine Pause.“, sagte Kano und kam von der Zielscheibe zu uns rüber. Ich wischte mir noch einmal die Stirn ab und setzte mich auf die Veranda. Nataku hatte uns Tee gebracht und den tranken wir erst einmal in Ruhe. „Aahh, das tut gut.“, sagte Kano und genoss seinen Tee. „Wenn du soweit bist Kagome und das wirst du bald sein, trainieren wir mit beweglichen Zielen.“, sagte Kano und nahm einen schluck Tee. Als ich das hörte, verschluckte ich mich an meinem Tee und Nataku klopfte mir hilfsbereit auf meinen Rücken. „Bewegliche Ziele?“, fragte ich nach. „Ja, denn dein Gegner wird nicht dastehen und warten bist du wirfst. Er wird sich bewegen und da ist es wichtig ihn zu treffen.“, erklärte er und es leuchtete mir ein. „Du sag mal Kagome, wie heißt eigentlich der Vater von deinen Kindern?“, fragte Kano. „Er heißt Inuyasha. Warum?“, fragte ich nach. „Ist das nicht der Typ der bei dir war Nataku, wo wir dich gerade besucht hatten? War rot gekleidet, langes weißes Haar und Hundeohren.“, sagte Kano. „Ja genau der.“, sagte Nataku. „An dem Abend wo Cloe Leiko das freche Mundwerk mit ihrem buschigen Schwanz stopfte.“, sagte Nataku und musste leicht schmunzeln. „Hahahaha…ja genau.“, sagte Kano lachend. „Apropos, wo ist Chloe eigentlich?“, fragte Kano und sah sich suchend um. Ich schlürfte weiter meinen Tee und ließ mir nichts anmerken. „Nun ja, sie zieht durch die Wälder.“, erklärte Nataku kurz. „Aha.“, machte Kano und gab sich mit der Antwort zu frieden. Der Tee war ausgetrunken und ich wollte weiter machen. Da schrie es plötzlich aus meinem Zimmer. Ich wandte mich um und ging in mein Zimmer. „Na ihr süßen. Habt ihr wieder Hunger?“, fragte ich sie sanft, ohne eine Antwort zu erwarten. Ich setzte mich hin, entblößte meine Brust und legte Izayoi an. Mit ihren dunklen braunen Augen sah sie mich eindringlich an. Sie legte eine Hand auf meine Brust und saugte hungrig an meiner Brust. Zärtlich strich ich ihr über die Wange und lächelte sie sanft an. „So ist es fein, meine kleine.“, sagte ich weiter und beobachtete sie aufmerksam. „Bald werdet ihr euren Vater kennenlernen, er wird aus allen Wolken fallen, wenn er sieht wie schön ihr seid.“, sagte ich mit voller Stolz in der Stimme. Izayoi war gesättigt, Bäuerchen hatte sie gemacht, nun kam Inuka an die Reihe. Ich bedeckte meine Brust und machte die andere frei und legte ihn an. Gierig saugte er daran und sah mich dabei an. „Ui, hier hat aber einer Hunger.“, sagte ich mit einem Lächeln und strich sanft über seine Wange. Auch er legte eine Hand auf meine Brust und beobachtete mich. Eine Haarsträhne fiel nach vorn und neugierig betrachtete er diese. Er griff danach und zog leicht daran. „Hey mein kleiner, das sind meine Haare.“, sagte ich mit einem Lächeln und entzog ihn vorsichtig meine Haare. Nachdem er gesättigt war und brav sein Bäuerchen gemacht hatte, legte ich ihn zu seiner Schwester und summte den beiden ein Lied vor. Inuka hielt Izayois Hand und schlief auch bald ein, Izayoi folgte ihm im Schlaf. Ich deckte die beiden zu und begab mich wieder nach draußen, wo Kano schon auf mich wartete. „Wo ist Nataku?“, fragte ich ihn und ging von der Veranda runter. „Essen machen.“, sagte Kano knapp und reichte mir ein Messer. Ich nahm es entgegen und warf es gleich in Richtung Ziel. Ich traf genau ins Schwarze. „Wow! Na wenn das mal kein Glück war.“, sagte ich zufrieden. „Das war kein Glück Kagome, du wirst immer besser.“, sagte Kano. „Wirf noch eins.“, forderte er mich auf und ich warf noch eins hinterher. Dies landete knapp oberhalb des ersten Messers. Staunend stand ich da und konnte es nicht fassen. „Sag ich doch. Du wirst besser.“, sagte Kano mit einem zufriedenen Lächeln. „Pass auf. In der Zeit wo du bei deinen Kindern warst, habe ich Holzscheite besorgt. Denn das werden deine beweglichen Ziele werden.“, erklärte er und ich hörte aufmerksam zu. „Den Haufen habe ich dort drüben aufgebaut. Ich möchte das du dort hingehst und einen Holzscheit weg, aber auch gleichzeitig hoch wirfst.“, sagte er und ich begab ich zum Holzhaufen. Ich tat ihm den Gefallen und zack steckte auch schon ein Messer drin. Das Holzscheit fiel zusammen mit dem Messer zu Boden. Staunend und mit offenem Mund betrachtete ich es am Boden. Kano kam zu mir und legte mir seine Hand auf meine Schulter. „Jetzt bist du dran.“, sagte er mit einem Lächeln. „Muss ich etwas beachten?“, fragte ich nach und Kano lächelte einfach. „Überlege selbst Kagome, denn das ist auch wichtig im Kampf.“, sagte er und bückte sich nach einem Holzscheit. Ich ging zu der Stelle wo gerade noch Kano stand und wartete darauf, bis ein Holzscheit flog. Kano warf und ich warf auch schon das Messer. Das Messer verfehlte das Holzscheit und beides fiel zu Boden. Hmm, irgendetwas hatte ich verkehrt gemacht. Ich gab Kano ein Zeichen das er noch eins hochwirft, aber auch dieses traf ich nicht. Auch die weiteren die folgten hatte ich nicht getroffen gehabt. Betröpfelt lies ich den Kopf hängen. „Und du willst mir wirklichen keinen Rat geben?“, rief ich zu ihm rüber und Kano lächelte nur und schüttelte den Kopf. „Kommt zum Essen.“, sagte Nataku plötzlich und stellte das Tablett mit dem Essen auf die Veranda, dicht gefolgt von Kaede. Wir gingen zu ihnen rüber, setzten uns auf die Veranda und aßen unser Mittag. „Was habt ihr denn gemacht?“, fragte Kaede und sah die Holzscheite, die im Garten verstreut lagen. „Wir haben trainiert.“, sagte Kano. „Und warum liegen überall die Holzscheite im Garten?“, fragte sie nach. „Das waren die beweglichen Ziele. Kagome sollte sie treffen, aber das tat sie ja nicht.“, erklärte er und grinste frech zu mir rüber. „Keine Sorge Kano, ich werde es dir schon noch zeigen.“, sagte ich überheblich und genoss meinen heißen Fleischeintopf. „Du trainierst schon Kagome?“, fragte Kaede überrascht. Ich senkte meine Schüssel und blickte in die trübe Fleischbrühe hinein. „Ja Kaede, denn ich werde das Gefühl nicht los, dass es bald wieder zu einem Kampf kommt. Ich möchte einfach vorbereitet sein, schon allein um meine Kinder zu beschützen.“, erklärte ich ihr. „Ich verstehe. Ist es auch nicht zu früh?“, fragte sie nach. „Nein. Jeden Tag werde ich kräftiger, mein Bauch wird auch immer kleiner durch meine leichten Bauchübungen und ich möchte auch nicht mehr tatenlos herum sitzen. Und ich bin für eure Hilfe sehr dankbar, das könnt ihr mir glauben.“, sagte ich und aß weiter. „Nun gut, ich kann dich verstehen.“, sagte Kaede und widmete sich ihrer Suppe. „Aber sei trotzdem vorsichtig Kagome. Du hast Kinder um die du dich kümmern musst, denn sie brauchen ihre Mutter.“, sagte Kaede und schlürfte an ihrer Suppe. „Ja ich weis. Ich werde vorsichtig sein.“, sagte ich und schlürfte meine Schüssel aus. „Gibt es noch mehr Suppe Nataku?“, fragte ich ihn. „Ja, soll ich dir welche bringen?“, fragte er. „Schon gut, ich geh schon.“, sagte ich und ging in die Küche. Mit gefüllter Schüssel kehrte ich wieder zu den anderen zurück. Nachdem wir unsere Suppen aufgegessen hatten, ging jeder wieder seinen Aufgaben nach. Nataku kümmerte sich um seinen Kräutergarten, Kaede machte weiter die Wäsche und Kano und ich trainierten weiter. Kano warf immer wieder Holzscheite in die Luft und ich versuchte sie zu treffen, was mir natürlich nicht gelang. „Konzentrier dich Kagome!“, rief Kano zu mir herüber. Er warf ein weiteres Holzscheit und ich warf genauso. Das Messer flog vorbei und landete genau vor die Füße von Nataku. Vor Schreck fiel er nach hinten in seinen Kräutergarten und sah mich verblüfft an. Ich hatte die Hände vor meinen Mund gelegt gehabt und sah ihn schockiert an. „Ist dir etwas passiert Nataku?“, fragte ich und lief schnell zu ihm hin. Ich half ihm auf und er putzte sich erst einmal ab. „Nein, mir ist nichts passiert.“, sagte er ruhig. „Das tut mir so leid Nataku, das wollte ich nicht.“, sagte ich entschuldigend. „Ist schon gut, ich weis das du es nicht mit Absicht getan hast. Was geh ich auch in den Garten wenn ihr hier trainiert.“, sagte er und setzte ein Lächeln auf. „Tut mir wirklich leid, aber ich treffe auch nicht. Das ärgert mich langsam.“, sagte ich und senkte den Kopf. Nataku hob meinen Kopf mit seinem Finger unter meinem Kinn an und sah mir sanft in die Augen. „Kagome, es sind bewegliche Ziele. Denk nach.“, sagte er mit Nachdruck in der Stimme und einem sanften Lächeln. Er nahm den Finger von meinem Kinn und widmete sich wieder seinem Kräutergarten. „Bist du soweit?“, rief Kano ungeduldig. Ich lief zurück und erhob die Hand, zum Zeichen das ich bereit sei. Kano warf, ich auch, traf aber wieder nicht. Kano schüttelt sich den Kopf und rieb sich die Stirn. „So wird das nichts Kagome. Ich geh mehr Holz holen und danach sammle ich die anderen ein. Und du denkst jetzt mal nach.“, sagte Kano leicht wütend und verschwand. Geknickt ließ ich den Kopf hängen. Oh man, warum bekomme ich das nicht hin? Ich setzte mich auf das grüne Gras, legte meine Handflächen aufeinander in meinen Schoß, so dass die Handflächen zu mir zeigte und meine Daumen berührten sich an der Daumenspitze. Ich schloss meine Augen und dachte in Ruhe nach. Konzentrier dich Kagome, es ist ein bewegliches Ziel, bewegliches Ziel, bewegliches Ziel. Ach ich komm nicht drauf, was würde Inuyasha jetzt zu mir sagen? ‚Halte dich lieber von einem Kampf fern, bevor du dich noch verletzt.’, genau das würde er sagen. Ich ging weiter meinen Gedankengängen nach und erinnerte mich an die Kämpfe von Inuyasha. Da gab es sicher auch Situationen wo er jemanden in der Luft angriff. Nur welche? Ich dachte weiter darüber nach und hatte das Bild klar vor meinen Augen, als er gegen die Abkömmlinge Kageromaru und Juromaru kämpfte. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Er hatte zwar auf sie gezielt gehabt, aber dadurch, dass beide so schnell waren, hatte er sie nie erwischt. Bis er nicht mehr auf sie zielte, sondern auf die Stelle wo sie landen würden. Ich öffnete meine Augen, nahm ein Messer und richtete mich auf. „Kann es los gehen?“, fragte Kano der mittlerweile den Holzhaufen größer gestapelt hatte. Ich nickte und wartete bis ein Holzscheit am Himmel auftauchte. Ich konzentrierte mich und berechnete die ungefähre Landung des Holzscheites. Als der Zeitpunkt gekommen war, warf ich mein Messer und traf das Holzscheit. Getroffen fiel das Holzscheit zu Boden. „Du hast es geschafft Kagome.“, sagte Nataku stolz von seinem Garten aus. Ich wischte mir die Stirn ab und lächelte erleichtert. „Du hast das Prinzip verstanden Kagome?“, fragte Kano nach und ich nickte entschlossen. Er warf gleich noch ein Holzscheit in die Luft und zielsicher warf ich das Messer und traf mein Ziel. „Sehr gut gemacht.“, sagte Kano anerkennend. Wir trainierten weiter bis zur Abenddämmerung und gewisse Holzscheite hatten mehr als nur ein Messer stecken. Kano hatte sich am Abend von uns verabschiedet gehabt. Nachdem er gegangen war, stillte ich meine Kinder und danach aßen wir zu dritt zu Abend. Erschöpft legte ich mich in mein Bett und dachte über das Training nach. Ich hatte schnell gelernt und war auch in Form. Aber Morgen werde ich sicherlich Muskelkater haben. Ich drehte mich zur Seite und beobachtete meine Kinder beim Schlafen. Sie schliefen friedlich Hand in Hand. Mit einem Lächeln schloss ich meine Augen und auch ich schlief schließlich ein.

Kleine Spielchen

Nach dem anstrengenden gestrigen Tag, hatte ich am ganzen Körper Muskelkater. Völlig steif und mit schmerzenden Armen kam ich nur schwer aus meinem Bett. Ich hatte den Muskelkater an Stellen sitzen, wo ich glaubte dort gar keine Muskeln zu haben. Da meine beiden Kinder noch schliefen, hatte ich die Gunst der Stunde genutzt und hatte meine Bauchübungen absolviert. Das war gar nicht so einfach mit dem Muskelkater. So schnell wie mein Bauch auch gewachsen war, ist er auch wieder verschwunden. Nachdem ich meine Bauchübungen beendet hatte, wurde auch eins meiner Kinder munter und schrie. Ich hob Inuka hoch und sah ihn mit einem Lächeln an. „Na guten Morgen Inuka. Gut geschlafen?“, fragte ich ihn, ohne eine Antworte zu erwarten.

Ich merkte, dass seine Windel schmutzig war, somit zog ich die Schüssel mit dem Wasser an mich heran, legte Inuka daneben und begann ihn auszuziehen. Mit dem nassen Tuch machte ich ihn sauber, was ihm natürlich gar nicht gefiel. Er schrie weiter und ließ sich nur schwer beruhigen. „Ja ich weis, das gefällt dir gar nicht.“, sagte ich zu ihm und wickelte ihn frisch. Nachdem er fertig war, nahm ich die schlafende Izayoi und überprüfte ihre Windel, die natürlich auch voll war. Ich machte die schmutzige Windel ab und säuberte sie mit dem nassen Tuch. Noch schlief sie und merkte von alledem nichts, dass sie eben sauber gemacht wird. Eine neue Windel hatte sie um ihren kleinen zarten Pops und ich zog ihr wieder die Schürze über ihren Bauch. Vorsichtig legte ich Izayoi wieder zurück in mein Bett. Danach wusch ich die schmutzigen Windeln grob in dieser Schüssel aus, wringe die Windeln aus und stellte die Schüssel vor meine Zimmertür, zusammen mit dem ausgewrungenen Windeln. Inuka war hellwach und strampelte vor sich hin. Ich legte mich seitlich zu ihm und bewunderte ihn mit einem Lächeln.

Ich strich ihm sanft über seine Wange und er sah mich mit seinen goldbraunen Augen an.

„Wie ähnlich du ihm doch bist. Wie aus dem Gesicht geschnitten. Ach Inuyasha, wo bist du nur?“, sagte ich verträumt und sah dabei Inuka an. Inuka bekam mein Kimonooberteil zu fassen und zog daran. „Hast du Hunger?“, fragte ich ihn und rutschte etwas näher an ihm heran. Ich entblößte meine Brust, drehte Inuka sanft auf die Seite und er tastet sich voran. Er suchte mit seinem Mund meine Brust ab und fand dann meine Brustwarze. Genüsslich saugte er daran und ließ es sich schmecken. Dabei legte er wie immer eine Hand auf meine Brust und sah mich an. Ich beobachtete ihn und lächelte ihn sanft an. Ab und zu, begann er auch an meiner saugenden Brust zu drücken, vielleicht damit mehr Milch rauskommt. „Kagome? Bist du wach?“, fragte mich plötzlich Nataku vor der Tür. „Ja bin ich, aber ich stille gerade. Sag mal Nataku, kannst du mir einen Korb besorgen der einen Henkel hat?“, fragte ich ihn. „Aber sicher doch, ich schau nach was ich finde.“, sagte er und schon war er vor meiner Tür verschwunden. Inuka ließ von meiner Brust ab und ich bedeckte sie. Ich richtete mich auf, nahm Inuka, legte ihn an meiner Schulter und klopfte ihm leicht auf den Rücken. Das Bäuerchen ließ nicht lange auf sich warten. Ich hob ihn vor mein Gesicht und strahlte ihn an. „Braver Junge. Andere Babys hätten dabei gespuckt, aber bei dir nenn ich es Körperbeherrschung.“, sagte ich mit einem Lächeln. Ich winkelte meine Knie an und legte ihn auf meine angewinkelten Schenkel. Nun sahen wir uns beide an, ich hatte je ein Zeigefinger in seine Hand gelegt und er drückte zu. Meine Finger fest in seinem Griff, wackelte ich damit und strahlte ihn an. „Ooohh, hier ist aber eine müde.“, sagte ich mit einem Lächeln, als Inuka gähnte. Ich summte ihm ein Lied vor und es dauerte nicht lange, lockerte sich auch sein Griff um meine Finger.

„Kagome?“, fragte Nataku vorsichtig. „Komm rein, sei aber leise. Inuka schläft gerade ein.“, flüsterte ich etwas lauter. Nataku schob leise und langsam die Tür auf und kam leise in mein Zimmer. „Lass bitte die Tür auf, damit der Tag und die frische Luft herein kommt.“, erklärte ich und Nataku kam meiner Bitte nach. Er setzte sich zu mir und beobachtete den langsam schlafenden Inuka. „Och ist das goldig.“, flüsterte er. „Hier, ich habe dir den Korb mitgebracht. Wozu brauchst du ihn?“, fragte er interessiert. Sanft strich ich über Inukas schlafendes Gesicht und lächelte ihn verträumt an. „Ich benötige den Korb, weil ich heute meiner Familie die neuen Familienmitglieder vorstellen möchte. Ein Kind kann ich im Arm tragen, das andere lege ich in den Korb.“, erklärte ich. „Du kannst doch das Kind nicht in den Korb legen.“, sagte Nataku etwas entsetzt. „Nataku, mach dir keine Sorgen. In meiner Zeit hat man dafür eine Babyschale zum tragen, die ich nun hier nicht habe. Deshalb nehme ich einen Korb mit einem kräftigen Henkel. Das soll auch nicht für immer so sein. Ich fühle mich unsicher, wenn ich die Kinder an mir fest binde, da habe ich Angst, dass sie mir rausrutschen. Dafür werde ich mir auch noch etwas einfallen lassen.“, erklärte ich. „Du wirst es schon wissen Kagome. Ich vergesse, immer dass du nicht mehr das schwache Mädchen bist, was ich eins im Wald gefunden habe. Du bist jetzt Mutter von zwei wunderhübschen Kindern und trainierst jeden Tag, um sie zu beschützen.“, sagte er mit einem sanften Lächeln. Sanft legte ich eine Hand auf seine Wange und sah ihm fest in seine Augen. „Ich weis und dafür bin ich dir unendlich dankbar, denn schließlich hast du nicht nur mein Leben gerettet, sondern das auch meiner ungeborenen Kinder.“, sagte ich mit einem sanften Lächeln. Bei diesen Worten wurde Nataku leicht rot im Gesicht. Izayoi begann mit jammern und ich nahm meine Hand von Natakus Wange, als mir bewusste wurde, was ich da eigentlich tat. Vorsichtig legte ich Inuka neben mich und nahm Izayoi in meine Arme. „Auch dir einen wunderschönen guten Morgen Izayoi. Frühstück?“, fragte ich sie mit einem Lächeln und ihr jammern wurde etwas deutlicher. „Ich geh auch Frühstück machen. Irgendwelchen Wünsche Kagome?“, fragte er nach. „Ich lasse mich überraschen.“, sagte ich. Nataku verließ mein Zimmer und ging Frühstück zubereiten. Ich entblößte meine Brust und legte Izayoi an.

Dankend saugte sie daran und ließ sich meine warme Milch schmecken. Sie legte eine Hand auf meine Brust und sah mir fest in die Augen. Ich lächelte sie lieb an und strich ihr über das schwarze Haar. Eine Haarsträhne fiel nach vorn und neugierig betrachtete Izayoi diese. Sie nahm die Hand von meiner Brust und griff nach der Strähne. Wie ihr Bruder zog sie leicht daran. „Nein, das sind meine Haare.“, sagte ich sanft und befreite die Strähne aus ihrem Griff. Ich betrachtete mein Haar skeptisch. „Hmm…es ist Tage her das ich sie gewaschen habe. Es wird Zeit, dass ich wieder ein richtiges Bad nehme. Ich stinke bestimmt zehn Meter gegen den Wind.“, sagte ich zu mir selbst und roch gleich an mir. Ich roch zwar nicht unangenehm, aber trotzdem fühlte ich mich unwohl in meiner Haut. Nachdem Izayoi gesättigt war, verbarg ich meine Brust, legte Izayoi an meine Schulter und klopfte leicht auf ihren Rücken. Sie machte ihr Bäuerchen und begeistert hob ich sie vor mein Gesicht. „Das hast du fein gemacht.“, sagte ich strahlend.

Wie bei ihrem Bruder legte ich sie auf meine angewinkelten Schenkel und betrachtete sie. Je ein Zeigefinger legte ich in ihre Hand und sie griff zu. Ich bewegte meine Finger und machte lustige Geräusche mit meinem Mund. Aufmerksam sah sie mich an und lauschte auf die Geräusche. Da meine Fingerspitzen aus ihren kleinen Händen hervorlugten, krabbelte ich leicht ihren Bauch damit. Sie fand das ganz lustig und ein kleines Lächeln wurde mir geschenkt. Bevor Izayoi wieder einschläft, wollte ich gleich die Größe des Korbes testen.

Ich befreite meine Finger aus ihrem starken Griff und legte sie vorsichtig zu ihrem Bruder, ging zu der Schublade mit der ganzen Kinderkleidung und kramte darin rum. Unter der ganzen Kinderkleidung, die ich geschenkt bekommen hatte, waren auch kleine Decken und große stabile Tücher dabei. Ich benötige aber allerdings die Decken und wurde auch schon fündig. Ich nahm mehrer Decken aus der Schublade, kniete mich vor dem Korb und legte mehrere Decken ordentlich hinein. Danach nahm ich Izayoi, legte sie vorsichtig hinein und deckte sie zu. Neugierig schaute sie sich um und begutachtete die Decken. Vorsichtig und langsam nahm ich den Korb bei dem Henkel und hob ihn langsam an. Der Korb schwebte nur ein paar Zentimeter über den Boden, falls der Henkel nicht halten sollte, würde der Aufprall nicht weh tun. Der Henkel schien aber zu halten, ich richtete mich in voller Größe auf und ging ein paar Schritte durch mein Zimmer. Izayoi sah mich neugierig von unten an und streckte ihre kleinen Hände aus. Ihr schien es zu gefallen. „Kagome? Das Frühstück ist fertig.“, sagte Nataku vor der Tür. Ich machte die Tür auf und ging mit Izayoi auf die Veranda. Nataku staunte sehr über die zukünftige Aufgabe des Korbes. „Und du bist dir sicher, dass das eine gute Idee sei?“, fragte er vorsichtig nach. „Absolut sicher. Der Henkel ist stark genug, der Korb scheint bequem zu sein, er hat die richtige Höhe, sodass niemand hinausfällt und es passt immer nur eins der Kinder hinein.“, sagte ich zufrieden und setzte mich auf die Veranda.

Izayoi stellte ich neben mir ab und Nataku nahm neben mir Platz. Er gab mir eine Schüssel voll mit Reis und stellte zwischen uns eine Schale mit eingelegtem Rettich hin. „Wo ist Kaede?“, fragte ich mit vollem Mund und verschluckte mich auch gleich. Hilfsbereit klopfte Nataku mir auf den Rücken, damit ich wieder Luft holen konnte. „Man spricht nicht mit vollem Mund.“, belehrte er mich. Ich schluckte den letzten Bissen hinunter. „Tut mir leid, das war die Gier.“, sagte ich und trank ein Schluck vom Tee. „Um deine Frage zu beantworten, Kaede nimmt gerade ein heißes bad.“, sagte er und steckte sich einen Rettich in den Mund. „Was?“, fragte ich nach und sah ihn mit beneidenswerten und funkelnden Augen an. Betröpfelt sah er mich an. „Ja, sie nimmt ein bad.“, wiederholte er. Neidisch senkte ich den Blick und schaute in meine Reisschüssel. „Wenn du möchtest, kannst du danach auch ein bad nehmen.“, schlug er vor und stellte seine leere Reisschüssel auf das Tablett. „Ehrlich?“, fragte ich ihn und sah ihn mit leuchtenden Augen an. Wieder schaute er betröpfelt. „Aber sicher doch.“, sagte er und widmete sich seiner Misosuppe. „Juhuuu!“, rief ich aus und streckte die Arme in die Luft.

Ein kleines Quietschen war zu hören und schaute zu Izayoi. Sie sah mich an und streckte auch ihre Arme in die Luft. „Hahahahahahaha…sie macht dich anscheinend nach.“, sagte Nataku lachend. Ich senkte meine Arme und Izayoi tat dasselbe. „Na du bist mir ja eine.“, sagte ich mit einem Lächeln und krabbelte sie mit meinem Zeigefinger, was ein erneutes Quietschen verursachte. „Wir bekommen Besuch.“, sagte Nataku plötzlich und richtete sich auf. Er sah in die Ferne und kniff die Augen zusammen, um den Fremden besser zu erkennen. „Es ist Fudo.“, sagte er, winkte ihm zu und setzte sich wieder. Meine Reisschüssel war leer und ich nahm mir meine Misosuppe vom Tablett. „Guten Morgen ihr drei.“, sagte er fröhlich als er bei uns angekommen war. „Was verschafft uns die Ehre, dass du so früh uns besuchen kommst?“, fragte Nataku. Fudo holte ein kleines Stoffsäckchen hervor und gab es mir. „Ist es das, was ich denke?“, fragte ich nach und Fudo lächelte. „Sieh hinein.“, bat er mich und ich machte das Säckchen vorsichtig auf und blickte hinein.

Ketten für die Zwillinge

Ich sah in das Säckchen und machte große Augen. Erstaunt blickte ich zu Fudo und er musste wegen meines Blickes Schmunzeln. Mit einem Kopfnicken deutete er mir, ich solle es heraus holen. Ich griff in das Säckchen hinein und holte das Schmuckstück ans Tageslicht. Ich sah es mir genauer an und war völlig sprachlos. „Die sieht aber hübsch aus.“, bemerkte Nataku. Ich betrachtete die Kette mit dem Pfeil und Bogen Anhänger. Ich nahm den Anhänger in die Hand und begutachtete ihn genau. Der Pfeil war im Bogen eingespannt und an dem Pfeil war ein rosa Stein eingearbeitet. Diese Feinheiten des Anhängers machten mich immer noch sprachlos. Fudo hatte ganze Arbeit geleistet und dieser Anhänger ist ihm wirklich sehr gut gelungen. „Gefällt es dir?“, fragte er vorsichtig. „Fudo. Ich weis gar nicht was ich sagen soll?“, sagte ich geplättet. „Sag mir einfach ob es dir gefällt.“, sagte er mit einem Grinsen. „Er ist wunderschön Fudo. Ich finde dafür keine Worte, es ist einfach nur bezaubernd.“, sagte ich und drehte den Anhänger in meiner Hand. „Das freut mich, dass er dir gefällt. Aber lass mich erklären. Der rosa Stein soll den magischen Pfeil darstellen, denn mir ist aufgefallen, wenn du einen magischen Pfeil schießt, dass ein rosa Schweif sich bildet. Deshalb der rosa Stein.“, erklärte er mir.

Ungläubig schüttelte ich langsam den Kopf hin und her. „Unfassbar. Das hast du wirklich sehr gut gemacht.“, lobte ich ihn und er wurde etwas rötlich im Gesicht. „Die Kette wird natürlich etwas zu lang sein für Izayoi, aber man kann die Länge einstellen.“, erklärte er weiter. Mit der Kette drehte ich mich zu Izayoi um und hielt ihr sie hin. „Was sagst du dazu? Gefällt sie dir?“, fragte ich sie und sie betrachtete die Kette mit Neugier. Sie Griff nach der Kette und brachte sie zum Schwingen, dabei quietschte sie erfreut. „Scheint ihr zugefallen.“, sagte Fudo.

Ich öffnete die Kette und legte sie ihr um den Hals, dabei stellte ich die Länge ein und achtete darauf, dass es nicht zu eng war. „Wird sie sich mit der Kette auch nicht erwürgen? Das ist mir erst im Nachhinein eingefallen, dass Schmuck für Babys noch gar nichts ist.“, sagte ich. „Keine Sorge Kagome, dass erkläre ich dir später, wenn du auch die andere Kette gesehen hast.“, sagte Fudo und deutete mit eine Handbewegung auf das kleine Säckchen. Ich griff ein weiteres Mal hinein und holte die zweite Kette ans Tageslicht. Ich riss meine Augen weit auf, legte eine Hand auf meinen offenen Mund und war völlig gerührt. Mir stiegen die Tränen ins Gesicht und konnte sie auch nicht aufhalten. „Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte mich Fudo besorgt. Ich nickte stumm und nahm den Anhänger in meine Finger. Er sah Haargenau wie Tessaiga aus, nur in klein. Ich war so gerührt von der Ähnlichkeit, denn jetzt ist Inuyasha ein Stück näher bei seinen Kindern und bei mir. Ich wischte mir die Tränen weg, erhob mich von der Veranda und umarmte Fudo. Vor Schreck wusste er gar nicht wie er reagieren sollte und stand erst einmal steif da. „Ich danke dir Fudo.“, schluchzte ich in seine Katzenohren.

Zögernd erwiderte er die Umarmung. „Gern geschehen. Gefällt sie dir?“, fragte er und ich nickte stumm an seiner Schulter. Ich löste mich von ihm, wischte die neuen Tränen weg und sah ihn an. Besorgt betrachtete er mich und strich mir eine weitere kommende Träne weg. „Nicht weinen Kagome.“, sagte er sanft und lächelte leicht. Ich betrachtete den Anhänger und konnte meine Augen nicht von ihm nehmen. „Es sieht wunderschön aus. So sieht in Wahrheit auch Tessaiga aus. Das hast du wirklich gut gemacht Fudo.“, sagte ich gerührt. „Keine Ursache Kagome. Das habe ich gern gemacht.“, sagte Fudo mit einem Lächeln. Ich ging gleich zu Inuka und legte ihm die Kette an. Auch hier achtete ich darauf, dass ich sie nicht zu eng einstelle. Inuka schlief so fest, dass er gar nicht mitbekam, wie ich sie ihm anlegte, danach setzte ich mich wieder auf die Veranda. Izayoi fand die Kette ganz toll und spielte mit ihren Händen damit rum. „Also, um es dir zu erklären Kagome. Ich habe in den Ketten ein kleinwenig Eigenleben eingehaucht. Die Ketten verhindern, dass die Kinder sich selbst erwürgen. Am Anfang ist das Eigenleben sehr stark, aber je älter die Kinder werden, desto mehr lässt es nach, denn dann können sie teilweise darauf achten, das sie sich nicht selbst verletzen. Die Ketten spüren die Gefahr, wenn ihnen welche droht. Falls die beiden angegriffen werden sollten, werden sie von einem Schutzschild beschützt, der von den Ketten ausgeht.“, erklärte Fudo und sah mich direkt an. „Ich weis, dass war nicht abgesprochen. Ich hoffe du verzeihst mir.“, sagte er verlegen. „Nein Fudo. Ich verzeihe dir nicht.“, sagte ich und sah ihn an. Geschockt sah er mich an. „Denn es gibt nichts zu verzeihen. Du hast alles Richtig gemacht.“, sagte ich mit einem sanften Lächeln und Fudo sah erleichtert aus. „Wirklich?“, fragte er nach. „Wirklich. Du hast den Ketten Leben eingehaucht und dafür gesorgt, dass sie sich nicht selbst verletzten. Denn das war meine Befürchtung, wenn sie den Schmuck um den Hals tragen. Dann werden sie von einem Schutzschild beschützt, wenn ihnen Gefahr droht. Denn ich muss zugeben, daran hatte ich gar nicht gedacht.“, sagte ich.

„Du bist nicht böse?“, fragte er verunsichert. „Nein, ich bin dir nicht böse. Du hast alles richtig gemacht und ich bin dir sehr dankbar.“, sagte ich mit einem Lächeln. „Da bin ich aber erleichtert.“, sagte er. „Aber eins möchte ich gern wissen, beschäftigt mich schon die ganze Zeit. Warum liegt Izayoi im Korb?“, fragt er und blickte zu Izayoi. „Nun ja, wie soll ich dir das erklären. Wenn ich die Kinder an mich festbinde, fühle ich mich unsicher. Da habe ich Angst, dass sie mir aus den Bändern rausrutschen. Da habe ich mir gedacht, ich nehme einen stabilen Korb und transportiere ein Kind damit und ich muss sagen, dass es sehr gut funktioniert.“, erklärte ich ihm. „Ich verstehe. Solange das Kind es bequem hat.“, sagte Fudo und betrachtete Izayoi. „Ihr scheint es auch zu gefallen.“, bemerkte er. „Nun gut, ich muss nun auch wieder zurück ins Dorf. Ich habe einiges zu tun.“, sagte er. „Danke, dass du die Ketten so schnell fertig bekommen hast.“, bedankte ich mich. „Nichts zu danken.“, sagte er, verabschiedete sich von uns und ging zurück ins Dorf. „War das deine Idee mit den Ketten Kagome?“, fragte mich Nataku. „Ja, das war meine Idee. Warum?“, fragte ich nach.

„Das war eine sehr gute Idee.“, sagte er mit einem Lächeln. „Wie bist du darauf bloß gekommen?“, fragte er nach. „Ich wollte, dass die Kinder ein Teil von ihrem Vater haben, aber auch von mir. Und da kam mir die Idee mit den Ketten und deren Anhänger. Pfeil und Bogen symbolisiert mich und Tessaiga Inuyasha. Und der Schutzschild war Fudos Idee, denn ich hatte wirklich nicht darüber nachgedacht. Dafür schäm mich auch.“, erklärte ich. „Warum schämen?“, fragte Nataku. „Der Feind ist hinter mir her und welches Druckmittel kann er am besten einsetzen?“, fragte ich ihn. Nataku begriff und sah zu Izayoi. „Genau. Er würde meine Kinder entführen oder schlimmeres, nur um mich zu bekommen. Deshalb schäme ich mich auch dafür, dass mir selbst nicht der Gedanke gekommen war, sie mit irgendetwas zu schützen.“, sagte ich und senkte den Kopf. Nataku legte seinen Finger unter meinem Kinn, hob es sacht an und drehte mein Kopf in seine Blickrichtung. „Hey Kagome, du bist auch nur ein Mensch. Du kannst nicht an alles denken. Mach dir deswegen keine Vorwürfe. Sie werden jetzt beschützt und das ist die Hauptsache.“, sagte er sanft. Ich nickte schwach und er nahm seinen Finger von meinem Kinn. „Ich werde mal nach Kaede sehen, sie ist ziemlich lange im Bad.“, sagte Nataku und stellte das schmutzige Geschirr auf das Tablett. „Mach das. Danach darf ich ja baden.“, sagte ich mit einem strahlenden Lächeln. „Das kannst du gern tun.“, sagte er und richtete sich auf, nahm das Tablett und ging. „Aber bevor ich bade, gehe ich zum kleinen Schrein.“, sagte ich.

Nataku drehte sich zu mir um und lächelte mich an. „Sie werden sich freuen, die beiden zu sehen.“, sagte er und ging davon. Ich blickte zu Izayoi, die mittlerweile mit der Kette in der Hand eingeschlafen war. Ich richtete ihre Decke und lächelte sie lieb an. „Also gut, dann werden wir mal.“, sagte ich zu mir selbst und ging mit Izayoi in mein Zimmer. Dort stellte ich sie behutsam ab, entkleidete mich und zog meine Kampfkleidung an und band mir meinen roten Umhang um die Schultern. Da mein Bauch deutlich kleiner geworden und nur eine kleine Wölbung ersichtlich war, konnte ich auch wieder meine Kampfkleidung anziehen. Ich kämmte mich und richtete meine Frisur. Danach kramte ich nach einer weiteren Decke und wickelte damit den schlafenden Inuka ein. Vorsichtig nahm ich ihn in meine Arme, bedeckte ihn noch mit meinem Umhang, nahm Izayoi und ging langsam in Richtung kleinen Schrein. Dort angekommen stellte ich den Korb mit der schlafenden Izayoi behutsam ab und öffnete die kleinen Türen des Schreins. Ich kniete mich vor dem Schrein, entfernte die Asche von den letzten Räucherstäbchen und holte neue hervor. Vorsichtig legte ich Inuka in das Gras, entzündete schnell die Rächerstäbchen und legte sie in die vorgesehene Schale. Schnell nahm ich Inuka wieder in meine Arme und betete für meine verstorbene Familie und für die jetzige Familie. „Hallo Mama, hallo Sota und hallo Opa.

Ich möchte euch eure Enkelkinder, Neffen und Nichte und Urenkel vorstellen. Das Junge mit den weißen Haaren und schwarzen Haarspitzen ist Inuka. Und das Mädchen im Korb ist Izayoi.“, sagte ich beklommen. „Ich hoffe ihr könnte sie sehen, an dem Ort wo ihr gerade seid.“, sagte ich und kämpfte mit dem Kloß im Hals. „Ich wünschte ihr wäret hier und könntet euch die beiden selbst ansehen. Sie sind wunderschön und friedlich.“, begann ich zu schluchzen. „Ich vermisse euch so sehr, ich hoffe ihr könnt mich sehen.“, schluchzte ich und der Wind wehte mir ins Gesicht und wischte mir dabei meine Tränen weg. Ich strich das Haar aus meinem Gesicht und lächelte traurig. „Inuyasha weis noch nichts von seinem Glück und ich hoffe, dass er sich darüber freut.“, erzählte ich weiter und hatte mich etwas gefasst.

„Kagome!“, erklang es plötzlich in meinem Kopf und erschrocken drehte ich mich nach der vertrauten Stimme um.

Kagome zieht in den Kampf

„Kagome! Kannst du mich hören?!“, fragte mich die vertraute Stimme. Ich richtete mich auf und sah in den Himmel. „Ich höre dich Kiba.“, sagte ich gedanklich zu ihm. „Mach dich bereit. Wir brauchen dich.“, sagte er leicht verzweifelt. Ohne länger darüber nachzudenken, schnappte ich mir den Korb mit Izayoi und lief zügig zurück. „NATAKU!! KAEDE!!!“, rief ich und lief weiter. „NATAKUUUU!!! KAEDEEEE!!!!“, schrie ich weiter und Nataku kam mir schon entgegen. „Was ist passiert?!“, fragte Nataku aufgeregt. „Ich weis es noch nicht, aber Kiba ist auf dem Weg zu mir. Sie brauchen mich.“, sagte ich aufgeregt und lief weiter zügig Richtung Haus. „Beruhige dich Kagome.“, sagte Nataku und versuchte mich zu beruhigen. „Ich kann mich nicht beruhigen!“, schrie ich ihn fast an. „Was ist passiert?“, fragte Kaede besorgt die zu uns gestoßen war. „Nimm mir Inuka ab.“, bat ich sie und sie kam meiner Bitte nach. Behutsam stellte ich Izayoi ab, schnappte mir meinen gelben Rucksack und packte die verschiedensten Dinge zusammen die ich finden konnte.

„Was hast du vor Kagome?“, fragte mich Kaede. „Kiba ist auf dem Weg hierher und holt mich ab. Sie brauchen mich.“, erklärte ich schnell und räumte weiter meinen Rucksack ein. „Ich werde dich begleiten.“, sagte Nataku mit entschlossener Stimme. „Nein! Du wirst hier bleiben. Wenn du mir helfen willst, dann steh nicht da. Hol mir lieber ein paar Kräuter für Wunden oder so.“, sagte ich gehetzt. Er sah mich sprachlos an, aber er gehorchte und verschwand. Gehetzt blieb ich mitten im Raum stehen und blickte mich um, um mich zu vergewissern das ich alles hatte. Ich vergewisserte mich ob mein kleiner Dolch im Versteck meines Stiefels war. „Haben sie Inuyasha gefunden?“, fragte Kaede mich ruhig. Verzweifelt sah ich sie an. „Ich weis es nicht, aber ich gehe davon aus, denn sonst würden sie mich nicht brauchen.“, sagte ich und trat aus meinem Zimmer in den Garten und schaute in den Himmel empor. Inuka regte sich auf Kaedes Arm und begann zu jammern. Ich ging schnell zu ihm, strich über sein weiches Haar. „Ssssccchhhhhtt…alles wird gut. Ich komme gleich wieder.“, sagte ich sanft, trotz das ich aufgeregt war, und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Inuka beruhigte sich wieder und schlief weiter. „Hier sind die Kräuter!“, rief Nataku und gab sie mir. Ich verstaute sie in meinem Rucksack, setzte ihn auf meinem Rücken und wartete. „Wie damals Kagome. Damals bist du auch mit diesem Rucksack in den Kampf gezogen.“, sagte Kaede nachdenklich. „Mit einem Unterschied Kaede. Ich bin kein kleines Mädchen mehr. Ich bin Mutter von zwei wunderschönen Kindern.“, sagte ich und sah ihr fest in die Augen. Sie lächelte leicht. „Ich weis. Sei vorsichtig und komme gesund wieder.“, sagte sie. „Ich werde dich begleiten Kagome.

Ich kann dich nicht allein ziehen lassen.“, sagte Nataku entschlossen. Ich ging zu ihm und nahm seine Hand in die meine. „Ich weis Nataku, aber ich brauche dich hier. Du musst hier bleiben und die Kinder beschützen. Bitte.“, sagte ich und sah ihn flehend an. Er dachte kurz über meine Worte nach. „Du hast Recht. Ich bleibe. Versprich mir das du wieder kommst.“, sagte er. Erleichtert erhob ich seine Hand und küsste sie sacht. „Danke.“, sagte ich. Plötzlich umarmte er mich und hielt mich ganz doll fest. „Versprich es.“, flüsterte er mir ins Ohr. „Ich verspreche es.“, sagte ich und er löste sich von mir. Er legte seine Hand auf mein Dekoltee und es wurde warm unter seiner Hand. Neugierig schaute ich darauf und sah das helle Leuchten. Er nahm seine Hand von meinem Dekoltee und lächelte mich schwach an. „Du wirst dich nicht verwandeln. Ich habe den Zauber von dir genommen.“, sagte er. „Daran habe ich gar nicht mehr gedacht.“, sagte ich und legte meine Hand auf die warme Stelle. „Wir bleiben in Verbindung.“, sagte er und streckte seine linke Hand aus. Ich verstand sofort und lächelte leicht. „Egal was passiert Nataku, du musst hier bleiben. Auch wenn sich die Verbindungsfeder färbt, du darfst deinen Platz hier nicht verlassen.“, sagte ich ihm eindringlich. „Aber…“, begann er, schnitt ihm aber das Wort mit meinem Zeigefinger auf seinem Mund ab. „Du wirst hier bleiben. Mach dir keine Sorgen, ich bin nicht allein.“, sagte ich und der Wind wehte mir durch mein Haar.

Ich drehte mich zum Himmel um und erblickte Kiba. „Ich komme wieder. Passt auf euch und auf die Kinder auf.“, sagte ich zu ihnen. Kiba landete genau neben mir und ging in die Tiefe. Er hatte sich zu voller Lebensgröße verwandelt, seine ursprüngliche Gestalt, und erhob sich wieder als ich auf seinem Rücken saß. Ich sah noch einmal zu Kaede, die den schlafenden Inuka hielt, und zu Nataku, nickte ihnen zu bevor Kiba sich in die Lüfte erhob.

Ich beugte mich nach vorn und vergrub mein Gesicht in sein weiches schneeweißes Fell. „Ich habe dich vermisst.“, sagte ich. „Ich dich auch Kagome. Geht es dir gut?“, fragte er mich besorgt. „Mir geht es gut und den Kindern auch. Aber jetzt, erzählst du mir, was genau geschehen ist.“, forderte ich ihn auf. Wir flogen über Dörfer, über das Meer, über die Wälder und über die Berge. Zum ersten Mal flog ich mit Kiba und hielt mich dabei an seinem weichen Fell fest. Es ist herrlich, es gibt einem das Gefühl frei zu sein. Der Wind weht mir durch das Haar und bringt meinen Umhang zum Wehen. „Also gut, ich werde dir alles erzählen.“, sagte Kiba nach langem Schweigen. „Ich bin mit Koga durch die Wälder und Berge gestreift und hatten versucht irgendeine Spur von Inuyasha zu finden, aber leider erfolglos.

Eine Zeitlang hatten wir uns auch getrennt gehabt, um ihn schneller zu finden, aber er war wie vom Erdboden verschwunden. Als Koga und ich uns wieder trafen, vernahmen wir einen seltsamen Geruch, der mit Inuyashas Geruch vermischt war. Wir folgten diesem und entdeckten ihn auch, aber er war nicht allein. Der Feind war bei ihm, in Gestalt von dir. Koga wollte gleich zu ihm, aber ich hielt ihn auf. Ich schlug ihm vor, dass wir die Situation beobachten werden und wir vielleicht so herausfinden, was der Feind wirklich von dir will. Er erklärte sich einverstanden und somit beobachteten wir ihn seit gestern. Koga bemerkte das Inuyasha ganz anders roch und ich stimmte ihm zu. Er roch nicht nach einem Hanyou, sonder nach einem vollwertigen Dämon. Leider entdeckte uns die falsche Kagome und verriet uns. Wir sprangen aus unserem Versteck und stellten uns. Inuyasha griff uns sofort an und Koga hatte gar keine Chance ihm alles zu erklären. Er kämpfte mit ihm und versuchte ihn zur Vernunft zu bringen, aber vergeblich. Ich griff den Feind an, aber er setzte giftiges Miasma frei und ich konnte nicht näher an ihn heran. Koga und Inuyasha schenkten sich nichts im Kampf, die beiden kämpften wie wild gewordene Hunde. Daraufhin bin ich schnell zu dir geflogen um dich zu holen.“, erzählte Kiba zu Ende. „Aber warum ist Inuyasha ein vollwertiger Dämon? Er verwandelt sich nur wenn sein Leben in Gefahr ist oder wenn er sehr starke Schmerzen und Qualen verspürt. Das verstehe ich nicht ganz.“, sagte ich nachdenklich. „Der Feind kontrolliert ihn. Er kontrolliert seine dämonische Seite, weil er weis, dass er in diesem Zustand unberechenbar ist und stärker.“, erklärte mir Kiba. „Das ist nicht gut, denn in diesem Zustand erkennt er weder Freund noch Feind. Aber mir ist es mehrmals gelungen ihn wieder zurück zu verwandeln.“, sagte ich entschlossen und krallte mich in Kibas Fell. „Was wirst du tun Kagome, wenn wir dort sind?“, fragte Kiba. „Ich weis es nicht. Es ist erst einmal wichtig das Inuyasha sich wieder zurück verwandelt. Aber wenn du sagst, dass der Feind ihn kontrolliert, müssen wir zuerst den Feind erledigen dies erweist sich als schwierig.“, sagte ich nachdenklich. „Zeig dich Inuyasha einfach. Versuch ihm klar zu machen das du die richtige Kagome bist.“, schlug Kiba vor. „Leichter gesagt als getan Kiba. Wenn er ein Dämon ist, erkennt er mich nicht, vor allem wird er kontrolliert. Auch mich hatte er schon angegriffen gehabt.“, sagte ich.

„Hmmm….“, sagte Kiba.

Der Feind setzt alles daran mich zu bekommen, aber warum? Erst brachte er uns auseinander und jetzt kontrolliert er Inuyasha, um mich aus meinem Versteck zu locken. Wenn es den anderen nicht gelingt näher an die falsche Kagome heranzukommen, vielleicht gelingt es mir. Schließlich besitze ich läuternde Kräfte und ich habe schon einmal dessen Miasma gereinigt. „Wir sind gleich da.“, sagte Kiba und holte mich aus meinen Gedankengängen heraus. Die Kampfgeräusche waren schon von weiten zu vernehmen. „Kiba, ich versuche an den Feind heran zu kommen und ihr lenkt Inuyasha ab.“, schlug ich vor. „Keine gute Idee. Inuyasha wird von ihm kontrolliert, der Feind könnte Inuyasha als Schutzschild benutzen.“, sagte Kiba und zerschlug meine Idee. „Verdammt! Was mache ich denn nur?“, fragte ich verzweifelt. Kiba flog auf eine Lichtung zu und ich erkannte die beiden Kämpfenden und im sicheren Abstand stand der Feind, in meiner Gestalt. Kiba landete sanft auf dem Boden und ich sprang von ihm runter. „KOGA! Bring ihn nicht um!“, schrie ich zu ihm rüber. Er drehte sich zu mir und grinste. „Hatte ich nicht vor!“, rief er zurück und wehrte den Angriff von Inuyasha mit der Goraishi ab. Inuyasha flog in hohen Bogen und landete unsanft. Koga kam zu mir und wischte sich den laufenden Schweiß von der Stirn. „Was tust du hier?“, fragte er mich gereizt. „Was ich hier mache? Euch helfen. Ich sehe doch das es ohne mich nicht klappt.“, sagte ich schroff.

„Ach, dem Köter muss nur ordentlich sein Lausbesetztes Fell ausgeklopft werden, dann ist er wieder vernünftig.“, sagte Koga und beobachtete Inuyasha der sich gerade wieder aufrappelt. Die falsche Kagome trat an Inuyashas Seite heran und lächelte unheimlich. „Sieh an, sieh an. Die verängstige Miko ist wieder da. Mein Plan ist erfolgreich aufgegangen.“, sagte die falsche Kagome. „Plan?“, fragte Koga sich selbst. „Ja, ich hatte schon so eine Vermutung, aber die wurde soeben bestätigt. Der Feind hat mich aus meinem Versteck gelockt.“, erklärte ich und beobachtete Inuyasha. Er sieht wirklich furchteinflößend aus. Diese roten Augen, lange Fangzähne und Krallen, die lila Streifen unter seinen Augen, die dämonische Kraft und die Kampfeslust. „Und warum trittst du in die offensichtliche Falle Kagome?“, fragte mich Koga wütend. „Würdest du Ayame im Stich lassen, wenn sie in Gefahr schwebt?“, fragte ich gereizt zurück. Koga wollte etwas erwidern, hielt sich aber zurück. „Nein.“, sagte er schwach und sah wieder zu Inuyasha. „Schluss mit dem Gerede! Seid bereit zu sterben! Töte sie Inuyasha!“, rief die falsche Kagome, streckte ihren Finger nach uns aus und Inuyasha setzte zum Sprung an.

Licht gegen Dunkelheit

Inuyasha kam direkt auf uns zu gesprungen. Kiba packte mich an meinem Umhang und sprang zur Seite, Koga tat es ihm gleich. Mit einem betäubenden Knall schlug Inuyasha in die Erde ein. Etwas entfernt von dem Einschlag, setzte mich Kiba ab und ich starrte an die Einschlagstelle. Als die rießen Staubwolke verschwand, befand sich Inuyasha hockend in mitten eines rießen großen Kraters. Vor Staunen riss ich die Augen auf. „Koga! War er im Kampf auch so stark?“, fragte ich überrascht. „Ja. Das ist nicht seine Kraft. Der Feind verleiht sie ihm.“, erklärte er. „Hahahahaha…weglaufen ist sinnlos!“, rief die falsche Kagome überheblich. Inuyasha richtete sich auf, drehte sich zu uns und begann seine Finger kampfeslustig zu knacken. Er kicherte erfreut, dabei verlief mir jedes Mal ein kalter Schauer über den Rücken. Inuyasha setzte zum Sprung an und griff uns erneut an. Ich machte einen Schritt nach vorn und schrie mit ernster Stimme: „MACH PLATZ!!!“.

Der Bannspruch zeigte keine Wirkung und Kiba zog mich rechtzeitig, vor seinen scharfen Krallen, zur Seite. Geschockt sah ich zu Inuyasha der schlitternd zum Stehen kam. Auch Koga sah völlig überrascht aus.

„Kagome! Was hat das zu bedeuten?“, fragte er mich schockiert. „Ich kann es mir auch nicht erklären. Der Bannspruch hätte funktionieren müssen.“, sagte ich irritiert. „Hahahahaha…vergiss den Bannspruch. Dieses Halsband wird ihn nicht mehr zurückverwandeln. Ich habe seine dämonische Seite ans Licht gebracht, seine menschliche Hälfte ist Geschichte. Hahahaha!“, lachte der Feind gehässig. Das glaube ich einfach nicht. Inuyasha kann nicht fort sein. Es muss noch etwas Menschliches in ihm stecken. Inuyasha griff mich erneut an und Koga ging zwischen uns und hielt ihn mit seiner Goraishi von mir ab. „Versuch an den Feind heranzukommen Kagome. Wenn er besiegt ist, wird der Köter vielleicht wieder normal. Ich lenke ihn in der Zeit ab.“, sagte Koga und widmete sich wieder zu Inuyasha und schleuderte ihn von sich. „Bitte bring ihn nicht um.“, bat ich ihn. „Pah! Mach dir keine Sorgen. Ihn in diesem Zustand zu besiegen, macht mir keinen Spaß. Er soll schon seine Niederlage spüren können.“, sagte er mit einem Grinsen und wartete auf den nächsten Angriff von Inuyasha. Ich stand auf, entfernte mich von Koga, spannte meinen imaginären Bogen, der daraufhin erschien und schoss einen magischen Pfeil auf die falsche Kagome. „Pah! Ist das alles?“, fragte der Feind überheblich und wehrte meinen Pfeil ab. Er hatte aber nicht mit meinen spirituellen Kräften gerechnet und sein Arm löste sich auf, als er den Pfeil berührte. „Was…?“, sagte der sprachlose Feind. „Ich vergaß. Du bist ja die Wiedergeburt von dieser Kikyo, somit hast du auch ihre Kräfte.“, grinste er böse. Erstaunt sah ich ihn an. „Wenn du schon so gut über mich bescheid weist, möchte ich wissen wer du bist?“, fragte ich und schoss gleich einen weiteren Pfeil hinterher. Er grinste und wich meinem Pfeil gekonnt aus. Plötzlich verschwand der Feind und tauchte vor meinem Gesicht wieder auf. Ich erschrak und der Feind packte mich am Hals. Er hob mich hoch und lachte.

„Mein Name ist Akuma, merke ihn dir gut, denn ich werde dir des Öfteren Ärger bereiten. Kagome Higurashi.“, sagte er lachend und schleuderte mich weg. Kiba kam mir zur Hilfe und fing mich mit seinem großen Körper auf. „Alles in Ordnung Kagome?“, fragte er mich besorgt. „Ja, alles in Ordnung.“, sagte ich und rieb mir meinen Hals. Woher kennt er meinen Namen? „Kagome?! Ist dir was passiert?!“, fragte Koga besorgt. „Alles gut!“, rief ich zurück. Ich richtete mich auf und sah zu Akuma. „Was willst du? Und woher kennst du mich?“, fragte ich ihn.

Er grinste und kam mit einer Wahnsinns Geschwindigkeit auf mich zugerast. Ich spannte schnell meinen imaginären Bogen und schoss einen magischen Pfeil auf ihn. Er wich ihm erneut aus, kam vor mir zum Stehen. „Dich!“, sagte er grinsend und schlug mich mit seinem rechten Handrücken mitten ins Gesicht. Mein Kopf ruckte zur Seite und ich flog durch die Luft. Krachend fiel ich zu Boden und rutschte der Länger nach entlang. Benommen rappelte ich mich auf, betastete meinen rechten Mundwinkel und sah, dass er blutete. Wütend griff Kiba die falsche Kagome an. „Tu es nicht Kiba! Der Feind besteht aus Miasma, wenn du ihn verletzt, versprüht er sein Miasma!“, rief ich zu ihm und Kiba hielt inne. „Hahahaha…gut beobachtet.“, sagte Akuma grinsend und regenerierte seinen aufgelösten Arm. „Aber auch wenn er mich nicht berührt, bin ich giftig. Hahahahaha.“, lachte er und setzte eine Giftwolke Richtung Kiba frei. Kiba stand zu nah an ihm heran und sprang zu spät aus der Giftwolke heraus. Schwankend stand er da und kippte anschließend zur Seite. „KIBAAAA!!“, schrie ich und rannte schnell zu ihm. „Kiba? Was ist mit dir?“, fragte ich besorgt und rüttelte sacht an seinem massigen Körper. „Ich sehe alles verschwommen. Ich kann mich nicht mehr bewegen, ich bin wie gelähmt. Bring dich in Sicherheit Kagome.“, sagte er. „Und dich hier zurück lassen? Auf gar keinen Fall.“, sagte ich ernst. „Hahahahahaha…das Miasma hat er über die Luft, Haut und Augen aufgenommen. Hahahahaha!! Er wird jetzt eine Zeitlang gelähmt bleiben. Hahahaha.“, sagte er und lachte höhnisch. „Das wirst du mir büßen, du Dreckssack!“, rief ich ihm zu, richtete mich auf und funkelte ihn böse an.

„Jaaaa, dieser Blick gefällt mir. Voller Hass und Verachtung. Gib mir mehr davon.“, sagte er finster. Ich spannte meinen imaginären Bogen, der daraufhin erschien, und richtete einen magischen Pfeil auf ihn. „Du bist Abschaum.“, sagte ich wütend und schoss meinen magischen Pfeil auf ihn. Akuma lachte finster und verschwand, um plötzlich hinter mir aufzutauchen. Wie gelähmt blieb ich stehen, als ich seinen kalten Atem an meinem Nacken spürte. „Du kannst mich nicht besiegen und du wirst mich auch nicht besiegen können. Du bist schwach und niemand wird dir helfen können. Sieh nur.“, flüsterte er finster und drehte mich so, dass ich Inuyasha und Koga kämpfen sehen konnte. „Auch dieser dreckige, schwache Hanyou wird dir nicht helfen können. Er hat dich einfach allein gelassen. Verlassen…, verletzt…, benutzt… und dich vergessen.“, flüsterte er mir finster ins Ohr. Ich wollte widersprechen, aber ich konnte nicht sprechen. Ich konnte mich auch nicht bewegen, ich war wie erstarrt. Das war Er. Er beeinflusste mich. Ich bekam kaum Luft, weil ich das Gefühl hatte, irgendetwas legte sich schwer auf meinem Herzen. „Er hatte dich einfach im Stich gelassen, gerade als du ihn dringendes brauchtest, war er nicht für dich da. Er hatte dich für seine Zwecke ausgenutzt, denn er konnte die Splitter damals nicht sehen. Er hatte dich benutzt…, weil du ihr so ähnlich siehst.“, flüsterte Akuma mir weiter ins Ohr. Meine Beine gaben nach und ich plumpste auf den Boden. Völlig betäubt beobachtete ich den Kampf zwischen Koga und Inuyasha. Sie schenkten sich nichts. Inuyasha war zu stark für Koga, er hatte keine Chance und Kogas Kräfte schwinden langsam. „Du dachtest er liebt dich, aber das ist gelogen. Er liebt immer noch die Priesterin und er kann sie nicht vergessen.“, flüsterte er finster weiter in mein Ohr. Mein Herz wurde schwerer in meiner Brust und bei jedem Herzschlag schmerzte es. Er versuchte mein Herz zu verunreinigen, genau wie bei Inuyasha, versuchte er mich zu kontrollieren. „Du hast niemanden mehr, du bist ganz allein in einer fremden Welt. All deine Freunde haben dich verlassen, selbst deine Familie. Niemand liebt dich. Du bist ganz allein. Allein…Allein…Allein…“, flüsterte er weiter und seine Worte hallten in meinem Kopf. Plötzlich sah ich meine Familie vor meinen Augen und mir stiegen die Tränen ins Gesicht. Das Bild erlosch und es wurde um mich herum alles Dunkel. Ich blickte mich um, aber ich sah kein Licht.

Ich war allein. Ganz allein. Allein in der Dunkelheit. Ich hockte mich hin, schlang meine Arme um meine Beine und legte meinen Kopf auf die Knie. Ich bin allein. Ich bin ganz allein. Niemand liebt mich. ’Kagome!’, rief eine liebliche Stimme, aber wer? Ich blickte mich um, aber ich sah nichts außer Dunkelheit. ’Kagome!’, rief die liebliche Stimme, aber ich sah niemanden. ’Komm nach Hause Kagome.’, rief die liebliche Stimme und plötzlich erschien ein Bild von einem wunderschönen jungen Mann. Er trägt kurzes weißes Haar und seine Augen sind goldbraun. Sein Lächeln ist sanft und strahlt eine Liebe aus, die man fasst spüren kann. ’Kagome. Du bist nicht allein.’, sagte die Stimme sanft. Ich erkannte die Stimme wieder, ich erinnerte mich. Nataku. ’Komm! Komm nach Hause Kagome.’, sagte Nataku sanft und streckte seine Hand aus. Ich ergriff seine Hand und plötzlich wurde es um mich herum ganz hell. Ich blinzelte mehrmals und fand mich in der Realität zurück. Ich sah Inuyasha mit Koga kämpfen, der besorgt zu mir rüber sah. Akuma flüsterte weiter in mein Ohr hinein, aber seine Worte kamen nicht bei mir an.

Unbemerkt öffnete ich meine linke Handfläche und ließ einen magischen Pfeil erscheinen. Ich ergriff ihn, drehte mich schnell zu Akuma um und stieß ihm den magischen Pfeil in sein Herz. Der Angriff traf ihn schnell und unerwartet, das sagten mir seine irritierten Augen. „Ich! Bin! Nicht! Allein!“, presste ich aus meinen zusammengepressten Zähnen hervor und stieß den Pfeil tiefer in die Brust. Die falsche Kagome, alias Akuma, verschwand in einer Aschewolke. „Tz. So ein Feigling. Schickt eine Puppe und zieht im Hintergrund die Fäden.“, sagte ich mehr zu mir selbst und richtete mich langsam auf. Ich legte eine Hand auf mein Herz und atmete Tief ein und wieder aus, um mein Herz wieder zu beruhigen. Ich drehte mich um, um mich zu vergewissern, dass Inuyasha sich wieder zurückverwandelt hatte. Aber so war es nicht. Koga wich gerade noch seinem Angriff aus und ging geschwächt zu Boden. Inuyasha nutzte die Gelegenheit und griff erneut an. Koga rührte sich nicht und hatte nicht die Kraft dazu sich zu wehren. Ich spannte meinen imaginären Bogen und schoss einen magischen Pfeil, der genau vor Koga einschlug. Inuyasha wich vor dem läuternden Lichtstrahl zurück und knurrte.

Überrascht sah Koga zu mir und grinste schwach. Ich ging schnell zu ihm und stellte mich schützend vor Koga. „Was tust du da? Er wird dich töten!“, rief Koga und versuchte sich aufzurappeln. „Und wenn du weiter kämpfst, wirst du sterben.“, sagte ich trocken, blieb an Ort und Stelle stehen und beobachtete Inuyasha. „Inuyasha. Erinnere dich. Erkennst du mich denn nicht? Ich bin es, Kagome.“, sagte ich und ging langsam auf ihn zu. „Das bringt nichts Kagome. Bleib fern von ihm.“, warnte Koga mich, aber ich ignorierte seine Worte. Inuyasha bewegte seine Klauen spielerisch und kicherte.

Er setzte zum Sprung an und holte zum Schlag aus. Schützend hob ich meine Arme nach oben und bekam den Schlag mit gewaltiger Kraft zu spüren. Ich spürte wie ich durch die Luft flog und rutschend auf den Boden aufschlug. „Aaaarrgghh!!“, schrie ich und hielt mir meinen rechten Arm. „KAGOMEEE!!“, rief Koga und versuchte aufzustehen. Ich hob meine linke Hand um ihm ein Zeichen zu geben das alles in Ordnung sei. Ich richtete mich langsam auf und hielt mir meinen rechten Arm. Verdammt. Er hat ihn mir tatsächlich gebrochen. „PASS AUF!!“, rief Koga und ich blickte nach vorn. Da packte mich schon Inuyashas Hand am Hals und hob mich hoch. „KAGOME!!“, rief Koga ängstlich, aber er konnte sich nicht rühren. Da fiel mir auf, dass seine Beine sehr schwer verletzt waren und deshalb sich nicht mehr rühren konnte. Mit meiner linken Hand griff ich nach der Hand die mich festhielt. „Inuyasha. Wach doch endlich auf. Ich bin nicht dein Feind.“, krächzte ich und bekam kaum noch Luft, weil er fester zudrückte. „Inu…ya…sha…du tust…mir weh. INUYASHAAAAAA!“, schrie ich aus voller Kehle und plötzlich fiel ich zu Boden. Ich fasste mir an den Hals und hustete und war erleichtert wieder atmen zu können.

Verwirrt drehte ich mich zu Inuyasha, der sich die Ohren hielt und wild um sich wirbelte. Mein lautes Rufen zeigte Wirkung. Schwankend richtete ich mich wieder auf. „Inuyasha. Wach auf. Ich bin es, Kagome. Wie versprochen komme ich zu dir. Erinnere dich.“, sagte ich sanft und näherte mich zaghaft. Plötzlich hielt er inne, funkelte mich finster an und kicherte. Ich hielt abrupt an und zitterte am ganzen Körper. Er griff an und mit zittrigen Beinen, versuchte ich davon zu rennen. Inuyashas scharfe Krallen bohrten sich in mein Fleisch und zerkratzten meinen Rücken. „NEEIIINNNN!!“, schrie Koga auf und sah mich schockierend an. Schwer verletzt ging ich zu Boden und blieb liegen. Ich hörte seine Schritte und sah seine nackten Füße vor mir. Ich richtete mich etwas auf und sah geschwächt zu ihm rauf. Erneut packte er mich am Hals. „Lass sie runter!“, rief Koga, aber Inuyasha tat nichts der gleichen. „Ma…ch Pl…Pla…Platz!“, sagte ich schwach, aber der Bannspruch zeigte keinerlei Wirkung. Sein Herz wurde verunreinigt und die Erinnerungen an mich ausgelöscht. Er erkennt mich nicht. Er hat alles vergessen. Mich. Uns. Unsere Liebe zu einander. Diese Erkenntnis machte mich so unglaublich wütend, aber auch sehr traurig. Ich konnte meine Tränen nicht aufhalten und sie liefen mir die Wange entlang. „Inuyasha…bitte…erinnere dich.“, sagte ich geschwächt. Ich bemerkte, dass seine Ohren abermals zuckten und er starrte mir in die Augen.

„INUYASHA! ICH LIEBE DICH SO WIE DU BIST, ALS HANYOUUU! BITTE WACH AUF!!!! ICH BIN ES KAGOMEEE!!!“, schrie ich und sein Gesicht veränderte sich. Plötzlich ließ er mich los und keuchend fiel ich zu Boden. Inuyasha kniete sich nieder hielt sich seine Ohren und schrie. „JETZT!!!“ rief Koga und ich zögerte nicht. Da ich mich auf den Bannspruch nicht verlassen konnte, sah ich keine andere Möglichkeit. Mit letzter Kraft ging ich zu ihm hin, richtete ihn auf und küsste ihn. Inuyasha hörte auf mit schreien und ich sah in seine dämonischen Augen. Seine Augen wurden langsam wieder goldbraun, die lila Streifen unter ihnen verschwanden und die dämonische Aura erlosch. Er löste sich und sah mich geschwächt an. „Da…bist…du…ja. Kago…me.“, sagte er schwach und fiel vorn über in meinen Schoß. Erleichtert sah ich zu mir herunter und betrachtete den bewusstlosen Mann, den ich über alles der Welt liebe. „Hier stinkt es nach verlaustem Köter.“, sagte Koga und kam zu mir rüber gekrochen. Sanft strich über Inuyashas schlafendes Gesicht und lächelte. „Koga, wir brauchen…Hilfe.“, sagte ich schwach und meine Sicht verschwand. Ich kippte nach hinten und wurde von jemandem gehalten. Ich blickte auf und sah alles verschwommen.

„Kagome!“, rief die Person besorgt. Ich lächelte schwach. „Na…ta…ku…“, sagte ich schwach. Mein Kopf fiel zur Seite und es wurde um mich herum alles dunkel.

Wunden

Die Sonne schien hell und warm hinein, als ich in meinem Zimmer aufwachte. Ich blieb ein Stück so liegen und meine Augen schweiften durch das Zimmer. Ich war zu müde um aufzustehen, deshalb schloss ich meine Augen und genoss die Ruhe und sie Stille. Die Vögel zwitscherten fröhlich im Garten, der Wind wehte durch die Bäume und brachte die Blätter zum rascheln. In der Ferne konnte ich das Meer rauschen hören, was mich jedes Mal beruhigte. Ich legte meinen rechten Arm auf meine Stirn und erinnerte mich an den gestrigen Kampf. Ich hatte es geschafft Inuyasha wieder zurück zu verwandeln und Akuma in die Flucht zu schlagen, auch wenn es nur eine Marionette war. Es war ein schwerer Kampf, vor allem, wenn man versucht, die geliebte Person nicht zu verletzen, aber doch bezwingen muss. Ich öffnete meine Augen plötzlich, weil ich Kindergeschrei wahrnahm. Ich schaute zur Seite und sah, dass meine Kinder nicht bei mir waren. Schnell richtete ich mich auf und verspürte keine Schmerzen. Jetzt erst bemerkte ich, dass mir der rechte Arm nicht weh tat. Skeptisch betrachtete ich meinen Arm und drehte ihn prüfend. Inuyasha hatte ihn mir doch gebrochen gehabt? Warum tut er nicht weh? Und warum ist er nicht geschient?

Dann betastete ich meinen Rücken, der ebenso schmerzfrei schien. Ich stand auf, ging zum Spiegel, der über meiner Kommode hing, und drehte ihm meinen Rücken zu. Ich lockerte mein Kimonooberteil und ließ ein Stück von meiner Schulter rutschen. Ich schaute über meine Schulter in den Spiegel und war geschockt. Mein Rücken war unversehrt, aber Inuyasha hatte mich doch schwer verletzt gehabt. Erneut hörte ich das Kindergeschrei, ging zu meiner Tür und öffnete sie. Plötzlich wurde es dunkel und der Himmel schien blutrot. Das Vogelgezwitscher erstarb, die warme helle Sonne war blutig unterlaufen und der Wind ebbte ab. Was ich da sah, verschlug es mir den Atem. Geschockt setzte ich ein Fuß nach dem anderen und blickte mich in den Garten um. Er war völlig verwüstet und Spuren von einem Kampf waren ersichtlich. „Hahahahaha…“, hörte ich jemand finster Lachen. Ich bekam eine Gänsehaut, denn ich wusste wem diese grässliche Lache gehörte. Ich blickte nach vorn und sah Akuma, der mich finster, aber freudig anlächelte. Geschockt sah ich, was er in seinen Armen hielt. Langsam ging ich von der Veranda runter, ging wie betäubt auf ihn zu und streckte meine zittrige Hand nach ihm aus.

Plötzlich stolperte ich über etwas und legte mich der Länge nach hin. Ich richtete mich auf und schaute nach über was ich gestolpert war. Ich blickte in Natakus leeren Augen, jegliches Leben ausgehaucht, und mit einem breiten Grinsen unter seinem Kinn, das von einem Ohr bis zum anderen reichte. Sacht rüttelte ich ihn und rief nach ihm, aber meine Stimme versagte ihren Dienst. Er reagierte nicht mehr und seine Augen blickten leer in den Himmel. Meine Hände waren blutig und ich sah an mir herunter. Ich war in Natakus Blutlage gefallen und völlig blutverschmiert.

Hilfe suchend blickte ich mich im Garten um und erkannte die anderen. Koga…, Kaede…, Kiba…und Inuyasha. Sie lagen alle blutverschmiert im Garten und rührten sich nicht mehr. Stolpernd ging ich zu Inuyasha und rüttelte ihn kräftig. Aber auch er reagierte nicht. Geschockt betrachtete ich seinen reglosen Körper und stellte fest, dass die Verletzungen, die er hatte, nicht so schwer waren, aber warum rührt er sich nicht? Da fiel es mir auf. Er war ein Mensch. Für einen Hanyou, waren die Verletzungen gar nichts, aber für einen Menschen tödlich. Ich nahm seine Hand und hielt sie an meiner Wange. Seine ach so kräftigen Hände, waren jetzt kraftlos und kalt. Ich schrie und weinte um ihn, aber meine Schreie wurden nicht erhört. „Hahahahaha…Du! Bist! Ganz! ALLEIN!! Hahahahahaha!“, lachte Akuma finster. Mit wütendem, hassgefüllten Blick und Tränen in den Augen schaute ich zu ihm. Ich entfernte mich von meiner toten Liebe und Vater meiner Kinder und ging langsam auf Akuma zu. „Lass! Sie! Sofort! RUNTER!“, schrie ich und diesmal war ich laut und deutlich zu hören. „Hahahahahaha…Wie du willst.“, sagte er und streckte meine Kinder von seinem Körper von sich. Plötzlich erzitterte die Erde und vor Akuma bildete sich ein großer Spalt. „Hahahahaha…“, lachte er finster und warf meine schreienden Kinder in die Tiefe. Ich schrie und rannte mit ausgestreckter Hand zu ihnen, aber es war zu spät. Ich kniete mich vor den Abgrund und sah, wie sie schreiend in der Dunkelheit verschwanden, bis ihr Schreien erstarb. Ich schrie aus voller Kehle, streckte meine Hand hilflos nach ihnen aus, über mir stand der finster lachende Akuma und es wurde alles dunkel um mich herum.

Weinend und schreiend wachte ich auf und mein rechter Arm griff ins Leere. Ich befand mich wieder in meinem Zimmer. Durcheinander schaute ich zur rechten Seite von mir und tastete geschockt auf die leere Stelle. „Hier.“, sagte Kiba ruhig, hob seinen buschigen schneeweißen Schwanz und gab die friedlich schlafenden Kinder preis. „Kagome.“, sagte jemand sanft und ich drehte mich erschrocken um. „Beruhige dich, es war nur ein Traum.“, sagte Nataku sanft. Mir liefen neue Tränen über das Gesicht und ich umarmte Nataku. Irritiert verharrte er so und erwiderte die Umarmung zaghaft.

„Du lebst.“, schluchzte ich an seiner Schulter und er strich mir beruhigend über mein Haar. „Ssssccchhhhttt…es war ein Traum. Alles ist gut Kagome.“, sagte er beruhigend und ich nickte schwach an seiner Schulter. „Kagome? Ist alles in Ordnung?“, fragte er mich vorsichtig und ich schüttelte den Kopf an seiner Schulter. Sanft strich er weiter über mein Haar. „Mir geht es gut Kagome.“, sagte er sanft und nach der Zeit nickte ich. Langsam löste ich mich und wischte mir meine Tränen weg, dabei tat mir der rechte Arm ganz schön weh. „Au!“, sagte ich und hielt ihn mir. „Du musst vorsichtig sein. Er ist gebrochen. Ich habe ihn dir gerichtet und eingeschient, das dauert jetzt seine Zeit bis er verheilt.“, erklärte Nataku. Ich erschrak plötzlich und drehte mich erneut zu Kiba um. Die Drehung war nicht gut für meinen Rücken und ich fiel vor Schmerzen auf die Seite. „Langsam Kagome.“, sagte Nataku und richtete mich vorsichtig auf die Seite. „Deine Wunden sind aufgeplatzt. Ich hole frische Kräuter und versorge sie.“, sagte Koga und verließ mein Zimmer. „Kiba. Geht es dir gut?“, fragte ich ihn besorgt. „Mir geht es gut, dank Nataku. Er hatte das Gift in meinem Körper geläutert.“, erklärte er. „Da bin ich aber froh.“, sagte ich und lächelte erleichtert. „Mein Traum war sehr lebhaft.“, sagte ich und blickte auf seinen buschigen schneeweißen Schwanz, der die Kinder wieder bedeckt hatte. „Ja. Du hattest dich sehr aktiv bewegt und da habe ich sie bei Seite gezogen. Ihnen geht es gut Kagome.“, erklärte Kiba. „Danke.“, sagte ich schwach. „Wie geht es den anderen?“, fragte ich nach. „Koga liegt Nebenan und erholt sich von seinen Verletzungen. Er flucht die ganze Zeit, warum das so lange dauert.“, erklärte Kiba. „Dann geht es ihm gut, wenn er schon Fluchen kann.“, sagte ich mit einem Lächeln. „Wo ist Kaede?“, fragte ich, denn normalerweise wäre sie doch hier. „Kaede musste zurück in ihr Dorf. Sie wollte erst nicht gehen, aber wir haben ihr versichert, dass du auf dem Weg der Besserung seiest. Nur so ließ sie sich zum Gehen überzeugen.“, erklärte Kiba. „Ich verstehe.“, sagte ich. „Wo ist Inuyasha?“, fragte ich nach. „Er…“, wollte Kiba gerade erzählen, als Nataku ihn unterbrach. „So da bin ich wieder.“, sagte Nataku und stellte die Schüssel mit Wasser und die Kräuter neben sich. „Ich helfe dir Kagome.“, sagte er und half mir, mich vorsichtig aufzurichten. Ich lockerte vorn meinen Kimono und Nataku, der hinter mir saß, nahm ihn von meinen Schultern.

Ich befreite meinen linken Arm aus dem Ärmel und Nataku reichte ihn mir von rechts, damit ich meinen gebrochenen Arm aus dem Ärmel befreie. Er löste meinen Verband und wickelte vorsichtig meinen Rücken frei. Dies ziepte etwas und ich zuckte leicht zusammen. „Der Verband klebt an deinen Wunden. Tut mir leid, dass es so ziept.“, entschuldigte sich Nataku. Nachdem der Verband ab war, bedeckte ich meine Blöße mit meinem Kimonooberteil. „Es ist besser wenn du dich hinlegst Kagome. Dann steht die Haut nicht so unter Spannung.“, erklärte er und half mir, mich auf den Bauch zu legen und meinen gebrochenen Arm streckte ich von mir. Vorsichtig wusch er meine Wunden sauber, dabei zog ich die Luft zwischen die Zähne ein, weil es brannte. „Tut es sehr weh?“, fragte mich Nataku vorsichtig und ich schüttelte stumm den Kopf. „Ist gleich vorbei.“, sagte er und tupfte vorsichtig weiter auf die Wunden. „Bin fertig mit säubern.“, sagte er nach einiger Zeit. „Jetzt kommt der unangenehmere Teil. Ich bringe die Kräuter jetzt auf deine Wunden auf, es könnte etwas weh tun.“, erklärte Nataku und begann. „Aaarrgghh!“, schrie ich und verbarg mein Gesicht schnell in mein Kissen. „Tut mir leid Kagome.“, entschuldigte sich Nataku und hielt inne.

Ich holte tief Luft und wappnete mich für den nächsten Schmerz. „Kagome?“, fragte jemand vor meiner Tür. „Hallo Koga.“, sagte ich schwach und drehte mein Kopf Richtung Tür. „Geht es dir gut?“, fragte er besorgt. „Ja, Nataku bringt nur neue Kräuter auf, das brennt ein bisschen.“, erklärte ich. „Ach so. Sei tapfer.“, riet er mir und ich gab Nataku ein Zeichen, das er weiter machen solle. „Wie geht es dir Koga?“, fragte ich nach um mich von den Schmerzen abzulenken. „Ach, nicht der Rede wert. Mir geht es gut. Meine Wunden sind so gut wie verheilt. Meine Beine heilen gut, aber mir wurde gesagt ich solle mich noch ausruhen.“, sagte er leicht wütend. „Sei tapfer.“, sagte ich ironisch und er begann zu Lachen. „Bin ich doch immer.“, sagte er. „Wir verdanken unsere Rettung Nataku.“, sagte Koga nach langem Schweigen. Als du ohnmächtig geworden warst, kam er genau im richtigen Moment und hatte dich aufgefangen.“, erzählte Koga. Ich erinnerte mich. Von warmen sanften Händen wurde ich aufgefangen und konnte nur verschwommen sein Gesicht erkennen. „Ich weis.“, sagte ich gedankenverloren, denn Nataku hatte uns nicht nur gerettet, er hatte mir auch geholfen gehabt, aus der Dunkelheit zu entkommen.

„Wo ist Inuyasha?“, fragte ich erneut nach. „Ihm geht es gut.“, antwortete Nataku schnell. Zu schnell. „Koga?“, fragte ich skeptisch. „Du hast es gehört, ihm geht es gut.“, wiederholte er leicht gereizt. Über meiner Schulter blickte ich zu Nataku und ich merkte ihm sofort an, dass er gelogen hatte. Ich blickte wieder nach vorn. „Ist er schlimm verletzt?“, fragte ich nach. „Nein, das meiste hatte ich ja abbekommen und er ist mir ja ständig ausgewichen, der stinkende Köter.“, erklärte Koga. „Da bin ich beruhigt.“, sagte ich erleichtert, aber ich weis, dass sie mir etwas verschweigen. „Die Kräuter sind aufgetragen. Ich helfe dir beim aufrichten Kagome, damit ich die Wunden verbinden kann.“, erklärte er und half mir. Auf die Wunden legte er ein sauberes Tuch darüber und wollte gerade sie verbinden. „Warte.“, sagte ich und Nataku hielt inne. „Sind die beiden munter?“, fragte ich Kiba, der daraufhin nickte. „Bring sie mir bitte.“, bat ich ihn und Kiba tat wie geheißen.

„Kann ich die Kinder bedenkenlos stillen Nataku?“, fragte ich nach. „Ja aber sicher. Du wurdest nicht vergiftet.“, sagte er. Ich winkelte meine Knie an und bat Kiba, Inuka mir auf meine Schenkel zu legen. Er kam der Bitte nach und als Inuka auf meinen angewinkelten Schenkeln lag, beugte ich mich leicht nach vorn und gab ihm meine Brust zum trinken. „Aaahhh! Das tut gut.“, sagte ich erleichtert. „Was ist Kagome?“, fragte Nataku und Koga gleichzeitig. „Meine Brust ist voll von Milch und sie platzt gleich, wenn die Kinder nicht gleich saugen.“, erklärte ich und hinter mir erklang nur ein verlegenes hüsteln. „Ich lass dich mal in Ruhe stillen.“, sagte Nataku und am rascheln seines Stoffes erkannte ich, wie er sich erhob. „Ich sitze vor deiner Tür.“, sagte er, schob sie auf und hinter sich wieder zu. Ich betrachtete den hungrigen Inuka, der kraftvoll an meiner Brust saugte. Mit beiden Händen drückte er sacht an meine Brust und sah mir dabei in die Augen. Ich strahlte ihn überglücklich an. Froh zu sein, dass ich sie habe, dass es ihnen gut geht und dass ich lebend wieder zurück gekehrt war. Inuka trank so gierig, dass an seinem Mundwinkel Milch herunter lief.

Nachdem er satt war, legte ich ihn an meine Schulter und klopfte sacht auf seinen Rücken. Ein lautes Bäuerchen verkündete mir, das die Luft aus seinem Magen entwichen war. Kiba nahm mir vorsichtig Inuka ab und gab mir Izayoi. Ich gab ihr die andere Brust zum trinken und wie ihr Bruder saugte sie gierig daran. Sie sah mich an und streckte ihre Hand nach mir aus. Ich ergriff sie und küsste leicht ihre kleinen Fingerchen. Sie löste sich aus meinem Griff und streckte die Hand wieder nach mir aus. Ich beugte mich weiter runter, sowie es die schmerzenden Wunden es zu ließen, und Izayoi legte sanft ihre kleine Hand auf meine rechte Wange. Sofort erinnerte ich mich an den Schlag den mir Akuma versetzt hatte. Ich legte meine Hand auf ihre, lächelte sie sanft an und merkte, dass meine Wange geschwollen war. Izayoi hatte gemerkt, dass ich verletzt war. „Er ist weg? Stimmt´s?“, fragte ich Kiba. Mein Blick war immer noch auf Izayoi gerichtet und meine Augen füllten sich mit Tränen. „Ja. Er hatte Schuldgefühle dir gegenüber und er kann es sich nicht verzeihen, dich so schwer verletzt zu haben.“, erklärte Kiba ruhig. Ich blinzelte und meine Tränen fielen auf Izayois Gesicht. Izayoi streckte sich und betastete meine andere nasse Wange. Ich lächelte sie schwach an und wischte mir meine Tränen weg. „Er ist so ein Idiot.“, schimpfte ich leise. Izayoi war gesättigt, legte sie an meine Schulter und klopfte sacht auf ihren Rücken. Sie machte ihr Bäuerchen und Kiba nahm sie mir vorsichtig ab. Behutsam deckte er sie zu, ließ sich neben sie nieder und legte seinen buschigen Schwanz um sie. Ich wischte mir mein Gesicht trocken und rief Nataku. „Ja?“, fragte er vor der Tür nach. „Du kannst mich jetzt verbinden Nataku.“, sagte ich mit gefasster Stimme und blickte ins Leere. Nataku trat ein, setzte sich hinter mich und begann meine Wunden zu verbinden.

„Er wird wieder kommen. Er braucht Zeit zum nachdenken, denn schließlich hat er die Person verletzt die er am meisten liebt.“, sagte Kiba ruhig und ich nickte nur. „Hat er die Kinder gesehen Nataku?“, fragte ich. Nataku schwieg und wusste nicht was er sagen sollte. „Ich weis, dass er fort ist. Also?“, fragte ich nach. „Nein. Er hatte es nicht übers Herz gebracht, den Schaden anzusehen, den er angerichtet hatte. Er braucht Zeit.“, sagte er und versuchte mich zu beruhigen. „Ich weis.“, sagte ich schwach und Nataku verband weiter meinen Rücken.

Ein ungewöhnlicher Besucher

Nachdem Nataku fertig war, meine Wunden zu versorgen, ging er seinen Aufgaben nach. Nebenan vernahm ich Koga, der immer noch vor sich hin fluchte. Laut Anweisung von Nataku, solle er sich noch ein paar Tage ausruhen, womit Koga überhaupt nicht einverstanden war. Kiba lag hinter mir und meine Kinder lagen unter seinem schneeweißen Schwanz gekuschelt. Ich lag auf der linken Seite, schaute in den Garten hinaus und ließ meine Gedanken kreisen. Inuyasha. Warum? Da hatten wir dich nach tagelanger Suche gefunden gehabt und du bist wieder einfach verschwunden. Warum? Hast du Angst, dass ich dich hassen könnte? Nein, ich werde dich nicht hassen. Ich werde dich immer lieben, denn schließlich habe ich mein Herz an dich verloren. Deine Sturheit macht mich nur so wütend auf dich, weil du mich jetzt, gerade wo ich dich brauche, alleine lässt. Inuyasha. Komm zurück.

Meine Gedanken kreisten wild um ihn und ich konnte mir nicht erklären, warum er gerade jetzt wieder gegangen war. Ich verstand seine Situation, dass er Zeit benötigt und das er vielleicht sich selbst nicht verzeihen kann, was er mir angetan hatte. Frustriert, erschöpft und wütend stand ich auf, zog mir mein Kimonooberteil über, band ihn zusammen und ging zu meiner Kommode. Schweigend kramte ich nach einem Tuch, was ich anschließend fand. Ich breitete es auf den Boden aus, legte es zu einem Dreieck zusammen und knotete die Enden zusammen. Danach legte ich es mir um den Hals und legte meinen gebrochenen Arm in die Schlinge. Durch diese kleine Arbeit beanspruchte meinen gebrochenen Arm sehr und er begann zu pulsieren. Was würde ich nicht alles für eine Schmerztablette tun, aber in dieser Zeit gibt es so was nicht. Aber die Schmerzen wegen des gebrochenen Armes ist im Vergleich zu der Geburt ein Witz dagegen. „Was hast du vor?“, fragte mich Kiba, der meine Tätigkeit schweigend beobachtete. „Ich schaue nach Koga und vielleicht weis er ja mehr wo Inuyasha sich aufhalten könnte. Denn ich lasse ihn nicht suchen, um ihn dann wieder zu verlieren.“, erklärte ich und verließ langsam mein Zimmer. „Du solltest dich ausruhen Kagome.“, riet mir Kiba. „Pass kurz auf die Kinder auf.“, sagte ich und ignorierte seine besorgten Worte.

„Dieser verdammte Köter! Wenn ich den in die Finger kriege, dann kann er sich frisch machen!!“, fluchte Koga in seinem Zimmer, als ich vor seiner Tür stand. „Koga?“, fragte ich vorsichtig nach. „Komm rein.“, sagte er mürrisch und ich schob die Tür auf. Ich ließ die Tür offen stehen, damit frische Luft in das Zimmer trat und setzte mich auf die Türschwelle, um mich daran zu lehnen, denn mein schmerzender Rücken machte mir zu schaffen.

Ich betrachtete Koga, dessen rechtes Bein komplett eingebunden war, sowie seine Arme. Ich senkte meinen Blick und schaute dann in den Garten hinaus. „Wie geht es dir?“, fragte ich vorsichtig. „Wie es mir geht? Das fragst du noch? Die übelriechende Töle hat mich auf das schlimmste zugerichtet und das wird er mir noch büßen. Ich werde ihm sein verlaustes Fell über die Ohren ziehen.“, schimpfte Koga. Koga hatte recht, Inuyasha hatte ihn ganz schön bearbeitet. Aber das war nicht Inuyasha, er stand unter der Kontrolle von Akuma und ihm noch mehr Kraft verleiht. Koga fühlte sich in seiner Ehre als Wolfsdämon verletzt und ist deshalb so außer sich vor Wut. Ich seufzte und nickte schwach. Ich hörte Koga schwer Einatmen und wieder aus. „Tut mir leid. Mir geht es gut Kagome. Die Verletzungen werden bald wieder verheilen.“, sagte er ruhig und kam zu mir rüber gerutscht. „Wie geht es dir?“, fragte er und legte eine Hand auf meine Schulter. Traurig sah ich zu ihm und schüttelte stumm den Kopf. Er nahm seine Hand von meiner Schulter und senkte den Kopf. Ich sah zu meinem gebrochenen Arm und verlor mich in meinen Gedanken. Ich blickte in den Himmel und beobachtete zwei Vögel die am Himmel verliebt tanzten. Sie haben es gut. Sie haben sich gefunden, bauen ihr gemeinsames Nest und brüten ihre, aus Liebe gemachten, Eier aus.

Ich senkte den Blick und sah auf meinem Schoß. „Er wird wieder kommen. Er gab mir sein Wort. Er bräuchte nur Zeit, um nachzudenken. In der Zeit solle ich auf dich aufpassen.“, sagte Koga plötzlich, nach langem Schweigen. Erstaunt sah ihn an. „Er hat ein furchtbares schlechtes Gewissen dir gegenüber. Er bringt die Kraft nicht auf, dir in die Augen zu sehen.“, erzählte er weiter. Ich senkte meinen Blick auf meinen Schoß. „Das schlechte Gewissen geschieht ihm Recht.“, sagte ich wütend. Erschrocken sah mich Koga von der Seite an. „Wie kann er mich jetzt allein lassen? Merkt er nicht, wie sehr ich ihn brauche? Wie meine Kinder ihn brauchen?“, fragte ich wütend und meine Augen füllten sich mit Tränen. „Die Wunden die er mir zugefügt hatte, die verzeihe ich ihm, aber musste er denn ausgerechnet jetzt fort gehen?

Ich weis er braucht seine Zeit, aber hatte ich denn die Zeit? Nein! Ich musste handeln. Musste mir ein neues zu Hause suchen, ein sicheres zu Hause und war dabei ganz allein auf mich gestellt. Wurde angegriffen, habe alleine gekämpft und gesiegt. Habe seine Kinder ohne ihn ausgetragen. Ich habe trainiert, damit ich meine Kinder schützen und verteidigen kann. Habe andere gerettet und geholfen, was ich nicht bereue.“, sagte ich wütend und ballte eine Faust in meinen Schoß. „Ich hatte keine Zeit zum nachdenken. Ich musste schnell handeln. Ich hatte nicht einmal die Zeit meine Familie zu beerdigen, noch nicht einmal um richtig um sie zu trauern.“, schluchzte ich und begann zu heulen. Koga legte sanft seinen Arm um mich und zog mich zu sich ran. Ich lehnte an seiner Brust und heulte. Ich weis wie unangenehm es Koga ist, mich so heulen zu sehen und er selbst kann es nicht ertragen, aber er schiebt es bei Seite und spendet mir Trost. Koga sagte nichts, er blieb still und ließ mich weiter heulen. Nach einiger Zeit beruhigte ich mich und löste mich von ihm. Ich wischte mir meine Tränen weg und sah ihn mit meinem verheulten Gesicht an. „Besser?“, fragte er mich und ich nickte. „Tut mir leid, dass ich dich voll geheult habe.“, sagte ich verlegen. „Sollte es dir auch. Bin komplett nass.“, sagte er mit einem Grinsen, wischte über seine Brust und ich musste leicht Lachen. „Was wirst du jetzt tun Kagome?“, fragte er mich. „Ich weis es nicht. Ich weis es wirklich nicht. Wahrscheinlich erst einmal meine Wunden auskurieren.“, sagte ich. „Er hat dich auch übel zugerichtet.“, bemerkte Koga und deutete auf meinen Arm. „Nun ja, er war nicht er selbst. Aber es dauert seine Zeit, bis der Arm wieder verheilt.“, sagte ich und stützte den gebrochenen Arm von unten.

Plötzlich kam ein kräftiger Windstoß auf und meine Haare wehten mir quer ins Gesicht. Koga hob seinen Arm schützend vor sein Gesicht und kniff die Augen zusammen. „Was zum…?“, fragte er und der Wind verebbte. Ich strich mir meine wirren Haare aus meinem Gesicht und versuchte sie zu ordnen. „Was war denn das?“, fragte ich und kontrollierte meine Garderobe, ob noch alles an Ort und Stelle saß. „Wer seit Ihr? Und was wollt Ihr?“, fragte Nataku der plötzlich schützend vor mir aufgetaucht war. Was war denn jetzt auf einmal los? Warum dieser Aufruhr? Ich schaute zu Koga, der stur gerade aus schaute und finster drein guckte. Ich blickte an Nataku vorbei und erschrak. Ich zupfte an Natakus Hose und er neigte seinen Kopf etwas zu mir, ließ aber unseren Besucher nicht aus den Augen. „Was ist Kagome?“, fragte er mich. „Hilf mir bitte hoch.“, bat ich ihn und Nataku half mir und stellte sich wieder vor mich. Ich trat hinter Nataku vor und blickte zu unserem Besucher.

Vor uns stand ein großgewachsener, eleganter junger Mann mit langem silberweißem Haar und heller Haut. Mit einem blauvioletten Mond auf der Stirn und zwei magentafarbenen Streifen auf den Wangen und Handgelenken. Über seinen goldbraunen Augen befindet sich ein magentafarbener Lidstrich. Er trägt einen weißen Kimono mit langen Ärmeln, die mit einem roten Blumenmuster versehen sind. Am Oberkörper befand sich seine Rüstung, die ihm bis zur Hüfte reichte und mit einem gelben, violettegemustertem Obi umgürtet war. Der große weiße Pelz hing über seiner rechten Schulter und reichte bis zum Boden. Der Besucher sah mich an und verengte seine Augen zu Schlitzen.

„Sei gegrüßt Sesshomaru. Was führt dich her?“, fragte ich ihn und entfernte mich von Nataku und Koga. „Du kennst ihn Kagome?“, fragte Nataku überrascht und ich nickte. „Ich habe Inuyashas Geruch wahrgenommen, allerdings hatte sich der Geruch verändert gehabt. Ich bin auf den Kampfplatz gestoßen und hatte deinen menschlichen Geruch wahrgenommen. Du wurdest von ihm verletzt. Ich kann es riechen.“, erzählte Sesshomaru. „Das stimmt. Und? Was kümmert dich das? Menschen sind dir doch egal.“, sagte ich und ging weiter in Richtung zu meinem Zimmer. „Du hast Recht. Ihr Menschen seid mir egal. Ich bin Inuyasha begegnet und forderte ihn zum Kampf heraus.“, erzählte Sesshomaru weiter. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte aus seinen Worten schlau zu werden. „Warum erzählst du mir das?“, fragte ich ihn. „Er hatte kein Interesse an den Kampf und das machte mich wütend. Ich griff ihn an und er ließ es geschehen, er wehrte sich nicht.“, erzählte er weiter, ohne auf meine Frage einzugehen, und ich hörte geschockt zu. „Keine Angst. Er lebt. Aber mit so einem Häufchen Elend zu kämpfen bereitet mir keine Freude.“, sagte er und sah mir fest in die Augen. Ich weis worauf er hinaus wollte.

Plötzlich schrie es hinter mir und ich zuckte zusammen. Sesshomaru kam Blitzschnell auf mich zugestürmt und blieb vor mir stehen, als ich ihm den Weg mit meinem Arm versperrte. Mit seiner Energiepeitsche brachte er Nataku zum Stehen, der sich uns genähert hatte. Sesshomaru sah mir fest in die Augen und ich hielt seinen Blick stand. Ich nahm meinen Arm von dem Türrahmen und gab den Inhalt meines Zimmers preis. Irgendetwas in seinen Augen verriet mir, dass er den Kindern nichts tun würde. Kiba stand schützend vor den schreienden Kindern, sein Fell war nach oben gesträubt und knurrte Sesshomaru bedrohlich an. „Kiba.“, sagte ich sanft und deutete ihm, dass alles in Ordnung sei. Kiba ging zur Seite und Sesshomaru konnte ein Blick auf seinen Neffen und auf seine Nichte werfen. Ich beobachtete ihn genau und in seinem Gesicht regte sich etwas. „Was willst du?“, fragte ich ihn und er sah mir fest in die Augen. „Bring ihn zur Vernunft.“, flüsterte er und entfernte sich schnell von mir. Ich blickte ihm nach, nickte ihm zu und Sesshomaru erhob sich zum Himmel empor und schwebte davon. „Was war denn das gerade?“, fragte Nataku mich, während ich Sesshomaru hinterher blickte.

„Das war Sesshomaru, der Onkel meiner Kinder.“, sagte ich und schaute in Natakus erstauntes Gesicht. „Was wollte er?“, fragte Nataku nach. „Mir die Augen öffnen.“, erklärte ich und blickte wieder zum Himmel, wo Sesshomaru schon längst nicht mehr zu sehen war. Ich habe deine Botschaft verstanden Sesshomaru und ich werde mich darum kümmern. Du hast dich verändert. Du bist nicht der Typ, der sich Sorgen macht, aber soeben hast du mir eine andere Seite von dir gezeigt.

Streit

„Das wirst du nicht tun! Das lasse ich nicht zu!“, rief Nataku wütend. „Aber Nataku, versteh mich doch.“, sagte ich ruhig. „Nein! Ich verstehe dich nicht!“, sagte er wütend und lief im Wohnbereich auf und ab. Ich hatte mich an den Tisch gesetzt und verfolgte jeden seiner Schritte. Nach Sesshomarus Besuch, erzählte ich Nataku mein Vorhaben, was ihm gar nicht gefiel und strickt dagegen war. Die Kinder hatte ich mit Kiba in meinem Zimmer zurück gelassen, damit sie die Diskussion zwischen mir und Nataku nicht mitbekamen. „Erkläre mir warum.“, sagte Nataku gereizt. „Weil in diesem Zustand er verletzlich ist und jederzeit wieder angegriffen werden kann. Du hast doch selbst gehört was Sesshomaru gesagt hatte, er wehrte sich nicht und das ist nicht Inuyashas Art.“, erklärte ich. „Na und? Das ist kein Grund ihn suchen zu gehen. Du bist verletzt Kagome, begreif das doch.“, sagte er laut. „Ich habe es begriffen, aber Inuyasha war nicht er selbst. Er stand unter Akumas Kontrolle, deshalb hatte er mich angegriffen und verletzt. Jetzt wird er von Schuldgefühlen geplagt, obwohl ihn keine Schuld trifft.“, erklärte ich deutlicher. „Aber du kannst nicht in diesem Zustand nach ihm suchen gehen.“, bemerkte er wütend.

„Das weis ich selbst, aber ich darf keine Zeit verlieren. Je eher nach ich ihm suche, desto besser.“, sagte ich ruhig und blickte ihm hinter her, als er immer noch auf und ab lief. „Wo willst du denn anfangen mit suchen? Hat Sesshomaru dir irgendetwas verraten?“, fragte er schnippisch. Das stimmt allerdings. Sesshomaru hatte mir keinen Anhaltspunkt verraten. Ich würde die Nadel im Heuhaufen suchen. Ich senkte meinen Blick und starrte auf meine Hände. „Siehst du! Du weist gar nicht wo du suchen musst. Und denk an deine Kinder! Der Feind ist hinter dir her und er würde auch deine Kinder angreifen.

Du bringst sie dadurch in Gefahr!“, schrie er mich fast an. „Meinst du, ich weis das nicht? Aber es ist egal wo ich mich aufhalte, ich bin ständig in Gefahr, das war damals auch schon so. Und glaub mir, ich denke an meine Kinder. Jeden Tag. Jede Nacht. Und schon allein das ich ihre Mutter bin, bringe ich sie in Gefahr. Wenn der Vater nicht zu den Kindern kommt, dann müssen die Kinder zum Vater kommen.“, sagte ich und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, um dieses Machtwort zu verdeutlichen. Geschockt blieb Nataku im Raum stehen und starrte mich entsetzt an. „DAS WIRST DU NICHT!!! ICH VERBIETE ES DIR!!!“, schrie er mich wütend an. Jetzt war ich die jenige die ihn entsetzt ansah. Ich richtete mich vorsichtig auf und sah ihn fest in die Augen. „Du verbietest mir zu gehen?“, fragte ich nach. „Wenn es sein muss. Ja.“, sagte er und sah mich wütend an. Dieses Gespräch führte zu nichts und wir kamen auf keinen gemeinsamen Nenner. Ich ging an ihm vorbei und ließ ihn nicht aus den Augen. „Wo gehst du hin?“, fragte er mich und packte mich am linken Arm. Ich blieb stehen, sah auf seine Hand die mich packte und blickte in seine Augen. „Ich gehe.“, sagte ich ruhig.

Das brachte das Fass zum überlaufen, ich sah es in seinen Augen, denn plötzlich bekam ich eine schallende Ohrfeige. Mein Kopf ruckte zur rechten Seite und ich starrte geschockt in den Raum. Nataku ließ meinen linken Arm los und ich hielt mir die linke Wange. „Kagome ich…“, sagte er erschüttert und streckte seine Hand nach mir aus. Ich wich zurück und sah ihn irritiert an. Er senkte seine ausgestreckte Hand und ließ den Kopf hängen. Ungläubig schüttelte ich stumm meinen Kopf, verließ den Wohnbereich und ging in mein Zimmer. Dort angekommen, schob ich meine Tür hinter mir zu und mit rasendem Herzen rutschte ich langsam an der Tür runter. „Was ist passiert?“, fragte mich Kiba besorgt, der plötzlich neben mir stand. Ich starrte weiter in den Raum und konnte immer noch nicht glauben, was eben geschehen war. Kiba leckte mir über die linke Wange, ich zuckte zurück und holte mich dadurch in die Realität zurück. „Was ist passiert Kagome?“, fragte er noch einmal. Mir schossen die Tränen in den Augen, umarmte Kiba, vergrub mein Gesicht in sein weiches schneeweißes Fell und weinte. „Ihm ist die Hand ausgerutscht. Ich habe eure Diskussion mitbekommen, es gab einen Knall und dann war Stille.“, sagte Kiba nach einiger Zeit und ich nickte in seinem Fell.

Ich löste mich von ihm und wischte mir meine Tränen weg. „Sei nicht wütend auf ihn. Er hat überreagiert. Er macht sich Sorgen um dich.“, erklärte Kiba. „Ich weis. Ich bin nicht wütend auf ihn. Er war selbst geschockt darüber was er getan hatte. An seiner Stelle hätte ich auch so reagiert.“, sagte ich und rieb mir meine Wange. Es war kein kräftiger Schlag, aber die Stelle brannte etwas nach. „Schlafen sie?“, fragte ich ihn und sah zu ihnen rüber. Kiba nickte. Ich ging zu ihnen hin und strich ihnen sanft über ihre friedlich schlafenden Gesichter. Inuka regte sich und öffnete leicht seine Augen. Ich lächelte ihn lieb an und er streckte eine Hand nach mir aus. Ich ergriff seine winzige Hand und küsste die kleinen Fingerchen. Ich zog ihn vorsichtig von Izayoi weg und legte mich seitlich zwischen die beiden. Ich schob mein Kimonooberteil zur Seite, befreite meine Brust aus dem Verband, drehte Inuka seitlich und legte ihn an. Gierig begann er zu saugen und ließ es sich schmecken. „Was hast du jetzt vor Kagome?“, fragte mich Kiba. Ich beobachtete Inuka und strich ihm zärtlich über seine weiche Wange und lächelte ihn lieb an. „Ich werde Inuyasha suchen gehen. Bist du dabei?“, flüsterte ich ihm zu.

Kiba sah mich lange und eindringlich an, ich erwiderte seinen Blick. „Ich werde dich begleiten. Ich stehe zu meinem Wort, ich werde stets an deiner Seite bleiben.“, sagte er mit festem Blick. Ich war überrascht über seine Antwort. „Danke Kiba.“, sagte ich und lächelte ihn an. „Wann soll es los gehen?“, fragte er nach. „Wir werden heute Nacht aufbrechen. Ich werde die nötigsten Dinge einpacken.“, erklärte ich leise. „Was wird aus den Kindern?“, fragte er. „Sie kommen mit.“, flüsterte ich. „Wo werden wir suchen?“, fragte Kiba weiter. „Wir fangen im Dämonenjägerdorf an. Dort leben Miroku und Sango, vielleicht ist Inuyasha auch dort.“, erklärte ich leise und sah zu Inuka hinunter. Er beobachtete mich aufmerksam und saugte gierig weiter an meiner Brust. Nachdem er fertig war mit trinken, bedeckte ich meine Blöße, richtete mich auf, nahm vorsichtig Inuka und legte ihn an meine Schulter. Durch das sanfte klopfen auf seinem Rücken, entwich die Luft aus seinem Bauch.

Behutsam legte ich ihn hin und drehte mich auf die andere Seite zu Izayoi. Sie schlief fest, aber durch das sanfte streicheln über das Gesicht, wurde sie langsam munter. Ich machte die andere Brust frei und legte sie an. Wie ihr Bruder saugte sie gierig daran, dabei lief etwas Muttermilch am Mundwinkel entlang. „Was wird aus deinen Verletzungen?“, fragte Kiba vorsichtig. „Um die wird sich Sango kümmern, falls ich sie antreffe. Aber bevor wir ins Dämonenjägerdorf gehen, schauen wir bei Kaede vorbei. Vielleicht hat sie was von Inuyasha gehört.“, flüsterte ich zu ihm. „Ich verstehe.“, sagte Kiba und legte sich zu Inuka hin. Nachdem Izayoi gesättigt war, nahm ich sie vorsichtig hoch und legte sie an meine Schulter. Ich musste nicht lange auf ihrem Rücken klopfen bis ich das gewünschte Bäuerchen hörte. Ich legte sie zu Inuka und Kiba bedeckte sie wieder mit seinem buschigen Schwanz. Meinen gebrochenen Arm legte ich in die Schlinge und unterstützte ihn von unten. „Hast du Schmerzen?“, fragte Kiba. „Ja. Je noch so kleine Anstrengung tut mir der Arm weh, aber das hält mich nicht davon ab Inuyasha zu suchen.“, sagte ich entschlossen. Ich nahm meinen gelben Rucksack und begann ihn zu packen. Ich packte mehrere Stoffwindeln ein, Verbandsmaterial und genügend Decken und Kleidung für die Kinder. Dann fiel mir ein, wie soll ich eins der Kinder tragen? Izayoi im Korb, den Kiba tragen könnte, aber was mache ich mit Inuka? Ihn kann ich schlecht in den Rucksack stecken. In meiner Zeit hatte ich Mütter gesehen, die ihre Kinder vorn an den Bauch gebunden hatten und zwar mit Tüchern. Ich glaube mich auch zu erinnern, dass ich eine Mutter beobachtet hatte, wie sie dies gemacht hatte. Ich kramte noch einmal in der Schublade und suchte nach einem geeigneten großen, langen, stabilen Tuch. Tatsächlich wurde ich fündig. Ich breitete das Tuch aus und überlegte wie es damals die Mutter machte. Nach einigen Überlegungen, hatte ich mich an die Bindetechnik erinnert. Ich nahm das Tuch und legte es mit der Kopfkannte auf meine Brust, achtete dabei das die Seiten gleichmäßig lang waren. Gab die Seiten nach hinten, überkreuzte die Bahnen und legte die Strängen über meine Schultern. Jetzt brauchte ich das Kind. Ich ging zu Inuka, hielt ihn mit dem rechten Arm an mich gedrückt. Mit der linken Hand griff ich unter den Tuchbeutel, der entstanden war, bekam Inukas Füße zu fassen und platzierte ihn mittig an meinen Bauch, in Kopf-Kuss-Höhe.

Hielt ihn mit der linken Hand an mich gedrückt und mit der rechten zog ich die Kopfkannte nach oben, bis an seinen Ohren. Den Rest des Tuches zog ich Faltenfrei nach unten und formte einen Beutel indem Inuka dann saß und hielt ihn an meinem Bauch fest. Den ersten Strang legte ich in meine Armbeuge, seitlich raus, legte es unter Spannung auf meine Schulter, der restliche Strang hoch und strähnchenweise zog ich es fest. Das gleiche machte ich auch auf der anderen Seite. Legte das Tuch über die Armbeuge, seitlich rausziehen und legte es unter Spannung auf meine Schulter. Danach übergab ich seitlich, über den Rücken unter den Popo von Inuka, den Strang in die andere Hand. Auch hier wieder, zog ich strähnchenweise fest, dabei gab ich es in die andere Hand. Unter dem Popo von Inuka überkreuzte ich die beiden Stränge und gab sie unter seinen Füßchen durch. Danach schloss ich das Tuch hinter meinem Rücken mit einem Doppelknoten ab. Ich beugte mich leicht nach vorn, hielt dabei aber noch schützend eine Hand davor, und wackelte etwas. Sehr gut, ich war zufrieden mit meiner Bindetechnik. Es funktionierte und ich hatte auch nicht das Gefühl, das er mir rausrutschen könnte. Ich blickte zu Inuka nach unten und ihm schien das zu gefallen, so nah bei der Mutter zu sein. „Wie sehe ich aus?“, fragte ich Kiba und drehte mich etwas. „Sieht stabil aus.“, bemerkte er. Zufrieden mit meiner Arbeit, setzte ich mich und stützte meinen schmerzenden Arm. Kiba kam näher und schnupperte skeptisch an dem Tuch und an Inuka. „Oh man, durch das binden, tut mir jetzt der Arm weh.“, sagte ich und betrachtete ihn. „Wie sieht es mit deinem Rücken aus? Tut er dir weh?“, fragte Kiba.

„Am Rücken geht es. Im Moment merke ich nichts davon.“, sagte ich. Da das Tuch den Test bestanden hatte, wickelte ich Inuka wieder von mir ab und legte ihn neben seiner schlafenden Schwester. Ich legte mich seitlich zu ihnen hin und betrachtete die beiden im Schlaf. Kiba legte sich zu unseren Köpfen hin und senkte seinen Kopf auf seinen großen Pfoten. „Es wäre besser wenn du dich ausruhen würdest Kagome. Du musst fit sein.“, sagte Kiba. „Du hast Recht. Ich bin auch ziemlich erschöpft und mir tut alles weh.“, sagte ich, gab den Kindern ein Kuss auf die Stirn, deckte mich mit ihnen zu und begab mich zur Ruhe.

Vorbereitungen

„Kagome. Kagome, wach auf.“, sagte Kiba und stupste mich im Gesicht an. „Hmmm…? Was ist denn Kiba?“, fragte ich müde. „Du musst etwas essen Kagome. Sieh nur.“, sagte Kiba und deutete mir in die Richtung. Ich sah in Richtung Tür, die einen kleinen Spalt offen stand und dahinter stand auf der Veranda das Essen. Der Essensgeruch stieg mir in die Nase und atmete die Luft genüsslich ein. „Riecht lecker.“, sagte ich und richtete mich vorsichtig auf. „Au.“, sagte ich und hielt mir sogleich den rechten Arm. „Hast du Schmerzen?“, fragte Kiba besorgt. „Bei der Dummheit kein Wunder. Hatte mich auf meinen Arm gestützt.“, sagte ich. Ich sah zu den Kindern, die friedlich Hand in Hand schliefen. Nachdenklich blickte ich zum Spalt in der Tür und betrachtete das dampfende Essen. „Nataku hatte es dir hingestellt.“, erklärte Kiba. Ich stand auf, ging zur Tür und öffnete sie ganz. Blickte mich um, aber die Veranda sah verlassen aus. Behutsam zog ich das Tablett vorsichtig in mein Zimmer hinein und schob die Tür wieder zu. „Er hat ein schlechtes Gewissen dir gegenüber.“, bemerkte Kiba, als er sah, das ich dass Mittagessen nachdenklich anstarrte. „Scheint so. Im Moment kann ich ihm nicht unter die Augen treten.

Ich verstehe seinen Ärger, aber er muss mich auch verstehen. Vielleicht ist es besser so.“, sagte ich nachdenklich, nahm die Schale Eintopf und ließ es mir schmecken. Kiba stand auf, gähnte, reckte und streckte sich. „Keine Sorge, ihr werdet euch wieder vertragen. Ihm tut es sehr leid und er bereut es zu tiefst. Bevor wir aber abreisen, werde ich auf die Jagd gehen, damit ich bei Kräften bin. Bin gleich wieder zurück.“, sagte er und stand vor der verschlossenen Tür. Ich machte sie ihm auf, ließ ihn ins Freie und schob die Tür bis zu einem kleinen Spalt zu. Der Eintopf schmeckte köstlich. Ich aß meine Schale auf und stellte das leere Tablett wieder auf die Veranda. Danach legte ich mich seitlich wieder zu meinen Kindern und beobachtete sie im Schlaf. Bald werdet ihr euren Vater kennen lernen, es dauert nicht mehr lang. Er wird stolz auf euch sein, hoffe ich zu mindest. Ich schloss meine Augen und ließ meine Gedanken schweifen.

Plötzlich rief mich jemand und ich schreckte auf. Verwirrt sah ich mich um und erkannte mein Zimmer. Ich muss tatsächlich eingeschlafen sein. „Kagome?“, fragte Nataku vorsichtig. „Ich möchte dein Verband wechseln.“, sagte er und wartete auf meine Antwort. Schlaftrunken stand ich auf, schob die Tür auf ohne ihn eines Blickes zu würdigen, setzte ich mich auf mein Bett und lockerte mein Kimonooberteil. Es glitt mir von den Schultern, befreite meinen linken Arm aus dem Ärmel und nahm das Stück Stoff vor und presste es an meine Brust. Nataku trat sprachlos an mich heran und setzte sich hinter mich. Er lockerte mein Verband und wickelte ihn schließlich von meinem Rücken. Vorsichtig nahm er das Tuch von meinen Wunden, das bei dieser Prozedur ziepte. Ich biss die Zähne zusammen und ließ mir nichts anmerken. Behutsam wusch er meine Wunden sauber, was natürlich brannte, und tupfte behutsam sie trocken. „Sie verheilen sehr gut Kagome. Es ist wichtig, dass du darauf achtest das die Wunden nicht aufreisen.“, erklärte er mir. Ich nickte nur stumm, unfähig mit ihm ein Wort zu wechseln. Ich kann seine Reaktion verstehen und ich bin auch nicht wütend auf ihn, aber trotzdem hatte es mich sehr verletzt, als ihm die Hand ausgerutscht war.

So hatte ich ihn nicht eingeschätzt. So kannte ich ihn gar nicht. Nataku legte die Kräuter auf die Wunden, darüber ein sauberes frisches Tuch und verband erneut meinen Rücken. Als er fertig war, wollte ich meinen Kimonooberteil anziehen, aber ich hatte Schwierigkeiten dabei. „Warte ich helfe dir.“, sagte Nataku und berührte mich an der Schulter. Ich zuckte zurück und wich von ihm weg. „Na hör mal Kagome. Lass mich dir doch helfen.“, sagte er leicht frustriert. „Geh.“, sagte ich und sah ihn nicht an. „Aber…“, fing er an. „VERSCHWINDE!“, schrie ich und blickte ihn wütend an. Er senkte seine ausgestreckte Hand, kramte sein Zeug zusammen und verließ mein Zimmer. Beschämt senkte ich meinen Blick. Ich zog mir mein Kimonooberteil über, winkelte meine Beine an meine Brust und legte meine Stirn auf die Knie. Ich hatte ihn verletzt, dass sagte mir sein schockiertes Gesichtsausdruck. Das war nicht meine Absicht, aber warum hatte ich so reagiert? Sooft hatte er meine Wunde behandelt und jetzt schrecke ich vor seinen Berührungen zurück. Ob es an der Ohrfeige liegt? Ich war zu streng mit ihm. Ich werde mich später für meine Grobheit und Verhalten entschuldigen. Ich blickte über meine Knie und schaute entschlossen in den Garten hinaus. Nataku hatte die Tür offen gelassen, als er stürmisch mein Zimmer verließ. Heute Nacht wird es soweit sein. Zuallererst werde ich mich in die Kräuterkammer schleichen und ein paar Kräuter mitnehmen, damit ich versorgt bin und für den Fall der Fälle. Danach werden wir zu Kaede gehen, um dort nach Inuyasha zu suchen.

Falls er nicht dort sein sollte, mache ich mich auf den Weg in das Dämonenjägerdorf. Aber bevor ich gehe, werde ich beten gehen. Ich wickelte mir den schlafenden Inuka an den Bauch, der dabei so fest schlief, dass er es gar nicht mitbekam. Izayoi legte ich behutsam in ihr Körbchen, deckte sie zu und ging in Richtung Grabmahl. Dabei kam ich an Kogas Zimmer vorbei. Es war ziemlich ruhig da drin, also hatte er sich beruhigt und schlief sich gesund. Als ich am kleinen Schrein ankam, setzte ich Izayoi vorsichtig ab, öffnete die kleinen Türen, entfernte die Asche von den letzten Räucherstäbchen und zündete neue an. Ich setzte mich vor dem kleinen Schrein und blickte auf das angebrannte Foto. „Hallo Mama, ich hoffe du kannst mich hören. Ich werde eine Zeit lang euch nicht besuchen können. Ich muss Inuyasha finden, denn er steckt in einer Krise und dabei sollte er nicht allein sein. Bei der Suche werde ich vorsichtig sein. Ich werde Inuyasha finden.“, sagte ich entschlossen und schaute in den blauen Himmel. „Ich hoffe euch geht es gut an dem Ort, wo ihr jetzt seit.“, sagte ich beklommen und schaute auf das Foto in das Gesicht von Sota. „Sota. Es tut mir so leid, dass ich dich nicht retten konnte. Du hattest mich gerufen und ich konnte dir nicht helfen. Es tut mir so unendlich leid.“, schluchzte ich und mir liefen die Tränen übers Gesicht. „Ich hoffe du kannst mir vergeben.“, sagte ich traurig und eine sanfte Windeböe strich über mein Gesicht. Ich schloss meine Augen und streckte mein Gesicht in den Wind. Er trocknete meine Tränen und gab mir das Gefühl, dass meine Familie ganz nah bei mir war. Ich legte eine Hand auf mein Herz. „Ich werde euch niemals vergessen und ich vermisse euch sehr.“, sagte ich und lächelte schwach. Ich öffnete meine Augen, blickte zum Foto und nickte meiner Familie zu.

„Ich werde jetzt gehen, werde mich etwas ausruhen, damit ich fit für die Reise bin.“, sagte ich, küsste meine Finger und legte den Kuss auf das Bild meiner verstorbene Familie nieder. Ich schloss die kleinen Türen, nahm Izayoi und blieb noch ein kleines Stück am kleinen Schrein stehen. „Bis Bald.“, sagte ich und ging zurück in mein Zimmer. „Kagome.“, sagte Koga aus seinem Zimmer, als ich daran vorbei lief. „Ja?“, fragte ich und blieb vor seiner Tür stehen. „Komm rein.“, sagte er und ich gehorchte. Behutsam stellte ich Izayoi ab und setzte mich zu Koga. „Wo warst du gerade?“, fragte er mich. „Ich war eben bei meiner Familie und hatte für sie gebetet.“, erklärte ich ihm. „Du gehst ihn suchen. Habe ich Recht?“, sagte er und sah mich mit festem Blick an. Ich senkte meinen Kopf und blickte zu den schlafenden Inuka an meinen Bauch hinunter. Koga kann man nichts vor machen. „Sei vorsichtig.“, sagte er plötzlich und ich sah ihn erschrocken an. „Du hältst mich nicht auf?“, fragte ich erstaunt. „Nein, weil ich weis, dass dich jetzt sowieso niemand aufhalten könnte.“, sagte er. „Wie hast du…?“, fragte ich, als ich sah wie Koga grinste. „Kagome. Ich kenne dich lang genug. Du würdest alles dafür tun ihn zu finden. Es wundert mich nur, dass du noch hier bist.“, sagte er grinsend. „Ich möchte warten bis es dunkel wird. Nataku lässt mich nicht gehen.“, erklärte ich und senkte den Blick. „Ich habe euren Streit mitbekommen.“, sagte er. „Was? Wirklich?“, sagte ich verlegen und wurde leicht rot im Gesicht. „Ich verstehe Natakus Sichtweise, aber ich verstehe auch deine. Und du musst mir versprechen, dass du auf dich auf passt, denn es ist nicht ungefährlich.“, betonte er und sah mir fest in die Augen. Ich straffte meine Schultern und erwiderte seinen festen Blick. „Ich verspreche es, dass ich vorsichtig sein werde und meine Kinder mit meinem Leben beschützen werde.“, sagte ich entschlossen. „Gut. Das ist die Kagome, die ich kenne.“, sagte er und lächelte leicht. „Nun ruh dich aus für deine Reise.“, sagte er und drehte mir den Rücken zu. „Danke Koga.“, sagte ich und verließ sein Zimmer.

In meinem Zimmer, legte ich die schlafende Izayoi in mein Bett, Inuka wickelte ich von meinem Bauch ab und legte ihn zu seiner Schwester. Wie gewohnt suchte er ihre Hand, ergriff diese und schlief weiter. Ich legte mich seitlich zu ihnen hin, beobachtete sie im Schlaf und mir selbst fielen schließlich dann die Augen zu.

„Kagome. Kagome, wach auf.“, sagte Kiba sanft und stupste mich im Gesicht an. Benommen erhob ich meinen gebrochenen Arm, legte ihn auf Kibas Kopf und graulte ihn. „Kagome, wach auf.“, sagte er und leckte über meine Wange. „Hmmm…noch nicht aufstehen.“, sagte ich schlaftrunken. „Es ist soweit.“, sagte er und damit holte er mich aus meinem Schlaf. Ich richtete mich auf und blinzelte in die Dunkelheit. Ich rieb mir meinen Schlafsand aus den Augen und sah zu Kiba. „Ist es schon Nacht?“, fragte ich fassungslos und er nickte. „Du hast sehr tief und fest geschlafen Kagome. Hatte dich kaum munter bekommen.“, erklärte er mir. „Tut mir leid.“, sagte ich und streckte mich. Ich zuckte zusammen, als mir der rechte Arm dabei weh tat. „Schlafen alle?“, fragte ich und Kiba nickte. „Sehr gut.“, sagte ich zufrieden. Eins der Kinder wurde Munter und begann zu jammern. „Bevor wir aber aufbrechen Kiba, werde ich die Kinder noch schnell stillen.“, flüsterte ich und entblößte meine Brust. Legte mich seitlich hin, behutsam zog ich Izayoi an mich heran und legte sie an. Dankend nahm sie meine warme Milch an und saugte gierig an meiner Brust.

Nach dem sie gesättigt war, machte sie ihr Bäuerchen und ich überprüfte gleich ihre Windel. Wie der Zufall es so will, war sie schmutzig. Ich machte Izayoi schnell sauber und wickelte sie frisch. Die gleiche Prozedur musste auch Inuka über sich ergehen lassen, bis er wieder friedlich neben seiner Schwester weiter schlafen konnte. „Schläft Nataku?“, fragte ich Kiba leise und er nickte. „Gut, ich werde mich in die Kräuterkammer schleichen und ein paar Kräuter mitnehmen. Du wirst hier bleiben und auf die Kinder aufpassen.“, erklärte ich ihm und ging zu meinem gepackten gelben Rucksack. Ich kramte darin, bis ich den Gegenstand ganz unten fand. Ich schlich mich aus meinem Zimmer und ging in die Kräuterkammer. Leise schob ich die Tür auf und schloss sie hinter mir. Ich knipste meine Taschenlampe an, die ich ganz unten im Rucksack gefunden hatte. An einem Vormittag, hatte ich meinen Rucksack mit meinen Erinnerungen ausgelehrt gehabt und hatte die Gegenstände begutachtet. Darunter war auch diese Taschenlampe, wo ich dachte, dass ich sie gar nicht mehr hätte. Nun schlich ich hier herum und suchte die Kräuter zusammen die ich brauchte. Nachdem ich fertig war und mir sicher war, dass ich genug hatte, schlich ich mich wieder in mein Zimmer zurück. Dabei fiel mir erst das Tablett auf das vor meinem Zimmer stand. Nataku. Er hatte mir Essen gebracht. Ich nahm das Tablett in mein Zimmer und stellte es an die Seite. „Schlafen sie noch?“, fragte ich leise und Kiba nickte. Ich holte ein sauberes Tuch und breitete es neben dem Tablett aus. Schnell legte ich die Reisbällchen in das Tuch, wickelte sie ein und packte sie mit den Kräutern zusammen in den Rucksack. In der Kommode holte ich meine rote Kimonohose heraus und zog sie an. Meine Kampfkleidung ist im Rucksack verstaut. Ich wickelte mir den schlafenden Inuka an meinem Bauch und Izayoi legte ich in das Körbchen. Ich nahm meinen Umhang, legte ihn über meine Schultern und band in vorn zu. Ich öffnete meine linke Handfläche und es erschien ein magischer Pfeil. „Was hast du vor Kagome?“, fragte Kiba. Mit dem Pfeil ging ich zur Kommode, nahm den Brief, den ich schon am Tag geschrieben hatte und legte ihn zusammen mit meinem Pfeil auf mein Bett. „Mich entschuldigen.“, sagte ich, nahm Izayoi und verließ mit Kiba leise mein Zimmer.

Als wir den Garten durchquerten und das Haus hinter uns ließen blieb ich stehe und blickte zurück. „Kagome?“, fragte Kiba. Inuka regte sich an meinem Bauch. Ich sah zu ihm hinunter, strich sanft über sein Köpfchen und bedeckte ihn mit meinem Unhang. Erneut schaute ich nachdenklich zum Haus. „Es tut mir leid.“, flüsterte ich in die Nacht hinein, drehte mich um und verließ mein zu Hause.

Auf der Suche nach Inuyasha

„Soll ich Izayoi für dich tragen?“, fragte Kiba, nachdem wir ein gutes Stück von zu Hause entfernt waren. Wortlos reichte ich ihm die schlafende Izayoi, er nahm sie mir ab und trug sie in seinem Maul. Inuka schmiegte sich an meine Brust und reflexartig strich ich unter meinem Umhang sein Köpfchen. „Möchtest du aufsitzen?“, fragte mich Kiba. „Nein. Ich muss laufen. So habe ich den Kopf frei.“, erklärte ich ihm. „Glaubst du, du hast etwas falsch gemacht?“, fragte er mich. „Es war falsch einfach so zu gehen. Ich hätte mich verabschieden sollen, aber er hatte mir auch keine Wahl gelassen. Ich verstehe seine Sichtweise, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass er meine nicht versteht. Ich war so erleichtert endlich Inuyasha wieder gesehen zu haben, hatte ihn gerettet und jetzt soll ich es zulassen, dass er in seinem Selbstmitleid sich umbringt? Das kann ich nicht. Dafür liebe ich ihn zu stark. Ich möchte ihn nicht ein zweites Mal verlieren.“, erklärte ich.

„Ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen Kagome, aber auch Natakus. Er macht sich große Sorgen um dich.“, sagte Kiba. „Ich weis, aber ich kann nicht warten. Und eins kannst du mir glauben, der sture Hanyou bekommt auch noch etwas zu hören, darauf kannst du dich verlassen.“, sagte ich entschlossen. Wir liefen weiter in die Nacht hinein. Es war so dunkel, dass ich die Hand vor meinen Augen nicht erkennen konnte und somit auch nicht meinen Weg. Ich stolperte unentwegt über sämtliche Wurzeln und das eine Mal bin ich fast mit Inuka hingefallen. Kiba war schnell bei mir und ich konnte meinen Sturz abfangen. Diese Wurzel war gemeingefährlich, denn diese zerrte meinen rechten Knöchel. Ich hockte mich hin und hielt ihn mir sogleich. Verdammt! Wegen meiner Sturheit hatte ich mir meinen Knöchel verstaucht. Ohne Widerrede stieg ich auf Kibas großen Rücken und wir liefen langsam weiter. Kiba entdeckte eine verlassene Höhle und wir machten Rast. Vorsichtig stellte er Izayoi neben mir ab und ich lehnte mich an die Höhlenwand.

„Kannst du mir ein Tuch geben?“, fragte Kiba mich. „Wozu brauchst du ein Tuch?“, fragte ich nach. „Frag nicht, gib mir einfach eins.“, forderte er mich hektisch auf. Ich kramte in meinem Rucksack und gab Kiba ein Tuch. Er nahm es in sein Maul, versprach gleich wieder da zu sein und verschwand. Ich sah ihm nach, aber in kurzer Zeit konnte ich ihn nicht mehr sehen, so dunkel war es. Die kühlen Höhlenwände taten meinem Rücken gut, denn durch das Tragen des Rucksackes, schmerzten meine Wunden und ich habe das Gefühl, dass sie mir aufgerissen sind. Meinen gebrochenen Arm stützte ich von unten, denn er tat höllisch weh. Dadurch dass ich meinen Sturz abgefangen hatte, hatte ich mich in das Fell von Kiba gekrallt und jetzt spüre ich das Resultat davon. Kiba betrat die Höhle wieder und legte mir etwas Kaltes Nasses auf meinen Knöchel. Vor Schreck zuckte ich zurück. „Zum Kühlen. Leg es um deinen Knöchel, damit er nicht so sehr anschwillt.“, erklärte er. Ich nahm das nasse Tuch und wickelte es um meinen Knöchel. „So ein Mist aber auch. Das passiert auch nur mir.“, fluchte ich und ärgerte mich über meine Stur- und Dummheit. „Wie fühlst du dich?“, fragte er besorgt nach. „Erschöpft. Auch wenn wir noch nicht lange unterwegs sind, macht mir mein Rücken zu schaffen.“, erklärte ich. „Ruh dich erst einmal aus Kagome. Danach müssen wir schnell weiter und diesmal trage ich dich.“, erklärte er. „Ist in Ordnung. Ich mach kurz meine Augen zu.“, sagte ich und schloss meine Augen.

Ich legte eine Hand auf Inuka und mein gebrochener Arm hielt den Korb. Ich war ziemlich erschöpft und völlig aus der Puste. Aber wir sind nicht weit gekommen, warum strengte mich diese kurze Strecke so sehr an? Ich strich mir über die Stirn und hatte feuchte Hände. Ich wischte sie mir schnell an meiner Kimonohose ab, bevor Kiba etwas davon bemerkte. Ich versuchte mich zu entspannen und genoss die kühlen Höhlenwände die meine Schmerzen am Rücken etwas linderten. „Kagome, wir müssen weiter.“, sagte Kiba plötzlich. Ich war kurz eingeschlafen und war wie betäubt als er mich weckte. Ich beugte mich etwas nach vorn, wickelte das nasse Tuch fester um meinen Knöchel und richtete mich langsam auf. Kiba trat aus der Höhle raus, verwandelte sich in seine volle Lebensgröße und wartete auf mich. Mit dem Körbchen humpelte ich aus der Höhle, Kiba nahm es mir ab und legte sich hin, damit ich besser aufsteigen konnte. Ich kletterte auf seinen Rücken und hielt mich mit dem gesunden Arm an seinem Fell fest. „Ich tue dir auch nicht weh?“, fragte ich Kiba. „Du tust mir nicht weh. Halt dich nur so gut wie es geht dich richtig fest.“, sagte er und richtete sich wieder auf. „Hast du Izayoi sicher in deinem Maul?“, fragte ich nach. „Mach dir keine Sorgen, sie ist sicher. Mach dir mehr Sorgen um dich. Es geht los.“, sagte er und stieg plötzlich in die Luft. Krampfhaft krallte ich mich mit einem Arm an ihm fest. Als wir in der Luft waren und es ruhiger zuging, lockerte ich meinen Griff und schaute in die Dunkelheit.

„Es ist Neumond.“, stellte ich fest. „Hast du etwas gesagt Kagome?“, fragte Kiba. „Nur das heute Nacht Neumond ist. Deswegen ist es so dunkel.“, sagte ich. „Ja das stimmt. Deshalb ist es besser, wenn wir fliegen.“, sagte er und flog weiter in Richtung Kaede. Diese schwarze mondlose Nacht beruhigt mich, denn Inuyasha wird sich hoffentlich verstecken. Und sich niemanden in seiner menschlicher Gestalt in den Weg stellen. Aber dem Sturkopf ist doch alles zu zutrauen. Mich fröstelte es etwas und ich zog meinen Umhang enger um mich herum. „Wie geht es dir?“, fragte Kiba besorgt. „Es geht schon. Der Knöchel tut mir nicht mehr so sehr weh, dass Kühlen linderte meine Schmerzen. Der Rucksack war ein Fehler. Er scheuert mir meinen Rücken auf.“, sagte ich und biss die Zähne zusammen. „Ich weis. Ich kann es förmlich riechen. Deine Wunden bluten und wir müssen schnellstmöglich zu Kaede, bevor uns irgendwelche Dämonen angreifen.“, erklärte Kiba. Jetzt begriff ich auch, warum es Kiba so eilig hatte aus der Höhle zu verschwinden. Ich locke die Dämonen mit meinem Blut an, während sie auf der Jagd nach Beute sind. „Kiba. Flieg so schnell du kannst. Nimm keine Rücksicht auf mich, wir müssen und beeilen.“, sagte ich verängstigt. „Halte dich gut fest.“, sagte er und legte an Tempo drauf. Ich krallte mich in seinem Fell fest, beugte mich leicht nach vorn und achtete darauf, dass ich Inuka nicht erdrückte.

Ich senkte meinen Kopf, weil mir der kühle Wind ins Gesicht wehte und ich so nichts sehen konnte, weil ich meine Augen zukneifen musste. Ich zog mir die Kapuze tief ins Gesicht, denn es war doch etwas kalt der Wind. Mit dem gebrochenen Arm hielt ich Inuka und das war auch mein Abstandsmesser zwischen Kiba und mir. „Wir sind gleich da.“, sagte Kiba. „Das ging aber schnell.“, sagte ich in den tosenden Wind, der ans vorbei zog, hinein. „Lande am heiligen Baum. Bis zum Dorf ist es dann auch nicht weit, den Rest können wir dann laufen.“, erklärte ich. Ohne eine Antwort zu bekommen, merkte ich das Kiba in den Sinkflug ging und sanft auf dem Boden landete. Nachdem wir gelandet waren, richtete ich mich etwas auf und blickte mich um. Die Nacht war so finster, dass ich nichts erkennen konnte. Kiba ging weiter in Richtung Dorf. „Wie geht es Izayoi?“, fragte ich ihn. „Ihr geht es gut. Sie schläft, sei unbesorgt.“, sagte Kiba und ging weiter. Ich schaute zu Inuka herunter, der friedlich an meiner Brust zu schliefen schien. Nach einem guten Stück weiter, hielt Kiba an und schaute auf die dunklen Hütten. Einige Hütten wurden von dem inneren Feuer erleuchtet und erwärmt, sowie das von Kaede. Ich stieg vorsichtig ab und trat langsam mit meinem verstauchten Knöchel auf. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass die Straßen leer waren, ging ich langsam zu Kaedes Hütte. Kiba hatte sich wieder klein gemacht und folgte mir leise mit Izayoi.

Ich schob den Vorhang von Kaedes Hütte zur Seite und sie erschrak am Feuer. „Wer seit Ihr?“, fragte sie mich. Ich nahm die Kapuze ab, lächelte schwach und trat in die Hütte ein. „Kagome? Bist du es wirklich?“, fragte sie mich ungläubig. Hinter mir trat auch Kiba mit Izayoi ein und stellte behutsam das Körbchen ab. Kiba nahm den Rucksack in seine Schnauze und ich schlüpfte aus den Trägern heraus. Kaede kam zu mir und sah mich besorgt an. „Was ist passiert? Komm! Setzt dich ans Feuer.“, sagte sie und führte mich zum Feuer. Geschwächt setzte ich mich nieder und Kiba neben mir. „Kaede, nimm bitte die Kinder.“, sagte ich schwach. „Wo sind sie denn?“, fragte sie mich und blickte sich um. Ich zeigte auf den Korb und sie ging hin. Sie nahm die Decke bei Seite und gab die friedlich schlafende Izayoi preis. Sie nahm sie mit den ganzen gesamten Decken aus den Korb, breitete die Decken ordentlich übereinander aus und legte sie darauf. „Inuka ist hier.“, sagte ich und öffnete meinen Umhang. Kaede kam zu mir und wickelte Inuka von meinem Bauch und legte ihn zu seiner schlafenden Schwester.

Wie gewohnt suchte er ihre Hand und ergriff sie, als er sie fand. Kaede deckte sie behutsam zu und widmete sich mir zu. „Was ist passiert? Und warum kommst du mitten in der Nacht?“, fragte sie mich. „Später. Ich erkläre…es dir…später.“, sagte ich schwach, denn vor meinen Augen verschwamm alles. „Kagome?“, fragte Kaede besorgt und streckte eine Hand nach mir aus. Ich hatte mich eindeutig überanstrengt. Meine Wunden waren aufgescheuert, mir tat der rechte Arm sehr weh und ich hatte über die Nacht Fieber bekommen. Was würde ich nicht alles für Schmerzmittel, ein weiches warmes Bett und moderne Medizin alles geben. Mir wurde schwarz vor Augen und ich kippte seitlich weg. „Kagome!“, rief mich Kaede besorgt die mich gerade noch auffangen konnte, bevor ich auf den harten Boden knallte. „Kräuter…. Rucksack…. Für Rücken….“, sagte ich im Fieber und schloss geschwächt meine Augen. „Was? Kagome? Was hast du gesagt?“, fragte mich Kaede irritiert, aber ich konnte ihr keine Antwort geben. Ich fiel in einen unruhigen Schlaf.

Ich schlief sehr unruhig bzw. befand ich mich immer im Dämmerzustand und hörte schwach Kaedes Stimme. Ich spürte aber, dass sie sich meinen Wunden widmete und ich spürte Kibas Nähe. Als Kaede den Verband abnahm und vorsichtig das Tuch von meinen Wunden zu entfernen versuchte, stöhnte ich vor Schmerzen auf. „Kagome? Bist du wach?“, fragte mich Kaede besorgt. „Hmmm…“, gab ich schwach zur Antwort. „Woher hast du die Wunden?“, fragte sie weiter. „Inu…ya…sha…“, sagte ich schwach und fiel wieder in diesen Dämmerzustand. Kaede fragte nicht mehr weiter und versorgte meine Wunden. Sie nahm die Kräuter aus meinem Rucksack und zerstampfte diese, soweit ich das laut de Geräuschen beurteilen konnte. Sie legte die Kräuter auf die Wunden und dabei stöhnte ich erneut auf. „Ssscchhhtt…“, machte sie und versuchte mich zu beruhigen. Sie tastete an meine Stirn, meine Wangen und schließlich an meinem Hals. „Du hast Fieber.“, sagte sie und ich bekam sie nur verschwommen mit. Ich merkte nur noch, dass sie mir ein sauberes Tuch auf die Kräuter legte, meine Blöße bedeckte und die Hütte verließ, danach fiel ich wieder in den Dämmerzustand.

Ich wurde leicht munter als mir etwas Kaltes auf die Stirn gelegt wurde. Kaede versuchte anscheinend mein Fieber zu senken. „Kaede…“, sagte ich schwach. „Ja? Was ist Kagome?“, fragte sie und kam etwas näher, damit sie mich verstehen konnte. „Die Kinder…“, sagte ich geschwächt. „Ihnen geht es gut, keine Sorge. Versuch zu schlafen.“, sagte sie und strich mir behutsam über das Gesicht. Dadurch schlief ich wieder ein und wurde erst wieder wach, als mein gebrochener Arm sehr warm wurde. Geschwächt öffnete ich leicht die Augen und sah sanfte Männerhände die über meinem Arm schwebten. Blaues helles Licht umgab meinen gebrochenen Arm und hüllte ihn in Wärme ein. Mit getrübtem Blick, blickte ich nach oben und konnte blasse Haut, kurzes weißes Haar wahrnehmen. Die Person sah mich an und lächelte schwach. „Na…ta…ku…“, sagte ich schwach und dann wurde alles schwarz um mich herum.

Der heilige Baum

Als ich langsam aufwachte, blinzelte die Sonne durch den Vorhang und erhellte die Hütte. Ich blickte zur Seite und entdeckte Kiba der mich zu beobachten schien. „Wie geht es dir?“, fragte er mich besorgt. „Besser.“, sagte ich und richtete mich vorsichtig auf. Das feuchte Tuch rutschte von meiner Stirn und landete im Schoß. Da bemerkte ich, dass ich nichts an hatte, nur der Verband verbarg meine Blöße. Ich griff mit meinem rechten Arm an meine Stirn und fühlte meine Temperatur. Mein Fieber schien runter gegangen zu sein und ich fühlte mich auch nicht mehr fiebrig. „Wie geht es den Kindern?“, fragte ich Kiba. Er erhob seinen buschigen schneeweißen Schwanz und gab die friedlich schlafenden Kinder preis. „Ihnen geht es gut Kagome. Kaede hatte sie vorhin frisch gewickelt gehabt.“, sagte Kiba und bedeckte sie wieder.

„Ich hatte vielleicht etwas Merkwürdiges geträumt.“, sagte ich und versuchte mich zu erinnern. „Was hast du denn geträumt?“, fragte Kiba neugierig. „Ich hatte geträumt das Nataku hier wäre. Und er hätte irgendetwas mit meinem Arm gemacht.“, erzählte ich und hielt auch meinen gebrochenen Arm ausgestreckt. Wie erstarrt blickte ich auf meinem Arm, als ich begriff. „Wie…? Aber…?“, stotterte ich und konnte ohne Schmerzen meinen Arm bewegen. Er war auch nicht mehr geschient und verbunden. Fragend sah ich zu Kiba und er nickte. „Er war gestern Nacht hier. Du hast es nicht geträumt.“, sagte Kiba. „Aber warum? Ich meine…Wieso?“, fragte ich verwirrt. „Kagome. Er hatte sich Sorgen um dich gemacht und ist uns gefolgt. Er hatte gesehen das Kaede sich um deine Wunden gekümmert hatte, aber du hattest sehr hohes Fieber. Er kontrollierte deinen Arm und merkte, dass er nicht richtig verhielt. Er zögerte nicht lange und machte deinen Arm wieder gesund.“, erzählte Kiba. „Aber warum hat er es nicht vorher getan? Ich meine, der Arm war nicht seit gestern gebrochen, da hätte er ihn doch heilen können.“, sagte ich. „Das stimmt, das hätte er tun können, aber er konnte nicht.“, sagte Kiba.

„Warum konnte er nicht? Ich verstehe es nicht.“, fragte ich weiterhin verwirrt. „Kagome, versteh doch. Wunden gehen schneller zu heilen, aber Vergiftungen und Knochenbrüche gehen nicht so schnell.“, versuchte er zu erklären. „Kiba. Rede jetzt Klartext und nicht um den heißen Brei.“, forderte ich ihn auf. Kiba seufzte. „Wenn Nataku Vergiftungen heilt oder Knochenbrüche, benötigt er dabei sehr viel Kraft. Nach dieser Prozedur ist er sehr geschwächt, deshalb wendet er es so wenig wie möglich an.“, erklärte Kiba. Ich verstand was er meinte. Mir erging es genauso, als ich ihm das Gift in seinem Körper läuterte. „Wie geht es ihm?“, fragte ich besorgt. „Es geht ihm gut. Er ist wieder bei Kräften und ist am frühen Morgen aufgebrochen.“, sagte Kiba. „Wie aufgebrochen? Ist er nicht mehr hier?“, fragte ich nach. „Nein, er ist gegangen.“, sagte Kiba. Ich seufzte und senkte nachdenklich meinen Kopf. Ich zog mir meinen Rot-Weißen-Kimono an und richtete meine Frisur. „Wohin gehst du?“, fragte Kiba nach. „Ich schaue nach Kaede.“, sagte ich und verließ die Hütte. Ich blieb vor der Hütte stehen, streckte mein Gesicht in die Sonne, schloss meine Augen und genoss die Wärme auf meiner Haut. Ein leichter Windhauch wehte mir über das Gesicht und durch mein Haar. Die Vögel zwitscherten fröhlich und im Dorf waren alltägliche Dorfgeräusche wahr zunehmen. „Kagome?“, fragte Kaede, die plötzlich neben mir stand. Vor Schreck zuckte ich leicht zusammen und schaute zu ihr. „Hallo Kaede.“, begrüßte ich sie und umarmte sie leicht. „Wie geht es dir?“, fragte sie. „Mir geht es besser. Ich habe gehört das wir in der Nacht Besuch hatten.“, sagte ich und hielt mir gedankenverloren meinen rechten Arm. „Ja das stimmt. Nataku war hier.“, sagte Kaede. „Ja. Nun ist er auch wieder fort.“, sagte ich bedrückt und ging ein Stück. „Kagome. Was ist los? Dich bedrückt doch etwas.“, sagte Kaede neben mir.

Ich setzte mich in die Wiese und blickte nachdenklich in der Weltgeschichte herum. „Ich habe gegenüber Nataku ein schlechtes Gewissen.“, sagte ich. „Warum?“, fragte sie. „Bevor ich hierher kam, hatten wir einen Streit. Ich wollte Inuyasha suchen gehen, aber Nataku wollte es nicht, deswegen hatten wir uns gestritten.“, erzählte ich. „Was ist dann passiert?“, fragte sie vorsichtig nach. „Er hatte mir verboten gehabt zu gehen und dann hatte er mich geohrfeigt. Seitdem hatten wir kein Wort miteinander gesprochen.“, erzählte ich. „Du meinst, du bist ohne ein Wort bei Nacht und Nebel von ihm gegangen, um Inuyasha zu finden.“, bemerkte Kaede und ich nickte stumm. „Ich hatte ihm einen Brief hinterlassen. Aber ich verstehe nicht, warum er mir jetzt gerade hilft.“, sagte ich verwirrt. „Ach Kagome, ist das denn nicht offensichtlich?“, fragte sie mich und ich schüttelte irritiert den Kopf. „Kagome, er macht sich große Sorgen um dich. Schließlich hatte er dich damals im Wald gefunden und gerettet gehabt. Seitdem ist er besorgt um dich. Er hat auch erkannt, dass du nicht mehr das schwache Mädchen aus dem Wald bist. Sondern du bist zu einer wunderschönen, jungen Frau und Mutter herangewachsen.

Er sorgt sich als Freund und Freunde helfen sich in der Not und öffnen demjenigen auch einmal die Augen, wenn der andere einen Fehler begeht. Die Ohrfeige tut ihm sicher sehr leid, aber er wollte dir damit die Agen öffnen. Leider hatte er das Gegenteil damit bewirkt.“, erklärte Kaede und grinste leicht. „Du meinst, er ist mir nicht böse, dass ich gegangen bin?“, fragte ich verunsichert. „Nein, er ist dir nicht böse. In der Nacht war er sehr besorgt um dich und er hatte dich noch nie so hilflos und schwach gesehen.“, erzählte sie weiter. „Hat er dir das erzählt?“, fragte ich erstaunt und Kaede schüttelte leicht ihren Kopf.

„Das brauchte er mir nicht zu erzählen, ich hatte es an seinem Blick gesehen.“, sagte sie. „Was mache ich denn jetzt?“, fragte und seufzte ich. „Das weist du genau Kagome. Hör auf dein Herz.“, sagte Kaede, stand auf, putzte sich etwas ab und ging zurück. Ich blickte ihr nach und dachte über ihre Worte nach. Zum aller ersten Mal verstand ich wirklich was Nataku fühlte. Er macht sich Sorgen um mich, weil ich sein Freund bin und er hat Angst mich zu verlieren. Deshalb der Streit und die Ohrfeige. Er wollte mir die Suche nach Inuyasha nicht verbieten, er wollte mich beschützen, damit ich in Ruhe gesund werde und danach mich auf die Suche begebe. Leider konnte ich es nicht, ich konnte nicht länger warten. Ich stand auf, putzte mir das Gras ab und ging zurück in Kaedes Hütte. Ich werde Inuyasha suchen und finden und danach, danach werde ich zurückkehren.

In der Hütte angekommen, begannen die kleinen gerade mit schreien an. Ich setzte mich so, das ich die Tür von der Hütte im Rücken hatte, entblößte meine Brust und legte Inuka an. Mit kräftigen Zügen trank er meine Milch und hielt dabei eine Hand auf meine Brust. Ich sah zu ihm, lächelte ihn verträumt an und strich ihm sanft über seine Wange. „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte Kiba. „Wir werden einen Tag hier bleiben und morgen früh werden wir weiter ziehen.“, sagte ich entschlossen. „Das ist eine gute Idee.“, sagte Kaede, als sie in die Hütte kam. „Ruh dich ein Tag noch aus Kagome und in der Zeit, mache ich uns einen kräftigen Eintopf.“, sagte sie mit einem Lächeln und begann das gewaschene Gemüse zu schneiden. Ich lächelte zurück und blickte wieder zu Inuka. Er hatte mich nicht aus den Augen gelassen und trank weiter. Kiba beschäftigte sich gerade mit Izayoi, er versuchte sie abzulenken, damit sie mit schreien aufhörte. Nachdem Inuka gesättigt war, sein Bäuerchen machte und ich wieder zu Kiba legte, kam Izayoi an die Reihe.

Ich machte die andere Brust frei und legte sie an. Wie ihr Bruder trank sie mit kräftigen Zügen und spielte mit meiner Haarsträhne, die nach vorn gefallen war. „Kaede? War Inuyasha hier?“, fragte ich sie und blickte weiter zu Izayoi. „Ich wusste, dass du mich das eins fragen würdest. Ja er war kurz hier.“, sagte sie und schnitt weiter Gemüse. Überrascht blickte ich zu Kaede. „Und? Wie geht es ihm? Wo ist er jetzt?“, fragte ich sie schnell. „Er war sehr bedrückt und niedergeschlagen. Er sagte, dass er dich nicht sehen kann, weil er sich selbst nicht verzeihen kann. Das hatte er gesagt gehabt, als ich ihn fragte was passiert sei. Am nächsten Tag war er verschwunden und ich weis nicht wo er gegangen war.“, erzählte sie. Ich seufzte und blickte zu Izayoi. Sie hatte ihren kleinen Finger in meine Haarsträhne gewickelt und konnte sich nun nicht mehr befreien. Ich lockerte meine Strähne um ihren Finger und sie war frei. Nachdem sie satt war, machte auch sie ihr Bäuerchen und ich legte sie zu Kiba hin. Kiba bereitete es anscheinend keine Umstände mit den Kindern zu spielen, denn er hatte sichtlichen Spaß mit ihnen und sie quietschen vor Freude. „Was ist geschehen Kagome?“, fragte mich Kaede und ich wusste, dass sie jenen Tag meinte. „Inuyasha wurde von Akuma, so heißt der Feind, kontrolliert. Er hatte sich zu einem wahren Dämon verwandelt gehabt und seine menschliche Hälfte war im Schatten gefangen.

Koga konnte nichts gegen Inuyasha ausrichten und er wurde von Inuyasha schwer verletzt. Akuma versuchte auch mich zu kontrollieren, aber es gelang ihm nicht. Akuma ließ Inuyasha auf mich los und er griff mich an. Bei dem Versuch ihm auszuweichen, hatte er mich am Rücken erwischt. Ein Angriff vorher, brach er meinen rechten Arm. Nach langem Reden konnte ich endlich zu ihm durchdringen, sagte den Bannspruch der Kette und er war wieder der alte. Nataku hatte uns gefunden gehabt und uns gerettet, in der Zeit war ich Bewusstlos. Als ich wieder aufwachte, war Inuyasha verschwunden. Jeder sagte mir, dass er Zeit benötigte um nachzudenken und über seine Handlungen klar zu werden. Dann bekam ich Besuch von Sesshomaru und er berichtete mir, dass es Inuyasha nicht gut ginge. Er hatte ihn zu einem Kampf herausgefordert und Inuyasha wehrte sich nicht bei diesem Kampf. Das bereitete mir doch große Sorgen. Seitdem bin ich auf der Suche nach Inuyasha, um das schlimmste zu verhindern und damit er endlich seine Kinder kennen lernt.“, erzählte ich. „Moment. Er weis immer noch nichts davon?“, fragte Kaede ungläubig. „Nein. Er ist noch am Kampfplatz gegangen.“, sagte ich traurig. „So ein sturer Hanyou.“, schimpfte Kaede. „Aber so kennen wir ihn ja.“, sagte sie. „Sesshomaru war tatsächlich bei dir gewesen?“, fragte Kaede sichtlich überrascht. „Ja. Er gab mir den dezenten Hinweis, das ich Inuyasha zu Vernunft bringen soll. Sein Neffen und seine Nichte lernte er auch gleich kennen.“, erzählte ich. „Und? Wie hat er reagiert?“, fragte Kaede neugierig. Ich zuckte mit den Schultern. „Er hat gar nichts reagiert. Er hat sie gesehen und nichts dazu gesagt. Danach ist er gleich wieder verschwunden.“, erzählte ich. Ich blickte zu den Kindern, die mit dem buschigen Schwanz von Kiba spielten. Ich beobachtete sie und schmunzelte über ihr kleines Gequietsche. Izayoi war die erste die gähnte und müde Augen bekam.

Kiba bemerkte dies auch und hörte mit dem kleinen Spiel auf, damit sie zur Ruhe kamen. Sanft bedeckte er sie mit seinem weichen buschigen Schwanz. Ich summte ihnen ein Lied vor und strich ihnen über ihre Gesichter. Hand in Hand schliefen beide ein und träumten den Traum der Gerechten. „Wohin geht es morgen?“, fragte Kaede nach langer Zeit. „Ich werde ins Dämonenjägerdorf gehen und dort mein Glück versuchen.“, erklärte ich und beobachtete sie beim Schneiden. „Kann ich dir mit was helfen?“, fragte ich sie. „Nein, das brauchst du nicht. Ruh dich aus oder geh ein Stück spazieren. Das Essen dauert ein Stück.“, sagte sie und schnitt weiter. „Nun gut, ich geh an die frische Luft. Möchtest du mich begleiten Kiba?“, fragte ich ihn. „Ich bleibe hier bei den kleinen. Geh ruhig ohne mich, wir bleiben im Kontakt.“, sagte Kiba und sah mir fest in die Augen. Ich nickte und verließ die Hütte.

Ich ging in Richtung heiligen Baum spazieren. Die Luft war angenehm warm, der Wind wehte sanft über das Gras und brachte es leicht zum Schwingen. Die Vögel saßen auf den grünen saftigen Ästen, zwitscherten fröhlich und unbekümmert. Die Sonne schien durch die dichten Baumkronen und vereinzelte Sonnenstrahlen erreichten auch den Boden. Auf dem Weg wuchsen die schönsten und verschiedensten Blumen und ich beschloss einen Blumenstrauß zu pflücken. Ich war so sehr vom Pflücken abgelenkt, dass ich gar nicht bemerkte, dass ich schon am heiligen Baum angelangt war. Ich stand da und betrachtete den großen, kräftigen, tausendjährigen heiligen Baum. Seine Wurzeln waren groß, kräftig und ragten aus der Erde heraus. Ich ging näher zu ihm hin und legte ein Teil von meinem Blumenstrauß an seine Wurzeln. Danach kletterte ich auf seine Wurzeln und blieb genau vor der Stelle stehen, wo eins Inuyasha mit einem magischen Pfeil an diesem Baum geheftet worden war. Gedankenverloren strich ich über das kleine Loch, das damals durch die Pfeilspitze entstanden war.

Ich schmiegte mich an den dicken, alten, heiligen Stamm und hatte das Gefühl, nah bei Inuyasha zu sein. Nach einiger Zeit setzte ich mich und lehnte mich vorsichtig an den kräftigen Stamm. Wo jetzt der Baum steht, steht in ferner Zukunft mein zu Hause. Hier traf ich Inuyasha das erste Mal. Ein friedlich schlafender Junge mit zwei bezaubernden Hundeohren. Wir hatten viele Gefahren und Abenteuer überstanden, fanden Freunde auf unseren Wegen und am Ende besiegten wir auch unseren gemeinsamen Feind Naraku. Seit das Juwel verschwand, trennten sich auch unsere Wege, was sehr traurig war. Ich löste mich von meinen Gedanken und rutschte die Baumwurzeln runter, um meinen Weg fortzufahren. Ich entfernte mich vom heiligen Baum und kam an die Stelle, wo eins der Knochenfresserbrunnen stand. Durch meinen Pfeil hatte ich den Brunnen zerstört gehabt, denn es sollten keine weiteren Dämonen in meine damalige Zeit reisen.

Als ich den Brunnen zerstörte, gab es einen rießen Knall und die Spuren waren heute noch zu erkennen. Wo damals der Knochenfresserbrunnen stand, wuchs an der verbrannten schwarzen Stelle ein kleiner junger Baum. Ich trat näher heran, setzte mich und legte den restlichen Strauß an das kleine Bäumchen. „Mama. Sota. Opa. Ich vermisse euch so.“, sagte ich traurig und eine sanfte Windböe kam auf und wehte mir über das Gesicht und durch mein Haar. Plötzlich raschelte es hinter mir, schreckte auf und blickte nach hinten. Als ich die vertraute Gestalt sah, setzte ich mich beruhigt wieder nieder und Kiba kam an meine Seite. Er setzte sich neben mich und ich lehnte mich an seinen großen Körper an und schmiegte mich in sein weiches schneeweißes Fell hinein. Kiba sagte nichts und das schätzte ich sehr an ihm. Still beobachteten wir das kleine Bäumchen, wie es sich sacht im Wind biegte.

Ein erholsamer Tag

„Was ist passiert?“, fragte Kiba ruhig und in die Stille hinein. Ich beobachtete weiter das zierliche Bäumchen das sich im Wind wiegte. Irgendwann, wird dieses Bäumchen ein kräftiger Baum werden und stellt alle anderen in den Schatten. Ich verstehe Kibas Frage, aber mir fällt es schwer darüber zu reden. Die Wunden sind noch zu frisch, um darüber zu sprechen. Ich holte tief Luft und begann zu erzählen. „Weist du Kiba, ich komme überhaupt nicht von hier. Ich komme aus einer sehr fernen Welt.“, sagte ich und beobachtete das Bäumchen. Im Augenwinkel konnte ich erkennen das Kiba mich überrascht an sah. „Wo das Bäumchen jetzt steht, stand eins ein Brunnen, ein Knochenfresserbrunnen. Dieser Brunnen war der Zugang zu meiner Welt, zu meinem zu Hause. An meinem 15. Geburtstag wurde ich in diesen Brunnen von Ladytausenfuß gezogen und landete dann in dieser Welt. Hier lernte ich Inuyasha kennen und lieben. Durch meine Schuld ist damals das Juwel der vier Seelen zerbrochen und wir mussten uns auf die Suche nach dem Juwelensplitter begeben. Wir erlebten gemeinsam viele Abenteuer und mussten Gefahren überstehen.

Durch unsere Reise lernten wir Shippo den Fuchs, Miroku den Mönch und die Dämonenjägerin Sango kennen. Jeder von ihnen hatte eine bewegende Geschichte und wir hatten einen gemeinsamen Feind, namens Naraku. Mit gemeinsamer Kraft besiegten wir Naraku und das wieder zusammengesetzte Juwel verschwand. Es gab für mich keinen Grund mehr hier zu bleiben, denn meine Aufgabe, das Juwel wieder zusammenzusetzen, war erfüllt. Inuyasha bat mich einen Tag noch zu bleiben. Ich kam seiner Bitte nach und ich blieb. In dieser einen Nacht liebten wir uns. Als ich morgens aufwachte, war er verschwunden. Als ich ihn fand, hielt er Kikyou fest in seinen Armen umschlungen und küsste sie. Damals wusste ich nicht das es eine Falle vom jetzigen Feind war, aber heute weis ich es besser. Irritiert, verletzt und mit gebrochenem Herzen, kehrte ich zum Brunnen zurück. Dort beobachtete ich, wie eine handvoll Dämonen den Brunnen verließen. Mit schrecklicher Angst und böser Vorahnung ging ich zurück nach Hause. Als ich aus den Brunnen ausstieg, vernahm ich den Geruch von Qualm. Ich rannte nach draußen und sah das mein zu Hause lichterloh brannte. Ohne darüber nachzudenken rannte ich auf die Flammen zu und wollte meine Familie retten, weil ich sie draußen nicht vor fand. Mein Opa und meine Mutter fand ich und sie wurden auf schreckliche Art und Weise abgeschlachtet und jegliches Leben war aus ihren Augen verschwunden. Ich hörte meinen kleinen Bruder Sota nach mir schreien und lief zu ihm.

Als ich ihn gerade retten wollte, stürzte ein brennender Balken auf ihn herab und begrub ihn. Entsetzt starrte ich auf die Stelle, wo er gerade war und schrie. Mein Instinkt sagte mir, dass ich aus dem brennenden Haus muss, aber ich wollte nicht. Inuyasha war bei Kikyou und meine Familie wurde soeben von Dämonen getötet. Mechanisch lief ich nach draußen und schrie den Himmel an. Ich schrie solang bis alles um mich herum dunkel wurde. Als ich wieder zu mir kam, lag ich im Krankenhaus. Da hörte ich die Ärzte vor der Tür über mich reden. Sie sagten, dass ich stumm sei und vielleicht nie wieder sprechen könnte, dass ich schwanger sei und die immensen Krankenhauskosten auf mich zu kommen würden und ich sie nicht bezahlen kann. Sie schlugen vor mich zu verkaufen, damit ich das Geld wieder rein bringe. Ich fühlte mich wie betäubt. Im ersten Moment war ich so glücklich und im nächsten Augenblick wurde mir alles genommen was mir lieb und teuer war. Ich verbrachte die schönste Nacht meines Lebens mit Inuyasha und werde sie nie vergessen. Dann sah ich ihn und Kikyou zusammen, was mein Herz brach und im nächsten Augenblick verlor ich meine Familie. Ich dachte über die Worte der Ärzte nach und kam zum Schluss, dass ich hier keine Zukunft habe. Schließlich war ich von einem Hanyou schwanger und meine Kinder hätten hier keine Zukunft. Somit entschloss ich, hierher zurück zu kehren. Ich sorgte dafür, dass keine weiteren Dämonen in meine Zeit reisen konnten und zerstörte den einzigen Zugang zu meiner Welt. Mit schweren, gebrochenen und verwundeten Herzen, begab ich mich auf die Suche nach einem sicheren zu Hause. Inuyasha war verschwunden und ich hatte nicht die Kraft dazu, ihn zu sehen. Eines Nachts wurde ich von Dämonenhasen angegriffen und schwer verletzt. Nataku fand mich und nahm mich bei sich auf. Nachdem ich mehrere Tage bei Nataku lebte, bot er mir an hier zu bleiben. Schließlich hatte ich ein sicheres zu Hause für meine Kinder und für mich gefunden gehabt. Trotzdem fühlte ich mich einsam. Für mich ist es eine fremde Welt und ich vermisse das moderne Leben. Hier habe ich auch Freunde gefunden, aber das ist nicht das gleiche, ich bin eine Fremde in diesem Land.“, erzählte ich in Gedanken und verschloss mein Herz vor den seelischen Schmerz.

Plötzlich leckte mir Kiba über die Wange und ich sah ihn überrascht an. Ich war so vertieft in meiner Erzählung und bedacht darauf mein Herz zu verschließen, das ich gar nicht merkte, das ich weinte. Still und leise flossen die Tränen an meinen Wangen herunter. Ich wischte sie mir weg und lächelte schwach. „Es tut mir leid Kagome, was dir widerfahren ist, aber eins sollst du wissen. Deine Familie ist zwar tot, aber sie wird immer bei dir sein, auch wenn du sie nicht sehen kannst.“, sagte er sanft. Ich umarmte Kiba, vergrub mein Gesicht in seinem Fell und weinte. Ich ließ alles raus an Trauer, Wut, Angst, Schmerz und Verlust, was sich all in dieser Zeit angestaut hatte. Sanft legte er seinen buschigen Schwanz um mich und umhüllte mich mit seiner Wärme. Kiba sagte nichts, er ließ mich einfach weinen und für diese Rücksichtnahme war ich ihm sehr dankbar. Nach langem heulen, beruhigte ich mich langsam und schmiegte mich weiter an seinem Fell.

Kiba legte sich hin und ich kuschelte mich an ihm. „Soll ich dir was sagen Kagome?“, fragte Kiba mich vorsichtig und ich nickte stumm in seinem Fell hinein. „Du bist nicht mehr allein.“, sagte er und ich schaute zu ihm. Kiba blickte in den klaren Himmel und beobachtete die Vögel, die am Himmel tanzten. „Du selbst hast jetzt eine eigene Familie gegründet, hast ein sicheres zu Hause gefunden und neue Freunde. Natürlich wird es Tage geben an denen du dich einsam fühlst, aber du darfst nicht vergessen, dass du nicht mehr einsam bist. Dein Verlust wird dich immer schmerzen und das ist normal. Der Schmerz wird immer bleiben, aber er verändert sich.“, sagte er und sah mir dabei fest in die Augen. „Du hast ein großes Herz Kagome. Es ist so groß, dass du deinen eigenen Kummer und Schmerz vergisst und du dich um andere sorgst. Dein großes Herz hat mir auch mein Leben gerettet und dafür bin ich dir sehr dankbar. Du bist nicht mehr einsam, denn jetzt bin ich an deiner Seite und so wird es auch immer bleiben. Auch Nataku ist an deiner Seite und ich hoffe für dich, dass auch Inuyasha bald wieder an deiner Seite sein wird.“, sagte Kiba. Seine Worte rührten mich sehr und ich musste mir die neuen Tränen weg wischen. „Danke für die aufmunternden Worte Kiba.“, sagte ich gerührt und kuschelte mich wieder in sein Fell. Ein Rascheln ließ mich aufschrecken und Kaede kam aus den Büschen hervor. „Hatte mir gedacht, dass du hier bist.“, sagte sie und kam zu uns rüber. „Hast du das Bäumchen gepflanzt Kaede?“, fragte ich sie und sah zu dem kleinen werdenden Baum. „Nein, es ist von ganz allein gewachsen. Nachdem du den Brunnen zerstört hattest, hatte ich ein paar Tage später die Überreste entsorgt. Unter der Asche und den Überresten fand ich dieses kleine Bäumchen. Die Bretter vom Brunnen stammten vom heiligen Baum.

Anscheinend hatte ein Stück Holz im Boden mit keimen angefangen und daraus wuchs dieses kleine Bäumchen.“, erklärte sie. Staunend blickte ich zum kleinen Bäumchen und lächelte schwach. Das Bäumchen steht für den Neuanfang. Ich stand auf, streckte ich, soweit es die Schmerzen am Rücken zu ließen und putzte mich ab. „Lasst uns zurück gehen.“, sagte ich zuversichtlich und ging voraus. Ich fühlte mich jetzt etwas erleichtert und die Last auf meinen Schultern wurde leichter. Das war das erste Mal das ich über den Tod meiner Familie sprach, es wird aber nicht das letzte Mal sein. Es tut gut, sich auszuheulen und alles fallen zulassen was einem Kummer bereitet. Neben mir lief Kiba und sah mich von der Seite an. Ich legte eine Hand auf seinem Kopf und kraulte ihn kurz. „Ich danke dir Kiba.“, sagte ich mit einem sanften Lächeln und wir gingen gemeinsam Richtung Dorf zurück. In der Hütte angekommen, setzte ich mich zu meinen Kindern und Kaede füllte die Schalen mit Eintopf. „Wo ist Kiba?“, fragte sie. „Er ist auf die Jagd gegangen. Kommt gleich wieder.“, sagte ich und ließ mir den Eintopf schmecken. „Das schmeckt köstlich Kaede.“, lobte ich sie. „Oh danke, dass freut mich das es dir schmeckt.“, sagte sie verlegen und schlürfte an ihrem Eintopf. Nachdem wir gegessen und uns unterhalten hatten, überkam mich die Müdigkeit. Müde legte ich mich zu meinen schlafenden Kindern und schlief auch gleich ein. Kaede ging ihren täglichen Aufgaben nach und ich wachte erst wieder auf, als eins der Kinder schrie. Ich rieb mir den Schlafsand aus den Augen und blickte zu ihnen. Ich setzte mich aufrecht hin, machte eine Brust frei und legte Izayoi an. „Au!“, sagte ich, als sie mir in die Brust biss. „Du hast vielleicht ein Hunger.“, sagte ich zu ihr und strich über ihre Wange.

Sie saugte kräftig an meiner Brust und ließ es sich ordentlich schmecken. Nachdem sie gesättigt war, machte sie ihr Bäuerchen und ich legte sie zu ihrem Bruder. Ich bedeckte die eine Brust und machte die andere frei und legte Inuka an. Er biss zwar nicht zu, aber einen kräftigen Zug hatte trotzdem. Ich lächelte ihn lieb an und hielt seine kleine zarte Hand. Er löste sich aus meinem Griff und streckte seine Hand nach meinem Gesicht aus. Ich beugte mich leicht nach unten und er betastete meinen Mund. Er versuchte mit seinen kleinen Fingerchen meinen Mund zu öffnen und ich öffnete ihn leicht.

Er betastete meine Zähne und zog etwas an meiner Lippe. Ich befreite mich aus seinem Griff und er streckte seine Hand wieder nach mir aus. Ich öffnete erneut meinen Mund und er erkundete die Gegend weiter. Mit meinen Lippen schirmte ich meine Zähne ab, schloss vorsichtig meinen Mund und biss ihn sacht mit meinen Lippen in seine kleinen Fingerchen. Er lächelte und fand das Spiel aufregend. Ich wiederholte es immer wieder bis ich merkte, dass er dabei das Trinken vergaß. Nachdem er satt war, sein Bäuerchen hinter sich brachte, wollte er weiter spielen. Izayoi lag auch noch wach da und hatte alles beobachtet. Ich legte Inuka neben seiner Schwester hin, schob seine Schürze etwas nach oben, so dass der Bauch frei lag, senkte meinen Kopf und kitzelte ihn mit meinen Haaren. Da ertönte ein lautes quietschen und Gestrampel. Izayoi beäugte uns interessiert. Auch ihr zog ich etwas die Schürze nach oben, legte somit ihren Bauch frei und kitzelte sie mit meinen Haaren. Sie quietschte vor Freude und zappelte. Dieses Spiel wiederholte ich sehr oft und die beiden hatten sichtlichen Spaß daran. Sie quietschten, zappelten und lachten vor Freude. Aber jedes Spiel hatte auch sein Ende, denn die beiden wurden müde und die Augen immer kleiner. Ich bedeckte ihre Bäuche wieder und summte ihnen ein Lied vor.

Sie schliefen sofort ein und Inuka suchte die Hand von Izayoi. Er fand sie auch und griff nach ihr. Zufrieden lächelte ich die beiden an, legte mich zu ihnen hin und beobachtete sie beim Schlafen.

Eine Zeitlang später wurde ich durch ein sanftes Stupsen geweckt. Verschlafen drehte ich mich rum und blickte in Kibas Gesicht. „Gut geschlafen?“, fragte er mich. „Ja.“, sagte ich schlaftrunken und richtete mich vorsichtig auf. „Hast du was gesagt Kagome?“, fragte mich Kaede, die am Feuer saß und im großen Topf rührte. „Ich hatte Kibas Frage beantwortet. Ist es schon dunkel draußen?“, fragte ich überrascht und rieb mir den Schlafsand aus den Augen. „Ja, es ist dunkel draußen. Du hattest tief und fest geschlafen.“, sagte Kaede. Ich schaute neben mich und die Kinder schliefen friedlich weiter. „Hier Kagome.“, sagte Kaede und reichte mir eine Schale. Ich nahm sie dankend an und begann zu essen. „Der Schlaf hatte mir gut getan.“, sagte ich und schlürfte an meinen Eintopf. „Du warst auch ziemlich erschöpft und der Eintopf bringt dich wieder zu Kräften.“, sagte Kaede. „Nach dem Essen, werde ich deine Wunden neu versorgen.“, sagte Kaede und ich nickte. Nachdem wir gegessen hatten widmete Kaede sich meinen Wunden. Sie wusch die alten Kräuter ab und begutachtete meine Wunden. „Hmmm…“, machte sie nachdenklich. „Was ist Kaede? Sieht es nicht gut aus?“, fragte ich besorgt. „Doch, doch, aber…wie soll ich es dir sagen. Einige Stellen heilen sehr gut, weil sie nicht tief waren, aber die tiefen Kratzer heilen langsamer und es könnten eventuell leichte Narben zurückbleiben.“, erklärte sie.

„Ich hatte so etwas geahnt.“, sagte ich etwas bedrückt. Kaede machte die frischen Kräuter auf die Wunden, legte ein sauberes Tuch darüber und verband meinen Rücken. Ich zog mein Kimonooberteil wieder über, drehte mich zu ihr rum und bedankte mich. „Steht dein Entschluss fest? Das du morgen abreist?“, fragte sie mich. „Ja, ich werde morgen früh abreisen und mich ins Dämonenjägerdorf begeben.“, sagte ich. „Sei vorsichtig Kagome.“, sagte Kaede besorgt. „Das werde ich, mach dir keine Sorgen um mich.“, beruhigte ich sie. Wir redeten noch eine Zeitlang am schönen warmen Feuer und gingen später zu Bett. Ich ließ meine Gedanken noch etwas schweifen, aber danach holte auch mich die Müdigkeit und ich schlief ein.

Shippo

Die Sonne schien in die Hütte und weckte mich mit ihren warmen Sonnenstrahlen. Ich hob meinen Arm und schützte meine Augen vor der Helligkeit. Als ich ein freudiges quietschen vernahm, drehte ich mich in Richtung Kiba und sah das er mit den Kleinen spielte. Er war so vertieft in dem Spiel, dass ich ihn eine Zeitlang die Möglichkeit hatte ihn zu beobachten. Er hatte sichtlichen Spaß mit den Kindern und die Kinder mit ihm. Bei dem Anblick musste ich Lächeln, es war einfach schön dieses Bild anzusehen. Kiba bemerkte meine Blicke und hörte sofort auf mit den Kindern zu spielen. „Haben wir dich geweckt?“, fragte er mich. Ich lächelte ihn einfach an und schüttelte mit dem Kopf. „Spiel ruhig weiter mit den Kindern, der Anblick war traumhaft.“, sagte ich verträumt. „Ich hatte die Kinder abgelenkt gehabt, weil sie mit jammern begonnen hatten.“, erklärte Kiba. Ich richtete mich auf, streckte mich vorsichtig und ging zu Kiba. Als Inuka mich sah, streckte er beide Hände nach mir aus und lächelte mich an. Freudig nahm ich ihn auf den Arm, drückte ihn sacht. „Na guten morgen Inuka. Gut geschlafen?“, fragte ich ihn, ohne eine Antwort von ihm zu erwarten.

Er brabbelte etwas vor sich her und sah mich seinen strahlenden Augen an. Ich hielt ihn vor mein Gesicht und roch an seiner Windel, die definitiv voll war. Kaede war schon munter gewesen und hatte mir einen großen Bottich mit frischen Tüchern hingestellt. Das Feuer in der Hütte brannte auch schon und über dem Feuer, kochte leicht Wasser in einem Topf. Sehr gut, die Kinder können ein bad nehmen. Ich zog den großen Bottich ans Feuer heran und löffelte heißes Wasser in den Bottich. Inuka verhielt sich ganz still auf meinem Arm und beobachtete mein Tun. Danach gab ich etwas kaltes Wasser hinzu und prüfte mit meinem Ellenbogen die Wassertemperatur. Die Temperatur war ausgezeichnet und somit konnte ich anfangen die Kinder zu baden.

Ich kramte in meinem Rucksack nach einer Decke, fand diese und breitete sie aus. Behutsam legte ich Inuka darauf, zog ihm seine Schürze aus und machte ihm die schmutzige Windel ab. Ich machte seinen Pops sauber, nahm den kleinen Nacktfrosch in meine Arme und tauchte seine kleinen Füßlein in das warme Wasser. Er erschrak etwas und zog die Beinchen an. Ich hielt ihn über die Wanner, machte meine Hand nass und tröpfelte ihm etwas warmes Wasser auf seine Beine. Er quietschte dabei und begann zu strampeln. Erneut tauchte ich seine Füße in das warme Wasser ein und diesmal schreckte er nicht zurück. Mit meiner Hand machte ich ganz vorsichtig seine Beine nass und er quietschte dabei. Behutsam tauchte ich seine Beine ins Wasser und machte mit meiner Hand seinen Bauch nass. Er begann zu strampeln und quietschte vergnügt. Nun legte ich ihn ganz behutsam in die provisorische Wanne und er begann zu planschen. Ihm gefiel das und er bekam nicht mit, wie ich ihn wusch. Ich nahm ein sauberes Tuch, legte es ins Wasser und begann sein Gesicht zu waschen. Völlig überrascht über die Nässe in seinem Gesicht, hörte er auf zu planschen und starrte mich an.

Gespielt starrte ich ihn zurück an und formte mit meinem Mund ein O. Lange konnte ich es nicht halten und begann ihn anzulächeln. „Ist nass. Das Gesicht muss auch sauber gemacht werden.“, sagte ich zu ihm und er begann wieder mit planschen. Nachdem er fertig war mit baden, tauchte ich das Tuch ins Wasser, zog es raus und das Wasser lief vom Tuch herunter und plätscherte ins Wasser. Inuka bestaunte dies mit großen Augen. Ich wiederholte es und er streckte erfreut seine Hände nach dem herunter laufenden Wasser und quietschte dabei, als es seine Hände berührte. Anschließend nahm ich ihn aus der Wanne, nahm schnell ein trockenes Tuch, wickelte ihn darin ein, legte ihn auf die Decke und trocknete ihn sorgsam ab. Danach zog ich ihm eine neue Schürze an und wickelte ihn frisch. Ich ließ ihn auf der Decke liegen und holte Izayoi, die schon auf mich wartete. Wie ihr Bruder streckte sie die Hände nach mir aus und lächelte mich an. „Guten morgen meine Schöne. Gut geschlafen?“, fragte ich sie und sie brabbelte mir etwas vor. Ich ging zu der Decke, Kiba folgte mir, legte Izayoi neben ihren Bruder und begann sie auszuziehen. Kiba legte sich neben Inuka und passte auf, dass er nicht von der Decke rollte. Ich machte Izayois Pops sauber, nahm sie dann auf meinen Arm und hielt sie über die Wanne. Vorsichtig tauchte ich ihre Füße ein und ihr gefiel es auf Anhieb. Sie trat vergnügt ins Wasser und spritzte mich dabei nass. Ich erschrak etwas und hielt inne. Izayoi beobachtete mich gespannt und ich sah sie mit einem Lächeln an. „Du machst mir ja vielleicht ein Spaß.“, sagte ich, tauchte eine Hand ins Wasser und tröpfelte es auf ihren nackten Bauch. Sie strampelte und quietschte vor Freude.

Bei ihr hatte ich keine Bedenken und tauchte sie vorsichtig in das warme Wasser ein. Sie quietschte und strampelte im Wasser herum. Ich nahm das Tuch und begann sie zu waschen, somit auch ihr Gesicht. Sie hielt kurz inne und sah mich an. „Auch das Gesicht muss gewaschen werden.“, sagte ich und lächelte sie an. Ich wusch sie weiter und sie strampelte. Nachdem ich fertig war, machte ich das gleiche Spiel mit dem Tuch, wie bei Inuka. Erstaunt beobachtete sie das herunter laufende Wasser und brabbelt vergnügt. Wie ihr Bruder, freute sie sich, als sie den kleinen Wasserstrahl berührte. Anschließend nahm ich sie aus der Wanne, nahm ein trockenes Tuch, wickelte sie darin ein und legte sie auf die Decke. Ich trocknete sie behutsam ab, zog ihr eine neue Schürze an und wickelte sie frisch. Ich beobachtete sie noch ein kleines Stück, denn es machte mich glücklich sie so fröhlich zu sehen. „Pass kurz auf die beiden auf Kiba, ich mache die Windeln sauber.“, sagte ich und begann die schmutzigen Windeln in dem Badewasser auszuwaschen. Da der Topf über den Feuer mittlerweile richtig mit kochen begonnen hatte, tat ich die Windeln dort hinein und kochte sie aus.

Mit dem schmutzigen Badewasser verließ ich kurz die Hütte und kippte es weiter weg in einen Busch hinein. „Kagome? Bist du es?“, fragte mich eine Kinderstimme. Ich drehte mich um und erblickte Shippo. „Shippo?“, fragte ich verwundert. „Kagomeeee!!!“, rief er, kam mit Freudentränen auf mich zu gerannt und sprang in meine Arme. Ich war so überrascht, dass ich den großen Bottich fallen ließ und ihn herzlich umarmte. „Du hast mir so gefehlt Kagome.“, schluchzte er und sah mich mit verweinten Augen an. „Ich habe dich auch vermisst.“, sagte ich und wischte mir meine Tränen weg. Ich sah ihn an und drückte ihn noch einmal. „Komm her du Fuchs, lass dich drücken.“, sagte ich glücklich und Shippo erwiderte meine Umarmung. Ich löste mich von ihm und wir sahen uns gegenseitig an, denn wir beide waren immer noch sprachlos. „Wo warst du Kagome?“, fragte er mich. „Das ist eine lang Geschichte.“, sagte ich und lächelte ihn an. „Wie geht es dir Shippo? Und wo kommst du auf einmal her?“, fragte ich neugierig. „Mir geht es gut. Danke. Ich war gerade trainieren, denn ich möchte doch ein starker Kitsune werden.“, erzählte er. „Was machst du hier? Warum bist du nicht in deiner Zeit?“, fragte Shippo neugierig. Die zweite Frage versetzte mir einen Stoß in meinem verwundeten Herzen. „Ich besuche Kaede und wollte heute noch Sango und Miroku besuchen. Möchtest du mich begleiten?“, fragte ich ihn mit einem Lächeln und ignorierte seine zweite Frage. „Aber klar doch. Kommt Inuyasha auch mit? Habe ihn schon lange nicht mehr gesehen.“, sagte er erfreut. Auch diese Frage schmerzte mich, aber damit wollte ich Shippo nicht belasten. „Gut. Das freut mich. Komm. Ich möchte dir jemanden vorstellen.“, sagte ich fröhlich, hob den Bottich auf und ging zurück in die Hütte.

„Wwwuuaaahhh!!“, schrie Shippo und versteckte sich schnell hinter meinem Rücken, als er Kiba erblickte. „Lass uns ganz langsam und leise die Hütte verlassen Kagome. Hier drin ist ein großer, weißer und gefährlicher Wolf.“, flüsterte er und seine Stimme zitterte vor Angst. Ich kicherte und ging weiter voran. „Shippo. Darf ich dir vorstellen. Das ist Kiba. Kiba. Das ist Shippo.“, sagte ich und machte die beiden miteinander bekannt. Kiba nickte zu Shippo und Shippo versteckte sich zitternd hinter meinem Rücken. „Ist er…auch nicht…gefährlich?“, fragte mich Shippo verängstigt.

„Nein. Kiba ist nicht gefährlich, nur für die, die ihn angreifen.“, sagte ich mit einem beruhigendem Lächeln. Shippo sprang hervor, stand mit zittrigen Beinen vor Kiba und zeigte mit einem Finger auf ihn. „Glaub ja…nicht…das ich…Angst…vor dir…hätte.“, sagte Shippo mit zittriger Stimme. Über seinen Anblick musste ich kichern, stellte den Bottich bei Seite und hockte mich hinter Shippo. Kiba beugte ich zu Shippo runter und beschnupperte ihn neugierig. Shippo war ganz tapfer, hielt ganz still, zitterte aber dabei weiter. „Der ist lustig Kagome.“, sagte Kiba und ich kicherte über seine Bemerkung. Eins der Kinder quietschte und Shippo erschrak so sehr, das er sich wieder hinter meinem Rücken versteckte. Kiba hob den Schwanz und gab die aufgeweckten Kinder preis. Shippo sah über meine Schulter und staunte. „Das sind ja Babys.“, sagte er und ging neugierig näher heran. „Das ist Inuka und Izayoi. Meine Kinder.“, stellte ich Shippo die Kinder vor und zeigte auf den jeweiligen. „Deine Kinder? Ist das wahr?“, fragte Shippo staunend, ich nickte und er betrachtet sie weiter. „Die sehen Inuyasha ähnlich.“, bemerkte er und ich wurde leicht rot. Ich stand auf, nahm den langen Stock, der an der Wand lehnte, und rührte in dem großen Topf rum. Mit dem Stock hob ich eins der Windeln und begutachtete diese.

Da sie sauber zu sein schien, legte ich sie in den Bottich, die andere auch, und kippte kaltes Wasser in den Bottich. Ich schielte rüber zu Shippo, der immer noch die Kinder bestaunte und musste bei diesem Anblick lächeln. Ich spülte die Windeln, wringe sie aus und hing sie vor der Hütte auf einen Ast. „Guten morgen Kagome. Schon fleißg?“, fragte mich Kaede. „Guten morgen Kaede. Ja, die Kinder sind gebadet, frisch gewickelt und die Windeln habe ich auch ausgekocht.“, erzählte ich ihr. „Das ist gut. Wann geht es los?“, fragte sie mich. „Ich werde gleich die Sachen zusammenpacken, die Kinder vor der Abreise noch stillen und dann brechen wir auf.“, erklärte ich ihr und wir gingen gemeinsam in die Hütte zurück. „Hallo Shippo.“, begrüßte Kaede ihn, als sie in die Hütte trat. „Hallo Kaede. Wusstest du schon das Kagome Kinder hat?“, fragte er sie überrascht. Kaede musste sich ein Kichern verkneifen. „Ja, dass wusste ich.“, sagte sie. „Kaede, ich werde mit Kagome mitgehen. Wir besuchen Sango und Miroku.“, sagte Shippo. „Das freut mich, dass du mitgehst. Die beiden hast du auch lange nicht mehr gesehen.“, sagte Kaede und freute sich für Shippo. „Ja das stimmt, ich freue mich schon die beiden zu sehen.“, sagte Shippo ganz aufgeregt und beobachtete weiter die Zwillinge.

Ich packte langsam die Sachen zusammen und schaffte etwas Ordnung in der Hütte. Nachdem ich fertig war, ging ich zu den Kindern, schob meinen Kimono etwas zur Seite, nahm Inuka in meinen Arm, machte meine Brust frei und legte ihn an. „Kagome, Bist du verletzt? Was ist passiert?“, fragte mich Shippo besorgt. „Mach dir keine Sorgen um mich Shippo. Die Wunden sind gut am heilen.“, sagte ich ruhig und lächelte ihn an. Inuka trank gierig meine Milch und Shippo beobachtete das ganze. Mir war das etwas unangenehm, aber Shippo kennt das, denn schließlich haben wir früher immer zusammen gebadet. Ich lächelte Inuka an und strich ihm sanft über die Wange. Er legte wie gewohnt eine Hand auf meine Brust und sah mir in die Augen. Nachdem er gesättigt war, bedeckte ich meine Brust, legte ihn über meine Schulter und klopfte sanft auf seinen Rücken. Das Bäuerchen war gemacht und jetzt kam Izayoi an die Reihe. Ich nahm Izayoi auf meinen Arm, machte die andere Brust frei und legte sie an. „Aber nicht beißen.“, sagte ich sanft zu ihr und sie begann zu trinken. Wie ihr Bruder, legte sie ihre Hand auf meine Brust und sah mich an. Ich lächelte sie lieb an und sie streckte eine Hand nach mir aus.

Ich beugte mich nach unten und küsste die kleinen sanften Fingerchen. Nachdem sie fertig war, bedeckte ich meine Brust, legte sie an meine Schulter und klopfte ihr sanft auf den Rücken. Sie machte ihr Bäuerchen und die Welt war für sie in Ordnung. Ich legte sie neben ihren Bruder, der langsam kleine Augen zu bekommen schien. Ich summte den beiden ein Lied vor und sie schliefen gleich ein. „Das ging ja schnell.“, sagte Shippo und betrachtete die schlafenden Kinder. „Sie waren auch sehr müde. Kiba hatte vorhin mit ihnen gespielt gehabt, dann hatte ich sie gebadet, was sie noch mehr aufweckte und jetzt schlafen sie friedlich. Es war anstrengend für sie heute.“, erklärte ich.

Ich stand auf, holte das große Tuch und begann den schlafenden Inuka an meinen Bauch zu binden. Danach holte ich den Korb, bestückte ihn mit vielen Decken, legte Izayoi darein und deckte sie zu. „Shippo? Bist du bereit?“, fragte ich ihn. „Aber sicher doch. Ich bin bereit.“, sagte er begeistert. Vorsichtig schulterte ich meinen Rucksack auf meinen Schultern, nahm den Korb und ging mit Kiba und Shippo aus der Hütte. „Kaede, wir machen jetzt los. Ich danke dir für alles.“, sagte ich und drückte sie sanft. „Passt auf euch auf ja?“, sagte sie. „Machen wir.

Wir sehen uns Kaede.“, sagte ich zum Abschied und wir gingen voran. Kiba nahm mir den Korb ab und trug Izayoi. „Das wird ein weiter Weg sein zu Sango und Miroku.“, sagte Shippo. „Wir werden nicht lange laufen Shippo. Kiba wird uns später tragen.“, sagte ich und schaute zu ihm. „Wie tragen? Da sind wir auch nicht viel schneller.“, sagte Shippo und ich musste kichern. „Kiba kann genau wie Kirara sich groß machen und fliegen.“, erklärte ich. „Wow! Das ist ja aufregend.“, sagte Shippo begeistert. Aber bis Kiba uns trägt, möchte ich mir doch etwas die Beine vertreten und die herrliche frische Luft genießen.

Atempause

Nachdem wir ein ganzes Stück gelaufen waren, trug uns Kiba und wir flogen über die Wälder, Dörfer, Flüsse und Berge. Es war ein herrlicher Tag. Der Himmel war klar und blau, die Sonne schien warm und es ging ein warmes Lüftchen. Inuka war an meiner Brust eingeschlafen und auch Izayoi schlief tief und fest in ihrem Körbchen. Ich freute mich Sango und Miroku wieder zusehen und ich hoffte das sie mir helfen könnten, Inuyasha wieder zu finden. „Du Shippo? Wann hattest du Inuyasha das letzte Mal gesehen?“, fragte ich neugierig. „Lass mich überlegen. Es ist ein ganzes Stück her. Er war bei Kaede und er sah sehr niedergeschlagen aus. Den einen Tag bin ich ihm gefolgt und da hatte er sich an den heiligen Baum gesetzt und immer wieder seine Hände angestarrt. Dabei sah er sehr unglücklich aus. Danach war er verschwunden und seitdem hatte ich ihn nicht wieder gesehen.“, erklärte Shippo. „Ich verstehe.“, sagte ich und dachte über Shippos Worte nach. Er starrte auf seine Hände. Er machte sich große Vorwürfe, dass er mich verletzt hatte, deshalb starrt er auf seine Hände, weil er nicht glauben kann, was er getan hatte. Ach Inuyasha. Wo bist du nur? Es ist nicht deine Schuld, du warst nicht du selbst.

„Kagome. Es wird Zeit für eine Rast. Ich werde jagen gehen, damit ihr etwas essen könnt.“, schlug Kiba vor. Kiba hatte recht, es wurde Zeit für eine Pause, denn ich bekam langsam Hunger und mir tat der Rücken weh, wegen dem Rücksack. „Shippo, wir machen eine kleine Rast. Kiba wird essen für uns besorgen und wir machen in der Zeit ein Feuer.“, sagte ich. „Ja, ich habe auch schon Hunger.“, sagte Shippo und rieb sich seinen Bauch. Kiba ging in den Sinkflug über und landete in der Nähe eines Baches sanft und sicher auf den Boden. Ich stieg ab, nahm ihn Izayoi ab und Kiba begab sich gleich auf die Jagd. Shippo und ich gingen in Richtung Bach, um dort unser Lager aufzuschlagen. Vorsichtig stellte ich Izayoi ab, befreite sie etwas von den Decken und nahm den schweren Rucksack von meinen Schultern. „Kagome. Ich fange uns frischen Fisch.“, sagte Shippo. „Gut, mach das. Ich werde in der Zeit ein Feuer machen.“, sagte ich und Shippo ging in den nächsten Busch um einen langen geeigneten Stock zum Angeln zu suchen. Ich ging zum Bach, holte Steine und baute am Ufer die Lagerfeuerstelle auf. Danach suchte ich ein paar getrocknete Blätter und kleine Stöckchen zum anzünden. Anschließend holte ich größeres Holz zum verbrennen. Nachdem ich alles vorbereitet hatte, zündete ich das Laub und die kleinen vertrockneten Stöcke an. Auf die kleinen Flammen legte ich behutsam ein Holzstück nach dem anderen ins Feuer. Shippo hatte in der Zeit eine provisorische Angel gebaut und ging angeln. Da das Feuer brannte, ging ich weitere Stöcke sammeln, um den eventuellen Fang von Shippo aufzuspießen. Mit den langen geraden Stöcken kehrte ich zum Lagerfeuer zurück und bemerkte das Izayoi sich regte. Ich nahm das Körbchen mit ans Feuer und setzte mich.

Behutsam wickelte ich mir den schlafenden Inuka von meinem Bauch, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn bei Seite. Izayoi nahm ich aus ihren Körbchen, legte sie in meinen Schoß und legte Inuka schnell in das Körbchen und deckte ihn zu. Danach widmete ich mich Izayoi. Ich befreite meine Brust und legte sie an. Izayoi trank gierig meine Milch und schielte immer wieder zum Feuer. „Izayoi, erst trinken, dann zeige ich es dir.“, sagte ich sanft und sie trank weiter. Nachdem sie fertig war und ihr Bäuerchen gemacht hatte, starrte sie ins Feuer.

Völlig fasziniert von den Flammen streckte sie ihre Hand danach aus. „Nein, das ist sehr heiß mein Schatz.“, erklärte ich ihr und sie brabbelte irgendetwas. „Kagomeee!! Sieh mal!!“, rief Shippo und hielt einen zappelnden Fisch an der Angel. „Sehr gut Shippo!!“, rief ich zurück und er lächelt begeistert. Shippo kam zu mir und legte den Fisch neben mich. „Ich gehe noch einen holen.“, sagte er und war auch schon am Bach. Izayoi schaute interessiert zu dem zappelnden Fisch und streckte die Hand nach ihm aus. Ich setzte mich im Schneidersitz hin und setzte Izayoi so hin, das sie an meinem Bauch lehnte und ihr Pops in der kleinen Kuhle sich befand, die durch den Schneidersitz entstand. Ich nahm den Fisch und hielt ihn vor ihr. Sie griff danach und betastete neugierig den Fisch. Der Fisch zappelte kurz und Izayoi erschrak. Das hielt sie aber nicht davon ab, ihn noch einmal zu berühren. Sie quietschte vor vergnügen und versuchte ihn zu fassen. Da der Fisch aber zu klitschig war, gelang es ihr nicht. Ich nahm den langen Stock, spießte den Fisch auf und steckte ihn in der Nähe vom Feuer in die Erde, damit er durchbraten konnte. Izayoi beobachtete dies und streckte die Hände nach dem Fisch aus.

Ich griff neben mich und gab ihr ein kleines Stöckchen zum Spielen. Sie griff danach und untersuchte ihn intensiv. Sie betrachtete den Stock genau, nahm ihn auch mal in den Mund. Ich beobachtete sie und hielt sie aber zurück, als sie den Stock in den Mund nehmen wollte. Dafür war sie noch zu klein, denn es könnte etwas abbrechen und ein kleines Stück in den Hals gelangen. Ich nahm ihr den Stock wieder weg, was ihr gar nicht gefiel. Ich stand mit Izayoi auf, ging zum Bach, holte einen Stein und ging wieder zurück ans Feuer. Dort setzte ich mich wieder mit Izayoi und gab ihr den Stein. Er war nicht zu groß und auch nicht zu klein. Auch diesen betrachtete sie intensiv und kaute an den Stein. Sie nahm ihn gleich wieder raus aus den Mund, weil er ihr anscheinend zu hart war. Ich schaute zu Inuka, der noch zu schlafen schien und Shippo angelte fleißig weiter. Ich sah in den Himmel und beobachtete die Vögel die am Himmel tanzten. „Ich hab noch einen!“, rief Shippo und kam freudig zu mir gerannt. „Gut gemacht Shippo. Ich danke dir.“, sagte ich, nahm den Fisch, stach ihn mit den Stock auf und steckte den Stock in der Nähe des Feuers in die Erde. „Kagome? Inuyasha ist der Vater stimmts?“, fragte mich Shippo.

„Ja. Inuyasha ist der Vater.“, sagte ich und betrachtete Izayoi. „Das ist ja super. Also seit ihr jetzt verheiratet?“, fragte er mich begeistert. „Nein Shippo. Das sind wir leider nicht.“, sagte ich etwas traurig. „Ooohh. Das ist aber traurig. Hatte Inuyasha sich gefreut auf seine Kinder?“, fragte Shippo weiter. „Weist du Shippo. Inuyasha weis nicht das er Vater geworden ist, deshalb suche ich ihn.“, erklärte ich ihm. „Waaaaass??? Warum denn nicht?“, fragte Shippo entsetzt. „Das ist eine lange Geschichte Shippo. Die erzähle ich dir später.“, sagte ich und lächelte ihn sanft an. „Hmm…Wo bleibt denn nur Kiba?“, fragte Shippo und schaute suchend in den Himmel. „Das frage ich mich allerdings auch.“, sagte ich und blickte ebenfalls in den Himmel. „Dort ist er!“, rief ich und zeigte in die Richtung. Kiba landete neben uns und hielt zwei tote Hasen in seinem Maul. Er kam zu mir und legte sie ab. „Danke dir Kiba. Das hast du sehr gut gemacht. Hast du schon etwas gefressen?“, fragte ich ihn. „Nein, ich werde noch einmal los machen. Kommst du allein zurecht?“, fragte er mich. „Klar komme ich zurecht. Geh los und jage für dich.“, sagte ich und lächelte ihn an. Kiba nickte und machte sich gleich wieder auf die Jagd.

„Kagome? Kannst du mit Kiba sprechen?“, fragte mich Shippo erstaunt. „Ja. Ich verstehe Kiba.“, sagte ich. „Kannst du mir bei den Hasen helfen Shippo?“, fragte ich ihn. „Aber klar doch.“, sagte er, nahm einen Hasen, legte ihn von sich weg und wendete sein Fuchsfeuer an um das Fell abzusenken. Mit dem zweiten Hasen machte er das gleiche. Dabei hielt ich eine Hand vor die Augen von Izayoi, denn sie sollte so etwas noch nicht sehen. „Shippo, kannst du auf Izayoi kurz aufpassen?“, fragte ich ihn und er stimmte zu. Ich kramte eine weitere Decke aus dem Rucksack, breitete sie neben dem Körbchen aus und legte Izayoi darauf. Shippo spielte etwas mit Izayoi und gab ihr den kleinen Kreisel. Der Stein war vergessen und Izayoi widmete sich dem Kreisel zu. Da sie nun abgelenkt war, konnte ich mich jetzt den Hasen wenden. Mit meinem Dolch schnitt ich sie auf, holte die Organe heraus, stach beide auf einen langen Stock auf und legte den Stock mit den Hasen übers Feuer. Kiba kam schnell wieder und hatte ein erlegtes Wildschwein in seinem Maul. „Möchtest du das Kiba?“, fragte ich ihn und zeigte ihm auf die Innerrein. „Wenn ihr das möchtet, fresse ich es gern.“, sagte er und leckte sich über das Maul. „Dann bedien dich. Ich gehe mir die Hände waschen.“, sagte ich und ging zum Bach. Nachdem ich mir die Hände gewaschen hatte, ging ich zurück zum Feuer und drehte den Spieß. Kiba fraß in Ruhe sein Wildschwein, Shippo beschäftigte sich mit Izayoi und Inuka wurde langsam munter. Ich nahm ihn aus dem Körbchen, wickelte ihn aus dem Tuch und lächelte ihn an. „Na du Langschläfer.“, sagte ich und Inuka rieb sich die müden Augen. Ich machte meine Brust frei und legte ihn gleich an. Dankend nahm er meine Brust und zog kräftig daran. „Du hast aber einen Hunger.“, sagte ich und strich über sein Gesicht.

Inuka war gesättigt und machte sein Bäuerchen. Ich drehte den Spieß über dem Feuer und schaute nach dem Fisch. Der Fisch schien fertig zu sein und ich nahm die beiden Spieße. „Shippo, der Fisch ist fertig.“, sagte ich und setzte mich zu ihm. Inuka legte ich behutsam neben Izayoi und ich begann zu essen. Kiba war fertig mit fressen und legte sich zu den Kindern. „Der schmeckt gut.“, sagte Shippo und ließ sich den Fisch schmecken. Kiba wedelte mit seinem Schwanz vor den Kindern herum und sie versuchten den Schwanz zu ergreifen, was ihnen nicht gelang. Sie quietschten und strampelten vor Freude. Mein Fisch hatte ich aufgegessen und ging zu den gebratenen Hasen. Das Fleisch war durch und nahm sie vom Feuer. Auf der Decke aßen Shippo und ich die Hasen und rieben danach unsere vollen Bäuche. „Puh! Bin ich aber satt.“, sagte Shippo und legte sich auf die Decke. „Ruh dich noch etwas aus Kagome. Die Kinder sind auch eingeschlafen.“, sagte Kiba. „Ach wirklich?“, fragte ich überrascht und Kiba hob leicht seinen Schwanz an und ich sah die Kinder friedlich schlafen.

Ich lehnte mich an Kibas großen Körper an, überkreuzte meine Finger und legte sie auf den Bauch. Shippo war schon eingeschlafen, so erschöpft war er. „Stört dich das Kiba? Wenn ich mich anlehne?“, fragte ich ihn leise. „Nein, das stört mich nicht. Ruh dich aus, ich passe auf.“, sagte Kiba. „Weck uns bei Zeiten, damit wir weiter können.“, sagte ich und schloss meine Augen. „Keine Sorge Kagome.“, sagte Kiba ruhig und ich schlief an seinem warmen Körper ein.

Fieber

„Kagome. Es wird Zeit.“, sagte Kiba sanft und leckte mir zärtlich über das Gesicht. Schlaftrunken richtete ich mich auf, rieb mir meine Augen und schaute mich verschlafen um. „Bist du wach Kagome?“, fragte mich Kiba und ich nickte. „Haben wir lange geschlafen?“, fragte ich ihn und streckte mich vorsichtig. „Ich würde sagen zwei Stunden.“, sagte Kiba und sah dabei in den Himmel, um den Stand der Sonne zu berechnen. „Gut. Die zwei Stunden reichen.“, sagte ich und richtete mich auf. „Schlafen die Kinder noch?“, fragte ich und Kiba nickte. „Gut. Ich werde langsam zusammenpacken und dann brechen wir wieder auf.“, sagte ich und stand auf. Ich kramte in meinem Rucksack nach den Bambusflaschen und ging zum Bach. Ich wusch mein müdes Gesicht, füllte die Bambusflaschen mit Wasser und ging zurück zum Feuer. Das Feuer war sehr gut runter gebrannt und die Glut leuchtete nur noch in der Asche. Ich kippte das Wasser in die Glut und ein lautes Zischen ertönte. Erneut ging ich wieder runter zum Bach und füllte die Bambusflaschen nach. Die gefüllten Bambusflaschen steckte ich zurück in den Rucksack. Danach richtete ich die Decken im Körbchen, legte die friedlich schlafende Izayoi dahinein und deckte sie sorgfältig zu. Danach wickelte ich mir Inuka an meinen Bauch. Kiba stand auf, streckte und schüttelte sich.

Shippo schlief so tief und fest, dass er gar nicht mit bekam, dass ich ihn von der Decke hob. Ich legte die Decke zusammen und steckte sie in den Rucksack. „Bist du fertig Kagome?“, fragte mich Kiba und ich blickte mich um, ob ich auch nichts vergessen hatte. „Ja. Bin fertig.“, sagte ich, nahm den Tiefschlafenden Shippo und stieg auf Kibas Rücken. Kiba nahm behutsam das Körbchen und richtete sich vorsichtig auf und flog zum Himmel empor. Der Himmel war klar und nur vereinzelte Wolken zogen übers Land. Wir flogen über Dörfer, Berge, Täler, Flüsse und Wälder. „Kagome? Kann ich dich was fragen?“, fragte mich Kiba. „Aber klar. Was möchtest du wissen?“, fragte ich nach. „Wenn wir in dem Dämonenjägerdorf angekommen sind und wir finden Inuyasha nicht vor, was gedenkst du zu tun?“, fragte mich Kiba. „Darüber hatte ich auch schon nachgedacht. Nun ja, falls er nicht dort vor zu finden ist, werde ich dort bleiben und meine Wunden auskurieren. In der Hoffnung das er dort in dem Dorf erscheint.“, sagte ich. „Ich verstehe.“, sagte Kiba. „Hmmm…sind wir schon da?“, fragte mich Shippo verschlafen und rieb sich die müden Augen. „Nein Shippo. Das dauert vielleicht noch ein Tag. Wahrscheinlich werden wir morgen früh in dem Dorf ankommen.“, erklärte ich. Shippo gähnte und streckte sich und sah sich um. „Gut geschlafen Shippo?“, fragte ich ihn und schmunzelte ihn an. „Ja. Habe ich lange geschlafen?“, fragte er. „Vielleicht eine halbe Stunde länger als ich.“, sagte ich und lächelte ihn an. Wir flogen ein ganzes Stück weiter bis wir in der Ferne schwarzen Rauch vernahmen. „Kiba. Sieh nur.“, sagte ich und zeigte in die Richtung. „Ich rieche frisches Menschenblut.“, sagte Kiba und flog in die Richtung. Als er darüber flog tat uns ein schreckliches Bild auf. Vor entsetzen hielt ich die Hand vor den Mund und konnte nicht fassen was ich da sah. „Geh runter Kiba. Vielleicht ist jemand noch am leben.“, sagte ich und Kiba ging langsam in den Sinkflug. Er landete und ich stieg von seinem Rücken ab. Ich blickte mich um und war völlig entsetzt. Dämonen hatten das Dorf angegriffen und hatten alle Lebenden abgeschlachtet. Wenige Hütten standen in Flammen, die anderen waren schon nieder gebrannt. „Das ist ja schrecklich.“, sagte Shippo neben mir. „Ja. Einfach furchtbar.“, sagte ich und ging ein Stück. Vor uns lagen die Dorfbewohner. Die Dämonen hatten niemanden verschont, Frauen, Kinder, Männer und die Alten.

Sie alle trugen kein Leben mehr in sich. Aber die Dorfbewohner waren nicht untätig, sie verteidigten sich, aber die Anzahl der gefallenen Dämonen war sehr gering. Ich ging zu einem Baum, der etwas entfernt von dem Schlachtfeld stand und setzte meinen Rucksack ab. „Shippo?“, sagte ich und er kam zu mir. „Ja?“, fragte er. „Ich möchte, dass du bei den Kindern bleibst. Kiba und ich kümmern uns um die Toten.“, sagte ich und band mir Inuka von meinem Bauch. „Soll ich dir nicht mit helfen?“, fragte Shippo. „Danke für dein Angebot Shippo, aber ich brauche dich hier bei den Kindern.“, erklärte ich.

Aus meinem Rucksack kramte ich ein Band, band mir meine Kimonoärmel nach hinten und sah zu Kiba. „Hilfst du mir?“, fragte ich ihn, denn ich bin auf seine Hilfe angewiesen. „Ja. Die Menschen haben es nicht verdient hier so zu liegen. Aber was wird aus deinen Wunden?“, fragte er mich. „Mach dir keine Sorgen. Ich passe auf.“, sagte ich. „Wie kann ich dir helfen?“, fragte Kiba mich. „Ich möchte, dass du die Gräber buddelst. Am besten dort trüben.“, sagte ich und zeigte ihm die Stelle. „In der Zeit wo du die die Gräber buddelst, trage ich die Leichen zu dir und lege sie dort hinein. Ich fange mit den Kindern an.“, sagte ich und sah zu Kiba. Kiba nickte und wir beide gingen unseren Aufgaben nach. Da Kiba sich in der großen Gestalt befand, waren die Gräber schnell gebuddelt. Ich trug ein Kind nach dem anderen zu Kiba und legte sie behutsam in die Gräber. Kiba bedeckte sie sogleich mit Erde und buddelte weitere Gräber aus. Da nun alle Kinder begraben waren, widmete ich mich den Frauen, Männern und den Alten. Ich fand eine große Unterlage, rollte eine junge tote Frau darauf und zog sie zu Kiba. Dabei merkte ich, dass meine Wunden aufrissen. Verdammt, dass hatte mir gerade noch gefehlt.

Kiba zog die junge Frau von der Matte in das Grab hinein, dann starrte er mich plötzlich an. Ich wich seinem Blick aus, denn ich wusste was er bedeutete. „Mir geht es gut Kiba.“, log ich, nahm die Matte und holte die nächste Leiche. Es war sehr anstrengend diese Leute zu bewegen. Ich rollte den nächsten schweren, schlaffen Körper auf die Matte und dabei rissen die Wunden weiter auf. Ich hielt kurz inne und verschnaufte. Nach einer kurzen Pause, zog ich den Leichnam zu Kiba und er zog sie in das Grab hinein. als ich die nächste Leiche hollen wollte, ließ sich die Matte plötzlich nicht mehr ziehen. Ich drehte mich nach hinten, um zu sehen woran ich hängen geblieben war. Da sah ich, dass Kiba seine Pfote auf die Matte gestellt hatte und mir fest in die Augen sah. Ich erwiderte seinen Blick und ließ die Matte los. Mit gesenktem Kopf ging ich zu Shippo. „Shippo, ich brauche eine Pause. Kannst du bitte Blumen für die Gräber besorgen?“, fragte ich ihn. „Aber klar doch.“, sagte er und ging gleich los. Ich setzte mich zu meinen Kindern, lehnte mich vorsichtig an den Baum und verschnaufte. Ich beobachtete Kiba, wie er ein Leichnam nach dem anderen zu den Gräbern zog und sie dort hineinlegte. Bei ihm sieht es so einfach aus und es geht auch wesentlich schneller, als bei mir. Shippo hatte schöne Blumen gepflückt gehabt und legte sie auf die Gräber. Nach einiger Zeit waren wir fertig und die beiden kamen zu mir an den Baum. „Kagome? Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte mich Shippo besorgt. „Ja, es geht schon.“, log ich etwas. „Du schwitzt Kagome.“, sagte Shippo und deutete auf meine Stirn. „Das ist die Anstrengung gewesen.“, sagte ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn. „Sind alle begraben?“, fragte ich und blickte mich um. „Ja. Es sind alle begraben.“, sagte Shippo. „Gut. Lasst uns aufbrechen.“, sagte ich und stand vorsichtig auf.

Dabei biss ich die Zähne zusammen, denn mein Rücken tat mir ganz schön weh. „In der Nähe ist ein Bach. Wir gehen dort hin.“, sagte Kiba, nahm das Körbchen und ging langsam los. Ich nahm Inuka auf den Arm, den Rucksack trug ich auf einer Schulter und folgte Kiba. „Am Bach kannst du dich waschen Kagome.“, sagte er, als ich neben ihm her ging. Ich schaute an mir herunter und bemerkte erst jetzt, dass ich voller Blut war. Es war nicht meins, sondern das der toten Kinder. Als wir am Bach ankamen, setzte Kiba das Körbchen ab, ich legte Inuka da neben, stellte den Rucksack ab und ging zum Bach.

Dort wusch ich meine blutverschmierten Hände sorgfältig sauber. Mein Kimono war auch schmutzig, also zog ich ihn aus. „Kagome! Du blutest!“, sagte Shippo schockiert und kam zu mir. „Mach dir keine Sorgen Shippo.“, sagte ich und wusch das Blut aus dem Kimono. „Aber das muss behandelt werden.“, sagte Shippo schnell. „Ich weis. Morgen früh werden wir im Dorf sein.“, sagte ich und wusch weiter. Nachdem der Kimono sauber war, wringe ich ihn aus und ging zu meinem Rucksack. Da ich mehr Kinderkleidung eingepackt hatte, war für meine kein Platz mehr. Ich nahm meinen Umhang, legte ihn auf meine Schultern und band ihn vorn zu. „Was hast du jetzt vor Kagome?“, fragte mich Kiba. „Wir werden weiter gehen. Wir müssen morgen früh im Dorf sein.“, sagte ich, band mir Inuka an den Bauch und schulterte den Rucksack auf eine Schulter. Kiba hockte sich hin, ohne große Worte, und ich stieg auf seinen Rücken. Shippo sprang auf, Kiba nahm das Körbchen und flog los. Ich legte den Umhang schützend über Inuka während wir über das Land flogen. Wir flogen so lange bis die Dämmerung über uns herein brach. „Ich habe Hunger.“, sagte Shippo und Kiba ging in den Sinkflug. „Ich habe eine Höhle entdeckt. Dort werden wir übernachten.“, sagte Kiba und ich nickte stumm.

Er landete vor der Höhle, ich stieg vorsichtig ab und kniete mich auf den Boden. „Kagome! Alles ok?“, fragte mich Shippo besorgt. „Ja, ich bin nur etwas geschwächt.“, sagte ich und atmete schwer. „Was kann ich tun? Was mache ich denn nur?“, fragte Shippo überfordert. „Shippo. Ganz ruhig. Du kannst in der Höhle ein Feuer machen und danach vielleicht etwas zu essen fangen. In der Nähe gibt es hier einen Fluss.“, sagte ich und Shippo hörte aufmerksam zu. „Okay. Ich fange gleich an.“, sagte Shippo und sammelte Holz und Laub für das Feuer. Ich richtete mich vorsichtig auf, Kiba kam an meiner Seite und ich krallte mich an sein Fell. Er ging langsam voran und führte mich in die Höhle. Behutsam stellte er Izayoi ab, ich band mir Inuka von meinem Bauch und wickelte ihn in das Tuch ein. Im Rucksack holte ich mehrere Decken, breitete sie aus und legte Inuka darauf. Die Lagerfeuerstelle war in der kurzen Zeit schnell fertig aufgebaut und ich zündete es an. Dankend für die Wärme, streckte ich meine Arme aus, hielt sie ans Feuer und wärmte mich. Shippo brachte mehr Holz in die Höhle und verschwand anschließend zum Angeln.

Kiba hatte sich hinter mich gelegt gehabt und beobachtete mich aufmerksam, ich konnte seine Blicke in meinen Nacken spüren. „Du zitterst Kagome.“, bemerkte er und ich nickte stumm. Inuka wurde munter und begann mit jammern. Ich ging zu ihm, machte meine Brust frei und legte ihn an. Gierig trank er in großen Zügen meine Milch. Nachdem Inuka gesättigt war, sein Bäuerchen hinter sich brachte, war Izayoi an der Reihe, die sich schon bemerkbar machte. Ich legte Inuka wieder auf die Decke, nahm Izayoi, machte die andere Brust frei und legte sie an. Wie ihr Bruder zog sie in großen Zügen an meiner Brust und trank meine Milch. Nach ihrem Bäuerchen, legte ich sie in ihr Körbchen zurück, summte den beiden ein Lied vor und sie schliefen bald darauf wider ein. Shippo kam in die Höhle mit einem großen Fang. Er spießte die Fische auf und steckte sie in der Nähe des Feuers in den Boden. Ich rutschte näher ans Feuer heran und wärmte mich. „Kagome. Lehn dich an und ruh dich aus. Der Fisch dauert noch etwas.“, sagte Kiba und ohne Widerworte lehnte ich mich an seinen großen massigen Körper. Ich schlang meine Arme um meine Beine und versuchte mich zu wärmen.

Kiba bedeckte mich mit seinem buschigen Schwanz und es wurde gleich etwas wärmer. Shippo kam zu mir und betastete meine Stirn und dann legte er seine Hand auf seine Stirn. „Du hast Fieber Kagome!“, sagte er erschrocken. „Das kann nicht sein. Ich brauche nur etwas Ruhe.“, sagte ich, zog die Kapuze in mein Gesicht und schloss meine Augen. Kiba weckte mich behutsam, damit ich meinen Fisch aß. Geschwächt aß ich meinen Fisch und schmiegte mich so gleich wieder an das Fell von Kiba.

Shippo legte sich zu den Kindern, deckte sie mit der Decke zu und schlief gleich ein. Kiba legte seinen Kopf auf seine Pfoten und bedeckte mich mit seinem buschigen Schwanz. Ich schlief schnell ein.

Völlig durchgeschwitzt und vom Fieber geschwächt wachte ich morgens auf, als die ersten Sonnenstrahlen in die Höhle schienen. „Wie geht es dir Kagome?“, fragte mich Kiba besorgt. „Es wird Zeit, dass wir so schnell wie möglich ins Dämonenjägerdorf ankommen. In dem Zustand bin ich nur eine Last für euch.“, sagte ich und ging zu Shippo, um ihn zu wecken. „Hmmm…Kagome? Geht es dir besser?“, fragte er mich verschlafen. „Es geht schon.“, sagte ich schwach. „Komm Shippo, wir müssen weiter.“, sagte ich und band mir Inuka an den Bauch. Izayoi legte ich in das Körbchen und ging langsam aus der Höhle, dicht gefolgt von Kiba und dem müden Shippo. Kiba nahm mir Izayoi ab, ich schulterte meinen Rucksack auf die eine Schulter und kletterte auf Kibas Rücken. Shippo setzte sich vor mich. Kiba flog los und verlor dabei keine Zeit. Er flog schnell und ich hatte mit meinem Bewusstsein zu kämpfen. Meine Wunden waren aufgerissen und bluteten stark. Da ich in der Nacht, wegen meines Fiebers, geschwitzt hatte, gelang der Schweiß in meine offenen Wunden. „Wir sind gleich da Kagome. Halte durch.“, sagte Shippo, der den Ernst der Lage bemerkte.

Da der Wind frisch war, legte ich den Umhang enger um Inuka und zog mir die Kapuze ins Gesicht. Etwas später überflogen wir eine Gegend, die mir sehr vertraut vor kam. „Wir sind da.“, sagte ich geschwächt. Ich erblickte das Dämonenjägerdorf, das von großen langen Holzpfählen umzäunt war. Kiba landete etwas entfernt von den Häusern und wirbelte den trocknen Staub auf. Ich glitt vorsichtig von Kiba runter und hielt mich an seinem Fell fest. „Wer ist da?!“, rief jemand zu uns rüber und ich sah eine Person. Durch den aufgewirbelten Staub, konnte ich aber nicht erkennen wer das war. „Kirara! Warte!“, rief die Person und ich sah Kirara auf uns zu rennen. Sie machte sich klein und sprang mir in die Arme. Geschwächt ging ich in die Hocke und hielt Kirara. „Miroku!“, rief Shippo und der Staub lichtete sich. „Shippo? Bist du das?“, rief Miroku zurück und kam auf uns zu. „Miroku schnell! Wir brauchen deine Hilfe!“, rief Shippo und Miroku beeilte sich. „Was ist passiert Shippo und wer ist das?“, fragte er. Shippo riss meine Kapuze vom Kopf und ich sah ihn geschwächt an. „Kagome.“, sagte er erstaunt und stützte mich. „Was ist passiert?“, fragte er mich, aber meine Antwort wurde durch ein Schreien übertönt. „Miroku…nimm ihn.“, sagte ich schwach, band mir Inuka von meinem Bauch und reichte ihm Miroku. Miroku nahm den weinenden Inuka an sich und ich fiel der Länge nach vorn. Um mich herum wurde alles schwarz, nur schwach vernahm ich die besorgten Stimmen wahr.

Sango und Miroku

Als ich wieder zu mir kam, lag ich in der Hütte und die warmen Sonnenstrahlen wärmten mich. Der Vorhang von der Hütte wurde zur Seite gehangen, damit die Sonne in die Hütte schien. Vorsichtig richtete ich mich auf und sah Inuyasha bei den Kindern sitzen. „Inuyasha?“, fragte ich irritiert. „Endlich aufgewacht. Wurde auch Zeit.“, sagte er etwas schnippisch. Ach ja, wie ich seine Unhöflichkeit vermisst hatte. „Es tut mir leid, aber mir ging es nicht gut.“, entschuldigte ich mich. Inuyasha starrte weiter auf die schlafenden Kinder. „Wem gehören denn diese Bälger?“, fragte er gereizt. „Inuyasha, das sind deine Kinder.“, sagte ich verlegen und wurde leicht rot im Gesicht. Er sah mich mit kaltem Blick an. „Das sollen meine Kinder sein? Das glaube ich dir nicht.“, sagte er wütend. Ich traute meinen Ohren nicht. Warum sagt er so was? Oder ist es der Schock, der ihn so regieren lässt? „Glaub mir Inuyasha, es sind deine Kinder, unsere Kinder.“, sagte ich ruhig. „Das können nicht meine Kinder sein. Du warst die ganze Zeit verschwunden und wir waren nicht zusammen, dass da hätten Kinder entstehen können.“, schrie er mich an. Geschockt sah ich ihn an. Ich verstand die Welt nicht mehr.

Was versuchte er mir zu sagen? Ich stand auf und ging zu Inuyasha. „Es sind unsere Kinder Inuyasha.“, wiederholte ich mit zittriger Stimme. Inuyasha verließ die Hütte und ich ging ihm nach. „Wo gehst du hin?“, fragte ich nervös. „Ich gehe. Diese Kinder sind nicht meine Kinder und sie werden es auch nie sein.“, sagte Inuyasha wütend. Diese Worte versetzten mir einen Stoß in meinem verwundeten Herzen. Das Blut rauschte mir in den Ohren, mein Herz schlug mir bis zum Hals und meine Beine begannen zu zittern. Plötzlich kam Kikyo an seiner Seite und schmiegte sich an ihm.

Er legte seinen Arm um sie und blickte sie verliebt an. „Bist du fertig Inuyasha?“, fragte Kikyo. „Ja. Wir können gehen.“, sagte er und wandte mir den Rücken zu. „Warte!“, schrie ich und er blieb stehen. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte ich irritiert. Er drehte sich um und lächelte finster. „Ich bin mit Kikyo zusammen. Viel Spaß mit den Bälgern.“, sagte er. „Kinder?“, fragte Kikyo. „Ja. Kagome wollte mir gerade ihre Kinder unterjubeln. Aber es können nicht meine sein, denn ich liebe nur dich allein.“, sagte er zu Kikyo und küsste sie. Meine Beine gaben nach und ich sank zu Boden.

Inuyasha und Kikyo gingen von dannen und entfernten sich immer weiter. Verzweifelt, verwirrt und verletzt streckte ich eine Hand nach ihm aus und schrie. „INUYASHA!! Geh nicht! INUYASHA!!!“, schrie ich weiter und mir liefen die Tränen. Ohne ein Blick mir zu würdigen, lief er mit Kikyo weiter, bis ich sie nicht mehr sah. Ich schrie weiter und weinte, schlug meine Fäuste auf den Boden. Mein Herz schmerzte in meiner Brust und drohte zu zerbrechen. „Kagome.“, erklang es plötzlich und ich blickte nach oben. Der Himmel färbte sich blutrot und vor mir stand Sango, völlig Blut überströmt. „Sango! Was ist passiert?“, fragte ich und versuchte aufzustehen, aber meine Beine versagten ihren Dienst. „Es ist allein deine Schuld.“, sagte Sango wütend und richtete einen blutigen Finger auf mich. „Ich verstehe nicht.“, sagte ich verwirrt. „Sieh dich um.“, sagte Sango geistesabwesend und trat zur Seite. Sie gab ein blutiges Schlachtfeld preis. Viele gefallene Dämonen lagen auf dem Boden. Beim näheren Hinsehen erblickte ich Miroku, Kirara, Shippo, Inuyasha, Nataku, Kaede, Koga und Kiba. Mit wackligen Beinen stand ich auf und ging mechanisch auf meine Freunde zu. Schockiert blickte ich mich um.

Überall war Blut und der Boden war getränkt von diesem rot. Das Leben ist aus den Körpern von meinen Freunden gewichen. „Was…ist…passiert?“, fragte ich mit zittriger Stimme. „Deinetwegen wurde das Dorf angegriffen und alle starben. Du hast den Feind zu uns geführt und er brachte alle um. Du bist Schuld. Du bist Schuld. DU BIST SCHULD!!“, schrie Sango und zeigte den Finger auf mich. Ich ging zu Boden und mit geschocktem Blick sah ich über das Schlachtfeld. Das Blut floss zu mir und ich hörte es schreien. „SCHULDIG! SCHULDIG!“, sagte es monoton und ich starrte ins Leere. „SCHULDIG! SCHULDIG! SCHULDIG!“, erklang es weiter. „Ich bin schuld.“, flüsterte ich und sah mich um. „SCHULDIG! SCHULDIG! SCHULDIG!“, erklang es nun von den Toten, die auferstanden um mich zu umkreisten, mich mit leeren Blicken anstarrten und ihre blutigen Arme nach mir ausstreckten. „DU BIST SCHULD! WEGEN DIR SIND WIR TOT! DU BIST SCHULD!“, wiederholten sie immer wieder und ich hielt mir die Ohren zu.

„Hahahahahahaha…“, ertönte plötzlich ein finsteres Lachen. Ich blickte zum Himmel und entdeckte Akuma. Er schwebte am blutroten Himmel und hielt etwas in der Hand. „Hahahahahahaha…Es ist ganz allein deine Schuld.“, sagte er finster und hielt die Kinder von sich gestreckt. Die Kinder schrien und zappelten in seiner Hand. „DEINE SCHULD!“, sagten die Toten erneut zu mir und zogen den Kreis enger. „DEINE SCHULD! DEINE SCHULD!“, sagten sie weiter monoton, kamen näher und versperrten mir somit die Sicht zu meinen schreienden Kindern. „Hahahahahahahaha…“, lachte Akuma finster.
 

Plötzlich ertönte ein lautest Donnern, ich erschrak und erwachte aus meinen Alptraum schweißgebadet und völlig außer Atem auf. Ich richtete mich auf und blickte mich gehetzt um. Ein kleines Feuer brannte in der Mitte der Hütte und gab etwas Licht ab. Über dem Feuer hing ein großer Kessel und hielt den Eintopf warm, der vorzüglich roch. Sango und Miroku schliefen friedlich im hinteren Teil der Hütte. Shippo und Kirara schliefen und meine Kinder schliefen unbekümmert bei Kiba. Ich beruhigte mich langsam, als ich alle friedlich schlummern sah. Es wurde kurz hell in der Hütte und in der Ferne konnte ich ein grollen vernehmen. Das Gewitter war an uns vorbei gezogen, nur die Blitze erhellten den Himmel noch. Ich stand auf, zog mein Kimonooberteil über meinen verbundenen Rücken und schlich mich leise barfuss aus der Hütte. Es regnete und ich lehnte mich an die Hütte und atmete tief durch. Der Alptraum saß mir noch in den Knochen und wollte nicht so schnell weichen. Ich streckte meine Hand aus und ließ es darauf regnen. Der Regen war warm und er fühlte sich angenehm auf meiner Haut an. Ich entfernte mich von der Hütte, lief in den Regen hinaus und spürte den schlammigen, weichen Boden unter meinen Füßen. Ich breitete langsam meine Arme aus, beobachtete den Regen, der auf meine Hände fiel, streckte mein Gesicht in den Himmel und schloss dabei meine Augen.

Der warme Regen fiel in mein Gesicht und lief herunter. Mein Herzschlag wurde ruhiger und langsamer und ich genoss jeden warmen Tropfen der auf meine Haut fiel und meine Kleidung durchtränkte. Ich nahm die Arme wieder runter hockte mich hin und stützte mich mit den Händen ab. Ich senkte den Kopf und beobachtete den Boden der immer matschiger wurde. Meine nassen Haare fielen Strähnchenweise vor in mein Gesicht und begannen zu tropfen. Ich spürte wie der Regen sich einen Weg auf meiner Kopfhaut durch bahnte, um anschließend an meinen Gesicht entlang zu laufen, sich an einigen Punkten sammelte, um dort sich zu lösen.

Das Wasser tropfte von meiner Nasenspitze auf den matschigen Boden. Ich setzte mich, weil mir langsam die Beine einschliefen, zog meine Beine an die Brust, schlang die Arme darum und legte mein Kinn auf die Knie. Der Regen wurde stärker und es störte mich nicht. Ich dachte über meinen Alptraum nach und bekam es mit der Angst, wenn Inuyasha wirklich so auf die Kinder reagieren würde. Aber das ist unmöglich, denn Kikyo ist tot. Und falls er doch so reagiert? Was dann? Was mache ich dann? Ich muss es ihm aber sagen. Schließlich sind es seine Kinder, er hat ein Recht darauf. Ich werde es ihm sagen und dann sehe ich weiter. Ich hoffe nur, dass er positiv überrascht sein wird. Sango und Miroku, ihnen muss ich erzählen was passiert ist. Es ist unverantwortlich das ich hier bin, ich bringe sie alle in Gefahr. „Ich bin völlig ratlos.“, seufzte ich in den Regen. Ich schloss meine Augen und lauschte dem Regen. Er ist so angenehm warm. Er beruhigt mich, lässt alles vergessen, ich kann die Seele baumeln lassen, für einen kurzen Moment.

Damals gab mir Mama halt und gab mir einen Rat, wenn ich nicht mehr weiter wusste. Heute ist es anders. Mama ist tot und ich bin in einer fremden Welt zu Hause. Auch wenn sie für mich nicht mehr so fremd ist, trotzdem ist sie fremd. „Ach Mama, was soll ich nur tun?“, fragte ich in den Himmel hinauf. Plötzlich miaute es und ich senkte den Kopf. Vor mir saß Kirara und sah mich an. Sie stand auf und kam langsam auf mich zugelaufen und miaute. Ich nahm sie und drückte sie an mich. Sie schmiegte sich an meinen Hals und begann zu schnurren. „Ach Kirara, was soll ich bloß tun?“, frage ich sie und sie miaute. Ich löste mich von ihr, sah sie an und sie sah über meine Schulter hinweg. Sie miaute noch einmal und ich drehte mich um. An der Hütte standen Sango, Miroku und Kiba. Kiba hatte sich vor die beiden gestellt, um zu verhindern, dass sie zu mir kamen. „Du hast recht Kirara, ich bin nicht allein und meine Freunde helfen mir zur jeder Zeit.“, sagte ich zu Kirara und sie miaute als Antwort. Ich richtete mich auf und lief zurück zur Hütte. „Kagome? Ist alles in Ordnung?“, fragte mich Sango besorgt als ich an der Hütte ankam. „Ja, lasst uns rein gehen, dann erzähle ich euch alles. Wir gingen in die Hütte und setzten uns ans Feuer.

Ich zog meine nassen Sachen aus und Sango machte mir einen neuen Verband dran. Währenddessen drehte sich Miroku um und beobachtete seine Kinder beim Schlafen. Kiba legte sich wieder zu den Kindern und Shippo schlief friedlich weiter. „Nun Kagome. Erzähl. Was ist passiert?“, fragte mich Miroku, als er sich wieder um drehte. Ich holte tief Luft und begann meine Geschichte zu erzählen. Ich erzählte sie von Anfang an und ließ nichts aus. Aufmerksam hörten die beiden zu und ließen mich zu Ende erzählen. „Kagome…ich weis…gar nicht….Es tut mir leid.“, sagte Sango betroffen und wusste wie ich mich fühlte. Ich nickte stumm, denn ich wusste nicht was ich sagen sollte.

Sango rührte in den Eintopf rum, machte eine Schale voll und reichte sie mir. Ich nahm sie dankend an und wärmte sogleich meine kalten Hände an der warmen Schale. „Dieser Akuma, was will er von dir?“, fragte mich Miroku. „Er will mich, aber ich weis nicht warum.“, sagte ich und schlürfte an meiner Suppe. „Wie lange war ich bewusstlos?“, fragte ich die beiden und sie sahen sich gegenseitig an. „Du hast ganze zwei Tage geschlafen Kagome.“, sagte Sango. „Zwei Tage? Oh Gott die Kinder.“, sagte ich schnell und blickte zu ihnen. „Keine Sorge Kagome, ihnen geht es gut. Ich habe sie gut versorgt.“, beruhigte mich Sango. „Wie das? Sie bekommen doch noch Milch.“, sagte ich. „Nun ja, das ist mir jetzt etwas peinlich, aber ich hatte sie dir angelegt gehabt als du schliefst. Denn wenn sie nicht gestillt worden wären, hättest du auch keine Milch mehr produziert.“, erklärte Sango verlegen. „Ich verstehe.“, sagte ich und schlürfte verlegen an meinem Eintopf. „Wisst ihr wo Inuyasha steckt?“, fragte ich und beide schüttelten leicht den Kopf. Ich senkte meinen Kopf und seufzte.

„Er kommt ab und an vorbei und besucht uns.“, sagte Miroku und ich sah ihn an. „Kagome, wie heißen die beiden denn?“, fragte Sango und strahlte mich an. „Sie sind ein Zwillingspaar. Der Junge heißt Inuka und das Mädchen Izayoi.“, erklärte ich. „Das sind wunderschöne Namen. Izayoi hast du nach Inuyasha´s Mutter benannt. Darüber hat er sich bestimmt gefreut.“, sagte Sango und ich senkte den Kopf. „Er weis nichts von den Kindern. Ich hätte es ihm gerne erzählt, aber er war immer verschwunden, deshalb suche ich ihn, damit er sie endlich kennen lernt. Außerdem hat er ein schlechtes Gewissen mir gegenüber, denn er hatte die Wunden auf meinem Rücken verursacht. Deshalb geht er mir aus dem Weg.“, sagte ich bedrückt. „So ein Trottel.“, sagte Sango leicht wütend. „Wie heißen eure beiden Kinder?“, fragte ich neugierig. „Unsere Zwillingstöchter heißen Misaki und Natsuki.“, sagte Miroku.

„Das sind auch schöne Namen für die beiden.“, sagte ich und aß weiter an meinem Eintopf. „Kagome. Wenn du möchtest kannst du hier auf Inuyasha warten. In der Zeit kannst du auch deine Wunden auskurieren.“, bot Sango mir an. „Danke Sango, ich nehme dein Angebot sehr gerne an.“, sagte ich und lächelte leicht. Wir unterhielten uns noch ein gutes Stück, tauschten uns aus, erzählten über die Kinder bis wir wieder schlafen gingen. „Kagome?“, fragte Miroku. „Ja.“, sagte ich. „Wir werden dir helfen. Wir werden an deiner Seite stehen und heraus bekommen, was Akuma genau von dir will.“, sagte Miroku und sah mir fest in die Augen. „Danke.“, sagte ich und sah ihn dankbar an. Wir begaben uns zur Ruhe und schliefen bis die Sonne uns am frühen Morgen weckte.

Frauengespräche

Am nächsten Morgen wurde ich von den warmen Sonnenstrahlen geweckt und vom friedlich klingenden Gezwitscher der Vögel. Ich richtete mich langsam auf und sah mich in der Hütte um. Sango schien noch zu schlafen, daneben lag Shippo mit Kirara. Miroku war schon aufgestanden. Ich sah zu Kiba, der ebenfalls wach war und mich beobachtete. „Guten Morgen Kiba.“, flüsterte ich, um die anderen nicht zu wecken. „Guten Morgen Kagome. Hast du gut geschlafen?“, fragte er mich und ich nickte daraufhin. „Sieh mal wer hier schon munter ist.“, sagte Kiba und erhob seinen buschigen weißen Schwanz. Inuka war schon aktiv und strampelte vergnügt. Ich stand auf und ging zu den Kindern hin. „Na guten Morgen mein kleiner. Gut geschlafen?“, fragte ich Inuka und er brabbelte vor sich hin. Ich nahm ihn hoch, damit er seine Schwester nicht weckte und legte ihn in meine Arme. Er brabbelte vor sich hin und streckte seine kleinen Hände nach mir aus. Ich gab ihm meine rechte Hand und er griff danach. Mit beiden Händen erforschte er meine Finger und zog sie sich näher heran. Er nahm meine Finger auch in den Mund, katschte mit seinem weichen Zahnfleisch daran rum und begann auch an den Finger zu saugen. „Du bist hungrig mein kleiner.“, sagte ich sanft.

Ich drehte mich mit dem Rücken zur Tür, machte meine Brust frei und legte Inuka an. Mit kräftigen Zügen saugte er an meiner Brust und lies sich meine warme Milch schmecken. „Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte Miroku an der Tür und kam in die Hütte. „Alles in Ordnung Miroku. Inuka frühstückt gerade.“, sagte ich und sah über meine Schulter. Miroku wurde plötzlich rot und drehte sich schnell um. „Es…es…es tut mir leid. Ich…ich…ich habe nichts gesehen.“, stotterte er und ging langsam zu Sango. Ich musste mir ein Kichern verkneifen, denn er ist mit geschlossenen Augen zu Sango gelaufen und stolperte durch die Hütte. Durch das gepolterte wurde Sango wach und sah sich verschlafen um. „Was ist den los Miroku?“, fragte sie ihn als sie sah, das ein Fuß im Eimer steckte und er immer noch die Augen geschlossen hatte. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken.“, sagte er und öffnete vorsichtig ein Auge. „Warum läufst du mit geschlossenen Augen durch die Hütte?“, fragte sie ihn skeptisch. „Weil…weil…weil…“, stotterte er weiter. „Weil Inuka frühstückt und es ihn sichtlich peinlich ist, mich so gesehen zu haben.“, sagte ich und kicherte weiter.

Sango sah zu mir und zu Miroku und musste sich ebenfalls ein Kichern verkneifen, als sie sah wie rot Miroku im Gesicht war. „Ich habe nichts gesehen Sango. Ehrlich.“, sagte er schuldbewusst. „Ist schon in Ordnung. Nun öffne deine Augen wieder und steig endlich aus dem Eimer raus.“, sagte sie und schmunzelte. Miroku gehorchte und ging dann anschließend zu Sango. Ich widmete mich Inuka der immer noch meine Milch genoss und ließ kurz den beiden ihre Zweisamkeit. Ich streichelte Inuka sanft über seine Wange und er lächelte mir zu.

Das brachte mein Herz zum Schmelzen und ließ den bösen Alptraum von der Nacht vergessen. Er streckte eine Hand nach mir aus und ich ergriff diese. Zärtlich strich ich über seine Fingerchen und lächelte ihn sanft an. Nachdem er gesättigt war, verbarg ich meinen Busen, legte ihn über meine Schulter und klopfte sanft auf seinen Rücken. Das Bäuerchen kam und seine Welt war wieder in Ordnung. Ich hob ihn vor mein Gesicht und lächelte ihn lieb an. „Das hast du fein gemacht. Das war ein großes Bäuerchen.“, sagte ich lobend und Inuka strampelte vergnügt. „Kagome. Was hältst du davon wenn wir Frauen heute mit den Kindern runter an den Bach gehen, ein Feuer machen, die Kinder baden und uns ausgiebig unterhalten.“, schlug Sango vor. „Ja, das klingt toll. Das können wir machen. Ist es auch nicht zu gefährlich?“, fragte ich vorsichtig. „Keine Sorge. Miroku ist in der Nähe, wir haben Kirara und Kiba und wir beide werden dafür Sorgen, dass niemand unseren Kindern zu Nahe kommt.“, sagte Sango zuversichtlich. „Okay. Du hast mich überzeugt.“, sagte ich und sah hinter Sango, entdeckte aber Miroku nicht. „Wo ist denn Miroku? Ist er schon weg?“, fragte ich. „Ja. Du warst bei Inuka so vertieft, dass du gar nicht bemerkt hast das er die Hütte verlassen hatte.“, erklärte sie und musste lächeln. „Hmm…das hatte ich wirklich nicht wahr genommen.“, sagte ich verlegen. „Aber bevor wir los machen, wechsele ich dir deinen Verband.

Noch schlafen meine Mädchen und das wäre die Gelegenheit. Miroku weis auch bescheid und betritt die Hütte erst einmal nicht. Er hat auch von mir den Auftrag bekommen das er das Feuer unten am Bach macht.“, sagte Sango zufrieden. Sango holte in der Zeit die frischen Kräuter, frisches Wasser um die Wunden zu säubern und neue Tücher. In der zwischen Zeit war Izayoi munter geworden. Ich legte Inuka wieder zu Kiba und nahm Izayoi in die Arme. „Bist du bereit Kagome?“, fragte mich Sango. „Ja. Du kannst anfangen.“, sagte ich und zog meinen Kimonooberteil aus und Sango nahm mir den Verband ab. Dadurch wurde automatisch die Brust frei und ich legte Izayoi sogleich an.

Wie ihr Bruder trank sie in kräftigen Zügen. „Na du hast aber einen Bärenhunger Izayoi. Trink langsam.“, sagte ich zu ihr und strich ihr dabei über die Wange. Sie legte eine Hand auf meine Brust und sah mir in die Augen. Ich lächelte sie sanft an und strich über ihr Haar. „Kagome. Ich werde schnell jagen gehen, damit ich rechtzeitig wieder da bin.“, sagte Kiba. „Ist in Ordnung Kiba. Geh nur, dass dauert hier noch ein Stück. Falls du uns hier nicht mehr im Dorf antriffst, sind wir unten am Bach.“, erklärte ich ihm. „Ich werde rechtzeitig wieder da sein.“, sagte Kiba, richtete sich auf, ging Richtung Ausgang, blieb aber noch neben mir stehen und sah mich, mit festem Blick an. Ich sah ihn an und konnte seine Sorge in den Augen lesen. Ich strich über seinen Kopf und lächelte ihn lieb an. „Mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut.“, sagte ich und lächelte. Kiba kam näher und berührte mit seiner Stirn meine Stirn. „Ich spüre, dass du lügst, aber ich mache dir keinen Vorwurf. Denn du möchtest mich nur beruhigen und die anderen auch. Pass auf dich auf.“, sagte er sanft. Ich kraulte ihn unter seiner Schnauze und lächelte schwach. Ich küsste ihn seitlich auf die Schnauze. „Tut mir leid.“, sagte ich leise.

Kiba nickte und machte sich auf den Weg zur Jagd. Izayoi trank weiter und hatte die Situation genau beobachtet. „Bist du fertig Sango?“, fragte ich nach, denn ich hatte nicht bemerkt, dass sie die Kräuter auf die Wunden getan hätte. „Äähh…nein. Ich bin noch nicht fertig. Ich war gerade sprachlos.“, sagte sie und widmete sich meinen Wunden wieder. „Warum sprachlos?“, fragte ich nach. „Nun ja, du hast dich mit Kiba unterhalten, als könntest du ihn verstehen.“, sagte sie. „Das stimmt auch. Ich kann verstehen was er sagt, aber die anderen können es nicht. Zwischen mir und Kiba ist eine besondere Bindung entstanden. Denn er ist kein gewöhnlicher Wolf.“, erklärte ich.

„Aha, ich verstehe nicht, aber das wirst du mir später erklären.“, sagte Sango lachend. „Das mache ich.“, gab ich zurück und lachte. „Deine Wunden sehen sehr gut aus. Die Entzündung ist zurückgegangen und es hat sich Schorf gebildet, was sehr gut ist. Heute lege ich dir noch einen Verband um, aber in der Nacht lassen wir ihn ab, damit Luft ran kommt.“, erklärte sie und ich nickte zustimmend. Sie legte mir den neuen Verband an und in der Zeit war Izayoi gesättigt. Ich legte sie an meine Schulter, klopfte sanft auf ihren Rücken und das Bäuerchen ließ nicht lange auf sich warten. „So. Fertig.“, sagte Sango und legte mir meinen Kimonooberteil über die Schulter. „Ich danke dir Sango.“, bedankte ich mich. Ich legte Izayoi zu ihrem Bruder und band mir meinen Kimonooberteil zu und zog die Hose an. „Meine Mädchen sind munter geworden. Ich gebe ihnen ihr Frühstück und dann können wir meinet wegen los gehen.“, sagte Sango und ging zu ihren Kindern rüber. „Geht in Ordnung. Ich packe in der Zeit die Tücher ein.“, sagte ich. „Ist gut. Miroku hat uns auch schon die Waschschüsseln runter getragen.“, erklärte Sango. Sie nahm eins der Zwillingsmädchen und legte sie an.

Ich kann die beiden noch nicht unterscheiden, aber ich frage sie später nach, wie ich sie auseinander halten kann. Ich packte neue Tücher ein und auch Kleidung für die Kinder. Ich bereitete Izayoi´s Körbchen vor und legte sie hinein und deckte sie zu. Sie quietschte vergnügt und strampelte vor Aufregung. „Du spürst das wir heute was vor haben. Du hast recht. Wir gehen heute an den Bach und da wird wieder gebadet.“, erklärte ich mit einem Lächeln und sie brabbelte unverständliches Zeug. Inuka band ich mir an den Bauch, der ebenfalls aufgeregt quietschte. Ich gab ihm einen Kuss auf sein Haar. „Du musst schon still halten mein Kleiner, sonst wird das hier nichts.“, erzählte ich, als hätte er mich verstanden, hielt er still und brabbelte. „Können wir los Kagome?“, fragte Sango an der Tür. Du bist aber schnell gewesen. Aber wir können los.“, sagte ich, nahm Izayoi und den Rucksack, den ich an der Hand trug, und gingen gemeinsam zum Bach. Dort angekommen, wartete Miroku auf uns und kam uns entgegen. Er nahm mir Izayoi ab und stellte sie behutsam auf die Decke ab. „So. Ich lasse euch jetzt allein. Ich bin in der Nähe, wenn ihr was bracht. Ich beende noch meine Arbeit im Dorf und dann komme ich zu euch.“, erklärte Miroku und wir stimmten ihm zu. Ich band mir Inuka von meinem Bauch und legte ihn auf die Decke. „Passt du kurz auf Kagome?“, fragte mich Sango und legte eins der Mädchen zu mir. „Aber klar.“, sagte ich und Sango ging mit dem anderen Mädchen, das an ihrem Rücken gebunden war, zum Bach und holte dort Wasser. Inuka sah das Mädchen neugierig an und machte dabei große Augen. Inuka versuchte sich auf die Seite zu drehen, ich unterstützte ihn und er betastete den Kopf von dem Mädchen. Bei dem Anblick musste ich kichern. „Was gibt es denn zu kichern, Kagome?“, fragte mich Sango als sie wieder zurück kam. „Inuka betastet den Kopf deiner Tochter.

Ich glaube er denkt das es seine Schwester ist und sucht die Ohren.“, erklärte ich. Sango schaute zu den beiden und musste auch kichern als sie dies sah, wie er nach den Ohren suchte. Sango band das andere Mädchen von ihrem Rücken und legte sie neben Inuka auf die andere Seite hin. Ich legte Inuka wieder auf den Rücken und nun war er völlig verwirrt. Er schaute immer wieder im Wechsel zu der einen und zu der anderen Seite. Er konnte gar nicht fassen was er da sah. Die beiden Mädchen waren sehr neugierig und betasteten Inuka. Dabei zogen sie leicht auch an seinen Öhrchen.

Sango ging dazwischen und löste die Fingerchen von Inuka´s Ohren. Hilfesuchend sah er mich an und verzog das Gesicht. „Na komm her mein Schatz. Was die mit dir machen. Sind nur neugierig.“, sagte ich mit sanfter Babysprache und nahm ihn auf meinen Schoß. Sango kicherte dabei und nahm ihre Zwillingsmädchen zu sich. Ich legte Inuka wieder auf die Decke, nahm Izayoi aus ihrem Körbchen und legte sie neben ihn. Inuka freute sich sie zu sehen, brabbelte auf sie ein und sie brabbelte zurück. Ich ließ die beiden miteinander brabbeln, packte die Tücher aus dem Rucksack und legte sie auf die Decke. Danach nahm ich eine Waschschüssel und schöpfte mit der großen Kelle das heiße Wasser hinein.

Anschließend gab ich das kalte Wasser hinzu und miss mit den Ellenbogen die Temperatur. Sie war perfekt. „Ich geh noch mal Wasser holen Sango. Passt du kurz auf?“, fragte ich sie und sie nickte. Ich ging schnell Wasser holen und kam wieder zurück an die Decke. Nun war Sango an der Reihe, dass Badewasser vorzubereiten. Nachdem sie fertig war, entkleideten wir eins der Kinder und badeten diese. „Nun erzähl mal Kagome. Verstehst du Kiba?“, fragte sie neugierig. „Ja. Ich kann mit ihm sprechen. Er spricht gedanklich zu mir.“, erklärte ich. „Wie ist das möglich?“, fragte sie weiter. „Kiba und ich haben eine besondere Bindung. Seine sterbende Mutter überließ ihn mir und ich nahm mich ihm an. Da ich aber wusste, dass er noch Milch benötigte und kein Fleisch, ging ich daraufhin zu Koga und er half mir.

Er hatte eine Wölfin, die ihren Wurf verloren hatte und war für Kiba die Leihmutter. Bei den Wölfen wollte er nicht bleiben, er blieb immer an meiner Seite. Eines Tages schlief Kiba den ganzen Tag über und war nur sehr schwer munter zu bekommen. Ich machte mir große Sorgen, denn ich hatte ihn in mein Herz geschlossen. Plötzlich begann er zu leuchten und er wuchs. Er stand dann in voller Lebensgröße vor mir und wartete auf meine Reaktion. Ich war erleichtert, dass es ihm besser ging und kuschelte mich sogleich an sein weiches, schneeweißes Fell. Ab da an, sprach er mit mir und nur ich kann ihn verstehen und kein anderer.“, erklärte ich Sango. „Das ist ja unglaublich.“, sagte sie begeistert. „Ich wünschte, ich könnte mich mit Kirara unterhalten.“, sagte sie neidisch.

„Aber Sango, das kannst du doch. Du verstehst Kirara besser als jeder anderer, auch ohne Worte und das ist auch eine Menge wert.“, sagte ich. „Ja, da hast du recht. Wir verstehen uns auch ohne Worte.“, sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht und neben ihr miaute es. Sie sah zu Kirara und lächelte sie lieb an. „Du hast alles verstanden Kirara. Nicht wahr?“, fragte sie ihre Begleiterin. Kirara gab ein lautes Miau und bewegte ihren Schwanz anmutig hin und her. „Sango. Wie kannst du deine Mädchen auseinander halten? Ich überlege die ganze Zeit wen du badest.“, sagte ich nachdenklich. Sango begann zu kichern. „Also ich achte darauf das ich die Mädchen unterschiedlich kleide. Misaki trägt meistens was Rosafarbenes und Natsuki was Grünfarbenes. Somit kann ich sie besser unterscheiden. Natsuki badet gerade.“, erklärte Sango. „Aha! Das merke ich mir.“, sagte ich mit einem Lächeln. „Inuka sieht aus wie Inuyasha. Wie aus dem Gesicht geschnitten.“, bemerkte Sango. „Ja, da hast du recht. Er sieht ihm sehr ähnlich.“, sagte ich etwas traurig. Sango bemerkte meine belegte Stimme und versuchte mich aufzumuntern. „Aber Izayoi sieht dir zum verwechseln ähnlich.“, bemerkte Sango. „Ja das stimmt. Sie hat so gut wie alles von mir, außer die Ohren natürlich.“, sagt ich mit einem leichten Lächeln.

„Aber deine Töchter sehen dir sehr ähnlich.“, sagte ich und Sango stimmte mir zu. „So kleiner Mann, du bist jetzt sauber.“, sagte ich zu Inuka, nahm ihn aus der provisorischen Wanne, trocknete ihn gründlich ab, wickelte ihn und zog ihm seine rote Schürze über. Seine nassen Haare wickelte ich noch in das Tuch ein, damit sie schneller trockneten. Nun war Izayoi an der Reihe. Sie strampelte vor vergnügen und hatte großen Spaß, als sie im Wasser war. „Ihr scheint das Baden Spaß zu machen.“, sagte Sango, nahm Natsuki aus der Wanne, trocknete sie ab und gab ihr neue Kleidung. Danach war Misaki an der Reihe. „Ja. Den beiden gefällt es zu baden. Deshalb freue ich mich, wenn ich mit ihnen baden kann.“, sagte ich. „Das kann ich mir vorstellen.“, sagte Sango und lächelte.

Wir badeten unsere Kinder und waren völlig vertieft in den lustigen Wasserspielen. „Wie geht es dir wirklich Kagome?“, fragte mich Sango auf einmal. „Wie meinst du das? Mir geht es gut.“, sagte ich und log leicht. „Kagome. Du hast im Schlaf Inuyasha gerufen.“, sagte Sango. Ich hielt inne und Izayoi plantschte vergnügt weiter im Wasser.
 

„Ich vermisse ihn so sehr. Mich schmerzt es in der Brust, wenn ich an ihm denke, denn es ist eine Leere in meinem Herzen. Als mir bewusst wurde, dass der Feind hinter mir her war, hatte Nataku mich versteckt gehalten. Sobald ich den Schutz des Bannkreises verlies, verwandelte ich mich in einen schwarzen Hund. In dieser Gestalt begegnete Inuyasha das erste Mal wieder. Wir waren uns so nah und doch so fern. In dieser Gestalt wurde mir klar, dass ich ihm ebenfalls fehle und er eine Leere in seinem Herzen verspürte. Er hatte in meinem Zimmer geschlafen und berührte meine Sachen, um mir Nahe zu sein. Selbst im Schlaf sprach er von mir und das zerriss mir das Herz. Ich liebe ihn so sehr, dass ich ihn nicht in Gefahr bringen möchte, aber dadurch, dass ich ihn auf Abstand gehalten hatte, brachte ich ihn erst recht in Gefahr. Bei dem letzten Kampf, war er nicht selbst und verletzte mich. Nachdem es ihm bewusst wurde, hielt er Abstand, um mich zu schützen. Aber so kann es nicht weiter gehen, deshalb suche ich ihn. Ich kann nicht mehr länger. Ich brauche ihn, die Kinder brauchen ihn. Ich möchte ihn sehen, mit ihm reden, ihn hören, ihn spüren. Ich fühle mich so leer ohne ihn. Mir fehlt ein Teil.“, sagte ich traurig und die Tränen, die still an meinen Wangen entlang liefen, fielen ins Badewasser und Izayoi starrte mich an.
 

Sango umarmte mich von hinten und versuchte mich zu trösten. Misaki lag fertig gekleidet bei ihrer Schwester und sie brabbelten miteinander. Sango verlieh der Umarmung etwas mehr Druck und ich heulte los. Sango streckte einen Arm nach vorn und hielt Izayoi. Ich nahm beide Arme aus dem Wasser und verbarg mit meinen nassen Händen meine Augen. „Ich vermisse ihn so sehr.“, schluchzte ich und Sango rieb mir zärtlich über den Rücken. „Es wird alles gut Kagome. Ssscchhhttt…“, sagte Sango sanft und strich mir weiter über meinen Rücken. Ich beruhigte mich etwas und nahm Izayoi aus der Wanne. „Es ist nur so schwer ohne ihn.“, schluchzte ich weiter und trocknete Izayoi ab. „Ich sehe ihn überall.“, erzählte ich weiter und wickelte Izayoi. „Ich sehe ihn in den Gesichtern meiner Kinder.“, weinte ich weiter und zog Izayoi die grüne Schürze über. „Ich fühle mich so allein.“, schluchzte ich und wickelte Izayois nasses Haar in ein Tuch, damit sie trocknen. Danach legte ich sie zu ihrem Bruder und beide sahen mich mit großen Augen an. Ich wischte mir die Tränen weg und versuchte sie anzulächeln, aber es ging nicht. „Kagome. Warum bist du nicht schon eher zu uns gekommen?“, fragte mich Sango vorsichtig.

„Ich dachte es sei falsch, denn schließlich habt ihr auch ein Leben. Ich wollte auf eigenen Füßen stehen und stärker werden um sie zu beschützen. Ich wollte euch keinen Kummer bereiten.“, sagte ich und wischte mir erneut die Tränen weg. „Kagome. Das ist doch Quatsch. Du bist jeder Zeit willkommen.“, sagte Sango und umarmte mich wieder. Ich erwiderte die Umarmung und fühlte mich erleichtert. Nach so langer Zeit, brannte mir dies auf der Seele, dieser Schmerz. Und heute konnte ich ihn mir endlich von der Seele reden. „Ich danke dir Sango.“, sagte ich und löste mich von ihr. „Dafür sind Freunde da.“, sagte sie und lächelte sanft.

Ein Wind kam auf und wir hielten unsere Hände vor den Augen damit kein Dreck rein flog. Als der Wind abgeebbt war, blickte ich auf und vor mir stand in voller Lebensgröße Kiba. Neugierig sah er mich mit festem Blick an und kam näher. Er leckte mir plötzlich über das Gesicht und ich war wie erstarrt. Ich verstand sofort was er damit bezweckte und kraulte ihn am Kopf. „Schön, dass du wieder da bist.“, sagte ich und lächelte leicht. „Selbst Kiba macht sich um dich Sorgen und versucht dich zu trösten.“, bemerkte Sango. „Ja, das weis ich. Ich habe ihn ganz doll lieb und bin froh ihn gefunden zu haben.“, sagte ich zu ihm und kraulte ihn weiter am Kopf. „Ich geh mir das Gesicht waschen.“, sagte ich und ging runter zum Bach. Dort wusch ich mein verheultes Gesicht und kehrte anschließend zu Sango zurück. Wir unterhielten uns lange und über alles Mögliche. Es tut gut, wieder bei meinen Freunden zu sein.

Kagome und Kiba´s Training

Wir saßen lange am Bach und unterhielten uns ausgiebig. Die Kinder waren in der Zeit eingeschlafen und schliefen nun friedlich an der frischen Luft. Shippo hatte für uns frischen Fisch gefangen gehabt und präsentierte Stolz seinen Fang. Wir spießten die Fische auf und stachen sie in der Nähe des Feuers in den Boden. „Sag mal Sango, wird die Höhle von Midoriko´s Bannkreis noch geschützt?“, fragte ich neugierig. „Aber sicher doch. Schließlich ist es eine Ruhestätte für sie und jeder der etwas Böses im Sinne führt, wird von dem Bannkreis aufgehalten. Warum fragst du?“, fragte sie nach. „Ach nur so. Weil das Shikon no Tama verschwunden ist und es könnte ja sein, dass somit auch die Wirkung des Bannkreises nachlässt.“, erklärte ich. „Nein, der Bannkreis besteht nach wie vor.“, sagte sie.

„Und du hast die ganze Zeit bei einem Mann namens Nataku gelebt?“, fragte Sango skeptisch. „Ja. Nataku hatte mich im Wald gefunden gehabt und hatte mich somit gerettet. Von da an durfte ich bei ihm leben.“, erzählte ich. „Erzähl mir von ihm. Wie ist er so?“, fragte Sango neugierig. „Hmm…Nataku ist ein großer, schlanker und junger Mann. Er hat kurzes weißes Haar und seine Augen sind goldbraun. Auf seiner Stirn befindet sich ein sechseckiger Rautenstern der helllila ist. Er hat ein komisches Gewand an und hinter ihm befinden sich schwebende weiße Bänder. Er besitzt magische Kräfte und hat die Fähigkeit Wunden zu heilen, aber das zerrt an seinen Kräften, deshalb heilt er nur im äußersten Notfall.

Nataku ist sehr hilfsbereit, freundlich, fürsorglich, zuvorkommend und rücksichtsvoll.“, beschrieb ich ihn. „Klingt als würdest du ihn mögen.“, sagte Sango und grinste. „Es hört sich so an, als würde Kagome ihn lieben.“, sagte Shippo unverblümt. Ich wurde leicht rot im Gesicht, denn es musste sich so angehört haben, dass ich für ihn schwärme. „Ich mag ihn als Freund und ich bin ihn sehr dankbar, dass er mir geholfen hat. Das weist er auch. Aber ich bin nicht in ihn verliebt.“, sagte ich. „Mir sind die Ketten von den Kindern aufgefallen. Warum tragen sie die?“, fragte Sango.

„Nun ja ich wollte, dass die Kinder etwas Symbolisches von ihren Eltern tragen. Inuka hat sehr viel von seinem Vater. Deshalb entschied ich mich, dass er einen Anhänger in Form von Tessaiga trägt. Izayoi sieht mir sehr ähnlich und deshalb trägt sie einen Anhänger in Form von Pfeil und Bogen. Diese Ketten besitzen die Fähigkeit einen Bannkreis um meine Kinder zu legen, falls sie in Gefahr schweben.“, erklärte ich. „Das ist ja toll.“, sagte Sango begeistert. „Und was ist das für ein Schmuckstück an deiner linken Hand?“, fragte sie neugierig. „Das?“, fragte ich und streckte meine linke Hand aus. Sango nickte. „Das ist Yumiya, meine Waffe.“, sagte ich knapp. „Deine Waffe? Aber du benutzt doch immer Pfeil und Bogen.“, sagte Sango ungläubig. Ich kicherte etwas. Ich kniete mich hin, formte meinen imaginären gespannten Bogen, der daraufhin erschien und verharrte in der Position. „WOW!“, sagte Shippo staunend. „Das bezweckt Yumiya. Yumiya bedeutet Pfeil und Bogen und sobald ich einen Bogen spannen möchte, erscheint er durch Yumiya.“, erklärte ich und gab meine Haltung auf.

„Das ist wirklich beeindruckend.“, sagte Sango erstaunt. „Das ist noch nicht alles.“, sagte ich, streckte meine Handfläche aus und sofort erschien ein Pfeil aus meiner Hand. „Wahnsinn.“, sagte Shippo sichtlich beeindruckt. Sango machte große Augen und war sehr erstaunt darüber. „Du beeindruckst mich Kagome. Du bist zu einer starken Frau herangewachsen. Du bist Mutter von zwei wunderhübschen Kindern, hast einen treuen Begleiter an deiner Seite und du kannst dich verteidigen.“, lobte Sango. „Danke für die lieben Worte Sango.“, sagte ich verlegen und wurde rot im Gesicht.

„Aber um eins möchte ich dich bitten Sango.“, sagte ich und sah sie mit festem Blick an. „Wie kann ich dir helfen?“, fragte sie ernst. „Ich möchte, dass du mich und Kiba trainierst.“, sagte ich ernst und Sango war sichtlich überrascht. „Ich bin nicht perfekt im Kampf und ich muss eine Menge lernen und trainieren, bis ich besser werde in Pfeil und Bogen. Aber ich habe noch nie vom Kiba´s Rücken aus gekämpft. So wie bei dir und Kirara.“, sagte ich. „Nun, das ist eine Frage des Vertrauens.“, sagte Sango. „Vertrauen? Wie meinst du das?“, fragte ich skeptisch. „Kiba ist dein Begleiter, dein Freund, dein Partner.“, sagte Sango und ich nickte. „Und eine Beziehung funktioniert nur, wenn man sich gegenseitig Vertrauen schenkt.“, erklärte sie. „Pass auf.“, sagte Sango. „Kirara.“, sagte sie und Kirara stand auf und verwandelte sich sofort.

Sango ließ sich rücklings nach hinten fallen und Kirara stützte sie mit ihrem Körper, damit sie nicht auf den harten Boden aufschlug. „Das will ich dir damit sagen. Ich vertraue Kirara das sie mich immer wieder auffangen wird und das sie an meiner Seite ist.“, erzählte Sango. „Hmmm…“, machte ich nachdenklich. Ich stand auf, rief Kiba, der schnell aufsprang und sich größer machte. Er stellte sich hinter mich und ich zögerte. „Fängst du mich?“, fragte ich ihn und schaute über meine Schulter. „Ich fange dich.“, sagte er. „Wirklich?“, fragte ich nach. „Wirklich.“, sagte er ruhig. Sango begann zu kichern. „Kagome. Ganz ruhig und vertraue ihm.“, beruhigte mich Sango. Ich vertraue Kiba, voll und ganz, aber ich habe auch gleichzeitig Angst. „Kiba?“, fragte ich. „Vertrau mir Kagome. Ich lasse dich nicht fallen.“, sagte er ruhig. Ich schloss meine Augen und ließ mich nach hinten fallen. Kiba fing mich sanft mit seinem großen Körber auf. Ich seufzte und war erleichtert. „Sehr gut. Die erste Hürde habt ihr bewältigt. Als nächstes kommt Blindes vertrauen.“, erklärte Sango. „Sag bloß ich muss meine Augen schließen und Kiba führt mich.“, sagte ich und Sango nickte. „Können wir zuerst den Fisch essen? Der ist fertig.“, sagte Shippo und wedelte mit dem Fisch hin und her. Wir sahen ihn an und lächelten. „Du hast recht Shippo. Lasst uns erst einmal essen.“, sagte ich und setzte mich auf die Decke, nahm mir einen Fisch und ließ es mir schmecken. Die Kinder schliefen friedlich weiter und ließen sich von niemand wecken. Nach dem Essen stand Sango auf und verband mir meine Augen.

„Damit du nicht schummelst Kagome.“, sagte Sango. Sango nahm meine rechte Hand und legte sie mir auf Kiba´s Fell. „Für den Anfang wird Kiba dich führen. Aber ohne Worte.“, erklärte sie. Ich holte tief Luft, krallte mich an seinem Fell und machte mich bereit. „Geh los Kiba.“, sagte Sango und Kiba begann langsam zu laufen. Unsicher folgte ich ihm und stolperte dabei über meine eigenen Füße. „Kagome. Du musst dich entspannen. Kiba führt dich. Vertrau ihm.“, rief Sango und ich versuchte mich zu entspannen, was gar nicht so einfach war, denn schließlich konnte ich nichts sehen. „Kagome. Ich bin an deiner Seite und führe dich. Vertrau mir.“, sagte Kiba gelassen und lief langsam weiter. Ich tippelte und stolperte weiter über meine eigenen Füße. Kiba wurde langsamer und passte sich meinem Schritt an. Langsam wurde ich etwas sicherer und ich lief entspannt neben Kiba her. „Sehr gut. Kommt wieder zurück!“, rief Sango und Kiba kehrte zurück. Sango nahm mir vorsichtig die Augenbinde ab, dabei blinzelte ich, weil meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnen mussten. „Kiba. Das hast du sehr gut gemacht. Du hast gemerkt das Kagome unsicher war und dadurch Tippelschritte gemacht hatte.

Du hast dich ihrem Tempo angepasst und somit wurde sie sicherer.“, lobte Sango. Ich kraulte Kiba am Kopf und lächelte ihn lieb an. „So. Jetzt umgekehrt.“, sagte Sango und verband Kiba seine Augen. „Jetzt musst du ihn führen Kagome.“, sagte Sango. „Ohne Worte?“, fragte ich nach. „Ohne Worte.“, sagte Sango und nickte dabei. „Also schön.“, sagte ich und holte tief Luft. Ich griff in sein Fell und ging langsam los. Kiba folgte mir. Vorsichtig lief ich weiter und führte ihn mal nach links oder nach rechts. Kiba folgte mir und fühlte sich absolut sicher unter meiner Hand. „Sehr schön, kommt zurück zu mir.“, sagte Sango und ich führte ihn zurück. Dort nahm ich ihm die Augenbinde ab und Kiba schüttelte sich. „So, jetzt kommen wir zum schwierigen Teil. Kagome, setzt dich jetzt auf Kiba´s Rücken und reitest ihn.“, sagte Sango und ich sah sie ungläubig an. „Was ist? Habe ich etwas Falsches gesagt?“, fragte mich Sango, weil sie unsere ungläubigen Gesichter sah. „Nun ja. Ich habe dies vermieden auf Kiba´s Rücken zu reiten, weil er ein freier Wolf ist und kein Pferd, das mir gehorchen muss.“, erklärte ich verlegen. Sango begann zu Lachen. „Das verstehe ich Kagome. Keine Sorge, Kiba bleibt ein freier Wolf.

Ich möchte, dass du freihändig auf ihn sitzt und er sich bewegt. Denn schließlich brauchst du beide Hände für Pfeil und Bogen. Du musst dein Gleichgewicht schulen.“, erklärte Sango und mir wurde alles klar. „Achso, das leuchtet mir ein.“, sagte ich. Kiba ging etwas in die Hocke und ich setzte mich auf seinen Rücken. Kiba richtete sich wieder auf, ich streckte meine Arme von mir und Kiba setzte sich in Bewegung. „Wuuoaahh!“, sagte ich erschrocken und krallte mich sogleich an seinem Fell. „Ja das ist schwer Kagome. Versuche dich mit den Beinen festzuhalten und dein Gleichgewicht musst du ausbalancieren.“, sagte Sango. Ich streckte meine Arme erneut aus, Kiba setzte sich langsam in Bewegung und ich versuchte mich mit meinen Beinen festzuhalten. Morgen werde ich ganz sicher Muskelkater davon haben. Ich gewöhnte mich an Kiba´s Bewegungen und mein Körper bewegte sich rhythmisch mit. „Kiba. Sei nicht so verkrampft. Ich sitze sicher und du kannst entspannt weiter laufen.“, sagte ich zu ihm und Kiba entspannte sich. Mit sicheren Schritten begann er zu laufen und ich hatte keine Angst herunter zu fallen. „Ihr seid ein perfektes Team. Ihr macht es sehr gut.“, lobte Sango weiter. „Das sieht sehr komisch aus Kagome.“, sagte Shippo lachend. „Hallo Kagome, trainierst du für ein Kunststück?“, fragte mich Miroku plötzlich.

„Nein, natürlich nicht.“, sagte ich verlegen und konzentrierte mich weiter. „Begleitet mich zu Sango, ich habe was zu berichten.“, sagte Miroku. Kiba folgte Miroku und wir gingen zurück zu Sango. „Hallo Miroku, ist was passiert?“, fragte Sango. „Aber nein. Es ist alles in Ordnung. Ich habe eine Überraschung für Kagome, aber dafür müssen wir ins Dorf gehen.“, sagte Miroku und ich schaute ihn überrascht an. „Für mich? Was ist es denn?“, fragte ich neugierig. „Lass dich überraschen.“, sagte er und lächelte mich an. „Also gut, dann wollen wir mal.“, sagte Sango und packte das ganze Zeug zusammen. Behutsam legte ich Izayoi in ihr Körbchen, Miroku nahm den Rucksack auf eine Schulter, ich nahm Inuka in den Arm und Kiba nahm das Körbchen. Sango band sich eins der Mädchen auf den Rücken und das andere nahm sie in den Arm. Gemeinsam gingen wir zurück ins Dorf. Wir blieben vor einer Hütte stehen und warteten.
 

„So. Das ist sie.“, sagte Miroku und präsentierte uns die Hütte. „Eine Hütte?“, fragte Sango und sah ihn skeptisch an. „Das ist nicht nur EINE Hütte. Das ist die Hütte für Kagome und Inuyasha.“, sagte Miroku und sah mich an. Sango sah ihn begeistert an und sah zu mir. Ich war völlig sprachlos und gerührt zu gleich. „Inu…ya…sha und mei…ne Hüt…te?“, fragte ich gerührt und Miroku nickte. „Ich habe sie heute fertig gestellt. Denn du bleibst jetzt ein Stück bei uns, bis Inuyasha kommt. Auf Dauer wird unsere Hütte zu klein sein, deshalb gebe ich dir eine.“, sagte Miroku und lächelte dabei. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn mit einem Arm, denn im anderen hielt ich Inuka. „Miroku. Ich danke dir vielmals.“, schluchzte ich und Miroku erwiderte die Umarmung. Ich löste mich von ihm und wischte mir meine Tränen weg. „Ich weis gar nicht was ich sagen soll.“, sagte ich und war überwältigt von dieser Überraschung. „Sag, dass du sie nimmst.“, sagte Sango. „Ja, ich nehme sie.“, sagte ich glücklich. „Geh ruhig rein und sieh dich um.“, schlug Miroku vor und ich ging neugierig in die Hütte. „Die ist schön groß, genügend Platz für alle.“, sagte ich zufrieden. „Das finde ich allerdings auch.“, sagte Miroku und stellte meinen Rucksack ab. „Hinter dem Haus findest du das Brennholz.“, erklärte mir Miroku und ich nickte. „Gefällt sie dir?“, fragte Sango nach. „Sie ist wunderschön.“, sagte ich und bedankte mich bei beiden noch einmal.
 

„Das freut mich, dass sie dir gefällt. So. jetzt kannst du auch weiter deine Kunststückchen üben. Ich passe in der Zeit auf deine Kinder auf.“, bot Miroku an. „Das waren keine Kunststückchen. Das war Training.“, sagte ich mit rotem Gesicht. „Das ist sehr gut Miroku, da kann ich mit Kagome weiter trainieren.“, sagte Sango und überließ ihm die Kinder. Kiba stellte das Körbchen neben Miroku ab und ging aus der Hütte raus. Sango ging ebenfalls aus der Hütte, breitete die Decke aus und legte eins der Mädchen darauf. „Hier kannst du dich setzen Miroku und uns zuschauen.“, sagte Sango. Miroku und ich kamen aus der Hütte, er setzte sich und ich gab ihm Inuka in den Arm. Sango band eins der Zwillinge von sich los und gab sie ebenfalls Miroku. Skeptisch schaute er sich die Zahl der Kinder an und schaute betröpfelt drein. Sango und ich mussten uns ein Kichern verkneifen. „Keine Angst Miroku, ich helfe dir.“, sagte Shippo und tätschelte ihn an seiner Schulter. „Das ist wirklich aufmerksam von dir Shippo.“, sagte er leicht sarkastisch. Ich saß schon auf Kiba und wir begannen weiter zu trainieren. Ich streckte meine Arme aus und versuchte das Gleichgewicht zu halten. „Ihr macht es sehr gut. Kiba! Du entscheidest wann du es schwieriger gestaltest. Denkt dran, im Kampf geht es nicht ruhig zu.“, sagte Sango und sie hatte recht.

Kiba ließ es ein Stück noch ruhig angehen, dann begann er zügiger zu laufen. Ich hielt das Gleichgewicht, auch wenn es anstrengend war. Später begann Kiba zu rennen und ich nahm leicht meine Arme nach unten, hielt mich aber nicht fest. „Sehr gut macht ihr das!“, rief Sango rüber. Als ich zu ihr sah bemerkte ich, dass sie ihre Dämonenjägeruniform trug. „Warum hast du dich umgezogen?“, fragte ich sie und sie grinste leicht. „Für die nächste Übung natürlich. Kommt hierher.“, sagte sie und Kiba lief zu ihr. Ich stieg von ihm ab und rieb mir meine Beine. „Morgen wird mir alles weh tun.“, sagte ich und lockerte meine verkrampften Muskeln. „Als nächstes trainieren wir das Aufsitzen im gehen.“, sagte Sango und Kirara kam an ihrer Seite. Ich machte große Augen und mir klappte der Mund nach unten. „Bin ich denn schon soweit? Ich meine, traust du mir das schon zu?“, fragte ich skeptisch. „Aber sicher doch. Ihr beide seid ein perfektes Team und ihr lernt so schnell, das ich selbst überrascht bin.“, sagte Sango. „Ich werde es dir zeigen Kagome und du machst es nach. Am besten du übst erst mal mit Kirara.“, erklärte Sango. Kirara verwandelte sich und sah mich erwartungsvoll an. „Warum mit Kirara und nicht mir Kiba?“, fragte ich nach. „Kagome. Kiba ist etliches größer als Kirara.

Für den Anfang ist die Größe optimal.“, erklärte Sango und legte eine Hand auf Kirara´s Rücken. „Sie hat recht.“, sagte Kiba, entfernte sich von mir und setzte sich. Kirara lief los, Sango ging neben ihr her, krallte sich fest und sprang auf Kirara´s Rücken. „Jetzt bist du dran Kagome.“, sagte Sango und Kirara kam an meine Seite. „Bist du bereit Kirara?“, fragte ich und sie ging los. Ich ging neben ihr her, krallte mich an ihr Fell fest, blieb kurz stehen und versuchte aufzusitzen. Dies klappte nicht und ich landete im Dreck. Kirara blieb stehen und schaute nach mir. „Alles gut, nix passiert.“, sagte ich, stand auf und putzte mich ab. Ich versuchte es gleich noch einmal, aber ich landete wieder im Dreck. Immer wieder fiel ich hin, stand auf und putzte mich ab. Irgendetwas mache ich falsch, aber nur was? Als ich wieder im Dreck landete, setzte ich mich auf, verschränkte meine Arme und dachte nach. Sango und Kiba saßen da und beobachteten mich. Das kann doch nicht so schwer sein. Das ist doch wie Bockspringen, nur seitlich. Bockspringen, Bockspringen. Genau! Bockspringen. Ich stand auf und schaute zu Kirara. „Los geht’s Kirara.“, sagte ich und sie setzte sich in Bewegung.

Ich lief neben ihr her, krallte mich an ihr Fell, sprang vom Boden ab und saß auf. Überrascht und erstaunt prüfte ich nach, ob ich wirklich auf Kirara saß, denn ich konnte es nicht fassen. „Gleich noch einmal Kirara.“, sagte ich und stieg von ihr runter. Sie ging, ich neben ihr, krallte mich fest, sprang vom Boden ab und landete auf Kirara´s Rücken. „Sehr gut Kagome! Du hast es verstanden!“, rief Sango zu uns rüber. „Kirara!“, rief Sango und gab ihr ein Zeichen. Kirara verstand und begann zu traben. Ich lief neben ihr und versuchte Schritt zu halten. Ich krallte mich an ihr Fell, konzentrierte mich aber so sehr auf die Schritte, dass ich tatsächlich der Länge nach hin flog. Ich drehte mich auf den Rücken und holte Luft. Kirara kam zu mir, ich hob die Hand, um ihr zu signalisieren, dass alles in Ordnung sei. „Alles okay Kagome?“, rief Sango. „Alles bestens.“, sagte ich und richtete mich wieder auf. „Los. Noch einmal Kirara.“, sagte ich entschlossen und Kirara nickte.

Sie lief im Trab, ich passte mich ihrem Schritt an, krallte mich fest und sprang vom Boden ab. Dabei hatte ich zu wenig Schwung gehabt und hing nun seitlich an Kirara´s Seite dran. Kirara blieb stehen und ich löste mich von ihr. „Hahahahahahaha…“, lachte es plötzlich und ich sah zu Miroku rüber. Shippo kugelte sich vor Lachen auf der Decke hin und her und Miroku versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. Ich sah zu Sango, die sich weggedreht hatte, damit ich ihr Lachen nicht sah. Ich wurde rot im Gesicht und sah zu Kirara. „Na toll. Jetzt bin ich DIE Lachnummer.“, sagte ich verlegen. Kirara lief wieder in den Trab und ich folgte ihr. Ich hielt mit ihr mit, krallte mich fest, sprang ab und landete auf Kirara´s Rücken. „Jaaa!“, sagte ich zu mir selbst und schmiegte mich an Kirara. Sie blieb stehen und leckte über meine Hand. Ich stieg wieder ab und wir probierten es gleich noch einmal. Immer wieder gelang es mir bei Kirara aufzusitzen. „Gut Kirara. Jetzt rennst du und ich probiere mein Glück.“, sagte ich. Ich begann los zu rennen und Kirara folgte mir.

„Kagome! Was hast du vor?“, rief mir Sango nach, aber ich ignorierte sie. Kirara rannte neben mir her und hielt mit mir Schritt. Ich krallte mich an ihr fest. „Warte!! Das ist zu früh!“, rief Sango und kam zu mir gelaufen. Ich sprang vom Boden ab, Kirara rutschte leicht zu mir rüber und ich landete sicher auf ihren Rücken. „Juhuuuu!!!“, rief ich begeistert und war erleichtert das ich dies geschafft hatte. Sango blieb stehen und war sichtlich erleichtert, dass ich diesmal nicht im Dreck landete. Kirara blieb stehen, Sango kam zu uns rüber und applaudierte. „Das hast du sehr gut gemacht Kagome. Du hast das Prinzip verstanden gehabt und hast auf Kirara vertraut.“, sagte Sango stolz. „Natürlich. Ich hatte es schon oft bei euch beiden beobachtete, von daher wusste ich das Kirara mir etwas entgegen kommen würde.“, erklärte ich zufrieden. „Gut beobachtet. Ich hoffe Kiba hat dies auch getan.“, sagte Sango und sah zu ihm. „Ich habe alles beobachtet und morgen trainieren wir zusammen Kagome.“, sagte Kiba entschlossen.

„Kiba hat alles beobachtet, sagt er, und er möchte morgen mit mir trainieren.“, wiederholte ich seine Worte. „Das können wir morgen gern tun, aber jetzt, jetzt ruhen wir uns aus, denn es ist schon spät.“, sagte Sango und blickte in den roten Himmel. Durch das ganze Training, hatte ich die Zeit komplett vergessen. Ich stieg von Kirara ab und wir liefen gemeinsam zu meiner Hütte. Miroku ist mit den Kindern schon rein gegangen und hatte das Essen vorbereitet. Kiba machte sich klein und legte sich zu den Kindern. Sango ging zu ihren Mädchen und begann eins von ihnen zu stillen. Miroku drehte sich zu Sango und kümmerte sich um seine andere Tochter. Ich drehte den beiden meinen Rücken zu und begann Inuka zu stillen. Das Training war anstrengend, ich denke ich werde heute wie ein Baby schlafen. Nachdem Inuka gesättigt war, kam Izayoi an die Reihe. Shippo spielte mit Kirara in der Zeit, während das Essen vor sich hin brodelte. Nachdem Izayoi und die anderen beiden Mädchen satt waren, legten wir die Kinder zum Schlafen hin. Danach aßen wir gemeinsam, unterhielten uns und gingen anschließend zu Bett. Es war ein sehr langer Tag und der morgige wird genauso lang und anstrengend werden.

Spring auf Kagome!

Am frühen Morgen erwachte ich und streckte ausgiebig meine müden Glieder. Wie Sango gesagt hatte, hatte ich den Verband über Nacht weggelassen. Beim Strecken verspürte ich keinerlei Schmerzen, somit verheilten die Wunden gut. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und die Kinder schliefen noch tief und fest. „Gut geschlafen Kagome?“, fragte mich Kiba und ich nickte. Ich streifte mein Kimonooberteil ab und wandte meinen Rücken zu Kiba. „Wie sehen meine Wunden aus?“, fragte ich neugierig. „Sie sehen gut aus. Sie haben Schorf gebildet und sie sehen auch nicht entzündet aus.“, beschrieb mir Kiba. „Sehr gut. Das beruhigt mich.“, sagte ich erleichtert. „Hast du denn noch Schmerzen?“, fragte Kiba und ich verneinte seine Frage.
 

„Da kann ich endlich meine Kampfkleidung anziehen. In der kann ich mich besser bewegen.“, sagte ich zuversichtlich und kramte sogleich leise in meinem Rucksack. Ich fand sie und zog mich um. Nachdem ich überprüfte ob alles saß und mein Dolch in mein Versteck verstaute, war ich ganz zufrieden mit mir. „Wie sehe ich aus?“, fragte ich Kiba. „Ziemlich kurz, aber wenn du sagst, dass du dich darin besser bewegen kannst, sieht sie bequem aus. Warum dieser dünne Stoff am Bauch? Wäre es nicht besser ihn weg zu lassen?“, fragte er skeptisch. „Meinst du das hier?“, fragte ich, zog an das Seidentuch und Kiba nickte. „Dieses Seidentuch brauche ich, damit sehe ich nicht nackt aus.“, sagte ich, grinste und zwinkerte ihn an. „So. Da noch alle Schlafen, möchte ich gleich mit dem Training beginnen. Möchtest du mit machen?“, fragte ich Kiba. „Gern. Aber was wird aus den Kindern?“, fragte Kiba. „Hmm…in meiner Zeit könnte ich sie allein lassen, aber hier ist es mir zu gefährlich.“, sagte ich nachdenklich. Hinter mir erklang plötzlich ein Miau.
 

Ich drehte mich um und erblickte Kirara. „Kirara. Guten Morgen.“, begrüßte ich sie und sie miaute. Ich ging in die Knie und sah Kirara bittend an. „Kirara, kannst du kurz auf meine Kinder achten?“, fragte ich sie höflich und sie miaute. Kiba richtete sich auf, kam zu mir und Kirara legte sich zu den Kindern nieder. „Ich danke dir Kirara.“, sagte ich und verließ mit Kiba die Hütte. Vor der Hütte atmete ich die frische Luft tief ein und streckte mich dabei. „Wir wärmen uns zuerst auf Kiba. Wir rennen um das Dorf.“, sagte ich und dehnte meine Glieder, damit die Muskeln warm wurden. Kiba streckte ebenfalls seine steifen Glieder. „Bereit?“, fragte ich und Kiba nickte. Daraufhin rannte ich los und Kiba folgte mir. Während der Erwärmung verwandelte sich Kiba in seiner vollen Lebensgröße und lief neben mir her. Der frische Morgenwind wehte über mein Gesicht und zerzauste mir das Haar. Teilweise wies das Dorf noch einige Kampfspuren auf, denn es war nicht einfach, mit nur zwei Personen, das Dorf wieder aufzubauen. Wir sprangen über Hindernisse, liefen im Zickzack und duckten uns unter einigen Bäumen durch, die zum Teil entwurzelt waren. Die Dorfrunde war bald beendet und wir kamen schnaufend an meiner Hütte an. Zumindest ich schnaufte, Kiba könnte noch eine Runde rennen. Ich ging ein paar Schritte, schüttelte dabei meine Arme und Beine aus. Danach dehnte ich mich, damit ich keinen Muskelkater bekam. Ich blickte in die Hütte hinein und bemerkte, dass die beiden munter waren. Ich ging hinein und begrüßte sie. „Guten Morgen ihr zwei. Gut geschlafen?“, fragte ich sie und sie brabbelten mir etwas zu. Ich nahm Inuka hoch, küsste ihn auf seine weiche Wange und er strahlte über das ganze Gesicht.
 

Ich befreite meine Brust aus dem bikiniähnlichen Oberteil heraus und legte Inuka an. Dankend nahm er meine Milch und zog in kräftigen Zügen an meiner Brust. Ich biss die Zähne zusammen und zog die Luft zwischen ihnen hindurch. „Einen kräftigen Zug hast du ja. Solchen Hunger hast du?“, fragte ich ihn in der Babysprache. Er legte eine Hand auf meine Brust und drückte sie sanft. Ich lächelte ihn zärtlich an und sah zu Kirara, die Izayoi zu beschäftigen schien. Nachdem Inuka gesättigt war, machte er sein Bäuerchen und ich wickelte ihn frisch. Danach kam Izayoi an die Reihe und Inuka zeigte großes Interesse an Kirara. Ich legte Izayoi an und sie spielte mit meiner Haarsträhne die nach vorn gefallen war. Wie immer wickelte sie ihren kleinen Finger darin ein und bekam ihn von allein nicht wieder frei. Ich löste meine Strähne von ihrem kleinen Finger und sie lächelte mich zufrieden an. Ich lächelte zurück und strich ihr dabei sanft über ihre Wange. Nach dem Stillen machte sie ihr Bäuerchen und ich hielt sie vor mein Gesicht. „Das hast du fein gemacht.“, sagte ich kindlich und küsste sie auf die Wange. Sie quietschte vergnügt und zappelte vor Freude. Ich nahm sie in den Arm, holte die Decke aus meinem Rucksack und verließ die Hütte. Ich breitete die Decke vor der Hütte aus und legte Izayoi darauf. Kiba, der mittlerweile die normale Größe eines Wolfes hatte, kam zu ihr rüber und achtete kurz auf sie. Ich holte schnell Inuka und legte ihn neben seiner Schwester. Kirara folgte mir aus der Hütte und beobachtete die kleinen.
 

„Kirara. Würdest du mit mir trainieren?“, fragte ich sie und sie nickte. Kiba setzte sich zu den Kindern und sah uns zu. Wir begannen erst mit den leichtesten Übungen. Ich lief neben Kirara, packte sie am Fell und sprang sicher auf ihren Rücken. Dies wiederholte ich mehrmals und wir steigerten unsere Übungen. Im zügigen Laufen klappte es problemlos, im Trab klappte es ebenfalls und im Rennen erst recht. Ich wiederholte mehrmals die Übungen und ich landete immer wieder sicher auf Kirara´s Rücken. „Kirara. Diesmal fliegst du und ich versuche auf deinen Rücken zu landen.“, schlug ich vor und Kirara sah mich skeptisch an. „Schau nicht so skeptisch, ich schaff das schon.“, sagte ich zuversichtlich. Kirara erhob sich in die Luft, ich begann zu rennen und Kirara flog dicht neben mir. Ich packte sie am Fell, hielt mit ihr Schritt und sprang auf ihren Rücken. „Jaaa!“, rief ich vor Freude, als ich sicher auf ihren Rücken landete. Wir wiederholten diese Übung mehrmals und immer wieder landete ich sicher auf ihren Rücken. Anschließend machten wir eine kleine Pause und setzten uns zu Kiba. „Nach der Pause trainieren wir beide Kiba.“, sagte ich zu ihm und er nickte. Die Dunkelheit wich vom Himmel und machte der Morgendämmerung platz. „Heute bist du aber motiviert Kagome.“, sagte Kiba. „Hmm…“, sagte ich und sah nachdenklich in den Himmel. „Über was denkst du nach?“, fragte Kiba. Ich senkte meinen Blick und sah zu meinen friedlich schlafenden Kindern. „Ich habe heute ein ungutes Gefühl. Ich kann dir das nicht erklären, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas passieren wird.“, sagte ich nachdenklich. „Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.“, sagte ich lächelnd und winkte ab.
 

Ich erhob mich von der Decke und streckte mich. „Bereit Kiba?“, fragte ich ihn und sah ihn an. Er erhob sich ebenfalls und nickte mir zu. Kirara nahm den Platz von Kiba und setzte sich zu den Kindern. Wir entfernten uns von der Decke, Kiba leuchtete hell auf und verwandelte sich in seiner vollen Lebensgröße. „Ich glaube wir sollten gleich zum Trab übergehen, denn im Gehen oder im zügigen Laufen, schaffe ich es nicht auf deinen Rücken zu springen. Dazu fehlt mir der Anlauf.“, erklärte ich und Kiba dachte genau das gleiche. Kiba begann mit Traben und ich lief neben ihn her. Ich passte mich seinem Tempo an, packte sein Fell, sprang ab und hing seitlich an Kiba dran. Ich klammerte mich fest, damit ich nicht runterfalle. Kiba blieb stehen und betrachtete mich. „Das sieht wirklich lustig aus. Kein Wunder das gestern der Fuchs lachen musste.“, sagte Kiba und schmunzelte. Ich klammerte mich immer noch an ihm und blickte ihn spielerisch provozierend an. „Wehe du lachst.“, sagte ich und grinste leicht. „Würde ich nie wagen.“, sagte er und ich glitt vorsichtig von ihm runter.
 

„Ich hatte zu wenig Schwung. Da du größer bist, brauche ich mehr Anlauf.“, sagte ich nachdenklich. „Wir versuchen es während du rennst.“, sagte ich und rannte los. Kiba war schnell an meiner Seite und passte sich meinem Tempo an. Ich griff mit beiden Händen nach seinem Fell, sprang ab und Kiba kam mir leicht entgegen und ich landete unsicher auf seinen Rücken. Er hielt sofort an und ich rutsche von ihm runter. „Hmm…ich muss mehr springen, aber der Ansatz war schon akzeptabel. Gleich noch einmal Kiba.“, sagte ich und Kiba nickte. Ich rannte erneut los, Kiba lief neben mir, ich packte sein Fell, passte mich an seinem Tempo an, sprang mit aller Kraft ab und landete sicher auf seinen Rücken. „Juhhuuu!!“, rief ich begeistert und kraulte Kiba am Kopf. „Wir haben es geschafft Kiba.“, sagte ich glücklich. „Ja das haben wir.“, sagte Kiba. Wir wiederholten diese Übung und ich wurde immer sicherer. Nach einer kurzen Pause auf der Decke, begannen wir damit, das Kiba neben mir her flog. Kiba stieg in den Himmel und ich begann zu rennen.
 

Kurzer Hand flog Kiba neben mir her, packte ihn am Fell, stolperte und Kiba fing mich gerade noch auf, bevor ich der Länge nach hinflog. Ich hing über seinen Rücken und schnappte nach Luft. „Das war knapp.“, sagte ich außer Atem. „Ist dir etwas passiert?“, fragte Kiba und ich verneinte seine Frage. Wir probierten es gleich noch einmal und diesmal klappte es. Ich landete sicher auf Kiba´s Rücken und war sehr froh. „Du hast es geschafft Kagome!“, sagte Kiba. „Nein, WIR haben es geschafft.“, jubelte ich begeistert. Wir flogen noch ein Stück am Himmel und in dem Moment ging die Sonne auf. Sie erhellte die Wälder, Bäche, Täler, Berge und vertrieb somit die nächtlichen Schatten. Kiba ging in den Sinkflug und landete sanft neben der Decke. Ich legte mich auf seinem Rücken und schmiegte mich fest an ihm.
 

Kiba streckte seinen Kopf nach hinten und leckte mir zärtlich über meine Hand. „Kiba, ich muss auf dir freihändig fliegen, damit ich mein Gleichgewicht schule und somit beide Hände frei zum Kämpfen habe.“, erklärte ich und Kiba stimmte mir zu. „Dann los Kiba.“, sagte ich voller Tatendrang und Kiba stieg in den Himmel hinauf. Langsam breitete ich meine Arme aus und versuchte mein Gleichgewicht zu halten. Ich schloss meine Augen, legte meinen Kopf nach hinten, entspannte meine Arme, waren aber trotzdem ausgestreckt, lies den Wind durch meine Finger sausen und über mein Gesicht gleiten. Ich bekam das Gefühl zu Fliegen und frei zu sein ohne jegliche Sorge. Es fühlte sich gut an und ich hatte keine Angst herunter zu fallen. „Kiba. Denke daran. Ein Kampf verläuft nie ruhig.“, erinnerte ich ihn und forderte ihn somit heraus. Er hatte verstanden gehabt und flog langsam hin und her, dabei versuchte ich das Gleichgewicht zu halten. Ich öffnete wieder meine Augen und passte mich seinen Bewegungen an. Auch ich bewegte mich hin und her. Er flog schneller und bewegte sich ruckartiger. „Wuuaahh!“, sagte ich erschrocken und krallte mich an seinem Fell fest.
 

Kiba flog gleich langsamer. Mein Herz schlug mir bis zum Hals vor Schreck. Langsam beruhigte ich mich und ließ wieder los. Ein ganzes Stück flogen wir ruhig am Himmel, bis Kiba wieder schneller flog und sich ruckartig bewegte. Diesmal konnte ich mich nicht halten und fiel von ihm runter. „Wuuuaaaaaaa!!!“, schrie ich. Kiba war schnell zur Stelle und fing mich in der Luft auf. Er landete sanft auf den Boden, ich rutschte von ihm runter, ging in die Knie und hielt mir die Hand an meiner Brust. Kiba machte sich kleiner und beobachtete mich. „Was ist passiert?“, rief Miroku erschrocken und kam zu mir gerannt. Besorgt ging er auf die Knie und sah mich an. „Kagome! Was ist passiert? Werden wir angegriffen?!“, fragte er gehetzt und sah sich schnell um. Ich schnaufte nach Luft und versuchte mich wieder zu beruhigen. Wegen dem Adrenalin schlug mein Herz so schnell, dass ich das Gefühl hatte, es würde mir die Rippen brechen. „Alles in Ordnung Miroku. Kein Angriff.“, sagte ich schnaufend und setzte mich hin.
 

„Was ist passiert?“, fragte er etwas ruhiger. „Ich glaube ich bekomme einen Herzinfarkt.“, sagte theatralisch. Kiba sah mich mit festem Blick an. „Was ist ein Herzinfarkt?“, fragte Miroku neugierig. Ich beruhigte mich langsam und musste über seine Frage lachen. „Tut mir leid, dass ich lache. Ein Herzinfarkt ist, wenn das Herz plötzlich aufhört zu schlagen.“, erklärte ich und holte tief Luft. „Alles in Ordnung?“, rief Sango und kam zu uns herüber. „Ja, es ist alles in Ordnung.“, sagte ich, stand auf und putzte mich ab. „Wow!“, sagte Miroku und starrte mich an. Daraufhin erklang ein ‚WMM’ und Miroku´s Kopf sank nach vorn. „Das hat sicher weh getan.“, sagte ich und sah zu Sango. Sie hatte ihm mit dem Hiraikotsu eins drüber gezogen. Am Hinterkopf wurde eine Beule sichtbar und Sango sah ihn wütend an. „Miroku. Wie kannst du nur?“, fragte sie empört.
 

Miroku drehte sich zur seiner Liebsten um und versuchte sie zu beschwichtigen. „Du bist die schönste Sango. Bitte beruhige dich. Das ‚Wow’ war auf die Kleidung bezogen, die Kagome trägt.“, erklärte er. Sango sah an ihm vorbei und musterte mich von oben nach unten. „Kagome.“, sagte sie erstaunt und sah mich an. Ich wurde verlegen und scharrte mit den Schuhen im Dreck. „Das ist meine neue Kampfkleidung. Sie wurde extra nach meinen Wünschen angefertigt. So kann ich mich viel besser bewegen.“, erklärte ich verlegen, während Sango um mich herum lief, um mich zu begutachten. „Sie steht dir sehr gut und praktisch sieht sie auch aus. Und der Rock ist auch nicht viel länger als deine andere komische Kleidung.“, sagte Sango. „Was hast du hier draußen gemacht?“, fragte Miroku und rieb sich seine Beule. „Ich hatte vor Sonnenaufgang trainiert. Aber bei einer Übung bin ich von Kiba gefallen, deshalb hatte ich geschrien.“, erklärte ich ihm. „Du hast trainiert? Dann zeig mal was du gelernt hast.“, forderte mich Sango heraus.
 

Ich sah zu Kiba und nickte ihm zu. Er verstand und tauschte mit Kirara die Plätze. Sango und Miroku entfernten sich etwas und ließen mir Platz. „Möchtest du alles sehen?“, fragte ich nach und Sango nickte. „Bereit Kirara?“, fragte ich sie und sah zu ihr runter. Sie miaute und die kleine Dämonenkatze verwandelte sich. Ich ging los, sie lief neben mir her, packte ihr Fell und sprang mit Leichtigkeit auf ihren Rücken. Dies machten wir auch beim zügigen Gehen, im Trab und anschließend beim Rennen. All bei diesen Übungen sprang ich sicher auf ihren Rücken. Nun kam der schwierige Teil. „Kirara! Los!“, rief ich und rannte los. Kirara erhob sich in die Luft, machte einen Bogen bevor sie neben mir her flog. Ich packte sie am Fell, sprang und landete sicher auf ihren Rücken. Nachdem dies geklappt hatte, landete Kirara sicher auf den Boden und ich stieg von ihr ab. „Kiba!“, rief ich und die Plätze wurden erneut getauscht.
 

Sango und Miroku tauschten sich stumme Blicke aus und beobachteten mich weiter. Ich rannte los, Kiba verwandelte sich, während er rannte, in seiner vollen Lebensgröße und rannte neben mir her. „Großer Gott ist der Wolf riesig.“, sagte Miroku staunend, Sango beobachtete mich weiter. Kiba passte sich meinem Tempo an, packte sein Fell und sprang ab. Sicher kam ich auf seinem Rücken zum Sitzen. „Und jetzt im Flug Kiba.“, sagte ich, rutschte von ihm runter und rannte los. Kiba begab sich in die Luft, machte einen Bogen um anschließend neben mir her zu fliegen. Erneut packte ich sein Fell, sprang ab und er kam mir etwas entgegen und ich landete sicher auf seinem Rücken. Kiba flog hoch in die Luft, machte da noch einen Bogen, um dann sicher vor Sango und Miroku zu landen. Beide starrten mich sprachlos an und ich sah sie beide an. „Was? Hatte ich was falsch gemacht?“, fragte ich und sah Kiba an.
 

Beide begannen zu applaudieren und strahlten über beide Ohren. „Das hast du sehr gut gemacht Kagome. Du lernst ziemlich schnell.“, sagte Sango stolz. „Ich würde es gar nicht schaffen auf Kiba raufzuspringen. Er ist ja riesig, Gegensatz zu Kirara.“, sagte Miroku anerkennend. „Danke, danke. Ihr macht mich ganz verlegen.“, sagte ich mit einem leicht gerötetem Gesicht. „Aber jetzt Schluss mit Training. Jetzt wird erst einmal gefrühstückt.“, sagte Sango und ging zu ihrer Hütte. Miroku folgte ihr und ich sah zu Kiba. „Wir sind ein spitzen Team.“, sagte ich und kraulte ihn hinter seinen Ohren. „Bei jedem Training und Kampf werden wir besser.“, sagte er und ging zu meiner Hütte. Ich folgte ihm, nahm meine Kinder und ging zu Miroku und Sango, dicht gefolgt von Kiba und Kirara.

Myoga

Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel, das gemeinsame Frühstück war beendet und die Kinder waren versorgt. Miroku reparierte und räumte weiter im Dorf, damit es wieder bewohnt werden kann. Kirara und Shippo passten auf die vier Kinder auf, die im Schatten auf einer Decke lagen. Sango trainierte Kiba und mich weiter.
 

Das Aufspringen klappte schon ganz gut, jetzt war kämpfen in der Luft dran. Sango hatte überall Stämme aufgestellt, die speziell für das Training waren. Meine Aufgabe war es sie mit Pfeil und Bogen zu treffen, während ich flog. Damit ich nicht aus der Übung kam, sprang ich wie gewohnt auf Kiba´s Rücken während er neben mir her flog. Hoch am Himmel formte ich meinen imaginären Bogen, der daraufhin erschien und schoss meinen magischen Pfeil ab. Natürlich traf ich mein Ziel nicht. Immer wieder schoss ich meine Pfeile auf die Ziele, aber ich traf keins davon. „Kagome! Konzentrier dich!“, rief mir Sango zu. Das war leichter als gesagt. Mir fiel es noch nie besonders leicht ein Ziel aus der Luft zu treffen. Auch als ich damals auf Inuyasha´s Rücken getragen wurde, traf ich meine Ziele eher nur selten.
 

Am Boden hatte ich da mehr Glück. „Kagome. Konzentrier dich auf dein Ziel. Noch sind es Stämme, die sich nicht bewegen. Im Kampf wird es dann schwieriger.“, sagte Kiba und er hatte Recht. Ich spannte meinen Bogen, konzentrierte mich auf das Ziel, während ich flog und schoss meinen Pfeil ab. Ich verfehlte mein Ziel nur knapp. „Das war knapp Kagome. Beim nächsten Mal triffst du.“, sagte Kiba ermutigend. Ich holte tief Luft, spannte meinen Bogen, konzentrierte mich erneut und schickte meinen Pfeil los. Er traf ins Ziel. „Sehr gut Kagome! Weiter so!“, rief mir Sango zu und das ermutigte mich noch mehr. Erneut schickte ich einen Pfeil los und traf mein Ziel.
 

Plötzlich landete etwas auf meine Wange und stach mich. Ich klatschte an die Stelle und schaute in meine Handfläche. Da segelte der plattgedrückte Myoga auf meine Hand. „Hallo Kagome-sama.“, sagte der plattgedrückte Flohgeist und erholte sich von dem Schlag. „Hallo Myoga. Schön dich wieder zu sehen.“, sagte ich ehrlich. „Wer ist das Kagome?“, fragte mich Kiba. „Lande bitte Kiba, dann erkläre ich es dir.“, sagte ich, Kiba ging in den Singflug über und landete sicher bei Sango. „Sieh mal Sango wer uns besucht.“, sagte ich und Sango sah auf meine Handfläche. „Myoga. Was machst du denn hier?“, fragte Sango missmutig. „Was ist das denn für eine Begrüßung Sango-sama?“, fragte der Flohgeist verärgert.
 

„Kiba. Das ist Myoga, der alte Flohgeist. Er begleitete uns ab und zu auf unsere Reise, aber sobald es gefährlich wurde, nahm er Reißaus oder versteckte sich.“, erklärte ich Kiba und er nickte. „Aber Kagome-sama. Erzähl doch nicht so schlecht über mich.“, sagte der Flohgeist entrüstet. „Es gibt auch nichts Gutes über dich zu erzählen.“, sagte Sango. Myoga blickte geschockt und kratzte sich am Hinterkopf. „Nun ich gebe zu, dass ich nicht oft eine große Hilfe war.“, sagte Myoga. „Im Kampf warst du keine große Hilfe. Hast dich verdrückt oder versteckt du Feigling.“, sagte Sango wütend. „Na, na Sango. Myoga half uns mit seinen Geschichten und Legenden. Und ohne ihn, würden wir auch nicht mehr leben Sango.“, sagte ich und sah sie lieb an. „Kagome-sama. Ihr seid so gut zu mir.“, schwärmte Myoga und es rollten einige Tränen vor Rührung an seiner Wange herunter. Sango sah mich missmutig an, aber ihr Blick wurde sanfter. „Du hast ja Recht Kagome.“, sagte Sango und gab nach. „Was machst du hier Myoga?“, fragte ich ihn neugierig. „Nun ja, nach so langer Zeit wollte ich euch wieder besuchen. Wo steckt denn Inuyasha?“, fragte Myoga und ich blickte traurig drein. „Wir wissen es nicht. Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen?“, fragte Sango.
 

„Hmm…lasst mich überlegen. Ich hatte ihn vor drei Tagen gesehen gehabt, aber ihm war nicht Reden zu Mute. Er blickte traurig auf die Wasseroberfläche und ignorierte mich. Am selben Tag traf er auf Sesshomaru-sama. Sesshomaru-sama konnte Inuyasha-sama´s mitleidigen Blick nicht ertragen und griff ihn an. Schnell empfand er keinen Spaß daran, weil Inuyasha-sama sich nicht wehrte. Sesshomaru-sama verschwand und ließ Inuyasha-sama am Boden liegend zurück.“, erzählte Myoga. „Und dann kam Sesshomaru zu mir.“, sagte ich in gedankenverloren. „Was?!“, riefen Myoga und Sango gleichzeitig. „Ja. Sesshomaru kam zu mir und gab mir einen Wink, dass es Inuyasha nicht gut ginge. Ich solle ihn zur Vernunft bringen.“, sagte mir Sesshomaru. „Hmm…Die Verletzungen waren nicht schwer bei Inuyasha-sama, aber er benahm sich sehr komisch.“, erzählte Myoga weiter. „Inwiefern komisch Myoga?“, fragte ich nach. „Nun ja, danach hatte er sich wieder an das Ufer gesetzt, als wäre nichts geschehen und hatte ständig auf seine Hände gestarrt.“, erzählte er weiter. Er hatte nach wie vor ein schlechtes Gewissen und gibt sich die Schuld an allem. So ein sturer Esel. „Wo ist er jetzt?“, fragte Sango. „Ich weis es nicht. Er ist eines Nachts verschwunden.“, sagte Myoga.
 

Ich dachte über Myogas Worte nach, denn sie beunruhigten mich sehr. „Was willst du tun Kagome?“, fragte mich Sango. „Hä?“, fragte ich verdutzt. „Ich sehe dir doch an, dass du ihn suchen gehen willst. Worauf wartest du noch?“, fragte sie mich. Ich lächelte sie lieb an. „Passt du auf meine Kinder auf?“, fragte ich und sie nickte. „Kinder?“, fragte Myoga verdutzt. „Myoga. Du wirst mir zeigen wo du ihn zuletzt gesehen hattest.“, sagte ich und stieg auf Kiba. „Aber…“, begann er. „Komm jetzt!“, sagte ich und schnappte ihn mir. Kiba erhob sich in die Lüfte und Myoga beschrieb uns den Weg. Myoga führte uns zu einem großen See, der sich mitten im Wald befand. Kiba landete an dem beschriebenen Stein, wo Inuyasha eins dort nachdenklich gesessen hatte. „Hier war es?“, fragte ich Myoga und er nickte. Ich blickte mich um. Der See war groß und klar, ein ruhiger Ort um nachzudenken.
 

Hoffnungsvoll rief ich nach Inuyasha. Das Echo hallte über den See, aber ich bekam keine Antwort. Es machte keinen Sinn ihn zu rufen, denn es sind schon mehrere Tage vergangen. Kiba schnupperte intensiv an den Stein und verfolgte die Spur am Boden weiter. „Hast du seine Spur?“, fragte ich. „Er ist hier gewesen, aber die Spuren vermischen sich mit anderen Dämonen, deshalb kann ich seine Fährte nicht verfolgen.“, sagte Kiba. „Hmm…ich verstehe.“, sagte ich traurig und setzte mich auf den Stein. Nachdenklich sah ich auf die Wasseroberfläche und betrachtete mein Spiegelbild. Ach Inuyasha. Wo steckst du nur? „Was ist denn eigentlich passiert? Warum ist Inuyasha-sama nicht bei dir?“, fragte mich Myoga. Ich seufzte und setzte mich auf Kiba´s Rücken. „Das ist eine lange Geschichte. Komm. Ich erzähle sie dir auf dem Rückweg.“, sagte ich und wir flogen wieder zurück ins Dämonenjägerdorf.
 

In dieser Zeit erklärte ich Myoga, warum Inuyasha verschwunden war. „So ein sturer Esel!“, schimpfte der Flohgeist und wir kamen sicher bei Miroku und Sango an. Die beiden waren nicht allein, ein fremder Mann stand bei ihnen. Wir landeten Abseits von ihnen und ich stieg von Kiba ab. „Und Kagome?“, fragte mich Sango hoffnungsvoll und kam zu mir rüber gelaufen. Traurig schüttelte ich nur den Kopf. „Wer ist der Mann?“, fragte ich neugierig. „Ach. Er möchte die Dienste von Miroku in Anspruch nehmen. Sein Dorf wird von einem Dämon heim gesucht und der Mönch soll ihn austreiben.“, erklärte Sango. Miroku kam zu uns rüber. „Sango, ich werde den Auftrag annehmen. Kommst du hier allein zurecht?“, fragte er seine Liebste. „Aber sicher doch. Kagome ist doch auch hier.“, sagte sie zuversichtlich. „In Ordnung. Dann breche ich gleich auf. Ich hoffe das es nicht so lange dauert.“, sagte Miroku. „Pass auf dich auf.“, sagte Sango und gab Miroku ein Kuss auf die Wange. „Werde ich. Passt gut auf euch und die Kinder auf.“, sagte Miroku.
 

Verabschiedete sich von uns und verließ mit dem fremden Mann das Dorf. „Komm Kagome. Lass uns das Mittag vorbereiten. Es ist schon spät. Die Kinder habe ich in der Zeit in die Hütte gebracht.“, sagte Sango und ich folgte ihr in die Hütte. Ich half ihr bei den Vorbereitungen. Die Arbeit verlief schweigend und ich hatte auch nicht die Muse zum Reden. Kiba lag schweigend bei den Kindern und beobachtete sie im Schlaf. Der Eintopf hing nun über dem Feuer und Inuka wurde munter. Ich nahm ihn in meine Arme, damit er seine Schwester nicht weckte und verließ schweigend die Hütte. Kiba sah mir nach, blieb aber bei Izayoi sitzen. Ich entfernte mich etwas von der Hütte, setzte mich unter einem Baum und lehnte mich an seinem kräftigen Stamm. Ich winkelte meine Beine an und legte Inuka so hin, dass er sich an meinen Schenkeln anlehnen konnte und wir uns ansahen. Ich legte je einen Zeigefinger in seine Handfläche und er griff danach.
 

Inuka quietschte vor Freude und bewegte seine Arme. Nachdenklich lehnte ich meinen Kopf an den Stamm und sah in den Himmel hinauf. „Ach Inuka. Was mache ich bloß?“, fragte ich ihn und er brabbelte unverständliches Zeug. Ich sah ihn an und bemerkte seine Kette die frei lag. Ich griff nach dem Anhänger und drehte ihn zwischen meinen Fingern. „Inuyasha.“, sagte ich nachdenklich. Inuka griff nach dem Anhänger und sah ihn neugierig an. „Inuka, das ist Tessaiga. Das Schwert deines Vaters. Das Schwert beschützt ihn und früher hatte er mich damit beschützt.“, sagte ich in Gedanken. Inuka nahm den Anhänger in den Mund und kaute daran.
 

„Dein Vater ist ziemlich stur und ich hoffe du hast nicht seine Sturheit.“, sagte ich zu Inuka und tippte auf sein Näschen. Inuka hielt inne und betrachtete mich. Ich tippte ihn noch einmal auf seine Nase und Inuka quietschte vor Freude. Dies zauberte ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht. Ich löste ein Zeigefinger aus Inkas Griff und legte sie auf seinen Bauch. Mit zwei Händen betrachtete er nun meine rechte Hand und führte sie zu seinem Gesicht. Er schnupperte daran und nahm vereinzelt meine Finger in den Mund. Ich lehnte erneut meinen Kopf an den Stamm und sah in den blauen Himmel. „Weist du Inuka, euer Vater ist gewalttätig, eigensinnig, reizbar und total eifersüchtig. Zu mindest war er das, heute ist er freundlich, hilfsbereit und immer noch stur. Er ist sehr stark und er weis sich auch zu verteidigen. Genau wie du ist er ein Hanyou und ich liebe ihn so wie er ist.“, erzählte ich und Inuka lauschte meiner Stimme.
 

Ich sah ihn an und lächelte lieb. „Du siehst genauso aus wie er mein Schatz.“, sagte ich mit belegter Stimme und mir kamen die Tränen. „Ich vermisse ihn so sehr Inuka, das es mir in meiner Brust schmerzt. Ich möchte ihn wieder sehen. Warum ist er nur so stur? Er hat doch gar nichts getan? Es ist nicht seine Schuld.“, schluchzte ich und wischte mir meine Tränen weg. Inuka brabbelte etwas und streckte die Hände nach mir aus. Ich nahm ihn und hielt ihn vor mein Gesicht. Er streckte weiter seine Hände nach mir aus und hielt ihn näher an mein Gesicht, bis er es zu fassen bekam. Inuka betastete meine Tränen, nahm seine Hand weg und sah sie sich an.
 

Neugierig leckte er daran und sah mich an. Ich lächelte schwach, Inuka legte eine Hand auf meine Wange, strahlte mich an und brabbelte etwas. Das rührte mich noch mehr, drückte ihn saft an mich und weinte. Inuka spielte mit meinem Haar und quietschte freudig. Ich beruhigte mich schnell, wischte mir meine Tränen weg und sah Inuka an. „Ich liebe dich. Dich und deine Schwester, das dürft ihr nie vergessen.“, sagte ich zu ihm und er brabbelte zurück. „Hast du Hunger?“, fragte ich ihn und seine Ohren zuckten. „Hunger?“, fragte ich gespielt, er lachte und seine Ohren zuckten wieder. Ich befreite einen Busen und legte Inuka an. Dankend trank er meine warme Milch und ließ mich nicht aus den Augen. Sanft streichelte ich ihn über seine Wange und er lächelte. Bald darauf war er gesättigt, machte ein großes Bäuerchen und strahlte mich an. Plötzlich bemerkte ich Kiba im Augenwinkel, der entfernt von mir stand. „Komm Inuka. Ich glaube es gibt Mittag.“, sagte ich, stand auf und ging gemeinsam mit Kiba zurück in die Hütte. „Alles in Ordnung?“, fragte mich Sango als ich die Hütte betrat. „Alles in Ordnung.“, sagte ich und legte Inuka zu seiner munteren Schwester.
 

Ich nahm Izayoi und betrachtete sie. Sie strampelte und streckte die Hände nach mir aus. „Na meine kleine? Hast du etwa Hunger?“, fragte ich sie und auch ihre Ohren zuckten. Unwillkürlich musste ich Schmunzeln. Ich nahm sie in die Arme, machte die andere Brust frei und legte sie an. In kräftigen Zügen trank sie meine Milch und ließ es sich ordentlich schmecken. „Sie hat aber Hunger.“, bemerkte Sango. „Ja, alle beide haben einen kräftigen Zug. Manchmal schmerzt mir danach die Brust, aber diesen kleinen Schmerz nehme ich gern in kauf.“, erklärte ich und lächelte Izayoi zärtlich an.
 

„Das sind also die Kinder von Inuyasha-sama?“, fragte Myoga verwirrt nach, der in der Zeit bei Sango geblieben war. „Ja Myoga. Sieht man das denn nicht?“, fragte ich ihn sarkastisch. Izayoi war fertig mit trinken und machte ein kräftiges Bäuerchen. Danach legte ich sie zu ihrem Bruder und die beiden brabbelten miteinander. „Wie heißen die beiden?“, fragte Myoga nach. „Das Mädchen was ich eben gestillt hatte, heißt Izayoi. Der Junge heißt Inuka.“, erklärte ich. „Izayoi? Nach Inuyasha-sama´s Mutter benannt?“, fragte Myoga nach und ich nickte. „Inuka´s Name besteht aus den Anfangworten von Inuyasha und Kagome.“, erklärte ich und Myoga nickte. „Wie hat Inuyasha-sama auf seine Kinder reagiert?“, fragte der Flohgeist neugierig. Diese Frage stimmte mich immer wieder traurig, denn ich wüsste es auch gern, wie er reagiert auf seine Kinder.
 

„Myoga? Möchtest du leckeren Eintopf?“, fragte Sango schnell. „Aber ja. Zum leckeren Eintopf sage ich nie nein.“, sagte Myoga begeistert und bekam, für seine Verhältnisse, eine rießen Schüssel voll mit Eintopf. Sango reichte mir auch eine Schüssel und ich formte einen lautlosen Dank, dafür das sie Myoga vom Thema abgelenkt hatte. Gemeinsam aßen wir den Eintopf und Myoga berichtete von seiner Reise. „Myoga? Kennst du einen Akuma?“, fragte ich neugierig. „Sagtet ihr Akuma-sama?“, fragte er geschockt und hielt beim Essen inne. Volltreffer. Myoga kannte ihn. „Du kennst ihn? Was weist du über ihn?“, fragte ich schnell und hoffte das Myoga mir etwas erzählen könnte.
 

„Akuma-sama ist ein sehr schrecklicher Dämon. Er wurde vor vielen von hunderten Jahren von Inu no Taisho-sama, Inuyashs Vater, in einer tiefen dunklen Höhle verbannt und legte ein Siegel auf diese Höhle, auf diese er sie nie wieder verlassen könne. Akuma-sama hatte damals Schrecken über das ganze Land gebracht und ernährte sich von den seelischen Schmerzen der Menschen. Er liebte es, sie zu kontrollieren und zu manipulieren. Liebe verabscheut er Abgrund tief und säte überall Hass unter den Menschen. Eines Tages hatte er Izayoi-sama unter seiner Kontrolle und versuchte somit den Lord der westlichen Länder zu vernichten. Dies gelang ihm nicht, weil die Liebe zwischen Inu no Taisho-sama und Izayoi-sama so stark war, dass er nicht länger in der Lage war sie zu Manipulieren. Der Kampf zwischen Akuma-sama und Inu no Taisho-sama dauerte mehrere Tage an. Inu no Taisho-sama´s Kräfte ließen langsam nach und es blieb ihm nichts anderes übrig, als Akuma-sama in eine dunklen Höhle zu verbannen und zu versiegeln.“, erzählte Myoga. „Warum fragt ihr?“, fragte er mich und schlürfte an seinem Eintopf.
 

„Weil Akuma wieder aufgetaucht ist.“, sagte ich trocken und Myoga verschluckte sich so sehr, dass er wegen dem Hustanfall gegen die Hüttenwand knallte. „Sagt das noch mal.“, sagte er schockiert, als der Hustanfall abgeklungen war. „Akuma ist wieder da.“, wiederholte ich. „Wir reden von dem gleichen Akuma-sama? Beschreibt ihn mir.“, forderte er mich auf.

„Er hat die Gestalt eines Menschen, spitze dämonische Ohren und hat langes schwarzes Haar. Seine Augen sind mir unheimlich. Ein Auge ist blau und das andere ist rot. Eine Narbe verläuft über sein rotes Auge. Sein Blick ist eiskalt und mir läuft ständig ein kalter Schauer über den Rücken.“, erklärte ich und rieb mir meine Oberarme, weil allein der Gedanke an Akuma mich fröstelt.

„Das ist er. Das ist Akuma-sama. Aber wie kann das sein? Wie konnte er das Siegel lösen?“, fragte Myoga entsetzt. Ich wusste darauf keine Antwort und zuckte mit den Schultern. Nachdenklich starrten wir ins Feuer, lauschten dem Knistern und das sanfte Schnarchen von den Kindern.

Das Dämonenjägerdorf wird angegriffen

Nach dem Mittag legten Sango und ich unsere Kinder schlafen und verließen mit Myoga und Shippo leise die Hütte. Kiba und Kirara blieben bei den Kindern. Wir setzten uns unter einem Baum und dachten über die Geschehnisse nach. „Wie kann man ihn besiegen?“, fragte ich Myoga. „Das weis ich nicht Kagome-sama. Selbst Inu no Taisho war es nicht möglich ihn zu besiegen. Akuma-sama ist sehr gefährlich und man sollte ihn als Gegner nicht unterschätzen.“, belehrte mich Myoga. Ich senkte den Kopf und erinnerte mich an den letzten Kampf. „Das weis ich zu gut.“, sagte ich bedrückt und zog meine Beine dichter an meinen Körper heran. „Hast du schon mit ihm gekämpft Kagome?“, fragte mich Sango überrascht und ich nickte. „Nun spann uns nicht auf die Folter. Erzähl Kagome-sama.“, forderte mich Myoga auf. Ich holte tief Luft und begann zu erzählen.
 

„Koga und Kiba machten sich auf die Suche nach Inuyasha und fanden in schließlich. Er war nicht allein, denn Akuma war in meiner Gestalt bei Inuyasha…“, erzählte ich, bis Myoga mich unterbrach. „Moment. Akuma kann seine Gestalt verändern?“, fragte mich Myoga entsetzt und ich nickte. „Erzähl bitte weiter Kagome.“, forderte mich Sango auf. „Akuma sorgte dafür das Inuyasha sich in einen wahren Dämon verwandelte und griff die beiden an. Kiba holte mich und ich zog in den Kampf. Koga und Inuyasha kämpften unerbittlich und schenkten sich nichts. Ich widmete mich Akuma zu, aber ich hatte keine Chance gegen ihn. In einem unachtsamen Moment hatte Akuma versucht mich zu kontrollieren und verfinsterte mein Herz. Mit seinen Visionen schickte er mich in die Dunkelheit und ließ mich vor Angst zittern. Ich erinnerte mich an Nataku und somit konnte ich mich aus seiner Dunkelheit befreien. Akuma zog sich vor Ärger zurück und befahl Inuyasha, den er kontrollierte, mich zu töten.
 

Koga war vom Kampf sehr mitgenommen und seine beiden Beine wurden schwer verletzt und konnte sicht nicht mehr rühren. Selbst der Bannspruch zeigte kein Erfolg und ich wusste nicht wie ich Inuyasha wieder zurück verwandeln sollte. Ich weigerte mich ihn anzugreifen, deshalb steckte ich viel ein in dem Kampf und versuchte immer wieder seinen Angriffen auszuweichen. Bei dem Kampf würgte mich Inuyasha, brach mir meinen Arm und verwundete mich am Rücken. Ich sprach mit ihm, rief ihn immer bei seinem Namen und es zeigte langsam Wirkung. Am Ende konnte ich ihn zurückverwandeln und er blieb bewusstlos in meinem Schoß liegen. Da mich der Kampf sehr mitgenommen hatte, fiel ich ebenfalls in die Bewusstlosigkeit. Als ich wieder zu mir kam, war ich bei Nataku und Inuyasha war verschwunden. Mir wurde gesagt, dass er sich dies nicht verzeihen konnte und mich nicht mehr sehen möchte.“, erzählte ich zu Ende.
 

Die anderen sahen mich an und schwiegen eine Zeit lang. „So ein Idiot!!“, schimpfte Shippo und wir sahen ihn sprachlos an. „Wie kann er dich jetzt allein lassen? Wir wissen doch, dass du ihm verzeihst also sollte er auch sich selbst verzeihen können. Nein, da zieht der Hund seinen Schwanz ein und verkriecht sich in seiner Hundehütte!“, schimpfte Shippo weiter. „Shippo, beruhige dich.“, sagte ich sanft. „Nein!! Ich werde mich nicht beruhigen. Du versuchst alles mögliche ihn zu finden und er verkriecht sich. Er läuft weg!!“, sagte Shippo wütend. Ich nahm ihn in den Arm und drückte ihn sanft. „Ich weis Shippo, aber versetze dich in seine Lage. Er hat die Person verletzt die er am meisten liebt. Dies hat ihn sehr mitgenommen und gibt sich selbst die Schuld daran.“, sagte ich sanft, löste die Umarmung und Shippo beruhigte sich langsam.
 

„Aber warum kommt er nicht um sich zu vergewissern das du lebst?“, fragte mich Shippo. Ich lächelte ihn lieb an. „Weil er es weis. Er kann spüren das ich Lebe und vermutet, dass ich besser ohne ihn dran bin. Aber in diesem Punkt täuscht er sich.“, sagte ich zärtlich. „Du bist sehr stark Kagome und tapfer.“, sagte Shippo und legte seine Hand auf meine Wange. „Wir werden ihn finden Kagome.“, sagte Sango zuversichtlich. „Kagome-sama. Nach deinen Erzählungen über Akuma-sama´s Kampf, ist er in den Jahren der Gefangenschaft stärker geworden. Er hat es sogar geschafft, dass der Bannspruch bei Inuyasha nicht funktioniert.“, sagte Myoga und ich nickte ernst.
 

Plötzlich hörten wir lautes Krähengeschrei und wir sahen zum Himmel. Der Himmel verdunkelte sich und unzählige von Krähen flogen panisch über das Dorf. Shippo hüpfte aus meinen Armen und starrte in den Himmel. „Was ist los?“, fragte er. Ich richtete mich auf, entfernte mich von den anderen und beobachtete das Verhalten der Vögel. „Das sieht nicht gut aus. Die Vögel fliehen panisch vor irgendetwas.“, sagte Sango, die sich schnell umgezogen hatte, weil sie die Gefahr spürte. Kirara und Kiba schauten aus der Hütte und sahen in den Himmel. „Etwas Mächtiges kommt auf uns zu.“, sagte Myoga und wir beobachteten weiter die Vögel. Plötzlich hatte ich eine Vorahnung und ich bekam es mit der Angst. „KIBA!“, schrie ich und er sah mich an. „Bring du und Kirara sofort die Kinder in die Höhle von Midoriko!! Beeilt euch!!“, forderte ich ihn auf. Kirara und er schnappten sich die Kinder und brachten sie in die Höhle von Midoriko. „Was hast du vor Kagome?“, fragte mich Sango irritiert. „Shippo! Du begleitest sie und du wirst bei den Kindern bleiben, egal was passiert.“, sagte ich ernst und beachtete Sango nicht. Shippo nickte und lief den beiden hinterher.
 

„Myoga!!“, sagte ich und sah auf meine Schulter. Er packte schon seine Sachen zusammen, warf sich das Gepäck auf die Schultern und wollte gerade abhauen. Ich hielt ihn gerade noch auf. „Nicht so schnell, mein lieber Freund. Auch du bekommst eine Aufgabe. Du gehst Inuyasha suchen und holst ihn und wehe du kommst ohne ihn zurück.“, sagte ich ernst und drohte ihn mit meinem finsteren Blick. Der kleine Flohgeist schwitzte nervös. „Wie soll ich ihn denn finden?“, fragte er ängstlich. „Denk nach. Du weist doch sonst alles besser. Nun geh!!“, sagte ich und ließ ihn los. Myoga zischte schnell davon und hoffte das er fündig wurde.
 

„Kagome. Warum zur Höhle?“, fragte mich Sango und ich blickte erneut in den dunklen Himmel, der von den Vögeln bedeckt wurde. „Midoriko wird die Kinder schützen. Hier im Dorf sind sie nicht sicher.“, erklärte ich. „Ich verstehe. Daran hatte ich nicht gedacht.“, sagte sie und blickte ebenfalls in den Himmel. „Ich spüre, dass viele Dämonen auf uns zu kommen werden. Ich kann deren Energie spüren.“, sagte Sango und machte sich bereit. Ich beobachtete weiterhin die kreischenden Vögel am Himmel und hatte das Gefühl das es immer mehr wurden.
 

„Nee-chan.“, erklang plötzlich eine vertraute Stimme und ich senkte geschockt meinen Blick. „Ein kleiner Junge.“, sagte Sango und sah mich an. „Nee-chan. Da bist du ja. Ich hatte dich überall gesucht.“, sagte der kleine Junge und lief auf mich zu. Geschockt wich ich vor ihm zurück und sah ihn mit großen Augen an. Der Junge blieb ebenfalls stehen. „Erkennst du mich denn nicht?“, fragte der kleine Junge. „Kennst du ihn Kagome?“, fragte mich Sango. Geistesabwesend schüttelte ich den Kopf, denn es konnte nicht wahr sein. Vor mir stand mein kleiner Bruder Sota. „Ich bin es Nee-chan. Dein Brüderchen. Sota.“, sagte der kleine Junge. Sango erschrak und sah mich an. Ich formte einen imaginären Bogen, der daraufhin erschien und spannte die Sehne. „Du bist nicht mein Bruder!! Mein Bruder ist tot!!“, rief ich und schoss einen magischen Pfeil auf den Jungen. Gekonnt wich er aus und sah mich schockiert an. „Nein. Ich lebe Schwesterherz. Ich wurde gerettet.“, sagte der kleine Junge, der meinem verstorbenen Bruder so sehr ähnelte. Ich erinnerte mich an den Tag zurück, als ich meine ganze Familie in den Flammen verlor. Mama und Opa wurden abgeschlachtet und Sota kam in dem Feuer um.
 

Ein brennender Balken fiel auf ihn herab und begrub ihn. Von den Erinnerungen übermannt, ging ich in die Knie und sah mit geweiteten und leeren Augen den kleinen Jungen an. „Nee-chan.“, sagte er zärtlich und stumm stahl sich eine Träne aus meinem Auge. „Mist! Ich kann mich nicht bewegen.“, fluchte Sango und versuchte sich aus der Starre zu befreien. „Kagome!! Das ist eine Falle!!“, rief sie, aber ich wollte sie nicht hören. Ich sah die schrecklichen Bilder vor meinem inneren Auge ablaufen und konnte rein gar nichts tun. Plötzlich tat mir meine rechte Hand weh und ich sah runter. „Das ist nicht Sota. Das ist Akuma!“, sagte Kiba und hatte mir leicht in die Hand gebissen. „Nicht. Sota.“, sagte ich betäubt. „Erinnere dich Kagome.“, sagte Kiba und biss etwas kräftiger zu. Durch den Schmerz erwachte ich aus meiner Betäubung und schüttelte den Kopf, um die schrecklichen Bilder abzuschütteln.
 

Ich sah zu Kiba und lächelte ihn sanft an. Er ließ daraufhin meine Hand los und ich rieb an der kleinen Wunde. Erneut spannte ich meinen imaginären Bogen und schoss einen magischen Pfeil auf den Jungen. „Aber Schwesterherz. Warum tust du das?“, fragte er mich und sah mich traurig an. „Du bist nicht Sota. Sota ist tot. Er ist vor meinen Augen gestorben. DU!! BIST!! AKUMA!!!“, rief ich wütend und spannte erneut einen Pfeil.
 

„Hahahahahahaha…“, lachte der kleine Junge finster und Akuma nahm seine wahre Gestalt an. Sango wurde von ihrer Starre erlöst und stellte sich gemeinsam mit Kirara neben mich. hinter Akuma versammelte sich die Dämonenscharr und warteten auf seine Befehle. „Hahahahahahaha…war das nicht nett von mir? Du konntest deinen Bruder noch einmal sehen. Hahahahahahahahaha…!“, sagte er hämisch. „Du widerst mich an.“, sagte ich mit zusammengepressten Zähnen. „Hahahaha…Ich freue mich dich lebend zu sehen. So kann ich noch etwas länger mit dir spielen.“, sagte Akuma finster. „Was willst du eigentlich von mir?“, fragte ich gereizt. „Ich will deinen Schmerz.“, sagte Akuma und schickte seine Dämonen los. Sie waren zahlenmäßig überlegen und griffen uns nun an. Akuma lachte und wir verteidigten das Dorf, unsere Kinder und unser Leben. Ich hoffte nur, das Myoga erfolgreich war und Inuyasha hierher bringen würde.
 

Ich schoss einen magischen Pfeil auf die Dämonen und durch den Lichtstrahl wurden einige vernichtet. Aber es waren trotzdem zu viele und wir konnten nicht ewig so kämpfen. Ein Dämon packte mich im unachtsamen Moment am rechten Arm und flog mit mir in die Luft. Ich zückte schnell meinen Dolch aus dem Stiefel und stach ihm ins Auge. Daraufhin ließ er mich los. Kiba war schnell zur Stelle und fing mich in der Luft auf. „Bist du in Ordnung?“, fragte er besorgt. Ich hielt meinen verletzten Arm und versicherte ihm, dass alles in Ordnung sei. Ich steckte meinen Dolch wieder weg und wir kämpften weiter. Sango schoss ihren Bummerrang in die Dämonenmeute und zerfetzte einige. Kirara griff sie in der Luft an und zerfleischte sie. Immer wieder schoss ich magische Pfeile auf die Dämonen und läuterte diese und Kiba hielt mir den Rücken frei. „Wir brauchen Verstärkung.“, sagte ich leicht erschöpft, denn der Kampf dauerte zu lange.
 

„Hahahahahaha. Eure Verstärkung habe ich weggeschickt. Hahahahaha.“, sagte Akuma finster und beobachtete den Kampf mit großer Freude. „Wie meinst du das?“, fragte ich ihn und Akuma grinste. „Dieser Lustmolch von Mönch ist in diesem Moment selbst beschäftigt. Hahahahaha.“, sagte Akuma und ich begriff. „Du hast ihn vom Dorf weggelockt. Damit du hier ein leichtes Spiel hast.“, sagte ich wütend und er grinste. „Richtig. Denn mit zwei Frauen und dessen Haustieren ist es ein leichtes Spiel.“, sagte er grinsend. Wütend schleuderte Sango Hiraikotsu auf Akuma, der diesem Angriff geschickt auswich. „Kiba!! Rufe Koga!! Schnell!!“, bat ich Kiba. Kiba ließ von dem zerfetzten Dämon ab, streckte seinen Hals in den Himmel und heulte laut auf. Er heulte noch einmal auf und widmete sich erneut dem Kampf wieder zu. Sehr gut. Hilfe wird bald eintreffen und danach schicke ich Sango zu Miroku, damit sie ihm helfen kann. Immer mehr Dämonen griffen uns an, zerstörten die neuerrichteten Häuser, unter anderem auch meine Hütte und verarbeiteten alles zu Kleinholz.
 

Einige Dämonen flogen in Richtung Höhle. Sofort schoss ich einen Pfeil auf sie und versperrte ihnen den Weg. Ein Dämon schlich sich an mir vorbei und ich bemerkte es zu spät. Ich rannte ihm nach, spannte meinen Bogen und bevor ich meinen Pfeil losschicken konnte, packte mich etwas an die Seite. „Aaaarrgghhh!!“, schrie ich auf und wurde in die Luft geschleudert. Plötzlich wurde ich aufgefangen und landeten sicher auf den Boden. „Bist du in Ordnung Kagome?“, fragte Koga besorgt und setzte mich auf den Boden ab. „Der Dämon!“, rief ich und sah in Richtung Höhle. Kiba hatte ihn aufgehalten gehabt und ihm den gar ausgemacht. Erleichtert atmete ich auf und hielt mir meine verletzte Seite. „Danke, dass du gekommen bist Koga.“, sagte ich und richtete mich wieder auf. „Könntet ihr euren Smalltalk ein andermal führen.“, sagte Sango sarkastisch und griff die Dämonen an und zerstückelte sie mit ihrem Hiraikotsu. „Sango!! Geh zu Miroku! Du musst ihm helfen!!“, schrie ich zu ihr hoch.
 

„Aber…ich kann…“, begann sie, denn ich wusste wie sie sich fühlte. Sie wollte ihre Kinder nicht im Stich lassen. „Dann schick Kirara!!“, schlug ich ihr vor und sie nickte. Sango schickte Kirara zu Miroku, damit sie ihm helfen konnte. Koga und ich nickten uns zu und widmeten uns dem Kampf wieder zu. Kiba verteidigte den Weg zur Höhle und ließ niemanden vorbei. Akuma setzte Miasma ein und Kiba wurde durch diese giftigen Dämpfe betäubt. Schnell schickte ich einen magischen Pfeil zu Kiba, der neben ihn landete, und läuterte das Miasma. Die Dämonen nutzten seine Schwäche aus und griffen Kiba an. „KIBA!“, schrie ich und rannte zu ihm hin. Ich stellte mich vor Kiba und schoss, auf die kampfeslustige Dämonenmeute, einen Pfeil der sie daraufhin läuterte. Die nächsten Dämonen griffen an und ich schickte den nächsten Pfeil. Sie waren so schnell, dass mir bald die Puste ausging.
 

„Pass auf Kagome!!“, rief Sango und mich griff ein Dämon an.

„KAZE NO KIZU!!!!“, schrie eine vertraute Stimme und alle Dämonen um mich herum wurden in Fetzen zerrissen.

Überrascht Vater

Ich traute meinen Ohren kaum und blickte zum Himmel empor. Anmutig schwebte der Mann den ich über alles liebte am Himmel und landete, entfernt von mir, auf sicheren Füßen. Lässig legte er Tessaiga über seine Schulter. Dabei würdigte er mich keines Blickes und drehte mir den Rücken zu. Sein Verhalten verletzte mich sehr und ich weis auch nicht was er sich einbildet, mich so zu behandeln. „Wurde auch langsam Zeit du Albinoköter.“, schimpfte Koga. „Halt die Schnauze kleines Wölfchen und sieh genau zu, wie man richtig kämpft.“, schnauzte er zurück.
 

„KAZE NO KIZU!!“, schrie Inuyasha und schwang Tessaiga in Richtung der Dämonenmeute. Mit dieser Technik verschwanden alle Dämonen am Himmel. Selbst Akuma war spurlos verschwunden. Ob er vernichtet worden war? Mit Sicherheit nicht.

Ich atmete auf, weil der Kampf endlich vorüber war. „Kiba? Wie geht es dir?“, fragte ich ihn besorgt. „Mir geht es gut. Du hattest schnell reagiert und das Miasma geläutert.“, erklärte er und ich kraulte ihn am Kopf. „Aber du wurdest verletzt.“, sagte Kiba schnell und betrachtete meine Fleischwunde an der Seite, wo ich von dem Dämon gebissen wurde und mir ein Stück Fleisch rausriss. „Ja, aber das verheilt wieder.“, sagte ich und hielt mir meine blutende Wunde. Am Himmel erklang ein Fauchen und Kirara flog mit Miroku zu Sango.
 

Freudig fiel sie ihm in die Arme, froh zu sein, dass ihm nichts fehlte. Ich ging näher zur Gruppe und war erleichtert, dass niemand schwerwiegend verletzt wurde. „Inuyasha. Schön dich zu sehen.“, sagte Miroku und begrüßte seinen alten Freund. „Wo warst du eigentlich?“, fragte Inuyasha. „Miroku wurde von Akuma aus dem Dorf gelockt, damit er das Dorf besser angreifen konnte.“, erklärte Sango und Inuyasha nickte. Betreten stand ich dort und wusste nicht was ich tun sollte. Ich würde ihm gern um den Hals fallen, aber durch seine vorige Reaktion, bin ich total verunsichert. „Inuyasha.“, sagte ich verlegen und näherte mich ihm. Seine Ohren zuckten beim Klang meiner Stimme, er blickte über seine Schulter hinweg und entfernte sich von mir. „Nicht!“, sagte er schreckhaft und senkte seinen Blick. „Ohne mich bist du besser dran Kagome.“, sagte er, wandte sich von mir ab und wollte gehen.
 

„Aber…warte Inuyasha!“, rief ich ihm zu und er sprang davon. „MACH PLATZ!!!“, schrie ich und da er sich gerade in der Luft befand, knallte er besonders schmerzhaft auf den Boden auf. Er richtete sich schnell wieder auf und wollte wieder fliehen. „MACH PLATZ!!! MACH PLATZ!! MACH PLATZ!!! MACH PLATZ!!! MACH PLAAAAAAAAAAAATZ!!!!!“, schrie ich ihm wütend zu und rannte schnell zu ihm hin, bevor er wieder flüchten konnte. Ich setzte mich vor ihm und betrachtete ihn. Er stöhnte in den Boden hinein, weil er sich diesmal nicht so schnell erholen konnte. „Wie kannst du nur so etwas sagen?“, fragte ich ihn und meine Stimme zitterte. „Ich bin viel schlechter dran ohne dich.“, sagte ich und Inuyasha sah kurz zu mir auf, um anschließend schnell seinen Blick von mir abzuwenden. „Sie mich an, wenn ich mit dir rede!“, sagte ich wütend und zog an seinen Haaren. „AU! Nicht an den Haaren!“, schimpfte er zurück und richtete sich auf.
 

„Ich hatte dich die ganze Zeit gesucht. Überall hatte ich nach dir gesucht. Jetzt wo wir uns wieder sehen, sagst du mir, dass ich ohne dich besser dran sei? Das ist nicht wahr.“, schluchzte ich und sah ihn unter Tränen an. Er richtete seinen Blick auf mich und erschrak. „Inuyasha. Du Idiot, ich liebe dich. Ich liebe dich über alles und ich möchte mit dir zusammen sein. Wenn du nicht bei mir bist, fühle ich mich so unvollständig und leer. Du bist ein Teil von mir und wenn du nicht bei mir bist, zerreist es mir das Herz.“, schluchzte ich weiter. „Bedeute ich dir denn gar nichts?!“, fragte ich ihn verzweifelt, weil ich keine Antwort von ihm bekam. „Aber natürlich. Du bedeutest mir was. Sogar viel.“, sagte er verlegen. „Aber,…ich hätte dich fast umgebracht. Mit meinen eigenen Händen.“, sagte er erschüttert und betrachtete seine zittrigen Händen.
 

Ich nahm seine zittrige Hand und legte sie auf meine Brust. Inuyasha errötete und sah mich verlegen an „Spürst du das? Inuyasha, spürst du das?“, fragte ich ihn unter Tränen und seine Augen weitenden sich. „Ich lebe. Spürst du mein Herz schlagen? Es schlägt sicher in meiner Brust. Ich lebe.“, schluchzte ich, umklammerte seine Hand und weinte. „Bitte! Bitte…verlass…mich nicht. Ich brauche…dich so…sehr.“, sagte ich weinend und umklammerte fester seine Hand, die auf meiner schmerzenden Brust lag. Plötzlich zog er mich an sich und umarmte mich fest. „Kagome…es tut…mir so…leid.“, sagte er und verbarg sein Geicht in mein dichtes Haar. Ich erwiderte seine Umarmung, froh zu sein ihn so nah bei mir zu spüren. „Ich bleibe bei dir. Für immer.“, flüsterte Inuyasha und drückte mich fester. Diese Worte machten mich so glücklich, dass ich vor Erleichterung noch mehr heulte. Er löste sich sanft von mir und gab mir einen tiefen innigen Kuss.
 

Die Tränen wollten nicht versiegen und flossen weiter an meinen Wangen herunter. Er löste sich von mir und sah mir in die Augen. Mit seiner Hand strich er meine Tränen weg. „Nun hör auf zu heulen. Du weist ich kann damit nicht umgehen.“, sagte er sanft und wischte die neu kommenden Tränen weg. Ich nickte und versuchte mich zu beruhigen. „Bist du schlimm verletzt?“, fragte mich Inuyasha und begutachtete meinen rechten Oberarm und die Fleischwunde an der Seite, die nicht aufhörte zu bluten. „Das sieht nicht gut aus. Das muss behandelt werden.“, sagte er ernst. „Inuyasha. Es gibt etwas…“, fing ich an, bis ich von Babygeschrei unterbrochen wurde. Inuyasha und ich sahen gleichzeitig auf und sahen Sango, Miroku und Koga die, die Kinder im Arm trugen.
 

„Sango? Du hast jetzt vier Kinder? Mensch Miroku, du gehst aber ran.“, sagte Inuyasha und grinste dabei. Sango und Miroku wurden rot im Gesicht und wussten nicht was sie darauf antworten sollten. Ich stand auf und nahm Koga den schreienden Inuka ab. „Inuyasha. Sango hat nur zwei Kinder.“, sagte ich und drehte mich zu ihm um. Er machte große Augen und sah mich an. Ich setzte mich mit Inuka zu Inuyasha und zeigte ihm seinen schreienden Sohn. „Das ist dein Sohn Inuyasha. Sein Name ist Inuka.“, sagte ich und wartete auf seine Reaktion ab. Völlig perplex sah er zwischen mir und Inuka und war vollkommen sprachlos. Ich bekam es langsam mit der Angst, denn ich erinnerte mich plötzlich an den Traum. Da hatte Inuyasha sie abgelehnt. Aber das war nur ein dummer Alptraum.
 

„Mei…mei…mein Sohn?“, stotterte er und sah den schreienden Inuka an. Automatisch streckte Inuyasha seine Arme nach Inuka aus und ich legte ihn vorsichtig in Inuyasha´s Arme. Inuyasha nahm Inuka zu sich und betrachtete ihn, immer noch ganz sprachlos. „Mein Sohn?“, fragte er unsicher. „Dein Sohn. Unser Sohn.“, sagte ich und lächelte ihn lieb an. „Das sieht man doch das der Winselwelpe zu dir Pinscher gehört.“, sagte Koga abwertend. Ich nahm einen Stein und schleuderte ihm an Koga´s Kopf. Der Stein kam für ihn unerwartet und traf ihn genau zwischen die Augen. Sein Kopf ruckte nach hinten und verharrte zitternd in dieser Position. „Hey Kagome! Was soll der Mist?!“, schimpfte Koga und zeigte wütend mit dem Finger auf mich. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du in Gegenwart der Kinder, nicht abwertend über Inuyasha sprechen sollst. Und außerdem ist sein Name INUKA und nicht Winselwelpe. Hast du mich verstanden Koga?“, fragte ich ihn drohend und sah ihn finster an. Koga schluckte hörbar und rieb sich seine Stirn. „Ich habe dich verstanden. Tut mir leid.“, sagte er kleinlaut und die anderen staunten nicht schlecht.
 

Ich sah wieder zu Inuyasha und beobachtete ihn. Inuka hatte sich beruhigt gehabt und streckte seine winzigen Finger nach Inuyasha aus. Er war immer noch sprachlos und beäugte Inuka neugierig. „Ich glaube, ich erlebe Inuyasha zum ersten Mal sprachlos.“, sagte Miroku. „Inuyasha?“, fragte ich vorsichtig und wartete ab. „Er sieht aus wie ich.“, sagte er bewundernswert. Shippo sprang auf seine Schulter und sah zu Inuka. „Natürlich sieht er dir ähnlich. Ist doch dein Sohn.“, betonte Shippo und klopfte auf Inuyasha´s Kopf. In der Zeit stand ich erneut auf und nahm Miroku die ruhige Izayoi ab. Ich setzte mich wieder zu Inuyasha und beobachtete ihn. „Inuyasha?“, fragte ich. „Hmm…“, machte er geistesabwesend und bewunderte weiterhin Inuka. „Inuka hat eine Schwester. Eine Zwillingsschwester.“, sagte ich und wartete erneut ab. Er schaute auf und sah mich verwundert an. „Miroku? Kannst du ihm bitte Inuka abnehmen?“, bat ich ihn und er kam meiner Bitte nach.
 

Inuyasha blickte Inuka hinterher. „Das ist deine Tochter Inuyasha.“, sagte ich und zeigte sie ihm. Izayoi sah ihren Vater neugierig an, brabbelte etwas und streckte ihre kleinen Ärmchen nach ihm aus. Inuyasha kam ihrer Aufforderung nach und nahm sie in den Arm. „Meine Tochter?“, fragte er ungläubig. Ich schmunzelte über seine Reaktion, denn er war wirklich geplättet. „Deine Tochter. Unsere Tochter.“, sagte ich mit einem Lächeln. Inuyasha schwieg eine Zeit lang und starrte seine Tochter sprachlos an. Sango trat näher an ihm heran und betrachtete ihn. „Ich glaube, jetzt steht er unter Schock.“, sagte sie und musste sich ein Lächeln verkneifen. „Ich glaube du hast recht. Ein Hanyou steht unter Schock. Das ich das noch erlebe.“, sagte Shippo und zog an Inuyasha´s Wange, um ihn in die Realität zurückzubringen. Dabei handelte er sich eine Kopfnuss ein.
 

Plötzlich sah Inuyasha mich erschrocken an, als würde es ihm jetzt erst dämmern. „Wir haben zwei Kinder?“, fragte er leicht irritiert. Unwillkürlich musste ich Lächeln. „Ja wir haben zwei Kinder. Ein Zwillingspärchen.“, erklärte ich ihm. Er sah wieder zu seiner Tochter und bewunderte sie verträumt. „Sie sieht genauso aus wie du Kagome.“, sagte er und ich nickte. „Wunderschön.“, flüsterte er und mir stiegen leicht die Tränen in den Augen. „Da kann sie froh sein, dass sie nicht so hässlich aussieht wie du Inuyasha.“, sagte Koga spitz. „Ko…Ga...!“, sagte ich langsam, bedrohlich und deutlich. Koga begann zu schwitzen und kratzte sich verlegen an der Wange.
 

„Ihr Name ist Izayoi.“, sagte ich und wandte mich wieder Inuyasha zu. Völlig überrascht sah er mich an und ich lächelte leicht unter Tränen. „Izayoi? Wie meine Mutter?“, fragte er gerührt und ich nickte. Plötzlich streckte Inuyasha einen Arm nach mir aus und zog mich an sich. Izayoi fand dies lustig und quietschte laut vor Freude. „Komm Miroku, lass uns unsere Wunden versorgen. Ich glaube die zwei kommen ohne uns zu recht.“, sagte Sango und entfernte sich, dicht gefolgt von Shippo. Miroku legte Inuka behutsam zu Kiba und zog Koga mit sich fort. „Hey Mönch! Wo willst du mit mir hin?“, fragte Koga wütend, aber Miroku ignorierte Koga´s Frage. „Inuyasha?“, fragte ich unsicher, weil er nichts erwiderte.
 

Inuyasha löste sich von mir und sah mich zufrieden an. Ich traute meinen Augen kaum, denn in Inuyasha´s Augen waren leichte Tränen zu erkennen. Inuka brabbelte etwas, strampelte und streckte die Arme aus. Ich nahm ihn in die Arme, legte meinen Zeigefinger in seine Hand und lächelte ihn an. „Ich kann es immer noch nicht glauben. Ein Sohn und eine Tochter.“, sagte Inuyasha fassungslos und schüttelte dabei den Kopf. „Freust du dich?“, fragte ich ihn. Er lächelte mich zärtlich an und seine Augen glänzten vor Freude. „Ich freue mich sehr, denn du hast mir zwei wunderschöne Kinder geschenkt.“, sagte er glücklich. Mir kamen die Tränen vor Erleichterung.
 

„Kagome. Hör auf zu heulen. Du weist ich kann damit nicht umgehen.“, sagte er schnell und versuchte mich zu trösten. „Ich heule doch gar nicht. Ich bin nur so glücklich.“, schluchzte ich und Inuyasha wischte mir die Tränen weg. „Komm. Lass uns zu den anderen gehen. Ich muss mich auch um deine Wunden kümmern.“, sagte Inuyasha und ich nickte. Wir richteten uns auf und gingen zu den anderen. Koga und Miroku hatten in der Schnelle die Hütte repariert gehabt. Sango kümmerte sich um das Abendessen, Shippo spielte mit den Zwillingsmädchen und Kirara ruhte sich aus.
 

Koga verabschiedete sich nach getaner Arbeit von uns und ich bedankte mich für seine Hilfe. Inuyasha versorgte vorsichtig meine Wunden, was doch etwas schmerzhaft war. Die Abenddämmerung brach langsam herein und zog die Schatten länger. Die Sonne verschwand hinter den Wäldern und machte platz für den Mond und dessen Sterne.

Gespräche unter dem Sternenhimmel

In der Nacht wurde ich plötzlich durch ein Geheul geweckt. Ich schreckte im Schlaf hoch und sah mich verwirrt um. Ich befand mich in der Hütte von Sango und Miroku, die notdürftig repariert wurde. Rechts von mir lag Inuyasha, der friedlich zu schlafen schien. Kiba schlief auch und unter seinem buschigen weißen Schwanz, lagen die Kinder. „Inu…yasha, du bist Va…ter.“, sprach Shippo im Schlaf und wälzte sich rüber zu Kirara. Über seine Worte musste ich schmunzeln. Ich richtete mich auf und verließ leise die Hütte. Der Halbmond schien und die Sterne glitzerten am Himmel. Plötzlich streifte mich etwas an der rechten Hand und ich erschrak. „Kiba!“, sagte ich erschrocken und legte meine Hand auf mein schnell pumpendes Herz. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“, entschuldigte er sich und ich legte meine Hand auf seinen Kopf. „Schon gut.“, sagte ich und kraulte ihn. „Tut dir deine Hand noch weh?“, fragte er vorsichtig. Ich sah auf meine verbundene rechte Hand und wusste was er meinte. „Ach schon gut. Ist nicht weiter schlimm Kiba.“, sagte ich und versuchte ihn zu beruhigen. „Tut mir leid, dass ich dich gebissen hatte.“, sagte Kiba und entfernte sich ein Stück von mir.
 

Ich ging ihm nach und blieb neben ihm stehen. „Kiba. Mach dir keine Gedanken. Du hast mir damit das Leben gerettet. Es ist eine kleine Bisswunde, die verheilt in ein bis zwei Tagen.“, sagte ich und strich über sein Fell. Danach ging ich in Richtung meiner Hütte, die vollkommen den Erdboden gleich gemacht wurden war. Ich stand vor den Trümmern und kratzte mich nachdenklich am Kopf. „Die Hütte hatte nicht lange gehalten.“, bemerkte Kiba und ich seufzte. „Ja. Und das alles nur meinetwegen. Wegen mir wurde das Dorf zum zweiten Mal angegriffen.“, sagte ich und sah über die Überreste, die im Dorf verstreut lagen. „Rede dir das nicht ein Kagome. Es ist nicht deine Schuld.“, sagte Kiba und versuchte mich damit zu beruhigen. Ich bückte mich und hob vereinzelte Bretter hoch, um sie anschließend auf die Seite zu legen. „Ah! Da ist er ja.“, sagte ich und zog meinen Rucksack aus den Trümmern.
 

Ich klopfte den Staub von ihm ab und betrachtete ihn. „Hat kein Schaden genommen.“, stellte ich zufrieden fest. Ich wühlte weiter in den Trümmern und fand schließlich das Körbchen von Izayoi. „Hmm…den kann ich nicht mehr benutzen. Völlig kaputt und hinüber.“, sagte ich und warf ihn zurück zu den Trümmern. Ich setzte mich auf den Trümmerhaufen, stellte meine Ellenbogen auf die Knie und stützte meinen Kopf auf meine Hände. „Ist alles in Ordnung Kagome?“ fragte mich Kiba und setzte sich vor mich. „Ich weis auch nicht. Der Kampf ging viel zu schnell zu Ende und Akuma war plötzlich verschwunden. Das war viel zu einfach.“, dachte ich und sprach meine Bedenken aus. „Vielleicht hat er eingesehen das er gegen Inuyasha keine Chance hatte.“, sagte Kiba. „Das glaube ich nicht. Mir geht auch nicht der Satz aus den Kopf.“, dachte ich weiter nach. „Er will meinen Schmerz. Was bedeutet das Kiba?“, fragte ich ihn. „Ich weis es nicht, aber dieser Satz gibt mir auch zudenken.“, gab er zu.
 

„Hat er genau DAS zu dir gesagt Kagome-sama?“, fragte mich jemand und ich sah mich um. „Nanu, das klang doch nach Myoga.“, sagte ich und sah auf meinen Schultern „Hier unten bin ich. Hier!! Huhuu!“, sagte er und hüpfte auf Kiba´s Kopf auf und ab. „Myoga. Was machst du hier?“, fragte ich ihn. „Ich habe im Fell von Kiba geschlafen. Durch euer Gespräch bin ich munter geworden. Was genau hat Akuma zu dir gesagt Kagome-sama?“, fragte mich Myoga. „Er sagte ’Ich will deinen Schmerz.’.“, wiederholte ich wortwörtlich. „Hmm…das ist gar nicht gut.“, sagte Myoga nachdenklich. „Was hat das zu bedeuten Myoga?“, fragte ich nach. „Nun ja…dein Schmerz muss sehr tief und stark sein, denn sonst würde er kein Interesse an dir zeigen. Er treibt es auch so weit, das er dich manipuliert, um deinen Schmerz zu stärken.“, erklärte Myoga. „Was kann ich dagegen tun?“, fragte ich.
 

„Dich von ihm fern halten.“, sagte Myoga ernst. „Das würde ich ja gern, aber Akuma ist hinter mir her. Ich kann mich doch nicht die ganze Zeit verstecken.“, sagte ich. „Er wird aber dafür sorgen, dass du Hass für ihn empfindest, für all den Schmerz den er dir zufügt.“, sagte Myoga. „Das war bei Naraku auch nicht anders. Stets hat er Unschuldige manipuliert und sie in die Irre geführt. Am Ende wurde er besiegt, weil wir zusammen hielten und ihn bekämpften.“, erinnerte ich ihn. „Das mag sein, aber diesmal steht mehr auf dem Spiel. Ihr habt jetzt eine Familie.“, sagte Myoga und traf den Nagel auf dem Kopf. Dazu konnte ich nichts erwidern, denn er hatte Recht. Es steht mehr auf dem Spiel und ich würde es mir nie verzeihen, wenn den Kindern irgendetwas passiert und das meinetwegen.
 

„Wie kann man ihn besiegen?“, fragte ich. „Woher soll ich das wissen?! Nicht einmal Inu no Taisho ist es gelungen Akuma zu besiegen.“, sagte Myoga aufgeregt. „Ich werde schon einen Weg finden, ihn zu besiegen. Damit die Anderen und ich in frieden Leben können.“, sagte ich entschlossen. „DU wirst einen Weg finden?“, fragte Inuyasha plötzlich der mit Inuka im Arm dastand. „WIR werden einen Weg finden.“, sagte er entschlossen und kam mit Inuka zu uns rüber. „Ist was passiert?“, fragte ich ihn. „Inuka jammerte und ich konnte ihn nicht beruhigen.“, sagte Inuyasha und gab ihn mir. Ich nahm ihn an mich und schuckelte ihn leicht. Kiba richtete sich auf und ging zurück in die Hütte. „Wohin geht der Wolf?“, fragte Inuyasha verwundert und blickte ihm nach. „Sein Name ist Kiba und er wird sich zu Izayoi legen.“, erklärte ich ihm. „Na mein süßer? Gar nicht müde?“, fragte ich kindlich und Inuka streckte seine Arme nach mir aus. „Aber Inuyasha-sama, du kannst ihn nicht besiegen.“, sagte Myoga und hüpfte auf Inuyasha´s Wange, stach ihn und saugte sein Blut. Inuyasha klatschte an die Stelle und Myoga klebte in seiner Handfläche. „Das ist viel zu gefährlich Inuyasha-sama. Euer Vater konnte ihn auch nicht besiegen.“, sagte Myoga weiter. „Das ist mir egal. Wir werden einen Weg finden ihn zu besiegen. Naraku hatten wir nach langen Kämpfen schließlich auch besiegt.“, sagte Inuyasha und setzte sich zu mir.
 

Ich schuckelte Inuka weiter und sah ihn verträumt an. „Aber Inuyasha-sama…“, sagte Myoga. „Kein aber. Worüber du dir Sorgen machst? Du bist doch der erste der verschwindet, sobald es gefährlich wird.“, sagte Inuyasha wütend. „Inuyasha-sama…ihr seid so gemein.“, sagte der Flohgeist weinend und zischte davon. „Keh!“, machte Inuyasha nur und sah ihm nach. „Hunger?“, fragte ich Inuka und seine Ohren zuckten bei diesem Wort. Ich lächelte ihn lieb an, machte meine Brust frei und legte ihn an. „Ka…ka…ka…gome! Du kannst ihn hier doch nicht einfach so füttern. Wo dich jeder sehen kann.“, sagte er erschüttert und blickte sich schnell um, zog sein Oberteil aus und legte es über meine Schulter und bedeckte leicht meine Blöße. „Ach Inuyasha. Nun tu nicht so, als hättest du meine Brust noch nie gesehen.“, sagte ich belustigend und er wurde noch roter. „Das tut doch gar nichts zur Sache.“, sagte er verlegen und drehte sich von mir weg. Ich kicherte über sein Verhalten und lehnte mich an seinem Rücken an. Inuka nuckelte zufrieden an meiner Brust und ließ sich meine Milch schmecken. Inuka legte eine Hand auf meine Brust und drückte sie sacht.
 

Ich lächelte ihn lieb an und strich über sein Gesicht. „Du hast aber einen Hunger.“, sagte ich und lächelte ihn verträumt an. „Warst du damals allein?“, fragte mich Inuyasha plötzlich. „Wie meinst du das? Wobei war ich allein?“, fragte ich nach. „Bei der Geburt.“, sagte er knapp. „Nein. Ich war nicht allein. Kaede, Aya und Fudo waren bei mir und hatten mir geholfen.“, erklärte ich und beobachtete Inuka. „Aya? Fudo? Wer ist das?“, fragte Inuyasha neugierig. „Aya ist eine sehr schüchterne Person und sie ist Schneiderin. Fudo ist ein Katzendämon und Schmied. Ich habe sie alle im Dorf kennen gelernt und es sind wirklich sehr nette Bewohner. Nataku und Koga kamen später zu der Geburt und ich hatte sie gleich wieder rausgeschmissen, als sie in mein Zimmer stürmten.“, erzählte ich. „WAAAAS!! Koga war mit dabei?!“, fragte Inuyasha entsetzt. Oho, das hätte ich lieber nicht erwähnen sollen. Ich denke, dass es Inuyasha schon genug ärgert bei der Geburt nicht dabei gewesen zu sein. Jetzt zu hören das Koga mit dabei war, muss für ihn ein Schock sein. „Nun ja…er hatte vor der Tür gewartet. Er hat nix gesehen.“, sagte ich schnell. „Trotzdem.“, sagte er verärgert.
 

Inuka war gesättigt, ich bedeckte meine Blöße, legte Inuka an meine Schulter und klopfte sanft auf seinen Rücken. Ein lautes Bäuerchen erklang und ich hielt ihn Stolz vor mein Gesicht. Inuyasha drehte sich überrascht um. „War das eben Inuka?“, fragte er. „Ja, der kleine Mann hier kann es richtig krachen lassen.“, sagte ich, lächelte Inuka an und hob ihn immer hoch und runter. „Bei der nächsten Geburt bist du dabei Inuyasha.“, sagte ich plötzlich, hielt Inuka an meine Wange und wir sahen gemeinsam Inuyasha an. Er sah mich überrascht an und leichte röte stieg in seinem Gesicht. Er kam näher, küsste mich auf die Stirn und flüsterte mir ein ’Gern wäre ich dabei.’, ins Ohr. Jetzt war ich die jenige die rot wurde. Ich legte Inuka in meine Arme, schuckelte ihn leicht und summte ihm ein Lied. Seine Augenlieder wurden immer schwerer und bald darauf fielen sie ihm ganz zu. „Das ging aber schnell.“, staunte Inuyasha und betrachtete seinen schlafenden Sohn.
 

„Warum bist du nicht zu mir gekommen Kagome?“, fragte mich Inuyasha nach einer Weile und sah mir fest in die Augen. Ich wich seinem Blick aus und betrachtete den friedlich schlafenden Inuka.

„Weil ich verletzt war. Mein Herz zerbrach, als ich dich mit Kikyo sah. Ihr wart eng umschlungen und hattet euch geküsst. Diesen Anblick konnte ich nicht vergessen und ich fühlte mich verraten. Ich wollte dich nicht mehr sehen, weil ich die Kraft nicht dazu aufbrachte.“, erklärte ich und sah dabei zu Inuka. „Aber das war eine Falle Kagome.“, verteidigte sich Inuyasha. „Ich weis. Später erfuhr ich, dass es eine Falle war und verfluchte mich für mein damaliges Verhalten. Danach brachte ich in Erfahrung, dass der Feind hinter mir her sei und somit beschloss ich, meinen Aufenthalt hier zu verschweigen, damit du nicht in Gefahr gerätst. Aber die Sehnsucht nach dir, dich wiederzusehen wuchs ständig und ich hielt es bald nicht mehr aus.“, erklärte ich. „Ich war bei diesem Mann, Nataku heißt der. Er erzählte mir, dass du bei ihm lebtest.“, sagte Inuyasha bedrückt. „Ja das stimmt. Er gab mir und den Kindern ein sicheres zu Hause. Er versteckte mich, damit ich nicht so schnell gefunden werden konnte und damit ich die Personen schützen konnte, die ich liebe.“, erklärte ich und sah ihm fest in die Augen.
 

„Inuyasha? Kannst du mir verzeihen?“, fragte ich ihn. „Verzeihen? Was gibt es zu verzeihen?“, fragte er unsicher. „Für mein Verhalten. Ich bin nicht zu dir gekommen. Ich bin davon gelaufen, weil ich so verärgert über dich war.“, sagte ich bedrückt. „Kagome.“, sagte Inuyasha sanft. „Es gibt nichts zu verzeihen, denn ich kann dein Verhalten nachvollziehen. Und jetzt haben wir uns doch wieder.“, sagte er und drückte mich an sich. „Aber versprich mir, das du in Zukunft mit mir sprichst.“, sagte er ernst und ich nickte. „Versprochen.“, sagte ich und erwiderte die Umarmung. Er löste sich von mir, stand auf und zog mich hoch. „Komm. Lass uns Schlafen gehen. Du siehst müde aus.“, sagte er und ich gähnte. „Du hast Recht. Lass uns Schlafen.“, sagte ich müde und wir gingen gemeinsam zurück in die Hütte.

Angst schlafen zu gehen

Erneut wachte ich in der Nacht auf, richtete mich kerzengerade auf und blickte mich um. Ich stellte fest das Inuyasha nicht mehr neben mir lag. Aber nicht nur Inuyasha fehlte, sondern der Platz von Kiba war leer und Sango, Miroku, Shippo, Kirara und die Zwillingsmädchen waren verschwunden. Wo waren denn alle um diese Zeit? Ich stand auf, verließ die Hütte und erschrak. Der Himmel war blutrot gefärbt und der Boden war schwarz. Ich sah mich um und rief nach Inuyasha und den anderen.
 

Ich entfernte mich von der Hütte und blickte mich suchend um. Bei jedem Schritt fatschte es unter meinen Füßen. Der Boden war matschig, aber warum? Es hatte doch gar nicht geregnet gehabt. Ich ging in die Hocke und betastete den Boden. Der Boden war nass, rieb die Nässe zwischen meinen Fingern, blickte auf meine Hände und traute meinen Augen kaum. Angsterfüllt schrie ich nach Inuyasha und den anderen, aber ich erhielt keine Antwort. Plötzlich stolperte ich über etwas und fiel der länge nach hin. Das erinnerte mich gleich an etwas. Ich hatte das schon einmal erlebt. Ich glaube ich habe ein Déjá-vu.
 

Ich richtete mich auf und blickte nach hinten, um zu sehen über was ich gestolpert war. „Kiba?“, fragte ich entsetzt, denn er lag reglos da. Sein sanftes, schönes, schneeweißes Fell war zerzaust und hatte sich rot gefärbt. Ich nahm ihn in den Arm und schüttelte ihn leicht, aber keine Reaktion. Seine schlaffe Zunge hing aus seinem offenen Maul und jegliches Leben war aus ihm gewichen. „Kiba!!“, schrie ich und schüttelte kräftiger. Es brachte nichts, er würde nie wieder an meiner Seite sein. Ich kuschelte mich in sein Fell und weinte hinein. Erschrocken über die Erkenntnis was geschehen war, blickte ich auf und sah mich um. Die anderen lagen tödlich verwundet am Boden. Sango und Miroku hielten sich an den Händen, damit sie vom anderen noch die Wärme spüren konnten, bevor sie für immer erlosch. Die Zwillingsmädchen lagen zwischen ihnen.
 

Schockiert starrte ich auf dieses Bild und es brannte sich in meine Netzhaut ein. Ich schloss meine Augen, schüttelte den Kopf und suchte weiter. Ein Stück weiter fand ich Inuyasha, Shippo und Kirara. Ich stolperte zu Inuyasha und sah ihn an. Seine Augen starrten in den blutroten Himmel. „Inuyasha?“, sagte ich und rüttelte leicht an ihm. „Inuyasha?“, sagte ich beklommen und meine Tränen liefen. „INUYASHA!!!!“, schrie ich ihn an und nahm ihn in meine Arme. Ich strich über sein lebloses Gesicht, schloss seine toten Augen und wiegte ihn wie in Trance in meinem Schoß. „Bitte! Verlass mich nicht!“, sagte ich unter Tränen und sah ihn an. Meine Tränen fielen auf sein Gesicht und rollten runter. „Inu…ya…sha. Bitte! Ver…lass mich nicht! Lass mich nicht allein!“, flehte ich ihn weinend an. Er reagierte nicht und ich schaukelte weiter hin und her. Ich weinte und schrie, weil ich ihn wieder verlor und das für immer.
 

„Hahahahahahahahaha!!!“, lachte jemand finster und ich sah zum Himmel. Akuma war dort oben, blickte zu mir runter und lachte finster weiter. Behutsam legte ich Inuyasha auf den blutgetränkten Boden, richtete mich auf und blickte Akuma hasserfüllt an. „Ja!!! Gib mir mehr!!! Dieser Blick!!! TRAUMHAFT!!! Hahahahahahaha!!!“, lachte er weiter. Sofort spannte ich meinen imaginären Bogen, der daraufhin erschien und schoss meinen magischen Pfeil auf ihn. Plötzlich hielt er etwas vor seinem Gesicht und schützte sich damit. „NEEEEEIIN!!“, schrie ich, als ich sah, was er als Schutzschild benutzte. Er lachte weiter finster und ließ sein Schild fallen.
 

Ich rannte hin und fing den kleinen unschuldigen Körper auf. „Inu…ka…!“, sagte ich mit zittrigerer Stimme und betrachtete schockiert meinen Sohn. In seiner kleinen Brust steckte mein Pfeil. Ich legte meine Hand neben dem Pfeil und spürte sein kleines Herz wild schlagen. „Inuka! Es…tut…mir so…leid!“, sagte ich schluchzend. Er sah mich mit schwachem Blick an, schloss langsam seine Augen und ich spürte sein Herz nicht mehr unter meiner Hand. „INUKA!!!!!!“, schrie ich und drückte ihn an mich. „NEEEEEIINN!!!! INUKAAAA!!!“, schrie ich verzweifelt und oben am Himmel lachte Akuma weiter.
 

„NEEEEEEEIIIIIN!!!“, schrie ich laut und wachte somit aus meinem Alptraum auf. Völlig außer Atem blickte ich ins Leere und wusste nicht wo ich mich befand. „Kagome.“, sagte jemand sanft und berührte mich an der Schulter. „NEEEIINNN!!!“, schrie ich auf und schlug die helfende Hand weg. Ich stürmte aus der Hütte, entfernte mich schnell von ihr, kam erschöpft zum Stehen und setzte mich auf den trocknen Boden. Ich stützte meine Hände auf den Boden, ließ den Kopf hängen und starrte auf die Erde. Erst jetzt wurde mein Blick klar und ich wusste wo ich war. Schweißperlen tropften von meinem Gesicht und schlugen im Dreck auf. Völlig außer Atem, saß ich da und schnappte nach Luft. Langsam beruhigte sich mein Herzschlag, richtete mich etwas auf, legte meinen Kopf in den Nacken und blickte in den Sternenhimmel. „Kagome?“, fragte eine vertraute Stimme vorsichtig.
 

Ich senkte meinen Blick und sah langsam in die Richtung wo die Stimme herkam. „Kiba.“, sagte ich schwach und wollte zu ihm gehen. Meine Beine versagten ihren Dienst, sosehr hatte mich der Traum mitgenommen. Kiba kam langsam auf mich zu und blieb vor mir stehen. „Kiba.“, sagte ich mit zittriger Stimme und umarmte ihn. Mir fiel sofort der Traum wieder ein und ich begann zu weinen. Ich vergrub mein Gesicht in sein sanftes, weiches, schneeweißes Fell und heulte los. Er blieb ruhig stehen und ließ mich an seinem Fell ausheulen. Nachdem ich mich allmählich beruhigt hatte, löste ich mich von ihm und er leckte mir meine Tränen vom Gesicht weg. „Diesmal war es aber ein schlimmer Traum.“, sagte Kiba und sah mich an. Ich wischte mir meine Tränen weg und erwiderte seinen Blick. „Möchtest du darüber sprechen?“, fragte er vorsichtig und ich schüttelte den Kopf.
 

Kiba begann sich hinter dem Ohr zu kratzen und Myoga hüpfte hervor. „Myoga.“, sagte ich und sah ihn an. „Äähh…Hallo.“, sagte er verlegen. „Sind die anderen munter?“, fragte ich ihn. „Nach deinem Geschrei hast du selbst die Toten geweckt.“, sagte er und verschränkte seine vier Arme. „Sag ihnen, dass es mir gut geht. Ich bleib noch ein bisschen an der frischen Luft.“, erklärte ich und Myoga sah mich skeptisch an. „Gesund siehst du mir aber nicht aus. Und deine Wunde blutet.“, bemerkte Myoga. Ich blickte auf meine Wunde und seufzte. „Myoga…Bitte…“, sagte ich und wich seinen prüfenden Blicken aus. „Ich werde es ausrichten.“, sagte er und hüpfte zurück in die Hütte.
 

„Der alte Flohgeist hat Recht. Du siehst nicht gesund aus.“, sagte Kiba. „Bei dem Traum auch kein Wunder.“, sagte ich leicht sarkastisch. „Wie geht es den Kindern?“, fragte ich schnell. „Kagome. Ihnen geht es gut. Inuyasha ist bei ihnen.“, beruhigte mich Kiba. Ich nickte abwesend und versuchte aufzustehen. Mit zittrigen Beinen stand ich auf und ging langsam voran. „Wo gehst du hin?“, fragte mich Kiba und lief neben mir her. „Zum Bach.“, sagte ich knapp und ging weiter Richtung Bach. Dort angekommen machte ich an der Lagerfeuerstelle am Vortag, erneut ein Feuer. Ich zog meine Schuhe aus und ging in den Bach hinein. Dort setzte ich mich auf einen herausragenden Stein und begann mich zu waschen. „Sind wir allein?“, fragte ich Kiba und sah ihn an. Kiba erhob den Kopf, bewegte seine Ohren hin und her, schnupperte in der Luft, um mir anschließend zu sagen, dass wir allein waren. Ich zog meine Kampfkleidung aus und schmiss sie ans Ufer.
 

Gründlich begann ich mich zu waschen. Ich kann mir das nicht erklären, aber nach diesem schrecklichen Alptraum, fühlte ich mich sehr schmutzig und verspürte das Verlangen mich gründlich zu waschen. Er war so real, als hätte ich ihn mit erlebt. Ich fühlte mich nicht sauber genug, also legte ich mich an die flachste Stelle des Baches nieder, legte den Kopf nach hinten, schloss meine Augen und tauchte langsam unter. Das kühle Bachwasser floss über mein Gesicht und es fühlte sich gut an. Ich tauchte wieder auf, strich mir das Wasser aus dem Gesicht und wrang meine Haare aus. Ich saß in dem kühlen Nass und begann leicht zu frieren. „Kagome. Komm raus. Du erkältest dich noch.“, sagte Kiba sanft, aber ich ignorierte ihn.
 

Meine Wunde begann zu pulsieren und ich betrachtete sie. Wegen dem kühlen Wasser hatte sie aufgehört zu bluten, aber dadurch brannte sie etwas. Ich tauchte erneut unter und blieb solange unten, bis mir die Luft ausging. Schnaufend tauchte ich wieder auf, strich mir das Wasser aus dem Gesicht und watete zurück ans Ufer. „Huh? Wo kommt denn der her?“, fragte ich Kiba und breitete den Yukata aus. „Den hat der kleine Fuchs vorbei gebracht. Er ist auch sofort wieder gegangen. Nun zieh dir endlich was an.“, sagte Kiba und drehte verlegen den Kopf zur Seite. Ich zog den Yukata über meine nasse Haut und band ihn zu. Mit nackten Füßen sprang ich von Stein zu Stein, um auf die andere Seite des Baches zu gelangen.
 

„Was hast du vor?“, fragte mich Kiba. „Ich suche ein bestimmtes Heilkraut.“, erklärte ich und suchte weiter. „Es ist zu dunkel. Du wirst sie nicht sehen können.“, erwiderte Kiba. „Du wirst staunen was ich alles kann.“, sagte ich und suchte weiter. Durch den leichten Schein des Feuers, hatte ich die Kräuter schnell gefunden und kehrte zu Kiba zurück. „Gefunden.“, sagte ich stolz und hielt sie ins Licht, um mich zu vergewissern, ob es auch die richtigen waren. „Inuyasha ist in der Nähe. Er beobachtet uns vom Baum aus.“, sagte Kiba plötzlich und ich nickte unauffällig. Ich legte die Kräuter auf einen Stein, der in der Nähe des Ufers lag, hob einen anderen Stein auf und begann die Kräuter zu zerquetschen.
 

Um uns herum war es still, nur das Schlagen vom Stein auf Stein war zu hören. Nachdem die Kräuter gequetscht waren, öffnete ich meinen Yukata und gab die Wunde frei. Ich nahm etwas von dem Kräuterbrei und schmierte es mir direkt auf die Wunde. „Hnnggg!!“, machte ich und presste die Zähne zusammen. „Verdammt! Das brennt vielleicht.“, fluchte ich und verschmierte die Kräuter. Danach legte ich ein großes Blatt auf die Kräuter, drückte es sacht auf die Kräuter, damit es daran kleben blieb. Band mir meinen Yukata wieder zu und setzte mich vor das Feuer und wärmte mich auf.
 

Ich zog die Beine an meinen Körper, umklammerte sie und legte mein Kinn auf die Knie. Kiba rutschte näher ran und ich spürte seine Wärme. Ein Windhauch kam auf und mich fröstelte es. Kiba begann plötzlich zu leuchten und nahm seine wahre Größe an. Ich lehnte mich an seinem Bauch, er legte seinen buschigen Schwanz über mich und ich starrte ins Feuer. „Versuch zu schlafen Kagome.“, riet mir Kiba, aber ich schüttelte heftig den Kopf. „Nein. Dann kommt er wieder.“, sagte ich und starrte weiter ins Feuer. „Ist er noch da?“, fragte ich leise. „Ja. Er macht sich große Sorgen um dich.“, sagte Kiba.
 

„Inuyasha!“, rief ich und ich hörte in der Baumkrone Blätter rascheln. „Ich weis, dass du da bist. Komm runter!“, rief ich und kurz darauf landete etwas im Gebüsch. Ich sah zu der Stelle und aus dem Gebüsch kam langsam Inuyasha. Er sprang über den Bach, setzte sich ans Feuer und verschränkte seine Arme. Wir schwiegen eine Zeitlang und dies schätzte ich sehr, denn mir war nicht nach einem Gespräch. Die Müdigkeit überkam mich und ich nickte ständig weg. Mit aller Kraft versuchte ich wach zu bleiben und erschrak immer wieder aus dem Dämmerzustand. „Kagome. Versuch zu schlafen.“, sagte Inuyasha nach einer Zeit. „Nein. Wenn ich schlafe sehe ich diese schrecklichen Bilder.“, erklärte ich und kuschelte mich in Kiba´s Fell. „Schlafen die Kinder?“, fragte ich nach. „Ja, sie schlafen. Sango und Miroku bleiben bei ihnen.“, sagte Inuyasha.
 

„Sango erwähnte das du jede Nacht so schlecht schläfst.“, sagte Inuyasha und ich erschrak. Ich dachte es sei niemanden aufgefallen, aber da hatte ich mich getäuscht. „Es vergeht keine Nacht wo ich nicht schlecht schlafe.“, sagte ich und starrte ins Feuer. „Danke.“, sagte ich nach einiger Zeit. „Wofür bedankst du dich?“, fragte er nach. „Dafür, dass du mir Zeit gegeben hattest, um mich zu beruhigen.“, sagte ich. „Pah!! Das hatte ich Kiba zu verdanken, denn er hatte mich nicht zu dir gelassen. Er versperrte uns den Weg und ging selbst zu dir. Wir hatten ihn von der Hütte aus beobachtet und sahen mit eigenen Augen, wie er Abstand von dir nahm. Erst später kam er zu dir und du bist ihm um den Hals gefallen.“, erzählte Inuyasha und sah dabei zu Kiba. „Ach so war das.“, sagte ich verblüfft und schielte zu Kiba. „Danach kam Myoga und richtete deine Botschaft aus, aber ich glaubte der kein Wort. Die anderen begaben sich wieder zurück und ich beobachtete weiter und folgte dir anschließend.“, erzählte Inuyasha weiter. „Ich weis. Kiba hat mir von deiner Anwesenheit berichtet.“, sagte ich.
 

„Inuyasha?“, fragte ich vorsichtig. „Hmm.“, machte er und sah mich an. „Darf ich in deinen Armen liegen?“, fragte ich verlegen und wurde leicht rot im Gesicht. Inuyasha war erstaunt, fasste sich aber schnell. Er stand auf und kam zu mir, blieb aber vor Kiba stehen. „Wenn ich darf?“, fragte er und sah zu Kiba. Kiba nickte und hob seinen buschigen Schwanz hoch. Inuyasha legte sich zu mir und ich kuschelte mich an seine Brust. Kiba legte seinen Schwanz über uns und schützte uns somit vor der Kälte. Inuyasha legte seine Arme um mich und vergrub sein Gesicht in mein nasses Haar. „Brrrr! Du bist ganz kalt. Hast du gebadet?“, fragte er mich überrascht und ich nickte. „Doch nicht etwa in dem Bach?“, fragte er und ich nickte erneut. „Bist du verrückt? Du erkältest dich noch nur.“, schimpfte er und zog mich näher zu sich ran.
 

Es ist lange her, das wir so eng umschlungen da lagen. Ich spürte seinen Herzschlag und Inuyasha selbst strahlte eine unglaubliche Wärme aus. Sanft strich er mir durch das Haar. „Versuch zu schlafen Kagome. Ich wecke dich rechtzeitig, falls du wieder träumst.“, sagte er sanft und ich schüttelte leicht den Kopf. „Ich…will…nicht schlafen.“, protestierte ich schwach, denn ich konnte mich nicht mehr lange wach halten. Nach langer Zeit fühlte ich mich sicher und geborgen. Es ist schön in seinen starken warmen Armen zu liegen. Ich lauschte dem Knistern des Feuers, lauschte Inuyasha´s ruhige und flache Atmung und lauschte seinem Herzschlag, was mich immer mehr wegdriftete. In seinen Armen schlief ich wohlbehütet ein und er wachte über meinen unruhigen Schlaf.

Aufräumarbeiten

„Haaaa!“, schreckte ich im Schlaf auf und sah mich verschlafen um. Es war taghell und die Vögel zwitscherten fröhlich in den Baumkronen. „Es ist alles in Ordnung Kagome.“, sagte Inuyasha sanft und zog mich zu sich runter. Er drückte mich sanft an seiner Brust und ich wurde leicht verlegen. „Ich war eingeschlafen.“, sagte verschlafen und schmiegte mich an ihm. „Du hast ruhig und friedlich geschlafen.“, sagte er und strich mir über´s Haar. „Warst du die ganze Nacht auf?“, fragte ich erstaunt und sah ihn an. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich über deinen Schlaf wache.“, sagte er und küsste mich auf die Stirn.
 

„Das ist lieb von dir.“, sagte ich und schmiegte mich wieder an seiner Brust. Ein paar Minuten später richtete ich mich auf und streckte mich vorsichtig, damit die Wunde nicht aufriss. Ich stand auf, ging ein paar Schritte und drehte mich zu Kiba um. „Guten Morgen Kiba.“, sagte ich und ging zu ihm hin. „Guten Morgen Kagome. Hast du gut geschlafen?“, fragte er. „Ich denke schon.“, gab ich zur Antwort und kraulte ihn unter seiner Schnauze. Kiba senkte den Kopf und ich umarmte den rießen Kiba. „Danke.“, flüsterte ich. „Dafür sind Freunde da Kagome.“, sagte er und leckte mir zärtlich über die Hand. „Komm Inuyasha, lass uns zu den anderen zurück gehen.“, schlug ich vor und holte meine Kleidung. „Bevor wir aber gehen, werde ich noch etwas zum Frühstück fangen.“, sagte er entschlossen und stellte sich in den Bach. In der Zeit, wusch schnell meine Kleidung, wrang sie und schüttelte sie aus.
 

„Ich bin fertig. Komm Kagome.“, sagte Inuyasha und warf den frischen Fang über seine Schulter. Kiba hatte sich in der Zeit wieder in seiner Wolfsgröße zurückverwandelt und gemeinsam gingen wir zurück zu den anderen. Im Dorf angekommen hatte Miroku bereits mit den Aufräumarbeiten begonnen und ein großes Feuer angezündet. Miroku bemerkte uns und wünschte uns einen guten Morgen. „Ich helfe dir gleich Miroku. Ich möchte nur die Fische in die Hütte bringen.“, sagte Inuyasha und brachte sie in die Hütte. „Miroku?“, fragte ich vorsichtig. „Hm? Was gibt es Kagome?“, fragte er nach. „Tut mir leid für letzte Nacht. Es war nicht meine Absicht euch zu wecken.“, entschuldigte ich mich. „Ach Kagome. Schon gut. Wir hatten uns nur Sorgen gemacht, aber Inuyasha war die ganze Nacht bei dir, somit waren wir dann beruhigt.“, sagte Miroku und sah mich an. „Ja. Er war die ganze Nacht bei mir.“, sagte ich verlegen und lächelte leicht. „Mach dir um uns keine Sorgen. Deine Kinder schliefen friedlich weiter, aber ich glaube sie verlangen jetzt nach ihrer Mutter.“, sagte Miroku und sah zur Hütte.
 

Von dort ertönte ein kräftiges Geschrei. „Kagome. Ich werde mit bei den Aufräumarbeiten helfen.“, sagte Kiba und ich nickte. „Ich danke dir Miroku. Kiba wird euch helfen.“, sagte ich und lief zur Hütte. Als ich ein trat, sprang mich Shippo freudestrahlend an und Inuyasha versuchte gerade seine beiden Kinder zu beruhigen. „Kagome. Geht es dir gut?“, fragte mich Shippo. „Mir geht es gut Shippo.“, sagte ich und lächelte ihn an. „Inuyasha, ich mach das schon. Geh ruhig zu Miroku und hilf ihm.“, schlug ich vor und setzte mich zu den Kindern hin. „Bist du dir sicher?“, fragte er mich. „Aber ja. Geh nur.“, sagte ich und klopfte leicht auf seine Schulter. „Nun gut. Du rufst wenn was ist.“, sagte er und ich nickte.
 

Er verließ die Hütte und ich nahm den schreienden Inuka in den Arm. „Er hat bestimmt großen Hunger.“, sagte Shippo und schaute mir über die Schulter. „Das glaube ich allerdings auch.“, sagte ich, schuckelte Inuka leicht und strich über sein verweintes Gesicht. Nachdem er sich etwas beruhigt hatte blickte ich zu Sango auf. Sie befand sich an der Feuerstelle und schnippelte Gemüse in den Topf. Auf ihrem Rücken schlief friedlich die kleine Misaki. „Guten Morgen Sango.“, sagte ich und sie lächelte mich an. „Dir auch einen guten Morgen. Geht es dir wieder gut?“, fragte sie und ich nickte. „Tut mir leid, dass ich euch geweckt und Sorgen bereitet hatte.“, sagte ich. „Schon gut Kagome.“, sagte sie und lächelte freundlich. Inuka begann mit jammern und ich widmete ihm meine Aufmerksamkeit. Ich legte eine Hand auf seine Brust und ich spürte sein kräftiges kleines Herz schlagen. Dies rührte mich zu Tränen, weil ich gleich wieder an den schrecklichen Traum denken musste. Ich küsste ihn auf die Brust und drückte ihn sanft an mich.
 

„Kagome? Ist alles in Ordnung?“, fragte mich Sango besorgt. „Ja. Alles…in Ordnung.“, sagte ich beklommen und sah Inuka einfach nur an. „Du weinst ja Kagome.“, bemerkte Shippo. Ich wischte mir schnell meine Tränen weg und lächelte Shippo schwach an. „Shippo. Sieh doch mal nach, ob die Männer draußen deine Hilfe brauchen.“, schlug ich vor und Shippo nickte. „Mach ich.“, sagte er und verließ die Hütte. Schnell befreite ich meine Brust und legte den hungrigen Inuka an. Mit kräftigen Zügen saugte er an meiner Brust und ließ sich die warme Milch schmecken. „Ich hatte einen schrecklichen Alptraum.“, begann ich zu erzählen. „So etwas hatte ich mir schon gedacht. Was hast du geträumt?“, fragte mich Sango und bereitete dabei den Fisch zu. „Ich hatte von Inuka´s Tot geträumt. Er war durch meine Hand gestorben, weil ich einen Pfeil auf Akuma abschoss und er benutzte Inuka als Schutzschild. Der Pfeil traf ihn mitten in die Brust und starb in meinen Armen.“, schluchzte ich leicht, weil ich froh war, das es nur ein schrecklicher Traum war. „Das ist ja furchtbar Kagome.“, sagte Sango und kam zu mir rüber. „Komm her.“, sagte sie sanft und hielt mich in ihren Armen.
 

„Es war so schrecklich. Ihr wart alle Tot.“, schluchzte ich und Sango begann mich sanft hin und her zu wiegen. „Ssscchhhhh! Es war ein Alptraum. Inuka geht es gut und auch uns.“, sagte sie beruhigend und strich mir über´s Haar. „Ja. Gott sei Dank.“, sagte ich und wischte mir meine Tränen weg. Sango löste sich von mir und sah mich an. „Alles gut.“, sagte sie und strich über meine nasse Wange. Von unten ertönten laute Schmatzgeräusche und wir sahen zu Inuka. Er hatte wie gewohnt eine Hand auf meine Brust gelegt und drückte sie leicht. „Einen gesunden Appetit hat der Kleine ja.“, sagte Sango und lächelte ihn an. Sie stand auf und widmete sich wieder dem Fischen. „Das Frühstück ist dann auch gleich fertig.“, sagte sie und rührte im, über dem Feuer hängenden, Topf um. Inuka war gesättigt und machte sein kräftiges Bäuerchen. Danach wickelte ich ihn frisch und legte die schmutzige Windel vor die Hütte. Frisch gewickelt legte ich ihn neben seiner Schwester, die geduldig auf mich wartete.
 

Ich machte die andere Brust frei und legte sie an. Wie ihr Bruder saugte sie in kräftigen Zügen und schmatzte laut. Eine Haarsträhne fiel nach vorn und Izayoi griff danach. Wie immer wickelte sie ihren kleinen Finger hinein und konnte ihn von selbst nicht wieder befreien. Ich half ihr und legte mein Haar hinter die Schultern. Izayoi verzog missmutig das Gesicht und streckte ihre Hand aus. Ich griff nach ihrer Hand und lächelte sie an. „Nein. Erst wird gefrühstückt und dann darfst du spielen.“, sagte ich sanft aber bestimmt. Izayoi löste sich von meinen leichten Griff und streckte die Hand nach meinen Haaren aus. „Nein.“, sagte ich bestimmend und schüttelte leicht den Kopf. Sie gab auf und legte ihre Hand auf meine Brust und sah mir in die Augen. Ich lächelte sie sanft an und strich über ihr Haar. Nach der Zeit war auch sie gesättigt, machte ihr Bäuerchen und bekam eine frische Windel um ihren kleinen Popser. „Kagome, wir werden heute Wäsche waschen. Die Sonne scheint und die Wäsche wird schnell trocknen.“, schlug Sango vor. „Das ist eine gute Idee.“, sagte ich und lächelte sie an. Ich legte Izayoi zu ihrem Bruder und Inuka sah sie neugierig an. Die beiden brabbelten mit einander und strampelten vor sich hin.
 

Ich freute mich schon auf das Waschen, somit kann ich mich ablenken und muss nicht ständig an diesen Traum denken. Ich kramte in meinem Rucksack nach meinem rot-weißen Kimono, denn ich trug immer noch den Yukata. Bevor ich aber den Yukata auszog, inspizierte ich meine Wunde. Ich nahm das Blatt weg und wischte vorsichtig die Kräuter weg. Die Wunde war geschlossen und sah allgemein gut aus. Ich legte ein sauberes Tuch auf die Wunde und verband sie. Nachdem ich meine Wunde versorgt hatte, zog ich mich um. „Wollen wir bei dem Wetter draußen frühstücken?“, fragte ich Sango und sie nickte. „Gut. Dann werde ich alles vorbereiten.“, sagte ich und holte aus meinem Rucksack eine Decke, verließ die Hütte und breitete die Decke unter einem Baum aus. „Soll ich Natsuki mit raus nehmen?“, fragte ich Sango. „Aber klar doch, aber es könnte sein das du sie gleich weckst, wenn du sie bewegst.“, warnte sie mich. „Ach das macht doch nichts. Weis ja was zu tun ist.“, sagte ich mit einem Lächeln und nahm die schlafende Natsuki auf den Arm. Die Decke nahm ich auch mit, breitete sie draußen auf der Decke auf, legte Natsuki vorsichtig nieder und hüllte sie leicht in der Decke ein. Sie schlummerte weiter und hatte gar nicht bemerkt, dass sie nun draußen an der frischen Luft lag.
 

„Shippo? Kommst du bitte?“, bat ich ihn und er kam angesprungen. „Was gibt es denn Kagome?“, fragte er freudig. „Kannst du kurz auf Natsuki aufpassen? Ich möchte Inuka und Izayoi auch aus der Hütte holen.“, erklärte ich und Shippo nickte. „Na klar.“, sagte er und setzte sich zu Natsuki. Ich ging schnell in die Hütte zurück und holte erst Inuka und dann Izayoi aus der Hütte und legte die beiden auf die Decke. Meinen Umhang breitete ich ebenfalls aus, legte die beiden darauf und rückte sie näher zu Natsuki ran. Ich deckte sie leicht mit dem Umhang zu und die beiden begannen damit zu spielen. „Miroku! Inuyasha! Das Frühstück ist fertig.“, rief Sango aus der Hütte und die Männer legten ihre Arbeit nieder. „Ich helfe dir Sango.“, sagte ich und folgte ihr in die Hütte. Sie füllte die Schalen mit Misosuppe und reichte mir zwei. Ich trat aus der Hütte und Inuyasha und Miroku nahmen mir die zwei Schalen ab. Sango brachte eine Schale und den Fisch und ich die restlichen zwei Schalen und reichte Shippo eine.
 

Gemeinsam begannen wir gemütlich zu frühstücken und genossen das herrliche Wetter. „Wie weit seid ihr gekommen?“, fragte Sango. „Nun ja, wir haben zwar schon einiges geschafft, aber ich vermute es wird den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Aber ich bin froh das Kirara und Kiba uns mit helfen.“, sagte Miroku und sah die beiden an. „Wir werden nach dem Frühstück Wäsche waschen. Dieses schöne Wetter muss man ausnutzen.“, sagte Sango. „Und ich werde auf die Kinder aufpassen.“, sagte Shippo voller stolz. „Schaffst du das auch mickriger Fuchs?“, fragte Inuyasha spitz. „Aber klar schaffe ich das.“, sagte Shippo aufbrausend. „Wir sind ja auch noch da.“, sagte ich mit einem Kichern und aß weiter.
 

Nach dem Frühstück ging jeder seinen Aufgaben nach. Inuyasha, Miroku, Kirara und Kiba verbrannten die Überreste der Dämonen und die Trümmer von den Hütten. Shippo passte auf die Kinder auf und spielte mit ihnen. Sango und ich widmeten uns der schmutzigen Wäsche zu. Wir setzten einen Großen Kessel Wasser auf, holten die Waschschüsseln und begannen mit waschen. Die saubere Wäsche hingen wir in die Sonne über ein Seil, dass zwischen zwei Bäumen gespannt war. Der warme Wind brachte die nasse Wäsche leicht zum schwingen und sorgte dafür das sie schneller trocknete. „Nun hatte Miroku sich solche Mühe gegeben für meine Hütte und sie wurde dem Erdboden gleich gemacht.“, bemerkte ich und schruppte weiter die Wäsche. „Das ist nicht schlimm Kagome. Die Hütte ist schnell wieder aufgebaut. Aber ich frage mich ob es überhaupt Sinn macht, hier zu leben. Hier sind nur Miroku und ich, und natürlich die Kinder, aber sonst niemand. Und das Dämonenjägerdorf liegt von den anderen Dörfern weit entfernt.“, sagte Sango nachdenklich.
 

„Warum seid ihr nicht bei Kaede im Dorf geblieben?“, fragte ich nach und hing ein Kleidungsstück über das Seil. „Weil ich Hoffnung hatte, dieses Dorf wieder aufzubauen, aber es wird nie wieder das gleiche sein. Es ist besser wenn Miroku und ich das Dorf verlassen und zu Kaede gehen.“, erklärte Sango. „Hmm, ich kann deine Gedanken nachvollziehen.“, sagte ich nachdenklich. „Was ist mit dir Kagome? Kommst du und Inuyasha mit zu Kaedes Dorf?“, fragte sie mich. „Ich weis es nicht. Die Dorfbewohner haben mittlerweile Inuyasha akzeptiert, aber wird es bei unseren Kindern genauso sein? Die anderen Kinder werden sie vielleicht meiden und schikanieren, weil sie es nicht verstehen. Mir wäre es lieber, wenn sie in dem Hanyoudorf aufwüchsen, denn dort sind sie unter ihres gleichen. Und dann gibt es noch ein anderes Problem.“, erklärte ich nachdenklich. „Was für ein Problem?“, fragte Sango nach und wrang gerade ein großes Tuch aus und hing es über das Seil.
 

„Nun ja…es schickt sich nicht, wenn eine junge Frau uneheliche Kinder hat.“, sagte ich verlegen und wurde rot. „Ach so, ich verstehe.“, sagte Sango und grinste. „Frag doch Inuyasha ob er dich zur Frau nimmt.“, sagte Shippo plötzlich und sprang auf meine Schulter. „Mensch Shippo! Musst du mich so erschrecken?!“, fragte ich erschrocken. „Tut mir leid, das war keine Absicht. Und? Fragst du ihn?“, fragte Shippo nach. „Natürlich nicht. Das muss er schon machen.“, sagte ich verlegen. „Okay! Hey INU…!“, wollte Shippo gerade rufen, als Sango und ich ihm gleichzeitig den Mund zu hielten. „Sscchhh! Wirst du wohl still sein!“, forderte ich ihn auf. „Inuyasha muss schon selbst drauf kommen.“, sagte Sango zu Shippo. „Ja was ist denn?“, fragte Inuyasha neben uns genervt. „Ach gar nichts.“, sagten Sango und ich synchron und versteckten Shippo hinter uns. „Mann! Ruft mich wenn es was wichtiges gibt.“, brummte er und ging zurück zu Miroku.
 

„Puuuh! Das war knapp.“, sagte ich und wir ließen Shippo los. „Shippo. Zu ihm kein Wort. Hast du mich verstanden?“, fragte ich eindringlich und Shippo nickte. „Meinst du, dass es eine gute Idee ist, ihm nichts zu sagen? Wie ich Inuyasha kenne ist er meist Begriffsstutzig und denkt nicht an so was.“, bemerkte Shippo und er hatte gar nicht mal so unrecht. „Das wird noch ein langer Weg werden.“, seufzte ich und wusch weiter. „Vielleicht kann Miroku ja helfen. Aber so wie ich ihn kenne, wird er ihn bald daraufhin weisen.“, sagte Sango und zwinkerte mir zuversichtlich zu. Nun ja, wir werden sehen. Die Hauptsache ist doch die, dass Inuyasha da ist und ich bei ihm bleiben kann.

Spaß auf der Decke

Die Wäsche war gewaschen und hing nun in der Sonne, um zu trocknen. Erschöpft setzten wir uns auf die Decke, wo Shippo mit den Kindern spielte. „Du Sango? Gibt es hier in der Nähe eine heiße Quelle?“, fragte ich und sie überlegte kurz. „Warte mal. Ja klar, es gibt hier in der Nähe eine heiße Quelle.“, sagte sie. „Oh prima!“, sagte ich glücklich und träumte schon davon, mich in dieser Quelle zu entspannen. „Aber mit deiner Wunde würde ich noch nicht ins Wasser gehen.“, sagte Sango und nickte zu meiner Seite. „Hmm, vielleicht hast du Recht.“, sagte ich und erinnerte mich an die Nacht, als ich im Bach badete. Nachdenklich sah ich in den Himmel und beobachtete die Vögel die am Himmel tanzten und die Wolken, die langsam an uns vorbei zogen.
 

„Woran denkst du Kagome?“, fragte mich Sango plötzlich. „An Nataku.“, seufzte ich. „Wieso gerade an ihn?“, fragte sie neugierig. „Nun ja…ich bin damals abgehauen. Wir hatten uns gestritten gehabt und er wollte mich nicht gehen lassen, weil ich schwer verletzt war. Daraufhin bin ich in der Nacht abgehauen, um Inuyasha zu suchen. Seitdem habe ich ein schlechtes Gewissen, weil wir uns nicht vertragen hatten.“, erzählte ich. „Hm, das kann ich verstehen, aber auch Natakus Sichtweise musst du verstehen.“, sagte Sango. „Ja ich weis. Die verstehe ich auch. Er wollte mich nur beschützen.“, sagte ich und Sango nickte. „Ihr werdet euch schon wieder vertragen.“, sagte Sango mit einem Lächeln.
 

„Hey!! Aua!! Lass loooos!“, rief Shippo und wir blickten zu ihm. Inuka hatte ihn am Schwanz gepackt und ließ ihn nicht mehr los. Sacht legte ich meine Hand über Inuka´s Hand und löste dessen Griff. „Alles in Ordnung Shippo?“, fragte ich, musste mir dabei aber ein Schmunzeln verkneifen. „Ja, es geht schon. Der Kleine hat ganz schön viel Kraft.“, sagte er und streichelte seinen Fuchsschwanz. Ja das kann ich mir vorstellen, wenn ich an meinen blau gefleckten schwangeren Bauch denke. „Wie alt sind deine Kinder genau Kagome?“, fragte mich Sango. „Hmmm…las mich überlegen. Bei Vollmond kamen sie auf die Welt, jetzt haben wir bald Neumond, also…zwei Wochen. Sie sind zwei Wochen alt.“, sagte ich. „Zwei Wochen sind sie erst alt?“, fragte Sango überrascht. „Ja. Warum?“, fragte ich nach. „Nun ja, die Zwillingsmädchen sind zwei Monate alt und die haben nicht so viel Haar wie deine.“, bemerkte Sango. „Hmm…das liegt daran, das deine Mädchen Menschen sind.“, sagte ich knapp. „Oh! Das hatte ich nicht berücksichtigt. Tut mir leid.“, entschuldigte sie sich schnell.
 

„Muss dir nicht leid tun. Bei Halbdämonen geht es etwas schneller mit dem Wachstum.“, sagte ich und sah zu meinen Kindern. „Du sag mal Kagome. Weil du gerade den Neumond erwähnst. Werden Inuka und Izayoi auch ihre Kräfte verlieren bei Neumond?“, fragte Sango neugierig. „Das weis ich gar nicht. Ich hatte zwar jede Nacht darauf geachtet ob sie ihre Kräfte verlieren, aber bisher ist nichts passiert.“, sagte ich und sah zu den beiden. „Hm. Wir werden sehen.“, sagte Sango nachdenklich. Gedankenverloren betastete ich die Windeln der beiden und stellte fest, dass sie eingebullert hatten. Somit stand ich auf, ging in die Hütte, kramte die Tücher aus meinem Rucksack raus und ging wieder nach draußen. Miroku und Inuyasha hatten sich auf die Decke gesetzt und verschnauften. Kirara lag im Schatten und ruhte sich ebenfalls aus. „Nanu? Wo ist denn Kiba?“, fragte ich in die Runde. „Keine Ahnung Kagome. Er kommt sicher gleich wieder.“, sagte Miroku und trank Wasser aus seinem Bambusköcher. „Hmm…merkwürdig.“, murmelte ich vor mich hin und setzte mich wieder auf die Decke.
 

Ich nahm Inuka, der freudig vor sich hin strampelte, befreite ihn aus seiner nassen Windel und legte diese entfernt von der Decke. „Darf ich ihn mal nehmen?“, fragte Miroku und sah mich an. „Nur zu.“, sagte ich mit einem Lächeln. „Inuyasha?“, fragte Miroku nach. „Lass ihn nicht fallen.“, sagte er. „Werde ich schon nicht.“, sagte Miroku mit einem Grinsen. Er nahm Inuka, hob ihn hoch zu seinem Gesicht und strahlte ihn an. „Na kleiner Mann? Wie geht’s?“, fragte Miroku verspielt und Inuka brabbelte etwas. „Inuka ist dir wirklich aus dem Gesicht geschnitten Inuyasha. Er hat die gleichen Augen wie du, die dominante Haarfarbe und natürlich die Dämonenseite.“, sagte Miroku und lächelte Inuka an. „Ich hoffe er hat nicht die Sturheit von Inuyasha.“, sagte Shippo. Prompt bekam er eine Kopfnuss und der kleine Fuchs schrie auf.
 

„AUA!! Wofür war die?“, fragte Shippo zornig. „Ich bin nicht stur.“, sagte Inuyasha verärgert. „Doch! Gerade jetzt bist du stur.“, sagte Shippo und Inuyasha errötete. „Gar nicht wahr.“, sagte er und schaute eingeschnappt in die andere Richtung. Inuka verzog gerade das Gesicht und ich wusste was dies bedeutete. „Äh…Miroku, du solltest ihn besser…“, da war es auch schon zu spät. Inuka erleichterte sich gerade auf Miroku´s Gewand. „Wuuaaahh!!“, schrie Miroku erschrocken und versuchte Inuka weiter weg zu halten. „Nimm ihn mir ab!“, rief er und Inuyasha nahm Inuka. Miroku stand ruckartig auf und versuchte den Urin wegzuwischen, was natürlich bei Stoff ihm nicht gelang. „Das darf doch nicht wahr sein! Er hat mich angepieselt.“, sagte Miroku empört und ich musste mir ein Lachen verkneifen. „Na toll Miroku. Ich hatte eben erst Wäsche gewaschen.“, sagte Sango gespielt vorwurfsvoll. „Was kann ich denn dafür?“, fragte Miroku betröpfelt. Sango fing an zu Lachen und ich stimmte mit ihr ein. „Tja Miroku, das kommt davon.“, sagte Inuyasha und grinste. „Gib mir Inuka Inuyasha, damit ich ihm eine neue Windel dran machen kann.“, sagte ich und streckte meine Arme nach ihm aus. Inuyasha gab mir Inuka, ich legte ihn auf die frische Windel und wickelte ihn. Dabei sah mir Inuyasha aufmerksam zu.
 

Miroku hatte sich beruhigt gehabt und setzte sich wieder zu uns. „Das tut mir leid Miroku.“, sagte ich, musste dabei aber leicht Schmunzeln. „Ach. So lange es nur Urin ist und nichts anderes.“, sagte Miroku und lächelte leicht. Da Inuka frisch gewickelt war, legte ich ihn wieder zurück und nahm Izayoi. Ich legte sie vor mich hin, machte ihre nasse Windel ab und legte diese zu der anderen schmutzigen Windel. Izayoi freute sich und strampelte vergnügt. Im Spiel hielt ich die kleinen Füßchen kurz fest um sie dann wieder los zu lassen. Dieses Spiel bereitete ihr Freude und sie strampelte weiter. Ich hielt eins ihre Füße fest und küsste die weiche Fußsohle. Sie quietschte und wedelte mit den Armen. „Macht dir Spaß was?“, fragte ich sie verspielt und lächelte sie an. „Darf ich sie mal nehmen?“, fragte Miroku erneut. „Nur zu, aber sie hat jetzt keine Windel drum.“, warnte ich ihn. „Ach sie wird mich schon nicht voll pieseln. Sie ist ein Mädchen und Mädchen sind anständig.“, sagte er mit Überzeugung und ich gab ihm Izayoi. Wie bei Inuka, hielt Miroku sie hoch zu seinem Gesicht und betrachtete sie. „Sie sieht dir sehr ähnlich Kagome. Gleiche Augenfarbe, die gleiche Haarfarbe, nur die Dämonenseite hat sie von Inuyasha.“, bemerkte er. „Na hallo du Schöne. Du wirst bestimmt eine wunderschöne Frau werden.“, sagte Miroku und wurde leicht rot. „Hey du Lustmolch. Behalt deine schmutzigen Gedanken für dich, sonst…“, und da war es auch schon passiert.
 

Izayoi bullerte soeben auf Miroku´s Gewand. „Wuuaaahh!! Nein! Nicht schon wieder!“, schrie er und versuchte Izayoi von sich weg zu halten. Inuyasha nahm ihm Izayoi aus der Hand, Miroku stürzte von der Decke und versuchte erneut den Urin wegzuwischen. Vergeblich. „Ich hatte dich gewarnt gehabt.“, sagte ich und grinste. „Anständig he? Du kannst von einem Baby nicht verlangen das es anständig sein soll.“, sagte Sango und fing an zu Lachen. „Du hast aus der Sache von vorhin nichts gelernt Miroku. Geschieht dir recht.“, sagte Inuyasha. „Trottel.“, sagte Shippo und schüttelte den Kopf. Wir beobachteten Miroku wie er auf und nieder hüpfte und mussten bei diesem Anblick Lachen. „Gibt’s du sie mir Inuyasha? Zum wickeln.“, forderte ich ihn auf, aber er zögerte. „Darf ich…es…probieren?“, fragte er vorsichtig.
 

Ich war verblüfft. Inuyasha will freiwillig Izayoi wickeln? Wortlos reichte ich ihm die frische Windel. Er breitete sie auf der Decke aus, legte Izayoi darauf und wickelte sie. Als er fertig war begutachtete er sein Werk. Sango streckte ihren Kopf über Izayoi und betrachtete die Windel. „Mensch Inuyasha. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Du kannst ja wickeln.“, sagte Sango. „Natürlich kann ich das. Ich habe bei Kagome zugesehen.“, sagte er und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Miroku setzte sich wieder auf die Decke und seufzte. „Na? Fertig mit tanzen?“, fragte Inuyasha frech und grinste. „Leider muss es gewaschen werden.“, seufzte er schwer und sah dabei Sango an. „Ja ich wasche es.“, sagte sie etwas schwer.
 

„Aber nein. Ich werde dein Gewand waschen, schließlich wurdest du von meinen Kindern angebullert.“, sagte ich. „Aber…“, erwiderte er und ich unterbrach ihn. „Keine Widerrede. Ich wasche es.“, sagte ich entschlossen. „Na gut.“, gab Miroku nach, löste das lilafarbene Gewand von seinem Kimono und legte es zu den schmutzigen Windeln. „Oh! Deine Kinder schlafen ja Sango.“, bemerkte ich verblüfft. „Ja. Mich wundert es nur, dass deine noch so munter und gut drauf sind.“, sagte sie erstaunt. „Das ändern wir gleich.“, sagte ich und nahm den aufgeweckten Inuka in den Arm. Ich schuckelte ihn leicht, wiegte ihn sanft hin und her und summte ihm ein Lied vor. Die anderen waren Mucksmäuschen still und beobachteten mich. Müde rieb sich Inuka seine Augen und versuchte munter zu bleiben.
 

Geduldig wiegte ich ihn weiter und summte das Lied. Die Müdigkeit war stärker und Inuka schlief friedlich in meinen Armen ein. Vorsichtig legte ich ihn auf meinen Umhang und deckte ihn leicht zu. Sprachlos blickten mich meine Freunde an. Verlegen lächelte ich leicht. Ich sah zu Inuyasha der gerade Izayoi in den Arm nahm. „Möchtest du es probieren?“, fragte ich ihn. Er sah zu Izayoi, sah mich an und nickte verlegen. Inuyasha begann Izayoi leicht hin und her zu wiegen. Izayoi betrachtete ihren Vater interessiert und streckte eine Hand nach ihm aus. Zärtlich nahm er die kleine Hand, strich sanft darüber und wiegte sie vorsichtig hin und her.
 

Izayoi rieb sich die Augen und sie wurden immer kleiner. Ein paar Minuten später ist sie in Inuyasha´s Armen eingeschlafen. Vorsichtig legte er sie neben Inuka und deckte sie leicht zu. Im Schlaf tastete Inuka nach Izayoi´s Hand, fand diese und ergriff sie. „Unglaublich. Du kannst ja zärtlich sein Inuyasha.“, sagte Shippo und kassierte gleich eine Kopfnuss. „Aua!“, rief er und rieb sich seine Beule. „Los Miroku. Pause ist beendet. Lass uns weiter machen.“, sagte Inuyasha, stand auf und ging Richtung Schlachtfeld. Miroku seufzte und klopfte sich auf die Schultern. „Also dann. An die Arbeit.“, sagte er und ging Inuyasha nach. Wir blickten ihnen hinterher und lächelten. „Ich habe Inuyasha noch nie so sanft gesehen.“, bemerkte Sango und sah mich an. „Ich bin auch überrascht. Bin gespannt was er noch für Seiten preis gibt, als Vater.“, sagte ich und zwinkerte. „Bleibst du jetzt hier Sango?“, fragte ich.
 

„Ja, ich bleibe hier. Warum?“, fragte sie nach. „Ich geh schnell runter zum Bach und wasche Miroku´s Gewand.“, erklärte ich. „Soll ich nicht besser mitkommen?“, fragte sie unsicher. „Nein, musst du nicht. Ich nehme Shippo mit.“, sagte ich und Shippo spitze die Ohren. „Na gut. Sei vorsichtig.“, riet sie mir und ich nickte. Ich stand auf und nahm die neue Schmutzwäsche. „Komm Shippo.“, sagte ich und er sprang mir auf die Schulter. Gemeinsam gingen wir zum Bach, um erneut die Wäsche zu waschen.

Fudo

Gemeinsam mit Shippo war ich am Bach und begann Miroku´s Gewand und die beiden schmutzigen Windeln zu waschen. Shippo hatte sich wieder eine Angel gebaut und ging angeln. „Brrr! Ist das Wasser kalt. Ein Wunder das ich nicht erkältet bin, nachdem bad gestern Nacht.“, sagte ich vor mich hin und wusch weiter. Ab und zu nahm ich meine kalten Hände aus dem Bach und wärmte sie etwas. Nachdem sie etwas angewärmt waren wusch ich weiter. „Sieh mal Kagome!“, sagte Shippo voller Stolz und präsentierte seinen frischen Fang. „Das hast du super gemacht Shippo.“, sagte ich begeistert und wrang gerade das Gewand aus. „Ich brauche nicht mehr lange. Ich wasche nur noch die Windeln aus und dann können wir zurück gehen.“, sagte ich und Shippo nickte. Ich widmete mich den Windeln und Shippo begann Steine in den Bach zu werfen. „Ich frage mich nur, wann Kiba wieder zurück kommt.“, sagte Shippo nachdenklich.
 

„Er wird bestimmt bald wieder kommen. Vermutlich ist er auf der Jagd.“, sagte ich wrang die Windeln und schüttelte sie aus. „So, ich bin fertig. Wir können los Shippo.“, sagte ich sah zu ihm. Shippo stand Kerzengerade und schaute zu den Büschen hinüber. Er begann zu knurren und sein kleiner Fuchsschwanz zuckte. „Shippo? Was ist?“, fragte ich ihn und ging auf ihn zu. „Irgendetwas ist in den Büschen.“, sagte er und plötzlich raschelte es. Ich zuckte zusammen und blieb wie angewurzelt stehen. Kiba kam zum Vorschein und hatte einen erlegten Eber in seinem Maul. Ich legte eine Hand auf mein Herz und beruhigte mich wieder. „Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt Kiba.“, sagte ich und war erleichtert ihn zu sehen. „Tut mir leid. Das war nicht meine Absicht.“, entschuldigte sich Kiba. Ich ging auf ihn zu, aber Shippo versperrte mir den Weg. „Warte Kagome. Da ist noch jemand.“, sagte Shippo und sah zu Kiba.
 

Kiba drehte sich um und wartete. Jemand kam näher und trat dann ins Sonnenlicht. „Kagome?“, fragte mich die vertraute Stimme und ich traute meinen Augen kaum. „Fudo? Bist du es wirklich?“, fragte ich nach, denn ich konnte es einfach nicht glauben. Fudo hatte seit Jahren das Hanyoudorf nicht verlassen und ihn jetzt hier zu sehen überrascht mich wirklich. „Ja ich bin es.“, sagte er und kam auf uns zu. Ich ging ihm entgegen und begrüßte ihn. „Ich hatte Kiba getroffen gehabt und er führte mich zu dir.“, erklärte Fudo. „Ach so. Ich verstehe. Schön dich zu sehen.“, sagte ich ehrlich und lächelte ihn an. „Und wer ist der kleine Dachs hier unten?“, fragte Fudo neugierig. „Ich bin ein Fuchs!“, schimpfte Shippo und stellte sich erneut, mit zitternden Beinen, vor mich hin. „Das ist Shippo, ein Freund von mir. Shippo, das ist Fudo und er ist ganz freundlich. Er tut dir nix.“, versuchte ich ihn zu beruhigen und Shippo entspannte sich etwas.
 

„Ich wollte gerade wieder zurück gehen. Begleitest du mich?“, fragte ich Fudo und er nickte unsicher. Shippo holte schnell seinen Fang und wir gingen gemeinsam zurück. „Ist das Wildschwein für uns Kiba?“, fragte ich. „Ja. Nach so einem anstrengenden Tag braucht ihr doch viel Fleisch.“, sagte Kiba. „Das ist aber lieb von dir. Danke.“, bedankte ich mich und kraulte ihn am Kopf. Vor dem Dorftor blieb Fudo plötzlich stehen und zögerte. „Fudo? Alles in Ordnung?“, fragte ich und er wich etwas zurück. „Dort sind Menschen.“, sagte er. Ich verstand sofort. Er wurde von Menschen verachtet und verstoßen, seitdem macht Fudo einen großen Bogen um die Menschen. „Ich kann dich beruhigen.
 

Es sind nicht nur Menschen in diesem Dorf. Drei Hanyous sind auch anwesend.“, sagte ich und lächelte leicht. „Sie werden mich verachten.“, sagte Fudo etwas ängstlich. „Nein sie werden dich nicht verachten, das verspreche ich dir. Im Hanyoudorf leben doch auch Menschen.“, sagte ich. „Das ist etwas anderes. Sie leben dort, weil sie mit ihrem Partner oder Partnerin dort leben und Dämonen gewohnt sind. Und außerdem halten sie auch von mir Abstand.“, erklärte Fudo und senkte den Kopf. „Fudo. Sie halten keinen Abstand von dir. Du hältst sie auf Abstand. Nicht alle Menschen sind böse, dass siehst du im Hanyoudorf. Du musst lernen auf die Menschen zuzugehen. Schritt für Schritt.“, erklärte ich sanft und Fudo sah mir erschrocken in die Augen. „Nun komm.“, sagte ich, lächelte sanft und bot ihm meine ausgestreckte Hand an. Er überlegte kurz und nahm sie.
 

„Können wir weiter?“, fragte Shippo ungeduldig und ich nickte. Langsam ging ich mit Fudo ins Dorf. Kirara bemerkte uns und ließ ein Stück von einem Dämon fallen. Sie machte sich klein und kam auf uns zu gerannt. „Kirara! Wo willst du hin?!“, rief Miroku ihr nach. „Sieh mal Fudo. Sie kennst du schon und es sieht so aus, als hätte sie dich vermisst.“, sagte ich mit einem Lächeln. Fudo blickte über meine Schulter und erkannte Kirara. Er blieb stehen, ging in die Hocke und breitete seine Arme aus. „Kirara!“, rief er freudig und sie sprang ihm in die Arme. Sie miaute und bewegte ihre zwei Schwänze anmutig hin und her. „Wie geht es dir?“, fragte Fudo und Kirara miaute. „Das freut mich zu hören.“, sagte er begeistert. „Kagome? Wer ist das?“, fragte Miroku, der mit Inuyasha zu uns kam. „Ich gehe schon mal vor, um die Fische zu Sango zu bringen. Komm mit Kiba.“, sagte Shippo und Kiba folgte ihm.
 

„Das ist Fudo. Fudo, das ist Miroku der Mönch und das ist Inuyasha.“, stellte ich vor und machte sie miteinander bekannt. Miroku verneigte sich höflich, was Fudo ihm gleich tat. Nur Inuyasha blieb aufrecht stehen. „Du bist also Fudo?“, fragte Inuyasha grimmig nach und Fudo nickte. „Pah!“, machte er, drehte sich um und ging. Miroku und ich sahen ihn betröpfelt nach. „Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragte Fudo unsicher. „Aber nein.“, versicherte ich ihm und sah Inuyasha nachdenklich nach. „Er ist immer so. Liegt nicht an dir.“, sagte Miroku. „Komm Fudo. Du kennst Sango noch nicht.“, sagte ich und ging voran. Fudo folgte mir mit Kirara. „Was ist denn hier passiert?“, fragte er entsetzt, als wir an den Überresten von Dämonen vorbei gingen. „Wir wurden letzte Nacht angegriffen.“, erklärte ich. „Das sind aber ganz schön viele Dämonen.“, bemerkte Fudo und sah mich an. „Wir waren zahlenmäßig unterlegen. Miroku war zu dieser Zeit nicht im Dorf. Nur Sango, Shippo, die Kinder und ich waren im Dorf. Inuyasha kam vorbei und hatte uns gerettet gehabt.“, erzählte ich.
 

„Bist du verletzt Kagome?“, fragte mich Fudo besorgt. „Mach dir keine Sorgen Fudo, es sind nur ein paar Kratzer, die verheilen.“, sagte ich verlegen und winkte ab. „Hmm…wäre es möglich, wenn ich mir ein paar Überreste von den Dämonen mitnehmen könnte? Wie Schuppen, Fangzähne, Häute, Knochen und anderes.“, fragte Fudo. „Nimm dir ruhig was du brauchst. Wir haben dafür keine Verwendung.“, sagte ich und ging weiter. „Moment. Was hast du mit den Überresten vor?“, fragte Miroku misstrauisch. „Ich bin Waffenschmied und dazu benötige ich diese Überreste. Keine Sorge, die Dämonenkräfte werde ich vorher austreiben.“, versicherte Fudo ihm. „Da bin ich beruhigt. Denn wenn du Böse Absichten gehabt hättest, würde ich sie dir nicht überlassen.“, erklärte Miroku. Wir gingen zu Sango, die schon auf uns wartete. Sie hatte für das Mittagessen schon einmal ein Feuer gemacht. „Wer ist das?“, fragt sie und richtete sich auf. „Sango, das ist Fudo. Ein Freund von mir.“, stellte ich vor. „Freut mich.“, sagte sie und verbeugte sich leicht. Fudo tat es ihr gleich.
 

Kirara sprang aus Fudo´s Armen und gesellte sich zu Sango. „Kirara gehört zu dir, wie ich das sehe.“, sagte Fudo. „Ja, sie ist meine Gefährtin. Woher kennst du sie?“, fragte sie neugierig. „Weist du Sango. Ich hatte Kirara eines Tages gefunden gehabt und sie wurde vergiftet. Fudo hatte mir geholfen sie richtig zu behandeln.“, erklärte ich ihr, Kirara miaute und ich hing währenddessen das Gewand von Miroku und die Windeln über das Seil. Sango war völlig überrascht und sah zu ihrer Gefährtin runter. „Dann vielen Dank.“, sagte Sango ehrlich. „Keine Ursache.“, sagte Fudo verlegen. Wir setzten uns auf die Decke und Fudo betrachtete die friedlich schlafenden Kinder. Miroku half Sango das Wildschwein aufzuspießen um es dann später über das Feuer zu hängen. Jeder gefangene Fisch bekam einen Spieß und wurde in der Nähe des Feuers in die Erde gesteckt. „Ist Inuyasha hier vorbei gekommen Sango?“, fragte ich sie und sah mich suchend um. „Ja, aber er war nicht gut drauf. Er stapfte wütend in Richtung der Bäume.“, erzählte Sango und deutete in die Richtung.
 

Ich seufzte und senkte meinen Kopf. „Ich geh kurz zu ihm.“, sagte ich, richtete mich auf und ging in die Richtung. Ich sah mich um, suchte ihn, aber er war nirgends zu sehen. Ich sah nach oben und entdeckte ihn auf einem Baum sitzen. Sein nachdenklicher Blick war in die Ferne gerichtet. „Inuyasha!“, rief ich und seine Ohren zuckten. Er sah zu mir runter, um wieder schnell seinen Blick von mir abzuwenden. Ich seufzte, setzte mich zum Baum und lehnte mich an den dicken Stamm. Er ist sauer, kann ich gut nachvollziehen. Dem Mann zu begegnen der bei der Geburt mit dabei war, obwohl der Vater anwesend hätte sein müssen, verletzte ihn vermutlich sehr. Fudo wurde damals auch nicht gefragt. Er wurde zum Bleiben gezwungen, er war nicht freiwillig da. Inuyasha sprang plötzlich vom Baum runter und hockte sich genau vor mich, aber so, dass ich seinen Rücken bewundern konnte.
 

Er schwieg und ich wartete bis er das Schweigen brach. „Warum?“, fragte er plötzlich. „Weil Aya und ich alleine waren im Haus. Aya schickte Kiba los, um Fudo zu holen, damit er helfen konnte. Zuerst war er nur für das Feuer und die Tücher zuständig, aber dann benötigte Aya seine Hilfe bei der Geburt.“, erklärte ich. „Warum gerade er?“, fragte er grimmig weiter. „Vermutlich weil Aya sich auf ihn verlassen konnte.“, erklärte ich. „Aha.“, machte Inuyasha und schwieg weiter. „Hör zu Inuyasha. Fudo war es sehr unangenehm und er war sehr peinlich berührt. Er ist gezwungen worden zu bleiben. Und er hat rein gar nichts gesehen.“, sagte ich und lief durch die Erinnerung rot an. Inuyasha drehte sich überrascht um und blickte mich an. „Wie das?“, fragte er nach. „Nun ja, ich hatte ihn mit seinem Leben gedroht, sollte er es wagen die Augen zu öffnen. Er hatte nur die Kinder gesehen, sonst rein gar nichts.“, sagte ich verlegen und sah zu Inuyasha.
 

Er betrachtete mich aufmerksam. „Rein gar nichts?“, fragte er noch einmal nach. „Rein gar nichts.“, versicherte ich ihm. Inuyasha senkte den Kopf und sah zu Boden. Ich beugte mich vor, legte meine Hand auf seine Wange und er blickte mich an. „Inuyasha. Ich weis wie du dich fühlst. Ich hätte dich gern an meiner Seite gehabt an dem Tag, das kannst du mir glauben.“, sagte ich und lächelte sanft. Er legte seine Hand auf meine und sah mich an. „Ach Kagome.“, sagte er zärtlich. Ich küsste ihn und er erwiderte den Kuss. Ich löste mich von ihm und lächelte. „Lass uns zu den anderen gehen.“, sagte ich, richtete mich auf und putzte mir den Staub von der Kleidung. Gemeinsam gingen wir Hand in Hand zurück zu den anderen.

Zeit für Erklärungen

Gemütlich saßen wir in der Runde und unterhielten uns. Wir aßen den frisch gefangen Fisch und den großen erlegten Eber, der vorzüglich schmeckte.

„Hahhh! Bin ich aber satt.“, sagte ich und wischte mir meinen Mund mit einem Tuch sauber. „Aahhh!“, machte Fudo erstaunt und nahm meine linke Hand. „Hey was soll das?“, fragte Inuyasha grimmig und beobachtete Fudo. „Ist sie noch in Ordnung?“, fragte mich Fudo und begutachtete meine linke Hand. „Ich kann mich nicht beschweren. Funktioniert problemlos.“, sagte ich. „Kannst du mir verraten warum du Kagome´s Hand hältst?“, fragte Inuyasha zornig und hatte schon eine Hand auf Tessaiga gelegt. „Nun beruhig dich Inuyasha. Fudo kontrolliert Yumiya.“, erklärte ich.
 

„Yumiya? Wer ist das?“, fragte Inuyasha überrascht und entspannte sich etwas. Ich löste meine Hand aus Fudo´s Hand und zeigte Inuyasha Yumiya. „Siehst du den Schmuck um mein Handgelenk und den Ring um meinen Zeigefinger?“, fragte ich ihn und er nickte. „Das ist Yumiya. Eine Waffe die mir Fudo extra angefertigt hatte.“, erklärte ich. „Dieses Schmuckstück soll eine Waffe sein? Wie geht denn das?“, fragte er skeptisch. „Beim nächsten Kampf wirst du es erfahren und du wirst Augen machen.“, sagte ich. „Hmm, wenn du meinst.“, sagte er und verschränkte seine Arme.
 

„Kamen die Ketten zum Einsatz?“, fragte Fudo neugierig. „Nein. Gott sei Dank nicht. Aber damit gibt es auch keine Probleme. Denke ich.“, sagte ich unsicher. „Darf ich sie mir mal ansehen?“, fragte er vorsichtig. „Nur zu, aber wehe du weckst sie.“, sagte ich mit einem Grinsen. Fudo schluckte hörbar und streckte eine Hand nach den Kindern aus. Prompt bekam er einen Klapps auf die Hand und zog sie erschrocken zurück. Verblüfft sahen wir zu Inuyasha der Fudo grimmig anschaute. Ach Inuyasha, diese Reaktion war nun wirklich übertrieben. Ich beugte mich über die Kinder und fummelte vorsichtig die Kette von Izayoi hervor und gab sie Fudo. Er nahm sie und begutachtete sie.
 

„Die sehe ich ja zum ersten Mal. Wieso tragen die Kinder Ketten?“, fragte Miroku neugierig. „Ich wollte, dass die Kinder ein Stück von ihren Eltern tragen. Deshalb hat Izayoi Pfeil und Bogen.“, erklärte ich. „Ich hatte sie speziell nach Kagome´s Wünschen angefertigt. Und das Beste kommt noch, sobald ihnen Gefahr droht, werden sie von einem Bannkreis beschützt.“, erklärte Fudo und gab mir die Kette zurück. „Darf ich mal sehen Kagome?“, fragte Miroku staunend und streckte seine Hand aus. Ich gab sie ihm und er sah sie sich genau an. Selbst Sango beugte sich rüber um sie besser sehen zu können. Shippo sprang auf Miroku´s Schulter, um von dort aus die Kette besser zu sehen. „Diese wundervolle Handarbeit ist ja bis ins kleinste Detail angefertigt worden. Was hat dieser kleine rosa Stein zu bedeuten?“, fragte Miroku.
 

„Dieser Rosa Stein soll den magischen Pfeil darstellen.“, erklärte ich. Miroku gab mir die Kette zurück und ich legte sie vorsichtig um Izayoi´s Hals. „Was für eine Kette mag Inuka tragen? Doch nicht etwa die Hundeohren.“, vermutete Miroku und kicherte etwas. „Vielleicht die gleiche Kette, die auch Inuyasha trägt?“, mutmaßte Shippo. „Keins von beiden.“, sagte ich und schmunzelte. Behutsam nahm ich die Kette von Inuka und reichte sie Fudo. „Ist das…?“, fragte Sango erstaunt. „Ist das möglich?“, fragte Shippo ungläubig. „Ist das Tessaiga?“, fragte Miroku und selbst Inuyasha schielte rüber. Fudo begutachtete die Kette und nickte zufrieden. „Die Ketten sind intakt und dürften auch funktionieren.“, sagte er zufrieden und gab sie mir zurück. Wortlos streckte Miroku erneut neugierig seine Hand aus und betröpfelt legte ich die Kette in seine Hand.
 

„Tatsächlich. Das ist Tessaiga. Hast du dies angefertigt Fudo?“, fragte Miroku ungläubig. „Ja, habe ich.“, sagte er voller Stolz. „Sieh doch mal Sango.“, sagte Miroku begeistert und reichte ihr die Kette. „Das ist…einfach…. Man findet keine Worte dafür.“, sagte sie und drehte den Anhänger. „Woher weist du wie Tessaiga aussieht?“, fragte Shippo von Sangos Schulter aus, er war zu ihr rüber gesprungen, um den Anhänger näher zu betrachten. „Nun ja, Kagome hatte mir Tessaiga aufgezeichnet und ich hatte mein bestes gegeben es so aussehen zu lassen.“, sagte er leicht verlegen. Sango gab mir die Kette zurück und ich legte sie um Inuka´s Hals.
 

„Ach ja Fudo. Gibt es einen Grund, dass du hier bist? Du bist doch nicht extra hierher gekommen, um Yumiya und die Ketten zu kontrollieren.“, sagte ich und sah ihn neugierig an. „Ja, es gab einen Grund. Ich hatte dich gesucht Kagome.“, sagte er ernst und sah mir fest in die Augen. „Warum das? Ist was passiert?“, fragte ich schnell. „Nein, es ist nichts passiert, aber…“, brach Fudo ab und schwieg. „Nun sag schon. Was ist los?“, hakte ich weiter nach. „Warum…warum…warum…?“, begann er, sprach es aber nicht aus. „Nun red nicht um den heißen Brei. Spuck´s endlich aus Fudo.“, verlangte ich ungeduldig.

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass du von dem Dorf verstoßen wurdest?“, fragte er direkt und ich erschrak. Die anderen erschraken ebenfalls und sahen mich sprachlos an. Ich senkte den Kopf und sah auf meine verschränkten Hände. „Kagome…?“, fragte Inuyasha vorsichtig.
 

„Nun sag schon Kagome. Warum wurdest du verstoßen? Warum hast du gelogen?“, fragte Fudo. „Woher weist du das?“, fragte ich beklommen. „Das tut doch hier nichts zur Sache. Antworte.“, forderte er mich auf und ich schluckte. „Hey! Nicht in diesem Ton. Nur ich darf das.“, schimpfte Inuyasha und sah grimmig zu Fudo.

Ich erhob den Kopf und begann zu erzählen. „Ich wurde von dem Dorf nicht verstoßen. Ich bin freiwillig gegangen, weil es für das Dorf das Beste war.“, erklärte ich. „Wovor sicher?“, fragte Fudo nach. „Ein Feind namens Akuma ist hinter mir her und setzte alles daran, die Menschen zu verletzen die ich liebe. Ich bin jetzt mehr Angreifbar, deshalb hatte ich mich auch eine zeitlang versteckt.“, erklärte ich und sah zu meinen friedlich schlafenden Kindern.
 

„Das erklärt aber nicht warum du das Dorf verlassen hast.“, sagte Fudo. Ich seufzte und sprach die Worte aus, die sich in meinem Kopf eingebrannt hatten. „’Es tut mir leid Nataku, aber es wird für die Dorfbewohner das Beste sein, wenn Kagome nicht mehr ins Dorf kommt.’, das waren die Worte von Akira.“, sagte ich mit verstellter Stimme. Fudo machte große Augen und schüttelte fassungslos den Kopf. Auch meine Freunde waren geschockt und sahen mich entsetzt an. „Das…das…das hatte er gesagt?“, fragte Fudo geschockt nach und ich nickte. „Nataku war empört darüber und wollte nichts mehr davon hören. ’Sie hat unser Dorf in Gefahr gebracht! Vielleicht wird sie unser Dorf Verraten!’ “, ahmte ich diese arroganten Sätze nach. „Leiko.“, sagte Fudo und ich nickte.
 

„Nataku war der einzige der mir vertraute. Nach diesen Worten bin ich gegangen und wollte das Dorf hinter mir lassen, als es plötzlich eine große Explosion gab. Eine Hütte brannte lichterloh, Kindergeschrei drang nach außen und die Eltern hockten verzweifelt vor der Hütte, unfähig etwas zu tun. Ohne zu zögern sprang ich in die Flammen und rettete die Kinder. Sie blieben Gott sei Dank unverletzt, leider zog ich mir Verbrennungen an den Händen und am Bein zu. Nachdem ich in der Hütte von Akira wieder zu mir kam, teilte ich ihm und Nataku mit, dass ich das Dorf verlassen werde. ’Du bist nicht aus diesem Dorf verbannt Kagome.’, sagte Akira. Ich wusste dies, aber ich hatte mich selbst verbannt, um die Dorfbewohner zu schützen.“, erzählte ich. „Ist das wahr? Du lügst mich auch nicht an?“, fragte Fudo. „Ich lüge dich nicht an. Damals war es eine Notlüge, um euch zu schützen, aber jetzt sage ich die Wahrheit. Bevor das Dorf überhaupt angegriffen wurde, wurde ich selbst und Nataku mehrmals angegriffen.“, erklärte ich und sah ihm dabei fest in die Augen. „Ich werde dir helfen. Ich kämpfe mit an deiner Seite.“, sagte Fudo entschlossen.
 

„Nein. Das wirst du nicht. Wenn du mir helfen möchtest, dann schütze das Dorf und sobald es Schwierigkeiten gibt, schick mir eine Botschaft.“, sagte ich ernst. „Aber…“, fing er an, bis ich ihn unterbrach. „Kein Aber. Du gehst zurück in das Dorf und wirst es beschützen. Dieses Gespräch hat es hier nie gegeben und du hast mich hier nie gesehen.“, sagte ich mit lauter, fester und ernster Stimme. Erschrocken sah er mich an und verstand die Welt nicht mehr. Ich seufzte und senkte meinen Blick. „Ich geh mir die Beine vertreten.“, sagte ich und entfernte mich von den anderen. Ein paar Meter weiter kam Kiba an meine Seite und begleitete mich. Ich stieg auf einen der Wachtürme vom Dämonenjägerdorf, setzte mich auf die Brüstung, lies die Beine über der Brüstung baumeln und hielt mich am Balken fest. Nachdenklich sah ich zum Horizont. „War es falsch damals zu gehen Kiba?“, fragte ich.
 

„Nein. Ich hätte an deiner Stelle genauso gehandelt.“, sagte er, stellte seine Vorderpfoten auf die Brüstung und sah ebenfalls in die Ferne. Ich legte meine rechte Hand auf seinen Kopf und kraulte ihn. „An dem Tag bin ich dir begegnet Kiba.“, sagte ich und Kiba sah zu mir. „Als du das Dorf verlassen hattest?“, fragte er nach und ich nickte. „Auch wenn der Tag für mich damals verletzend, enttäuschend und traurig war, für dich war es ein schmerzlicher Tag. „Hast du mich aus Mitleid aufgenommen?“, fragte mich Kiba ernst. „Nein. Aus Mitgefühl mein treuer Freund. Und weil es der letzte Wunsch deiner Mutter war.“, sagte ich, sah ihn an und lächelte sanft. „Aber du hättest mich nicht aufnehmen müssen.“, sagte Kiba.
 

„Das stimmt, aber was wäre ich für ein Mensch, wenn ich dich zum Sterben zurückgelassen hätte? Du und ich, wir sind uns gleich, auch wenn wir so verschieden sind, denn schließlich haben wir beide unsere Familien verloren. Also dachte ich, wir könnten unsere Wunden gegenseitig lecken.“, erklärte ich und sah dabei in die Ferne. Kiba legte seinen Kopf auf meinen Schoß und schmiegte sich an mich. „Ich bin froh dich zu haben Kiba, bei dir habe ich das Gefühl das du mich verstehst.“, sagte ich und kraulte sein Kopf. „Ist auch nicht schwer, denn ich nehme deine Gefühle wahr und weis wie ich darauf reagieren muss.“, erklärte er und wandte sich unter meiner kraulenden Hand, damit ich eine andere Stelle kraulte. „Manchmal versteh ich euch Menschen nicht. Meine Mutter wurde damals von Menschen gejagt, wegen ihrem wunderschönen, schneeweißen Fell. Sie ist ihnen immer wieder entkommen, aber trotzdem hatte sie jedes Mal kleine Verletzungen davon getragen. Ich hatte die Menschen dafür gehasst und schwor, mich an ihnen zu rächen. Aber meine Mutter lehrte uns nicht zu hassen und Menschen zu töten, weil es falsch sei.“, erzählte Kiba.
 

„Du hattest eine sehr weise Mutter gehabt Kiba. Sie hatte Recht mit dem, was du mir erzählst.“, sagte ich. „Aber warum? Warum darf ich keine Menschen töten? Ihr Menschen tötet euch doch auch gegenseitig.“, sagte Kiba. „Ja, da hast du Recht. Es gibt Menschen die töten Menschen, aber das ist nicht richtig, nur wissen sie es nicht.“, erklärte ich. „Das beantwortet nicht meine Frage.“, sagte er. „Was deine Mutter damit sagen wollte ist, man darf keine Menschen töten, weil es immer jemanden gibt, der um sie trauert.“, erklärte ich und Kiba zuckte leicht zusammen bei meinen Worten.
 

„Kagome.“, sprach plötzlich jemand hinter uns. Ich erschrak und drehte mich um. „Fudo.“, sagte ich verlegen und drehte mich weg. „Hör zu…Fu…Ka…“, begannen wir gleichzeitig zu sprechen. „Du zu erst Kagome.“, bat er. „Es tut mir leid Fudo. Ich wollte vorhin nicht laut werden. Und es tut mir auch leid, dass ich euch angelogen hatte.“, entschuldigte ich mich. „Schon okay. Ich verstehe deine Sichtweise. Du hast es getan um uns zu beschützen. Es muss dir damals wirklich sehr schwer gefallen sein.“, sagte er und lehnte sich mit seinem Hintern an die Brüstung. „Ja. Ich hatte ein neues zu Hause, neue Freunde gefunden und einen Ort an dem meine Kinder sicher aufwachsen konnten. Aber ich brachte diesen sicheren Ort in Gefahr, deshalb entschied ich so.“, erklärte ich bedrückt.
 

„Ich weis und ich respektiere deine Entscheidung. Aber es ist schön dich wohl auf zu sehen und schließlich hast du jetzt Inuyasha gefunden.“, sagte er und lächelte mich an. „Ja das habe ich und bin sehr froh darüber.“, sagte ich mit einem breiten Lächeln. „Komm. Lass uns wieder zurück gehen.“, sagte Fudo und ging voran. „Also schön. Komm Kiba.“, sagte ich, Kiba nahm seinen Kopf von meinem Schoß, ich stieg von der Brüstung und kletterte mit Fudo vom Wachturm runter. Gemeinsam gingen wir zurück zu den anderen, die auf uns bereits warteten. Inuka und Izayoi waren munter geworden und Inuyasha hatte Izayoi im Arm. Wie gewohnt, hatte sie einen Finger ins Haar gewickelt und konnte sich nicht selbst befreien.
 

Verzweifelt zog Inuyasha an seinem Haar und schrie jedes Mal auf, wenn es ziepte. Izayoi hatte sichtlichen Spaß daran und dachte gar nicht daran ihren Finger zu befreien, sie zog weiter an seinem Haar und kicherte dabei. Sango, Shippo und Miroku beobachteten dieses Schauspiel und konnten vor Lachen ihm nicht helfen. Ich hockte mich vor Inuyasha, befreite sein Haar aus dem festen Griff seiner Tochter und ich nahm sie an mich. „Los Miroku. Kagome ist zurück, jetzt können wir weiter machen.“, sagte Inuyasha und ging voran.
 

„Ich werde euch helfen und mir gleichzeitig die Dinge aussuchen, die ich bräuchte.“, bot Fudo an. „An die Arbeit.“, stöhnte Miroku schwer und setzte sich in Bewegung, dicht gefolgt von Fudo. Kirara und Kiba halfen mit und wir Frauen und Kinder sahen ihnen zu. Ich nahm die getrocknete Wäsche ab und legte sie sorgfältig zusammen. Da meine Kampfkleidung ebenfalls trocken war, ging ich in die Hütte, um mich dort umzukleiden. Danach setzte ich mich wieder auf die Decke und widmete mich meinen Kindern zu. Die Zeit verging wie im Flug und wir bereiteten langsam und allmählich das Abendessen vor.

Der Tag vor dem Neumond

Da von dem Mittag noch reichlich übrig geblieben, machte Sango aus den Restern einen kräftigen Eintopf. Mit einem Eimer ging ich noch einmal zum Bach, um frische Kräuter für meine Wunde zu holen und frisches Wasser. Ich sprang von Stein zu Stein, um das andere Ufer zu erreichen. Dort suchte ich in den Büschen nach den Kräutern, die ich am Vortag schon gepflückt hatte. Nachdem ich sie gefunden und gewaschen hatte, begab ich mich auf den Rückweg. Im Dorf setzte ich mich vor einem Stein und zerquetschte die frischen Kräuter.
 

„Brauchst du Hilfe beim Verbandswechsel?“, fragte Sango. „Nein danke, ich bekomme das schon hin.“, sagte ich und schlug weiter auf die Kräuter ein. Da ich die neuen Tücher in der Hütte liegen gelassen hatte, ging ich sie holen und setzte mich danach wieder auf die Decke. Die Kräuter waren fertig zerquetscht, nun war es an der Zeit sie auf die Wunde aufzutragen. Ich setzte mich aufrecht hin, löste meinen Verband und wischte dabei die alten Kräuter von meiner Wunde runter. Ich biss die Zähne zusammen und zog die Luft durch die Zähne. „Ist alles in Ordnung Kagome?“, fragte mich Sango besorgt. „Ich glaube schon.“, sagte ich, sah auf die Wunde und erschrak. „Hmm…das ist aber mehr als nur ein Kratzer.“, sagte Fudo plötzlich, der sich vor mich gehockt hatte, um sich meine Wunde näher anzusehen. „Wo kommst du denn plötzlich her?“, fragte ich erschrocken und sah ihn an. „Warst du mit der Wunde baden?“, fragte er und sah mir fest in die Augen. Verlegen nickte ich.
 

„Sie hat sich entzündet. Das hatte ich schon von weiten gerochen.“, sagte er und betrachtete die Wunde genau. Sango beugte sich vor und erschrak. „Du meine Güte. Hast du denn keine Schmerzen Kagome?“, fragte sie überrascht. „Nein, habe ich nicht. Ich bin selbst erschrocken, als ich dies sah.“, sagte ich und blickte wieder zu der Wunde. „Du benutzt Kräuter die dir den Schmerz nehmen, damit du dich besser bewegen kannst.“, stellte Fudo fest und roch an meinen frisch gequetschten Kräutern. „Ja. Damit ich keine Last bin.“, erklärte ich verlegen. „Ich gehe los und suche dir die richtigen Kräuter. Danach behandle ich deine Wunde.“, sagte er und war auch gleich verschwunden. „Du warst trotzdem baden, obwohl ich dir gesagt hatte, es sei keine gute Idee.“, maßregelte mich Sango.
 

„Ich war ja nicht richtig baden. Bei dem letzten Alptraum, hatte ich so sehr geschwitzt, dass ich mich waschen musste. Da ich mich aber nicht sauber fühlte legte ich mich in den Bach.“, sagte ich und wurde rot. „Du hast WAS?“, fragte Sango ungläubig nach. „Ich…hatte mich…in den…Bach gelegt.“, wiederholte ich vorsichtig. „Was ist denn hier los? Wo ist Fudo auf einmal hin?“, fragte Inuyasha, der zu uns gestoßen war, dicht gefolgt von Miroku. „Er sucht die richtigen Kräuter für Kagome´s Wunde, denn anscheinend hat sie die falschen Kräuter benutzt und die Wunde hatte sich dabei entzündet.“, erklärte Sango. „Was? Zeig mal her.“, sagte Inuyasha und sah mich an. Ich seufzte und zeigte ihm meine Wunde. „Hmm…das sieht wirklich nicht gut aus.“, sagte er und sah mich besorgt an.
 

„Da hast du Recht. Hast du Schmerzen Kagome?“, fragte Miroku. „Nun macht euch keine Gedanken. Das wird schon wieder.“, sagte ich und versuchte sie zu beruhigen. „So da bin ich wieder.“, sagte Fudo und hatte reichliche Kräuter besorgt. Er legte sie ab, hockte sich vor mich und sah sich noch einmal die Wunde an, dabei verdrängte er Inuyasha und Miroku. „Darf ich kurz?“, fragte er und ich nickte. „Tut das weh?“, fragte er und drückte sacht außerhalb des Entzündungsherdes entlang. Ich schrie auf und zuckte vor dem Schmerz zurück. „Oh das tut mir leid Kagome. Geht es wieder?“, fragte er besorgt. Ich wischte mir schnell die Träne weg, die durch den plötzlichen Schmerz ins Augen trat. „Verdammt tut das weh.“, sagte ich. „Das hatte ich mir gedacht. Es ist leicht geschwollen und vermutlich ist es vereidert.“, sagte er und legte eine Hand auf meine Stirn.
 

„Sehr gut, Fieber hast du keins.“, sagte er zufrieden. „Ei…ei…ei…der?“, fragte ich ängstlich, denn das bedeutet nichts Gutes. „Ich muss die Wunde neu öffnen, sie reinigen und dann richtig versorgen.“, erklärte er. „Moment mal. Du willst was? Sie neu öffnen?“, fragte ich ungläubig. „Ja, weil es eine Bisswunde ist und Bisswunden sind sehr gefährlich. Durch die schmutzigen Fangzähne ist mit Sicherheit Dreck in deine Wunde eingedrungen. Die Prozedur wird allerdings sehr schmerzhaft für dich werden. Es wäre besser…“, wollte er zu Ende reden, als ich ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen brachte. „Moment mal. Willst du mich etwa ausknocken?“, fragte ich ihn fassungslos. „Ich nicht, Inuyasha wird dich ausknocken.“, sagte er und sah zu ihm. „Was? Ich werde doch Kagome nicht Schlagen.“, protestierte Inuyasha.
 

„Also ich kann es auch nicht.“, sagte Miroku und kratzte sich mit einem Finger an seiner Wange. „Ich bringe es auch nicht über´s Herz.“, sagte Sango. „Soll ich?“, bot Fudo sich an. „Wehe du krümmst ihr auch nur ein Haar, dann mach ich dich fertig.“, schimpfte Inuyasha und hatte schon eine Hand auf Tessaiga gelegt gehabt. Ich seufzte und ließ den Kopf hängen. „Kagome. Sieh mir in die Augen.“, sagte Kiba plötzlich. Ich tat ihm den Gefallen und sah fest in seine Augen. Sie begannen hell aufzuleuchten und ich wurde von diesem Licht in den Bann gezogen.
 

„Fàngsōng. Xiāngxìn wǒ. Ràng zìjǐ dào xià.“, sagte er mit ruhiger und sanfter Stimme.
 

Meine Augenlieder wurden schwerer und ich konnte mich kaum noch wach halten. Ich schwankte, weil ich versuchte munter zu bleiben. „Kagome? Was ist mit dir?“, fragte Inuyasha besorgt. „So…müde...Kiba…“, sagte ich schwach. Immer wieder hörte ich die gleichen fremden Worte. Sie klangen so sanft, freundlich und warm. Ich gab den Versuch auf, um mich herum wurde alles dunkel und ich kippte nach vorn. Starke, warme und zärtliche Hände fingen mich auf und ich fiel in einen traumlosen Schlaf.

Als ich wieder munter wurde, hörte ich schwach meinen Namen rufen. „Kagome? Kagome.“, rief mich eine vertraute Stimme. „Inu…ya…sha…“, gab ich schwach zurück und versuchte meine Augen zu öffnen. „Wie fühlst du dich?“, fragte eine andere Stimme. „Mü…de…“, sagte ich schwach und konnte leicht die Augen öffnen.
 

Fudo und Inuyasha saßen bei mir und betrachteten mich. „Wo…bin…ich?“, fragte ich irritiert, denn ich wusste, dass ich noch auf der Decke saß, bevor alles dunkel wurde. „Du bist in der Hütte.“, erklärte Inuyasha und sah mich besorgt an. „Mir…geht’s…gut…“, sagte ich benommen und versuchte meine Hand zu heben. Inuyasha bemerkte dies, ergriff sie und hielt sie fest. „Du hast kein Fieber.“, stellte Fudo fest und hatte seine Hand auf meine Stirn gelegt. „Was…ist…passiert?“, fragte ich. „Kiba hatte dich ins Land der Träume geschickt und ich konnte somit deine Wunde behandeln. Hast du Schmerzen?“, fragte Fudo und ich verneinte seine Frage. „Das ist gut, dann wirken die Kräuter. Du musst vorsichtig sein, denn ich musste deine Wunde nähen. Das Beste ist, wenn du für den Rest des Tages liegen bleibst. Es wird nicht lange dauern und es wird Nacht werden.“, erklärte Fudo. „Verstehe.“, sagte ich und die Benommenheit nahm langsam ab.
 

„Wie lange war ich weg gedrehten?“, fragte ich. „Nicht lange. Vielleicht eine halbe Stunde, aber mehr auch nicht.“, sagte Inuyasha. Von draußen ertönte Babygeschrei und ich kannte ihn nur zu gut. Für sie war es Essenszeit. „Inuyasha, hol sie bitte rein. Sie haben Hunger.“, erklärte ich. Inuyasha nickte, legte meine Hand auf meinen Bauch und ging nach draußen. Ich stellte mein linkes Bein auf und legte meine linke Hand auf die rechte Schulter. „Was hast du vor Kagome?“, fragte mich Fudo. „Mich drehen. Kannst du bitte mein angewinkeltes Bein von dir wegdrücken, aber vorsichtig.“, sagte ich und Fudo drückte leicht mein Bein von sich weg. Ich drehte mich auf die rechte Seite und biss die Zähne zusammen. „Gnnn…!“, machte ich und stöhnte leicht auf. „Alles okay?“, fragte er besorgt. „Ja, es geht schon.“, sagte ich und richtete mich in eine bequeme Position. Es wurde hell in der Hütte und das Babygeschrei kam näher.
 

Inuyasha trat in die Hütte ein und setzte sich zu mir. „Ich warte draußen.“, sagte Fudo und verließ die Hütte. „Inuyasha, lege bitte Izayoi hier hin.“, sagte ich und zeigte ihm die Stelle. Inuyasha legte sie mir vor die Brust, die ich daraufhin befreite, drehte Izayoi zu mir und gab ihr zu trinken. Es wurde still in der Hütte und nur noch Schmatzgeräusche waren zu hören. Ich stützte meinen Kopf mit meiner rechten Hand ab und sah ihr beim Trinken zu. „Au. Izayoi, trink langsam.“, sagte ich sanft und strich ihr zärtlich über ihre Wange. „Hat sie dir wehgetan?“, fragte Inuyasha neugierig und betrachtete das Stillen. „Nein, nicht wirklich. Sie hat nur großen Hunger und dann saugt sie gierig an meiner Brust.“, erklärte ich. „Verstehe.“, sagte er und beäugte seine Tochter. „Soll ich Inuka holen?“, fragt er und ich nickte. Inuyasha verließ kurz die Hütte, um sie gleich mit Inuka wieder zu betreten. „Hattet ihr schon zu Abend gegessen?“, fragte ich.
 

„Nein. Aber das Essen wird gleich fertig sein.“, sagte Inuyasha und setzte sich zu mir. Inuka war munter und streckte seine Fingerchen nach seinem Vater aus. Inuyasha sah zu ihm und lächelte ihn zärtlich an. Bei diesem Anblick ging mir das Herz auf und ich schmälzte dahin. Es war schön zu sehen, dass Inuyasha seine Kinder akzeptierte. „Inuyasha?“, fragte ich ihn. „Hmm.“, machte er und ließ Inuka nicht aus den Augen. „Bist du glücklich?“, fragte ich ihn und er sah mich an. „Natürlich bin ich glücklich. Ich habe dich wieder an meiner Seite und du hast mir wunderschöne Kinder geschenkt.“, sagte er. Diese Worte rührten mich zu Tränen, denn das war das erste Mal das er so offen über seine Gefühle sprach. „Hey, nicht weinen Kagome.“, sagte er erschrocken. „Ich weine nicht, ich bin nur so gerührt und glücklich.“, sagte ich und wischte mir meine Tränen weg. Izayoi löste sich von meiner Brust und begann zu zappeln.
 

„Jetzt brauche ich deine Hilfe Inuyasha.“, sagte ich. „Was kann ich tun?“, fragte er nach. „Erst einmal müssen Inuka und Izayoi die Plätze tauschen.“, erklärte ich. Inuyasha legte Inuka in meine Nähe und nahm Izayoi auf den Arm. Die eine Brust bedeckte ich und macht die andere frei. Inuka zog ich behutsam und langsam, mit seiner Decke, näher zu mir heran, drehte ihn auf die Seite und legte ihn an. In kräftigen Zügen saugte er an meine Brust und ließ sich meine warme Milch schmecken. „Gnnn…du hast aber ein Hunger.“, sagte ich und strich über seine Wange. Inuka legte seine Hand auf meine Brust und drückte sie sacht. Izayoi begann in Inuyasha´s Armen mit schreien an und er versuchte sie zu beruhigen.
 

Er hob sie hoch und roch an ihrem kleinen Po. „Hmm, sauber bist du.“, sagte er und kratzte sich nachdenklich an seiner Wange. „Sie braucht ihr Bäuerchen.“, sagte ich. „Ihr Bäuerchen? Wie macht sie eins?“, fragte er nach. „Nimm Izayoi und lege sie dir an die Schulter, so dass sie dir über deine Schulter schauen kann.“, erklärte ich, Inuyasha folgte meinen Anweisungen und schon war Izayoi ruhig. „So?“, fragte er. „Genau. Jetzt klopfst du mit der flachen Hand behutsam auf ihren Rücken bis sie ein Bäuerchen macht.“, erklärte ich weiter und Inuyasha begann vorsichtig zu klopfen. Es dauerte nicht lange und Izayoi machte ein lautes Bäuerchen. Inuyasha hielt mit dem klopfen inne und linste zu Izayoi. „Das war aber ein lautes Bäuerchen.“, sagte er, nahm sie von seiner Schulter und legte sie in seine Arme.
 

Ich sah zu Inuka, der mich nicht aus den Augen gelassen hatte. Ich lächelte ihn sanft an und er lächelte leicht zurück, mit der Brust im Mund. „Das war eine schöne Idee.“, sagte Inuyasha plötzlich und sah mich an. „Was meinst du?“, fragte ich nach. „Mit den Ketten. Jeder trägt ein Teil von uns.“, sagte er. „Ich hielt es für das Beste. Auch wenn du nicht da warst, warst du doch immer in der Nähe. Somit fühlte ich mich nicht ganz so einsam.“, sagte ich und lächelte leicht. Inuyasha senkte seinen Blick und schuckelte leicht seine kleine Tochter. „Ich hatte dich sehr vermisst Kagome.“, sagte er verlegen. „Ich hatte dich auch sehr vermisst. Es verging kein Tag an dem ich nicht an dich dachte.“, sagte ich und sah ihn an. Bei diesen Worten sah er mich an und wurde leicht rot im Gesicht. Inuka war nun gesättigt und löste sich von meiner Brust. „Inuyasha. Könntest du bitte.“, sagte ich und Inuyasha verstand. Er legte Izayoi behutsam in seinem Schneidersitz, nahm Inuka und vollzog den Ablauf zum Bäuerchen. In der Zeit packte ich meine Brust wieder ein und drehte mich auf den Rücken zurück. Inuyasha legte Inuka neben mich und deckte ihn mit meinem Kimono zu, wo ich ebenfalls darunter lag.
 

Er nahm Izayoi wieder in seine Arme, wiegte sie leicht und bald darauf schlief sie wieder ein. „Kagome? Kann ich rein kommen?“, fragte Fudo vorsichtig. „Ja.“, gab ich zur Antwort, Fudo betrat die Hütte und setzte sich neben mich. „Ich würde jetzt aufbrechen, wollte mich aber noch von dir verabschieden.“, sagte Fudo. „Schön dass du da warst, hatte mich sehr gefreut.“, sagte ich ehrlich. „Mich auch. Ach übrigens. Inuyasha.“, sagte Fudo und sah zu ihm. „Ja?“, fragte er verdutzt. „Wir sind uns schon einmal begegnet. Erinnerst du dich?“, fragte Fudo nach. Inuyasha überlegte, schüttelte aber danach den Kopf. „Konnte ich mir fast denken. Wir hatten uns bei Nataku im Haus gesehen. Es hatte an dem Abend geregnet und ich hatte Nataku einen Besuch abgestattet, mit noch ein paar anderen Freunden.“, erzählte Fudo. „Hmm…möglich.“, sagte Inuyasha. „Chloe hatte an dem Abend Leiko schmutzig gemacht, nachdem Leiko sie beleidigt hatte.“, erzählte Fudo weiter.
 

„Ja genau. Diese arrogante Schnöpfe. Chloe hatte es ihr richtig gegeben.“, sagte Inuyasha und grinste. „Und an dem Abend begegneten wir uns. Aber ich vermute du hattest andere Dinge im Kopf und hattest deine Umgebung nicht wirklich wahrgenommen.“, erklärte Fudo. „Hmm…jetzt wo du es sagst, erkenne ich auch dein Gesicht wieder.“, sagte Inuyasha. „Dies hatte mich die ganze Zeit gewurmt gehabt, denn ich wusste, dass wir uns schon gesehen hatten, aber konnte es nicht mehr einordnen.“, erzählte Fudo. „Fudo. Vergiss nicht, um was ich dich bat.“, erinnerte ich ihn. „Ich habe dicht nicht gesehen und das Gespräch hatte es nie gegeben. Aber darf ich es wenigstens Nataku erzählen?“, fragte er vorsichtshalber nach. „Ja. Das darfst du.“, sagte ich und Fudo lächelte. „Also dann. Danke für die Gastfreundschaft und denk dran Kagome, ruhe dich aus und beweg dich nicht soviel. Nicht das die Naht aufreist.“, belehrte er mich. „Ich passe auf.“, versprach ich ihm.
 

Fudo verbeugte sich zum Abschied und verschwand aus der Hütte. Draußen verabschiedete er sich von meinen Freunden und bedankte sich nochmals für die nette Gastfreundschaft. Nachdem Fudo den Nachhauseweg antrat, kam Sango mit zwei Schalen in die Hütte und stellte sie uns hin. „Das essen ist fertig. Ich hoffe es schmeckt euch. Wie geht es dir Kagome?“, fragte sie. „Mir geht es etwas besser, danke der Nachfrage.“, sagte ich mit einem Lächeln. „Das freut mich zu hören. Wir kommen dann auch gleich rein, die Sonne geht bald unter, dann wird es zu kalt, um draußen zu sitzen.“, erklärte sie. „Nur zu Sango, es ist eure Hütte. Unsere ist dem Erdboden gleichgemacht worden.“, sagte ich. „Gut. Dann bis gleich.“, sagte sie und ging aus der Hütte. Inuyasha legte die schlafende Izayoi neben ihren Bruder, der daraufhin ihre Hand im Schlaf suchte und auch fand. „Möchtest du was essen?“, fragte er mich. „Nein. Ich bin nicht hungrig.“, sagte ich.
 

„Du musst aber was essen.“, sagte er. „Ich weis, aber ich habe keinen Hunger.“, sagte ich erneut. Inuyasha nahm eins der Schälchen, fischte mit dem Essstäbchen ein Stück Fleisch aus dem Eintopf, pustete und reichte es mir. „Ich mag nicht.“, sagte ich und drehte den Kopf weg. „Keine Widerrede. Du wirst etwas essen ob du willst oder nicht. Nur so wirst du wieder gesund und kommst zu Kräften.“, sagte Inuyasha streng. Ich wandte mein Kopf zu ihm und er hielt immer noch das Stück Fleisch vor meinem Gesicht. Widerwillig öffnete ich den Mund und er legte mir das Stück Fleisch hinein. „Mmmhh…Lecker.“, sagte ich und bekam dadurch Appetit. Nachdem ich hintergeschluckt hatte machte ich den Mund erneut auf und Inuyasha legte mir etwas hinein. „Eigentlich kann ich ja auch alleine essen.“, sagte ich und kaute das Fleisch hinter. „Fudo sagte du sollst dich nicht bewegen. Ist auch nur für heute.“, sagte Inuyasha und aß von dem Eintopf. „Kann ich etwas Brühe haben?“, fragte ich und Inuyasha begann zu pusten. Er rutschte näher zu mir ran, legte eine Hand unter meinen Kopf, hob ihn vorsichtig an und setzte behutsam die Schale an meinen Mund.
 

Ich schlürfte die leckere Brühe und die Wärme breitete sich in meinen Gliedern aus. Zusammen aßen wir die beiden Schalen aus und Inuyasha stellte sie Beiseite. „Ich mache mal ein Feuer in der Hütte, bevor es dunkel wird.“, sagte er und verließ die Hütte. Nach kurzer Zeit kam er mit viel Holz unter den Armen wieder und legte sie in die Feuerstelle. Erneut verließ er die Hütte und kam mit einem brennenden Holzstück zurück und zündete somit die Feuerstelle an. Nach einigen Minuten brannte das Feuer und wärmte die Hütte. Kurz danach kamen auch Sango, Miroku, Shippo, Kirara und Kiba in die Hütte und setzten sich ans Feuer. Die Zwillingsmädchen wurden behutsam hingelegt und liebevoll zugedeckt, damit sie ruhig und warm weiter schlafen konnten. Ich winkelte mein linkes Bein an und legte die linke Hand auf meine rechte Schulter. „Inuyasha, kannst du bitte mein angewinkeltes Bein zu dir runter drücken?“, fragte ich ihn und er nickte.
 

Er tat mir den Gefallen und somit lag ich wieder auf der rechten Seite. Den Kopf stützte ich mit meiner rechten Hand ab und hatte so einen besseren Überblick. „Kagome. Wie geht es dir?“, fragte Shippo besorgt. „Mir geht es gut Shippo. Mach dir keine Sorgen um mich.“, sagte ich und versuchte ihn zu beruhigen. „Ach so ein Mist! Der Tag ging schneller vorbei als gedacht. Ich hasse es!“, grummelte Inuyasha. Ich blickte zu ihm und verstand was er meinte. „Stimmt. Heute ist Neumond.“, sagte ich und lächelte ihn an. Ich sah zu meinen Kindern und machte große Augen. „So. Wer kann sie jetzt noch auseinander halten?“, fragte ich in die Runde und alle sahen mich an. Inuyasha folgte meinem Blick und erschrak. „Sind sie…? Haben sie…?“, setzte er ständig an, sprach die Fragen aber nie aus.
 

„Ja. Sie sind nun auch Menschen.“, sagte ich und strich ihnen über ihre Haare. Sango, Miroku und Shippo kamen rüber und schauten sich dies an. „Tatsache. Sie Sind zu Menschen geworden.“, sagte Sango. „Ich würde es nicht glauben, wenn ich es nicht mit eigenen Augen sehen würde.“, sagte Miroku und Shippo staunte nur. Inuka´s und Izayois Ohren waren verschwunden und bei Inuka hatte sich das Haar komplett schwarz gefärbt.
 

Nun weis ich, dass sie bei Neumond ihre Kräfte verlieren. Nachdem genug bestaunt wurde, verteilten sich die anderen in der Hütte und wir unterhielten uns noch ein gutes Stück. Später legten sie sich zur Ruhe. Ich drehte mich wieder zurück auf den Rücken, Inuyasha legte sich neben die Kinder und betrachtete sie im Schlaf. Ich beobachtete ihn stumm und irgendwann holte auch mich der Schlaf ein.

Bitte Lächeln!

„Haaaaa!“, erschrak ich mitten in der Nacht und riss die Augen weit auf. Mit aufgeregten Blicken sah ich wild umher und versuchte mich zu orientieren. „Ssssccchhhh…Kagome. Alles ist in Ordnung.“, sagte die beruhigende Stimme und strich mir vorsichtig über die Wange. Als ich Inuyasha erblickte schnappte ich nach Luft, weil ich ganz vergessen hatte zu atmen vor Schreck. „Sssscchh…“, beruhigte er mich und strich weiter über meine Wange. Ich atmete etwas ruhiger und legte die Decke von mir, ohne mich aufzurichten. Ich war vollkommen durchgeschwitzt und mein Herz raste. „Du hast geträumt Kagome.“, flüsterte Inuyasha und ich nickte schwer.
 

Inuyasha tupfte meine Stirn ab. „Brauchst du was?“, fragte er besorgt. „Wasser bitte.“, sagte ich und Inuyasha ging zum Eimer, machte die Kelle voll mit Wasser und kam zurück zu mir. Vorsichtig stützte er meinen Kopf auf und ich trank aus der Kelle. Behutsam legte Inuyasha meinen Kopf wieder nieder und legte die Kelle wieder in den Eimer zurück. Besorgt drehte ich mich zu den Kindern, die friedlich schliefen. „Ihnen geht es gut Kagome.“, flüsterte Inuyasha an meiner Seite. Ich sah zu ihm und packte ihn am Ärmel. „Bring mich bitte hier raus.“, flüsterte ich und flehte ihn an. Er nickte, nahm mich in seine Arme und trug mich aus der Hütte. Er entfernte sich von der Hütte etwas, setzte sich nieder und ich saß in seinem Schoß und er hielt mich fest. Ich atmete die frische, kühle und wohltuende Luft ein und fühlte mich gleich besser.
 

„Du musst als Mensch nicht hier draußen bleiben. Du fühlst dich doch so unwohl dabei.“, sagte ich. Er nahm mich fester in seine Arme und legte seine Wange auf meinen Kopf. „Das ist Quatsch. Dir geht es nicht gut, da lass ich dich doch nicht alleine.“, sagte er. Er hielt mich eine Zeitlang so in seinen Armen und ich genoss jede Sekunde mit ihm. Diese Wärme, diese Stärke, dieser Duft und seine Anwesenheit hatte ich so sehr vermisst und nun hatte ich sie endlich wieder. Ich schmiegte mich an seiner Brust und atmete tief seinen Geruch ein. „Erzähl mir von deinem Traum.“, sagte Inuyasha in die Stille hinein. Ich atmete tief durch und begann zu erzählen.
 

„Akuma ist mir im Traum erschienen. Er hatte euch umgebracht und lachte mich finster aus. Ich schoss einen Pfeil auf ihn und er benutzte Inuka als Schutzschild. Der Pfeil traf ihn und Akuma ließ den kleinen unschuldigen Körper fallen. Ich fing ihn auf und in seiner kleinen Brust steckte mein Pfeil. Er…starb…in meinen…Armen.“, schluchzte ich und besah meine zittrigen Hände. Inuyasha bemerkte dies, nahm meine Hände und küsste sie sanft. „Beruhige dich Kagome. Es war ein schlimmer Alptraum.“, sagte er und begann sanft hin und her zu schaukeln. Ich schmiegte mein Gesicht an seiner Brust und begann zu heulen, weil mich der Traum so aufwühlte. Inuyasha strich sanft über mein schwarzes Haar und wiegte mich leicht hin und her. „So weit lass ich es nicht kommen. Es wird uns und auch den Kindern nichts passieren.“, sagte er beruhigend. „Ich…habe…solche Angst.“, schluchzte ich und zitterte am ganzen Körper. „Kagome. Beruhige dich. Ich bin da und du bist auch nicht allein. Ich werde dich beschütze.“, sagte er entschlossen. Seine Worte und das sanfte hin und her wiegen beruhigten mich allmählich. Ein raues Lüftchen wehte über mein Gesicht und trocknete leicht meine Tränen. Ich schloss die Augen und ließ mich durch die sanften Bewegungen einlullen.
 

Irgendwann schlief ich in Inuyasha´s Armen wieder ein und erwachte am nächsten Morgen in der Hütte.

Vorsichtig richtete ich mich auf und rieb mir meine müden Augen. „Guten Morgen Kagome.“, sagte Inuyasha neben mir und sah mich an. „Guten Morgen Inuyasha.“, sagte ich und lächelte ihn leicht an. „Wie geht es dir?“, fragte er mich. „Mir geht es gut, aber die Wunde schmerzt.“, sagte ich. „Das ist normal. Du solltest es langsamer angehen lassen.“, sagte er. „Werde ich. Was machen die zwei süßen?“, fragte ich und blickte zur Seite. „Sie schlafen noch friedlich.“, sagte Inuyasha. „Betonung liegt auf noch.“, sagte ich schmunzelnd. „Guten Morgen ihr zwei. Na? Ausgeschlafen?“, fragte Sango, die in die Hütte hinein blickte. „Ja haben wir.“, sagte ich und lächelte sie an. „Aber sag mal, was hast du mit den ganzen Kräutern vor?“, fragte ich sie neugierig. „Die sind für dich. Fudo erklärte mir, welche Kräuter ich für deine Behandlung bräuchte. Ich bin gleich los gegangen um sie zu sammeln. Ich werde sie vorbereiten und danach versorge ich deine Wunde.“, sagte Sango und verließ die Hütte.
 

„Wo ist Kiba?“, fragte ich und schaute mich suchend um. „Vermutlich ist er auf die Jagt gegangen, Kirara begleitet ihn.“, mutmaßte Inuyasha. Ein jammerndes Geräusch ertönte neben mir und Inuka wurde langsam munter. Inuyasha ging zu ihm hin und nahm ihn auf den Arm. Inuka hatte die Augen noch geschlossen gehabt und seine Lippen bewegten sich schmatzend. „Ich glaube er hat Hunger.“, sagte Inuyasha und gab mir Inuka. Ich nahm ihn, machte meine Brust frei und legte ihn an. Dankend nahm er meine warme Milch an und trank gierig. „Guten Morgen mein süßer Schatz. Gut geschlafen?“, fragte ich ihn und seine Ohren zuckten beim Klang meiner Stimme.
 

Wie gewohnt legte er seine Hand auf meine Brust und öffnete leicht ein Auge. „Na guten Morgen.“, begrüßte ich ihn zärtlich und lächelte ihn an. Er rieb sich sein müdes Auge und streckte danach seine Hand nach mir aus. Ich nahm diese und küsste zärtlich seine Fingerchen. Ihm gefiel dies und er lächelte leicht, dabei floss etwas Muttermilch aus seinem Mund. Ich legte sacht seine Hand wieder auf meine Brust und er trank weiter. Izayoi machte sich bemerkbar und begann leicht mit jammern. Behutsam nahm Inuyasha seine kleine Tochter in den Arm und sah sie sich an. „Na wer wird denn hier gleich jammern.“, sagte er etwas finster und sah sie leicht grimmig an. Izayoi´s Ohren zuckten bei dem Klang der grimmigen Stimme, verzog ihr Gesicht und fing mit schreien an. Inuyasha erschrak und wunderte sich gleichzeitig. Bei diesem Anblick kicherte ich leicht und er sah mich verwundert an. „Habe ich was falsch gemacht?“, fragte Inuyasha verwirrt. „Nun ja. Deine Stimme war zu rau und du hattest sie leicht grimmig angeschaut. Das gefiel ihr nicht.“, erklärte ich und kicherte weiter.
 

Izayoi schrie kräftiger und für Inuyasha´s empfindliche Ohren war das gar nichts. Inuka war gesättigt und ich verstaute meine Brust wieder in das Oberteil. Behutsam legte ich ihn auf meinen Schoß und streckte meine Arme nach Izayoi aus. Inuyasha gab sie mir und ich schuckelte sie leicht. „Guten Morgen Izayoi.“, sprach ich sanft und ihre Ohren zuckten. Sie öffnete ihre Augen und ich lächelte sie zärtlich an. „Hast du gut geschlafen mein Schatz?“, fragte ich sie und lächelte leicht. Sie hörte auf mit schreien und streckte ihre Arme nach mir aus. Ich befreite meine andere Brust und legte sie an. „Das ging aber schnell. Ich glaube das kann ich nicht so gut wie du.“, sagte Inuyasha und schaute geknickt. „Aber sicher doch Inuyasha. Du musst nur Geduld haben und vor allem musst du ruhig bleiben. Sanft und zärtlich musst du auf sie einreden. Wie bei mir heute Nacht.“, erinnerte ich ihn und er nickte.
 

„Du bist auch nicht allein. Wir beide sind nun Eltern von diesen beiden hübschen Kindern und wir unterstützen uns gegenseitig.“, sagte ich und wurde leicht rot. Inuyasha rutschte zu mir und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn. „Da hast du recht.“, sagte er und nahm Inuka von meinem Schoß. Er legte ihn sanft auf seine Schulter und klopfte sacht auf seinen Rücken bis das laut ersehnte Bäuerchen zu hören war. Danach nahm er ihn wieder in den Arm und betrachtete ihn. Ich blickte zu Izayoi und dabei fiel wie immer eine Haarsträhne nach vorn. Wie immer streckte sie ihre Hand nach ihr aus und wickelte ihren kleinen Finger darin ein. Wie nicht anders zu erwarten konnte sie ihren kleinen Finger nicht aus meinen Haar befreien und ich löste meine Haarsträhne von ihrem Finger.
 

Nach einiger Zeit war auch sie gesättigt, packte meine Brust ein, legte sie behutsam auf meine Schulter, klopfte sacht auf ihren Rücken bis das Bäuerchen ertönte. „Das hast du fein gemacht.“, lobte ich sie und hob sie vor mein Gesicht. Sie strahlte über das ganze Gesicht und streckte ihre Hände nach mir aus. „Darf ich es noch einmal probieren?“, fragte Inuyasha, denn es grämte ihn doch sehr, dass seine Tochter bei ihm nicht lächelte. Vorher hatte er Inuka auf die Decke gelegt und leicht zugedeckt. Ich gab ihm Izayoi, er hob sie hoch zu seinem Gesicht und sah sie an. Izayoi war plötzlich ganz still und starrte ihren Vater an. „Du musst sie anlächeln, wenn sie dich anlächeln soll.“, flüsterte ich ihm zu. Inuyasha schluckte hörbar und erzwang ein Lächeln, was ziemlich steif aussah. Izayoi bekam große Augen und fing so gleich mit schreien an. Inuyasha zuckte vor Schreck. „Ich hatte doch gelächelt.“, sagte er entrüstet. Ich fing an zu Lachen und erinnerte mich an seinen Gesichtsausdruck. „Lach nicht Kagome.“, sagte er grimmig und hielt seine schreiende Tochter vor sich. Ich konnte aber nicht aufhören, weil dieser Anblick einfach nur zum schießen war. „Hör auf zu Lachen.“, sagte Inuyasha und wurde leicht rot. „Inuyasha, du sollst sie anlächeln und nicht erschrecken.“, erklärte ich und begann erneut.
 

„Ich hatte doch gelächelt.“, sagte er eingeschnappt und gab mir Izayoi. Ich nahm sie, hielt sie vor mein Gesicht und betrachtete das schreiende Gesicht. „Izayoi.“, sagte ich zärtlich und sie hörte auf mit weinen. Sie sah mich an, ich lächelte ihr zu und sie zurück. „Hat dich der Papa erschreckt.“, sagte ich verspielt und lächelte dabei. „Pah!“, machte es nur eingeschnappt in der Ecke. „Jetzt sei nicht eingeschnappt Inuyasha. Sie wird dich irgendwann anlächeln.“, sagte ich mit ein Schmunzeln. Ich legte Izayoi zu ihrem Bruder und die beiden beguckten sich und brabbelten vor sich hin. Vorsichtig und behutsam richtete ich mich auf und stützte mich an der Wand ab. „Hey Kagome, du sollst doch nicht aufstehen.“, sagte Inuyasha schnell. „Fudo sagte, ich bräuchte nur einen Tag liegen zu bleiben. Ich möchte nur an die frische Luft.“, erklärte ich. „Gibst du mir eins der Kinder?“, fragte ich ihn und streckte meine Arme aus. Inuyasha gab mir Inuka und ich verließ die Hütte. Draußen auf einer Decke saß Sango und bereitete meine Kräuter zu.
 

„Kagome. Darfst du denn schon aufstehen?“, fragte sie erstaunt. „Keine Sorge. Ich setze mich zu dir und bleibe auch den Rest des Tages auf der Decke.“, versicherte ich ihr und sie nickte zufrieden. „In Ordnung. Ich bin auch gleich fertig.“, sagte sie und drückte weiter auf die Kräuter. „Kannst du mir kurz Inuka abnehmen? Damit ich mich setzen kann, ohne das nie Naht aufreist.“, sagte ich und Sango nahm mir Inuka ab. Inuyasha kam mit der schreienden Izayoi nach draußen und sah leicht geknickt aus. Anscheinend hatte er es wieder probiert gehabt und das Ergebnis konnte man laut und deutlich hören. Langsam und vorsichtig setzte ich mich auf die Decke und zog die Luft zwischen die Zähne ein. „Hast du Schmerzen Kagome?“, fragte Sango. „Ja leider. Der Biss ist an einer blöden Stelle. Man kann sich ja nicht mal Bücken.“, schimpfte ich, setzte mich gerade hin und meine Beine lagen eingeknickt seitlich von mir. Sango gab mir Inuka zurück und ich legte ihn vor mich hin. Vergnügt strampelte er vor sich her und brabbelte unverständliche Sachen.
 

Inuyasha gab mir die schreiende Izayoi und ich nahm sie in den Arm. „Hat er dich wieder erschreckt?“, fragte ich verspielt und Izayoi wurde hellhörig. Ihre Ohren zuckten beim anderen Klang der Stimme und brabbelte irgendwas. Ich lächelte sie an und sie zurück. Sie streckte ihre Arme nach mir aus und ich hielt sie so vor mein Gesicht, das sie es berühren konnte. Neugierig erkundete sie mein Gesicht und steckte ein Fingerchen in meine Nase. „Iiiiiiiii!“, sagte ich verspielt, verzog leicht das Gesicht und entfernte mich etwas von ihr, damit der Finger aus meiner Nase kam. Ich hielt sie wieder näher an mich heran und jetzt erkundete sie meine Augen. Sie stach auch mal rein und ich zuckte zurück. Ich legte sie in meine Arme und rieb mein Auge, was gleich mit Tränen begann. „Alles in Ordnung Kagome?“, fragte Inuyasha und betrachtete mich. „Ich denke schon.“, sagte ich und blinzelte ihn zu. „Dein Auge ist ganz rot.“, sagte er leicht schockiert. „Kann gut sein, denn sie stach mir auch direkt ins Auge.“, sagte ich und rieb weiter.
 

„Nicht reiben! Sonst wird es schlimmer.“, ermahnte er mich und ich zwang mich aufzuhören. „Wo ist Miroku?“, fragte ich Sango und sah mich um. „Er ist unten am Fluss um sich zu waschen.“, sagte sie und schaute dabei bedrückt. Glücklich schien sie nicht dabei zu sein, aber das behielt ich lieber für mich. „So. Ich bin fertig Kagome.“, sagte Sango und ich nickte. Ich gab Inuyasha Izayoi und machte mich für den Verbandswechsel bereit. Sango wickelte mir meinen Verband ab und ich legte mich seitlich hin, nachdem er ab war. „Die Wunde sieht gut aus. Fudo hatte gestern gute Arbeit geleistet.“, bemerkte Sango. „Kagome, das könnte leicht brennen. Diese Kräuter reinigen dein Blut, steigern deine Abwehr und spenden dir Kraft.“, erklärte Sango und legte behutsam die Kräuter auf die Wunde. „Gnnn!“, biss ich mir die Zähne zusammen und hielt den kleinen Schmerz aus. „Geht es?“ fragte sie nach und ich nickte. Nachdem die Kräuter drauf waren, verband sie die Wunde und ich richtete mich vorsichtig wieder auf. Izayoi hatte erneut mit schreien angefangen und Inuyasha sah sie betröpfelt an. „Was machst du denn nur mit deiner Tochter?“, fragte Sango und sah ihn an.
 

„Ich? Ich mache gar nichts. Sie lächelt nicht.“, sagte er grimmig. „Wie lächelst du sie denn an?“, fragte Sango. „Na so.“, sagte Inuyasha und grinste breit wie die Grinsekatze. Sango konnte sich nicht zurückhalten und fing schallend an zu Lachen. Ich versuchte mir mein Lachen zu verkneifen, aber es gelang mir nicht richtig. „Hört auf mich auszulachen.“, schimpfte er, aber Sango konnte nicht anders. „Tut mir leid Inuyasha, aber bei diesem Gesichtsausdruck lachen nur die Erwachsenen, Kinder schreien vor Angst.“, sagte sie lachend und hielt sich den Bauch. „Du grinst wie ein Idiot!“, sagte jemand plötzlich und wir blickten alle zu Shippo. „Was! Hast! Du! Eben! Gesagt?!“, fragte Inuyasha zornig nach und ballte schon seine Faust. „Wo kommst du denn plötzlich her?“, fragte ich ihn.
 

„Ich hatte die ganze Zeit trainiert und wollte gerade eine Pause machen und da sah ich Inuyasha wie ein Idiot grinsen.“, sagte Shippo und bekam schnell große Augen. „Das war zu viel du Fuchs!“, rief Inuyasha, gab mir schnell Izayoi, rannte Shippo hinterher der schon vor ihm flüchtete. Sango und ich sahen uns an, blickten den beiden hinterher und begannen zu Lachen. Izayoi sah das ganze Schauspiel, streckte ihre Hände nach ihrem Vater aus und lächelte ihm nach. Ihr gefiel das was sie da sah und wollte am liebsten mitmachen.

Zeichen der Gefühle

„Das ist so ungerecht. Warum verhaust du mich immer Inuyasha? Ich hatte doch nur die Wahrheit gesagt.“, schimpfte Shippo während ich seine kleine Beule behandelte. „Ich grinse nicht wie ein Idiot.“, beschwerte sich Inuyasha und verschränkte die Arme vor der Brust. „Na auf jeden fall hattest du Izayoi Angst bereitet.“, sagte Shippo aufgebracht. „Na warte du kleiner Giftzwerg.“, knurrte Inuyasha und wollte ihm erneut eine Kopfnuss verpassen. „Inuyasha.“, sagte ich ruhig und er setzte sich wieder hin. Triumphierend streckte Shippo ihm seine Zunge entgegen. „Shippo. Es war auch nicht richtig Inuyasha zu beleidigen.“, sagte ich.
 

„Aber es war doch die Wahrheit.“, protestierte Shippo. „Er hatte gezwungen gegrinst, aber er ist kein Idiot. Ich möchte das du dich bei ihm entschuldigst.“, sagte ich sanft und Shippo ließ den Kopf hängen. Nach einigen zögern ging Shippo in die Knie, verbeugte sich und entschuldigte sich. „Pah!“, machte Inuyasha eingeschnappt und verließ die Decke. Shippo sah ihm nach und sah geknickt aus. „Ich glaube das hatte ihn sehr mitgenommen.“, sagte Sango nachdenklich. „Vermute ich auch.“, stimmte ich ihr zu. „Aber…“, sagte Shippo, beendete den Satz aber nicht weiter. „Weist du Shippo, Inuyasha grämte es sehr, dass er seine Tochter nicht zum Lächeln animieren konnte. Du hattest praktisch Salz in die Wunde gestreut und das schmerzte ihn doch sehr.“, sagte ich und Shippo sah weiter Inuyasha nach.
 

„Inuyasha! Warte!“, rief der kleine Fuchs, lief ihm hinterher, kam aber doch gleich wieder zurück. „Ich hab was vergessen und leerte seine Taschen aus. „Was machst du da Shippo?“, fragte ich neugierig. „Das sind die Gegenstände für meine Fuchsmagie. Ich lasse sie euch da, da können die Kinder damit spielen.“, sagte er und lief schnell Inuyasha nach. „Danke.“, sagte ich, aber dies hörte er nicht mehr. „Hmm, lass mal sehen.“, sagte ich nachdenklich und besah mir die Gegenstände. Ein Ball, ein Kreisel, viele Eicheln, eine Holzschlange, ein zusammengebundenes Strohpferd und dann so ein Geschicklichkeitsspiel. Das sah aus wie ein Hammer, aber man musste den kleinen Ball, der daran angebunden war, mit Geschick auf die Rundungen bringen. Das war noch nichts für die kleinen. Ich entschied mich für den Ball und gab ihn Inuka.
 

Er nahm ihn und bestaunte ihn interessiert. Izayoi gab ich die Holzschlange. Sie griff nach ihr, wedelte mit ihr herum und die einzelnen Glieder stießen einander und klapperten dabei. Sie erfreute sich über dieses Geräusch und klapperte fröhlich weiter. Inuka betastete den Ball interessiert und kostete ihn auch mal. „Du Kagome?“, fragte Sango vorsichtig. „Ja? Was ist denn Sango?“, fragte ich interessiert und beobachtete die Kinder beim Spielen. „Bist du und Inuyasha…euch wieder…näher gekommen?“, fragte sie verlegen. Ich sah sie an und ich wurde leicht rot im Gesicht. „Wie meinst du das?“, fragte ich noch mal nach. „Nun ja…wart ihr euch…wieder nahe? Nach der…Geburt eurer Kinder?“, fragte sie mit rotem Gesicht. Ich senkte meinen Kopf und verstand was sie meinte.
 

„Nein. Er war ja verschwunden und ich hatte ihn gesucht gehabt. Jetzt wo ich ihn wieder habe, sind wir uns nicht näher gekommen. Außer mal in den Arm nehmen, ein Küsschen auf die Stirn oder auf den Mund.“, erzählte ich etwas verlegen. „Hmm. Verstehe. Bei dir also auch.“, sagte Sango Gedanken verloren. Ich merkte, dass sie etwas bedrückte, also hackte ich nach. „Du möchtest wieder mit ihm allein sein, stimmt´s?“, sagte ich gerade heraus, Sango sah mich erschrocken an und ihr Gesicht wurde rot wie eine Tomate. „Woher…weist…“, stammelte sie verlegen. „Ich hatte es vorhin an deinem Blick gesehen.“, sagte ich und Sango senkte den Kopf. „Seit der Geburt, hatte er mich nicht richtig begehrt. Nur eine flüchtige Umarmung oder mal ein Kuss. Es sind mittlerweile zwei Monate vergangen.“, sagte Sango geknickt. „Weist du Sango, ich vermute Miroku will dir Zeit geben. Vor zwei Monaten hattest du die Zwillingsgeburt gehabt, kümmerst dich rührend um die Kinder und Miroku stand erst einmal an zweiter Stelle.“, erklärte ich sacht. „Aber das war nicht meine Absicht.“, beteuerte Sango schnell. „Ich weis und das ist normal. Hast du ihm denn gesagt das du ihn vermisst?“, fragte ich und Sango schüttelte verlegen den Kopf. „Dann zeig es ihm. Zeig ihm das du ihn begehrst.“, sagte ich.
 

„Aber…das…kann…ich nicht.“, sagte sie schüchtern. Ich legte mein Zeigefinger ans Kinn, sah in den Himmel und dachte nach. „Ich habs! Hier in der Nähe war doch eine heiße Quelle. Gehe mit ihm baden.“, sagte ich und sah sie an. „Ich soll…was?“, fragte sie leicht entsetzt. „Ja. Gehe mit ihm gemeinsam in die heiße Quelle. Du musst es auch von Miroku´s Seite betrachten. Er weis was es heißt Vater zu sein, aber sicherlich wünscht er sich auch wieder Zweisamkeit mit seiner Frau.“, sagte ich und zwinkerte ihr zu. „Bist du dir sicher?“, fragte Sango verunsichert. „Vertrau mir. Geh heute Abend mit ihm baden. Ich passe in der Zeit auf die Kinder auf.“, bot ich an. „Aber…“, wollte sie sagen. „Kein aber.“, unterbrach ich sie. „Du gehst heute mit ihm baden und zeigst ihm, dass du ihn liebst.“, sagte ich entschlossen und ließ keine weiteren Diskussionen zu.
 

Plötzlich flog ein Schatten an uns vorbei und wir sahen in den Himmel. Kiba und Kirara waren zurückgekehrt und brachten reichlich Beute mit. Sie ließen sie fallen und jeder ging zu seinem Begleiter. Kiba verwandelte sich in die Normalgröße eines Wolfes und kam zu mir rüber. Kirara machte sich ebenfalls kleiner und sprang auf Sango´s Schulter. „Das hast du fein gemacht Kirara. Du darfst dir bei dem Fisch den größten aussuchen den du mitgebracht hattest.“, sagte Sango lächelnd und kraulte ihre kleine Freundin. Kirara miaute und genoss das Kraulen. „Hallo Kiba begrüßte ich ihn, streckte meine Hände nach ihm aus und er legte sanft seinen Kopf hinein. Ich drückte meine Stirn an seiner und schloss die Augen. „Danke das für uns jagen warst. Danke auch für deine Hilfe gestern.“, sagte ich zärtlich und schmiegt mich an ihm. „Ich fand diese Methode sanfter, als dich bewusstlos zu schlagen.“, sagte er und leckte mir sanft über die Wange.
 

„Hihihihihi…da hast du Recht.“, sagte ich und kraulte ihn. „Wie geht es deiner Wunde?“, fragte er besorgt nach. „Sie sieht gut aus. Fudo hatte ganze Arbeit geleistet und Sango kümmert sich um meinen Verband.“, erklärte ich. „Da bin ich ja beruhigt.“, sagte er zufrieden. „Dann werde ich mal das Essen vorbereiten. Denn ich bekomm langsam Hunger, schließlich ist das Frühstück schon ausgefallen.“, sagte Sango und begann Feuer zu machen und die Fische vorzubereiten. Kirara nahm sich wie versprochen den größten Fisch und ließ es sich schon einmal schmecken. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass sich jemand näherte und beim näheren hinsehen erkannte ich Miroku.
 

„Miroku!“, rief ich und winkte ihm zu. Er kam zu uns auf die Decke, setzte sich und seufzte schwer. „Ist etwas passiert?“, fragte Sango nach. „Wie soll ich es bloß sagen.“, sagte Miroku nachdenklich. „Wie wäre es mit kurz und schmerzlos?“, schlug ich vor und er sah mich an. „Nach meiner spirituellen Reinigung kam ein Mann auf mich zu und bat mich um eine Dämonenaustreibung in seinem Dorf.“, sagte er und sah uns beide an. Sango zuckte zusammen, denn das letzte Mal war dies eine Falle von Akuma gewesen. „Ich sagte schmerzlos.“, erinnerte ich ihn sarkastisch. „Was hast du ihm geantwortet?“, fragte Sango nach. „Ich habe den Auftrag nicht zugesagt. Aber auch nicht abgelehnt. Ich wollte erst einmal mit euch sprechen, was ihr davon haltet. Nicht das es wieder eine Falle ist.“, sagte Miroku nachdenklich.
 

„Aber ich kann auch nicht immer die Aufträge ablehnen, denn so kann ich kein Geld verdienen und die Familie nicht ernähren.“, sagte Miroku. „Hmm…nimm Inuyasha mit. Überprüft ob es eine Falle ist, falls nicht, habt ihr dies ja schnell erledigt.“, sagte ich zuversichtlich. Miroku sah mich an und dann zu seiner Frau. „Was meinst du Sango?“, fragte er sie. „Nun ja, du hast schon Recht das du sie nicht immer ablehnen kannst. Aber Sorgen mache ich mir trotzdem. Nimm Inuyasha mit und seit beide vorsichtig.“, sagte Sango. Miroku lächelte leicht. „Also schön. Es wird hoffentlich nicht allzu lange dauern. Inuyasha!“, rief er und schon kam er mit Shippo angesprungen. „Was gibt es denn?“, fragte er genervt. „Du begleitest mich. Wir gehen einen Dämon austreiben.“, sagte Miroku. „Warum soll ich mitkommen?“, fragte er nach. „Damit es schneller geht und du schnell wieder hier bist.“, sagte ich und lächelte ihn an. „Und was ist mit euch?“, fragte er. „Was soll mit uns sein? Wir bleiben hier und machen essen.“, sagte ich entschlossen. „Damit ihr wieder angegriffen werdet?“, fragte er sarkastisch.
 

„Inuyasha. Für Miroku ist es auch nicht leicht, schließlich wurde er in die Irre geführt um das Dorf zu verlassen. Deshalb sollst du ihn begleiten und überprüfen ob es nach einer Falle riecht. Falls nicht, erledigt ihr schnell den Auftrag und kommt so schnell wie möglich wieder zu uns zurück.“, erklärte ich und Inuyasha dachte über meine Worte nach. „Na schön. Aber ich lasse dich ungern zurück.“, sagte Inuyasha besorgt und ging in die Hocke. „Mach dir keine Sorgen. Sei nur schnell wieder da.“, sagte ich und lächelte ihn verliebt an. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, richtete sich auf und ging schon einmal los. „Miroku beeil dich.“, rief er. „Sango, passt auf euch auf, ja? Ich werde bald wieder zurück sein.“, sagte er und strich ihr über die Wange. Sango wurde leicht rot bei dieser Gestik und senkte ihren Blick. „Seit auch ihr vorsichtig. Ich werde auf dich warten.“, sagte sie verliebt. Miroku gab ihr ebenfalls ein Kuss auf die Stirn und lief Inuyasha nach.
 

„Kirara! Komm mit.“, sagte er, Kirara sprang auf und ging den beiden Männern nach. Sango sah Miroku nach, hielt sich den Bauch und ihre Röte erblasste nicht. „Kribbeln im Bauch?“, fragte ich nach und sie sah mich erschrocken an. „Woher weist du…?“, wollte sie fragen aber sie bemerkte, dass es mir ebenfalls so erging. „Ja. Ein schönes Gefühl.“, sagte sie verträumt. „Mir ergeht es nicht anders. Ich verliebe mich jeden Tag mehr in Inuyasha.“, sagte ich verliebt und sah ihm nach. „Ooohh! Die beiden sind eingeschlafen.“, sagte Shippo und holte uns somit aus unseren Tagträumen raus. Tatsächlich. Inuka und Izayoi hielten ihr Spielzeug in der einen Hand und mit der anderen hielten sie sich wie gewohnt fest und schliefen fest. Ich lächelte sie an, deckte sie zu und strich ihnen zärtlich über ihre Köpfe.
 

Danach übernahm ich kleine Aufgaben und half bei den Vorbereitungen. Kiba hatte zwei Hasen und einen Eber erlegt gehabt. Den beiden Hasen zog ich das Fell über die Ohren und verbrannte es im Feuer. Ich schnitt den Bauch auf und entnahm die inneren Organe. „Kiba? Möchtest du?“, fragte ich und hielt ihm die Organe hin. „Nur her damit.“, sagte er hungrig und ich warf sie ihm zu. Im Flug fing er diese und schluckte sie genüsslich hinunter. Meine blutigen Hände schmierte ich an einem Tuch ab, stach die Hasen auf und legte sie über das Feuer. „Benötigen wir den Eber?“, fragte ich Sango. Sie sah sich die ganzen Lebensmittel an und schätzte ab. „Vielleicht ein Teil vom Eber.“, sagte sie und nahm sich den Eber vor.
 

Sie schnitt hier und da ein paar große Stücken Fleisch ab. „Den Rest kann von mir aus Kiba haben.“, sagte sie. Kiba sah mich fragend an und ich nickte ihm zu. Er nahm den Eber, entfernte sich etwas von uns und begann in Ruhe zu fressen. Die Zeit verging, das Essen war fertig, wir aßen in Ruhe und unterhielten uns. Die Stunden vergingen und die Sonne senkte sich langsam am Himmel.

Miharu

Wir saßen auf der Decke bzw. lagen wir, die Kinder zwischen uns, und beobachteten die Wolken die am Himmel entlang zogen. Shippo war wieder trainieren gegangen und wir hingen unseren Gedanken nach. „Ob die beiden zu recht kommen?“, fragte Sango nachdenklich. „Aber sicher doch Sango. Inuyasha ist doch mit dabei. Der Auftrag wird im nu erledigt sein.“, sagte ich. „Ob Miroku sich benimmt?“, fragte sie nach. „Du meinst, ob er anderen Frauen hinterher steigt?“, fragte ich und sie wirkte geknickt. „Sango, denkst du wirklich er würde das tun?“, fragte ich sie und stützte meinen Kopf auf meinen Arm, damit ich zu ihr sehen konnte.
 

„Nun ja, damals hatte ich ihm versprochen gehabt, dass ich seine Kinder austragen werde. Dabei fragte ich auch ob er dann immer noch anderen Frauen hinterher steigen wird. Darauf konnte er mir nicht wirklich antworten.“, sagte sie etwas bedrückt. „Vertraust du ihm?“, fragte ich sie. Sie sah mich erschrocken an. „Natürlich vertraue ich ihm.“, sagte sie entschlossen. „Dann ist doch gut.“, sagte ich aber Sango gab sich mit der Antwort nicht zufrieden und sah wieder in den Himmel. „Dich ärgert es, wenn er flirtet, stimmt´s.“, sagte ich und Sango sah mich ertappt an. „Mich würde das auch ärgern, wenn Inuyasha das tun würde. Miroku flirtet nun mal gern und ich glaube er macht auch gerne Komplimente, aber am Ende ist das nur heiße Luft.“, sagte ich, legte mich wieder hin und sah zu den vorbeiziehenden Wolken.
 

„Wie meinst du das?“, fragte Sango nach. „Ich meine, wenn Miroku eine andere Frau anflirtet, meint er es nicht ernst. Während wir alle unterwegs waren, viele Abenteuer und Gefahren erlebt und bewältigt hatten, flirtete er doch ohne Ende und am Ende kam nichts dabei heraus. Das ist Mirokus Laster. Das kann er sich schwer abgewöhnen, aber mit einem bin ich mir 100% sicher.“, sagte ich und schwieg. „Mit was bist du dir sicher?“, fragte Sango neugierig nach. Ich sah sie an und lächelte. „Das er dich über alles liebt und immer zu dir zurück kommen wird.“, sagte ich entschlossen und Sango wurde leicht verlegen. „Durch die Eifersucht die du ihm präsentierst, wie die Ohrfeige oder die Kopfnuss mit dem Hiraikotsu, zeigt ihm, dass du ihn genauso sehr liebst.“, erklärte ich ihr. „Ja. Da hast du Recht.“, sagte sie mit rotem Gesicht und blickte wieder in den Himmel.
 

Plötzlich spürte ich Dämonenaura und sie kam schnell auf uns zu. Ich richtete mich auf und starrte Richtung Dorfeingang. „Kagome?“, fragte Sango überrascht und richtete sich ebenfalls auf. Sie sah in dieselbe Richtung. „Spürst du das?“, fragte sie. „Ja. Und es kommt schnell auf uns zu.“, sagte ich. „Beruhige dich Kagome. Es ist Koga.“, sagte Kiba ruhig und ich atmete aus. „Was ist?“, fragte Sango nach. „Es ist Koga. Sei unbesorgt.“, versicherte ich ihr. „Bist du dir sicher?“, fragte sie skeptisch. „Ja. Kiba hatte die Aura erkannt.“, sagte ich und Sango beruhigte sich etwas. Kurze Zeit später sah ich einen Wirbelwind auf uns zu kommen, woraufhin Koga dann vor uns stand.
 

„Hey Kagome. Wie geht’s?“, fragte er und hob die Hand zum Gruß. „Hallo Koga. Den Umständen entsprechend gut.“, sagte ich und lächelte. Er setzte sich zu uns und begrüßte auch Sango und Kiba. „Nanu? Wo ist den der Winselwelpe?“, fragte Koga und sah sich suchend um. „Was?“, fragte ich nach. „Na du weist schon. Der Köter. Wo steckt er denn?“, fragte er weiter nach. „Ich weis nicht wen du meinst.“, sagte ich provozierend und sah Koga herausfordernd an. „Ich meine Inuyasha.“, sagte er kleinlaut. „Inuyasha ist mit Miroku in ein Dorf gegangen, um eine Dämonenaustreibung zu vollziehen.“, erklärte ich. „Und da lässt er dich hier allein zurück? Obwohl ihr vor kurzen angegriffen worden seit?“, fragte er wütend.
 

„Koga. Das ist ihm bewusst und uns auch. Aber von allein kommt das Essen nicht auf den Tisch.“, erklärte ich. „Papa…“, sagte jemand auf einmal. Sango und ich sahen zu unseren Kindern, weil wir dachten es würde von ihnen kommen. Was aber unmöglich sein kann. „Papa…“, erklang es erneut und wir beide sahen zu Koga. „Hehehehe…ich bin nicht allein gekommen.“, sagte er und lächelte leicht verlegen. Er griff nach hinten und holte etwas hinter seinem Rücken hervor. „Nun komm. Sei nicht schüchtern.“, sprach er zu dem Bündel, was in seiner Hand lag. Sango und ich betrachteten es neugierig und ganz langsam entfaltete sich das Bündel.
 

Ein kleiner Wolfyoukai kam zum Vorschein. Sango und ich strahlten über das ganze Gesicht, weil uns dieser kleiner Youkai mit seinen großen blauen Augen, ganz niedlich betrachtete. „Wen hast du denn mitgebracht?“, fragte ich Koga neugierig und lächelte. „Das ist meine Tochter Miharu.“, stellte er sie uns vor. „Och ist die kleine niedlich.“, sagte Sango. „Ja. Sie hat deine Augen Koga und Ayame´s Haare.“, sagte ich und lächelte sie an. Miharu hatte blaue Augen und ihre Haare waren rot-braun. Wie Ayame, wurden ihre Haare zu zwei niedlichen Zöpfen gebunden. Sie trägt ein Oberteil was aus weißem Fell besteht und kleine Schienstulpen.
 

„Miharu. Das ist Kagome. Sie ist sehr stark und schön und sie riecht vorzüglich.“, erklärte er ihr. „Koga. Was sagst du denn da?“, fragte ich verlegen, denn mir war das sichtlich peinlich. „Und das ist Sango. Eine starke Dämonenjägerin. Aber keine Angst, uns jagt sie nicht.“, erklärte Koga weiter. Das kleine Mädchen sah zwischen uns hin und her und betrachtete uns genau. „Agome.“, sagt sie und sah mich dabei an. „Nein, ihr Name ist Kagome.“, erklärte Koga. „Agome.“, sagte sie erneut und kicherte dabei. „Nein,…“, wollte Koga gerade korrigieren bis ich ihn unterbrach. „Lass Koga. Sie ist noch zu klein um meinen Namen auszusprechen. Freut mich Miharu. Ich bin Kagome.“, sagte ich freundlich und lächelte sie dabei an. Miharu blickte zu Sango. „Sano.“, sagte sie und Sango lächelte. „Freut mich Miharu. Ich bin Sango.“, begrüßte und lächelte sie sanft an.
 

Miharu betrachtete nun die friedlich schlafenden Kinder. „Wie alt ist sie denn?“, fragte ich Koga. „Sie ist ca. elf Monate alt.“, sagte er uns. „Miharu warte.“, sagte Koga und Miharu hielt inne in ihrer Bewegung. „Lass sie nur. Sie ist neugierig und will sie bestimmt beschnuppern.“, sagte ich und Koga nickte. Miharu ging vorsichtig näher an die Kinder und streckte ihre Nase aus. Sie blickte zwischen den Zwillingsmädchen hin und her und schien verwirrt zu sein. „Das ist Misaki und das ist Natsuki. Sie sind Zwillinge, deshalb sehen sie gleich aus.“, erklärte Sango und zeigte auf ihre Mädchen. „Gleich aus.“, sagte Miharu und beäugte die beiden weiter. „Misa.“, sagte Miharu und beschnupperte sie. Nachdem sie dies tat beugte sie sich über Natsuki. „Natsu.“, sagte Miharu und beschnupperte auch diese. Sango und ich kicherten dabei.
 

Auch wenn sie die Namen nicht richtig aussprechen konnte, klingt es doch niedlich wie sie es versucht und die Abkürzungen hören sich nicht schlecht an. Danach trat sie näher an meine Zwillinge ran. Wie bei den Zwillingsmädchen sah sie hin und her. „Nicht gleich.“, stellte sie fest und ich kicherte. „Das ist Inuka, ein Junge.“, erklärte ich und zeigte auf Inuka. „Das ist Izayoi, ein Mädchen.“, erklärte ich und zeigte auf meine Tochter. „Pass auf Miharu. Die stinken nach Köter.“, sagte Koga plötzlich. Sofort bekam er von mir eine Kopfnuss und sah ihn wütend an. „Sie tun was?“, fragte ich zornig und sah ihn wütend an. Koga schaute betröpfelt und versuchte sich zu erklären. „Äähh…ich meine…sie riechen gut.“, sagte er und ich setzte mich wieder. Miharu beschnupperte die beiden.
 

„Inu.“, sagte sie zu Inuka und stupste leicht seine Öhrchen an. Daraufhin zuckten sie und Inuka streckte seine Hand, während im Schlaf, nach seinem Ohr aus. Miharu wich zurück und beobachtete dies neugierig. Sango kicherte dabei und ich lächelte. Danach beschnupperte Miharu Izayoi. „Iza.“, sagte sie und stupste sie ebenfalls am Ohr an. Diese zuckten daraufhin, aber von Izayoi selbst kam keine Reaktion. Das wunderte Miharu und stupste auch das andere Ohr an und da streckte Izayoi eine Hand nach ihrem Ohr aus. Ich legte meine Hand vor meinen Mund, damit ich nicht laut los lache, weil es einfach zu niedlich war, was hier eben geschah. Miharu war zufrieden und krabbelte zu ihrem Papa hin und setzte sich in seinen Schoß. „Wie geht’s Ayame?“, fragte ich nach. „Ihr geht es gut. Sie war lange fort gewesen mit Miharu, aber die Familie hatte sich sehr gefreut, die Kleine zu sehen.“, sagte Koga. „Wann kommen die beiden denn wieder?“, fragte Koga nach.
 

„Sie müssten heute Abend wieder da sein, wenn nichts dazwischen kommt.“, sagte Sango. „Gibt es sonst irgendetwas neues Koga?“, fragte ich ihn. „Du meinst, ob ich etwas gehört habe von Akuma.“, sagte er und ich nickte schwer. „Nein. Ich habe nichts gehört und auch nichts herausgefunden. Der Feigling versteckt sich und bereitet sich auf den nächsten Angriff vor.“, sagte er grimmig. „Vermutlich.“, sagte ich geknickt. „Nimm es mir nicht übel Kagome, aber du siehst nicht gut aus.“, sagte Koga gerade heraus. Ich sah ihn entsetzt an und Sango sah mich an, um dies zu überprüfen. „Wie meinst du das?“, fragte ich verunsichert und richtete meine Frisur. „Keine Sorge, deine Haare sitzen, aber unter den Augen hast du leichte Augenringe. Lässt er dich etwa nicht schlafen?“, fragte Koga zornig nach und ballte eine Faust.
 

„Ach das…das ist nichts.“, sagte ich verlegen und rieb über meine müden Augen. Miharu entdeckte Kiba und krabbelte von Koga weg. Sie krabbelte freudestrahlend zu Kiba und blieb vor ihm auf allen vieren stehen. Die beiden beäugten sich und um sie herum wurde es still. Sie beschnupperten sich gegenseitig und Miharu streckte eine Hand nach ihm aus. Kiba stupste ihre Hand mit seiner nassen Nase an und das brachte Miharu zum Kichern. Sie krabbelte näher zu ihm hin, zog sich am Fell hoch auf die Beine und schmiegte sich in seinem Fell. Sie beschnupperte Kibas Fell, erschrak kurz und blickte zu mir. Dann roch sie erneut an Kibas Fell und dann an einer anderen Stelle.
 

Sie ging wieder auf ihre Knie, krabbelte zu mir und beschnubberte mich. Ich hielt ganz still, damit ich sie nicht erschrak. „Vorzüglich.“, sagte sie und kroch auf meinen Schoß und kuschelte sich dort hinein. Ich traute meinen Ohren nicht und ich wurde leicht rot im Gesicht. Sango kicherte und sah mich an. „Vorzüglich Kagome.“, sagte sie und lächelte mich an. „Hör auf Sango. Das ist ja peinlich. Ich bin doch kein Gericht.“, sagte ich und sah wieder zu Miharu. Ich lächelte sie lieb an und strich ihr sanft über das Haar. „Sie könnte auch deine Tochter sein, wenn du mich geheiratet hättest.“, sagte Koga spitz. „Koga. Du warst schon verlobt und die Gefühle waren einseitig.“, erklärte ich locker. „Nach der Zeit hättest du mich lieben gelernt. Was nicht ist, kann ja noch werden.“, sagte er entschlossen. „Na hör mal. Du bist mit Ayame verheiratet.“, sagte ich.
 

„Na und. Dann wirst du eben meine Zweitfrau.“, sagte Koga gerade heraus. Ich sah ihn betröpfelt an. „Ich will aber nicht deine Zweitfrau sein und das werde ich auch nicht.“, protestierte ich. „Überleg es dir gut Kagome.“, sagte er und grinste. „Da gibt’s nichts zu überlegen.“, sagte ich. „Na ja, wenn dein Mann um die Ecke gebracht wird, wirst du meine Zweitfrau.“, sagte er entschlossen. „Dazu muss ich erst einmal ein Mann haben.“, sagte ich leise, mehr zu mir selbst und verschränkte die Arme vor die Brust. „Wie war das?“, fragte Koga entsetzt und ich sah ihn betröpfelt an. „Du bist noch gar nicht verheiratet?“, „Psssstt! Schrei doch nicht so rum, wenn dich einer hört.“, sagte ich verlegen. Plötzlich ging Koga in die Knie, nahm meine Hand und sah mich verliebt an. „Was wird denn das jetzt?“, fragte Sango skeptisch. „Kagome. Willst du meine Frau werden?“, fragte mich Koga und sah mir tief in die Augen. „Häää?“, machte ich und sah ihn genervt an.
 

„Wenn du nicht sofort ihre Hand los lässt du Wolfsspitz, zerfetze ich dich mit einem Hieb!“, knurrte Inuyasha plötzlich und hatte schon eine Hand auf Tessaiga gelegt gehabt. „Na Pinscher. Auch wieder da.“, sagte er, ließ meine Hand los und sprang auf Abstand. „Was fällt dir ein Hand an Kagome zu legen.“, schimpfte er wütend. „Ich hatte ihr einen Antrag gemacht. Was du Flohfänger ja nicht hin bekommst.“, sagte Koga herausfordernd. „Was…?“, sagte Inuyasha empört.
 

Na super, jetzt ist doch ein Kampf vorprogrammiert. Ich wollte, dass man Inuyasha vorsichtig darauf hinweist. Aber doch nicht gleich so, dass man mit der Tür ins Haus fällt. „Ja! Sie schwängern, alleine lassen und wo du wieder bei ihr bist, nimmst du sie nicht zur Frau. Du hast sie damit entehrt!“, schimpfte Koga laut. Ich seufzte und senkte meinen Kopf. „Koga. Es ist besser wenn du gehst.“, sagte ich. Er kam zu mir und nahm mich erneut bei der Hand. „Überleg dir deine Antwort.“, sagte er mit hoffnungsvollen Blick. Inuyasha knurrte, knackte seine Finger und kam auf uns zu. „Inuyasha.“, sagte ich kurz und knapp und er hielt inne. Ich sah zu Koga und sprach laut und deutlich. „Bei deinem Antrag gibt es nichts zu überlegen, weil ich nicht deine Frau werde. Auch nicht deine Zweitfrau.“, sagte ich.
 

„Was…?“, sagte Inuyasha schockiert und wich etwas zurück. „Hat er wirklich gefragt ob sie seine Zweitfrau wird?“, fragte Miroku Sango leise. „Ja. Und das voller Inbrunst.“, sagte Sango. Ich löste mich aus seinem Griff. „Ich möchte das du jetzt gehst Koga. Und ich möchte in Zukunft keine Anträge mehr von dir hören. Hast du mich verstanden?“, fragte ich und er nickte gehorsam. „Schade.“, sagte er, richtete sich wieder auf und kratzte sich am Kopf. „Es war trotzdem schön dich zu sehen Kagome.“, sagte er und rannte schon los. „Koga warte!“, rief ich ihm hinterher. „Hast du es dir anders überlegt?“, fragte er hoffnungsvoll. „Nein, aber ich glaube du hast etwas vergessen.“, sagte ich, richtete mich schwerfällig auf und hielt die schlafende Miharu. „Oh! Hehehehe…“, lachte er verlegen, kam zurück und nahm sie mir ab. „Bis dann Kagome. Wiedersehen du übelriechende Töle.“, sagte er schnell und war auch schon verschwunden.
 

„Na warte!“, knurrte Inuyasha und legte eine Hand auf seinem Schwert. „Lass gut sein Inuyasha.“, sagte ich ruhig. „Was soll das Kagome?“, fragte er wütend nach. „Was soll was? Er ist doch schon weg. Warum jetzt Tessaiga schwingen?“, fragte ich ihn. „Wer war das kleine Mädchen?“, fragte Miroku nach. „Das war Miharu, seine kleine Tochter.“, erklärte Sango. „Ach sieh an. Verheiratet sein, ein Kind haben und Kagome den Hof machen? Das ist mutig.“, sagte Miroku. „Pah!“, machte Inuyasha und entfernte sich von uns. „Inuyasha warte!“, sagte ich aber tat nichts der gleichen.
 

Ich seufzte, setzte mich wieder und ließ den Kopf hängen. „Das ist nicht mutig. Das ist dumm.“, sagte Sango und zog Miroku leicht an seinem Ohr. „Hehehehe…“, lachte er leicht verlegen und setzte sich zu Sango. „Willst du ihm nicht nach?“, fragte Sango mich. „Erst einmal nicht. Er ist zu sehr aufgebracht. Ich gehe später zu ihm hin.“, sagte ich und seufzte. „Na ja, nun wurde es ausgesprochen.“, sagte ich bedrückt. „Man hätte es auch netter formulieren können.“, sagte Sango und Miroku nickte. Nach der ganzen Aufregung erzählte Miroku wie der Auftrag lief und was es für ein Dämon war. Mit reichlicher Bezahlung kamen die beiden zurück und Sango war sehr glücklich das Miroku wieder bei ihr war. Die Sonne ging immer weiter unter und das schöne Abendrot ließ nicht lange auf sich warten.

Verlegende Blicke und rote Gesichter

Sango bereitete das Abendessen vor und Miroku spielte mit seinen Töchtern. Er hatte sichtlichen Spaß dabei und die Mädchen freuten sich bei jeder Grimasse die der Mönch so zog. Meine beiden Kinder waren gesättigt und frisch gewickelt und beobachteten nun den lustigen Miroku. Ich legte sie dichter zu ihm, damit sie alles sehen konnten. Bei den nächsten Grimassen freuten sich alle vier Kinder und ich musste mir ein Kichern verkneifen, weil Miroku so vertieft war in dem Spiel. Die Sonne verschwand immer weiter und es würde bald dunkel werden. Inuyasha war noch nicht wieder zurück gekehrt. Es kicherte und quietschte auf der Decke fröhlich weiter.
 

Shippo beobachtete Miroku aufmerksam und wollte auch sein Glück probieren. Er nahm seine Hände und verzehrte sein Gesicht in alle möglichen Richtung und streckte immer wieder die Zunge raus. Das Kichern und Quietschen wurde lauter und Shippo hatte die lautesten Quietscher auf seiner Seite. Das ließ Miroku sich nicht nehmen und verzehrte und verformte sein Gesicht mit den Händen. „Sango. Ich sehe mal nach Inuyasha.“, sagte ich und entfernte mich von dem fröhlichen Gekicher. Ein Stück weiter sah ich Inuyasha auf dem Baum sitzen. Nachdenklich saß er dort oben und schaute in die Ferne. „Inuyasha.“, rief ich und seine Ohren zuckten. Wütend sah er mich an, wendete sogleich den Blick von mir ab. Ich seufzte, lehnte mich an den Baumstamm und rutschte langsam an ihm herunter, um mich hinzusetzen. Dabei achtete ich auf meine Wunde, die bald einen Verbandswechsel benötigte.
 

„Komm runter Inuyasha.“, sagte ich ruhig, weil ich wusste das er mich auch so hört. „Pfff!“, machte er eingeschnappt und blieb oben sitzen. Ich seufzte erneut, lehnte meinen Kopf nach hinten an den kräftigen Stamm. „Es tut mir leid, was Koga dir an den Kopf geworfen hatte. Es war nicht in Ordnung. Ich kann dich beruhigen. Seinen Antrag habe ich nicht angenommen und werde ich auch nicht annehmen.“, erklärte ich, weil ich das Gefühl hatte, das Inuyasha deswegen aufgebracht war. „Er war heute generell heute so aufdringlich.“, sagte ich mehr zu mir selbst und rieb mir meine geröteten Fingerknöchel. Sie taten mir weh, von der Kopfnuss die ich ihm verpasst hatte.
 

„Du hast mich nicht alleine gelassen.“, sagte ich, weil Koga in der Hinsicht unrecht hatte. „Du wusstest nicht, dass ich in dieser Zeit war und ich hatte es geheim gehalten. Also lass dir nicht einreden das du mich allein gelassen hättest. Das stimmt nicht.“, erzählte ich weiter, aber von ihm kam keinerlei Reaktion. Ich sah nach oben und er blickte immer noch stur in die Ferne. Ich seufzte und senkte den Kopf. Dies muss ihn sehr getroffen haben mit dem Antrag. Nicht weil Koga mir ein machte, sondern weil Koga ihm Vorwurf mich entert zu haben. Da ich keine Antwort von oben erhielt, wollte ich wieder zurück zu den anderen. Aber ich wurde das Gefühl nicht los, das es falsch sei, ihn jetzt allein zu lassen.
 

„Kiba? Hörst du mich?“, fragte ich ihn gedanklich. „Klar und deutlich.“, sagte er. „Tu mir bitte ein gefallen. Kannst du mir bitte ein Eimer kaltes Wasser vom Bach bringen?“, fragte ich ihn. „Willst du ihn abkühlen?“, fragte er belustigend nach. Ich musste bei der Vorstellung schmunzeln, aber in dem Sinne würde es mir nicht weiter helfen. „Nein. Ich möchte meine Hand kühlen.“, erklärte ich. „Bin gleich bei dir.“, sagte er und es wurde still in meinem Kopf. Die Sonne versank immer tiefer am Horizont, die Schatten wurden länger und die Grillen zirpten in der Dämmerung. Die Wirkung der Heilkräuter ließen langsam nach und die Wunde begann zu schmerzen.
 

Ach Inuyasha, warum bist du nur so stur? Hör doch nicht auf das was Koga sagt. Oder ist er wegen etwas anderem wütend? Vielleicht weil ich hab gehen lassen? Hatte ich ihn unbewusst wieder Honig ums Maul geschmiert? Ach ich weis es doch auch nicht. Sanfte und langsame Schritte waren zu vernehmen und ich blickte auf. Kiba näherte sich mit dem Eimer und kam zu mir rüber. Behutsam stellte er ihn neben mir ab und ich legte meine Hand in das kühle Nass. „Hahhh! Das tut gut.“, sagte ich und der Schmerz ließ langsam nach. „Das war auch eine ordentliche Kopfnuss, die du ihm verpasst hattest.“, sagte Kiba anerkennend. „Geschieht ihm ganz recht. Wie konnte er auch so etwas sagen. Aber ich denke meine Hand hatte mehr gelitten als sein Dickschädel.“, sagte ich gedanklich zu ihm und bewegte leicht meine Finger. Da sie schmerzten, beließ ich es dabei und ließ sie im Wasser ruhen.
 

Kiba sah nach oben. „Er ist sehr wütend.“, sagte Kiba plötzlich und sein Blick war auf Inuyasha gerichtet. Ich seufzte, weil ich es mir schon denken konnte. „Ich glaube heute Abend erreichst du nichts mehr Kagome.“, sagte Kiba und sah mich an. Ich nickte nur schwer und versuchte mich aufzurichten. „Was hast du vor?“, fragte Kiba. Ich antwortete ihm nicht und lehnte mich geschwächt an den Baum. Ich hielt mir meine schmerzende Wunde und ging langsam voran. Kiba kam mit dem Eimer neben mich und schweigend gingen wir zurück zu den anderen. Dort angekommen bereitete Sango die Heilkräuter vor, die kommen wie gerufen. „Wie geht es ihm?“, fragte Miroku und ich schüttelte nur den Kopf. Vorsichtig setzte ich mich auf die Decke und zog die Luft zwischen den Zähnen ein, weil es der Wunde nicht gut tat. „Die Kräuter lassen nach.“, sagte Sango und ich nickte.
 

Ich legte mich auf die Decke, legte meinen linken Unterarm auf die Stirn und sah in den dunkel werdenden Himmel hinauf. „Wo sind die Kinder?“, fragte ich, weil mir die Stille auf der Decke bewusst wurde. „Sei unbesorgt. Sie liegen in der Hütte und schlafen. Kirara passt auf sie auf und Shippo.“, erklärte Miroku. „Das ist gut.“, sagte ich zufrieden. Kiba hatte sich ein Tuch geschnappt, tauchte es ins Wasser und legte es mir über meine rechte Hand. „Danke Kiba.“, sagte ich und lächelte schwach. „Was hast du mit deiner Hand gemacht?“, fragte Miroku und betrachtete sie. Ich seufzte nur. „Kagome hatte Koga vorhin eine kräftige Kopfnuss gegeben. Ich war selbst sehr überrascht, aber es wunderte mich nicht, denn schließlich hatte Koga die Kinder beleidigt gehabt.“, erklärte Sango. „Ich verstehe.“, sagte Miroku und wickelte meine Hand in das kühle Tuch ein. „Die Kräuter sind fertig. Miroku, könntest du bitte mir neue Tücher bringen? Ich hab sie in der Hütte liegen gelassen.“, bat Sango. „Aber sicher. Bin gleich wieder da.“, sagte Miroku und schlich sich leise in die Hütte. „Du siehst müde aus Kagome.“, sagte Sango und machte den alten Verband ab.
 

„Ich bin auch müde. Auch wenn ich heute nicht viel beigetragen hatte, hatte mich der Tag doch sehr geschwächt.“, sagte ich und biss die Zähne zusammen. Miroku kam aus der Hütte und brachte die frischen Tücher. Er legte sie neben Sango und sie behandelte meine Wunde weiter. „Sie sieht gut aus.“, bemerkte er. „Da bin ich ja froh.“, sagte ich erleichtert. Sango machte die neuen Kräuter drauf und verband mir meine Wunde. Kiba begann plötzlich zu leuchten und verwandelte sich in seiner wahren Größe. Er kam zu mir getrottet und blieb am Kopfende stehen. Sango verstand und richtete mich vorsichtig auf. Daraufhin legte sich Kiba näher zu mir und Sango lehnte mich vorsichtig an Kibas gewaltigen Körper. Kiba legte seinen großen, buschigen und weißen Schwanz über meinen Körper und schützte mich vor der Kälte. Danach sah sie sich meine Hand genauer an. „Ich glaube sie ist nicht gebrochen. Nur verstaucht.“, sagte ich und Sango nickte. Sie legte mir die restlichen Kräuter auf die Hand und verband auch diese.
 

„Damit werden die Schmerzen gelindert. Du solltest sie trotzdem ruhig halten. Ich denke morgen wird es besser sein.“, erklärte sie und legte die versorgte Hand behutsam ab. „Ich danke dir Sango.“, sagte ich und lächelte sie lieb an. „Möchtest du etwas essen?“, fragte sie. „Nein, ich esse dann mit Inuyasha.“, sagte ich. „Nun gut.“, sagte Sango und machte zwei Schälchen fertig. Eine gab sie Miroku und beide ließen es sich schmecken. Ich beobachtete die beiden und bemerkte, dass Sango verlegen war und wusste nicht wie sie das gemeinsame bad ansprechen sollte. Sie wollte immer wieder anfangen etwas zu sagen, aber kurzer Hand zögerte sie. Ach Sango, so schüchtern kenne ich dich gar nicht. „Miroku. Du siehst ziemlich müde aus. War die Austreibung anstrengend?“, fragte ich nach.
 

„Nein eigentlich nicht. Es war nur ein mickriger Dämon, der dafür viel Unheil anrichtete. Er war schnell erledigt. Vielleicht liegt es daran, das wir vorher das Schlachtfeld beseitigt hatten hier im Dorf.“, sagte Miroku und um es zu verdeutlichen, klopfte er mit seiner Faust leicht auf seine Schultern. „Ich bin ganz schön verspannt.“, sagte er daraufhin. „Ich weis was dagegen hilft.“, sagte ich triumphierend. „Ach ja? Was denn?“, fragte Miroku überrascht und Sango sah mich verlegen an. „Ein heißes bad. Hier in der Nähe gibt es doch eine heiße Quelle. Wärme entspannt die verspannten Muskeln und du wirst sehen, dir wird es gleich viel besser gehen.“, sagte ich. „Hmm, da könntest du Recht haben. Ein heißes bad währe nicht schlecht.“, sagte er und klopfte sich auf die andere Schulter. Nach dem Essen, ging Miroku leise in die Hütte, holte Badeutensilien und verschwand Richtung heiße Quelle.
 

„Warum hat er mich nicht gefragt ob ich mitkomme?“, fragte sich Sango verärgert. „Sango. Du hattest dich auch nicht getraut ihn zu fragen. Ich vermute er hat deshalb nicht gefragt, weil ich hier bin. Nun warte ein Stück und dann folgst du ihm.“, erklärte ich. „Was? Ich soll ihm folgen?“, fragte sie verlegen. „Na hör mal. Ich habe es soweit geschafft, dass er jetzt in die Quelle geht. Du wirst ihm folgen und dich mit dazu setzen. Gib dir einen Ruck.“, sagte ich ermutigend. Sango überlegte kurz, ballte die Faust und nickte entschlossen. Nach ein paar Minuten des Wartens, folgte sie ihm und es wurde still um das Feuer herum. Ich blickte zum Nachthimmel und betrachtete die funkelnden kleinen Zwerge, die zahlreich erschienen waren. Der Himmel ist so schön groß und unendlich weit. „Ob es Nataku gut geht?“, fragte ich in die Nacht hinein. „Bestimmt.“, sagte Kiba und sah ebenfalls in den Himmel.
 

„Versuch zu schlafen Kagome. Du kannst dich kaum noch wach halten.“, sagte Kiba. „Das geht nicht. Ich muss doch auf die Kinder aufpassen und außerdem warte ich auf Inuyasha.“, erklärte ich. „Die Kinder sind in Sicherheit. Kirara, Shippo und ich passen auch auf. Und ich wecke dich wenn Inuyasha zurück kommt.“, sagte Kiba ruhig. „Wenn ich aber jetzt schlafe…erscheint…Akuma.“, sagte ich und blickte ins Feuer. „Verstehe.“, sagte Kiba und beließ es dabei. Ich war aber so müde, das ich wirklich zu kämpfen hatte, nicht einzuschlafen.
 

„Haaaa!“, erschrak ich aus meinen kurzen Schlaf und richtete mich auf. „Es ist alles in Ordnung Kagome.“, sagte Kiba beruhigend und ich blickte mich um. Ich war am Feuer eingeschlafen und Sango und Miroku waren noch nicht zurück. „Habe ich lange geschlafen?“, fragte ich und lehnte mich wieder an Kiba. „Nein, höchstens zehn Minuten.“, sagte er. Mein Magen knurrte leicht und ich legte eine Hand darauf. „Iss etwas. Bei dem geknurre kann ja keiner schlafen.“, sagte Kiba und ich lächelte leicht. Ich stand vorsichtig auf, nahm mir eine Schale und nahm mir etwas von dem leckeren Eintopf. Ich setzte mich wieder zu Kiba und ließ mir den Eintopf schmecken. Ich sah in die Richtung wo Inuyasha verschwunden war und beim näheren hinsehen, erkannte ich die vertraute Gestalt, die langsam auf mich zu kam.
 

Er setzte sich ans Feuer und starrte schmollend dort hinein. Ich stellte meine Schale beiseite, nahm die andere Schale, füllte sie mit Eintopf und reichte sie ihm. Er blickte kurz auf die Schale, um schnell wieder seinen Blick davon abzuwenden. „Nun hör auf zu schmollen und isst etwas Inuyasha.“, sagte ich und hielt ihm die Schale immer noch vor das Gesicht. Grummelnd nahm er sie mir aus der Hand. Schweigend aß er seinen Eintopf. Ich setzte mich wieder zu Kiba und aß meinen weiter. Nachdem wir gegessen hatten schwiegen wir weiter. Die Stille war so erdrückend, das war kaum auszuhalten. Warum sagt er denn nichts? Hatte ich etwas falsch gemacht?
 

„Siehst du das genauso?“, fragte Inuyasha mich plötzlich grimmig. „Was sehe ich?“, fragte ich nach, denn ich wusste im ersten Moment nicht was er meinte. „Das ich dich entert habe.“, sagte er wütend und drehte sich weg. „Nein. Ich sehe es nicht so.“, sagte ich ruhig. Inuyasha senkte nachdenklich den Kopf. „Aber er sieht es so.“, sagte er geknickt. „Ja. Aber sicherlich nicht nur er. Es werden auch andere Leute sagen das du mich entert hättest, weil es sich nicht schickt uneheliche Kinder zu haben. In meiner Zeit sieht man es auch nicht gern, wenn junge Frauen uneheliche Kinder bekommen.“, erklärte ich und sah in den Sternenhimmel. „Kagome…“, sagte er nachdenklich. „Jetzt mach dir keinen Kopf. Denk nicht darüber nach was Koga sagte.“, sagte ich und winkte ab.
 

„Hmm? Was hast du denn mit deiner Hand gemacht?“, fragte er mich erstaunt als er meine verbundene Hand sah. „Ach das? Das ist nichts.“, sagte ich verlegen und versteckte die Hand hinter meinem Rücken. Er kam zu mir rüber gerutscht, nahm meine Hand und betrachtete diese. „Also?“, fragte er drängend. Ich seufzte. „Ich habe Koga heute eine Kopfnuss verpasst, weil er gemein zu den Kindern war.“, sagte ich verlegen. „Sein Dickschädel hatte anscheinend nichts abbekommen, sonst würde meine Hand nicht so schmerzen.“, sagte ich mit rotem Gesicht und Inuyasha sah mich erstaunt an. Er nahm meine Hand und küsste leicht den Verband. „Du musst besser auf dich aufpassen.“, sagte er sanft und sah mich an. Ich wurde ganz rot im Gesicht und wusste gar nicht was ich sagen sollte. „We…we…we…werde ich.“, stotterte ich vor mich hin. „Wo sind eigentlich Miroku und Sango?“, fragte er und sah sich um. Hihihihi…sie sind gemeinsam baden gegangen.“, kicherte ich vor mich hin.
 

Inuyasha sah mich erschrocken an und wurde leicht rot. „Sie sind was? Baden? Gemeinsam?“, fragte er nach. „Ja, sie sind gemeinsam baden gegangen. Das machen verliebte nun eben so.“, sagte ich und Inuyasha sah mich an. „Was ist? Was schaust du denn so?“, fragte ich ihn und er sah verlegen weg. „Nichts, nichts.“, sagte er schnell, aber ich durchschaute ihn. „Aha! Willst du etwa mit mir baden gehen Inuyasha?“, fragte ich ihn und er sah mich ertappt an. Sein Gesicht wurde richtig rot und er wusste nicht was er darauf sagen sollte. „Aber…aber…aber…nur wenn…du…du…es auch…willst.“, stotterte er vor sich hin und ich sah ihn erstaunt an. Denn mit dieser Antwort hätte ich nicht gerechnet.
 

Er wendete sein verlegendes Gesicht ab, unfähig mir in die Augen zu sehen. Ich schmunzelte und rückte näher an Inuyasha heran. Ich küsste ihn sanft auf seine Wange und er sah mich an. „Natürlich will ich.“, sagte ich und sah ihn verliebt an. Er nahm mich in die Arme und legte sein Gesicht in meinen Nacken. Ich erwiderte die Umarmung und genoss seinen Geruch. Kiba verwandelte sich in seine normale Wolfsgröße zurück und ging in die Hütte hinein. Ich beobachtete ihn und kicherte dabei. „Was hat er denn?“, fragte Inuyasha irritiert. „Er lässt uns allein.“, erklärte ich und lächelte ihn verliebt an.
 

Inuyasha legte mich behutsam auf die Decke zurück, schmiegte sich an mich und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss. Ich erwiderte diesen und bekam Schmetterlinge in den Bauch. Sanft löste er sich von mir und sah mich verliebt an. Ich schmiegte mich an ihm und schloss die Augen. Meine Anspannung ließ nach und dies zerrte an meiner Müdigkeit. Ich krallte mich an seinem Gewand fest, um ihn nie wieder los zu lassen. Er sagte noch etwas zu mir, aber ich verstand es nicht, weil ich so von der Müdigkeit benebelt war. Sanft flüsterte er mir etwas zu und sein warmer Atem kitzelte mein Ohr. „Inu…ya...sha…“, flüsterte ich im Schlaf und schlief tief und fest ein.

Kagome auf 180

„Haaaaa!“, schreckte ich erneut auf und sah mich gehetzt um. „Kagome. Alles ist in Ordnung. Beruhige dich.“, sagte Inuyasha neben mir und nahm mich sanft in den Arm. Ich atmete erleichtert aus und rieb mir die Müdigkeit aus dem Gesicht. Ich blickte mich erneut um und stellte fest, dass es noch Nacht war und wir am Feuer saßen. „Sango und Miroku?“, fragte ich nur. „Die sind immer noch baden. Was machen die bloß so lange?“, fragte er sich und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Immer noch? Wie lang habe ich geschlafen?“, fragte ich nach. „Nicht lange, vielleicht eine halbe Stunde.“, sagte Inuyasha und ich seufzte.
 

„Sie genießen die Zeit zu zweit.“, sagte ich. „Hm?“, machte Inuyasha. „Du hattest gefragt was sie solange machen. Sie genießen die Zweisamkeit.“, erklärte ich und Inuyasha wurde leicht rot. Ich setzte mich näher ans Feuer ran, zog meine Beine an meinen Körper ran und umschlang diese. Auf einmal wurde mir etwas über die Schultern gelegt. „Was…?“, wollte ich fragen als ich Inuyashas Gewand auf meinen Schultern liegen sah. „Du frierst.“, sagte er und legte einen Arm um mich. Ich schmiegte mich an seiner Schulter und betrachtete die lodernden Flammen.
 

„Du hattest mir vorhin etwas ins Ohr geflüstert, aber ich hatte es nicht so recht verstanden gehabt. Was hast du denn geflüstert?“, fragte ich und sah ihn an. „Äähh! Nicht so wichtig.“, sagte Inuyasha verlegen und drehte sich weg. „Komm sag schon. Ich will es doch wissen.“, sagte ich neugierig und bedrängte ihn leicht. „Ich sage es dir später.“, sagte er mit sichtlich rotem Gesicht. „Och menno. Ich möchte es doch so gern wissen.“, sagte ich schmollend. „Mal was anderes.“, sagte Inuyasha. „Ja?“, fragte ich. „Wie kommst du eigentlich zu dieser Kampfkleidung?“, fragte er mich interessiert. „Die hat Aya nach meinem Entwurf für mich geschneidert. Ist sie nicht toll?“, fragte ich voller Stolz.
 

„Hmm…“, grummelte er. „Was?“, fragte ich skeptisch. „Die Kleidung ist unpraktisch. Der Lendenschurz zu kurz, keine Ärmel dran und das olle stück Stoff was dein Bauch hauchdünn bedeckt ist sinnlos. Du siehst darin nackt aus.“, schimpfte er. „Na hör mal. Der Lendenschurz ist nicht viel länger als der Rock von meiner Schuluniform, die Ärmel hatten mich meist eh gestört und das lange gezottel am Bauch ebenfalls. Und in dem Kimono kann ich mich schlecht bewegen, der ist unvorteilhaft.“, protestierte ich. „Besser als nackt rum zu laufen.“, sagte er grimmig. „Ich laufe nicht nackt rum.“, schimpfte ich und sah ihn wütend an. „Was ist denn hier los?“, fragte plötzlich Miroku der mit einer gesunden Gesichtsfarbe zu uns stieß. „Nichts! Inuyasha hat mal wieder was auszusetzen.“, sagte ich grimmig.
 

„Was ist es denn diesmal?“, fragte Sango interessiert. „Kagome sieht mit dem Aufzug nackig aus und das gefällt mir nicht. Es sieht zu freizügig aus und bietet ihr keinerlei Schutz. Kein wunder das Koga dir nachsteigt, so frei wie du dich präsentierst.“, sagte er mit scharfer Zunge. Es wurde still um uns und die Worte hallten in meinen Ohren. Wütend sah ich ihn an und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Miroku und Sango zogen die Luft hörbar ein und wichen zurück. Inuyasha sah mich geschockt an und legte seine Hand auf seine errötete Wange. Ich stand auf und stapfte wütend und verletzt weg von ihm. Der hat doch eine Vollmeise. Mich so zu beleidigen. `Kein Wunder das Koga dir nachsteigt, so frei wie du dich präsentierst. ´. Wütend stapfte ich aus dem Dorf und ging runter zum Bach. Eigentlich wollte ich hier sitzen und mich abreagieren, aber das verschaffte mir keine Befriedigung. Also ging ich kurze Hand weiter und lief mir meinen Ärger von den Sohlen. Ich lief zornig weiter und kam anschließend an den wunderschönen See entlang. Ich blieb plötzlich stehen, weil mir jetzt bewusst wurde, wie weit ich doch gegangen war.
 

Dies ist der See, wo eins Inuyasha nachdenklich auf dem Stein saß und seine zittrigen Hände betrachtete. Ich sah zum See, der so schön friedlich wirkte, das Wasser war ruhig und der werdende Halbmond leuchtete auf der Wasseroberfläche. In mitten des See´s befand sich ein großer flacher Stein, der wie eine kleine Insel aussah. Ich zog mir meine Schuhe aus und stieg in den See. Vorsichtig watete ich auf den Stein zu und achtete darauf das ich nicht ins Wasser fiel. Der See war nicht sehr tief, das Wasser reichte mir bis zur Hüfte und als ich den Stein erreichte, war meine Wunde trocken geblieben. Ich setzte mich im Schneidersitz auf den flachen Stein, legte meine Arme entspannt in den Schoß, schloss meine Augen und ließ die Stille auf mich wirken. Ein warmer Luftzug wehte durch mein Haar und brachte es leicht zum Schwingen.
 

Ich atmete langsam und tief die saubere Luft ein und beruhigte mich allmählich. Wie kann er nur so etwas sagen? Das hörte sich ja fast so an, als würde ich in einem Bordell arbeiten. Aber wenn ich recht bedenke, Nataku war damals auch nicht begeistert über meine Kampfkleidung. Ist die denn so unpraktisch? Da war der Abend so schön mit Inuyasha und er machte ihn kaputt. Dies machte mich erneut zornig und ich holte tief Luft. „Hrrrrrg! DU BLÖDER HUND!!!“, schrie ich mit einem Atmezog in die Nacht hinein um Dampf ab zu lassen. „Na. Was sind das denn für Worte?“, sagte Kiba plötzlich, der neben mir schwebte. Ich schnaufte und sah ihn an. „Ist doch wahr.“, sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Hier. Nimm.“, sagte er und ließ meinen Umhang in mein Schoß fallen.
 

Ich nahm den Umhang und hing ihn mir über meine Schulter. „Ich danke dir.“, sagte ich und ließ meine Arme wieder in meinen Schoß sinken. „Ich setz mich ans Ufer.“, sagte Kiba und verschwand. Dies schätzte ich sehr an ihm. Er spürt wenn ich allein sein will und den Freiraum gibt er mir auch. Da ich sowieso nicht schlafen kann, kann ich ja etwas trainieren. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich. Da ich spirituelle Kräfte besitze, müsste ich auch einen Bannkreis ziehen können. Das wollen wir doch gleich einmal ausprobieren.
 

Ich konzentrierte mich auf meine Kraft und versuchte sie hinaus zu treiben. Das war leichter gesagt als getan. Da es nicht so recht funktionierte, versuchte ich meine Umgebung wahr zu nehmen. „Arrrgghh!! Das ist zum Mäuse melken!!“, schimpfte ich, weil ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Nachdenklich sah ich auf den See und plötzlich zog etwas am Mond entlang und spiegelte sich im Wasser. Ich sah nach oben und erkannte die Person. Er bemerkte mich und sah zu mir runter. Ich wendete den Blick ab, weil er sowieso nichts mit Menschen zu Tun haben wollte. Ein Windhauch wehte mir die Haare ins Gesicht und ich versuchte sie zu ordnen. Als ich aufblickte schwebte der mir bekannte Daiyokai vor mir. Sprachlos sah er mich an. Na super, der hatte mir noch eben gefehlt.
 

„Dieser See muss ja sehr anziehend sein.“, bemerkte er. „Kann schon sein. Was willst du Sesshomaru?“, fragte ich schnippisch. „Nichts. Wollte nur sehen welche arme Seele sich diesmal in Selbstmitleid badet.“, sagte er. „Pah! Ich versuche mich nur zu beruhigen, das ist alles.“, erklärte ich schroff. „Oh ich verstehe, ärger mit dem Hanyou.“, sagte er belustigend. Auf dieses Gespräch ließ ich mich nicht ein. Wollte erst einmal nichts von Inuyasha wissen. „Kannst du nicht jemanden anders nerven?“, fragte ich seufzend und biss mir so gleich auf die Zunge, weil ich diesmal zu weit ging.
 

Erschrocken sah ich auf und seine Augen funkelten mich böse an. Mit einer schnellen Bewegung und gezieltem Schlag ins Gesicht, flog ich vom Stein und fiel ins Wasser. Ich tauchte schnell wieder auf, hielt mich am Stein fest und krabbelte schnell aus dem Wasser raus. Kiba war zu mir gestoßen und knurrte Sesshomaru an. „Kiba.“, sagte ich ruhig und er gab seine Angriffshaltung auf. Auf allen vieren kniete ich auf dem Stein und keuchte. Das Wasser lief auf meiner Kopfhaut entlang weiter bis ins Gesicht, dort sammelte es sich um anschließend auf den Stein zu tropfen. Nicht nur Wasser tropfte, auch etwas Blut.
 

Ich betastete meine Wange sacht und merkte die kleine Wunde. „Wie kannst du es wagen mich so zu beleidigen, du Menschenweib.“, knurrte Sesshomaru. Ich setzte mich, wrang mein Haar aus und sah ihn unvermittelt in die Augen.

„Akuma. Sagt der Name dir etwas?“, fragte ich schnell, um das Thema zu wechseln. Seine Augen zuckten und ich wusste, dass Akuma für ihn kein Unbekannter war. „Was kümmert dich dieser Dämon?“, fragte er nach. War ja klar, dass er nicht gleich mit der Sprache rausrückte. „Dieser Dämon ist wieder aufgetaucht. Von Myoga erfuhr ich das dein Vater, Inu no Taisho gegen ihn kämpfte, aber ihm nicht gewachsen war. Er konnte ihn nur bannen. Ich erfuhr, dass er Hass in die Herzen säht und sich davon ernährt. Er kann die Menschen manipulieren und kontrollieren.“, erklärte ich. „Soweit richtig.“, sagte Sesshomaru und ich sah ihn fragend an. „Bevor er die armseligen Herzen manipulieren kann, bricht er diese, damit er besser Hass sähen kann.“, erklärte Sesshomaru. „Er bricht diese.“, sagte ich nachdenklich. „Er ernährt sich auch vom seelischen Schmerz. Er hat eine vorliebe für Alpträume.“, sagte er. Ich erschrak. Sesshomaru begab sich in die Luft und entfernte sich von mir. „Ich habe genug meine Zeit verschwendet.“, sagte er kalt, verwandelte sich in eine leuchtende Kugel und verschwand. „Warte!“, rief ich ihm nach, aber zu spät.
 

„Verdammt!“, rief ich wütend. Plötzlich bewegte sich das Wasser und aus den Tiefen erschien ein rießen Schildkrötendämon. „Wer stört meinen Schlaf?!“, rief sie wütend und entdeckte mich. „Wie kannst du es wagen mich zu stören?“, rief diese. „Ach halt doch deinen Schnabel!“, rief ich zornig, weil Sesshomaru mich so stehen ließ. „Was? Du schwacher Mensch! Was bildet du dir ein!“, rief der Dämon wütend. Sie machte ihr Maul auf und konzentrierte einen Energieball darin. Als er groß genug war schoss sie ihn auf mich. Wütend wie ich war, sprang ich hoch und wich dem Energieball gekonnt aus. Hinter mir krachte es, als der Energieball einschlug. Felsbrocken, Erde und Gestein flogen an mir vorbei oder prallte an mir ab. Ich formte meinen imaginären Bogen, der daraufhin erschien. „Hahahahaha!!! Mit dem Zahnstocher kannst du mich nicht verletzen.“, spuckte er in großen Tönen.
 

„Ich zeig dir gleich was der Zahnstocher alles kann. Aus dir mache ich SCHILDKRTÖTENSUPPE!!!“, schrie ich aufgebracht und schoss meinen magischen Pfeil ab. Der Pfeil traf in seinem geweiteten Schnabel und zerfetzte die Schildkröte in kleine Einzelteile. „Tse! VON WEGEN SCHWACH!!!“, schrie ich in die Nacht hinein. Ich wischte mir über die Stirn und atmete tief ein und aus. „Das tat gut.“, sagte ich zu mir selbst. Ich glitt vorsichtig ins Wasser und lief ans Ufer zurück. Ich schnappte mir meine Stiefel und barfuss ging ich mit Kiba zurück. „Jetzt bin ich trotzdem nass geworden. Verdammt!“, fluchte ich. „Kagome!“, rief eine vertraute Stimme, die ich sofort erkannte. Ich blieb nicht stehen und lief einfach weiter.
 

„Kagome!“, rief Miroku und blieb vor mir stehen, neben ihn Inuyasha. Ich senkte meinen Blick und schritt an den beiden vorbei. „Was war das für eine Explosion? Hey warte doch. Was ist passiert?“, fragte Miroku aufgeregt und sah mir nach. „Nichts ist passiert.“, sagte ich gereizt. „Sango hatte dir gesagt du sollst nicht baden gehen.“, sagte Inuyasha schroff. Ich blieb stehen und blickte ihn wütend an. „Ich war nicht gerade freiwillig baden.“, sagte ich wütend und Inuyasha machte große Augen. „Kagome.“, sagte er und kam zu mir rüber. „Was?“, fragte ich schnippisch. „Das! Was ist passiert?“, fragte Inuyasha entsetzt und zeigte auf meine kleine Wunde im Gesicht.
 

„Ach was geht dich das denn an?“, fragte ich wütend. Ich konnte nicht anders. Seine Worte hatten mich sehr verletzt, dass ich ihm nicht so einfach verzeihen konnte. Inuyasha erschrak über die Antwort und wich etwas zurück. „Eine ganze Menge. Warum ist Sesshomaru´s Geruch hier am See?“, fragte er ebenfalls zornig. „Woher soll ich das wissen? Frag ihn doch selbst.“, sagte ich provozierend. „Na, na. Nun beruhigt euch beide bitte. Es bringt doch nichts, wenn ihr euch so anschreit.“, sagte Miroku beschwichtigend. Ich seufzte und mir ging langsam die Puste aus um zu streiten. Ich nahm meinen schweren nassen Umhang ab und begann ihn auszuringen. Nachdem ich fertig war, schüttelte ich ihn noch kräftig aus. Danach wrang ich, so gut wie ich konnte meinen Lendenschurz aus und strich ihn wieder glatt.
 

„Was wollte Sesshomaru?“, fragte Miroku ruhig. Ich seufzte, legte mir meinen nassen Umhang um und zog meine Stiefel wieder an. „Ich weis es nicht.“, sagte ich und ging weiter. Kiba folgte mir schweigend, auch die beiden anderen mit gewissem Abstand. Eine Zeitlang später kamen wir an den Bach an und wir waren nicht mehr weit vom Dorf entfernt. Ich ging zum Bach, tauchte meine verbundene Hand hinein und wusch meine kleine Wunde aus. Das Klimpern vom Mönchsstab signalisierte mir, das Miroku näher trat. „Lass mich mal sehen.“, sagte er behutsam und ich gab nach. Er drehte mein Gesicht in das schwache Mondlicht und betrachtete meine Wange. „Hmm…was ist passiert Kagome?“, fragte Miroku nochmals, aber ruhiger.
 

„Ich hatte ihn gereizt. Hatte den Bogen überspannt gehabt und er schickte mich in die Realität zurück.“, erklärte ich geknickt. „WAS? Das war Sesshomaru?“, schrie Inuyasha empört. „Inuyasha!“, sagte Miroku mit fester und bestimmter Stimme und der Hanyou blieb ruhig. „Was ist dann passiert?“, fragte er ruhig weiter. „Dann kam die blöde Schildkröte und nervte mich ebenfalls. Aus ihr wurde Schildkrötensuppe.“, sagte ich etwas säuerlich. Miroku sah betröpfelt aus und kratzte sich an der Wange. „Und die Explosion?“, fragte er. „Das war die Schildkröte. Ist jetzt nur noch Staub.“, sagte ich trocken und richtete mich wieder auf. Ich ging zurück zum Dorf ohne auf die anderen zu warten. Kiba folgte mir schweigend. Als ich an der Hütte ankam, betrat ich sie leise. „Kagome. Da bist du ja.“, sagte Sango und kam auf mich zu. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte sie entsetzt und ich wich ihrem Blick aus. Schweigend zog ich schnell meine nasse Kleidung aus und zog mir meinen Yukata an. Gerade noch rechtzeitig, denn in dem Moment kamen die beiden Männer in die Hütte.
 

Schweigend setzte ich mich ans Feuer und wärmte mich auf. Sango setzte sich zu mir, nahm ein Tuch und betupfte meine Wunde schweigend. Sie schmierte selbstgemachte Salbe darauf und ich ließ es stumm über mich ergehen. „Zeig mir bitte deinen Verband.“, flüsterte sie mir zu. Ich drehte mich etwas weg und öffnete leicht den Yukata. Sango sah nach und nahm mir den durch getränkten Verband ab. „Es sieht gut aus. Ich mache dir frische Kräuter drauf. Gut das ich noch welche übrig habe.“, sagte sie ruhig. Ein salziger Tropfen tropfte auf ihre Hand und sie sah mich erstaunt an. Ich biss mir auf die Lippen um mir ein lautes Schluchzen zu verkneifen. Die Tränen stiegen mir in die Augen und wollten nicht versiegen. „Könnt ihr beide bitte noch Holz holen?“, sagte Sango und Miroku sah sie an. „Komm Inuyasha, lass uns noch etwas holen.“, sagte er und richtete sich auf. „Wieso das denn? Wir haben doch genug.“, protestierte er. „Wirst du jetzt mit raus kommen und mir helfen?“, sagte Miroku mit zusammengebissenen Zähnen.
 

„Ist ja gut. Ich komme ja schon.“, sagte er widerwillig und die beiden verließen die Hütte. Sango nahm mich in den Arm und ich heulte einfach drauf los. Dieser Abend hatte mich sehr mitgenommen. Erst beleidigt mich Inuyasha. Dann treffe ich auf seinen Bruder, den ich ebenfalls blöd anmachte und darauf eine Ohrfeige kassierte. Aber die Informationen über Akuma verunsicherten mich noch mehr. Er ist in der Lage Alpträume zu schicken, deshalb kann ich seit Tagen nicht Schlafen. Er hat vor mein Herz zu brechen, damit ich leichter zu manipulieren sei. Ich weis nicht was ich noch tun soll. Ich bin einfach fertig mit den Nerven und einfach nur übermüdet.
 

Ich will doch nur schlafen, aber wenn ich das tue, sehe ich diese schrecklichen Bilder. Sango strich mir beruhigend über mein schwarzes Haar. Sie stellte keine Fragen, sie war einfach für mich da. Langsam löste ich mich von ihr und wischte mir meine Tränen weg. „Geht es wieder?“, fragte sie vorsichtig und ich nickte stumm. Sie bereitete die Kräuter vor, legte sie mir danach auf die Verletzung und verband diese. Ich band mir meinen Yukata wieder zu und zog meine Beine an meinen Körper. „Sango? Darf ich meinen Kopf auf deinen Schoß legen?“, fragte ich verlegen.
 

Sie lächelte mich sanft und nickte. Ich legte meinen Kopf in ihren Schoß und sie strich mir sanft über meinen Kopf. Diese sanfte und vertraute Berührung tat gut und beruhigte mein aufgewühltes Inneres. Ich schloss meine Augen, lauschte ihrer Atmung, genoss die Zärtlichkeit unter Freundinnen und döste langsam unter den Streicheleinheiten ein.

Im inneren von Kagome

Benebelt, geschwächt und verwirrt rappelte ich mich vorsichtig auf und sah mich um. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hand, weil es mich so drehte. Ich fühlte mich gar nicht gut und mir war irgendwie schlecht. Ich muss wohl bei Sango´s Schoß eingeschlafen sein und bekam somit nicht mit, dass ich zu Bett gebracht worden war. „Kagome? Ist alles in Ordnung?“, fragte mich Inuyasha besorgt und legte eine Hand auf meine Schulter. „Ach lass mich zu frieden.“, fauchte ich ihn an und versuchte mich aufzurichten. „Wa…?“, sprach Inuyasha entsetzt und sah mich schockiert an. „Hmm, was ist denn los?“, fragte Sango verschlafen. „Ich weis auch nicht.“, sagte Inuyasha irritiert und sah mich an. Ich stützte mich schwer atmend an der Wand ab und versuchte mein Gleichgewicht zu halten.
 

„Nichts ist los. Kümmert euch um euren Dreck.“, fauchte ich erneut und verließ schwankend die Hütte. „Irgendetwas stimmt nicht mit Kagome.“, sagte Miroku ernst und war mir nach draußen gefolgt. Ich kauerte mich an der Hütte und hielt mir den Bauch. Miroku stand vor mir und beobachtete mich, die anderen standen hinter ihm. „Was willst du von mir, du notgeiler Mönch?“, fragte ich spitz. Die anderen zuckten bei diesen Worten, aber Miroku grinste nur. Er holte eine Sutra raus und hielt sie bereit. „Wo ist Kagome?“, fragte er. „Was? Miroku bist du blind? Vor dir kauert sie doch.“, sagte Inuyasha verwirrt. „Das ist nicht Kagome.“, sagte Miroku ernst und Inuyasha erschrak.
 

„Hahahahahaha…richtig beobachtet. Kagome stirbt gerade jetzt in diesem Augenblick im inneren. Hahahahahaha.“, lachte ich finster. Sofort bekam ich die Sutra an meine Stirn geheftet und ein gewaltiger Strom durchfuhr meinen geschwächten Körper. Die finstere Stimme verschwand in meinem Kopf. Ich sackte zusammen und betrachte die ratlosen und besorgten Gesichter meiner Freunde. Ich nahm um mich herum alles wahr, aber ich selbst hatte keine Kontrolle über meinen Körper. Was passiert hier nur mit mir? Bitte helft mir. Plötzlich drehten sich meine Freunde nach etwas um und machten den Weg für jemanden frei. Nataku? Du hier? Er nahm mich auf seine Arme und trug mich in die Hütte. Inuyasha´s Blicke folgten uns, unfähig etwas zu sagen. Er legte mich behutsam nieder und betrachtete mich. „Was ist passiert?“, fragte er nach. „Wir wissen es nicht ganz genau.“, sagte Sango ratlos.
 

„Ist irgendetwas vorgefallen?“, fragte Nataku weiter. „Sie hatte sich mit Sesshomaru angelegt und kassierte dabei eine Ohrfeige, deshalb der Kratzer im Gesicht.“, erklärte Miroku. Inuyasha hielt besorgt meine Hand und wischte mir über meine Schweißnasse Stirn. „Sie hat Fieber.“, sagte er besorgt. „Ja ich weis. Sie kämpft gerade im inneren. Hat sie sonst noch irgendwelche Verletzungen?“, fragte Nataku schnell. „Das Dorf wurde vor ein paar Tage angegriffen und dabei trug sie sich eine Bissverletzung zu. Wir behandelten diese, aber sie entzündete sich. Dann kam Fudo uns besuchen und behandelte diese Wunde erneut und seitdem gab es keine Beschwerden. Er gab mir die Aufgabe, regelmäßig den Verband zu wechseln und frische Kräuter drauf zu legen.“, erklärte Sango. „Sagtest du eben Fudo? Wann soll er da gewesen sein?“, fragte er panisch. „Vor eins, zwei Tagen.“, sagte Sango verunsichert. „Verdammt.“, rief Nataku aus. Er zögerte nicht länger und öffnete meinen Yukata.
 

Inuyasha hielt ihn zurück und sah ihn wütend an. „Was tust du da?“, fragte er zornig. „Wenn ich ihr nicht sofort helfe, wirst du deine Kinder alleine groß ziehen müssen.“, sagte Nataku mit ernster und fester Stimme. Inuyasha erschrak bei den Worten und ließ Nataku´s Hände los. „Ich kümmere mich um die Kinder.“, sagte Miroku und entfernte sich von uns. Nataku schob sacht den Yukata zur Seite und bedachte dabei an mein Schamgefühl. Er nahm den Verband ab und wischte die Kräuter ab. Er nahm diese und roch daran. „Hab ich es mir doch gedacht.“, sagte er zornig. „Was? Was ist los?“, wollte Sango wissen. „Diese Kräuter helfen nicht bei der Heilung. Sie füttern den inneren Dämon und geben ihm Kraft.“, erklärte er und Sango erschrak. „Dämon?“, fragte sie geschockt. „Ja. Das war nicht Fudo der euch besuchte. Fudo war bei mir, er half mir mit den Kräutern. Das muss Akuma gewesen sein und er hatte ihr irgendetwas eingepflanzt.“, erklärte er.
 

„So ein Dreckskerl. Warum sagt sie nichts? Sie ist doch wach.“, sagte Inuyasha nachdenklich und fluchte sogleich. „Sie kann nicht sprechen, weil sie die Kontrolle über ihren Körper verloren hat. Sie ist bei Bewusstsein und sie bekommt alles mit, was hier im Augenblick passiert, aber sie selbst ist gefangen in ihrem Körper. Hatte sie noch etwas gesagt, bevor du sie gelähmt hattest Mönch?“, fragte Nataku Miroku. „Sie sagte, dass sie nicht Kagome sei und sie jetzt gerade im inneren stirbt.“, erzählte er. „Ich verstehe.“, sagte Nataku und wollte soeben die Wunde abtasten als ein helles Licht erschien und ihn abwies. „Verflucht.“, sagte er und rieb sie die Hand. „Was ist passiert?“, fragte Sango.
 

„Akuma hat die Wunde versiegelt.“, erklärte er. „So ein Bastard!“, rief Inuyasha außer sich. „Was können wir jetzt tun?“, fragte Sango besorgt. „Akuma bevorzugt Alpträume. Ich vermute er hat ihr ein Alptraumdämon eingepflanzt. Dieser Dämon zeigt ihre Alpträume und Ängste. Wir müssen in ihr inneres, um Kagome zu helfen. Wenn wir es nicht tun, stirbt sie.“, sagte Nataku. „Wie soll das gehen?“, fragte Inuyasha nach. „Ich werde dich in ihre Gedanken hinein bringen und du bringst ihre Seele wieder zurück.“, sagte Nataku und Inuyasha nickte entschlossen. „Setz dich ans Kopfende und lege deine Stirn auf ihre Stirn.“, bat Nataku und Inuyasha folgte seinen Anweisungen. „Blicke ihr nun tief in die Augen und öffne dein Herz für sie. Ihre Augen sind die Fenster ihrer Seele.“, erzählte Nataku. Inuyasha blickte mir tief in die Augen und ich spürte seinen aufgeregten Atem. Nataku legte eine Hand auf meine Brust, sprach plötzlich in einer fremden Sprache und wie von ganz selbst, schlossen Inuyasha und ich gemeinsam die Augen.
 

Im inneren kämpfte ich mit den grausamen Bildern die ich immer wieder vor Augen hatte. Am Tag an dem ich meine Familie verlor. Am Tag als ich Inuyasha und Kikyo zusammen sah. Die Alpträume, die mich jede Nacht heimsuchten. Ich saß im dunklen und um mich herum, diese schrecklichen Bilder. Augen schließen brachte mir nichts, denn da hatte ich sie ebenfalls vor Augen. Ich starrte auf die Bilder, unfähig wegzusehen und sie fraßen sich in meine Seele und zerrissen mir mein Herz. „Hey Kagome! Wo bist du?“, erklang eine Stimme. Wie kann das sein? Ich bin doch alleine. „Wo bist du?“, fragte die Stimme erneut, aber ich wollte nicht antworten, weil ich zuviel Angst hatte. Ich winkelte meine kleinen kindlichen Beine an, umschlang meine kurzen Arme darum und schaukelte hin und her.
 

„Nanu? Wer bist du?“, fragte die Stimme verwundert. Ich blickte vorsichtig auf und vor mir stand ein großer, rot gekleideter Mann mit weißem langem Haar und Hundeohren. „Wer ich?“, fragte ich zaghaft. „Ja.“, sagte die Stimme sanft und kniete sich vor mich hin. „Mein Name ist Kagome. Und deiner?“, fragte ich nach. „Ich bin Inuyasha. Und ich bin gekommen um dich zu holen.“, sagte der Fremde. „Warum willst du mich holen?“, fragte ich nach. „Weil wir dich brauchen Kagome.“, sagte der rot gekleidete Hundemann. „Mich brauchen? Mich braucht keiner. Ich bringe nur Leid.“, sagte ich und starrte zu den Bildern hin. Der Langhaarige folgte meinem Blick und sah gebannt auf die Szenarien. „Siehst du. Ich habe niemanden mehr. Ich werde nicht mehr gebraucht.“, sagte ich betrügt und der Fremde löste sich aus seiner Starre. Er legte seine Hände auf meine kleinen kindlichen Schultern. „Das ist nicht wahr Kagome. Wir brauchen dich.“, rief er aus.
 

„Wir?“, fragte ich skeptisch. „Ja wir. Sango, Miroku, Shippo, Kiba, Kirara, Nataku und deine Kinder.“, zählte der Fremde auf. „Meine Kinder? Ich bin selbst ein Kind, wie kann ich da Kinder haben?“, fragte ich nach. „Du siehst jetzt aus wie ein Kind, aber in der Zukunft bist du zu einer sehr starken, jungen, hübschen, entschlossenen Frau und Mutter herangewachsen.“, erzählte der weißhaarige. Ich wich seinen goldbraunen Augen aus, weil ich ihm kein Wort glaubte. „So werde ich niemals sein. Ich bin zu schwach und keiner liebt mich. Schwache Menschen werden nicht geliebt. Sie werden ausgenutzt und benutzt und wenn man sie nicht mehr braucht, wirft man sie weg. Am Ende ist man immer allein.“, sagte ich bitter. Plötzlich wurde ich von dem Fremden in den Arm genommen. „Das ist nicht wahr. Es gibt viele Menschen die dich lieben und die dich brauchen. Du bist nicht schwach. Ich brauche dich.“, sagte der Hundemann.
 

„Du? Warum?“, fragte ich skeptisch. „Ich brauche dich, weil du an meine Seite gehörst. Ich brauche dich, weil du die Mutter meiner Kinder bist. Ich brauche dich, weil dein Lächeln mein Herz erwärmt und ohne dieses Lächeln würde es frieren. Ich brauche dich, weil du der Grund bist am nächsten Morgen wieder aufzuwachen. Ich brauche dich, weil du meine Luft zum Atmen bist. Ich brauche dich, weil du mein Herz bist. Und vor allem, brauche ich dich, weil ich dich über alles liebe Kagome, ohne dich, fühle ich mich so leer. Mir würde ein Teil fehlen. Bitte. Bitte, komm zurück zu mir.“, bat der Fremde. Seine Worte füllten mein Herz mit Wärme. Sie gaben mir Sicherheit, Geborgenheit und Zuversicht.
 

Ich blickte über seine Schulter und ich sah neue Bilder. Bilder von einer jungen Frau mit einer Dämonenkatze. Von einem Mönch und einem kleinen Fuchs. Und von einem schneeweißen Wolf der zwei kleine Kinder hütete. Sind das etwa meine? Diese Bilder strahlten Wärme, Freundlichkeit, Hoffnung und Freude aus. Ich erwiderte die Umarmung und schmiegte mich an ihm. „Lass mich nicht allein Inuyasha.“, flüsterte ich in sein Ohr, daraufhin erschien ein helles Licht und um uns herum verschwand alles im Licht.
 

„Kagome! Kagome!“, rief eine vertraute Stimme. Ich öffnete leicht die Augen und lächelte schwach. Plötzlich durchzog ein stechender Schmerz und ich hielt mir die Seite. „Gnnnnn…!“, machte ich und biss die Zähne zusammen. Nataku nahm meine Hände von der Wunde weg. „Miroku! Ich brauche dich gleich.“, rief er und Miroku stand zur Stelle. Aus meiner zugenähten Wunde brach der Dämon heraus und versuchte zu fliehen. Miroku holte mit seinem Stab aus und läuterte somit den Alptraumdämon. Nataku legte sanft seine Hände auf meine blutende Wunde. Ein warmes helles Licht erschien und unter seinen Händen heilte meine Wunde. Nachdem die Wunde geschlossen war, wischte sich Nataku den Schweiß von der Stirn und sah mich an. Er schnipste einmal mit den Fingern und auf einmal hatte ich ein knielanges weißes Kleid an. „Der Yukata ist leider kaputt gegangen.“, sagte er und lächelte mich sanft an.
 

„Kagome, wie geht es dir?“, fragte mich Sango besorgt. „Schwach, aber gut.“, sagte ich. „Wo ist Inuyasha?“, fragte ich nach und Sango blickte an mir vorbei. Ich folgte ihren Blick und drehte mich rum. „Keine Sorge. Er schläft. Die Reise war sehr anstrengend für ihn.“, sagte Nataku, als er meinen besorgten Blick vernahm. Ich richtete mich vorsichtig auf. „Die Kinder.“, sagte ich nur und Kiba erhob seinen buschigen Schwanz und gab die friedlich schlafenden Kinder preis. „Oh Kagome.“, schluchzte Sango und fiel mir um den Hals. „Wir dachten schon, wir hätten dich verloren.“, schluchzte sie. „Tut mir leid, dass ich euch Sorgen bereitet habe.“, sagte ich und strich über ihr braunes langes Haar.
 

Sie löste sich von mir und sah mich mit einem Lächeln an. „Bin ich froh, dass es dir gut geht.“, sagte sie und wischte sich die Tränen weg. „Ruh dich noch etwas aus Kagome. Ich bleibe und passe auf, dass nichts passiert.“, sagte Nataku ruhig. „Ich glaube die Ruhe können wir jetzt alle gebrauchen.“, sagte Miroku und gähnte. Ich gab Inuyasha eine Decke und deckte ihn zu. Danach legte ich mich nieder und Nataku saß neben mir. „Keine Angst. Du wirst keine Alpträume mehr haben.“, sagte Nataku ruhig. Etwas beruhigt nickte ich, schloss meine müden Lider und schlief sofort ein.

Vergeben und vergessen

Die warme Sonne schien durch die Strohmatte und vereinzelte Strahlen wärmten mein Gesicht. Ich öffnete leicht meine Augen und schützte sie sogleich vor dem hellen Licht. „Gut geschlafen Kagome?“, fragte mich Nataku. Ich drehte mich zu ihm rum und sah ihn an. „Ja. So gut hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen.“, sagte ich und richtete mich auf. Ich sah zu Inuyasha, der immer noch schlief. „Er schläft ziemlich lange. Das ist untypisch für ihn.“, sagte ich nachdenklich. „Du musst das verstehen Kagome. Die Reise in dein inneres war für ihn sehr anstrengend. Er hatte ein Einblick in deiner Vergangenheit, was damals passiert war.“, sagte Nataku. „Du meinst, er hat dieselben Bilder gesehen wie ich?“, fragte ich nach und Nataku nickte schwer.
 

„Er muss dies verarbeiten und macht sich dabei die größten Vorwürfe.“, erzählte Nataku. Ach Inuyasha, es ist nicht deine Schuld. „Wird er wieder aufwachen?“, fragte ich besorgt. „Ja, das wird er mit Sicherheit.“, sagte Nataku zuversichtlich. Ich streckte meine steifen Glieder und sah mich in der Hütte um. „Nanu? Wo sind denn die anderen?“, fragte ich. „Sie wollten euch nicht wecken und deshalb sind sie mit den Kindern nach draußen gegangen.“, erklärte Nataku. Ein kleines Jammern war zu vernehmen und ich blickte zu Kiba. Er hob seinen weißen buschigen Schwanz an und gab den jammernden Inuka preis. Ich stand auf und ging zu ihm hin.
 

„Sie sind groß geworden.“, sagte Nataku. „Ja, das sind sie.“, sagte ich und nahm Inuka in meine Arme. „Ich lasse dich allein, damit du ungestört sein kannst.“, sagte Nataku und verließ die Hütte. Ich blickte ihm nach und Lächelte leicht. Mit Inuka setzte ich mich zu Inuyasha und begann unseren gemeinsamen Sohn zu stillen. „Wie fühlst du dich Kagome?“, fragte Kiba. „Ich weis es nicht. Ich fühle mich nicht mehr so müde, aber ich muss mich bei einigen entschuldigen.“, sagte ich nachdenklich. „Dafür kannst du nichts. Du wurdest von einem Dämon kontrolliert.“, erklärte Kiba. „Ich weis, aber ich habe gemeine Dinge gesagt und das bin ich ihnen schließlich schuldig.“, sagte ich. Ich sah zu Inuka, der in großen Zügen sich meine Milch schmecken ließ. Ich lächelte ihn lieb an und strich über sein Gesicht. Er sah mich mit seinen goldbraunen Augen an und lächelte leicht zurück.
 

Nachdenklich sah ich zu Inuyasha, der fest schlief. Ich strich ihm ebenfalls über das Gesicht und hoffte auf eine Reaktion, aber nichts geschah. „Es tut mir so leid Inuyasha. Ich wollte nicht die gemeinen Dinge zu dir sagen. Bitte. Bitte wach doch wieder auf.“, bat ich ihn, aber keine Reaktion. Nachdem Inuka gesättigt war, machte er sein lautes Bäuerchen und war zufrieden. In der Zwischenzeit war Izayoi munter geworden. Behutsam legte ich Inuka zu Kiba zurück und nahm Izayoi in meine Arme. Ich legte sie an die andere Brust an und wie ihr Bruder, ließ sie sich die warme Milch in großen Zügen schmecken. Sie sah mich aufmerksam an und streckte eine Hand nach mir aus. Ich senkte meinen Kopf und lächelte sie sanft an. Sie strich über meine Wange mit dem Kratzer. Ich nahm ihre kleine Hand und küsste ihre kleinen Fingerchen. „Es ist alles gut. Mach dir um mich keine Sorgen.“, sagte ich sanft und lächelte. Sie lächelte leicht zurück und trank weiter. Auch sie war bald satt und machte danach ihr Bäuerchen.
 

Ich legte sie zu ihrem Bruder und wollte nach den anderen sehen. „Passt du kurz auf Kiba? Ich bin gleich wieder da.“, sagte ich und verließ die Hütte. Nicht weit von der Hütte entfernt saßen die anderen unter einem schattigen Plätzchen auf einer Decke und genossen das herrliche Wetter. Selbst Nataku hatte sich zu ihnen gesellt. Ich ging zu ihnen rüber und sie waren erfreut mich zu sehen. „Kagome!“, rief Shippo und sprang mir in die Arme. Ich drückte ihn und war froh ihn zu sehen. „Wie geht es dir Kagome?“, fragte mich Miroku. „Wie hast du geschlafen?“, fragte Sango nach. Ich kniete mich auf die Decke und lächelte. „Mir geht es gut und ich habe gut geschlafen. So gut wie lange nicht mehr.“, sagte ich. „Was ist mit Inuyasha?“, fragte Miroku nach. „Leider schläft er noch, aber Nataku meinte das er bald aufwachen würde.“, sagte ich und Nataku nickte. „Gebt ihm noch etwas Zeit. Er wird bald wieder zu sich kommen.“, sagte Nataku entschlossen.
 

„Ich möchte mich bei euch allen, wegen meines Verhaltens, entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich euch solch schreckliche Dinge an den Kopf geworfen hatte.“, entschuldigte ich mich und verbeugte mich leicht. „Ach schon gut Kagome. Ich glaube Miroku ist es gewohnt als notgeiler Mönch bezeichnet zu werden.“, sagte Sango und lächelte Miroku verschmitzt an. „Wie aufbauend Sango.“, sagte Miroku sarkastisch. „Bei Sesshomaru sollte ich mich ebenfalls entschuldigen. Das war auch nicht die feine englische Art.“, gestand ich und wurde leicht rot im Gesicht. „Nun erzähl mal. Was genau ist eigentlich in der Nacht vorgefallen?“, wollte Sango wissen. „Na schön, aber ich fasse mich kurz. Ich möchte Inuyasha nicht so lange allein lassen.“, erklärte ich. Die anderen nickten und ich begann zu erzählen.
 

„Nach unserem Streit bin ich zum See gelaufen, um mich dort wieder zu beruhigen. In mitten diesen See befand sich ein großer flacher Stein und ich bin dort hin gegangen, ohne das die Wunde nass wurde. Dort setzte ich mich und versuchte meine Gedanken zu ordnen, aber das war leichter gesagt als getan. Denn seine Worte hatten mich so verletzt, dass mir dies nicht möglich war. Dann flog Sesshomaru am Himmel vorbei und unsere Blicken trafen sich. Ich wich seinem Blick aus, denn ihn interessierten ja keine Menschen und meine Probleme erst recht nicht. Auf einmal schwebte er vor mir und sah mich sprachlos an. Dann brach er das Schweigen und ein Wort führte zum anderen. Genervt fragte ich ihn was er wollte. Er wollte nur wissen, welche armselige Kreatur sich diesmal selbstbemitleidet. Ich erklärte ihm, dass ich hier sei um einen klaren Gedanken zu fassen. `Ärger mit dem Hanyou?´, fragte er mich und traf somit den Nagel auf den Kopf. Ich fragte ihn, ob er nicht jemanden anderen auf die Nerven gehen könnte. Diese Frage hatte ich sogleich bereut gehabt. Er ohrfeigte mich und ich flog vom Stein ins Wasser. Deshalb der Kratzer.“, erklärte ich verlegen und kratze mich an der Wange.
 

„WOW!“, sagte Shippo plötzlich und wir sahen ihn verwundert an. „Das nenne ich mutig ihn so zu provozieren, Kagome.“, sagte Shippo anerkennend. „Mutig würde ich es nicht nennen, eher dumm.“, sagte ich. „Das hätte sich niemand von uns getraut, ihm so entgegenzutreten.“, sagte Miroku. „Mein Verhalten war falsch. Ich hatte es an Sesshomaru ausgelassen und eigentlich kann ich froh sein das ich noch lebe.“, sagte ich und Nataku nickte. „Nun gut. Ich werde zurück zu Inuyasha gehen.“, sagte ich und richtete mich auf. „Warte kurz Kagome.“, sagte Nataku und hielt inne. Er kam näher zu mir und riss das notdürftige Pflaster von meinem Gesicht runter.
 

„Au! Was sollte das eben?“, fragte ich ihn entgeistert. Sanft und langsam strich er mit seinem Daumen über die kleine Wunde und die anderen staunten nicht schlecht. „So sieht es schon viel besser aus.“, sagte er zufrieden und lächelte. Ich fasste mir an die Wange und der Kratzer war verschwunden. „Danke.“, sagte ich verlegen und entfernte mich von meinen Freunden und kehrte zur Hütte zurück. Dort angekommen wartete Kiba bereits auf mich. „Gehst du auf die Jagt?“, fragte ich ihn. „Ja. Es wird Zeit. Ich bring euch was mit.“, sprach er und lief zu mir rüber. Ich ging in die Hocke um in Augenhöhe mit ihm zu sein. Ich sah in seine blauen Augen die mich so sehr an den freien blauen Himmel erinnerten. Ich legte meine Arme um seinen Hals und schmiegte mich an seinem Fell.
 

„Ich danke dir Kiba. Für alles.“, sagte ich und drückte ihn. „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Dafür sind Freunde da und ich werde stets an deiner Seite bleiben.“, versprach er und leckte mir sanft über die Wange. „Ich sehe, Nataku hat mal wieder seine Kräfte spielen lassen.“, sagte er und schmunzelte leicht. Wenn ein Wolf überhaupt schmunzeln konnte. „Ja hat er.“, sagte ich mit einem sanften Lächeln und löste mich von ihm. „Vor Abend werde ich wieder da sein.“, sagte er und verließ die Hütte. Von der Hütte aus blickte ich ihm nach bis ich ihn nicht mehr sehen konnte am Himmel. Die Kinder waren wieder friedlich eingeschlafen.
 

Ich setzte mich zu Inuyasha, nahm behutsam seinen Kopf auf meinen Schoß und wartete bis er erwachte. „Ach Inuyasha.“, sagte ich sanft und strich über seine Wange. „Komm bitte wieder zu dir. Die Sonne scheint so schön und es ist ein herrlicher Tag draußen.“, schwärmte ich, aber er tat nichts der gleichen. Ich ließ den Kopf hängen und sah meinen schlafenden Prinzen an. Ich strich ihm zärtlich über sein Gesicht und sprach zu ihm. „Ich danke dir. Danke, dass du mich geholt hast. Ohne dich wäre ich dort geblieben. Allein. Im Dunkeln. Mit diesen Bildern. Danke für deine lieben Worte die du gesagt hattest, ich wusste nicht, dass du so romantisch sein kannst. Sie gaben mir neuen Mut und Zuversicht. In deinen Worten steckte so viel Kraft dahinter. Du hattest schon immer an mich geglaubt und nie aufgegeben.“, erzählte ich im Plauderton.
 

„Inuyasha bitte. Bitte, wach doch endlich auf. Mir geht es gut. Ich bin hier, bei dir. Ich warte auf dich.“, bat ich verzweifelt und mir stiegen die Tränen in den Augen. Ich beugte mich nach unten und hauchte an seinen Lippen. „Ich liebe dich auch über alles und auch du bist meine Luft zum Atmen.“, sagte ich sanft und küsste ihn auf seinen weichen Lippen. Nach ein paar Minuten löste ich mich vorsichtig und blickte in seine halboffenen Augen. „Inuyasha…“, schluchzte ich und lächelte. „Ka…go…me…“, sagte er schwach. „Wie geht es dir?“, fragte ich ihn besorgt und eine Träne fiel auf seiner Wange. Ich wischte sie mir schnell weg, damit nicht noch mehr auf Inuyasha fiel. Er streckte seine Hand nach mir aus, zog mich nach unten und küsste mich innig und bestimmend. Ich ließ es geschehen und erwiderte seinen Kuss.
 

Er löste sich von mir und sah mich mit seinen goldbraunen Augen intensiv an. „Ich bin froh, dass es dir gut geht Kagome.“, sagte er erleichtert und legte seine Hand auf meine Wange. „Und ich bin froh, dass du endlich wach bist.“, sagte ich und lächelte ihn verliebt an. Er richtete sich auf und streckte seine steifen Glieder. „Wo sind die anderen?“, fragte er und nahm Tessaiga wieder an sich. Das Schwert wurde ihm abgenommen, damit es beim Schlafen nicht störte. „Sie sind draußen und genießen das schöne Wetter.“, erklärte ich. Inuyasha hockte sich vor die Kinder und sah ihnen beim Schlafen zu. „Du Inuyasha.“, sagte ich verlegen. „Hmm?“, machte er und ließ die Kinder nicht aus den Augen. „Es tut mir leid was ich zu dir gesagt hatte. Das tut mir sehr leid und ich schäme mich auch dafür.“, sagte ich und senkte meinen Kopf. Er schwieg und ich traute mich nicht den Kopf zu heben. „Mir tut es auch leid.“, sagte er in der Stille hinein und ich hob den Kopf. „Mir tut es auch leid, was ich zu dir gesagt hatte. Es war nicht meine Absicht dich zu beleidigen und so zu verletzen.“, sagte er verlegen und hatte seinen Kopf gesenkt.
 

Jetzt war ich die jenige die schwieg. Er sah mich zögernd an und wurde leicht rot im Gesicht. „Nun schau nicht so. Ich habe mich doch schon entschuldigt.“, sagte er und drehte sich weg. Ich schmunzelte über die Reaktion, weil sie so typisch für ihn war. Ich stand auf, ging um ihn herum und setzte mich vor ihm. Er sah mich an und sah verlegen zur Seite. „Es war falsch zu behaupten, dass Koga dir nachsteigt wegen dem Outfit.“, sagte Inuyasha. „Ja das war falsch, denn das verletzte mich doch sehr.“, sagte ich. Inuyasha senkte geknickt den Kopf. „Nun lass uns die Sache vergessen Inuyasha.“, sagte ich mit einem Lächeln und Inuyasha sah mich an.
 

„Woher hast du das Kleid?“, fragte er plötzlich. „Das hatte mir Nataku gezaubert. Mein Yukata ist in der Nacht kaputt gegangen.“, erklärte ich. „Was macht deine Wunde?“, fragte er nach. „Die hat Nataku geheilt, sowie die an der Wange. Da ist nichts mehr zu sehen.“, erzählte ich. „Da bin ich aber froh.“, sagte er sichtlich erleichtert. Ich stand auf und räumte in der Hütte unsere Unordnung zusammen und schaffte somit etwas Platz. Inuyasha umarmte mich von hinten und legte seine Stirn auf meine Schulter. „Du siehst wunderschön aus in diesem Kleid.“, flüsterte er mir ins Ohr und ich bekam Herzraßen. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn mit geröteten Wangen an. Er küsste mich und zog mich enger zu sich ran. Ich verspürte ein Kribbeln im Bauch und bekam weiche Knie. Ich legte meine Arme um seinen Hals, damit ich nicht umkippe, und stieg in seinem Kuss mit ein.
 

Nach einigen Minuten löste er sich von mir und umarmte mich. „Inuyasha ich…ich danke dir.“, sagte ich und schmiegte mich an ihm. „Du musst nichts mehr sagen. Ich hatte dich gehört als ich schlief.“, sagte er und sah mir in die Augen. Ich lächelte ihn verliebt an und er erwiderte dies. „Komm. Lass uns zu den anderen gehen.“, schlug er vor und ich nickte. Gemeinsam nahmen wir unsere friedlich schlafenden Kinder und gingen nach draußen zu den anderen. Freudig wurde Inuyasha begrüßt und sämtliche Sorgen waren passee.

Die richtige passende Kleidung

Wir saßen auf der Decke und unterhielten uns über die verschiedensten Dinge. Shippo wurde es schnell langweilig und trainierte lieber. Nataku sah mich unverwandt an und ließ mich nicht aus den Augen. Ich spürte seine Blicke und fühlte mich dabei sehr unwohl. „Nataku? Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte Miroku. „Nein. Es ist alles in Ordnung.“, sagte er mit einem leichten Unterton der nicht zu überhören war. „Warum?“, fragte Nataku nach. „Nun ja, weil du Kagome anstarrst.“, sagte Miroku und ich sah ihn an. „Ich starre sie nicht an. Ich warte.“, sagte er. Ich wusste es. Nataku konnte man nichts vormachen. Er hatte sofort bemerkt, dass ich nicht alles erzählte. Ich seufzte und senkte den Blick. „Nun erzähl schon Kagome.“, forderte mich Nataku auf. „Ist ja okay. Ich erzähle es schon, aber bitte, bitte hör auf mich mit deinen Blicken zu durchbohren.“, bat ich ihn. „Lass hören.“, drängte er.
 

„Sesshomaru und ich unterhielten uns auch über Akuma.“, sagte ich knapp und die anderen machten erstaunte Gesichter. „Nun erzähl schon Kagome.“, sagte Sango. „Was weis Sesshomaru?“, fragte Miroku nach. „Ich brachte nicht viel in Erfahrung. Sesshomaru erklärte mir das Akuma vorher die Herzen bricht, um sie besser manipulieren zu können. Akuma ernährt sich auch vom seelischen Schmerz und er schickt demzufolge auch Alpträume. Das ist alles was ich weis.“, erzählte ich. „Was ist dann passiert?“, fragte Inuyasha nach. „Nichts. Er hat sich dünne gemacht und hatte mich so stehen gelassen.“, sagte ich deprimiert und erinnerte mich an den Abend zurück. „Eins solltest du wissen Kagome. Ich kann deine Träume nicht beeinflussen.“, sagte Nataku und sah mich an. „Das heißt, ich werde weiterhin schlecht träumen?“, fragte ich nach und er nickte. „Leider ja, aber du darfst die Träume nicht an dich ran kommen lassen. Es sind nur Träume.“, sagte er.
 

„Du hast leicht reden. Du siehst nicht jede Nacht diese schrecklichen Bilder. Jede Nacht sterben meine Freunde aufs neue und jede Nacht stirbt Inuka in meinen Armen. Und du sagst ich soll sie nicht an mich ran kommen lassen.“, sagte ich leicht zornig, denn es ist einfacher gesagt als getan. „Ich habe Angst, jede Nacht einzuschlafen, um anschließend diese grauenhaften Bilder zu sehen.“, sagte ich und ballte meine Hände zu Fäusten. „Ich habe sie gesehen. Deine Angst. Das ist aber der falsche Weg. Dadurch wirst du schwächer, angreifbarer und verwundbarer. Stelle dich diesem Traum.“, sagte Nataku. „Das sagst du so einfach.“, sagte ich leicht geknickt und senkte den Kopf. „Tz! So kenne ich dich gar nicht. Die Kagome, die bei mir lebte, hätte niemals aufgegeben. Ich bin enttäuscht.“, sagte Nataku abweisend, richtete sich auf und entfernte sich von uns.
 

Geschockt sah ich ihm nach und traute meinen Ohren kaum. Was bildet der sich eigentlich ein? Kommt hier her, hält mir einen Vortrag und dann erklärt er mich für schwach. Seine Worte trafen mich sehr. Bin ich schwächer geworden? Hatte ich wirklich nachgelassen? „Entschuldigt mich kurz.“, sagte ich knapp und verließ die anderen. „Kagome war…!“, sagte Inuyasha, sprach es aber nicht zu Ende. „Es ist besser wenn wir sie allein lassen.“, sagte Miroku und hielt ihn auf. Wütend stapfte ich auf eins dieser Wachtürme, setzte mich auf die Brüstung und ließ die Füße darüber baumeln. Am Pfosten hielt ich mich fest und sah in die Ferne. Was sollte das? War er noch sauer auf mich? Wahrscheinlich. Ich hatte mich dafür nie entschuldigt gehabt, dass ich damals einfach so gegangen war. Reagiert er deshalb so abweisend?
 

Ich senkte den Blick und sah auf meine nackten Füße. Bekämpfen. Den Traum bekämpfen. Sich ihm stellen. Verstehe ich das richtig, wenn ich das nächste Mal träume, muss ich kämpfen, im Traum. Ich kann es versuchen, denn schließlich sind es immer wieder die gleichen Träume. Wenn ich Akuma schon nicht in der Realität verwunden kann, vielleicht kann ich es im Traum. Ich blickte in die Ferne und der Wind wehte mir durch das Haar und brachte es sacht zum Schwingen. Ich werde ihn besiegen. Ich werde stark sein, für meine Freunde, für Inuyasha, für meine Kinder, damit ich sie alle beschützen kann. So schnell kriegst du mich nicht klein Akuma, das schwöre ich dir. Mein Blick war entschlossen und fest auf den Horizont gerichtet.
 

„So gefällst du mir besser.“, sagte Nataku plötzlich hinter mir. „Clever von dir. Du hattest mit Absicht, diese verletzende Worte gesagt, damit ich über mich nachdenke.“, sagte ich und blickte über meine Schulter. Mit verschränkten Armen stand er da, Grinste zufrieden und nickte. „Hatte ich Erfolg damit?“, fragte er nach. „Ja, aber das nächste Mal kannst du es bitte schonender sagen.“, bat ich ihn und er kam näher. „Ich hoffe, dass es kein nächstes Mal gibt. Du kommst allein drauf.“, sagte er. Ich lächelte in die Ferne. „Wie geht es dem Dorf?“, fragte ich nach. „Mach dir um das Dorf keine Gedanken. Die Bewohner sind wohl auf und es droht auch keine Gefahr. Aya fragte oft nach dir.“, erzählte Nataku. „Aya. Ja, ich muss sie aufsuchen. Ich bin nicht mehr mit meiner Kampfkleidung zufrieden.“, sagte ich. „Lass mich raten. Inuyasha war genauso wenig begeistert wie ich.“, sagte Nataku und traf damit den Nagel auf dem Kopf. Ich nickte schwer und seufzte.
 

„Nataku…“, begann ich, traute mich aber nicht weiter. „Hm?“, machte er und sah mich fragend an. „Es tut mir leid, dass ich damals gegangen war. Ich weis du hattest es mir verboten gehabt und ich weis auch, dass du mich damit schützen wolltest.“, sagte ich und entschuldigte mich für mein damaliges Verhalten. „Mir tut es auch leid. Ich hatte kein Recht dazu. Ich wollte dich nicht Ohrfeigen und ich bereue es zutiefst. Kannst du mir noch einmal verzeihen?“, fragte er mich und sah mich vorsichtig an. Ich lächelte ihn lieb an. „Vergeben und vergessen.“, sagte ich kurz und strahlte über das ganze Gesicht, froh zu sein, dass dies geklärt war. Plötzlich umarmte er mich und legte sein Gesicht an meinem Hals. „Kagome…“, sagte er sanft und mir wurde ganz mulmig zu Mute. Er löste sich von mir und sah mich an. „Komm. Lass uns nach unten gehen und lösen das Problem mit der Kleidung.“, sagte Nataku und ließ mir den Vortritt.
 

Ich weis zwar nicht was genau er vor hatte, aber neugierig war ich schon. Als wir unten waren, betrachtete er mich genau und schätzte mich ab. Er schnippte einmal mit dem Finger und plötzlich trug ich eine Rüstung. Die war mir viel zu groß und rutschte von mir runter. Ich hielt sie fest, damit ich nicht plötzlich nackt da stand. „Nein. Passt nicht.“, sagte er und schnipste erneut mit dem Finger. Ich trug wieder mein knielanges weißes Kleid. „Versuchst du gerade eine andere Kampfkleidung für mich herzuzaubern?“, fragte ich neugierig und er nickte. Er betrachtete mich weiter und dachte nach. „Was macht ihr zwei da?“, fragte Miroku interessiert. „Ich versuche Kagome zu kleiden?“, erklärte Nataku und sah zu Miroku. „Ah!“, machte Nataku und hatte eine Idee. Er schnippte mit dem Finger und nun hatte ich genau das gleiche an wie Miroku. „Nein.“, protestierte ich und klang streng.
 

„Warum? Gefällt dir nicht mein Kleidungsstil?“, fragte Miroku leicht beleidigt. „Ich habe nichts gegen deinen Kleidungsstil, aber das Gewand ist viel zu lang und würde mich behindern.“, erklärte ich. „Also kürzer.“, sagte Nataku und schnippte wieder mit dem Finger. Das Gewand wurde kürzer und ich schrie vor Schreck. „Wuaaaa!!“, schrie ich und zock an dem Gewand, denn das war eindeutig zu kurz. „Was ist passiert?!“, rief Inuyasha aufgeragt und kam auch schon angerannt. „Nanu? Wie siehst du denn aus Kagome?“, fragte er verwundert und beobachtete das Schauspiel wie ich versuchte das Gewand länger zu ziehen. „Nataku!“, rief ich mit rotem Gesicht. Er schnipste und ich hatte wieder mein Kleid an. „Puh! Mach das nicht noch einmal.“, sagte ich verlegen. „Nataku versucht Kagome zu kleiden.“, erklärte Miroku und beantwortete somit die Frage von Inuyasha. Nataku schnippte erneut und ich hatte genau das gleiche Gewand wie Inuyasha an. Skeptisch sah er mich an. „Inuyasha sieh nur! Kagome trägt auch die Bannkette.“, sagte Miroku verblüfft und zeigte darauf.
 

„Tatsache.“, sagte Inuyasha und grinste. „Wag es dir Inuyasha. Wehe! Ich warne dich.“, drohte ich ihm und hielt einen Finger dabei ausgestreckt. „Mach Platz!“, rief er, aber es regte sich nichts. Ich zuckte innerlich zusammen und hatte mich schon auf den Aufprall vorbereitet. „Sag mal, spinnst du? Ich bin ein Mensch und mich würde es vielleicht umbringen!“, blaffte ich ihn entsetzt an. „Das stört dich doch auch nicht, wenn ich ein Mensch bin.“, sagte er und verschränkte beleidigt seine Arme. „Mach Platz!“, rief ich und ein lautes krachen ertönte. „Hast du nun davon.“, sagte ich und verschränkte ebenfalls die Arme. „Nanu? Kagome? Du siehst aus wie Inuyasha.“, sagte Sango und betrachtete mich von oben bis unten. „Dafür aber nicht so platt wie er.“, sagte ich und hörte ihn nur im Dreck stöhnen.
 

Nataku schnipste erneut und ich sah aus wie Sango. Plötzlich war Miroku neben mir und streichelte meinen Hintern. Von mir wurde er geohrfeigt und von Sango bekam er Hiraikotsu über den Schädel gezogen. „Wie kannst du es wagen?“, fragte Sango zornig. „Das war ich nicht. Meine Hand griff wie von selbst nach diesem Hintern. Er sieht so entzückend in diesem Kimono aus.“, schwärmte er. Der Handabdruck leuchtete in seinem Gesicht und die Beule auf seinem Kopf wuchs. Nataku schnippte erneut und ich trug die Kampfkleidung von Koga. „Was? Mach das weg. Sie läuft nicht wie der stinkende, verlauste Wolf rum.“, schimpfte Inuyasha. „Dann lieber gar nichts.“, sagte er und Nataku schnippte. Nun stand ich splitterfasernackt vor den anderen. „Aaaaaahhh!!!“, schrie ich und ging in die Hocke um irgendwie möglich meine Blöße zu verstecken. „Was soll das Nataku?“, fragte Inuyasha zornig und krallte ihn am Kragen. „Du hast doch gesagt gar nichts.“, sagte Nataku entschuldigend. Sango hielt Miroku die Augen zu und ich war immer noch nackt. „Inuyasha!!! MACH PLATZ!!!“, rief ich laut und er krachte tief in die Erde. Nataku richtete seinen Kragen und straffte sich.
 

„Machst du das jetzt mal wieder Rückgängig Nataku?!“, fragte ich wütend und er schnippte wieder in die Finger. Ich hatte wieder mein Kleid an und war sichtlich erleichtert. Nataku schloss die Augen und dachte nach. „Ich habs. Damit wirst du sicher gut aussehen.“, sagte er zuversichtlich und schnipste in die Finger. Jetzt trug ich ein kurzes, weißes Kleid. Dies war vorn etwas kürzer als der hintere Teil. Die Ärmel meines Kleides gingen mir locker bis zu den Ellenbogen und es hatte weiten Kragen. Das Outfit wurde von einem lilafarbenen Obi verziert und hinten zu einer Schleife gebunden. Zudem Kleid gab es auch weiße Knöchel hohe Schuhe die mit lila Bändern geschmückt waren.
 

Ich betrachtete mich, drehte mich und versuchte jeden Winkel zu erhaschen. Ich war zufrieden, denn das Kleid sah sehr schick aus. „Gefällt es dir?“, fragte Nataku. „Ja. Ich bin zufrieden.“, sagte ich Stolz. „Und Inuyasha? Kann ich mich jetzt sehen lassen ohne das es freizügig ist?“, fragte ich ihn. Er sah mich sprachlos an und sagte nichts. „Pah! Mach was du willst!“, sagte er, drehte sich rum und ging. Ich kicherte und war mir ziemlich sicher, dass es in Ordnung war. Mit meinem neuen Outfit, lief ich zu den anderen hin und sie bewunderten das Kleidungsstück. Gemeinsam gingen wir zurück Kirara, die auf die Kinder aufpasste. Es dauerte auch nicht lange und Kiba kehrte bald zurück. Da Inuyasha und ich fast den halben Tag verschlafen hatten, näherte sich so langsam die Dämmerung.

Männergespräch

Kiba war wieder zu uns zurück gekehrt und hatte reichlich Beute mitgebracht. Shippo kam auch von seinem Training zurück und brachte uns frisch gefangenen Fisch mit. Sango und ich bereitete das Essen vor, während Miroku und Inuyasha sich um die Kinder kümmerten. Miroku verzog wieder sein Gesicht zu komischen Grimassen und die Kinder amüsierten sich darüber. Inuyasha beobachtete seinen komischen Freund. „Mach doch mit Inuyasha.“, forderte Miroku ihn auf. „So ein quatsch mache ich nicht.“, sagte er peinlich berührt, verschränkte seine Arme und drehte sich weg. „Den Kindern macht es Spaß und ich freue mich, wenn sie sich freuen.“, sagte Miroku ehrlich, verzog wieder sein Gesicht zu einer Grimasse.
 

Izayoi quietschte am lautesten und strampelte vergnügt. Shippo verwandelte sich in diesen rosa Ballon mit den großen Augen und verzog sein Gesicht. Die Kinder wurden schlagartig still und beobachteten dies. Was jetzt wohl passieren wird? Shippo verzog noch einmal das Gesicht und streckte seine lange Zunge raus. Die Kinder schrien und hatten davor Angst. „Toll hast du das gemacht Shippo.“, sagte Inuyasha wütend und verpasste ihm eine Kopfnuss. „Auaaaa! Kagomeeeeee!! Inuyasha hat mich gehauääääään!“, jammerte Shippo und rieb seine größer werdende Beule. „War das nötig Inuyasha?“, fragte ich ihn. „Ja. Er hat die Kinder zum weinen gebracht.“, sagte er zornig. „Dann bring sie doch wieder zum Lachen.“, ermutigte ich ihn und eingeschnappt drehte er sich weg.
 

„Pah!“, machte er. Miroku verzog sein Gesicht, aber diesmal brachte dies gar nichts. Die Kinder schrien weiter und ließen sich diesmal nicht so leicht beruhigen. Miroku klapperte mit den Ringen von seinem Mönchsstab, aber dies half auch nichts. „Grrrr! Das hält man ja im Kopf nicht aus!“, schimpfte Inuyasha. Ich seufzte und senkte den Kopf. Ich schloss meine Augen und erinnerte mich an meine Kindheit. „Kagome?“, fragte Sango vorsichtig, weil sie dies bemerkte. Mir fiel es wieder ein. Ich drehte mich zu den Kindern rum, sah sie an und begann zu singen. Dieses Lied war ruhig, langsam, sanft und es bewegte einen, machte aber niemanden traurig. Im Gegenteil, es machte glücklich. Während ich sang sahen mich die Kinder neugierig an und hörten auf mit schreien. Behutsam strich ich ihnen über ihre verweinten Gesichter, ordnete ihre zerzausten Kleider und lächelte sie lieb an. Die anderen hörten aufmerksam zu und wagten es nicht sich zu bewegen. Die Kinder lauschten meinen Klang der Stimme und waren ganz fasziniert. Ich sang zu Ende und Stille trat ein. Ich lächelte die Kinder an und sie strampelten vergnügt. Ich spürte die Blicke und sah die anderen an.
 

„Wow!“, sagte Miroku und bekam den Mund nicht mehr zu. „Wahnsinn Kagome, ich wusste gar nicht das du so gut singen kannst.“, lobte Sango und war hin und weg. „Da wird einem richtig warm um´s Herz. Ich hatte dich sonst nur summen gehört.“, sagte Nataku und lächelte mich an. „Nun hört aber auf. Ich habe nur ein Lied gesungen, damit die Kinder ruhig sind. Und es hat funktioniert.“, sagte ich und präsentierte die ruhigen Kinder. „Willst du dazu nichts sagen Inuyasha?“, fragte Miroku und stupste ihn an. „Was soll ich schon sagen? Ihr habt doch schon alles gesagt.“, sagte er und verschränkte die Arme. Sango und ich widmeten uns wieder der Vorbereitung des Essens und schnippelten weiter das Gemüse. Miroku trank etwas heißen Tee, während die Kinder mit den Sachen von Shippo spielten. „Sag mal Kagome.“, setzte Nataku an. „Ja? Was gibt es denn?“, fragte ich neugierig und schnippelte weiter. „Wie war denn die Hochzeit?“, fragte er plötzlich. Ein lautes knacken ertönte. „Ach du Schreck, ich habe tatsächlich das Brett durch geschnitten.“, sagte Sango. Miroku spuckte soeben seinen Schluck Tee wieder aus. Das an der Schulter angelehnte Tessaiga rutschte von Inuyasha weg. „Ich habe mir in den Finger geschnitten!“, rief ich theatralisch und hielt ihn nach oben.
 

Nataku sah uns betröpfelt an und verstand. „Sag bloß du bist noch nicht verheiratet?!“, fragte er schockiert. Miroku spuckte erneut den Tee aus. „Aua! War heiß.“, sagte er betröpfelt und kicherte verlegen, als Nataku ihn skeptisch ansah. „Es sind Holzsplitter ins Essen gekommen.“, sagte Sango. „Und ich glaube, ich verblute.“, sagte ich weiter theatralisch und betrachtete meinen Finger. „Da ist nichts Kagome. Du blutest gar nicht.“, sagte Nataku und ich senkte geknickt meinen Kopf. Inuyasha stand ohne ein Wort auf und verzog sich. „Habe ich etwa was Falsches gesagt?“, fragte Nataku und sah Inuyasha hinterher. Ich seufzte und blickte ihm ebenfalls nach. „Wie soll ich es dir erklären. Inuyasha ist nicht gut drauf zu sprechen.“, erklärte ich kurz.
 

„Aber warum? Da ihr euch doch gefunden hattet, warum heiratet ihr nicht?“, fragte er skeptisch. „Koga hatte ihn unsanft auf das Thema gebracht und hatte ihn beschimpft mich entehrt zu haben. Seitdem sieht Inuyasha rot, denn ich denke er wäre ganz anders rangegangen. Miroku wollte ihm schonend mitteilen in den Bund der Ehe einzugehen, aber da war Koga schneller und unsensibel.“, erklärte ich. „Hmm, ich verstehe. Wenn er dir natürlich einen Antrag machen würde, würde es gezwungen erscheinen, weil es nicht von ihm kam, sondern eher von anderen.“, sagte Nataku und ich nickte. „Aber du kannst nicht ewig unverheiratet sein. Es schickt sich nicht für eine junge unverheiratete Frau mit zwei kleinen Kindern. Du würdest niemals einen….“, stoppte Nataku, weil ich ihn zum schweigen brachte. „Meinst du, ich weis das nicht? Ich bin mir dessen sehr bewusst. Also bitte lass das Thema Nataku. Ich kann es nicht mehr ändern.“, sagte ich und schnippelte weiter.
 

Sprachlos stand er auf und entfernte sich von uns. „Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte Sango vorsichtig. Mit meinem Handrücken wischte ich mir die Träne weg und lächelte Sango an. „Alles in Ordnung.“, sagte ich tapfer und schnippelte weiter. Inuka und Izayoi begannen zu jammern. Miroku nahm Izayoi und hielt sie plötzlich etwas weiter weg. „Hahahaha. Da stinkt wohl einer.“, sagte ich lachend und betrachtete Miroku. „Wärst du so lieb und holst mir Wasser Miroku. Dann übernehme ich das und du schnippelst weiter.“, schlug ich vor und Miroku nickte. Er holte frisches Wasser und neue Tücher aus der Hütte. Wir tauschten die Plätze und ich widmete mich nun den schmutzigen Windeln. Ich breitete ein sauberes Tuch auf der Decke aus, legte Inuka darauf und öffnete die schmutzige Windel. Dabei nahm ich gleich den Schmutz mit. Ich nahm ein sauberes Tuch tauchte es ins Wasser und wrang es so gut wie ich konnte, mit einer Hand aus. Mit dem feuchten Tuch machte ich Inuka sauber, was ihm gar nicht gefiel. „Ja ich weis, es ist kalt. Es ist auch gleich vorbei mein Schatz.“, sagte ich und machte schnell seinen Po sauber. Danach trocknete ich ihn gründlich ab und machte ihn eine frische Windel dran.
 

Nach ihm kam Izayoi an die Reihe. Ihr gefiel es genauso wenig, aber kurze Zeit später hatte sie eine saubere Windel. „Das ging aber schnell.“, sagte Miroku erstaunt. „Übung macht den Meister.“, sagte ich und lächelte. Wenn ich schon einmal dabei war, wickelte ich auch gleichzeitig die Zwillingsmädchen. „Oh das ist aber lieb von dir Kagome.“, sagte Sango lobend. „Wenn ich schon einmal dabei bin.“, sagte ich und wickelte die beiden Mädchen. „Fertig. Ich geh fix die Windeln auswaschen. Bin gleich wieder da.“, sagte ich und rannte schnell zum Bach. Dort angekommen, wusch ich schnell die Windeln aus, wrang sie aus und lief zurück. „Worauf wartest du?“, ertönte es plötzlich und ich blieb stehen. Ich entdeckte Inuyasha und Nataku und versteckte mich schnell hinter einen Baum. Warum verstecke ich mich? „Worauf wartest du Inuyasha?“, fragte Nataku ihn. „Was geht dich das an?“, fragte Inuyasha schnippisch. Streiten sie sich etwa? „Es geht mich sehr wohl etwas an, denn mir liegt etwas an Kagome´s Wohlergehen.“, sagte Nataku. „Wenn ich sie jetzt frage, klingt es doch gezwungen. Weil mich die anderen darauf hingewiesen haben.“, erklärte Inuyasha.
 

Ach du Schande. Es geht um den Antrag. Will ich das überhaupt hören? „Inuyasha, ich kann dich verstehen, aber jetzt ist das Kind nun mal in den Brunnen gefallen. Irgendwann musst du um ihre Hand anhalten, denn sonst tut es ein anderer.“, sagte Nataku. „Sie bekam schon einen Antrag. Den hatte sie abgelehnt. Sie sollte die Zweitfrau werden.“, erzählte Inuyasha. „Bitte was? Das wurde sie wirklich gefragt?“, fragte Nataku ungläubig nach und Inuyasha nickte. „Inuyasha.“, sagte Nataku etwas gefasster.
 

„Liebst du sie?“, fragte er ihn und Inuyasha sah ihn an, sagte aber nichts. „Ich frage dich noch einmal, liebst du Kagome?“, fragte Nataku eindringlicher. „Ja ich liebe sie.“, sagte Inuyasha. „Weist du Inuyasha, ich will dir nicht vorschreiben wann du sie fragst. Aber versetze dich mal in die Lage von Kagome.“, sagte Nataku und Inuyasha sah ihn erschrocken an. Ich zuckte zusammen und hoffte einfach, das Nataku nicht jetzt das sagt, was ich dachte. „Kagome kann niemals in ein Dorf gehen um dort zu leben, weil sie Mutter von zwei kleinen Kindern ist und unverheiratet. Dies macht keinen guten Eindruck und Kagome wäre die Außenseiterin in diesem Dorf. In den Augen andere, wäre sie entehrt und hat Schande über die Familie gebracht.“, erklärte Nataku.
 

Er hat es wirklich gesagt. Oh man, was denkt Inuyasha jetzt? Das setzt ihn doch mehr unter Druck. „Ich hatte sie doch schon gefragt.“, sagte Inuyasha und senkte den Kopf. „Hä?“, machte Nataku verständnislos. Was? Er hatte mich schon gefragt? „Was hatte sie dir geantwortet?“, fragte Nataku. „Sie ist…“, murmelte Inuyasha und ich verstand es nicht. „WAS? Sie ist eingeschlafen?“, fragte Nataku nach und ich rutschte in meinem Versteck zusammen. Das hatte er also mir ins Ohr geflüstert. Und ich war tatsächlich eingeschlafen.
 

Geknickt nickte Inuyasha. „Dann frag sie noch mal.“, sagte Nataku entschlossen. „Wie denn? Wir sind nicht mal allein.“, sagte Inuyasha und er wurde leicht rot im Gesicht. In meinem Versteck sammelte ich die Windeln zusammen und ging zurück zu den anderen. Nun wusste ich woran es lag. Inuyasha hatte schon Recht. Wir waren selten allein und deshalb traute er sich nicht. Ich werde dafür sorgen das Inuyasha und ich allein sind und dann kann er mich noch einmal fragen. Und diesmal werde ich nicht einschlafen.

Nur Mut Kagome

Nachdem ich zu den anderen zurückgekehrt war, hing ich die nassen Windeln über einen Baum und setzte mich wieder auf die Decke. „Mmm, das durftet aber herrlich.“, sagte ich und wedelte mir den Essensgeruch zu. „Das Essen wird bestimmt auch gleich fertig sein. Ich frage mich nur wo Inuyasha und Nataku bleiben.“, sagte Sango nachdenklich und sah sich um. „Sie werden sicher bald hier sein.“, sagte ich zuversichtlich. „Izayoi gähnte herzlich und bekam langsam kleine Augen. „Ich werde die Kinder Bett fertig machen und sie schlafen legen. Es wird langsam Zeit.“, sagte ich, nahm die müde Izayoi und ging in die Hütte.
 

Behutsam legte ich sie auf meinen Umhang und ging wieder nach draußen um Inuka zu holen. „Ich komme auch gleich nach Kagome.“, sagte Sango und rührte noch einmal kräftig in den Topf rum. Ich nahm den aufgeweckten Inuka, der keine Spur von Müdigkeit zeigte und ging in die Hütte. Dort legte ich ihn neben seine Schwester und die beiden brabbelten miteinander. Ich bereitete für die Beiden ihr Schlafplatz vor, indem ich mehrere Decken übereinander legte. Kurze Hand später kam Sango mit dem einen und Miroku mit dem anderen Mädchen im Arm in die Hütte. Behutsam legte er sie ab und verschwand aus der Hütte. Ich machte den Reißverschluss an der Seite meines neuen Outfits auf, befreite meinen Arm aus dem Ärmel, nahm die müde Izayoi und legte sie an meine Brust.
 

Dankend nahm sie meine warme Milch an und trank. Sango befreite ebenfalls ihre Brust aus ihrem Kimono und legte eins der Mädchen an. „Nun erzähl mal Sango.“, sagte ich neugierig. „Was soll ich denn erzählen?“, fragte sie unwissend. „Du weist schon. Wie war das gemeinsame bad?“, fragte ich nach. „Ach das meinst du.“, sagte Sango und wurde plötzlich rot im Gesicht. Ich nickte eifrig und sah sie erwartungsvoll an. „Es war wunderschön. Uns beiden hatte es sehr gefallen und diese Zweisamkeit hatten wir in vollen Zügen genossen.“, schwärmte Sango und ihre Röte nahm zu. „Das freut mich für euch.“, sagte ich ehrlich. „Jetzt bist du dran Kagome.“, sagte Sango und lächelte mich an.
 

„Wie dran? Meinst du etwa … ich … soll mit … Inuyasha … baden?“, fragte ich verlegen und Sango nickte. „Das kann ich nicht.“, sagte ich schnell und wurde rot wie eine überreife Tomate. „Was? Warum denn nicht?“, fragte Sango nach. „Weil … weil … weil mir … das … peinlich … wäre.“, stotterte ich vor mich hin und betrachtete Izayoi. „Peinlich? Warum denn das?“, fragte Sango weiter, weil sie es wirklich nicht nachvollziehen konnte. Eine schwarze Haarsträhne fiel nach vorn und Izayoi griff nach ihr. Wie gewohnt drehte sie ihren Finger darin und konnte ihn von allein nicht wieder befreien. Ich löste die Strähne von ihrem Finger, legte sie wieder hinter meiner Schulter und strich ihr sanft über das Gesicht. „Nun ja … es ist wirklich … sehr lange her.“, sagte ich verlegen und konnte Sango nicht anblicken.
 

„Ach. Mach dir darüber keine Gedanken. Das verlernt man nicht.“, sagte Sango und kicherte etwas. Ich sah sie an und die Röte nahm nicht ab. „Das mein ich doch nicht.“, sagte ich schnell, weil ich begriff, dass wir aneinander vorbei sprachen. „So? Was meinst du denn dann?“, fragte sie nach und sah mich neugierig an. Ich wich ihrem Blick aus und sah zu Izayoi. Sie sah mich an und lächelte mich sanft an. Automatisch lächelte ich zurück und war gerührt. „Ich schäme … mich. Seit der ersten Nacht … hatten wir uns … nicht wieder … gesehen.“, sagte ich beschämt und senkte meinen Kopf noch tiefer. „Ach du meinst, du schämst dich für die Nacktheit.“, sagte Sango gerade heraus und mein Kopf ging in Rauch auf. Izayoi war gesättigt. Behutsam legte ich sie an meine Schulter, klopfte ihr vorsichtig auf ihren kleinen Rücken und wartete auf das Bäuerchen. Dies ließ nicht lange auf sich warten und Izayoi war zufrieden mit der Welt.
 

Ich schlängelte meinen Arm wieder in den Ärmel, zog den Stoff über meine Schulter und bedeckte somit meine Brust. Danach legte ich Izayoi auf den vorbereiteten Schlafplatz, deckte sie zu und gab ihr ein Küsschen auf die Stirn. „Hmm … irgendwie klappt das nicht.“, sagte Sango und klopfte behutsam weiter auf den Rücken von ihrem Kind. „Soll ich es mal probieren?“, bot ich an und Sango gab mir ihre Tochter. „Na hallo meine Kleine. Nach dem grünen Kimono zu urteilen bist du Natsuki.“, sagte ich freundlich und Natsuki lächelte mich an. „Nun komm, mach ein kräftiges Bäuerchen.“, sagte ich sanft und legte sie an meine Schulter. Behutsam klopfte ich auf ihren Rücken und wartete auf das ersehnte Geräusch. „Äähh Kagome, du solltest lieber …“, sprach Sango bis sie in ihrer Bewegung inne hielt, weil ihr ein bekanntest Geräusch ertönte. „Urrggss!“, machte es an meiner Schulter und ich erstarrte.
 

Entgeistert sah ich zu Sango, die verlegen lächelte. Sie nahm mir vorsichtig Natsuki ab und ich wagte es nicht, mich zu bewegen. „Hat sie … hat sie gerade …“, sprach ich und Sango nickte schwer. Ich holte tief Luft und versuchte mich zu fassen. „Ich hole schnell ein Tuch.“, sagte Sango, holte ein sauberes Tuch und tauchte es in den Wassereimer, der in der Hütte stand. Ich weis nicht was ekliger ist? Ob man voll gebullert wird oder ob man mit der Muttermilch von der besten Freundin angespuckt wird. Es lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, denn Natsuki hatte nicht auf das Kleid, sondern in den großen Kragen gespuckt. Und es kommt noch besser, es läuft mir gerade den Rücken entlang. „Es tut mir leid Kagome.“, sagte Sango schuldbewusst. Sango half mir aus dem Kleid und wischte mir den Rücken sauber. Nachdem sie das gröbste sauber gemacht hatte, zog ich mein Kleid komplett aus und zog mir meinen Rot-weißen Kimono an.
 

„Es tut mir wirklich leid Kagome. Ich werde dein Kleid waschen.“, sagte Sango entschlossen. „Ist schon gut. Ich bin es nicht gewohnt bespuckt zu werden.“, sagte ich und lächelte leicht. Nachdem ich einigermaßen Sauber war, nahm ich Inuka, befreite die andere Brust und legte ihn an. Gierig saugte er an meiner Brust und ließ sich die warme Milch schmecken. Sango machte Natsuki sauber und legte sie schlafen. Danach widmete sie sich Misaki. Sie machte die andere Brust frei und legte sie ebenfalls an. Ich sah zu Inuka und lächelte ihn lieb an. Er legte wie immer eine Hand auf meine Brust und drückte sacht. „Noch mal auf das Thema zurück zu kommen Kagome.“, sagte Sango und ich wusste was sie meinte. „Du brauchst dich dafür nicht zu schämen. Inuyasha hatte dich doch schon gesehen.“, sagte sie. „Ja schon, aber … aber … das ist lange her. Vielleicht gefalle ich ihm nicht mehr.“, sagte ich und nannte es beim Namen.
 

„Das wird nicht passieren. Er sieht dich immer sehr verliebt an und kann kaum die Augen von dir lassen. Ich vermute er vermisst dich genauso, so wie du ihn vermisst.“, sagte Sango zuversichtlich. „Ich weis auch nicht.“, sagte ich verlegen und nachdenklich zugleich. „Lass es auf dich zu kommen Kagome. Ihm ergeht es vielleicht genauso.“, sagte Sango und diese Worte gaben mir zu denken. Genau, ich bin nicht die einzige die das alles peinlich berührt. „Okay … ich probier … es.“, sagte ich verlegen und mit rotem Gesicht. „Sehr gut. Heute Abend passen wir auf eure Kinder auf und ihr geht baden.“, sagte Sango zuversichtlich und ich blickte sie geschockt an. „He ... he … heute Abend?“, stotterte ich. „Natürlich.“, sagte Sango entschlossen und ich wusste nichts darauf zu erwidern. Ich sah zu Inuka und bemerkte, dass seine Augen immer kleiner wurden. Ich löste ihn von meiner Brust, legte ihn über meine Schulter und klopfte sacht.
 

Zufrieden machte er sein Bäuerchen und legte ihn zu seiner schlafenden Schwester. Während ich meine Garderobe ordnete, griff Inuka nach der Hand seiner Schwester und schlief auch gleich ein. Ich deckte ihn zu und gab ihm noch ein Küsschen. Ich drehte mich zu Sango um, die immer noch ein Bäuerchen aus Misaki klopfen wollte. Sie sah mich hilfesuchend an und ich sah sie skeptisch an. Sie setzte den Hundeblick auf und ich gab nach. Ich nahm Misaki und hielt sie vor mein Gesicht. „Spuckt sie auch?“, fragte ich vorsichtshalber nach und Sango sah betröpfelt zu mir. „Eigentlich nicht.“, sagte sie. Ich betrachtete Misaki eine Weile, legte sie anschließend an meine Schulter und klopfte sacht. Für meine Verhältnisse klopfte ich viel zu lange und hielt sie wieder vor mein Gesicht.
 

„Na wo ist denn dein Bäuerchen? Das muss raus, sonst tut dir der Bauch weh.“, sagte ich sanft und lächelte sie an. Misaki betrachtete mich und auf einmal geschah es. Schwallartig kam der Strahl und traf in mein Dekoltee. Wie erstarrt blieb ich stehen, hielt das Kind von mir weg und Sango legte erschrocken eine Hand auf ihren Mund. „Das tut … mir …“, unterbrach ich sie und gab ihr Misaki. Ruckartig schob ich die Strohmatte zur Seite und starrte in die Nacht hinein. „Kagome … ist was …“, setzte Miroku an. Durch meinen erhobenen Finger brach ich ihn zum Schweigen und stapfte Richtung Dorfende. Sango kam schnell hinterher und versuchte mich aufzuhalten.
 

Ich hob die Hand und brachte sie somit ebenfalls zum Schweigen. Die anderen blickten mir betröpfelt nach und ich war mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, sie verkniffen sich ein Lachen. Ich stapfte zum Bach, zog dort meine Kimonohose aus, weil sie noch sauber war, und stieg mit dem Rest in den kalten Bach. „Brrrr! Verdammt ist das kalt!“, bibberte ich und wusch mir die Spucke vom Gewand. Ich öffnete den Kimono, wusch das darunter liegende Untergewand, schob es danach ebenfalls zur Seit, um mir mein Dekoltee und Brust zu waschen. „Ist doch nicht zu fassen. Werde ich angespuckt.“, sagte ich fassungslos, musste mir aber ein Schmunzeln verkneifen. Ich sah an mir runter und begutachtete mein Werk, ob ich auch wirklich sauber war. Dabei fielen mir einige Haarsträhnchen nach vorn und ich erstarrte.
 

Ich griff danach und traute meinen Augen nicht. „Oh nein. Ich hab Babykotze im Haar.“, sagte ich theatralisch. Ich stieg aus dem Bach, kniete mich ans Ufer, atmete tief ein, hielt die Luft an und tauchte meinen Kopf in den Bach. Nach einigen Minuten, tauchte ich auf und schleuderte schwungvoll mein nasses Haar nach hinten. Danach strich ich mein Haar seitlich an mir herunter und überprüfte, ob das gröbste raus war. Zur Sicherheit lehnte ich mich nach vorn und wusch seitlich mein Haar. Mit meinen Fingern strich ich darüber. Danach wrang ich es aus und legte es hinter meinen Schultern. „Na super. Jetzt habe ich keine trockene Kleidung mit.“, seufzte ich. Ich wrang alles aus, was es aus zu wrang gab, schnürte den Kimonooberteil zusammen, nahm meine trockene Hose und begab mich auf den Rückweg. „Kagome du bist ganz nass.“, sagte Inuyasha und sah mich verwundert an. Die anderen zogen hörbar die Luft zwischen ihren Zähnen ein. „Sag bloß.“, sagte ich sarkastisch und verschwand in der Hütte.
 

Dort zog ich meine nassen Kleider aus und warf sie in eine Ecke. Im Rucksack holte ich den Kimono, den mir Aya gemacht hatte und zog ihn zufrieden an. Danach bürstete ich mich und kramte nach etwas, womit ich meine nassen Haare zusammen binden konnte. Erfolgreich fand ich noch ein Haargummi, drehte mir die Haare ein und band sie zu einem Dutt zusammen. Als ich die Hütte wieder verließ und mich zu den anderen setzte, sahen sie mich schweigend an. „Du siehst wunderschön aus.“, sagte Nataku plötzlich und ich sah ihn verwirrt an. „Hatschi!“, benieste ich dies noch. „Ich sehe furchtbar aus.“, sagte ich steif. „Hat dich auch keiner gezwungen baden zu gehen.“, sagte Inuyasha trocken. Ich seufzte und beließ es dabei. Ich hatte nicht die Kraft für einen Streit und ich hatte auch keine Lust dazu. „Es tut mir wirklich leid Kagome.“, entschuldigte sich Sango schuldbewusst. „Ist schon in Ordnung. Kann ja mal passieren.“, sagte ich und nahm dankend eine dampfende Schale von ihr an. „Hatschi!“, machte ich erneut und schniefte.
 

„Am besten du gehst nachher heiß baden. Ich kann deinen Rücken waschen.“, sagte Miroku entschlossen. Ich spuckte meine Suppe aus, Sango zog an seinem Ohr und Inuyasha gab ihm einen Tritt. „Lüstling.“, sagte Shippo und schüttelte den Kopf. „Du bleibst schön hier.“, sagte Sango drohend. „Wage es in ihrer Nähe zu sein, wenn sie badet.“, sagte Inuyasha wütend und legte eine Hand auf Tessaiga. „Dann gehe ich mit dir baden Kagome. Wäre nicht das erste Mal.“, sagte Nataku unschuldig und schlürfte an seinem Eintopf. Erneut spuckte ich mein Essen aus und verschluckte mich auch noch. Um uns herum wurde es plötzlich still. Inuyasha wich geschockt zurück.
 

Ich wurde Feuerrot und mein Kopf rauchte. „Was? Ihr wart zusammen baden?!“, fragte Miroku erstaunt und auch Sango sah mich blass an. „Wen wundert es. Sie lebte schließlich bei Nataku. Meine Eltern hatten immer zusammen gebadet.“, erzählte Shippo trocken. „Nein waren wir nicht!“, protestierte ich mit rotem Gesicht und sah Nataku erwartungsvoll an. Ungerührt schlürfte er weiter an seiner Schale und alle sahen ihn an. Er blickte über den Schalenrand und sah jeden von uns an. „Nein waren wir nicht. War ein Scherz.“, sagte er mit einem Lächeln und winkte ab. „Schlechter Scherz.“, grummelte Inuyasha und setzte sich wieder hin.
 

Ich holte tief Luft, kühlte mein Gesicht mit meinen kalten Händen, weil das Blut woanders geflossen war, und versuchte mich zu beruhigen. Ich nieste mehrmals an dem Abend und Inuyasha legte fürsorglich sein Feuerrattenhaar um meine Schulter. Nach dem Essen verabschiedete sich Nataku von uns und versprach, uns bald wieder zu besuchen. Wir setzten uns ans Feuer, aßen noch eine Kleinigkeit und sprachen über die verschiedensten Dinge.

Ein sehr, sehr heißes Bad

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein sehr, sehr heißes Bad

„Hatschi!“, machte ich und schniefte. „Ich glaube du hast dich erkältet.“, sagte Inuyasha und legte seine Hand an meine Stirn. „Hm, Fieber hast du nicht.“, sagte er. „Ich habe mich nicht erkältet. Wenn ich stundenlang im Regen laufen und sitzen kann, werde ich mich doch nicht gleich wegen einem kühlen Bad erkälten.“, sagte ich und trank vom heißen Tee. „Dann nimm doch ein Bad.“, schlug Miroku vor und ich schüttelte den Kopf. „Na gut, wenn du nicht gehst, dann gehe ich.“, sagte Miroku entschlossen und stand auf. „Was? Du gehst wirklich Baden?“, fragte Sango überrascht nach. „Ja. Möchtest du mit kommen?“, fragte er und zwinkerte ihr verführerisch zu.
 

Sango wurde augenblicklich rot im Gesicht. „Nein, heute nicht. Aber nimm doch Inuyasha mit. Ihm würde ein heißes Bad auch gut tun.“, schlug Sango vor und sah ihn an. „Warum werde ich jetzt mit reingezogen?“, fragte er überrascht. „Jetzt sei kein Frosch Inuyasha. Ein heißes Bad tut dir wirklich mal gut.“, sagte ich und er sah mich an. „Huh. Na schön.“, sagte er nachgebend und stand auf. „Nun komm schon Miroku.“, sagte er und ging voran. „Ja, ich komme.“, rief er ihm nach, aber Sango versperrte ihm den Weg. „Äähh … Sango …?“, fragte er betröpfelt und versuchte an ihr vorbei zu kommen. Sie legte eine Hand auf seine Schulter und sah ihm fest in die Augen. „Du. Gehst. Nirgendwo. Hin.“, sagte sie ernst und Miroku verstand die Welt nicht mehr. „Was? Aber warum?“, fragte er nach.
 

„Haaa! Sag bloß du willst mit Inuyasha Baden gehen? Das lasse ich nicht zu.“, sagte er ernst und Sango sah ihn entgeistert an. „Hoshi!“, sagte sie aufgebracht. Nicht ich werde mit ihm Baden gehen, sondern jemand anderes.“, sagte sie und wurde leicht rot. Miroku verstand und sah mich an. Ich wurde verlegen und wich seinem Blick aus. Miroku hockte sich vor mich hin und sah mir mit festem Blick in die Augen. „Los Kagome! Schnapp ihn dir!“, sagte er entschlossen und ballte die Faust. Sango zog ihm Hiraikotsu über den Schädel und Miroku ließ mich nicht aus den Augen. „Hoshi.“, sagte sie nur und schüttelte den Kopf. Mit rotem Gesicht richtete ich mich auf, holte in der Hütte die Badeutensilien und lief verlegen Inuyasha nach. Ich war so aufgeregt, dass ich glaubte mein Herz würde in meiner Brust zerspringen.
 

Ich kam näher an der heißen Quelle und sah die roten Sachen, die über den Büschen hingen. Die Quelle lag sehr gut versteckt zwischen Bäumen, Sträuchern und Büschen. Da diese Ecke zu dunkel erschien, hatte man Fackeln aufgestellt und sie angezündet, damit sie etwas Licht spendeten. Denn sonst würde man die Hand vor den Augen nicht erkennen. Ich drehte mich um und ging in die Hocke. Verlegen legte ich meine Hände an den Wangen und wusste nicht was ich machen sollte. „Oh mein Gott. Ich glaube das überlebe ich nicht.“, sprach ich zu mir selbst. „Miroku? Nun zier dich nicht wie ein Mädchen und komm endlich ins Wasser.“, grummelte Inuyasha.
 

Ich lugte vorsichtig aus meinem Versteck und spähte zu ihm rüber. Inuyasha saß in der heißen Quelle und die feinen Dampfschwaden umhüllten ihn. Durch die Wärme waren seine Wangen gerötet und dieser Anblick ließ mich dahin schmelzen. Er lehnte entspannt an einem Felsen, sein Blick war gesenkt und sein silbernes langes Haar schwamm auf der Wasseroberfläche. Das gespendete Licht schimmerte auf der Wasseroberfläche und spiegelte sich in seinem Gesicht. Er hatte die Arme seitlich ausgestreckt und hatte ein Bein angewinkelt. Der Dampf hüllte ihn ein und blieb auf seiner hellen, muskulösen Haut haften um sich dort zu sammeln, um anschließend in kleinen Tropfen an seinem Körper entlang zu laufen. Er streckte den Kopf nach hinten und entblößte seinen kräftigen Hals.
 

Wassertropfen liefen geschmeidig und elegant an ihm herunter. Ich war so fasziniert von dem Bild, das ich gar nicht mehr wegsehen wollte. Ich fasste mir ein Herz, zog mich aus und schlang ein Tuch über meine nackte Haut. Langsam und mit rotem Gesicht ging ich auf die Quelle zu und krallte mich an meinem Tuch fest. Ich strich an einem Busch entlang und sah, dass seine Ohren zuckten. „Na endlich Miroku. Was dauert …“, und hielt plötzlich inne. Verkrampft, gehemmt und total verlegen stand ich dort mit meinem roten Gesicht und traute mich nicht weiter. Unverwandt sah ich ihn an und er ließ mich ebenfalls nicht aus den Augen. Plötzlich stand er auf und kam langsam näher. Das Wasser lief in kleinen Rinnsälen an seinem muskulösen, schlanken und athletischen Körper entlang und bahnte sich seinen Weg nach unten. „Gott sei Dank hat er ein Tuch um, sonst würde ich hier Nasenbluten bekommen und ohnmächtig werden.“, bedankte ich mich still und leise.
 

Ich sah in seine goldbraunen Augen die mich sanft anblickten. Er streckte eine Hand nach mir aus und lächelte mich sanft an. Dieses Lächeln machte mir neuen Mut und ich verliebte mich noch mehr in ihn. Ich legte meine Hand in seine und er umschloss diese. Sacht und behutsam führte er mich in die Quelle hinein. Nun stand ich vor ihm, unfähig ihn anzusehen, weil mir das alles hier wahnsinnig peinlich war. Er legte seinen gekrümmten Zeigefinger unter meinem Kinn und streckte mein Gesicht zu seinem. Ich sah in seine goldbraunen Augen und wurde soeben Wachs in seinen Händen. Mit geröteten Wangen sah er mich an, legte eine Hand auf meine glühende Wange, beugte sich nach unten und küsste mich. Meine Knie wurden weich und gaben etwas nach. Mit sicherem Griff hielt er mich und sank mit mir ins warme Wasser. Er löste den Kuss und strich sanft über mein feuchtes Gesicht.
 

„Du bist wunderschön.“, säuselte er und küsste mich noch einmal. Ich erwiderte den Kuss und schlang meine Arme um seinen kräftigen Hals. Wir lösten uns voneinander und ich wich seinem sanften Blick aus. „Was hast du?“, fragte er leicht besorgt. Ich schüttelte energisch den Kopf. „Nichts.“, sagte ich verlegen, unfähig ihn anzusehen. „Mit dir ist doch irgendwas. Komm. Sag es mir.“, sagte er sanft und sah mich an. „Mir ist … das unbeschreiblich … peinlich.“, sagte ich und versteckte mein Gesicht in meinen Händen. „Peinlich? Aber warum?“, fragte er nach. „Weil … weil … weil … es so lange … her ist.“, stotterte ich mit rotem Kopf. Plötzlich nahm er meine Hand und legte sie auf seine Brust. Ich erschrak kurz und sah ihn verlegen an. „Inuyasha …“, sagte ich erstaunt und er sah mich mit einem sanften Lächeln an. „Spürst du es?“, fragte er mich und ich nickte. „Ich bin genauso aufgeregt. Für mich … ist es … ebenfalls … lange her.“, sagte er verlegen. Ich lächelte ihn sanft an und war auch gleichzeitig beruhigt. Er ließ es sich nicht anmerken, daher dachte ich, ihn würde dies nichts ausmachen. Aber sein Herz schlägt sehr schnell vor Aufregung. Er schlang seine Arme um mich und sein Kuss wurde leidenschaftlicher. Er schmeckte so süß und ich wollte noch mehr.
 

Meine Atmung ging schneller und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ganz wie von selbst, steckte ich meine Zunge in seinen Mund und berührte seine. Er erschrak, löste den Kuss und wich zurück. Verwundert sah er mich an und hatte sein Handrücken an seinen Mund gelegt. „Kagome … was …“, wollte er fragen. Ich wich seinem Blick aus und legte verlegen eine Hand auf meinen Mund. War ich zu fordernd? Ging es ihm zu schnell? Plötzlich zog er mich an sich und küsste mich leidenschaftlich mit Zunge. Ich war so erstaunt darüber, dass ich erst gar nicht einstieg in den Kuss. Ich erwiderte den Kuss schnell und es kribbelte immer mehr in meiner Magengegend.
 

Er löste den Kuss auf, wegen Luftmangel und legte sein Gesicht auf meine Schultern. Er begann meinen Hals zu küssen und ich erschauerte unter diesen Liebkosungen. Er nahm mein langes schwarzes Haar zur Seite und küsste weiter an meinem Hals entlang. Er sah mich an und lächelte leicht. Nun widmete er sich meinem Ohrläppchen und ich zuckte zusammen. „Lass mich dich sehen.“, flüsterte er mir ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. Ich nickte und er nahm sacht das Tuch von mir ab. Ich atmete schwer und mein Herz raste. Behutsam strich er mit seinen Fingern seitlich an meinem Rücken entlang, hoch zu den Schultern und sah mich an. Er strich sacht über mein Dekoltee und legte seine Hand auf meinem Herzen. „Kagome du …“, fing er an, sprach aber nicht weiter, weil mein schnell pochendes Herz Bände sprach. „Vertrau mir.“, raunte er an meinem Ohr und ich nickte.
 

„Leg dich in meine Hände.“, flüsterte er und ich spürte seine kräftigen Hände an meinen Schultern.

Am Ende lag ich auf der Wasseroberfläche und sah ihn verlegen an, als er mich an sah. Er zog mich wieder zu sich und küsste erneut meinen Hals und knabberte an meinem Ohrläppchen. Dabei strich er mit seinen Fingerspitzen über meinen Rücken und mir lief ein Schauer darüber. Auf einmal hielt er inne und sah mich schockiert an. „Inuyasha?“, fragte ich verunsichert und wusste nicht was ihn so erschreckt hatte.
 

Er drehte mich um, schob mein Haar zur Seite und zog hörbar die Luft ein. Er strich mit seinen Fingerspitzen behutsam über das Narbengewebe und ich verstand. Ich drehte mich schnell um und nahm seine Hand. „Nicht. Es ist alles in Ordnung.“, sagte ich verlegen und wich seinem Blick aus. „Das war ich.“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen und ich schüttelte energisch den Kopf. „Kagome. Diese Hände hätten dich fast umgebracht.“, sagte er bitter. Ich nahm seine Hand, die ich hielt, und legte sie an meine Wange. Mit Tränen in den Augen sah ich ihn an. „Diese Hände … lieben mich.“, sagte ich beklommen und Inuyasha machte große Augen. „Kagome.“, sagte er nur erleichtert und nahm mich in die Arme. Ich löste mich von ihm und sah ihn mit roten Wangen an.
 

„Küss mich dort, wo du mich noch nie geküsst hattest.“, sagte ich und Inuyasha sah mir fest in die Augen. Er drehte mich erneut um, schob mein Haar zur Seite und küsste sanft das Narbengewebe. „Nnnmmm …“, erschauerte ich und genoss diese Zärtlichkeit. Er drehte mich wieder zu sich und sah mich an. „Nun küss mich dort, wo du mich noch nie geküsst hattest.“, sagte er mit roten Wangen. Ich sah auf seine linke Brust, strich darüber und küsste ihn dort, wo ich ihn eins von seinem Bann gelöst hatte.

Er drückte mich fester an sich, ich schlang meine Beine um seine Hüfte und wir küssten uns im Rausch der Liebe.
 

Erschöpft lehnten wir uns gegenseitig an und gemeinsam versuchten sich unsere Herzen nach der Anstrengung zu erholen. Ich sah zu ihm auf und bemerkte, dass seine Augen geschlossen waren und er schwer atmete. Behutsam streckte ich mich zu ihm rauf, küsste ihn sacht auf seinen Lippen und er erwiderte den Kuss. „Ich liebe dich.“, sagte ich, nachdem ich den Kuss aufgelöst hatte. Er drückte mich fester an sich und sagte: „Ich liebe dich auch Kagome.“
 

Wir lösten uns voneinander und er rutschte an den Rand der Quelle, um sich dort an den warmen Felsen anzulehnen. Ich folgte ihm und schmiegte mich mit meinem Rücken an seine Brust und legte den Kopf auf seine Schulter. Er legte einen Arm um meine Schulter und legte seinen Kopf auf mein Haar. „Ich möchte das du immer bei mir bleibst Kagome.“, sagte er plötzlich. Ich drehte mich zu ihm rum und sah ihn verliebt an. „Wohin soll ich denn sonst gehen? Mein Platz ist an deiner Seite mein Schatz, für immer.“, sagte ich und er küsste mich. Er löste sich von mir und sah mich verliebt an. „Werde meine Frau Kagome.“, sagte er mit erröteten Wangen und ich machte große Augen. Tränen der Rührung kamen, denn damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. „Ich werde deine Frau.“, sagte ich beklommen und wischte mir das salzige Nass weg. „Wirklich?“, fragte er noch mal nach.
 

„Ja, wirklich. Nur dich möchte ich als Mann nehmen und keinen anderen.“, sagte ich liebevoll und er umarmte mich. „Komm. Lass uns aus dem Wasser raus gehen, sonst wird die Haut noch ganz schrumpelig.“, sagte er mit einem Lächeln. Ich nickte und richtete mich langsam auf. Anscheinend nicht langsam genug, denn ich begann zu schwanken und stützte mich am Felsen ab. „Kagome.“, sagte Inuyasha besorgt und hielt mich. „Mir ist die Hitze zu Kopf gestiegen.“, sagte ich benommen und hielt mir den Kopf. Sanft nahm Inuyasha mich in seine Arme und trug mich aus der Quelle. Dort setzte er mich ins Gras und legte meinen Yukata um meine Schultern.
 

Er nahm sich seinen, den ich mitgebracht hatte und schnürte ihn sich zu. Ich fuhr in die Ärmel hinein und schnürte mir ebenfalls den Yukata zu. Ich betrachtete Inuyasha mit roten Wangen. Ich hatte ihn noch nie in einem Yukata gesehen und er sieht unheimlich gut darin aus. „Was ist?“, fragte er skeptisch, als er meinen Blick bemerkte. „Nichts. Ich stelle nur fest wie gut du in dem Yukata ausschaust.“, sagte ich und Inuyasha wurde rot im Gesicht.
 

„Ach quatsch. Das bildest du dir nur ein.“, sagte er verlegen und sah weg. Ich kicherte über dieses Verhalten, weil ich es so sehr an ihm mochte und typisch für ihn war. Nachdem sich mein Kreislauf normalisiert hatte, sammelte ich meine Kleidung ein und ging gemeinsam mit Inuyasha zurück zu den anderen.

Pläne

Als wir zurück kehrten, waren Sango und Miroku schon zu Bett gegangen. Da wir nach dem Baden müde wurden, taten wir es den beiden gleich und gingen zu Bett.

Noch vor Sonnenaufgang wurde ich munter und bemerkte das Inuyasha nicht in der Hütte war. Genüsslich streckte ich mich und sah zu Kiba, der ebenfalls schon wach war. Ich sah ihn fragend an und er erhob seinen buschigen weißen Schwanz und gab die friedlich schlafenden Kinder preis. Ich sah zu den anderen die ebenfalls noch tief und fest schliefen. Ich stand auf und zog meinen Kimono an. Danach verließ ich leise die Hütte. Ich blickte mich um und entdeckte Inuyasha an der Feuerstelle.
 

„Guten Morgen Inuyasha.“, sagte ich und lächelte ihn lieb an. „Oh guten Morgen Kagome. Hatte ich dich geweckt?“, fragte er sogleich. „Aber nein. Du konntest wohl nicht mehr schlafen?“, fragte ich ihn. „Hmm, ja. Ich hatte heute was vor und bin deshalb so zeitig munter.“, erklärte er. „Aha? Was hast du denn vor?“, fragte ich neugierig und ging auf ihn zu. Sanft legte er seine Arme um mich und sah mich an. „Das kann ich dir leider nicht sagen. Wird eine Überraschung.“, sagte er und grinste. „Eine Überraschung? Oh bitte verrat es mir.“, drängte ich ihn neugierig. „Wenn ich es dir verrate, dann ist es doch keine Überraschung mehr.“, sagte er schmunzelnd und so ganz Unrecht hatte er ja nicht. „Hmm, och menno.“, schmollte ich leicht und er lächelte mich an.
 

„Aber bevor ich aufbreche, möchte ich noch etwas essen. Ich gehe runter zum Bach und fange uns ein paar Fische.“, schlug er vor. „Oh! Nimmst du mich mit? Da kann ich gleich die schmutzige Kleidung waschen.“, sagte ich. „Dann beeil dich.“, sagte er und löste sich aus der Umarmung. „Bin gleich wieder da.“, sagte ich und ging zurück zur Hütte. Dort angekommen, sammelte ich die Schmutzwäsche auf und sah mich leise um, damit ich auch niemanden weckte. „Kiba. Ich geh mit Inuyasha an den Bach um Fische zu fangen und Wäsche zu waschen. Hältst du hier die Stellung?“, fragte ich ihn und er nickte. Ich lächelte ihn lieb an und verschwand nach draußen. Inuyasha wartete schon und gemeinsam gingen wir runter zum Bach. Dort begab sich Inuyasha in Position und wartete bis das Frühstück an ihm vorbei schwamm.
 

Ich bezog an einer ruhigeren Stelle Platz und begann die voll gespuckte Wäsche von gestern Abend zu waschen. Gott sei Dank hatte ich das gröbste rausgewaschen gehabt, somit dauerte es wirklich nicht lange. Nachdem die Wäsche gewaschen war ging ich zu Inuyasha der gerade einen Fisch fing. „Bist du schon fertig mit waschen?“, fragte er mich erstaunt. „Ja. Durch die Vorwäsche von gestern Abend, hatte es nicht lange gedauert.“, erklärte ich und er nickte nur. „Bei mir dauert es noch ein kleines Stück. Geh doch schon mal vor und mach Feuer Kagome.“, schlug er vor und ich war einverstanden. Ich ging zurück ins Dorf, hing die nasse Wäsche über die provisorische Leine, die ich gespannt hatte, und machte anschließend Feuer. Nach kurzer Zeit brannte das Feuer und Kiba meldete sich in meinem Kopf. „Kagome. Die Kinder werden munter.“, informierte er mich. „Ich komme.“, sagte ich kurz und ging in die Hütte.
 

Inuka hatte mit jammern begonnen und ich schnappte ihn mir schnell. Mit einer Hand nahm ich behutsam die schlafende Izayoi und trug sie leise aus der Hütte, dicht gefolgt von Kiba. Ich ging an die Feuerstelle, setzte mich und legte Izayoi vorsichtig auf meinen Schoß. Nachdem sie sicher auf meinem Schoß lag und nicht runter purzeln konnte, widmete ich mich Inuka. Kiba war so lieb und hatte eine Decke mitgebracht gehabt. So gut wie er konnte breitete er sie aus und zog sie mit den Pfoten zu Recht. Es wurde immer heller und es wird nicht mehr lange dauern und die helle Scheibe würde empor steigen. Ich legte meine Brust frei und legte Inuka an. Dankend nahm er sein Frühstück ein und legte wie gewohnt seine Hand auf meine Brust. Er war noch so müde das er seine Augen noch geschlossen hatte und traute sich nicht in die heller werdenden Morgen hinein zu blinzeln. Behutsam strich ich ihm über seine Wange und lächelte ihn lieb an.
 

„Guten Morgen mein Sonnenschein.“, flüsterte ich sanft und seine Ohren wackelten beim Klang meiner Stimme. Er öffnete leicht ein Auge und sah zu mir auf. Ich lächelte ihn sanft an und er streckte seine Hand nach mir aus. Ich nahm diese und küsste seine kleinen Fingerchen. Er lächelte leicht und legte seine Hand auf meinen Mund. Ich spitzte meine Lippen und gab ihm immer wieder zärtliche Küsse in seine kleine Handfläche. Danach nahm er seine Hand von meinen Lippen und legte sie erneut auf meine Brust und trank weiter. Nachdem er gesättigt war, packte ich meine Brust wieder ein, legte ihn an meine Schulter und klopfte sacht auf seinen Rücken. Das Bäuerchen ließ nicht lange auf sich warten und er war zufrieden mit der Welt. Sacht legte ich ihn auf die Decke und Izayoi gleich dazu, die immer noch friedlich schlief. Kiba legte sich zu den beiden hin und wärmte sie. Ich schlich mich in die Hütte und holte frische Tücher für die Windeln und den Wassereimer. Auf der Decke machte ich Inuka frisch und wickelte ihn neu. Die Prozedur mit dem kalten Wasser gefiel ihm gar nicht und verzog jedes Mal sein Gesicht, um mir dies auch zu zeigen.
 

„Ich weis es ist kalt Inuka, aber es nützt nichts. Dafür hast du einen sauberen Popser.“, sagte ich zufrieden und zog ihn wieder an. „Siehst du? Fertig mein Schatz.“, sagte ich mit einem Lächeln und küsste ihn auf seinen weichen Wangen. Die Sonne ging auf und erhellte den Rest der Erde. Nachdenklich blickte ich auf Yumiya und schwelgte in Gedanken. „Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte Kiba besorgt, der meine nachdenkliche Miene bemerkte. „Ich weis es nicht. Da Nataku erwähnt hatte, das Fudo bei ihm war und nicht hier sein konnte, gehe ich stark davon aus das Akuma sich als Fudo ausgab. Erinnerst du dich? Der falsche Fudo hatte Yumiya´s Kraft kontrolliert und die Ketten. Ich vermute, er hat sie manipuliert.“, sprach ich es aus und Kiba sah mich entsetzt an. „Auf den Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen, aber du könntest Recht damit haben.“, sagte er. „Es wäre besser wenn ich zu Fudo reise und mich selbst davon überzeuge.“, sagte ich und strich nachdenklich über Yumiya.
 

„Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte mich plötzlich Inuyasha, den ich nicht kommen gehört hatte. „Aber ja doch. Alles in Ordnung.“, sagte ich und lächelte ihn an. Er setzt sich zu mir und legte die Fische an die Seite. Danach nahm er ein paar Stöcke vom Stapel und begann die Fische aufzuspießen und steckte sie in der Nähe des Feuers in die Erde. In der Hütte war Kindergeschrei zu vernehmen und kurz danach war Bewegung zu hören. Die Sonne stieg höher und Inuka spielte mit dem buschigen Schwanz von Kiba. „Kagome? Darf ich Inuka nehmen?“, fragte Inuyasha. „Inuyasha, du musst nicht fragen. Schließlich ist er auch dein Sohn.“, sagte ich und schmunzelte. „Richtig.“, sagte er verlegen und nahm den zappelnden Inuka. Inuyasha hielt ihn vor sein Gesicht und sah ihn an.
 

Inuka war ganz stumm und starrte ihn zurück an. Ich beobachtete die Situation und schmunzelte leicht dabei. Inuyasha wackelte unbewusst kurz mit seinen Ohren und Inuka strahlte über das ganze Gesicht. Quietschend streckte er seine Hände nach Inuyasha´s Ohren aus und zappelte wild dabei. Inuyasha lächelte ihn lieb an und legte sein Sohn in seine Arme. „Jetzt weist du auch, wie du Izayoi zum Lächeln bringen kannst.“, sagte ich und lächelte die beiden an. „Was?“, fragte Inuyasha gedankenverloren und sah zu seinem Sohn. „Du musst nur mit den Öhrchen wackeln und schon lächeln die Kinder. Versuch es noch mal.“, forderte ich ihn auf und er sah mich skeptisch an. „Probier es.“, animierte ich ihn. Inuyasha sah zu Inuka und wackelte mit den Ohren. Inuka quietschte vor vergnügen und streckte seine Hände nach den Ohren aus. Inuyasha lächelte und wackelte erneut mit seinen Ohren. Inuka fand dies ganz lustig und quietschte lauter.
 

Dabei wurde langsam Izayoi munter und ich nahm sie in den Arm. „Guten Morgen Süße.“, sagte ich sanft und ihre Ohren zuckten. Sie gähnte herzhaft und blinzelte leicht. Ich lächelte sie an und strich ihr sacht über das Gesicht. Izayoi lächelte ebenfalls und schmiegte sich an mich. Ohne zu zögern machte ich meine Brust frei und legte sie an. „Kagome…“, sagte Inuyasha verlegen und drehte sich weg. „Was hast du?“, fragte ich, denn ich konnte es mir nicht erklären. „Naja…es könnte dich jemand sehen.“, sagte er mit roten Wangen und blickte über meine Schulter. „Ist dir das etwa peinlich?“, fragte ich erstaunt nach. „Nein, aber Miroku muss dich ja nicht so sehen.“, erklärte er schnell. „Ach, mach dir da keine Sorgen. Er ist noch in der Hütte und wer sollte mich hier noch sehen können. Du hast meinen Busen schon gesehen, Kiba interessiert sich nicht dafür und Izayoi muss schließlich frühstücken.“, erklärte ich trocken. „Au!“, rief ich erschrocken und sah zu Izayoi. „Was ist?“, fragte Inuyasha gleich und sah zu mir.
 

„Izayoi hatte leicht geschnappt. Das tat weh.“, jammerte ich etwas und rieb mir die Brust. Nach dem Stillen versteckte ich meine Brust, legte Izayoi an meine Schulter, klopfte sacht auf ihren Rücken und das Bäuerchen ließ nicht lange auf sich warten. „Kann ich sie nehmen?“, fragte Inuyasha und ich nickte. „Leg mir Inuka vorsichtig auf meinen Schoß und ich gebe dir Izayoi.“, sagte ich und Inuyasha kam der Bitte nach. „Guten Morgen ihr fünf.“, sagte Miroku und sah zu uns runter. „Guten Morgen Miroku. Und guten Morgen Misaki. Gut geschlafen?“, fragte ich. „Ja, wir haben gut geschlafen und die Mädchen auch.“, sagte er und setzte sich mit seiner Tochter zu uns. „Seit ihr denn schon lange wach?“, fragte er neugierig. „Vor Sonnenaufgang.“, sagte Inuyasha knapp. „Was? Warum so früh? Habt ihr was vor?“, fragte Miroku. „Ich muss heute etwas erledigen, aber ich weis nicht ob ich gehen soll. Nicht das ihr angegriffen werdet und ich bin nicht hier um euch zu beschützen.“, sagte Inuyasha. „Mach dir darüber keine Gedanken. Ich bin doch auch noch da. Wohin soll denn die Reise gehen Inuyasha?“, fragte Miroku. „Ich gehe zu Toutousai.“, sagte er und ich wusste jetzt wo seine Reise hinführte. Aber was wollte er bei dem alten Schmied? „Aha! Was willst du bei Toutousai?“, fragte Miroku nach.
 

„Das brauchst du jetzt noch nicht zu wissen.“, sagte Inuyasha und sah zu Izayoi. Inuyasha hob sie vor sein Gesicht, sah sie an und zuckte mit seinen Ohren. Izayoi sah dies und betrachtete neugierig die Ohren. Inuyasha zuckte erneut und ein kleines Lächeln stahl sich auf Izayoi´s Gesicht. „Und Kagome? Wie war das Bad?“, fragte er unverblümt weiter. Ich lief sofort rot an und sah betreten zu Inuka. „Heiß.“, sagte ich nur und kitzelte Inuka leicht auf seiner Brust. „Ich verstehe. Hast du ihn dir geschnappt?“, fragte er und mein Kopf ging vor Röte in Rauch auf. „Was habt ihr denn gestern Abend gemacht?“, fragte Inuyasha und grinste leicht. Miroku sah ihn erschrocken an und wurde leicht rot. „Es war ein schöner Abend.“, sagte er nur und betrachtete seine Tochter. Sango stieß zu uns und Inuyasha wendete die Fische. „Guten Morgen. Habt ihr gut geschlafen?“, fragte sie und setzte sich mit Natsuki und Shippo zu uns. Shippo und Kirara kuschelten sich aneinander und schlummerten noch einbisschen. Ihnen war es anscheinend zu früh zum Aufstehen. „Ja, wir haben gut geschlafen.“, gab ich zur Antwort. „Gut, das freut mich. Miroku und ich haben euch etwas zu verkünden.“, sagte Sango mit ernstem Ton.
 

Inuyasha legte Izayoi in seine Arme und sah Sango an. „Was ist passiert?“, fragte er nach. „Miroku und ich hatten lang und breit darüber gesprochen und wir sehen in diesem Dorf keine Zukunft. Wir werden das Dämonenjägerdorf verlassen.“, sagte sie und Miroku nickte. „Verstehe. Wo wollt ihr nun hin?“, fragte ich neugierig. „Nun, wir dachten das wir im Dorf von Kaede unterkommen, aber…“, sagte Sango und sprach nicht weiter. „Aber?“, fragte Inuyasha nach. „Wir möchten das wir als Gruppe in einem Dorf leben.“, sagte Sango und sah mich an. „Hmm…um ehrlich zu sein, wollte ich nicht bei Kaede im Dorf leben.“, sagte ich und die anderen sahen mich erschrocken an. „Was? Warum denn nicht?“, fragte Miroku. „Nun ja…ich hatte mit Inuyasha noch nicht darüber gesprochen, aber…ich möchte doch gern im Hanyoudorf leben.“, sagte ich und senkte den Blick.
 

Es wurde still um mich herum und traute mich nicht den Blick zu erheben. „Ich kann deinen Gedanken nachvollziehen Kagome.“, sagte Sango und lächelte mich an. „Ehrlich?“, fragte ich unsicher nach. „Ja wirklich. Ich kann es verstehen. An deiner Stelle hätte ich auch so entschieden.“, sagte Sango. „Was sagst du dazu Inuyasha?“, fragte ich ihn. „Es ist schade, dass wir nicht bei der alten Kaede leben werden, aber wir können sie ja oft besuchen gehen.“, sagte er und lächelte mich an. „Du meinst…?“, fragte ich erstaunt. „Wir werden im Hanyoudorf leben, wenn Akuma besiegt ist.“, sagte er zuversichtlich. „Da gibt es aber immer noch ein Problem.“, sagte Miroku und nickte nachdenklich, mit verschränkten Armen, seinen Kopf. „Das da wäre?“, fragte Inuyasha grimmig.
 

„Du musst Kagome zur Frau nehmen, denn sonst wird sie im Dorf verachtet.“, sagte Miroku gerade heraus. Inuyasha und ich wurden verlegen und jeder sah in eine andere Richtung. „Mach dir darüber keine Gedanken.“, sagte Inuyasha und sah seine Tochter an. „Wie jetzt?“, fragte Miroku erstaunt. „Kagome? Hat Inuyasha etwa…?“, fragte Sango verblüfft. „Ja. Ich werde seine Frau.“, sagt ich verlegen, aber gleichzeitig auch überglücklich. „Wuuaaa!! Das freut mich!“, jubelte Sango und umarmte mich. „Hast dich endlich getraut was?“, sagte Miroku und klopfte Inuyasha auf die Schulter. „Wo soll die Hochzeit stattfinden?“, fragte Sango ganz aufgeregt. Inuyasha und ich sahen uns an und schauten zu den beiden. „Bei Kaede.“, sagten wir beide synchron und sahen in überraschte Gesichter. Ich war selbst überrascht, denn Inuyasha und ich hatten auch darüber nicht gesprochen. Aber schön das wir einer Meinung sind. Sango fing an zu Lachen. „Ach ihr beiden. Ihr seid so süß zusammen.“, sagte sie und lächelte uns an. „Ich bin doch nicht süß.“, sagte Inuyasha grummelig und ich schmunzelte.
 

„Wann soll die Hochzeit sein?“, fragte Miroku. „Darüber haben wir noch gar nicht nachgedacht.“, sagte ich verlegen und sah zu Inuyasha. „Ich würde sagen wenn ich von meiner Reise zurück kehre. Was hältst du davon?“, fragte er mich. Ich nickte und lächelte ihn verliebt an. „Apropo Reise. Ich muss gestehen, das ich unbedingt ins Hanyoudorf muss.“, sagte ich. „Warum denn das?“, fragte Sango. „Alleine reist du mir nicht. Vor allem nicht mit den Kindern.“, sagte Inuyasha streng. „Inuyasha, ich muss. Der falsche Fudo war mit Sicherheit Akuma und erinnere dich, er hatte Yumiya und die Ketten in der Hand gehabt. Er könnte sie manipuliert haben.“, sprach ich nun meinen Gedanken aus. Alle sahen mich erschrocken an und begriffen sofort. „Wir werden dich begleiten.“, sagte Miroku entschlossen.
 

„Was? Wirklich?“, fragte ich erstaunt nach. „Aber sicher doch Kagome. Wir werden dich begleiten und lernen gleichzeitig das Dorf kennen.“, sagte Sango. „Ich werde mitkommen.“, sagte Inuyasha und schuckelte leicht Izayoi. Ich sah ihn überrascht an. „Sie mich nicht so an Kagome. Das bei Toutousai kann warten. Ich begleite euch sicher ins Dorf und kann dann immer noch zum Alten gehen.“, sagte Inuyasha entschlossen und lächelte ihn an. „Also ist das jetzt beschlossene Sache. Wir gehen ins Hanyoudorf.“, fasste Miroku zusammen und wir nickten ihm zu. Da das Frühstück fertig war, aßen wir den Fisch und besprachen alles weitere für unsere Reise. Die Sonne schien warm auf uns herab, ein warmer Wind wehte und brachte somit meine nasse Wäsche schnell zum trocknen. Nach dem Frühstück begannen wir, uns für die Reise fertig zu machen.

Der Dämonenwald

Nach dem Frühstück nahm ich die trockene Wäsche ab, legte sie sorgfältig zusammen und packte sie in meinem gelben Rucksack ein. Das neue Kleid zog ich gleich an, band meinen lilafarbenen Obi um und versteckte meinen kleinen Dolch in die Schuhe, der perfekt hinein passte. Die restlichen Tücher packte ich ein und sah mich abermals in der Hütte um, damit ich auch wirklich nichts zurück ließ. Ich schnappte mir das große Tuch, meinen Umhang, den gelben Rucksack und verließ die Hütte. Die anderen warteten schon geduldig auf mich.
 

Sango hatte Natsuki und Miroku hatte Misaki auf dem Rücken gebunden. „Nanu? Wo ist denn Izayoi?“, fragte ich, denn ich sah sie nicht in Inuyasha´s Armen. „Hier ist sie.“, sagte er, drehte sich um, nahm sein langes silbernes Haar beiseite und gab Izayoi preis. „Ich hoffe, dass es nicht zum Kampf kommt.“, betete er vor sich hin. „Das hoffe ich auch.“, sagte ich zu ihm. Ich legte meine Sachen kurz ab, nahm das große Tuch und wickelte es um meine Brust. Danach nahm ich Inuka, der auf der Decke lag, setzte ihn in das Tuch hinein und band ihn fest an mich. „Diese Technik hatte ich ja noch nie gesehen.“, sagte Sango und blickte neugierig auf das Tuch.
 

„Hält es denn?“, fragte sie verunsichert. „Aber ja. Die Mütter in meiner Zeit tragen meist ihre Kinder vor der Brust. So sind die Kleinen näher bei der Mutter und stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind. Sie können auch so dem Herzschlag der Mutter lauschen.“, erklärte ich. „Ich verstehe.“, sagte sie. Miroku half mir die Decke auszuschütteln, um sie anschließend in meinen Rucksack zu packen. Den setzte ich auf, band mir meinen Umhang um und war nun start klar. „Bist du endlich fertig Kagome?“, fragte Inuyasha mürrisch.
 

„Ja bin ich, wir können los.“, sagte ich und gemeinsam machten wir uns auf den Weg. Sango blieb kurz stehen und blickte noch einmal zurück. Stumm schweifte ihr Blick über das Dorf. „Sango? Kommst du?“, fragte ich vorsichtig. Sie drehte sich zu mir und lächelte schwach. „Ich werde diesen Ort vermissen.“, sagte sie und kam zu mir gelaufen. „Du kannst doch Ab und Zu hierher kommen, die Gräber besuchen und versorgen.“, sagte ich und sie nickte. Wir gingen zu den Männern, die bereits auf uns warteten. Wir liefen weiter, unterhielten uns über die verschiedensten Dinge und genossen dabei das schöne Wetter. Miroku und Inuyasha gingen voran und Sango, Kirara, Shippo, Kiba und ich liefen ein Stück von ihnen entfernt.
 

„Sag mal Kagome…“, begann Sango. „Ja?“, fragte ich nach. „Wie wird denn in deiner Zeit Hochzeit gefeiert?“, fragte sie mich. „So viel ich weis, heiraten sie alle traditionell. Die Hochzeiten sind sehr kostspielig und der zukünftige Bräutigam macht seiner zukünftigen Frau und Schwiegereltern teure Geschenke, um sie zu beeindrucken. Die Braut trägt drei unterschiedliche Brautkleider. Während der Hochzeitszeremonie trägt sie das traditionelle Hochzeitsgewand. Dies besteht aus einer Seidenhaube, weißen Kimono und darüber ein langes Gewand. Dann Tabi-Socken und Sandalen. Dieses Hochzeitsgewand wird komplett weiß gehalten. Nach der Hochzeit kommt die Feier und da legt die Braut das traditionelle Hochzeitsgewand ab und trägt stattdessen ein weißes Hochzeitskleid oder einen weißen Kimono. Während der Feier, zieht sich die Braut erneut um. Entweder trägt sie ein bunten Kimono oder ein buntes Abendkleid, um den Eintritt als Ehefrau zu demonstrieren.
 

Bei der Hochzeitszeremonie wird das Brautpaar von einem Priester gesegnet und führt eine spirituelle Reinigung durch. Der Bräutigam spricht einen Eid, seiner Frau ein treuer und sorgsamer Ehemann zu sein. Danach trinkt das Brautpaar aus drei kleinen Schalen Sake, abwechselnd und jeweils wird dreimal daraus getrunken, als Symbol der Vereinigung. Dann unterschreiben die beiden eine Urkunde und tauschen anschließend die Ringe.“, erklärte ich. „Eine Urkunde? Ringe?“, fragte Sango skeptisch. „Ja, sie unterschreiben ihre Hochzeitsurkunde. Und sie tauschen die Ringe. Der Mann bekommt ein Ring sowie die Frau.“, erklärte ich weiter. „Miroku und ich haben keine Ringe.“, sagte Sango. „Das ist auch nicht schlimm. Man muss ja auch kein Ring tragen.“, sagte ich.
 

„Wir haben unseren Schwur unterschrieben, den wir geleistet haben.“, sagte Sango. „Genau, das ist praktisch die Hochzeitsurkunde.“, sagte ich. „Aber so wie du die Hochzeit beschrieben hast, feiern wir sie auch. Das Hochzeitsgewand hatte ich mir ausgeliehen, sowie den weißen Kimono nach der Zeremonie. Den bunten Kimono hatte ich mir gekauft gehabt.“, erzählte Sango. „Hmm…“, machte ich gedankenverloren. „Was hast du?“, fragte Sango nach. „Na ja, ich habe bedenken über unsere Hochzeit. Ich habe schließlich kein Geld, um mir ein Hochzeitsgewand auszuleihen. Dann würde ich ein schönes Hochzeitskleid tragen. Aber das ist in der Zeit nicht möglich.“, sagte ich etwas traurig. „Kagome. Wir bekommen das Kind schon geschaukelt und ich werde dir dabei helfen.“, sagte Sango entschlossen.
 

Ich nickte und lächelte leicht. „Ich will ja nicht jammern, aber ich brauch mal eine Pause.“, sagte Sango und schnaufte. „Nicht nur du, mir tut der Rücken weh, auch wenn Inuka so klein ist, ist er auf Dauer zu schwer.“, sagte ich. Wir bemerkten, dass die Männer anhielten und auf uns warteten. Wir kamen auf sie zu und sahen sie fragend an. „Wir machen eine kleine Pause.“, verkündete Miroku und setzte sich auf die Wiese. „Die Pause kommt uns gerade recht.“, sagte ich, setzte mich ebenfalls und legte mich vorsichtig auf die Wiese. Dabei vergaß ich, dass ich den Rucksack noch auf hatte. Ich nahm ihn ab und legte mich hin. Eine Hand lag dabei auf Inuka. Unruhig rührte er sich an meiner Brust, denn diese Position behagte ihm nicht. Ich richtete mich wieder auf und stütze mich mit meinen Armen ab. Inuyasha kam zu mir und wandte seinen Rücken zu mir. Ich verstand die Gestik, richtete mich auf, schob sein silberlanges Haar beiseite und sah nach Izayoi. „Sie schläft friedlich.“, sagte ich und Inuyasha nickte.
 

Aus dem Rucksack kramte ich die Bambusröhrchen aus und gab jeden eine davon, damit sie trinken konnten. „Ist es noch weit Kagome?“, jammerte Shippo. „Wir müssen noch ein Stück laufen.“, sagte ich. „Warum du jammerst? Sitzt doch die ganze Zeit auf unseren Schultern und lässt dich tragen.“, brummte Inuyasha und hatte somit den Nagel auf den Kopf getroffen. Shippo sah ihn verärgert an und streckte ihm die Zunge raus. „Das war aber nicht nett Shippo.“, belehrte ich ihn und er senkte den Kopf. „Hab noch etwas Geduld.“, sagte ich sanft und strich über sein rotes Haar. Er nickte schwer und gab sich damit zufrieden. „Kagome. Es ist schon Mittag. Soll ich etwas für euch fangen?“, fragte Kiba. „Oh ja, das wäre lieb von dir. Nimm Kirara mit, dann geht es schneller.“, sagte ich. „Ist in Ordnung. Lauft dann ruhig schon mal vor. Wir werden euch finden.“, sagte Kiba. „In Ordnung. Kirara? Begleitest du Kiba bei der Jagt?“, fragte ich sie und sie miaute. Sie verwandelte sich und beide machten sich auf den Weg. „Vergesst euch dabei nicht!“, rief ich hinterher und sah ihnen nach.
 

Im Augenwinkel bemerkte ich das Inuyasha mich komisch anstarrte. „Was hast du?“, fragte ich ihn ahnungslos. „Wusstest du das noch nicht Inuyasha? Kagome kann mit Kiba kommunizieren.“, erklärte Miroku. „Du verstehst den Wolf?“, fragte er erstaunt nach. „Ja. Er geht für uns etwas jagen, weil es Mittag ist.“, sagte ich und sah hoch zum Himmel, wo mittlerweile die Sonne warm auf die Erde brannte und hoch am Himmel stand. „Wir sollen auch ruhig weiter gehen. Die beiden finden uns schon.“, erklärte ich. Nach der Pause machten wir uns wieder auf dem Weg. Es war ziemlich warm geworden und es wehte kaum ein kühles Lüftchen. Wir liefen weiter und kamen an einem Wald an. Das war sehr gut, denn dieser spendete kühle Schatten. Wir liefen in den Wald hinein und genossen die angenehme Abkühlung.
 

Inuyasha blieb plötzlich stehen und sah sich um. „Inuyasha?“, fragte ich ihn und ich beobachtete, wie seine Augen den Wald absuchten. „Hörst du das?“, flüsterte er mir zu und ich lauschte. „Ich höre nichts und das ist kein gutes Zeichen.“, stellte ich fest und blickte mich ebenfalls um. „Das ist unheimlich.“, sagte Shippo ängstlich und sprang auf meine Schulter. Sango und Miroku taten uns dies gleich. „Wir sollten schnell aus diesem Wald verschwinden.“, schlug Miroku vor. Inuyasha ging etwas vor mir in die Knie. „Was hast du vor?“, fragte ich ihn. „Du sollst aufsteigen, damit wir hier schnell raus kommen.“, sagte er grimmig. „Hast du etwa vergessen, dass du Izayoi trägst?“, fragte ich ihn und er sah mich betröpfelt an. „Schnell weg hier!“, flüsterte Sango und rannte mit Miroku vor. „Los komm Inuyasha.“, sagte ich und rannte ebenfalls los. Durch mein Training konnte ich mit Miroku und Sango Schritt halten. Ich hielt Inuka fest, damit er nicht so durchgeschüttelt wird. Inuyasha lief neben mir her und sah mich an.
 

„Ich höre keine Tiere und kann hier auch keine wittern.“, bemerkte Inuyasha. „Das liegt daran das hier keine leben. Sieh nur!“, sagte Miroku und vor ihm versperrten die Wurzeln unseren Weg. „Was geht hier vor?“, fragte Inuyasha. „Das ist ein Dämonenwald. Die Pflanzen hier ernähren sich vom frischen und lebendigen Fleisch.“, erklärte Sango und wich einer Wurzel aus. „Warum ist uns das nicht schon vorher aufgefallen?“, fragte ich nach. „Weil der Dämonenwald uns getäuscht hatte. Er gab sich als friedlich lebender Wald aus. Am Anfang hatten wir Tiergeräusche gehört und ein paar Vögel gesehen, aber je weiter wir gingen, umso weniger wurden die Geräusche.“, erklärte Sango und duckte sich, weil ihr ein Ast entgegen kam. Eine Wurzel erhob sich und ich sprang rechtzeitig darüber, um nicht zu fallen. Die Bäume wurden dichter, die Wurzeln lebendiger und die Rangen versuchten uns zu fassen.
 

Geschickt wich ich ihnen aus und versuchte die anderen nicht aus den Augen zu verlieren. „Sankontessou!“, rief Inuyasha und machte den Weg vor sich frei. Ich wich den Rangen aus, sprang über Wurzeln und duckte mich vor den Ästen, die mir entgegen kamen. „Kagome pass auf! Hinter dir!“, rief Shippo und ich blickte nach hinten. Die vielen Äste verfolgten mich und waren kurz davor mich zu fassen. „Sankontessou!“, rief Inuyasha und zerstückelte die Äste. „Huaaaaaaaah!!“, schrie Sango auf, die soeben von einer Range umschlungen und hochgehoben wurde. Miroku zögerte nicht lange, durchtrennte den unteren Teil der Range und Sango fiel nach unten. Geschickt fing er sie auf und sie befreite sich aus den Schlingen. Schnell rannten sie weiter und wir hinterher. „Wir sind gleich draußen.“, sagte Sango und wir sahen schon das Ende des Waldes. Plötzlich umschlang etwas mein Bein und hielt mich fest. Schützend schlang ich meine Arme um Inuka, drehte mich und fiel der Länge nach auf meine Schulter. Shippo flog von mir runter und rutschte auf den Boden. „Iiiiiiieeeh!“, schrie er auf und flüchtete sich schnell zu mir, als er bemerkte, dass die Rangen sich näherten.
 

„Kagomeeeee!“, schrie Inuyasha und zückte Tessaiga. Die Wurzeln auf dem Boden griffen mich sofort an. „Kagome schnell! Steh auf!“, flehte der Fuchs, aber ich konnte nicht vor Schreck. Schützend drückte ich Inuka an mich, zog die Beine an und kniff die Augen zusammen. „Neeaaaaaaaaaaaiiinnnn!“, schrie ich und ein hell rosa Licht erschien. Es umhüllte mich und meine Freunde. Verwirrt sahen sie sich um und blickten zu mir. Ich richtete mich auf und sah mich um. „Bleibt zusammen! Kagome! Renn los!“, rief Miroku und ich tat was er sagte. Ich rannte weiter so schnell ich konnte, dicht gefolgt von den anderen. Die Äste, Wurzeln und die Rangen prallten an uns ab. Sie wurden geläutert. Ich erblickte das Ende des Waldes und lief noch schneller. Kurz darauf waren wir draußen und die Rangen griffen nach uns, bekamen uns aber nicht zu fassen, weil sie geläutert wurden. Völlig außer Puste kamen wir zum Stillstand und blickten zurück.
 

„Kagome?“, fragte Miroku vorsichtig und sah mich an. „Wir sind in Sicherheit.“, sagte er und versuchte mich zu beruhigen. Meine Kraft verließ mich und ich sank auf die Knie. Miroku hielt mich und sah mich prüfend an. Sango und Inuyasha kamen näher und sahen mich besorgt an. „Ha! Ha! Ha! Was ist … Ha! da gerade … Ha! passiert?“, fragte ich völlig erschöpft. „Du weist es nicht?“, fragte Miroku nach und ich verneinte seine Frage. Du hast einen Bannkreis um uns gezogen und somit beschützt. Der Dämonenwald konnte uns nicht angreifen, weil er von deinem Bannkreis geläutert worden wäre.“, erklärte Miroku. Durch die ganze Aufregung schrien alle Kinder und ließen sich nur schwer beruhigen. Ich blickte schnell zu Inuka und vergewisserte mich das ihm nichts passiert war. „Wie geht es Izayoi?“, fragte ich ängstlich. „Ihr geht es gut Kagome.“, sagte Inuyasha. „Wie kannst du das wissen? Sie ist auf deinem Rücken gebunden!“, sagte ich ärgerlich und Inuyasha zuckte zurück. Sango sah nach Izayoi und gab mir die Gewissheit, dass alles in Ordnung sei. „Inuyasha. Nimm Kagome. Wir suchen uns einen Platz, wo wir uns ausruhen können.“, schlug Miroku vor und Inuyasha nickte.
 

Er nahm mich auf seine Arme und folgte Miroku der schon los gerannt war. Nach ein paar Metern hielten wir an einem Bach und Inuyasha setzte mich unter einem Baum ab. Sango und Miroku setzten sich ebenfalls und banden ihre Kinder vom Rücken, um zu überprüfen, ob alles in Ordnung sei. „Tut mir leid Inuyasha. Ich wollte dich nicht anschreien.“, sagte ich betreten. „Ist schon in Ordnung. Ich hätte dich besser beschützen müssen.“, sagte er mürrisch. „Das hast du doch.“, sagte ich sanft und strich über seine Wange. Ich band den schreienden Inuka ab, befreite ihn aus dem großen Tuch und betrachtete ihn genau. Ich lehnte mich erschöpft an den Baum, legte Inuka auf meine Brust und strich ihn behutsam über sein Haar.
 

„Sscchhht! Alles gut. Ssccchhhht!“, beruhigte ich ihn und schuckelte ihn leicht. Inuyasha band sich seine Tochter ab und betrachtete sie auch genauer. „Sie ist nicht verletzt.“, sagte er aufatmend. „Gott sei Dank.“, sagte ich erleichtert. Inuyasha nahm Izayoi in seine Arme und wiegte sie behutsam Hin und Her und versuchte sie zu beruhigen. Inuka schrie wie am Spieß und ich betrachtete ihn noch mal genauer. Da er unverletzt war, schien ihm der Schreck in seine kleine Glieder gefahren zu sein. Ich drückte ihn behutsam an mich und begann zu summen. Langsam beruhigte er sich und sein Schreien ging zu einem Jammern über.
 

„Kagome? Bist du verletzt?“, fragte Sango besorgt. „Ich glaube nicht.“, sagte ich unsicher. „Bist du in Ordnung?“, fragte ich zurück und sie nickte. Die beiden Mädchen hatten sich beruhigt und es kehrte langsam Ruhe ein. Selbst Inuka schluchzte nur noch und schmiegte sich an meine Brust. Inuyasha legte Izayoi an seine Schulter und strich über ihren Rücken. Dies beruhigte sie und sie hörte auf mit Schreien. Ich wurde immer müder und konnte kaum noch die Augen offen halten. Inuka´s Schluchzen wurde leiser und er begann mit meinem Haar zu spielen.
 

„Kagome, du siehst müde aus.“, bemerkte Shippo. „Hmm…“, machte ich und war teilweise weggetreten. Irgendjemand nahm mir Inuka und den Rucksack ab und wurde anschließend behutsam ins Gras gelegt. Ich war zu erschöpft um zu widersprechen. Ich wollte einfach nur noch Schlafen.

Yumiya schlägt zurück

Als ich langsam munter wurde, vernahm ich das knistern eines Feuers und Essensgeruch. Ich richtete mich langsam auf und hielt mir benommen den Kopf. „Kagome! Geht es dir gut?“, fragte mich Shippo besorgt und sah mich an. Ich lächelte leicht und nickte. „Was ist passiert?“, fragte ich schwach. „Hier. Trink erst einmal was.“, sagte Inuyasha und bot mir den Bambusköcher an. Dankend nahm ich ihn an und trank ihn leer. „Wie geht es den Kindern?“, fragte ich schnell und sah mich nach ihnen um. „Keine Sorge Kagome. Ihnen geht es gut.“, sagte Sango und blickte zu Kiba. Ich folgte ihren Blick und Kiba gab die Kinder unter seinem buschigen Schwanz preis. Ich kroch zu ihnen hin, weil meine Beine mir den Dienst versagten und vergewisserte mich selbst. Behutsam strich ich über ihre friedlich schlafenden Gesichter.
 

Da ich zu schnell aufstand, drehte sich alles und ich hielt mir meinen Kopf. „Kagome. Du solltest dich noch nicht bewegen. Wie geht es deiner Schulter?“, fragte mich Shippo. „Meine Schulter? Ach ja, der Sturz.“, erinnerte ich mich und bewegte meine Schulter auf der ich unsanft gelandet war. „Sie tut leicht weh, wird mich aber beim Kampf nicht behindern.“, sagte ich und legte eine Hand auf sein rotes Haar. Ich setzte mich zu den anderen ans Feuer und sah sie fragend an. „Auf deine Frage zurück zu kommen. Du hattest einen Bannkreis errichtet und uns somit gerettet.“, erklärte Miroku und wendete die zwei Hasen die über dem Feuer brieten. „Seit wann kannst du einen Bannkreis errichten?“, fragte mich Inuyasha erstaunt. „Ich wusste gar nicht, dass ich es kann. Hatte es doch nie gelernt.“, erklärte ich ahnungslos.
 

„Du hast unbewusst einen errichtet. Vor Angst Inuka könnte etwas passieren hattest du deine ganzen spirituellen Kräfte freigesetzt und einen Bannkreis um dich gezogen. Wir blieben in deiner Nähe und gemeinsam konnten wir aus dem Dämonenwald entkommen. Deshalb bist du auch geschwächt“, erklärte Miroku. „Ach so ist das gewesen.“, sagte ich gedankenverloren. „Das ist aber noch nicht alles.“, sagte Miroku und wir sahen ihn erwartungsvoll an. „Was meinst du Miroku?“, fragte Sango neugierig. „Ist es euch nicht aufgefallen?“, fragte Miroku in die Runde. Alle überlegten. „Nun spann uns nicht auf die Folter. Spuck es aus Miroku.“, fuhr Inuyasha ihn an. „Wir sind im Schutz eines Bannkreises aus dem Dämonenwald gelaufen. Wenn ich einen Bannkreis errichte, kann ich mich nicht bewegen, weil ich mich auf den Bannkreis konzentriere. Aber Kagome konnte den Bannkreis aufrecht erhalten und brachte uns in Sicherheit.“, erklärte Miroku und alle sahen mich bewundernd an. „Das sagt uns, dass Kagome viel talentierter ist als du Miroku.“, sagte Shippo spitz.
 

Miroku sah ihn vernichtend an und Shippo versteckte sich ängstlich hinter meinem Rücken. „Jetzt wo du es erwähnst Miroku.“, sagte Sango nachdenklich und hielt dabei den Zeigefinger an ihr Kinn. „Du solltest schnell lernen wie man einen Bannkreis errichtet Kagome.“, riet mir Miroku und ich nickte. Aber eine Sache ließ mir keine Ruhe. Hatte ich es bei meiner Reise übersehen? „Nein. Du hast nichts übersehen.“, sagte mir Kiba und ich sah ihn an. „Kagome? Was hast du?“, fragte mich Inuyasha. „Nun ja, als ich zu Sango und Miroku reiste, hatte ich den gleichen Weg genommen, aber da war mir nie der Dämonenwald aufgefallen.“, sprach ich es aus und die anderen erschraken. Inuyasha und Miroku sahen sich an und nickten sich gegenseitig zu. Plötzlich standen sie auf und sahen uns eindringlich an. „Ihr bewegt euch kein Meter. Ist das klar?“, sagte Inuyasha mit fester Stimme. „Klar.“, sagte ich verunsichert und Sango nickte.
 

Dann liefen die beiden auch schon los. „Was ist denn mit denen los?“, fragte Shippo nach. „Ich habe so eine Vermutung.“, sagte ich leise und sah ihnen nach bis sie verschwanden. Sango wendete in der Zeit erneut die Hasen. „Das riecht aber köstlich.“, sagte Shippo und streckte seine Nase in die Luft. „Sie sind auch fertig.“, sagte Sango und nahm die Hasen vom Feuer. Vorsichtig brach sie ein Hinterbein ab und gab es Shippo. „Mmmm…lecker.“, erwähnte er mit leuchtenden Augen und biss genüsslich hinein. „Hattet ihr auch an euch gedacht Kiba?“, fragte ich ihn. „Mach dir keine Gedanken. Wir sind versorgt.“, sagte er und nickte dabei. Sango reichte mir ebenfalls ein Hinterbein, was ich dankend annahm.
 

Kurze Zeit später kamen Inuyasha und Miroku zurück und sahen sehr nachdenklich aus. Diese Blicke bestätigten meine Vermutungen und machten mir etwas Angst. Mit finsteren Mienen setzten sie sich zu uns und starrten vor sich hin. „Und? Wonach habt ihr geschaut?“, fragte Sango und sah die beiden an. Die beiden starrten ins Feuer und gaben keine Antwort. „Ich lag richtig mit meiner Vermutung. Der Dämonenwald ist wieder verschwunden, als wäre er nie da gewesen.“, sagte ich gerade heraus, die beiden sahen mich an und nickten schwer. „Akuma.“, knurrte ich leicht und ballte meine Hand zur Faust. „Kagome? Denkst du das er da hinter steckt?“, fragte mich Shippo. „Wer sonst.“, sagte ich finster. „Wir müssen uns beeilen und schnellst möglich zum Hanyoudorf gelangen.“, äußerte ich mit fester Stimme und sah jeden nacheinander an.
 

Alle nickten mir zu und waren damit einverstanden. Wir aßen unser Mittag auf, versorgten unsere hungrigen Kinder und machten uns gleich wieder auf den Weg. Wir liefen zügig weiter und beobachteten unsere Umgebung genau. Kiba kam an meine Seite und sah zu mir auf. „Du bist stärker geworden.“, sagte er auf einmal und ich wusste nicht wie mir geschieht. „Hä? Wie kommst du denn jetzt gerade darauf?“, fragte ich ihn verwirrt und ließen einen geringen Abstand von den anderen. „Du hattest noch nie einen Bannkreis errichtet, nicht einmal unbewusst. Das bedeutet das du stärker geworden bist.“, erklärte Kiba. „Nun ja, es lag vielleicht daran, das ich Angst um Inuka hatte, als ich angegriffen wurde.“, erzählte ich und sah zu Inuka hinunter der friedlich an meiner Brust schlummerte. „Nun musst du lernen deine Kräfte richtig einzusetzen, um einen Bannkreis zu errichten.“, sagte Kiba.
 

„Ja. Nataku könnte mir helfen oder aber auch Kaede. Aber auf jeden Fall muss ich es schnell erlernen, denn ich werde das ungute Gefühl nicht los, dass uns bald ein Kampf bevor steht.“, sagte ich. „Ich werde an deiner Seite sein, um dich und deine Kinder beschützen.“, sagte Kiba zuversichtlich. Ich legte eine Hand auf seinen Kopf. „Ich weis das sehr zu schätzen Kiba. Ich gebe mein bestes dir keine Last zu sein.“, versprach ich und kraulte ihn leicht. Plötzlich blieb er stehen und sah nach hinten? „Kiba?“, fragte ich ihn und sah zu ihm. Er reckte die Nase in die Luft und beschnupperte diese. „Werden wir verfolgt?“, fragte ich ihn. „Ich glaube nicht. Hatte mich getäuscht.“, sagte er knapp und ging weiter. Ich folgte ihm und wir schlossen zu den anderen auf.
 

„Wie fühlst du dich Kagome?“, fragte mich Miroku. „Oh, es geht mir gut.“, sagte ich. „Das beruhigt mich.“, sagte er erleichtert und ich nickte. „Ich bin erleichtert das euch nichts passiert ist und den Kindern.“, sprach ich. „Das verdanken wir dir Kagome.“, gab Sango zu und lächelte mich an. „Es tut mir trotzdem sehr leid, dass ich euch mit darein gezogen habe.“, gestand ich schuldbewusst. „Mach dir darüber keine Gedanken. Dafür sind Freunde da. Gemeinsam besiegten wir Naraku. Diesmal besiegen wir gemeinsam Akuma.“, sagte Sango entschlossen und lächelte mich an. Kirara begann plötzlich auf Sangos Schulter zu fauchen an und ihr Fell sträubte sich.
 

Sie sprang runter und verwandelte sich. Kiba war schnell an meiner Seite und sah sich prüfend um. Erschrocken blickte ich mich ebenfalls um und biss die Zähne wütend zusammen. Miroku und Inuyasha drängten sich dichter an uns und wir bildeten einen Kreis. Rücken an Rücken standen wir da und sahen in wütende, hasserfüllte und böswillige Dämonenaugen gegenüber. „Verflucht! Wir sind umzingelt.“, sagte Inuyasha wütend und knurrte. „Ihr müsst die Miko Kagome sein.“, stellten die Dämonen fest und ich zuckte leicht zusammen. „Was wollt ihr?“, fragte ich aufgebracht. „Wir sind hier, um Euch zu erledigen.“, gaben sie preis und machten sich zum Kampf bereit. Inuyasha zog Tessaiga und begab sich in Angriffposition. Miroku band seine Tochter von sich und gab sie Sango.
 

„Ich möchte, dass du dich und die Kinder in Sicherheit bringst.“, sagte er ernst und duldete keine Widerworte. Sango nickte schwer, nahm Misaki entgegen und floh mit Kirara. Mit ihrem Hiraikotsu schlug sie sich den Weg frei und begab sich mit ihren Kindern in Sicherheit. Inuyasha band Izayoi von sich und reichte sie mir. „Ich kann nicht kämpfen, wenn sie bei mir ist.“, sagte er grimmig. „Kiba! Nimm Izayoi und folge Sango. Danach kommst du wieder und holst Inuka. Du kannst nicht beide Kinder tragen.“, erklärte ich schnell. „Was ist mit dir?“, fragte er mich. „Ich kann nicht bei ihnen bleiben. Die Dämonen sind hinter mir her.“, sagte ich und er begriff. Kiba verwandelte sich, nahm Izayoi und flog Sango schnell hinterher.
 

Die Dämonen griffen Kiba an. „Kaze no Kizu!“, rief Inuyasha und machte für Kiba den Weg frei, um seine Tochter in Sicherheit zu bringen. Die Youkais griffen uns nun an und jeder gab sein bestes sich zu verteidigen. Miroku schleuderte ihnen seine Sutra´s entgegen und wurden somit besänftigt. Inuyasha schwang Tessaiga und erledigte ein Dämon nach dem anderen. Shippo bekämpfte sie mit seinem Fuchsfeuer und ich versuchte unbemerkt zu entkommen. Denn mit Inuka an meiner Brust, wollte ich nicht kämpfen. Inuka wurde auch unruhig und merkte meine Nervosität und begann langsam an zu Jammern. Plötzlich sprang ein Youkai aus einem Busch hervor und sprang mich an. Ich wich ihm gerade noch so aus, aber er erwischte mich am rechten Arm. „Verdammt!“, schimpfte ich und hielt mir die blutende Wunde. „Kagome!“, schrie Inuyasha aufgebracht und versuchte zu mir zu gelangen. Dadurch, dass er immer wieder angegriffen wurde, war ihm dieses Ziel verwehrt geblieben. Der Dämon griff erneut an und plötzlich kam Kiba, bekam ihn zu fassen und schleuderte ihn weg. „Ist dir was passiert Kagome?“, fragte er entsetzt und sah auf die Wunde.
 

„Nur ein Kratzer.“, sagte ich und sprang auf. Er zögerte nicht und begab sich in die Luft. Auf einmal wurden wir erneut angegriffen und wir konnten nicht ausweichen. Reflexartig spannte ich Yumiya und wollte einen magischen Pfeil losschicken. Yumiya hingegen stieß mich ab und ließ es mich mit einigen schwarzen Blitzen spüren. Ich schrie auf, ebenfalls Inuka und wir beide fielen von Kiba. Er war schnell zur Stelle und ich griff mit dem rechten Arm nach seinem Fell und hielt mich fest. „Kaze no Kizu!“, ertönte es und vernichteten die Dämonen die uns verfolgten.
 

Kiba flog etwas weiter um anschließend zu landen. „Kagome! Bist du in Ordnung?“, fragte er besorgt und sah mich an. Inuka schrie Ohrenbetäubend auf und mir stockte der Atem. Inuka war vollkommen Blutverschmiert und eine kleine Wunde verzierte sein Gesicht. „Kiba! Bring mich so schnell es geht zu Nataku! SCHNELL!!!“, schrie ich ihn an und sprang auch schon auf seinen Rücken. Mit gefühlter Überschallgeschwindigkeit flog er zu Nataku. In Gedanken rief ich immer Nataku, in der Hoffnung, dass er mich hörte. „Nataku!! Nataku!! Wo bist du?! Antworte!!! NATAKUUUUU!!!!“, schrie ich gedanklich bis ich eine Antwort erhielt. „Kagome? Was ist passiert?“, fragte er besorgt. „Wo bist du??“, fragte ich schnell nach. „Zu Hause!“, sagte er und bald darauf sah ich sein Anwesen. Kiba war noch nicht gelandet, sprang ich leichtfüßig von seinem Rücken und rannte auf das Haus zu.
 

„NATAKUUU!! NATAKUUUUUUUU!!!“, schrie ich verzweifelt und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich rannte ins Haus und rief laut nach Nataku. „Hier bin ich!“, sagte er und sah mich an. Er kam aus seiner Kräuterkammer und seine Augen weiteten sich, als er mich sah. „Schnell!! Inuka ist verletzt! Du musst ihm helfen!!! BITTE!!“, sagte ich verzweifelt und hielt ihm den schreienden Inuka hin. Er nahm ihn mir ab und ging in die Kräuterkammer, legte ihn dort behutsam auf den Tisch. Nataku nahm die Decke bei Seite und besah sich Inuka, der immer noch Ohrenbetäubend brüllte. Dieses Schreien zerriss mir fast das Herz, so voller Schmerz und das alles wegen mir.
 

Nataku nahm ein sauberes Tuch, tauchte es in die Wasserschüssel die sich im Raum befand und wischte ihm das ganze Blut weg. Ich beobachtete ihn aufmerksam und zitterte am ganzen Körper. Ich hielt Inukas Hand und strich mit zittriger Hand seine kleinen Finger. „Kagome. Dein Arm blutet sehr stark.“, sagte Nataku ruhig. „Inuka.“, sagte ich nur verzweifelt und betete, das er dies überlebte. Nataku wischte weiter und gab einen erleichterten Seufzer von sich. „Er hat einen kleinen Kratzer an der Wange abbekommen. Die Wunde werde ich mit Kräutern behandeln. Sie wird bald heilen. Sonst ist er nicht verletzt, der Schreck sitzt in seinen Gliedern.“, sagte Nataku und sah mich an. Erleichtert brach ich in Tränen aus und hielt Inukas kleine Hand und versuchte ihn zu beruhigen. Ein Donnern war zu vernehmen, ich erschrak und sah nach oben. „Sie greifen an und versuchen den Bannkreis zu durch dringen.“, sagte Nataku und zerstampfte ein paar Kräuter.
 

Zähneknirschend stand ich auf und sah zu Inuka, der immer noch schrie. Ich ballte meine verletzte Hand und in mir loderte ein Feuer. Wütend rannte ich aus dem Raum. „Kagome! Was hast du vor?!“, rief Nataku mir hinterher. „Die Sache für alle Mal beenden!“, rief ich zurück. Ich griff nach dem Katana, was an der Wand lehnte und rannte nach draußen. „Kiba!“, rief ich und er flog neben mir her. Ich sprang auf seinen Rücken, flog zum Himmel empor und stellte mich den Kampf. Die Dämonen griffen uns sofort an und Kampfbereit stellte ich mich ihnen. Einen nach den anderen zerschnitt ich in zwei und die reine Wut trieb mich an. Yumiya wurde von Akuma manipuliert und hatte mich und meinen Sohn verletzt. Dies wird er mir büßen, darauf kann er Gift nehmen. Kiba packte einige Dämonen und biss sie tot. Die Dämonen sammelten sich und kamen direkt auf uns zu. „Bist du bereit Kiba?!“, fragte ich ihn entschlossen. „Auf in den Kampf!“, knurrte er in meinen Kopf und die Dämonen hüllten uns ein.
 

Im Inneren schlitzte ich sie auf und fielen blutend auf den Boden. Da wir mitten drin waren, wurden Kiba und ich ebenfalls verletzt. Wir ließen uns nicht aufhalten und kämpften erbittert weiter. „KAZE NO KIZU!!“, erklang es erneut und einige Dämonen wurden ausgelöscht, aber immer noch nicht genug. Ich sah zu Inuyasha, dessen Augen sich weiteten, als er mich sah. „KAGOME!!! HINTER DIR!!!“, schrie er auf und ich blickte geschockt nach hinten. Kiba wich gekonnt nach oben aus, aber die Dämonen folgten uns. Verdammt! Es waren einfach zu viele. Mit einem reinigenden Pfeil wäre dieser Kampf vorbei. Mir blieb nichts anderes übrig. „Ich zähl auf dich Kiba.“, sagte ich und lächelte leicht. „Was hast…?“, wollte er fragen, kam aber nicht dazu, weil ich mich nach hinten fallen ließ.
 

„KAGOME!!“, schrie Inuyasha schockiert. Ich drehte mich in der Luft, spannte Yumiya, die daraufhin mit schwarzen Blitzen versuchte mich abzuweißen. Diesmal hielt ich dem Drang, Yumiya aufzulösen, stand und schoss einen magischen Pfeil in die angriffslustigen Dämonen und läuterte sie somit. Erschöpft und mit Verletzungen übersät fiel ich nach unten. Kiba fing mich sicher auf und ich lag über seinem Rücken. „Kagome! KAGOME!!!“, rief Inuyasha und nahm mich von Kibas Rücken. „Nicht … so laut.“, sagte ich schwach und sah ihn an. „Wie konntest du nur so etwas dummes tun?“, fragte er leicht wütend. „Inu … ka.“, gab ich schwach zur Antwort und Inuyasha zuckte leicht zusammen.
 

„Ihm geht es gut.“, sagte Nataku und kam mit Inuka zu uns. Ich mobilisierte meine letzten Kräfte, richtete mich schnell auf und schwankte zu ihm rüber. „Inuka.“, sagte ich erleichtert und Tränen stiegen mir in die Augen. Nataku hatte seine Wange behandelt und nun klebte ein provisorisches Pflaster in seinem kleinen niedlichen Gesicht. Meine Beine gaben nach und ich sank zu Boden. „Kagome!“, sagte Inuyasha und fing mich auf, als ich drohte nach hinten zu kippen. Nataku sah mich erschrocken an und betrachtete mich.
 

„Bring sie ins Haus Inuyasha, aber beweg sie nicht all zu sehr. Sie wurde vergiftet.“, sagte er mit ernsten Worten. Ich spürte wie Inuyasha zuckte und sah mich besorgt an. Ich legte eine Hand auf seine Wange und lächelte ihn schwach an. „Mach dir … keine Sor … gen.“, sagte ich mit zittriger Stimme. Meine Kraft verließ mich. Die Hand, die eben noch die Wärme von der Wange spürte, fiel nach unten und der Kopf kippte zur Seite weg. Entfernt hörte ich die besorgten und verzweifelten Rufe von Inuyasha.

Sorge um Kagome

Verschwommen nahm ich die vertrauten und besorgten Stimmen um mich herum wahr. Mir war so unendlich heiß und ich glaubte in meinem eigenen Körper zu verbrennen. Als ich versuchte meine Augen zu öffnen, war meine Sicht getrübt und es drehte sich alles. Mir fiel auf, dass ich auf dem einem Auge nichts sah. Absolute Dunkelheit. „Hahh!“, stöhnte ich auf und geschwächt legte ich meine Hand auf mein Gesicht.
 

„Ssscchhht … ganz ruhig Kagome“, sagte eine sanfte Stimme, die definitiv zu Nataku gehörte. Er nahm meine Hand und legte sie behutsam wieder neben meinen lädierten Körper. Erschöpft drehte ich mich zu ihm. Die anderen Köpfe wandten sich zu mir und ich blickte in sorgenvolle Gesichter, soweit ich es erkennen konnte. „Kagome! Kagome!“, rief jemand besorgt, aber ich konnte die Stimme nicht einordnen.
 

Ich hatte Schwierigkeiten meine Sinne beisammen zu halten. In mir stieg Übelkeit auf und schmeckte die Säure die in mir hochstieg. Plötzlich und schmerzvoll wurde ich auf die Seite gedreht und ich erbrach mich. „Das sind die Nebenwirkungen vom Gift“, erklärte Nataku und wischte mir den Mund ab. Behutsam rollte er mich zurück und ich stöhnte auf. Gift? Welches Gift? Was ist passiert?
 

„Was geschieht hier?“, fragte Miroku besorgt. Nataku seufzte und sah zu mir. „Es sieht nicht gut aus. Yumiya hatte sie mit giftigen, schwarzen Miasmablitzen verletzt. Um die Dämonen zu besiegen, war sie zu lange den Blitzen ausgesetzt und hat enorm viel Gift aufgenommen.“, erklärte Nataku. „Akuma! Das wird er mir büßen!“, schimpfte Inuyasha und ballte seine Hände zu Fäusten. Nataku legte eine Hand auf meine Stirn, soweit ich das in meinem Fieberwahn erkennen konnte. „Sie kämpft. Sie kämpft gegen das Gift an, deshalb hat sie hohes Fieber.“, sprach er. „Was können wir tun? Hast du nicht ein Gegenmittel?“, fragte Inuyasha besorgt und hoffnungsvoll. „Leider nein“ und Nataku schüttelte mit geschlossenen Augen seinen Kopf. Neben mir krachte es und kleine Holzsplitter landeten auf mir.
 

Ich drehte langsam meinen Kopf zu der anderen Seite, wobei mir wieder schwindlig wurde, und erblickte Inuyasha, wie er wütend in den Boden geschlagen hatte. Seine silbernen Haare bedeckten seine Augen, aber sein Mund war wütend verzerrt und ein knurren erklang. „Wird sie … wird sie …?“, wollte er fragen, aber sprach die Frage nicht offen aus. „Das liegt an Kagome. Aber wie ich sie kenne wird sie kämpfen.“, sagte Nataku. Ich konnte Inuyasha nicht so leiden sehen und es brach mir das Herz. Wut stieg in mir auf. Dieser verfluchte Akuma, dies werde ich ihm alles heimzahlen, darauf kann er auf seinen Dämonenhintern wetten. Inuyasha verweilte so und seine Faust war immer noch in dem Loch verschwunden. Meine Sicht verschwamm noch mehr und es bildete sich eine Träne in meinem Auge. Ich blinzelte kurz, sie löste sich und rollte zur Seite runter. „Inuyasha. Sieh nur. Kagome weint.“, sagte Shippo ganz aufgeregt.
 

Inuyasha erschrak und blickte auf. Mit traurigem Blick sah er mich an und versuchte krampfhaft für mich zu lächeln. Was ihm gar nicht gelang. Mit seinem Daumen wischte er mir meine Träne weg. Die Kinder. Wie geht es ihnen? Wie geht es Inuka? Ich sah ihn fragend an und er sah es in meinem Blick. Er wandte sich von mir ab, hob etwas auf und zeigte mir Inuka, der friedlich schlief. „Ihm geht es gut. Seine Wunde ist verheilt und es ist keine Narbe zurückgeblieben.“, sagte er und beruhigte mich. Erleichtert atmete ich aus, was mir ebenfalls Schmerzen bereitete. Behutsam legte Inuyasha Inuka wieder zu seiner Schwester und sah mich an. „Mach dir keine Gedanken. Er ist ein Halbdämon, seine Wunden heilen eben anders, als die von Menschen. Schon vergessen?“, sprach er und sah dabei sehr verletzlich aus.
 

Eine Schmerzwelle durchströmte meinen Körper und ich bäumte mich leicht auf. „Hhnnnnnnnngg!!“, machte ich und biss die Zähne zusammen. Nataku drückte mich sacht nach unten und beobachtete mich. „Kagome, du musst durchhalten“, bat der kleine Fuchs und sah traurig zu ihr. Ich atmete schwer, weil ich überall Schmerzen hatte und ich konnte nicht beurteilen was mir nicht weh tat. Es wurde eine Kerze angezündet, weil es in dem Zimmer langsam dunkler wurde. Die Nacht brach langsam herein. Wie lange war ich denn bewusstlos? Nataku überprüfte meine Verbände und zog hörbar die Luft zwischen den Zähnen ein. „Sie muss schreckliche Schmerzen haben und ich habe nichts, was ich ihr geben könnte.“, fluchte er leicht. „Nataku? Bist du da?“, rief jemand und Nataku ging aus dem Zimmer.
 

„Ich bin hier Fudo“, gab er bescheid und kurze Hand betrat Fudo das Zimmer. Als er mich sah erschrak er und ging auf die Knie. „Kagome! Großer Gott was ist passiert?“, fragte Fudo besorgt. „Ich erkläre dir alles später, aber zu erst musst du dir Yumiya ansehen.“, sagte Nataku. Fudo sah ihn erstaunt an. „Warum soll ich mir Yumiya ansehen? Ich verstehe nicht ganz.“, gab der Schmied wieder. Nein! Er soll sich die Ketten ansehen. Yumiya ist nicht von belangen. Die Ketten! „Weil Yumiya dies anrichtete, weil Akuma sie manipulierte, hatte Yumiya Kagome abgestoßen.“, erzählte Nataku schnell und Fudo verstand. Ich stöhnte auf und alle sahen mich an. „Was willst du uns sagen Kagome?“, fragte Inuyasha behutsam und kam dichter. Ich nahm all meine Kraft zusammen und versuchte zu sprechen. „… et … en“, sagte ich schwach, ab er verstand nicht.
 

„Ich verstehe nicht“, äußerte er sich. Mir fiel es sichtlich schwer zu sprechen und es tat mir im Hals weh. Durch das Fieber konnte ich auch keinen klaren Gedanken fassen, um gedanklich zu sprechen, es war alles benebelt in meinem Kopf. Inuyasha beugte sich weiter runter und legte sein Ohr dicht an meinen Mund. „Ke …“ versuchte ich, wurde aber durch ein Hustenanfall von mir unterbrochen. Die Schmerzen wurden stärker und ich trieftete langsam wieder in das Dilemma zurück. „Kagome! Sag doch was! Kagome!“, schrie Inuyasha förmlich verzweifelt. „Was hat sie gesagt?“, fragte Fudo. Inuyasha setzte sich auf und versuchte sich zu erinnern. „Eten und Ke, aber weiter kam sie nicht.“, erzählte er und sah zu mir. Ich versuchte bei Bewusstsein zu sein und kämpfte gegen die Schwere an, die über mich drohte. „Eten? Ke?“, sprach Fudo nachdenklich. „Eten, eten, eten. Ke, ke ke“, murmelte er vor sich hin bis er die Erleuchtung hatte.
 

„KETTEN!“, schrie er es aus und sah mich an. Ich stöhnte erleichtert auf und Fudo begab sich zu den Kindern. Mit schnellen Handgriffen entnahm er die Ketten von den Kindern und beäugte sie. „Du hattest Recht Kagome. Sobald die Kinder in Gefahr gewesen wären, hätten diese Ketten sie nicht geschützt.“, gab er bekannt und ich erstarrte. Falls ich diesen dreckigen Dämon jemals in die Finger bekommen sollte, drehe ich ihm seinen Hals höchst persönlich um. Fudo kam zu mir und wickelte meine linke Hand frei um mir Yumiya abzunehmen. Er erschrak als er sah was sie angerichtet hatte, als ich sie benutzte. „War das Akuma?“, fauchte er hörbar und Nataku nickte schwer. Fudo beugte sich nach unten und roch nach meiner Hand, sogleich verzog er seine Nase. „Miasma.“, erkannte er finster.
 

„Nataku. Wird sie etwa …?“, stockte Fudo und sprach es ebenso wenig aus. „Ich hoffe nicht, aber es sieht nicht gut aus.“, sagte er mit gesenkten Kopf. „Nein! Sie wird es schaffen! Ich glaube an sie! Sie ist stark und sie hat bis jetzt alles geschafft!“, bemerkte Inuyasha mit fester Stimme und sah mich an. „Kagome ist eine Kämpferin und sie würde niemals aufgeben. Sie besitzt ein reines, liebevolles und starkes Herz. Und ich werde nicht zulassen, dass es aufhört zu schlagen.“, offenbarte er und blickte jeden in diesem Raum an. Ich stöhnte leicht auf und Inuyasha blickte besorgt zu mir. Ich gab ein schwaches Lächeln von mir, weil ich so gerührt von seinen Worten war.
 

„Du hast Recht“, stimmte Fudo ihm zu und nickte. Nun richtete Fudo seine Aufmerksamkeit auf Yumiya und berührte sie leicht. Als er sie berührte kamen die schwarzen Blitze zum Vorschein und wehrten ihn ab. Ich bäumte mich auf vor Schmerz, weil sie ebenfalls durch meinen Körper strömten. Fudo wurde zurück geschleudert, durchbrach die Schiebetür und kam auf der Veranda zum Liegen. „Ha! Ha! Ha! Ha!“, schnaufte ich außer Atem. „Kagome!“, rief Inuyasha besorgt und knurrte sogleich. „Geht es dir gut Fudo?“, fragte Nataku und sah zum ihm. „Ja, keine Sorge“, brachte er stöhnend raus und richtete sich wieder auf. „Es ist besser wenn Yumiya erst einmal nicht berührt wird. Ich kümmere mich in der Zeit um die Ketten.“, sagte Fudo. Er verabschiedete sich von den anderen und sah mir noch tief in die Augen. „Stirb mir ja nicht weg Kagome. Hörst du?“, fragte er und sah mich mit festen Blick an. Ich gab ein schwaches Lächeln und er verstand. Danach verschwand er mit den Ketten in der Hand und ging zurück ins Dorf.
 

Nataku seufzte schwer und schüttelte den Kopf. „Es hat kein Zweck. Es muss sein.“, sagte er mit ernster Stimme und die anderen sahen ihn an. „Was meinst du?“, sprach Miroku. Nataku ignorierte den Mönch und begann meine Verbände zu lösen. Zuerst löste er den Verband am gesamten linken Arm und schließlich den um meinen Kopf. Inuyasha packte seine Hände und Nataku hielt inne. „Was hast du vor?“, knurrte er fast. „Ihr das Leben retten. Alleine schafft sie es nicht das Miasma in ihrem Körper zu läutern, deshalb werde ich nachhelfen.“, erklärte er. „In wie fern?“, fragte Miroku nach. „Das erkläre ich euch draußen. Es werden alle das Zimmer verlassen außer Inuyasha.“, sagte Nataku ernst und sie sahen ihn verwundert an. Nataku nahm ein großes Tuch, legte darauf ein kleines Messer und gab es Inuyasha. „Ich möchte, dass du Kagome komplett von den Verbänden befreist und sie anschließend mit dem Tuch bedeckst. Bewege sie so wenig wie möglich.“, sagte er ernst und Inuyasha nahm ihm die Sachen ab.
 

Die anderen verließen das Zimmer und ich war mit Inuyasha allein. Vorsichtig zog er meine Decke weg, nahm das Messer und begann behutsam und vorsichtig die Verbände zu zerschneiden. Als er damit fertig war, legte er es bei Seite und schluckte schwer. Er sah mich an und ich erschrak über seinen Blick. Er war so voller Schmerz, so hatte ich ihn noch nie gesehen. Seine Hände zitterten leicht als er begann die zerschnittenen Verbände vorsichtig anzuheben, um sie von meinem Körper zu nehmen. Der Stoff klebte an den Wunden und somit ziepte es. Ich biss die Zähne zusammen und unterdrückte ein stöhnen. Inuyasha´s Augen weiteten sich und zog die Luft hörbar ein. „Es tut mir so leid Kagome“, sagte er und sein Gesicht verzog sich schmerzlich. Nachdem ich von den Verbänden befreit war, legte er das große Tuch über mich und bedeckte meine Blöße. Er ging zur Tür, schob sie zur Seite und gab bekannt, dass er fertig war. „Wo ist Nataku?“, fragte er und sah sich suchend um. „Hier“, sagte er und näherte sich dem Zimmer.
 

Ich sah wie Inuyasha zusammen zuckte und ihn skeptisch anblickte. „Was soll das werden?“, fragte er grimmig. Nataku ging ohne eine Antwort in mein Zimmer und ich verstand warum Inuyasha so erschrak. Nataku war komplett Nackt gewesen, nur ein Tuch bedeckte sein Intimbereich. Er kam zu mir, seine Bänder die hinter ihm schwebten, umschlangen mich und hoben mich sacht auf. Die Bänder legten mich behutsam in Natakus ausgestreckten Armen. „Was soll das werden, frage ich dich.“, sagte Inuyasha wütend, als er mich in Natakus Armen sah. „Ich habe eine heilige Quelle auf meinem Grundstück. Sie wird Kagome unterstützen sich zu heilen. Wenn du mir nicht glaubst, dann folge mir.“, sprach Nataku und setzte sich in Bewegung. Ich stöhnte vor Schmerzen auf, als er begann sich fortzubewegen, denn die Erschütterung bereiteten mir Schmerzen. Nataku blieb in der Nähe von der Quelle stehen und wandte sich zu Inuyasha um. „Du musst leider hier bleiben. Die Quelle duldet keine Dämonen. Sei unbesorgt, ich werde bald wieder zu dir stoßen.“, berichtete er Inuyasha.
 

Nataku lief weiter, ohne eine Antwort auf Inuyasha zu warten. Bevor Nataku sich umdrehte, blickte ich in die entsetzten goldbraunen Augen und seine Hand war nach mir ausgestreckt. Dieser Anblick brannte sich in mein Gedächtnis ein und brachte mein Herz zum Weinen. Eine Träne stahl sich aus meinem Auge und lief schweigend auf meiner Wange entlang. An der Quelle angekommen, stieg Nataku vorsichtig ein, ging in die Knie und legte mich sacht in das heiße Wasser. „Die Quelle wird dir helfen Kagome. Du musst keine Angst haben, du kannst unter Wasser atmen. Bald wird es dir besser gehen und du wirst nur so vor Kraft strotzen.“, versicherte er mir mit einem Lächeln und ließ mich langsam in das heilige Wasser gleiten. Ich nickte ihm zu und gab ihm zu verstehen, dass ich ihm vertraute. Ich schloss meine Augen, als das Wasser mein Gesicht umschloss. Die Hände die mich hielten, verließen meinen Körper und Nataku stieg aus der Quelle. Die Quelle war angenehm warm und ich spürte ihre heilenden Kräfte.
 

Ich winkelte meine Beine an meinen Körper, schlang meine Arme um sie und ließ mich treiben. Nataku hatte Recht behalten, ich konnte unter Wasser atmen. Ich konzentrierte mich und meine spirituellen Kräfte verstärkten sich die mit dem heiligen Wasser und so spürte ich die Wärme, die durch meinen Körper floss. Inuyasha´s Worte hallten in meinem Kopf nach und sie bestärkten mich, das ich nicht aufgeben darf. Ich hatte noch eine Aufgabe zu erledigen und zwar Akuma zu bezwingen. Ich hatte hier ein zu Hause für meine Kinder gefunden gehabt und er wollte mir dies wegnehmen. Das werde ich nicht zulassen. Meine Kraft stieg an und ich konnte beobachten wie meine Wunden langsam hielten, aber auch gleichzeitig wuchsen meine Haare wieder ins unermessliche. Erneut schloss ich meine Augen und schwelgte in Erinnerungen.
 

Ich vermisste meine Familie und es schmerzte mich sehr, dass ich sie so früh verloren hatte.

Wie es den anderen wohl ergangen mag? Yuka. Eri. Ayumi. Houjou. Meine Freunde in der Neuzeit. Ob sie mich vermissten? Diese Frage wird wohl immer unbeantwortet bleiben, weil ich es nie erfahren werde. Ich hoffte für sie, dass sie ihr Glück gefunden hatten und in Frieden lebten.
 

Unwillkürlich begann ich ein bekanntes Lied von früher zu summen. Dabei überzog sich meine Haut mit einer Gänsehaut, trotz des heißen Wassers. Der Inhalt vom diesen Lied gab mir Kraft und Zuversicht alles zu schaffen. Ich werde nicht zu lassen das Akuma die Welt beherrscht und uns alle ins Unglück stürzten lässt. Ich darf nicht aufgeben, denn ich werde gebraucht. Wir werden ihn besiegen, um dann endlich in Frieden leben zu können. Meine Kräfte stiegen weiter an und hielten den Rest meiner Wunden. Entschlossen öffnete ich meine Augen und schoss an die Wasseroberfläche empor. Dabei schleuderte ich mein nasses Haar nach hinten, was mir mittlerweile bis zur Kniekehle reichte. Ich nahm kurz das Tuch weg und betrachtete meinen makellosen Körper der vollständig geheilt war.
 

Band es wieder um meinen Körper und verließ die heilige Quelle. Tropfnass wie ich war, mit Tuch um mich gewickelt, schritt ich weiter bis zum Wohnbereich. Ich schob die Tür auf und blickte in erstaunte Gesichter. Miroku und Inuyasha spuckten gleichzeitig ihren Tee aus, als sie mich sahen. „Kagomeeeeee!“, rief der Kizune freudig und sprang in meine Arme. „Geht es dir wieder gut?“, fragte er mich und blickte mich an. Ich nickte ihm zu und lächelte ihn lieb an. „Die heilige Quelle hatte ihre Wirkung nicht verfehlt.“, sagte Nataku und nickte mir zu. „Deine Haare Kagome!“, sagte Sango erstaunt und zeigte mit dem Finger darauf, als hätte ich es noch nicht bemerkt. Inuyasha stand plötzlich auf, nahm mich schweigend in die Arme, schob mich nach draußen und schob die Tür hinter sich zu.
 

„Inuyasha?“, fragte ich verunsichert, weil er mich immer noch fest hielt. Ich erwiderte die Umarmung und schmiegte mich an ihm. „Mir geht es gut“, flüsterte ich ihm zu und er nickte an meiner Schulter. Ein schwacher Windhauch wehte an uns vorbei und durch die nasse Haut bekam ich eine Gänsehaut und fröstelte leicht. Ohne ein Wort zu verlieren nahm er mich hoch auf seine Arme und trug mich in mein Zimmer. Er schob die Tür auf und ich sah zu ihm auf. Er blickte zu Kiba der daraufhin aus dem Zimmer verschwand. „Inuyasha?“, fragte ich skeptisch. Er ging ins Zimmer, zog die Tür zu und legte mich auf den Futon.

Eine aufregende Nacht

Nun lag ich auf meinem Futon, genau unter Inuyasha und er starrte mich an. „Inuyasha?“, fragte ich vorsichtig, aber er sagte nichts. Im Zimmer brannte eine große Kerze, somit konnte ich Inuyasha´s Gesicht schemenhaft erkennen. Die Kinder schliefen friedlich und der schwache Kerzenschein störte sie nicht. Zärtlich legte er seine Hand auf meine Wange und strich mit dem Daumen über das Auge, was eins verbunden war. Seine Hand wanderte zu meinem Hals, anschließend zu meiner nackten Schulter um dann an meinem linken Arm entlang zu fahren. Bei diesen zärtlichen Berührungen erzitterte ich leicht und unterdrückte ein seufzen.
 

Er sah mich aus seinen goldbraunen Augen an und sein Blick wurde weicher. „Mir geht es gut Inuyasha“, lächelte ich sanft und legte meine rechte Hand auf seine Wange. Er schloss kurz die Augen und schmiegte sich in meiner Hand. Er öffnete seine Augen wieder und sah mich erleichtert an. Er beugte sich nach unten gab mir einen zärtlichen Kuss, den ich zu gern erwiderte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn zu mir runter. Die Schwere seines Körpers erregte mich und ich presste meinen Körper an ihm.
 

Unsere Lippen lösten sich, weil der Sauerstoff in unseren Lungen ausging. Er rollte etwas von mir runter, schlang seine Arme um mich und drückte mich an seinen Körper und wollte mich nie wieder los lassen. Mit seiner Hand strich er über meinen Kopf und ich hörte sein Herz wild schlagen. „Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht. Das du lebst.“, sagte er sichtlich erleichtert, legte seinen Finger unter meinem Kinn und reckte es zu sich. Ich blickte in diese sanften Augen und sah seine Erleichterung. Ich strich seine Haarfranzen aus seinem Gesicht und sah ihn sanft an. „Es tut mir leid Inuyasha, ich wollte dir keine Angst machen.“, entschuldigte ich mich und sah ihn zärtlich an. Er zog mich wieder an sich und vergrub sein Gesicht in mein nasses Haar. „Kagome“, hauchte er.
 

Kurze Zeit später löste ich mich aus seiner Umarmung, streckte meinen Hals und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und er wurde leidenschaftlicher. Er legte sich auf den Rücken und zog mich auf ihn. Er löste den Kuss und sah mich an. Mein langes Haar umhüllte uns, wie ein schwarzer Vorhang. Er blickte zur Seite und strich über mein lang gewordenes Haar. „Warum ist dein Haar so lang?“, fragte er nach. „Durch den großen Kraftschub wuchs es. Es ist nicht weiter schlimm. Ich werde sie wieder in meine ursprüngliche Länge schneiden.“, erzählte ich. Schwungvoll drehten wir uns und ich lag wieder unter ihm. Dabei löste sich leicht der Knoten meines Tuches. Inuyasha wurde leicht rot im Gesicht und griff nach dem Tuch, hielt aber inne und sah mich fragend an. Ich schluckte schwer und nickte ihm zu. Vorsichtig nahm er das Tuch von meinem Körper und folgte mit seinen Augen seinen Bewegungen, um anschließend mich im Kerzenschein zu betrachten.
 

Mir schlug das Herz bis zum Hals und ich wurde sichtlich rot im Gesicht. Mit seinen Fingerspitzen fuhr er an meinem makellosen Körper entlang und ich erzitterte dabei. Eine Gänsehaut überzog meine Haut und ich atmete etwas schneller. „Alles weg. Nichts mehr zu sehen.“, sagte Inuyasha sanft und sah mich mit rotem Gesicht an. Ich blickte verlegen zur Seite, weil er mich sehr aufmerksam betrachtete. Er wandte mein Gesicht zu sich und küsste mich leidenschaftlich. Ich erwiderte den Kuss und wir gingen zum Zungenkuss über. Keuchend lösten wir den intensiven Kuss auf und blickten uns gegenseitig an. Er hatte eine leichte Röte im Gesicht und sein Atem war beschleunigt. Ich lag hier völlig nackt vor ihm, was mich sehr erregte und nur mit einem intensiven Kuss brachte er das Feuer zum Lodern.
 

Ich wollte mehr davon, denn diese Nacht wollte ich ihn nicht missen. Ich griff nach seinem Gewand und zog es ihm leicht von seinen Schultern. Erschrocken sah er mich an, ich wurde knallrot und wich seinem Blick aus. Er entzog sich meinem Griff, richtete sich auf und streifte sein Feuerrattenhaar sowie das Untergewand ab und legte sich wieder zu mir. Eng umschlungen genossen wir diese zärtliche, berauschende, aufregende, hitzige, sinnliche und intensive Nacht. Wir liebten uns innig und hofften inständig, dass die Kinder nicht munter wurden. Mit einer Hand hielt er mich fest und legte sich mit mir zurück. Behutsam strich er vereinzelte Haarsträhnen aus meinem Gesicht und blickte in mein gerötetes Gesicht. „Ich liebe dich“, hauchte er mir zu und ich lächelte ihn lieb an. „Ich dich auch“, flüsterte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Wir lösten uns voneinander, er zog die Decke ran und bedeckte unsere kleiderlosen Körper. Ich hielt kurz den Atem an und lauschte. Inuyasha bemerkte dies und sah mich an.
 

„Was hast du?“, fragte er nach und lauschte ebenfalls. Erleichtert atmete ich wieder aus und sah ihn lächelnd an. „Nichts. Wollte nur hören ob die Kinder noch schlafen.“, erklärte ich. „Ich verstehe“, und gab mir ein sanften Kuss. Ich löschte noch die Kerze, kuschelte mich an Inuyasha und eng umschlungen schliefen wir schließlich ein.

In der Nacht wurde ich munter, weil eins der Kinder begonnen hatte zu schreien. Schlaftrunken legte ich meinen Yukata über meine Schulter, hielt es aber nicht für nötig ihn zu zubinden. Anschließend eilte ich zu ihnen und behutsam nahm ich Inuka in die Arme. Sanft strich ich über sein verweintes Gesicht und gab ihm meine entblößte Brust. Ich setzte mich und beobachtete Inuka beim Stillen.
 

Der Mond schien in das Zimmer hinein, somit war es nicht nötig eine Kerze anzuzünden. Im Mondlicht betrachtete ich Inuka genauer und von der Verletzung war nichts mehr zu sehen. Nicht einmal Ansatzweise wies sein kleines Gesicht auf eine Wunde hin, selbst die Narbe blieb aus. Ich war sehr erleichtert das es bei dem einen Kratzer blieb, aber fühlte mich sogleich schuldig, weil er meinetwegen verletzt worden war. Mein langes Haar glitt von meiner Schulter und bildete erneut einen Vorhang. Schnaufend griff ich mit der rechten Hand nach hinten und löste den Haarvorhang auf. „Dieses lange schwarze Haar sieht schön an dir aus.“, flüsterte Inuyasha in die Nacht hinein. Erschrocken blickte ich zu ihm und lächelte ihn leicht an. Er stützte seinen Kopf auf seinen Arm ab und die Decke entblößte seinen nackten Oberkörper. „Trotzdem ist diese Länge lästig. Ich werde sie kürzen.“, flüsterte ich zurück. „Schade eigentlich“, klang seine Stimme leicht bedrückt. Ich sah wieder zu Inuka, der mit geschlossenen Augen meine warme Milch trank.
 

„Die Länge kommt runter, weil ich sonst das Gefühl habe, ich sehe Kikyou ähnlich.“, flüsterte ich meine Bedenken und biss mir sogleich auf die Lippen. Ein rascheln signalisierte mir das Inuyasha sich aus dem Futon erhob und zu mir rüber schritt. Er setzte sich hinter mich und legte seine Arme behutsam um mich und stützte seinen Kopf auf meine Schultern ab. „Ich kann deine Bedenken nachvollziehen Kagome. Aber lass dir eins gesagt sein. Du bist nicht Kikyou und das wirst du auch niemals sein. Ihr beide seid von Grund auf verschieden. Kikyou ist Vergangenheit, du bist meine Zukunft.“, sagte er sanft und ich zuckte bei seinen Worten zusammen. Ich wandte mich zu seinem Gesicht um und er sah mich an. Sanft küsste ich ihn und war dankbar für seine Worte. Inuka war gesättigt und löste ihn von meiner Brust.
 

„Machst du das Bäuerchen?“, fragte ich Inuyasha und er nickte mir zu. Er nahm mir Inuka ab, legte ihn an seine nackte Schulter und klopfte sacht auf seinen Rücken. Das Bäuerchen ertönte in der Nacht und Inuyasha legte ihn in seine Arme. Behutsam wiegte er ihn Hin und Her und summte etwas. In de Zeit nahm ich Izayoi die langsam munter wurde und jammerte. Ich legte sie an die andere Brust an und dankend nahm sie die warme Milch auf. „Welches Lied summst du?“, fragte ich leise und beobachtete Inuyasha.
 

„Das Lied hatte mir eins meine Mutter vorgesummt, wenn sie mich in den Arm hielt.“, erzählte Inuyasha und mir wurde warm ums Herz. „Welche Lieder summst du ihnen vor?“, fragte Inuyasha ebenfalls. „Lieder aus meiner Kindheit. Lieder die ich gern hörte und die sich in mein Gedächtnis eingebrannt hatten.“, erklärte ich und sah zu Izayoi. „Warum der Name Izayoi?“, fragte Inuyasha plötzlich und ließ Inuka nicht aus den Augen. Ich guckte über meine Schulter zu Inuyasha, der gedankenverloren seinen schlafenden Sohn betrachtete. „Als Andenken an deine Mutter und weil sie für dich der wichtigste Mensch in deinem Leben war.“, erklärte ich. „Danke“, flüsterte Inuyasha und sah mich mit sanften Augen an. Ich lächelte ihn lieb an. „Und Inuka?“, fragte er nach und ich sah ihn erstaunt an. „Bist du noch nicht dahinter gekommen?“, fragte ich erstaunt und musste schmunzeln. Seine Ohren zuckten und er sah mich neugierig an. Ich kicherte etwas. „Das musst du nun selbst heraus finden.“, lächelte ich ihn an. „Was? Warum verrätst du es mir nicht?“, fragte er schockiert nach. „Keine Sorge Inuyasha, es ist nicht schwer.“, flüsterte ich ihm zu und schmunzelte.
 

Izayoi war gesättigt und löste sie von meiner Brust. Behutsam legte ich sie an meine Schulter und klopfte sacht auf ihren Rücken. Das Bäuerchen ließ nicht lange auf sich warten und ich nahm sie in meine Arme. Gab ihr ein Küsschen auf die Stirn und legte sie zurück auf die vielen Decken. Inuyasha tat es mit Inuka gleich. Inuka nahm die Hand seiner Schwester und schlief friedlich weiter. Ich deckte die beiden zu und lächelte sie verträumt an. Danach richtete ich mich auf, ließ den Yukata von meiner Haut hinunter gleiten und begab mich zu Bett. Inuyasha hatte dies alles genau beobachtet und sah mich mit roten Wangen an. „Du möchtest doch nicht deine Verlobte warten lassen, oder?“, fragte ich verschmitz und er legte sich schnell zu mich. Erneut kuschelten wir uns eng aneinander und schliefen wieder ein.
 

Am nächsten Morgen schien die Sonne in das Zimmer hinein und ich wurde langsam munter. Ich richtete mich auf und streckte mich ausgiebig. „Mmmhhh…an diesen Anblick könnte ich mich glatt gewöhnen.“, schmeichelte mir Inuyasha. Ich sah zu ihm, beugte mich zu einem Kuss hinunter und stand schließlich auf. „Ich könnte mich genauso an diesen Anblick gewöhnen.“, sagte ich, als ich mich noch einmal zu ihm umdrehte. Denn die Decke bedeckte nicht seinen Oberkörper und die Sonne machte diesen Anblick einfach nur göttlich. Ein prüfender Blick sagte mir, dass die Kinder noch schliefen und somit hatte ich Zeit mich anzukleiden.
 

Ich ging zu meiner Kommode und es überraschte mich nicht, dass mein neues Outfit darin lag. Ich zog es mir über, band mir den Obi um, stieg in meine Schuhe und zog mein lang gewordenes Haar aus meiner Kleidung. Im Rucksack kramte ich nach meiner Bürste und begann mein Haar zu bürsten, was mir sehr lästig vorkam. Nachdem ich fertig und Inuyasha ebenfalls angekleidet war, verließen wir leise das Zimmer und gingen ins Hauptgebäude. Inuyasha ging in das Esszimmer und ich begab mich in die Küche, wo ich auch Nataku fand. „Guten Morgen Nataku“, begrüßte ich ihn. „Guten Morgen Kagome. Schön das es dir besser geht.“, sagte er ehrlich und ich nickte.
 

„Kann ich dir mit was helfen?“, fragte ich nach. „Nein danke, bin so gut wie fertig.“, sagte er mit einem Lächeln. „Gut. Dann hole ich die anderen.“, schlug ich vor und ging wieder zurück ins Nebengebäude. Auf der Veranda traf ich dann Sango, Miroku und Shippo und wir wünschten uns einen guten Morgen. Sango drückte mich und war sichtlich erleichtert das es mir gut ging. „Ich wollte euch eben zum Frühstück holen.“, erzählte ich und sie nickten. Wir kamen an mein Zimmer vorbei und ich schaute kurz hinein. Die Kinder waren munter und ich nahm Inuka auf den Arm. „Shippo? Kannst du Izayoi nehmen? Aber sei vorsichtig.“, bat ich ihn. „Aber sicher.
 

Ich passe auf sie auf.“, versprach er und nahm sie behutsam in seine Arme. Gemeinsam gingen wir in das Esszimmer, wo es herrlich duftete. Inuyasha ging auf Shippo zu und nahm ihm Izayoi ab. Wir setzten uns alle, bedankten uns für das reichhaltige Frühstückt und begannen zu essen.

Eine aufregende Nacht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein aufgewühlter Morgen

Gemeinsam aßen wir das leckere Frühstück und unterhielten uns über die verschiedensten Dinge. „Ah!! Du hast dich wieder selbst übertroffen Nataku. Das Frühstück schmeckt herrlich.“, lobte ich und genoss meinen Fisch. „Oh, danke Kagome. Ich hoffe den anderen schmeckt es ebenfalls?“, fragte er in die Runde und alle nickten schweigend. „Die Genießer schweigen“, sagte ich daraufhin und lächelte dabei. Kiba lag etwas entfernt vom Tisch und an seinem Bauch lagen die Zwillinge. Sie waren putz munter und spielten mit den weißen buschigen Schwanz von Kiba. Misaki und Natsuki lagen in der Nähe von Kiba und schliefen ihren Schlaf der Gerechten.
 

Kirara bekam ein Schälchen Milch die sie sich schmecken ließ. Da es so ein herrliches Wetter war, hatten wir die Verandatür aufgeschoben, damit die Sonne hinein schien. Die Vögel zwitscherten fröhlich am Himmel und in den Ästen der Bäume. „Wie komm ich denn zu der Ehre, dass ihr mich besucht?“, fragte Nataku und sah uns an. „Nun ja …. wie soll ich sagen …“, druckste ich etwas herum, denn ich konnte ihm doch nicht sagen das wir hauptsächlich wegen Yumiya hier waren. „Wir sind hier um das DA, zu reparieren.“, erklärte Inuyasha gerade heraus und zeigte dabei auf Yumiya und betonte dies. „Inuyasha“, sagte ich scharf und er zuckte innerlich zusammen. Schuldbewusst sah ich zu Nataku, denn mir war es sichtlich peinlich. „Ich verstehe“, sagte Nataku leicht beleidigt.
 

„Natürlich sind wir in erster Linie hier, um dich und das Hanyou-Dorf besser kennen zu lernen.“, erklärte Miroku schnell. „Aber das ist noch nicht alles.“, vermutete Nataku aufmerksam. „Nein. Wir sind auch hier um eventuell mit Kagome und Inuyasha zusammen zu leben.“, erzählte Sango und Nataku sah sie fragend an. „Wir haben das Dämonenjägerdorf verlassen, weil wir dort keine Zukunft sahen. Wir beschlossen als Gruppe zusammen zu leben.“, erklärte Sango weiter. „Ich verstehe nicht“, gab Nataku zu und sah mich fragend an. Ich seufzte und holte tief Luft. „Sango und Miroku wollten im Dorf von Kaede leben, aber das wollte ich nicht.“, erklärte ich und senkte den Kopf. „Aha!“, sagte Nataku wissend. „Und weiter?“, forderte er mich auf. „Ich möchte zusammen mit Inuyasha und den Kindern im Hanyou-Dorf leben.“, sagte ich. „Ist das wahr? Du möchtest hier bleiben? Im Hanyou-Dorf?“, fragte Nataku ungläubig nach.
 

„Ja, denn ich befürchte das unsere Kinder es nicht leicht haben würden in Kaede´s Dorf.“, erklärte ich und Nataku nickte. „Ich verstehe. Kann ich gut nachvollziehen. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, wollt ihr zwei bzw. vier …“, sah dabei zu Sango und Miroku „ … auch im Hanyou-Dorf leben.“, schlussfolgerte Nataku und die beiden jungen Eltern nickten. „Hmm … wenn das so ist. Ihr werdet mich heute ins Dorf begleiten und wir werden Akira um Gehör bitten.“, sprach Nataku und schlürfte an seine Misosuppe. „Ist das wahr?“, fragte Sango überrascht und Nataku nickte. „Wer ist dieser Akira?“, fragte Miroku. „Akira ist der Dorfälteste und ein Youkai. Er wacht über das Dorf und er entscheidet wer darin leben darf, denn schließlich lebt das Dorf im geheimen.“, erklärte ich. „Ich verstehe“, sagte Miroku und widmete sich seinem Fisch zu. „Nun gut. Nach dem Frühstück gehen wir gemeinsam ins Dorf.“, sagte Nataku und wir nickten ihm zu.
 

„NATAKU!!!!“, flötete es plötzlich und ich zuckte merklich zusammen. Diese Stimme würde ich überall erkennen. Die anderen sahen sich um und versuchten die Richtung auszumachen, wo die Stimme her kam. Nataku seufzte und senkte sogleich den Kopf. „NATAKUUUUUUUU!! Wo bist du mein Liebster?!“, rief die Stimme und es waren Schritte im Haus zu vernehmen. Die Tür zum Esszimmer wurde aufgeschoben und da stand sie nun. Ihr Körper wurde mit dem schönsten Kimono geschmückt und ihre langen braunen Haare fielen nach hinten. Freudestrahlend blickten ihre hellblauen Augen zu Nataku. „Da bist du ja!“, flötete sie fröhlich und stürzte gleich zu ihm. Sie umarmte und schmiegte sich an ihm. „Leiko. Ich habe Gäste, also würdest du bitte …“, sagte er mit fester und freundlicher Stimme.
 

Leiko besann sich, blinzelte mehrmals und sah in überraschte Gesichter, Ausnahme von meiner Wenigkeit. Sie verbeugte sich höflich und entschuldigte sich für ihren Auftritt. „Mein Name ist Leiko und bin die Frau von Nataku.“, stellte sie sich vor. Erschrocken spuckte ich meinen Tee aus und traf aus versehen Miroku, der mir gegenüber saß. Betröpfelt nahm er ein Tuch und wischte sich das Gesicht ab. „Entschuldige bitte“, flüsterte ich ihm zu. „Bist du nicht“, sagte Nataku scharf und nahm einen Schluck von seinem Tee. Überrascht sah sie ihn an. „Wir sind nicht verheiratete, also hör auf, dich jedes Mal als meine Frau auszugeben.“, maßregelte er sie.
 

Leiko ignorierte Nataku Maßregelung und wandte sich zu den Gästen. „Freut mich Euch kennen zu lernen Laiko-sama. Mein Name ist Miroku und dies ist meine Frau Sango.“, stellte Miroku vor. „Verehrter Mönch nicht so förmlich. Leiko reicht.“, gab sie verlegen wieder. Sie sah in die Runde und blickte mich mit eiskalten Augen an. Wandte den Blick von mir ab und sah zu Inuyasha. „Du musst dieser Inuyasha von damals sein.“, erwähnte sie und Inuyasha nickte. Denn er konnte sich noch gut an sie erinnern. „Wo ist denn die dreckige Töle hin?“, fragte Leiko und sah sich suchend um. „Ihr Name ist Chloe und sie ist keine dreckige Töle.“, sagte Nataku streng.
 

„Wie auch immer. Wo ist sie? Hast du sie rausgeschmissen?“, fragte sie ihn. „Nein. Sie ist bei ihrem Gefährten.“, erklärte Nataku, denn so ganz unrecht hatte er nicht. „Wie ich sehe ist die Sutorenja auch anwesend.“, erwähnte Leiko abwertend und sah mich giftig an. Die anderen hielten in ihre Bewegung inne und sahen zwischen uns Hin und Her. „Was verschafft uns die Ehre Sutorenja? Bist du wieder hier um das Dorf in Gefahr zu bringen?“, fragte sie spitz und ich schluckte schwer. Ich versuchte sie weiterhin zu ignorieren, aber ihre Worte trafen mich wie Messerstiche. Ich griff nach meiner Schale Reis und begann weiter zu essen. Leiko kam mit schnellen Schritten um den Tisch und schlug mir die Schale aus der Hand. Der Reis wurde im Esszimmer und auf der Veranda verteilt.
 

Die Schale landete auf einer der Steinplatten und zerbrach. Die anderen zogen hörbar die Luft ein und sahen erschrocken zwischen uns beiden. „Hey was soll das?!“, fragte Inuyasha empört und sah zu Leiko. Unbemerkt legte ich eine Hand auf sein Bein und machte ihm klar, dass es nicht sein Kampf war. „Musste das jetzt sein Leiko?“, fragte Nataku bitter. „Ich rede mit dir Sutorenja!“, schrie sie fast und ignorierte die Frage. Nun brachte sie das Fass zum überlaufen. „Aber ich nicht mit dir“, sagte ich mit fester Stimme und sah sie dabei finster an. Sie schwieg und betrachtete mich mit eiskalten Augen. „Nataku. Es tut mir leid um deine Schale. Sie ist zerbrochen.“, entschuldigte ich mich. „Es ist nur eine Schale Kagome“, sagte Nataku locker und beobachtete uns.
 

„Ich sage dir eins. Halte dich von Nataku und von dem Dorf fern. Du hast genug angerichtet.“, rügte Leiko. „Tze! Du hast mir gar nichts zu sagen.“, sagte ich mit gefasster Stimme. „Was willst du eigentlich hier? Wieder Nataku nachsteigen? Immer noch nicht begriffen, dass er dich NICHT liebt.“, sagte ich gehässig und betonte dabei das Nicht. Ihr Blick wurde kälter und wenn Blicke töten könnten, wäre ich schon längst tot umgefallen. Ich wandte mich von ihr ab, weil ich mir dies einfach nicht geben wollte. Ich entfernte mich vom Tisch und begann den Reis aufzulesen. „Kagome warte, ich helfe dir.“, bot Sango an. „Schon in Ordnung. Durch meine Schuld wurde er verstreut. Iss bitte weiter.“, sagte ich entschlossen und sah sie an. Mein Blick sagte ihr, dass sie lieber der Bitte nachkommen sollte, was sie auch tat. Nur widerwillig setzte sich Sango wieder. Auf der Veranda sammelte ich den Rest des Reis´ auf und ignorierte dabei Leiko.
 

Sie trat an mich heran, gab mir einen kräftigen Tritt in die Seite und ich fiel von der Veranda. „LEIKO!“, brüllte Nataku und war aufgestanden. Reflexartig stützte ich mich mit meinen Händen ab und realisierte zu spät wo ich gelandet war. Eine kleine Pfütze aus Blut bildete sich unter meiner Hand, denn ich hatte mich auf die Scherben abgestützt. Wütend sah ich zu Leiko und sie zuckte zusammen. Blitzschnell zog ich mein Messer aus meinem Versteck, warf es zu Leiko, um anschließend hinter ihr in der Wand stecken zu bleiben. Erschrocken sah sie mich an, betastete ihre Wange und ihre Augen weiteten sich, als sie ihre zarten Finger besah. Um uns wurde es still und keiner wagte es sich zu rühren. Sie sackte zusammen und sah mich wütend an. „DU …!“, wollte sie ansetzen, als ich mich aufrichtete.
 

Ich sah zu meiner Hand, zog die Scherbe heraus und ballte eine Faust. Ich ging zu ihr, riss mir etwas von ihrem Kimono ab und beäugte sie mit einem Grinsen. „Du hast mir die Wunde zugefügt. Also stehe dafür grade.“, sagte ich ernst und band mir das Stück Stoff über meine Handfläche. Schockiert sah sie mich an. „Mach das du hier verschwindest, sonst ziehe ich andere Seite auf.“, drohte ich ihr und sie schluckte hörbar schwer. Ich ging an ihr vorbei an die Wand, zog mein Messer daraus und versteckte es wieder. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen! Sutorenja!“, fluchte sie und verschwand Richtung Dorf. Ich atmete erleichtert auf und ließ den Kopf hängen.
 

„Was für ein Morgen“, seufzte ich. „Kagome. Geht es dir gut?“, fragte Inuyasha besorgt, kam zu mir und besah sich meine Hand. „Alles in Ordnung. Leider bin ich in die Scherben reingefallen.“, erklärte ich. „Was war denn das eigentlich?“, fragte Sango leicht wütend. „Das war Leiko. Wie sie leibt und lebt. Sie wohnt übrigens auch im Dorf.“, gab ich Preis. „Was?!“, kam es schockiert von Miroku und Sango. „Macht euch keine Sorgen. Sie sieht mich als Rivalin, wegen Nataku. Deshalb ist es besser wenn ihr euch da nicht einmischt.“, erklärte ich und winkte ab. „Aber Kagome, sie hat dich verletzt.“, sagte Miroku empört. „Das wäre nicht das erste Mal. Es ist nicht weiter schlimm. Ich hatte sie auch mit meinen Worten gereizt gehabt.“, nahm ich sie etwas in Schutz. „Die Wunde muss behandelt werden, sie blutet immer noch.“, bemerkte Inuyasha. Ich sah zu meiner Hand und der abgerissene Stoff war vollkommen in blutgetränkt.
 

Nataku kam auf uns zu und sah sich die Hand an. „Komm mit Kagome. Ich versorge die Wunde. In der Zwischenzeit könnt ihr weiter frühstücken, es dauert nicht lange.“, sagte er und ging voraus. Ich folgte ihm und die anderen widmeten sich ihrem Frühstück zu. In der Kräuterkammer angekommen, bot Nataku mir ein Platz an, den ich dankend annahm. Ich setzte mich, legte meine Hand in seine und er befreite sie von dem provisorischen Verband. Er betrachtete die blutende Wunde genauer. „Eine kleine Scherbe steckt noch drin, deshalb blutet es.“, erklärte er und ich nickte. Behutsam entfernte er die kleine Scherbe und legte ein Tuch auf die Wunde, um die Blutung zu stillen. „Kagome? Habe ich dir wehgetan?“, fragte er besorgt als er mich an sah. Ich biss die Zähne zusammen, um meine Tränen zu unterdrücken, die trotz allem liefen. Ich schüttelte schwer den Kopf und konzentrierte mich.
 

„Du kannst ruhig weinen. Es war nicht gerade taktvoll, was Leiko dir an den Kopf warf.“, sagte Nataku und ich begann zu schluchzen. „Worte tun manchmal mehr weh, als Schläge.“, sagte Nataku sanft und zerstampfte ein paar Kräuter. Ich heulte leise vor mich hin und war Nataku dankbar das er schwieg. Ich beruhigte mich allmählich und wischte mir meine Tränen weg. Ganz vorsichtig trug Nataku die Kräuter auf die Wunde, verband meine Hand und sah mich prüfend an. „Besser?“, fragte er mich. „Besser“, erwiderte ich und lächelte ihm zu. Gemeinsam gingen wir aus der Kräuterkammer und begaben uns wieder zu Tisch. „Wie geht es dir Kagome?“, fragte Sango besorgt.
 

„Mir geht es gut, keine Sorge.“, beruhigte ich sie und aß weiter. „Ach Sango, könntest du mir meine Haare kürzen bevor wir ins Dorf gehen?“, fragte ich sie. „Aber sicher doch“, willigte Sango ein. Wir aßen unser Frühstück auf, Sango kürzte mein Haar auf die ursprüngliche Länge und gemeinsam machten wir uns auf den Weg ins Dorf. Der aufgewühlte Morgen lag noch etwas in der Luft und ich hoffte, dass er bald verebbte.

Die schwarze Wolke

Die Sonne schien warm vom Himmel herab und dieser wies auf keine einzige Wolke hin. Die Vögel flogen friedlich in der Luft und zwitscherten ihren fröhlichen Gesang. Der Wind wehte flach über die Grasdecke und über den Strand. Einige Halme brachte er zum Biegen und vereinzelte Sandkörnchen bahnten sich ihren Weg. Wir liefen am Strand entlang und genossen diese saubere, herrliche und frische Luft. Wie gewohnt zog ich meine Schuhe aus und lief Richtung Meer. „Was hast du vor Kagome?“, rief mir Inuyasha nach. Ich wartete auf dem nassen Sand auf die nächste Welle, die anschließend auf dem Sandstrand immer flacher wurde.
 

Sanft schloss das kalte Meerwasser sich um meine nackten Füße und es fühlte sich einfach berauschend an. Das Wasser spülte mir auch etwas Sand auf die Füße und es kribbelte zwischen den Zehen, als sich das Meer wieder zurück zog und den Sand teilweise mitnahm. Ich atmete tief ein und behielt die salzige Luft noch einige Sekunden in meinen Lungen fest. Ich blickte zum Horizont der unendlich weit und unerreichbar erschien. „Trödel nicht so Kagome!“, rief Inuyasha, der mit den anderen voran gegangen war. Inuka machte sich bemerkbar und zappelt etwas an meiner Brust. „Gefällt dir der Klang des Meeres?“, fragte ich ihn und drehte mich zur Seite, damit er das Meer sehen konnte.
 

„Sieh Inuka. Das ist das Meer.“, erklärte ich ihm und zog das Tuch etwas bei Seite, damit er es sehen konnte. Ganz gebannt sah er auf das große Wasser und er konnte seinen Blick nicht abwenden. Ich schmunzelte darüber und gab ihm ein Küsschen auf sein Haupt. Langsam lief ich weiter in der Näher des Wassers entlang und genoss die kühlen Liebkosungen vom Wasser, um meine Füße herum. Die anderen liefen voran und unterhielten sich. Plötzlich kam ein kräftiger Windzug und wehte mir mein Haar ins Gesicht. Ich blieb kurz stehen, schützte Inuka vor den Sandkörnchen die mit dem Wind kamen und hielt mein Kleid fest, damit es nicht hoch wirbelte. Ich sah in die Richtung wo der Wind herkam und hatte ein ungutes Gefühl dabei. „Kagome?“, fragte Kiba und blieb neben mir stehen. „Spürst du das?“, fragte ich ihn. „Nein“, antwortete er. Ich ging weiter, aber das ungute Gefühl wollte nicht so schnell verschwinden.
 

In der Ferne konnte ich schon die ersten Dächer des Dorfes erblicken. Wir kamen näher und schon bald erblickte ich Akira. Schnell zog ich meine Schuhe wieder an und lief so schnell ich konnte zu den anderen, die bereits auf mich warteten. Akira blickte uns nacheinander schweigend an und sein Blick blieb an mir hängen. Ich senkte meinen Blick und verbeugte mich, dabei hielt eine Hand Inuka, damit er nicht in dem Tuch hing. „Seit gegrüßt ehrenwerter Akira.“, begrüßte ich ihn förmlich. Sanfte Hände legten sich auf meinen Schultern und richteten mich wieder auf. Akira legte ein Finger unter meinem Kinn und hob mein Gesicht an. „Schön dich zu sehen Kagome und das bei bester Gesundheit.“, empfing er mich mit einem sanften Lächeln und schloss mich in seine Arme.
 

Ich war völlig überrascht, denn das kannte ich gar nicht von dem Dorfältesten. Er löste sich von mir und sah uns an. „Ihr wünscht mich zu sprechen.“, stellte er fest und Nataku nickte ihm zu. „Dann folgt mir bitte.“, bat er und sie folgten ihm, mit Ausnahme von mir. „Kommst du nicht mit Kagome?“, fragte Sango nach, nachdem sie sich umdrehte. „Nein. Geht nur. Ich werde hier warten.“, sagte ich entschlossen und Akira drehte sich ebenfalls nach mir um. „Dann bleibe ich auch hier.“, sagte Inuyasha entschlossen. „Nein. Ich möchte das du mit ihnen gehst Inuyasha. Akira verlangt auch dein Gehör.“, bat ich ihn und sah zum Dorfältesten. Mit festem Blick betrachtete er mich und nickte mir leicht zu. „Nun kommt.“, sagte Akira und ging voran. „Aber …“, setzte Inuyasha an.
 

„Geh Inuyasha. Er duldet keine Trödelei. Ich komme zurecht.“, beruhigte ich ihn und er ging schweren Herzens dem Dorfoberhaupt hinterher. Ich atmete auf und sah zu Kiba. „Gehst du für mich bitte Fudo holen Kiba?“, fragte ich ihn. Er nickte und ging ins Dorf, Richtung Schmiedehütte. Inuka brabbelte irgendetwas an meiner Brust und ich sah zu ihm. Sanft strich ich über seine Wange und küsste ihn auf seinem Haupt. „Hallo Kagome!“, rief Fudo und winkte mir zu. Ich winkte zurück und kam ihm ein Stück entgegen. „Schön, dass es dir wieder besser geht. Da bin ich sehr erleichtert. Hattest uns ein ganz schönen Schrecken eingejagt.“, erzählte Fudo. „Das tut mir leid Fudo.“, sagte ich schuldbewusst. „Ach, dafür musst du dich nicht entschuldigen. Du bist bestimmt wegen Yumiya hier.“, stellte er fest und ich nickte. „Streck bitte deine Hand aus.“, bat er mich. „Bevor du mir Yumiya abnimmst, gehe ich auf Nummer sicher.“, erklärte ich und begann Inuka von mir los zubinden. Ich wickelte ihn in das Tuch ein und legte ihn etwas von mir Abseits auf ein Stück Wiese. Kiba gesellte sich schnell zu ihm und ließ ihn nicht aus den Augen.
 

Ich trat an Fudo ran und hielt ihm meine Hand hin. Er legte ein Tuch über Yumiya, griff nach Yumiya, samt Tuch, und entfernte es von meinem Handgelenk. Ich war verblüfft, denn ich hatte mit Widerstand gerechnet. „Du hattest jetzt Gegenwehr erwartet, stimmts?“, fragte Fudo und ich nickte. „Yumiya hätte auch zurückgeschlagen, wenn ich es ohne Tuch angefasst hätte. Dieses Tuch unterbindet meine Dämonenaura und somit konnte ich sie gefahrlos von deiner Hand entfernen.“, erklärte er und mir leuchtete alles ein. „Ich werde sie reparieren, aber die Ketten kann ich dir schon wieder zurück geben.“, verkündete er und reichte sie mir. „Oh danke Fudo. Sind sie wieder Einsatzfähig?“, fragte ich nach und er nickte. „Ich mach mich dann mal an die Arbeit.“, und er ging Richtung Schmiede. „Warte Fudo! Hast du Pfeil und Bogen für mich?“, fragte ich schnell nach. Denn ohne Yumiya fühle ich mich schutzlos ausgeliefert.
 

„Aber sicher. Ich bringe es dir.“, versicherte er mir und war auch schon verschwunden. Ich ging zu Kiba rüber und sah nach Inuka, der friedlich eingeschlafen war. Behutsam legte ich seine Kette um, bei Izayoi musste ich es später machen. Aber bis dahin lege ich sie um, damit ich sie nicht verliere. Der Wind frischte erneut auf und ich blickte in die Richtung, wo er gekommen war. „Bleib bitte bei Inuka Kiba“, bat ich ihn und entfernte mich von den beiden. Ich ging Richtung Meer und kurz bevor das Wasser den Sandstrand berührte, drehte ich mich um und sah in den Himmel. Er sah unverändert aus, aber irgendetwas stimmte hier nicht.
 

„KAGOMEEEE!!!“, rief jemand nach mir und ich blickte zum Dorf. Ich strahlte über das ganze Gesicht, denn ich hatte sie schon lange nicht mehr gesehen gehabt. Ich lief ihr entgegen und sie sprang mir in die Arme. „Ich habe dich so vermisst. Wie geht es dir?“, fragte sie mich. „Mir geht es gut Aya. Es freut mich dich zu sehen.“, sagte ich ehrlich. „Hier. Das soll ich dir von Fudo geben.“, berichtete sie mir und reichte mir den Bogen und den Köcher voller Pfeile. „Danke. Das ist lieb von dir.“, bedankte ich mich. „Wo sind deine Kinder?“, fragte sie mich. „Inuka schläft dort drüben im Schutz von Kiba und Izayoi ist beim Dorfältesten.“, erklärte ich. „Bei Akira? Ist was passiert?“, fragte sie schnell nach. „Aber nein. Freunde von mir sprechen mit Akira und sie haben Izayoi mit dabei.“, erklärte ich kurz.
 

„Ich verstehe. Aber sag, was hast du mit deiner Hand gemacht?“, fragte sie mich und deutete auf meine Rechte. „Ach das? Das ist nichts weiter. Ich war ungeschickt und griff in eine Scherbe, dabei hatte ich mich geschnitten gehabt.“, log ich leicht, denn die Auseinandersetzung mit Leiko wollte ich ihr nicht unter die Nase reiben. „Warum kommst du nicht ins Dorf?“, fragte sie. „Weil ich gern am Meer bin“, sagte ich mit einem Lächeln, was auch der Wahrheit entsprach. Der Wind frischte vom Neuen auf und wehte mir das Haar ins Gesicht und versperrte mir die Sicht. Aya versuchte ihr Haar zu halten und gleichzeitig ihr Kimono, der dadurch hochflog. „Oh je, es zieht ein Sturm auf“, sagte Aya und versuchte ihren Kimono zu richten. Ich blickte erneut in die Richtung und erschrak. Eine dunkle schwarze Wolke zog über den Himmel und verdunkelte alles. „Was ist das?“, fragte Aya schockiert, als sie meine Blickrichtung verfolgte.
 

„Aya!“, sagte ich mit fester Stimme und packte sie an den Schultern. „Lauf schnell ins Dorf zurück und warne die anderen!“, forderte ich sie auf und sie gehorchte. Unglücklich stolperte sie voran, um schnell das Dorf zu erreichen. „Kiba! Schnapp dir Inuka und bring ihn zu Fudo!“, forderte ich ihn auf. In der Ferne konnte ich erkennen, dass er mich verstanden hatte, sich Inuka annahm und ihn ins Dorf brachte. Die Wolke wurde größer und kam immer näher auf mich zu. Jetzt konnte ich die Dämonenaura spüren. Verdammt! Eine Scharr von Dämonen versteckten sich in dem schwarzen Ungetüm. „Akuma!“, fluchte ich leise und beobachtete die Wolke. Im Dorf war nun die Dorfglocke zu vernehmen und die Dorfbewohner waren alarmiert. Als wäre die Glocke der Startschuss gewesen, griffen mich die Dämonen zahlreich an.
 

Schnell spannte ich einen Pfeil in den Bogen und schickte ihn los. Durch meine spirituellen Kräfte wurden einige Dämonen geläutert, aber nicht alle. Schnell spannte ich den nächsten Pfeil an und schickte ihn in den Kampf. Es waren zu viele und ich würde dies definitiv nicht schaffen. Einige Dämonen griffen das Dorf an, aber sie wurden zum Glück von einem Bannkreis daran gehindert. Ich schoss trotzdem ein Pfeil Richtung Dorf und läuterte die Dämonen, die gerade erneut den Bannkreis angriffen. „KAGOME!!!“, rief Inuyasha und kam auf mich zu gerannt.
 

Er hatte aber Schwierigkeiten zu mir zu gelangen, denn er wurde immer wieder angegriffen. Plötzlich wurde ich von einem Dämon gepackt und ins Meer geschleudert. Platschend landete ich im Wasser und ruderte schnell zur Wasseroberfläche und stieß schnaufend wieder auf. Ich sah nach oben und wurde erneut angegriffen. Schnell schnappte ich nach Luft und tauchte unter. Der Dämon tauchte mir hinter her, packte mich am Arm und kam mit mir nach oben. „Gnnn! So ein verdammter Mist!“, fluchte ich und krallte mich am Dämon fest, damit ich nicht so daran hing. „Hiraikotsu!“, rief Sango und der Knochenbumerang verfehlte sein Ziel nicht und köpfte den Dämon.
 

Der Biss lockerte sich und ich war frei, so gleich wurde ich von einem anderen Dämon angegriffen und flog weiter ins Meer. „Aaaarrgghh!!!“, und landete wieder unter Wasser. Etwas benommen trieb ich im Salzwasser, denn der Schlag hatte gesessen und ich kämpfte mit meinem Bewusstsein. Ich paddelte schnell an die Wasseroberfläche und hustete das Wasser aus, was ich geschluckt hatte. Gut das ich noch Pfeil und Bogen hatte und setzte mich zur wehr, als ich erneut angegriffen wurde. Schockiert sah ich zum Dorf, denn es wurde immer noch angegriffen. „Kagome!! Pass auf!!“, schrie Sango und ich sah nach oben. Schnell tauchte ich ab, aber da wurde ich von neuem am Arm gepackt, in die Luft geschleudert und von einem anderen Dämon geschnappt. „Ach so ist das! Ihr wollt spielen? Das könnt ihr haben!“, rief ich wütend. „Kaze no Kizu!“, rief Inuyasha und zerschlug den Dämon der mich hielt.
 

Näher kam Inuyasha nicht an mich ran, denn schon wurde er von neuem angegriffen. Ich holte meinen Dolch aus meinem Versteck und stach dem Dämon ins Auge, als ich erneut gepackt wurde. Kreischend schrie er auf und lies mich ins Meer stürzen. Plötzlich bäumte sich eine rießen Welle hinter mir auf und überrollte mich. Ich wurde durch das Wasser gewirbelt, wie in einer Waschmaschine, und wusste nicht mehr wo oben und unten war. Ich ließ mich nach oben treiben, denn das hatte ich in meiner Zeit gelernt gehabt, wenn man die Orientierung unter Wasser verlor. Nach Luft schnappend tauchte ich auf und füllte meine Lungen mit Sauerstoff.
 

Ich versuchte einen Pfeil Richtung Dorf zu schicken, was mir misslang. Miroku kämpfte erbittert am Land und versuchte die Dämonen aufzuhalten, weiter den Bannkreis anzugreifen. Leider rechnete er nicht mit denen die von der Luft aus angriffen. Inuyasha schickte ein Dämon nach dem anderen ins Nirwana, aber es waren einfach zu viele. Sango bekämpfte sie am Himmel, aber auch sie war schon am Limit. Fudo trat zu Nataku, Miroku und zu einigen anderen Dämonen aus dem Dorf zur Stelle und gab ihnen Unterstützung. Ich sah nach oben und zu spät bemerkte ich den nächsten Angriff und wurde unter Wasser gedrückt. Mit meinem Dolch wehrte ich mich und tauchte schnell wieder auf. Ich konnte nicht mehr. Ich musste aus dem Wasser raus, denn das raubte mir zusätzlich die Kraft. Als ich wieder angegriffen wurde, schlug ich schützend meine Arme vor das Gesicht. Ein lautes Knurren war zu vernehmen und ich sah auf. Kiba hatte den Dämon angegriffen und erlegte ihn. „Kiba.“, gab ich schwach von mir. Kiba kam zu mir und ich streckte eine Hand nach seinem Fell aus. „Bist du in Ordnung?“, fragte er besorgt. „Nur erschöpft“, gab ich zu.
 

Als ich gerade zufassen wollte, packte mich etwas am Fuß und wurde nach unten gezogen. Vor Schreck schluckte ich Wasser und versuchte so schnell wie möglich mein Bein zu befreien. Mit dem Dolch schnitt ich mich frei und schwamm so schnell ich konnte nach oben. Hustend kam ich an die Wasseroberfläche und spuckte das ganze Wasser aus. „Warte Kagome! Ich rette dich!“, rief Inuyasha und versuchte zu mir durchzudringen, was ihm nicht gelang. Sango kämpfte unbeirrt gegen die Youkais. Miroku, Nataku, Fudo und einige dämonische Dorfbewohner verteidigen ihr Dorf, selbst Akira. Inuyasha versuchte immer noch zu mir zugelangen, aber die Dämonen hielten ihn bei seinem Vorhaben auf.
 

„KAGOME!!! PASS AUF!!!“, schrie Inuyasha plötzlich und ich drehte mich um. Irgendetwas schwamm auf mich zu und das in einem schnellen Tempo. Ich begann so schnell wie möglich zu schwimmen, aber da spürte ich schon, wie ich gepackt wurde und aus dem Wasser herausgehoben wurde. „Ich glaube ein bad ist jetzt fehl am Platz.“, sagte jemand ironisch und grinste mich von unten dementsprechend frech an. Mit sicherem Griff, saß ich auf seiner braun gebrannten Schulter und sein nasses blaues Haar wehte nach hinten. Da er ein Wasseryoukai war, ritten wir auf einer Welle und er konnte sie jederzeit herbeirufen. „Wurde aber auch Zeit das du kommst.“, sagte ich sarkastisch und grinste ihn ebenfalls frech an. „Bist du bereit Kagome?“, fragte er kampfbereit und ich zückte Pfeil und Bogen, die ich bis jetzt noch nicht verloren hatte.
 

„Schicken wir sie ins Nirwana, Kano.“, sagte ich entschlossen und Kano surfte Richtung Dorf. Ich spannte meinen Pfeil in den Bogen und eliminierte die Dämonen, die weiterhin den Bannkreis und somit das Dorf angriffen. Gerade noch rechtzeitig bemerkte ich, dass Akira in Gefahr schwebte und schickte einen magischen Pfeil, um ihm zu helfen. Akira war überrascht als mein Pfeil den Angreifer erwischte und ihn so auslöschte. Er sah zu mir und nickte mir zu, kämpfte aber so gleich weiter. „Ich wusste gar nicht, dass du so eine gute Kämpferin bist.“, lobte Kano. „Danke für das Kompliment. Gebe ich gern zurück.“, sprach ich und schickte den nächsten Dämon in die Unterwelt. Ich hatte das Gefühl das die Dämonen nicht weniger wurden und es nahm überhaupt kein Ende. Ich blickte zu der schwarzen Wolke und verstand.
 

Mit einem magischen Pfeil zielte ich auf die schwarze Wolke, aber er allein konnte nichts ausrichten. „Was war denn das für eine Luftnummer?“, fragte mich Fudo spitz. „Die Dämonen kommen alle aus der Wolke. Ist dir noch nicht aufgefallen, dass es überhaupt nicht weniger werden?“, fragte ich ihn und er sah betröpfelt zu mir auf. „Dacht ich mir“, als ich sein Blick bemerkte. „Kano. Du verteidigst das Dorf mit. Der Bannkreis wird nicht ewig standhalten.“, erklärte ich. „Was hast du vor?“, fragte er nach, als er mein entschlossenen Blick betrachtete. „Die retten, die mir am Herzen liegen.“, gab ich Preis und seine Augen weiteten sich, um anschließend ein siegessicheres Lächeln aufzusetzen. „Ich zähle auf dich“, sagte er. „KIBA!“, rief ich und er kam schnell zu mir geflogen, nachdem er einige Dämonen ins Totenreich befördert hatte. Kano half mir beim Aufsitzen und begab sich in Richtung Dorf, um es zu verteidigen.
 

„Inuyasha! Schick dein Kaze no Kizu in die Wolke!“, forderte ich ihn, von der Luft aus, auf und er sah mich skeptisch an. „Ich weis zwar nicht was du vor hast, aber es wird schon klappen!“, rief er und schickte sein Kaze no Kizu in die Wolke. Schnell schickte ich meinen Pfeil hinterher, unsere beiden Angriffe vereinten sich und zeigten schließlich Wirkung. Die schwarze Wolke löste sich auf und somit verschwanden auch die Dämonen. In dem schwarzen unheilvollen Dunst hatte sich Akuma versteckt gehabt und nun sah er auf uns herab.
 

Er sah mich an und begann finster zu Lachen. „Leide!“, rief er und streckte seine flache Hand nach mir aus. Plötzlich erschienen schwarze Blitze und durchbohrten Kiba. „NEEAAAAAAAAIINNN!!“, schrie ich, und vor Schmerzen jaulte Kiba auf.

Der Verlust eines Freundes und doch ein Happy End

„Leide!“, rief er und streckte seine flache Hand nach mir aus. Plötzlich erschienen schwarze Blitze und durchbohrten Kiba. „NEEAAAAAAAAIINNN!!“, schrie ich, und vor Schmerzen jaulte Kiba auf.
 

Kiba verwandelte sich zurück und wir fielen vom Himmel. Sango fing uns in der Luft auf und brachte uns sicher zum Strand. Ich hielt Kiba in meinen Armen und versuchte die zahlreichen Blutungen zu stoppen, aber es waren zu viele. Mein Herz raste, überschlug sich fast und meine Hände funktionierten nur noch. Hechelnd sah mich Kiba aus seinen blauen Augen an, die ich so sehr an ihm mochte, weil sie mich an die Freiheit erinnerten. „Bist … bist du … du … in …Ordnung?“, fragte er keuchend und ich nickte nur.
 

Tränen stiegen mir in die Augen, versuchte aber dagegen anzukämpfen. Ich bemerkte, dass die anderen näher traten, aber nichts sagten, es gab auch nichts zu sagen. Kirara besah sich die Wunden, sah besorgt und mit hängenden Ohren zu Kiba. „Hahahahahahahaha … JAAAA!!! MEEEHHHRRRR!!“ HAHAHAHAHAHAHA!!!“, lachte Akuma finster und erfreute sich an meinen Schmerz. Wütend blickte ich zu ihm auf und die Tränen schluckte ich hinunter. Unbewusst ballte ich die Hände zu Fäusten. „Ka … gome. Nicht.“, sagte Kiba schwach und konnte fühlen, was in mir durch ging.
 

Geistesabwesend legte ich Kiba behutsam in den Sand, richtete mich auf und blickte finster zu Akuma, der immer noch freudig lachte. In mir brannte ein Feuer und dieses wollte ausbrechen. Blitzschnell zog ich meine Schuhe aus und rannte auf ihn los. „KAGOME!!!“, rief Inuyasha nach, aber ich reagierte nicht. „KIRARA!“, schrie ich befehlend und die Dämonenkatze fauchte neben mir auf. Ich sprang auf ihren Rücken und sie flog Richtung Akuma. „Tu´s nicht Kagome!“, rief Nataku verzweifelt. Kirara näherte sich, ich spannte meinen Bogen und schickte meinen magischen Pfeil los. Gekonnt wich er ihm aus und lachte schallend. Das machte mich rasend vor Wut. Erneut spannte ich meinen Bogen und schoss ein Pfeil nach dem anderen hinterher. In der Zeit, als er den Pfeilen auswich, richtete ich mich auf und sprang von Kirara´s Rücken ab.
 

„Verschwinde Kirara!“, rief ich ihr zu und sie fauchte. Ich zückte ein Pfeil und sprang genau in Akumas Brust und stach ihm ins Herz. Er sah mich nicht kommen und war umso überraschter, als der Pfeil in seiner Brust steckte und mich wortlos ansah. Meine Beine schlang ich um seine Hüfte, damit ich nicht hinab fiel und bohrte mein Pfeil tiefer in sein grausames Herz. Er begann zu Lächeln und ich erschrak. „Glaubst du im ernst, dies würde mich töten?!“, spottete er und lachte erneut. Er packte mich am Hals und hielt mich von seinem Körper weg. „Du Miststück!“, fluchte er und drückte zu. Ich hielt mich an dem Handgelenk fest, während seine Hand meinen Hals zudrückte.
 

„Lass sie los!“, rief Inuyasha und zückte Tessaiga. So einfach gab ich mich nicht geschlagen. Beweglich wie ich war, schlang ich meine Beine um seinen Arm und verpasste ihm einen kräftigen Tritt ins Gesicht. Sein Griff lockerte sich, wand mich aus seiner Hand und ließ mich nach unten fallen. Kirara fing mich sicher auf, machte eine Kehrtwendung und erneut spannte ich meinen Bogen. „Jetzt Inuyasha!“, krächzte ich leicht und er holte mit Tessaiga aus. „KAZE NO KIZU!!!“, rief er und ich schickte meinen Pfeil los. Das Kaze no Kizu umhüllte meinen magischen Pfeil und flog Richtung Akuma. Dieser wiederum wich dem Angriff aus, verschwand in einer Miasmawolke und lachte finster. „Leide Kagome! LEIDE!!!“, echote es am Himmel. Er entkam und die Gelegenheit ihn zur Strecke zu bringen blieb. Kirara landete und ich stieg von ihr runter. Ich kraulte sie an ihren Ohren und sie begann zu schnurren.
 

„Danke dir“, gab ich schwach von mir und ging zu Kiba. Nataku hatte sich zu ihm gesellt und betrachtete seine Wunden. Er sah zu mir und schüttelte leicht mit dem Kopf. Ich verstand, denn es waren zu viele Wunden und Nataku konnte sie nicht alle heilen. Das halbe Dorf beobachtete die ganze Situation von der Dorfgrenze aus. Kurz bevor ich zu Kiba gelang, stellte sich jemand mir in den Weg. Ich bekam nicht mit wer so dreist war, weil ich auf den blutverschmierten Sand blickte. Als ich aufsah, ertönte ein lauter Knall und ein Brennen war auf meiner linken Wange zu spüren. „Wie kann man nur so leichtsinnig sein?!“, schrie Leiko mich an. Mit leerem Blick sah ich zu ihr und sie sah mich wütend an.
 

„Du bist Mutter von zwei Kindern und stürzt dich fast in den Tot! Und erneut hast du das Dorf in Gefahr gebracht!“, schrie sie weiter. „LEIKO!“, rief jemand scharf und sie zuckte merklich zusammen. Die Stimme gehörte zu niemand anderen außer Akira. Ohne ein Wort Schritt ich an ihr vorbei, nahm den blutüberströmten, hechelnden und kampfunfähigen Kiba in meine Arme und lief Richtung Heimat. „Kagome wa …“, setzte er an, als ich stehen blieb und zur Seite blickte. Im Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Akira eine Hand auf Inuyasha´s Schulter gelegt hatte und sie sanft drückte. „Pass auf die Kinder auf Inuyasha.“, sagte ich und ging weiter. „Aber …“, „Lasst mich allein“, unterbrach ich ihn und ging zu einem Ort, wo es friedlich war.
 

Ich spürte die Blicke in meinem Rücken, aber das war mir egal. „Kagome…“, setzte er an. „Spar dir deine Kraft. Mir geht es gut.“, sagte ich tonlos und versuchte für uns beide stark zu sein. Meine Hand lag auf seinem schnell schlagenden Herzen, was mir leichte Hoffnung gab. An Nataku´s Haus vorbei, ging ich durch die Bäume und setzte mich erschöpft vor den Familienschrein.
 

Ich legte Kiba bequem in meinen Schoß und machte es ihm so angenehm wie möglich. Ich schlang meine Arme um ihn und begann geistesgegenwärtig leicht Vor und Zurück zu schaukeln, summte ein Lied und starrte in eine Richtung. „Kagome … ich…“, begann Kiba, bis ich ihn unterbrach. „Ssscchhhhtt … spar … deine … Kräfte.“, schluckte ich schwer, denn ich kämpfte erneut gegen die Tränen an.
 

„Danke … Kagome …“, keuchte er. „Wo … für?“, bebte meine Stimme. „Das ich … bei dir … sein … durfte.“, röchelte er und ich zuckte innerlich zusammen. Der Schmerz in meiner Brust breitete sich immer mehr aus und ich konnte ihn nicht aufhalten. Kiba verabschiedete sich, aber ich wollte dies nicht wahr haben. Er konnte nicht einfach so gehen. Das darf er nicht. Ich strich mechanisch über sein blutverschmiertes Fell. Durch das Blut war es nicht mehr so schön plüschig, weich, duftend und weiß. Es klebte zusammen, war struppig, teilweise verkrustet und es roch metallisch.
 

„Es … tut mir … leid.“, sprach er schwach. „Tze! Für was … entschuldigst … du dich?“, sprach ich mit zittriger Stimme und wischte mir über die Augen. „Das ich … das ich … nicht … bei dir … bleiben kann.“, röchelte er. Ich schluchzte laut auf und mein Herz zog sich zusammen. Ich beugte mich nach vorn und legte meinen Kopf auf seinen. Die Tränen flossen nur so in strömen und ich konnte und wollte ihn einfach nicht gehen lassen. „Kiba“, schluchzte ich und grub meine Hände in sein Fell. „Du wirst … immer bei … mir sein …“, heulte ich. „… auch wenn … ich … dich nicht … sehen kann.“, sprach ich es mit bebender Stimme aus und heulte laut auf.
 

Er drehte seinen Kopf und leckte mir über die Wange. Ich sah zu ihm, in seinen schönen blauen Augen. „Auch wieder wahr“, presste er heraus und lächelte leicht. Dies zerriss mich innerlich noch mehr und ich krallte mich förmlich an ihm fest. „Leb … wohl … Kagome…“, sprach er. Energisch schüttelte ich meinen Kopf und schluchzte in sein Fell. „Kein Lebe wohl … denn wenn … man Lebe wohl … sagt…“, schluchzte ich und musste mich erneut sammeln. „…stirbt die … Hoffnung … auf ein … Wiedersehen.“, heulte ich und spürte ein leichtes Zucken durch Kiba´s Körper. Diesen einen Satz hörte ich bei einem Film und er hatte so viel Kraft, dass er sich in meinem Gedächtnis einbrannte. Denn in ihm, steckte soviel Wahrheit drin.
 

„Du hast … immer … das letzte … Wort … Ka…go…“, und sein Körper erschlaffte. Schockiert sah ich ihn an und die Tränen stiegen nur in meinen Augen und nahmen mir die Sicht. „KIIIBAAAAAA!!“, schrie ich aus voller Kehle und rüttelte leicht an seinem Körper. „Kiba bitte!“, flehte ich ihn an und hoffte auf ein Lebenszeichen. Aber er rührte sich nicht. Ich schmiegte mich an ihm. „Du kannst mich doch … jetzt nicht alleine … lassen. Kiba. Ich brauche … dich doch…“, heulte ich in sein Fell hinein. Mein Körper bebte, alte Wunden rissen auf, Erinnerungen bildeten sich in meinem Kopf.
 

„Kiba … bitte. Lass … mich nicht … allein.“, schluchzte ich und rüttelte sacht seinen erschlafften Körper. Ich legte mein Ohr an seiner Brust und lauschte. Die Tränen liefen weiter und es blieb stumm im Inneren. Kein Atemgeräusch, kein Herzschlag, nichts. Alles war still, selbst die Bäume und die Vögel waren stumm. Ein leichter Windzug wehte über das Gras, brachte vereinzelte Fellbüschel, die nicht vom Blut verkrustet waren, zum Schwingen. Plötzlich begann er zu Leuchten und ich verstand sofort. Ich klammerte mich an ihm fest, nicht bereit ihn gehen zu lassen. „Kiba nein! Lass mich nicht allein!“, rief ich verzweifelt. Sein Körper verfiel in viele kleine weiße, warme Lichtkugeln und diese stiegen in den Himmel empor. „NEIN! KIBA! Komm zurück!“, rief ich in den Himmel hinauf.
 

„BITTE!! Komm zu mir zurück. Lass mich nicht allein. Ich brauche dich!!“, schrie ich flehend, bittend und streckte meine Hände nach diesen Lichtkugeln. Das salzige Wasser in meinen Augen versperrte mir die Sicht und musste mir somit die Sicht frei blinzeln. Ich hielt die Luft an, als ich bemerkte, dass die Lichtkugeln innehielten. Anmutig segelten sie sanft zu mir hinab und bildeten sich in meinem Schoß zu einer kleinen Kugel. Mit geweiteten Augen beobachtete ich das Geschehen und vergaß dabei zu atmen. Die Lichtkugel verschwand und in meinem Schoß lag ein kleiner, plüschiger, schneeweißer Wolfswelpe, der friedlich zu schlafen schien. Ehrfürchtig nahm ich ihn behutsam in meine Hände, hob ihn an, legte ihn an meine Schulter und schmiegte meine Wange an seinem wunderschönen weichen Fell an.
 

Erneut stiegen mir die Tränen in den Augen, aber aus Glückseligkeit. Mein Wunsch wurde erhört und nun hielt ich ihn in meinen Armen. Der kleine Welpe schmiegte sich ebenfalls an mich und begann leicht zu quietschen. Ich strich über sein Fell und war sehr glücklich. Ich lehnte mich an den Familienschrein, denn es gab mir das Gefühl, eine Schulter zum Anlehnen zu haben, leider eine kalte. Behutsam legte ich den friedlich schlafenden Kiba in meinem Schoß und strich weiter über sein Fell. Die Tränen versiegten und der Wind trocknete mein nasses Gesicht. In Gedanken ließ ich den Kampf Revue passieren und erinnerte mich an Leiko´s Worte. Unbewusst fasste ich mir an die linke Wange.
 

Leiko hatte recht, ich war sehr leichtsinnig und hatte mein Leben auf´s Spiel gesetzt. Für den Moment war ich von Hass getrieben und ich wollte Akuma dafür bluten lassen, was er Kiba und mir angetan hatte. Aber es war auch falsch von mir, mich so gehen zu lassen. Der kleine Kiba drehte sich auf den Rücken und genoss die Zärtlichkeiten am weichen Bauch. Ich schmunzelte über den Anblick. „Ach Kiba, noch kann ich dich nicht verstehen, aber bald.“, sagte ich sanft vor mich hin. Trotz, dass Kiba wieder da war, werde ich den Verlust niemals vergessen. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und ein Grollen war zu vernehmen. Kiba schreckte hoch und sah in den Himmel. „Keine Angst. Es ist nur ein Gewitter.“, sagte ich ruhig und seine Ohren zuckten. Ein erneutes Donnern war zu hören und Kiba sah mich an. „Alles gut.“, beruhigte ich ihn und strich über sein Fell. Dann begann es ganz plötzlich in strömen zu regnen und ich wurde augenblicklich bis auf die Haut nass. „Komm. Lass uns gehen.“, sagte ich und stand auf.
 

Nahm Kiba in meine Arme und lief langsam zum Haus zurück. Eilig hatte ich es nicht, denn ich genoss den Regen. Da ich vollkommen mit Blut beschmiert war, konnte der größte Teil von meinem Körper gewaschen werden. Mit Kiba im Arm, ging ich auf das Haus zu und bemerkte, dass im Wohnbereich Licht brannte und steuerte darauf zu. Behutsam setzte ich Kiba auf der Veranda ab, der daraufhin sich schüttelte und ich wrang mein nasses Haar und die Kleidung aus. Ich schob die Tür auf und sah in erstaunte Gesichter. „Kagome! Geht es dir gut?“, fragte Sango mich besorgt und ich nickte nur. Denn ich war immer noch baff, wer alles im Wohnbereich mit saß. Die Eisprinzessin stand plötzlich auf und trat an mich heran. Sie funkelte mich richtig wütend an und ich wusste nicht, was mich jetzt erwarten würde. Prompt holte sie aus und es schallte eine kräftige Ohrfeige. Mein Kopf ruckte zur linken Seite und ein leichtes Brennen auf der rechten Wange war zu spüren. Kiba knurrte neben mir, aber mit einem Fingerschnippen brachte ich ihn zu Vernunft.
 

„Hey was soll das?!“, schrie Inuyasha und war aufgesprungen. „Bist du jetzt fertig mit trauern?“, giftete sie mich an und durchbohrte mich mit ihrem kalten Blick. Wortlos sah ich sie an und verstand ihr Verhalten nicht. „Es gibt auch noch welche die dich brauchen.“, keifte sie. „Bist du jetzt fertig mit Schlagen? Das ist schon das zweite Mal.“, konterte ich und trat ein, dicht gefolgt von Kiba. Ich kniete mich vor Akira nieder und beugte mich nach vorn. „Akira. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich das Dorf ein weiteres Mal in Gefahr gebracht hatte.“, entschuldigte ich mich. „Das ist doch nicht deine Schuld Kagome.“, sagte Inuyasha ernst. „Steh bitte auf Kagome“, sprach Akira sanft und ich gehorchte. „Inuyasha hat ganz recht. Es ist nicht deine Schuld.“, sprach er weiter.
 

„Aber natürlich ist es ihre Schuld! Schon allein wenn sie in der Nähe ist, wird das Dorf angegriffen. Wegen ihr müssen wir in einem Bannkreis leben. Können nur zu gewissen Stunden das Dorf oder die Häuser verlassen! Und zu guter letzt hat sie ihre Kinder im Stich gelassen, um sich in Gefahr zu begeben!“, schrie Leiko empört und ein lautes Knurren war zu hören. Was nicht von Kiba herrührte, sondern aus der Kehle von Inuyasha. Ich erschrak bei diesen Worten und sie trafen mich wie Schläge ins Gesicht. „Hüte deine Zunge Leiko. Denn ohne Kagome wäre das Dorf verloren gewesen, selbst ich.“, erwiderte Akira. „Akira! Öffne deine Augen! Sie hat schließlich das Dorf in Gefahr gebracht! Wenn sie doch nie hier aufgetaucht wäre, dann würden wir hier alle in Frieden leben können!“, rief sie und ich erstarrte.
 

Ich zitterte am ganzen Körper, aber nicht vor Kälte. „Das reicht jetzt Leiko!“, mischte sich Kano ein. „Während Kagome und ihre Freunde tapfer kämpften und das Dorf verteidigten, wo warst du? Hä? Wo warst du? Hast du dich feige verkrochen?“, platzte es aus ihm heraus und sah sie herausfordernd an. „Kano“, sagte ich sanft und stand auf. „Lass gut sein“, sprach ich ruhig und er rang fassungslos nach Worten. „Aber Kagome. Lässt du dir das etwa gefallen?“, fragte er erschüttert. „Danke für deine Hilfe und Rettung.“, sagte ich schlicht und verbeugte mich leicht. „Aber …“, rang er weiter nach Worten. Ich sah fragend zu Nataku und er nickte leicht. „Das Bad ist vorbereitet Kagome.“, informierte er mich und ich lächelte leicht. Ich blickte zu Inuyasha und er sah mich aufmerksam an. „Ich werde im Zimmer auf dich warten.“, offenbarte ich ihm und er nickte mir zu.
 

Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Wohnbereich, dicht gefolgt von Kiba und ging Richtung Bad. Dort entledigte ich mich meiner Kleidung, wusch mich gründlich, um anschließend in das warme Wasser zu steigen. Kiba wartete in der Zeit vor der Tür. Als ich fertig mit baden war, band ich mir einen Yukata um, verließ das Bad und ging in mein Zimmer. Dort angekommen wartete auch schon Inuyasha auf mich. Er saß neben den Kindern und beobachtete sie beim Schlafen. Er blickte auf, als ich in das Zimmer trat und zu ihm rüber ging. „Geht es ihnen gut?“, fragte ich und er nickte nur. Er packte mein Hand gelenk und zog mich an seine Brust. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“, sagte er erleichtert und drückte mich sanft. „Es tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet hatte.“, gestand ich und erwiderte die Umarmung. Er löste sie wieder und sah mir ins Gesicht und betrachtete dabei meine beiden Wangen. „Einen kräftigen Schlag hat sie ja.“, bemerkte er grimmig und strich über meine Wangen. „Das vergeht wieder“, sprach ich und lächelte ihn verliebt an. Er küsste mich leidenschaftlich und ich stieg mit in den Kuss ein. Bald mussten wir den Kuss auflösen, weil unsere Lungen wegen Sauerstoffmangel brannten. Die Kinder wurden leicht munter und ich nahm Izayoi behutsam in den Arm.
 

Da die letzte Nahrungsaufnahme weit zurück lag, legte ich sie an und in kräftigen Zügen saugte sie an meiner Brust und schlang die Milch regelrecht hinter. Nachdem sie gesättigt war, gab ich sie Inuyasha, damit er das Bäuerchen bei ihr machen konnte. In der Zeit nahm ich Inuka, legte ihn an und wie seine Schwester schlang er meine warme Milch hinter. Nach seinem Bäuerchen legte ich ihn zu seiner Schwester, die schon eingeschlafen war, und nach wenigen Minuten, fielen auch seine goldbraunen Äuglein zu und er schlief friedlich ein. Wie gewohnt nahm er die Hand seiner Schwester. Kiba Junior kuschelte sich an ihnen und wachte über deren Schlaf. Inuyasha und ich betrachteten dieses herrliche Bild mit einem sanften Lächeln. Sanft nahm er mich in seine Arme und bettete mich ebenfalls. „Ruh dich aus Kagome. Wir hatten heute einen schweren Kampf und wir müssen uns erholen.“, sagte er und ich nickte. Eng umschlungen schliefen wir bald darauf ein, nachdem jeder dem Herzschlag des anderen lauschten.

Ein Ruhetag für Frauen und Kinder

Als ich langsam munter wurde, vernahm ich ein quietschen im Zimmer. Ich öffnete meine Augen und sah wie der kleine Kiba mit Inuka und Izayoi spielte. Inuka streckte immer wieder seine Hand nach Kiba aus und er leckte sie behutsam. Inuka quietschte vor Freude und zog seine Hand wieder weg. Kiba legte sich dadurch auf die Lauer und sobald die kleine Hand erneut ausgestreckt wurde, leckte er leicht daran. Bei diesem Bild musste ich unwillkürlich Lächeln, weil es so unbekümmert war.
 

Ich drehte mich zur Seite und bemerkte, dass der Platz neben mir leer war. Verwundert blickte ich mich im Zimmer um, aber kein Inuyasha. Vielleicht war er schon aufgestanden und zu den anderen gegangen. Ich streckte mich ausgiebig, stand auf und schob die Tür zu meinem Zimmer auf. Mit einem tiefen Atemzug, atmete ich die frische Morgenluft ein und hielt sie in meinen Lungen. Die Sonne schien mir warm ins Gesicht und ein kleines Lüftchen wehte durch mein Zimmer. Kiba gesellte sich neben mich und stupste mich mit seiner Nase an.
 

Ich ging in die Hocke und strich über sein weiches Fell. „Guten Morgen Kiba. Hoffe du hast gut geschlafen.“, sprach ich ihn an, er legte seinen Kopf schräg und sah mich mit seinen himmelsblauen Augen an. Mit einem Lächeln richtete ich mich auf und trat zu meinen Kindern. Ich nahm den munteren Inuka auf meine Arme und strich mit einem Finger über seine Wange. „Guten Morgen Inuka. Gut geschlafen?“, fragte ich ihn kindlich und lächelte ihn dabei an. Inuka gab ein quietschen von sich und streckte seine Hände nach mir aus. Ich beugte mich nach unten und er bekam mein Gesicht zu fassen. Mit seinen kleinen Fingerchen erkundete er dies, was mich kitzelte.
 

Ich befreite meine Brust aus dem Yukata und legte ihn an. Gierig trank er sein Frühstück und legte wie immer eine Hand auf meine Brust und drückte sie sanft. Kiba hatte sich mit dazu gesetzt gehabt und beobachtete das Schauspiel neugierig. Unbewusst summte ich ein Lied und Inuka´s Ohren zuckten beim Klang meiner Stimme. Nachdem er gesättigt war, legte ich ihn an meine Schulter, klopfte sacht auf seinen Rücken und das Bäuerchen ließ nicht lange auf sich warten. Behutsam legte ich ihn wieder zurück auf seinen Schlafplatz und nahm Izayoi. Ich gab ihr die andere Brust und wie ihr Bruder ließ sie sich die warme Milch schmecken. Wie immer löste sich eine Haarsträhne und fiel nach vorn. Izayoi griff danach und wickelte wie immer ihren kleinen Finger darin ein.
 

Diesmal konnte sie ihren Finger selbst befreien und spielte gedankenverloren mit der Haarsträhne. Auch sie war bald gesättigt, legte sie an meine Schulter, klopfte sacht auf ihren Rücken und die Luft in ihrem Magen entwich. Ich legte sie zu ihrem Bruder, die beiden sahen sich an und brabbelten miteinander. In der Kommode nahm ich zwei frische Tücher und neue Kleidung für die Kinder. Die beiden bekamen frische Windeln um ihren kleinen Hintern und etwas zum Anziehen. Inuka trug die rote Schürze aus dem Fell der Feuerratte und Izayoi bekam die grüne Schürze aus dem Panzer einer Schildkröte. Nachdem die Kinder angekleidet waren, zog ich meinen rot-weißen Kimono an und bürstete mein Haar. Im Spiegel betrachtete ich meine beiden Wangen. Die Schwellung war zurückgegangen und es war nichts mehr von den beiden Ohrfeigen zu sehen. „Guten Morgen Kagome“, begrüßte mich eine männliche Stimme, die ich zu gut kannte. „Guten Morgen Inuyasha“, grüßte ich zurück und er schlang die Arme um meine Taille.
 

„Ist alles in Ordnung?“, fragte er mich und ich nickte. „Ich hatte nur nachgesehen, ob die Schwellungen im Gesicht zurück gegangen waren.“, erklärte ich ihm. Er drehte mich zu sich, nahm mein Gesicht in seine Hände und betrachtete es. Sanft fanden seine Lippen meine und er küsste mich zärtlich. „Du siehst wunderschön aus“, bemerkte er nachdem er den Kuss gelöst hatte. „Das Kompliment kann ich nur zurück geben.“, sagte ich mit leicht geröteten Wangen. Ein knurren unterbrach kurz die Stille und wir sahen uns gegenseitig an. Verlegen drehte sich Inuyasha um und schritt zu den Kindern. „Wir sollten frühstücken Kagome.“, sagte er und nahm Izayoi auf den Arm. Ich schmunzelte und nahm Inuka in meinen Arm. „Dann sollten wir gehen, bevor dein Magen dich von innen auffrisst.“, kicherte ich.
 

Mit einem `Keh!´ verließ Inuyasha das Zimmer und zusammen mit Kiba folgte ich ihm. Wir kamen im Essbereich an und sahen die anderen bereits am Tisch sitzen. „Guten Morgen ihr vier“, begrüßte uns Miroku und sah uns an. „Auch euch einen schönen guten Morgen.“, grüßte ich zurück und wir setzten uns mit an den Tisch. Kiba nahm etwas entfernt sein Platz ein und betrachtete die Lage. Es dauerte nicht lange und Nataku trat in den Raum ein und deckte den Tisch. „Kann ich dir bei etwas helfen?“, fragte ich nach, aber er verneinte. Kurz darauf setzte er sich zu uns, bedankten uns für das Mahl und begannen zu frühstücken. „Sag mal Kagome, wer ist denn der Wolf hinter dir?“, fragte Sango und schielte rüber zu ihm. „Das möchte ich aber auch gern wissen. Seit gestern Abend ist er bei uns.“, grummelte Inuyasha. „Nun ja, wie ihr wisst ist gestern Kiba in meinen Armen gestorben. Für mich brach eine Welt zusammen, denn er war immer an meiner Seite. Auf meinen Wunsch hin wurde Kiba erneut geboren und zwar zu der Zeit, als ich ihn zum ersten Mal traf.“, erklärte ich und die anderen sahen mich sprachlos an.
 

„So etwas konnte ich mir schon denken. Er sieht genauso aus wie er.“, bemerkte Nataku. „Es liegt daran, dass es Kiba ist Nataku. Eine kleine warme Lichtkugel hatte sich in meinem Schoß gebildet gehabt. Als diese verschwand, lag der kleine Kiba auf meinen Beinen und ich wusste das er zu mir zurück gekehrt war.“, erklärte ich und Miroku sah mich erstaunt an. „Willst du uns jetzt weis machen, das der ältere Kiba gestorben war und ein jüngerer geboren?“, fragte er ungläubig nach und ich nickte. „Ich wusste selbst nicht, dass es möglich ist.“, gestand ich. „Kiba war kein gewöhnlicher Wolf. Er ist ein magisches Wesen. Wer weis zu was er alles im Stande ist.“, sagte Nataku und schlürfte an seiner Misosuppe. Ich schielte nach hinten und sah zu Kiba. „Lassen wir uns überraschen“, sprach ich gedanklich und widmete mich wieder meinem Frühstück. „Bevor ich es vergesse Kagome. Akira wird im laufe des Tages auf dich zukommen.“, informierte mich Nataku und ich nickte, zum Zeichen das ich verstanden hatte.
 

„Ach und noch etwas. Ich habe mir die Erlaubnis heraus genommen und deine Kleidung gewaschen.“, erwähnte Nataku nebenbei und schob mir ein Bündel zu. „Danke, aber das wäre nicht nötig gewesen. Ich hätte sie schon noch gewaschen.“, sagte ich verlegen und nahm das Bündel an mich. „Ach übrigens. Wie ist das Gespräch mit Akira ausgegangen?“, fragte ich Sango und Miroku und die beiden sahen mich mit einem Lächeln an. „Wir dürfen bleiben“, sprach Sango glücklich. „Im Ernst?“, fragte ich ungläubig nach und Miroku nickte. „Das freut mich für euch.“, sagte ich über glücklich. „Was wollte Akira von dir Inuyasha?“, fragte ich ihn und er verschluckte sich gleich. „Von mir? Nichts Besonderes.“, winkte er ab, aber das auch er um die Erlaubnis bat mit Kagome hier friedlich leben zu dürfen, verschwieg er. Ich sah ihm an das er mir etwas verschwieg, aber er wird schon seine Gründe haben, deshalb beließ ich es dabei.
 

„Habt ihr schon Pläne für den Tag?“, fragte Nataku in die Runde und sah jeden von uns an. „Ich werde bei den Aufräumarbeiten mit helfen.“, sagte Miroku, Sango und ich boten uns ebenfalls an. „Nein. Du wirst nicht mithelfen Kagome.“, sagte Inuyasha streng und ich sah ihn entgeistert an. „Aber warum?“, fragte ich nach. „Weil du genug gemacht und gekämpft hast. Heute ruhst du dich mit Sango und den Kindern aus und genießt den herrlichen Tag. Miroku und ich werden das bisschen schon allein schaffen.“, bestimmte er und seine Worte ließen keine Widerworte dulden. Ich nickte schwer. „Ich werde mich um die Verletzungen der Dorfbewohner kümmern.“, gestand Nataku. „Sind sie schwer verletzt?“, fragte ich schockiert. „Nein, mach dir darüber keine Gedanken. Es sind meist nur Kratzer, aber ich geh auf Nummer sicher.“, äußerte er sich. „Da bin ich aber erleichtert, dass niemand groß zu Schaden kam.“, sagte ich sichtlich erleichtert. „Und ihr braucht ganz sicherlich nicht unsere Hilfe?“, fragte Sango noch einmal nach. „Nein. Ich möchte, dass du mit den Kindern bei Kagome bleibst und dir ein Tag Ruhe gönnst.“, sprach Miroku und auch Sango nickte schwer.
 

„Dann ist es also beschlossene Sache. Die Männer gehen ins Dorf um zu helfen, die Frauen nehmen sich einen Tag frei.“, fasste Nataku zusammen. „Wo ist eigentlich Shippo?“, fragte ich nach. Er ist zurück zu Kaede ins Dorf gegangen, weil er dort näher an seinem Prüfungsort gelangen kann. Ich soll dich aber ganz herzlich von ihm grüßen und du sollst dir keine Sorgen um ihn machen.“, erklärte Sango und ich nickte. Wir aßen unser Frühstück auf und kurze Zeit später machten sich die Männer aufbruchbereit und gingen ins Dorf. Wir Frauen und Kinder blieben schweren Herzens zurück. „Mir passt das gar nicht, aber sie hatten schon Recht.“, gestand Sango und blickte ihrem Miroku nach. „Ja, sie meinen es nur gut mit uns.“, erwiderte ich. „Was wollen wir heute machen Kagome?“, fragte sie mich.
 

„Wie wäre es, wenn wir ein paar Sachen zusammenpacken, uns an den Strand begeben und dort einfach faul lenzen.“, schlug ich vor und Sango klärte sich einverstanden. Jeder ging in seine Gemächer, packten die nötigsten Sachen für die Kinder ein und machten uns auf den Weg zum Strand. Dort angekommen breitete ich eine Decke aus, legten die Kinder behutsam darauf und setzten uns dazu. Da die Sonne zu sehr brannte, beschloss ich zwei große Stöcke zu suchen und schwere Steine. Als ich alles fand, sah mich Sango skeptisch an. „Was hast du damit vor?“, fragte sie neugierig. „Ich baue ein Schattenplatz für die Kinder, damit sie mir keinen Sonnenstich bekommen.“, erklärte ich und Sango fand die Idee nicht schlecht. Ich steckte die dicken langen Stöcke in den Sand, schlug sie mit einem Stein noch etwas tiefer hinein und prüfte ihre Standhaftigkeit.
 

Danach band ich eine Decke über die Stöcke und das Ende der Decke spannte ich nach hinten und befestigte sie mit den schweren Steinen auf den Boden. Somit war ein provisorisches Zelt gebaut und die Kinder lagen schattig. Von all dem bekamen sie nichts mit, weil sie tief und fest schliefen. Kirara und Kiba spielten und tollten im Sand herum. Kiba fand gefallen an dem Meer und versuchte es zu fangen, nachdem die Wellen sich am Strand brachen und sich wieder zurück zogen. Kirara dagegen hielt sich von dem Wasser fern und beobachtete lieber Kiba.
 

„Ein herrlicher Tag“, träumte Sango vor sich hin und streckte ihr Gesicht in die Sonne. „Da hast du Recht“, gestand ich, zog meine Schuhe aus und vergrub meine Füße in den warmen Sand. Gemeinsam genossen wir die Ruhe und beobachteten das Meer, die Wolken am Himmel und natürlich das lustige treiben von Kiba.

Badespaß am Strand

Die Sonne schien heiß vom Himmel und wir Frauen begannen allmählich zu schwitzen. Ich vergewisserte mich das es den Kindern gut ging, aber wie ich feststellen musste, machte ihnen diese Hitze anscheinend nichts aus. Schließlich lagen sie auch im Schatten. Kiba war es mittlerweile auch zu warm und er spielte im Meer. Was würde ich nicht alles dafür geben, um jetzt einen Bikini zu tragen, mich einfach zu sonnen und im Meer schwimmen zu gehen. Aber leider ist dies nicht möglich und bleibt ein Wunschdenken. Ich seufzte und senkte meinen Kopf. „Was ist los Kagome?“, fragte mich Sango. „Ich würde so gern baden gehen, es ist sehr heiß.“, erklärte ich.
 

„Kirara. Pass kurz auf die Kinder auf.“, sagte Sango daraufhin und Kirara legte sich mit zu den Kindern in den Schatten. Sango zog ihre Sandalen aus, stand auf und raffte etwas ihren Kimono hoch. Sprachlos sah ich sie an, denn mir war nicht klar was sie vor hatte. „Komm Kagome!“, forderte sie mich auf und ging Richtung Wasser. Schnell richtete ich mich auf und lief ihr nach. Sango begann zum Wasser zu rennen und lief ins Meer hinein. „Aaahhh! Ist das herrlich.“, sagte sie und genoss das kühle Nass. Ich war erleichtert über diese Abkühlung und benässte meine Arme und Beine.
 

Grinsend sah ich zu Sango und bespritzte sie mit Wasser. Das Wasser spritzte sie unvorbereitet ins Gesicht und sie stand wie gelähmt da. Der Gesichtsausdruck war zu göttlich und ich fing schallend an zu Lachen. Dabei bemerkte ich nicht, dass Sango sich für meine Spritzattacke rächte und prompt landete das kalte Wasser in mein Gesicht. Erschrocken atmete ich hörbar die Luft ein und blieb wie erstarrt stehen. „Hahahahahaha …“, lachte Sango herzhaft und ich besann mich. Grinsend tauchte ich meine Hände in das Meer. „Das bekommst du zurück“, flüsterte ich und begann sie vollzuspritzen. Schützend nahm sie ihre Arme vor das Gesicht und lachte weiter. Irgendwann begann sie zurück zu spritzen und für einen Außenstehenden sahen wir wahrscheinlich wie kleine Kinder aus, die sich gegenseitig bespritzten.
 

Auf einmal bäumte sich eine große Welle auf und wir konnten nicht rechtzeitig reagieren. Die Welle riss uns von den Füßen und nun waren wir wirklich von Kopf bis Fuß sack nass. Wir hustenden und richteten unsere Haare bzw. strichen wir sie aus unserem Gesicht. „Hahahahahaha … wir ihr ausseht! Hahahahahaha!!!“, lachte jemand vergnügt und ich blickte nach oben. Er hörte gar nicht mehr auf mit Lachen und hielt sich dabei den Bauch. „Ihr solltet eure Gesichter sehen. Hahahahahahaha!!!“, lachte er weiter. Sango und ich sahen uns an, grinsten schelmisch und schlichen uns seitlich an ihm heran. Er war so sehr mit Lachen beschäftigt das er es gar nicht mitbekam.
 

Sango und ich gingen in Position, nickten uns zu und begannen mit vollem Einsatz ihn vollzuspritzen. Das Lachen verstummte und er nahm die Hände schützend vor´s Gesicht. „Zwei gegen einen ist unfair“, protestierte er lachend. „Aber die Welle macht es besser oder was?“, fragte ich sarkastisch und bespritzte weiter den blauhaarigen. „Ok, ok, ok … ich ergebe mich … ihr habt gewonnen.“, rang er nach Luft. Siegessicher richtete wir uns beide auf, stemmten unsere Hände an die Hüfte und sahen ihn grinsend an. „Siehst du ein, dass du keine Chance gegen uns hast, Kano?“, fragte ich grinsend und er sah uns verschmitz an. Zu spät bemerkten wir die kleine Welle hinter uns und somit wurden wir noch einmal patsch nass. Wieder lachte er auf und wir sahen ihn mit einem Lächeln an.
 

„Wir geben auf“, sagte Sango lächelnd und schritt aus dem Meer. „Gegen einen Wasseryoukai kommen wir eben nicht an.“, sagte ich spaßig und ging ebenfalls aus dem Wasser. Trotz das es so warm war, ist das Wasser sehr kalt. Sango nahm ein paar trockenen Sachen und verschwand in den Büschen, um sich umzukleiden. Ich begann mein Haar auszuwringen und kramte ebenfalls in meinen Sachen nach etwas trockenem. „Was macht ihr beide hier draußen?“, fragte Kano und setzte sich im Schneidersitz in den Sand. „Eigentlich wollten wir beim Aufräumen helfen, aber unsere Männer hatten etwas dagegen und wollten, dass wir uns einen schönen Tag machten.“, erklärte ich. „Da haben sie vollkommen Recht. Schließlich ist das nichts, für das Auge einer Frau, die Überreste von Dämonen zu entsorgen.“, sagte Kano und nickte wissend. „Wir sind solche Anblicke gewohnt“, sprach Sango, als sie wieder zurück kehrte. Als sie sich auf die Decke setzte, begab ich mich in den Büschen, um meine nasse Kleidung los zu werden.
 

Da ich nicht viel Kleidung in dieser Zeit besaß, zog ich nur das Kimonooberteil über band es vorn zu und fixierte die Ärmel nach hinten. Danach ging ich wieder zu den anderen, schüttelte meine durchtränkte Kleidung aus und legte sie in die Sonne, damit sie trockneten. Kano betrachtete mich und wurde leicht rot im Gesicht. Schließlich reichte mir dieses Oberteil mir nur bis zu den Schenkeln. „Kagome, meinst du nicht das es etwas kurz ist?“, fragte Kano nach und sah verlegen weg. „Zu kurz?“, fragte ich ungläubig und sah zu Sango. Sie zuckte nur mit den Schultern, denn sie war diesen Anblick schon gewohnt. „Ja. Sagt Inuyasha dazu nichts?“, fragte er nach und sah im Augenwinkel zu mir.
 

„Kano. Ich komme aus einem fernen Land und dort tragen die Frauen noch kürzere Kleidung im Sommer. Inuyasha sagt dazu nichts, weil er es nicht anders von mir kennt.“, erklärte ich und sah zu Kano. Er nickte nur, wich aber meinen Blicken aus. „Wenn es dich so sehr stört, bedecke ich meine Blöße.“, seufzte ich, nahm ein Stück von der Decke und bedeckte meine nackten Beine. „Oh nein, so war das nicht gemeint.“, sagte er schnell und wedelte mit den Händen. „Wie hast du es dann gemeint?“, fragte ich unsicher nach. „Nun ja, ich bin es nicht gewohnt, dass Frauen ihre Beine so zeigen. Selbst bei deinem Kampfoutfit war ich etwas skeptisch, aber jetzt hast du es ja abgelegt.“, sagte er verlegen.
 

„Ja, das stieß nicht gerade auf positive Komplimente, aber dafür habe ich ein neues Outfit.“, grinste ich zufrieden. „Meinst du das weiße Kleid mit dem lilafarbenen Obi?“, fragte er nach und ich nickte. „Das steht dir bedeutend besser.“, lobte er und ich lächelte zufrieden. „Da bin ich beruhigt“, gab ich sichtlich erleichtert zu. „Wie kommt es das du hier bist und nicht im Dorf?“, fragte ich neugierig. „Ach, ich brauchte mal eine Pause. Da hatte ich euch beide beim Plantschen beobachtet und das ihr sichtlichen Spaß dabei hattet. Da dachte ich mir, ich mische etwas mit.“, erklärte er grinsend.
 

„Sind viele verletzt?“, fragte ich besorgt. „Aber nein. Die meisten haben nur kleine Kratzer, die teilweise schon verheilt waren.“, erklärte er und winkte dabei ab. „Ach, bevor ich es vergesse. Hier hast du dein Dolch wieder. Du musst ihn beim Kampf gestern verloren haben. Den hatte ich heute Morgen im Fischnetz.“, erklärte Kano und überreichte mir meinen kleinen Dolch. „Oh ich danke dir“, bedankte ich mich und versteckte ihn in meine Schuhe. Kano blickte plötzlich Richtung Dorf und seine Augen formten sich zu kleinen schlitzen. „Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte ich und sah in seine Blickrichtung. Ich seufzte und erkannte die Person die energisch und mit großen Schritten auf uns zu kam. Wütend bäumte sie sich vor mir auf und sah mich mit kaltem Blick an, die anderen ignorierte sie gekonnt.
 

„Wie kannst du es wagen hier faul in der Sonne zu liegen und uns die ganze Arbeit machen zu lassen?“, fragte sie aufgebracht. „Ich habe meine Hilfe angeboten, aber sie wurde dankend abgelehnt.“, erklärte ich im ruhigen Ton. „Tze! Vielleicht war es eine kluge Entscheidung, denn schließlich ziehst du den ganzen Ärger nur an.“, schimpfte sie. „Aber andererseits ist es schäbig von dir, sich hinter dieser Ausrede zu verstecken.“, wetterte sie weiter. „Ich verstecke mich überhaupt nicht. Wenn ich nicht gebraucht werde, zwänge ich mich niemanden auf.“, sagte ich gelassen. „Oder hast du ein schlechtes Gewissen, deinen Halbblutkindern gegenüber? Schließlich hast du sie im Stich gelassen.“, provozierte sie.
 

Ruckartig richtete ich mich auf und sah sie wütend an. Das ging zu weit. Beleidigungen mir gegenüber kann sie gern verlauten, aber das sie meine Kinder schlecht macht, das überspannt den Bogen aller male. „Wage es nicht meine Kinder zu kränken, denn sie haben dir weis Gott nichts getan. Außerdem habe ich sie nicht im Stich gelassen. Sie waren im Dorf. In Sicherheit. In guten Händen. Verstehst du?“, fragte ich spöttisch nach. „Behandle mich nicht wie ein kleines Kind, als würde ich es nicht verstehen.“, giftete sie zurück. „Anscheinend muss ich das tun, weil du es falsch interpretierst.“, sagte ich. Die anderen beiden sahen zwischen uns Hin und Her und wagten es nicht, sich einzumischen. Wir starrten uns stumm an und keiner sagte ein Wort. Ich beruhigte mich allmählich, aber bei Leiko´s nächsten Worten, brachte sie das Fass zum Überlaufen. „Du dürftest dich gar nicht Mutter nennen. Du bist zu egoistisch, denn schließlich hast du dich dem Dämon zum Fraß vorgeworfen.“, keifte Leiko und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Ich zuckte innerlich zusammen, denn diese Worte trafen mich sehr. Die anderen beiden zogen hörbar die Luft ein und Kano begann leise zu Knurren.
 

Ich war so baff von ihren Worten, ich wusste tatsächlich nicht was ich darauf antworten sollte. Konnte man darauf antworten? Plötzlich bäumte sich eine Welle hinter Leiko auf, ich wich aus, weil ich wusste was gleich passieren würde und die Wasserfluten durchnässten ihre Kleidung bis auf die Haut. Die Frisur hielt diesen Wassermassen nicht stand und wurde somit komplett ruiniert. Ein Schreckensschrei war zu vernehmen und ich starrte sie mit großen Augen an. Als ich zu Kano rüber schielte, grinste er frech. Leiko stand wie versteinert da und reagierte erst einmal nicht.
 

„Kano!“, knurrte sie fast und drehte sich zu ihm um. „Ich weis gar nicht wie mir das passieren konnte? Ist mir doch tatsächlich die Welle abhanden gekommen. Aber ich glaube die Abkühlung brauchtest du, denn es stieg schon Rauch bei dir auf.“, sagte er spitz und verkniff sich ein Grinsen. Unwillkürlich prustete ich los und hielt sogleich wieder inne. Wie sie da stand, völlig betröpfelt. Das war Urkomisch und mir fiel es schwer ein Lachen zu unterdrücken. Wütend drehte sie sich wieder zu mir um und funkelte mich an. „Das wirst du noch bereuen“, drohte sie mir und ging von dannen. Wir blickten ihr nach und verstanden den Grund ihres Besuches nicht. „Kagome? Ist alles in Ordnung?“, fragte Kano und sah mich besorgt an.
 

Ich nickte schwer und setzte mich wieder auf die Decke. „Hör nicht auf das was sie sagt“, sprach Sango und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich nickte nur, denn Leiko´s Worte hallten in meinem Kopf nach. „Ich weis nicht, ob dies nötig war Kano.“, sagte ich. „Bitte was? Sie hat es verdient. So wie sie mit dir umgesprungen war.“, platzte es aus ihm heraus. „Das mag sein“, sagte ich nur. Ein Knurren war zu vernehmen und wir sahen zu Kano. Unschuldig blickte er uns an und schüttelte energisch mit dem Kopf. Das Knurren ertönte erneut und es kam von mir. Verlegen legte ich eine Hand auf meinen Bauch. „Wir sollten etwas essen Kagome. Wir hatten die Zeit total vergessen.“, sagte Sango.
 

„Das übernehme ich“, sprach Kano und verschwand im Meer. Verwundert sah Sango ihm nach. „Was hat er vor?“, fragte sie. „Er wird uns Fische bringen“, erklärte ich und richtete mich auf. „Ich gehe Feuerholz holen“, informierte ich Sango und ging gleich los, bevor sie Einwände vorbringen konnte. Kiba folgte mir und brachte mir ein oder zwei Holzstücke, die ich ihm dankend abnahm. Während des Holzsammelns dachte ich über Leiko nach. Warum war sie mir gegenüber so? Hatte ich ihr etwas getan und ich weis nichts davon? Ich bin mir auch keiner Schuld bewusst.
 

Sie hatte immer etwas an mir auszusetzen. Sie ist in Nataku verliebt, so viel weis ich. Ob sie eifersüchtig auf mich ist? Aber warum? Ich hatte ihr zu verstehen gegeben, dass ich nichts für Nataku empfinde. Ich verstehe es nicht. Dieser Sache musste ich auf den Grund gehen. Mit genügend Holz kehrte ich zurück und während Sango die Fische ausnahm, machte ich das Feuer. Kano verabschiedete sich von uns, denn er musste im Dorf weiter machen. Ich bedankte mich für seine Hilfe, mit einem Lächeln schüttelte er nur den Kopf und verschwand Richtung Dorf.

Die neuen Fähigkeiten von Yumiya

Die gefangenen Fische waren aufgespießt und steckten nun in der Nähe des Feuers im Sand, damit sie durchbraten konnten. Es dauerte auch nicht lange und meine Kinder meldeten sich vor Hunger. Ich nahm Izayoi in meine Arme und legte sie an. Sie hatte ganz rote Wangen durch die Hitze und ich beschloss nach dem Stillen, die Schürzen der beiden abzulegen. Nachdenklich strich ich über ihre erröteten Wangen und dachte über Leiko´s Worte nach. Bin ich wirklich so eine schlechte Mutter? Darf ich mich wirklich nicht so nennen lassen?
 

„Kagome? Was hast du?“, fragte Sango und holte mich somit aus meinen Gedankengängen. „Ich denke über Leiko´s Worte nach.“, seufzte ich. „Kagome. Sie ist im Unrecht. Du hast deine Kinder nicht im Stich gelassen. Izayoi war bei Inuyasha und du hast Inuka von Kiba ins Dorf bringen lassen. Durch den Bannkreis waren sie geschützt.“, erklärte Sango und versuchte mich dadurch zu beruhigen. „Ja. In dieser Hinsicht hat sie Unrecht, aber mit dem anderen hat sie vollkommen Recht.“, sagte ich bedrückt.
 

„Leider muss ich Leiko zustimmen, denn es war wirklich leichtsinnig von dir, in Akuma´s Arme zu springen. Ich konnte deinen Zorn nachvollziehen, aber in dem Moment hattest du egoistisch gehandelt. Was wäre wenn du wirklich dabei umgekommen wärst? Nicht auszudenken wie Inuyasha sich dabei fühlte. Er hatte vor kurzen erst erfahren das er Vater von zwei wunderschönen Kindern geworden ist, um dann im nächsten Augenblick mit ansehen zu müssen wie die Mutter seiner Kinder stirbt.“, sprach Sango, denn aus dieser Sicht hatte es noch nicht gesehen gehabt. „Ich werde so etwas nie wieder tun. Es war falsch von mir mich von meiner Wut leiten zu lassen. Das ist gerade das, was Akuma beabsichtigt hatte und ich bin voll in die Falle getappt.“, fasste ich zusammen und Sango nickte.
 

„Das ist das schwierigste bei einem Kampf. Einen kühlen Kopf zu bewahren, aber das fällt auch einem gewissen Hanyou schwer.“, schmunzelte sie. „Ja, das stimmt“, lächelte ich. Izayoi war gesättigt und ich sorgte für ihr Bäuerchen. Danach legte ich ihre Schürze ab und legte sie wieder in den Schattenplatz. Inuka streckte seine Hände nach mir aus und ich nahm ihn in meine Arme. Nachdem ich ihn angelegt hatte, saugte er in kräftigen Zügen an meiner Brust und ließ sich die Milch schmecken. „Danke dir“, sprach ich und sah weiter zu Inuka. „Nichts zu danken. Dafür sind Freunde da und wir sind auch nicht sauer. Wir sehen das du deine Entscheidung zutiefst bereust und stehen auch weiterhin voll hinter dir.“, sprach Sango und ihre Worte rührten mich zu Tränen.
 

Ich wischte mir schnell über die Augen, damit ich Inuka nicht voll tropfte. Er hatte ebenfalls rote Wangen und strich über diese. Er streckte eine Hand nach mir aus, ich beugte mich nach unten und küsste seinen kleinen Fingerchen. „Es tut mir leid mein Schatz“, flüsterte ich ihm zu und seine Ohren zuckten dabei. Auch er war bald gesättigt und ich sorgte dafür, dass die Luft aus seinem Magen entwich. Ich hielt ihn vor meinem Gesicht und betrachtete ihn verliebt. Er sah meinen Blick, streckte seine zarten Fingerchen nach mir aus, strampelte leicht mit den Beinen und quietschte dabei. Dies zauberte ein Lächeln auf meinem Gesicht und ich bin überglücklich diese zwei wunderbaren Geschöpfe zu haben.
 

„Mit einem Lächeln gefällst du mir besser“, bemerkte Sango und zwinkerte mir zu. „Danke“, sagte ich verlegen, legte Inuka ab und befreite ihn von seiner Schürze. „Die Fische sind fertig“, teilte mir Sango mit und reichte mir einen Spieß rüber. Ich nahm den Spieß entgegen und begann zu essen. „Lecker“, schmatzte ich nur und genoss diese Mahlzeit. „Ob sie gut voran kommen?“, fragte Sango auf einmal und blickte Richtung Dorf. „Ich denke schon“, sagte ich. Sango sah bedrückt zum Dorf und machte sich so ihre Gedanken. „Wenn du möchtest, kannst du später zu ihm gehen“, schlug ich vor und Sango sah mich mit erröteten Wangen an.
 

Bei diesem Anblick musste ich schmunzeln, denn es ist so offensichtlich, dass sie sich um Miroku sorgte. „Nein. Ich werde bei dir bleiben, er wird auch ohne mich zu Recht kommen.“, meinte Sango und biss in ihren Fisch hinein. „Ich sehe dir doch an, dass du dich sorgst. Mach mit deinen Kindern ein Verdauungsspaziergang, siehe nach ihm und dann kommst du wieder zurück. Da hätte er mit Sicherheit nichts dagegen und vielleicht freut er sich über dein Antlitz.“, schmeichelte ich ihr. „Bist du dir sicher?“, fragte sie verlegen und ich nickte mit einem breiten Lächeln.
 

Wir aßen unseren Fisch auf, selbst Kirara und Kiba ließen nichts übrig. Nach dem Essen meldeten sich die Kinder von Sango zu Wort und sie versorgte ihre Mädchen. Ich kontrollierte meine Kleidung, die ich zum Trocknen in die Sonne gelegt hatte. Überrascht, dass sie so schnell trocken waren, zog ich mein Kleid wieder an und band mir meinen lilafarbenen Obi um. Kirara richtete sich auf und verließ ihren Schattenplatz. Ihre beiden Schwänze wedelten anmutig Hin und Her und sie miaute. Sehr verwundert über ihr Verhalten blickte ich in ihre Blickrichtung und konnte von weiten Fudo erkennen. Keuchend kam er bei uns an und kam erst einmal zu Atem.
 

Kirara begrüßte ihn und rieb ihren Kopf an sein Bein. Fudo streichelte über das Fell der Dämonenkatze und lächelte. „Freut mich auch dich zu sehen“, begrüßte er sie. „Hallo Fudo. Was verschafft uns die Ehre?“, fragte ich erstaunt. „Ich habe es fertig“, sprach er atemlos. „Was ist fertig?“, denn ich verstand gerade gar nichts mehr. Fudo setzte sich zu mir, holte etwas aus seiner Kleidung, wickelte das kleine Bündel auf und gab Yumiya preis. „Yumiya!“, sagte ich erfreut, denn ich fühlte mich so schutzlos ohne die Waffe. „Ich habe mir erlaubt, sie für dich zu verändern.“, gestand er. „Wie meinst du das? Was hast du geändert?“, fragte ich neugierig.
 

„Das wirst du sehen wenn ich sie dir anlege.“, sagte er. Ich streckte meine linke Hand aus und Fudo legte mir Yumiya an. Sofort leuchtete Yumiya auf und umhüllte mich mit einem warmen Licht. Ich spürte wie eine unsichtbare Kraft durch mich hindurch floss. „Was …?“, fragte ich erschrocken. „Hast du die Kraft gespürt?“, fragte Fudo nach und ich nickte. „Sehr gut. Das ist ein Zeichen das Yumiya dich als Trägerin akzeptiert. Denn sie spürt dein reines Herz. Unreine Herzen lehnt sie ab.“, erklärte er. „Im Klartext. Sobald mein Herz verunreinigt wird, lehnt mich Yumiya ab und dies bekomme ich zu spüren.“, fasste ich zusammen und Fudo nickte anerkennend. „Aber nicht nur das habe ich verändert. Spanne einen Bogen.“, forderte er mich auf. Ich stand auf, spannte einen imaginären Bogen und war dessen Anblick sehr überrascht. Fudo stellte sich neben mich und erklärte mir die Einzelheiten meines Bogens. „Wie du siehst ist der Bogen größer und geschwungener. Ich habe ihn mit dezenten Kirschzweigen verziert, denn, mir ist zu Ohren gekommen das du gern unter blühenden Kirschbäumen sitzt.“, erklärte er und ich betrachtete den Bogen genauer.
 

„Er ist wunderschön“, lobte ich ihn. „Ja und die Kischzweige u. -blüten sind so detailliert eingeschnitzt, das diese Arbeit bestimmt die ganze Nacht angedauert hat.“, bemerkte Sango. Verlegen kratzte Fudo sich am Hinterkopf und lächelte. Mit großen Augen sah ich ihn an. „Hat sie etwa Recht?“, fragte ich verwundert. „Gut beobachtet. Ich habe die ganze Nacht daran gesessen, um es so schön wie möglich zu gestalten.“, gestand er und wurde leicht rot. „Aber warum?“, fragte ich, denn ich verstand es nicht. Fudo zuckte nur mit den Schultern und grinste. Nun gut, dies werde ich noch auf den Grund gehen. Mit dieser Reaktion werde ich mich nicht abspeisen lassen. „Wie du siehst, ist ein Pfeil schon im Bogen gespannt.“, erklärte er weiter und ich nickte zum Verständnis. „Schick ihn los!“, forderte er mich auf und ich kam dessen Aufforderung nach. Ich schickte den Pfeil Richtung Meer und er verschwand am Horizont.
 

„Was fiel dir auf?“, fragte er mich. „Er flog einfach gerade aus?“, beantwortete ich verunsichert mit einer Gegenfrage, weil ich nicht wusste auf was er hinaus wollte. „Richtig. Nun spann noch einmal und denke dir ein anderes Ziel, zielst aber nicht dahin.“, erklärte er mir und ich war verwirrt. Ein anderes Ziel denken, aber nicht dahin zielen? Was meinte er damit? Ich überlegte kurz und verstand, hoffte ich zu mindest. Ich spannte meinen Bogen, dachte mir mein Ziel und schoss mein Pfeil erneut Richtung Meer. Der Pfeil flog in die Richtung, schlug plötzlich eine andere Route ein. Er flog zum gedachten Bestimmungsort und landete an dem Felsvorsprung.
 

Mir fiel die Kinnlade buchstäblich nach unten als ich dies gesehen hatte. War dies denn überhaupt möglich? „Kagome? Wie hast du das gemacht?“, fragte Sango erstaunt. „Ich habe keine Ahnung“, sprach ich ahnungslos und Fudo schmunzelte leicht. „Das war Yumiya. Sie erkannte dein eigentliches Ziel und schlug auch diese Richtung ein.“, erklärte er. „Was kann sie noch?“, fragte ich nach, denn ich hatte das Gefühl das es noch nicht alles war. Fudo grinste und forderte mich erneut auf einen Pfeil zu spannen. Ich tat ihm den Gefallen und wartete ab, was als nächstes kommen würde. „Wünsch dir gedanklich zwei Pfeile her“, sprach er und ich folgte seinen Anweisungen. Ich wünschte mir zwei Pfeile her, die daraufhin auch wirklich erschienen. „Fudo? Was für eine Wunderwaffe halte ich hier eigentlich? Das ist ja schon unheimlich.“, gestand ich und Fudo lächelte, der den respektvollen Unterton nicht überhörte.
 

„Du hältst immer noch Yumiya. Nun denk dir zwei Richtungen.“, sagte er. Ich kam seiner Bitte nach und dachte mir zwei Ziele. Ich ließ die Sehne los und die zwei Pfeile flogen in die Richtung die ich vorgab. Der eine schlug in den Felsvorsprung, neben dem ersten Pfeil, ein und der zweite wirbelte herum, kam direkt auf mich zu und landete vor meinen Füßen. Geplättet blickte ich zum Felsvorsprung, wo der zweite Pfeil steckte, und zu meinen Füßen. „Waren das deine Ziele?“, fragte Fudo erstaunt und sah zum Pfeil vor meinen Füßen. „Ja, ich wollte sehen wie weit er seine Richtung ändern kann und bin sehr positiv überrascht.“, gestand ich und strahlte über das ganze Gesicht. „Mach das nie wieder Kagome. Ich habe mich total erschrocken als der Pfeil auf dich zu kam.“, sagte Sango energisch.
 

„Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“, entschuldigte ich mich. „Das sind die neuen Fähigkeiten von Yumiya. Du solltest aber trotzdem täglich trainieren, damit du in Form bleibst und Yumiya dich besser versteht.“, erklärte Fudo und ich nickte. Ich löste den Bogen auf und bewunderte Yumiya. Von außen sah sie wie immer aus, aber ihre Fähigkeiten haben sich bedeutend verändert und verbessert. „So Sango, jetzt kannst du unbeschwert zu Miroku gehen. Ich habe jetzt Yumiya wieder und kann mich daher verteidigen.“, versicherte ich ihr. „Aber …“, begann sie. „Kein aber. Nun geh schon zu ihm.“, forderte ich sie mit einem Lächeln auf. „Mach dir um Kagome keine Sorgen. Ich bin noch ein Stück hier.“, versprach Fudo und Sango sah zwischen uns Hin und Her. „Bist du dir sicher Kagome?“, fragte sie verunsichert. „Absolut sicher“, nickte ich ihr zu und dies wirkte auf sie beruhigend.
 

„In Ordnung. Dann gehe ich mal zu meinem Mann.“, verkündete sie mit einem Lächeln, band sich ein Kind auf den Rücken und das andere trug sie im Arm. Sie verabschiedete sich und gemeinsam mit Kirara ging sie ins Dorf. „Wie weit seit ihr mit den Aufräumarbeiten?“, fragte ich nach, denn ich machte mir doch so meine Gedanken. „Wir sind fertig“, sagte Fudo überrascht. „Ihr seit schon fertig?“, fragte ich skeptisch nach. „Ja. Es war auch nicht viel zu tun. Die Überreste waren schnell beseitigt und dann haben wir einige Häuser repariert, die durch die Erschütterung instabil wurden und zusammenzubrechen drohten.“, erklärte Fudo. „Erschütterung?“, fragte ich nach. „Durch den Angriff auf den Bannkreis gab es kleine Erschütterungen, nichts ernstes“, sagte er kurz und ich nickte.
 

„Die Kinder sind aber heute aufgeweckt“, bemerkte er. „Ja, sie erzählen sich etwas, muss sehr aufregend sein, denn sie hören nicht mehr damit auf.“, erzählte ich und musste über die beiden Schmunzeln. Plötzlich spürte ich eine Dämonenaura und ich blickte zum Himmel. Kiba war schnell an meiner Seite und knurrte. Fudo bemerkte dies ebenfalls und beobachtete den Himmel. Die Gestalt kam hinter den Wolken vor und ich erkannte sie sofort. „Alles gut Kiba“, beruhigte ich ihn, legte eine Hand auf seinen kleinen Rücke und er entspannte sich. „Fudo? Könntest du kurz auf die Kinder aufpassen?“, fragte ich schnell und er nickte. „Bin gleich wieder da“, sprang auf und rannte zum Felsvorsprung. Dabei ließ ich den Verwandten nicht aus den Augen und beschleunigte meine Schritte, damit ich ihn noch rechtzeitig erwische. An der Felsspitze angekommen, holte ich tief Luft und rief nach ihm. „Sesshomaru!!!“ und wartete auf seine Reaktion. Er hörte mich und blickte zu mir. Schnell verbeugte ich mich tief vor ihm und hielt meine Position.
 

Ein Windzug kam auf und brachte mein Haar und das Kleid zum Wehen. Vorsichtig linste ich soweit, bis ich seine Füße erkennen konnte und verbeugte mich noch tiefer. „Ich möchte mich für mein damaliges Verhalten am See entschuldigen. Es stand mir nicht zu so mit dir zu sprechen.“, entschuldigte ich mich ehrlich und hoffte inständig, dass er sie annimmt. „Du darfst dich erheben“, sprach er, nach langer Pause, kühl und ich kam seiner Aufforderung nach, aber mein Blick war gesenkt. Nach den Schritten zu urteilen kam er näher und rückte mein Gesicht in seine Richtung. Nun war ich gezwungen ihn anzusehen. „Kein Kratzer. Andere Kleidung.“, bemerkte er frostig und sah mich von oben bis unten an.
 

„Verheilt. Vorteilhaft.“, erwiderte ich ebenfalls kurz und knapp. Er wich von mir und betrachtete mich. „Ihr seid den Bund noch nicht eingegangen“, erfasste er und sah mich mit verengten Augen an. „Nein, noch nicht. Wir werden in kürze in den Bund eintreten.“, erklärte ich und seine Augen vergrößerten sich. „Wäre für euch ratsam, denn sonst bist du nur eine Konkubine“, formulierte er scharf. Ich zuckte innerlich zusammen, denn daran hatte ich nicht gedacht. In meiner Zeit wird es zwar auch nicht gern gesehen, wenn eine unverheiratete Frau die Kinder groß zog, aber sie wird nicht gleich als Mätresse oder Geliebte beschimpft. Im Mittelalter allerdings war das natürlich was ganz anderes.
 

„Möchtest du als Zeuge bei unserem Bund beiwohnen?“, fragte ich ihn herausfordernd und lud ihn somit zu meiner Hochzeit ein. Seine Augen weiteten sich und er glaubte sich verhört zu haben. „Kein Interesse an solchen sentimentalen Menschenversammlungen“, sprach er eiskalt. Ein quieken war vom Strand zu hören und er sah in die Richtung. Seine Augen verengten sich und ich sah ebenfalls in die Richtung. Fudo hatte Inuka auf den Arm genommen und kitzelte ihn leicht am Bauch. „Du lässt deine Kinder bei einem Fremden Feueryoukai?“, fragte er erzürnt. „Der Feueryoukai ist Fudo und er ist ein Freund. Wie ich sehe hat Inuka sichtlichen Spaß.“, erzählte ich.
 

Fudo´s Aufmerksamkeit richtete sich dem Schattenplatz. Er streckte seine Hand zu Izayoi aus und kitzelte sie ebenfalls. Sie quietschte vor vergnügen und strampelte leicht mit ihren Beinchen. „Und Izayoi gefällt es ebenfalls“, bemerkte ich und schmunzelte leicht. „Izayoi“, flüsterte Sesshomaru. Da nun alles gesagt zu sein schien, wandte ich mich von ihm ab. „Wir werden im Dorf von Kaede den Bund eintreten. Rin wird das Blumenmädchen sein.“, informierte ich ihn, kehrte ihm mein Rücken zu und verließ den Felsvorsprung. Bei Fudo angekommen setzte ich mich zu ihm und betrachtete das Schauspiel. „Na ihr beide habt ja Spaß“, sagte ich schmunzelnd und Fudo sah mit erröteten Wangen auf. „Oh entschuldige bitte. Ich hatte dich gar nicht bemerkt.“, gab er schuldbewusst zu. „Das hat man gesehen, so vertieft warst du in dem Spiel“, lächelte ich und er sah verlegen weg. „Komm. Wir gehen ans Wasser.“, schlug ich vor, nahm Izayoi und ging mit ihr ans Wasser.
 

Fudo kam mit Inuka hinterher und schloss zu mir auf. Kurz schielte ich zum Felsvorsprung, der auf keinen Besucher mehr hinwies. Am Wasser angekommen, kniete mich in den nassen Sand und hielt Izayoi über darüber. Vorsichtig senkte ich meine Haltung, bis sie mit ihren Füßen den Sand berührte. Sie zuckte vor den kalten feuchten Sand zurück und zog ihre Beine an den Körper. Fudo machte genau das gleiche, als er es bei mir beobachtet hatte. Inuka gefiel dies und strampelte vor Freude. Ich legte Izayoi auf meinen Schoß, lehnte sie an meinen Bauch und griff mit der freien Hand nach den durchnässten Sand. Anschließend hielt ich ihr ihn hin und neugierig griff sie danach. Sie knetete den dunklen Sand in meiner Hand und lächelte dabei. Erneut nahm ich eine Hand voll und berührte damit ihre Füße. Diesmal zuckte sie nicht zurück und drückte ihren kleinen Fuß in meine Handfläche.
 

„Wer war das?“, fragte mich plötzlich Fudo. „Sesshomaru. Der Bruder von Inuyasha.“, erklärte ich kurz. „Ich verstehe“, sagte er und nahm Inuka rechtzeitig hoch bevor das Meer seine Füße berührte. Nun nahm ich Izayoi erneut wieder, hielt sie über den Sand, sodass ihre Füße den Sand berührten und sie begann zu Strampeln und zu Quietschen. Eine Welle brach sich am Strand und das Wasser strich sacht über die Füßchen von Izayoi. Sie zuckte wegen der Kälte zusammen, schrie aber nicht auf. Erneut brach sich eine Welle und die kleinen Hanyoufüßchen wurden umspült. Izayoi strampelte und wollte nach dem Wasser greifen. Fudo machte dasselbe mit Inuka, aber er fand dies nicht so prickelnd. Inuka mag kein kaltes Wasser, irgendwann wird er sich daran gewöhnen müssen, aber dafür ist noch eine Menge Zeit. „Wir sollten sie wieder in den Schatten bringen, denn die Mittagssonne ist tückisch“, erklärte ich und wir gingen zurück zur Decke.
 

Behutsam legten wir die Kinder nieder, summte noch ein Lied und kurze Zeit später waren sie tatsächlich eingeschlafen. „Aus Dank“, sagte Fudo plötzlich und ich blickte ihn fragend an. „Warum ich die ganze Nacht an Yumiya gewerkelt habe. Aus Dank. Schließlich warst du die erste die je mit mir gesprochen hatte und du zeigtest auch keine Scheu. Für mich bist du eine sehr gute Freundin geworden.“, erzählte er und wurde leicht rot im Gesicht. „Soweit ich mich erinnern kann, war ich damals stumm“, schmunzelte ich und Fudo lächelte leicht.
 

„Ja schon, aber auch ohne Worte hast du dich mit mir unterhalten“, erklärte er mit einem Lächeln. „Dafür musst du dich nicht bedanken“, lächelte ich und sah an ihm vorbei, weil ich eine Bewegung in der Ferne ausmachte. Fudo bemerkte dies und drehte sich um. „Akira“, flüsterte ich, aber für die Dämonenohren war es trotzdem zu hören, denn Fudo nickte daraufhin. „Ich werde zurück ins Dorf gehen. Hab noch einen Auftrag rein bekommen. Wir sehen uns Kagome.“, verabschiedete er sich schnell. Mit zügigen Schritten lief er Richtung Dorf, begrüßte noch vorübergehend Akira und ging weiter seiner Wege. Ich richtete mich auf und wartete auf Akira´s Ankunft.

Nach langer Zeit wieder im Hanyou-Dorf

Nachdem Akira bei mir ankam, begrüßte ich ihn förmlich und bot ihm einen Platz auf der Decke an. Er lehnte dankend ab und schlug einen Spaziergang vor. Mit dem großen Tuch band ich mir Inuka an die Brust und nahm Izayoi in den Arm. Da ich etwas unbeholfen aussah, bot mir Akira seine Hilfe an. Dankend nahm ich sie an und reichte ihm Izayoi. Gemeinsam gingen wir am Strand spazieren, dicht gefolgt von Kiba, und unterhielten uns.
 

„Ehrenwerter Akira, wie geht es dem Dorf?“, fragte ich nach. „Sei unbesorgt Kagome, das Dorf zeigt sich bester Gesundheit. Es wurde gründlich aufgeräumt und die Hütten wurden repariert. Dank der Hilfe deiner Freunde, war dies zügig geschehen.“, erzählte er. Ich blieb stehen und verbeugte mich tief. „Es tut mir sehr leid, dass ich nicht mitgeholfen hatte. Mein Wunsch war es zu helfen, aber …“, stockte ich, weil ich mit der Hand auf meiner Schulter zum Schweigen gebracht wurde. „Bitte erhebe dich mein Kind“, bat er mich und ich kam dem nach. „Du musst dich nicht entschuldigen Kagome. Inuyasha und Miroku haben mir die Sachlage geschildert und ich war damit einverstanden.“, erklärte Akira und sah mich mit festem Blick an. „Aber meinet wegen wurde das Dorf angegriffen“, erwiderte ich.
 

„Deinetwegen bin ich noch am Leben und dafür bin ich dir zu Dank verpflichtet“, erwähnte er. Plötzlich wich er etwas von mir und begann sich vor mir zu verbeugen. Mir war dies alles sehr unangenehm, denn er war mir nicht zum Dank verpflichtet. „Bitte ehrenwerter Akira, stehen Sie auf“, bat ich ihn inständig, aber er tat nichts der gleichen. Behutsam legte ich eine Hand auf seine Schulter. „Ihr müsst Euch nicht vor mir verneigen. Bitte richtet Euch wieder auf.“, flehte ich ihn fast schon an und er tat wie geheißen. „Für mich ist es selbstverständlich, dass ich helfe und beschütze.“, erzählte ich. Wir setzten unseren Weg fort und sprachen weiter.
 

„Wie ich dir eins schon gesagt hatte, du wurdest nicht aus dem Dorf verbannt und du hast sehr wohl bewiesen, dass du dich für das Dorf einsetzt. Hiermit teile ich dir mit, dass du und deine Familie im Dorf herzlich willkommen seit.“, berichtete er mir und ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte. „Dies ehrt mich sehr, ehrenwerter Akira, aber ich kann noch nicht ins Dorf zurückkehren. Akuma ist immer noch hinter mir her und somit ist das Dorf ständig der Gefahr ausgesetzt. Wegen mir müssen die Dorfbewohner in einem Bannkreis leben und nur zu gewissen Stunden dürfen sie ihre Häuser verlassen. So möchten wir nicht leben und so werden wir auch nicht leben.“, sprach ich und verwendete bewusst die Mehrzahl, denn Inuyasha möchte ebenfalls nicht in einem Käfig hausen. „Wir werden Akuma zur Strecke bringen und wenn dieser besiegt wurde, kehren wir zurück.“, erzählte ich zuversichtlich.
 

Akira seufzte und senkte seinen Blick. „Leiko hat in der Hinsicht vollkommen übertrieben. Es ist richtig, dass die Bewohner in einem Bannkreis leben, aber ihnen steht es frei wann sie ihre Häuser verlassen dürfen. Sie dürfen auch den Bannkreis verlassen und sind sich dessen bewusst, dass sie somit den Schutz verlassen. Kano und Fudo stören sich auch nicht daran und besuchen dich oft.“, erzählte er mit einem Lächeln. „Da hat sie mir aber einen tüchtigen Bären aufgebunden“, erwähnte ich nebenbei. „Leiko ist nicht einfach, wie dir schon aufgefallen ist. An dem Abend hatte ich mit ihr eine Unterredung, denn sie hatte nicht das Recht so mit dir zu sprechen. Aber sie kann nicht anders. Sie verschließt ihr Herz und keiner kommt an sie heran.“, erklärte Akira traurig. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ihr ganzes Verhalten mir gegenüber, die Beschimpfungen und Erniedrigungen die ich erdulden musste, rühren nur aus einer Richtung. „Eifersucht“, flüsterte ich und Akira nickte. „Aber warm?“, fragte ich geschockt nach.
 

„Das steht mir nicht zu, dir dies zu erzählen, aber du liegst richtig mit deiner Vermutung. Vielleicht kommt der Tag, an dem sie dich dir anvertraut.“, hoffte Akira, was ich weniger glaubte. „Trage es bitte Leiko nicht nach, wie sie dich behandelt“, bat der Dorfälteste wehmütig. „Seid unbesorgt Akira, ich weis wie ich mit ihr Handhaben muss“, versicherte ich ihm und lächelte ihm zu. „Wie ich sehe wurde Kiba wiedergeboren“, bemerkte Akira und ich sah ihn erstaunt an. „Ihr wisst davon?“, fragte ich verblüfft. „Aber sicher doch. Diese Wolfsart ist einzigartig. Eigentlich leben sie in Rudeln und fernab von Menschen. Da dein Wunsch aus tiefstem Herzen herrührte, entschied er sich wiedergeboren zu werden.“, erklärte Akira und ich nickte anerkennend. Bei dem Spaziergang bemerkte ich nicht, dass wir uns Richtung Dorf bewegten und ich hielt plötzlich inne. Akira blieb fernab von mir stehen und sah sich zu mir um.
 

„Es gibt jemanden der dich unbedingt sehen möchte“, offenbarte er und ging ins Dorf. Da er Izayoi hatte, blieb mir nichts anderes übrig als ihm zu folgen. Wir gingen ein Stück ins Dorf und ich spürte die neugierigen Blicke auf mich ruhen. „Kagome-sama!“, rief jemand und kam angelaufen. „Kagome-sama!“, rief der kleine Hanyoujunge und kam direkt auf mich zu. Ich blieb stehen und ging in die Hocke. Der Hanyoujunge sprang mir direkt in die Arme und warf mich somit um. Er schmiegte sich an mich und lächelte über das ganze Gesicht. „Nicht so stürmisch Junge“, sprach Akira und beugte sich zu mir runter. „Alles in Ordnung Kagome?“, fragte er besorgt. Jetzt fiel es mir wieder ein. „Ichiro?“, fragte ich nach und der kleine Hanyou nickte energisch mit seinen Kopf.
 

Inuka begann sich zu regen und Ichiro erschrak, als er das Baby jammern hörte. „Oh das tut mir leid. Habe ich das Baby verletzt?“, fragte er schnell nach. „Nein, er hat einen kleinen Schreck bekommen.“, erklärte ich sanft und beruhigte Inuka. „Kagome-sama! Ist Euch etwas passiert?“, fragte der Youkai und reichte mir seine helfende Hand. Dankend nahm ich sie an und er half mir auf. „Nein, keine Sorge. Mir geht es gut.“, versicherte ich ihm. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht so stürmisch die Leute begrüßen sollst.“, schimpfte der Vater mit Ichiro. „Aber ich hatte mich so sehr gefreut Kagome-sama endlich wieder zusehen.“, sprach der kleine und ich schmunzelte leicht. „Dein Vater hat Recht Ichiro. Du warst selbst erschrocken was daraufhin passierte und ich hoffe das war dir eine kleine Lehre.“, belehrte ich ihn sanft und er nickte reumütig. „Du bist groß geworden Ichiro und es freut mich dich bei bester Gesundheit anzutreffen“, sprach ich und Ichiro strahlte über das ganze Gesicht.
 

In der Zeit versammelten sich die restlichen Dorfbewohner um mich und beobachteten die Szene. „Ohne Euch würden unsere Kinder nicht mehr leben, nachdem Ihr sie aus den Flammen gerettet hattet. Ganz offiziell wollen wir uns bei Euch bedanken.“, sprach der Youkai und verbeugte sich vor mir. Selbst seine Frau mit dem kleinen Mädchen im Arm verbeugte sich dankend. „Nichts zu danken“, und verbeugte mich ebenfalls. Nachdem wir uns wieder aufgerichtete hatten betrachtete ich das kleine Mädchen. „Ist dies die kleine Natsu?“, fragte ich nach und die Mutter nickte. „Wie die Zeit doch vergeht“, sagte ich gedankenverloren, denn auch sie ist gewachsen.
 

„Wir müssen weiter Kagome“, sprach Akira und ich nickte ihm zu. Ich verabschiedete mich von der Familie und schloss zu Akira auf. Während wir so liefen, standen die Dorfbewohner an der Seite und verbeugten sich leicht vor uns. „Akira? Warum verbeugen sich alle?“, fragte ich unsicher nach. „Aus Dank, denn schließlich hast du dazu beigetragen das Dorf zu verteidigen.“, erklärte er und ich verstand. Anerkennend verbeugte ich mich ebenfalls und ging weiter meinen Weg. Bei Aya´s Hütte blieben wir stehen und Akira klopfte an der Hütte an und Aya gewehrte ihm Eintritt. Als ich an Akira vorbei trat, machte Aya große Augen und sprang auf mich zu.
 

Sie drückte mich freudestrahlend und ließ mich nicht so schnell wieder los. Inuka regte sich erneut an meiner Brust, denn ständig wurde er dichter an mich gedrückt und die Enge mochte er gar nicht. „Oh das tut mir leid. Habe ich ihm wehgetan?“, fragte sie besorgt und besah sich Inuka. „Aber nein. Er mag es nur nicht so eng.“, lächelte ich und strich über das Haupt von Inuka. „Meine Damen, ihr müsst mich entschuldigen. Es gibt noch etwas zu tun für mich.“, sprach Akira aus, reichte Izayoi an Aya weiter und verließ die Hütte. Sie nahm die kleine und strahlte über das ganze Gesicht. „Komm setzt dich doch Kagome“, bat sich mich und ich setzte mich zu ihr. „Wie geht es dir?“, fragte sie sogleich. „Mir geht es gut und selbst?“, fragte ich zurück.
 

„Ach, den Umständen entsprechend gut. In letzter Zeit kam viel Arbeit rein, aber das macht mir nichts.“, erzählte sie und sah wieder zu Izayoi. „Groß sind die beiden geworden“, staunte sie. „Ja das sind sie wirklich. Die Zeit vergeht viel zu schnell.“, sprach ich. „Was gibt es neues?“, fragte sie neugierig. Ich überlegte kurz auf welchen Stand Aya war und begann zu erzählen. „Inuyasha habe ich gefunden und er hatte sich sehr über die Kinder gefreut. Vor kurzen hatte er mich gefragt und wir werden bald den Bund eingehen.“, erzählte ich und wurde leicht rot im Gesicht. „Wirklich? Oh Kagome, ich freue mich so für dich.“, sagte sie überglücklich.
 

„Hast du schon ein Hochzeitsgewand? Ein Kleid? Ein schönen bunten Kimono?“, durchlöcherte sie mich mit Fragen. „Leider nein“, sagte ich traurig und ließ den Kopf hängen. „Och schade. Ich kann dir leider auch keins nähen, dafür fehlt mir die Zeit dazu.“, entschuldigte sich Aya. „Das ist nicht schlimm Aya. Ich werde in einem größeren Dorf nach einem anderen Schneider fragen.“, erklärte ich und winkte ab. „Das tut mir wirklich leid Kagome“, entschuldigte sie sich abermals und ließ den Kopf hängen. „Jetzt sei nicht traurig Aya. Ich werde schon etwas finden.“, versicherte ich ihr. „Aber dafür habe ich etwas für die kleinen“, erzählte sie und holte einiges an Kleidung heraus. „Aus den Stoffresten, habe ich kleine Kimono´s für sie genäht. Ich hoffe sie gefallen dir?“, fragte sie und entfaltete einen Kimono. Staunend besah ich ihn. „Der sieht wirklich toll aus“, lobte ich ihre Arbeit. „Du kannst sie haben Kagome, wenn du möchtest.“, bot sie mir an. „Das kann ich nicht annehmen, das ist zu viel“, schlug ich ihr Angebot aus. „Ich möchte, dass du sie nimmst, denn sie gefallen dir. Im Moment gibt es keine Babys im Dorf und ich weis wie schnell sie aus der Kleidung wachsen.“, erzählte sie und drückte mir die schönen verschiedenen Kimonos in die Hand. „Aber Aya …“, erwiderte ich. „Ich akzeptiere kein aber“, unterbrach sie mich und somit war das letzte Wort gesprochen.
 

Wir unterhielten uns noch ein gutes Stück bis ich irgendwann mich von Aya verabschiedete, denn ich wollte sie nicht länger von ihrer Arbeit abhalten. Ich lief durch das Dorf und sah mich dabei nach Inuyasha um, aber leider entdeckte ich ihn nicht und auch nicht die anderen. Somit entschloss ich mich wieder zurück zum Strand zu begeben. Am Dorfende wurde ich kühl angesprochen und ich wusste sofort zu wem diese Stimme gehörte. „Hast du dich wieder reich beschenken lassen Sutorenja?“, fragte sie mich frostig.
 

Ich drehte mich zu ihr um, sah sie ohne Worte an, wandte mich von ihr ab und ging meinen Weg. Diese Person hatte mir gerade noch gefehlt. „Hey! Ich rede mit dir!“, rief sie mir nach. „Aber ich nicht mit dir.“, äußerte ich und plötzlich stand sie vor mir und versperrte mir den Weg. Abrupt hielt ich an und sah sie ausdruckslos an. „Hast dich wieder im Dorf beliebt gemacht was? Aber so leicht überzeugst du mich nicht. Du bist eine Gefahr für alle anderen.“, sprach sie giftig und ich konnte es langsam nicht mehr hören. „Erzähl mir was neues“, gab ich kühl zurück, schob mich an ihr vorbei und ging meinen Weg weiter. Erneut kreuzte sie meinen Weg. „Du kommst dir wohl ganz toll vor was?“, fragte sie arrogant. „Nein, ich komme mir nicht toll vor. Die Dorfbewohner mögen und akzeptieren mich und sie bedankten sich bei mir.“, erklärte ich und lief wieder an ihr vorbei. Erneut kreuzte sie meinen Weg. Ich seufzte auf, weil dies mich nervte. „Um den Finger hast du sie gewickelt“, deutete sie an. „Ich brauche niemanden um den Finger zuwickeln, ich bin einfach nur nett. Aber das kann man von dir gerade nicht behaupten. Ich weis auch gar nicht was ich dir getan habe. Ständig verfolgst du mich und zeterst an mir herum.“, bemerkte ich und lief wieder an ihr vorbei.
 

Erneut schnitt sie mir den Weg ab. „Was du mir getan hast? Willst du es wissen?“, fragte sie herausfordernd. Mit einem genervten Nicken wartete ich auf ihre Antwort. „Du bist hier her gekommen. Deine liebenswerte, hilfsbereite und offene Art bringt mich zur Weißglut. Mir wird richtig schlecht davon wenn ich dich sehe.“, spuckte sie regelrecht aus. Dies bestätigte meine Vermutungen, dass sie eifersüchtig auf mich war. Schließlich mögen mich die Dorfbewohner Gegensatz zu Leiko. Durch meine fröhliche und unbekümmerte Art hatte ich neue Freunde gefunden und Leiko hat nicht einen. Mit ihrer abwehrenden Art und Weise hielt sie die Leute von sich fern und dies funktionierte auch. Am Ende bleibt nur sie allein zurück. Gedankenverloren schüttelte ich einfach den Kopf. „Muss schrecklich sein diese Einsamkeit“, sprach ich ohne Gefühlsregung und ging einfach an ihr vorbei.
 

Dabei bemerkte ich ihre geweiteten Augen und wusste, dass ich den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Da sie diesmal nicht vor mir auftauchte, ging ich davon aus, dass das Gespräch beendet sei. Aber ich sollte mich eines besseren belehren. „Wie kannst du …“, schrie sie, hielt aber plötzlich inne. Verwundert drehte ich mich nach ihr um und sah ihr angstverzehrtes Gesicht. Ich ging auf sie zu, weil sie immer mehr Gesichtsfarbe verlor und ich hatte Angst, dass sie mir umkippte. Ich sprach sie an, aber sie reagierte nicht. Sie starrte an mir vorbei und ich wandte mich um, um zu sehen was sie so verängstigte. In der Ferne sah ich einen Reiter in Rüstung der eine Flagge hielt. Auf der Flagge war das Wappen der Familie Tokugawa versehen. Der Reiter kam immer näher auf uns zu und ich stellte mich neben Leiko. Irgendetwas bereitete ihr große Angst und ich vermute, dass es mit dem Clan Tokugawa zu tun hatte.
 

Ich dachte an meine Kinder. Schnell sprang ich in den Büschen, legte Izayoi behutsam hin, band Inuka fix von mir und hüllte die beiden in das große Tuch ein. Ich legte die neuen Kimonos daneben, lief schleunigst aus den Büschen und sah zu Kiba. „Kiba! Versteck dich in den Büschen und pass auf die Kinder auf!“, forderte ich ihn auf und er verschwand. Der Reiter machte bei uns halt und versuchte sein Pferd ruhig zu halten. „Gebt Euch zu erkennen Weib!“, befahl er. Unbemerkt nahm ich Leiko an die Hand und zog sie mit in meine Verbeugung rein. „Mein Name ist Kagome mein Herr. Und dies ist meine Schwester Kyoko.“, stellte ich ihm Leiko vor. „Was sucht Ihr hier?“, fragte er scharf nach. „Wir machen einen Spaziergang und sind auf dem Heimweg mein Herr.“, erzählte ich ihm und hielten die Verbeugung. Leiko zitterte wie Espenlaub und begann unregelmäßig zu atmen. „Was hat sie? Warum sagt sie nichts?“, fragte er streng nach. „Mein Herr, meine Schwester ist seit ihrer Geburt stumm“, log ich ohne rot zu werden.
 

Plötzlich stieg er von seinem Pferd und kam auf uns zu. Leiko erschrak und wollte zurückweichen, aber ich hielt sie fest. „Erhebt Euch“, befahl er und wir kamen dem nach. Wir hielten unseren Blick gesenkt. Sein Ton gefällt mir nicht und laut der Stimme ist er nicht freundlich gesinnt. Ich spürte die Blicke die an meinem Körper hafteten und diese musterte mich gierig von oben nach unten. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. „Eure Kleidung ist ungewöhnlich. Woher stammt Ihr?“, fragte er mich. „Ich komme aus einem fernen Land, mein Herr.“, erzählte ich. Er legte seinen Finger unter meinem Kinn, hob es an und ich wich seinem Blick aus. „Sieh mich an“, befahl er laut und ich befolgte. Mit festem und entschlossenem Blick sah ich ihn an. „Hmm … du gefällst mir Weib“, sprach er und leckte sich über die Lippen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, so voller Ekel war ich, aber durfte es nicht nach außen zeigen lassen.
 

Er wich von mir und betrachtete mich noch gieriger. „Ihr dient der Familie Tokugawa. Wie ist Euer Name mein Herr?“, fragte ich höflich und seine Augen formten sich zu schlitzen. „Das hat Euch Weib nicht zu interessieren“, blaffte er. „Vergebt meine Unhöflichkeit mein Herr“, formulierte ich förmlich und verbeugte mich leicht. „Ich suche eine gewisse Person. Ihr Name ist Leiko. Habt Ihr sie gesehen?“, fragte er uns. „Nein mein Herr, dieser Name ist mir nicht bekannt und die Person ist mir Fremd“, log ich erneut und hoffte, dass er sie mir abnahm.
 

Er stieg wieder auf sein Pferd und sah von oben auf uns herab. Ohne ein Wort wandte er sich um und ritt in die Richtung, wo er eins gekommen war. Nachdem ich ihn nicht mehr erblicken konnte, ging ich schnurstracks wieder zu den Büschen, holte meine Kinder und ging wieder zu Leiko. Sie sah immer noch sehr blass um die Nase rum aus. „Kiba. Geh bitte Akira holen.“, bat ich ihn und der kleine Wolf rannte ins Dorf.
 

Ich setzte mich in den Sand und befreite meine Kinder aus dem großen Tuch. Neugierig besahen sie mich mit ihren großen Augen. Beruhigt lächelte ich sie an und strich ihnen über ihre Köpfe. Ich begann zu zittern, weil die Anspannung gerade nach ließ. Dieser Soldat war mehr als unheimlich und warum, um alles in der Welt, suchte er Leiko?

Beschützen und beschützt werden

Leiko saß im Sand und schlang ihre Arme um ihren zittrigen Körper. Mit geweiteten und schockierten Blick, starrte sie auf einen Punkt. Sie nahm ihre Umgebung nicht mehr wahr. Etwas entfernt saß ich neben ihr, um ihr zu signalisieren, dass sie nicht alleine war. Auch mich hatte dies alles sehr mitgenommen, denn diese gierigen Blicke werde ich nie vergessen. Der Soldat hatte mich praktisch mit seinen Augen ausgezogen.
 

Ich saß im Schneidersitz da und hatte je ein Kind auf meinem Schenkel liegen und achtete darauf, dass sie mir nicht wegrutschten. Mein Zittern wollte ebenfalls nicht abklingen, deshalb fummelte ich etwas mit dem Tuch oder die Kinder begutachteten meine Hände, spielten mit ihnen und der gleichen. „Kagome!“, rief jemand und ich horchte auf. Ich blickte Richtung Dorf und sah Inuyasha auf mich zu rennen. Mein Herz machte einen großen Satz vor Erleichterung. Hinter ihm erschien Akira der sehr besorgt schien.
 

Inuyasha setzte sich vor mich und sah mich eindringlich an. Akira begab sich zu Leiko und betrachtete sie. „Was ist passiert?“, fragte er ruhig, als er die zittrige Leiko besah. „Ist mit den Kindern alles in Ordnung?“, fragte Inuyasha schnell und ich nickte einfach. Er sah zu ihnen und war sichtlich erleichtert. Die beiden wandten sich von meinen Händen ab und streckten nun ihre Ärmchen nach dem Papa aus. Da meine Hände nichts mehr zu tun hatten, fummelte ich wieder an dem Tuch.
 

Inuyasha nahm Izayoi an sich und beobachtete mich. „Kagome?“, fragte Akira. „Was?“, fragte ich erschrocken. „Was ist passiert?“, fragte er erneut. „Tokugawa“, gab ich nur zur Antwort und Akira´s Augen weitenden sich und sah sich suchend um. Ohne zu zögern nahm Akira Leiko in seine Arme und trug sie Richtung Dorf. „Wir bringen die beiden ins Dorf Inuyasha“, sprach Akira und ging los. Er nickte und erhob sich. Ich nahm Inuka, richtete mich auf und folgte ihm mit wackligen Beinen. In Akiras Hütte angekommen, setzte er behutsam Leiko ab und legte ihr eine Decke über ihre Schultern. Wir setzten uns ebenfalls nach Akira´s Erlaubnis.
 

„Erzähl mir bitte alles Kagome. Was genau ist vorgefallen?“, fragte er erneut, aber eindringlich. „Leiko bemerkte in der Ferne einen Reiter und erstarrte sofort als sie dessen Flagge erkannte. Sie war voller Angst und nicht fähig etwas zu sagen. Ein Soldat, wie sich herausstellte, hielt vor uns an und befragte uns. Er wollte wissen wer wir waren und ich beantwortete ihm diese Frage.“, berichtete ich und Akira erschrak. Mit einer Handbewegung brach ich ihn zum Schweigen, als er begann etwas zu Fragen. „Ich hatte sofort bemerkt das Leiko erschrak, denn ich hielt ihre Hand, um zu verhindern das sie fluchtartig weglief. Somit zählte ich eins und eins zusammen.
 

Ich stellte mich als Kagome vor und Leiko als meine Schwester Kyoko.“, erklärte ich und Akira´s Kinnlade fiel buchstäblich nach unten. „Du hast was?“, fragte Inuyasha völlig geschockt. „Sprich bitte weiter“, forderte Akira mich auf, nachdem er sich wieder besann. „Der Soldat wollte erfahren, warum `Kyoko´ nicht sprach. Ich erklärte ihm, dass sie seit der Geburt stumm sei. Er verlor das Interesse an ihr und widmete sich mir zu.“, erzählte ich und neben mir war ein knurren zu vernehmen. „Der Soldat zeigte deutliches Interesse an mir und brachte dies auch zum Ausdruck.
 

Danach muss er sich wohl an seinen Auftrag erinnert haben, denn plötzlich fragte er mich nach einer Person, die den Namen Leiko trug. Ich versicherte ihm, das mir der Name nicht bekannt sei und die Person fremd.“, erklärte ich und Akira sah mich mit großen Augen an. „Warum hast du das getan Kagome? Du hast einen Soldaten der der Familie Tokugawa dient belogen.“, sagte Inuyasha entsetzt. „Leiko kennt diese Familie, nicht wahr Akira?“, fragte ich ihn und ignorierte somit die Frage von Inuyasha. „Du hast recht, aber leider kann ich dir darüber nichts erzählen“, sprach Akira.
 

„Was? Kagome hat für die arrogante Zicke ihren Kopf hingehalten. Wenn Tokugawa von der Lüge erfährt, ist Kagome in Gefahr.“, schrie Inuyasha fast und war völlig außer sich. „Inuyasha, nun beruhige dich“, sprach ich ruhig. „Ich soll mich beruhigen? Warum hast du das getan?“, keifte er. „Weil sie große Angst hatte und ich vermute sie muss etwas schreckliches erlebt haben in Verbindung der Familie Tokugawa.“, erklärte ich ruhig. „Na und? Was kümmert dich ihre Vergangenheit? Sie hat dich nicht gerade nett behandelt und du beschützt sie und bringst dich dadurch selbst in Gefahr!“, schrie er und Izayoi begann in seinen Armen zu weinen.
 

Erschrocken über sich selbst sah er zu seiner Tochter und versuchte sie zu beruhigen. „Inuyasha …“, begann ich, als er mich unterbrach. „Keh“, warf er wütend ein und verließ mit der schreienden Izayoi die Hütte. Bedrückt sah ich ihm nach und wusste nicht so recht, warum er so wütend wurde. Ich seufzte und senkte meinen Kopf. Dies werde ich wohl heute Abend klären müssen, denn er muss erst einmal runter kommen. „Ich bedanke mich im Namen von Leiko für deine Hilfe Kagome. Du liegst richtig mit deiner Vermutung, aber …“, unterbrach er sich selbst. „Ja ich weis, es steht Euch nicht zu darüber zu sprechen“, wiederholte ich seine Worte.
 

„Ich habe meine Gründe warum ich ihr half, aber Inuyasha hat mit dem recht, dass ich mich dadurch ebenfalls in Gefahr gebracht habe. Aber Einerseits blieb mir nichts anderes übrig, denn auch wenn ich einen falschen Namen angegeben hätte, wäre ich ebenfalls in Gefahr. Der Soldat kennt nun mein Gesicht.“, sprach ich und sah zu Leiko. Die immer noch ihre Arme um sich schlang, zitterte und vor sich hin schaukelte. Akira bemerkte dies und wandte sich zu ihr hin. Behutsam legte er sie hin, deckte sie zu und strich über ihre starren Augen. „Schlaf“, flüsterte er und sie fiel in einen ruhigen Schlaf. „Was gedenkst du zu tun?“, fragte mich Akira und ich senkte meine Schultern. „Ich weis es nicht“, richtete mich auf und band mir Inuka an meine Brust. „Erst einmal meinen zukünftigen Mann beruhigen und vielleicht wird der Soldat die Wahrheit nie erfahren“, hoffte ich, verabschiedete mich von Akira und verließ seine Hütte.
 

Ich holte tief Luft und machte mich auf dem Weg zurück. „Kagome!“, rief jemand und drehte mich zu der vertrauten Stimme um. „Hallo Sango. Hatte sich Miroku gefreut über deinen Besuch?“, fragte ich gleich neugierig nach. „Nun ja, am Anfang war er nicht begeistert, aber als ich ihm erklärte, dass ich ihn sehen wollte, stimmte es ihn gleich milde.“, erklärte sie und lächelte leicht. „Was machst du hier eigentlich?“, fragte sie mich und sah zu Akira´s Hütte zurück. „Ich hatte eine Unterredung mit Akira. Ich erkläre es dir auf den Nachhauseweg.“, bot ich ihr an und sie nickte. „Wo ist denn Miroku?“, fragte ich. „Er ist mit Natsuki hinter Inuyasha her, weil er gesehen hatte, dass er sehr aufgebracht die Hütte von Akira verließ.“, erzählte sie und ich ließ erneut den Kopf hängen.
 

Nachdem wir das Dorf hinter uns hatten, erzählte ich ihr alles und sie hörte aufmerksam zu. Als ich alles berichtet hatte, dachte sie über meine Worte nach. „Hmm … ich kann Inuyasha´s Reaktion etwas nachvollziehen, aber schließlich hattest du keine andere Wahl gehabt.“, erzählte sie. „Das hatte ich versucht ihm zu erklären, aber er verließ fluchtartig und wütend die Hütte.“, erzählte ich. „Die Frage warum du ihr geholfen hast, die Antwort kennen wir. Wir haben immer jemand Fremdem geholfen und Inuyasha müsste dies eigentlich wissen. Aber ich vermute …“, unterbrach sie sich und legte nachdenklich einen Finger an ihren Mund. „Was vermutest du?“, fragte ich. „Ich vermute das Inuyasha nicht wütend auf dich ist, sondern auf sich selbst.“, erklärte Sango. „Aber warum? Er hat doch damit nichts zu tun.“, sagte ich verwirrt. „Das ist es ja eben. Er war nicht bei dir als du seine Hilfe brauchtest, somit hattest du dich in Gefahr gebracht.“, erklärte Sango und mir leuchtete es etwas ein. „Aber das ist doch Käse. Er kann nicht überall sein und er kann mich auch nicht immer beschützen.“, erwiderte ich. „Und das verletzt ihn in seiner Männerehre, schließlich ist es doch die Aufgabe des Mannes die Frau zu beschützen die er liebt.“, erklärte Sango und ich dachte über ihre Worte nach.
 

Wir gingen schweigend neben einander her und kamen anschließend zu unserem Platz zurück. „Was ist denn hier passiert?“, fragte Sango schockiert. Unser Platz war völlig verwüstet und alles durch einander gebracht. Nachdenklich ging ich zu unseren Sachen und besah sie mir. „Der Soldat“, flüsterte ich nur. „Wie?“, fragte Sango, weil sie mich nicht richtig verstanden hatte. „Es war der Soldat“, erklärte ich und sie sah mich fragend an. „Woher willst du das wissen?“, fragte sie mich neugierig. „Weil er ein Stempel hinterlassen hat“, erklärte ich und hielt ihr meinen gelben Rucksack hin. Auf dem gelben Stoff war ein Hufabdruck mit dem Symbol der Familie Tokugawa abgebildet. Ich kramte in meinem Rucksack um festzustellen ob etwas fehlte, aber dem schien mir nicht so. Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen zurück zum Nataku´s Anwesen. Dort trennten sich unsere Wege und jeder ging in sein Zimmer. Im Zimmer angekommen wies nichts daraufhin das Inuyasha hier gewesen war. Seufzend stellte ich den Rucksack an die Seite, verließ das Zimmer und begab mich auf die Suche nach ihm. Ich suchte im ganzen Haus, aber kein Inuyasha war zu finden.
 

Selbst Nataku und Miroku konnten sich das Verschwinden von dem Hanyou nicht erklären. Nachdenklich ging ich in den Garten und hörte eine vertraute Stimme in der Ferne. Leise näherte ich mich, denn jetzt war ich neugierig mit wem er sprach, denn die anderen befanden sich alle im Haus. Ein brabbeln ertönte und ich blickte nach oben. Schnell versteckte ich mich hinter den Baum und war gleichzeitig verwundert. Inuyasha saß oben auf einem dicken Ast und unterhielt sich mit seiner Tochter. Seine Beine waren angewinkelt und da saß auch Izayoi in dessen Schoß. Vater und Tochter saßen sich gegenüber und unterhielten sich. „Es tut mir leid das ich vorhin laut geworden war. Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber das machte mich alles so wütend.“, entschuldigte er sich bei seiner Tochter, die daraufhin etwas unverständliches brabbelte. „Ach Izayoi, was soll ich bloß tun? Ständig bringt sie sich in Gefahr.“, sprach er nachdenklich.
 

Izayoi lauschte seinen Worten und brabbelte daraufhin nur. „Mir ist klar geworden, warum sie dies getan hatte und sie hatte keine andere Wahl gehabt.“, seufzte Inuyasha und Izayoi brabbelte zur Antwort. Still verharrte ich in meinem Versteck und streichelte über den Kopf von Inuka. „Ich bin nur so wütend auf mich, denn wieder war ich nicht bei ihr um sie zu beschützen und sie musste sich unfreiwillig in Gefahr begeben. Eigentlich muss ich sie doch beschützen. Ich bin echt ein Idiot.“, grummelte er und Izayoi jammerte kurz. Ich linste hinter dem Baum vor, um zu sehen warum, aber als ich Inuyasha´s Wutverzerrtest Gesicht sah, war das auch kein Wunder. Inuyasha´s Ohren zuckten von dem Laut das von Izayoi herkam und bemühte sich zu Lächeln.
 

„Nicht traurig sein. Papa ist ja da und wird euch drei immer beschützen, egal was passiert“, versicherte er seiner Tochter und strich ihr behutsam über ihren Bauch, was ihr ein Lächeln auf ihrem Gesicht zauberte. „Du siehst ihr so ähnlich“, sprach er verträumt und strich liebevoll über ihr Gesicht. Nun richtete er seinen Blick in den Himmel. „Ich werde deine Mutter immer lieben, egal was geschieht. Werde sie mit meinem Leben beschützen, sowie euch beide, denn ihr seit das beste was mir jemals passiert war.“, sprach er mit entschlossener Stimme und mein Herz schlug höher. „Dies verspreche ich dir“, versprach er seiner Tochter und sah sie mit ernsten Blick an. Izayoi betrachtete ihn, streckte ihre Ärmchen nach ihm aus und brabbelte vergnügt. Bei diesem Bild schmunzelte ich, trat hinter den Baum und verschwand leise, wie ich auch gekommen war. Ursprünglich hatte ich nicht vorgehabt ihn zu belauschen, aber seine Worte hatten mich gefesselt. Mit Inuka ging ich zurück und beschloss noch kurz beim Familiengrab vorbei zuschauen.
 

Als ich dort ankam, öffnete ich die kleinen Türen vom Schrein, zündete neue Räucherstäbchen an und legte sie in die vorhergesehene Schale, schlug die Hände aneinander und begann zu beten. Inuka bewegte sich an meiner Brust und band ihn von mir los. „Sieh nur Inuka, das sind Oma, der Uropa und dein kleiner Onkel“, stellte ich ihm vor und zeigte auf das Bild. „Jetzt erzähle ich dir etwas von deiner Oma. Deine Oma war eine liebevolle, fürsorgliche und herzensgute Frau. Sie war verständnisvoll und stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Sie hatte deinen Vater sofort akzeptiert und vertraute mich ihm an. Du musst wissen Inuka, als Oma zum ersten Mal deinen Vater erblickte, musste sie seine Ohren knubbeln, um zu überprüfen ob die wirklich echt sein.“, erzählte ich und musste unwillkürlich Schmunzeln, als ich das Bild vor Augen sah. Plötzlich vernahm ich leise ein Rascheln, aber ich ließ mir nichts anmerken, denn es konnte nur einer sein.
 

„Dein Uropa war ein komischer, aber auch ein lustiger Kauz. Da ich ständig in der Schule fehlte, dachte er sich ständig neue oder ausgefallene Krankheiten aus, um mein Fehlen zu entschuldigen. Er war der Hüter vom Higurashi Schrein und er kannte sich in der Geschichte aus. Seine Geburtstagsgeschenke waren steht’s unpassend und überhaupt nicht für mich geeignet. Die Geschenke bekam dann immer Buyo, unser Hauskater, von mir.“, erzählte ich und schmunzelte über die entsetzten Gesichtszüge von Opa. Inuka hörte aufmerksam zu und streckte seine Arme nach dem Bild aus. Beim nächsten Familienmitglied schluckte ich schwer, denn mir schossen die Bilder von seinem Ableben in den Kopf.
 

„Und dein kleiner Onkel …“, schluckte ich schwer und versuchte die Tränen zu unterdrücken. „… er war sehr nett, hilfsbereit, anständig, fürsorglich und … ein … totaler …“, schluchzte ich und konnte nicht weiter sprechen. „Angsthase“, beendete die vertraute Stimme den Satz und setzte sich neben mich. Ich wischte mir schnell meine Tränen weg und versuchte mich zu fassen. „Genau, ein totaler Angsthase. Und er mochte deinen Vater sehr und wollte immer mit ihm spielen, aber dein Vater hatte dazu nie Lust.“, sprach ich mit belegter Stimme. „Aber eins solltest du wissen Inuka …“, sprach Inuyasha und sah zu seinem Sohn. „…auch wenn dein Onkel noch so ein Angsthase war, hatte er ein sehr mutiges Herz, denn er hatte sich getraut einem Mädchen seine Liebe zu gestehen, bevor ich es bei deiner Mutter tat.“, erzählte Inuyasha und nickte wissend. Ich schmunzelte und wurde gleich rot. Inuka brabbelte irgendwas und zauberte ein Lächeln in Inuyasha´s Gesicht. Ich sah ihn verliebt an und er erwiderte den Blick.
 

„Es tut mir leid Kagome“, sagte Inuyasha plötzlich und ich lächelte sanft. Behutsam legte ich eine Hand auf seine Wange und lächelte ihn verständnisvoll an. „Ist schon in Ordnung. Du sorgst dich um uns.“, sagte ich. Er beugte sich zu mir und gab mir einen zärtlichen Kuss. Ich erwiderte diesen Kuss, bis wir ihn auflösten. „Es ärgert mich nur, dass ich nicht bei dir war. Es ist doch meine Aufgabe euch zu beschützen.“, seufzte er. „Inuyasha, du kannst nicht überall sein und du musst die Aufgabe auch nicht alleine bewältigen. Denn auch eine Mutter schützte ihre Kinder.“, erwähnte ich.
 

„Ja schon, aber ich … ich will dich nicht verlieren, nicht noch einmal.“, sprach er seinen Schmerz aus. Ich lehnte mich an ihm und legte meinen Kopf auf seine Schulter. „Ich werde immer bei dir sein, egal was passiert.“, sprach ich und Inuyasha streckte meinen Kopf in seine Richtung. „Ich liebe dich Kagome“, und küsste mich so gleich. Überrascht stieg ich in den Kuss mit ein und erwiderte ihn. Nachdem wir uns gelöst hatten, betrachteten wir noch kurz das Bild, schlossen danach die kleinen Türen vom Schrein und begaben uns anschließend zurück nach Hause.

Großer Streit mit Folgen

Der Abend brach langsam an und das Abendessen würde nicht lange auf sich warten lassen. Als wir von unserem Schreinbesuch zurückkehrten, gingen wir in unser Zimmer und ich versorgte dort die Kinder. Ich legte Inuka an und Inuyasha widmete sich seiner Tochter zu. Inuka legte wie gewohnt eine Hand auf meine Brust und drückte sie sacht. Ich schmunzelte und er lächelte leicht zurück. „Was ist denn mit deinem Rucksack passiert?“, fragte Inuyasha überrascht und hob die dreckige Tasche an.
 

„Als Sango und ich zurückkehrten, war unser Platz verwüstet und der Rucksack ausgeräumt.“, erklärte ich. Ich sah wie Inuyasha den Rucksack nahm und ihn vor sich hin drehte und begann zu knurren. „Kagome“, knurrte er nur und ich verstand. „Ja ich weis. Der Soldat von Tokugawa hat unseren Platz verwüstet.“, erzählte ich. Inuyasha starrte auf den Hufabdruck und sein Blick wirkte nachdenklich. „Fehlt etwas?“, fragte er knapp und stellte den Rucksack wieder ab. „Nein. Nicht das mir aufgefallen war.“, sagte ich wahrheitsgemäß.
 

Inuka war gesättigt und ich klopfte ihm sacht auf seinem Rücken, um das Bäuerchen ertönen zu lassen. Danach reichte ich Inuka an Inuyasha weiter und ich nahm Izayoi an mich. Ich macht die andere Brust frei und legte meine Tochter an. „Wie hat er sein Interesse an dir gezeigt?“, fragte er und betrachtete dabei Inuka. Ich bekam eine Gänsehaut als ich an diesen gierigen Blick dachte, der an mir haftete. „Mit lüsternen Blicken und mit leckenden Lippen. Er zog mich praktisch mit seinen Augen aus.“, berichtete ich und erschauerte unwillkürlich. Inuyasha kam zu mir und legte seinen Arm um meine Schulter. Daraufhin lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und er schmiegte sich an mich. „Es tut mir leid, dass ich nicht bei dir war“, entschuldigte er sich abermals. „Ist schon gut Inuyasha. Du kannst nicht überall sein.“, sagte ich sanft.
 

„Aber eins beschäftigt mich doch sehr. Warum zeigt er solches Interesse an dir? Denn als er die Kinder gesehen hat, muss er doch abgeneigt von dir gewesen sein.“, erwähnte er. „Das liegt daran, dass er die Kinder nicht zu Gesicht bekam. Als ich die Reaktion von Leiko bemerkte, bekam ich es selbst mit der Angst zu tun und sorgte mich um die Kinder. Ich erinnerte mich an Shizu, wie sie damals von den Dorfbewohnern behandelt wurde, nur weil sie ein Hanyoukind gebar. Daraufhin versteckte ich sie schnell in den Büschen und Kiba beschützte sie. Innerlich betete ich, das sie keinen Mucks von sich gaben und somit sich nicht verrieten.“, berichtete ich.
 

Inuyasha drückte mich näher an sich ran. „Du zitterst ja“, sprach er und betrachtete mich besorgt. Ich holte tief Luft und versuchte mich zu beruhigen, denn es hatte mich doch sehr aufgewühlt gehabt. Izayoi war ebenfalls gesättigt und ich sorgte für ihr Bäuerchen. „Ist wirklich alles in Ordnung Kagome?“, fragte Inuyasha besorgt. „Mach dir keine Sorgen Inuyasha. Mir geht es gut, es ist nur der Schreck, der mir in die Glieder gefahren ist.“, erklärte ich und lächelte ihn lieb an. „Kagome? Inuyasha?“, rief uns eine vertraute Stimme fragend. Inuyasha ging zur Tür und schob sie auf. „Was gibt es Miroku?“, fragte er. „Ich wollte euch zum Essen holen“, erklärte er und Inuyasha nickte.
 

„Wir kommen“, sprach ich und richtete mich auf. „Kommst du Kiba?“, fragte ich und er folgte uns ins Esszimmer. Dort angekommen, setzten wir uns auf unsere Plätze, nachdem wir die Kinder neben uns gelegt hatten. Der Tisch war reichlich gedeckt und es fehlte nur noch Nataku. Kurz darauf kam er ins Zimmer und brachte zwei Schälchen. Diese stellte er vor Kirara und Kiba ab. „Lasst es euch beide schmecken“, sagte er und kam zu Tisch. Kirara ließ sich die Milch schmecken, aber Kiba schnupperte nur daran und rührte sie nicht an. „Was ist das für Milch?“, fragte ich ihn. „Das ist Schafsmilch. Die habe ich von Tsuyoshi bekommen.“, erklärte Nataku und ich nickte.
 

Da Kiba überhaupt nichts anrührte, startete ich einen Versuch. Ich stand auf, nahm die Schale Milch und verließ den Raum. Ein paar Minuten später kehrte ich mit der Schale Milch zurück und stellte sie ihm hin. Neugierig beschnupperte er diese, kostete und begann dann gierig die Schale auszuschlecken. Mit einem zufriedenen Lächeln setzte ich mich wieder an den Tisch und begann zu essen. „Erstaunlich. Was hast du gemacht?“, fragte Nataku interessiert. „Ihm neue Milch gegeben“, sagte ich und schlürfte an meinem Eintopf. „Aha“, machte er wissend und setzte seine Schale an, hielt aber inne.
 

„Moment mal. Die Milch war doch alle geworden, also wie …?“, fragte er. „Muttermilch“, sagte ich beiläufig, Inuyasha und Miroku, die gerade an dem Eintopf schlürften, spuckten diesen überrascht aus und dachten sich verhört zu haben. „Kagome … du hast … was?“, stotterten die beiden gleichzeitig verlegen. „Ich habe ihm etwas von meiner Muttermilch gegeben. Sollte ich ihn etwa verhungern lassen?“, fragte ich die beiden und sie sahen mich mit roten Köpfen an. „An ihrer Stelle hätte ich auch so gehandelt“, sagte Sango und zog nun die Blicke auf sich. „Damals hatte ich Kiba zu Koga gebracht und er konnte mir helfen. Da ich selbst Milch gebe, wollte ich es nur versuchen und siehe da, es hat funktioniert.“, erklärte ich und aß weiter.
 

„Aber du kannst doch nicht einfach deine Milch an den Wolf geben, du hast noch zwei andere Mäuler zu füllen.“, sprach Inuyasha aufgebracht. Langsam wurde mir das zu bunt und auch peinlich. „Ich habe genug Milch und damit ist das Thema beendet“, sprach ich mit strengem Ton und sah ihn ernst an. Er schluckte seine nächsten Worte hinter und widmete sich wieder seinem Abendessen. „Wie kamst du auf die Idee?“, fragte Nataku. „Ich hatte dies einmal gesehen gehabt, bei einem fremden Volk. Die Nahrung war knapp und reichte nicht für die Tiere. Da hatte eine Frau, die gerade Milch gab, einem Welpen ihre Brust gegeben und er leckte die tröpfelnde Milch von ihrer Brust.“, erklärte ich und Nataku nickte wissend. Damals war ich selbst geschockt als ich dies im Fernsehen sah, aber die Frau hatte keine andere Wahl gehabt, denn sie brauchten die Tiere zum Überleben und zum Schutz. Für dieses Volk war der Hund sehr wichtig gewesen, denn sobald er ausgewachsen war, beschützte er das Dorf vor nächtlichen Angriffen.
 

„Ach übrigens, bevor ich es vergesse. Da wir im Dorf von Kaede den Bund der Ehe eingehen, dachte ich mir das Rin das Blumenmädchen sein könnte.“, erwähnte ich und Inuyasha sah mich fragend an. „Blumenmädchen?“, fragte er unwissend. „Ein Blumenmädchen hat die Aufgabe die schönsten Blumen auf dem Weg der Braut entlang zu streuen“, erklärte ich und die anderen sahen mich alle sprachlos an. „Wird das hier … nicht so … gehandhabt?“, fragte ich verlegen und wurde leicht rot. Stumm verneinten sie meine Frage und ließen mich dabei nicht aus den Augen. „Oh, dann vergesst es“, sprach ich verlegen und winkte schnell ab. „Ich stelle mir das sehr schön vor“, sagte Nataku und aß seinen Reis.
 

„Rin würde diese Aufgabe mit gewiss erledigen“, sagte Miroku zuversichtlich. „Das wirkt dann alles so romantisch“, träumte Sango und hatte leuchtende Augen. „Wenn du das gern möchtest Kagome, dann soll es so sein“, stimmte Inuyasha zu und lächelte mich an. Ich nickte und war sehr glücklich. Jetzt stand das schlimmste noch vor mir. Ich schluckte schwer und sammelte meinen ganzen Mut zusammen.
 

„Sesshomaru wird vielleicht bei dem Bund zugegen sein“, sprach ich es schnell aus, zog die Schultern hoch und wappnete mich auf die Reaktionen. „WAS??!!!“, schrie Inuyasha, sprang ruckartig auf und ich zuckte zusammen. Die anderen ließen fassungslos ihre Essstäbchen fallen und sahen mich ungläubig an. „WIE KANNST DU ES WAGEN IHN EINZULADEN?!!“, schrie Inuyasha mich an und ich konnte nicht fassen das er dies tat. Durch das Gebrüll schrien auch die Kinder, aber dies ließ ihn völlig kalt und funkelte mich wütend an.
 

„Weil er mich beleidigte und daher bot ich ihm an, als Zeuge beizuwohnen, damit er sich überzeugen konnte, das er unrecht mit seinen Worten hatte. Ich kann dich beruhigen, er hat dankend abgelehnt.“, erklärte ich ruhig und etwas schnippisch. „WAS WAR SO SCHLIMM DAS DU IHN HÄTTEST EINLADEN MÜSSEN?“, schrie er weiter. „Würdest du bitte aufhören so zu schreien. Du erschreckst die Kinder.“, sagte ich entrüstet, richtete mich auf und ging zu ihnen und versuchte sie zu beruhigen. „Das ich nichts weiter als deine Konkubine sei“, erklärte ich und beantworte somit seine Frage. „Tze und wenn schon, da hast du nicht das Recht ihn einzuladen. Mehrmals wollte er mich oder dich töten und du …“, unterbrach er sich selbst und sah mich entsetzt an.
 

Mir stockte der Atem, meine Augen füllten sich mit Wasser und mein Herz begann zu schmerzen. Schnell schnappte ich mir meine schreienden Kinder und wollte den Raum verlassen. „Kagome ich …“, begann Inuyasha und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich wich ihm aus und sah ihn mit schmerzverzehrten Blick an. „Fass mich nicht an“, giftete ich ihn an. Sprachlos sah er mich mit geweiteten Augen an.
 

„Schön, wie du willst. Dann geh doch! GEH DOCH IN DEINE WELT ZURÜCK!!“, schrie er mich wütend an. Ich rannte aus dem Raum in mein Zimmer, dicht gefolgt von Kiba und Kirara. In der Ferne konnte ich einen lauten Knall vernehmen. Im Zimmer angekommen, kämpfte ich mit meinen Tränen. Kirara kam zu mir, schmiegte sich an mein Bein und miaute. Ich strich über ihr weiches Fell und lächelte gequält. Behutsam legte ich die Kinder ab, nahm das große Tuch, band mir Inuka an die Brust und nahm Izayoi auf den Arm.
 

Ich versuchte mich zu fassen und beruhigte meine Kinder. Ich verließ das Zimmer und ging von dort in den Garten. Die letzten Worte verletzten mich sehr und ich konnte nicht glauben was er da eben gesagt hatte. „WIE KANN MAN NUR SO EIN IDIOT SEIN INUYASHA?!!“, konnte ich Sango schreien hören und blieb stehen. „WIESO HAST DU MICH GEHAUEN?!“, brüllte Inuyasha zurück.
 

Somit verstand ich auch den Knall, den ich beim Verlassen des Raumes noch vernahm. „Kirara. Bring mich bitte weg von hier.“, bat ich sie und die Dämonenkatze verwandelte sich. Ich setzte mich auf Kirara, sie erhob sich, nahm den kleinen Kiba in ihr Maul und stieg in den Himmel empor.

Zufluchtsort Kaede

Da es schon Abend war, brach auch bald die Nacht ein. Kirara fand eine große verlassene Höhle und wir machten dort Rast. Da ich die Dämonen nicht anlocken wollte, verzichtete ich auf ein Feuer. Wir kuschelten uns eng zusammen und ich sorgte dafür, dass die Kinder es schön warm hatten. Sie schliefen friedlich in meinen Armen und ich wachte über ihren Schlaf, daher konnte ich mich nicht zur Ruhe legen.
 

Immer wieder hallten seine Worte in meinem Kopf, die mich immer wieder verletzten. Wie konnte er nur so etwas sagen? Hatte er mir eigentlich richtig zugehört? Bin ich wirklich nur eine Konkubine für ihn? Behielt Sesshomaru am Ende recht? Liebt er mich nicht mehr? Tausende von Fragen schwirrten mir durch den Kopf und fand doch keine Antwort darauf. Mir stiegen die Tränen in den Augen und wischte sie schnell weg. Ich schüttelte leicht den Kopf und versuchte stark zu sein. Als seine Worte nur so herausplatzen, war ich wie vom Blitz getroffen, dass ich vollkommen vergaß ihn auf den Boden zuschicken.
 

Er hätte mindesten ein Dauerfeuerkommando von `Mach Platz!´ bekommen sollen, damit er weis wie verletzend seine Worte gewesen waren. Eins der Kinder rührte sich und begann im Schlaf zu schmatzen. Unwillkürlich brachte mich dies zum Lächeln. „Kirara, wir brechen auf. Es ist nicht mehr weit.“, sprach ich und die zuverlässige Katze erhob sich und verließ die Höhle. Gähnend folgte ihr Kiba und anschließend auch ich. Ich stieg auf ihren Rücken, sie nahm den verschlafenden Kiba und machte sich auf den Weg.
 

Kirara zog das Tempo an und versuchte so schnell wie möglich ins Dorf zu gelangen damit wir in Sicherheit waren. Einige Zeit später erreichten wir das Dorf und wir begaben uns zu Kaede. Da in der Hütte ein Feuer brannte, ging ich leise in die Hütte und sah in weise überraschte Augen. „Kagome?“, fragte sie mich erstaunt und ich nickte nur. „Komm setzt dich mein Kind“, bot sie mir an. „Hast du ein Lager für meine Kinder?“, fragte ich sie und sie nickte. Sie breitete ein Futon aus, ich trat näher und bettete behutsam meine Kinder darauf, deckte sie zu und gab ihnen einen Kuss auf die Stirn. Kiba und Kirara legten sich zu ihnen und hielten Ruhe. Danach setzte ich mich zu Kaede ans Feuer und betrachtete traurig die Flammen. „Kagome, was ist passiert?“, fragte mich Kaede besorgt und ich schüttelte nur den Kopf. „Was bedrückt dich?“, hakte sie weiter nach. „Inuyasha und ich hatten uns wieder mal gestritten“, berichtete ich und Kaede seufzte. „Was genau ist passiert?“, fragte sie nach. Ich holte einmal tief Luft und begann zu erzählen.
 

„Ich traf Sesshomaru und er bemerkte das Inuyasha und ich den Bund der Ehe noch nicht eingegangen waren. Er bezichtigte mich als Inuyasha´s Konkubine. Ich erklärte ihm, dass wir den Bund bald eingehen werden und er doch als Zeuge beiwohnen könnte. Er lehnte dankend ab. Als ich Inuyasha davon erzählte, dass ich indirekt Sesshomaru eingeladen hatte, wurde er rasend vor Wut. Er schrie mich an und erschreckte die Kinder. Ich berichtete ihm, dass ich in den Augen von Sesshomaru eine Konkubine sei.“, erzählte ich und seufzte. Kaede hörte aufmerksam zu und bereitete den Tee vor. „`Tze und wenn schon, da hast du nicht das Recht ihn einzuladen´, waren seine Worte und ich war geschockt was ich da hörte. An meinem verletzten Blick sah er, dass er zu weit gegangen war und wollte mich aufhalten, als ich den Raum verlassen wollte.
 

In meiner Wut gab ich ihm zu verstehen das er mich nicht anrühren soll. Meine Worte brachten das Fass zum überlaufen und in seinem Zorn sprach er die Worte aus, die mich noch mehr verletzten. `Geh doch in deine Welt zurück´, schrie er mir nach, als ich den Raum fluchtartig verließ. Danach kam ich hierher.“, erklärte ich zu Ende und Kaede reichte mir den Tee. Dankend nahm ich das warme Getränk an und wärmte meine kalten Hände daran. „Wir wissen beide das Inuyasha sehr aufbrausend ist. Und im Zorn ist sein vorlautes Mundwerk schneller als sein Kopf. Im Nachhinein bereut er seine Worte.“, sagte Kaede.
 

Ich zuckte nur mit den Schultern, auch wenn er die Worte bereut, ausgesprochen waren sie nun einmal. Mir stiegen die Tränen in den Augen und ich konnte sie nicht zurück halten. „Ich weis, dass es sich nicht ziemt uneheliche Kinder in dieser Zeit zu gebären. Man wird verachtet, verstoßen, erniedrigt und das Leben wird einem schwer gemacht. Ich habe meine Schwangerschaft geheim gehalten und nur wenige hatten Verständnis für meine Situation. Für andere Augen bin ich nur eine Hure die die Kinder eines Hanyous zur Welt brachte. Eine Konkubine von einem Hanyou.“, schluchzte ich und wischte mir meine Tränen weg. „Kagome, du bist nicht Inuyasha´s Konkubine und das weist du auch“, versuchte Kaede mich zu beruhigen. „Nach seinen Worten bin ich mir da nicht mehr so sicher“, sprach ich und versuchte mich zu fassen, was mir nicht gelang.
 

„Ich gehe an die Luft. Passt du auf die beiden auf?“, fragte ich sie und sie nickte. Ohne den Tee je angerührt zu haben, verließ ich die Hütte und ging zu Inuyasha´s Wald. Meine Beine führten mich ganz automatisch zum ehemaligen Brunnen. Als ich dort ankam, war schon lange kein Brunnen mehr da. Dort stand nun ein kleines kräftiges Bäumchen, was sichtlich gewachsen war, nach meinem letzten Besuch. Ich setzte mich vor das Bäumchen, zog meine Knie an, schlang meine Arme um meine Beine und bettete mein Kinn auf die Knie. `Geh in deine Welt zurück´, hallten seine Worte in meinem Kopf und mir stiegen erneut die Tränen empor. „Mama … Opa … Sota …“, schluchzte ich und ließ meinen Tränen freien lauf.
 

Nachdenklich berührte ich die kleinen Blätter von dem Bäumchen und fühlte mich gerade so allein. Ein kleines Miauen ertönte und ich zuckte leicht zusammen. Dieses vertraute Miauen beruhigte mich etwas und ich spürte ihre Wärme, als sie sich an mich schmiegte. Ich nahm sie in meine Arme und kuschelte mich an die kleine Dämonenkatze, die mir Trost spendete. Sie ließ es geschehen und schmiegte sich an mich. Tiere bewirken wunder bei Menschen, somit auch bei mir. Langsam beruhigte ich mich und wischte mir meine Tränen weg.
 

Danach richtete ich mich auf und ging zum heiligen Baum. Gedanken verloren betrachtete ich ihn und erinnerte mich an die Zeit zurück, als wir die Splitter des Juwels suchten. Ich trat näher an den großen, kräftigen, gesunden und heiligen Baum und berührte seinen alten und starken Stamm. Ich schmunzelte leicht, weil ich ihm so nah war. Mit einem großen Sprung, sprang ich mit Kirara auf einen großen breiten Ast und machte es mir dort gemütlich. Kirara legte sich auf meinem Schoß nieder und ich strich über ihr Fell. Dabei sah ich in die Nacht hinaus und lauschte den verschiedenen Geräuschen. Der Mond schien hell am Himmel und beleuchtete somit die Umgebung. Irgendwann fielen mir die Augen vor Müdigkeit zu und ich schlief ein.
 

Eine Zeitlang später schreckte ich aus meinen Schlaf auf und rang nach Luft. Kirara beobachtete mich erschrocken und bewegte ihre beiden Schwänze anmutig Hin und Her. „Nur ein Traum“, beruhigte ich mich und strich über Kirara´s Fell. vermutlich hatte ich nicht lange geschlafen, denn es war immer noch Nacht. „Lass uns zurück gehen Kirara“, sagte ich und sie miaute daraufhin. Gemeinsam gingen wir ins Dorf zurück, begaben uns in die Hütte von Kaede und ich legte mich zu meinen Kindern. Nach einigen Minuten des wachseins, schlief ich dann auch endlich wieder ein.
 

Am nächsten Morgen wurde ich stürmisch begrüßt. „Kagomeeeee“, rief jemand, sprang zu mir rüber und somit wurde ich aus meinem Schlaf geholt. „Shippo, nicht so stürmisch“, gähnte ich und rieb mir den Schlafsand aus den Augen. Shippo sah sich suchend um sah mich danach fragend an. „Wo ist den Inuyasha?“, fragte er mich neugierig. „Dort wo vielleicht der Pfeffer wächst?“, antwortete ich ihm sarkastisch und mit einem falschen Lächeln. Shippo zuckte leicht zurück bei meinem falschen Lächeln und lächelte leicht betröpfelt. Er spürte sofort, dass etwas nicht stimmte und ging deshalb nicht weiter darauf ein. „Ich gehe zu Kaede und helfe ihr“, sagte Shippo und verließ die Hütte und machte somit den Weg für Rin frei.
 

„Guten Morgen Kagome-sama“, begrüßte mich Rin freundlich und trat mit zwei großen Schüsseln in die Hütte ein. „Guten Morgen Rin. Du bist aber gewachsen, wie schnell doch die Zeit vergeht.“, sagte ich. „Ach was, ich bin nicht all zu viel gewachsen“, erklärte sie verlegen. Ich streckte mich ausgiebig und betrachtete meine friedlich schlafenden Kinder. Bei dem Anblick schmunzelte ich leicht. Rin kam zu mir und setzte sich. „Sind das deine Kinder und die von Inuyasha?“, fragte sie und ich nickte. „Das ist Inuka und das ist Izayoi“, stellte ich sie ihr vor und zeigte jeweils auf das genannte Kind. „Sie sind wunderschön Kagome-sama“, lobte sie und ich lächelte leicht.
 

„Was hast du mit den großen Schüsseln vor?“, fragte ich sie. „Nun ja, Kaede hat für die Kinder ein bad vorbereitet und ich bin hier um dir zu helfen, wenn ich darf“, erklärte sie. „Das wäre sehr freundlich von dir, wenn du mir helfen würdest“, sprach ich und nahm ihre Hilfe dankend an. Rin bereitete das Badewasser vor und ich begann behutsam die Kinder zu entkleiden. Nachdem Rin fertig war, überprüfte ich die Wassertemperatur und das Baden konnte beginnen. Rin nahm den nackten Inuka und tauchte ihn behutsam ins Wasser. Inuka gefiel dies und begann mit plantschen. Behutsam legte ich Izayoi in das warme Wasser und ich spürte richtig wie sie sich entspannte.
 

Mit einem Tuch wusch ich sie gründlich und sie ließ sich dies gefallen. „Iiihh! Inuka!“, sagte Rin empört und ich blickte auf. Unwillkürlich lachte ich los, denn Inuka hatte Rin vollkommen nass gespritzt und nun tropfte das Wasser von ihrem Gesicht. „Tut mir leid Rin. Wollen wir tauschen?“, bot ich ihr an und sie nickte. Da die Badeschüsseln nicht weit entfernt standen, griff ich nach Inuka, Rin kam schnell zu Izayoi und nahm sie. Ich rutschte rüber zu Inuka und wusch ihn gründlich. „Du kleiner Schelm, du sollst doch nicht so spritzen.“, maßregelte ich ihn leicht und seine Ohren zuckten. „Erst waschen, dann spielen“, sprach ich und Inuka verhielt sich ruhig, als hätte er mich verstanden gehabt. Ich wusch ihn weiter und danach durfte er planschen und spritzte mich somit auch komplett nass. Irgendwann hatte der Spaß auch sein Ende und nahm ihn aus der Schüssel, wickelte ihn in ein großes Tuch ein und trocknete ihn gründlich ab.
 

Danach bekam er eine frische Windel und zog ihm wieder seine Kleidung an. Rin tat genau das gleiche bei Izayoi zu meiner Überraschung. „Du machst das nicht zum ersten Mal“, bemerkte ich und Rin nickte erfreut. „Nein. Kaede hat mir beigebracht wie man Babys badet, wickelt und ankleidet.“, erzählte sie. „Du hast viel gelernt“, sagte ich und sie nickte. Nachdem die Kinder gebadet hatten, begann sie vor Hunger zu schreien. „Oh, was ist denn jetzt?“, fragte Rin verunsichert. „Kein Sorge Rin, sie haben nur Hunger“, erklärte ich ihr. Kurze Zeit später trat Kaede und Shippo mit dem Frühstück ein und setzten sich. „Guten Morgen Kagome“, grüßte Kaede und nickte zu mir.
 

„Guten Morgen Kaede“, grüßte ich ebenfalls. „Fangt schon mal mit dem Frühstück an, ich versorge erst die Kinder“, erklärte ich und legte gleich Inuka an. Dankend nahm er meine warme Milch an und trank gierig. Rin versuchte Izayoi abzulenken, was ihr nicht ganz gelang. Inuka war schnell gesättigt und ich sorgte für sein Bäuerchen. Rin beobachtet dies genau mit fragendem Blick. Behutsam legte ich Inuka auf den Futon nieder und Rin reichte mir die schreiende Izayoi. Ich nahm sie und gab ihr die andere Brust zum Trinken. „Warum hast du Inuka gehauen?“, fragte sie mich leicht entsetzt und ich schmunzelte. „Ich hatte ihn nicht gehauen Rin. Ganz sanft klopfte ich auf seinen kleinen Rücken, damit das Bäuerchen raus kommt.“, erklärte ich. „Warum muss das Bäuerchen raus?“, fragte sie nach.
 

„Wenn ein Kind gestillt wird, atmet es automatisch Luft mit in seinen Bauch. Nach dem Stillen legt man das Kind an die Schulter und klopft behutsam auf dessen Rücken. Denn die Luft muss aus seinem Bauch raus, denn sonst bekommt es Bauchschmerzen.“, erklärte ich und Rin verstand. Izayoi war ebenfalls gesättigt, sorgte für ihr Bäuerchen und legte sie zu ihrem Bruder hin. Danach widmeten Rin und ich unserem Frühstück zu und ließen es uns schmecken.

Verachtung, Demütigung, Ablehnung und Verrat

Nachdem wir gemeinsam gefrühstückt hatten, machte Kaede noch ein Tee und wir unterhielten uns am Feuer. „Was machst du hier Kagome? Und warum ist Inuyasha nicht bei dir?“, fragte Shippo gerade heraus. „Ich wollte euch eben besuchen und Inuyasha hat etwas Besseres zu tun.“, erklärte ich und der kleine Fuchs nickte nur. „Du hattest erzählt Kagome, das du und Inuyasha den Bund eingehen wollt. Wo wollt ihr denn heiraten?“, fragte Kaede.
 

Nach dem Streit war ich mir nicht mehr so sicher ob Inuyasha mich noch heiraten wollte, aber diesen Gedanken ließ ich lieber unausgesprochen. „Wir beide sind der Meinung, dass wir hier heiraten und du die Zeremonie abhältst. Was hältst du davon?“, fragte ich sie und Kaede sah mich überrascht an. „Ich fühle mich geehrt und es bereitet mir große Freude euch zu ehelichen“, sagte sie voller stolz. „Rin? Was hältst du davon wenn du das Blumenmädchen wärst?“, fragte ich sie. „Blumenmädchen?“, fragte sie mich. „Ein Blumenmädchen ist eine Person, die wunderschöne Blumen auf dem Weg der Braut verstreut“, erklärte ich und sie nickte.
 

„Ist das in deiner Welt so üblich Kagome?“, fragte mich Kaede und ich nickte schwer. „Ich freue mich dein Blumenmädchen zu sein Kagome-sama“, lächelte Rin über beide Ohren. „Wirklich? Das freut mich!“, sagte ich glücklich und drückte sie. „Hast du schon ein Hochzeitsgewand und- kleid und ein bunten Kimono?“, fragte mich Kaede und ich senkte den Kopf. „Ich habe gar nichts“, sagte ich wehmutig und ließ den Kopf hängen. „Aber ich habe vor, einige Dörfer aufzusuchen, um einen Schneider zu bitten mir diese Kleider zu nähen.“, sprach ich meinen Plan aus und Kaede nickte zu frieden. „Oh wie toll. Darf ich dich begleiten? Bitte!“, fragte Rin mich mit leuchtenden Augen. „Das wäre keine gute Idee Rin“, sagte ich kleinlaut. „Aber warum denn nicht?“, fragte sie enttäuscht.
 

„Weil Shippo mich begleiten wird und um ehrlich zu sein, ich habe alle Hände voll zu tun meine beiden Kinder zu beschützen, da kann ich dich nicht mitnehmen.“, erklärte ich sanft. „Aber Shippo ist doch auch ein Kind. Warum darf er mit und ich nicht?“, protestierte sie verärgert und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Weil Shippo sich zur Not allein verteidigen kann. Und wenn dir etwas passiert, kann ich mir dies nicht verzeihen und ein gewisser Yokai würde mich einen Kopf kürzer machen.“, erklärte ich sanft und Rin seufzte. „Na gut, das leuchtet mir ein“, sprach sie besänftigt. „Wann brechen wir auf Kagome?“, fragte Shippo schon ganz aufgeregt. „Nach dem Tee“, versicherte ich ihm.
 

Nachdem wir unseren Tee getrunken hatten, machten wir uns abreise bereit. Inuka band ich mir vor die Brust und Izayoi nahm ich in den Arm. „Kaede, ich lasse Kiba hier bei dir“, sagte ich und sie nickte. Kiba kam zu mir getrottet und sah mich mit kleinen niedlichen Wolfsaugen an. Ich ging in die Hocke, er legte seine Pfoten auf meinen Schenkel und sah mich traurig an. „Mein kleiner Freund du bleibst hier und wartest auf mich. Beschütze das Dorf.“, sagte ich zu ihm und seine Augen strahlten Entschlossenheit aus. Ich strich über seinen Kopf und lächelte ihn lieb an, dann erhob ich mich und stieg auf Kirara´s Rücken. Kirara stieg in die Luft und flog in ein naheliegendes Dorf.
 

Der Himmel war klar und es war keine einzige Wolke zu sehen. Die Sonne schien warm auf uns herab, wärmte die Erde und brachte die Blumen zum Blühen. Wir mussten nicht lange suchen, um ein Dorf ausfindig zu machen. Vom Himmel sah es groß aus und ich hoffte, dass ich hier einen Schneider antraf. Etwas vom Dorf entfernt landeten wir und mit gemütlichen Schritten gingen wir darauf zu. „Meinst du, dass wir hier einen Schneider antreffen?“, fragte Shippo neugierig. „Ich hoff es einfach“, gab ich zu. Im Dorf angekommen besahen wir uns die Häuser, aber keins wies auf einen Schneider hin. Die Dorfbewohner sahen uns misstrauisch und skeptisch an. Getuschel und Geflüster waren zu vernehmen, aber ich ließ mich nicht beirren. Shippo sah sich ängstlich um und er fühlte sich nicht wohl in seinem roten Fell. „Mir behakt das gar nicht“, äußerte er sich. „Bleib ganz ruhig Shippo. Das ist nicht das erste Dorf was wir betreten.“, versuchte ich ihn zu beruhigen.
 

„Shippo sieh nur“, rief ich aufgeregt und zeigte auf die Hütte. Er folgte meinem Finger und strahlte. Wir gingen auf die Hütte zu und blieben kurz davor stehen. „Am besten ihr wartet hier draußen“, sagte ich und trat in die Hütte ein. Die Hütte wurde von vielen Kerzen hell erleuchtet und die Luft war hier stickig. „Hallo?“, rief ich fragend und wartete auf eine Antwort. „Bin gleich bei Ihnen!“, rief jemand aus dem hinteren Raum. In der Zeit sah ich mich um und bewunderte die schönen Kimonos und die Vielfältigkeit an Haarschmuck.
 

Ein besonderer Haarschmuck sprang mir gleich ins Auge. Ich bückte mich, nahm die schön verzierte Haarnadel und betrachtete diese. „Wie ich sehe haben Sie schon etwas gefunden?“, fragte ein junger Mann der aus dem hintern Raum kam. Ich erschrak und sah nach oben. Schnell legte ich die Haarnadel wieder zurück und erhob mich. „Verzeiht, ich wollte nicht …“, sprach ich verlegen und verbeugte mich. „Aber nicht doch junge Dame, wenn ihn diese Haarnadel gefällt, dürfen Sie sie ruhig näher betrachten.“, sprach er und ich nickte. Erneut griff ich nach der Nadel und betrachtete sie mir näher. „Für diese Haarnadel habe ich die Kanzashi Technik angewendet. Die Blume gleicht einer Seerose mit mehreren Blüten.“, erklärte der junge Schneider und ich nickte wissend. Die unteren Seerosenblätter waren mit grünen, die oberen mit gelben und die in der Mitte mit weißem Stoff und kleinen Perlen versehen. „Sie ist wirklich schön“, schwärmte ich. „Das freut mich, dass sie Ihnen gefällt“, strahlte der Händler und betrachtete mich argwöhnisch.
 

„Was bekommt Ihr?“, fragte ich höflich. „Zwei Silbermünzen, aber darf ich fragen. Woher stamm Ihr, denn Eure Kleidung ist sehr ungewöhnlich.“, bemerkte er. „Ich komme aus einem fernen Land“, antwortete ich ihm und begann mit einer Hand in dem Tuch, wo Inuka eingewickelt war, nach meinem Geldbeutel zu kramen. Dabei bemerkte ich nicht wie das Tuch etwas wegrutschte und die Ohren von Inuka preis gab. Der Schneider zog hörbar die Luft ein und ich sah zu ihm. Ich bemerkte seinen schockierten Blick und er starrte auf Inuka. Schnell bedeckte ich seine Ohren, aber es war schon zu spät. „Du dreckige Hure. Du wagst es meine Hütte zu beschmutzen mit deinen Missgeburten.“, spuckte er mir entgegen und ich konnte nicht fassen was er mir gerade an den Kopf knallte.
 

„HINAUS!!!“, brüllt er und zeigte mit seinem Finger in die besagte Richtung. Ich zuckte zusammen als er mich anschrie. Die Kinder erschraken durch das laute Gebrüll und begannen zu schreien. „Aber … Ihre Münzen“, erwiderte ich und er funkelte mich an. „Von einer dreckigen Hure nehme ich kein Geld. Die Haarnadel kannst du ebenfalls behalten, denn niemand kauft eine verdreckte Nadel.“, giftete er mich an und kam langsam auf mich zu. Ich trat schnell aus der Hütte und der Schneider folgte mir. „VERSCHWINDE WEIB!!!“, brüllte er. Kirara fauchte ihn an und verwandelte sich dabei. Shippo sprang auf ihren Rücken, ballte eine Faust und erhob diese. „Wie kannst du es wagen so mit einer Frau zu sprechen?“, fragte er wütend und Kirara fauchte erneut. Diesmal wich der Schneider ängstlich zurück. Ich stieg schnell auf Kirara und gab ihr das Zeichen zum Fliegen. Sie stieg in den Himmel empor und entfernte sich vom Dorf.
 

„Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte Shippo besorgt und Kirara gab ebenfalls einen besorgten Laut von sich. „Ja, alles in Ordnung“, sagte ich mit belegter Stimme und versuchte die auf geschreckten Kinder zu beruhigen. An einem kleinen Bach landete Kirara und ich stieg ab. Behutsam legte ich Izayoi in das weiche Gras und gab den beiden Dämonen zu verstehen, dass sie kurz hier warten sollten. Mit einem Nicken bestätigten sie mir ihre Zustimmung und ich ging zum Bach. Ich ging auf die Knie und besah mir mein Spiegelbild. Meine Augen spiegelten meine Leere, meine Verletztheit und meine Traurigkeit nieder. Ich tauchte meine Hände in das kalte Wasser, formte eine Schale und spritzte mir das kühle Nass ins Gesicht und das immer wieder. Als das Gesicht fast taub war vor Kälte, wischte ich mir das Wasser ab und ging zurück zu den anderen.
 

Besorgte Blicke betrachtete mich und ich lächelte. „Wollt ihr sehen was ich ergattert habe?“, fragte ich und sie sahen mich überrascht an. Diese mitleidigen Blicke konnte ich nicht ertragen und somit wechselte ich schnell das Thema. Sprachlos nickten sie und ich präsentierte ihnen die schön verzierte Haarnadel. „Die sieht aber toll aus Kagome“, bewunderte Shippo sie und Kirara miaute. „Das freut mich, dass sie euch gefällt“, lächelte ich und steckte sie wieder weg. „So, lasst uns zum nächsten Dorf fliegen“, ließ ich verlauten und die beiden nickten.
 

Ich nahm Izayoi in den Arm, stieg auf Kirara´s Rücken und sie flog in den Himmel empor. Nicht weit entfernt, entdeckten wir eine Stadt und landeten in der Nähe davon. Danach gingen wir in die Stadt und sahen uns suchend um. Auch hier wurden wir skeptisch, argwöhnisch und stutzig betrachtet. Natürlich wurde auch wieder getuschelt und geflüstert. „Das hält man ja im Kopf nicht aus“, schimpfte der kleine Fuchs gereizt. „Beruhige dich Shippo. Ignoriere sie einfach.“, sprach ich sanft, aber mir fiel es selbst schwer. Die Stadt war sehr groß und die Suche würde lange andauern. Es waren viele Händler zugange und überall wurden Geschäfte abgewickelt. Eine Zeit lang später, nach langer Suche, fand ich die Hütte eines Schneiders. Shippo und Kirara warteten erneut draußen und ich trat in die Hütte ein. Eine junge erwachsene Frau sah von ihren Näharbeiten auf und betrachtete mich kritisch.
 

„Was kann ich für Euch tun?“, fragte sie geschäftlich. Ihre Blicke waren mir nicht entgangen, umso schwerer fiel es mir meine Bitte vorzutragen. „Ich benötige ein Hochzeitsgewand und wollte fragen ob Sie mir eins nähen könnten?“, fragte ich vorsichtig und sie sah mich entgeistert an. „Für wen ist dieses Hochzeitsgewand?“, fragte sie mich neugierig. „Für meine Wenigkeit“, erwiderte ich und die Frau sah mich herablassend an. „Für naive, dumme Mädchen, die sich einem Mann hingeben noch vor der Hochzeitsnacht, dem zu Folge die unehelichen Kinder gebärt und somit die Familie entehrt … für solche Mädchen, die Schande in die Familie bringen, für die habe ich kein einzigen Stoff übrig.“, sprach sie abfällig und widmete sich ihrer Arbeit wieder zu. Ich blinzelte mehrmals und konnte nicht glauben was ich da hörte. „Ich bin in der Lage diesen Stoff zu bezahlen“, informierte ich sie und versuchte es erneut. Sie sah mich ausdruckslos an. „Und wenn schon, ich habe keinen Stoff übrig für Mädchen die Schande bringen“, spuckte sie und sah mich mit funkelnden Augen an.
 

Ich seufzte und verließ die Hütte. Mit hängendem Kopf ging ich von dannen, dicht gefolgt von Shippo und Kirara. „Wieder kein Erfolg?“, fragte der Kizune vorsichtig und ich schüttelte nur betreten den Kopf. Wir verließen die Stadt und allmählich bekam ich Hunger. Kirara brachte uns zu einem kleinen Bach und dort machten wir eine Rast. Shippo ging für uns Fischen, ich sammelte Feuerholz und Kirara passte auf Izayoi auf. Kurze Hand später brannte ein Feuer und die Fische steckten in der Erde um das Feuer herum. In der Zeit versorgte ich die Kinder und nachdem sie beide satt waren, schliefen sie friedlich bei Kirara am Bauch. „Wir suchen nur noch ein Dorf auf und danach kehren wir wieder zurück“, informierte ich meine dämonischen Freunde und sie stimmten mir zu. Die Fische waren bald fertig und wir ließen es uns schmecken. Danach löschten wir das Feuer, machten uns zum Aufbruch bereit und flogen zum nächsten Dorf.
 

Diesmal flogen wir weit um das nächste Dorf zu erreichen. Als wir eins fanden, landeten wir in der Nähe und gingen den restlichen Weg zu Fuß. Sobald wir in dem Dorf waren und die Dorfbewohner uns sahen, schrien sie wie aufgescheuchte Hühner `Dämonen´ und schwirrten in alle Himmelsrichtungen. Völlig verwirrt blieb ich stehen und sah mich um. Die Dorfglocke ertönte und mehrer Männer versperrten uns den Weg. Ich drückte Izayoi an mich und wich vor den angriffslustigen Männern zurück. „Verschwinde Dämon!“, riefen sie und warfen Stöcke und Steine nach uns. Schützend hielt ich meinen Arm vor mein Gesicht und drehte mich etwas weg, damit die Kinder nichts abbekamen.
 

„Was soll das?“, fragte ich empört, aber sie schenkten mir kein Gehör. „Verschwinde Dämon in Frauengestalt! Hau ab! Oder sollen wir dir Beine machen?!“, schimpften sie und warfen weiter Steine auf uns. Kirara begann zu fauchen und begab sich in Angriffsstellung. „Kirara nicht. Lasst uns von hier verschwinden.“, sprach ich. In dem Moment bekam ich einen großen Stein an den Kopf und ich sank auf die Knie. Kirara fauchte wütend und verwandelte sich. Die Dorfbewohner wichen erschrocken zurück. „Kirara!“, rief ich und sie hielt inne. „Bist du schwer verletzt Kagome?“, fragte Shippo besorgt. Ich richtete mich wieder auf und machte, dass ich weg kam, dicht gefolgt von Shippo und Kirara. Auf einer Lichtung machten wir halt und ich besah mir meine Hand, die voller Blut war. „Verdammt“, fluchte ich und betastete meine Stirn ab. Schmerzlich zog ich die Luft zwischen den Zähnen ein, weil ich die Wunde traf.
 

Ich besah mir die Kinder, die zum Glück nichts abbekommen hatten. „Lasst uns zurück kehren“, seufzte ich und stieg auf. Kirara flog die ganze Zeit und machte keine Pause, somit waren wir am frühen Abend wieder im Dorf. Müde, erschöpft und total frustriert betrat ich die Hütte von Kaede und sie erschrak. „Kagome, was ist denn mit dir passiert?“, fragte sie mich. „Anscheinend bin ich ein Dämon in Frauengestalt“, erwiderte ich schwach und legte die Kinder behutsam auf das Nachtlager. „Komm. Lass mich deine Wunde sehen.“, bot sie freundlich an und ich setzte mich zu ihr. Stumm und mit gesenktem Blick versorgte Kaede meine Kopfverletzung. „Wo ist Rin?“, fragte ich sie nach langem Schweigen. „Sie wird irgendwo draußen im Dorf sein und spielen“, vermutete die alte Miko und ich nickte nur.
 

Schweigend verließ ich die Hütte und rief nach Rin. Nach kurzer Suche fand ich sie auf der Lichtung, aber sie war nicht allein. Ich hielt inne und wollte soeben wider kehrt machen. „Kagome-sama!“, rief Rin freudig und ich drehte mich zu ihr um. Freudestrahlend kam sie auf mich zu gerannt. „Da bist du ja wieder“, lächelte sie über das ganze Gesicht und ich musste unwillkürlich Schmunzeln. „Oh. Was ist dir denn passiert?“, fragte sie mich besorgt. Ich ging in die Hocke, damit ich in Augenhöhe mit ihr sprach. Ihr Besuch näherte sich langsam und blieb aber etwas entfernt stehen. „Es ist nichts Rin. Mach dir darüber keine Sorgen.“, versicherte ich ihr und lächelte leicht.
 

„Sieh mal was Sesshomaru mir mitgebracht hat“, sagte sie glücklich und zeigte mir den schönen Kimono, der in einem Tuch eingewickelt war. „Der sieht wirklich wunderschön aus“, sprach ich. „Ich habe auch etwas für dich mitgebracht“, gestand ich und ihre Augen leuchteten vor Begeisterung „Ehrlich? Was ist es denn?“, fragte sie ganz neugierig. Ihre fröhliche Art steckte mich etwas an und ließ mich ein Teil von diesem schrecklichen Tag vergessen. Ich griff hinter meinem Rücken und holte die schöne verzierte Haarnadel hervor und zeigte sie ihr. Rin´s Augen wurden größer und ein Glitzern war zu sehen. „Ist die wirklich für mich?“, fragte sie erstaunt nach und ich nickte. „Hast du denn deine Hochzeitsgewänder bekommen?“, fragte sie neugierig. „Es war nichts dabei für mich“, erklärte ich und versuchte so normal wie möglich zu klingen.
 

Sie sollte meine Enttäuschung, Frustration und Traurigkeit nicht mitbekommen, denn das würde sie nicht verstehen. „Komm. Ich stecke sie dir an“, bot ich ihr an, nahm die Haarnadel und sie hielt ganz still. Ich kniete mich vor ihr hin, entfernte den kleinen Zopf, den sie immer trug und wuschelte durch ihr Haar. Danach frisierte ich sie etwas, nahm eine Haarsträhne und befestigte diese mit der Haarnadel in ihr Haar. Ich betrachtete mein Werk und lächelte zufrieden. „Du siehst wunderschön aus“, bemerkte ich und sie strahlte über das ganze Gesicht. „Das muss ich gleich Sesshomaru-sama zeigen“, sprach sie voller Freude und rannte schon zu ihm hin. Ich richtete mich auf und beobachtete seine Reaktion. Unmerklich weiteten sich seine Augen als er die kleine Rin betrachtete und sah zu mir.
 

Leicht lächelnd verbeugte ich mich einwenig und ging von dannen. Der Abend brach langsam ein und die Sonne ging hinter den Wäldern unter. Der Himmel färbte sich gelblich, leicht rötlich und es war ein herrlicher Anblick. Ich blieb kurz stehen und ließ diese warmen Farben auf mich wirken. „Kagome-sama!“, rief eine entfernte Kinderstimme und ich wandte mich um. Rin kam auf mich zu gerannt und ich wartete bis sie bei mir war. Gemeinsam gingen wir zurück ins Dorf und saßen anschließend zum Abendessen bei Kaede in der Hütte. „Wo hast du denn die schöne Haarnadel her? Hat Sesshomaru sie dir gegeben?“, fragte Kaede. „Nein, die bekam ich von Kagome-sama“, erklärte sie voller stolz und strahlte mich an.
 

Nachdem Abendessen versorgte ich meine Kinder und beschäftigte mich mit ihnen. Das unschuldige Kinderlachen ließ mich vergessen, aber es machte mir dennoch zu schaffen. Irgendwann gähnten sie herzhaft und ich summte ihnen ein Schlaflied vor. Bald darauf schliefen sie friedlich Hand in Hand ein. „Kagome? Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte Kaede besorgt und ich nickte stumm. Shippo und Kaede tauschten stumm sich Blicke aus und sahen mich wieder an. „Ich geh noch mal raus“, sagte ich und verließ die Hütte, dicht gefolgt von Kiba. Die mitleidigen Blicke ertrug ich nicht länger. Ich ging Richtung Inuyasha Wald zum heiligen Baum. Dort angekommen, sprang ich wieder auf den dicken Ast und machte es mir gemütlich.
 

Kiba kuschelte sich in meinem Schoß, nachdenklich betrachtete ich den dunkel werdenden Himmel und strich über Kibas weiches Fell. Ich ließ den Tag noch einmal Revue passieren und konnte nur fassungslos den Kopf schütteln. Ich seufzte auf und kraulte Kiba, dabei gab er ein wohliges knurren von sich. „Was ist mit deiner Stirn passiert?“, fragte mich eine vertraute Stimme. Erneut seufzte ich, denn dies wollte ich nicht beantworten und seit wann interessierte ihm das. „Du musst mir nicht antworten, wenn du nicht magst“, sagte er sanft und ich horchte auf. Nanu? Was war denn mit unserem Eisprinzen geschehen? Sonst kümmerte er sich doch auch nicht um die Belangen der Menschen.
 

„Gefällt dir die Haarnadel?“, fragte ich ihn einfach ohne eine Antwort zu erwarten. „Sie wird bestimmt eine wunderschöne Frau werden“, erwähnte ich nebenbei. „Passt zu ihrem Kimono, den sie immer trägt“, gab Sesshomaru zu. Ich schmunzelte leicht über diese Antwort. Langsam richtete ich mich auf, hielt mich am stamm fest und sah in die Ferne. Der Wind wehte mir durch das Haar und es fühlte sich einfach gut an.
 

Jetzt weis ich, wie sich Inuyasha gefühlt hatte, als er von den Menschen verachtet und verstoßen worden war. Es fühlte sich einfach grauenhaft an und eigentlich will man unsichtbar für die Menschen sein. Ich hatte es nur ein Tag erlebt und Inuyasha sein ganzes Leben lang. Kein Wunder das er sein Herz verschloss und niemanden traute. Ich holte tief Luft und seufzte abermals. Das Geschehene liegt mir dermaßen schwer auf der Brust, das ich kaum atmen konnte.
 

„Es war das Werk der Menschen“, beantwortete ich somit seine Frage und sprang von dem Ast herunter. Gemeinsam mit dem schlafenden Kiba im Arm, kehrte ich schweigend ins Dorf zurück, legte mich zu meinen Kindern und dachte noch lange nach, bevor ich von der Müdigkeit heimgesucht wurde.

Entführt

Die Sonne schien warm durch die Strohmatte und erhellte die Hütte. Durch einen unsanften Stups im Gesicht wurde ich munter und mit müden Augen sah nach was mich weckte. Kiba. Er hatte alle Viere von sich gestreckt und somit mich leicht getreten. Ich richtete mich auf und sah ihn etwas grimmig an. Er erhob seinen kleinen Wuschelkopf und sah mich mit müden Augen an. Diesem Blick konnte ich nicht widerstehen und musste ihn knuddeln. Nach dem knuddeln sah ich zu meinen Kindern und stellte fest, dass sie noch tief und fest schliefen.
 

Ich wandte mich um und bemerkte, dass Kaede und Rin schon auf den Beinen waren, denn ihre Lager waren weggeräumt. Ich erhob mich, streckte mich ausgiebig und ging nach draußen an die frische Luft. Dort streckte ich mich noch einmal und atmete die kühle Luft tief ein. „Guten Morgen Kagome“, begrüßte mich Kaede und ich tat es ihr gleich. „Wo ist denn Rin-chan?“, fragte ich sie. „Sie ist mit Shippo Fische fangen gegangen“, beantworte sie. „Kann ich etwas tun?“, fragte ich nach und Kaede nickte. „Du kannst den großen Wasserkrug in der Hütte mit Wasser füllen“, sagte sie und ich nickte. In der Hütte holte ich die zwei Holzeimer und befüllte sie am kleinen Bach mit Wasser. Gut das vor ihrer Hütte gleich das Wasser befand. Danach ging ich in die Hütte zurück, nahm den Deckel von dem Wasserkrug und schüttete das Wasser in den Krug. Abermals ging ich zum kleinen Bach, holte Wasser und gab es in den Krug hinein.
 

Dies machte ich solange bis der Krug mit Wasser gefüllt war. In der Zeit wurden die Kinder munter und ich widmete mich ihnen zu. Ich stillte sie, machte ihnen frische Windeln drum und spielte mit ihnen. Rin und Shippo kamen freudestrahlend in die Hütte und präsentierten ihren Fang. Kaede und ich applaudierten und die beiden wurden sichtlich rot im Gesicht. Während die Fische in der Nähe vom Feuer brieten, tranken wir den zubereiteten Tee. „Sag Kagome, wann reist du wieder ab?“, fragte mich Kaede und ich senkte meinen Kopf. „Gleich nach dem Frühstück werde ich abreisen“, gab ich kund. „Waaaaaaas?“, warum denn Kagome? Bleib doch bitte länger.“, bat mich Shippo und ich lächelte leicht.
 

„Ich kann nicht. Ich muss wieder zurück zu den anderen, denn um ehrlich zu sein, wissen die gar nicht, dass ich hier bin.“, erklärte ich. „Du bist ohne ein Wort gegangen?“, fragte Kaede geschockt und ich nickte. „Dann ist es wirklich besser, wenn du heute abreist“, sprach Kaede etwas vorwurfsvoll und ich konnte es ihr nicht verübeln. „Besuchst du uns bald wieder Kagome-sama?“, fragte Rin. „Aber sicher doch“, versprach ich und lächelte leicht. Die Fische waren nun fertig und wir begannen mit unserem Frühstück. Irgendwie schmeckte mir der Fisch nicht und ich hatte auch keinen großen Appetit, aber ich musste essen, damit ich bei Kräften bleibe. Vielleicht liegt mir der gestrige Tag auf den Magen, denn die Last wurde ich nicht los. Ich aß nur die Hälfte von dem Fisch und die andere reichte ich Kiba.
 

Neugierig schnupperte er und leckte daran. Ihm schien es zu schmecken, denn er nahm die andere Hälfte und verputzte diese. Schweigend beendeten wir das Frühstück und ich bereitete mich für die Abreise vor. Vor der Hütte verabschiedete ich mich von allen und drückte sie herzlich. Ich stieg auf Kirara, sie nahm Kiba in ihr Maul und wir traten den Heimweg an. Es war ein schöner Tag.
 

Der Himmel klar, der Wind warm, die Vögel tanzten am Himmel und es war ruhig. Da ich die anderen nicht noch mehr beunruhigen wollte, flogen wir ohne Rast und waren kurz nach Mittag da, als die Sonne am höchsten Stand. „Kirara, setz mich bitte am Strand ab“, bat ich und sie gab ein laut von sich. Sie kam meiner Bitte nach und setzte mich dort ab. „Flieg zu Sango“, sagte ich und sie sah mich lange an. „Nun geh schon Kirara. Ich komme zu recht.“, versicherte ich ihr und lief ein Stück zum Wasser, dicht gefolgt von Kiba. Wie immer zog ich meine Schuhe aus und ging so dicht ans Wasser, das die Wellen meine Füße umspülten.
 

Kirara kam zu mir und stupste mich sacht mit ihrem Kopf an. Ich legte meinen Kopf auf ihren und strich über ihr Fell. „Geh zu den anderen, damit sie sich nicht weiter sorgen“, sprach ich leise und Kirara schnurrte. Sie rannte los und nahm den Anlauf um in den Himmel zu steigen. Gedankenverloren schritt ich weiter durch den nassen Sand und schottete mich komplett ab. Inuka und Izayoi regten sich und brabbelten etwas Unverständliches. Ich lief weiter und achtete nicht dabei auf meinem Weg. Somit bemerkte ich auch nicht, dass plötzlich jemand vor mir stand.
 

Abrupt blieb ich stehen, aber mein Blick blieb weiterhin gesenkt. Als die Person keine Anstalten machte mir aus dem Weg zu gehen, sah ich auf. „Auch wieder da Sutorenja?“, fragte sie mich schnippisch. Ich seufzte und ging an ihr vorbei, denn ich hatte nicht die Kraft dazu, sie jetzt zu ertragen. „Bleib gefälligst stehen, wenn ich mit dir rede“, sprach sie wütend. Ich blieb stehen, drehte mich aber nicht um. „Was willst du?“, fragte ich gelangweilt und hoffte nur, dass sie mich bald wieder in Ruhe ließ. „Ich habe nicht um deine Hilfe gebeten“, giftete sie mich an. War mir klar, dass sie nicht dankbar sein würde. Dies wird mir eine Lehre sein.
 

Ohne ein Wort ging ich weiter, denn dies musste ich mir echt nicht geben. So eine verzogene, arrogante, eingebildete und nervige Schlange. „Hast du denn dazu gar nichts zu sagen?“, fragte sie eingebildet und stellte sich mir erneut in den Weg. „Das nächste Mal händige ich dich der Familie Tokugawa aus“, grinste ich kalt und ihre Augen weiteten sich. Zufrieden mit ihrer Reaktion, schob ich mich an ihr vorbei und ging weiter. „Das würdest du nicht wagen“, rief sie mir nach und ich lief weiter.
 

Es sind nur noch ein paar Meter und ich würde beim Anwesen von Nataku sein. „Verlass dich drauf“, ärgerte ich sie und lief weiter. „Wie kommst du eigentlich dazu, zu behaupten ich sei deine Schwester?“, lenkte sie das Thema in eine ganz andere Richtung. Ich drehte mich zu ihr um und sah sie regungslos an. „Ist das noch von Bedeutung?“, fragte ich zurück. Da ich keine Antwort bekam, ging ich weiter und plötzlich stand sie wieder vor mir. Mit gesenktem Blick blieb sie vor mir stehen und rang mit sich. „Warum? … Warum hast du … das getan?“, fragte sie mich und ihr fiel es offensichtlich schwer diese Frage zu stellen. „Seit wann interessieren dich meine Gründe?“, fragte ich schnippisch. Plötzlich ertönte ein Schrei und Leiko sah plötzlich nach oben.
 

Ihre Augen weiteten sich und sie begann gehetzt zu atmen. Ich blickte nach oben, um zu sehen was sie so nervös machte. Ein Adler umkreiste uns, schrie, machte einen größeren Kreis und flog davon. Leiko folgte ihm mit ihren Augen und flüsterte: „Tokugawa“, aber dies hörte ich nicht.
 

Nachdem der König der Lüfte verschwunden und ich darauf dran war weiter zu laufen, erschien in der Ferne ein rießen großer Adler der direkt auf uns zu flog. Leiko stolperte fassungslos zurück und ergriff kurzer Hand die Flucht. „LAUF!“, schrie zu mir und bei dem Klang ihrer Stimme zuckte ich unwillkürlich zusammen. Ich sah noch einmal in den Himmel und der rießen Adler kam immer näher. Ich drückte die Kinder an mich und begann zu rennen. Der rießen Vogel legte seine Schwingen an seinen Körper an und begab sich in den Sturzflug. „RUNTER!“, schrie ich und ließ mich in den Sand fallen, achtete dabei auf die Kinder. Leiko kam der Aufforderung nach und schmiss sich ebenfalls in den Sand und drückte sich flach auf den Boden. Der Adler flog dicht an unseren Köpfen vorbei und bekam uns nicht zu fassen.
 

Die Kinder begannen vor Schreck zu schreien. „Kiba! Lauf zu Inuyasha! Hole ihn!“, rief ich zu ihm und Kiba rannte so schnell wie seine kleinen Beine ihn tragen konnten. Der Adler griff erneut an und wir rannten in die andere Richtung. Verdammt! Wenn ich die Kinder bei mir habe, kann ich nicht kämpfen. Leiko rannte neben mir her und sah mich mit funkelnden Augen an. „Das ist alles deine Schuld“, wetterte sie und rannte weiter. Bitte was? Es ist meine Schuld? Ich ließ ihre Bemerkung unkommentiert und versuchte so schnell wie möglich zu entkommen.
 

„INUYASHA!!!!“, schrie ich nach ihm, denn was brauchte er so lange. Gerade noch rechtzeitig legten wir uns flach auf den Boden, um dem Angriff auszuweichen. Leiko kam schneller auf die Beine um davon zu rennen. Da ich beide Kinder hatte, hatte ich zu tun überhaupt wieder aufzustehen. Ich rappelte mich schnell auf begann zu rennen und holte Leiko bald daraufhin ein. „KAGOME!“, rief Inuyasha und kam auf uns zu gerannt. Dabei bemerkten wir nicht, dass der Adler sehr dicht hinter uns war und seine Klauen nach uns ausfuhr. Wir wurden gepackt und schon waren wir in der Luft. Dabei ließ ich Izayoi fallen und schrie entsetzt nach ihr, als sie zu Boden fiel.
 

Inuyasha war schnell zur Stelle und fing seine schreiende Tochter auf. Ich atmete erleichtert auf und blickte wütend zu dem Adler. Ich verrenkte mich in seinen Klauen, spannte meinen imaginären Bogen und schoss einen magischen Pfeil auf ihn. Leider streifte ich nur seine Brust, aber dadurch kam er ins schleudern. Leiko schrie Ohrenbetäubend auf, denn wir drohten abzustürzen. So ein Mist. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Der Adler versuchte an Höhe wieder zu gelangen und trudelte dabei. Ich sah wie Inuyasha uns hinterher lief und nach mir rief. Da der Adler am straucheln war, konnte er Tessaiga nicht einsetzen, denn dadurch würde er uns verletzen.
 

Ich sah ein, dass er uns nicht retten konnte. Schnell band ich Inuka von mir, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und drückte ihn an mich, denn ich wappnete mich für den Aufprall. Das Raubtier fing sich, bevor es zu Boden krachte und gewann an Höhe. Inuyasha sprang nach mir und streckte seine Hand nach mir aus. Statt diese rettende Hand anzunehmen, reichte ich ihm den schreienden Inuka. Seine Augen weiteten sich und ich lächelte ihn sanft an. Mit einem kräftigen Flügelschlag, einem grellen kreischen flogen wir höher und ich war unerreichbar für Inuyasha. „KAGOMEEEEE!!!“, schrie Inuyasha nach mir, während er immer kleiner für mich wurde.
 

„Tu doch irgendetwas!“, schrie mich Leiko an. „Würde ich ja gern, aber wenn ich ihn jetzt erledige, würde uns der Aufprall töten!“, fuhr ich sie wütend an und sie erschrak etwas. Ich blickte nach oben und erschrak. Am Fuß des rießen Adlers befand sich ein Ring mit dem Wappen der Familie Tokugawa. Mir schwant was Übles und mein Gefühl sagt mir, dass wir nicht unbeschadet da heraus kommen. „Was sollen wir jetzt machen?“, fragte Leiko mich hysterisch. „Abwarten und Tee trinken“, gab ich genervt zurück und sie sah mich geschockt an. „WAAAASS??!!“, schrie sie aufgebracht. „Hast du eine bessere Idee?“, giftete ich sie an und sie sah mich wütend an, schwieg aber. Wir flogen über das Meer und es dauerte nicht mehr lange bis wir das Festland erreichten.
 

Nachdem wir über die Wälder, Dörfer und Berge geflogen waren, sahen wir in der Ferne ein Schloss. Der rießen Adler steuerte darauf zu und ließ uns im Sinkflug plötzlich fallen. Schreiend fielen wir nach unten und kamen rutschend auf den Boden an. Langsam rappelte ich mich auf und sah mich um. Sofort wurden wir von Soldaten der Familie Tokugawa umzingelt und mit Lanzen in Schach gehalten. Leiko rutschte zu mir und presste sich unwillkürlich an mich. „Willkommen auf meinem Schloss“, begrüßte uns eine tiefe Stimme und wir horchten auf. Die Soldaten teilten sich und machten Platz für ihren großen Herrn. Leiko zog hörbar die Luft ein und begann zu zittern. Vor uns stand ein junger erwachsener Mann mit schneeweißem kurzem Haar.
 

Nach seiner Kleidung zu urteilen war er ein adliger. Aber seine Augen, seine Augen waren blutrot und zeigten Kälte, trotz dass er lächelte. „Wen haben wir denn da?“, sprach er erstaunt und kam näher. Unverwandt starrte ich ihn an bis er vor mir stehen blieb. Plötzlich erhob er seine rechte Hand und er knallte mir so eine, das ich ein paar Meter wegrutschte. Leiko schrie vor Schreck auf. Der Schlag hatte es in sich, denn ich sah Sterne vor mir und meine Sicht war verschwommen. Zitternd richtete ich mich wieder auf. Ich betastete meinen Mundwinkel, der durch diesen Schlag aufgeplatzt war und blutete. „Hey was soll das?“, fragte ich ihn wütend, hielt meine rechte Wange und sah ihn grimmig an.
 

Seine Augen blitzten vor Zorn und er hielt meinem Blick stand. „Hüte deine Zunge Weib“, spuckte er und mir blieben meine Worte im Halse stecken. Er widmete sich Leiko zu, legte ein Finger unter ihrem Kinn und hob ihren Kopf in seine Richtung an. Leiko zitterte am ganzen Körper und hatte mit Schluchzen begonnen. „Lange nicht mehr gesehen Leiko. Ich habe dich schon vermisst, besonders in den Nächten.“, sprach er mit einem finsterem Lächeln und ihre Augen weiteten sich. Leiko brachte kein Wort heraus, sie starrte ihn einfach nur an.
 

„Hast du denn keine Worte für mich übrig, nach so langer Zeit?“, fragte er gehässig und ich erschauerte selbst. Da Leiko immer noch nicht sprach ruckte er ihren Kopf so stark zu Seite, das sie das Gleichgewicht verlor und zur Seite kippte. „Und du musst diese Kagome sein“, flötete er amüsiert und kam auf mich zu. Er begab sich in die Hocke, nahm mein Kinn und betrachtete mich lange. Ich sah ihn wütend und mit festem Blick an. „Diese Augen. Herrlich. Mit dir werde ich Spaß haben.“, sagte er finster und ich musste mir ein grummeln verkneifen.
 

Er kam plötzlich näher und leckte plötzlich über meinen Mundwinkel. Wie erstarrt rührte ich mich und mein Blick wurde finster. „Mmmhh … dein Blut schmeckt nach Stärke, Entschlossenheit, Mut und eine gewissen süße Note hat es auch“, schwelgte er dahin und grinste mich an. Da ich darauf nichts erwiderte und ihn nur wütend anstarrte, wandte er sich von mir ab und richtete das Wort an seine Männer. „Legt ihnen Ketten an und bringt sie in den Kerker“, befahl er und plötzlich wurde ich von hinten gepackt, hochgezogen und man legte mich in Ketten.
 

„Was fällt euch ein? Lasst mich sofort los! Finger weg ihr Grobiane!“, fauchte ich sie an und wehrte mich stark gegen diese schmierigen Hände. Der Schlossherr packte mich am Kinn und brachte mich somit zum Schweigen. „Mmmhhh … eine richtige Wildkatze. Du hast Feuer und das bringt mein Blut zum Kochen. Dies werde ich dir aber austreiben.“, lächelte er finster und sein Blick durchbohrte mich.
 

„Hat man euch adligen nicht beigebracht, wie man eine Frau behandelt?“, fragte ich zornig und sein Blick verhärtete sich. Mit einem gezielten Schlag in die Magengrube, beugte ich mich nach vorn und erbrach mich sofort. „Eine Frau sollte wissen wo ihr Platz ist“, flüsterte er mir grimmig ins Ohr, nahm seine Faust aus meinem Magen und ich fiel keuchend auf den Boden. Leiko beobachtete diese Szene mit entsetztem Blick.
 

„Bringt sie weg“, befahl er. Grob wurde ich hoch gehievt und zusammen mit Leiko wurden wir in Richtung der Kerker geschupst. Dort angekommen, schlossen sie den dunklen Raum auf stießen uns hinein und hinter uns verschlossen sie die Tür. Leiko schluchzte in der Dunkelheit und ich krümmte mich auf dem Boden vor Schmerzen. Das wird mir dieser Mistkerl büßen. In seinem adligen, arroganten, schlecht erzogenen Hintern werde ich ihm treten.

Gefangenschaft

Leiko schluchzte unaufhörlich in dem dunklen, stickigen und kleinen Raum. Langsam gab ich meine Embryonalstellung auf und streckte vorsichtig meine Glieder. Der Schlag in der Magengrube war heftig gewesen und ich musste mich in dem kleinen Raum noch einmal erbrechen.
 

Leiko wisperte unverständliches Zeug, immer wieder und dies diente nicht gerade zu meiner Beruhigung. „Er wird uns töten“, wisperte sie und ich seufzte. „Woher willst du das wissen?“, fragte ich sie. „Ich weis es einfach“, wisperte sie erneut und nuschelte weiter unverständliche Sätze zusammen. In der Zwischenzeit wehrte ich mich gegen meine Ketten, aber es war hoffnungslos. Sie waren zu fest und meine Handgelenke rieb ich dabei nur blutig. Seufzend setzte ich mich auf und lehnte mich an die Holzwand und versuchte einen klaren Kopf zu bewaren. Meine Hände konnte ich nicht befreien, somit konnte ich Yumiya vergessen.
 

„Erzähl mir von ihm“, forderte ich sie auf und sie schluchzte lauter. „Nein, ich kann nicht“, zitterte ihre Stimme. „Leiko. Wir sitzen hier in Schwierigkeiten und nur du weist wer er ist.“, sagte ich streng. Leiko holte tief Luft und versuchte zu sprechen. „Sein Name ist Tokugawa Makkuro und er ist ein schrecklicher, brutaler, ekelhafter Mann“, spuckte sie schon fast heraus und schwieg erneut. „Ist das alles?“, fragte ich schnippisch. „Den Rest erfährst du schon von ganz allein“, gab sie kalt bei und am liebsten hätte ich sie geohrfeigt. Wir sitzen hier in einem dunklen Raum fest und sie schweigt sich aus. Es müssen einige Stunden vergangen sein, denn die Nacht brach langsam an, was ich wegen dem kleinen Fenster beurteilen konnte. Ein lautes Poltern ertönte und die Tür wurde von außen aufgeschlossen.
 

Leiko rutschte die in nächst beste Ecke und presste sich daran. Eine Wache trat ein, betrachtete uns schweigend, stellte Wasser und Brot auf den Boden und verschwand wieder. „Hey! Wie sollen wir mit den Ketten essen?“, rief ich ihm wütend hinterher und er hielt inne. Mit einem zornigen Blick kam er auf mich zu, nahm seine Peitsche und holte aus. Leiko schrie erschrocken auf, als mich die Peitsche mehrmals traf. Ich schrie ebenfalls auf und neigte meinen Kopf zur Seite, damit die Hiebe mich nicht im Gesicht trafen. Drei kräftige Peitschehiebe reichten ihm, da ich nicht zu widersprechen drohte. Ich sah ihn finster an und verfluchte ihn innerlich.
 

Er verließ den Raum ohne ein Wort zu verlieren und ich atmete auf, nachdem ich meine Luft angehalten hatte. Die ersten zwei Hiebe trafen meine Kleidung und richteten somit keinen großen Schaden auf meiner Haut an. Der dritte Hieb aber traf meine freien Schenkel und sie brannten wie Feuer. Ein roter Querstreifen wurde sichtbar. „Du solltest was essen“, sagte ich zu Leiko, aber eine Antwort erhielt ich nicht.
 

Das war offensichtlich ein nein, denn ich konnte nichts essen, weil mir der Magen noch zu sehr schmerzte. Ich drückte mich an der Wand hoch und ging vorsichtig zum kleinen Fenster und schaute sehnsüchtig nach draußen. Die Sterne leuchteten hell am Himmel und der Mond wies auf eine kleine Sichel hin. Inuyasha würde nicht so schnell zur Rettung kommen. Am nächsten Tag wäre Neumond. Ich rutschte unter dem Fenster an der Wand runter und versuchte zu Ruhen. Irgendwann holte mich der Schlaf ein und ich versank in finstere Dunkelheit.
 

Durch ein lautes Poltern wurde ich munter und war sofort hell wach. Etwas Tageslicht drang durch das Fenster und ich konnte den Raum nun deutlicher überblicken. Die Tür ging auf und Leiko presste sich noch mehr an die Wand. Sie versuchte eins mit ihr zu werden, damit man sie nicht entdecken konnte. Die Wache trat ein, besah unser nicht angerührtes Abendmahl, stieß es verächtlich um und stellte unser Frühstück hin, was dem Abendmahl ähnlich sah. Er verschwand und ließ uns mit dem kümmerlichen Frühstück allein.
 

Ich richtete mich auf und begutachtete das Frühstück. Das Wasser sah sehr trüb aus und wenn man es trinken würde, würde es einem schlecht ergehen. Das Brot reichte niemals für zwei Personen und es sah so aus, als hätten schon Ratten daran geknabbert. Dieser adliger Schnösel wusste wirklich nicht wie man eine Frau behandelte. Wie kann man so was nur anbieten, nicht einmal ein Tier würde dies verzehren. Schweigend verbrachten wir den Tag in diesem ekelhaften stickigen Loch bis erneut ein Poltern vor der Tür zu vernehmen war und der Soldat eintrat, den wir belogen hatten. Wütend, abschätzig und missgelaunt sah er uns an und ging auf Leiko zu.
 

Er packte sie an ihren Haaren, die völlig zerzaust waren, und reckte ihr Kopf nach oben. Sie schrie auf und er sah sie wütend an. „Du Miststück kannst ja doch reden und dein Name ist nicht Kyoko“, versprühte er seinen Ärger und Leiko zitterte. „Lass sie los“, forderte ich ihn kühl auf und er besah mich mit funkelnden Augen an. „Zu dir komm ich noch Süße, keine Angst“, grinste er spöttisch und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, ließ mir aber nichts anmerken. Er wandte sich wieder zu Leiko um und kam mit seinem Gesicht bedrohlich näher. Er bemerkte, dass sie vor Angst zitterte und er lachte auf. „Keine Angst. Ich vergreife mich nicht an die Ware meines Herrn.“, grinste er und löste sich von ihr.
 

Etwas erleichtert atmete sie auf und presste sich wieder an ihre Wand. Nun kam er zu mir rüber und ich sah ihn wütend an. Er hockte sich vor mich und gaffte mich mit seinen gierigen Augen verlangend an. „Wie kann ein Weib nur solche Kleider tragen und dabei noch unschuldig sein?“, fragte er mehr sich selbst. Sein rauer Zeigefinger glitt über den Striemen der meine Schenkel verzierte und grinste genüsslich. Ich zog die Beine an meinem Körper heran und drängte mich an die Wand, um seinen widerlichen Fingern auszuweichen.
 

Zornig über meine Reaktion schoss seine Hand zu meinem Kinn und ich erschrak. Immer noch wütend und keine Schwäche zeigend, starrte ich ihn an und er leckte sich über seine Lippen. „Dieser Blick. Traumhaft. Ein aufmüpfiges Weib sollte wissen wo ihr Platz ist. Nämlich unter dem Mann.“, grinste er finster und drückte seine ekelhaften Lippen auf meine. Ich erstarrte, kniff die Augen zusammen und hoffte, dass es bald vorbei sei. Aber dem war nicht so, denn er forderte mehr. Ich presste meine Lippen fest zusammen und ließ nicht zu, dass seine Zunge in mich eindrang. Plötzlich bekam ich einen erneuten Hieb in den Magen und ich keuchte auf. Dies nutzte er aus und steckte seine lange Zunge in meinen Hals. Ich versuchte mich zu befreien, aber er hielt mein Kinn eisern fest.
 

Mein Körper bäumte sich auf und seine andere Hand schnellte nach vorn und packte meine Brust. Voller Ekel und Zorn, sah ich ihn mit einem tödlichen Blick an und biss kräftig in seine Zunge. Er schrie auf und versuchte sich von mir loszureisen, aber dadurch bis ich noch kräftiger zu und schmeckte Blut. Seine Augen weiteten sich, als er meinen gefühllosen Blick bemerkte. Ein weiterer Hieb in die Bauchgegend, befreite ihn aus seiner misslichen Lage und fiel nach hinten. Er hielt sich seinen Handrücken vor den Mund und sah mich an. Mit hasserfülltem Blick blickte ich zu ihm und spuckte sein widerwärtiges Blut aus und grinste. Er schnellte nach oben, holte aus und schlug mir kräftig ins Gesicht. Durch die Wucht verlor ich das Gleichgewicht und kippte zur Seite. Die Gelegenheit mich vom ersten Schlag zu erholen hatte ich nicht, denn der zweite folgte sogleich. „Was macht Ihr da?“, fragte jemand und der Soldat wurde in seinem Tun unterbrochen.
 

„Was gibt es?“, fragte der Soldat verärgert. „Ich soll die Frauen nach oben bringen“, sprach die Wache und der Soldat spuckte einen blutigen Fleck auf den Boden. „Ich bringe sie“, knurrte er und zog mich gewaltsam auf die Beine. Meine Beine knickten leicht weg, weil ich zu lange saß und auch so geschlafen hatte. Unsanft zerrte er mich erneut hoch. In meinem Kopf drehte es sich und ich sah einiges verschwommen. „Nimm die andere“, fauchte er die Wache an und zerrte mich nach oben. Beim hohen Herrn angekommen, ließ er mich los und trat ein Stück zur Seite.
 

Leiko die neben mir stand, ging plötzlich in die Knie und verbeugte sich. Fassungslos sah ich sie an, aber es war ihre Angst die sie führte. Niemals werde ich mich ihm unterwerfen. Der hohe Herr besah mich mit seinen blutroten Augen und sie huschten zu dem Soldaten und wieder zu mir. „Knie nieder und weise unserem Herrn den nötigen Respekt“, sagte der Soldat zornig, schlug mit seiner Lanze mir kräftig auf die Wade und ich sackte mit einem Aufschrei auf die Knie. Ein brennen entstand in meiner Wade und der Muskel zog sich schmerzlich zusammen.
 

Mit verachtetem Blick starrte ich den aufgeblasenen adligen an. Er grinste vergnügt. „Was ist mit deinem Gesicht passiert?“, grinste er und sah an mir vorbei. „Das Weib war ungehorsam und musste bestraft werden“, berichtete der Soldat. „Und ich würde es wieder tun“, giftete ich und sah den Herrn verächtlich an. Plötzlich befand ich mich in der Luft und irgendetwas ergriff meinen Hals. Der Herr war blitzschnell zu mir gekommen und hielt mich mit einer Hand in der Luft und drückte zu. Da meine Hände immer noch hinter meinem Rücken in Ketten lagen, konnte ich seinen Griff nicht lösen. „Hüte deine Zunge Weib“, befahl er und schmiss mich in die nächst gelegener Ecke.
 

Rutschend kam ich auf den Boden auf und schlug mit dem Kopf gegen die Wand. Hustend und benommen blieb ich liegen und sah die Personen nur noch verschwommen. Er wandte sich zu Leiko, kniete sich vor hier, packte ihr Haar und reckte ihren Kopf gewaltsam nach oben. Sie schrie kurz auf und der Herr ergötzte sich an ihrem Anblick. „Lass sie in Ruhe“, gab ich schwach von mir und richtete mich langsam auf.
 

Erschrocken sah er zu mir und bemerkte meinen festen Blick, den ich ihm zuwarf. „Katsuo bring das dreckige Weib nach draußen und bind sie an den Pfahl“, befahl er und der Soldat kam zu mir und zerrte mich grob auf die Beine. Tokugawa grinste mir finster hinterher, während ich nach draußen geführt wurde. Draußen auf dem Hof angekommen, schliff mich der Soldat namens Katsuo zu einem Pfahl und blieb davor stehen. Er befreite meine Hände von den Ketten. Schnell drehte ich mich um und schlug ihm kräftig ins Gesicht. Ein knacken war zu vernehmen und ich sah wie Blut aus seiner Nase schoss. Er stolperte nach hinten und fiel auf den Hosenboden.
 

Ich nutzte die Gelegenheit, rannte los, um gleich wieder auf dem Boden zu liegen. Ich versuchte mich schnell wieder aufzurappeln, aber Katsuo schmiss sich auf mich und drehte mich zu sich. „Geh runter von mir! Nimm deine dreckigen Griffel von mir!“, schrie ich, schlug auf ihn ein, wehrte mich unter ihm und kratzte ihm dabei ins Gesicht. „Du Miststück“, fluchte er und schlug mir erneut ins Gesicht. Er packte mich und zog mich zum Pfahl, band meine Hände an dem vorgesehenen Seil fest, griff in mein Haar und zog mein Kopf nach hinten.
 

„Du hast nicht umsonst meine Nase gebrochen und mein Gesicht zerkratzt. Dafür wirst du bluten Weib.“, sprach er ärgerlich, vergrub seine gebrochene Nase in mein Haar und atmete genüsslich ein. Danach wandte er sich meinem Hals zu, roch an meiner Haut und leckte mir über den Hals. Ein Schauer überkam mich und ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Sein Griff war eisern und er kicherte. Erneut legte er seine Lippen an meinem Hals, leckte daran und sah mir in die Augen. „Fahr zur Hölle“, giftete ich, aus zusammen gebissenen Zähnen, ihn an und verfluchte ihn mit meinem Blick. Sein Gesicht verzehrte sich und er schlug meinen Kopf gegen den Pfahl. Benebelt sackte ich zusammen und um mich herum wurde alles schwarz.
 

Ich weis nicht wie lange ich bewusstlos war, aber mir wurde etwas Kaltes ins Gesicht gespritzt und ich wurde langsam klarer im Kopf. Noch etwas benommen vernahm ich Stoffreisen und spürte eine raue schwielige Hand auf meinem nackten Rücken. Ich richtete mich schnell auf und wehrte die Hand ab und war so klar wie nie zu vor. Der Soldat hatte es doch tatsächlich gewagt mein Kleid zu zerreisen und mich zu betatschen.
 

Er grinste, packte mich und drückte mich fest an den Pfeiler und verhinderte somit, dass ich mich nicht bewegen konnte. Erneut strich seine dreckige Hand über meinen Rücken und ich versteifte mich. „Was haben wir denn da?“, sagte er fast fröhlich und strich mit seinem Finger über die drei Narben. „Klauen eines Dämons“, bemerkte er und versuchte mich zu befreien. Der Soldat wich plötzlich von mir und im Augenwinkel sah ich, dass er sich leicht verbeugte. Ich drehte mich in die andere Richtung und sah den adligen Fatzke auf mich zukommen.
 

„Wie ich sehe hast du schon alles vorbereitet Katsuo“, flötete der Herr. „Zu Ihren Diensten“, schleimte der Soldat und verbeugte sich tiefer. Der edle Herr ging um mich herum und betrachtete mich nachdenklich. „Katsuo, wie oft soll ich dir noch sagen, du sollst die Frauen nicht ins Gesicht schlagen“, seufzte er, nahm mein Kinn und drehte mein Gesicht Hin und Her. „Sie hat aufgeplatzte Mundwinkel und Lippen, für mich nicht mehr schön“, beschwerte er sich etwas. „Verzeiht Tokugawa-sama, aber das Weib versuchte zu fliehen“, berichtete er und Tokugawa´s Augen weiteten sich. Kurz danach grinste er belustigend und betrachtete mich. Er trat hinter mich und ein kräftiger Peitschenknall hallte durch den Hof. Ich schrie laut auf und sank auf die Knie. Noch einmal ein Peitschenknall und ich schrie erneut auf.
 

Tränen stiegen mir in die Augen, aber ich schluckte sie hinunter, denn diese Genugtuung gönnte ich dem Adel nicht. Erneut ein Knall, darauffolgend ein Schmerzensschrei. Bei dem nächsten Knall verspürte ich etwas warmes, das mir den Rücken entlang lief. Erneut ein Hieb und ich versank stumm in die Dunkelheit.
 

Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich wieder in dem stickigen Raum und vernahm schwach ein Wimmern. Ich stöhnte laut vor Schmerzen auf, als ich meinen lädierten Körper wahrnahm. Meine Hände lagen wieder in Ketten, aber diesmal nicht hinter dem Rücken. Da ich mich absolut nicht bewegen konnte, blieb ich liegen. Ich blickte zu der Ecke aus dem das schreckliche Wimmern kam und erschrak. Leiko saß zusammen gekauert in einer Ecke und schaukelte Hin und Her. Ihre Kleider waren zerrissen und auf den freiliegenden Hautstellen waren blaue Flecken ersichtlich, soweit ich es in der Dämmerung erhaschen konnte. Diese Mistkerle, dafür werden sie büßen was sie dir angetan hatten.
 

„Leiko“, flüsterte ich und sie zuckte zusammen. Ein Poltern an der Tür ertönte und Leiko presste sich verängstigt an die Wand. Die Tür schwang auf und einer der Wachen trat ein. „Was hast du vor?“, fragte die andere Wache. „Mich mit der Kleinen vergnügen“, erklärte er schmierig und ich erschrak. „Aber …“, protestierte die andere Wache. „Halt die Schnauze und schieb wache“, donnerte er und die Tür schloss sich von außen.
 

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und machte mich auf das schlimmste gefasst. Die Wache ging an mir vorbei und begann allmählich seine Rüstung abzulegen, um sie unachtsam auf den Boden zu fallen zu lassen. Er schritt auf Leiko zu, die ihn mit geschocktem Blick ansah und presste sich noch mehr an die Wand. Die Wache grinste gierig, bekam sie am Fuß zu packen und zog sie gewaltsam aus der Ecke. Leiko schrie auf und wehrte sich mit Händen und Füßen. „Mal sehen was der Herr so an dir findet“, sprach er schmierig. Er bekam ihre fuchtelnden zusammengebundenen Hände zu fassen und hielt sie über ihren Kopf fest. Mit der anderen Hand legte er ihre Brust frei und sie schrie. „Schnauze“, blaffte er und schlug ihr ins Gesicht und es wurde still. „Aufregend die ehemalige Konkubine zu beglücken“, lachte er gehässig und mir schnürte es die Kehle zu. Wut flammte in mir auf und das Adrenalin pumpte in meine Muskeln.
 

Mit zusammengebissen Zähnen stand ich auf, öffnete meine Handfläche und ein magischer Pfeil erschien. Ich sprang auf die Wache und rammte ihm den magischen Pfeil in seinen Rücken und er bäumte sich auf. Kreischend schrie er auf, versuchte den Pfeil zu fassen und taumelt dabei durch den Raum. Als er mich erblickte, verfinsterte sich sein Blick und Speichel tropfte aus seinem Mund. „Du Miststück“, schrie er und kam auf mich zu gerannt. Ich wartete auf den besten Moment, duckte mich bevor er mich zu fassen bekam, nutzte seinen Schwung aus, bäumte mich auf und warf ihn über meinen Rücken. Er landete auf den Rücken und ein stöhnen war zu hören.
 

Das Poltern an der Tür kündigte die nächste Wache an, die auch schon im Raum stand. Er sah zu seinem Kollegen der sich auf dem Boden rekelte und versuchte aufzustehen. Der Pfeil hatte sich durch seinen Rücken gebohrt und ihm den Rest gegeben, denn jetzt kam kein Laut mehr von ihm. Die Wache blickte zwischen mir und seinem toten Kollegen Hin und Her und richtete die Lanze auf mich. Geschwächt ging ich zu Leiko, die sich wieder in die Ecke verkrochen hatte und ich sackte zusammen. Schützend klammerte sie sich an mich, nahm sie in den Arm, soweit die Ketten es zuließen, und strich ihr geschockt über ihr verzaustes Haar.
 

Die Wache senkte die Lanze und ging zum Toten rüber. Er besah sich die Wunde und wunderte sich, woher der Pfeil her kam und sah sich im Raum um, entdeckte aber nichts. „WACHE!“, rief er und andere Wachleute kamen schnell herbeigeeilt. Regungslos standen sie im Raum und klotzten auf den Toten. „Schafft ihn weg“, befahl er den anderen und ließ mich dabei nicht aus den Augen. Die Tür schloss sich wieder von außen und es kehrte Ruhe ein. Leiko schluchzte an meiner Brust und ich strich ihr weiter apathisch über den Kopf. Mit geweitetem Blick, starrte ich auf die Blutlage die entstand und konnte nicht glauben was ich eben getan hatte.
 

Zum aller ersten Mal in meinem Leben habe ich einen Menschen getötet. Meine Hände zitterten und der Schock breitete sich in meinem gesamten Körper aus. „Danke…“, wisperte und schluchzte Leiko und ich strich weiter. Ich versuchte sie zu beruhigen, was mir nach und nach gelang. Ich sah zum Fenster und es war Nacht geworden. Da der Himmel auf keinen Mond hinwies, würde die ersehnte Rettung noch fern bleiben. Leiko schlief in meinem Schoß ein und ich wachte die ganze Nacht bis zum Morgengrauen über ihren Schlaf.

Schreckliche Erlebnisse und die ersehnte Rettung

Irgendwann musste ich doch eingeschlafen sein, denn ich wurde durch das Poltern an der Tür geweckt und war sofort hell wach. Leiko presste sich enger an mich und begann zu zittern. Mehrere Wachen traten ein und richteten ihre Lanzen auf uns. Die gestrige Wache, die seinen toten Kollegen vorfand, trat näher und sah uns finster an. „Aufstehen“, befahl er, aber wir rührten uns nicht. „SOFORT!!“, schrie er und wir zuckten zusammen.
 

Wir lösten uns von einander und richteten uns auf. Leiko trat hinter mich und klammerte sich an meine Stofffetzen. Unter Schmerzen richtete ich provisorisch mein Kleid und achtete dabei das es mir nicht von den Schultern rutschte. „Bewegung“, befahl die Wache und ich ging mit hohem Haupt an die Wachen vorbei, dicht gefolgt von Leiko. Wir wurden zum hohen Herrn geführt, der uns schon zu erwarten schien. Wie erwartet warf sich Leiko auf ihre Knie und ich tat nichts der gleichen. Neben dem arroganten Schnösel stand der widerliche, dreckige und schmierige Soldat der mich wütend anstarrte. Er legte eine Hand auf seine Peitsche und wollte auf mich zu kommen als der Adlige mit seiner Hand ihm Einhalt gebot.
 

Verwirrt sah der Soldat zu seinen Herren. „Noch nicht“, beschwichtigte er ihn und seine Haltung entspannte sich. Tokugawa richtete sich auf, legte seine Hände hinter seinem Rücken und schritt mit eleganten Schritten langsam auf uns zu. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass es etwas Aufruhr in der letzten Nacht gab“, erwähnte er und sah uns dabei an. Ich erwiderte seinen Blick und wartete ab. „Aus unerklärlichen Gründen kam eine Wache zu tote und ihr beide werdet dafür Grade stehen“, sprach er und neben mir erklang ein lautes Schluchzen. „Wachen! Bringt die Wildkatze zum Pfahl und bindet sie dort gut fest.“, befehligte er seine Wachen und sie kamen dem Befehl nach.
 

„Katsuo! Ich überlasse dir das Häufchen Elend.“, grinste er und der Soldat grinste wissend. Mit schnellen Schritten kam er auf Leiko zu und brachte sie grob auf die Beine. „NEIN! Lasst sie in Ruhe! Ihr Schweine!“, rief ich und wehrte mich gegen die festen Griffe der Wachen. Leiko schrie auf, als der Soldat sie an den Haaren aus dem Raum zerrte. „Fass sie nicht an! Lasst sie! Ihr dreckigen Hunde!!“, schrie ich und kassierte dafür einen Hieb in den Magen. Ich beugte mich dadurch nach vorn und keuchte vor Schmerzen auf.
 

„Hüte deine vorlaute Zunge du Miststück“, sprach Tokugawa finster und entfernte seine Faust aus meiner Magengegend. Geschwächt von dem Schlag, schliffen mich die Wachen zum Pfeiler und banden mich daran fest. Der Stoff wurde Beiseite geschoben und schon folgte der erste Knall auf meinem Rücken. Ich bäumte mich schreiend auf. „Diesmal werde ich härter zuschlagen, sodass du am nächsten Tag nicht mehr stehen kannst“, flüsterte er mir finster ins Ohr.
 

„Wir … werden … es … ja … sehen…“, keuchte ich vor Schmerzen und grinste ihn an. Seine Augen weiteten sich und das gab mir Genugtuung, denn damit hätte er nicht gerechnet. Hörbar knurrte er auf, richtete sich auf und ließ seine ganze Wut an mir aus. Im ganzen Hof war das zornige schnaufen von dem Herrn zu hören. Irgendwann brach der Nebel über mich ein und ich wurde ohnmächtig.
 

Mit einem brennenden Schmerz kam ich langsam zu mir und versuchte mich zu orientieren. Meine Sicht wurde langsam klarer und mit leerem Blick besah ich den staubigen und trockenen Boden vor mir, der mit vereinzelten dunkelroten Tropfen gesprenkelt war. Anscheinend war ich noch an dem Pfeiler gebunden, denn ich hing in den Seilen. Dadurch schmerzten mir meine Handgelenke. Langsam und mit zusammen gebissen Zähnen hob ich meinen Kopf und sah zum Himmel. Die Sonne stand am höchsten und brannte heiß auf die Erde nieder.
 

Leider war auch keine einzige Wolke zu sehen, die mir eventuell etwas Schatten spenden könnte. Ich verlagerte meine Position und versuchte mich zu setzen, um mich seitlich an den Pfeiler zu lehnen. Ich besah meine Kleidung, die mittlerweile sich rot gefärbt hatte und es sah nicht annähernd nach einem Kleid aus. Die Schmerzen waren unerträglich und somit sank ich erneut in die erholsame Dunkelheit. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich noch immer auf den Hof. Meine Kehle brannte wie Feuer und ich würde alles dafür geben für ein Schluck Wasser.
 

Aber das Wasser was sie anboten, konnte man nicht trinken. Es sah krank aus und würde auch einen krank machen. Da ich seit Stunden nichts mehr zu mir nahm, machte sich mein Körper dem entsprechend auch bemerkbar. Nach den Stand der Sonne zu urteilen, haben wir es weit über Mittag. Langsam und mit Schmerzen richtete ich mich auf und stand auf wackligen Beinen. Prüfend sah ich mich um und einer der Wachen sah mich erstaunt an und eilte schnell ins Schlossinnere. Es dauerte nicht lange und Katsuo der Soldat stand vor mir.
 

Mit einem abfälligen Grinsen betrachtete er mich und begab sich hinter mich. Er strich mit seiner Hand über meinen lädierten Rücken und ich zuckte schmerzlich zusammen. „Du weist wo dein Platz ist?“, fragte er mich und ich nickte nur stumm. „Sehr schön“, grinste er, zog sein Schwert und schnitt mich vom Pfahl los. Schwerfällig fielen meine Hände nach unten und ich hatte Schwierigkeiten mich auf den Beine zu halten.
 

„Beweg dich“, befahl er, aber ich wollte den sicheren Stand des Pfeilers nicht verlassen. „Na los“, befahl er streng und gab mir einen Schups. Ich stolperte nach vorn und fiel der Länge nach in den staubigen Boden. „Soll ich dir Beine machen?“, blaffte er wütend und ich rappelte mich träge auf. Da ich in seinen Augen anscheinend zu langsam war, zerrte er mich nach oben und schupste mich voran. Stolpernd schritt ich voran und vermied dabei zu fallen. Er führte mich ins Schlossinnere an einigen Zimmern vorbei, gab mir einen kräftigen Stoß und ich landete in einem mir unbekannten Raum, hinter mir wurde die Tür geschlossen. Geschwächt blickte ich mich um und stellte fest, dass ich allein war. Ich richtete mich auf und begab mich auf die Suche nach etwas scharfen, um mich von meinen Fesseln zu befreien.
 

Ich fand nichts und völlig entmutigt sank ich zu Boden und lehnte mich seitlich an die Wand. Mein Blick fiel auf Yumiya und da hatte ich die zündende Idee. Ich ließ einen Pfeil erscheinen, steckte ihn zwischen zwei Matten und begann die Fesseln mit der Pfeilspitze zu durch trennen. Nach einigen Minuten lösten sich meine Fesseln und zum Vorschein kamen wund geriebene Handgelenke. Plötzlich betrat eine Dienerin das Zimmer, stellte eine Waschschale, ein paar Tücher und Kleidung in den Raum, verließ ihn wieder mit einem Poltern der Verriegelung, ohne mich eines Blickes zu würdigen.
 

Ich ging zu der Wasserschale betrachtete diese und stellte fest, dass das Wasser sauber war. Schnell tauchte ich mein ganzes Gesicht in die Schüssel und trank in großen und gierigen Zügen das Wasser. Schnaufend holte ich Luft und trank noch einmal. Das kühle Nass stoppte das Brennen in meiner Kehle und linderte gleichzeitig meine Schwellungen im Gesicht, die durch die Schläge entstanden waren. Erneut kam eine Dienerin rein, betrachtete mich skeptisch vor der Wasserschüssel und sah zwischen Schüssel und mir Hin und Her.
 

„Zieht Eure Fetzen aus, ich soll Euch für den Soldat zurecht machen“, kam es barsch von der Dienerin. „Ich mache mich für niemanden zurecht“, fauchte ich sie an und ihre Augen weiteten sich. „Somit beschmutze ich mir nicht meine Hände an einer Konkubine“, zuckte sie mit den Schultern und verließ das Zimmer erneut. „Selbst die Dienerschaft hat kein Benehmen“, schimpfte ich vor mich hin und tauchte meine Hände in die Schüssel und kühlte meine Handgelenke. Danach trank ich die Schüssel aus und versorgte somit meinen Körper mit Flüssigkeit. Ich besah mir das Kleidungsstück, was sich als langer Kimono herausstellte. „Besser als gar nichts“, sagte ich und breitete den Kimono aus.
 

Ich zerriss ihn und aus dem langen Kimono, wurde ein kurzer. Meine Fetzen von Kleid legte ich unter Schmerzen ab, zog mir den Kimono über und band ihn zu. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und der Soldat Katsuo kam in schnellen Schritten auf mich zu. Er war in seiner Bewegung so schnell gewesen, das ich seine Hand gar nicht kommen sah und spürte nur ein brennen in meinem Gesicht. Ich fiel auf den Boden und Katsuo kam schnell über mich, packte meine Hände und mit der anderen Hand mein Kinn. „Du verwehrst dich mir Weib?“, sagte er grimmig und ich betrachtete ihn wütend.
 

„Wo ist dein Platz Weib?“, sagte er zornig. „Nicht unter einem Abschaum wie Ihr es seid“, giftete ich zurück und sein Griff um meine Hände wurde stärker. Zornig presste er seine schmutzigen Lippen auf meine. Ich wehrte mich unter ihm, aber er war zu stark. Mit seiner schmierigen Zunge verlangte er Einlass, die ich ihm mit aller Kraft verweigerte. Er gab nicht auf und zeigte sein drängen. Ich bäumte mich auf und versuchte mich aus seinem eisernen Griff zu befreien. Seine Hand verschwand von meinem Hals und fuhr an meinem Körper entlang.
 

Zornig über diese unsittlichen schmierigen Berührungen und über meine Hilflosigkeit, winkelte ich mein Knie an und rammte es ihm mit aller Kraft in die goldene Mitte. Schmerzhaft schrie er auf, rollte zur Seite und ich kroch weit von ihm weg. Er packte mich am Fuß und zog mich wieder zurück. Ich schrie auf und trat nach ihm. Meine Tritte zeigten nicht die gewünschte Wirkung und er grinste. „Das wirst du bereuen Weib“ und verließ daraufhin das Zimmer. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich hatte Mühe mich zu beruhigen. Ständig wischte ich mir über meinen Mund, weil ich noch immer seine groben Lippen spüren konnte. Ich strich über meinen Körper, weil ich seine Hände noch fühlen konnte.
 

Ich kroch in die hinterste Ecke, winkelte meine Beine an meinem Körper an, schlang die Arme darum und versuchte zu vergessen. Durch die ganze Aufregung, Anspannung, Erniedrigungen und Folterungen forderte der Körper sein Tribut und verlangte die ersehnte Ruhe. Ich muss kurz weggenickt sein, das ich gar nicht bemerkte, dass ein Räuchergefäß ins Zimmer gestellt wurde und meine Hände erneut gefesselt waren.
 

Ich erschrak und schaute an mir herunter, ob die Garderobe noch an ihrem Platz war. Als ich aus dem kleinen Fenster blickte, leuchteten die Sterne am dunklen Himmelszelt. Ich betrachtete das Funkeln und sehnte mich nach Freiheit. Wo bleibt Inuyasha nur so lange? Je mehr ich darüber nachdachte, desto schwummriger wurde mir und meine Sicht wurde getrübt. Ich konnte mich kaum bewegen und irgendetwas stimmte hier nicht. Ich sah mich um und registrierte das Räucherwerk. Das war es. Es benebelte meine Sinne. Ich musste einen klaren Kopf bewahren, denn sonst würde ich erneute Übergriffe nicht abwehren können. Ich ließ einen magischen Pfeil erscheinen und mit der Pfeilspitze ritzte ich mir in den Schenkel. Der Schmerz schärfte etwas die Sinne.
 

Dies wiederholte ich mehrfach und hatte das Gefühl ich wurde klarer. Die Tür wurde aufgeschoben und Katsuo stand mit einem finsteren Lächeln im Raum. Unbemerkt versteckte ich den Pfeil und beobachtete den widerlichen Soldaten. Er begann seine Rüstung abzulegen und sich mir zu nähern. „Kannst dich kaum bewegen. Das ist das Werk des Räucherwerks. Ich habe es vom Kontinent auf einem Markt ergattert, denn dies macht jeden gefügig.“, grinste er gehässig. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken und versuchte ihm weis zu machen, dass ich nicht bei klaren Verstand sei. Nachdem er bei mir war, packte er mich und zog mich in die Mitte des Raumes. Ich wehrte mich mit Händen und Füßen und er war sehr verwundert. Seine schmierigen Blicke glitten über meinen Körper und blieben an meinem Schenkel haften.
 

„Ich verstehe. Du hast dich selbst verletzt, um bei klarem Verstand zu bleiben. Das nützt dir allerdings nichts.“, grinste er und kam auf mich zu. Mit gefesselten Händen und wunden Rücken versuchte ich vor ihm wegzukriechen, aber es war zwecklos, mein Körper war zu schwach. Katsuo packte meine gefesselten Hände, drehte mich auf den Rücken und ich stöhnte vor Schmerzen auf. Er zückte seinen Dolch und hielt es mir an die Kehle. „Falls du es wagen solltest mich noch einmal zu beißen, schlitze ich dir die Kehle auf“, drohte er mir mit seinem übelriechenden Atem. Er beugte sich weiter runter und drückte seine Lippen auf meine. Er forderte Einlass, den ich ihm verwehrte. Der Dolch ritzte leicht meinen Hals, als er zudrückte und widerwillig öffnete ich meinen Mund. Ich zitterte am ganzen Körper und ich konnte mich nicht wehren. Er ließ von meinem Mund ab und begann meinen Hals zu lecken.
 

Ich biss die Zähne und kniff die Augen zusammen und hoffte auf Rettung. Solange der Dolch an meinem Hals war, konnte ich keinen Pfeil einsetzen, um ihn von mir weg zubekommen. Doch ohne darauf zu achten legte er seinen Dolch oberhalb meiner gefesselten Hände nieder. Ich ergriff die Chance die mir darbot und tastete mich vorsichtig zum Dolch, ergriff ihn und stach mit aller Kraft zu. Er bäumte sich schreiend auf und stürzte sich auf mich, begrub mich unter seinem schweren und stinkenden Körper. Etwas Warmes strömte über meine festgebundenen Hände, die krampfhaft den Dolch umklammerten. Sein Körper wurde schwerer und kurz darauf erschlaffte er.
 

Mit aller Kraft und benebelten Zustand stieß ich ihn von mir und sah in die schockierten und geweiteten Augen. Noch immer benommen von dem Räucherwerk setzte ich mich auf und betrachtete seinen leblosen Körper. Sein eigener Dolch nahm ihm sein Leben. Ohne jegliche Regung meiner Gefühle, zog ich den Dolch aus seinem schlaffen Körper und schnitt die Fesseln durch. Völlig geistesabwesend kroch ich Richtung Tür. Es waren keine Wachen zu sehen. Da es bereits Abend war, wurden überall Kerzen aufgestellt. Ich zog mich an der Tür hoch und versuchte mich zu orientieren. Ich ergriff ein Kerzenständer und warf ihn in den Raum des Grauens. „Fahr zur Hölle“, verfluchte ich ihn innerlich und kehrte dem Raum meinen wunden Rücken zu und lief schwankend durch das Schloss.
 

Eine Tür wurde plötzlich aufgeschoben und ich wurde mit aller Gewalt in den Raum gezerrt und stürzte der Länge nach hin. Bevor ich überhaupt wusste wie mir geschah, wurden auch schon meine Hände erneut gefesselt und über meinem Kopf festgehalten. Jemand griff nach meinem Kinn und rückte meinen Kopf in eine gewisse Richtung. „Du bist ihm also entkommen, aber mir entkommst du nicht“, bemerkte der Gesagte arrogant. Ich sah ihn wütend an, er grinste und drehte meinen Kopf in Richtung Futon.
 

Meine Augen weiteten sich als ich dieses Bild sah. Leiko lag regungslos auf dem Futon. Nun drehte er meinen Kopf wieder zu sich und ich war gezwungen ihn anzusehen. „Jetzt gehörst du mir und durch das Räucherwerk gehorcht dir dein Körper nicht“, sprach Tokugawa siegessicher. Er kam mit seinem Gesicht näher und ich wandte mich ab. Da entdeckte ich ein weiteres Gefäß und ich erschrak.
 

Tokugawa muss meinen Blick gefolgt sein, denn er begann zu kichern. „Du fragst dich sicher, warum ich nicht benommen bin. Das liegt daran, dass ich ein Gegenmittel eingenommen habe und somit weist mein Körper auf keinerlei Wirkung hin. Durch dieses blöde Räucherwerk wurde mein Körper schwerer und ich konnte nichts ausrichten. „Ich habe aller Zeit der Welt, denn wenn ich deine Seele breche bekomme ich ewiges Leben von Akuma“, lächelte er und ich sah ihn schockiert an. „Überrascht? Das wundert mich aber.“, sprach er belustigend. Dies geschah alles nur zum einen Zweck?
 

Leiko musste diese Höllenqualen erleiden, wegen mir? Wütend bäumte ich mich schwach auf und kämpfte gegen die Fesseln. „Gib dir keine Mühe. Du entkommst mir nicht.“, lächelte er und sah mich mit kalten Augen an. Er öffnete meinen Kimono und strich über meine nackte Blöße. Ich schrie auf, aber kein Ton verließ meinen Hals. Ich wehrte mich nur schwach und er kicherte vergnügt. Schockiert über diese Berührungen starrte ich auf die Deckendielen, wünschte mich weit, weit, weit weg und verschloss meine Seele. Ich spürte wie ich mich immer weiter entfernte und nur am Rande mitbekam wie seine schmierigen, dreckigen Pfoten meinem Körper befummelten. Meine Seele verbannte ich noch mehr und bemerkte nicht wie die Tür mit einem gewaltigen Krachen aus der Schiene geschleudert wurde.
 

Mit leerem Blick sah ich zum Ursprung und dort stand eine Person mit silberweißem langem Haar, die ein rotes Gewandt trug. Die goldbraunen Augen weiteten sich, als er mich sah und begann zu knurren. „NIMM DEINE SCHMIERIGEN PFOTEN VON IHR!!“, schrie Inuyasha aufgebracht und kam auf Tokugawa zu gestürmt. Tokugawa wich gekonnt seinem Angriff aus und Inuyasha stellte sich schützend vor mich hin. Benommen richtete ich mich auf und bedeckte mit meinen Armen meine Nacktheit. Mit einer fließenden Bewegung befreite mich Inuyasha von den Fesseln und wandte sich Tokugawa zu. Mit zittrigen Händen band ich mir meinen Kimono zu und sah zu Leiko.
 

„Du Dreckskerl! Was hast du ihr angetan?!“, schrie Inuyasha zornig und Tokugawa lächelte. „Meinen Spaß“, lachte er auf und Inuyasha knurrte hörbar. Er zog Tessaiga und griff Tokugawa an. In der Zeit kroch ich geschwächt zu der reglosen Leiko und versuchte sie wachzurütteln. Nach einigen kräftigen Rütteln und sanften klatschen auf ihrer Wange, kam sie langsam zu sich und besah mich. Ihre Augen füllten sich sofort mit Tränen und sie klammerte sich an mich. Im Schloss brach in der Zeit Hektik aus und viele Bedienstete liefen an dem Raum vorbei. „FEUER! FEUER!“, riefen sie alle und rannten um ihr Leben. Ich machte Leiko klar, dass sie aus dem Schloss fliehen soll, aber sie verstand nicht. Mit meinem ausgestreckten Arm zeigte ich nach draußen und sagte `GEH!´.
 

Geschockt hielt ich eine Hand an meinen Hals, weil wirklich kein Laut von mir kam. Leiko verstand und stand schwankend auf. „Komm mit“, bat sie mich, aber ich schüttelte den Kopf und sah wütend zu Tokugawa. „Du kannst ihn nicht besiegen“, sagte sie erschrocken, als sie meinen Blick deutete. Ich schupste sie leicht Richtung Freiheit, sah sie entschlossen an und duldete keine Widerworte. Sie nickte schwer, ordnete etwas ihre Kleidung und verschwand schwankend nach draußen. „Du kannst mich nicht besiegen“, höhnte Tokugawa und griff Inuyasha an. Mit seinem Tessaiga wehrte er den Angriff ab und schlug nur mit halber Kraft zurück.
 

„Ist das alles was du kannst? Du Hanyou.“, verspottete Tokugawa ihn und Inuyasha knurrte. In mir kam Wut auf, weil er nicht alles gab. Aber ich konnte es ihm nicht verübeln, denn schließlich ist Tokugawa ein Mensch und Inuyasha tötet keine Menschen. Langsam richtete ich mich auf und mit zittrigen Beinen versuchte ich mein Gleichgewicht zu halten. Da Tokugawa durch einen Angriff von Inuyasha abgelenkt war, spannte ich meinen imaginären Bogen und schickte einen Pfeil los. Er traf genau in die Brust und Tokugawa hielt in seiner Bewegung inne. Geschockt sah er auf seine blutende Brust und dann zu mir. „Kagome! Was tust du da?!“, fragte Inuyasha wütend. Tokugawa´s Augen weiteten sich als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte. Kalter Blick, aber ein Lächeln auf den Lippen, das kälter war als die nächste Eiszeit. Diesmal schickte ich mehrere Pfeile auf einmal und sie durchbohrten den Abschaum von einem adligen.
 

„Du Drecksstück“, fluchte er und fiel nach hinten. Das Schloss brannte mittlerweile lichterloh und ein paar brennende Balken stürzten von der Decke. Inuyasha sah zu Tokugawa und zu mir und konnte nicht glauben was er soeben miterlebt hatte. Er steckte Tessaiga weg und kam auf mich zu. Er streckte seine Hand nach mir aus, ich zuckte angsterfüllt zurück und fiel nach hinten. Erschrocken über meine Reaktion hielt er in der Bewegung inne. Vorsichtig beugte er sich zu mir und ich wich vor ihm zurück. Mit einem knurren ballte er seine Hand zur Faust und legte sie an seine Brust. „Wir müssen hier raus Kagome“, sagte Inuyasha ruhig, aber mit etwas Nachdruck in der Stimme.
 

Unter Schmerzen richtete ich mich auf, presste mich aber noch an die Wand. „Komm jetzt!“, forderte er grimmig und griff nach mir. Ich schlug schnell seine Hand weg und stolperte von ihm weg. Ich besann mich wieder und rannte aus dem Schloss, was daraufhin gleich hinter uns einstürzte. Nataku und Miroku befanden sich im Hof und schlugen die Wachen und Soldaten in die Flucht. Leiko hatte sich hinter einem Baum verkrochen und lugte hervor. Nataku sah mich und kam auf mich zu gerannt. Er blieb vor mir stehen, betrachtete mich und wollte etwas sagen. Aber er verstummte sofort als er mir tiefer in die Augen blickte. Ich wich seinem Blick aus, setzte mich in Bewegung um diesen schrecklichen Ort zu verlassen. Leiko erblickte mich und kam hinter dem Baum hervor und trat neben mir an meine Seite. Ohne ein Wort verließen wir das Gelände und ließen das brennende Schloss und die verzweifelten Schlossbewohner, die versuchten das Feuer zu löschen, hinter uns. Schweigend verließen wir das Dorf und im nahegelegenen Wald lehnte ich mich erschöpft gegen einen Baum und sackte zusammen.
 

Nataku kam schnell zu mir und streckte seine Hände nach mir aus. Panisch schlug ich sie weg und rutschte weg von ihm, Angst berührt zu werden. Mit schockierendem Blick sah er mich an. „Leiko. Was ist euch zugestoßen?“, fragte Nataku und wendete den Blick nicht von mir ab. „Ist das nicht offensichtlich?“, fragte sie zurück und senkte ihren Blick. Ich senkte ebenfalls meinen Kopf, weil ich die mitleidigen Blicke nicht ertrug. Plötzlich wurde mir das rote Gewandt vor die Füße gelegt. Irritiert sah ich zu Inuyasha der sein Gesicht von mir ab wandte. Ich konnte sein Gewandt nicht annehmen, denn ich würde es beschmutzen. Ich bin schmutzig, fühle mich beschmutzt und ich möchte nichts Weiteres tun, als diesen Dreck von meinem Körper zu waschen. Ich richtete mich auf und stützte mich am Baum.
 

Leiko nahm das Feuerrattenfell und reichte es Inuyasha zurück. Verwirrt sah er sie an und dann zu mir. Beschämt wich ich seinem Blick aus. „Warum nimmst du es nicht? Du frierst.“, sagte er grimmig und ich schlang meine Arme vor die Brust. „Nach einer ausgiebigen Waschung wird sie es tragen“, sagte Leiko ruhig. „Leiko. Ist ihr genau dasselbe zugestoßen wie eins dir?“, fragte Nataku und Leiko nickte schwer. „Ich verstehe“, sagte Nataku benommen und ging weiter in den Wald. „Wo gehst du hin Nataku?“, fragte Miroku und folgte ihm. „Ich weis wo ein großer See ist“, bemerkte er und ging weiter. Wortlos folgten wir ihnen und Inuyasha lief hinter uns.
 

Nach einigen Schritten linste ich nach hinten und bemerkte, dass Inuyasha sehr geknickt aussah und traurig wirkte. Ich würde ihn gern umarmen, aber ich kann nicht. Der Schmutz hält mich davon ab und ich möchte nicht, dass er auf ihn haftet. Schweigend kamen wir an einem See, schlugen unser Lager auf und jeder hatte seine Aufgabe. Nataku ging Kräuter und Holz sammeln, Miroku ging auf die Jagt und Inuyasha passte auf uns auf. Bevor wir aber baden gingen, hatte uns Nataku Kleidung hergezaubert.
 

Leiko warf ihre zerrissene Kleider nieder und lief in den See. Knietief blieb sie stehen und wusch sich gründlich. Ich hockte mich hin, schlang meine Arme um meine Knie und wartete bis sie fertig war. Ich wollte allein sein, denn ich möchte nicht, dass sie mich so sah.

Schreckliche Erlebnisse und die ersehnte Rettung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Nächtliches Lager im Wald

„Kagome? Du kannst dich jetzt waschen.“, informierte mich Leiko nachdem sie fertig war. Sie verschwand in den Büschen und zog sich ihre neue Kleidung an. Danach kam sie aus den Büschen und betrachtete mich stumm. „Ich werde dir eine Fackel besorgen, damit du etwas Licht hast“, sagte sie und ging zurück zu den anderen. Ihre Schritte entfernten sich von mir und ich richtete mich langsam auf.
 

Ich zog meinen Kimono aus, zerriss ihn und ging mit einigen Stofffetzen ins Wasser. Das Wasser war sehr kalt, aber es störte mich nicht. Langsam schritt ich knietief in den See und drehte mich zum Ufer, damit ich Fremde rechtzeitig erblicken konnte. Ein Stofffetzen tauchte ich in das kühle Nass und begann intensiv mein Gesicht, vor allem meinen Mund zu waschen. Ich schruppte regelrecht, um diesen Schmutz von mir zubekommen. Dabei ignorierte ich die Schmerzen generell im Gesicht, was durch die Schläge geschwollen war. Danach schruppte ich meinen Hals und drückte den Stoff fest auf meine Haut, damit ich alles weg bekam.
 

Ich schruppte alle Stellen gründlich sauber, bis ich mir sicher war, dass ich die widerlichen Hände und Zunge nicht mehr spürte. Durch das starke reiben, bekam der Stoff Löscher und ich nahm mir ein neues Stück Fetzen und begann von neuem. Immer wieder wusch ich meinen Körper, bis mir die geschruppten Stellen wehtaten. Das schlimmste für mich war der Rücken, denn ich wusste, dass die Wunden brennen würden, wenn sie jetzt mit dem Wasser in Kontakt kamen. Ich biss die Zähne zusammen, kniete mich nieder und das kalte Wasser umschlang meine Wunden.
 

Lauter kleine Stiche durchzogen meinen Körper und versuchte es auszuhalten. Nach einigen Minuten gewöhnte ich mich daran, aber das Stechen hatte nicht nachgelassen. Mit einem kräftigen Atemzug tauchte ich unter und versuchte solang wie möglich unter Wasser zu bleiben. Nach Luft schnappend tauchte ich wieder auf und bemerkte die Fackel am Ufer. Leiko hatte sie in die Erde gesteckt und war wieder fort gegangen. Ich blieb noch lange im See und wusch erneut meinen Körper. Irgendwann kam Inuyasha ans Ufer und suchte mich.
 

„Kagome? Komm langsam aus dem Wasser. Du erkältest dich sonst noch.“, sagte er und ich schwamm Richtung Ufer, kam aber nicht sofort aus dem Wasser. Mein Gesicht tauchte ich bis zu meinen Augen ein und betrachtete Inuyasha am Ufer, der auf mich zu warten schien. Seine goldbraunen Augen fixierten mich und blickten mich unergründlich an. Inuyasha seufzte und drehte sich um, blieb jedoch an Ort und Stelle stehen. Unter Schmerzen richtete ich mich auf und schritt aus dem Wasser. Seine Ohren zuckten bei jedem Geräusch, aber er drehte sich nicht um. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn von hinten mit meinem nassen Körper. Meine Hände krallten sich an seine Brust und ich spürte seine Wärme durch das Feuerrattenfell. „Kagome“, hauchte er und ich schmiegte mich enger an ihm.
 

Er legte eine Hand auf meine kalten Hände, löste sie von sich und zog sein Gewand aus und reichte es mir, ohne sich umzudrehen. Dankend nahm ich das Gewand, legte es über meine Schultern und hielt es vorn zu, damit ich bedeckt war. Wortlos ging ich an ihm vorbei, schnappte mir die neue hergezauberte Kleidung und wollte zurück zum Lager. „Warte. Willst du so gehen?“, fragte mich Inuyasha irritiert und ich nickte schwer. Als ich im Lager ankam, brannte ein Feuer und darüber briet ein dickes Wildschwein. Die anderen sahen mich skeptisch an und ich wich ihren Blicken aus. Ich setzte mich etwas Abseits von ihnen und winkelte meine Beine an meinen Körper an, bedacht darauf, dass ich alles mit dem Gewand bedeckt hielt. „Komm Miroku, wir gehen ein Stück“, sagte Leiko und zog Miroku auf die Füße.
 

„Aber warum denn? Es ist mitten in der Nacht.“, protestierte er leicht. „Begleite mich ein Stück, damit Kagome´s Wunden behandelt werden können.“, sagte sie und zog ihn mit sich. Er nickte und begleitete sie ein Stück. Nataku hatte in der Zeit einige Kräuter zerstampft und zu einem Brei geformt. „Komm ins Licht Kagome, damit ich die Wunden besser versorgen kann“, bat er. Schweren Herzens erhob ich mich aus meiner dunklen Ecke und ging langsam auf das Licht zu. Natakus und Inuyashas Augen weiteten sich, als sie mein Gesicht sahen, sagten aber nichts. Ich setzte mich ans Feuer und ließ meinen Kopf gesenkt. „Ich werde behutsam sein. Lass mich dich ansehen, um festzustellen ob etwas gebrochen ist.“, sagte Nataku. Widerwillig kam ich seiner Bitte nach und streckte mein Gesicht in seine Richtung.
 

Ein knurren war zu vernehmen und ich wusste, dass mein Anblick ihn wütend machte. „Sehr gut Kagome. Ich werde vorsichtig dein Gesicht abtasten.“, informierte Nataku mich sanft und streckte seine Hände nach mir aus. Unwillkürlich zuckte ich zurück und er hielt in der Bewegung inne. „Ich werde ganz vorsichtig sein“, behaarte er. Behutsam tastete er mein Gesicht ab und bei gewissen Stellen zuckte ich schmerzhaft zusammen und wich seinen Händen aus. „Gebrochen ist nichts. Es ist alles sehr geschwollen, es wird in den nächsten Tagen etwas abklingen aber auch sich verfärben.“, sagte er und ich nickte. „Zeig mir bitte deine Handgelenke“, bat er mich.
 

Ich streckte eine Hand aus und die andere hielt das Gewand von Inuyasha fest. Ein erneutes Knurren ertönte und Nataku begutachtete meine Gelenke. Ohne ein Wort nahm er etwas von den zerstampften Kräutern, schmierte sie mir auf die Abschürfungen und legte einen Verband darum. Dies machte er auch mit der anderen Hand. „So. Fertig.“, sagte Nataku und besah sich sein Werk. „Nicht ganz“, grummelte Inuyasha und sah mich an. Nataku sah ihn fragend an. „Wo bist du noch verletzt Kagome?“, fragte mich mein Verlobter und ich wich seinem stechenden Blick aus. „Du brauchst es nicht zu verbergen, denn ich rieche dein Blut“, stellte Inuyasha fest und ich zog sein Gewand enger um mich.
 

„Kagome?“, fragte Nataku und ich drehte den beiden einfach meinen Rücken zu. „Lass mich bitte deine Wunden behandeln Kagome“, bat Nataku sanft und ich zitterte am ganzen Körper. Jetzt würden die beiden sehen was mir angetan wurde und würden mich immer mit anderen Augen betrachten. Ich winkelte meine Beine an meinen Körper an, ließ das Gewand von meinen Schultern gleiten und wartete auf die Reaktionen. Hörbar wurde die Luft eingezogen und ein lautes Krachen war zu hören. Erschrocken drehte ich mich um und sah wie Inuyasha in den Baum einschlug. Sein Kopf war gesenkt, der Baum verlor lautstark sein Gewicht und fiel um.
 

„DIESE DRECKSKERLE!! Wie können sie es wagen Kagome so zu behandeln?? VERFLUCHT!!! Wäre ich doch nur schneller gewesen!!“, schrie er aufgebracht und wütend in die Nacht hinein. Vor Schreck hielt ich mir meine Ohren zu und das Zittern wurde stärker. „Inuyasha, beruhige dich“, sagte Nataku sanft, aber das brachte ihn noch mehr auf die Palme. „Ich soll mich beruhigen? Siehst du ihren Rücken nicht? Sie wurde ausgepeitscht, gefoltert und sie hätten sie benahe …“, er hielt inne, nicht im Stande diese Worte auszusprechen. Er schnaufte nach Luft, weil er sich so in Rage gebracht hatte. Ich linste über meine Schulter und sah wie Inuyasha´s Körper vor Zorn bebte.
 

„Ich sehe sie und ich weis wie du dich fühlst. Aber das nützt Kagome nichts, wenn du Hier und Jetzt durchdrehst.“, sagte Nataku sanft und Inuyasha´s verkrampfte Haltung entspannte sich. Ich blickte weg, bevor er mir in die Augen sehen konnte und spürte seine Blicke. „Kagome? Diese Wunden sehen sehr schlimm aus, diesmal wird es leider weh tun.“, warnte mich Nataku und ich nickte schwer. Das bisschen Brennen würde mir nichts ausmachen, verglichen mit den Peitschenhieben. Da das Gewand groß genug war, konnte ich meine Beine bedecken die ich eng an meinen Körper winkelte. „Es geht los Kagome“, informierte mich Nataku und trug die Kräuter auf.
 

Schmerzhaft zuckte ich zusammen und klammerte mich an meinen Beinen fest. Mein Kinn bettete ich auf meine Knie und machte mich auf das nächste Brennen gefasst. Erneut zuckte ich zusammen und vergrub mein Gesicht an meine Brust. Es brannte wie die Hölle und ich wollte mir nicht die Blöße geben zu weinen. Vor mir raschelte etwas, ich blickte auf und sah auf langes silberweißes Haar. Inuyasha hatte sich vor mich gesetzt und drehte mir den Rücken zu. Erneut strich Nataku die Kräuter auf die Wunden, ich bäumte mich dadurch auf, schlug seine helfende Hand weg und rutschte von ihm. Inuyasha und auch Nataku waren völlig überrascht über meine Reaktion, konnten es aber nachvollziehen. „Was war passiert?“, fragte Inuyasha überrascht. „Sie hat Schmerzen und vor allem große Angst“, erklärte Nataku sanft. Inuyasha drehte sich zu mir, setzte sich in Schneiderposition hin und streckte seine Arme aus. Skeptisch besah ich ihn und konnte nicht deuten was er wollte. Er legte ein sanftes Lächeln auf, wartete geduldig und ich verstand.
 

Langsam kam ich zu ihm rüber, er nahm seine Beine weg und ich setzte mich vor ihm hin. Behutsam zog er meinen Kopf an seine Brust und ich konnte seinen Herzschlag spüren. Ich schmiegte mich an ihm und inhalierte seinen männlichen Duft ein, den ich so an ihm mochte. „Du brauchst keine Angst zu haben. Nataku behandelt deine Wunden und ich werde hier bei dir sein.“, sagte er sanft und strich über mein langes schwarzes Haar. Ich nickte schwer und Inuyasha nahm sein Gewand etwas von meinem Rücken, damit Nataku weiter machen konnte.
 

Trotzdem zuckte ich schmerzhaft zusammen, als er meinen Rücken berührte. Dabei krallte ich mich an Inuyasha fest und er gab mir den Halt und die Sicherheit. „Es tut mir so leid Kagome. Wäre ich doch nur eher bei dir gewesen. Wäre ich nicht so ein Idiot gewesen, wärst du nie fortgegangen.“, flüsterte er mir ins Ohr. Stimmt. Wir hatten uns gestritten gehabt, ich war zu Kaede geflohen und danach wurden Leiko und ich entführt. Den Streit hatte ich vollkommen vergessen gehabt. Erneut zuckte ich zusammen und Inuyasha strich über mein Haar. „Kagome … du musst nicht mehr stark sein“, sprach Nataku sanft und ich verstand.
 

Sofort brach ich in Tränen aus, denn jetzt durfte ich meinen Schmerz und meine Wut zeigen. Ich verbarg mein Gesicht im Untergewand von Inuyasha und weinte leise, stumme Tränen, denn jetzt durfte und konnte ich weinen. Ich vergaß die Behandlung meiner Wunden und heulte mich an Inuyasha´s Brust aus. Behutsam strich er weiter über meinen Kopf und ließ es geschehen. Nachdem Nataku die Kräuter aufgetragen hatte, verband er meinen ganzen Rücken und Inuyasha half ihm dabei. Danach verließ Nataku kurz das Lager und in der Zeit half mir Inuyasha in mein neues Kleid, was Nataku mir hergezaubert hatte.
 

Sein Feuerrattenfell legte er mir um die Schultern, damit ich nicht fror. Miroku und Leiko kamen nach langer Zeit wieder zu uns zurück und setzten sich schweigend ans Feuer. Mit leerem Blick starrte ich ins Feuer und wollte an nichts mehr denken. Das Wildschwein war auch durchgebraten und die anderen begannen zu essen. Leiko, die seit Tagen nichts zu sich nahm, schlang das Fleisch in sich hinein, als wäre es ihre letzte Mahlzeit gewesen. Sie verschluckte sich dabei und Miroku klopfte vorsichtig auf ihren Rücken damit sie das Fleisch raushustete. „Tut mir leid für meine Esssitten, aber wir haben seit Tagen nichts gegessen.“, berichtete Leiko. „Man hat euch hungern lassen?“, fragte Miroku überrascht. „Sie boten uns schon etwas an, aber es hätte für zwei nicht gereicht. Das Brot war verschimmelt und Tiere hatten daran schon rumgenagt und das Wasser war faul und stank bis zum Himmel.“, erklärte Leiko und Miroku nickte.
 

Inuyasha bot mir ein Stück Fleisch an, aber ich verneinte. „Du musst etwas essen, damit du wieder zu Kräften kommst“, sagte er sanft und widerwillig nahm ich das Fleisch. Ein paar Minuten kaute ich daran und schluckte es hinter. Es schmeckte sehr gut und ich aß noch ein Stück. Nach kurzer Zeit rebellierte mein Magen, ich sprang auf und übergab mich in einem Busch. Nachdem ich alles wieder raus gebracht hatte, setzte ich mich wieder ans Feuer, winkelte meine Beine an, bettete meine Stirn auf meine Knie und verbarg mein Gesicht vor Scham. Es blieb still im Lager bis auf das Seufzen von Leiko. „Kagome ließ sich nicht unterkriegen und auch nicht erniedrigen. Dafür bekam sie kräftige Hiebe in den Magen und übergab sich dabei. Ihr Magen hat sich anscheinend noch nicht erholt von den Schlägen.“, erklärte sie.
 

Ich legte mich seitlich in Embryonalstellung nieder und starrte ins Feuer. Es war still im Lager und keiner traute sich die Stille zu stören. Nur das Knistern vom Feuer und ein Wolfsheulen in der Ferne waren zu vernehmen. „Hat sie gesprochen?“, fragte Leiko und sah mich dabei an. „Kein einziges Wort“, sagte Inuyasha niedergeschlagen. „Im Schloss konnte sie auch nicht mehr sprechen“, erwähnte Leiko und Nataku horchte auf. „Wie meinst du das?“, fragte er nach. „Als sie mir zur Flucht verhalf, bat ich sie mich zu begleiten, aber sie wollte nicht. Ich drängte sie, aber sie weigerte sich weiter und sagte zu mir `Geh!´. Dabei kam kein Ton über ihre Lippen und sie selbst war darüber erschrocken.“, erzählte Leiko.
 

„Sie hat erneut ihre Stimme verloren“, sagte Nataku traurig und Leiko nickte bedrückt. „Aber das ist noch nicht alles“, sagte Nataku und alle sahen ihn erwartungsvoll an. „Ich erreiche sie auch gedanklich nicht mehr“, erzählte er. „Du meinst, du kannst mit ihr nicht gedanklich kommunizieren?“, fragte Leiko geschockt nach und Nataku nickte. „Warum?“, fragte Leiko mehr sich selbst nach langem Schweigen. „Warum hat sie alles auf sich genommen?“, fragte sie in die Runde, aber keiner konnte ihr antworten. „Ich verstehe nicht“, sprach Miroku. „Immer wieder hat sie mich beschützt. Während ich auf dem Boden kroch, stand sie mit erhobenem Haupt vor dem Herrn. Sprach respektlos mit den Wachen, Soldaten und mit dem Herrn. Sie zeigte keine Angst, ließ sich nicht unterjochen und nicht erniedrigen. Für jede Respektlosigkeit wurde sie bestraft, aber sie gab mir, trotz allem, Halt. So etwas hatte ich noch nie erlebt und auch nie kennen gelernt. Trotz das ich so gemein zu ihr war, hatte sie mich beschützt, mich verteidigt und schließlich gerettet.“, erzählte Leiko gedankenverloren.
 

Miroku seufzte und sah ihr tief in die Augen. „Ja, das ist unsere Kagome. Sie gibt niemals auf und sie ist für uns eine sehr wichtige und besondere Freundin. Kagome hat die Fähigkeit etwas zu bewegen. Egal wie schlecht es ihr ergeht, sie ist trotz allem ein starker Fels in der Branddung. Durch sie habe ich Inuyasha, Sango, Shippo und Kirara kennen gelernt. Auf sie ist verlass und sie würde niemanden im Regen stehen lassen. Sie sieht die Dinge mit ganz anderen Augen und sie ist frei von jeglichen Vorurteilen.“, erzählte Miroku und die anderen hörten ihm aufmerksam zu. Seine Worte taten meiner Seele gut und es war schön so etwas zu hören, denn so hatte ich mich noch nie gesehen. „Woher kommt das?“, fragte Leiko ihn. „Durch ihr aufrichtiges, reines und großzügiges Herz“, erklärte Inuyasha und die anderen nickten zustimmend. Nach den ganzen lieben Worten war es wieder still im Lager und meine Augenlider wurden immer schwerer. Irgendwann übernahm die Müdigkeit meinen Körper und ich schlief ein.
 

Schweißgebadet und mit einem rasenden Herzen in der Brust wurde ich munter und schreckte aus meinen Alptraum auf. Ich rang nach Luft und mit gehetztem Blick sah ich mich um. Ich befand mich im Lager und die anderen schliefen den Schlaf der Gerechten. Ich legte das Fell der Feuerratte zur Seite, richtete mich langsam auf und ging zum See, der nicht weit vom Lager entfernt lag. Ich nahm am Ufer platz, winkelte meine Beine leicht an, legte meine Arme darauf und blickte in den klaren Sternenhimmel, der wunderschön funkelte. Dieser Himmel war einfach traumhaft, denn in meiner Welt sah man keine Sterne. Dieser Anblick beruhigte mich allmählich und ließ mich vergessen.
 

Aber die Ruhe brachte auch Erinnerungen mit sich. Ich besah mir meine Hände die mit Zittern angefangen hatten. Meine Hände hatten tatsächlich jemanden umgebracht und das nicht nur einen. Als die Wache starb, stand ich regelrecht unter Schock und konnte nicht glauben was ich eben getan hatte. Ich wollte ihn nur aufhalten, aber nicht gleich töten. Was mir noch mehr Angst machte war, dass ich bewusst den Soldaten auslöschen wollte. Ich hatte ihn vorsätzlich ermordet und ihn in brand gesteckt. Dabei fühlte ich Genugtuung und keine Reue.
 

Bei Tokugawa empfand ich Freude. Freude, ihm zu zeigen dass ich nicht unterzukriegen war und er mich nicht besitzen konnte. Freude, über seine entsetzen Gesichtsausdrücke, als er merkte, dass er durch meine Hand sterben wird. Plötzlich sah ich Blut an meinen Händen und ich erschrak. Schnell stürzte ich zum See und begann meine Hände zu waschen. Immer und immer wieder. Erneut besah ich mir meine Hände und sie waren sauber. Erleichtert ließ mich auf das Gras sinken und versuchte Ruhe zu bewahren. Nach einigen Minuten wurde die Stille für mich unerträglich und ich ging zurück ins Lager. Als ich dort ankam, wurde ich schon erwartet. Anscheinend hatten sich die anderen Sorgen gemacht und warteten auf mich. Ich setzte mich ans Feuer, das neu entfacht wurde und sah in die Flammen.
 

„Was ist mit deinen Armen und Beinen passiert?“, fragte Leiko plötzlich und besah meine wunde Haut. Unwillkürlich winkelte ich meine Beine an und schlang meine Arme darüber. „Ich verstehe“, sagte sie leise und stocherte etwas im Feuer rum. „Hast du seine Schultern um ein Gewicht erleichtert?“, fragte sie Inuyasha und sah ihn mit festem Blick an. „Nein. Er hat seinen Kopf behalten.“, sagte er ruhig. „Du hast ihn am Leben gelassen?“, fauchte sie ihn an. „Nein. Kagome hatte ihn erledigt.“, sagte er und sah mich an.
 

Miroku und Nataku sahen erschrocken zu mir und konnten nicht glauben was sie da hörten. „Dieser Bastard hatte es verdient, wie die Wache“, spuckte Leiko vor Abscheu und die anderen sahen sie fragend an. „Eines Nachts kam eine Wache zu uns und wollte sich vergnügen. Ich sollte die erste sein. Ich war vollkommen überrascht als Kagome ihm einen Pfeil in den Rücken jagte und er sich vor Schmerzen aufbäumte. Trotz das sie kurz vorher bestraft wurde, war sie in der Lage zu Handeln und rettete mich vor den Übergriff. Die Wache griff wütend Kagome an, aber sie warf ihn über ihren Rücken und er landete auf dem Pfeil. Er starb qualvoll und krauchend am Boden.“, erzählte Leiko. „Aber eins gibt mir zu Denken“, sagte Leiko und sah in den Himmel. „Was ist es?“, fragte Miroku.
 

„Nun ja, warum hatte Tokugawa es auf Kagome abgesehen?“, fragte sie in die Runde und ich zuckte merklich zusammen. Ich zog meine Beine enger an meinen Körper und versuchte mein Zittern zu unterbinden. „Du weist etwas darüber. Habe ich recht?“, fragte Leiko, aber ich schwieg. Wenn sie jetzt erfährt, dass alles wegen mir geschah, würde sie mich vermutlich umbringen. „Spuck es aus. Was weist du?“, fragte sie wütend. „Lass sie Leiko“, sagte Nataku. Mit schweren Herzens nahm ich ein Stock und kratze das Wort `Akuma´ in den Boden.
 

Plötzlich wurde ich auf den Boden gedrückt und kalte Hände schlangen sich um meinen Hals. Ich spürte richtig wie meine Wunden am Rücken aufrissen und es warm wurde. Ich sah in Leiko´s hasserfüllten Augen und konnte sie verstehen. Blitzschnell eilten die anderen zu ihr und versuchten sie von mir loszureisen. Mit leerem und ausdruckslosem Blick sah ich sie an. „Wegen dir musste ich all dies durchmachen? Wegen dir wurden wir entführt? Wegen dir wurde ich erniedrigt, gedemütigt und geschändet?“, schrie sie wütend und drückte leicht zu. Ich verstand ihre Wut und ließ es über mich ergehen. Mit ausdruckslosem Blick starrte ich sie an und wehrte mich nicht.
 

„Warum wehrst du dich nicht?“, fragte sie erstaunt und wurde von mir weggerissen. Ich drehte mich zur Seite, hustete und rieb mir meinen Hals. Inuyasha trat besorgt an meine Seite und besah sich meinen Hals. „Beruhige dich Leiko“, sagte Nataku beschwichtigend, als sie sich von den Händen lösen wollte. „Ich soll mich beruhigen? Wegen ihr bin ich durch die Hölle gegangen! Und ich soll mich beruhigen?“, schrie sie hysterisch Nataku an. „Sie ist ebenfalls durch die Hölle gegangen“, sagte Inuyasha zornig. Wütend entriss sie sich von Miroku und funkelte mich wütend an. „Wegen ihr sind wir doch alle in Gefahr. Erst wird das Dorf angegriffen, dann wurden wir entführt und gefangen genommen. Was muss denn noch passieren damit du endlich begreifst das du uns nicht gut tust!“, schrie sie mich an und ich zuckte merklich zusammen. Ich senkte meinen Kopf und hörte mir ihre verletzenden Worte an.
 

Erneut wurde ich gepackt und wir kullerten auf der Wiese. Leiko wurde von mir gerissen, dabei packte sie mein Kleid und zerriss dadurch den Stoff, zusammen mit dem Verband. Ein zerreisendes Geräusch hallte durch den Wald und Stille machte sich breit. Ich kauerte auf der Wiese, hielt die Stofffetzen vor meiner Brust und hielt den Blick gesenkt. „Bist du nun zu frieden? Jetzt sind die Wunden wieder aufgerissen. Ist es das was du wolltest?“, sagte Inuyasha wütend und legte sein Gewand über meine nackten Schultern. Leiko sah erschrocken aus, als sie meine Wunden auf dem Rücken sah. „Was…?“, stotterte sie etwas. „Das waren die Bestrafungen die sie über sich ergehen lassen musste. Sie nimmt es genauso mit, vor allem weil sie weis, das alles wegen ihr geschah.“, erklärte Nataku sanft.
 

„Pfff!! … Wäre sie dort geblieben wo sie herkommt, hätten wir keinen Ärger.“, sagte Leiko kalt und wandte sich von uns ab. Benommen über ihre kalten Worte richtete ich mich auf und ging von dannen. „Kagome warte“, sagte Inuyasha, und hielt mich am Handgelenk fest. Ich blickte ihn nicht an und hielt inne. „Inuyasha … sie braucht einen Moment“, erklärte Nataku sanft und er ließ daraufhin mein Handgelenk los. Ich ging zum See und setzte mich wieder ans Ufer und dachte über die Worte nach. Ich legte das Gewand ab, zerriss bis zur Hüfte mein Kleid und legte das Feuerrattenfell wieder über meine Schultern. Eine Zeit lang später kam Nataku und setzte sich schweigend neben mich.
 

„Ich möchte deine Wunden erneut versorgen“, sagte er nach langem schweigen. Ohne ein Wort wandte ich ihm meinen Rücken zu, ließ das Gewand von meinen Schultern rutschen und wartete. Nataku begann vorsichtig die Kräuter auf meine offenen Wunden aufzutragen. „Wenn wir wieder zu Hause sind, wirst du in die Quelle steigen müssen Kagome“, sagte er sanft und ich nickte nur. „Leiko meint es nicht so. Es war Wut, die aus ihr sprach.“, sagte er, aber ich zuckte nur mit den Schultern, denn ich weis das jedes einzelne Wort der Wahrheit entsprach.
 

Nachdem er die Kräuter aufgetragen hatte, verband er meinen Rücken. „Es tut mir leid, leider kann ich dir kein neues Kleid zaubern. Das zerrt so sehr an meinen Kräften.“, seufzte er, als er fertig war. Ich legte mir das Gewand über meine Schultern und richtete mich auf. Etwas Kleid bedeckte meine Intimzonen. Damit es nicht verrutscht, schnürte ich es mit einem Stofffetzen zu. Der Rest meines Körpers lag in Bandagen und somit war alles bedeckt gewesen. Gemeinsam mit Nataku ging ich zurück ins Lager.
 

Dort setzte ich mich zu Inuyasha und lehnte meinen Kopf an seine Schulter, er tat es mir gleich. Durch die ganze Aufregung wurde ich müde und schlief schließlich an seiner Schulter ein. Im Halbschlaf bekam ich noch mit, wie er meinen Kopf sanft in seinem Schoß bettete und ich seinen wohltuenden Geruch einatmete.

Auf dem Weg nach Hause

Als ich meine Augen öffnete war alles dunkel um mich herum. Erschrocken richteten ich mich auf und blickte mich um. Es war niemand zu sehen, ich war allein. Ich begann die anderen zu rufen, aber es sollte kein Ton über meine Lippen kommen. In der Ferne konnte ich ein kleines Licht erkennen und lief darauf zu.
 

Das Licht kam immer näher und es schien durch einen Spalt. Mit klopfenden Herzen blieb ich davor stehen, hob vorsichtig meine Hand und schob die Tür auf. Was ich sah, raubte mir den Atem. Überall waren Kerzen aufgestellt und erleuchteten den ganzen Raum. Aber dies war nicht der Grund für meine Atemlosigkeit. In mitten diesen Raum stand Katsuo und grinste mich kalt an. Mir lief es kalt den Rücken runter und ich wich automatisch zurück. Das konnte nicht sein. Er war doch tot. Dafür hatte ich doch gesorgt. Warum steht er vor mir?
 

Plötzlich stieß ich gegen etwas und blickte erschrocken nach hinten. Er stand direkt hinter mir und seine Nase plusterte sich auf und zog meinen Geruch ein. Gierig ging er auf mich zu und ich wich nach hinten in den Raum rein. „Du entkommst mir nicht“, sagte er gierig und streckte seine schmierigen Hände nach mir aus. Stolpernd fiel ich Rückwärts in den Raum. Er lachte über meine Angst und kam immer näher auf mich zu. Verzweifelt kroch ich weiter rückwärts, aber es half nichts. Er stürzte sich auf mich und ich schrie auf.
 

„Hahahahaha … stumm wie ein Fisch … hahahaha“, lachte er finster. Ich schlug und trat nach ihm aber er lächelte amüsiert, als würde ihn dies nichts ausmachen. Er packte meine Hände und hielt sie mit festem Griff über meinen Kopf. Ich bäumte mich auf, aber ich hatte keine Chance. Mit der anderen Hand strich er über mein Gesicht, über meinen Hals und verharrte anschließend an meiner Brust. Ich wehrte mich, aber war zu schwach. Er machte mit seinen schmierigen Berührungen weiter und ich wehrte mich immer wieder.
 

Ich schrie auf, aber kein Ton kam von meiner Kehle. Meine Seele schrie, aber niemand hörte meine stummen Schreie. „Kagome“, flüsterte jemand und ich blickte mich um. „Kagome“, flüsterte erneut die Stimme sanft, die mir so vertraut vorkam. „Hahahahahaha“, lachte der Soldat schmierig und Wut stieg in mir auf. Wütend darüber das ich dies geschehen ließ und nicht stark genug war, um mich ihm zu entziehen. Ich blickte Richtung Tür und sah eine Gestalt, die ganz in rot gekleidet war. Sein langes silberweißes Haar wehte leicht und anmutig mit dem Wind.
 

Seine goldbraunen Augen sahen mich traurig an und er streckte seine Hand nach mir aus. Katsuo gab schon lange meine Hände frei und somit streckte ich voller Hoffnung meine entgegen, aber nichts geschah. Plötzlich entfernte sich Inuyasha mit ausgestreckter Hand und verschwand in der Dunkelheit. Ich schrie nach ihm, aber stumme Schreie kann man bekanntlich nicht hören. Nur wer genau hin hört.
 

Wütend sah ich zum Krieger auf, presste meine Hände auf sein ekelhaftes Gesicht und drückte ihn von mir. Er wehrte sich und kicherte dabei erregt. Dies machte mich noch mehr wütend, nahm meine ganze Kraft schrie stumm auf und plötzlich erschien ein helles Licht in meinen Handflächen. Katsuo wurde von mir fortgeschleudert und landete in den vielen Kerzen. Sein Gewand fing sofort Feuer und er schrie auf.
 

Schnell rappelte ich mich auf und lief aus dem Raum. Fort von diesem schrecklichen Ort. „Wach auf Kagome“, sagte die Stimme sanft und ich blieb abrupt stehen. Blickte mich in der Dunkelheit um und lauschte. „Kagome, wach auf“, sprach die vertraute Stimme so sanft wie möglich. Ich rannte in die Richtung, woher die Stimme kam. „Bitte Kagome, wach doch auf“, flehte die Stimme fast und plötzlich erschien ein helles warmes Licht. Dieses Licht erfüllte mich mit Wärme und ich wusste, dass dies mir Sicherheit gewehrte.
 

Als ich meine Augen öffnete sah ich in besorgte goldbraune Augen. „Kagome“, sagte er sanft und die Sorge aus seinen Augen wich. Vorsichtig richtete ich mich auf und stützte meinen Kopf auf die Hände. Es war nur ein schrecklicher Alptraum. „Du hattest schlecht geträumt“, sagte Inuyasha und ich nickte stumm. „Hier Kagome. Trink das. Das hilft deinem Magen.“, erklärte Nataku und gab mir den Tonbecher. Prüfend roch ich an der dampfenden Flüssigkeit und zog die Nase kraus. „Der riecht zwar nicht angenehm, aber dafür hilft er.“, sprach er, als er mein skeptischen Gesichtsausdruck betrachtete.
 

Ich schielte zu Leiko die sich von mir abwendete und verächtlich schnaufte. Ich trank von dem Tee und die warme Flüssigkeit machte sich sofort in meinem Magen breit. Der Tee schmeckte zwar absolut scheußlich, aber das war mir egal, Hauptsache ich behielt ihn in mir. Die anderen aßen in der Zeit ihr Frühstück und ich trank weiter den schrecklichen Tee. Nach dem Frühstück machten wir uns Aufbruch bereit. Wie damals bei dem Kampf mit Tokajin, schnürte ich mir notdürftig Inuyasha´s Gewandt um meinen Körper.
 

Danach machten wir uns auf den Heimweg. Wir liefen durch den Wald und kamen anschließend auf eine offene Straße. Der warme Wind wehte mir durchs Haar und strich sanft über mein geschundenes Gesicht. Die Sonne schien vom blauen Himmel herab, wärmte die Erde von der kühlen Nacht auf. Blumen erwachten zum Leben, streckten sich im Licht und die Knospen zeigten ihre wahre Schönheit. Schweigend gingen wir weiter und keiner verlor auch nur ein Wort. Es gab auch nichts zu sagen, es wurde alles gesagt. Auf dem Weg trafen wir zwei Mönche die uns entgegen kamen. Als sie näher kamen, konnte man teilweise ihr Gespräch verfolgen.
 

„Hast du schon gehört? Das Schloss von Tokugawa wurde niedergebrannt.“, sagte der Ältere zum Jüngeren. „Wirklich? Das ist ja schrecklich.“, sagte der junge Mönch. „Die Bediensteten sind alle mit einem Schrecken davon gekommen, aber der junge Lord ist in dem Feuer umgekommen. Als der Ältere Lord vom Tod seines Sohnes erfuhr, brach er sofort auf.“, erzählte der Ältere, als die beiden an uns vorbei liefen. Ich blieb sofort stehen und sah ihnen nach. Der ältere Lord? „Kagome? Was hast du?“, fragte Inuyasha nach. Miroku stellte sich neben mich und sah ebenfalls den beiden nach. „Du hast es auch gehört. Der ältere Lord.“, stellte er fest und ich nickte. „Wartet hier. Ich versuche etwas in Erfahrung zu bringen.“, informierte uns Miroku und wir machten unter einem Baum kurz Rast.
 

Miroku unterhielt sich mit den beiden buddhistischen Mönchen und kam nach einem langen Gespräch wieder zu uns. „Was hast du in Erfahrung gebracht?“, fragte Inuyasha. „Die beiden Mönche sind auf dem Weg zum Schloss um eine Andacht für die Toten zu halten. Soviel sie wissen wurde das Schloss angegriffen und das der ältere Lord nach den Angreifern sucht.“, berichtete Miroku und ich zuckte leicht zusammen. „Der alte Herr ist außer sich vor Wut, weil sein einziger Thronfolger getötet wurde.“, erzählte Miroku, aber dies ließ mich kalt, denn es geschieht ihm recht. Ohne ein Wort entfernte ich mich von der Gruppe und führte den Weg fort. Soll er ruhig kommen der alte Mann, ich werde ihn erwarten. Die anderen holten auf und Inuyasha lief schweigend neben mir.
 

„Soll das heißen, wir werden gesucht?“, fragte Leiko entsetzt. „Sie wissen nicht wer die Angreifer waren, aber das werden sie bald herausfinden, wenn sie die Überlebenden befragen.“, erklärte Miroku. „Keine Angst Leiko. Ihr beide habt nichts zu befürchten, denn wir sind bei euch.“, sagte Nataku. Nach langem betretenem Schweigen erblickten wir in der Ferne ein Dorf. „Dort ist ein Dorf. Lasst uns dort eine Rast einlegen.“, schlug Nataku vor. Wenn wir in diesem Tempo weiter laufen, sind wir nicht vor Anbruch der Dunkelheit dort. Dieses Geschleiche ging mir langsam aber sicher auf die Nerven. „Das ist aber noch weit“, jammerte Leiko leicht.
 

„Mir tun auch schon die Füße weh“, beschwerte sich Leiko und ich verdrehte theatralisch meine Augen. Ohne darüber nachzudenken, hockte ich mich hin und begab mich in die `Auf die Plätze´- Stellung. „Was machst du da Kagome?“, fragte Miroku. „Ich verstehe“, sagte Nataku wissend und begab sich in die gleiche Stellung. „Die waren zu lange in der Sonne“, beschwerte sich Leiko. „Bereit Kagome?“, fragte Nataku, ignorierte dabei Leiko´s Bemerkung und ich nickte. „Was habt ihr vor?“, fragte Inuyasha neugierig und hockte sich neben uns. „Miroku? Du nimmst Leiko.“, grinste Nataku. „Was? Aber …“, wird aber von Nataku unterbrochen.
 

„Auf die Plätze … Fertig … LOS!“, rief Nataku und wir beide sprinteten sofort los und ließen dabei verblüffte Freunde zurück. Es dauerte nicht lange und Inuyasha lief neben mir und besah mich von der Seite. Dieses schnelle Laufen fehlte mir und ich fühlte mich gleich besser. Ich hatte das Gefühl ich würde etwas von meiner Last etwas verlieren. Dieses Laufen ist einfach befreiend und ich möchte es nicht missen. „Dort vorn liegt ein Baum auf dem Weg. Schaffst du das?“, fragte Inuyasha mich und ich grinste herausfordernd. Ich beschleunigte und der Baum kam immer näher. Vor dem Baum sprang ich rechtzeitig ab, stützte meine Hände auf die Rinde ab und sprang seitlich mit angewinkelten Beinen ab und kam sicher auf der anderen Seite an und rannte weiter. „Ihr seit ganz schön schnell“, bemerkte Miroku, der Leiko auf dem Rücken trug, als er zu uns stieß. „Woher wusstest du, was Kagome wollte?“, fragte Inuyasha Nataku.
 

„Sie hatte dies am Strand gemacht und lief einfach los, deshalb wusste ich sofort was sie meinte. Ihr war das Tempo nicht schnell genug.“, grinste Nataku und lief weiter. In kurzer Zeit erreichten wir das Dorf und wir gingen gemütlichen Schrittes den restlichen Weg. Im Dorf blickten wir uns um und ich bemerkte die Blicke die mich durchbohrten. Ich konnte es ihnen nicht verübeln, denn ich war wirklich nicht ansehnlich. Mein Gesicht war lädiert und war mit blauen Flecken verziert. Dann war ich praktisch nackt, nur das Gewandt von Inuyasha verdeckte meine Blöße. Es wurde getuschelt, geflüstert und Mutmaßungen gestellt.
 

Ich wurde etwas langsamer und lief hinter den anderen her. Ich senkte meinen Kopf und ließ mein Haar vors Gesicht fallen und verdeckte somit mein geschundenes Gesicht. Wir liefen ein gutes Stück durch das Dorf und ich schielte Ab und Zu nach oben, damit ich die anderen nicht verlor. Durch meinen Haarvorhang konnte ich beobachten, dass ich immer noch angestarrt wurde und langsam nervte es. Ich bin doch kein seltsames Tier im Zoo. Ich gab mein Versteck auf, hob mein Kopf an, strich mein Haar nach hinten und lief mit hohen Hauptes weiter. Hörbar erschraken einige über meinen Anblick und die Frauen hielten geschockt ihre Hände vor ihren offenen Mündern.
 

Genervt starrte ich zurück und sie machten keinen hell daraus, ihren Blick abzuwenden. Nein, sie starrten mich weiter daraufhin an. Ich ging einfach weiter und ignorierte diese stechenden Blicke, die mich verfolgten. Auf einmal hörte ich etwas und ich war wie verzaubert. Ohne auf die anderen zu achten, lief ich dem vertrauten Klang nach. Ich lief immer weiter ohne auf meinen Weg zu achten und ich kam dem immer näher. Mit klopfenden Herzen hatte ich mein Ziel erreicht und besah interessiert die Leute. Zum aller ersten Mal hörte ich in dieser Zeit Musik. Die Musik war so frei, natürlich, warm und sie ließ vergessen. Mit leuchtenden Augen trat ich näher heran und beobachtete die Spieler. Ein junger Mann spielte eine Fiedel, ein etwas älterer Mann spielte eine Flöte und die junge Frau eine Harfe.
 

Sie waren alle eins mit ihrem Instrument, denn sie spielten aus tiefstem Herzen. Die Musik rührte mich und wärme durchfloss meinen Körper. Etwas entfernt von ihnen setzte ich mich, lauschte ihren wunderschönen Klängen und vergaß alles um mich herum. Ich schloss meine Augen und erinnerte mich an meine Kindheit. Ich hatte schon immer Instrumentalmusik gemocht, denn diese verzauberte einen und man befand sich in einer anderen Welt. Als kleines Kind hatte ich mich spontan und frei zu dieser Musik bewegt und ließ mein Herz sprechen.
 

Ich öffnete meine Augen und beobachtete weiter die Spieler, denn keiner schien sie zu beachten. Der junge Mann mit der Fiedel sah zu mir und lächelte mich sanft an. Verlegen blickte ich weg und lauschte weiter der Musik. In diesem Moment ahnte ich nicht, dass ich von den anderen gesucht worden war. Hektisch begaben sie sich auf die Suche nach mir und fanden mich schließlich. Sie bekamen mit das ich von der Musik fasziniert war und beobachteten mich aus der Ferne. Der junge Mann mit der Fiedel erhob sich spielend und kam mit einem sanften Lächeln zu mir. Dabei spielte er weiter auf seiner Fiedel und hockte sich vor mich hin. Erstaunt betrachtete ich ihn und er lächelte mir aufmunternd zu. Ich verstand die Einladung, richtete mich auf und schritt anmutig, von der Musik gesteuert zu ihnen.
 

Mit seiner Fiedel bewegte er sich um mich herum und besah mich. Ich schloss erneut meine Augen und ließ die Musik auf mich wirken. Diese Musik hatte etwas Magisches an sich, etwas kraftvolles. Sie drang in meine Glieder ein und mein Körper schrie danach sich zu bewegen … zu sprechen. Ich öffnete meine Augen, sah ihn mit festem Blick an und bewegte mich zu seinem Spiel. Erstaunt riss er seine Augen auf, weil er diese Bewegungen anscheinend noch nie gesehen hatte. Wie von selbst und in Trance bewegte sich mein Körper zu dieser Musik und sprach sein Leid aus. Der Fiedelspieler war neugierig und bewegte sich, mit einem Lächeln, mit mir ohne sein Spiel zu beenden.
 

Ich fühlte mich so frei und ließ dabei alles hinter mir. Ich bewegte mich weiter und bemerkte, wie ich von den anderen Dorfbewohnern angestarrt wurde. Aber dies war mir egal, denn ich konnte mein Leid, mein Schmerz und meine Sehnsucht von der Seele tanzen. Ich machte mir keine Gedanken über meinen wunden Rücken. Ich war für diesen einen Moment einfach frei. Eine andere Melodie wurde gespielt, die etwas Beruhigendes an sich hatte, aber mir trotzdem Kraft spendete. Sie bewegte etwas in mir. Dementsprechend bewegte ich mich anmutig, sanft und erfüllt zu dieser Musik. Plötzlich stand Inuyasha vor mir und besah mich mit unergründlichen Augen.
 

Erschrocken über sein erscheinen hielt ich in meiner Bewegung inne, senkte beschämt meinen Blick, aber die Melodie spielte weiter und ließ sich nicht stören. Behutsam legte er seinen Finger unter meinem Kinn und hob meinen Kopf an. Sanft und intensiver wurde gespielt. Schweigend und mit festem Blick auf mich gerichtet, erhob Inuyasha seine flache Hand und hielt diese in Augenhöhe. Ich legte meine Hand in seine und er lächelte sanft. Er begann sich nach der Musik zu bewegen und führte mich dabei, indem er etwas Druck in meine Hand gab. Völlig erstaunt ließ ich es geschehen und ein Feuer brannte in mir. Er führte mich sanft in verschiedenen Richtungen und ich folgte ihm blind.
 

Er ließ mich dabei nicht aus den Augen und lächelte sanft. Dieser Tanz hatte etwas Adliges an sich und ich erinnerte mich dunkel daran, dass er mir eins erzählt hatte, dass seine Mutter eine Prinzessin war. Somit musste er solche Tänze als kleines Kind, bei seiner Mutter am Hofe, beobachtet haben. Unsere beiden Hände befanden sich in der Luft und elegant führte er mich weiter. Er machte plötzlich eine Drehung und verbeugte sich leicht vor mir. Ich fühlte mich wie eine Prinzessin die gerade von einem Prinzen umworben wurde.
 

Ich tat es ihm gleich und biss die Zähne zusammen, weil dies meinem Rücken nicht gut tat. Wir tanzten weiter und vergaßen alles um uns herum. Ich fühlte mich so leicht und frei. Wieder wurde eine andere Melodie gespielt, die etwas schneller und herausfordernder klang. Inuyasha bemerkte dies und bewegte sich dementsprechend zu diesem Klang. Er forderte mich praktisch heraus, ein kleines Duell unter liebenden. Ich nahm die Herausforderung spielerisch an und tanzte ihn praktisch an die Wand. Seine Augen weiteten sich vor staunen und ich lächelte siegessicher. Er nahm wieder die Oberhand und bedrängte mich mit seinen Tanzschritten und elegant wich ich nach hinten.
 

Sanft legte ich eine Hand auf seine Brust, lächelte ihn verschmitzt an und schob ihn während des Laufens von mir. Behutsam stieß ich ihn von mir und bewegte mich unwillkürlich zu dieser schnellen Musik. Mein Atem beschleunigte sich. Der Fiedel- und der Flötenspieler umrundeten uns und bewegten sich ebenfalls zu dieser Musik. Es war ein aufregender, emotionaler, herausfordernder und kämpferischer Tanz. Die Spieler hörten auf zu spielen und betrachteten uns. Schwer atmend stand ich vor Inuyasha und lächelte leicht. Seine Ohren zuckten und er sah sich um und bemerkte die vielen Dorfbewohner. Mit rotem Gesicht nahm er meine Hand und verschwand mit mir zu den anderen. Vor anderen Augen etwas abgelegen, setzten wir uns unter einem Baum und holten erst einmal Luft.
 

Plötzlich wurde in der Stille applaudiert und ich sah erschrocken auf. Nataku stand mit einem Lächeln da und klatschte. „So etwas hatte ich noch nie gesehen gehabt“, gab er zu und hörte auf mit klatschen. „Ich wusste gar nicht, dass du tanzen kannst Inuyasha“, bemerkte Miroku und sah Inuyasha erstaunt an. „Keh!!“, schnaubte er, verschränkte seine Arme vor die Brust und sah in den Himmel, mit einer leichten röte im Gesicht. Nataku hockte sich vor mich und sah mich fragend an. „Wie fühlst du dich?“, fragte er. Ich lächelte ihn an und nickte. „Das freut mich“, gab er ehrlich zu. Ich war immer noch ganz aufgeregt und ich fühlte mich wirklich besser. Ich fuhr mit der Hand über meiner Stirn und wischte mir den Schweiß ab. „Wie geht es deinem Rücken?“, fragte mich Inuyasha.
 

Da ich nicht wusste, wie ich es ihm sagen sollte, öffnete ich leicht sein Gewandt ließ es von meinen Schultern rutschen und er wurde plötzlich rot im Gesicht. „Was tust du denn da?“, fragte er schnell und zog das Gewandt vor meine Brust zu. Ich wusste nicht was er jetzt hatte, denn ich wollte ihm doch nur meinem Rücken zeigen. Es gab doch eh nichts zu gucken, war doch alles abgebunden. Schweigend trat Nataku hinter mich, Inuyasha lockerte etwas sein Gewandt, Nataku lugte unter den Stoff und zog hörbar Luft ein. „Hast du Schmerzen Kagome?“, fragte er mich besorgt und ich zuckte nur mit den Schultern. „Wir sind hier im Dorf fertig. Wir sollten weiter ziehen und rechtzeitig ein Rastplatz finden, damit ich Kagomes Wunden neu versorgen kann.“, seufzte Nataku und Inuyasha sah ihn fragend an. „Kagomes Wunden sind aufgerissen“, seufzte er erneut und Inuyasha besah mich mit einem strengen Blick.
 

Mit leichter Röte im Gesicht, wandte ich beschämt meinen Blick von ihm ab. Wir gingen ein Stück und kurz darauf fanden wir einen schönen Platz am Bach. Dort schlugen wir unser Lager auf. Miroku ging Feuerholz holen, Nataku sammelte Kräuter und Inuyasha machte sich auf die Jagd. Somit blieb ich mit Leiko allein zurück und die Stimmung war drückend und zum Schneiden scharf. Ich ertrug es nicht länger und setzte mich ans Ufer vom kleinen Bach und tat meine Füße ins Wasser. Das kühle Wasser tat meinen Füßen gut, denn schließlich lief ich die ganze Zeit Barfuß durch die Gegend. Miroku kam irgendwann wieder, bereitete die Lagerfeuerstelle vor und entzündete schließlich das Holz. Als Nataku zurückkehrte machte er sich sofort an die Arbeit, um die Kräuter zu zerstampfen. Ich blieb weiterhin am Ufer sitzen und tauchte meine Füße im Wechsel ein und auf.
 

Ein leichtes ziehen verspürte ich in meiner rechten Brust und ich rieb daran, um dies zu lindern. Ich dachte mir nichts weiter dabei, denn vielleicht zuckte ein Muskel unwillkürlich und es würde bald vergehen. Inuyasha kehrte mit einem erlegten Keiler zurück und warf ihn in die Nähe des Feuers. Leiko nahm sich der Aufgabe an, den Keiler zum Verzehr vorzubereiten und Miroku spießte ihn auf und legte ihn über das Feuer. Inuyasha setzte sich zu mir und schwieg. „Kagome?“, fragte Nataku und ich drehte mich zu ihm um. „Ich möchte gern deine Wunden versorgen“, sagte er sanft und ich nickte. Ich öffnete Inuyashas Kariginu, ließ es von meinen Schultern gleiten und legte es vor meine Brust.
 

Ein Knurren wurde neben mir hörbar und reflexartig nahm ich seine Hand und drückte sie leicht. Im Augenwinkel sah ich, dass er mich erschrocken ansah. Nataku löste meine Verbände und ich zuckte immer wieder zusammen. Danach brachte er ganz vorsichtig die Kräuter auf meinen Rücken, aber trotz der Vorsicht, zuckte ich schmerzhaft zusammen und verbarg mein Gesicht im Kariginu. Danach verband Nataku meinen Rücken und ich holte erleichtert tief Luft. Dabei zog es wieder in meiner rechten Brust und ich rieb daran, diesmal war es intensiver. „Ist alles in Ordnung Kagome?“, fragte Inuyasha besorgt und ich nickte nur. Plötzlich wurde mir ein Stoffbündel vor das Gesicht gehalten und blinzelte mehrmals bevor ich es erkennen konnte. Fragend sah ich zu Inuyasha der mir mit leicht rotem Gesicht dies hinhielt.
 

„Eine Frau im Dorf hatte mir dies als Dank geschenkt. Es ist zwar nichts besonderes, aber du würdest nicht ständig begafft werden.“, erklärte er und ich nahm sein Geschenk dankend an. Ich breitete es aus und bekam große Augen. Es war ein kurzer Kimono der mit vielen bunten und schönen Schmetterlingen verziert war. Ich drückte ihn an mich und es rührte mich über seine Gestik. Mit seiner Hilfe zog ich den kurzen Kimono an, band ihn zu und betrachtete mich, soweit es die Bewegungen zu ließen. „Gut siehst du aus“, bemerkte Miroku am Feuer und lächelte mich an. Verlegen senkte ich meinen Kopf und lächelte leicht. Inuyasha stellte sich neben mich und betrachtete mich. „Der steht dir besser als ich gedacht hatte“, sagte er lobend und bekam einen leichten Rotschimmer im Gesicht. Ich nahm seine Hand und er sah mich an. Sanft lächelte ich ihm zu und er drückte meine Hand, als er verstand.
 

Wir setzten uns ans Feuer, begannen den Keiler zu essen und ich behielt ihn ausnahmsweise in mir drin. Während des Essens zog sich erneut etwas in meiner Brust zusammen und rieb daran, um die Verspannung zu lösen. „Was hast du?“, fragte Nataku und ich winkte nur ab, um zu signalisieren, dass es nichts war. Er nickte wissend und aß weiter. Nachdem wir uns gestärkt und ausgeruht hatten, machten wir uns wieder auf dem Weg nach Hause. Ich wollte so schnell wie möglich zurück, denn ich machte mir sorgen um meine Kinder.
 

Ich war noch nie solange von ihnen getrennt gewesen und es beunruhigte mich etwas. Das Ziehen in meiner rechten Brust ging langsam zum Stechen über und es bereitete mir Schmerzen. Durch eine kleine Massage wurde es besser und ließ mir nichts anmerken. In der Ferne machten wir eine Staubwolke auf unserem Weg aus und vermuteten, dass es Pferde waren. Beim näheren hinsehen erkannte ich sie als Soldaten und sie führten die Flagge der Familie Tokugawa. Leiko bemerkte dies ebenfalls, klammerte sich an Nataku und versteckte sich.
 

Er verstand sofort und sah finster zu den näherkommenden Soldaten. „Es sind Soldaten von der Familie Tokugawa. Wir lassen uns nichts anmerken und beantworten ihre Fragen wenn nötig.“, behaarte Nataku. „Pah!! Verprügeln werde ich sie, denn sie werden für die Folterungen von Kagome büßen müssen.“, schimpfte er verächtlich. „Inuyasha, wir müssen Ruhe bewahren. Denk an Kagome. Sie ist schwer verwundet und könnte sich nicht verteidigen.“, sagte Miroku. Wütend blickte ich ihn an und er sah mich betröpfelt an. Als könnte ich mich nicht verteidigen. Ohne darüber nachzudenken ging ich einfach weiter mit erhobenem Haupt und dachte gar nicht daran meinen Respekt gegen die Soldaten zu zollen. Sie waren nun in Hörweite und hielten vor uns an. „Ihr da! Stehen bleiben!“, befahl der Soldat und wir blieben stehen. „Was können wir für Euch tun?“, fragte Miroku höflich.
 

Hinter dem Soldat saß der hohe Lord und besah mich mit interessiertem Blick. Ich sah ihn ebenfalls an und weigerte mich, meinen Blick von ihm abzuwenden. Er war dem jungen Tokugawa wie aus dem Gesicht geschnitten und Wut stieg in mir auf. Ein leises Knurren vernahm ich neben mir, denn Inuyasha erkannte ihn ebenfalls. Ein Gefolgsmann beugte sich zum Lord und flüsterte ihm etwas zu, anschließend weiteten sich seine Augen und begann ungläubig mich zu betrachten. Der Gefolgsmann war wie erwartet die Wache, die eins den Leichnam aus dem Kerker brachte.
 

Somit wusste ich, dass wir aufgeflogen waren, denn ich wurde erkannt. Meine Hände ballten sich automatisch zu einer Faust und mein Kiefer verspannte sich. „Wir befragen jeden der aus der Richtung vom Schloss kommt“, gab der Soldat preis und Miroku nickte. „Das Unglück ist uns zu Ohren gekommen und wir haben daraufhin für die Opfer gebetet“, log Miroku ohne rot zu werden. Der Soldat sprach weiter mit Miroku, aber dies verfolgte ich nicht, weil ich den hohen Lord nicht aus den Augen ließ. Sein Blick war noch immer auf mich gerichtet und betrachtete mich von oben nach unten. „Hey Weib!“, schrie der Hauptmann und versperrte mir die Sicht.
 

„Wie kannst du es wagen unseren hohen Herrn so anzustarren? Zeige ihm den nötigen Respekt!“, blaffte er mich an und ich sah ihn entschlossen an. „Kagome. Gib ihm was er verlangt.“, flüsterte mir Miroku zu und ich sah ihn schockiert an. „Soll das ein Witz sein Mönch?“, flüsterte Inuyasha, was mit einem Knurren untermauert wurde. „Sie sind in der Überzahl, wir können uns keinen Kampf erlauben“, sagte er entschlossen und ließ keinen Widerspruch zu. Ich senkte meinen Kopf und meine Fingernägel bohrten sich in die Handflächen. Ich dachte gar nicht daran, mich ihm zu unterwerfen. „Wird’s bald Weib!“, kläffte der Soldat und ich erhob meinen Kopf. Ich blickte zu Nataku und er sah mich unverwandt an.
 

Mein Mundwinkel zuckte leicht und er verstand. Ich wandte mich zum Soldaten zu, grinste ihn überheblich an und seine Augen weiteten sich. „Kagome?“, flüsterte Inuyasha und sah mich an. Am liebsten würde ich auf den Boden spucken, um ihm zu zeigen was ich von dem hohen Herrn hielt. Aber ich musste auch an die anderen denken. Wenn ich mich respektlos gegenüber dem hohen Herrn verhalte, ist ein Kampf unausweichlich. „Nehmt sie gefangen“, befahl der hohe Lord in einem strengen Ton und ich zuckte zusammen. Leiko schluchzte laut auf.
 

Inuyasha begab sich Angriffstellung und seine Hand verhaarte auf Tessaiga. Ohne zu zögern nahm Nataku Leiko auf seinen Rücken, ich griff nach Inuyashas Hand und begann zu rennen und schliff ihn hinter mir her. „Hinter her!“, befahl der Hauptmann und die Hufen donnerten auf dem trockenen Boden. Nachdem ich mir sicher war, dass Inuyasha nicht angreifen würde, ließ ich seine Hand los und wir rannten weiter. Ein sirrendes Geräusch erklang am Himmel und die ersten Pfeile stachen vor mir in den Boden ein.
 

Ein weiterer streifte meine Schulter, dabei geriet ich ins Stolpern und fiel der Länge nach hin. Inuyasha stellte sich schützend vor mich, zog seinen Reißzahn und wehrte die restlichen Pfeile ab. Ich hielt mir meine Schulter und rappelte mich wieder auf. „Bist du in Ordnung Kagome?“, fragte mich Inuyasha und ich besah meinen Streifschutz. Ich nickte leicht und rannte wieder los, dicht gefolgt von den anderen. Plötzlich tauchten aus den Büschen mehrere Soldaten auf und versperrten uns den Weg. Mit voller Wucht prallte ich mit einem zusammen, weil ich nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte. Der Soldat erwies sich als standhaft, packte blitzschnell meine Hände, legte sie auf meinen Rücken und machte mich wehrlos.
 

Inuyasha kloppte und drosch auf die anderen Krieger ein und Miroku unterstützte ihn dabei. „Es sind zu viele Inuyasha“, beschwerte er sich. „Quatsch nicht“, gab Inuyasha verärgert von sich. Ich wandte mich in dem festen Griff und versuchte mich zu befreien. Ein dumpfer Schlag war zu hören, der Griff lockerte sich, ich sprang schnell zur Seite und der Soldat kippte vorn über. Nataku hatte ihm eins übergebraten und ich nickte ihm dankend zu. „Geh zu Leiko. Sie ist dort bei den Bäumen.“, sagte Nataku. Da ich im Nahkampf absolut keine Erfahrung hatte, befolgte ich den Rat und ging zu Leiko rüber. Auf dem Weg dorthin wurde ich aber eingekesselt und konnte nicht entkommen.
 

Wütend starrte ich die Krieger an und sie beobachteten mich aufmerksam. Ich spannte meinen Bogen und zielte auf sie. „Tu´s nicht Kagome“, schrie Inuyasha, aber ich hatte keine andere Wahl. Ein Krieger griff mich an und ich schoss ihm ins Bein. Schreiend ging er zu Boden und sein Schrei ging mir durch mein Mark. Ich zitterte am ganzen Körper, weil ich einen Menschen verletzt hatte, mich an letzter Nacht erinnerte und stand starr da. Ich wurde überwältigt und zu Boden gerissen. Ich wehrte mich unter den ganzen Händen, aber es half nichts.
 

„Kagome!“, schrie Inuyasha und kämpfte sich seinen Weg frei. Plötzlich wurde mir eine Klinge unters Kinn gehalten und ich hielt inne. Aber nicht nur ich, sondern auch die Krieger versteiften sich und ließen von mir ab. „HÖRT SOFORT AUF!!“, befahl der Lord in einem strengen Ton und die Soldaten befolgten seinem Befehl. „Noch ein Schritt weiter Hanyou und die Kleine verliert ihren Kopf“, drohte der Lord und Inuyasha knurrte zornig auf. „Erheb dich Weib“, sagte er streng. Vorsichtig richtete ich mich auf, biss die Zähne vor Schmerzen zusammen und saß kniend vor ihm, immer noch die scharfe Klinge unter meinem Kinn. Er sah mich finster an und ich wich seinem Blick nicht aus.
 

„Wie ist dein Name?“, fragte er und ich schwieg. Er drückte leicht die Klinge unter meinem Kinn und ich spürte, dass etwas an meinem Hals entlang lief. Inuyasha knurrte laut. „Sie ist stumm“, sagte Nataku. „Verstehe. Dann beantworte mir folgende Fragen.“, sagte er und ich sah ihn unverwandt an. Der Krieger der damals den Wachposten bezog trat an seine Seite. „Hast du die Wache in der Nacht getötet?“, fragte er mich und ich nickte. „Wo ist der Soldat der auf den Namen Katsuo hört?“, fragte er und bei dem Namen stellten sich meine Nackenhaare aufrecht. Ich sah dem Lord fest in die Augen, ließ mir nichts anmerken, grinste siegessicher und fuhr mit meinem Daumen über meinen Hals.
 

Sein Blick verfinsterte sich. „Tot?“, fragte er entsetzt und ich nickte. „Hast du ihn ermordet?“, fragte er weiter und ich nickte wieder. Sein rechtes Auge zuckte leicht und der Krieger neben ihn ließ mich nicht aus den Augen. „Mein Sohn. Du ebenfalls?“ und ich nickte auf seine Frage. „Bist du für das Feuer verantwortlich?“, verhörte er mich weiter. Ich erinnerte mich an das brennende Schloss und Zufriedenheit breitete sich in meinem Körper aus. Leiko und ich sind aus dieser Hölle entflohen und zum Schluss, hatte ich es zu Asche werden lassen. Ich nickte und lächelte mit entschlossenem Blick. Der hohe Lord besah mich schweigend ein Stück und betrachtete intensiv meine Augen. Plötzlich senkte er sein Katana, steckte es in seine Scheide und sah mich unverwandt an.
 

„Nach Eurem Blick zu urteilen, hat mein Sohn Euch nicht gebrochen“, stellte er fest und ich nickte. Unter Schmerzen richtete ich mich auf, wischte mir unters Kinn und eine kleine Blutspur blieb auf meinem Handrücken zurück. „Aber ich kann erkennen, dass Ihr gefoltert worden seid“, stellte er fest und ich wich ein Schritt zurück. „Ihr müsst wissen, dass …“, begann er, wurde aber von mir unterbrochen indem ich ihn mit erhobener Hand zum Schweigen brachte. Verblüfft besah er mich und ich funkelte ihn wütend an. Ich will nichts mehr hören, rein gar nichts mehr.
 

Ich habe mit dieser teuflischen Familie abgeschlossen. Ich drehte mich einfach um, ging meiner Wege und ließ den noch so edlen Herrn einfach stehen. Ich ging weiter und blickte nicht zurück, denn hinter mir lag die Vergangenheit und die ließ ich soeben hinter mir. Da keine Reaktion von dem Lord kam, ging ich davon aus, dass er weiter zog. Nach einigen Minuten traten die anderen an meine Seite und wir liefen schweigend weiter. Ich beruhigte mich langsam und die Anspannung ließ langsam nach. Plötzlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz in meiner rechten Brust. Schnaufend ging ich auf die Knie und hielt mir mein Herz.
 

„Was hast du Kagome?“, fragte Inuyasha besorgt. Als ich in sein Gesicht sah, tauchten Bilder von meinen Kindern auf und verschwanden schnell wieder. Ich hielt eine Hand auf meinen Kopf und versuchte die Bilder zu deuten. Das Stechen wurde schlimmer und es raubte mir den Atem. Irgendetwas muss passiert sein. „Kagome. Was ist?“, fragte er drängend und ich deutete auf mein Herz. „Dein Herz?“, fragte er und ich nickte. Wieder tauchte ein Bild von meinen Kindern vor meinem inneren Auge auf. Ich begriff die Vision und wusste sofort, dass meine Kinder in Gefahr waren. Angsterfüllt blickte ich zu Inuyasha, packte ihn am Kracken und er sah mich verwirrt an. „Was ist passiert?“, als er meine Angst bemerkte. Mit meinem Armen formte ich eine Wiege und wiegte sanft hin und her.
 

Geschockt sah er mich an, als er verstand. „Die Kinder“, flüsterte er nur und ich nickte energisch. Langsam richtete ich mich auf und lief so schnell ich konnte, die anderen hinter mir her. „Lass mich dich tragen Kagome“, bot Inuyasha an, aber ich schüttelte den Kopf. Ich wäre nur eine Last und er würde nicht so schnell voran kommen, wie sonst. Wir beschleunigten unser Tempo und liefen solange, bis wir völlig erschöpft das Meer erreichten.

Glücklich vereint

Erschöpft ging ich auf die Knie und starrte fassungslos das unendliche Meer an. Wir mussten das Meer überqueren, um auf die andere Seite zu gelangen. „Wir schlagen unser Lager auf und morgen überlegen wir, wie wir weiter vorgehen werden.“, sprach Miroku und ich sah ihn fassungslos an.
 

Wir konnten nicht bis morgen warten, da wäre es vielleicht zu spät. Die Schmerzen in der Brust hatten nicht aufgehört und sie wurden immer schlimmer. Aufgebracht ging ich zu dem Mönch, packte ihn am Kraken, sah ihn wütend an und schüttelte den Kopf. „Kagome, ich verstehe deine Sorge, aber es ist zu dunkel und wir haben kein Boot.“, seufzte Miroku und sah mich traurig an.
 

Ich rüttelte leicht an ihm, schüttelte wieder den Kopf, streckte meine Hand in Richtung Heimat aus und sah ihn wütend an. „Es geht nicht“, sagte er ruhig. Ich schüttelte kräftiger an ihm. Er legte seine Hände auf meine und sah mich sanft an. „Beruhige dich Kagome. Sango ist bei den Kindern.“, sagte er ruhig. Verzweifelt rüttelte ich an ihm, bis ein kräftiger Stich mir fast das Herz zerbrach. Ich fasste mir an die Brust und sank langsam auf die Knie. Miroku hielt mich und die anderen kamen herbei. „Kagome, du solltest dich ausruhen.
 

Wir sind ohne jegliche Rast bis hierher gerannt. Deine Wunden sind erneut aufgerissen und wir alle sind erschöpft.“, erklärte Nataku ruhig. Wie können die alle so ruhig bleiben? Irgendetwas geht auf der anderen Seite vor sich und die haben die Ruhe weg. „Ihre Sorge ist berechtigt, denn ich mache mir auch Sorgen. Waren die Kinder jemals solange von dir getrennt Kagome?“, fragte er mich und ich schüttelte den Kopf. „Du warst ständig bei ihnen und in deren Nähe?“, fragte er nach und ich nickte. Da fiel mir ein, dass ich sie einmal in die Höhle von Midoriko bringen lassen musste, weil das Dämonenjägerdorf angegriffen wurde. Da hatten sie sich aber friedlich verhalten.
 

Schnell schnappte ich mir ein Stock, vergaß die Herzstechen, und schrieb einige Wörter in den Sand. Die anderen versuchten es in der Dunkelheit zu lesen und sahen mich teilweise fragend an. „In Midoriko´s Höhle?“, fragte Inuyasha und ich nickte. „Falle für Miroku. Dorf wurde angegriffen.“, las Nataku und sah den Mönch fragend an. „Jetzt verstehe ich. Damals wurde das Dämonenjägerdorf angegriffen. Kagome und Sango waren allein im Dorf und Shippo, Kirara und auch Kiba brachten die Kinder in die Höhle von Midoriko.“, erzählte Miroku und ich nickte energisch. „Hatten die Kinder etwas Persönliches von dir, wie eine Decke oder ein Kleidungsstück mit deinem Geruch?“, fragte Inuyasha und ich nickte. Sie waren in meinem Umhang eingewickelt. „Worauf willst du hinaus?“, fragte Miroku.
 

„Es sind Hanyoubabys. Sie orientieren sich am Geruch der Mutter. Kagome war ständig bei ihnen und überall haftete ihr Geruch an ihren Kleidern. Wenn sie lange ihre Mutter nicht riechen, sind sie irritiert, bekommen Angst und schreien sich die Seele aus dem Leib und rufen nach ihrer Mutter.“, erklärte Inuyasha besorgt. „Aber im Haus ist überall Kagomes Geruch präsent“, sagte Nataku. „Ja schon, aber er wird auch schwächer, vor allem wenn Sango bei den Kindern ist. Die Gerüche vermischen sich und Kagomes Geruch verschwindet.“, erklärte Inuyasha.
 

„Also rufen die Kinder nach ihrer Mutter, deshalb hat sie diese Brustschmerzen“, fasste Leiko zusammen und Inuyasha nickte. „Was passiert, wenn die Mutter aus unerklärlichen Gründen nicht zurück kommt?“, fragte sie und Inuyashas Gesicht verfinsterte sich. Er brauchte es nicht auszusprechen, denn alle verstanden sein Schweigen. Verlorene Hanyoubabys werden es nicht überleben. Entweder werden sie verhungern oder durch ihr schreien locken sie andere Dämonen an und fallen ihnen zum Opfer. Ich löste mich von der Gruppe, ging auf das Meer zu, bis meine Füße das kühle Nass berührten.
 

Sehnsüchtig blickte ich Richtung Heimat, hielt mir mein Herz und fühlte mich so hilflos wie noch nie. Erneut tauchte ein Bild von meinen Kindern vor meinem inneren Auge auf und es zerbrach mir das Herz. Sie brauchten mich und ich war nicht bei ihnen. Was war ich nur für eine Mutter. Ich sank auf die Knie, griff wütend in den nassen Sandboden und die Wellen überspülten meine Gelenke. Ich ließ den Kopf hängen und wusste nicht was ich tun sollte. Es dauert zu lang, um ein Boot zu bauen, wir müssen fliegen. Kiba ist noch ein Welpe, Kirara ist bei Sango und Shippo würde eine Verwandlung nicht lange durchhalten.
 

„Miroku no Dana“, rief jemand und ich blickte zum Himmel. „Hachi?“, fragte der gerufene verwundert und der Waschbärhund landete. Mit schnellen Schritten lief ich zu ihm rüber, tippte den Waschbärhund an und signalisierte ihm, dass wir auf die andere Seite wollen. „Ihr wollt, dass ich Euch auf die andere Seite bringe?“, fragte der Dämon nach und ich nickte.
 

„Auf keinen Fall. Es ist zu dunkel und über dem Meer lauern auch viele Gefahren. Als ich das letzte Mal mit Miroku no Dana über ein Gewässer geflogen war, wurde ich von einem Feuerball getroffen und ging schwer verletzt zu Boden. Vergesst es. Ohne mich.“, weigerte und protestierte er. Wütend ballte ich meine Fäuste, schlug auf ihn ein, dass überall Beulen entstanden, packte ihn am Kraken und zog ihn zu mir. Zornig und mit funkelnden Augen betrachtete ich ihn, streckte energisch meine Hand Richtung Ziel und wartete erneut auf seine Antwort. Die anderen beobachteten erstaunt die keine Schlägerei.
 

„Mit Kagome sollte man sich besser nicht anlegen“, flüsterte Miroku zu Inuyasha. „Da kannst du mal sehen was ich durchmache“, flüsterte er zurück. Die Worte von den beiden trug der Wind zu mir rüber und ich funkelte die beiden gereizt an. Sie zuckten erschrocken zusammen und blieben kerzengerade stehen. Erwartungsvoll funkelte ich den Waschbär an und schüttelte ihn leicht. „Jawohl Kagome-sama, ich tue alles was Ihr verlangt“, ergab er sich reumütig und ich ließ von ihm ab. Geschlagen legte Hachi sich ein Blatt auf seinem Kopf und verwandelte sich in einen Flaschenkürbis. Schnell sprangen wir auf und er erhob sich in die Luft.
 

Die anderen setzten sich und ruhten sich aus. Aufrecht stand ich auf Hachi und sah in die Ferne. Der Wind wehte mir durch das Haar und ich konzentrierte mich. Das Stechen in der Brust wurde etwas schwächer und das beunruhigte mich. Hatten sie keine Kraft mehr mich zu rufen oder war es wahrscheinlich schon zu spät. „Kagome“, sagte Nataku und stellte sich neben mich. „Du musst zur Ruhe kommen. Ruh dich aus.“, sagte er sanft und ich schüttelte nur den Kopf. „Kagome, sei vernünftig. Deine Wunden bluten stark. Merkst du nicht das dir das Blut schon an den Beinen herunter läuft?“, fragte er mich, aber ich gab keine Antwort, denn es war mir egal, was mit meinen Wunden war.
 

Meine Kinder sind in Gefahr und ich als Mutter bin nicht bei ihnen um sie zu beschützen. „Inuyasha, sag doch auch was dazu“, flehte Nataku. „Ich kann dazu nichts sagen. Kagome ist Mutter und sie spürt, dass ihre Jungen in Gefahr sind. Sie wird nicht eher Ruhen, bis sie wieder bei ihnen ist. Am besten lässt du sie. Eine Mutter teilt ihre Kräfte ein, um rechtzeitig bei ihrem Wurf zu sein.“, erklärte Inuyasha. Nataku seufzte und begab sich wieder zu den anderen. Nach langer Zeit gesellte sich Inuyasha zu mir und sah mit mir in die Ferne.
 

Plötzlich verloren wir langsam an Höhe und ich blickte zu Hachi runter. Wütend stampfte ich mehrmals auf seinen Kopf und wir gewannen wieder an Höhe. „Hier wird nicht geschlafen Dachs“, schnauzte Inuyasha ihn zornig an. „Ich bin ein Waschbärhund“, erwiderte er müde und flog weiter. Nach gefühlten etlichen Stunden sahen wir ein kleines Licht und gebannt starrte ich darauf. „Wir sind gleich da“, sagte Inuyasha und ich nickte eifrig. Das Stechen wurde wieder stärker und ich hielt mir die Brust. Ich tippte mit dem Fuß auf Hachis Kopf und bedeutete ihm er solle sich beeilen.
 

Mürrisch zog er das Tempo an. „Lange kann ich die Verwandlung nicht aufrecht erhalten“, bemerkte er, aber ich ignorierte es. Wir kamen immer näher und ich konnte schon von weiten das klägliche Schreien der beiden hören. Meine Brust zog sich schmerzlich zusammen als ich dies hörte. Hachi ging in den Sinkflug über, aber wir waren noch nicht nah genug am Haus angelangt. „Tut mir leid Dana. Ich kann nicht mehr.“, gab Hachi erschöpft zu. Ich verlor keine Zeit, sobald Hachi weit genug unten war, sprang ich ab und lief mit einem Affentempo auf das Haus zu, dicht gefolgt von den anderen. Das Schreien wurde immer deutlicher und es fraß sich in mein Herz ein.
 

Ich sprang auf die Veranda, riss die Wohnzimmertür auf und erblickte eine verzweifelte Sango die vergeblich versuchte die beiden zu beruhigen. Inuka und Izayoi waren dunkelrot angelaufen und schrien aus voller Kehle. Sango sah mich erschrocken an und war sichtlich erleichtert. „Kagome ich …“, begann sie, aber ich hörte sie nicht. Ich stolperte in den Raum, nahm ihr Inuka ab und legte ihn in meine Halsbeuge. Ich signalisierte Sango das sie mir Izayoi reichen sollte, was sie auch gleich tat. Izayoi lag auf der anderen Seite meiner Halsbeuge, schaukelte sanft hin und her und versuchte sie zu beruhigen.
 

Die beiden schrien als würde es kein Morgen mehr geben und ihre Köpfe waren Feuerrot und glühten vor Wärme. Abgehetzt traten die anderen in den Raum und sanken erschöpft zu Boden. Miroku ging zu seiner Frau, umarmte sie glücklich und gab ihr einen Kuss. „Sie haben nicht aufgehört zu schreien. Ich hatte versucht sie zu beruhigen, aber es half nichts. Sie sind auch sehr hungrig, denn sie haben seit Tagen nichts gegessen. Sie haben die Nahrung verweigert.“, erzählte Sango verzweifelt und war den Tränen nah.
 

„Es ist nicht deine Schuld Sango“, erklärte Inuyasha kurz und setzte sich neben mich. Das Schreien wurde langsam leiser, die Kinder vergruben ihre Nasen in meinem Hals und schmiegten sich eng an mich. Die Erschöpfung machte sich bei mir breit und ich konnte kaum noch meine Augen offen halten. Vorsichtig legte ich mich mit den Kindern seitlich auf die Matten und sie wandten sich aus meiner Umarmung. Sehr zum Erstaunen von mir, begann Inuka instinktiv meine Brust zu suchen. Er kroch seitlich unter meinen Kimono, fand meine Brust und biss hinein.
 

Ich zuckte kurz zusammen und er begann zu saugen. Izayoi drehte ich auf die Seite und gab ihr die andere Brust zum Trinken. Wie ihr Bruder biss sie hinein und begann stark zu saugen. Inuyasha hatte seinen Kariginu um mich und die Kinder gelegt, damit wir von neugierigen Blicken geschützt waren. Inuka löste sich von meiner Brust, drückte mit seinen Händen daran und saugte erneut. Izayoi tat es ihm gleich, aber irgendetwas stimmte nicht. Beide lösten sich von mir und begannen zu jammern. Erschrocken sah ich zu ihnen und begriff. Angst erfüllte mich und die Kinder bekamen meine Gefühlsregung mit. „Was ist passiert Kagome?“, fragte Inuyasha besorgt.
 

Ich stützte mich mit meinem Ellenbogen ab und mit der anderen Hand drückte ich auf meiner Brust herum. „Sie ist trocken“, bemerkte Inuyasha schockiert und Sango blickte auf. „Du meinst, Kagome gibt keine Milch“, sagte sie und Inuyasha nickte. „Ich bringe dir etwas Milch“, sagte Sango und verschwand. „Wo ist Nataku?“, fragte Inuyasha. „Er hat Leiko in ein Gästezimmer untergebracht und wollte sogleich Kräuter für Kagome vorbereiten.“, erklärte Miroku und Sango erschien mit einer Schale Milch und reichte diese Inuyasha. Er stellte sie vor mich. „Sango. Lassen wir die beiden jetzt allein. Braucht ihr noch etwas?“, fragte Miroku und Inuyasha schüttelte den Kopf.
 

Die beiden verließen den Raum und begaben sich in ihre Privatgemächer. Inuka und Izayoi hatten nicht aufgegeben und nuckelten noch immer an meiner trocknen Brust. Ich tauchte ein Finger in die Milch und ließ sie auf meine Brust tropfen. Der Tropfen rollte hinab zu Inukas Mund und saugte stärker als er die Milch schmeckte. Immer wieder ließ ich die Milch auf meine Brust tropfen und Inuka saugte. Inuyasha nahm behutsam Izayoi, legte sie in seine Arme, tauchte ein Finger in die Milch und gab ihr seinen Finger. Danken saugte sie daran, aber nur kurz.
 

Erneut tauchte er seinen väterlichen Finger in die Milch und gab ihn seiner hungrigen Tochter. Ich stützte meinen Kopf mit meiner Hand und Inuka löste sich von der einen Brust, um zu der anderen zu wechseln. Kräftig saugte er daran und ich ließ wieder Milch auf die Brust tropfen. Inuyasha ging insgesamt viermal Milch holen, damit die Fütterung weiter fortgeführt werden konnte. Ich dämmerte Ab und Zu weg und Inuka weckte mich sanft, indem er leicht in meine Brustwarze biss. Nataku betrat irgendwann den Raum und kam mit seinen ganzen Utensilien zu uns rüber. „Ich werde deine Wunden versorgen Kagome. Ist das in Ordnung?“, fragte er und ich nickte abwesend.
 

Da der Kimono sowieso ruiniert war, schnitt er ihn mit einem Messer am Rücken auf und legte meine Wunden frei. Behutsam begann er sie zu säubern und Inuyasha passte auf, das sein Kariginu nicht verrutschte und meine Blöße freigab. Trotz das Nataku behutsam vorging, zuckte ich immer wieder schmerzlich zusammen. Wir fütterten solange bis die Kinder endlich friedlich schliefen und das war kurz vor Sonnenaufgang. Meine Wunden waren schon lange versorgt und Nataku war kurz danach schlafen gegangen. Vorsichtig richtete ich mich auf, schlaftrunken nahm ich Inuka, Inuyasha Izayoi und wir gingen zu unserem Schlafplatz. Ganz vorsichtig bettete ich beide auf den Futon und ich legte mich neben sie. Inuyasha setzte sich gegenüber und beobachtete mich. Die Müdigkeit übermannte mich und ich schlief traumlos tief und fest ein.
 

Gelegentlich wurde ich von Schmatzgeräuschen geweckt. Mit trüben Blick bemerkte ich, dass die beiden es tatsächlich geschafft hatten, meine Brust aus dem Verband zu befreien und daran zu saugen, um anschließend festzustellen, dass sie keine Milch gab. Inuyasha besorgte Milch und wir begannen die beiden zu füttern. Inuka nuckelte weiter an der leeren Brust und ich tropfte immer wieder Milch darauf, die daraufhin in seinen Mund rollte. Vielleicht würde es die Milchproduktion wieder anregen, wenn er ständig daran saugte. Bei der zweiten Fütterungsrunde, schlief ich wieder ein und vergaß dabei jegliches Gefühl von Zeit.
 

Als ich erneut erwachte brach der Abend langsam rein und ich erschrak. Hatte ich den ganzen Tag verschlafen gehabt? Ich blickte mich um und entdeckte die Kinder neben mir, die friedlich zu schlafen schienen. Das Abendrot strahlte in das Zimmer und es wirkte so warm. Vorsichtig richtete ich mich auf und begab mich zum Spiegel. Schockiert betrachtete ich mein Spiegelbild und betastete behutsam mein verfärbtes Gesicht. Ich sah mehr als furchtbar aus. Gebannt starrte ich in den Spiegel und bemerkte nicht das Inuyasha ins Zimmer trat.
 

Aufmerksam betrachtete er seine Verlobte und konnte sich denken wie sie sich fühlte. Auch wenn ihr Gesicht ziemlich lädiert aussah, war sie für ihn die schönste. Sanft nahm er ihre Hand, drehte sie zu sich und betrachtete ihr Gesicht. Beschämt wich sie seinem Blick aus, aber er legte sein Finger unter ihrem Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Du bist und wirst immer wunderschön sein Kagome“, sagte er sanft und sie wurde leicht rot im Gesicht. Nun wollte sie aber alles sehen.
 

Erneut drehte ich mich zum Spiegel und begann meine Verbände zu lösen. Schnell legte er seine Hand auf meine und sah mich intensiv an. Mit entschlossenem Blick sah ich in seine goldenen Augen und er senkte langsam seine Hand. Der Verband war gelöst und ich sah in den Spiegel. Ich wappnete mich auf das schlimmste und drehte dem Spiegel meinen Rücken zu. Mein Herz setzte einen kurzen Schlag aus, als ich dies sah. Angewidert blickte ich weg, unfähig es länger anzusehen. Inuyasha legte eine Hand auf meine Schulter.
 

Ich erschrak über diese Berührung und schlug seine Hand weg. Seine Augen weiteten sich, nahm seine Hand schweren Herzens zurück und knurrte leicht auf. Ich hatte mich soweit gefasst, blickte über meine Schulter zum Spiegel und besah mir meinen geschundenen Rücken. Jeder einzelne Striemen brannte sich in mein Gedächtnis ein. Kurze Hand später kramte ich in meiner Kommode nach einem großen Tuch, band es um meine Brust und verschwand aus dem Zimmer. Ich ging zu der heiligen Quelle, entledigte mich meines Tuches und stieg hinein. Langsam setzte ich mich und zog die Luft durch meine Zähne ein, weil es leicht brannte auf meinem Rücken.
 

Aber dies verging schnell, als ich bis zum Hals eintauchte und spürte wie die Quelle meine Wunden heilte. Die Quelle leuchtete kurz auf und gab mehr Wärme ab, als sonst. Tief Luft holend, tauchte ich unter. Im Gesicht begann es zu kribbeln und ich spürte die Veränderungen. Luft schnappend tauchte ich wieder auf und schleuderte mein Haar nach hinten. Prüfend tastete ich nach hinten und meine Haut war glatt wie ein Babypopo. Zufrieden stieg ich aus der Quelle, band das Tuch wieder um meine Brust und ging zurück. Ich trat in das Zimmer ein und Inuyasha war noch immer dort, wo ich ihn zurück gelassen hatte. Er hockte schweigend und bedrückt in der Ecke und bemerkte nicht einmal dass ich eintrat. Hinter mir zog ich die Tür zu, kniete mich vor ihm hin und besah ihn.
 

Er war so in seinen Gedanken versunken, dass er leicht zusammen zuckte, als ich meine Hand auf seine Wange legte. Erschrocken sah er mich an und fixierte mich. Sanft strich ich über seine Wange und mein Daumen glitt über seine weichen Lippen. „Kagome“, hauchte er und ich lächelte ihn sanft an. Langsam erhob er seine Hand und hielt in seiner Bewegung inne. Angst etwas falsch zu machen, erstarrte er und war sich unschlüssig. Ich bettete meine Wange in seine Hand und nahm ihm die Entscheidung ab. Behutsam strich er über mein Gesicht und bewunderte dies. „Habe ich dir schon gesagt wie schön du bist?“, fragte er sanft und ich nickte mit einem Lächeln. Sein flüssiges Gold in den Augen zog mich in seinen Bann und ich hegte nur einen Wunsch … in den Armen dieses Mannes zu liegen.
 

Ich beugte mich leicht zu ihm vor und ich spürte seinen heißen Atem auf meinen Lippen. Ganz sanft berührte ich seine weichen Lippen und küsste ihn. Zögerlich erwiderte er den Kuss. Ich verstärkte den Kuss, bis er am Ende intensiver und fordernder wurde. Sanft löste er sich von mir und sah mich mit traurigen Augen an. Warum sah er mich so traurig an? Hatte er etwa Mitleid mit mir? „Kagome, du musst es nicht tun, wenn du nicht willst“, sagte er und sah mich weiterhin mitleidig an. Ich muss nicht, wenn ich nicht will? Was denkt er von mir? Für mich war es nie ein Muss. Ich begehrte diesen Mann und wollte ihn für mich haben. Will er mich denn nicht? Hatte ich noch Schmutz an meinem Körper haften?
 

Wir schwiegen und er sah mich noch immer mit diesem Blick an. Ich brauche keine mitleidigen Blicke, die ertrage ich nicht. Was geschehen ist, ist geschehen. Kurz küsste ich ihn, richtete mich auf, kramte in der Kommode nach meiner Kleidung, die ich auch gleich anzog. Mit einem großen Tuch band ich mir den schlafenden Inuka an die Brust, nahm danach Izayoi in meine Arme und ging aus meinem Zimmer. Einen erstaunten und gleichzeitig bedrückten Inuyasha ließ ich zurück.
 

Im Wohnbereich angekommen, begegnete ich Leiko die mit einem dampfenden Tonbecher am Tisch saß. Sie sah mir kurz in die Augen und wich sogleich meinem Blick wieder aus. Ich konnte es ihr nicht verübeln, aber jetzt konnte ich mir auch ihr Verhalten erklären. Sie hatte ihr Herz verschlossen und schützte es mit ihrer verletzenden Art und Weise. Sie ließ niemanden nah an sich herankommen, Angst verletzt zu werden. Ich setzte mich mit den Kindern in eine Ecke, legte Izayoi vorsichtig neben mich und legte meine Hand sanft auf ihren schlafenden Körper.
 

Ein jaulen ertönte und wurde ganz plötzlich angesprungen und abgeschleckert. Freudig nahm ich das weiße, flauschige und lebhafte Bündel in meine Hände, streckte es von mich und betrachtete den über aus glücklichen Kiba. Ganz aufgeregt wedelte er mit dem Schwanz, streckte immer wieder seine Pfoten nach mir aus und seine Zunge schnellte immer raus, um mich zu begrüßen. Ich lächelte über das ganze Gesicht und drückte ihn an mich. Er schmiegte sich an mich und knurrte zufrieden. Ich setzte ihn auf meinen Schoß und er macht es sich gleich gemütlich und kuschelte sich darin ein. „Wie geht es den beiden?“, fragte Leiko und sah in ihren Becher. Da sie keine Antwort von mir erhielt, drehte sie sich zu mir um. Anscheinend hatte sie vergessen gehabt, dass ich wieder einmal stumm war.
 

Ich lächelte sie leicht an und nickte. „Das ist gut“ und trank von ihrem Tee. Gedankenverloren strich ich über Kibas weiches Fell und die andere Hand lag auf Izayoi. Inuka schlummerte friedlich an meiner Brust. Nataku kam in den Wohnraum, begann den Tisch für den Abend zu decken, als er mich dann mitbekam. „Hallo Kagome“, sagte er etwas bedrückt und sah mich an. Ich lächelte leicht und nickte ihm zu. Er hockte sich vor mich und betrachtete mein Gesicht. Diese Augen. Derselbe Blick wie Inuyasha. „Wie ich sehe warst du in der Quelle“, stellte er fest und ich nickte. „Brauchst du was?“, fragte er fürsorglich und ich verneinte. Leiko beobachtete uns aus dem Augenwinkel und wich meinem Blick aus, als ich sie ansah.
 

Nataku erhob sich wieder und verschwand aus dem Raum. Kurze Zeit später füllte sich der Raum, begrüßten mich und sahen mich mit diesen sorgenvollen Blicken an. Ich begann sie erst einmal zu ignorieren, ich würde mich schon daran gewöhnen. Gemeinsam saßen wir am gedeckten Tisch und begannen schweigend unsere Mahlzeit einzunehmen. Selbst Hachi beehrte uns. Die Stille war unerträglich. Der Raum war mit Gästen gefüllt und keiner sprach. Unbemerkt schielte ich zu jedem rüber und bemerkte diese mitleidigen Blicke. Selbst Sango sah mich so an, somit wusste ich das Miroku ihr Bericht erstattet hatte. Das ist auch sein gutes Recht, aber müssen die mich mit diesen Blicken durchbohren?
 

Jeder besah mich mit diesen Augen und mein Körper begann zu zittern. Wenn sie mich so ansahen, erinnerte es mich an meine Gefangenschaft und was ich alles durchmachen musste. Somit konnte ich nicht vergessen, wenn sie mich alle daran erinnerten. Ich senkte meinen Blick, wütend knallte ich die Stäbchen auf den Tisch, mit der rechten Hand fegte ich mein Gedeck vom Tisch und es zerbrach an der Wand.
 

Die Schmatzgeräusche verstummten und jeder beobachtete mich, außer Leiko. Ungerührt aß sie weiter. „Kagome“, sagte Inuyasha sanft und ich konnte diesen traurigen Klang nicht mehr hören. Inuka spürte meine Gefühlsänderung und begann zu jammern, sowie Izayoi. Wutentbrannt stand ich auf, nahm Izayoi, Inuka war immer noch an mir gebunden, und verließ den Raum, dicht gefolgt von Kiba. Dies konnte doch kein Mensch ertragen. Halten die mich für so schwach das ich bemitleidet werden muss? Ich brauche deren Mitleid nicht, damit helfen sie mir nicht. Ich ging runter an den Strand, lief ins Meer hinein und blieb im salzigen Nass stehen. Das Meer umspülte meine Füße und beruhigte meine innere Unruhe. Inuka regte sich an meiner Brust. Ich schob etwas das Tuch zur Seite und er konnte das Meer betrachten. Der Wind wehte durch mein Haar und brachte es anmutig zum Schwingen. Ich blickte auf das offene Meer, schloss meine Augen und atmete tief die salzige Luft ein.
 

Die Wellen brachen sich an meinen Beinen, ich öffnete meine Augen und sah zum unendlichen Horizont. Im Augenwinkel erkannte ich das Leiko neben mir stand und ebenfalls hinaus aufs Meer blickte. „Ich kann dich verstehen. Diese mitleidigen Blicke erträgt keiner und das habe ich ihnen auch deutlich gemacht. Aber ihnen fällt diese Situation ebenfalls schwer, denn schließlich bist du deren beste Freundin und sie ertragen es nicht was man dir angetan hatte. Sie fühlen sich so hilflos, weil sie nicht rechtzeitig bei dir waren, um dir zu helfen.“, erklärte Leiko und ich verstand. „Nimm es ihnen nicht übel, diese Blicke werden nach der Zeit nachlassen.“, sagte sie und streckte sich ausgiebig.
 

„Ich gehe zurück ins Dorf Kagome. Danke.“, flüsterte sie fast und setzte sich in Bewegung. Ich verstand ihr Flüstern, griff schnell nach ihrer Hand und sie blickte erschrocken zurück. Sanft lächelte ich sie an und nickte ihr zu. „Gern geschehen“, sagte sie, als sie meine stille Dankesbotschaft vernahm, machte sie sich auf ins Dorf und ich blickte ihr gedankenverloren nach. Kagome. Sie hat mich zum ersten Mal bei meinem Namen genannt. Ob der Graben zwischen uns kleiner geworden ist, das wird die Zeit uns schon noch zeigen.
 

Ich blickte zur untergehenden Sonne und bewunderte ihre volle Schönheit. Ganz langsam und sanft wird sie hinter dem Horizont verschwinden. Und wenn sie untergetaucht ist, hinterlässt sie am Himmel ihre feurigen Farben, die den Abend so unbeschreiblich machen. Bald war die helle Scheibe verschwunden und es wurde deutlich kühler. „Kagome-sama?“, erklang es hinter mir und ich drehte mich zum Gast um. Verlegen kratzte er sich am Kopf und begann zu stammeln.
 

„Es tut … mir leid Kagome-sama. Was ich … am gestrigen … Abend gesagt habe … und … und … mich … weigerte Euch … zu helfen.“, entschuldigte sich Hachi und verbeugte sich tief. Ich ging auf ihn zu, legte eine Hand auf seine Schulter und er blickte mich an. Dankend lächelte ich ihn an und verbeugte mich vor ihm, denn schließlich hatte er mich zu meinen Kindern gebracht, auch wenn ich ihn vorerst geschlagen hatte. „Oh bitte Kagome-sama, verbeugt Euch nicht vor mir“, sagte er nervös und ich richtete mich wieder auf. „Geht es Euren Kindern wieder gut?“, fragte er und ich nickte mit einem Lächeln. „Das freut mich zu hören. Also schön, ich mache mich wieder auf den Weg. Bis die Tage Kagome-sama.“, verabschiedete er sich, verwandelte sich in einen Flaschenkürbis und verschwand am rötlichen Himmel.
 

Izayoi und Inuka machten sich bemerkbar und ich beschloss, langsam wieder zurück zu kehren. Im Haus angekommen, ging ich in die Küche, holte genug Milch und ging Richtung Zimmer. Vermutlich waren die anderen andersweiter beschäftigt, denn ich traf niemanden. Das Zimmer fand ich leer vor und kein Inuyasha war zu sehen. Vermutlich war er irgendwo draußen, hockte auf einem Baum und dachte nach. Vorsichtig stellte ich die Milch ab, bettete die Kinder auf meinem Futon und begann mich meiner Kleidung zu entledigen. Ich nahm die Milch, legte mich seitlich und splitterfasernackt zu den Kindern. Die beiden begannen sich instinktiv zu drehen und suchten meine Brust, die sie auch fanden. Gierig nuckelten sie daran, aber leider war sie noch immer leer. Ich nahm meine Decke, bedeckte mich bis zur Hüfte und begann mit der Fütterung.
 

Im Wechsel ließ ich immer wieder ein paar Tropfen Milch auf meine Brust nieder und beobachtete, wie sie in den Mündern der Kleinen verschwanden. Dies machte ich solange bis die große Milchschale leer war und ich sie zweimal nachfüllen ging. Kiba hatte sich still in eine Ecke gelegt und beobachtete dieses Schauspiel. Nach geraumer Zeit waren die beiden satt und waren schnell eingeschlafen. Inuyasha war zu dieser Zeit noch nicht zurückgekehrt. Müde legte ich meinen Kopf auf meinen Arm, zog die Decke etwas höher und beobachtete meine Schätze beim Schlafen. Sie schmiegten sich eng an meiner Haut und grunzten zufrieden. Mit einem Lächeln auf den Lippen wurden meine Augenlider schwerer und ich begab mich in einen traumlosen Schlaf. In der Nacht wurde ich munter, weil die beiden an meiner Brust nuckelten.
 

Schlaftrunken richtete ich mich auf und wollte neue Milch holen, bis mir die volle Milchschale ins Auge fiel. Verwundert blickte ich mich um und entdeckte Inuyasha in einer Ecke sitzend. Seine wachen goldenen Augen wachten über mich. Schweigend nahm ich die Milch und im Wechsel fütterte ich die hungrigen Mäuler. Als die Schale leer war, wurde sie so gleich nachgefüllt und ich konnte weiter Nahrung reichen. Nachdem sie satt waren und wieder einschliefen, legte ich mich ebenfalls schlafen. Inuka legte eine Hand auf meine Brust und im Schlaf drückte er sie sanft.
 

Izayoi schmiegte sich eng an mich und legte ebenfalls eine Hand auf meine Brust. Ich strich ihnen über ihre Haare und schlief bald darauf ein. Nur schwach bemerkte ich, wie mir etwas Leichtes auf den Schultern gelegt wurde. Der wohltuende Geruch stieg mir sofort in die Nase und zog den angewärmten Kariginu zu mir ran. Anschließend schlief ich tief und fest ein.
 

Am nächsten Morgen wurde ich von kleinen Schmatzgeräuschen geweckt und schlaftrunken blickte ich an mir runter. Genüsslich saugte Inuka an meiner leeren Brust, aber Izayoi lag nicht mehr bei mir. Erschrocken blickte ich mich suchend um und fand sie bei ihrem Vater, der liebevoll ihr die Milch mit seinem Finger gab. Erleichtert legte ich mich wieder auf meinem Futon und beobachtete die beiden mit einem sanften Lächeln. Inuyasha sah so friedlich aus, wenn er seine Tochter in den Armen hielt. So ausgeglichen und ohne Sorgen. Ein liebevolles Lächeln erschien auf seinem Gesicht und mir wurde warm ums Herz. Inuka drückte sanft auf meine Brust und versuchte die verborgene Milch herauszudrücken.
 

Ich löste Inuka von meiner Brust, zog mir Inuyashas Gewandt um meine nackten Schultern, verbarg meine Blöße, nahm Inuka in den Arm und ging zu seinem Vater hinüber. Er war so mit seiner Tochter vertieft, dass er mich erst bemerkte als ich ihm sanft einen Wangenkuss gab. Erschrocken sah er mich an und ein leichter Rotschimmer erschien auf seinem Gesicht. „Guten Morgen Kagome“, sagte er sanft. Ich schmunzelte leicht, nickte ihm zu und wünschte ihm somit auch einen guten Morgen. Ich setzte mich gegenüber von Inuyasha, tauchte meinen Finger in die Milchschale und begann Inuka zu füttern.
 

Er biss zu und vor Schreck zuckte ich meinen Finger zurück und schüttelte ihn um den Schmerz zu lindern. „Hat er dich gebissen?“, fragte Inuyasha und ich nickte. Er beugte sich vor, hob die Lippe von Inuka an und fühlte mit seinem Finger sein Zahnfleisch. „Er bekommt langsam Zähne“, stellte er fest und ich nickte wissend. Die beiden sind erst ein paar Wochen alt und schon bekommen sie Zähne. Mir ist auch aufgefallen das sie gewachsen sind und langsam schwer werden.
 

Erneut tauchte ich meinen Finger in die Milch und gab Inuka meinen Finger. Diesmal nahm er ihn vorsichtiger in den Mund und leckte die Milch ab. Schweigend fütterten wir unsere Kinder und füllten die Schale mindestens viermal nach, bis sie endlich satt waren. „Kagome, es tut mir leid was gestern Abend vorgefallen war. Es lag nicht in unserer Absicht dich zu verärgern. Ich … ich ertrag es nur nicht … ich … ich bin so wütend auf mich. Ich konnte dich nicht … beschützen.“, flüsterte er schon fast, aber ich verstand jedes Wort. Für ihn muss es unerträglich sein, wenn man nicht die Frau beschützen konnte, die man über alles liebte. „Hätten wir uns nicht gestritten, wäre dies nicht passiert“, fluchte er und ballte seine Hand zur Faust. Sanft legte ich meine Hand auf seine Faust, er sah mich an, ich lächelte sanft und schüttelte leicht den Kopf. Er wich meinem Blick aus.
 

„Es tut mir leid was ich gesagt habe. Jedes Wort war nicht ernst gemeint, aber bitte … bitte verlass mich nicht.“, flehte er schon fast und ich staunte über seinen Gefühlsausbruch. Ich könnte ihn niemals verlassen, denn ich habe mein Herz an ihm verloren. Vor allem wie kommt er darauf das ich ihn verlassen werde? Ich richtete sein Gesicht wieder zu mir und zwang ihn, mich anzusehen. Stumm formten meine Lippen `Es tut mir auch leid´ und er schüttelte den Kopf. „Du musst dich nicht entschuldigen, ich allein bin schuld an dem ganzen Unglück.“, widersprach er.
 

Ich weis das dem nicht so ist, aber es ist schwer ihm das jetzt begreiflich zu machen. Ich sorgte für seine Aufmerksamkeit und formte mit meinen stummen Lippen, dass ich ihn über alles liebe. Er verstand und schloss mich in seine starken Arme. Er verbarg sein Gesicht in mein Haar und atmete erleichtert meinen Duft ein. „Du bleibst bei mir?“, fragte er mich und ich nickte an seiner Schulter. „Willst du mich Idioten noch heiraten?“, fragte er und ich musste schmunzeln. Sanft löste ich mich von ihm, legte meine Hand auf seine Wange und sah ihn mit verliebtem Blick an. Mit einem Lächeln und Kopfnicken bejahte ich seine Frage und er küsste mich überglücklich.
 

Darauf war ich nicht vorbereitet und erstarrte. Er bemerkte dies und löste sich sogleich. „Oh tut mir leid, ich …“, unterbrach ich seinen Redefluss und versiegelte seine Lippen mit meinen. Langsam stieg er in den Kuss mit ein und wir genossen die Zärtlichkeiten untereinander. Die Kinder machten sich jeweils des anderem im Schoß bemerkbar und wir lösten unseren Kuss auf. „Anscheinend wollen sie jetzt spielen“, stellte Inuyasha fest und ich nickte. Zusätzlich gab ich ihm Inuka, richtete mich auf, zog mir mein Outfit an und gab Inuyasha das Fell der Feuerratte wieder. Danach nahm ich Inuka an mich und wir begaben uns zum Frühstück.

Stumme Worte

Nachdem wir gefrühstückt hatten, ging jeder seinen Aufgaben nach. Miroku und Inuyasha gingen ins Dorf, um dort etwas zu erledigen. Sango flog mit Kirara ins Dorf von Kaede, um sie nach langer Zeit wieder zu besuchen. Ich lehnte das Angebot ab, sie zu begleiten, denn mir war nicht nach Unterhaltung. Nataku zog los, um sein Kräutervorrat aufzustocken. Und ich? Ich hatte die Möglichkeit die Ruhe zu genießen. Mit einer Decke begab ich mich mit meinen Kindern zu den Kirschbäumen und machte es mir dort mit ihnen und Kiba gemütlich.
 

Die Kinder waren putzmunter und wollten definitiv spielen. Sie blieben nicht lange auf ihren Rücken liegen. In Handumdrehen drehten sie sich auf den Bauch, hoben neugierig ihr Köpfchen und bewunderten die Natur. Inuka war der erste, der sich auf allen vieren hoch stemmte und vorsichtig loskrabbelte. Izayoi beobachtete ihn genau und machte ihm alles nach. Bei diesem Anblick musste ich schmunzeln, die waren einfach zu süß die beiden. Als sie aber die Decke verlassen wollten, hielten sie inne und betrachteten das grüne saftige Gras. Inuka streckte seine Hand aus und betastete das Grün. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er griff danach.
 

Izayoi tat es ihm gleich. Inuka zog auch gleich daran und das Gras gab seinen Halt im Boden nach und war nun in der Hand von einem Hanyoubaby. Er besah sich seine Hand bzw. Faust und steckte sie sogleich mit dem Grasbüschel in den Mund. Ich beobachtete die Situation und unwillkürlich verzerrte ich mein Gesicht in Eckel und wartete auf dessen Reaktion. Sein Gesicht verzog sich angewidert und er nahm die Hand mit dem Gras wieder aus dem Mund und warf es weg. Ich musste unwillkürlich schmunzeln, denn dieser Gesichtsausdruck, passte zu seinem Vater, wenn ihm etwas nicht schmeckte. Behutsam kontrollierte ich seinen Mund und vergewisserte mich das er kein Gras mehr hatte.
 

Ich sah zu Kiba der zusammengerollt auf der Decke lag und zu schlafen schien. Behutsam strich ich über sein Fell und merkte wie warm er war. Es wird bald soweit sein. Nicht mehr lange und er wird ein ausgewachsener Wolf werden. Inuka begab sich furchtlos auf das Gras und begann es zu rupfen. Dabei hatte er sichtlichen Spaß dabei, denn er lachte vergnügt auf, wenn er ein Büschel Gras in seinen kleinen Händen hielt. Izayoi hatte dafür kein Interesse. Sie krabbelte lieber zu mir, machte es sich in meinem Schneidersitz gemütlich und besah sich die Welt. Ich legte meine Hände zu ihr, sie nahm sie und begann mit ihnen zu spielen.
 

Irgendwann steckte sie sie in den Mund und kaute daran. Ich zuckte kurz zurück, besah ihren Kiefer und konnte deutlich die kleinen Reißzähne sehen die langsam hervor brachen. Ich gab ihr wieder meinen Finger, damit sie weiter kauen konnte. Was anderes konnte ich ihr nicht geben, deshalb musste jetzt mein Finger daran glauben. „Kagome“, rief jemand und ich drehte mich in die Richtung um. Der Besuch kam näher und besah mich mit einem Lächeln. „Hallo Kagome. Wie geht es dir?“, fragte mich Koga und ich bedeutete ihm, neben mir Platz zu nehmen.
 

Er kam der Einladung nach und setzte sich mit Miharu zu mir. „Sag schon. Wie geht es dir?“, fragte er mich erneut und setzte Miharu ab. Ich lächelte und nickte ihm zu. Er bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los? Hat es dir die Sprache verschlagen?“, fragte er mit einem Lächeln. Ich deutete auf meinem Hals und schüttelte den Kopf. Sein Lächeln verschwand augenblicklich als er verstand. „Du bist wieder stumm?“, fragte er ungläubig und ich nickte. „Was ist passiert?“, fragte er mich. Ich schlug meine Hände zusammen, öffnete sie soweit, wie es meine Armlänge zu ließen und symbolisierte mit einer Hand ein plappern.
 

„Es ist eine lange Geschichte?“, fragte er nach und ich nickte, weil er begriff. „Stimme weg Aome?“, fragte mich Miharu und ich musste unwillkürlich über die Aussprache meines Namens lächeln. „Nein Miharu, ihr Name ist Ka-go-me“, erklärte er. „A-o-me“, sagte die Kleine und ich lächelte noch breiter. Koga seufzte und ich bedeutete ihm, dass es nicht so schlimm sei. „Wo ist den der Winselwe …“, weiter kam er nicht, weil ich ihn in den Oberarm boxte. Er rieb sich die Stelle und korrigierte sich. „Ich meine Inuyasha“. Ich zeigte Richtung Dorf und Koga verstand. Miharu ging zu Inuka rüber und beobachtete ihn interessiert. Inuka verlor das Interesse an dem Gras und beäugte Miharu neugierig. Er krabbelte zu ihr hin und beschnupperte sie neugierig. Miharu tat es ihm gleich und lächelte.
 

„Inu“, sagte sie erfreut und griff nach den süßen Hundeöhrchen. Inuka hielt ganz still und ließ es geschehen. Izayoi machte ein plapperndes Geräusch und Miharu richtete ihre Aufmerksamkeit auf Izayoi. Sie kam näher und schnupperte. „Iza“, erkannte sie meine Tochter und nickte. Wie bei Inuka, griff Miharu nach den Hundeohren. Izayoi reagierte diesmal gleich und griff nach ihren Zöpfen. Miharu kicherte vergnügt und fummelte weiter an Izayois Öhrchen rum. Koga seufzte plötzlich und sah in Richtung Dorf. „Jetzt hat er mich doch gewittert. Das er auch immer stören muss.“, sagte er mehr zu sich selbst und ich sah ihn fragend an. „Du wirst es gleich sehen“, sagte Koga genervt und ich folgte Kogas Blick. Kurz darauf, konnte ich jemanden auf uns zu rennen sehen und es war niemand anderes als Inuyasha. „Was willst du hier kleines Wölfchen?“, fragte Inuyasha gereizt und kam rutschend zum Stehen.
 

„Ich besuche meine Frau, du Albinoköter “, schimpfte Koga und sprang von der Decke auf. „Sie ist nicht deine Frau. Sie ist meine Frau, merk dir das.“, verteidigte er sich. „Noch seid ihr den Bund nicht eingegangen, also ist sie noch zu haben“, sagte Koga zuversichtlich und Inuyasha knurrte. Miharu beobachtete den Streit neugierig und blickte zwischen den beiden Hin und Her. Inuka kam in der Zeit zu mir gekrabbelt und schmiegte sich in meinen Schoß, weil ihm dies gar nicht gefiel. Ich schüttelte nur fassungslos den Kopf und konnte nicht glauben was hier eigentlich ab ging. „Sie wird dich nie heiraten, weil sie zu mir gehört“, knurrte Inuyasha. „Lass deine dreckigen Pfoten von meiner Frau du Straßenpinscher“, sprach Koga wütend und redete sich in Rage. Miharu bekam Angst und wusste nicht wohin.
 

Sie blickte angsterfüllt zu mir, ich breitete meine Arme aus und sie sprang in meinen schützenden Schoß. Wortlos und unbemerkt richtete ich mich auf, nahm noch Kiba an mich, und ging den Streithähnen aus dem Weg. Im Haus angekommen hörte ich sie von weiten noch brüllen. Miharu schluchzte leicht in meinen Armen. Ich besorgte noch schnell Milch und verschwand in mein Zimmer. Dort angekommen, setzte ich die Kinder ab, Kiba legte ich in eine ruhigere Ecke und tröstete die traurige Miharu. Sanft strich ich über ihr kleines Köpfchen und lächelte sie aufmunternd an. Sie beruhigte sich schnell und wischte sich die Tränen weg. Danach widmete ich mich meinen Kindern zu und begann sie zu füttern. Izayoi nahm gierig meinen Finger in den Mund und saugte daran.
 

Inuka dagegen weigerte sich und ich war entsetzt. Immer wieder bot ich ihm meinen Finger mit der Milch an, aber er nahm sie nicht. Er zog sich an meinem Kleid hoch und fummelte an meiner Brust rum. Kurzerhand zog ich mein Kleid bis zur Hüfte aus und legte ihn an. Zufrieden nuckelte er daran, aber meine Brust gab ihm nicht das gewünschte. Meine Brustwarzen waren auch leicht gereizt von dem vielen saugen, aber es war ein kleiner Schmerz den ich gern hin nahm. Tröpfchen weise ließ ich die Milch auf meine Brust tropfen und Inuka nahm sie dankend an. Im Wechsel fütterte ich beide und Miharu beobachtete mich aufmerksam. Später schmiegte sie sich auf meinen Schoß und schlummerte leicht. Lautstarke Schritte ertönten auf der Veranda und kamen langsam näher.
 

„Miharu?“, rief Koga und suchte anscheinend seine Tochter. „Kagome wo bist du?“, rief Inuyasha und die beiden kamen immer näher. Sie werden doch nicht … und schon standen beide in meinem Zimmer. Völlig versteinert starrten sie mich an. Ich saß leicht bekleidet da, Inuka an meiner Brust und ich wurde feuerrot, weil sie nicht den Blick von mir abwenden konnten. Wütend schmiss ich ihnen Gegenstände entgegen, die ich zu fassen bekam, sie wichen augenblicklich zurück und schoben die Tür zu. Wie konnten sie es wagen hier rein zu stürmen? „Das ist alles deine Schuld du Köter“, schimpfte Koga. „Meine Schuld? Du bist doch reingestürmt.“, verteidigte sich Inuyasha. Wütend blies ich die angestaute Wut aus und war kurz davor zu explodieren. Die Kinder waren gesättigt, ich zog mich wieder an und anschließend bettete ich sie auf meinen Futon.
 

Ich nahm Miharu auf den Arm, gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn, schob wütend die Tür auf und vor mir stand ein erschrockener Wolf und Hund. Koga gab ich Miharu, streckte streng meinen rechten Arm aus und zeigte Richtung Berge. Er folgte mit seinem Kopf in die angegebene Richtung und sah mich an. „Ich soll gehen?“, fragte er nach und ich nickte, kein Widerspruch duldend. „Bis dann Kagome“, sagte er leicht geknickt und verschwand. Miharu winkte mir noch nach. „Endlich ist er weg“, spuckte Inuyasha und ich sah ihn finster an. Er sah mich betröpfelt an und wich etwas zurück. Ich zeigte Richtung Dorf und machte ihm deutlich, dass er genauso gehen sollte.
 

„Du schickst mich weg?“, fragte er mich ungläubig und ich nickte. „Pfff! Du hast mir gar nichts zu sagen.“, sagte er schnippisch und drehte sich beleidigt weg. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten und würde ihn zu gern zu Boden schicken, aber mir fehlte ja leider die Sprache. „SITZ!“, schrie ich gedanklich. „Sitz?“, wurden meine Worte fragend wiederholt und ich blickte zu Nataku, der plötzlich auf der Veranda stand. Inuyashas Ohren zuckten bei diesem Wort und er verkrampfte sich kurz. Entspannte sich aber, weil nichts geschah. „Hast du eben gesprochen Kagome?“, fragte Nataku mich überrascht. „Sieht wohl so aus, aber er hört mich ja trotzdem nicht“, gab ich bissig von mir. Plötzlich wurde ich umarmt und überschwänglich in die Luft gehoben und gedreht. „Das ist doch wunderbar Kagome.
 

Ein großer Schritt ist getan.“, sagte Nataku begeistert und löste die Umarmung. Mir war das sichtlich unangenehm und wandte mein gerötetes Gesicht von ihm ab. „Heißt das, du kannst sie verstehen Nataku?“, fragte Inuyasha nach. „Ja, aber wann sie ihre richtige Stimme wieder findet, kann ich dir nicht sagen.“, erklärte er. „Was sagt sie?“, wollte er neugierig wissen. Nataku besah mich und schaute finster zu Inuyasha. „Sitz!“, wiederholte Nataku und Inuyasha zuckte erneut mit seinen Ohren.
 

„Pah!!! Nur leider funktioniert das nicht.“, sagte Inuyasha zufrieden und grinste. Dies machte mich noch mehr wütend. Mit funkelnden Augen durchbohrte ich ihn und er wich einige Schritte zurücke. „SITZ!! SITZ!! SITZ!! SITZ!! SIIIIIIIIITZ!!!!“, schrie Nataku und wiederholte meine Worte. Inuyasha sah mich betröpfelt an. „Ich weis zwar nicht was die Worte bedeuten, aber Kagome ist ziemlich wütend auf dich“, sagte Nataku. „Pah!! Ich auch, sie schickt mich schließlich fort.“, gab er wütend zu. „Nicht nötig. Ich GEHE!!“, spuckte ich ihn in meinen Gedanken an, schnappte mir die Kinder und Kiba und verließ das Zimmer. Nataku hatte meine Worte in der Zeit wiederholt und erschrocken sah mich Inuyasha an.
 

„Wohin gehst du?“, fragte er mich leicht besorgt. Ich ging einfach weiter und ignorierte seine Frage. „Inuyasha, es ist besser wenn du sie erst einmal in Ruhe lässt. Sie kommt wieder und ihr wird nichts geschehen.“, versicherte ihm Nataku bevor ich hinter den großen Bäumen verschwand und Richtung Grabmal zusteuerte. Dort angekommen seufzte ich erst einmal, setzte mich ins Gras und lehnte mich an das Grab. Die Kinder waren in der Zwischenzeit eingeschlafen und Kiba ruhte an meiner Seite. Gedanken verloren strich ich über sein Fell und dachte nach. Es war schön zu hören, dass ich seine Frau in seinen Augen war, auch wenn wir noch nicht verheiratet waren.
 

Dies ehrte mich sehr, aber mussten die beiden unbedingt vor den Kindern streiten? Sie bekamen alles mit und hatten sich erschrocken. Ich hätte Inuyasha nicht fortschicken sollen, vielleicht habe ich auch überreagiert. Er hatte mich nur verteidigt und Koga klar gemacht wo ich hingehöre und zwar an seine Seite und nicht an die Seite eines Wolfes. Kiba zuckte kurz und ich sah besorgt zu ihm. „Ach Kiba. Hast du Schmerzen? Es wird bald vorbei sein und deine Verwandlung ist abgeschlossen.“, versicherte ich ihm und plötzlich leuchtete er auf.
 

Er erhob sich, entfernte sich von mir und nahm seine wahre Gestalt an. Ich schützte meine Augen vor das grelle Licht und bald darauf verschwand es. Vor mir stand ein Prachtexemplar von einem Wolf und sah mich aus seinen Himmelsblauen Augen an. „Kiba?“, fragte ich ihn vorsichtig und er nickte daraufhin. Ich ging auf ihn zu und schmiegte mich in seinem weichen Fell. „Schön das du wieder da bist“, begrüßte ich ihn und er leckte mir sanft über meine Hand. „Es ist auch schön dich wieder zu hören. Ich habe lange darauf gewartet. Aber es stimmt mich traurig, das du nicht sprechen kannst.“, gab er leicht geknickt zu. „Mach dir um mich keine Sorgen. Meine Stimme wird irgendwann zurück kehren, es braucht nur Zeit.“, beruhigte ich ihn. „Du darfst es Inuyasha nicht übel nehmen. Er reagiert nur so, weil er dich liebt.“, wechselte er plötzlich das Thema. „Ich weis. Vermutlich habe ich auch überreagiert. Aber zwischen den beiden klang es so, dass ich deren Besitz sei, was man verteidigen muss bzw. sich streiten muss.“, erklärte ich und Kiba nickte sanft.
 

„Leuchtet mir ein. Inuyasha hat Angst dich zu verlieren.“, erzählte Kiba und ich nickte stumm. „Komm, lass uns zurück kehren, denn du erwartest Besuch“, sagte Kiba und er ging vor. Schnell holte ich meine friedlich schlafenden Kinder und folgte ihm. „Wer kommt den zu Besuch?“, fragte ich neugierig. „Lass dich überraschen“, sagte er und wir schritten hinter den großen Bäumen hervor. Gerade in dem Moment erblickte ich Sango, die gerade mit jemanden sprach. Ich konnte aber nicht erkennen mit wem, weil Kirara die Sicht versperrte.
 

Sango drehte sich zu uns um und lächelte. Der Besuch lugte hinter Kirara vor und ein breites Lächeln erschien auf den beiden Gesichtern. Ich war vollkommen überrascht und ging auf die beiden zu. Die zwei kleinen Geschöpfe kamen freudestrahlend auf mich zu gerannt und begrüßten mich stürmisch. „Kagomeeeeee!! Kagome-sama!!!“, riefen die beiden und umarmten mich. Ich war völlig überrascht die beiden hier anzutreffen. „Sie wollten mich unbedingt begleiten. Sie haben solange genervt bis ich nach gab.“, erklärte Sango und ich nickte. „Bitte Kagome-sama, ich habe dich solange nicht mehr gesehen“, sagte Rin. „Ich habe euch so vermisst“, schluchzte Shippo leicht und ich musste schmunzeln. Mit meinem Kopf zeigte ich in Richtung Decke und wir gingen gemeinsam dort hin.
 

Wir setzten uns, ich legte die Kinder behutsam ab und umarmte erst einmal die zwei Besucher richtig. Komischer Weise kam Kiba nicht näher und blieb in sicherer Entfernung stehen. „Was ist los Kiba?“, fragte ich ihn. „Das kleine Mädchen hat Angst vor Wölfen. Sie zeigt es zwar nicht, aber ich spüre ihre Angst.“, klärte er mich auf. „Stimmt es wirklich das du deine Stimme verloren hast?“, fragte Rin nach, holte mich somit aus meinen Gedanken und nickte auf ihre Frage hin. „Ist das Kiba?“, fragte Shippo erstaunt und ich nickte voller Stolz. „Wer ist Kiba?“, fragte Rin nach. „Kiba ist der treue Freund und Begleiter von Kagome. Eins hatte Kagome ihn vor dem sicheren Tot gerettet und er blieb bei ihr. Er ist ganz sanft und tut niemanden etwas.“, erklärte Sango. „Ich mag keine Wölfe“, gab das kleine Mädchen zu und ich sah sie fragend an. Sie verstand meine stumme Frage, senkte ihren Kopf und begann zu erzählen.
 

„Ich wurde damals von Wölfen gerissen und starb. Aber Sesshomaru-sama war so freundlich und hat mich gerettet.“, erklärte sie und wir sahen sie geschockt an. „Du meinst DER Sesshomaru? DER Sesshomaru der immer versuchte Tessaiga zu bekommen und Inuyasha zu töten?“, fragte Shippo ungläubig und Rin nickte. Jetzt wurde mir auch einiges klar. Deshalb hatte sie ihn begleitet, aus Dank. Unglaublich das er dies zuließ. Ihm muss wirklich das Mädchen am Herzen liegen, auch wenn er es nicht zugab. Rin beobachtete Kiba und ließ ihn nicht aus den Augen. Sanft legte ich meine Hand auf ihre Schulter, lächelte sie zärtlich an und schüttelte leicht den Kopf. „Er wird dir nichts tun Rin. Es ist wie bei dir und Sesshomaru.“, sprach Sango und Rin verstand nicht. „Pass auf. Sesshomaru hatte dich gerettet und du bist bei ihm geblieben, stimmts?“, fragte Sango und Rin nickte. „Kagome hat Kiba gerettet und er ist bei ihr geblieben“, fasste sie zusammen und Rin nickte abermals. „Hat Sesshomaru dich beschützt, wenn du in Gefahr warst?“ und Rin nickte energisch. „Kiba und Kagome beschützen sich gegenseitig, weil sie sich gegeneinander vertrauen.“, erklärte Sango und Rin begriff.
 

„Du meinst, Kiba würde auch mich beschützen, weil ich bei Kagome bin?“, fragte sie nach und wir nickten ihr alle zu. „Und mal ganz unter uns, Sesshomaru hatte uns auch indirekt beschützt, als wir gegen Naraku kämpften.“, flüsterte Sango Rin zu und ihre Augen strahlten. „Das stimmt, ich erinnere mich“, sagte sie mit einem Lächeln. Sie sah wieder zu Kiba und diesmal war ihr Blick entschlossener.
 

„Hilfst du mir Kagome?“, fragte Rin und ich nickte. Gemeinsam standen wir auf, sie nahm mich an die Hand und wir schritten langsam auf Kiba zu. Ich spürte wie sie zitterte, als wir näher kamen und ich hielt kurz an. Ich gab Rin Zeit sich an Kiba zu gewöhnen und wir verringerten immer mehr den Abstand zwischen Mensch und Wolf. Nun standen wir direkt vor ihm und das kleine Mädchen an meiner Hand zitterte wie Espenlaub. Kiba war ganz ruhig gewesen und wagte es sich nicht zu bewegen. „Kagome-sama ich …“, sprach sie brüchig und ich erkannte. Schweigend drückte ich ihre Hand und schritt mit ihr langsam wieder zurück. Sie hatte so große Angst, dass ihre Stimme zitterte.
 

Je mehr wir uns entfernten, desto entspannter wurde sie an meiner Hand. Wir setzten uns wieder auf die Decke, Rin legte ihre Hand auf ihr schnell schlagendes Herz und atmete erleichtert aus. „Das hast du sehr gut gemacht Rin“, lobt Shippo und grinste über das ganze Gesicht. „Wirklich?“, fragte sie nach. „Ja, du warst sehr mutig. Du bist bereit deine Angst gegenüber Wölfen zu besiegen, aber das dauert mit seiner Zeit und für den Anfang, war das fantastisch. Du standest direkt vor ihm.“, sagte Sango anerkennend. „Ich stand direkt vor ihm?“, fragte sie und wir nickten ihr zu. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Ich stand direkt vor ihm“, jubelte sie leicht und blickte erneut zu Kiba.
 

Dieser nickte ihr zu und sie erstarrte. „Er hat mir zugenickt“, sagte sie erschrocken. „Das liegt daran, dass er dich verstehen kann und das du ein sehr mutiges Mädchen bist.“, erklärte Sango. „Ehrlich?“, fragte sie hoffnungsvoll. „Ehrlich“, sprach sie zuversichtlich und lächelte. Plötzlich richtete sich Kiba auf, schnupperte in die Luft und knurrte leicht. „Was hast du?“, fragte ich ihn. „Jemand beobachtet uns“, erklärte er und ich musste unwillkürlich schmunzeln. „Riecht der Jemand nach Hund?“, fragte ich nach. „Woher weist du das?“, antwortete Kiba überrascht. „Sorge dich nicht. Es ist vermutlich Sesshomaru, der in der Nähe ist und ein Augen auf Rin würft“, erklärte ich und Kiba nickte mir zu. „Die kleinen sind aber groß geworden“, stellte Rin fest und ich nickte. „Was haltet ihr davon wenn wir am Strand spazieren gehen“, schlug Sango vor und wir erklärten uns einverstanden. Kurzerhand band ich mir Izayoi an die Brust und Inuka nahm ich auf den Arm.
 

Sango hatte eins der Mädchen auf dem Rücken gebunden und das andere nahm sie auch auf den Arm. Gemeinsam gingen wir Richtung Strand und erzählten über Gott und die Welt. Kiba folgte uns im sicheren Abstand. Ab und Zu blieb ich stehen und schaute mich um, denn ich wurde das Gefühl nicht los, dass wir beobachtet wurden. „Du spürst es auch“, stellte Kiba fest und ich nickte nur. Ich ging weiter und konzentrierte mich auf die Umgebung. „Sag mal Rin, woher hast du denn den schönen Haarschmuck? Hat Sesshomaru dir dies mitgebracht?“, fragte Sango neugierig. „Nein, das war Kagome. Sie kam eines Tages vorbei und ist am nächsten Tag mit Shippo und Kirara in die Dörfer geflogen um Kleider für die Hochzeit zu kaufen.
 

Von ihrem Ausflug brachte sie mir diesen Haarschmuck mit, aber sie bekam leider keine Kleider.“, erklärte Rin etwas traurig. Shippo senkte bedrückt den Kopf, weil er sich an die verschiedenen Reaktionen der Dorfbewohner erinnerte. „Shippo? Alles in Ordnung?“, fragte Sango, als ihr die Traurigkeit in dem kleinen Fuchs auffiel. „Alles gut, es ist nichts“, sagte er verlegen und grinste. „Du hast nichts bekommen Kagome? Das ist aber ungewöhnlich.“, sagte sie und dachte darüber nach. Ich zuckte nur mit den Schultern. „Kagome? Darf ich Inuka mal halten?“, fragte Rin vorsichtig und ich gab ihr Kopf nickend Inuka. „Der sieht wie Inuyasha aus“, sagte sie, als sie ihn sich genau ansah. „Hey Kagomeeee!“, rief mich jemand und ich schaute nach vorn, woher die Stimme auch kam.
 

Inuyasha rannte winkend auf mich zu und blieb dann schnaufend vor mir stehen. „Ich wollte mich für vorhin entschuldigen“, sagte er plötzlich, als er wieder zu Atem kam. Was? Hatte ich mich da gerade verhört gehabt? Er entschuldigt sich? Vor allen anderen? „Mein Verhalten war falsch und unangebracht, es tut mir wirklich leid. Sei bitte nicht mehr böse auf mich.“, bat er mich und kam ein Schritt auf mich zu. Dies war mir unheimlich und ich wich automatisch zurück. Irgendetwas stimmte hier nicht, denn er würde so etwas nicht sagen bzw. auch zugeben.
 

„Bitte Kagome“, bettelte er fast und ich kniff meine Augen zusammen. Der jenige, der vor mir stand, konnte nicht Inuyasha sein. Als er wieder einem Schritt auf mich zukam, wollte ich erneut zurückweichen, aber es ging nicht, ich konnte mich nicht bewegen. „Was ist denn mit Inuyasha los? Seit wann ist er so freundlich.“, bemerkte Shippo. „Und seit wann gibt er Fehler zu?“, fragte Sango. Er kam näher und nahm mir Izayoi ab. Ich konnte mich nicht bewegen und wusste, dass es eine Falle war. Kiba begann zu knurren und die anderen waren allarmiert.
 

Schockiert sah ich zu Inuyasha, der mich falsch anlächelte und zu Rin rüber ging. „Kagome?“, fragte Sango besorgt und sah zu mir. Angsterfüllt besah ich sie und sie verstand. „Rin! Geh von ihm weg, das ist nicht Inuyasha.“, sagte Sango schnell, aber leider zu spät. Rin war wie vom Donner gerührt und bewegte sich kein Zentimeter. Bevor der falsche Inuyasha sie ergreifen konnte, besann sie sich und rannte weg. Inuyasha packte sie dennoch und sie zappelte wild um sich, drückte dabei den kleinen Inuka an ihren Körper. „Hahahahahahaha … Endlich habe ich sie … Hahahahahaha“, lachte der falsche Inuyasha finster und mein Blut gefror mir in den Adern.
 

Ich wurde von meiner Starre erlöst und sah geschockt zum falschen Inuyasha. Mit Hilfe von Yumiya erschien mein Bogen und spannte sogleich die Sehne woraufhin ein magischer Pfeil erschien. „Kagome nicht, das ist zu gefährlich“, sagte Shippo ängstlich. Aber ich konnte meine Kinder doch nicht in den Händen meines Feindes lassen. „So ein mieses Schwein. Sich als Inuyasha ausgeben, um sich die Kinder zu krallen. Wie feige ist das denn?“, brüllte Sango und der falsche Inuyasha lachte nur finster auf. „Das ist nicht feige, das ist Taktik“, grinste er. „Aaahh, lasst mich runter!“, flehte Rin und zappelte weiter. „Na los kleine Kagome. Schieß doch. Oder hast du Angst die Kinder zu verletzen?“, sagte er spöttisch und hielt sie vor sich. Da fiel mir mein Traum ein und ich senkte augenblicklich meinen Bogen.
 

„Kagome-sama bitte helft mir“, jammerte Rin und unbeschreibliche Wut stieg in mir auf. Die Kinder wurden aus ihrem festen Schlaf gerissen und fingen lautstark mit schreien an. „Kagomeeeee!“, schrie jemand und ich erkannte die Stimme sofort. Diesmal war es der richtige und der Vater meiner Kinder kam schlitternd neben mir zum Stehen. „Du Bastard. Zeig dein wahres Gesicht.“, forderte der Hanyou auf und der falsche Inuyasha grinste. Seine Gestalt veränderte sich und vor uns stand, nichts anderes zu erwarten, Akuma. „Was willst du?“, knurrte Inuyasha und zückte Tessaiga. Ich legte eine Hand auf seine und er sah mich erschrocken an.
 

„Kagome was …?“, fragte er ungläubig und ich schüttelte ängstlich meinen Kopf. „Hahahahahaha…. wie rührend“, sagte Akuma und plötzlich bäumte sich der Sand vor uns auf. Schützend hielt ich den Arm vor meinen Augen und erst als der Sand sich beruhigte, blickte ich in wütende zahl reichende Dämonenaugen. Inuyasha knurrte und stellte sich schützend vor mich. Kiba trat an meine Seite und Kirara brachte die Zwillingsmädchen in Sicherheit. Kampfbereit stellte sich Sango neben Inuyasha und nickte ihm zu. „Kagome. Du bringst dich ebenfalls in Sicherheit.“, forderte Inuyasha auf und ich schüttelte energisch den Kopf. „Tu was ich dir sage“, sagte er streng und ich schüttelte erneut meinen Kopf. Wie konnte er es wagen mir Befehle zu erteilen.
 

„Inuyasha, einst sagtest du, dass eine Mutter die Gefahr spürt, die ihrem Wurf droht. Du kannst sie also nicht aufhalten. Sie wird solange kämpfen, bis ihre Kinder in Sicherheit sind.“, wiederholte Sango seine damaligen Worte. Er grummelte vor sich hin und ich stellte mich zu ihnen. Wie auf ein Zeichen griffen die Dämonen an und wir wehrten uns mit allen Kräften. Ich schlug mich durch, denn ich hatte kein Interesse an diesen niederträchtigen, finsteren und stinkenden Dämonen. Ich wollte nur einen Dämon erledigen und das war Akuma.
 

„KONGOSOHA!“, schrie Inuyasha und erledigte einige Dämonen. Der Knochenbumerang bahnte sich seinen Weg frei und jeder, der ihm in die quere kam, dem erging es schlecht. Kiba biss sich durch und gab mir Rückendeckung. Mit meinen heiligen Pfeilen läuterte ich die Dämonen. Suchend blickte ich mich nach Akuma um und fand ihn. Er entfernte sich mit meinen schreienden Kindern und mit der zappelnden Rin. Ich stürmte auf Akuma zu und die Dämonen die mir den Weg versperrten, reinigte ich mit meinen magischen Pfeilen. Ich stand direkt vor Akuma und er grinste belustigend. Aber eins wunderte mich doch. Warum konnte Akuma meine Kinder berühren? Sie waren doch durch die Ketten geschützt.
 

„Hahahahahahaha … du fragst dich sicher, warum die Ketten nicht funktionieren. Nicht wahr?“, erkannte er meine Gedanken und ich zuckte unmerklich zusammen. „Ich verrate es dir kleine Kagome. Weil mir so ein kleiner Bannkreis nichts anhaben kann. Der ist nicht mächtig genug. Hahahahahahahaha…“, lachte er finster und ich ballte die Hände zu Fäusten. „Kagome-sama! Sesshomaru-sama! Bitte helft mir!“, schrie Rin um Hilfe und hielt den schreienden Inuka fest im Arm. „Ich will dich leiden sehen“, sprach Akuma finster und plötzlich begann die Erde zu beben.
 

Ein großer Felsbrocken löste sich unterhalb der Sandschicht und stieg mit Akuma langsam in die Luft. Ohne darüber nachzudenken, lief ich schnellen Schrittes auf den rießen fliegenden Felsbrocken zu, sprang ab und krallte mich mit einer Hand an dem Gestein fest. Dabei flogen wir höher und ich dachte nicht daran los zu lassen. „KAGOMEEEEE!!!“, schrie Inuyasha mir nach, als er dies bemerkte. Kiba wollte mir hinterher, wurde aber von Dämonen aufgehalten. Mit der zweiten Hand sicherte ich meinen Halt und kletterte vorsichtig zu Akuma empor.

Die Liebe einer Mutter ist unendlich

„KAGOMEEEEE!!!“, schrie Inuyasha mir nach, als er dies bemerkte. Kiba wollte mir hinterher, wurde aber von Dämonen aufgehalten. Mit der zweiten Hand sicherte ich meinen Halt und kletterte vorsichtig zu Akuma empor.
 

Wir stiegen unaufhörlich weiter und ich fragte mich was Akuma diesmal im Schilde führte. Ich kletterte weiter bis ich oben angelangt war und vor Akuma stand. „Wen haben wir denn da? Eure Mutter ist wieder da.“, sprach er gehässig und ich funkelte ihn böse an. „Kagome-sama“, sagte Rin erleichtert und hielt noch immer den schreienden Inuka in ihren Armen. „Wie war es bei der Familie Tokugawa?“, fragte Akuma und mir schossen die grauenhaften Bilder wieder durch den Kopf.
 

„Ich hoffe du hattest eine angenehme Zeit bei ihnen gehabt und das sie Gastfreundlich waren.“, grinste er vor sich hin. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und würde ihn am liebsten erwürgen. „Leider hatte es der junge Herr nicht geschafft dich zu brechen, aber da du stumm bist, ist das für mich ein kleiner Trost.“, erzählte er munter weiter. „Kommen wir zum wesentlichen“, sagte er geschäftlich und hielt die Kinder nach oben. „Die Kinder werden sterben und du wirst darunter leiden“, sagte er und ich zuckte innerlich zusammen.
 

Ich spannte meinen imaginären Bogen und der magische Pfeil erschien. „Hahahahahahahaha … hältst du das für so eine gute Idee?“, grinste er und schützte sich mit den Kindern. In der Zeit stiegen wir immer Höher und ich saß definitiv in der Falle. Ich zielte auf ihn und seine Augen sahen mich belustigend an. „Schieß doch. Dann werden die Kinder durch deine Hand getötet und nicht durch meiner. Der Hanyou wird dich auf ewig hassen, wenn du seine Kinder tötest und der Herr der Hunde wird dich erledigen, nachdem du seinen Schützling auf dem Gewissen hast. Dies wird dich in die dunklen Tiefen der Einsamkeit und Verzweiflung reißen, alle werden dich verachten und du wünschtest dir selbst, seiest im Kampf gestorben. Und dann gehört mir dein gebrochenes und schwarzes Herz. Hahahahahahahahaha!“, lachte er höhnisch.
 

Ich hörte mir dieses dummes Gesülze an und wusste somit, dass er mich gewaltig unterschätzte. Ich fixierte ihn mit einem entschlossenen Blick an und lächelte leicht. Seine Augen weiteten sich, als er dies sah. „Was gibt es da zu grinsen?“, fragte er wütend. Ich lächelte weiter und konzentrierte mich weiter auf ihn. Ich schickte meinen magischen Pfeil in den Kampf und er lachte freudig auf. Rin schloss ihre Augen, schützte Inuka und machte sich auf meinen Pfeil gefasst. Der Pfeil verschwand vor Rin und erschien direkt vor Akuma und traf ihn in den Hals. Völlig erstarrt blickte er mich an und ich senkte zufrieden meinen Bogen und lächelte ihn freudig an.
 

Es hatte funktioniert, wie damals bei der Priesterin, als Naraku sie kontrollierte und ich sie von ihm befreite, ohne sie zu verletzen. Langsam ging ich auf ihn zu, aber er wich stolpernd zurück und lachte. Schockiert blieb ich stehen und beobachtete ihn. „Noch hast du mich nicht besiegt“, grinste Akuma und warf die Kinder im hohen Bogen von dem Felsbrocken. Rin schrie auf und verschwand aus meinem Sichtfeld. Schockiert lief ich ihnen nach, kam auf den Knien schlitternd, vor dem Abgrund, zum Stehen und streckte verzweifelt meine Hand nach ihnen aus. „NEEAAAAAAAAAIIIINNN!“, schrie ich auf und sah wie sie in den Wolken verschwanden.
 

„Hahahahahahahahahaha … leide Kagome … LEIDE! Hahahahahahaha“, lachte er finster und unaufhörlich weiter. Wie in Trance richtete ich mich auf und sah ihn entschlossen an. Er bemerkte dies und betrachtete mich mit geweiteten Augen. „Dafür wirst du bezahlen“, versprach ich ihm und stürzte mich kopfüber in den Abgrund. Ich formte meine Augen zu schlitzen, damit ich sie etwas von dem Flugwind schützen konnte. Meine Arme legte ich eng an meinen Körper an und sauste nach unten. Bald erkannte ich Rin und hoffte, dass ich sie erreichte. Ich flog auf sie zu und hatte das Gefühl das ich nicht näher an sie heran kam. „Verflucht! Komm schon!“, flehte ich und presste meine Arme noch stärker an meinen Körper. Ich kam tatsächlich etwas näher und bemerkte das Rin bewusstlos war, aber sie hielt noch immer Inuka fest.
 

Irgendwann war ich nah dran und streckte meine Arme nach ihr aus. Ich ergriff sie und zog sie an meinem Körper. Inuka war ebenfalls bewusstlos. „Rin! Rin wach auf!“, bat ich sie. Suchend blickte ich mich nach Izayoi um und entdeckte sie weiter von uns entfernt. Dieser Anblick zerriss mir fast das Herz. Ihr kleiner Körper flog schlaff in Richtung Erde und niemand war bei ihr. Ich presste Rin an mich und versuchte zu Izayoi zugelangen, aber das war leichter gesagt als getan. Izayoi flog durch die vielen Wolken und ich kam einfach nicht an sie heran.
 

Wir sausten immer näher auf die Erde zu und der Aufprall würde uns töten. Plötzlich erschien eine Lichtkugel neben mir, die auch gleich daraufhin zerplatzte. Ich traute meinen Augen nicht und blinzelte mehrmals. „Menschen können nicht fliegen und sie sollten es auch nicht versuchen“, sagte der Daiyoukai kühl. Kommentarlos gab ich schnell Rin und Inuka einen Kuss auf die Stirn, drückte die beiden in seinen starken und schützenden Händen und der silberweißhaarige Daiyoukai sah mich überrascht an. „Es tut mir leid, bitte rette sie beide“, bat ich ihn mit einem Lächeln des Abschieds. Ohne auf seine Antwort zu warten stürzte ich mich zu meiner Tochter, bevor ich sie ganz aus den Augen verlor. Meine Arme presste ich wieder an meinen Körper ran und raste auf Izayoi zu.
 

Sie war zu weit weg und ich hatte Angst sie zu erreichen. „Nein! Oh bitte Herr … gib mir die Kraft …“, flehte ich in den Himmel. „Ich darf nicht aufgeben … ich werde es schaffen … Izayoi …“, sprach ich mir selbst Mut zu und raste weiter auf sie zu. Wir kamen der Erde immer näher und ich hatte sie noch immer nicht erreicht. „Izayoi“, flehte ich vor mich hin und sauste weiter auf sie zu. Ich kam immer näher an sie heran und streckte meine Arme nach ihr aus, bis ich sie in meinen Armen hielt. „Izayoi“, sagte ich erleichtert und drückte sie an mich. Sie war ebenfalls bewusstlos.
 

„Es tut mir so leid. Ich konnte euch nicht beschützen. Bitte vergebt mir.“, schluchzte ich und drückte sie an mein Herz. Ich blickte nach unten und das Meer kam bedrohlich näher. „Ich werde immer bei euch sein … auch wenn … ihr mich … nicht sehen … könnt“, verabschiedete ich mich, denn diesen Sturz würden wir nicht überleben. Izayoi regte sich plötzlich an meiner Brust und sah mich mit müden Augen an. Dieser Blick traf mich und im inneren wusste ich, dass ich mich aufgegeben hatte. Das darf nicht sein. Ich kann und werde Hier und Jetzt nicht aufgeben. Ich habe noch eine Aufgabe zu erfüllen. Ich werde gebraucht. Mit neuem Mut und Zuversicht im Herzen konzentrierte ich meine ganzen spirituellen Kräfte und mir eine bekannte Wärme durchströmte meinen Körper.
 

Ein helles, warmes und reines Licht umhüllte mich und ich hatte es geschafft eine Barriere zu erschaffen. Mit meinem Körper schützte ich Izayoi und machte mich auf den Aufprall gefasst. Ungebremst knallten wir hart auf dem Wasser auf und die Wassermassen verschlangen uns. Als ich meine Augen wieder öffnete, bemerkte ich, dass meine Kleider noch trocken waren und ich keinerlei Schmerzen verspürte. Ich besah Izayoi, die zufrieden in meinen Armen gluckste. Ich blickte mich um und erkannte, dass die Barriere uns vor dem tödlichen Aufprall geschützt und vor dem ertrinken bewahrt hatte. Nun schwebten wir unterhalb der Meeresoberfläche.
 

„Kagome!“, rief jemand und ich horchte auf. „Kagome! Wo bist du?!“, rief die vertraute Stimme weiter. Izayoi regte sich und streckte ihre kleinen Ärmchen in die Richtung aus, aus der die Stimme zu kommen schien. Ich probierte mein Glück und begann mit meinen Beinen zu paddeln an. Wir kamen tatsächlich vorwärts und die Rufe kamen immer näher. „Kagome!“, rief Inuyasha nach mir und ich paddelte schneller. Bald darauf konnte ich Sand erkennen und mir wurde bewusst, dass der Strand nicht mehr weit von uns entfernt lag. Meine Sicht verschwamm und meine Kräfte neigten sich dem Ende zu. Ich biss die Zähne zusammen und nutzte meine letzten Kraftreserven. Ich paddelte weiter bis ich den Sand unter meinen Füßen spüren konnte. Ich lief auf den Sand und die Barriere begann zu flackern.
 

Erschöpft trat ich an die Meeresoberfläche und der Schutzschild brach in sich zusammen. Izayoi schrie vor Schreck auf, als wir von dem salzigen Wasser durchnässt wurden. Durch den Aufschrei, blickten uns die anderen mit geweiteten Augen an. Geschwächt lief ich weiter, sank auf die Knie und bevor ich seitlich ins Meer fiel, wurde ich von starken Armen aufgefangen. „Kagome! Kagome!“, wurde ich gerufen und leicht gerüttelt. „Ist sie …?“, schluchzte Shippo und sprach seinen Satz nicht weiter aus. „Nein sie lebt“, sagte seine Stimme sanft und strich mir durch das Gesicht. „Kagome. Komm zu dir.“, bat mich Inuyasha. Mit flackernden Lidern öffnete ich meine Augen und erkannte seine Gestalt nur schemenhaft. „Kagome?“, erklang seine Stimme etwas erleichtert. Ich blinzelte mehrmals und erkannte ihn deutlicher. Izayoi regte sich an meiner Brust und gluckste etwas. Ich lächelte sanft und legte behutsam meine Hand auf seine Wange. „Kagome“, hauchte er meinen Namen.
 

„Du … hast … mich … gerufen“, sagte ich schwach und seine Augen weiteten sich vor staunen. „Kagome“, sprach er erleichtert und drückte mich an seine Brust. „Nicht … so … fest“, sprach ich erschöpft und er lockerte etwas seine Umarmung. Izayoi gluckste und ich sah zu ihr hinunter. Ich strich über ihr nasses schwarzes Haar und lächelte überglücklich. „Ihr geht es gut Kagome“, sagte Inuyasha und ich nickte erleichtert. Dann fiel es mir wieder ein. „Rin! Inuka!“, sagte ich erschrocken und richtete mich auf. „Es geht ihnen gut“, sagte eine kühle Stimme. Sesshomaru stand etwas von der schlafenden Rin entfernt und bewachte ihren Schlaf. Inuka befand sich in den Armen von Sango und schien auch zu schlafen. Ich versuchte aufzustehen, aber mein Körper wollte nicht so, wie ich wollte.
 

„Warte, ich helfe dir“, sagte Inuyasha, hob mich hoch und brachte mich an den Strand. Behutsam setzte er mich ab und ließ mich in seinem Schoß sitzen. Mit einem Arm nahm er mir Izayoi ab und Sango reichte mir Inuka. Besorgt betrachtete ich Inuka und strich über seine Wange. „Inuka? Schatz, wach doch auf.“, sagte ich sanft und strich durch sein Haar, um ihn sanft zu wecken. „Inuka, wach doch auf. Öffne deine Augen. Tu es für Mama.“, bat ich ihn und mir stiegen die Tränen in den Augen. Während des Falls wurde er bewusstlos und ich möchte nur ein Lebenszeichen von ihm hören. „Inuyasha, er wacht nicht auf.“, sagte ich mit erstickter Stimme. „Beruhige dich Kagome. Ihm geht es gut, sein Herz schlägt kräftig in seiner kleinen Brust.“, informierte mich Inuyasha.
 

„Wie soll ich mich beruhigen? Sie alle wurden von dem Felsbrocken hinuntergeworfen und während des Falls wurden sie bewusstlos.“, erklärte ich und ein leichtes Knurren konnte ich von Inuyasha vernehmen. „Inuka, bitte wach doch auf“, flehte ich ihn an und eine Träne tropfte auf seinem Gesicht. Seine Augenlider bewegten sich und er öffnete langsam seine goldbraunen Augen. Erleichtert strahlte ich ihn an und die Tränen rannen nur von meinen Wangen so runter. Er freute sich mich zu sehen, streckte seine Ärmchen nach mir aus und brabbelte etwas vor sich hin. Überglücklich drückte ich ihn an mich und weinte. „Es geht ihm gut“, schluchzte ich und küsste den kleinen Racker über all im Gesicht. Vergnügt kicherte er dabei und betastete mein nasses Gesicht.
 

Ich löste mich von ihm, lehnte meinen Kopf an Inuyashas Schulter und schloss die Augen. „Kagome?“, fragte er besorgt, was ich sofort heraus hörte. „Ich bin nur so müde“, gab ich schwach von mir. „Lasst uns zurück gehen. Kagome muss sich ausruhen.“, schlug der kleine Fuchs vor. Sango nahm Izayoi an sich, nachdem Inuyasha sie darum bat. Kirara trug die bewusstlose Rin und Shippo passte auf sie auf. Kurz driftete ich weg und schlief in seinen starken armen ein. Als Inuyasha mich behutsam auf unseren Fudon bettete, wurde ich kurz munter. „Inuyasha“, nuschelte im Schlaf und er nahm mir vorsichtig Inuka aus dem Arm, damit er ihn neben Izayoi legen konnte. „Ja“, sagte er sanft. „Es tut … mir leid … wegen unserem … Streit“, entschuldigte ich mich schläfrig. Er strich mein Pony zur Seite und küsste mich auf die Stirn. „Mir tut es auch leid. Ruh dich jetzt aus.“, sagte er sanft und deckte mich zu. „Bleibst du … bei mir?“, fragte ich ihn. „Ich werde über deinen Schlaf wachen“, versicherte er mir und ich fiel in einen tiefen und festen Schlaf.
 

Schweißgebadet, keuchend und mit einem rasenden Herzen schreckte ich aus meinen Alptraum auf und blickte mich suchend um. Ich entdeckte die Kinder, die friedlich zu schlafen schienen. „Kagome?“, flüsterte Inuyasha in die Nacht hinein und ich erschrak. „Kein Angst. Du bist hier sicher.“, beruhigte er mich und kam aus der Ecke, wo er an der Wand ruhte. Mit meinem Ärmel wischte ich mir meinen Schweiß von der Stirn und da stellte ich fest, dass ich einen Yukata trug. Verwundert sah ich zu Inuyasha, der augenblicklich rot wurde und zur Seite blickte.
 

„Ich hatte dir den Yukata angelegt, weil deine Kleidung doch völlig durchnässt war“, erklärte er und ich nickte. „Hast du schlecht geträumt?“, fragte er vorsichtig und ich nickte. „Erzähl mir davon“, forderte er mich auf und ich senkte meinen Blick. Ich legte mich seitlich wieder hin, kuschelte mich an die Kinder und beobachtete ihren ruhigen Schlaf. Inuyasha trat näher und setzte sich mir gegenüber. „Ich habe davon geträumt, wie Akuma die Kinder von dem Felsbrocken runter warf“, erklärte ich und strich in Gedanken ihre kleinen Köpfe. „Dafür wird er in der Hölle schmoren“, knurrte Inuyasha. „Ich bin so froh, dass den beiden nichts passiert ist und das auch Rin unbeschadet davon kam. Nicht auszudenken was gewesen wäre. Sesshomaru hätte mich einen Kopf kürzer gemacht.“, erzählte ich.
 

„Pfff! Bevor er dich kürzer macht, muss er erst an mir vorbei.“, prallte Inuyasha und ich musste leicht schmunzeln. „Ist dir etwas passiert? Ich meine, ihr habt schließlich gegen die Dämonen gekämpft. Ist keiner verletzt worden?“, fragte ich nach. „Wir sind alle unversehrt“, sagte er. „Da bin ich aber froh“, sagte ich erleichtert und legte mich auf den Rücken. Inuyasha legte sich seitlich neben mich und sein Arm ruhte auf meinen Bauch. „Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Nicht auszudenken, wenn ich dich verloren hätte.“, sprach er mit erstickter Stimme und ich lauschte auf. „Als Sesshomaru in den Himmel empor flog, glaubte ich, dass er dich retten würde. Aber als er ohne dich zurück kam, war ich so wütend auf ihn, dass ich ihn beschimpfte. Ohne auf meine Beschimpfungen zu reagieren, drückte er mir Inuka in die Hände. Da begriff ich, dass du dich geopfert hattest. Ich glaubte, dich verloren zu haben und das machte mich rasend, weil ich wieder einmal nicht da war.“, schilderte er.
 

Sanft strich ich über sein trauriges Gesicht und er blickte mich an. „Es tut mir leid Inuyasha, dass ich dir Sorgen bereitet hatte“, entschuldigte ich mich und er drückte mich an sich. „Kagome“, flüsterte er in mein Ohr und ich erwiderte die Umarmung. „Ich hatte solche Angst um dich. Ich fühlte mich so hilflos.“, gestand er und blickte mich an. „Jetzt ist alles wieder gut. Ich bin bei dir.“, sprach ich sanft und er beugte sich vorsichtig zu mir runter. Ich beugte mich ihm entgegen und unsere Lippen trafen sich. Der Kuss dauerte nicht lange, sehr zu meinem bedauern, denn Inuyasha löste ihn bald.
 

„Ruh dich aus Kagome“, sagte er zärtlich und strich über meine Wange. „Wo ist eigentlich Kiba?“, fragte ich neugierig, denn ich konnte ihn hier nicht entdecken. „Er beschloss draußen zu schlafen“, erklärte Inuyasha und ich nickte nur. Da ich ausgeschlafen war, war es somit auch mit meiner Nachtruhe vorbei. „Ich gehe noch etwas an die frische Luft“, informierte ich Inuyasha. „Soll ich dich begleiten?“, fragte er. „Nein, schon in Ordnung. Ich möchte nur kurz zu Kiba und etwas meine Beine vertreten. Ich bleibe in der Nähe.“, versprach ich. Ich stand auf, richtete meinen Yukata und verließ leise das Zimmer.
 

„Kiba“, rief ich ihn kurz. „Bei den Kirschbäumen“, gab er mir zur Antwort und ich lief zu den hochgewachsenen Kirschbäumen hin. Kiba kam mir entgegen und blieb direkt vor mir stehen. Seine Größe entsprach dem einen Wolf und ich ging auf ihn zu. „Bist du verletzt worden?“, fragte ich ihn und kraulte ihn am Kopf. „Nein. Wie geht es dir?“, fragte er nach. „Mir geht es gut und den Kindern auch“, beruhigte ich ihn. „Wie geht es Rin?“, fragte ich nach. „Ihr geht es auch gut. Sie war kurz wach, aß etwas und schlief bald darauf wieder ein.“, erzählte er und ich war beruhigt. „Ist Sesshomaru in der Nähe?“, fragte ich ihn leise, denn ich wusste nicht ob er mich hören konnte. „Ja“, gab Kiba kund. „Komm Kiba, begleite mich ein Stück“, sagte ich und er folgte mir.
 

Wir gingen in Richtung kleinen Familienschrein und als wir dort ankamen, kniete ich mich davor. Ich schloss meine Augen und betete für meine Familie und dankte Gott dafür, dass meine Kinder und Rin unbeschadet diesen Kampf überstanden hatten. „Er beobachtete dich“, informierte mich Kiba. „Kann er mich hören?“, fragte ich nach und Kiba nickte, als ich ihn im Augenwinkel besah.
 

„Sesshomaru, ich möchte mich für deine Hilfe bedanken. Ohne dich wären Rin und Inuka verloren gewesen. Gleichzeitig bitte ich um Verzeihung, weil ich Rin meinetwegen in Gefahr gebracht hatte. Es tut mir aufrichtig leid.“, sagte ich und wartete auf irgendeine Reaktion. „Von dir aus der vordere linke Baum“, sagte Kiba und ich drehte mich in die besagte Richtung. „Genau der“, bestätigte mir Kiba. Ich verbeugte mich tief und hoffte, dass die Dankbarkeit und Entschuldigung gesehen wurde. „Er ist weg“, sagte Kiba und ich richtete mich wieder auf. „Lass uns zurück gehen Kiba“, schlug ich vor und wir ging wieder zurück. „Hat er mich gehört?“, fragte ich in Gedanken nach. „Jedes Wort“, sagte Kiba und trottete mir nach.
 

Am Haus trennten sich unsere Wege und er nahm den Platz unter den Kirschbäumen wieder ein. Ich schlich mich leise ins Zimmer um die Kinder nicht zu wecken. „Du bist doch noch wach“, flüsterte ich erstaunt und Inuyasha nickte nur. „Ich habe auf dich gewartet“, flüsterte er und ich schmunzelte leicht. Ich legte mich seitlich zu meinen Kindern hin, gab jeden noch einen Kuss auf die Stirn, bettete meinen Kopf auf meinen Arm und beobachtete die beiden im Schlaf. Inuyasha legte sich zu mir und umarmte mich von hinten. Ich nahm seine Hand und verschränkte meine Finger mit seinen.
 

„Ich liebe dich Inuyasha“, flüsterte ich in die Nacht hinein. Er schmiegte sich enger an mich und flüsterte mir ins Ohr: „Ich liebe dich auch“. Bald darauf schlief ich ein und wurde irgendwann in der Nacht von Sauggeräuschen geweckt. Schlaftrunken blickte ich an mir runter und stellte fest, dass die beiden meinen Yukata geöffnet hatten und genüsslich an meiner Brust saugten. Zu meiner Überraschung gab ich tatsächlich Milch.
 

„Inuyasha“, sagte ich freudig und er richtete sich sofort auf. „Ist was passiert?“, fragte er gehetzt und ich schüttelte leicht den Kopf. „Sieh nur“, sagte ich und er blickte über meine Schulter. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seinem Gesicht und ich gab ihm ein Küsschen auf die Wange. „Hast du wieder Milch?“, fragte er überrascht und sah mich an. „Sieht ganz danach aus“, sagte ich mit einem Lächeln. „Aber wie …?“, fragte er verwundert.
 

„In meiner Zeit hatte ich einmal darüber gelesen gehabt. Frauen die eine Stillpause einlegen mussten und dann wieder stillen wollten. Mit viel Geduld und intensiven Körperkontakt gelingt es fast immer die Milchproduktion wieder anzuregen. Ich habe nackt geschlafen und sie haben immer wieder an meiner Brust gesaugt, wenn wir sie gefüttert hatten.“, erklärte ich ihm und er nickte. „Da bin ich aber erleichtert“, gab er zu und ich war ebenfalls heilfroh, dass ich meine Kinder wieder ernähren konnte. Die Kinder schliefen eng an mich gekuschelt wieder ein und auch ich verfiel wieder in den Schlaf.
 

Durch meine Augenlider konnte ich das helle und wärmende Licht spüren. Sanft kitzelte mich die Morgensonne und ganz vorsichtig öffnete ich meine Augen. Meine Augen schützte ich vor diese Helligkeit und drehte meinen Kopf zur Seite. Irgendetwas bewegte sich an meiner Brust, ich hob meinen Kopf, um nach zu sehen was es war. Inuka hatte wie immer meinen Yukata geöffnet und bediente sich selbst. Ich nahm Inuka von meiner Brust, drehte mich seitlich und legte ihn wieder an.
 

Jetzt kam auch Izayoi an meine Brust und begann genüsslich mit trinken. „Guten Morgen Kagome“, begrüßte mich Inuyasha, als er das Zimmer betrat. „Guten Morgen Inuyasha“, erwiderte ich und er setzte sich zu mir. „Wo warst du gewesen?“, fragte ich ihn. „Ich war bei den anderen und wollte dich gerade zum Frühstück holen“, antwortete er und ich nickte. Nach kurzer Zeit waren die beiden gesättigt und ich zog mich für das Frühstück um. Während ich mich umzog, würdigte Inuyasha mich keines Blickes und beschäftigte sich mit seinen Kindern.
 

Das frustrierte mich schon etwas, denn er könnte wenigsten gucken, denn schließlich bin ich seine Verlobte. Seit dem Vorfall im Schloss Tokugawa, hatte er mich nicht angerührt und mehr als flüchtige Küsse und Kuscheleinheiten passierte nichts zwischen uns. Findet er mich noch immer schmutzig? Diesem werde ich wohl nachgehen müssen, aber zuerst muss ich etwas essen, ich war wie ausgehungert. Wir nahmen die Kinder und begaben uns zum Frühstück. Als wir im Essensbereich ankamen, saßen alle am Tisch, nur Nataku fehlte. Er kam schließlich hinein und begrüßte mich.
 

Ich wünschte ihm ebenfalls einen wunderschönen guten Morgen und ihm klappte die Kinnlade runter. Richtig. Nataku hatte nicht mitbekommne das ich meine Stimme wieder fand und die anderen mussten es ihm wohl verschwiegen haben. „Kagome … du kannst … deine Stimme … das ist ja wunderbar“, freute er sich und drückte mich kurz. „Wie ist das möglich?“, fragte er nach. „Ich erzähle es euch nach dem Frühstück, denn ich bin schon am verhungern.“, erklärte ich und wir setzten uns und begannen gemeinsam zu frühstücken. Es freute mich Rin bei bester Gesundheit zu erblicken und sah ihr zu, wie sie ihr Frühstück verputzte. Nachdem Frühstück und bei einem heißen Tee erzählte ich wie versprochen, was genau oben in der Luft auf dem Felsbrocken sich zugetragen hatte.
 

Sie hörten mir alle aufmerksam zu und machten bei gewissen Erzählungen erstaunte Gesichter oder schnappten nach Luft. Nachdem ich geendet hatte, entstand eine betretene Stille. „Ich hätte auch so reagiert Kagome“, sagte Sango in die Stille hinein. „Ich danke dir Kagome-sama, dass du mein Leben gerettet hast“, bedankte sich Rin. „Ich habe dir zu danken, denn schließlich hast du Inuka nicht eine Sekunde aus deinen Armen gelassen, selbst wo du bewusstlos warst, drücktest du ihn an dich.“, bedankte ich mich. Sie wurde daraufhin leicht rot und senkte ihren Blick. „Ach das war doch gar nichts“, meinte sie verlegen. „Ich möchte mich auch bei dir entschuldigen, denn ohne mich wärst du nicht in Gefahr geraten“, entschuldigte ich mich und verbeugte mich leicht. „Ach nein Kagome-sama. Du musst dich nicht entschuldigen, es ist alles gut gegangen.“, beschwichtigte Rin. „Nimm bitte meine Entschuldigung an“, bat ich sie und verbeugte mich etwas tiefer. „Kagome-sama“, flüsterte ihre kindliche Stimme verlegen. „Entschuldigung angenommen“, wisperte sie und ich richtete mich mit einem Lächeln auf.
 

„Wie laufen die Hochzeitsvorbereitungen?“, fragte Rin, wechselte somit schnell das Thema. Dabei verschluckte ich mich an meinem Tee, hustete und Inuyasha klopfte mir helfend auf den Rücken. „Geht es?“, fragte er und ich nickte. „Also die Hochzeitsvorbereitungen laufen im vollem Gange“, sagte Miroku und ich sah ihn erstaunt an. „So?“, fragte ich neugierig. „Ja, ihr werden im Dorf von Kaede heiraten und sie führt auch die Zeremonie durch“, erzählte Miroku. „Ich habe auch schon einiges in die Wege geleitet, aber was, das bleibt vorerst mein Geheimnis.“, gab Inuyasha preis. Niedergeschlagen senkte ich meinen Kopf und erinnerte mich an die Erlebnisse zurück, die mir widerfahren waren.
 

„Was hast du Shippo? Warum guckst du so traurig?“, fragte Inuyasha und ich linste zum kleinen Fuchs. „Ach es ist nichts“, wedelte er mit seinen Händen und versuchte sich rauszureden. „Lüg nicht. Mit dir ist irgendwas. Das sehe ich an deiner Nasenspitze.“, sagte Inuyasha bestimmend. „Liegt es vielleicht daran, das Kagome noch kein Hochzeitsgewand hat?“, fragte Rin unschuldig in die Runde und Shippo blickte ertappt drein. Alle sahen mich geschockt an und traurig senkte ich meinen Blick. „Aber das liegt daran, dass Kagome noch nicht die Möglichkeit dazu hatte, sich um ihre Kleider zu kümmern.“, verteidigte mich Sango und ich nickte erleichtert.
 

„Ach hör doch auf Kagome. Erzähl ihnen was passiert ist.“, sagte der kleine Rotschopf wütend und blickte mich an. „Shippo“, sagte ich sanft. „Nicht Shippo. Ich kann es nicht länger mit ansehen, wie du versuchst es zu verdrängen und in den Tag hinein lächelst.“, schimpfte er. „Kann uns einer mal bitte sagen was passiert ist?“, fragte Inuyasha wütend und sah uns beide an. „Das kann ich sehr wohl“, sagte Shippo schroff. „Shippo bitte, das …“, begann ich, als ich unterbrochen wurde. „Nein“, schrie Shippo und brachte mich zum Schweigen. „Sie müssen es wissen“, behaarte er. „Es ist doch nichts passiert“, verharmloste ich die Sache und das brachte den kleinen Fuchs zum Glühen.
 

„Nichts PASSIERT? Kagome, sie hatten dich wie Dreck behandelt. Dein Geld wollten sie nicht, hatten dich als dreckige Hure beschimpft, deine Kinder beleidigt, behaupteten das du Schande über deine Familie brachtest und im dritten Dorf wurden wir mit Stöcken und Steinen beworfen. Sie hatten dich gedemütigt, verachtet und abgelehnt. Sie haben geflüstert, getuschelt, sahen uns misstrauisch und skeptisch an.“, schrie Shippo fast und mir stiegen die Tränen ins Gesicht. Neben mir knurrte es und ich wusste, dass es Inuyasha überhaupt nicht gefiel, was er da hörte. Ich ballte meine Hände in meinem Stoff zu Fäusten und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. „Deshalb die Platzwunde am Kopf“, sprach Rin tonlos. „Genau. Sie bekam einen Stein an den Kopf.“, erklärte Shippo wütend. „Aber … aber … die Haarnadel“, sagte Rin fassungslos. „Sie wurde ihr hinterher geschmissen, weil sie sie berührt hatte. `Die Haarnadel kannst du ebenfalls mitnehmen, denn eine verdreckte Nadel kauft niemand.´, das waren die Worte vom Schneider.“, erklärte Shippo und sah traurig zu Boden.
 

„Kagome. Ist das wahr?“, fragte Miroku geschockt und ich nickte nur, unfähig etwas dazu sagen. „Warum hast du nichts gesagt?“, fragte Sango besorgt. „Was tut es schon zur Sache? Was geschehen ist geschehen. Ihr habt genug um die Ohren, da müsst ihr euch nicht noch um mich sorgen.“, sagte ich etwas schroff und mit gesenktem Kopf. Tränen stahlen sich aus meinem Auge und sie tropften auf meine Fäuste. Ich erhob meinen Kopf, meine Tränen flossen weiter und ich lächelte. „Macht euch keine Sorgen. Mir geht es gut.“, sagte ich beklommen. Die anderen rissen ihre Augen auf und wussten nicht was sie darauf erwidern sollten.
 

Ich richtete mich auf und verließ schweigend den Raum. Als ich den Raum und das Haus hinter mir ließ rannte ich los. Ich rannte zum Grab meiner Familie und ließ mich dort nieder. Heulend brach ich zusammen und weinte was das Zeug hielt. Die Erinnerungen tauchten vor meinem inneren Auge auf und ich durchlebte sie noch einmal. „Kagome?“, fragte Kiba vorsichtig. Erschrocken richtete ich mich auf, lief zu ihm hin, umarmte ihn und weinte in sein weißes, weiches Fell hinein. „Denk nicht mehr darüber nach. Menschen können so schrecklich sein.“, sagte er sanft und ich schrie in sein Fell hinein. Nach langem und ausgiebigen heulen, beruhigte ich mich langsam und wischte mir meine Tränen weg. „Ich bin nur so enttäuscht von mir“, schluchzte ich. „Warum denn das? Du hast doch nichts Falsches gemacht.“, sagte Kiba. „Ich bin nicht in der Lage mein Hochzeitsgewand zu besorgen. Aya hat so viele Aufträge das sie mir keins nähen kann und in den Nachbar Dörfern hatte ich kein Glück. Ich wurde weggeschickt. Die anderen helfen bei den Vorbereitungen, selbst Inuyasha hat einiges in die Wege geleitet und ich kriege die einfachen Sachen nicht geregelt.“, schluchzte ich und wischte mir die neukommenden Tränen weg.
 

„Lass den Kopf nicht hängen. Du findest eine Möglichkeit, glaub an dich.“, sprach er mir Mut zu. „Kagome?“, fragte eine Kinderstimme und ich sah auf. „Ich warte drüben auf dich“, sagte Kiba und entfernte sich von mir. Rin kam näher als Kiba verschwand und setzte sich zu mir. „Es tut mir leid was dir widerfahren ist Kagome-sama“, entschuldigte sich Rin. „Das muss es nicht Rin. Du weist selbst, wie schrecklich Menschen sein können.“, sagte ich und sie nickte nur.
 

„Wo ist die Haarnadel?“, fragte ich sie und sie schaute grimmig drein. „Rin. Auch wenn ich sie in diesen Umständen erhalten hatte, hatte ich von Anfang an vorgehabt sie dir zu kaufen, denn sie fiel mir sofort ins Auge. Die Farben passten perfekt zu deinem Yukata und ich wollte dir eine kleine Freude bereiten. Auch wenn der Händler nicht mein Geld wollte, so ist es nicht meine Schuld. Bitte trage sie, denn wenn du sie trägst, stimmt es mich fröhlich und lässt alles andere vergessen.“, erklärte ich ihr sanft und ihr grimmiges Gesicht entspannte sich.
 

Sie holte die Haarnadel hervor und hielt sie in der Hand. Ohne zu fragen nahm ich sie und steckte sie ihr ins Haar. Behutsam reckte ich ihr Kopf etwas höher und ich besah mir das junge hübsche Mädchen. „Der Weg zu der Haarnadel ist nicht entscheidend, das Ergebnis zählt und du siehst wunderschön aus mit diesem Haarschmuck“, sprach ich sanft und ihre Augen leuchtenden mich an. „Komm. Lass uns zu den anderen zurück kehren.“, schlug ich vor und richtete mich auf. Langsam gingen wir zurück, bis Rin plötzlich stehen blieb. „Was hast du?“, fragte ich sie.
 

„Sesshomaru-sama kann dir doch ein Hochzeitsgewand besorgen. Er bringt mir immer so schöne Kimonos von seinen Reisen mit.“, schlug Rin vor. „Nein Rin. Ich werde schon mein Hochzeitsgewand bekommen. Diese Aufgabe muss ich jetzt selbst bewältigen, denn sonst habe ich gar nichts zu meiner Hochzeit beigetragen.“, erklärte ich mit einem Lächeln. Außerdem würde es mir im Traum nicht einfallen, Sesshomaru darum zu bitten meine Kleider zu besorgen. Ich konnte mit Glück sagen, dass er Inuka gerettet hatte, denn schließlich verabscheut er ja Hanyous. Gemeinsam gingen wir zurück ins Haus, wo die anderen schon auf uns warteten.

Babyspielzeug

Als wir zurück kehrten, sahen mich alle wieder mit diesem Blick an. „Hey!“, schrie ich in den Raum und sie erschraken. „Unterlasst diese Blicke. Das erträgt ja kein Mensch.“, schimpfte ich und sie entschuldigten sich. Da es weit noch vor Mittag war, ging jeder seinen Aufgaben nach. Miroku und Inuyasha gingen ins Dorf, Nataku bereitete die Kräuter zum trocknen vor, Sango beschäftigte sich mit den Mädchen und unseren beiden Gästen, Rin und Shippo spielten miteinander. Da ich auch ins Dorf wollte, begleitete ich die Männer mit Kiba.
 

Inuka war wie immer an meiner Brust gebunden und Inuyasha trug Izayoi. Schweigend gingen wir nebeneinander her und genossen das schöne Wetter. Inuka brabbelte vergnügt an meiner Brust und Izayoi spielte mit Inuyashas Kette. „Warum hast du nichts gesagt Kagome?“, fragte mich Inuyasha und ich blickte zur Seite. „Was hätte es denn genützt? Die Worte waren nun einmal ausgesprochen und man hätte nichts mehr daran ändern können.“, sagte ich ruhig. „Das ist mir schon bewusst, aber du hättest es mir sagen können.Somit hast du dich die ganze Zeit damit gequält.“, erklärte Inuyasha. „Inuyasha, seien wir doch ehrlich, wenn ich es dir erzählte hätte, wärst du gleich der erste gewesen der die Leute aufgesucht hätte und ordentlich vermöbelt hätte.“, sagte ich und er zuckte ertappt zusammen.
 

„Das hätte er getan“, sagte Miroku und nickte. „Na und. Das geschieht ihnen auch recht. Sie haben keinen Grund dich zu beleidigen.“, protestierte er wütend. „Du weist doch wie die Menschen sind Inuyasha. Sie akzeptieren keine Dämonen und Halbdämonen, schon gar nicht Menschen, die sich mit ihnen einlassen. Und weist du auch warum?“, fragte ich ihn und er sah mich fragend an. „Weil sie Angst haben. Angst davor, dass sie angegriffen werden. Sie haben kein Vertrauen zu Dämonen und Halbdämonen und allen anderen gegenüber die ihnen merkwürdig erscheinen.“, erklärte ich und er schaute bedrückt zu Boden. „Jetzt lass den Kopf nicht hängen. Mir geht es gut. Ich bin darüber hinweg. Sollen sie doch reden die Leute.“, sprach ich ihm Mut zu und er nickte schwer. Wir gingen weiter, bis wir im Dorf ankamen.
 

„Inuyasha!“, rief Fudo und Inuyasha horchte auf. „Was will denn Fudo von dir?“, fragte ich skeptisch. „Nun ja … äähh … zu Totosai ist mir der Weg zu lang, deshalb hatte ich Fudo meine Bitte vorgetragen.“, erklärte Inuyasha und ich nickte. „Wir sehen uns später Kagome. Miroku, üblicher Ort.“, sagte er, gab mir Izayoi und er nickte Miroku kurz zu. Inuyasha ging zu Fudo und verschwand sogleich in der Schmiede mit ihm. „Bis später Kagome“, verabschiedete sich Miroku kurz und ich sah ihm verwundert nach. Ich lief Richtung Aya, klopfte an ihrer Hütte und trat ein, als ich die Erlaubnis dazu bekam. Kiba wartete draußen unter einem Baum. „Kagome. Lange nicht mehr gesehen.“, begrüßte sie mich und umarmte mich fest. „Freut mich auch dich wieder zu sehen“, sagte ich mit einem Lächeln. „Die Kinder sind aber groß geworden“, staunte sie und ich nickte wissend. „Komm setzt dich und dann erzählst du mir, was dich hierher führt.“, sprach sie und ich setzte mich zu ihr. „Ich bin hier, um mein Hochzeitsgewand zu nähen“, sprach ich sogleich mein Anliegen aus. „Du willst es selbst nähen?“, fragte sie ungläubig nach und ich nickte.
 

„Ich hoffe du kannst mir eventuell dabei helfen. Ich weis, du hast viele Aufträge und ich habe niemanden finden können der mir eins nähen könnte. Also muss ich selbst Hand anlegen.“, erklärte ich und Aya hörte mir aufmerksam zu. „Ich verstehe“, sagte sie nachdenklich und verschwand kurz im Nebenraum. Anschließend kam sie mit einer Stoffrolle wieder und präsentierte ihn. Der Stoff hatte die Farbe des Himmels und er war dezent mit lilafarbenen Pfingstrosenblüten versehen. Es sah unglaublich schön aus und ich hatte mich sofort in den Stoff verliebt. „Ich möchte dir nicht zu nahe treten Kagome, aber da du schon Kinder hast … wäre ein … weißes Hochzeitsgewand … unpassend.“, erklärte sie verlegen und zurückhaltend. Ich verstand sofort und nickte. „Aya, dies war mir bewusst und du trittst mir auch nicht zu nahe.“, beruhigte ich sie und sie seufzte erleichtert. „Gefällt dir dieser Stoff?“, fragte sie und ich nickte.
 

„Das ist toll, denn dieser Stoff eignet sich sehr gut für dein Hochzeitsgewand bzw. Kimono. Da ich deine Maße schon habe, würde ich ihn dir zu Recht schneiden, dir zeigen wie du sie zusammennähen musst und den Rest machst du allein. Ist das in Ordnung für dich?“, fragte sie mich und ich lächelte begeistert. „Das wäre toll. Ich danke dir Aya.“, sagte ich erleichtert. „Nichts zu danken. Es tut mir leid, dass ich dir nicht mehr helfen kann.“, entschuldigte sie sich. „Das macht nichts. Du hilfst mir, indem du es mir zeigst.“, gab ich zu und Aya war sichtlich erleichtert mich nicht ganz hängen gelassen zu haben. Sie begann sofort den Stoff auszubreiten, ihn in verschiedenen Größen auszumessen, ihn zuzuschneiden und zurechtzulegen. Ich staunte nicht schlecht und hoffte innerlich, dass ich mein Ziel erreichen würde. „Es ist auch nicht sonderlich schwer ihn zu nähen“, bemerkte sie und schnitt weiter den schönen Stoff zurecht. Nachdem sie fertig war, breitete sie die verschiedenen Stoffstücke aus und erklärte sie mir.
 

Aufmerksam hörte ich ihr zu und schon zeigte sie mir was ich zuerst zusammen nähen musste. Sie machte mir den Anfang und gleich darauf probierte ich es einmal. Bevor ich aber richtig loslegen konnte, legte ich Izayoi behutsam neben mich und begann zu nähen. Inuka war an meiner Brust gebunden und somit hatte ich beide Hände frei. Es dauerte nicht lange und ich stach mich in den Finger. „Nähst du zum ersten Mal?“, fragte mich Aya. „Nun ja, also kleine Risse in der Kleidung hatte ich genäht gehabt, aber es ist das erste Mal das ich einen Kimono nähe.“, gab ich verlegen zu und wurde leicht rot. „Dann wird es ein sehr besonderer Kimono werden“, sagte Aya lächelnd und ich nickte. „Was wird denn Inuyasha tragen?“, fragte sie nach. Ich sah sie erstaunt an und begriff erst jetzt, das Inuyasha nichts zum anziehen hatte für die Hochzeit. „Ich weis es nicht. Vielleicht sein Feuerrattenfell, was er jetzt trägt.“, sagte ich.
 

„Was? Nein. Das akzeptiere ich nicht. Er muss genauso herausgeputzt werden wie du.“, sagte Aya empört und stemmte die Hände an die Hüfte. „Wo ist er?“, fragte sie schnell. „Ich vermute bei Fudo, da hatte ich ihn zuletzt gesehen gehabt.“, erklärte ich. „Ich verstehe“, sagte sie knapp. „Ähm … Aya. Kann ich eventuell meine Kinder in dem Nebenraum stillen?“, fragte ich vorsichtig. „Aber sicher. Geh nur, ich geh in der Zwischenzeit mir die Beine vertreten.“, sagte sie und verschwand sogleich aus der Hütte. Verwundert blinzelte ich mehr Mals und zuckte nur unwissend mit den Schultern. Ich legte die Näharbeiten Beiseite, schnappte mir die Kinder und verschwand in dem anderen Raum. Dort legte ich den hungrigen Inuka an, der gleich genüsslich an meiner Brust saugte. Nachdem er fertig war, legte ich seine Schwester an, die gierig daran nuggelte. Auch sie war bald gesättigt, machte ihr Bäuerchen und ich begab mich wieder nach vorn zum Nähen. Als ich mich soeben hingesetzt hatte, kam auch Aya zurück und grinste zufrieden.
 

„Was ist los?“, fragte ich sie neugierig. Ohne eine Antwort auf meine Frage, verschwand sie im Hinterzimmer, kam mit einer schwarzen Stoffrolle zurück, begann sie auszumessen und zuzuschneiden. „Hast du etwa …?“, fragte ich ungläubig und sie nickte mir siegessicher zu. „Ja. Ich habe soeben die Maße von deinem zukünftigen Mann rangeholt.“, erklärte sie voller Stolz. „Aber wie … etwa freiwillig?“, fragte ich noch immer ungläubig. „Aber nein. Er weis es gar nicht. Ich bat ihn darum für mich kurz still zu halten, weil ich die Maße eines Freundes bräuchte. Er sah mich zuerst sehr skeptisch an und weigerte sich. Ich bat ihn inständig, denn schließlich soll es eine Überraschung für diesen Freund werden. Er war immer noch misstrauisch und fragte, warum gerade er. Und da sagte ich, weil der Freund genauso groß sei und es soll doch schließlich eine Überraschung werden, denn ihn kann ich nicht fragen. “, erzählte sie und ich musste über die Reaktion von Inuyasha schmunzeln. Aya war fertig mit zuschneiden und gab mir die unterschiedlichen Stoffstücke.
 

„Eine menge Arbeit wird auf dich zu kommen“, sagte Aya und ich lächelte nur. „Das ist es mir Wert und um ehrlich zu sein, freu ich mich schon auf die Arbeit.“, erzählte ich und nähte weiter. Die Kinder schliefen friedlich und wir Frauen gingen schweigend unseren Tätigkeiten nach. Mit der Arbeit hatte ich total die Zeit vergessen, bis mein knurrender Magen mich daran erinnerte. „Hast du schon zu Mittag gegessen?“, fragte mich Aya und ich verneinte ihre Frage. „Gönn dir eine Pause und iss zu Mittag“, bot sie mir an. Ich nickte, räumte meine Arbeiten zusammen und verstaute sie im Nebenzimmer, denn es soll niemand zu Gesicht bekommen. Danach ging ich aus der Hütte, streckte mich ausgiebig und Kiba gesellte sich zu mir. „Ich hoffe du hast dich nicht gelangweilt“, sprach ich ihn an und strich über seinen Kopf. „Aber nein“, versicherte er mir. Die Kinder schliefen noch immer friedlich und ich ging ein Stück.
 

Plötzlich stieß ich mit jemandem zusammen und stolperte Rückwerts. Ich fing mich wieder und ohne aufzublicken, verbeugte ich mich schnell und bat um Verzeihung. Ein Kichern war zu vernehmen und ich schielte nach oben. „Kano du …“, begann ich, bevor er mit einem lauten Gelächter mich unterbrach. „Was ist daran so witzig?“, fragte ich ihn und wurde leicht rot, weil mir dies sehr unangenehm war. „Tut mir leid Kagome … aber … hahahahaha … dein Gesicht … hahahaha“, lachte er weiter und kam gar nicht dazu sich zu erklären. Unwillkürlich stimmte ich in sein Lachen mit ein. Nachdem wir uns beruhigt hatten, wischten wir unsere Tränen, die vom Lachen stammten, weg.
 

„Tut mir leid Kagome, diesen Spaß musste ich mir gönnen. Du warst so sehr in Gedanken versunken, das du nicht bemerkt hattest, wie ich vor dich stellte.“, erklärte Kano. „Mir tut es leid, dass ich in dich hineingelaufen bin.“, entschuldigte ich mich. „Nicht so schlimm. Wo wolltest du eigentlich hin?“, fragte er mich. Ich kam zu keiner Antwort, denn mein Magen tat dies und zwischen uns entstand nun eine betretende Stille. Kano verkniff sich ein Grinsen und ich senkte meinen Kopf, um meine Röte zu verbergen. „Ich verstehe. Komm, leiste mir Gesellschaft.“, bot er mir an und ich ging ihm einfach nach. „Warte kurz hier“, sagte er und verschwand gleich in seiner Hütte. Kurz darauf kam er wieder und brachte zwei volle Schüsseln mit Eintopf raus. Bei dem Anblick lief mir das Wasser im Mund zusammen und Kano lächelte. Wir setzten uns in einem schattigen Plätzchen, er reichte mir die eine Schale mit den Stäbchen und wünschte mir einen guten Hunger.
 

Dankend nahm ich die Schale entgegen und roch an dem Eintopf. „Sie riecht sehr gut. Hast du sie gemacht?“, fragte ich nach und Kano nickte. „Und ich esse dir auch nichts weg?“, fragte ich nach. „Nein, ich habe viel zu viel gekocht. Nun stell nicht solche dummen Fragen und lass es dir schmecken.“, sagte er und schlürfte an seinem Eintopf. Ich bedankte mich, begann ebenfalls zu essen und der Eintopf schmeckte einfach herrlich. Inuka schlummerte friedlich an meiner Brust und Izayoi lag bei Kiba, der schützend seinen buschigen Schwanz um sie gelegt hatte. „Möchtest du einen Nachschlag?“, fragte Kano mich, als er bemerkte, dass meine Schale leer war. „Wenn es dir keine Umstände bereitet?“, fragte ich zurück und Kano seufzte. „Kagome, hör auf damit. Es bereitet mir keine Umstände. Ich kann froh sein das ich noch eine Kochstelle habe, denn wenn du nicht gewesen wärst, würde es dieses Dorf nicht mehr geben.“, erklärte er. „Nun hör auf Kano. Nicht nur mir solltest du dankbar sein. Die anderen haben auch das Dorf beschützt und verteidigt.“, sagte ich leicht verlegen.
 

„Das stimmt, aber bei denen habe ich mich schon bedankt. Also gib mir jetzt deine Schüssel.“, sagte er und riss sie mir aus der Hand. „Ich sehe doch, dass du noch hungrig bist“, grinste er und holte Nachschlag für uns beide. Als er wieder kam, reichte er mir die volle Schale und setzte sich zu mir. „Was klimpert denn bei dir so, wenn du läufst?“, fragte ich nach, weil ich den Ursprung nicht ermitteln konnte. „Meinst du das?“, fragte er, griff nach einem kleinen Säckchen und rüttelte leicht daran. „Ja genau das“, erkannte ich. Er nahm das Säckchen von seinem Lendenschurz und reichte es mir. Skeptisch sah ich ihn an. „Nimm und sieh selbst“, sagte er und schlürfte wieder an seinem Eintopf. Ich stellte meine Schale Beiseite, öffnete das Säckchen und staunte nicht schlecht. „Sind das …?“, fragte ich und er nickte. Ich nahm eine kleine, glänzende und wunderschöne Perle aus dem Säckchen und betrachtete sie in der Sonne.
 

„Die sind wunderschön“, sagte ich und drehte sie Hin und Her. „Du kannst sie haben, wenn du sie möchtest“, sagte er und aß weiter. Erstaunt sah ich ihn an. „Ist das dein ernst? Diese wunderschönen Perlen willst du mir schenken?“, fragte ich ungläubig nach. „Sicher. Ich habe dafür keine Verwendung. Mach damit was du willst.“, sagte er und aß seinen leckeren Eintopf auf. „Ich danke dir“, bedankte ich mich und strahlte ihn an. Die Perle verstaute ich zu den anderen, schnürte das Säckchen wieder zu und aß meine Schale leer. „Was hast du eigentlich gemacht?“, fragte Kano. „Ich war bei Aya und griff ihr etwas unter die Arme“, erklärte ich und Kano nickte.
 

„Sag mal, weist du wo Inuyasha ist? Er sagte er wolle im Dorf aushelfen, aber bis jetzt habe ich ihn nirgends entdecken können.“, gestand ich und blickte mich suchend um. „Ach mach dir keine Sorgen um ihn. Er kommt schon zurecht. Er hilft einigen Bewohnern beim Transport vom Holz. Sie bereiten sich frühzeitig auf den Winter vor und fällen jetzt schon Bäume, um genügend Brennholz zu haben.“, erklärte er mir und ich nickte. „Na gut. Ich muss dann auch wieder Kagome. War schön dich zu sehen. Bis die Tage.“, verabschiedete er sich schnell und war auch schon verschwunden. Betröpfelt blickte ich ihm nach. „Was war das denn jetzt?“, fragte ich mich selbst. „Das wüsste ich allerdings auch gern“, gestand Kiba. Schulter zuckend richtete ich mich auf, steckte das Säckchen mit den Perlen weg, nahm Izayoi und lief weiter.
 

Träumend lief ich weiter und achtete abermals nicht auf meinen Weg, bis ich vor Fudos Schmiede stand. „Fudo?“, rief ich in die Schmiede hinein. Fudo blickte aus dem Hinterzimmer hervor und lächelte mich an. „Hallo Kagome, was verschafft mir die Ehre“, begrüßte er mich. „Wollte dich nur besuchen, aber wenn ich störe …“, sprach ich und wurde von Fudo unterbrochen. „Nein, nein. Du störst nicht. Tritt doch ein.“, bot er mir an und ich kam seinem Angebot nach. „Wie geht es den Kindern?“, erkundigte er sich. „Ihnen geht es prächtig. Sie beginnen jetzt zu zahnen und das tut mir manchmal sehr weh.“, erklärte ich. „Das kann ich mir vorstellen, aber ich könnte dir eventuell helfen“, sagte Fudo und begann in einer Kiste zu kramen.
 

„Wo ist es denn nur? Ich hab doch … ah … hab sie.“, sprach er mehr zu sich selbst und holte etwas aus der Kiste. „Hier, das könnte helfen“, sagte er und gab es mir. Ich nahm es dankend an und betrachtete es genauer. „Sind das Schildkrötenpanzer?“, fragte ich ihn und er nickte. „Die stammen von kleinen Jungtieren. Normalerweise sind die Panzer von Jungschildkröten weich, aber nicht bei diesen Exemplaren. Der Panzer ist sehr hart und schützt sie vor feindlichen angriffen.“, erklärte Fudo und ich besah mir die kleinen Panzer genauer. Ich drückte etwas zu und bemerkte, dass sie etwas nachgaben, aber trotzdem fest. „Wie du sehen kannst, sind sie auch etwas elastisch“, sagte Fudo und ich nickte. Mir kam eine Idee. „Sag mal Fudo, kann man die Panzer an einer Seite verschließen?“, fragte ich ihn und er nickte. „Was hast du denn vor?“, fragte er nach. „Ich möchte etwas ausprobieren. Mit was kann ich sie verschließen?“, fragte ich ihn.
 

„Hmm… am besten eignet sich Drachenhaar“, sagte er nachdenklich. „Drachenhaar?“, fragte ich ungläubig. „Ja, es ist sehr robust und reist auch nicht. Ich verwende sie oft für Rüstungen.“, erzählte er. „Sehr gut. Dann gib mir etwas Drachenhaar und ich verschließe den Panzer.“, schlug ich vor und er kramte nach dem Drachenhaar und gab es mir, als er es fand. „In der Zeit hältst du Izayoi“ und gab sie ihm. „Am besten ist es, wenn du Löcher in den Panzer rein schlägst und dann das Haar einfädelst“, erklärte Fudo und ich nickte. Ich ging an die Werkbank, wo sonst Fudo arbeitete und besah mir das Werkzeug. Da entdeckte ich das Locheisen und den Hammer. Die beiden Panzer legte ich auf die Bank, nahm einen davon, platzierte das Locheisen an die gewünschte Stelle und wollte gerade mit dem Hammer darauf schlagen, als mich Fudo unterbrach. „Was ist denn?“, fragte ich ihn. „Ist das wirklich eine gute Idee so ein Krach zu machen, während Inuka bei dir schläft?“, fragte er mich und ich sah an mir herunter.
 

„Du hast recht. Du nimmst ihn.“, beschloss ich, band Inuka von mir los und reichte ihn einem überraschten Fudo. „Am besten du wartest draußen“, schlug ich vor und Fudo nickte unsicher. „Und du brauchst auch keine Hilfe?“, fragte er nach und ich verneinte. Fudo verschwand aus seiner eigenen Schmiede und ich konnte wieder an die Arbeit gehen. Erneut setzte ich das Locheisen an, schlug den Hammer darauf und der Panzer rutschte von der Bank. „So ein Mist“, fluchte ich und hob den Panzer wieder auf. „Kann ich dir wirklich nicht helfen?“, fragte Fudo nach und blickte in seiner Schmiede hinein. „Vielleicht doch. Du musst den Panzer halten.“, sagte ich.
 

Fudo legte Inuka und Izayoi behutsam zu Kiba und kam zu mir zurück. Er nahm eine lange Zange, die er sonst fürs Schwerter schmieden brauchte, hielt damit den kleinen Panzer fest und ich platzierte das Locheisen. Mit einem kräftigen Schlag mit dem Hammer auf das Locheisen, entstand ein kleines Loch in dem Panzer. „Hat es funktioniert?“, fragte Fudo und ich nickte. Zufrieden mit dem Ergebnis schlug ich noch weitere Löcher hinein und gab Fudo ein Zeichen, das er den Panzer drehen sollte, was er auch tat. Die Löcher waren drin und freudig betrachtete ich sie. „Nicht schlecht“, bemerkte Fudo und ich bedankte mich für das Kompliment. Ich nahm das Drachenhaar und setzte mich nach draußen zu Kiba. Dort fädelte ich das Drachenhaar in die Löcher ein und schnürte den Panzer ganz fest zu. Glücklich betrachtete ich mein Werk. „Und was sagst du dazu?“, fragte ich Fudo und er nickte anerkennend.
 

„Für das Handwerk einer Frau, sieht es sehr gut aus“, bemerkte er. „Was hast du eigentlich vor?“, fragte Fudo erneut und ich grinste nur. „Das wirst du sehen wenn es fertig geworden ist“, sagte ich und ging wieder in die Schmiede. „Kommst du Fudo?“, fragte ich und er folgte mir. In der Schmiede machte ich nun auf der anderen Seite die Löcher rein und Fudo hielt wieder den Panzer mit der langen Zange fest. Dies machte ich auch gleich mit dem zweiten Panzer. Ich konzentrierte mich sosehr, dass ich nicht mitbekam, wie Miroku die Schmiede betrat. Gerade als ich auf das Locheisen schlagen und somit das letzte Loch machen wollte, sprach er mich an.
 

Vor Schreck schlug ich mir auf die Hand und schrie laut auf. Ich ließ alles fallen und hielt mir meine schmerzende Hand und verbarg sie in meinem Schoß, um so den Schmerz zu lindern. „Hallo Miroku, schön dich zu sehen“, begrüßte ich ihn aus zusammengepressten Zähnen. „Es tut mir leid Kagome, ich wollte dich nicht erschrecken.“, entschuldigte sich Miroku. „Zeig mir deine Hand“, bat Fudo und ich zeigte sie ihm. Schnell packte er mein Handgelenk, zerrte mich zum Wassereimer und tauchte sie hinein. Erleichtert atmete ich auf, denn das kühle Nass stillte meinen Schmerz. Miroku besah sich die Hand und zog die Luft hörbar durch seine Zähne ein. „Das sieht aber nicht gut aus. Das solltest du behandeln lassen.“, sagte er besorgt. „Was du nicht sagst Miroku. Wäre mir glatt entfallen.“, sagte ich sarkastisch und er sah mich betröpfelt an. „Was kann ich für dich tun Miroku?“, fragte Fudo.
 

„Ach ja, wir bräuchten noch mehr Nägel, die sind uns leider aus gegangen.“, erklärte Miroku. „Ich hole welche“ und Fudo verschwand im Nebenraum. „Wofür braucht ihr Nägel?“, fragte ich neugierig. „Ach weis du. Wir reparieren gerade ein Dach und Inuyasha schlägt die Nägel mit roher Gewalt in das Holz, das sie teilweise abbrechen.“, erklärte Miroku verlegen. „Hä? Ich denke Inuyasha hilft bei den Holzarbeiten im Wald, um für den Winter vorzusorgen.“, sagte ich und Miroku begann zu schwitzen. „Damit ist er schon fertig. Jetzt hilft er mir bei einem Dach.“, lächelte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Hier sind sie“, und Fudo reichte ihm die Nägel. „Danke. Ich muss dann auch wieder los. Kagome, du solltest deine Hand schonen. Bis später.“, sagte Miroku schnell und verschwand schnell.
 

„Irgendetwas stimmt doch hier nicht?“, flüsterte ich zu mir selbst. „Hast du was gesagt Kagome?“, fragte Fudo und ich schüttelte den Kopf. Vorsichtig nahm Fudo meine Hand und drehte sie vor sich hin. Ich biss die Zähne zusammen, weil es doch etwas weh tat. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Wie soll ich mit dieser Hand die Hochzeitsgewänder nähen? Egal, da muss ich jetzt durch. „Beweg bitte deine Finger“, bat mich Fudo. Ich bewegte sie leicht, was mir aber schwer fiel. „Tut das weh?“, fragte er und ich nickte. „Es scheint nichts gebrochen zu sein, aber die Hand sollte sich Nataku später ansehen. Ich werde sie dir erst einmal verbinden.“, sagte Fudo und holte ein Stück Stoff, um sie zu verbinden. Nachdem meine Hand verbunden war, setzte ich mich bedrückt zu Kiba und ließ den Kopf hängen.
 

Fudo kam mit den beiden Panzern und einem Stück Drachenhaar nach draußen und setzte sich zu mir. „Lass den Kopf nicht hängen, ich werde deine Arbeit beenden“, sagte er und schweren Herzens nickte ich. Ich nahm den ersten Panzer, der schon auf der einen Seite zugenäht war, holte das Säckchen hervor und gab ein wenig Perlen in den Panzer hinein. Fudo beobachtete dies, stellte aber keine Fragen. Ich reichte ihm den Panzer und sagte ihm, dass er ihn schließen soll. Er kam meiner Bitte nach und verschloss ihn mit dem Drachenhaar. „Fertig“ und reichte ihn mir. „Sehr gut“, nahm den klappernden Panzer und bewegte ihn sacht, sodass die Perlen erklangen. Inuka wurde leicht munter und seine Ohren zuckten wild umher. Ich klapperte erneut und er sah mich an. Er strahlte mich an, streckte seine Hände nach mir aus und ich gab ihm die provisorische Rassel und Beißpanzer in seine kleinen Hände.
 

„Ich verstehe. Etwas zum Beißen und gleichzeitig zum Spielen.“, bemerkte Fudo und ich nickte. „Man nennt es auch Rassel“, erklärte ich und beobachtete Inuka, wie er vergnügt mit der Rassel spielte und darauf rum biss. „Woher hast du die wunderschönen Perlen?“, fragte Fudo und machte sich an dem zweiten Panzer zu schaffen. „Die habe ich heute von Kano geschenkt bekommen. Er benötigt diese nicht.“, erzählte ich und Fudo nickte nur wissend. Er reichte mir den zweiten Panzer, den füllte ich mit etwas Perlen und gab ihn wieder zurück. Fudo schloss ihn und reichte mir das fertige Produkt. Izayoi ist in der Zeit von Inuka´s Rassel munter geworden und betrachtete ihn genau. Ich gab ihr ebenfalls eine Rassel und sie bestaunte sie neugierig. „Das ist wirklich eine schöne Idee“, bemerkte Fudo und ich lächelte. „Ich danke dir für deine Hilfe. Was bekommst du für die Panzer?“, fragte ich nach und er sah mich ungläubig an. „Kagome, ich bekomme nichts von dir. Betrachte es als Geschenk für die Kinder.“, sagte er und ich bedankte mich für seine Großzügigkeit. Ich verabschiedete mich und machte mich wieder zu Aya auf.
 

„Da bist du ja Kagome. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.“, gestand sie und ich lächelte verlegen. „Tut mir leid, aber ich wurde irgendwie aufgehalten.“, erklärte ich. „Was klapperte denn hier so?“, fragte sie und sah sich suchend um. „Das sind die neuen Rasseln. Ich habe bei Fudo Rasseln für die Kinder gebaut und jetzt spielen sie die ganze Zeit damit.“, erklärte ich und zeigte ihr eine Rassel. Sie nahm sie und betrachtete diese. „Hast du sie ganz allein gemacht?“, fragte sie mich. „Nun ja, Fudo musste mir helfen, nachdem mich Miroku erschreckt hatte, schlug ich mir den Hammer auf die Hand.“, erzählte ich und sie sah meine verbundene Hand. „Wirst du damit noch nähen können?“, fragte sie skeptisch. „Aber sicher doch. Ich mache gleich weiter, aber zuerst muss ich die beiden stillen.“, sagte ich und verzog mich in den Nebenraum. Dort fütterte ich die beiden und nach der Fütterung bettete ich sie sanft in das Tuch ein und gab ihnen die Rasseln zum Spielen wieder. Vergnügt und quietschend spielten sie mit ihnen, bis irgendwann Ruhe einkehrte. Die beiden waren friedlich eingeschlafen und schliefen den Schlaf der gerechten.
 

Im Nebenzimmer klappte ich das Brett vom Fenster weg und klemmte den Stock dazwischen, damit es offen blieb. Somit konnte ich unbeobachtet weiter an den Hochzeitsgewändern arbeiten und das bei Tageslicht. Ich begann mit meinen Näharbeiten und biss die Zähne zusammen, weil mir dadurch die Hand schmerzte. „Weist du wo Inuyasha ist?“, fragte ich sie durch den Raum. „Ääähh … soviel ich weis, ist er mit dem Mönch in ein Dorf gegangen, um Nahrung zu beschaffen.“, erklärte sie. „Ich verstehe“, sagte ich kurz und dachte nach. „Kiba, gib es zu. Ich werde die ganze Zeit belogen.“, sagte ich zu ihm und wartete auf eine Antwort. „Leider ja Kagome, aber ich weis auch nicht warum. Sie werden ihre Gründe haben, warum sie das tun.“, versuchte er mich zu beruhigen. Irgendetwas stimmte nicht. Sie verheimlichen etwas und zwar alle. Inuyasha benimmt sich komisch. Er ist ständig im Dorf unterwegs, um zu helfen und jeder sagt etwas anderes. Dann benimmt er sich mir gegenüber komisch. Er berührt mich nicht und sieht mich nicht einmal an. Was hat das zu bedeuten?
 

„Au!“, rief ich und steckte mir so gleich den Finger in den Mund. „Ist alles in Ordnung Kagome?“, fragte mich Aya. „Ja, ich hab mir nur in den Finger gestochen“, erklärte ich und nähte weiter. Ich schweifte wieder in meine Gedankenwelt und dabei stach ich mich öfters denn je. Irgendwann dämmerte es und ich räumte meine Arbeit zusammen. Ich band mir Inuka an die Brust und nahm Izayoi auf den Arm. Beide hielten ihr neues Spielzeug fest und wollten es nicht mehr hergeben. Ich verabschiedete mich von Aya und machte mich auf dem Heimweg.
 

Ich ließ das Dorf hinter mir und lief Richtung Meer. Ich blieb dort kurz stehen und sah zum Horizont. Der Wind wehte mir durchs Haar und brachte es zum schwingen. „Denk nicht weiter darüber nach Kagome“, sagte Kiba und ich schmunzelte leicht. „Das gibt mir aber zu denken Kiba, aber ich kann nichts anderes tun, als zu vertrauen.“, sagte ich völlig gedankenverloren und lief weiter. „Wie geht es deiner Hand?“, fragte er besorgt. „Sie tut höllisch weh und sie pulsiert“, sagte ich und konnte das Haus schon von weiten sehen. Schweigend liefen wir weiter, bis wir am Haus ankamen. Kiba begab sich zu den Kirschbäumen und legte sich wieder an seinen Platz.
 

„Ich bin wieder da“, grüßte ich und trat ein. „Hallo Kagome“, begrüßte mich Nataku. „Wo ist denn Sango?“, fragte ich ihn und legte die Zwillinge behutsam auf die Matte. „Sie, Rin, Shippo und die Kinder sind zu einer heißen Quelle geflogen und gönnen sich dort ein Bad.“, erklärte Nataku. Inuka rührte sich kurz und die Rassel in seinen Armen erklang. „Was ist das?“, fragte Nataku neugierig und beugte sich zu Inuka hinunter. „Das ist eine Rassel. Die habe ich mit Fudo gebaut.“, erzählte ich und Nataku nickte. „Was ist denn mit deiner Hand passiert?“, fragte er leicht schockiert.
 

„Miroku hatte mich erschreckt und ich schlug mir mit voller Kraft den Hammer auf meine Hand. Fudo hatte sie verbunden gehabt.“, erzählte ich. „Setzt dich bitte, ich möchte mir das ansehen“, behaarte er und ich gab nach. Vorsichtig nahm er den Verband ab und machte große Augen. „Ach du Schande“, sagte ich nur, als ich meine Hand sah. Nataku seufzte und legte sie behutsam auf den Tisch. „Ich hole dir kaltes Wasser und dann kühlst du sie. Danach mache ich dir eine schmerzlindernde Kräutermischung und versorge damit deine Hand.“, erklärte er und verschwand aus dem Wohnbereich. Kurz darauf hörte ich die Stimmen von den anderen und ich legte meine Hand in meinen Schoß. „Hallo Kagome-sama“, begrüßte mich Rin und ich grüßte zurück.
 

„Und wie war euer Ausflug zu den heißen Quellen?“, fragte ich nach. „Der war einfach herrlich. Du hättest dabei sein sollen.“, schwärmte Sango. „Was hast du den ganzen Tag gemacht Kagome?“, fragte Shippo nach. „Ich war bei Aya und habe ihr ausgeholfen. Dann hatte ich bei Kano zu Mittag gegessen und danach Fudo besucht.“, erzählte ich und die anderen nickten. Nataku kam schweigend mit einer Schüssel kalten Wasser, stellte sie neben mich, legte meine Hand hinein und verschwand in der Kräuterkammer. Betröpfelt blickte ich ihm nach und die anderen begutachteten meine Hand. „Was hast du denn gemacht Kagome-sama?“, fragte Rin.
 

„Nun ja, ich hatte etwas für die Kinder gebaut. Dabei hatte mich Miroku erschreckt gehabt und ich schlug mir den Hammer auf die Hand.“, erzählte ich und die anderen verzogen schmerzverzerrt das Gesicht. „Das tut ja schon beim hinhören weh“, sagte Sango. „Wir sind wieder da“, grüßte Miroku und trat mit Inuyasha ein. „Hallo Liebling, wie war dein Tag?“, fragte Sango ihn gleich. Miroku schielte kurz zu mir rüber und sah dann zu Sango. „Mein Tag war ganz in Ordnung. Keine besonderen Vorkommnisse.“, erzählte er. „Hallo Inuyasha“, grüßte ich meinen Verlobten. „Hallo“, sagte er knapp und würdigte mich keines Blickes. Was war nur mit ihm los? Er ging zu den Kindern hin und betrachtete diese. „Was ist denn das?“, fragte er und nahm die Rassel in die Hand. „Die haben Fudo und ich heute für die Kinder gebaut“, erklärte ich mit einem Lächeln. „Aha? Was soll das sein? Warum klappert das?“, fragte er nach.
 

„Das ist Spielzeug und gleichzeitig ein Beißpanzer“, erklärte ich. „Was gibt es heute zu essen?“, fragte er und hörte mir somit nicht zu. Was sollte das? Habe ich ihm irgendetwas getan? „Jetzt sei doch nicht so ungeduldig. Ich werde Nataku gleich bei der Zubereitung helfen.“, sagte Sango. „Wie war dein Tag heute Inuyasha?“, fragte ich. „Das geht dich nichts an Weib“, giftete er mich an und ich erschrak. Die anderen erschraken ebenfalls und sahen ihn ungläubig an. Meine verletzte Hand ballte ich unwillkürlich zur Faust und sie pulsierte dadurch stärker. Ich senkte meinen Blick und mein Pony verhinderte somit, dass mir jemand in die Augen sehen konnte.
 

„Was ist mit dir los Inuyasha? Wie sprichst du denn mit Kagome?“, fragte Sango entsetzt. „So wie ich mit meiner zukünftigen Frau eben spreche. Was dagegen?“, fragte er nach. „Ja allerdings. Du behandelst sie …“, endete Sango, weil ich ihr das Wort abschnitt. Schweigend stand ich auf und wollte gerade den Raum verlassen. „Wohin gehst du Kagome-sama?“, fragte Rin besorgt. ich konnte ihr nicht antworten, weil ich Angst hatte, meine Stimme würde versagen. Ich verließ den Raum und ging in die Kräuterkammer.
 

„Kagome?“, und Nataku blickte von seiner Arbeit auf. Ich lehnte mich an die geschlossene Schiebetür, rutschte daran runter, winkelte meine Knie an und heulte in meine Hände. „Kagome, was ist passiert?“, fragte Nataku besorgt und kniete sich zu mir. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und er nahm mich schweigend in den Arm. Ich weinte bitterliche Tränen, denn ich verstand die Welt und Inuyasha nicht mehr.

Kagomes rätselhaftes Verhalten

„Kagome, was ist passiert?“, fragte Nataku besorgt und kniete sich zu mir. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und er nahm mich schweigend in den Arm. Ich weinte bitterliche Tränen, denn ich verstand die Welt und Inuyasha nicht mehr.
 

Ich krallte mich an Nataku fest und heulte sein ganzes Hemd nass. Er strich mir sacht über den Kopf und versuchte mich zu beruhigen. „Kagome … bitte … wein doch … nicht so“, flehte er leicht verlegen und ich weinte weiter. „Warum … warum hat … er das getan?“, schluchzte ich und konnte mich einfach nicht beruhigen. Es tat so weh in meiner Brust. Diese herablassenden Worte taten mehr weh als Schläge.
 

„Kagome“, sagte Nataku sanft und löste sich etwas von mir. Er sah mich an und wischte mir die Tränen weg. „Was genau hat er gesagt?“, wollte er wissen. Mit erstickter Stimme und mit einigen Schluchzern, erzählte ich ihm, was vorgefallen war. Nataku hörte aufmerksam zu und nickte wissend. „Ich verstehe, so ein Trottel“, sagte er, als ich geendet hatte. Ich sah ihn hilfesuchend an. „Aber ich verstehe nicht“, gestand ich und Nataku lächelte leicht. „Pass auf Kagome, ich werde dir etwas erzählen.“, sagte Nataku und flüsterte mir die ganze Geschichte ins Ohr. Meine Augen weiteten sich, als ich dies hörte. „Und er glaubt diesen Dreck?“, fragte ich fassungslos nach und Nataku nickte.
 

„Ich habe auch schon eine Idee, wie du darauf reagieren könntest, aber zuerst, versorge ich deine Hand.“, sprach er und zog mich auf die Beine. Ich ordnete meine Kleidung, strich mir die Tränenspuren weg und fuhr mir durchs Haar. Danach begab ich mich zum Tisch und Nataku behandelte meine Hand. „Sie ist sehr dick und sie wird blau werden und auf Yumiya musst du erst einmal verzichten“, mutmaßte er und ich nickte. Nachdem er fertig war, sah er mich an und grinste. „Jetzt kommt der Plan. Du wirst folgendes tun“, sagte er und flüsterte mir seinen Plan ins Ohr, damit niemand davon erfuhr. Dieser Plan klang sehr verlockend und ich glaubte, dies würde mir Freude bereiten, nur um ihn eins auszuwischen. Er soll schon noch erfahren, wie es ist anderes behandelt zu werden.
 

„Ich bin gleich wieder da“, sagte er und verließ schnell den Raum. Kurze Zeit später kam er mit einem Bündel zurück und reichte es mir. „Dies wirst du morgen früh vor Sonnenaufgang tragen und die liebe zukünftige Frau sein“, flüsterte er und ich nickte. „Du wirst erst einmal das Verhalten deines zukünftigen Mannes ertragen. Und das wichtigste ist Kagome, du musst ruhig und sachlich bleiben. Du darfst nicht aus der Haut fahren.“, ermahnte er und ich sah ihn betröpfelt an. „Keine `Mach Platz´- Attacken?“, fragte ich nach. „Keine `Mach Platz´- Attacken“, bestätigte er mir. „Schade“, gab ich kurz wider und er sah mich betröpfelt an. „Ich werde jetzt das Abendessen vorbereiten, du verstaust das Bündel und kommst dann zurück in die Küche und hilfst mir.“, schlug er vor und ich nickte.
 

Wir beide verließen die Kräuterkammer und jeder ging getrennte Wege. Nachdem ich das Bündel in einer der Schubladen verstaut hatte, ging ich zurück in die Küche und half Nataku. Während der Vorbereitungen erklärte mir Nataku, wie ich mich zu verhalten hatte und wie ich reagieren sollte. Als ich dies hörte, zweifelte ich schon an den Plan, denn ich würde mich unter dem Manne unterwerfen und das ist das, was ich vermeiden wollte. Niemals wollte ich mich einem Mann unterordnen, denn ich bin eine starke, freie und unabhängige Frau. Und ich durfte nicht widersprechen, dass war ja mein größtes Problem. Aus dem Wohnbereich konnte ich Kindergeschrei wahrnehmen und diese Schreie sagten mir, dass Stillzeit war.
 

Ich legte meine Arbeit nieder und begab mich in den Wohnbereich. „Wird ja auch langsam Zeit das du auftauchst. Die Bälger schreien, bring sie zur Ruhe.“, blaffte er mich an und ich ging schweigend zu den Kindern. „Inuyasha! Was ist denn in dich gefahren? Wie redest du denn mit Kagome?“, schimpfte der kleine Fuchs. „Klappe, du halbe Portion. Du hast mir gar nichts zu sagen und zu melden hast du erst Recht nichts.“, giftete er rum. „Bälger? Treib es nicht so weit mein Freundchen.“, drohte ich gedanklich und nahm die Kinder. Schweigend verließ ich den Raum, begab mich in die Kräuterkammer und begann die Kinder zu stillen.
 

„Ruhig bleiben? Das sagt sich so einfach. Der reizt mich ja bis aufs Blut.“, dachte ich nach und versorgte weiter die hungrigen Mäuler. Nach einigen Minuten waren die Kinder gesättigt und ich brachte sie zu Bett. Behutsam bettete ich sie und deckte sie zu. Ich summte ihnen noch ein Gutenachtlied und sie schliefen bald darauf friedlich ein. Kiba stand auf der Veranda und sah mich eindringlich an. „Guten Abend Kiba. Während ich zu Abend esse, kannst du auf sie aufpassen?“, fragte ich ihn und er nickte nur. Ich verließ das Zimmer und Kiba legte sich vor das Zimmer auf die Veranda. „Zeig ihm, das er nicht das Recht hat, dich so zu behandeln“, sprach Kiba und ich lächelte ihn aufmunternd zu.
 

„Darauf kannst du dich verlassen“, versprach ich ihm und ich ging zurück zu Nataku. Das Abendessen war fertig und wir beide tischten auf. „Wow! Das sieht aber lecker aus.“, lobte Shippo und ihm lief das Wasser im Munde zusammen. Ich setzte mich zu meinem Verlobten und begann schweigend zu essen. „Wo sind die Kinder?“, fragte er schroff. „Zu Bett“, antwortete ich ihm kurz und knapp. Schweigend aßen wir weiter. „Was ist das denn für ein Fraß? Wer hat das gemacht?“, fragte Inuyasha entsetzt und spuckte das essen aus. „Ich. Warum? Schmeckt es dir nicht?“, fragte ich unschuldig. „Überhaupt nicht. Das schmeckt widerlich, total grauenhaft. Ich frage mich nur wie die anderen es essen können.“, sagte er wütend. „Na hör mal Inuyasha. Das Essen schmeckt vorzüglich.“, versuchte Miroku ihn zu beschwichtigen.
 

„Was? Vorzüglich? Ich versuche gerade meinen Brechreiz unter Kontrolle zu bekommen.“, meckerte er und ich wurde wütend. Ich packte meine Essstäbchen, schmiss sie an die Wand, wo sie darin stecken blieben. Die anderen sahen betröpfelt zu den Essstäbchen die in der Wand steckten und etwas nachwackelten. Ich schaute zur Wand und dann wieder zu Nataku. „Oh so ein Pech aber auch. Die nervige Fliege habe ich doch glatt verfehlt. Tut mir leid Nataku.“, sagte ich mit Engelszungen und mit einem falsch aufgesetztem Lächeln. „Schon … gut“, stotterte er leicht, ich stand auf und zog die Essstäbchen aus der Wand. Ich setzte mich wieder zu den anderen und aß fertig auf. „Welche Laus hat dich den gebissen Inuyasha?“, fragte Sango. „Mich hat niemand gebissen, aber diesen Fraß bringe ich nicht runter.“, schimpfte er weiter.
 

Ein pickendes Geräusch war zu vernehmen und meine Freunde starrten erneut zu der Wand, wo meine Essstäbchen erneut darin steckten. „Ach, so ein mist aber auch. Wieder verfehlt die lästige Fliege.“, fluchte ich sarkastisch vor mich hin. Die anderen sahen erneut betröpfelt zu der Wand. „Ich gehe, bevor ich mir den Magen verderbe oder sogar sterbe. Ich bleibe heute Abend weg, muss noch was erledigen.“, kündigte er an und verschwand aus dem Wohnbereich. Fassungslos blickten sie ihm nach und dann sahen sie mich an und erschraken. „Mach Platz! Mach Platz! Mach Platz! Mach Platz! Mach Platz! Mach Platz! Mach Plaaaaaaaatz!!!!!!“, schrie ich gedanklich, um meine Wut Luft zu lassen.
 

„Alles in Ordnung Kagome?“, fragte Rin unschuldig und ich beruhigte mich wieder. „Alles bestens Rin“, sagte ich mit einem Lächeln. „Kann uns einer mal bitter erklären was hier eigentlich gespielt wird?“, fragte Sango und sah zwischen mir und Nataku Hin und Her. „Ich kann nicht. Ich bin dafür zu müde. Erklär du ihnen alles Nataku. Wir sehen uns dann morgen früh.“, rieb mir die Stirn, verabschiedete ich mich von den anderen und begab mich in mein Zimmer. Dort angekommen, nickte mir Kiba zu und er verschwand gleich wieder unter den Kirschbäumen. Völlig erschöpft und erschlagen ging ich in mein Zimmer, zog mein Yukata an und ging zu Bett. „Dies wird meine letzte Nacht als Kagome sein. Morgen früh bin ich dann eine ganz andere Person.“, dachte ich vor mich hin und schlief irgendwann ein.
 

In der Nacht wurde ich kurz munter, weil die Zwillinge Hunger hatten. Schlaftrunken nahm ich sie zu mir, legte mich auf die Seite und legte beide gleichzeitig an. Sie ließen es sich ordentlich schmecken tranken sich satt. Danach legte ich sie wieder zurück, deckte sie behutsam zu und betrachtete sie eine Weile. Da ich nun hellwach war, beschloss ich mir die Beine zu vertreten. Ich legte mir meinen Umhang um meine Schultern, verließ leise das Zimmer und ging in den Garten. Inuyasha hatte wirklich Wort gehalten.
 

Er war an diesem Abend nicht zurück gekehrt. Ich frage mich nur, was in ihn gefahren ist. Wie kommt er darauf, diesem Mist Glauben zu schenken? Nun ja, er wird schon sehen was er davon hat. Ich ging durch den Garten und blieb vor dem kleinen Hang stehen und schaute auf das dunkle Meer, was durch den Halbmond leicht angestrahlt wurde. Kiba leistete mir Gesellschaft. „Ich vertrete mir kurz die Beine, würdest du auf die Kinder aufpassen?“, fragte ich ihn und sah ihn an. „Bitte sei vorsichtig“, bat er mich und ich nickte.
 

Ich lief den kleinen Hang runter und meine nackten Füße berührten den sandigen Boden. Ich lief weiter, bis ich am Wasser ankam und die Flut meine Füße umspülten. Ich schloss meine Augen, lauschte dem Rauschen der Wellen und genoss den Wind, der mir durch das Haar wehte und es zum schwingen brachte. Plötzlich stach mich etwas am Hals, schlug danach und sah in meine Handfläche. „Mir ist so schwindelig“, sagte der Flohgeist, segelte auf meine Hand und brachte sich wieder in Form.
 

„Miyouga-jichan?“, fragte ich überrascht. „Guten Abend Kagome-sama“, begrüßte er mich. „Was verschafft mir die Ehre Miyouga-jichan?“, fragte ich nach. „Ich bin hier um Euch zu warnen“, sagte er schnell. „Mich zu warnen? Was ist denn passiert?“, fragte ich aufgebracht. „Er ist auf dem Weg hierher“, schrie er fast und sprang in meiner Handfläche Auf und Ab. „Wer ist auf dem Weg hierher? Wovon sprichst du?“, fragte ich. „Wenn Ihr mich ausreden lassen würdet, würdet Ihr es auch erfahren“, schimpfte er und schnappte ihn mir und hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger.
 

„Wenn du mal tacheles reden und gleich zum Punkt kommen würdest, würde es viel schneller gehen. Also spucks schon aus.“, forderte ich ihn streng auf. „Akuma! Er ist auf dem Weg hierher.“, schrie er fast und ich zuckte zusammen. „Warum sagst das nicht gleich?“, schimpfte ich und wollte mich auf dem Weg zurück machen, blieb aber erschrocken stehen, als ich sah, wer mir den Weg versperrte. Miyouga verkroch sich gleich wieder, was so typisch für ihn war. „Lange nicht mehr gesehen Kagome“, sprach er finster und ich sah ihn finster an.
 

„Was willst du?“, fragte ich und versuchte mein Zittern unter Kontrolle zu bringen. „Die Frage habe ich dir schon sooft beantwortet“, grinste er und kam langsam auf mich zu. Automatisch wich ich zurück und sein Grinsen wurde breiter. „Meine kleine Kagome Higurashi, du bist so erwachsen geworden“, sprach er und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. „All die Jahre hatte ich dich beobachtet. Du bist so schön, stark, mutig und liebenswert und offen für alles. Das habe ich so sehr an dir bewundert und geschätzt. Diese Zeit und das Leben hier hatten dich geformt und du bist noch schöner, stärker und mutiger geworden.“, sprach er weiter und kam weiter auf mich zu.
 

Bei seinen Worten blieb ich stehen und horchte auf. „Nach der Zeit sehnte ich mich nach dir und mein Verlangen nach dir wurde immer größer. Ich begehrte dein reines, starkes und unschuldiges Herz. Ich wollte es mit Leid, Trauer und Hass füllen, aber diese Gefühle dauerten nicht lange bei dir an.“, sprach er und ich begann erneut zu zittern. Nun stand er direkt vor mir und ich konnte mich vor Schreck nicht bewegen. Er streckte seine Hand nach mir aus, griff nach meiner Haarsträhne, hielt sie sich vor seiner Nase und roch genüsslich daran. „Dieser süßliche Duft, der raubt mir immer wieder den Verstand“, säuselte er vor sich hin und grinste. „Ich sorgte dafür, dass du dieses Halbblut hasst, aber du konntest ihn nicht hassen, denn dazu liebtest du ihn zu sehr. Bei der Familie Tokugawa hattest du Leid erfahren, aber auch darüber kamst du schnell hinweg. Er sollte dich brechen, aber du bist eine harte Nuss, was du ebenfalls bewiesen hattest.“, grinste er und sah mich unentwegt an.
 

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, denn dies machte mich sehr wütend, weil selbst Leiko darunter leiden musste. „Ich spüre wie dein Herz schneller schlägt und Zorn in dir hochsteigt. Sehr schön, so gefällst du mir am besten. Ich werde deinen Blick niemals vergessen, als du hinter deinen Kindern hergesprungen warst. Er zeigte keinerlei Furcht oder Wut. Nein, dieser Blick verriet mir Stärke und das du dich dafür rächen würdest.“, erzählte er munter weiter und ich ballte meine Hände zu Fäusten. „Soll ich dir ein Geheimnis verraten?“, grinste er finster und kam ein Stück näher.
 

„Ich. Tötete. Deine. Familie.“, flüsterte er mir ins Ohr und offenbarte mir seine schreckliche Tat. Meine Augen weiteten sich vor Schock und ich sank zu Boden. Meine Beine konnten mein Gewicht nicht mehr tragen und für mich brach erneut eine Welt zusammen. Das Blut rauschte in meine Ohren und seine Worte hallten in meinen Kopf. Geschockt sah ich auf den Boden bis mir mein Kinn leicht hoch gestreckt wurde und ich in sein grinsendes Gesicht sehen musste. „Deine Mutter ahnte sofort, dass ich nichts Gutes im Sinn hatte und bettelte um das Leben ihrer Kinder. Ihr Leben war ihr völlig egal, sie bettelte um deines und deines Bruders. Der alte Kauz versuchte mich mit Bannzetteln aufzuhalten, aber die zeigten keinerlei Wirkung. Es war so einfach ihm sein Licht auszupusten.
 

Deine Mutter stellte sich mir widerspenstig in den Weg, auch sie zahlte dies mit ihrem Leben. Dein Bruder sah die beiden sterben und er nässte sich vor Angst ein. Er schrie nach dir und seine Augen spiegelten pure Angst wider. Er floh und verschwand in eins der vielen Zimmer. Ich ging ihm nach und verfolgte den ängstlichen Geruch. Ich betrat das Zimmer und erkannte, dass er versucht hatte, sich in deinem Zimmer zu barrikadieren. Genüsslich atmete ich den süßlichen Duft ein und erkannte, dass dies dein Zimmer war. Er schlotterte so sehr vor Angst, dass er sich nicht mehr rühren konnte. Ich steckte das Haus in brand und die Flammen stiegen sofort Meterhoch, das er keine Chance hatte zu entkommen. Danach …“, flüsterte er mir zu und schockiert sah ich ihn an. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. „… danach beobachtete ich deine Versuche ihn zu retten. Mutig sprangst du in die Flammen, aber vergeblich. Er schrie nach dir und du konntest rein gar nichts für ihn tun. Diesen Anblick werde ich niemals vergessen.
 

Du knietest davor und schriest. Du schriest solange bis deine Stimme versagte und dein Herz zerbrach, ich konnte es hören. Das war der schönste Klang, den ich jemals von dir wahrnahm. Jetzt höre ich es ebenfalls, dein Herz bricht und es blutet sehr stark. Deine inneren Wunden reisen wieder auf. Es war mir ein Genuss, dir dabei zuzusehen wie du innerlich zerbrachst und littst.“, erzählte er finster und ich sah deutlich die Bilder vor mir. Lautlos bahnten sich Tränen an meinen Wangen entlang. „So ist es recht“, sagte er und leckte mir eine Träne von meiner Wange. „Leide Kagome Higurashi … leide … und dann gehörst du mir.“, hauchte er mir zu und ich spürte seinen widerlichen Atem auf meinen Lippen. Ich war nicht in der Lage mich zu bewegen, um mich herum drehte sich alles. „So gefällst du mir. Dieser leere Blick gefällt mir.“, grinste er finster und plötzlich legten sich seine Lippen auf meine. Schnell löste er sich von mir, besah mich und leckte sich über die Lippen. „Mmmhh … köstlich“, schwärmte er und grinste mich dabei finster an. „Wir werden uns bald wiedersehen“, versprach er und verschwand in der Nacht.
 

Wie erstarrt saß ich im nassen Sand und das kalte Meer umspülte mich. Ich fühlte nichts, rein gar nichts. Mein Körper war taub und somit bemerkte ich nicht, dass es anfing zu regnen. Wie in Trance richtete ich mich auf und lief zurück. Meine Beine bewegten sich einfach und ich wusste nicht wohin sie mich führen würden. „Kagome-sama“, rief Miyouga-jichan und sprang auf meiner Schulter Auf und Ab. „Kagome-sama, nun sagt doch etwas“, bat er mich. Wortlos schnippte ich ihn von meiner Schulter und ignorierte diesen nervigen Flohgeist. Ich ging an den Kirschbäumen vorbei und meine Beine stoppten in meiner Bewegung. Ich trat näher an einem Baum heran, ballte meine linke Faust und schlug auf den Stamm ein.
 

Immer und immer wieder schlug ich auf ihn ein, bis ich endlich Schmerz spürte. „Was ist passiert Kagome?“, fragte mich Kiba. Ich schlug noch einmal auf den Baum ein und mein Verband färbte sich rot. Schwer atmend hielt ich inne und rann nach Luft. Meine Beine bewegten sich weiter und trugen mich fort, durch die Bäume. „Kagome. Rede mit mir.“, forderte Kiba, aber ich ignorierte ihn. Meine Beine stoppten erneut und ich richtete meinen Blick nach vorn. Der Regen war stärker geworden und es schüttet wie aus Eimern. Meine nassen Haare klebten mir im Gesicht und meine Kleidung war bis auf die Knochen durchnässt. Mein Atem ging stoßweise und mein Hauch löste sich in der Dunkelheit auf. Ich kniete mich vor dem kleinen Schrein, den Nataku extra für meine verstorbene Familie errichtet hatte.
 

Ich öffnete die kleinen Türen und besah mir das leicht verbrannte Foto. Das war alles was mir von ihnen übrig geblieben war. Ich ließ mich seitlich in das nasse Gras fallen und starrte auf das Familienbild. Meine Erinnerungen brachen in mich hinein und ließen mich den Tag noch einmal erleben, immer und immer wieder. „Menschen sind so schwach“, sprach eine männliche Stimme kalt. „Liebst du den Regen?“, fragte ich stattdessen und ignorierte seine kaltherzige Bemerkung. „Mich interessiert das Wetter nicht“, sprach er kühl.
 

„Ich liebe den Regen. Er hat etwas Beruhigendes. Er gibt mir das Gefühl, das er für mich weint, wenn ich es nicht kann.“, sprach ich gedankenverloren. „Gibst du auf?“, fragte er und ich verstand was er meinte. „Hast du jemals aufgegeben Sesshomaru?“, fragte ich zurück und starrte weiter auf das Bild. Er gab mir keine Antwort, warum auch. „Lass mich allein“, sprach ich und er schnaubte. „Ich nehme keine Befehle von schwachen Menschen“, erwiderte er und ich grinste leicht. „Dann ergötze dich von mir aus weiter an meinen schwächlichen Anblick“, spuckte ich und ignorierte ihn ganz. Der Regen hörte nicht auf und die Wiese saugte sich mit Wasser voll. Kurz schloss ich meine Augen und lauschte den Tropfen, die auf das kleine Dach des Schreins fielen, auf das Blätterdach der Bäume und wie sie auf mich fielen. „Kagome?“, fragte Kiba besorgt. „Mir geht es gut. Bleib bei den Kindern.“, sagte ich und öffnete meine Augen.
 

Neben dem kleinen Schrein stand Sesshomaru und beobachtete mich. „Warum hast du ihn nicht getötet?“, fragte er mich und darauf wusste ich keine Antwort. „Warum hat Rin dich auf deinen Reisen begleitet?“, fragte ich und er schwieg ebenfalls. Irgendwann übermannte mich die Müdigkeit, daraufhin schlief ich ein und erlebte das Ableben meiner Familie erneut in meinen Träumen.
 

Als ich wieder zu mir kam, graute langsam der Morgen. Wie bin ich in mein Zimmer gekommen? Hat er mich etwa …? Nein, das würde er niemals tun. Gedankenverloren drehte ich mich zu meinen Kindern, die langsam munter wurden. Ich öffnete meinen feuchten Yukata, legte mich seitlich zu den Kindern und drehte sie zu mir. Instinktiv schnüffelten sie in der Luft und erkannten meinen Geruch. Sie tasteten sich voran und tranken gierig meine Milch, als sie meine Brust fanden. Zärtlich strich ich ihnen über deren Köpfe und konnte den gestrigen Abend nicht vergessen.
 

Die anderen würden früher oder später von Akumas auftreten erfahren, denn schließlich war Miyouga-jichan ein nervtötendes Plappermaul. Nachdem die beiden gesättigt waren, ich sie frisch gewickelt und gekleidet hatte, zog ich mich um. Beim Aufrichten wurde mir leicht schwindlig und ich musste mich festhalten, damit ich mein Gleichgewicht nicht verlor. Als der Schwindel verschwand, besann ich mich wieder. Heute würde eine andere Kagome existieren. Aus meiner Kommode entnahm ich das Bündel, was mir gestern Abend Nataku reichte, und entfaltete dies. Es kam ein hellgrüner Kimono mit roten Hibiskusblüten zum Vorschein. Erstaunt nahm ich ihn und ließ ihn nach unten fallen und besah ihn mir. Er sah wirklich schön aus und die Farben passten sehr gut zusammen.
 

Ich entledigte mich meines klammen Yukata und zog den neuen Kimono an und band ihn fest. In dem Bündel befand sich eine hellgrüne Schürze, die ich mir ebenfalls umband. Leider war auch ein Tuch mit dabei und ich ahnte schlimmes. Mein Haar band ich mir zu einem Knoten zusammen und danach bedeckte das weiße Tuch meine schwarze Haarpracht. Ich besah mich in den Spiegel und musste feststellen, dass ich nicht mehr wie ein 16jährige aussah. Schweigend nahm ich es so hin, nahm Inuka und band ihn mir vorn an die Brust. Danach band ich mir mit Müh und Not Izayoi auf den Rücken. Nun konnte das Leben der unterwürfigen Hausfrau beginnen. Ich schob die Türen auf und ließ die frische Morgenluft in den Raum eintreten. Ich schnappte mir meinen Futon und ging nach draußen, um ihn aufzuhängen, damit er trocknen konnte. Irgendwie musste ich in der Nacht in mein Zimmer gelangt sein. Denn ich schlief in meinem nassen Yukata und somit war auch der Futon nass. Danach ging ich zum kleinen Schrein, öffnete dort die Türen, zündete die neuen Räucherstäbchen an und legte sie in die vorgesehene Schale. Ich ging auf die Knie und betete zu meiner Familie.
 

Anschließend richtete ich mich wieder auf und der Schwindel überkam mich erneut und ich kämpfte mit meinem Gleichgewicht. Meine Sicht verschwamm leicht und ich hielt mir meinen dröhnenden Kopf. „Kagome?“, fragte Kiba besorgt und stand hinter mir. „Guten Morgen Kiba. Hast du gut geschlafen?“, fragte ich ihn und er nickte stumm. „Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst so verändert aus.“, bemerkte er. „Mir geht es gut Kiba, es ist alles in Ordnung.“, versicherte ich ihm und schritt an ihm vorbei. Die Morgensonne stieg langsam empor und ich begab zurück ins Haus in die Küche. Dort bereitete ich für alle das Frühstück vor.
 

Erst durch die Arbeit bemerkte ich meine verletzte Hand und das der Verband immer noch durchdrängt von meinem Blut war. Ich löste den Verband und betrachtete meine Hand, die doppelt so dick und blau war. Die Fingerknöchel waren aufgeplatzt und eine blutige Kruste hatte sich um die kleinen Wunden drum herum gebildet. Ich wusch mir das eingetrocknete Blut ab, begab mich in die Kräuterkammer und verband meine Hand von neuem. Danach ging ich wieder zurück in die Küche und bereitete weiterhin das Frühstück vor. Erste Bewegungen waren im Haus zu vernehmen und es dauerte nicht lange, dass ich die ersten Stimmen vernahm.
 

„Kagome-sama?“, fragte mich eine kindliche Stimme und ich wand mich zu ihr um. „Guten Morgen Rin-chan. Hast du gut geschlafen?“, fragte ich sie und sie blinzelte mehrmals, um überhaupt zu realisieren was geschah. „Ja das habe ich“, sagte sie kurz und betrachtete mich. „Warum hast du diese Sachen an?“, fragte sie mich neugierig. „Weil ich eine Mutter von zwei Kindern bin und mich dementsprechend verhalten und kleiden sollte“, erklärte ich und sie sah mich skeptisch an. „Mir gefällt das nicht“, sagte sie gerade heraus und verschwand aus der Küche. „Mir gefällt es auch nicht“, flüsterte ich mehr zu mir selbst. Das Frühstück war fertig und ich tischte langsam auf. Die anderen saßen schon am Tisch und rieben sich die müden Augen und streckten ihre steifen Glieder.
 

„Guten Morgen alle zusammen. Habt ihr gut geschlafen?“, fragte ich in die Runde, als ich den Raum betrat. Sie sahen mich an, jedes Wort blieb ihnen im Halse stecken musterten mich von Oben nach Unten. „Kagome? Was ist passiert? Was soll dieser Aufzug?“, fragte Sango irritiert. „Welcher Aufzug? Ich habe mich entsprechend zu dieser Zeit gekleidet Sango-chan.“, erwiderte ich und sie zuckte leicht zusammen. „Sango-chan? Seit wann nennst du mich so? Sango reicht aus.“, sagte sie und ich nickte nur. „Ist alles in Ordnung Kagome?“, fragte Miroku besorgt. „Was sollte denn nicht in Ordnung sein Miroku-kun?“, fragte ich nach und er sah mich betröpfelt an. „Kagome lass den Quatsch. Wir sind deine Freunde, du musst uns nicht so höflich ansprechen.“, schimpfte Shippo.
 

„Aber was ist daran so falsch Shippo-chan?“, fragte ich ihn und er raufte sich durch sein rotes Haar und war der Verzweiflung nahe. Ich ging auf die Knie und goss jeden Tee ein und stellte den Teekessel wieder ab. „Sie benimmt sich so, weil sie Mutter von zwei Kindern ist, deshalb.“, sprach Rin, nahm ihren Tonbecher, pustete und nahm ein Schluck Tee. „Was? Ich bin auch Mutter von zwei Kindern und benehme mich nicht so.“, sprach Sango wütend und sah zu mir. „Guten Morgen alle zusammen“, grüßte Nataku und begab sich zu Tisch. „Guten Morgen Nataku-kun. Hast du gut geschlafen?“, fragte ich ihn und verbeugte mich leicht. „Ja ich habe gut geschlafen“, beantwortete er mir meine Frage. „Etwas Tee?“, bot ich ihm an. „Aber gern doch“, sagte er lächelnd und hielt den Tonbecher fest. Elegant goss ich ihm Tee ein und er umschloss den warmen Ton mit beiden Händen. „Wie geht es deiner Hand?“, fragte Nataku nach.
 

„Den Umständen entsprechend, danke der Nachfrage“, sagte ich und senkte den Kopf. „Das halte ich im Kopf nicht aus“, schimpfte Sango und hielt sie beide Hände an den Kopf. „Sag doch auch etwas dazu Miroku“, flehte sie. „Ich habe so meine Vermutung“, sagte er beiläufig und trank von seinem Tee. Inuyasha betrat plötzlich den Raum und setzte sich schweigend an den gedeckten Tisch. „Guten Morgen Inuyasha-dono“, grüßte ich ihn und verbeugte mich vor ihm. „Was? Kagome?“, fragte er verwundert und ich richtete mich langsam wieder auf. „Ja mein Herr“, sagte ich förmlich und mir gefiel langsam das Spiel. „Was soll das?“, fragte er verwirrt. „Was meint Ihr mein Herr?“, fragte ich dümmlich nach. „Was soll dieser Aufzug und warum redest du so komisch und sprichst mich mit `dono´ an?“, fragte er aufgebracht. „Sagtet Ihr nicht, das Eure Frau Mutter eine Hime war und somit seit Ihr ein Prinz. Ihr seit vom adligen Blut Inuyasha-dono.“, erklärte ich und er sah mich schockiert an. „Was wird hier gespielt?“, fragte er wütend.
 

„Ich dachte das könntest du uns verraten“, sagte Miroku und sah ihn eindringlich an. „Ich? Ich habe damit überhaupt nichts zu tun.“, erwiderte er. „Tee mein Herr?“, fragte ich höflich nach. „Was soll dieser mist mit dem `Herr´ Kagome?“, fragte er zornig. „Aber Ihr seit doch mein Herr“, sprach ich und sah ihn fragend an. „Ich verstehe rein gar nichts mehr. Ich werde jetzt frühstücken, wäre schade drum.“, sprach Shippo und begann zu frühstücken. Die anderen taten es ihm gleich und Ab und Zu blinzelten sie zu mir rüber. Ich ließ die Blicke über mich ergehen und genoss mein Frühstück. „Rin“, sprach jemand kühl und Rin drehte sich zu der Stimme um. „Sesshomaru-sama“, sagte sie erfreut. „Wir brechen nachher auf. Beeil dich.“, befahl er kühl und sie nickte. „Warum der plötzliche Aufbruch Sesshomaru?“, fragte Miroku. „Hier ist es nicht sicher“, erwiderte er und er besah mich mit einem kühlen Blick. „Wie kommst du darauf?“, fragte Inuyasha nach. „Frag das deine Konkubine“, sagte er kalt und ich zuckte leicht zusammen.
 

Ich rutschte leicht vom Tisch weg und verbeugte mich tief, soweit es Inuka vor meiner Brust, zuließ. „Verehrter Herr ich vergaß Euch zu unterrichten. Akuma betrat gestern Nacht das Anwesen.“, erzählte ich und wartete auf meine reformande. „Kagome, hör auf so … was? Akuma war hier? Warum hast du nichts gesagt?“, schrie er fast. „Mein Herr, Ihr wart gestern Abend unauffindbar“, sagte ich und Inuyasha packte mich an den Schultern und zock mich hoch. „Kagome komm zu dir. Was ist in dich gefahren?“, fragte er wütend. „Mein Herr, Ihr tut mir weh und Ihr erschreckt die Kinder“, sprach ich ruhig und er ließ mich los. Die beiden begannen zu jammern und bewegten sich unruhig. „Ihr entschuldigt mich“, sagte ich, richtete mich auf und verließ schnell den Raum. In der Küche lehnte ich mich an die Wand und hielt mir meinen Kopf. Der Schwindel ebbte langsam ab und ich beruhigte die Kinder. Ich ging nach draußen und atmete erst einmal tief ein und aus. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und ging wieder ins Haus.
 

Als ich zu den anderen wider stieß, bekam ich gerade ein Gespräch mit. „… hat sie geküsst.“, erklärte die vertraute Stimme und ich schob ruckartig die Tür auf. Schnell ging ich zum Tisch und sah den kleinen nervigen Flohgeist an. „Du redest zu viel“, sprach ich zornig und schnippte ihn aber mal weg. Er flog aus dem Raum in den Garten hinaus. Alle starrten mich an. „Ist das wahr Kagome?“, fragte mich Inuyasha zornig. „Genauso hatte es sich zugetragen Inuyasha-dono“, gab ich zu und verneigte mich. „Hör mit diesem `dono´ auf“, knurrte er. „Kagome, ich möchte das du uns jetzt bitte erklärst was gestern Abend vorgefallen ist“, sagte Miroku ernst und setzte mich. „Gestern Abend machte ich einen kleinen Spaziergang, dabei traf ich auf Miyouga-jichan. Er war ganz aufgeregt und berichtete mir, das Akuma hier auf dem Weg sei. Ich wollte gerade zurück, als er auch schon vor mir stand.“, erklärte ich.
 

„Was ist dann passiert?“, fragte Sango nach. „Akuma sagte, dass er mich wolle und dass er mich eines Tages bekommen würde. Diese Geschichte erinnerte mich fast an Inuyasha-dono und Kikyou-sama. Wie auch Onigumo Kikyou begehrte, begehrt mich Akuma. Er beobachtete mich schon seit vielen langen Jahren und will mein reines Herz beflecken und es besitzen.“, endete ich und sie sahen mich schockiert an. „Warum hatte er dich dann geküsst? Warum hattest du nichts unternommen?“, schrie Inuyasha fast. „Inuyasha-dono, ich habe den Kuss nicht erwidert und gefallen hat er mir auch nicht“, erklärte ich neutral und verbeugte mich leicht. Erneut packte er mich an den Schultern und zwang mich ihn anzusehen. Seine Augen weiteten sich als, er meine erblickte. „Deine Augen …“, flüsterte er so, dass nur ich es vernahm. Plötzlich schlang er seine Arme um mich. „Inuyasha-dono?“, fragte ich überrascht, erwiderte die Umarmung nicht und er knurrte auf.
 

„Wo ist der Glanz. Das Leuchten in deinen Augen ist verschwunden.“, sprach er und drückte mich an sich. „Mir geht es gut Inuyasha-dono“, sagte ich tonlos und er löste sich von mir. „Kagome … deine Hand“, bemerkte Shippo und ich besah sie mir. Der Verband hatte sich leicht rot gefärbt und Inuyasha nahm meine Hand. „Es ist alles in Ordnung Inuyasha-dono“, beschwichtigte ihn. „Hör auf damit. Nichts ist in Ordnung.“, blaffte er. Nataku nahm meine Hand, löste den Verband und Inuyasha zog hörbar die Luft ein. „Was ist passiert?“, knurrte Inuyasha und sah mich eindringlich an. „Mein Herr, wie ich Ihnen gestern berichtet hatte, hatte ich etwas für die Kinder gebaut. Miroku-kun erschrak mich aus versehen und ich schlug mir den Hammer genau auf die Hand.“, erklärte ich.
 

„Aber das kommt doch nicht von einem Hammerschlag? Deine Hand ist doppelt so dick und blaugefärbt. Und warum bluten die Knöchel?“, fragte er. „Der Baum“, sagte Nataku tonlos und ich zuckte leicht zusammen. „Du hast gegen den Baum geschlagen, deshalb hat auch die Rinde kleine Risse.“, sagte er und ich sah ihn entgeistert an. „Woher ich das weis? Nun ja, ich mache immer einen kleinen Morgenspaziergang und da fiel mir die gerissene Rinde auf.“, erklärte er und ich nickte. „Ich werde sie dir neu verbinden“, sprach er, verließ den Raum und kam kurz darauf mit Kräutern und neuen Verbänden an. „Warum benimmst du dich so Kagome?“, fragte Inuyasha nach, wobei Nataku meine Hand verband. „Wie benehme ich mich denn mein Herr?“, fragte ich nach. „Genau so. Das bist nicht du Kagome. Hör auf damit.“, forderte er. „Wie soll ich mich dann verhalten mein Herr? Ich verhalte mich dieser Zeit entsprechend.“, sagte ich und musterte den neuen Verband. „Dieser Zeit entsprechend? Kagome, das war dir doch sonst so egal. Und nimm endlich dieses dämliche Tuch ab, du siehst damit furchtbar aus.“, blaffte er. „Verzeiht mein Herr, aber das schickt sich nicht.
 

Ich werde nun meinen Aufgaben nachgehen.“, sagte ich, richtete mich auf, räumte den Tisch ab und verschwand. Nachdem dies erledigt war, begab ich mich in das Zimmer von Rin und räumte auf. Ohne ein Wort des Abschieds sind sie gegangen. Sesshomaru musste es sehr eilig gehabt haben, wenn sie so schnell verschwanden. Ich lüftete durch, klopfte den Futon aus und machte allgemein Ordnung. Dieses Zimmer war fertig und konnte neue Gäste empfangen. Ich nahm die Schmutzwäsche, die ich gesammelte hatte und begab mich in mein Zimmer. Dort nahm ich die restliche Schmutzwäsche und lief Richtung kleinen Bach, der in der Nähe lag. „Ich begleite dich“, informierte mich Kiba und ich nickte. Am Bach wusch ich die Wäsche und hing sie provisorisch über ein gespanntes Seil, das zwischen zwei Bäumen hing.
 

Die Kinder rührten sich und zappelten in ihren Schlingen. Behutsam nahm ich Inuka, machte meine Brust frei und legte ihn an. Genüsslich saugte er daran und ließ sich die warme Milch schmecken. Nachdem er gesättigt war, band ich das große Tuch von mir, breitete es aus und legte in vorsichtig darauf. Nun war Izayoi an der Reihe und ich band sie von meinem Rücken los. Ich gab ihr die Brust und sie saugte kräftig daran bis sie ebenfalls gesättigt war. Vorsichtig legte ich sie zu ihrem Bruder und die beiden brabbelten auf sich ein. Der warme Wind wehte über das Land und brachte die nasse Wäsche zum wehen. Mein Kopf dröhnte und meine Sicht verschwamm kurz, aber ich ignorierte die Zeichen meines Körpers, denn es gab wichtigeres.

Inuyasha unter Kontrolle

Ich saß friedlich bei meinen Kindern und sah ihnen beim Spielen zu und musste immer wieder schmunzeln. Sie freuten sich über die selbstgebastelten Rasseln, auch wenn ich mir dadurch die Hand verletzt hatte, aber das war es mir Wert. Das Dröhnen im Kopf nahm zu und ich hielt mir den Kopf. „Dir geht es nicht gut und leugnen ist zwecklos“, bemerkte Kiba und ich nickte schwer. „Ich frage mich die ganze Zeit, wie ich in mein Zimmer gekommen war“, sprach ich meinen Gedanken aus. „Inuyasha war es nicht“, sagte Kiba und ich sah ihn schockiert an.
 

„Sag nicht … nein …“, stockte ich und Kiba nickte. „Das ist unmöglich, dass würde er niemals tun, geschweige denn einen Menschen anfassen. Das wäre unter seiner Würde.“, behauptete ich. „Das kann ich mir nicht vorstellen, denn schließlich begleitet ihn dieses kleine Mädchen“, sprach Kiba. „Das hat andere Gründe, aber im tiefsten seines Herzens verabscheut er Menschen“, erzählte ich. „So ist es nun einmal gewesen Kagome“, sagte Kiba ruhig. Ich glaub das einfach nicht, Sesshomaru entwickelt Sympathie für Menschen, versteckt es aber hinter seiner harten Schale. Es fing schon damit an, als er mich fragte was mir zugestoßen sei, weil ich die Platzwunde am Kopf hatte. Dann rettete er Inuka, nun ja, eher unfreiwillig, aber trotzdem. Danach begegnen wir uns am Grab meiner Familie und er unterhielt sich mit mir, was total untypisch für ihn war, dann bringt er mich aus dem Regen und legt mich in mein Zimmer. Ich verstehe die Welt wirklich nicht mehr. Das ganze Nachdenken strengte mich zu sehr an und mir schwirrte der Kopf.
 

„Ruh dich aus Kagome“, sagte Kiba sanft und ich lächelte leicht. Ich legte mich seitlich zu den Kindern, stützte mit meinem Arm meinen Kopf und beobachtete die beiden. Der Wind strich zärtlich über meinen Körper und verschaffte mir eine kleine Gänsehaut. Meine Augenlider wurden schwerer und irgendwann musste ich eingenickt sein. Ich träumte über das komische Verhalten von Inuyasha und wie es mich ärgerte, dass er mich so behandelte. Danach träumte ich von einem fürsorglichen Sesshomaru, was für mich sehr unheimlich vorkam. Danach träumte ich von gestriger Nacht und Akuma´s Worte hallten in meinem Kopf. Ängstlich schreckte ich aus meinen Schlaf hoch, fasste mir an die Brust und schnappte nach Luft.
 

Ich schluckte schwer, bemerkte mein Halskratzen und unwillkürlich musste ich Husten. Nachdem der Hustanfall vorüber war, fasste ich mir wieder an den Kopf, weil er so dröhnte. „Du bist krank Kagome“, stellte Kiba fest. „Ach Quatsch. Ich hatte mich nur verschluckt.“, behauptete ich und wischte mir die Tränen weg, die durch den Hustanfall kamen. „Kagome, ich sehe doch das es dir nicht gut geht. Ich beobachte dich schon die ganze Zeit.“, sagte Kiba und ich zuckte leicht zusammen. „Das ist es!“, schrie ich fast und Kiba sah mich fragend an. „Was? Nun sag schon.“, forderte er mich auf. Gedanklich sprach ich zu Kiba, das war sicherer, denn schließlich werde ich beobachtet.
 

„Akuma. Ich bin ihm gestern begegnet und …“, wurde ich kurz darauf von Kiba unterbrochen. „Du bist ihm begegnet?“, knurrte er. „Lass mich erzählen. Er hat mir verraten, dass er mich seit langer Zeit beobachtet und das er meine Familie ermordet hatte.“, erzählte ich die Kurzfassung. „Worauf willst du hinaus?“, fragte er mich, weil er nicht ganz verstand. „Kiba. Akuma begehrt mich und will mein ach so reines Herz unrein sehen und es besitzen. Dafür zieht er alle Register, um an sein Ziel zu gelangen.“, erzählte ich, aber Kiba verstand immer noch nicht. „Er versucht mein Herz mit Schmerz, Leid, Hass, Wut und Trauer zu trüben und dafür benutzt er andere, um sein Ziel zu erreichen.“, sprach ich weiter und Kiba verstand. „Inuyasha“, erwähnte er nur und ich nickte.
 

„Inuyasha benimmt sich in letzter Zeit komisch und ich glaube nicht, dass man auf ihn einsprach, wie man eine Frau zu behandelt hatte und wo ihr Platz in der Ehe sei. Inuyasha würde niemals auf dieses dumme Gequatsche hören, denn er lässt sich nichts einreden. Es sei denn, er wird von Akuma kontrolliert und er hatte ihm dann diesen Floh ins Ohr gesetzt.“, beendete ich meine Vermutung. „Klingt plausibel“, stimmte mir Kiba zu. „Was hast du jetzt vor?“, fragte er mich. „Ich werde so tun, als wüsste ich von nichts. Ich werde weiterhin die brave Hausfrau spielen und ihm eine geeignete Falle Stellen, um mir sicher zu sein, dass er wirklich kontrolliert wird.“, erklärte ich. „Aber eins leuchtet mir nicht ein. Denn heute früh verhielt er sich wie immer und war sehr wütend darüber das Akuma aufgetaucht war.“, sagte ich und dachte darüber nach. „Vielleicht kontrolliert Akuma ihn nicht immer. Deshalb war er auch so über dein Verhalten erschrocken, denn er konnte sich dies nicht erklären. Er kann sich nicht erinnern, wenn er kontrolliert wurde.“, sprach Kiba und es klang einleuchtend.
 

„Ich hab da DIE Idee, aber du musst mitmachen, pass auf … folgendes …“, und besprach mit Kiba meinen Plan. „Sicher dass das funktioniert?“, fragte er skeptisch nach, nachdem ich geendet hatte. „Ich hoffe es, denn …“, wurde ich durch einen Hustanfall unterbrochen und ich hielt mir die Brust. Leicht klopfte ich mir aufs Dekoltee, aber der Husten wollte nicht aufhören. Langsam ebbte er ab und ich schnappte nach Luft. „Alles in Ordnung? Das hört sich wirklich nicht gut an, du bellst ja richtig.“, bemerkte Kiba und betrachtete mich mit Sorge. „Mir geht es gut. Das wird schon, ist nur ein Husten.“, winkte ich ab und lächelte leicht. Der warme Wind wehte mir durch das Haar. Ich richtete mich auf und ging zu der Wäsche rüber, um zu kontrollieren ob sie schon trocken sei. Ich nahm sie ab, legte sie zusammen und ging wieder zu den Kindern.
 

„Wann willst du deinen Plan durchführen?“, fragte mich Kiba. „Wenn die passende Gelegenheit gekommen ist“, sagte ich und begann mir Izayoi auf den Rücken zu binden. Danach band ich mir Inuka vor die Brust und ging mit der sauberen Wäsche zurück ins Haus. Den einen Teil brachte ich in mein Zimmer und verstaute diese und den anderen Teil brachte ich in das Gästezimmer, wo eins Rin genächtigt hatte. „Er ist hier im Haus und Sango auch mit den Kindern. Sie sind im Wohnbereich.“, informierte mich Kiba und ich lächelte siegessicher. „Ich mache uns ein Tee, geh du doch bitte schon einmal in den Wohnbereich Kiba“, schlug ich vor und er nickte. Ich ging in die Kräuterkammer, suchte die passenden Kräuter heraus für den Tee und für mich nahm ich spezielle Kräuter. Danach begab ich mich in die Küche und kochte den Tee. Nachdem er fertig war, ging ich in den Wohnbereich und stellte den Tee auf den Tisch.
 

Inuyasha saß an der Wand gelehnt und Sango spielte mit ihren beiden Mädchen. „Ich habe Tee für euch zubereitet“, sagte ich. „Das ist aber lieb von dir Kagome. Danke dir.“, bedankte sich Sango und nahm sogleich einen Becher, pustete und kostete den Tee. „Mein Herr, möchten Sie Tee?“, fragte ich freundlich und überreichte ihm den Becher. Er erhob seinen Kopf und sah mich finster an. Leicht zuckte ich zusammen und senkte mein Haupt. „Verschwinde mit dem ekligen Gesöff“, blaffte er und schlug mir den Becher aus der verbundenen Hand. Erschrocken über seine Reaktion schrie ich kurz auf und hielt mir meine verletzte Hand.
 

„Inuyasha! Was ist bloß los mit dir? So kenne ich dich gar nicht.“, sagte Sango aufgebracht. „Ist vielleicht besser so, dass du mich nicht kennst. Niemand kennt mich und das hat auch seine Gründe.“, schimpfte er. Ich sammelte die Scherben auf, die durch den zerbrochenen Becher entstanden waren. „Mach das ja ordentlich, sonst setzt es was!“, drohte er und ich zuckte zusammen. „Sag mal Inuyasha, spinnst du? Wie redest du mit Kagome und seit wann drohst du Schläge an? Hast du zu heiß gebadet oder was?“, sagte Sango wütend. „Jetzt“, gab ich das Zeichen und Kiba biss urplötzlich Inuyasha in den Unterarm. Inuyasha knurrte auf und funkelte den weißen Wolf wütend an.
 

Ich reagierte sofort. „Huaaahh! Kiba! Mach …“, schrie ich und wurde durch einen Hustanfall gestoppt. Kiba ließ von Inuyasha ab und sah mich besorgt an. „Hey! Spuck in die andere Richtung!“, beschwerte sich Inuyasha und drehte sich von mir weg. „Kagome? Ist alles in Ordnung?“, fragte Sango besorgt und kam zu mir rüber. Ich hustete weiter und hatte Schwierigkeiten Luft zu bekommen. „Nimm ein Schluck“, bot sie mir von meinem Tee an, den ich dankend annahm. Der Husten legte sich und ich beruhigte mich allmählich. Erneut sammelte ich die Scherben auf, die ich durch den Hustanfall fallen gelassen hatte. „Und du blöde Töle, wag es nie wieder mich zubeißen, sonst zieh ich dir das Fell über die Ohren“, drohte Inuyasha und Kiba knurrte ihn an. Ich ging dazwischen und verbeugte mich schuldbewusst vor Inuyasha.
 

„Inuyasha-dono, das wird nicht wider passieren“, versicherte ich ihm und Inuyasha schnaufte verächtlich und Kiba entfernte sich von ihm. „Sag mal Kagome, lässt du dir das einfach so gefallen? Du kannst dich doch nicht so rumkommandieren lassen.“, beschwerte sich Sango und schimpfte mit mir. „Sie hat mir zu gehorchen, also rede ihr keine Flausen in den Kopf, du törichtes Weib“, mischte sich Inuyasha ein und Sango schnappte nach Luft, weil sie nicht glauben konnte was die da eben hörte. „Aber …“ „Sango? Möchtest du noch einen Tee?“, fragte ich und unterbrach sie. Sie nickte nur und sah zwischen mir und Inuyasha Hin und Her. „Ich bringe nur schnell die Scherben weg“, sagte ich in die Runde und verschwand aus dem Raum.
 

Danach kam ich sogleich wieder, schenkte Sango Tee nach und ich setzte mich anschließend auch an den Tisch und trank meinen Tee. Dieses heiße Gebräu war für meinen kratzigen rauen Hals eine Wohltat. Schweigend tranken wir unseren Tee. Sango schielte zwischen mir und Inuyasha Hin und Her, ich ließ mir nichts anmerken und Inuyasha starrte in den Garten. Die Kinder regten sich und begannen mit schreien. Ein Knurren kam von der Wand und ich versuchte die Kinder zu beruhigen. „Weib! Bring sie zum Schweigen, das Geplärre ist ja nicht auszuhalten.“, knurrte Inuyasha und ich zuckte leicht zusammen. „Sehr wohl mein Herr“, sprach ich leicht verängstigt und versuchte die Kinder zu beruhigen, was mir mit Absicht nicht gelang. Inuyasha wurde wütender und sprang auf.
 

„Bist du überhaupt zu etwas zu gebrauchen? Bring sie zum Schweigen, sonst übernehme ich das.“, schrie Inuyasha und ich sah ihn entgeistert an. „Mit deinem Gebrüll stachelst du die beiden nur noch mehr an. Wenn du schreist, schreien die beiden auch.“, sagte Sango scharf und konnte sich das Verhalten von Inuyasha überhaupt nicht erklären. „Wer hat denn mit dir geredet Weibsbild?“, spuckte er ihr entgegen und ihr blieb kurz die Luft weg. Inuyasha hielt sich die Ohren zu und funkelte mich wütend an. „Grrrrrr! Hätte ich doch nur damals Kikyou gewählt und nicht dich, dann hätte ich nicht diese Rotzbengel am Hals und müsste mir nicht deren Geplärre antun. Wegen den Bälgern muss ich dich heiraten, obwohl ich sehr an meiner Freiheit hänge. Dann habe ich nicht nur die Bastarde am Hals, nein, auch noch dich als Hausdrache und darf euch durchfüttern.“, machte er seine ganze Wut Luft.
 

Jedes einzelne Wort brannte sich in meinem Gedächtnis ein, mein Herz zersprang in kleine Splitter, wie eins das Juwel und ich klammerte mich an meinem Tonbecher fest. Ich senkte mein Haupt, denn er sollte nicht sehen, dass mich diese Worte sehr trafen und mir seelische Wunden zufügten. „Hey du übelriechender Flohfänger“, sagte Inuyasha zornig und ich sah leicht nach oben. Kiba hatte ihn in den Arm gebissen und knurrte ihn finster an. Ohne mein Zeichen, hatte Kiba zugebissen, weil er meinen Schmerz spürte.
 

„Kiba! Mach Platz!“, rief ich empört und zeigte mit dem Finger auf ihn. Schuldbewusst ließ er von Inuyasha ab, senkte seine Ohren und machte gehorsam Platz. „Hahahahaha … geschieht dir recht du Töle. Und so etwas nennt sich Wolf. Lässt dich von einem nutzlosen Weib herumkommandieren. Schwach.“, spuckte er und verschwand aus dem Raum. Sobald Inuyasha aus dem Raum war, trat Stille ein. Urplötzlich hatten sich die Kinder wieder beruhigt, Kiba kam zu mir und legte seinen Kopf auf meinen Schoß und Sango blieb sprachlos.
 

Plötzlich haute sie mit der flachen Hand auf dem Tisch und schnaufte. „Was bildet sich der eigentlich ein? Ihm ist anscheinend sein Dämonenblut zu Kopf gestiegen. Glaub ihm ja kein Wort Kagome.“, sagte sie streng zu mir und ich nickte nur schwer. Seine Worte hallten in meinem Kopf nach, denn sie hatten ihre Wirkung nicht verfehlt und das aller wichtigste ist, ich hatte Gewissheit. Ich hielt mir den Kopf, weil der Schwindel erneut auftrat und meine Sicht kurz verschwand. „Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte Sango vorsichtig und ich nickte schwer. „Kagome, du darfst ihm kein Wort glauben. Das ist nicht wahr, was er eben gefaselt hatte.“, sprach Sango und versuchte mir Mut zu machen. Gedankenverloren strich ich über Kibas Kopf und holte tief Luft. „Es war nicht Inuyasha“, flüsterte ich unhörbar.
 

„Hast du eben etwas gesagt?“, fragte Sango nach. „Es war nicht Inuyasha“, wiederholte ich meine Worte. „Das glaube ich allerdings auch, denn er dreht ja völlig durch mit seinem Verhalten“, schimpfte Sango. „Ich gehe die Kinder versorgen“, sagte ich mit schweren Herzen und verließ mit Kiba den Raum. „Kagome wa …“, unterbrach ich Sango, indem ich die Tür zuschob, denn ich konnte es nicht länger verbergen. Mit schnellen Schritten ging ich in mein Zimmer, band die Kinder von mir und legte sie behutsam auf die Decken. Ich nahm Izayoi in meine Arme, machte meine Brust frei und legte sie an. Genüsslich trank sie meine warme Milch und ich strich ihr sanft durch das Haar. Wie immer spielte sie mit einer meine Haarstränen und ich lächelte sie leicht an.
 

Nachdem sie gesättigt war und ihr Bäuerchen gemacht hatte, legte ich sie zurück und gab ihr die kleine Rassel zum Spielen. Danach nahm ich Inuka und legte ihn an die andere Brust an. Mit seinen goldbraunen Augen sah er mich intensiv an und meine Seelenfenster füllten sich mit salziger Flüssigkeit. Diese goldbraunen Augen sahen mich sanft und voller Liebe an. Eine Träne bahnte sich ihren Weg nach draußen lief an meiner Wange hinunter, um anschließend auf Inukas Wange zu tropfen. Er zuckte kurz und griff instinktiv auf seine Wange, fühlte das Nass und schnupperte daran. Ich blickte weiter zu ihm hinab und versuchte ihn anzulächeln, aber ich scheiterte kläglich. Er streckte seine kleine Hand nach meiner Wange aus, betastete diese und schnupperte erneut seine nassen Fingerchen. „Es ist alles gut“, schluchzte ich und strich über sein Gesicht. „Mama geht es gut. Mama wird dein Papa retten und beschützen.“, sprach ich sanft und weinte leise weiter.
 

Bald war auch Inuka gesättigt und nach seinem Bäuerchen, legte ich ihn zu seiner Schwester und gab ihm ebenfalls seine kleine Rassel. „Kagome, er war es nicht“, versuchte Kiba mich zu beruhigen. „Ich weis, aber seine Worte trafen mich sehr, auch wenn er nicht er selbst war.“, schluchzte ich und wischte mir meine Tränen weg. „Es war Akuma, er will dich von innen verletzen und benutzt dafür Inuyasha. Du musst stark bleiben.“, sagte Kiba. „Das ist leichter gesagt als getan“, sagte ich schwer und holte tief Luft. „Du bist ein freier Wolf Kiba, vergiss das niemals“, versicherte ich ihm und seine Ohren zuckten. „Kagome, seine Worte kamen nicht von ihm und sie hatten mich auch nicht getroffen. Ich nehme das Gesagte nicht ernst und du solltest dies auch nicht tun.“, erklärte er und ich nickte beklommen. „Es tut mir leid, dass ich dich so angeschrien und dir einen Befehl erteilt hatte“, entschuldigte ich mich. „Das war Teil unseres Plans und er hat doch auch funktioniert“, bemerkte er zufrieden und ich lächelte schwach.
 

Gedankenverloren beobachtete ich die Zwillinge bei ihrem Spiel und schmunzelte leicht. „Was hast du jetzt vor Kagome?“, fragte mich Kiba und ich zuckte erst einmal mit den Schultern. „Als erstes werde ich ins Dorf gehen und etwas zu Essen besorgen, danach sehe ich weiter“, sagte ich schwermütig und begann die Kinder an meinen Körper zu binden. Ich richtete mich auf und sofort überkam mich der Schwindel. Ich hielt mir den Kopf und schloss kurz die Augen. Dabei bemerkte ich meine Schweißperlen auf der Stirn und wischte sie unbemerkt weg. „Alles in Ordnung? Du solltest dich lieber ausruhen.“, sagte Kiba besorgt. „Nein. Der Feind schläft nie, deshalb kann ich nicht still rum sitzen.“, sagte ich und ging nach draußen. Kiba versperrte mir daraufhin den Weg. „Ich werde dich begleiten. Steig auf.“, forderte er mich auf. Ich nickte und er verwandelte sich in seine wahren Größe.
 

Bereitwillig setzte ich mich seitlich auf seinen großen Rücken und wir flogen Richtung Dorf. Dort wurden wir schon von Akira erwartet und landeten vor seinen Füßen. Leichtfüßig sprang ich von Kiba und hielt mich am Fell fest, weil mir kurz die Sicht verschwamm. Akira bemerkte dies nicht und ich begrüßte ihn förmlich. „Folge mir bitte“, sprach er und ich gehorchte. Schweigend liefen wir ins Dorf und begaben uns anschließend in Akiras Hütte. „Nimm doch bitte Platz“, bot er mir an, den ich gern nachkam. „Du siehst verändert aus Kagome“, bemerkte er und ich nickte stumm. „Was kann ich für dich tun Akira-sama?“, fragte ich höflich nach. „Ist dir das merkwürdige Verhalten von Inuyasha aufgefallen?“, fragte er direkt gerade heraus und ich ließ den Kopf hängen. „Dies nehme ich jetzt als ein `Ja´“, sprach er und ich nickte schwer. „Kannst du mir dies erklären?“, fragte er nach. Ich seufzte auf, rang nach Luft, tippte mit der flachen Hand auf meinen Kopf, zum Zeichen, dass ich gedanklich mit ihm sprechen werde.
 

„Nataku hatte beobachtet gehabt, dass ein Dorfbewohner ihm etwas eingeredet hätte und seitdem sich so komisch benimmt. Ich vermute, dass dieser Dorfbewohner gar nicht existiert und es Akuma war, der daraufhin Inuyasha manipulierte. Nehmen wir an, man hätte Inuyasha wirklich diesen Schwachsinn eingeredet, wo der Platz einer Ehefrau sei. Er würde dies niemals glauben und er würde die Frau, die er über alles liebt, niemals so behandeln. Daher gehe ich davon aus, dass er von Akuma manipuliert wird, um mich zu bekommen.“, berichtete ich ihm und er nickte. „Wie darf ich das verstehen `um mich zu bekommen´?“, fragte Akira nach. „Ich bin Akuma den einen Abend begegnet und er offenbarte mir erneut seinen Plan. Er begehrt mich und möchte um jeden Preis mein reines Herz verunreinigen, um es anschließend zu besitzen.“, erklärte ich.
 

„Wie gedenkst du vorzugehen?“, fragte er mich und ich seufzte. „Zu allererst werde ich Inuyasha aus seiner Kontrolle erlösen und danach kümmere ich mich um Akuma.“, erzählte ich und Akira nickte erneut. „Ich habe gehört, dass auch dein Verhalten sich sehr verändert hat. Erkläre mir dies.“, forderte er mich auf. „Erst wusste ich nicht, dass Inuyasha kontrolliert wurde und konnte mir keinen Reim daraus machen, warum er sich gegenüber mir so respektlos verhielt. Laut von Natakus Beobachtungen hatte Nataku den Plan, dass ich mich eben wie eine unterwürfige Frau verhalten solle, um ihm zu verdeutlichen wie es sei, jemanden anderes zu sein. Als ich mein Verhalten änderte, war Inuyasha perplex und konnte sich dies nicht erklären, warum dies so sei. Ein paar Stunden später behandelte er mich erneut respektlos und herablassend und ich benahm mich unterwürfig ihm gegenüber und er zeigte dabei Stolz, dass es ihm gelungen sei, mir meinen Platz zu zeigen. Und von da an, kam ich ins Grübeln, denn er würde niemals auf das Geschwätz von anderen hören, geschweige denn Glauben schenken. Mehr oder weniger.“, erzählte ich.
 

„Ich verstehe. Wissen deine Freunde von deinen Vermutungen?“, fragte er und ich verneinte seine Frage. „Weihe sie ein und diesmal werden wir dir helfen“, sprach er und ich wollte gerade erwidern, als er mich unterbrach. „Keine Widerrede. Ich werde Fudo und Kano um ihre Mithilfe bitten und du deine Freunde. Gemeinsam werden wir gegen Akuma kämpfen.“, sprach er sein Machtwort. „Aber Akira, das Dorf …“ „… ist in Sicherheit“, vollendete er den Satz selbst. Geknickt ließ ich den Kopf hängen, denn ich hatte keine Kraft zum widersprechen. „Kagome. Kennst du das oberste Gebot hier in diesem Dorf?“, fragte er mich und ich verneinte stumm. „Alle für einen, einer für alle“, sprach er und ich sah ihn an. „Die Dorfbewohner beschützen und helfen sich gegenseitig und untereinander, denn nur gemeinsam sind wir stark. Auch du wirst bald mit deiner Familie ein Teil dieses Dorfes sein. Du hast schon so viel für das Dorf getan und bewiesen, dass dir etwas an diesem Dorf und deren Bewohner etwas liegt. Habe ich recht?“, erzählte er sanft und ich nickte schwer.
 

„Mir ist auch nicht entgangen, dass es dir nicht gut geht. Du bist krank.“, erkannte er und ich erschrak. „Es ist vielleicht nur eine harmlose Erkältung, kein Grund zur Sorge“, beschwichtigte ich ihn und winkte mit der Hand ab. Inuka regte sich an meiner Brust und ich strich sanft über seinen Rücken. „Danke Akira. Ich werde ewig in eurer Schuld stehen.“, sagte ich nach längerem Schweigen. „Du stehst Niemand in dessen Schuld. Es ist selbstverständlich das wir helfen.“, sagte er und ich nickte. „Wenn es nichts weiter gibt Akira, würde ich gern meinen Weg fortsetzen.“, erklärte ich sacht.
 

„Aber sicher doch mein Kind und vergiss niemals. Alle für einen, einer für alle.“, erinnerte er mich daran und lächelte leicht. Ich richtete mich vorsichtig auf, verbeugte mich mit einem Lächeln und verließ somit die Hütte. Ich schloss für kurz die Augen, atmete die frische Luft tief ein und bekam sogleich einen Hustanfall. Besorgt kam Kiba herüber getrottet und beobachtete mich aufmerksam. Der Hustanfall wurde schlimmer und er hörte sich wirklich nicht gut an. Akira trat aus seiner Hütte und legte besorgt eine Hand auf meine Schulter. Langsam verebbte der Anfall und ich schnappte nach Luft. „Geht es wieder Kagome?“, fragte mich der Dorfälteste besorgt und ich nickte schwer. „Ja, alles gut. Ich muss jetzt auch los, bis später Akira.“, verabschiedete ich mich schnell und ging zu Kano. Dort angekommen, klopfte ich an seiner Hütte, aber niemand antwortete mir.
 

Ich ging hinter seiner Hütte und sah auf das Wasser. „Kiba, pass kurz auf die Kinder auf, ich vermute das Kano fischen ist.“, sagte ich und Kiba nickte. Vorsichtig löste ich die Kinder von mir und gab sie in Kibas Obhut. Ich ging zum Wasser, kniete mich davor und platschte mit meiner Hand auf die Wasseroberfläche. „Als würde ich einen Wal zu mir rufen“, sprach ich mehr zu mir selbst. Nach langer Zeit geschah nichts und ich richtete mich wider auf. „Ich probier es später noch einmal“, sagte ich zu Kiba und band mir die Kinder wieder um.
 

Ich ging weiter und blieb an einem großen Feld stehen und sah das Zwillingspärchen Fukita und Fujita. Die beiden hatte ich eine gefühlte Ewigkeit nicht gesehen. Ich winkte ihnen zu und sie kamen langsam zu mir. „Ach Kagome, du bist es. Ich hatte dich gar nicht erkannt in dem Aufzug.“, sprach Fukita und lächelte. „Ja ich bin es. Wollte mal wieder vorbei schauen, denn wir haben uns ja ewig nicht gesehen.“, bemerkte ich und die beiden nickten synchron.
 

Inuka regte sich an meiner Brust und wollte aufsehen, als er die Stimmen hörte. „Sind das etwa …?“, fragte Fujita und ich nickte. „Darf ich sehen?“, fragte sie neugierig und gab mein Einverständnis. Fujita trat näher und besah sich Inuka. „Och ist der goldig“, sagte sie entzückt und strahlte über das ganze Gesicht. Ich nahm Inuka aus seiner Schlinge, damit die beiden ihn besser sehen konnten und anders herum ebenfalls. „Das ist Inuka“, stellte ich vor und die beiden sahen ihn sich von nahen an. Auf meinem Rücken gluckste es ebenfalls und das Zwillingspärchen sah mich fragend an.
 

Fujita reichte ich kurzer Hand Inuka und band mir Izayoi vom Rücken. „Das ist Izayoi“, stellte ich erneut vor und die beiden Feldbauern betrachteten sich die Kinder genauer. „Sind das etwa …?“, fragte Fukita erstaunt und ich nickte. „Ja die beiden sind Zwillinge“, gab ich preis. „Das ist ja fantastisch, jetzt sind wir nicht mehr die einzigen“, strahlte Fujita über das ganze Gesicht. „Izayoi sieht dir sehr ähnlich Kagome und Inuka seinem Vater.“, bemerkte Fukita. Izayoi betrachtete Fukita interessiert und streckte ihre Hände nach ihm aus. Er tat es ihr gleich und ich reichte sie ihm. Die beiden Feldbauern standen Schulter an Schulter, hielten die Kinder über deren Köpfe und lächelten sie verspielt an. Inuka und Izayoi gefiel dies und quietschten vor Freude und streckten ihre kleinen Händchen nach ihnen aus. „Sie beginnen ja schon mit Zahnen. Dann dauert es nicht mehr lange sie werden mit sprechen anfangen.“, sagte Fukita und sah mich an.
 

„Was? So schnell?“, fragte ich nach und die beiden nickten. „Vergiss nicht Kagome, es sind Hanyoubabys. Die wachsen und entwickeln sich schneller als menschliche Babys.“, erklärte Fujita. „Ja das stimmt“, sagte ich. Fujita reichte mir Inuka und ich steckte ihn wieder in seine Schlinge und danach band ich mir Izayoi erneut auf den Rücken. „Und wer ist das?“, fragten beide synchron und zeigten mit dem Finger neben mir. „Das ist Kiba, mein treuer Freund und Begleiter“, stellte ich vor und Kiba nickte den beiden zu. „Freut uns dich kennen zu lernen Kiba“, sagten beide und verneigten sich kurz vor ihm. „Wir müssen wieder an die Arbeit, wolltest du etwas Bestimmtes?“, fragte Fujita und ich nickte beschämt.
 

„Ich geh schon mal vor Schwesterherz“, sagte Fukita, verabschiedete sich und ging zurück auf die Felder. „Nun ja, mir ist es etwas unangenehm. Ich wollte fragen ob ihr eventuell etwas Gemüse für mich habt, aber leider kann ich euch dafür nichts geben.“, sagte ich beschämt und senkte meinen erröteten Kopf. „Folge mir“, sprach Fujita und ich folgte ihr in die Hütte. Dort standen reichlich gut befüllte Körbe mit allerlei von Gemüse die es gab. „Bedien dich“, forderte sie mich auf und ich sah sie erschrocken an. „Ich habe aber nichts was ich euch geben könnte“, erwähnte ich erneut. „Du hast uns schon was gegeben. Du hast das Dorf gerettet und dafür wollen wir dir danken. Nimm soviel wie du brauchst.“, sagte Fujita und ich nickte schwer.
 

„Dafür müsst ihr mir aber nicht danken, das war selbstverständlich“, erwähnte ich und besah mir das Gemüse. „Manch andere hätten zugelassen, dass das Dorf überrannt wird, aber nicht du. Du hast das Dorf mit aller Kraft beschützt und das schätzen wir sehr.“, lobte sie mich hoch, was mir schon etwas unangenehm war. „Wenn du meinst“, sagte ich verlegen und breitete meine Schürze aus, die ich von meiner Hüfte band. „Bedien dich ruhig, denn schließlich sollen die Kinder groß und stark werden. Ich gehen zurück zu meinen Bruder.“, sagte sie und verabschiedete sich von mir. Ich bedankte mich mehrmals und nahm mir was ich brauchte.
 

Ungewollte hatte ich reichlich von jedem Gemüse etwas genommen und knotete meine Schürze zu. Nun war sie aber so schwer, dass ich sie niemals tragen könnte. Ich zerrte sie aus der Hütte und sah zu Kiba. „Ich werde sie tragen“, beantwortete er meine stumme Frage und ich lächelte ihn verlegen an. Mit dem ganzen Gemüse gingen wir erneut zu Kano und hoffte, dass ich ihn diesmal antreffen werde. In der Hütte traf ich ihn nicht an, also ging ich wieder zum Wasser, nachdem ich die Kinder bei Kiba gelassen hatte.
 

Kano neigt dazu, kleine Scherze mit mir zu treiben und nimmt auch kein Blatt vor den Mund. Ich patschte mit der Hand in das Wasser und wartete geduldig, aber nichts geschah. Seufzend setzte ich mich, streckte meine Beine und tat meine Füße ins Wasser. Die Füße waren es nicht gewohnt so lange Barfuß zu laufen und deshalb schmerzten sie mir an bestimmten Stellen. Das kühle Nass linderte etwas meine Beschwerden und völlig in Gedanken versunken plantschte ich mit meinen Füßen im Wasser. Plötzlich packte mich etwas und ich wurde in das Wasser gezogen. Ich schrie erschrocken auf und schluckte auch schon Wasser. „Kagome!“, rief Kiba entsetzt und richtete sich auf.
 

Unter Wasser machte ich meine Augen auf und sah wie Kano vor mir schwamm und breit grinste. Hastig schwamm ich nach oben und schnappte nach Luft. Dadurch bekam ich einen neuen Hustanfall und Kano trat an die Wasseroberfläche und lachte sich schlapp. Ich hustete weiter und versuchte ans Ufer zu paddeln, aber der Husten hinderte mich daran. Ich rang nach Luft und tauchte entkräftet wieder nach unten. Ich wurde an den Hüfte gepackt und sogleich an das rettende Ufer gelegt. Erneut hustete ich, was einem Bellen glich, und versuchte mich zu beruhigen.
 

„Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte mich Kano sichtlich besorgt und bereute sogleich seinen kleinen Scherz. Langsam beruhigte ich mich und atmete tief ein. Mein Oberkörper lag im saftigen Gras, während meine Beine noch im Wasser trieben. „Geht es wieder Kagome?“, fragte mich Kano besorgt und sah mich an. Ich legte meine flache Hand auf sein Gesicht und schupste ihn zurück ins Wasser. Er tauchte schnell wieder auf und reichte mir mein nasses Kopftuch. „Das hast du anscheinend verloren“, grinste er und ich nahm es aus seiner Hand. „Baka!“, schimpfte ich leicht und er kratzte sich am Hinterkopf. „Tut mir leid, ich bin zu weit gegangen“, entschuldigte er sich und half mir auf die Beine.
 

Erschöpft ließ ich mich neben Kiba nieder und ruhte mich kurz aus. Dabei bemerkte ich nicht, wie mir der Kimono um die Beine verrutschte und mehr Bein zeigte, als es in dieser Tracht erlaubt war. „Mach … das … nie … wieder…“, schnaufte ich und lehnte mich an Kiba. „Ähmm Kagome … du solltest …“, sprach Kano stockend und sah mit rotem Kopf weg. „Was?“, fragte ich nach und wusste nicht was er meinte. Er deutete nur mit seinem Finger auf meinen Kimono und mein Blick fiel nach unten. „Wuuaahh!“, schrie ich peinlich gerührt auf und richtete so schnell wie es ging meinen Kimono und bedeckte meine Blöße. „Wegen dir“, schimpfte ich und Kano senkte seinen Kopf.
 

Ich richtete mich auf und begann meine Kleidung auszuwringen, so gut wie es ging. Nachdem ich mein Haar auswrang, ließ ich es locker auf meinen Rücken liegen. Das nasse Tuch konnte ich jetzt nicht um meinen Kopf binden. „Toll! Jetzt bin ich bis auf die Knochen nass und kann meine Kinder nicht tragen, weil sie genauso nass werden würden.“, fluchte ich vor mich hin und Kano senkte seinen Kopf noch tiefer. „Lass den Kopf nicht hängen, sonst fällt er dir noch ab“, sagte ich belustigt und lächelte ihn leicht an. „Bist du noch böse auf mich?“, fragte er kleinlaut und ich horchte auf. „Nanu? Was ist denn aus dem vorlauten Kano geworden? Ich bin nicht mehr böse auf dich. Du wolltest einen Spaß mit mir machen, der dir aber gründlich misslang.“, sagte ich und er sah mich an. „Ich spürte, dass du in Gedanken versunken warst und du sahst dabei so traurig aus. Ich wollte dich wieder Lächeln sehen und da dachte ich …“, „… und du dachtest eine kleine Abkühlung würde mir nicht schaden.“, beendete ich seinen Satz und er nickte schwer.
 

„Du hast es gut gemeint, ich bin dir nicht böse“, beschwichtigte ich ihn. „Wie kann ich es wieder gut machen Kagome?“, fragte er und ich lächelte. „Ich wollte fragen ob du für mich etwas Fisch hast“, kam ich zur Sache und Kano nickte. „Wie viel brauchst du?“, fragte er nach. „So viel wie du entbehren kannst“, gab ich zur Antwort und er lächelte. Er ging in die Hütte und ich wartete draußen auf ihn. Der Wind frischte kurz auf, fegte mir durch die nasse Kleidung und dadurch fröstelte es mich leicht. Kano kam zurück, hatte einige Fische in ein Tuch gewickelt und reichte es mir. „Ich bringe dich nach Hause, das ist das mindeste was ich für dich tun kann. Denn schließlich bin ich daran schuld, dass du deine Kinder nicht tragen kannst.“, sagte er und nahm die beiden.
 

„Einverstanden, aber nur wenn du mehr lächelst und die ganze Sache von eben vergisst“, forderte ich und er sah mich mit einem breiten Lächeln an. „Wird gemacht“ und ging voran. Kano brachte mich sicher nach Hause und machte sich sogleich wieder auf den Rückweg. „Kagome! Warum bist du so durchnässt?“, fragte mich Sango. „Ach nichts Ernstes. Ein Scherz der buchstäblich ins Wasser fiel.“, scherzte ich und reichte ihr die Nahrungsmittel. „Hier. Die habe ich im Dorf ergattert bekommen. Ich werde gleich Mittag vorbereiten, würdest du solange auf meine Kinder aufpassen?“, fragte ich sie und sie nickte. Danach begab ich mich in mein Zimmer und streifte die nasse Kleidung von meinem Körper und zog sogleich die Mikotracht an. Dann ging ich in die Küche und bereitete das Essen vor. „Bin wieder da“, rief Miroku in das Haus, kam sogleich in die Küche und stellte drei Säcke voll mit Reis ab.
 

„Woher hast du die denn?“, fragte ich erstaunt und er grinste. „Ich habe einen Dämon aus einem Dorf vertrieben und das ist meine Bezahlung“, erklärte er und ich nickte wissend. „Darf ich den Reis gleich für den bevorstehenden Mittagstisch verwenden?“, fragte ich höflich. „Aber sicher doch Kagome. Wo ist Sango?“, fragte er nach. „Sie ist im Wohnbereich und passt auf die Kinder auf“, erklärte ich und Miroku ging zu ihr. Die Vorbereitungen dauerten nicht lange an und schon bald konnte ich den Tisch im Wohnbereich, was auch gleichzeitig der Essbereich war, decken. „Das sieht aber köstlich aus“, bemerkte Miroku. „Oh danke Miroku-kun. Ich hoffe es schmeckt auch Inuyasha-dono.“, sagte ich und trat auf die Veranda. „Kagome, hör doch auf mich so anzusprechen. Miroku reicht.“, sagte er. Ich blickte über meine Schulter und sah ihn eindringlich an.
 

„Bald wird es vorbei sein“, flüsterte ich und seine Augen weiteten sich, als er jedes Wort verstand. „INUYASHA-DONO!!“, rief ich und schon stand er neben mir. „Das Mahl ist angerichtete Inuyasha-dono“, sagte ich förmlich und verneigte mich vor ihm. „Wurde auch langsam Zeit“, beschwerte er sich, trat ein und nahm am Tisch Platz. „Benimmt er sich immer noch so komisch?“, fragte Miroku seine Frau leise. „Sprich ihn bloß nicht an“, riet sie ihm flüsternd und Miroku nickte.
 

„Weib!“, blaffte Inuyasha plötzlich und ich erschrak. „Ja mein Herr“, „Zieh diese heilige Tracht aus“, befahl er regelrecht. „Aber mein Herr …“, „WIDERSPRICH NICHT!“, schrie er mich an und wir zuckten zusammen. „Eine Sünderin hat nicht das Recht diese heilige Kleidung zu tragen“, giftete er mich an und ich senkte meinen Kopf. Wut flammte in mir auf. Wie konnte er es wagen so mit mir zu reden? Ich weis, dass er es nicht ist, sondern Akuma ihn steuert, aber seine Worte verletzen mich sehr und ich sollte dabei ruhig bleiben? Das konnte ich nicht länger. „Du hast mich zu einer Sünderin gemacht, indem du mich entehrt hast. Zusammen teilten wir das Lager und nur du allein hattest eine Miko beschlafen.“, sprach ich entschlossen.
 

Er stand so schnell vor mir, dass ich dies erst nicht mitbekam, holte aus und durch die Wucht seines Schlages lag ich auf der Veranda. Mein Kopf dröhnte und meine Sicht verschwamm kurz. Völlig geschockt richtete ich mich langsam auf, hielt mir meine brennende Wange und bemerkte etwas Warmes an meiner Hand. Ich besah sie mir und an ihr klebte Blut. „Was …? Was ist passiert? Kago …“, sprach Inuyasha und ich horchte auf. Das war der wahre Inuyasha der zu mir sprach. Er schüttelte leicht seinen Kopf und knurrte auf. „Wage es niemals so mit mir zu reden, was erdreistest du dir eigentlich? Du hast mir zu gehorchen!“, schrie er zornig.
 

„BAKA! Als würde ich einem HANYOU gehorchen!“, spuckte ich ihm entgegen. Er wollte gerade auf mich los stürzen, als er von den anderen aufgehalten wurde. „Inuyasha nun beruhige dich endlich. Was ist mit dir nur los? Erkennst du deine eigene Verlobte nicht?“, sprach Miroku und hielt den zappelnden Inuyasha fest. „Kagome geht es?“, fragte Sango besorgt und kniete sich neben mich. Ich nickte schwer und richtete mich langsam wieder auf. „Meine Verlobte? Dieses Weibsbild? Niemals!“, sagte er zornig, riss sich aus Mirokus Umklammerung und verschwand. „Was ist bloß in ihm gefahren?“, fragte Miroku und sah ihm nach. „Akuma“, flüsterte ich und setzte mich an den Tisch. „Was? Was hast du gesagt?“, fragte er nach und die beiden folgten mir.

Kampf um Inuyasha

„Was ist bloß in ihn gefahren?“, fragte Miroku und sah ihm nach. „Akuma“, flüsterte ich und setzte mich an den Tisch. „Was? Was hast du gesagt?“, fragte er nach und die beiden folgten mir.
 

„Kiba! Rufe bitte Koga. Sag ihm das es dringend sei.“, bat ich ihn gedanklich und kurz danach war ein lautes Heulen aus dem Garten zu vernehmen. Miroku und Sango sahen nach draußen und wunderten sich. „War das Kiba?“, fragte Sango. „Was hat er denn?“, fragte Miroku. „Das werdet ihr gleich sehen. Esst doch bitte, bevor es kalt wird.“, bat ich sie und sie schauten mich verwirrt an. „Kagome? Wie kannst du jetzt etwas essen, nach allem was gerade passiert war?“, fragte mich Sango entgeistert.
 

„Weil es schade um das Essen wäre, wenn ich dies alles beseitigen würde“, erklärte ich gelassen und aß weiter. „Danke, dass du meine Wunde versorgt hast Sango“, bedankte ich mich noch einmal und sie nickte nur. „Entschuldigt, dass ich so spät komme“, entschuldigte sich Nataku und setzte sich an den Tisch. „Das sieht aber köstlich aus. Hast du das alles gemacht Kagome?“, fragte er nach und ich nickte nur. „Was ist mit deiner Wange passiert?“, fragte er, als er die versorgte Wunde sah. „Später. Jetzt wird gegessen.“, behaarte ich und aß schweigend weiter. Kiba sprang auf die Veranda, nickte mir zu und ich zurück. Kurz darauf erschien ein Wirbelsturm und Koga stand neben Kiba. „Was gibt es so dringendes?“, fragte er in die Runde und sah uns neugierig an. „Bitte setz dich Koga, ich muss euch etwas erzählen, jetzt wo wir alle beisammen sind.“, sagte ich ernst und er kam meiner Bitte nach. Während des Essens berichtete ich meinen Freunden meine Vermutungen und sie hörten mir aufmerksam zu. Entsetzen konnte ich in ihren Gesichtern lesen und konnten nicht glauben was sie hörten.
 

Nachdem ich geendet hatte, trat betretene Stille ein. „Wir werden dir helfen“, beschloss Miroku und die anderen stimmten ihm zu. „Ihr wollt mir wirklich helfen? Es wird nicht einfach werden Akuma zu besiegen.“, sagte ich Besorgniserregend und die anderen nickten einfach nur. „Was schlägst du vor Kagome? Wie sollen wir vorgehen?“, fragte Nataku. „Nataku, Miroku, Kiba und ich, werden in den Kampf ziehen“, sagte ich entschlossen. „WAS?!“, protestierte Koga laut. „Das ist viel zu gefährlich Kagome. Du kannst nicht in den Kampf ziehen. Was ist wenn dir etwas passiert, schließlich hast du Kinder.“, argumentierte Koga und ich nickte. „Koga, ich bin mir dessen sehr bewusst, aber wer sonst kann Inuyasha aufhalten, wenn nicht ich? Ich hatte es schon oft geschafft, Inuyasha wieder zur Vernunft zu bringen und kein anderer.“, erklärte ich. „Was soll ich tun? Warum hast du mich gerufen, wenn ich nicht mit kämpfen soll?“, fragte Koga wütend.
 

„Weil du eine ganz wichtige Aufgabe hast. Du wirst die Kinder in deine Höhle bringen und sie mit deinem Leben beschützen. Sango wird dich begleiten, denn ich vermute sie wird ihre Kinder nicht allein lassen wollen.“, erklärte ich ruhig und sah zu ihr. Sie nickte und war einverstanden mit meinem Vorschlag. „Was soll ich? Ich soll Babysitten? Das kommt gar nicht in Frage. Ich werde mit an der Front kämpfen.“, behaarte Koga stur. „Koga, ich bitte dich als Freundin darum, die Kinder zu beschützen. Hier sind sie nicht sicher und ich kann besser Kämpfen, wenn ich sie in Sicherheit weis.“, erklärte ich ruhig und sah ihn sanft an. Koga verschränkte seine Arme vor die Brust und schmollte vor sich hin. „Koga ich bitte dich inständig darum“, flehte ich schon fast und verbeugte mich leicht.
 

„Unter einer Bedingung“, sagte er und ich sah auf. „Du wirst mich sofort rufen, wenn es Schwierigkeiten gibt. Kein Wenn und Aber. Haben wir uns verstanden?“, fragte er streng nach und seine ernsthafte Tonlage duldete keinen Widerspruch. „Verstanden“, sagte ich und nickte dazu. „Eine Frage hätte ich noch“, sagte Nataku und sah mich an. „Wie hast du herausgefunden das Inuyasha von Akuma kontrolliert wird?“, fragte er mich und die anderen sahen mich interessiert an. „Ich habe ihm unbewusst eine Falle gestellt. Kiba hatte ihn gebissen und daraufhin sagte ich `Kiba! Mach Platz!´“, erzählte ich. „Und?“, fragte er verständnislos nach. „Ich erinnere mich. Mir ist gleich etwas aufgefallen, aber wusste nur nicht was. Inuyasha hatte nicht auf das `Mach Platz!´ reagiert. Stimmts?“, stellte Sango fest und ich nickte.
 

„Genau so war es. Der Spruch der Unterjochung hatte bei ihm nicht angeschlagen und dies war schon einmal vorgekommen, als er unter Akumas Kontrolle stand. Der Geruch von Blut hatte ihn kurz zurück geholt.“, erklärte ich. „Ja genau, vorhin war er doch kurz der alte Inuyasha, als er dich blutig schlug“, stellte Miroku fest und ich nickte. „WAS??? Er hat was getan?“, fragte Koga außer sich vor Wut und sprang auf. „Das war Inuyasha?“, fragte Nataku und zeigte auf meine Wange. „Nun beruhige dich Koga. Ja er hatte mich geohrfeigt und dabei mich gekratzt. Der Geruch von meinem Blut brachte ihn kurz zur Vernunft, aber dann übernahm Akuma wieder die Kontrolle.“, erzählte ich und Koga versuchte sich zu beruhigen. Koga schnaufte als er sich wieder setzte und grummelte vor sich hin. „Akira, Fudo und Kano werden uns unterstützen und helfen wo sie können“, sprach ich und sie nickten bestimmt. „Wann soll der Kampf beginnen?“, fragte Miroku. „Wenn wir erneut auf Inuyasha treffen. Da werde ich ihn zur Rede stellen. Bis dahin müssen die Kinder schon in Sicherheit sein. Das heißt, Sango und ich machen die Kinder Reise fertig und bringen sie noch heute in deine Höhle.“, sprach ich zu Koga und er nickte.
 

Schweigend richtete ich mich auf, hielt in meiner Bewegung inne, weil ich kurz mit meinem Schwindel zu kämpfen hatte. „Ist alles in Ordnung Kagome?“, fragte mich Nataku und ich nickte nur. „Bevor wir aber aufbrechen, sollte sich jeder noch einmal ausruhen und seine Kräfte sammeln.“, schlug ich vor und sie waren damit einverstanden. Ich nahm die schlafenden Kinder und verschwand in Richtung Zimmer, dicht gefolgt von Kiba. „Kiba. Ich möchte, dass du während des Kampfes bei den Kindern bleibst, falls der schlimmste Fall eintreten sollte.“, sagte ich entschlossen und Kiba war sich unschlüssig ob er widersprechen sollte oder nicht. Wir traten ins Zimmer ein, bettete die Kinder in ihre Decken und begann das nötigste für sie zusammen zupacken. Den Umhang legte ich mir um meine Schultern, damit mein Geruch daran haften bleibt, denn dieser wird die Kinder begleiten. In einem großen Tuch packte ich mehrer Tücher und Decken ein und ihre kleinen Rasseln.
 

Es gab nicht viel einzupacken, denn ich hoffte das der Kampf nicht all zu lange dauern würde. Danach setzte ich mich zu meinen Kindern und beobachtete sie bei ihrem kleinen Schläfchen. „Mir wäre es lieber, wenn ich an deiner Seite kämpfen würde“, sprach Kiba nach langem Schweigen und setzte sich zu mir. „Ich weis Kiba und ich kann dich verstehen, aber es geht nicht. Schließlich übergebe ich meine Kinder einem Wolfyoukairudel und …“, hustete ich plötzlich. Der Hustanfall war kräftig und mir tat die Brust weh. Nachdem der Husten abgeklungen war, rang ich nach Luft und beruhigte mich somit wieder. „Du bist nicht kräftig genug für den Kampf“, sprach Kiba und beobachtete mich.
 

„Mir fehlt nur eine Mütze voll Schlaf, das ist alles.“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „Was ich sagen wollte, ich gebe meine Kinder in die Hände der Wolfsdämonen und Dämonen sind nicht freundlich gesinnt gegenüber Hanyous. Deshalb möchte ich, dass du sie begleitest und sie beschützt. Die beiden wissen nicht was vor sich geht und wenn sie plötzlich einen ganzen Rudel Wölfe wittern, werden sie verunsichert sein. Du sollst bei ihnen sein, damit sie einen vertrauten Geruch um sich haben und ihnen keinerlei Gefahr droht. Und wir beide bleiben im Geiste in Kontakt.“, erklärte ich und Kiba nickte. „Ruh dich aus“, sprach Kiba und ich nickte leicht.
 

Ich legte mich seitlich zu den Kindern und schloss für ein paar Minuten meine Augen. Ich lauschte auf deren ruhige und sanfte Atmung, schlief irgendwann ein und begann zu träumen. Ich träumte von Inuyasha, wie er mich auf Händen trug und mir jeden Wunsch von den Augen ablas. Wir waren endlich den Bund der Ehe eingetreten und lebten glücklich in unserer selbstgebauten Hütte im Hanyoudorf. Doch das Bild trübte sich und alles verschwand in der Dunkelheit. Inuyasha veränderte sich und er benahm sich wie der letzte Idiot. Herablassend sah er mich immer wieder an und zeigte mir, dass ich für ihn nicht mehr von Bedeutung war.
 

Er behandelte mich nicht mehr wie seine Frau, nein, sein Verhalten glich einem hohen Herrn der seine Bedienstete umher scheuchte. Er warf mir unschöne Dinge an den Kopf, die mein Herz nicht verkraften konnte. „Hätte ich nur damals Kikyo gewählt und nicht dich. Dann hätte ich nicht die Bälger am Hals und müsste dich nicht heiraten. Die Hochzeit ist für mich nur ein Kompromiss, denn ich liebe dich nicht. Ich hatte schon einmal geliebt.“, sprach er mit hasserfüllter Stimme und sah mich wütend an. „Warum bist du nicht in deiner Zeit geblieben, wo du hingehörst. Du gehörst nicht hierher, du wirst immer eine Fremde in dieser Zeit sein.“, sprach Inuyasha und lachte finster. Ich konnte nicht glauben was ich da hörte. Es zerbrach mir das Herz und ich zweifelte an meine Liebe zu Inuyasha. Hasst er mich denn wirklich so sehr? „Ich liebe dich nicht. Ich liebe dich nicht. Ich liebe dich nicht. Ich liebe dich nicht. Ich liebe dich nicht.“, sagte er immer wieder und ich hielt mir die Ohren zu.
 

Dies wollte ich alles nicht hören und Glauben konnte ich es auch nicht. Dann träumte ich von dem bevorstehenden Kampf und der Schweiß brach bei mir aus. Inuyasha hatte sich in einen vollwertigen Dämon verwandelt und griff mich bedingungslos an. Er verschonte mich nicht und zeigte keinerlei Gnade. In seinen Augen spiegelte sich der pure Hass und die Mordlust wider. Ich war nicht in der Lage gegen ihn zu kämpfen, weil ich ihn so unendlich liebte. Er griff erneut an und ich schloss meine Augen und machte mich auf die erneuten Schmerzen gefasst. Ein Schrei ertönte und ich wachte aus meinem Traum auf. Ruckartig setzte ich mich auf, blickte mich um und schnaufte nach Luft. „Es ist alles in Ordnung Kagome, es war nur ein Traum“, sprach Kiba sanft und ich legte meine Hand an den Kopf.
 

Der Schock saß noch in meinen Gliedern und ich zitterte leicht. Ein kräftiger Hustanfall überkam mich und ich hielt mir die schmerzende Brust. Der Husten ebbte langsam ab und ich atmete tief durch. Ich sah zu meinen Kindern, die zu mir rüber gekrabbelt waren, mein Mikogewandt geöffnet hatten, um zu trinken. Schmunzelnd legte ich mich wieder seitlich zu ihnen und ließ sie gewähren. Gierig tranken sie meine warme Milch und ich verlor mich erneut in Gedanken. Der Traum hatte es in sich und immer wieder hallten seine Worte in meinen Kopf. „Kagome? Hey Kagome!“, rief Kiba. „Was ist?“, fragte ich erstaunt und blinzelte mehrmals. „Ist alles in Ordnung? Du warst jetzt völlig weggetreten.“, sagte Kiba und ich lächelte schwach. „War ich das?“, fragte ich gedankenverloren und strich über die beiden Köpfe. „Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte Kiba nach.
 

„Ja Kiba“, gab ich zurück. Die Zwillinge tranken sich ordentlich satt und danach wickelte ich sie frisch. Nachdem ich mit allem Fertig war, nahm ich die zusammen gepackten Sachen, nahm die Kinder und ging in den Wohnbereich, wo die anderen schon auf mich warteten. „Bist du bereit Kagome?“, fragte mich Koga und ich nickte. Koga kam näher und wollte mir die Kinder abnehmen, aber instinktiv weigerte ich mich. „Kagome. Wie wäre es, wenn du uns begleitest.“, schlug Sango vor und ich nickte schwer. Kiba nahm seine wahre Gestalt an und ich setzte mich auf sein Rücken, sowie Nataku. Fragend blickte ich ihn an und er lächelte leicht. „Ich werde dafür sorgen, dass sie sicher sind“, erklärte er und ich nickte nur. Koga rannte voraus und wir folgten ihm mit Kiba und Kirara.
 

Es dauerte nicht lange und wir waren bei Kogas Höhle angekommen. Leichtfüßig stieg ich von Kiba und ging ein Stück auf seinen Bau zu, blieb aber dann stehen. „Kagome?“, fragte Koga. „Ich möchte mit Ayame sprechen. Ist das möglich?“, fragte ich und Koga nickte. Er rief seine Gefährtin und sie erschien kurz darauf mit ihrer Tochter Miharu auf dem Arm. „Aome! Ano!“, rief Miharu vergnügt und sprang aus den Armen ihrer verdutzten Mutter. Miharu lief auf uns zu und sprang mir auf die Schulter und betrachtete die Zwillinge. „Inu! Iza!“, begrüßte sie die beiden und ich musste unwillkürlich Schmunzeln. Dieses Kind ließ für einen Moment meine Sorgen vergessen.
 

„Was gibt es denn Koga?“, fragte Ayame, nachdem die Begrüßung unter den Kindern vollendet war. „Ich habe dich rufen lassen Ayame“, sagte ich und ging auf sie zu. „Was kann ich für dich tun Kagome?“, fragte sie mich und Miharu sprang zurück zu ihrer Mutter. Ich verbeugte mich tief und im Augenwinkel bemerkte ich, dass Sango dies ebenfalls tat. „Aber Kagome was …?“, fragte Ayame verwirt und wusste nicht weiter. „Ayame, wir bitten um Obdach für unsere Kinder. Ein Kampf steht uns bevor und wir möchten unsere Kinder in Sicherheit wissen.“, trug ich meine Bitte vor. „Aber … aber Koga ist der Rudelführer. Ich kann dies nicht entscheiden.“, sagte sie verlegen. „Koga gab uns die Erlaubnis, aber es liegt im unseren Interesse, dass wir auch dich fragen, denn schließlich ist es euer Heim, euer Rudel.“, erklärte ich.
 

„Kagome bitte … verbeugt euch nicht … richtet euch wieder auf“, sagte sie verlegen und wir kamen ihrer Bitte nach. „Ich werde auf die Kinder aufpassen und sie mit meinem Leben beschützen“, sagte sie und mir rannen die Tränen der Erleichterung auf der Wange entlang. Koga lächelte über das Verhalten seiner Frau und war mächtig stolz auf sie. „Ayama, ich werde hier bleiben und dir helfen“, sagte Sango und Ayame nickte. Ich wischte mir meine Tränen weg und sah sie an. „Kiba wird ebenfalls hier bleiben“, sagte ich und Kiba trat einen Schritt nach vorn. „Aber so groß wie er ist, passt der nicht in die Höhle“, sagte Ayame skeptisch und ich kicherte leicht. Kiba verwandelte sich zurück und Ayame beobachtete dies. „Jetzt sieht die Sache doch schon ganz anders aus“, schmunzelte sie darüber.
 

„Inu, Iza und Ano bleiben hier?“, fragte die kleine Miharu. „Ja sie bleiben hier mein Schatz. Ich hoffe du hast nichts dagegen?“, fragte sie ihre Tochter verspielt. „Nein. Kann spielen mit Inu und Iza.“, sagte sie fröhlich. Ayame trat näher und öffnete ihre Arme für die Kinder. Ich reichte ihr Inuka und er sah sie interessiert an. „Ich lasse dir meinen Umhang da, wegen meinem Geruch. Hier sind Tücher, Decken und ihre kleinen Rasseln drin. Bette sie in den Decken und lege sie zu Kiba, damit sie einen vertrauten Geruch um sich haben.“, erklärte ich und Ayame nickte. „Sie sind frisch gewickelt und gestillt hatte ich sie auch erst“, erzählte ich weiter und mir stiegen erneut Tränen in den Augen. „Kagome, sie werden hier in Sicherheit sein“, sagte Nataku ruhig und legte eine Hand auf meine Schulter.
 

„Ich weis, aber ich habe auch gleichzeitig Angst“, sagte ich und sie sahen mich verwundert an. „Wovor hast du Angst Kagome?“, fragte Ayame. „Schließlich sind die beiden Hanyous und ich weis das Dämonen Hanyous nicht akzeptieren“, sprach ich es aus und schluchzte leicht. „Ihnen wird nichts geschehen und sie stehen unter unseren persönlichen Schutz“, sagte Koga entschlossen und trat neben Ayame. Ich sah die beiden an die zuversichtlich nickten. „Ich danke euch“, bedankte ich mich und reichte Koga Izayoi. „Bevor wir gehen, werde ich einen Bannkreis um diesen Bau ziehen, damit ihr vor möglichen Angriffen geschützt seid.“, erklärte Nataku und trat näher an die Höhle heran. Am Eingang befestigte er links und rechts eine Sutra und sprach dazu eine andere Sprache. Die Sutras leuchteten kurz auf und ein Bannkreis erschien.
 

„Personen mit bösen Absichten können diesen Bannkreis nicht betreten, sowie Dämonen.“, erklärte Nataku und die anderen nickten wissend. Ich verabschiedete mich von Sango und sie versprach mir, auf sich und die Kinder aufzupassen. Meinen beiden Kindern drückte ich einen dicken Kuss auf die Stirn, strich ihnen über ihre Gesichter und lächelte sie zärtlich an. „Ihnen wird nichts geschehen“, versprach Ayame und ich nickte. „Ich weis“, sagte ich schweren Herzens und beugte mich anschließend zu Kiba hinunter. „Pass mir gut auf dich auf mein Freund“, sagte ich und drückte ihn. „Werde ich und ich werde sie mit meinem Leben beschützen“, versprach er. „Ich weis, deshalb sollst du ja auf dich aufpassen“, schmunzelte ich leicht und kraulte seinen Kopf. „Komm Kagome“, sagte Nataku und wartete bereits auf mich. Miroku hatte sich ebenfalls von seiner Familie verabschiedet und wartete auf mich. Schweren Herzens verließen wir die Berge und machten uns auf den Rückweg.
 

Mir fiel der Abschied sichtlich schwer und die Tränen wollten nicht versiegten. „Kagome, nicht weinen. Sie sind bei Koga sicher.“, versuchte Miroku mich zu beruhigen und ich nickte schwer. Ich zweifelte nicht an Kogas Sicherheit, es war nur so schwer von ihnen getrennt zu sein. „Äähm … Nataku?“, fragte Miroku verwirrt und drehte sich um. Ich folgte seinem Blick und meine Augen weiteten sich. Mit einem Schmunzeln wischte ich mir die Tränen weg, trat neben Nataku und begab mich ebenfalls in Start-Position. Wir warteten auf Miroku, der kurz darauf unserem Beispiel folgte. „Auf die Plätze! … Fertig! … LOS!“, rief Nataku und wir rannten um die Wette.
 

Der Wind wehte mir über das Gesicht und durch mein Haar. Für kurze Zeit ließ ich meine Sorgen hinter mich und konzentrierte mich auf meinen Lauf. Wir sprangen über Stock und Stein und ließen unser Ziel nicht aus den Augen. Plötzlich verspürte ich ein Stechen in meinen Lungen und bekam sofort einen Hustanfall. Schlitternd kam ich zum Stehen, kniete mich nieder und hustete was das Zeug hält. „Kagome?“, fragte Nataku besorgt und kam zu mir zurück. Bei jedem Husten schmerzte mir die Brust und ich hatte das Gefühl, dass meine Lungen keinen Platz zum Atmen hatten. „Was ist los Kagome?“, fragte Nataku besorgt und ich schüttelte nur den Kopf. Ich kniete mich hin, beugte mich nach vorn und versuchte ruhig zu atmen, was mir teilweise gelang. Der Hustanfall ließ langsam nach und ich kam wider zu Atem. „Seit wann hast du diesen Husten?“, fragte er mich. „Seit heute“, sagte ich und atmete ruhig und gleichmäßig ein und aus.
 

„Ist davor etwas vorgefallen?“, fragte er nach. Ein erneuter Hustanfall hinderte mich daran weiter zu sprechen und ich hielt mir meine schmerzende Brust. Der Husten wurde nicht besser, sondern immer schlimmer. Nataku legte seine Hand auf meine Stirn und schloss die Augen. „Kagome … er … dieses Schwein“, fluchte er, sprach aber nicht weiter. „Was ist passiert Nataku?“, fragte Miroku aufgebracht. Ich hustete weiter und konnte mich irgendwie nicht beruhigen. „Warum hast du das nicht gesagt?“, fragte Nataku wütend. „Was … hätte es … denn … geändert?“, keuchte ich und hustete erneut. „Was?“, fragte Miroku leicht zornig. Nataku seufzte und wandte das Wort an Miroku.
 

„Akuma hat Kagome einen Fluch auferlegt“, sagte er kurz und knapp und ich zuckte innerlich zusammen. „Er … hat … was?“, fragte ich schockiert. „Wusstest du das etwa nicht?“, fragte er erstaunt und ich schüttelte leicht mit dem Kopf. „Ich nahm an … dass es … eine Erkältung … sei“, schnaufte ich und kam langsam zu Atem. „Was geschieht jetzt mit ihr? Und wann soll das passiert sein?“, fragte Miroku besorgt. „Kagome hatte euch doch erzählt gehabt, dass sie auf Akuma traf …“, begann er und Miroku nickte. „ … Akuma hatte sie bei dem Treffen geküsst und somit ihr den Fluch eingeflößt“, erklärte er und ich knirschte mit den Zähnen. Miroku sah erschrocken zu mir und wieder zu Nataku. „Wie kann man ihn brechen?“, fragte er nach und Nataku seufzte. Er richtete mich plötzlich auf und legte seine Hand auf mein Dekoltee. Ein warmes helles Licht erschien und er schloss seine Augen.
 

Diese Wärme tat mir gut und beruhigte sogleich meine Lungen und linderte meine Beschwerden. Nataku öffnete seine Augen, das Licht verschwand und er nahm die Hand von meinem Dekoltee. „Es ist ein Fluch der leicht zu brechen ist. Aber irgendwie seltsam das er gerade diesen verwendet.“, überlegte Nataku und dachte darüber nach. Nataku nahm mich auf seine Arme und wir liefen zurück. „Was meinst du damit Nataku?“, fragte Miroku nach. „Nun ja, der Fluch lässt sich mit dem Kuss der wahren Liebe lösen“, erklärte Nataku. „Aber das ist doch einfach. Inuyasha braucht nur Kagome zu küssen und schon ist sie gerettet.“, sagte Miroku. „Es klingt einfach ja, aber Inuyasha wird von Akuma kontrolliert und er ist nicht in der Lage sie zu küssen, weil er sich nicht an sie erinnert. Der Fluch endet tödlich, wenn er nicht gebrochen wird oder wenn die falsche Person Kagome küsst.“, informierte Nataku uns und ich erschrak.
 

„Das könnte sich als schwierig erweisen. Kagome ist die einzige die Inuyasha zurückholen könnte und wenn ihr dies nicht gelingt, wird sie …“ „Lass mich bitte runter Nataku“, bat ich ihn und unterbrach somit Mirokus finstere Gedanken. Nataku kam meiner Bitte nach und setzte mich vorsichtig ab. „Kannst du denn gehen?“, fragte er besorgt und ich nickte nur. „Ich werde es schaffen Inuyasha zurück zuholen und meinen Fluch zu brechen. Dieser Akuma muss aufgehalten werden.“, sagte ich entschlossen und ging langsam weiter. Schweigend liefen wir nebeneinander her und sahen von weiten schon das Haus. Nachdem wir ankamen, machte Nataku Tee und die beiden anderen begaben sich in den Wohnbereich, um sich auszuruhen.
 

Währenddessen stand ein verzweifelter Hanyou am Strand und betrachtete seine blutige rechte Hand. Er wusste von wem das Blut war, er konnte es riechen, aber er war nicht in der Lage sich fortzubewegen, um nach der Person zu sehen, die er verletzt hatte. Er hatte Erinnerungslücken und konnte sich somit nicht erklären wie das Blut dahin gekommen sei. Immer wieder versank er in die Dunkelheit und hatte Schwierigkeiten wider daraus zu kommen. Sein Körper begann zu pulsieren und Hitze brach in ihm aus. Er versuchte dies zu unterdrücken, denn er wusste was gleich geschehen würde. Er hielt sich schmerzhaft den Kopf und knurrte auf. Das pulsieren wurde stärker und die Hitze brach immer mehr in ihm aus. Seine Fangzähne traten deutlich hervor, seine Krallen wurden länger, seine goldbraunen Augen wichen der rötlichen Färbung und zwei violette Streifen erschienen auf seinen Wangen. Er spürte diese Verwandlung und konnte sie nicht länger aufhalten. Die dunkle Seite übernahm ihn und erneut verschwand er in der Dunkelheit. Ein wütender Aufschrie ertönte und echote über mehrer Kilometer.
 

Ich zuckte innerlich zusammen, als ich den Aufschrei vernahm und blickte nach draußen. „Es hat begonnen“, schlussfolgerte Miroku und ich nickte ihm ernst zu. Ich befreite meine linke Hand von dem lästigen Verband und besah sie mir nachdenklich. Die Schwellung ist zwar deutlich zurück gegangen, aber die Blaufärbung ist noch vorhanden. Leicht ballte ich eine Faust woraufhin ein kleiner Schmerz erfolgte. „Wirst du Yumiya einsetzen?“, fragte mich Nataku. „Das lässt sich zeigen“, sagte ich sachlich. Wir erhoben uns, traten auf die Veranda und blickten Richtung Strand, wo der Schrei herkam. Der Wind wehte in unsere Gesichter, brachte die Haare und die Kleidung zum Schwingen und wir setzten uns in Bewegung, um gemeinsam einen Freund zu retten.

Wir kamen am Strand an und erblickten Inuyasha.
 

Im sicheren Abstand blieben wir stehen und beobachteten ihn. Er bewegte sich nicht, knurrte uns aber bedrohlich an. „Ihm ist wohl das Dämonenblut zu Kopf gestiegen wa?“, bemerkte Kano und trat mit den anderen beiden näher an uns heran. „Akuma! Gib ihn frei! Du willst doch mich! Lass Inuyasha gehen!“, forderte ich und ein finsteres Lachen ertönte. Hinter Inuyasha erschien eine schwarze Wolke, die sich kurz daraufhin auflöste und Akuma zum Vorschein trat. „Ich will aber noch etwas mit dir spielen, meine liebe Kagome“, lachte er finster auf und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Akuma streckte seine Hände aus und es erschienen zahlreiche Dämonen die sich hinter Inuyasha sammelten. „Inuyasha, kümmere dich um Kagome und die anderen, ihr dürft euch mit den schwächlichen Bauern vergnügen“, lachte Akuma und die Dämonen preschten auf uns zu. Inuyasha stand mir gegenüber, knackte seine Finger, knurrte und gleichzeitig lachte er vor Kampfeslust. Die anderen verteilten sich und kämpften mit den niederen Dämonen.
 

Fudo bekämpfte sie mit Feuer, Kano überwältigte sie mit Wasser, das er vom Meer nahm. Akira benutzte seine dämonischen Kräfte, Nataku bekämpfte sie mit Magie, was ihn sehr anstrengte und Miroku schlug auf die Dämonen ein und läuterte diese. Jeder gab sein bestes, denn sie wollten alle siegreich vom Platz gehen. Ich spannte meinen imaginären Bogen und feuerte auf die Dämonen. Viele wurden eliminiert und gereinigt. Gerade wollte ich einen neuen Pfeil in den Kampf schicken, als Inuyasha mich angriff und ich rechtzeitig ausweichen konnte. Er schlug in den Sand ein und wirbelte ihn somit auf. Er kicherte vergnügt als er mich an sah und sprintete auf mich los. Ich schoss einen magischen Pfeil auf ihn, der direkt vor seinen Füßen landete. Durch die spirituellen Kräfte gab es eine kleine Explosion und er wurde durch die Luft geschleudert. Er nahm davon kein Schaden, was ich beabsichtigt hatte. Erneut spannte ich meinen Bogen und zielte auf Akuma. Er lachte finster auf, erhob seine Hand und schickte meinen Pfeil zu mir zurück.
 

Ich sprang beiseite und der Pfeil verfehlte mich nur um Haaresbreite. „Hihihihihihihi …“, ertönte es und Inuyasha sprintete erneut auf mich zu. Plötzlich kam eine Welle und Inuyasha wurde von ihr weggespült. „Danke Kano!“, rief ich und richtete mich wieder auf. „Keine Ursache“, sagte er grinsend und widmete sich wieder den niederen Dämonen zu. Inuyasha schüttelte sich wie ein nasser Hund und sah mich mit hasserfüllten Augen an.
 

„Inuyasha! Ich bin es. Deine Kagome. Deine Verlobte! Erinnere dich!“, rief ich ihm zu und er ließ ein Kampfgeschrei los. Mit schnellen Sprüngen kam er auf mich zu und ich wich seinem Hieb mit den scharfen Krallen aus. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich sie zuspüren bekommen würde. Er ließ mir keine Atempause und hechtete wieder auf mich los. Akuma lachte finster auf und hatte sichtlichen Spaß an seinem Spiel. Ich vernahm sein Fingerschnippen und mich überkam ein Hustanfall. Ich konnte Inuyasha nicht mehr ausweichen und somit packte er mich am Hals. Er lachte auf und drückte allmählich zu.
 

„Kagome!“, schrie Nataku entsetzt, konnte mir aber nicht zu Hilfe eilen, weil die Dämonen ihn davon abhielten. „Inu … ya … sha. Er … innere … dich“, sagte ich gepresst und Inuyasha drückte weiter zu. Plötzlich erschienen Wasserbälle und trafen Inuyasha hart am Rücken. Erschrocken ließ er mich los und ich schnappte nach Luft. Wütend drehte er sich zu der Quelle um und Kano grinste über beide Ohren. Ich hustete und rieb mir meinen Hals. Ich versuchte mich aufzurichten, aber der Schwindel ließ mir nicht die Möglichkeit. „Na meine kleine Kagome? Ist dir schwindlig?“, fragte Akuma gehässig und lachte auf. „Du mieser Dreckskerl! Komm runter und kämpfe wie ein Mann und lass nicht andere für dich kämpfen!“, schrie ich ihm entgegen, was so gleich mit einem erneuten Hustanfall bestraft wurde.
 

Akuma lachte finster auf und besah mich grinsend. „Ich spiele für mein Leben gern und benutze dafür gelegentlich andere“, lachte er und Wut stieg in mir auf. „Inuyasha! Töte sie noch nicht, spiel mit ihr, mein Hündchen“, befahl Akuma und Inuyasha grinste. Der Hanyou konzentrierte sich wieder auf mich und griff mich erneut an. Diesmal landete er einen Treffer in meine Magengegend und ich beugte mich vor Schmerzen nach vorn. Ich rutschte von seiner geballten Faust runter und hielt mir meinen Bauch. „Verdammt“, fluchte ich und sah zu ihm auf. Er grinste belustigt, erhob seinen Fuß und trat mich von sich weg. Ich prallte gegen einen Baum und schlug mit dem Kopf gegen den Stamm.
 

„Kagome!“, rief Miroku besorgt und trat zu mir. Geschwächt richtete ich mich auf allen vieren auf und hustete. Etwas Warmes rann an meiner Stirn entlang und tropfte anschließend auf den Boden. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Miroku. Ein Kichern ertönte vor uns und Miroku erschrak, weil er Inuyasha nicht mitbekam. „Verdammt“, fluchte der Mönch und Inuyasha schlug ihn zur Seite. Unsanft landete Miroku im Busch und sah zu mir. „Bring dich in Sicherheit Kagome“, forderte er auf, aber ich konnte nicht. „Und was dann? Somit bekomme ich ihn auch nicht frei.“, konterte ich und schon wurde ich wieder am Hals gepackt. Ich hielt mich an seinem Handgelenk fest und versuchte mich zu befreien. „Mach … Platz!“, versuchte ich, aber der Spruch der Unterjochung versagte erneut.
 

„Hahahahahahahahaha … dies meine liebe Kagome wird nicht funktionieren. Denn seine Seele ist in der Dunkelheit gefangen und niemand kann ihn erreichen. Hahahahahahaha.“, lachte Akuma und meine Augen weiteten sich. „Inu … ya … sha. Ich weis … du bist … da irgendwo … drin. Erinnere … dich.“, keuchte ich und er knurrte mich an. Meine Stimme drang nicht zu ihm durch und ich sah nur eine Möglichkeit. Ich griff nach meiner Wange und wollte den Verband entfernen. Seine roten Augen zuckten und er schmiss mich Richtung Strand. Ich landete im Sand und rollte ins Wasser. „Falls ich das hier überlebe, habe ich mir definitiv einige Knochen gebrochen“, sprach zu mir selbst und richtete mich wieder auf. Ein erneuter Hustanfall zwang mich in die Knie und hielt mir die schmerzende Brust.
 

„Nataku! Erklär mir das!“, forderte Akira über das Kampfgetümmel auf. „Kagome wurde von Akuma verflucht und nun quält dieser Husten sie!“, schrie Nataku die Antwort ihm entgegen. „Warum habt ihr das nicht gesagt?“, fragte er verärgert. „Wir selbst haben kurz vor dem Kampf erfahren was mit Kagome los ist“, erwiderte Nataku und vernichtete dabei einige Dämonen. Der Hustanfall ließ nach und Inuyasha rannte zu mir. Schnell spannte ich meinen Bogen und schoss einen magischen Pfeil direkt vor seine Füße. Der Sand wirbelte vor ihm auf und versperrte kurz seine Sicht auf mich. Dies ließ ihn kalt und rannte durch die Sandwand. „Kagome! Schieß doch auf ihn!“, schrie Kano und ich schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht. Er ist der Vater meiner Kinder und ich liebe ihn.“, schrie ich zurück und wich gerade so seinem Angriff aus. „Er wird dich töten!“, schrie Kano und eliminierte einige Dämonen, indem er sie ins Wasser zog und sie jämmerlich ertrinken ließ. „Wird er nicht“, antwortete ich mir selber und spannte erneut meinen Bogen und schoss auf Inuyasha.
 

Der Pfeil streifte seinen Arm und er hielt kurz inne. Ich sah meine Chance gekommen und sprintete auf ihn zu. Ein Hustanfall ließ mich zu Boden gehen und ich bekam kaum noch Luft. Ich raffte meine Kräfte zusammen, stolperte zu meinem Verlobten rüber und stürzte mich in seine Arme. Wie erstarrt blieb er stehen und hielt die Hände von sich gestreckt. „Inuyasha … bitte … erinnere dich. Ich bin es, deine Kagome. Deine Verlobte. Deine zukünftige Frau.“, sprach ich und Inuyasha fing an zu schreien. „Rede weiter Kagome“, forderte mich Nataku auf und schickte einige Dämonen ins Jenseits. „Hahahahahaha … netter Versuch, aber es bringt nichts … hahahahaha“, lachte Akuma finster, Inuyasha packte mich mit seinen scharfen Krallen und hinterließ blutige Spuren an meinem Körper. Ich schrie auf und klammerte mich an seinem Hals fest. Mit roher Gewalt löste er sich von mir und drückte mich in den Sand. Die Luft wich aus meinen Lungen und ich starrte in seine dämonischen Augen. „Inuyasha … ich … ICH LIEBE DICH, BITTE KOMM ZU DIR!“, schrie ich ihn unter Tränen an. „Hihihihihihihi …“, kicherte er vergnügt und holte mit seinen scharfen Krallen aus.
 

Sie bohrten sich in meine linke Schulter und ich schrie vor Schmerzen auf. Er kicherte erneut auf, als er seine Krallen aus meiner Wunde zog. Ich hielt mir die blutende Schulter und sah zu ihm. Schnell klatschte ich ihm meine blutverschmierte Hand in sein Gesicht und rieb mein Blut direkt unter seiner Nase. Inuyasha hielt inne und starrte mich an. Ich nahm meine Hand von seinem Gesicht und betrachtete ihn genau. „Inuyasha?“, fragte ich zögerlich und ein Grinsen umspielte seinen Mund. Nein, es hatte nicht funktioniert. Was soll ich jetzt noch tun? Ich komme nicht an ihn heran. Inuyasha packte mich am Hals, hob mich hoch und kicherte. „Koga“, rief ich gedanklich und hoffte das Kiba dies erhören würde. Ein Heulen erklang von den Bergen und mein Mundwinkel verzog sich zu einem kleinen Schmunzeln.
 

Inuyasha drückte daraufhin zu und mir wurde leicht schwarz vor Augen. Ich griff nach seinem Handgelenk und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, aber es war hoffnungslos. Der Griff um meinen Hals verschwand plötzlich und Inuyasha wurde ins Meer katapultiert. Unsanft landete ich im Sand, schnappte nach Luft und füllte meine Lungen mit Sauerstoff. Dabei hustete ich und rieb mir meinen wunden Hals. „Kagome? Geht es dir gut?“, fragte mich Koga besorgt und richtete mich langsam auf. Ich nickte schwach und lächelte ihn dankend an. „Du bist verletzt. Ab hier übernehme ich und dieser Winselwelpe kann was erleben.“, sagte Koga zornig. Inuyasha sah zu diesem Wolf und beobachtete wie er das Mädchen sanft in seine Arme legte und sie besorgt ansah.
 

Aus irgendeinem Grund schmerzte ihn dieser Anblick und er grummelte auf. „KOGA“, knurrte er bedrohlich und wir beide horchten auf. Inuyasha stürmte auf uns zu, schnell nahm mich Koga und wich seinem Angriff aus. Etwas von Inuyasha entfernt, landete Koga und betrachtete ihn. „Hast du das auch mitbekommen?“, fragte er mich und ich nickte.

Inuyasha betrachtete uns und knurrte laut auf. „Hör auf zu knurren du Straßenpinscher! Was hast du nur mit Kagome gemacht? Ich hätte es wissen müssen, dass du sie nicht beschützen kannst. Ich werde sie zu mir nehmen und sie wird meine Frau.“, schimpfte Koga und bestärkte sein Gerede in dem er mich an sich drückte.
 

„NIEMALS!“, schrie Inuyasha zornig und griff uns an. „Halt dich fest“, sagte Koga und ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte mich an ihm. Inuyasha ließ ich dabei nicht aus den Augen und bemerkte, wie er auf dieses Bild reagierte. Koga wich dem Angriff aus und beobachtete Inuyasha. „Kagome er …“, begann er, als ich ein Hustanfall bekam. Besorgt sah er mich an, ich befreite mich aus seiner Umarmung, stützte mich auf allen vieren und hustete. Koga legte besorgt einen Arm um mich und ich hustete mir die Lunge aus dem Leib. Der Anführer eines ganzen Wolfsyoukairudels bemerkte gar nicht, wie er von Inuyasha beobachtet wurde.
 

Akuma verlor für kurze Zeit die Kontrolle über Inuyasha und konnte sich dies nicht erklären. Dem Hanyou gefiel es gar nicht was er da sah. Kagome war seine Verlobte, also warum legte der dreckige Wolf Hand an ihr? Inuyasha nutzte die Gelegenheit aus und sprintete auf die beiden zu. Koga bekam den Angriff zu spät mit und wurde von Inuyasha in die Luft geschleudert. Akuma konnte die Oberhand über den Hanyou wieder erlangen. Inuyasha hielt sich den Kopf und schrie. Koga fiel unsanft in den Sand und raffte sich sogleich wieder auf und funkelte seinen Gegner an. Plötzlich wurde ich am Hals gepackt und hochgehoben. Ich griff nach seinem Handgelenk und versuchte mich zu befreien.
 

„Du dreckiges Halbblut, lass sie runter!“, schnaubte Koga wütend und schoss auf Inuyasha zu. Er schleuderte mich im hohen Bogen weg, schlug auf den harten Sand auf und das salzige Meer umspülte mich. Wasser drang in meine Wunde ein und ich schrie auf. Koga ließ von Inuyasha ab, sprang zu mir, nahm mich in seine Arme und brachte mich etwas weiter weg. Erneut reagierte Inuyasha auf diese Situation. „LASS DEINE SCHMIERIGEN PFOTEN VON IHR!!!“, schrie er aufgebracht. „Kagome! Er reagiert darauf, wenn ihr euch nahe seid. Eifersucht bringt ihn zu Vernunft.“, schrie Miroku uns rüber und kämpfte erbittert gegen die Dämonen. Koga grinste wissend und besah mich mit einem intensiven Blick. Er nahm meine Hand, sah mich verliebt an und sorgte dafür das Inuyasha fast vor Eifersucht platzte.
 

„Kagome. Willst du mich heiraten?“, fragte er mich und ich sah ihn betröpfelt an. „Ko … ga ich weis … nicht … was … ich … sagen soll?“, stotterte ich vor mich hin. „Sie wird mich heiraten“, blaffte Inuyasha und ich sah ihn erschrocken an. „Es scheint zu klappen“, flüsterte ich. „Mein Liebling, ich liebe dich über alles und ich kann nicht mehr ohne dich“, sprach Koga weiter. Ich sah ihn weiter betröpfelt an, aber Koga war gerade in seinem Element. Inuyasha griff erneut an und Koga wich seinem Angriff geschickt aus und setzte mich behutsam ab. „Oh liebe Kagome, bitte heirate mich“, sprach er weiter, beugte sich zu meinem Hals und leckte die Wunden. Ich wusste nicht wie mir geschah und erschrak kurz. Inuyasha schrie und knurrte im Wechsel und hielt sich den Kopf. Ich schielte zu ihm rüber und sah wie seine Augen sich immer wieder veränderten. Er litt und es tat mir im Herzen weh. Er war Hin und Her gerissen zwischen Hanyou und Youkai. Diese Szene machte ihn wütend und brachte langsam den wahren Inuyasha zum Vorschein. „Es funktioniert Koga“, flüsterte ich ihm zu und wollte ihn von mir wegschieben. „Koga was …?“
 

„MÖNCH! Vermähle uns. SOFORT!“, forderte er auf und wartete gar nicht auf meine Antwort. „Hä?“, reagierte ich verwirrt. Miroku grinste und nickte zu gleich und tat ihm wie geheißen. „Wir haben uns heute hier versammelt, weil Kagome und Koga den Bund der Ehe eingehen wollen.“, sprach Miroku und wehrte sich dabei gegen die Dämonen. „Wollen?“, fragte ich schon fast hysterisch und Koga drückte mich fester zu sich. „So frage ich dich Koga …“ „Ja, ich will“, unterbrach er Miroku und ich sah ihn betröpfelt an. Während dem ganzen Theater schrie Inuyasha erneut auf und hielt sich den Kopf. Ich sah zu ihm rüber und litt wie ein geprügelter Hund.
 

„Verdammt. Ich kann ihn nicht mehr länger kontrollieren.“, fluchte Akuma und ich grinste siegessicher. „Mach …!“, setzte ich zum Schreien an, als mich ein Hustanfall überkam. Verfluchter Akuma. Koga ließ von mir ab, ich hustete und hielt mir die Brust vor Schmerzen. „Oh nein, er wird wieder zu einem Youkai“, knurrte Koga und ballte seine Hände zu Fäusten. Ich sah erschrocken auf und der Husten ließ langsam nach. „Verfluchter Mist. Koga was sollen …“, wurde ich von ihm unterbrochen und er presste seine Lippen auf meine. Meine Augen weiteten sich vor Schreck und versuchte verzweifelt ihn von mir wegzustoßen. „KOGA NEIN!!“, schrie Nataku entsetzt. „Koga du Idiot!“, schimpfte Miroku und bekämpfte weiter die Dämonen. „Koga! Nimm deine schleimigen Lippen von ihr. SIE. IST. MEINE. VERLOBTE!!!“, schrie Inuyasha außer sich vor Wut und sprintete auf ihn los.
 

Ich bekam dies nur verschwommen mit, denn ich spürte wie die Kraft mich langsam verließ und ich sackte in Kogas Arme. Er bekam dies mit und löste sich schnell von mir und sah mich schockiert an. Plötzlich landete ich grob im Sand, Koga wirbelte durch die Gegend und Inuyasha griff ihn voller Zorn an. „Hahahahahahahahaha … ENDLICH … hahahahahahahaha“, lachte Akuma finster. „Kagome! Warte ich …!“, rief Nataku und wurde aber von Dämonen angegriffen. Es ist wirklich passiert. Ich wurde von einem anderen geküssten und nun scheide ich dahin. Zugern hätte ich mit angesehen, wie meine Kinder aufwuchsen. Ich hustete schmerzlich und mir fiel das Atmen schwer. „Meine liebe Kagome“, hauchte Akuma und kam langsam auf mich zu. Völlig erschöpft, ausgelaugt und ziemlich am Ende, richtete ich mich auf und stand ihm mit wackligen Beinen gegenüber. Erstaunt besah er mich und sein Staunen wich zu einem Amüsant. „Du kämpfst bis zu deinem Tod“, sagte er mit einer finsteren Singsang Stimme.
 

„Und … noch viel … weiter darüber … hinaus“, äußerte ich mich schwach und sein Grinsen wurde breiter. „Ich biete dir einen Deal an. Komm mit mir und ich befreie dich von deinem Fluch oder …“, unterbrach ich ihn, indem ich ein Pfeil auf ihn zielte. „… oder du … fährst einfach … zur Hölle.“, spuckte ich ihm entgegen. „Du wirst sterben“, erwähnte er und ich war die jenige die jetzt grinste. „LIEBER STERBE ICH, ALS EINEM DÄMON WIE DIR ZUGEHORCHEN!!!!“, schrie ich ihm entgegen und schickte meinen reinigenden Pfeil auf ihn los. Leichtfertig parierte er meinen Pfeil und schickte ihn zu mir zurück. Reflexartig reagierte ich und ein Bannkreis zog sich um mich herum. Der Pfeil prallte an ihm ab und ich sank erschöpft auf die Knie, hielt dennoch den Bannkreis aufrecht. „TÖTET SIE!!!“, gab Akuma wütend den Befehl und richtete seine Hand auf mich. Die zahlreichen Dämonen ließen von den anderen Kämpfern ab und griffen nun mich an.
 

Schockiert über den Befehl kamen meine Freunde auf mich zu gerannt und eilten mir zu Hilfe. Ich war am Ende, ich wollte und konnte nicht mehr. Die Dämonen kamen auf mich zugestürmt und meine Sicht verschwamm. Erschöpft ließ ich mich seitlich in den Sand fallen und dennoch, hatte ich die Kraft den Bannkreis aufrecht zu erhalten. „KAGOME!!!“, schrie Inuyasha und rannte verzweifelt zu mir. Dabei bemerkte er nicht, dass ein Dämon ihn von hinten an griff. Ich richtete mich geschwächt auf und der Dämon holte zum Schlag aus. „MACH PLATZ!!“, schrie ich und die Bannkette, kam ihrer Aufgabe nach.
 

Inuyasha knallte in den Sand und der Dämon verfehlte sein Ziel. Koga nutzte die Gelegenheit und eliminierte den Angreifer. „Was sollte das Kagome?!“, schimpfte der Hanyou und bekam sogleich eine Kopfnuss von dem Wolf verpasst. „Sie hat dir soeben das Leben gerettet. Baka!“, verteidigte er mich und ich musste schmunzeln. Die zahlreichen Dämonen griffen den Bannkreis an und wurden von ihm erfolgreich aufgehalten. Entweder sie prallten an ihm ab oder wurden von ihm geläutert. Meine Kräfte verschwanden, meine Sicht wurde trüb und ich spürte, dass ich nicht mehr lange durchhalten würde. Schwer atmend legte ich mich wieder in den Sand und hielt weiterhin den Bannkreis aufrecht.
 

„Hahahahaha … Meine liebe Kagome …“, hauchte Akuma und stand direkt neben mir und blickte auf mich herab. Wie konnte er hier eindringen? Unmöglich. „Meine Kagome. Keine Sorge, du wirst nicht sterben. Es wäre schade um dieses Herz, was ich gern besitzen will.“, sagte er sanft, kniete sich hinunter und legte eine Hand auf mein schnell schlagendes Herz. „Nimm deine Dreckskriffel von ihr!“, fluchte Inuyasha und versuchte den Bannkreis zu überwinden, was ihm nicht gelang. Erneut wurde ich am Hals gepackt und hochgehoben. Meine Arme hingen an meinem lädierten Körper hinunter und Akuma betrachtete mich grinsend. „Gibst du auf? Wie schade, ich wollte noch länger mit dir spielen.“, sagte er grinsend.
 

„Ich … gebe … niemals … auf“, krächzte ich und seine Augen weiteten sich. „So gefällst du mir. Du bist einfach nicht klein zu kriegen. Deine Seele ist ziemlich angekratzt und irgendwann wird sie mir, sowie dein Herz, mir gehören.“, erzählte er und ich wollte ihm einfach nicht mehr zuhören. Seine Stimme widerte mich an, seine ganze Anwesendheit störte mich. Ich wollte einfach in frieden Leben, aber selbst das wurde mir verwehrt. Geschwächt erhob ich meine Arme und packte sein Handgelenk mit beiden Händen. „Hahahahaha! Was hast du vor? Dich wehren? Hahahahahaha! Lächerlich. Du bist viel zu schwach.“, spuckte er herablassend und das brachte das Fass zum überlaufen.
 

„Fahr zur Hölle!“, schrie ich ihn an und ließ meine spirituellen Kräfte durch meine Hände in seinen Körper leiten. Seine Augen weiteten sich, als meine Kräfte versuchten ihn zu läutern. Er versuchte sich von mir loszureißen, aber ich ließ ihm keine Chance. Meine läuternden Kräfte brachten seine Kleidung zum qualmen und ich konnte Angst in seinen Augen erkennen. Nun war ich die jenige die Lächelte und er knurrte wütend auf. Meine Kraft stieg plötzlich an, mein Bannkreis wurde größer und läuterte die angriffslustigen Dämonen. Meine Freunde blieben verschont und beobachteten dieses Szenario aufmerksam. Akuma schrie wütend auf und versuchte sich zu befreien.
 

Ich grinste ihn siegessicher an und festigte meinen Griff. Plötzlich verspürte ich einen stechenden Schmerz in meiner linken Schulter und ich schrie auf. Reflexartig ließ ich ihn los, er wich von mir, ich fiel in den Sand und der Bannkreis verschwand. Ich hielt mir meine blutende Schulter und blickte zu Akuma. Er sah ziemlich mitgenommen aus. „Kagome!“, rief Inuyasha besorgt und kam auf mich zu gerannt. „Das wirst du mir büßen du Miststück!“, drohte er und verschwand in seiner dämonischen Wolke. Behutsam nahm Inuyasha mich in die Arme und sah mich mit seinen goldbraunen Augen an. Meine Sicht verschwand und ich konnte nur noch Umrisse erkennen.
 

„Kagome! Hey Kagome! Bleib bei mir.“, flehte er und rüttelte mich sacht. „So … müde …“, gab ich schwach von mir und konnte erkennen das die anderen ebenfalls an mich heran traten. Nataku legte seine Hand auf mein Dekoltee und verharrte dort. Mit einem sanften Lächeln bestätigte er mir das alles in Ordnung sei. Erleichtert nahm er seine Hand dort weg und sah in meine müden Augen. „Du hast hart gekämpft. Ruh dich aus.“, sagte er sanft und das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich sackte in Inuyashas Arme und gab mich der Müdigkeit hin.

Das Wolfsrudel wird angegriffen

„Du hast hart gekämpft. Ruh dich aus.“, sagte er sanft und das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich sackte in Inuyashas Arme und gab mich der Müdigkeit hin.
 

„Hahahahahaha … es ist noch nicht vorbei … meine liebe Kagome … hahahahaha“, hallte die Stimme in meinem Kopf und mir schlug das Herz bis zum Hals. „Gib dich der Dunkelheit hin. Sie ist dein stetiger Begleiter. In der Nacht. Traumlose Nächte. Wenn du die Augen schließt. Ein Raum ohne Licht. Bei Neumondnächten. Wenn du stirbst. Du wirst von Dunkelheit ist immer da.“, sprach die finstere Stimme von Akuma und versuchte mich mit seinem Gesülze einzulullen. „Wo es Dunkelheit gibt, gibt es auch Licht“, sprach ich in die Finsternis.
 

„Hahahahahahaha … Nicht bei mir … Hahahahaha“, lachte er laut auf. Ich sah mich ängstlich um, und um mich herum war nichts als Dunkelheit. „Zeig dich!“, forderte ich ihn auf, aber darauf ertönte nur ein finsteres Lachen. „Dein Herz wird bald mir gehören meine liebe Kagome“, säuselte er. „Aber bevor dies geschieht, möchte ich dich leiden sehen. Ich will erfahren was dein Herz aushält.“, sprach er in die Dunkelheit. In der Ferne konnte ich Babygeschrei wahrnehmen und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. „Dein Herz bewies Stärke, als du mit ansehen musstest, wie deine Familie umkam. Es bewies Stärke für all die Qualen, Kämpfe und Schmerzen die ich dir gab. Aber hält es den Verlust deiner Kinder stand?“, fragte er verführerisch und ich erschrak.
 

„Wenn du ihnen auch nur ein Haar krümmst, schwöre ich, beim Grab meiner Familie, das ich dich zur HÖLLE schicke!“, fluchte ich und spuckte die Worte nur so heraus. „Hahahahahahahahahahahaha“, lachte er höhnisch und Wut stieg in mir auf. Erneut erklang das Babygeschrei und in der Ferne konnte ich ein Licht erkennen, das langsam auf mich zukam. Der helle Fleck wurde größer und vor mir konnte ich die Höhle von Koga sehen. Mit Schrecken besah ich mir das Bild und hielt mir die Hand vor meinem offenen Mund.
 

Der Bannkreis, der um die Höhle herum war, war gebrochen und zahlreiche Dämonen griffen das Wolfsyoukairudel an. Einige Wolfsdämonen sind im Kampf gefallen, einige kämpften erbittert. Die Weibchen schützen ihre Jungen und selbst Ayame kämpft erbittert, um ihr Junges und meine Kinder zu schützen. Kiba kämpfte unermüdlich und verteidigte sich mit allen Mitteln. Ich blickte nach oben und sah, wie Akuma genüsslich den schrecklichen Kampf verfolgte. Ich biss die Zähne zusammen, ballte meine Fäuste und schrie aus voller Kehle und wachte somit auf.
 

Verwirrt blickte ich mich um und erkannte, dass ich mich noch am Strand befand. „Kagome?“, fragte Inuyasha besorgt und ich sah ihn erschrocken an. Ich wand mich aus seinen Armen, hielt mir die blutende Schulter und stand auf wackligen Beinen. „Kagome du solltest …“, unterbrach ich Nataku und brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. Ich blickte mich suchend um. Es waren keine angriffslustigen Dämonen mehr zu sehen. Sie waren so zahlreich, ich konnte sie nicht alle erledigen, einige waren entkommen.
 

Die anderen beobachteten mich schweigend und Akira trat hervor. „Was beunruhigt dich?“, fragte er mich sanft und ich zuckte zusammen. Ich sah in Richtung Berge und meine Augen weiteten sich. Ohne ein Wort sprintete ich los und nahm die Kraft zusammen die ich eigentlich nicht mehr hatte. „AYAAAAAMMEEEEE!!!“, schrie ich aufgebracht und rannte in Richtung Berge. Plötzlich erschien Koga neben mir, sah stur gerade aus und knurrte. Auch er erkannte, dass sein Bau, somit auch sein Rudel, in Gefahr schwebte. Ich rannte was das Zeug hielt, dicht gefolgt von Inuyasha. Ich sprang über Stock und Stein, wich Hindernissen aus und hoffte, dass ich nicht zu spät kam.
 

Meine Beine gaben nach und ich war in Begriff auf die Nase zu fallen, doch der Schmerz blieb aus. Rechtzeitig packte mich Inuyasha, warf mich auf seinen Rücken und hechtete weiter Richtung Höhle. In der Ferne konnte ich die Kampfgeräusche wahrnehmen und erblickte kurzer Hand einige Dämonen. Ich richtete mich auf, spannte meinen Bogen und schickte meinen reinigenden Pfeil in den Kampf. Erfolgreich traf ich ins Ziel und Ginta war somit gerettet. Koga stürzte sich ins Kampfgetümmel und erledigte dabei einige Dämonen. Er kämpfte sich zu seiner Frau, konnte gerade rechtzeitig einen Angriff auf sie abwehren und den Dämon in Stücke reisen. „Bist du in Ordnung Ayame?“, fragte er besorgt und besah sich seine Frau, die kleine Blessuren von dem Kampf trug. „Es geht schon“, sagte sie sichtlich erschöpft. Inuyasha schwang Tessaiga und eliminierte einige Dämonen mit seinem Kaze no Kizu.
 

Ich ließ mehrer Pfeile erscheinen und löschte somit einige Gegner aus und kämpfte mich zu der Höhle vor. Brennende Dämonen liefen an mir vorbei und ich sah ihnen skeptisch nach. Dann blickte ich in die Richtung aus der sie gekommen waren und sah Fudo siegessicher grinsen. Akira und Nataku schlugen ihre Gegner mit Magie in die Flucht und Kano schoss scharfe Wasserbälle auf sie oder sorgte dafür, dass sich ihre Lungen mit Wasser füllten. Miroku reinigte sie mit seinen Sutras oder schlug sie mit seinem Mönchstab in die Flucht. Sango ließ ihren Hiraikotsu durch die Meute fliegen und Kirara griff sie von der Luft an. Alle kämpften eisern und versuchten die zu beschützen die sie am meisten liebten. Ich schickte ein Pfeil nach dem anderen in den Kampf und löschte einige Dämonen aus. Kiba wurde soeben von hinten attackiert, ich schickte schnell einen Pfeil und der feige Gegner löste sich in Staub auf.
 

Erschrocken wandte sich Kiba um und bemerkte erst jetzt, dass er in Gefahr war. Er sah zu mir und nickte mir dankend zu und ich erwiderte die Gestik. Im Kampfgetümmel beobachtete ich, wie ein Dämon unbemerkt in die Höhle schlich und ich sprintete ihm nach. Dabei stellten sich einige Dämonen mir in den Weg und ich musste mir den Zugang zum Bau frei kämpfen. Babygeschrei kam aus der Höhle heraus und ich erschrak. Ich schoss mir meinen Weg frei und rannte in die Höhle. Die älteren weiblichen Dämonen hatten sich in das hinterste Eck der Höhle mit den Jungen verschanzt, während die jungen Youkais sie verteidigten. Ich streckte die Angreifer mit meinem Pfeil nieder und sah mich in der Höhle um. Da entdeckte ich meine Kinder, die von einem Dämon angegriffen wurden.
 

Zum Glück wirkten die Ketten und ein Bannkreis schützte die beiden. Sie schrien wie am Spieß und hatten schreckliche Angst. Der Dämon versuchte den Bannkreis zu durchbrechen und es störte ihn nicht sonderlich, dass er immer wieder von ihm abgewiesen wurde. Wütend hastete ich auf ihn zu und stieß ihn mit meinem Körper von meinen Kindern weg. Er flog in die nächst besten Ecken und kam rutschend zum Stehen. Schützend stellte ich mich vor die Kinder und ließ ihn nicht aus den Augen. „Du musst diese Kagome sein“, sagte der Dämon und an Hand der Stimme erkannte ich, dass es eine Dämonin war. Sie sah sehr furcht einflößend aus.
 

Sie war komplett schwarz und ihre Augen fixierten mich. Ihre Hände sowie ihre Füße wurden mit ausdrucksvollen langen Krallen verziert. An ihrem Rücken befanden sich Tentakeln die sich in alle Richtungen räkelten. „Und wenn es so wäre?“, fragte ich zurück und sie grinste mörderisch. „Auf dich habe ich gewartet“, grinste sie finster, zückte einen kleinen Dolch und sprang auf mich zu. Ich legte einen reinigenden Pfeil in die Sehne, spannte den Bogen und schoss auf sie. Geschickt wich sie ihm aus und kam mit einem Wahnsinnstempo auf mich zu. Sie holte mit ihrem Dolch aus, ich wich ihr aus, aber nicht schnell genug und sie traf mich am Arm. Ich hielt mir die Schnittwunde und sah sie wütend an.
 

„Hihihihihihi … dieser Blick … jetzt kann ich Akuma verstehen …“, sagte sie grinsend und leckte die blutige Klinge ab. „Köstlich“, schwärmte sie. Sie griff erneut an und geschickt wich ich ihr. Dabei entfernte ich mich von den Kindern und führte sie langsam wieder nach draußen. Vor dem Bau tobte immer noch der Kampf und jeder gab sein bestes. Plötzlich wurde Ayame an die Höhlenwand geschleudert und blieb geschwächt liegen. „Ayame!“, rief ich, ließ dabei aber meine Gegnerin nicht aus dem Auge. „Geht es dir gut?“, fragte ich, was eigentlich eine bescheuerte Frage war. Schließlich kämpfen wir hier um unser Leben. „Mach dir keine Sorgen“, sagte sie schwer atmend und wischte sich über´s Kinn und mischte sich wieder unter das Kampfgetümmel.
 

Meine Gegnerin griff mich weiter an, ich wich weiter zurück und stolperte. Rücklings fiel ich nach hinten und meine Gegnerin kicherte vor vergnügen. Sie setzte sich auf mich, hielt mir ihren Dolch an meine Kehle und kicherte wie eine verrückte. „KAGOME!!“, schrie Inuyasha und wehrte gerade einen Angriff ab. „Hihihihihihihi … Kagome kann jetzt nicht, sie ist mit mir beschäftigt … hihihihihihi …“, kicherte sie und legte die Dolchspitze auf meine versorgte Wunde an der Wange. Sie riss den Verband ab und leckte sich über die Lippen. „Aber, aber … sieht so aus, als hätte dein zukünftiger dir eine Lektion erteilt“, kicherte sie vergnügt und meine Augen weiteten sich. „Nimm deine Finger von ihr!“, knurrte Inuyasha und kam auf uns zu gerannt. „Keinen Schritt weiter oder sie stirbt“, drohte sie und richtete ihren Dolch genau auf mein Herz. Inuyasha hielt in seiner Bewegung inne und knurrte bedrohlich.
 

„Braves Hundchen … hihihihihihi“, kicherte sie aufgeregt und legte ihren Dolch auf meine verkrustete Wunde. Genüsslich schnitt sie mir ins Fleisch und ein kurzer Schrei kam über meine Lippen. Die Wunde brannte wie Feuer und ich spürte die warme Flüssigkeit, die langsam aus dem Schnitt quoll. Neben uns war ein scharren zu vernehmen und Inuyasha versuchte krampfhaft sich zu bewegen. „Hihihihihihi … wie ich sehe hält mein Meister dich fest … hihihihihi“, kichert sie amüsant. Sie nahm ihre Waffe weg, beugte sich nach unten und ich bäumte mich unter ihr auf. Sie packte mein Kinn, drehte mein Kopf in die Richtung von Inuyasha und leckte über meine offene Wunde. „Mmhh … das Blut einer Miko schmeckt wie immer vorzüglich“, schwärmte sie. Sie wischte sich ihren Mund ab und gab somit meinen linken Arm frei. Schnell ließ ich einen Pfeil erscheinen und griff sie an. Sie schlug ihn mir aus der Hand und holte mit ihrem Dolch aus.
 

Reflexartig griff ich in die Klinge und hielt sie eisern fest. „Ka…go…me!“, sagte Inuyasha gepresst und versuchte noch immer sich aus seiner Starre zu lösen. „SANGO! HIRAIKOTSU!“, schrie ich und blickte zu ihr. „Aber …“ „MACH!“, unterbrach ich sie und sie nickte. „HIRAIKOTSU!“, rief sie und schickte ihren fliegenden Knochen in den Kampf. Am Himmel machte er eine Schneise und kam direkt auf uns zu. Mit schmerzenden und blutigen Händen drückte ich die Dämonin nach oben und sie wurde vom Hiraikotsu erwischt. „Mach Platz!“, rief ich zu Inuyasha und er donnerte auf den harten Boden und Hiraikotsu zischte knapp an ihm vorbei. Erschöpft richtete ich mich auf und sah nach Inuyasha. „Inuyasha? Geht es dir gut?“, fragte ich schwach und er erhob seinen Kopf und etwas Gestein bröckelte von seinem Kopf. „Dummkopf. Das gleiche könnte ich dich fragen.“, sagte er, richtete sich auf und kam zu mir.
 

Behutsam nahm er mich in seine Arme und besah meine Hände. „Halb so schlimm“, versuchte ich es runterzuspielen, aber er gab ein tiefes knurren von sich. Er riss etwas Stoff von meinem Mikogewand und verband notdürftig meine Hände. „Inuyasha! Kagome! Passt auf!“, rief Nataku uns zu und wir sahen uns erschrocken um. Inuyasha richtete sich schnell auf, zog Tessaiga und stellte sich schützend vor mich. „Was willst du Halbblut schon ausrichten?“, fragte die Dämonin gehässig und griff ihn an. „Eine ganze Menge … KONGOSOHA!“, schrie er und die spitzen Adamantensplitter trafen ihr Ziel und durchbohrten die Angreiferin. Ihre Augen weiteten sich und sie blickte erschrocken zu Inuyasha. „Das wirst du mir büßen du dreckiges Halbblut“, schimpfte sie und verschwand. Auch die restlichen Dämonen verschwanden und hinterließen ein blutiges Schlachtfeld. Erschöpft richtete ich mich auf, hielt mir meinen linken Arm, der mehr als nur zugerichtet war und rannte Richtung Höhle. Kiba trat an meine Seite und folgte mir. „Kagome?“, fragte Inuyasha überrascht.
 

Koga und Ayame rannten ebenfalls in die Höhle und sahen sich suchend um. „Mama! Papa!“, rief ein kleines Wolfsmädchen und sprang freudig in die Arme ihrer Mutter. „Miharu!“, sagte Ayame überglücklich und drückte ihre Tochter an sich. Ich rannte an die beiden vorbei und blieb schnaufend vor meinen schreienden Kindern stehen. Sie hielten die Barriere noch aufrecht und erschöpft sank ich zu Boden. Ich streckte meine Hände nach den beiden aus und griff durch den Bannkreis. Erleichtert dass den beiden nichts passiert war, drückte ich Inuka an meine Brust und Kiba beschnupperte neugierig Izayoi, die plötzlich aufhörte mit schreien als sie Kiba erblickte. Inuka beruhigte sich langsam und gluckste in mein blutverschmiertes Gewandt. Ich strich über sein silbernes Haar und überprüfte ob er auch wirklich nichts abbekommen hatte. Nachdem ich mich vergewissert hatte, kontrollierte ich Izayoi. Sie war ebenfalls unverletzt gewesen und mir fiel ein rießen Stein vom Herzen. Meine Sicht verschwamm und mein Körper forderte seine Ruhe ein. „Kagome?“, fragte Kiba besorgt.
 

Benommen blickte ich zu ihm und lächelte gequält. „Ist dir auch nichts passiert Kiba?“, fragte ich und kämpfte mit meinem Bewusstsein. „Mir geht es gut, aber … haa … Kagome!“, ertönte die Stimme in meinem Kopf, aber ich reagierte nicht darauf. Mit Inuka kippte ich seitlich weg und spürte, dass ich weich landete. Nur am Rande bekam ich mit das Kiba meinen Fall abgebremst hatte und mich besorgt ansah. Völlig erschöpft gab ich mich der Ruhe hin und hoffte, dass diesmal nichts dazwischen kommen würde.
 

Als ich wieder zu mir kam, schmerzte mein ganzer Körper und ich stöhnte auf. Sogleich beugten sich besorgte Gesichter über mir und beobachten mich. „Wie fühlst du dich?“, fragte mich Nataku. „Als hätte … mich … ein Bus … überrollt“, sagte ich geschwächt und er sah mich fragend an. „Ein Bus?“ „Nicht so … wichtig“, gab ich schwach zurück und blickte zur Seite. Kiba sah mich an und erhob seinen buschigen Schwanz und gab die friedlich schlafenden Kinder preis. Ich lächelte schwach und war überglücklich. „Wo ist … Inuyasha?“, fragte ich nach, weil ich ihn nicht entdecken konnte. „Er wird irgendwo im Garten herum schlawenzeln und Löscher in die Luft starren“, sagte Sango verbittert und sah wütend in den Garten.
 

„Sango“, sagte ich sanft. „Ist doch wahr. Kann er nicht hier bei dir sitzen und warten bist du aufwachst?“, fragte sie wütend. Miroku legte eine Hand auf ihre Schulter um sie zu beschwichtigen. „Du kennst ihn doch“, sagte Miroku verständlich. „Mach ihm … keine Vorwürfe … die macht … er sich jetzt … schon“, sagte ich gequält. Sango grummelte etwas vor sich hin und blickte zur Seite. „Du solltest dich weiter ausruhen Kagome. Das Sprechen fällt dir deshalb so schwer, weil …“, unterbrach Nataku sich selbst und sah auf meinem Hals. „Ich verstehe“, sagte ich. „Deine Schulter wirst du erst einmal nicht einsetzen können, somit also auch keine Kämpfe“, pflichtete er mir bei.
 

„Die Schnittwunden habe ich gut versorgt und sie werden in wenigen Wochen verheilt sein. Die Wunde im Gesicht hatte ich sofort mit Magie behandelt, damit keine Narbe zurück bleibt.“, erklärte er und ich nickte. „Wie geht es euch?“, fragte ich krächzend und meine Freunde sahen mich an. „Uns geht es gut Kagome, mach dir keine Sorgen. „Wie geht es dem Wolfsrudel?“, fragte ich nach. „Sie haben einige Verluste einstecken müssen“, sagte Miroku und blickte zur Seite. Ich atmete schwer ein und wieder aus. „Das ist … alles meine … Schuld“, sagte ich verzweifelt und Tränen bahnten sich ihren Weg. „Kagome, so ist das nicht“, sagte Nataku sanft. „Wie ist es denn dann? Ich habe meine Kinder zu den Wölfen gebracht und Akuma muss davon gewusst haben, denn sonst hätte er sie nicht angegriffen. Dadurch habe ich unschuldige in Gefahr gebracht und getötet.“, sagte ich hysterisch und die Tränen liefen. „Kagome“, sagte Nataku sanft und streckte eine Hand nach mir aus.
 

Wütend schlug ich sie weg. „Lasst mich“, sagte ich schroff und legte mir meinen rechten Arm über meine Augen. Ich vernahm wie die Tür aufgeschoben wurde, Schritte sich nach draußen begaben und die Tür sich wieder schloss. Still und leise weinte ich vor mich hin und als ich mich soweit beruhigt hatte, wischte ich mir meine Tränen weg. „Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte ich und sah zu Kiba. „Einen ganzen Tag“, antwortete er mir. „Doch so lange“, sagte ich zu mir selbst. „Sango hatte die Versorgung deiner Kinder übernommen“, informierte er mich und ich nickte. „Schlafen die Kinder?“, fragte ich nach und er nickte. Ich seufzte auf und blickte in eine andere Richtung.
 

In dem Moment fühlte ich mich einsam. Ich konnte es mir selbst nicht erklären, aber ich fühlte mich einsam. Ich brauchte jemanden an meiner Seite, der einfach nur da saß. Mir das Gefühl gab da zu sein, einfach nur da sein. Ohne darüber nachzudenken was geschehen war. Plötzlich vernahm ich ein schweres Gewicht auf meinen Bauch und ich blickte irritiert auf. Kiba hatte seinen Kopf auf meinen Bauch gelegt und schaute stur gerade aus. Ich bettete meinen Kopf wieder zurück, legte meine rechte Hand auf seinen Kopf und schloss die Augen. „Danke“, flüsterte ich und strich über sein weiches Fell. „Nicht doch“, sagte Kiba sanft und ich schmunzelte leicht. Durch die monotone Streichelbewegung wurde ich innerlich ruhiger und verfiel wieder in den wohlverdienten Schlaf.
 

Als ich erneut wieder aufwachte, war die Nacht hereingebrochen. Kiba lag dicht an mir geschmiegt und hob den Kopf, als er merkte, dass ich munter war. Vorsichtig und unter Schmerzen richtete ich mich auf und sah mich um. „Inuyasha“, flüsterte ich in die Dunkelheit hinein. „Er ist nicht wieder aufgetaucht“, informierte mich Kiba und ich ließ seufzend den Kopf hängen. „Wie fühlst du dich?“, fragte mein treuer Freund. „Besser als vorher“, sagte ich und war mit meinen Gedanken woanders. „Er kommt wieder“, sagte Kiba und ich nickte schwer. „Ist er hier in der Nähe?“, fragte ich und Kiba verneinte.
 

Abermals seufzte ich und schlug die Decke beiseite. „Was hast du vor?“, fragte Kiba und richtete sich auf. „Ich werde ein paar Schritte gehen. Bleib bitte hier und pass auf die Kinder auf.“, bat ich und Kiba nickte. Ich nahm meinen Umhang aus Feuerrattenfell und versuchte ihn mit einer Hand über meine Schultern zu legen, was sich etwas schwierig gestaltete. Nach dem ständigen rum gezottel an dem Umhang, verließ ich leise mein Zimmer und begab mich in die Richtung Hang, von dort konnte man auf das Meer blicken. Auch wenn es Nacht war, strahlte der Vollmond eine Helligkeit aus, dass man gut im Dunkeln sehen konnte. Ich setzte mich in das Gras und genoss die Aussicht.
 

Der Vollmond brachte das Meer zum leuchten und es war ein herrlicher Anblick. Der Wind wehte mir durch das Haar und brachte es zum Wehen. Einige Strähnchen wehten mir ins Gesicht und sie verfingen sich sogleich in meinen Augenwimpern. Ich strich sie mir aus dem Gesicht und legte sie hinter die Ohren. Der Wind trug den Geruch von Meer zu mir, ich schloss meine Augen und lauschte dem Klang der Wellen. „Inuyasha“, flüsterte ich in die Nacht hinein und hoffte das der Wind meine sehnsüchtigen Worte zu ihm hin trugen. „Ich vermisse ihn so, auch wenn er mir ganz nah ist, ist er mir doch so fern. In letzter Zeit haben wir nicht viel miteinander gesprochen und er ist ständig verschwunden. Er sieht mich nicht einmal mehr an. Die zärtlichen Berührungen blieben ganz aus.“
 

Ich winkelte meine Beine an, schlang den rechten Arm um sie und bettete meinen Kopf darauf. Mein linker Arm war dank des Kampfes in einer Schlinge und wurde zur strengen Ruhe verordnet. „Ich möchte seine Nähe spüren, ihn spüren.“ „Kagome?“, erklang es plötzlich hinter mir und ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen. Ich blickte nach hinten und vor mir stand Koga. „Was machst du gier draußen? Es ist viel zu gefährlich.“, schimpfte er leicht mit mir. Ich senkte meinen Blick und sah wieder zum Meer. „Was hast du?“, fragte er besorgt und setzte sich neben mich. „Hast du Schmerzen?“, fragte er nach, als ich ihm keine Antwort gab. Ich schüttelte leicht den Kopf. Mit meinem ganzen Körper drehte ich mich zu ihm um, kniete mich hin und verbeugte mich tief. „Kagome was …“
 

„Koga. Ich bitte vielmals um Verzeihung. Ich weis nicht ob du mir jemals verzeihen kannst, denn schließlich habe ich deine Familie und somit auch dein Rudel in Gefahr gebracht. Mir ist zu Ohren gekommen das … ihr … Verluste einstecken musstet. Es … tut mir … so unendlich … leid.“, schluchzte ich, denn ich konnte meine Tränen nicht zurück halten. Der kühle Wind wehte über mein Gesicht und es herrschte Stille auf dem kleinen Hügel. Ich verbeugte mich noch tiefer und spürte wie meine Schnittwunden in meinen Handflächen aufbrachen. „Es ist … alles meine … Schuld. Hätte ich … euch nicht … gebeten mir zu … helfen, … wäre es … nie zu diesem … Kampf gekommen.“, weinte ich und Tränen tropften auf meine verbundenen Hände. „E … e … es tut … mir … s … so leid“, sprach ich mit zittriger Stimme und ich meine Lippen bebten.
 

Plötzlich wurde ich am Handgelenk gepackt und wurde nach vorn gezogen. Koga legte sanft seine Arme um meinen bebenden Körper und versuchte mich zu beruhigen. „Ich verzeihe dir nicht“, sagte er mit strenger Stimme und ich zuckte merklich zusammen. „Denn es gibt nichts zu verzeihen“, sprach er weiter und ich verbarg mein Gesicht an seiner Schulter. Behutsam strich er über mein Haar und ich heulte wie ein kleines Baby. „Im Kampf passieren nun einmal solche Dinge. Da gibt es Verluste auf beiden Seiten und unsere Verluste waren wirklich sehr gering. Gib dir nicht die Schuld Kagome. Du hast es geschafft Inuyasha wieder zurück zu holen und das zählt doch am Ende.“, sagte er sanft und löste sich von mir.
 

Mein Blick blieb gesenkt, aber Koga hob mein Kinn an und ich war gezwungen ihn anzusehen. „Weine nicht Kagome …“ und wischte mir meine Tränen weg „… denn ein Lächeln auf deinem Gesicht gefällt mir viel besser“, sagte er und schmunzelte leicht. Ich nickte und löste mich ganz von ihm. „Ich muss mich auch bei die entschuldigen“, sagte er und ich sah ihn fragend an. „Schließlich hatte ich dich gegen deinen Willen geküsst gehabt und das tut mir sehr leid“, entschuldigte er sich reumütig. „Vergeben und vergessen“, sagte ich und lächelte ihn an. „Da bin ich beruhigt. Wo ist eigentlich Inuyasha?“, fragte er und sah sich um. „Ich weis es nicht“, sagte ich geknickte und blickte auf meine verbundenen Hände.
 

„Er wird schon wieder auftauchen“, sagte er und ich nickte schwer. „Du solltest wieder rein gehen, es wird langsam frisch“, erwähnte er besorgt. „Ich werde gleich zurück gehen“, sagte ich und er richtete sich auf. „Pass auf dich auf Kagome und wir sehen uns“, verabschiedete er sich. „Bis bald Koga“ verabschiedete ich mich ebenfalls und er verschwand. Kurz danach stand ich auf und ging zurück. Schweigend sah ich nach meinen Kindern, die friedlich zu schliefen schienen, legte mich danach wieder in meinen Futon, deckte mich zu und schlief sofort ein.
 

Morgens wurde ich von den warmen Sonnenstrahlen geweckt. Vorsichtig richtete ich mich auf und sah mich um, ich war allein. Seufzend stand ich auf, sah nach den Kindern, die noch friedlich schliefen und öffnete erst einmal die Schiebetür, um die frische Morgenluft in das Zimmer zu lassen. Es war noch früh am Morgen und das Haus war still. Langsam wachten meine Zwillinge auf und ich gesellte mich zu ihnen. Ich strich ihnen behutsam über ihre Köpfe und sie lächelten mich vergnügt an. Ich nahm den freudestrahlenden Inuka und schuckelte ihn leicht. Automatisch griff er an meinen Yukata und begann daran rumzuzerren. Ich schmunzelte leicht, befreite meine Brust und gab ihm sein Frühstück.
 

Gierig biss er mir in die Brust und ich zuckte merklich zusammen. „Au!“, sagte ich laut, Inuka erschrak und er sah mich entsetzt an. „Das tat weh. Du musst vorsichtiger sein.“, ermahnte ich ihn leicht und besah mir meine Brust. Zwei kleine leicht blutende Punkte waren zu sehen und ich rieb mir den Schmerz weg. Ich sah zu meinem Sohn, der mich sehr aufmerksam beobachtet hatte. „Langsam“, sagte ich mit bestimmter Stimme und legte ihn erneut an. Inuka besah sich meine Brust und schnupperte plötzlich daran. Er bemerkte seine Bissspuren und er leckte zweimal darüber und es hörte auf zu bluten.
 

Danach begann er sein Frühstück einzunehmen und legte eine Hand auf meine Brust. Mit staunendem Gesicht beobachtete ich ihn und lächelte ihn lieb an. „So ist es fein. Sonst tust du der Mama weh.“, sagte ich unter einem sanften Lächeln und strich über sein silbernes Haar. Nachdem er gesättigt war, machte er sein Bäuerchen und ich legte ihn wieder zu seiner Schwester. Izayoi streckte ihre kleinen Ärmchen nach mir aus und ich nahm sie in meine Arme. Wie ihr Bruder zupfte sie an meinen Yukata und ich musste dabei Lächeln. „Langsam“, sagte ich bestimmt und legte sie an.
 

Behutsam nahm sie meine Brustwarze in den Mund und begann zu frühstücken. Sachte drückte Izayoi an meine Brust und ich strich über ihr schwarzes Haar. Mir ist aufgefallen das bei beiden die Haare länger geworden waren, Zähnchen bekamen sie und es würde nicht lange dauern, dann fangen sie mit krabbeln an. Wie die Zeit doch vergeht und bei Hanyous verdammt schnell. Sie sind gerade erst zwei Monate alt, aber sie sind verdammt schnell gewachsen. Izayoi war gesättigt und ich sorgte dafür, dass sie ihr Bäuerchen machte. Danach legte ich sie zurück, gab beiden ihre Rasseln und ich wechselte meine Garderobe. Ich zog meinen hellgrünen Kimono mit den roten Hibiskusblüten über und band mir die entsprechende Schürze um. Das war gar nicht so einfach, wenn der linke Arm in der Schlinge steckte. Ich bürstete mein zerzaustes Haar und brachte Ordnung auf meinen Kopf. Ich trat auf die Veranda und blickte mich suchend um. „Kiba?“, fragte ich gedanklich, um die anderen nicht zu wecken und hielt nach ihm aus schau. „Ich bin hier“, gab er zur Antwort und kam langsam auf mich zu.
 

Ich ging ins Zimmer und er folgte mir. „Kiba, ich brauche deine Hilfe. Kannst du eins der Kinder tragen? Mein Linker Arm steckt in der Schlinge und somit kann ich nur einen nehmen.“, erklärte ich. „Aber sicher doch“, sagte er. Ich legte Izayoi auf ein größeres Tuch, knotete die Enden zusammen und gab sie behutsam Kiba. Er nahm die Knoten in sein Maul und wartete auf mich. Ich schnappte mir Inuka und wir gingen gemeinsam in den Wohnbereich. Vorsichtig legte ich ihn ab und Kiba tat es mir nach. „Ich würde Frühstück vorbereiten, passt du solange auf die beiden auf?“, fragte ich und er nickte.
 

Nun ging ich in die Küche und sah mich betröpfelt um. „Egal, ich probier es einfach“, sprach ich mir selbst Mut zu und begann Tee zu kochen. Nachdem er fertig war, holte ich die Tonbecher. Natürlich musste es dazu kommen, indem mir einer aus der Hand glitt, laut zu Boden ging und zerbrach. „Was ist passiert?“, fragte Nataku aufgeregt und kam schlitternd vor der Küche an. „Nichts. Bin nur zu nichts zu gebrauchen.“, sagte ich leicht deprimiert und sammelte die Scherben auf. „Ach Kagome, das ist nicht wahr. Komm ich helfe dir.“, sagte er sanft und half mir beim Scherben auflesen. „Was hattest du eigentlich vor?“, fragte er nach.
 

„Ich wollte Frühstück vorbereiten, aber bis ich damit fertig bin ist es auch schon Mittag.“, erklärte ich und ließ den Kopf hängen. „Kagome, ruh dich aus und ich werde das Frühstück machen.“, sagte er sanft und ich nickte schwer. Mit hängendem Kopf ging ich zurück zu Kiba und setzte mich zu ihm. Die Kinder spielten mit seinem buschigen Schwanz und quietschten vor Freude. „Kagome?“, fragte mich eine weibliche Stimme und ich sah nach oben. „Guten Morgen Sango“, lächelte ich sie an und sie sah mich verdutzt an. „Ist es denn eine gute Idee schon aufzustehen?“, fragte sie mich und ich nickte. „Hast du Inuyasha gesehen?“, fragte ich sie und ihre Augen weiteten sich. „Sag bloß er ist immer noch nicht zurück“, sagte sie ungläubig und traurig schüttelte ich den Kopf.
 

„Mach dir keine Sorgen Kagome, er wird wieder auftauchen. Das hoffe ich für ihn, denn sonst mache ich jagt auf ihn.“, sagte sie entschlossen und ballte demonstrativ eine Faust. „Wie geht es dir?“, fragte sie. „Soweit ganz gut. Meine Schulter schmerzt ganz schön und es stört mich das meine Hände verbunden sind. Ich komme mir so nutzlos vor.“, sprach ich. „Kann ich verstehen, deshalb konntest du auch nicht mehr liegen wa?“, fragte sie mit einem Lächeln. „Genau“ und gab ihr Recht. Wir unterhielten uns noch ein bisschen und es dauerte nicht lange und das Frühstück war angerichtet. Wir saßen alle beisammen nur einer Fehlte. „Er wird wieder kommen Kagome. Lass ihm noch etwas Zeit.“, sagte Miroku und ich nickte. „Er macht sich schreckliche Vorwürfe, weil er dich so verletzt hatte.“ Schaltete sich Nataku mit ein. „Ach? Und seine Abwesendheit verletzt mich nicht?“, fragte ich sarkastisch in die Runde und sie sahen mich neugierig an. „Ist doch wahr. Selbst Koga kam vorbei, um nach mir zu sehen, aber der feine Hundeherr hält es ja nicht für nötig. Verkriecht sich lieber in seine Hundehütte.“, giftete ich in die Runde und nun brach das große Schweigen aus.
 

Niemand traute sich noch ein Wort zu sagen. Schweigend beendeten wir das Frühstück und ich zog mich mit Kiba unter die Kirschbäume zurück. Dort verbrachte ich den ganzen Vormittag mit den Kindern. Sie spielten mit ihren Rasseln, spielten mit Kibas buschigen Schwanz indem sie versuchten ihn immer wieder zu schnappen bis sie anfingen quengelig zu werden. Ich bettete sie in das weiche Gras, Kiba legte sich zu ihnen und summte ihnen etwas vor. Die Müdigkeit überrollte sie und in null Komma nichts waren sie eingeschlafen.
 

Ich sah nach oben in die Baumkronen und beobachtete die Blätter die leicht im Wind wehten und die Sonne durch die Äste brach. Pünktlich zum Mittag wurden die Kinder munter und verlangten die Brust. Ich drehte mich so, dass ich das Haus im Rücken hatte und begann die beiden zu Stillen. Kiba achtete auf ungebetene Gäste und würde mich rechtzeitig warnen, aber dies war nicht nötig. Nachdem die beiden gesättigt waren, begab ich mich mit Kiba zurück ins Haus und nahm dort schweigend mein Essen ein. Die Stimmung war gedrückt und niemand wollte die Stille unterbrechen. War auch besser so, denn mir war nicht nach Reden. Nach dem Essen lief ich wieder zu den Kirschbäumen und nahm den alten Platz ein. Die Zeit verging und irgendwann zog es mir die Augen zu.
 

Ich versuchte mich wach zu halten, aber ich merkte, dass ich immer mehr wegdöste. „Du bist müde Kagome“, sagte Kiba und ich nickte schwach. Kiba verwandelte sich, zog mich zu sich rüber und ich lehnte mich an seinen warmen Körper. Die Kinder lagen neben mir und machten ihren wohlverdienten Mittagsschlaf. „Ich beschütze dich“, sagte Kiba sanft und ich gab mich der Schwerelosigkeit hin.

Shikon no Tama

Als ich erwachte dämmerte es bereits und ich schreckte hoch. Ich blickte mich um und fand die Kinder neben mir friedlich schlafen. „Du hast lange geschlafen, aber wie ich sehe war der Schlaf erholend“, sagte Kiba und ich sah ihn an. Erleichtert, dass ich mich noch unter den Bäumen befand, lehnte ich mich nach hinten und strich mir durch das Haar. „Ist irgendwas vorgefallen?“, fragte ich nach und Kiba schüttelte stumm seinen Kopf. Die Kinder regten sich neben mir und wurden langsam munter. Izayoi sah mich und streckte ihre kleinen Fingerchen nach mir aus.
 

Behutsam nahm ich sie mit einem Arm und schuckelte sie leicht. „Ist Inuyasha aufgetaucht?“, fragte ich und sah zu Izayoi. „Nein“, sagte Kiba und ich nickte frustriert. Izayoi zupfte an meinem Kimono und ich verstand. Ich drehte sie so, das sie auf meinem Arm lag, der sich in der Schlinge befand, befreite meine Brust und gab ihr zu trinken. Vorsichtig begann sie sie zu trinken und sah zu mir auf. Ich lächelte sie lieb an und strich ihr durch das schwarze Haar. Nachdem sie fertig war, machte sie ihr Bäuerchen und ich legte sie neben ihren Bruder. Inuka jammerte etwas und wunderte sich, warum es solange dauerte. Zuerst entblößte ich die andere Brust, nahm vorsichtig Inuka in meine Arme und legte ihn an. Zaghaft nahm er meine Brust dankend an und begann zu saugen. Er legte eine Hand auf meine Brust und drückte sacht. „Wie geht es deiner Schulter?“, fragte Kiba nach. „Sie tut verdammt weh und es wird lange dauern, bis ich sie wieder einsetzen kann.“, erklärte ich.
 

Inuka war gesättigt, machte sein Bäuerchen und ich verbarg meine Brust. Langsam richtete ich mich auf, streckte meine steifen Glieder und ging ein paar Schritte. „Ich bring die Kinder zu Bett. Bringst du mir Izayoi?“, fragte ich Kiba. Behutsam nahm er Izayoi in sein Maul, richtete sich auf und folgte mir. Als wir in meinem Zimmer ankamen, legte ich erst Inuka auf die Decken und danach nahm ich Kiba Izayoi ab. Ich summte den beiden noch ein Lied vor und es dauerte nicht lange schliefen sie erneut ein. Kiba wartete geduldig auf der Veranda auf mich, nachdem er sich wieder kleiner gemacht hatte. Leise schloss ich die Schiebetür hinter mir und Kiba legte sich davor, denn er wird bei ihnen bleiben. Wortlos ging ich in den Wohnraum, den ich verlassen vorfand.
 

Ich sah in die Küche und da fand ich ebenfalls niemanden vor. Wo waren sie denn alle? Ich ging in die Kräuterkammer und dort zerstampfte Nataku einige Kräuter. „Nataku“, sagte ich sacht um mein Anwesenheit anzukündigen. Er sah von seiner Arbeit auf und lächelte mich breit an. „Hallo Kagome, wie geht es dir?“, erkundigte er sich gleich. „Mir geht es soweit gut, aber die Schulter schmerzt ganz schön.“, gestand ich und er nickte. „Setzt dich, ich werde gleich einmal einen Blick darauf werfen und dir einen neuen Verband anlegen.“, sagte er und ich setzte mich. Nataku half mir meinen linken Arm aus dem Kimono zu befreien und achtete darauf, dass ich nicht entblößt vor ihm saß. Ganz sanft löste er den Verband und betrachtete die Wunde kritisch. Er drückte etwas am Wundrand herum und ich biss die Zähne zusammen. „Sie heilt zwar, aber sie ist etwas entzündet, aber nicht lebensbedrohlich. Ich werde dir Kräuter auflegen, die entzündungshemmend wirken und die Heilung der Wunde beschleunigen.“, erklärte er und ich nickte stumm. Nataku kramte nach den passenden Kräutern, zerstampfte sie in seinem Mörser und ich beobachtete ihn bei seiner Arbeit. „Nataku!“, rief jemand aus der Ferne und wir beide horchten auf.
 

„War das nicht Miroku?“, fragte ich und Nataku nickte. „Nataku schnell!“, rief der Mönch aufgebracht und seine schnellen Schritte kamen der Kräuterkammer immer näher. „Kagome ist …!“, rief er in den Raum rein, als er ihn stürmte und verstummte so gleich, als er mich so da sitzen sah. Sein Gesicht lief rot an und zog schnell die Tür wieder zu. Nataku und ich sahen uns gegenseitig an und begannen zu lachen. Nachdem die Kräuter fertig zerstampft waren, trat Nataku an mich heran, trug sacht die Kräuter auf und verband die Schulter von neuem. Er half mir wieder in den Kimonoärmel und legte meinen Arm wieder in die Schlinge. „Hast du Inuyasha gesehen?“, fragte ich in die Stille hinein. „Tut mir leid Kagome, ich habe ihn heute nicht einmal gesehen“, sagte er leicht bedrückt und sah mich traurig an. Ich nickte stumm, erhob mich und verließ schweigend den Raum.
 

Miroku hatte vor der Kammer auf mich gewartet und sah verlegen zur Seite. „Tut mir leid, dass ich so reingestürmt bin.“, entschuldigte er sich und ich schmunzelte leicht. „Es ist ja nichts passiert. Wolltest du etwas Bestimmtes von mir?“, fragte ich nach und er schüttelte leicht den Kopf. „Ich machte mir nur Sorgen, weil du den ganzen Tag unter den Bäumen lagst und geschlafen hattest. Als ich wieder nach dir sehen wollte, warst du plötzlich verschwunden und ich konnte dich nirgends entdecken.“, erklärte er und ich nickte. „Wie geht es dir?“, fragte er nach. „Mir geht es soweit ganz gut. Bin jetzt ausgeschlafen und meine Schulter verheilt langsam.“, informierte ich ihn. „Wie geht es euch? Sind eure Wunden gut versorgt worden?“ „Ja, uns geht es gut“, sagte Miroku und es beruhigte mich. „Hast du Inuyasha gesehen?“, fragte ich nach und auch er verneinte meine Frage. Geknickt ließ ich meinen Kopf hängen und ging von dannen. „Wohin gehst du?“, fragte Miroku. „An den Strand“, und verließ daraufhin das Haus.
 

Mit gesenktem Kopf ging ich runter zum Strand und lief bis zum Wasser. Ich blieb stehen und wartete darauf dass das kühle Meereswasser meine Füße umspülten. Ich schloss kurz meine Augen, atmete tief ein und aus und genoss die Meeresluft. Der Wind wehte mir durch das Haar und es fühlte sich einfach gut an. Ich öffnete meine Augen und beobachtete den fantastischen Sonnenuntergang. „Kagome“, sprach mich jemand an und erschrocken blickte ich nach rechts. Ich wandte mich zu der Person um, verneigte mich respektvoll und begrüßte ihn förmlich. „Seid gegrüßt Akira“ „Richte dich auf mein Kind und lass dich anschauen“, bat er und ich kam seiner Bitte nach. Er trat ein Stück näher und besah mich. „Geht es dir besser?“, fragte er und ich nickte. „Das freut mich zu hören. Begleite mich ein Stück, denn ich muss dir etwas berichten.“, sagte er und wir gingen am Strand entlang spazieren.
 

„Kagome, ich habe lange darüber nachgedacht über deine spirituellen Kräfte. Von Anfang an hatte ich gemerkt, dass du große Macht besitzt. Im Kampf vor wenigen Tagen konnte ich mir selbst ein Bild davon machen und ich war beeindruckt.“, erzählte Akira und ich errötete leicht durch seine Worte. „Verzeih, aber dürfte ich kurz …“, bat Akira und streckte seine Hand nach mir aus. Ich blieb stehen, schloss meine Augen und er legte seine Hand auf meinem Kopf. Eine wohltuende Wärme strömte durch meinen Körper und so schnell wie sie auch gekommen war, war sie auch schon wieder verschwunden. Akira´s Hand entfernte sich, ich öffnete meine Augen und ich blickte in ungläubige Augen. „Habt Ihr etwas gesehen?“, fragte ich vorsichtig und er nickte vorsichtig. „Du trägst eine rosafarbige Perle in dir“, sprach er gedanklich, damit wir nicht belauscht werden.
 

Ich zuckte etwas zusammen und wusste sofort was er meinte. „Was hat das zu bedeuten Kagome? Was ist diese Perle?“, fragte er schnell nach. Ich seufzte und wurde somit mit der Vergangenheit konfrontiert. „Die Perle ist das Shikon no Tama“, erklärte ich mit festem und entschlossenem Blick. „Shikon no Tama. Ich habe davon gehört.“, sprach er und sah mich eindringlich an.
 

„Inuyasha, ich und meine Freunde kämpften eins gegen einen Feind namens Naraku. Er war hinter diesem Juwel her und wollte unermessliche Macht damit besitzen. Wir brachten ihn zur Strecke, weil er soviel Leid über uns gebracht hatte. Dieses Juwel erfüllte einen Wunsch. Mein Wunsch war es, dass es verschwindet und es löste sich auf. Niemand wusste wohin es verschwand und wir hofften, dass es niemals wieder auftauchen würde.“, erklärte ich und Akira hörte aufmerksam zu. „Ich hatte gleich gemerkt, dass du mehr Macht besitzt, als du ahntest. Auch im Kampf. Unbewusst errichtest du einen Bannkreis, läuterst somit einige Dämonen und beschützest deine Freunde. Das Juwel hat dich beschützt Kagome.“, erklärte Akira und ich nickte schwer. „Es darf nicht bekannt werden dass das Juwel noch existiert. Dämonen würden sich aufmachen, mich jagen, nur um an das Shikon no Tama zu gelangen.“, erklärte ich ernst und Akira sah mich eindringlich an.
 

„Du willst es nicht nutzen?“, fragte er nach und ich verneinte seine Frage. „Niemals. Dieses Juwel richtet Schaden an und ich möchte diese Macht nicht.“, sagte ich entschlossen und Akira nickte. „Aber eins verstehe ich nicht. Das Juwel verfinstert sich, wenn der Träger voller Hass und Wut ist. Ich verspüre einen Hass auf Akuma, aber trotzdem verfinstert sich das Juwel nicht.“, gab ich nachdenklich kund und Akira lächelte leicht. „Es liegt daran, dass es von einem Bannkreis umgeben wird, damit es unentdeckt bleibt. Aber dieser Bannkreis geht von dem Juwel aus.“, erklärte Akira und ich nickte.
 

„Also kann ich frei Hassen? Wut empfinden? Meinen Gefühlen freien lauf lassen?“, fragte ich nach. „Du kannst deinen Gefühlen freien lauf lassen, denn deine Gefühle wird das Juwel nicht erreichen.“, versicherte er mir und ich atmete tief durch. „Ich werde mich wieder in das Dorf begeben. Meine Fragen wurden beantwortet.“, sagte Akira und wandte sich zum Gehen um. „Akira“, rief ich und er blieb stehen. „Ich danke dir das du mir im Kampf beistandest und hoffe das ihr alle wohl auf seid“, bedankte ich mich und verbeugte mich leicht.
 

„Kleine Blessuren heilen bei Dämonen sehr schnell und du kennst ja unser höchstes Gebot in dem Dorf“, sprach er und ich sah auf. Mit einem Lächeln wandte er sich von mir ab und ging Richtung Dorf. „Einer für alle, alle für einen“, flüsterte ich und der Wind wehte die Worte fort. Ich drehte mich ebenfalls um und ging zurück. Ich ging nicht gleich zurück zum Haus, ich blieb am Strand stehen und genoss den Sonnenuntergang. Traurig ist nur, dass ich ihn mir alleine ansehen musste, denn meine bessere Hälfte streifte durch die Gegend und badete in seinen Schuldgefühlen.
 

„Kagome“, trug der Wind mir sanft ins Ohr und ich drehte mich erschrocken um. Meine Augen weiteten sich, weil ich nicht glauben konnte wer vor mir stand. Sein Haupt war gesenkt, die Ohren ließ er hingen und er sah mich nicht an. „Kagome ich …“ „Mach Platz!“, schrie ich und er donnerte zu Boden. Schweigen trat ein und er wagte es nicht sich zu erheben. Das machte mich noch mehr wütend, weil er wie ein Winselwelpe vor mir da lag, früher hatte er wütend darauf reagiert, aber keine Reaktion zu zeigen, brachte das Fass zum überlaufen. „Mach Platz! Mach Platz! Mach Platz! Mach Platz! Mach Platz!“, schrie ich immer wieder und mir stiegen die Tränen in den Augen, weil ich so wütend auf ihn war, aber auch gleichzeitig froh darüber, das er wohlauf war. Kommentarlos ließ er die Mach Platz-Kommando über sich ergehen. Ich ließ mich in den Sand sinken, senkte meinen Kopf und schluchzte leise auf.
 

„Warum …?“, schluchzte ich, er antwortete nicht. „Warum Inuyasha …?“, schluchzte ich und war nicht in der Lage zu sprechen. In der Zeit sah der niedergestreckte Hanyou auf und sein Herz krampfte sich zusammen, als er seine Herzensdame so verzweifelt da sitzen sah. „WARUM LÄSST DU MICH IMMER ALLEIN, WENN ICH DICH BRAUCHE?“, schrie ich es heraus und plötzlich befand ich mich in seinen starken Armen. Ich drückte ihn etwas von mir weg, denn jetzt brauchte er mich auch nicht in den Armen zu nehmen. Es half nichts, er war zu stark und ich konnte mich aus seiner kräftigen, aber auch sanften, Umarmung nicht befreien. „Es tut mir leid …“, flüsterte er und ich wehrte mich nicht mehr.
 

Ich erwiderte die Umarmung und weinte in seinem Kariginu. Sanft strich er über meinen Kopf und duldete meine Tränen. „Wo warst du? Ich habe mir sorgen um dich gemacht. Geht es dir gut?“, fragte ich nachdem ich mich etwas beruhigt hatte. Sanft drückte er mich an seinem Körper. „Ich musste nachdenken“, sagte er nur und ich löste mich aus seiner Umarmung. Er sah zur Seite und war nicht fähig mir in die Augen zu sehen. „Warum siehst du mich nicht an?“, fragte ich und wischte mir die Tränen weg. Er antwortete nicht, stattdessen senkte er noch mehr den Kopf. Ich griff nach einer Haarsträhne die immer nach vorn lag und zog sein Gesicht zu mir. „Sieh mich an“, forderte ich ausdrücklich und er war gezwungen mir in die Augen zu sehen. Seine Augen waren voller Sorge und Schuldgefühle.
 

„Warum kannst du mich nicht ansehen? Habe ich dir irgendwas getan? Bin ich hässlich geworden, dass du mich nicht mehr ansiehst? Liebst du mich nicht mehr? Ist es das? Rede mit mir! Hast du Schuldgefühle mir gegenüber, weil du mich verletzt hast?“, fragte ich hintereinander, aber bei der letzten Frage verkrampfte er sich leicht. Er griff nach meiner Hand, die sein Haar festhielt, und besah sie sich. „Ich konnte dich nicht beschützen und deshalb wurdest du verletzt“, sagte er sanft und küsste mein Verband. Diese Gestik verursachte eine Gänsehaut auf meinem Körper. „Du bist verletzt worden, weil ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte“, sprach er weiter und es lag Schmerz in seiner Stimme. Mit der anderen verbundenen Hand strich ich über sein Gesicht und er sah mich an. „Mir geht es gut Inuyasha. Ich bin auf dem Weg der Besserung.“, versicherte ich ihm mit dem sanftesten Lächeln was ich aufbringen konnte und er schloss mich erneut in seine Arme. „Kagome“, flüsterte er etwas erleichtert und ich schmiegte mich an ihm.
 

„Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe und dich nicht beschützen konnte“, sprach er in mein Haar und ich nickte. „Verzeih mir“, bat er und verbarg sein Gesicht immer mehr in mein Haar. „Versprich mir eins. Lass mich nie wieder allein, egal was geschehen ist.“, bat ich ausdrücklich und er nickte. „Ich verspreche es dir“, flüsterte er mir ins Ohr und es kribbelte in meiner Magengegend. „Wie sagte Koga eins? Ich kann dir nicht verzeihen …“ und Inuyasha sah mich erschrocken an. Ich strich über seine Wange und lächelte verliebt. „… denn es gibt nichts zu verzeihen.“, sprach ich zu Ende und seine Lippen versiegelten meine.
 

Überrascht über diesen innigen Kuss, erwiderte ich ihn und Hitze machte sich in meinem Körper breit. Mein Herz begann zu raßen und erfreute sich über diese Berührung, die es schon lang misste. Er löste den Kuss und sah mich mit seinen goldbraunen Augen an. „Ich liebe dich Kagome“, flüsterte er und ich lächelte. „Ich liebe dich auch Inuyasha“ und erneut versiegelte er meine Lippen mit seinen.

Einblick in die Vergangenheit

„Ich liebe dich Kagome“, flüsterte er und ich lächelte. „Ich liebe dich auch Inuyasha“ und erneut versiegelte er meine Lippen mit seinen.
 

Er löste sich von meinen Lippen und strich mir sanft über das Gesicht. „Lass uns gehen“, sagte er und ich nickte. Hand in Hand gingen wir gemeinsam zurück, aber irgendwie war es komisch. Er hatte sich zwar für sein Fehlverhalten entschuldigt, aber irgendwie war es für mich noch nicht geklärt. Es saß noch auf meinem Herzen und um diese Last los zu werden, musste ich mit ihm sprechen. Gemeinsam traten wir auf die Veranda und Kiba verließ seinen Posten. „Alles friedlich?“, fragte ich ihn und er nickte.
 

Kiba sah abschätzig Inuyasha an und verschwand Richtung Kirschbäume. „Was hat denn der Wolf?“, fragte Inuyasha. „Sagen wir mal so, durch dein Verhalten hast du einige sehr verärgert.“, sagte ich und er sah mich ungläubig an. Leise schob ich die Tür auf und schlüpfte mit Inuyasha hinein. Ich ging zur Kommode, legte meine Armschlinge darauf und begann meinen Kimono auszuziehen. Leichter Gesagt als getan, denn der Obi war zu fest und mit meinen verbundenen Händen hatte ich Schwierigkeiten ihn zu lösen. Wortlos trat Inuyasha hinter mich, löste den Obi und zog mir sanft den Kimono aus.
 

Dabei berührte er sacht meine Haut und es begann erneut zu kribbeln. Er ließ den Kimono fallen, trat an die Kommode und kramte den Schlafyukata raus. Er half mir beim Ankleiden und als er gerade im Begriff war den Yukata zu zubinden, hielt er inne. Er betrachtete meine linke Schulter und ich ließ ihn gewähren. „Kagome … ich …“, begann er zu sprechen, stockte aber dabei. Inuyasha´s Ohren begann zu zucken und schnell band er mir den Yukata zu. „Kagome?“, fragte eine Stimme vor der Tür und ich erschrak. Ich trat zur Tür und öffnete sie für Nataku. „Ich bin hier um deinen Verband noch einmal zu wechseln“, sagte er, ich nickte und schob die Tür ganz auf, um ihn eintreten zu lassen.
 

Er trat ein und sah Inuyasha bei den Kindern sitzen. „Sei gegrüßt Inuyasha“, flüsterte Nataku, als er die schlafenden Kinder bemerkte. Inuyasha nickte nur und beobachtete die Zwillinge beim Schlafen. „Soll ich später wieder kommen?“, fragte er mich und ich verneinte. Ich setzte mich und Nataku tat dies mir nach. Ich lockerte den Knoten und Nataku legte ein großes Tuch auf meine Brust. Er half mir dabei die verletzte Schulter aus dem Yukata zu befreien und das große Tuch bedeckte dabei meine Blöße. Er entfernte den Verband und ganz vorsichtig nahm er das Tuch mit den Kräutern von meiner Schulter und besah sich die Wunde. Inuyasha trat neben Nataku und starrte auf meine Verletzung.
 

Geschockt sah er das Ausmaß, was er mir im Kampf angetan hatte und knurrte auf. Ich sah ihn unentwegt an, aber leicht fiel es mir nicht. Ich weis, dass ihm dieser Anblick schmerzte, aber er musste jetzt lernen, dass er mich auch nicht einfach allein lassen konnte, nachdem dies passiert war. Nataku tauchte ein sauberes Tuch in die warme Wasserschüssel, wrang es aus und gab es Inuyasha. Fragend sah der Hanyou ihn an. „Die Wunde muss vorsichtig gesäubert werden. In der Zeit kann ich die Kräuter zerstampfen.“, erklärte er und Inuyasha griff nach dem Tuch. Behutsam begann er meine Wunde zu säubern und ich biss die Zähne zusammen.
 

Er wischte die alten Kräuter ab, wusch das Tuch aus und begann von neuem. Ich zog die Luft zwischen meinen Zähnen ein und Inuyasha hielt erschrocken inne. „Tu ich dir weh?“, fragte er nach. Ich blies die Luft aus, die ich angehalten hatte und lächelte gequält. „Es geht“, sagte ich. „Lass mich mal sehen“, sagte Nataku und beugte sich vor. „Was beunruhigt dich Nataku?“, fragte ich, denn durch seinen Gesichtsausdruck, konnte ich erkennen, dass ihm etwas nicht gefiel. Sacht berührte er meine Haut und ich zog die Luft erneut durch die Zähne. „Es ist schlimmer geworden“, sagte er und ich sah ihn geschockt an. „Leg dich bitte hin“, forderte er mich auf und ich kam dem nach. Nataku zündete eine Kerze an, stellte sie nah zu sich, damit er besser sehen konnte.
 

„Es könnte etwas weh tun“, warnte er mich und ich nickte schwer. Behutsam, aber doch eindringlich drückte er auf meine Wunde herum und ich bäumte mich leicht auf. „Versuch still zu halten“, mahnte er mich und ich funkelte ihn wütend an. „Aber sicher doch, solange du nicht auf die Wunde drückst“, sagte ich sarkastisch und er schmunzelte leicht. Er drückte ein paar Mal darauf rum und sein Blick verfinsterte sich. Inuyasha beobachtete dies von der anderen Seite und knurrte vor sich hin. „Es steckt was drin“, sagte Nataku und ich atmete meine angehaltene Luft aus. „Ich muss es entfernen, denn sonst wird die Schulter nicht heilen“, erklärte er und ich nickte schwer.
 

„Es wird nicht all zu sehr weh tun, aber du wirst es spüren“, erklärte Nataku und ich nickte. „Bereit?“, fragte er nach und ich schüttelte energisch den Kopf. Skeptisch betrachtete er mich. „Schlimmer kann es ja nicht mehr werden“, sagte ich und lächelte leicht. Nataku hielt seine Hand über die Wunde, schloss die Augen und er konzentrierte sich. Seine Handfläche leuchtete hell auf und ich spürte die Wärme auf meiner Haut. Plötzlich verspürte ich ein Stechen in meiner Schulter und ich verkrampfte mich. Inuyasha rutschte entsetzt näher und beobachtete das Geschehen. „Was tust du da? Du tust ihr weh!“, blaffte Inuyasha. „Nicht so sehr wie du“, konterte Nataku zurück und Inuyasha knurrte leise auf. Ich biss die Zähne zusammen, kniff die Augen zu und hoffte, dass es bald vorbei sein würde.
 

„Noch ein bisschen Kagome. Ich hab es gleich.“, sagte er und ich nickte schwer. Kurz darauf hörte der Schmerz auf und ich atmete wieder aus. Warme Flüssigkeit trat aus meiner Wunde und Nataku legte sofort ein Tuch darauf, um die Blutung zu stoppen. Etwas erschöpft sah ich zu Nataku und er betrachtete den Fremdkörper in seiner Hand. „Es ist eine Kralle. Sie stammt vermutlich von dir Inuyasha als du deine langen Krallen in ihre Schulter gebohrt hattest. Dabei muss eine abgebrochen sein und blieb in der Schulter stecken.“, erklärte er und zeigte die große Kralle. Ich schielte zu Inuyasha und bemerkte, dass seine Augen vor entsetzen sich geweitet hatten.
 

Inuyasha senkte sein Blick und sein silberweißes Pony verdeckte seine Augen. Nataku bemerkte dies und sah zu mir und ich zu ihm. Er legte die Kralle beiseite und widmete sich wieder meiner blutenden Wunde zu. Immer wieder tupfte er leicht darauf und schon bald war das Tuch blutgetränkt. Er legte ein frisches Tuch darauf und bat mich dies auf die Wunde zu drücken. In der Zeit wandte Nataku sich zu seinen Kräutern um und begann sie schnell zu zerstampfen. „Es war nicht deine Schuld Inuyasha. Akuma hatte dich unter Kontrolle und das nicht zum ersten Mal. Dadurch versucht er Kagome zu verletzen, aber das dürft ihr beide nicht zu lassen.“, erzählte Nataku und zerstampfte weiter die Kräuter.
 

Inuyasha horchte auf und blickte zu ihm. „Durch Kagome´s Erinnerung konnte ich sehen, dass du nicht zum ersten Mal die Kontrolle verlierst und sie war immer die jenige die dich wieder zurück geholt hatte. Natürlich musste sie dafür aber auch einiges einstecken, aber sie ist nie von deiner Seite gewichen. Und das solltest du auch nicht tun.“, sprach er und sah mit festem Blick zu Inuyasha. Nataku drehte sich zu mir und nahm das Tuch von meiner Schulter. Schnell legte er die frischen Kräuter auf die Wunde und ich zog die Luft zwischen den Zähnen. „Oh, ich hätte erwähnen sollen das es brennt Kagome“, sagte er leicht verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Baka“, fluchte ich leicht und er grinste. Behutsam legte er weiterhin die Kräuter auf meiner Schulter.
 

„Kagome braucht dich an ihrer Seite. Du kannst nicht immer Tage lang verschwinden, Trübsal blasen und die anderen ausblenden.“, sagte Nataku und rügte somit Inuyasha. „Pah! Was geht dich das an?“, blaffte Inuyasha. „Es geht mich sehr wohl etwas an, denn deine zukünftige Frau machte sich Sorgen um dich, während sie selbst Schuldgefühle hegte.“, sprach er es nun aus. „Ich versteh nicht. Kagome hat doch nichts getan.“, sagte Inuyasha nachdenklich. „Sie bat die Wolfsdämonen um Hilfe, um ihre Kinder zu beschützen. Dann wurde das Rudel angegriffen, um die Kinder anzugreifen und dabei gab es Verluste. Kagome gibt sich die Schuld dafür und mit diesen Gefühlen blieb sie allein.“, schrie fast Nataku. Inuyasha zuckte leicht zurück und sah ihn ungläubig an.
 

„Es reicht Nataku“, sagte ich bestimmt und er betrachtete mich. „Es tut mir leid, dass ich laut geworden bin, aber es musste gesagt werden.“, sprach er und verband meine Schulter. „Vergiss nicht deine Hände zu versorgen, dabei kann dir ja dein Verlobter helfen.“, giftete er leicht. Schnell sammelte er seine Utensilien zusammen und verließ schweigend den Raum. Nun trat bedrückende Stille ein. Vorsichtig richtete ich mich auf und blickte auf meine Hände. „Es tut mir leid was er dir an den Kopf geworfen hatte“, entschuldigte ich mich für Nataku´s Worte. „Das muss es nicht, denn er hat recht. Ich hatte dich allein gelassen und die anderen genauso. Ich ahnte nicht, wie du dich fühltest und bin einfach verschwunden, weil mein Stolz mir im Weg stand.“, knurrte er.
 

Ich hörte aufmerksam zu und war überrascht über seine Worte. War er gerade einsichtig? „Dich trifft keine Schuld“, sagte er und ich sah ihn an. Dieses flüssige Gold besaß einen festen Blick und ich konnte mich nicht abwenden. „Das sagte Koga auch, aber trotz allem bleiben die Schuldgefühle. Ich bat Freunde um Hilfe und am Ende nahmen sie Schaden.“, sagte ich leicht bedrückt und blickte erneut auf meine Hände. „Ihr braucht es nicht schön zu reden, denn die Schuldgefühle werden nicht verschwinden. Das Koga und sein Rudel mir nicht böse sind, macht es um einiges erträglicher.“, gestand ich.
 

„Kagome, was kann ich tun?“, fragte er sanft. „Das Thema ruhen lassen und mir bei meiner Wundversorgung helfen“, sagte ich mit einem Lächeln und hielt meine verbundenen Hände in die Höh. Zaghaft nahm er meine Hände in seine und betrachtete sie. Vorsichtig löste er den Verband und besah sich die Wunde. Auch die andere befreite er von dem Verband und knurrte leicht, als er beide intensiv betrachtete. „Dort drüben steht eine Schüssel, die füllst du mit lauwarmem Wasser. In der obersten Schublade meiner Kommode befindet sich ein kleines Säckchen mit Kräutern. Diese streust du in kleinen Mengen in das Wasser und ich tauche meine Hände.“, erklärte ich und er nickte nur.
 

Er nahm die Schüssel und verließ leise das Zimmer. Plötzlich füllten sich meine Augen mit dem salzigen Nass. Die salzige Flüssigkeit sammelte sich und beim blinzeln, tropften sie unaufhörlich in meinem Schoß. Warum weinte ich? Waren es die Worte, die Nataku fand und ich nicht? War es der Mut den Nataku aufbrachte, Inuyasha unverblümt die Wahrheit zu sagen und so meine Gefühle hervorbrachte? Lag es daran, das Inuyasha jetzt bescheid wusste wie ich mich fühlte? Oder lag es daran, dass die Last von meinen Schultern war? Ich weis es nicht, ich kenne den Grund für meine Tränen nicht. Mit meinem Handrücken wischte ich mir die Tränen weg.
 

Danach besah ich meine Hände und erkannte, dass die Hochzeit noch in weiter Ferne war, denn mit diesen Händen konnte ich nicht nähen. Aber ich wollte nicht aufgeben. Vorsichtig stand ich auf, ging leise zu der Kommode, schrieb schnell eine Nachricht für Aya und rief Kiba. „Ist etwas passiert?“, fragte er schnell. „Nein, alles ist in Ordnung“, beruhigte ich ihn. „Du hast geweint“, stellte er fest, als er die Nase in die Luft reckte und schnupperte. „Nur ein bisschen. Könntest du bitte diese Nachricht an Aya weiter reichen?“, fragte ich und Kiba nickte.
 

Er trat näher ran und ich hielt ihm die Botschaft hin, aber er nahm sie nicht. Geduldig blickte er mir tief in die Augen. Ich ließ den Zettel fallen, streckte die Hand nach ihm aus und behutsam legte er seinen Kopf in meinen Arm. Ich bettete meinen Kopf auf seinen und genoss die Wärme. Ich vergrub meine Nase in seinem Fell und es roch sehr angenehm. Unwillkürlich traten erneut Tränen hervor und ich schmiegte mich in sein Fell. Kurze Zeit später löste ich mich von ihm und wischte mir die Tränen weg. „Danke“, hauchte ich nur und er nickte. Er nahm die Zettel und rannte Richtung Dorf. „Warum hat es denn der Wolf so eilig?“, fragte Inuyasha und kehrte mit der Wasserschüssel wieder.
 

„Sein Name ist Kiba und er hat etwas zu erledigen“, erklärte ich und Inuyasha stellte die Schüssel ab. In der obersten Schublade nahm er das Kräutersäckchen, gab eine gewisse Menge in das lauwarme Wasser und vermischte es kurz. Behutsam tauchte ich zuerst meine Handrücken in das Kräuterwasser und tauchte langsam hinab, bis die lauwarme Flüssigkeit meine Schnittwunden umspülten. Ich zog die Luft zwischen den Zähnen ein und versuchte den Schmerz zu ignorieren. Nach der Zeit gewöhnte ich mich an den Schmerz und begann vorsichtig meine Finger zu bewegen, soweit es mir möglich war. „Wie fühlst du dich?“, fragte mich Inuyasha plötzlich.
 

„Etwas matt, aber auch erleichtert“, sprach ich und blickte in die Kräuterbrühe. „Warum erleichtert?“, fragte er nach. „Weil du wieder bei mir bist“, sagte ich mit einem zuckersüßen Lächeln, als ich ihn ansah und somit konnte ich erkennen, dass er leicht rot wurde. „Am Anfang war ich wütend auf dich, weil du mich wieder alleine gelassen hattest, nach dem du die Kontroller verlorst. Aber jetzt bin ich einfach nur erleichtert, dass du wieder da bist und es dir gut geht. Ich hatte mir Sorgen gemacht, denn schließlich musstest du auch einiges durchmachen.“, sprach ich und war in meinen kleinen Gymnastikübungen vertieft. „Ich bin es nicht wert, dass man sich um mich sorgt“, sprach er kalt und abwertend von sich. Erschrocken starrte ich ihn an. „So etwas möchte ich nicht hören, denn du bist es wert, dass ich mich um dich sorge.“, sprach ich und er sah mich an.
 

„Warum …?“, fragte er und sah wieder zur Seite. „Inuyasha, verstehst du denn nicht? Weil ich dich über alles liebe und ohne dich könnte ich nicht sein.“, sagte ich, seine Ohren zuckten und er sah mich an. „Aber …“, begann er, brachte es aber nicht zu Ende. Ich lächelte schwach und bemerkte, dass das Wasser langsam kälter wurde. Ich nahm meine Hände aus dem Wasser, ließ sie abtropfen und legte sie anschließend, mit dem Handrücken zuerst, auf ein ausgebreitetes Tuch. Inuyasha bedeckte meine Hände mit den Enden des Tuches und tupfte sie ganz vorsichtig trocken. Danach kramte er etwas aus seinem Kariginu und ich betrachtete es neugierig.
 

„Was hast du da?“, fragte ich. „Dies hatte mir Nataku gegeben. Ich solle es auf deine Wunden schmieren, damit bleibt das Gewebe weich und kleine unbewusste Bewegungen würden dir leicht fallen.“, erklärte er und ich nickte. Er nahm etwas von der grünlichen Paste und verschmierte sie mir ganz sacht auf die Wunden. Anschließend verband er mir die Hände neu. Nachdem er fertig war, lagen meine Hände in seine und er starrte darauf. „Inuyasha?“, fragte ich vorsichtig und seine Ohren zuckten. „Kagome ich … ich …“, druckste er herum und mir schlug das Herz bis zum Hals. Was würde jetzt kommen? Würde er mir sagen, dass er nicht bei mir bleiben konnte, weil er mich in Gefahr brachte?
 

„Was versuchst du mir zu sagen?“, fragte ich gefasst nach, aber im inneren könnte ich mich gerade ohrfeigen. „Ich möchte alles wissen. Ich möchte erfahren, was genau geschehen ist, als ich in der Dunkelheit gefangen war.“, sprach er und sah mich eindringlich an. „Aber warum? Es ist vergangen.“, sagte ich und wandte meinen Blick von ihm ab. Behutsam nahm er mein Kinn und drehte mich zu sich, nun war ich gezwungen in seine goldenen Augen zu blicken. „Ich möchte gern erfahren was geschehen ist“, sagte er entschlossen und ich schluckte schwer. „Erzählungen reichen mir nicht, denn du würdest es verharmlosen. Ich möchte es mit meinen eigenen Augen sehen.“, erzählte er und ich sah ihn fragend an. „Aber wie …?“, begann ich, als die Tür aufgeschoben wurde und Nataku vor uns stand.
 

„Dann komm ich ins Spiel“, sagte er und setzte sich vor uns. „Was hat das alles zu bedeuten?“, fragte ich verwirrt nach und Inuyasha drückte sacht meine Hände. „Ich bin hier, weil Inuyasha mich darum gebeten hatte, ihm deine Erinnerungen zu zeigen.“, erklärte Nataku und ich sah Inuyasha erschrocken an. „Ich halte das für keine so gute Idee“, gestand ich und entzog meine Hände aus seinen. Was verspricht er sich davon? Wenn er all meine Erinnerungen sieht, wird er doch wieder reis aus nehmen und sich Tage lang verkriechen.
 

„Kagome, für mich ist es sehr wichtig. Bitte hilf mir es besser zu verstehen und nachzuempfinden was ich dir angetan hatte.“, bat er und senkte seinen Kopf. Bat er mich jetzt wirklich? Er bittet? Das kam ja noch nie vor. Wenn ich ihm meiner Erinnerungen zeige, nimmt er eventuell reis aus. Wenn ich ihm aber meine Erinnerungen verweigere, wird er geknickt sein und sich ewig die Schuld geben. Die er sich jetzt schon gab. Ich seufzte und blickte ihn an. „Unter einer Bedingung, ich möchte ebenfalls deine Erinnerungen sehen“, gestand ich und er zuckte leicht zusammen.
 

„Da gibt es nichts zu sehen, außer Dunkelheit“, sagte er schroff. „Bei mir gibt es auch nichts zu sehen, außer Schmerz“, konterte ich zurück und sah ihn entschlossen an. Er seufzte und senkte seinen Kopf. „Kagome bitte …“ „Nein Inuyasha, verschone mich mit deinem Gesülze und lass mich deine Erinnerungen sehen“, sagte ich schon fast befehlend und er sah mich betröpfelt an. Er nickte schwer und stimmte somit zu. Tja, ich wusste, dass seine eigenen Worte Früchte brachten. „Nun gut, nachdem wir dies geklärt hätten, bitte ich euch, dass ihr euch zu mir dreht.“, bat Nataku und wir drehte uns zu ihm. „Ihr müsst euch entspannen. Schließt am besten die Augen und denkt an die Tage zurück. Kagome fängt an und ich werde deine Erinnerungen zu Inuyasha leiten.“, erklärte er und ich nickte.
 

Ich schloss meine Augen, Nataku legte seine Hand auf meinen Kopf und ich dachte an die vergangen Tage zurück. Wie Inuyasha mit mir umgegangen war. Kalt, herzlos, ignorant, beleidigend und herablassend. Wie ich verzweifelt weinte und Nataku mich zu Trösten versuchte. Wie wir diesen Plan ausheckten und ich ihn in die Tat umsetzte. Wie er meine Kochkünste beleidigte und den großen Macker raus hängen ließ. Ich erinnerte mich an den Abend, als ich Akuma am Strand traf und erinnerte mich an jedes einzelne Wort. Danach erinnerte ich mich an den Kuss und neben mir knurrte es hörbar. Danach begab ich mich zum Grab meiner Familie und traf auf Sesshomaru und erinnerte mich an seine Worte. Ich wusste noch wie der Regen mich umfing und für mich weinte, danach wurde alles dunkel um mich herum und ich erinnerte mich nur noch daran, wie ich eines Morgens in meinem Zimmer erwachte.
 

Inuyasha sah in meiner Erinnerungen, wie ich meine körperlichen Signale wie, Schwindel, Husten und Schwäche, verbarg und geheim hielt. Mein Verhalten Inuyasha gegenüber, als ich ihn mit `dono´ ansprach und mein gesamtes Benehmen was ich an den Tag legte. Er sah das Gespräch zwischen mir und Kiba und unsere Vermutung, dass Akuma da hinter stecken könnte. Um dies festzustellen, schmiedeten wir einen Plan, den wir auch gleich ausführen wollten. Den einen Tag konnte Inuyasha sich mein Verhalten nicht erklären und verhielt sich normal. Aber im laufe des Tages behandelte er mich wieder abweisend und schlug mir den Tonbecher aus der Hand.
 

Kiba sollte Inuyasha beißen, was er auch tat, aber ich kam nicht dazu ihn `Mach Platz!´ an den Kopf zu werfen, weil ich von einem Hustanfall unterbrochen wurde. Bis zum nächsten Versuch, vergingen einige Szenen und Inuyasha sah, das er mich wie Dreck behandelte, den Kindern drohte und wie er Sango beleidigte.
 

`Grrrrrr! Hätte ich doch nur damals Kikyou gewählt und nicht dich, dann hätte ich nicht diese Rotzbengel am Hals und müsste mir nicht deren Geplärre antun. Wegen den Bälgern muss ich dich heiraten, obwohl ich sehr an meiner Freiheit hänge. Dann habe ich nicht nur die Bastarde am Hals, nein, auch noch dich als Hausdrache und darf euch durchfüttern.´, hallten seine Worte in meinem Kopf und neben mir wurde das Knurren lauter und bedrohlicher. Nach diesen verletzenden Worten, biss Kiba erneut zu und ich sah meine Chance gekommen.
 

Der Bannspruch funktionierte nicht und ich hatte Gewissheit, dass er unter Kontrolle stand. Erneut ein Bild, wie ich im Zimmer da hockte und weinte. Seine Worte hatten mich tief verletzt auch wenn sie nicht von ihm stammten. Ein weiteres Bild erschien in meiner Erinnerung und ich befand mich in der Hütte von Akira wider. Wir sprachen über unsere Beobachtungen, Vermutungen und wie Akira mir seine Hilfe anbot. Danach erinnerte ich mich an die Treffen von den Zwillingsbauern und an Kano, wie er mich ins Wasser zog und es sogleich auch bereute.
 

Dies ließ mich kurz vergessen und konnte etwas lächeln über sein bedrücktes Gesicht und das sein Kopf drohte von seinen Schultern zu fallen, wenn er ihn noch mehr hängen ließe. Er begleitete mich nach Hause und ich zog meine Mikotracht über, um danach das Essen vorzubereiten. Nachdem ich dies getan hatte, rief ich alle zum Essen. Inuyasha erschien und verlangte das ich diese heilige Tracht auszog, wobei ich mich weigerte. `Eine Sünderin hat nicht das Recht diese heilige Kleidung zu tragen´, waren seine Worte und es schmerzte erneut in meiner Brust. Neben mir knurrte es wieder und ich wusste, dass es ihm nicht gefiel was er da sah.
 

`Du hast mich zu einer Sünderin gemacht, indem du mich entehrt hast. Zusammen teilten wir das Lager und nur du allein hattest eine Miko beschlafen.´, hörte ich meine eigenen Worte und biss mir sogleich auf die Zunge. Danach erinnerte ich mich, wie er mich ohrfeigte und mir dabei die Wange zerkratzte. Neben mir zog Inuyasha die Luft hörbar ein und zeigte ihm sogleich, dass Akuma kurz die Kontrolle über ihn verlor, aber sie sogleich wieder an sich riss. `Wage es niemals so mit mir zu reden, was erdreistest du dir eigentlich? Du hast mir zu gehorchen!´, erklangen seine Worte und ich biss die Zähne zusammen. `BAKA! Als würde ich einem HANYOU gehorchen!´, vernahm ich meine verbitterte Stimme und ich zuckte leicht zusammen, als ich mich erinnerte.
 

Erschöpft öffnete ich meine Augen und brach somit die Verbindung ab. Mit leerem Blick starrte ich geradeaus und empfand schmerzliche Leere in meinem Herzen. Im Augenwinkel bemerkte ich wie Inuyasha mich betrachtete und Minutenlang ansah. Er streckte seine Hand nach mir aus, aber Nataku verbot ihm dies. „Warte kurz. Sie sammelt sich.“, sprach er und Inuyasha senkte seine Hand. Leise rollten die Tränen über meine Wangen, die ich ignorierte und für mich sprach. Erneut schloss ich meine Augen, spürte Natakus Hand auf meinen Kopf und erinnerte mich an den Tag zurück, als ich mich auf den bevorstehenden Kampf vorbereitete. Ich bat Koga und sein Rudel um Hilfe und sie verweigerten sich nicht. Bevor wir in den Kampf zogen, ruhten wir uns noch aus und ich erinnerte mich an meinen Traum.
 

`Hätte ich nur damals Kikyo gewählt und nicht dich. Dann hätte ich nicht die Bälger am Hals und müsste dich nicht heiraten. Die Hochzeit ist für mich nur ein Kompromiss, denn ich liebe dich nicht. Ich hatte schon einmal geliebt. Warum bist du nicht in deiner Zeit geblieben, wo du hingehörst. Du gehörst nicht hierher, du wirst immer eine Fremde in dieser Zeit sein.´, träumte ich damals und ich merkte wie sich mein Herz in meiner Brust zusammen zog.
 

Danach begab ich mich gemeinsam mit Sango, unseren Kindern und den anderen auf den Weg zu den Wölfen und bat um Obdach, die wir auch bekamen. Ich erinnerte mich an das Gespräch zwischen mir, Miroku und Nataku, als ich erneut einen Hustanfall erlitt und Nataku auf dem Grund ging. Mit dieser Erinnerung erfuhr Inuyasha das ich durch Akuma´s Kuss verflucht worden war und wie man den Fluch aufheben konnte. Danach erinnerte ich mich an den Kampf. Wie die anderen ihr bestes gaben, sich um die kleinen Dämonen kümmerten und wie Inuyasha mich angriff und ich versuchte ihn nicht zu verletzen. Ich erinnerte mich zurück, wie ich ihn wieder zur Vernunft zu bringen versuchte, was mir aber nicht gelang.
 

Erneut spürte ich die groben Griffe um meinen Hals und schluckte schwer. Der harte Schlag in die Magengrube, wie er nach mir trat und ich gegen einen Baum prallte. Bei dem nächsten Angriff drückte er mich in den Sand und bohrte seine langen Krallen in meine linke Schulter. Meine Versuche ihn wieder zurück zu holen trugen langsam Früchte, aber Akuma kontrollierte ihn immer wieder von neuem. Ich klatschte ihm meine blutverschmierte Hand in das Gesicht, aber es half alles nichts. Gedanklich rief ich nach Koga, der daraufhin sofort erschien und mir half.
 

Von da an, versuchte Inuyasha sich aus Akuma´s Kontrolle zu lösen, Koga und ich halfen ihm dabei. Als ich mich erinnerte, wie ich mit Koga flirtete, tat es mir in der Seele weh, denn ich wusste, wie Inuyasha sich dabei fühlen musste, aber es nützte alles nichts. Ich erinnerte mich an Koga´s Kuss und daran, dass ich beinahe gestorben wäre, wenn Akuma den Fluch nicht von mir genommen hätte.
 

Ich öffnete wieder meine Augen und atmete schwer. Nataku senkte seine Hände und beobachtete uns schweigend. Ich schielte zu Inuyasha rüber, sein Blick war gesenkt, das Pony bedeckte seine Augen und er biss die Zähne zusammen und er hatte Mühe sich zu beherrschen. „Bist du bereit Inuyasha?“, fragte Nataku und er nickte nur. Nun würde ich die Erinnerung von Inuyasha sehen und machte mich auf das schlimmste gefasst.
 

Als ich die Augen schloss, eine warme Hand auf meinem Schopf spürte, sah ich die absolute Dunkelheit. Es war alles um mich herum schwarz und ich konnte die verzweifelte Stimme von Inuyasha wahrnehmen, wie er versuchte aus der Dunkelheit zu entfliehen. Ein Bild tauchte auf und das war der Moment, als ich ihn mit `dono´ ansprach und er sich dies nicht erklären konnte. Danach folgte wieder die absolute Finsternis und seine verzweifelten Rufe. Dann erschien kurz ein Bild, als ich auf dem Boden lag, meine blutige Wange hielt und ihn entsetzt ansah. Anschließend wurde wieder alles schwarz und vernahm seine flehende Stimme.
 

Diese Dunkelheit war so erdrückend, dass ich es kaum aushielt. Ein helles Leuchten erschien und ich blickte auf dieses Bild. Er stand am Strand und betrachtete seine blutigen Nägel und er erkannte, dass es von mir stammte. Darauf folgte erneute Dunkelheit und immer wieder erschienen kurze Bilder und dann wieder die Finsternis. Das waren die Momente wo Akuma kurz die Kontrolle über Inuyasha verlor und er sich zu befreien versuchte. Koga´s Kuss erschien und Inuyasha befreite sich aus seinem Gefängnis und übernahm wieder seinen Körper.
 

Ich öffnete die Augen, denn mehr musste ich nicht sehen, weil ich den restlichen Teil schon kannte. Ich atmete schwer und Schweiß perlte sich auf meiner Stirn. Inuyasha bemerkte dies, nahm mich behutsam in die Arme und legte mich auf meinen Futon nieder. „Die Reise war für sie zu anstrengend“, sprach Nataku und Inuyasha nickte. „Ruht euch beide aus“, sagte er und verließ leise den Raum. Inuyasha legte sich zu mir, legte seine Hand auf meinen Bauch und sah mich an.
 

„Kagome ich …“ „Morgen“, unterbrach ich ihn und er horchte auf. „Lass uns morgen früh darüber reden“, sagte ich und blickte zu ihm. „Ruh dich aus Inuyasha, du hast einiges mit ansehen müssen“, erzählte ich geschwächt und schloss meine Augen. „Und du hast einiges durchgemacht, ertragen und erdulden müssen“, flüsterte er mir ins Ohr und gab mir ein Kuss auf die Stirn. Vorsichtig schmiegte er sich an mich, ich verlor mich in seinem Geruch und seiner Wärme. Daraufhin schlief ich tief und fest ein.

Ein ausführliches Gespräch

Als ich aufwachte, war es mitten in der Nacht und mir tat die Schulter weh. Inuyasha lag friedlich neben mir und bemerkte nicht, dass ich munter war. Vorsichtig richtete ich mich auf und hielt mir die Schulter. Ich sah nach den Kindern, die ruhig schliefen. Leise schlich ich mich aus dem Zimmer und ging Richtung Kräuterkammer. Dort zündete ich eine Kerze an und sah mich nach einem Kraut um, dass mir meine Schmerzen nehmen könnte.
 

„Kagome?“, flüsterte jemand und ich drehte mich nach der bekannten Stimme um. „Hab ich dich geweckt?“, fragte ich Nataku, der daraufhin den Kopf schüttelte und auf mich zu kam. „Was machst du hier?“, fragte er nach. „Ich suche etwas, was mir die Schmerzen nimmt“, erklärte ich und er nickte. Zielstrebig ging er zu einer Wand, nahm ein Bund und legte es auf den Tisch. „Setzt dich, ich bereite es für dich vor“, sagte er und ich kam dem nach.
 

Er zerstampfte die Kräuter, gab etwas Wasser dazu und zerstampfte sie weiter. In der Zeit nahm ich den Arm aus der Schlinge und befreite ihn vorsichtig vom Yukata. Ich bis die Zähne zusammen und beschloss, dass ich den Arm nicht mehr in den Ärmel stecken würde. Ich bedeckte meine Blöße und Nataku trat an mich heran. Behutsam nahm er den Verband ab und betrachtet die Wunde. „Sie sieht schon besser aus, als vorher“, sagte er und ich nickte. Er reinigte meine Wunde, schmierte die neuen Kräuter darauf und verband die Schulter von neuem. „Ist alles in Ordnung Kagome?“, fragte er mich und legte seine Hand auf meine Stirn.
 

„Hmmm…“, gab ich abwesend zur Antwort. „Du hast leicht erhöhte Temperatur“, sagte er nachdenklich und ich nickte nur. „Soll ich dich auf dein Zimmer bringen?“, fragte er fürsorglich und ich lehnte sein Angebot ab. „Nein danke, ich geh noch kurz an die frische Luft“, teilte ich ihm mit und erhob mich vom Hocker. „Danke für die Wundversorgung“, bedankte ich mich matt und verließ die Kammer. Ich lief nach draußen und ging zu den Kirschbäumen. Dort lag Kiba, der nun neugierig aufschaute und seine Ohren zuckten Hin und Her.
 

„Ist was passiert Kagome?“, fragte er mich sogleich besorgt, ich setzte mich schweigend zu ihm und lehnte mich an sein weiches Fell. „Hast du Fieber?“, fragte er nach und ich schmunzelte leicht. „Erhöhte Temperatur“, verbesserte ich ihn. „Kannst du nicht schlafen?“ „Nein, bin durch die Schmerzen in der Schulter aufgewacht“, gestand ich und Kiba nickte. „Ich spüre das du aufgewühlt bist“, sagte er und ich nickte leicht. „Inuyasha hatte einen Einblick in meine Erinnerung. Er wollte alles erfahren, was geschehen war in der Zeit wo er kontrolliert worden war.“, erklärte ich. „Mit Sicherheit hat ihm dies nicht gefallen“, sagte Kiba und ich nickte.
 

„Er war ziemlich durcheinander und es hatte ihn sehr mitgenommen. Aber auch ich hatte Einblick in seine Erinnerung.“, sagte ich nachdenklich. „Was hast du gesehen?“ „Er war allein“, sagte ich knapp. „Warst du doch auch. Er hatte dich allein gelassen.“, erinnerte mich Kiba. „Das stimmt schon, aber … aber ich hatte die anderen um mich herum. Er war ganz allein. Akuma hatte ihn in seinem Körper eingesperrt und um ihn herum befand sich die absolute Dunkelheit. Kalt. Dunkel. Allein.“, sprach ich und mich fröstelte es.
 

„Ab und Zu sah ich das Geschehene, als Akuma kurzzeitig die Kontrolle verlor, aber sonst war alles Dunkel und seine verzweifelte Stimme hallte in der Finsternis.“, erzählte ich weiter. „Wie hat er zu deinen Erinnerungen reagiert?“ „Er war außer sich vor Wut, knurrte als er die Bilder sah und blickte bedrückt zu Boden. Ich wollte ihm dies nicht zeigen, aber er bestand darauf. Jetzt wird er sich ewig die Schuld dafür geben, sich abkapseln und sich von mir abwenden.“, sprach ich und ließ den Kopf hängen. „Warum glaubst du das?“ „Weil er so glaubt mich so beschützen zu können“, gab ich zur Antwort und Kiba konnte darauf nichts mehr erwidern.
 

Plötzlich spürte ich dämonische Energie und sah mich um. Ich richtete mich schnell auf, worauf ich gleich die Quittung kassierte. Mich drehte es kurz und ich stützte mich am Kirschbaum ab. Der Wind frischte auf, blies mir die Haare ins Gesicht und versperrte mir somit die Sicht. Ich strich sie aus meinem Gesicht und vor mir stand der Lord des Westens. Der hatte mir gerade noch gefehlt. „Du lebst ja noch“, sprach er kalt und ich grinste. „Bedauerlich für dich“, sagte ich und der Wind wehte erneut und fuhr durch die silbrigen Haare.
 

„Wie ich sehe wurdest du von dem dreckigen Hanyou richtig durch die Mangel genommen“, beobachtete er. „Was kümmert dich das?“, fragte ich ihn spitz und seine Augen formten sich zu schlitzen. „Aaah! Ich verstehe.“, gestand ich und lächelte wissend. „Du treibst dich hier in der Nähe rum, weil Inuyasha sich verwandelt hatte und dies konntest du dir nicht entgehen lassen.“, vermutete ich. „Sehr scharfsinnig“, sagte er kalt. „Dann kannst du wieder verschwinden, es gibt nichts mehr zu beobachten“, sagte ich schroff und plötzlich wurde ich an den Baum gedrückt.
 

Kiba knurrte bedrohlich und begab sich in Angriffsstellung. „Ein Schritt weiter Wolf“, drohte Sesshomaru und richtete seine Giftklaue gegen mich. „Ich nehme keine Befehle von einem Menschen an“, knurrte er und sah mich finster an. „Und ich lasse mich nicht mehr von dir einschüchtern“, sprach ich mit fester Stimme und sah ihn entschlossen an. Seine Augen weiteten sich und er glaubte nicht, was er soeben hörte. „Lass sie runter Sesshomaru!“, schrie Inuyasha und legte seine Hand auf Tessaiga. Sesshomaru schielte nach hinten und sah zu seinem Halbbruder. „Worauf wartest du noch? Greif an! Oder nimmst du Rücksicht auf dein Menschenweib?“, spottete Sesshomaru und Inuyasha knurrte auf. „Das sagt der Richtige“, flüsterte ich und Sesshomaru drehte sich zu mir um.
 

„Du hast mich an dem regnerischen Abend zurück in mein Zimmer gebracht. Kiba war es nicht, sowie Inuyasha und mir wäre es neu, das ich fliegen könnte.“, flüsterte ich und er fletschte die Zähne. Er ließ mich los, daraufhin sank ich zu Boden und rieb mir meinen Hals. „An einer Konkubine mache ich mir nicht die Hände schmutzig“, sprach er frostig und ich zuckte leicht zusammen. „Pass auf wie du mit meiner Frau sprichst“, knurrte Inuyasha, kam auf uns zu und griff Sesshomaru mit seinen Klauen an. Geschickt wich er dem Angriff aus und Inuyasha stellte sich vor mich. „Noch ist sie nicht deine Frau“, erzählte er spitz und Inuyasha´s Ohren zuckten.
 

Wortlos drehte er sich zu mir, nahm mich in seine Arme und schritt an Sesshomaru vorbei. „Danke, dass du sie in der Regennacht ins Trockene gebracht hattest“, flüsterte Inuyasha, als wir an dem Eisprinzen vorbei liefen. Es war so leise, dass ich es nicht verstand, aber Sesshomaru, nach seinem Gesichtsausdruck zu Urteilen. Schweigend betraten wir das Zimmer und Inuyasha setzte mich vorsichtig auf dem Futon ab. Er legte seine Hand auf meine Stirn und die andere auf seine, um die Temperaturen zu vergleichen. Schweigend verließ er das Zimmer und kam kurz danach mit einer Wasserschüssel und einem Tuch. Er machte das Tuch nass und tupfte mir damit meine Schweißnasse Stirn ab. Dabei ließ ich ihn nicht aus den Augen und bewunderte sein flüssiges Gold.
 

Er bemerkte dies und erwiderte meinen Blick. „Wie fühlst du dich?“, fragte er, nachdem wir uns Minutenlang an geschwiegen hatten. „Meine Schulter tut weh, aber Nataku hatte Schmerzlindernde Kräuter darauf getan. Wirken anscheinend nicht.“, erklärte ich und er nickte. „Leg dich hin Kagome“, bat er mich. „Das Liegen bereitet mir Schmerzen“, erwiderte ich. Er schob die Wasserschüssel näher an die Wand ran, nahm mich schweigend in die Arme und trug mich in die nächste Ecke, ließ sich dort mit mir nieder und ich lehnte mich mit dem Rücken an ihm. Das nasse Tuch legte er mir auf die Stirn, drückte meinen Kopf sacht nach hinten und bettete meinen Kopf auf seine starke Brust. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, denn diese Nähe war ich nicht ungewohnt. Ich entspannte mich nach kurzer Zeit und sank weiter an seinen Körper. Diese wohltuende Wärme die er ausstrahlte, unglaublich.
 

Es ist lange her, dass wir uns so nah waren. „Mit Fieber solltest du nicht draußen herumlaufen“, maßregelte er mich sanft und legte seinen Arm über meine gesunde Schulter. Ich nickte nur, denn ich genoss seine Nähe, die ich so sehr vermisste und immer wieder brauchte. Er atmete tief ein und seufzte Luft aus und legte seinen Kopf auf meinen. „Was bedrückt dich Inuyasha?“, fragte ich ihn. „Woher willst du wissen, dass mich etwas bedrückt?“, fragte er nach und ich schmunzelte. „Durch deinen langen Seufzer und ich spüre, dass du innerlich unruhig bist“, erklärte ich und er seufzte abermals. „Vor dir kann ich nichts verbergen“, sagte er und ich nickte. „Was hatte Sesshomaru von dir gewollt?“, fragte er vorsichtig. „Er wollte überprüfen ob ich noch Lebe“, sprach ich und er drückte mich sanft näher zu sich ran.
 

„Warum hast du Tessaiga nicht gezogen?“, fragte ich stattdessen. „Weil ich es ihm schuldig war, denn schließlich hatte er dich nicht draußen im Regen liegen gelassen.“, erklärte er und ich nickte. „Aber das ist nicht alles was dich bekümmert“, stellte ich fest. Er nahm das feuchte Tuch von meiner Stirn, tauchte es in die Schüssel, wrang es aus und legte es mir erneut auf die warme Stirn. „Ich kann nicht vergessen, was du durchmachen, erdulden und ertragen musstest. Ich könnte mich dafür selbst Ohrfeigen. Wie konnte ich nur mein Zuhause so sehr verletzen, es zerriss mir fast das Herz, als ich die ganzen Bilder sah. Deine glanzlosen Augen konnte ich mir dadurch auch erklären. Meine Freunde hatte ich auch wie Dreck behandelt, da ist mehr als eine Entschuldigung fällig.“, gestand er.
 

„Du warst nicht du selbst“, erinnerte ich ihn daran. „Ich schäme mich trotzdem dafür“, flüsterte er leise und verbarg sein Gesicht in meinem Haar. Eine Zeitlang herrschte Stille, aber ich merkte das noch immer etwas auf seinem Herzen lag. Sein Muskel hämmerte stark gegen seinen Brustkorb und irgendetwas brannte ihn noch auf der Seele. „Inuyasha?“, fragte ich vorsichtig. „Hmm?“, machte er kund. „Bist du mir böse?“, fragte ich ihn und senkte meinen Blick. Er erschrak kurz und ich spürte, dass er sich vorlehnte, um mir ins Gesicht zu schauen. „Warum glaubst du das?“, fragte er nach. „Wegen Koga“, flüsterte ich kleinlaut und krallte mich unbewusst an seinem Ärmel fest. „Weil er dich geküsst hatte?“, fragte er nach, ich zuckte zusammen und nickte ganz vorsichtig. Er nahm mein Kinn, drehte es zu sich und ich sah in sein warmes Gold. Langsam näherte er sich und es begann bei mir zu kribbeln.
 

Ganz sacht berührte er mit seinen Lippen meine und sah mich dabei an. Mir stieg die Röte ins Gesicht und versank in diesen zärtlichen Kuss. Er löste ihn wieder und betrachtete mich dabei intensiv. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht und konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. „Ich bin dir nicht böse“, flüsterte er und mein Herz machte einen großen Sprung. Er lehnte sich wieder zurück an die Wand und ich schmiegte mich an ihm. „Ich hatte dich die ganze Zeit gehört“, sprach er plötzlich und schielte nach hinten. Sein Blick wirkte traurig und sehr bedrückt. „Du hast mich gehört?“, fragte ich nach, denn ich wusste nicht gleich, was er meinte. „Immer wieder hattest du auf mich eingeredet. Ich hatte jedes Wort verstanden und verinnerlicht. Ich war nur nicht stark genug, um aus meinem Gefängnis zu entfliehen. Ich schrie innerlich auf, als ich dich immer wieder verletzte. Und dann kam Kami sei Dank Koga.“, erzählte er und drückte mich sanft an sich heran.
 

„Auf Koga´s Anwesendheit hattest du dann endlich reagiert gehabt“, erinnerte ich mich und verharkte meine Finger mit seinen. „Als ich den Blick sah, wie er dich ansah, wurde ich sehr wütend und ich trat hervor. Trotz dessen er verheiratet ist und eine Tochter hat, hegt er immer noch Gefühle für dich und er will dich zu seiner Zweitfrau nehmen. Aber kurz danach übernahm Akuma wieder die Kontrolle.“, erzählte er und ich nickte. „Miroku schlug uns vor, dich eifersüchtig zu machen, deswegen hatte Koga dann mit mir geflirtet. Aber jedes Wort, was von mir, ihm gegenüber gefallen war, war gelogen. Ich liebe ihn nicht und ich werde ihn auch nicht heiraten.“, sprach ich mit fester und entschlossener Stimme.
 

„Da bin ich beruhigt“, flüsterte Inuyasha und legte seine Stirn auf meinen Kopf. „Aber ich muss sagen, dass er doch ziemlich übertrieben hatte. Er hätte mir nicht über meinen Hals lecken müssen und Küssen schon gar nicht.“, sprach ich etwas angesäuert aus. „Maßlos übertrieben hatte er es. Ich konnte diesen Anblick nicht länger ertragen. Wie er dich in seinen Armen hielt, über deine Wunden leckte und schließlich seine schleimigen Lippen auf deine weichen, zarten und rosafarbenen Lippen drückte.“, knurrte Inuyasha und ich horchte auf. Er beugte sich nach vorn und ich spürte seinen heißen Atem auf meinem Hals. Unwillkürlich bekam ich eine Gänsehaut und in mir kribbelte es. Plötzlich leckte er mir über meinen Hals, kleine Blitze durchströmten meinen Körper und ein wohliges Stöhnen entfuhr mir. Ich streckte wie automatisch meinen Hals, denn ich sehnte mich nach mehr.
 

„Nur ich darf deine Wunden lecken“, hauchte er und küsste zärtlich über meine Schrammen, die durch das Würgen entstanden waren. Er drehte mein Gesicht zu sich, dabei rutschte das feuchte Tuch von meiner Stirn und er küsste mich heiß und innig. Ich erwiderte den leidenschaftlichen Kuss und stöhnte hinein. Mein Körper schrie nach ihm, denn jede einzelne Faser meiner Haut verzerrte sich nach seinem Körper. Ich drehte meinen Körper etwas zu ihm, küsste aufdringlicher und bat um Einlass, den er mir gewehrte. Unsere Zungen berührten sich und tanzten wild umher. An meinem Hinterkopf vergrub er seine Hand in mein Haar und dies bereitete mir noch mehr Gänsehaut und seufzte in den Kuss hinein. Er löste sich von mir, sah mir tief in die Augen und strich über meine feuchten Lippen.
 

„Kagome …“, hauchte er und mein Herz schlug eine Oktave höher. Ich strich über seine Wange und verlor mich in sein flüssiges Gold. Ich merkte ihm an, dass ihn noch etwas auf der Seele brannte und dem ging ich jetzt nach. „Was hast du?“, fragte ich heißer und er wich meinem Blick aus. Ich drehte sein Gesicht wieder zu mir und er war gezwungen mir in die Augen zu blicken. Erwartungsvoll sehe ich ihn an und warte auf eine Antwort. „Darf … darf …“, begann er, unterbrach sich aber selbst. Ich beschloss geduldig zu sein, denn schließlich sprach er nicht gern über seine Gefühle bzw. fällt es ihm sehr schwer. Bestärkt strich ich über seine Wange und er sah mich an. „Darf … ich … darf ich …bei dir … bleiben?“, flüsterte er in die Nacht hinein und ich erschrak kurz. Was war das denn für eine Frage? Glaubt er im Ernst ich würde ihn jetzt fallen lassen wie eine heiße Kartoffel? Sanft lächelte ich ihn an, strich mit meinem Daumen über seine Lippen.
 

„Bis das der Tot uns scheidet“, hauchte ich und er schloss meine Lippen sofort mit seinen, drückte mich fest an sich und wollte mich am besten nicht mehr los lassen. Ich erwiderte den wilden Kuss und genoss seine Wärme. Unbewusst stöhnte ich vor Schmerzen auf, er ließ sofort von mir ab und ich hielt mir die Schulter. „Oh das tut mir leid, ich wollte nicht … ich war so erleichtert über deine Worte“, sagte er und betrachtete mich besorgt. „Schon in Ordnung“, und lehnte mich wieder an ihm. „Verschieben wir es auf später“, gab er kund und ich nickte. Es rührte sich etwas in der Schlafecke von den Kindern und wir beide horchten auf. „Sie sind munter“, bemerkte Inuyasha und ich nickte. Von den Beiden strampelte einer und befreite sich somit von der Decke.
 

„Soll ich …“ „Warte“, unterbrach ich ihn leise und wir beide beobachteten das Geschehen. „Kannst du erkennen wer von den Beiden es ist?“, fragte ich. „Inuka“ und ich musste schmunzeln. Inuka rollte sich von seinem Lager, lag nun auf dem Bauch und reckte sein Köpfchen. „Er nimmt Witterung auf“, flüsterte Inuyasha und ich nickte. Dies war mir nicht neu, denn Inuka kam des Öfteren in der Nacht zu mir und nahm sich das, was er am dringendsten brauchte. Inuka´s Ohren zuckten und lauschten in die Nacht hinein. Ich beobachtete meinen kleinen Sohn und wartete ab. Sein Kopf bewegte sich suchend Hin und Her und dann richtete er sich auf allen Vieren auf. Zielstrebig kam er auf uns zugekrabbelt und ich streckte ihm meine Hand entgegen. Er gluckste vergnügt, als er sein Ziel erreichte und kroch an mir hoch. „Das hast du fein gemacht Inuka“, flüsterte ich ihm zu und seine Ohren zuckten. Ich befreite meine Brust, Inuka rutschte etwas runter und hielt kurz inne. „Was hat er?“, fragte Inuyasha erstaunt, der dies schweigend beobachtet hatte. „Vorsichtig Inuka“, hauchte ich meinen kleinen Jungen zu. Daraufhin nahm Inuka behutsam meine Brust in seinen kleinen Mund und begann zu trinken.
 

„Er lernt schnell“, sagte Inuyasha stolz. „Er hatte mir einst in die Brust gebissen und dabei blutete sie leicht. Er war sehr über meinen Aufschrei erschrocken und ich ermahnte ihn. Dies hatte er sich gemerkt und seitdem, hält er etwas inne bevor er trinkt.“, erklärte ich und Inuyasha nickte nur. „So viel …“, begann er und knurrte leicht. „So vieles habe ich versäumt“, gestand Inuyasha. „Du hattest auch immer etwas zu tun gehabt im Dorf“, sagte ich und biss mir sogleich auf die Lippe. „Das wird sich ändern“, nahm er sich vor und legte seine Hand auf meine Stirn. „Geht es dir gut Kagome?“, fragte er besorgt und ich nickte leicht. „Deine Temperatur ist gestiegen“, erwähnte er und tauchte sogleich das Tuch wieder ins kühle Nass, wrang es aus und legte es mir auf die Stirn.
 

Ich seufzte auf und war froh über diese Abkühlung. Inuka genoss weiterhin seine warme Mahlzeit und knetete leicht meine Brust. Mich fröstelte es kurz und zuckte leicht zusammen. Inuyasha richtete sich kurz auf, ich beugte mich leicht nach vorn, damit er etwas mehr Spielraum hatte. Etwas Warmes wurde mir um die Schulter gelegt und Inuyasha zog mich leicht nach hinten und ich lehnte wieder an seiner Brust. Er hatte seinen Kariginu über meine Schulter gelegt und mir wurde gleich etwas wärmer. „Besser?“, fragte er nach. „Besser“, flüsterte ich und hielt Inuka. Es dauerte nicht lange und er war gesättigt. „Inuyasha kannst du mal …“ und deutete auf Inuka. Wortlos griff er behutsam nach seinem Sohn, legte ihn über seine Schulter und klopfte leicht auf seinen Rücken, bis er das wohlverdiente Bäuerchen vernahm. In der Zeit bedeckte ich meine Blöße und Inuyasha gab ihn mir vorsichtig zurück.
 

Inuka kuschelte sich in meinen Schoß, ich bedeckte ihn etwas mit den Kariginu und begann ihm ein Lied zu summen. Dabei strich ich zärtlich über sein Haar und bald spürte ich, wie sein kleiner Körper weiter in meinen Schoß versank und er bald darauf einschlief. „Wie geht es dir?“, fragte er vorsichtig nach. „Bin müde … Schulter schmerzt …“, flüsterte ich und meine Augen fielen mir langsam zu. Fürsorglich nahm Inuyasha das Tuch von meiner Stirn, machte es erneut nass und legte es wieder an die warme Stirn. „Izayoi regt sich“, informierte er mich. „So bald … Inuka nicht … mehr neben ihr … liegt, wird sie … munter“, gab ich müde zu antwort. Wie auch Inuka, rollte sie sich auf den Bauch und schnupperte in die Nacht hinein. unsicher krabbelte sie zu uns und schnupperte immer wieder die Luft.
 

„Bisschen wacklig die Kleine“, bemerkte Inuyasha. „Sie ist eine Kämpferin … die Geburt war … etwas kompliziert“, gestand ich und beobachtete meine Tochter. Inuyasha zuckte merklich zusammen. „Was ist passiert?“, fragte er schockiert nach. Ich hörte seine gedämpfte Stimme, aber ich konnte nicht darauf antworten, die Müdigkeit nahm immer mehr Besitz von mir. „Kagome? … Hey Kagome …“, rüttelte er mich leicht. „Hmm?“, machte ich müde. Etwas berührte mein Bein, ich sah hinab und bemerkte das Izayoi uns erreicht hatte. Sie gluckste etwas und ich streckte müde meine Hand aus. Sie krabbelte weiter an mir hoch, ich befreite schnell die andere Brust und sie steuerte darauf zu. Schmerzlich zog ich die Luft zwischen meinen Zähnen ein, denn sie berührte unbeabsichtigt meinen Arm, der sich in der Schlinge befand. „Kagome?“, fragte Inuyasha besorgt.
 

„Du musst sie halten. Greif am besten unter meinen Arm und stütze sie etwas.“, bat ich und er kam meiner Bitte nach. Genüsslich saugte sie an meiner Brust und ließ sich die warme Milch schmecken. Ich lehnte mein Kopf zurück an seiner Brust und atmete erleichtert auf. „Sie hatte … nicht … geatmet“, beantwortete ich seine Frage und mir fiel es schwer mich zu erinnern. „Was?“, klang es schockiert hinter mir. „Aya rieb an ihr, um sie zum Schreien zu bringen, aber es half nichts. Ich gab ihr einen kräftigen Klaps auf ihren Hintern und sie begann zu schreien. Ich denke nicht … das ein … Schaden bei … ihr entstanden ist.“, hoffte ich und beobachtete meine Tochter. Meine Augen fielen immer wieder zu und ich nickte immer mal weg. Izayoi war gesättigt und ich merkte, wie Inuyasha sie nahm, für ein Bäuerchen sorgte und sie mir wieder gab. Ich legte sie auf meine Brust und stützte sie am Po.
 

Ich seufzte auf und ich hatte das Gefühl, das die Kräuter nach ließen. „Kagome?“, fragte er nach und ich stöhnte leicht vor Schmerzen auf. „Meine Schulter … bringt mich … noch um“, sagte ich gequält und legte meinen Kopf nach hinten. „Versuch zu schlafen“, flüsterte er und nahm mir das Tuch von der Stirn. Ich schloss meine Augen, versuchte meine Schmerzen zu ignorieren und schlief langsam ein.
 

Die Nacht war grauenhaft gewesen. Immer wieder bin ich munter geworden und mir tat alles weh. Inuyasha schlief friedlich an der Wand gelehnt und bemerkte von alle dem nichts. Behutsam legte ich die Kinder neben mich und deckte sie mit Inuyasha´s Kariginu zu und lehnte mich wieder an Inuyasha. Richtigen Schlaf fand ich nicht und dämmerte vor mich hin. Nach der Zeit begann es schon zu grauen und ich fand endlich den erholsamen Schlaf, aber auch nicht lange. Benommen registrierte ich wie eins der Kinder munter wurde, zu mir krabbelte, meine Brust frei machte und hinein biss. „AU!“, schrie ich entsetzt auf und fuhr erschrocken hoch. „Was ist passiert?“, fragte Inuyasha besorgt und richtete sich vorsichtig auf. Inuka hatte erschrocken losgelassen und begann zu jammern. Ich hielt mir die Brust und begutachtete die Wunde. „Verdammt“, fluchte ich und Inuka begann zu schreien.
 

„Kagome?“, fragte Inuyasha vorsichtig und nahm seinen schreienden Sohn an sich. Schwerfällig richtete ich mich auf, torkelte zur Schublade, kramte mir ein kleines Tuch heraus und drückte es auf die Brust. „Hat er …“ „Ja, er hat mich wieder gebissen“, sagte ich leicht säuerlich und mir tat es sogleich auch wieder leid. Inuka konnte ja nichts dafür und er musste ja auch erst lernen. Seufzend legte ich das leicht Blutverschmierte Tuch auf die Kommode und mein Blick wanderte zum Spiegel. Ich erschrak leicht vor meinem Spiegelbild. Haare zerzaust, dunkle Augenringe und fahle Haut. „Mich kann man auf ein Feld stellen“, bemerkte ich bedrückt und wandte mich vom Spiegel ab. „Ich versteh nicht“, meinte Inuyasha und schuckelte Inuka, der sich langsam beruhigte. „Sieh mich doch an. Ich sehe aus wie eine Vogelscheuche …“ demonstrativ roch ich an meiner Kleidung und verzog die Nase. „… und man kann mich zehn Meter gegen den Wind riechen, sosehr stink ich.“, grummelte ich vor mich hin und sank vor Inuyasha auf die Knie.
 

„Sei nicht so hart zu dir selbst“, sagte Inuyasha ruhig. „Ist doch wahr. Frag mich gerade wie deine feine Nase diesen Gestank aushält. Kann mich selbst nicht riechen.“ Und verzog dabei mein Gesicht. „Du hattest Fieber und hast es rausgeschwitzt“, erklärte er sanft, aber das beruhigte mich kein bisschen. Schweigend streckte ich meinen gesunden Arm aus und Inuyasha gab mir vorsichtig Inuka. Ich befreite meine Brust und versuchte Inuka anzulegen. Nun verweigerte er die Brust und ich seufzte auf. „Was ist?“, fragte mein zukünftiger Mann. „Stur wie sein Vater … verweigert jetzt meine Brust“ und ließ den Kopf hängen. „Dein Aufschrei hatte ihn verschreckt …“, bemerkte Inuyasha vorsichtig.
 

„Nun komm schon Inuka … Mama hat es nicht so gemeint“, und strich sanft über seine Wange. „Nimm die Milch … trink mein Junge, damit du groß und stark wirst“, animierte ich ihn weiter, aber er tat nichts der gleichen. Langsam verzweifelte ich an mir selbst und mir stiegen die Tränen in den Augen. Inuka drehte sich zur Brust und schnupperte langsam daran. Er bemerkte den leichten Blutgeruch und zog seine Nase graus. Vorsichtig leckte er über seine Bissspuren und ich seufzte auf. Inuyasha trat näher und beobachtete dies. „Leckt er gerade die Bisswunde?“, fragte er erstaunt und ich nickte. Behutsam nahm er meine Brust in den Mund und saugte zögerlich daran. Eine Träne der Erleichterung tropfte auf seine Wange und ich wischte mir schnell meine Tränen weg.
 

„Alles in Ordnung Kagome?“, fragte Inuyasha und legte einen Arm um mich. „Sind nur die Nerven“, gestand ich beklommen und beobachtete Inuka, wie er sein Frühstück einnahm. Nach kurzer Zeit war er gesättigt, sorgte für sein Bäuerchen und roch unauffällig an ihn. Leicht zog ich das Gesicht und stellte fest, dass nicht nur ich stank. „Jetzt reichts“, grummelte ich und Inuyasha sah mich verwundert an. Ich drückte ihm Inuka in die Arme, holte aus meiner Kommode ein Handtuch und verließ, mit den Worten „Bin gleich wieder da“, das Zimmer. Ich ging Richtung Quelle und fragte mich selbst, warum ich nicht gleich auf die Idee gekommen war. „Guten Morgen Kagome … äh … wo …“, „Nicht jetzt Miroku, aber ich wünsche dir auch einen guten Morgen“ und spazierte weiter an ihm vorbei. An der Quelle angekommen streifte ich meinen stinkenden Schlafyukata ab, nicht achtend auf meine schmerzende Schulter und stieg anschließend in die heiße Quelle. Ich atmete erleichtert auf und versank bis zum Hals in der Quelle.
 

Ich lehnte mich an die warmen nassen Steine, schloss die Augen und spürte wie die Quelle ihr übriges tat. Meine Wunden kribbelten und die Schmerzen vergingen. Nach einiger Zeit befreite ich meine Hände aus dem lästigen Verband und musste feststellen, dass keine Narbe zu sehen war. Erleichtert lächelte ich und widmete mich meiner Schulter zu. Eine kleine Narbe kam zum Vorschein und gedankenverloren strich ich über die helle Stelle. Ich kreiste meine Schulter und verspürte dabei keine Schmerzen. Zufrieden stieg ich aus der Quelle, wickelte mir das Handtuch um meinen Körper, schnappte mir den stinkenden Yukata und ging zurück zum Haus.
 

Ich hatte es so eilig gehabt, dass ich mir nichts zum Anziehen mitnahm. Ich kontrollierte ob die Luft rein war und sprintete schnell über die Veranda. Nur leider trat gerade der Mönch aus dem Zimmer und ich stieß unfreiwillig mit ihm zusammen. Ein lautes Poltern ertönte und wir fielen krachend auf die Holzdielen. „Au“ und hielt mir den schmerzenden Kopf. „Was in …?“, schluckte Miroku, als er sich erhob. „Tut mir leid Miroku, ich hab dich nicht gesehen“, entschuldigte ich mich und rieb mir den Kopf. „Ka … ka … go … me …“, stotterte er und legte sich wieder hin. „Was ist? Hast du dich verletzt?“, fragte ich besorgt und Miroku schüttelte nur stumm seinen Kopf. „Du … du … solltest … dir …“, stotterte er weiter und zeigte nur mit dem Finger auf mich.
 

Fragend blickte ich an mir runter und wurde Feuerrot. „Aaaaahhhh!“, schrie ich beschämt auf, bedeckte meine Blöße und stieg schnell von ihm runter. „Was ist passiert?“, riefen Sango und Inuyasha gleichzeitig und sahen aus den Zimmern. „Was ist denn hier los?“, fragte Sango und besah uns beide. „Hast du etwa hingesehen?“, fragte ich entsetzt und Miroku richtete sich auf. „Tut mir leid, ich konnte doch nicht ahnen das du nackt in mich rein rennst“, sagte er schnell und ich machte mit einer Tomate Konkurrenz. „Aah! Du Schwein“, schimpfte ich und knallte ihm eine. Sein Kopf ruckte in Richtung Sango, eine rote Hand bildete sich auf seiner Wange und ich rannte schnell in mein Zimmer. Betröpfelt blieb Miroku liegen und beobachtete Sango, die ihre Hände in die Hüften gestemmt hatte.
 

Der Mönch drehte sich weg und atmete durch. „Was machst du da?“, fragte die Dämonjägerin. „Die andere Wange hinhalten“, gestand Miroku und Sango schmunzelte leicht. „Nun komm, steh auf Miroku“ und bot ihre Hand an. Verwundert griff er nach der helfenden Hand und Sango zog ihn hoch. Sie begutachtete seine Wange und pfiff anerkennend. „Was?“, fragte Miroku. „Einen kräftigen Schlag hat sie ja“, kicherte Sango und ging mit Miroku zurück ins Zimmer. Inuyasha, der alles beobachtet hatte, schüttelte nur mit dem Kopf und zog die Tür hinter sich zu. Er betrachtete seine Verlobte, die in einer Ecke hockte und vor sich hin fluchte. „Nun komm aus der Ecke raus Kagome“, sagte Inuyasha und sie schüttelte den Kopf. „Er hat mich gesehen. Wie peinlich.“, sagte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „Was gehst du auch ohne Kleidung baden“, mahnte mich Inuyasha und ich zuckte leicht zusammen.
 

„Nun komm schon“, und reichte mir seine Hand. Ich nahm diese an und er zog mich aus der Ecke hoch. „Ob er wütend auf mich sein wird?“, fragte ich und er zuckte mit den Schultern. „Ich wollte ihm keine Scheuern … das war Reflex“, sprach ich und senkte meinen Blick. „Nun mach dir nicht so ein Kopf. Das wäre nicht das erste Mal, dass Miroku dich nackt sieht.“, sagte Inuyasha und ich sah ihn entgeistert an. „Das wirst du mir später genauer erklären müssen“, sagte ich, kramte in meiner Kommode nach einem frischen Kimono und zog den, mit dem Hibiskusblütenmuster, über. „Nach dem Frühstück machen wir einen Ausflug“, sprach ich und Inuyasha sah mich neugierig an. „Wohin soll es denn gehen?“, fragte er nach und ich grinste nur. „Überraschung“, sagte ich lächelnd und packte einige Sachen zusammen.

Familienausflug

„Bist du langsam so weit Kagome?“, drängte mich Inuyasha und wartete ungeduldig auf der Veranda. „Drängle mich doch nicht so, sonst vergesse ich noch die Hälfte“, erklärte ich und packte aufgereckt die Sachen zusammen. „Was packst du denn alles ein?“, fragte er neugierig. „Das wirst du schon sehen“, sagte ich mit einem Lächeln und schnürte das große Tuch zusammen. „Sag mal … deine Schulter …“, bemerkte er und sah mich ungläubig an. „Fällt dir das jetzt erst auf?“, fragte ich mit einem Grinsen. „Keh!“, und drehte sich eingeschnappt weg.
 

Ich kicherte über sein Verhalten und fühlte mich einfach wohl dabei. „Ich bin vorhin in der heiligen Quelle gewesen und sie hatte ihr übriges getan. Ich bin wieder voll einsatzfähig und voller Tatendrang.“, sprach ich entschlossen und stemmte die Hände an meine Hüfte. Er sah mich an und drehte sich wieder weg. „Ich geh jetzt mit Izayoi frühstücken“, sagte er nur und ging los. „Hey, warte doch“, rief ich ihm nach, nahm Inuka an mich und rannte ihm hinter her. Wir waren die ersten im Essbereich und Inuyasha platzierte sich schon einmal mit den Kindern. „Ich schau nach, ob ich helfen kann“, sagte ich und verschwand in Richtung Küche. „Nataku?“, rief ich ihn fragend, weil ich ihn in der Küche nicht vorfand.
 

„Kräuterkammer“, kam die entfernte Antwort und ich begab mich dort hin. „Ist etwas passiert Kagome? Wie geht es dir?“, fragte er gleich nach, als ich die Kammer betrat. „Es ist alles in Ordnung und mir geht es gut. Ich bin in der heiligen Quelle gewesen, denn die Schmerzen waren unerträglich und meine Unbeholfenheit behinderte mich.“, erklärte ich und er nickte nur. „Es freut mich, dass es dir wieder besser geht, aber trotzdem siehst du nicht gut aus.“, bemerkte er und ich zog einen Flunsch. Er sah dies und hob gleich die Hände zur Entschuldigung. „Oh ich wollte dir nicht zu nahe drehten, aber … man hast du Augenringe“, sprach er es einfach hinaus.
 

„Du weist wirklich wie man einer Frau Komplimente macht“, gab ich giftig zurück, trat aus der Kammer und schob die Tür krachend zu. Ich ging in die Küche, bereitete dort das Frühstück für alle vor und stellte es im Essbereich auf den Tisch. Da die anderen noch nicht da waren, bereitete ich noch schnell den Tee zu. Nachdem dies erledigt war, begab ich mich zurück und sah …. sehr gespannte und elektrisierende Stimmung. Schweigend stellte ich den Tee auf den Tisch und beobachtete die Parteien. Miroku und Sango saßen Inuyasha gegenüber und Sango sprühte geradeso tödliche Blicke. Ich konnte es ihr nicht verübeln, denn Inuyasha war ihr gegenüber nicht gerade zimperlich umgegangen. „Tee?“, fragte ich vorsichtig in die Runde. „Nein danke“, gab Sango gepresst von sich und ich schluckte schwer. Sie würde es Inuyasha nicht so leicht machen. „Ich nehme welchen“, gestand Miroku und reichte mir seinen Tonbecher.
 

Mit leichter Röte schenkte ich ihm Tee ein, denn mir kamen die Bilder vom Zusammenstoß wieder in den Kopf. „Miroku?“, fragte ich vorsichtig und er sah mich an. „Ja?“ „Es tut mir leid, dass ich dir heute Vormittag eine gescheuert hatte. Das war reiner Reflex und eigentlich bin ich Schuld an der ganzen Misere, denn schließlich bin ich in dich rein gerannt.“, entschuldigte ich mich und verneigte mich leicht. „Ist schon in Ordnung, ich hatte auch nicht die Absicht gehabt zu schauen“, sagte er leicht verlegen und wurde etwas rot.
 

Plötzlich stand Inuyasha auf, trat neben Sango, die währenddessen jeden seiner Schritte beobachtete, und kniete sich neben ihr. Er verbeugte sich ganz tief und mir klappte die Kinnlade runter. „Es tut mir sehr aufrichtig leid, wie ich dich behandelt hatte Sango. Ich war nicht ich selbst, aber es tut mir sehr leid, was ich in der Zeit getan hatte. Ich hatte nicht das Recht euch so … so zu verletzen. Durch Kagome´s Erinnerung hatte ich all dies gesehen und ich fühle mich mehr als schuldig und sehr schlecht. Bitte verzeih mir.“, entschuldigte er sich und Sango betrachtete ihn genau. Es blieb für einige Minuten ganz still in diesem Raum und keiner wagte es, diese Stille zu brechen. „Entschuldigung angenommen …“, sagte sie die erlösenden Worte und Inuyasha blickte erleichtert auf. „…aber …“, begann sie und Inuyasha´s Ohren zuckten. „Aber …?“, fragte er vorsichtig nach. „… aber unter der Bedingung, dass du nicht gleich den Kopf in den Sand steckst oder den Schwanz einziehst und abhaust wie ein Winselwelpe“, sagte sie streng und Inuyasha sah sie betröpfelt an.
 

„Haben wir uns verstanden?“, fragte sie etwas lauter nach. „Verstanden“, fügte sich der Hanyou und ich musste Lächeln. „Nun richte dich wieder auf und lass uns endlich frühstücken“, sagte sie und griff nach ihrer Reisschüssel. Inuyasha ging wieder an seinem Platz und begann zu frühstücken. Nataku trat ein, blickte mich flüchtig an, setzte sich an seinem Platz und begann zu frühstücken. Das Frühstück verlief ruhig und nur das leichte klappern von Essstäbchen war zu vernehmen. „Natakuuuuu!“, flötete eine Stimme und er zuckte leicht zusammen.
 

„Nataaaakuuuuu!“, kam die Stimme näher und alle sahen auf, außer mir, denn ich wusste bereits wer sich ankündigte. „Nataku! Schatz! Warum antwortetest du nicht?“, flötete die Stimme fröhlich, trat von der Veranda einfach in den Essbereich ein und kuschelte sich sogleich an Nataku ran. Die anderen beobachteten die Szene mit neugierigen Augen. „Ich habe meine Gründe, warum ich dir nicht antworte“, sagte er etwas kühl. „Nun sei doch nicht so kalt. Lass uns heute den Tag zusammen verbringen.“, schlug sie freudig vor. „Nein“, kam es wie aus der Pistole geschossen. „Och warum denn nicht? Heute wird so ein schöner Tag. Verkriech dich doch nicht immer in deine Kräuter. Du musst mal unter die Menschen gehen.“, versuchte sie ihn zu ermutigen. „Ich bin unter Menschen“, und machte eine ausschweifende Armbewegung.
 

Leiko Blickte in die Runde und sah jeden einzelnen an. „Das sind alles Pärchen mit Kindern. Fühlst du dich dadurch nicht allein?“, fragte sie nach und ich schluckte. „Aber ich bin unter Menschen“, sagte er unbeeindruckt. „Komm schon. Verbring den Tag heute mit mir.“, flehte sie schon leicht. „Nein“, ignorierte er sie und aß weiter. Ich linste zu Leiko rüber und sie ließ bedrückt den Kopf hängen. Nachdenklich sah sie sich um. Ich blickte wieder zu meinem Frühstück, bevor unsere Blicke sich trafen. „Ach du Schande. Wer ist denn DAS?“, fragte sie schockiert und ich blickte mich um, bis ich merkte das sie mich meinte.
 

„Kagome?“, fragte sie nach und ich nickte vorsichtig. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte sie entsetzt und ich blickte an mir runter, um zu überprüfen ob etwas falsch war. Könnte ja sein, dass ich mich bekleckert hatte und es noch gar nicht mitbekam. „Die Haare farb- und glanzlos, völlig zerzaust. Die Haut grau und fahl. Dicke, müde Augen und die dunklen Augenringe noch dazu. Und …“, hielt die Nase in die Luft und schnupperte „ … du riechst als hättest du seit Wochen kein Wasser mehr gesehen.“, beendete sie ihre Beobachtungen. Beschämt senkte ich meinen Kopf und konnte dazu nichts sagen, weil es der Wahrheit entsprach.
 

„Wie kann man nur so unhöflich sein?“, polterte es aus Nataku heraus. „Unhöflich? Ich sage nur die Wahrheit. Sagt bloß ihr riecht das nicht. Da riecht ja ihr Wolf besser.“, giftete sie weiter. Ich griff nach meinem Tonbecher und schüttete ihr den Tee ins Gesicht. „HEY!! Was soll …?“, begann sie, als sie inne hielt und mein verletzten Gesichtsausdruck bemerkte. Schweigend stand ich auf, nahm Inuka an mich und verließ den Raum. Sobald ich im freien war liefen die Tränen, denn ihre Worte hatten mich hart getroffen. Ich blieb bei den Kirschbäumen stehen, lehnte mich an einem Stamm und weinte. Inuka regte sich an meiner Brust und gluckste irgendetwas. Mit verschwommener Sicht betrachtete ich meinen Sohn. „Kagome?“, fragte Kiba vorsichtig und ich sah ihn an.
 

„Bleib lieber fern von mir, denn ich stinke und bin nicht zu ertragen“, sagte ich bitter und er sah mich erschrocken an. „Wer sagt denn so was?“ „Leiko“, gab ich frustriert zurück und er nickte. „Kagomeeee!!“, rief jemand und ich blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam. Der Besuch winkte von weiten und zögerlich winkte ich zurück. Vor mir stand eine erschöpfte und schnaufende junge Frau, die sichtlich nach Luft rang. Sie muss anscheinend hierher gerannt sein, aber warum? „Ist irgendetwas passiert Aya?“, fragte ich sogleich nach und wischte mir noch schnell meine Tränen weg, bevor sie bemerkt werden. Erstaunt blickte sie zu mir auf und lächelte verlegen. „Aber nein. Ich bin mit Leiko gekommen, aber sie ist wie eine Verrückte vorgerannt und hatte mich zurück gelassen.“, erklärte sie und ich nickte nur.
 

„Ich bin wegen deiner Nachricht hier“, blickte sich suchend um und gab mir das große Bündel. „Hier sind die Hochzeitsgewänder drin“, flüsterte sie und ich strahlte über das ganze Gesicht. „Ich danke dir vielmals“, flüsterte ich zurück und nahm das Bündel mit einer Hand entgegen. „Ich habe mir die Freiheit genommen und dir ein Mittel zum Waschen reingelegt“, sagte sie und zwinkerte mir zu. Ich zuckte innerlich zusammen und machte einen Schritt rückwärts. Fragend sah sie mich an und wedelte schnell mit den Händen Hin und Her, weil ich den Wink falsch verstanden hatte. „Nein, nein Kagome. Ich meine ein Mittel damit du die Stoffe waschen kannst. Das hatte ich von meinen Eltern gelernt und habe diesen Brauch weiter geführt.“, erklärte sie und ich lächelte erleichtert. „Was ist das für ein Mittel?“, fragte ich neugierig weiter. „Das ist Kastanienlauge“, sagte sie Stolz.
 

Skeptisch betrachtete ich sie und sie musste schmunzeln. „Die kann man auch ganz leicht selber machen, ist nicht schwer. Man sammelt die Kastanien, schält sie, schneidet sie klein, gibt sie in ein Gefäß und schüttet anschließend Wasser darüber und bedeckt das Gefäß. Nach einigen Tagen bildet sich eine schäumende Brühe. Aber man sollte vorher an den Kastanien riechen, denn es könnte eine schlechte dabei sein. Wenn die mit reinrutscht, stinkt die ganze Lauge und die Arbeit war umsonst.“, erklärte sie und ich nickte wissend. Was sie mir soeben erklärte, war die einfachste Lösung Seife herzustellen und ich war sichtlich erleichtert. Denn im Herbst, werde ich Kastanien sammeln gehen bis zum geht nicht mehr und massenweise Seife herstellen. „Leider kann ich nicht länger bleiben, die Arbeit wartet“, entschuldigte sie sich und verbeugte sich leicht. „Ich muss los Kagome, ich hoffe wir sehen uns, wenn ich mehr Zeit habe, tut mir leid.“, und kehrte schnell wieder zurück zum Dorf.
 

Mit dem Bündel ging ich zurück in mein Zimmer, dicht gefolgt von Kiba, und bevor ich das Bündel versteckte, entnahm ich die Lauge und betrachtete sie. „Weist du zufällig wo sich eine heiße Quelle befindet?“, fragte ich Kiba und er nickte. „Sehr gut, denn du wirst uns heute bei unserem Familienausflug begleiten“, entschloss ich und seine Ohren zuckten. „Warum soll ich euch bei euren Familienausflug begleiten?“, fragte er nach. „Kiba, was für eine Frage. Du gehörst schließlich zur Familie und ich möchte, dass du mit dabei bist.“, erklärte ich und lächelte ihn lieb an. „Ich werde euch begleiten“, sagte er. „Das freut mich. Kannst du für einen Moment auf Inuka aufpassen? Ich hole nur noch schnell ein paar Sachen.“, erklärte ich, er nahm sich Inuka seiner an und ich verschwand schnell. Ich holte die große Waschschüssel und einen kleinen Holzeimer und ging Richtung Essbereich. „In zehn Minuten ist Aufbruch Inuyasha“, sagte ich in den Raum hinein, als ich die Tür aufschob.
 

Alle sahen mich erstaunt an und Inuyasha nickte nur. „Wo soll es denn hingehen?“, grinste Miroku in sich hinein. „Familienausflug“, sagte ich knapp. „Bevor du aber gehst, solltest du dich gründlich schruppen, sonst denken die Leute du lebst bei den Tieren.“, gab Leiko zum Besten und ich ballte meine Hand zur Faust. „Besser nach Tier riechen, als nach einem Frauenhaus“, giftete ich zurück und sie schnappte hörbar nach Luft. „Das nimmst du zurück!“, forderte sie und richtete sich auf. „Warum sollte ich? Denn ich sage nur die Wahrheit.“, grinste ich siegessicher und sie biss sich auf die Lippe. Es war für mich Genugtuung ihre eigenen Worte wiederzugeben.
 

„Du wagst es, mich mit diesen Frauen zu vergleichen? Die ihre Körper verkaufen?“, fragte sie unfassbar. „Nein, ich vergleiche dich nicht mit den Frauen, ich vergleiche dich mit dem Geruch der in solchen Häusern hängt.“, erklärte ich und sie wurde rot vor Wut. „Woher willst du wissen wie es in solchen Häusern riecht? Warst du schon einmal dort? Hast du dort deinen Körper verkauft?“, fragte sie gehässig und grinste. Meine Augen weiteten sich und ich versuchte ruhig zu bleiben. „Das werde ich dir nicht auf die Nase binden, aber wenn du erfolg bei Nataku haben willst, solltest du deinen Geruch überdenken. Er wirkt aufdringlich, künstlich und vertuscht deine wahre Natur. Mit diesem unnatürlichen Geruch hältst du Nataku auf Abstand, denn er kann dich nicht riechen.“, giftete ich und mein Kopf ruckte zur Seite.
 

Ich verharrte kurze Zeit so und sah sie unverwandt an. Meine linke Wange brannte leicht von der Ohrfeige, aber das machte mir nichts, denn ich hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Sie starrte mich nur an und war nicht fähig etwas zu sagen. In ihren Augen konnte ich Schmerz lesen, aber dies kümmerte mich nicht, denn sie interessierte es ebenso wenig. „Ich gebe dir einen guten Rat … lebe nicht in der Vergangenheit, sondern im Hier und Jetzt. Denn wenn du weiter in der Vergangenheit weilst, weist du nicht was vor dir geschieht und dann … ganz plötzlich … bist du allein“, sprach ich mit fester Stimme, drehte ihr den Rücken zu und verschwand in Richtung Zimmer.
 

Dort packte ich die restlichen Sachen zusammen und war bereit zum Aufbruch. „Warum ist deine Wange gerötet?“, fragte Kiba nach, der stillschweigend mein Tun beobachtet hatte. Automatisch ging meine Hand an meine warme Wange und strich darüber. „Eine kleine Auseinandersetzung mit Leiko“, erklärte ich und Kiba schnaufte. „Ist die heiße Quelle weit von hier entfernt?“, fragte ich nach und trug das große Bündel auf die Veranda. „Eine halbe Tagesreise ist es“, sagte Kiba und ich nickte. Ich band mir Inuka vorn an den Bauch und Kiba nahm das große Bündel. „Kagome?“, fragte eine vertraute Stimme und ich wandte mich um. „Bist du bereit Inuyasha?“, fragte ich und er nickte. „Dann kann es ja los gehen“, sagte ich mit einem Lächeln und stieg von der Veranda.
 

„Warte Kagome, wo geht es eigentlich hin?“, fragte er neugierig und kam auf mich zu. „Lass dich überraschen Inuyasha. Heute wird sich nur entspannt und nicht an Morgen gedacht.“, erklärte ich und er sah mich skeptisch an. „Vertrau mir Inuyasha, heute verbringst du einen ganzen Tag mit deiner Familie“, lächelte ich ihn an und ein kleines Lächeln erschien in seinem Gesicht. „Also gut, dann steig auf“, forderte er mich auf und kniete sich vor mich hin, damit ich auf seinem Rücken steigen konnte. „Lieber nicht … ich möchte dich nicht mit meinem üblen Geruch belästigen“, erklärte ich bedrückt und sah zur Seite. „Kagome … erzähle nicht so einen Stuss. Ich möchte dich tragen und außerdem sollst du dich schonen.“, sagte er und ich nickte. „Wo hast du eigentlich Izayoi?“, fragte ich ihn, weil er sie nicht in den Armen hielt.
 

Er grinste übers ganze Gesicht und öffnete leicht seinen Kariginu. Dort befand sich Izayoi, die er an seiner Brust gebunden hatte und sie schmiegte sich wohlig an Papas Brust. „Habe ich von dir abgeschaut, ich find die Trageweise sehr praktisch.“, gestand er und ich musste schmunzeln. Schließlich stieg ich auf seinen Rücken, Kiba zeigte uns den Weg und Inuyasha folgte ihm. Ohne Zwischenfälle und mit einem zügigen Tempo waren wir schnell an unserem Ziel angelangt. „Hier ist es sicher. Weit und breit sind hier keine Dämonen und es waren auch keine hier.“, sagte Kiba und ich nickte ihm zu. „Eine heiße Quelle?“, fragte Inuyasha überrascht und ich nickte erfreut. „Ein Badetag mit der ganzen Familie“, sagte ich freudig und begann das große Bündel auszuräumen. Ich reichte Inuyasha ein Handtuch und meins legte ich bereit.
 

Die heiße Quelle war von hohen Büschen umzäunt und gab keinen Blick preis. „Was hast du jetzt vor?“, fragte er mich. Ich nahm die große Waschschüssel, füllte sie mit warmem Quellwasser, gab etwas von dieser Lauge rein und band Inuka von meiner Brust. „Zu aller erst werde ich die Kinder baden, denn um ehrlich zu sein, riechen die auch nicht gut. Vor allem ihre Kleidung nicht.“, erklärte ich und zog Inuka aus. „Die Schüssel ist groß genug, wenn du möchtest kannst du deine Tochter baden“, schlug ich vor und seine Ohren zuckten nervös. „Mach du es lieber, ich mach es doch nur falsch“, sagte er und band seine Tochter von seiner Brust. „Ach quatsch, mach es genau wie ich“, lächelte ich und entkleidete Inuka. Ich nahm den kleinen nackten Mann auf den Arm und tauchte ihn behutsam in das warme Wasser.
 

Inuka begann sofort mit strampeln an, gluckste vor Freude und platschte mit den Armen aufgeregt in das Wasser. Ich kicherte über seine Freude und bekam auch einige Wasserspritzer ab, was mich nicht störte. Durch das Plantschen entstanden einige Blubberbläschen, Inuyasha begutachtete dies und schnupperte. „Was ist das?“, fragte er nach. „Dies hatte ich von Aya bekommen. Das ist selbstgemachte Seife.“, erklärte ich. „Riecht nach Kastanie“, bemerkte er und ich nickte ihn zustimmend zu. Mit einem Tuch wusch ich Inuka gründlich, machte seine Haare nass und schäumte sie etwas ein. Plötzlich hielt er ganz still, rührte sich nicht mehr und sah mich an. Automatisch hielt ich in der Waschung inne und beobachtete ihn. „Was hat er denn?“, fragte ich und beobachtete ihn weiter.
 

Inuyasha beugte sich zu ihm und betrachtete ihn. „Der Schaum“, sagte er nur und ich sah ihn an. „Was ist mit dem Schaum?“, fragte ich nach. „Der Schaum befindet sich an seinen empfindlichen Ohren und er lauscht das Platzen der kleinen Bläschen. Er weis es nicht einzuordnen.“, erklärte Inuyasha und ich nickte. Ich sah wieder zu Inuka, lächelte und strich über seine Ohren und entfernte den Schaum. Lächelnd hielt ich meine Schaumbesetzte Hand vor sein Gesicht und bewegte sie leicht. Dadurch knisterte es und Inuka beobachtete dies genau. „Hat es in deinen Ohren geknistert?“, fragte ich kindlich. „Das nennt man Schaum“, lächelte ich und wusch weiter seine Haare. Im Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Inuyasha seine Tochter entkleidet hatte und sie ebenfalls behutsam in das warme Wasser tauchte. Wie ihr Bruder begann sie freudig zu strampeln und spritzte dadurch ihren Vater etwas nass. Ich kicherte bei dem Anblick, weil Inuyasha dabei etwas zurückwich.
 

Nachdem die Haare von Inuka gut eingeschäumt waren und ich der Meinung war, dass sie vom Schmutz befreit waren, nahm ich das Tuch und wusch ihm den Schaum vom Kopf. Inuka gefiel dies und versuchte immer wieder den kleinen Wasserstrahl, der aus dem Tuch kam, zu greifen. Ich schielte zu Inuyasha rüber und er war sich unschlüssig wie er am besten seine Tochter wusch. Izayoi quietschte vergnügt und planschte in dem Wasser rum, als würde es kein Morgen mehr geben. Inuyasha´s Gewandt ist ziemlich nass geworden und da fragte ich mich, wer hier wen badete. Unaufgefordert gab ich Izayoi ein sauberes Tuch, was sie sich gleich krallte, tauchte es ins Wasser und katschte etwas darum. Sie verzog angewidert das Gesicht und begutachtete das Stück Stoff. Spielerisch tauchte sie es wider ins Wasser, hob es schwungvoll raus und es klatschte mitten ins Gesicht von Inuyasha.
 

Alles war mucksmäuschenstill und keiner wagte es, nur einen kleinen Ton von sich zu geben. Izayoi begann zu glucksen und Inuyasha sah bedröppelt aus der Wäsche. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, denn das war zu lustig, was sie mit ihrem Vater anstellte. Izayoi tauchte erneut das Tuch in das Wasser, hob es schwungvoll nach oben und es klatschte erneut in das Gesicht des erwachsenen Hanyous. Ein kleines, aber bestimmendes Knurren ertönte und Izayoi hielt inne. Inuyasha nahm das Tuch aus seinem Gesicht und begann seine Tochter zu waschen. Er seifte die schwarzen Haare ein und auch Izayoi hielt plötzlich ganz still und griff nach ihren Ohren. Da sie in den Schaum griff, knisterte es lauter in ihren Ohren und sie entfernte sich den lästigen Schaum.
 

„Ich weis, es ist unangenehm, aber du riechst nach Wolf“, erklärte Inuyasha und ich sah ihn an. Er spürte meinen Blick und betrachtete mich. „Was? Ist doch wahr. Alle beide stanken nach Wolf, also ich … mein … an ihnen … haftet Koga´s … Geruch.“, sprach er zurückhaltend und ich kicherte. „Ich weis, deshalb nehmen wir alle ein ausgiebiges Bad“, erklärte ich. Inuyasha wusch weiter seine Tochter und ich wunderte mich, dass sie so still hielt. Ich beobachtete dies genau und Izayoi ließ ihren Vater nicht aus den Augen. „Warum ist sie jetzt so still?“, fragte ich nach und Inuyasha grinste leicht. „Ich habe durch mein Knurren ihr zu verstehen gegeben, das ihr Verhalten gerade unangebracht war“, erklärte er und wusch sie weiter. „Ich verstehe. Wird sie je wieder Freude beim Baden empfinden?“, fragte ich leicht sarkastisch. „Aber sicher doch. Sobald ich das Spiel eröffne.“, sagte er und klatschte mir das Tuch ins Gesicht, was kleben blieb.
 

Das Tuch rutschte runter und ich sah gespielt wütend zu Inuyasha. Izayoi gluckste und begann wieder zu plantschen und Inuka stieg mit ein. Inuyasha schmunzelte und beobachtete mich. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen“, kicherte er verlegen. „Es freut mich, dass ich dich amüsiere“, grinste ich schelmisch und spritzte ihm das Wasser ins Gesicht, worauf gleich sein Kichern erstarb. Grinsend sah er mich an und war bereit für den Gegenangriff, aber ich erhob streng meinen Zeigefinger und er hielt inne. „Später“, grinste ich und nahm Inuka aus dem Wasser. Er protestierte dabei, wickelte ihn in ein trockenes Tuch ein und er quengelte weiter. „Scheint ihm nicht zu gefallen“, stellte Inuyasha fest, aber ich ließ mich dadurch nicht beirren. Gründlich trocknete ich ihn ab und übergab ihn in Kibas Obhut.
 

Kiba lag in der Nähe von den heißen Quellen und beschäftigte sogleich den unzufriedenen Racker. „Was hast du jetzt vor?“, fragte Inuyasha und nahm Izayoi aus dem Wasser. Er wickelte sie in ein Tuch und trocknete sie sorgfältig ab. Sie protestierte nicht allzu viel, aber glücklich war sie darüber auch nicht, dass warme Wasser zuverlassen. „Ich werde jetzt die Sachen waschen“, gab ich zur Antwort und leerte die Waschschüssel aus und füllte sie mit frischem Wasser wieder auf. Gab wieder etwas Seife hinein und legte die Schmutzwäsche in das Wasser. Inuyasha beobachtete dies und schuckelt dabei seine Tochter. Etwas beschämt drehte ich ihm meinen Rücken zu, entkleidete mich und band mir schnell das große Tuch um meinen nackten Leib.
 

Meinen stinkenden Kimono legte ich ebenfalls in die Waschschüssel und begab mich zu Inuyasha. Staunend und mit leichter Röte im Gesicht, blickte er mich an. „Was?“, fragte er und ich grinste. „Zieh dich aus“, befahl ich und er wich erschrocken zurück. „Aber … Kagome … was …?“, begann er leicht zu stottern und ich beugte mich zu ihm runter. „Ich möchte deine Kleidung waschen. Zieh dich aus.“, befahl ich erneut und seine Ohren zuckten nervös. „Dreh … dreh … dich … um“, sagte er beschämt und wich meinem Blick aus. Ich nahm ihm Izayoi ab, gab sie Kiba und begab mich zu der Waschschüssel. Dort wusch bzw. schruppte ich die Kleidung. Auf einmal wurde ein Kleidungsstück nach dem anderen zu mir in die Schüssel geworfen. Schweigend tauchte ich sie in die Lauge ein und wusch weiter, als wäre nichts gewesen. Die Sonne gab eine Hitze ab und Schweiß bildete sich auf meiner Stirn.
 

Die Kinderkleider wrang ich aus und breitete sie, in der Sonne, auf den Büschen aus. Nun wusch ich gründlich Inuyasha´s Kariginu wrang ihn aus und breitete ihn ebenfalls in der Sonne aus, danach sein Untergewand. „Hmm?“ und suchte in der Waschschüssel nach seinem Hakama. „Inuyasha wo ist …?“, unterbrach ich mich selbst, als ich mich umdrehte und das gesuchte Objekt fand. „Inuyasha, ich brauch auch dein Hakama“, sagte ich und wurde leicht rot. „Wozu brauchst du meinen Hakama?“, fragte er nach. „Ich möchte deine Hose waschen, deswegen“, erklärte ich und er schüttelte energisch den Kopf. „Erst gehe ich uns etwas zu Essen jagen“, sagte er schnell, unterbrach das Spiel mit den Kindern und war auch schon verschwunden. Ich stemmte die Hände in die Hüfte und sah ihm kopfschüttelnd nach. „Unglaublich der Mann“, sprach ich eher zu mir selbst und wusch schließlich meinen Kimono. Nachdem dies erledigt war, breitete ich ihn aus und begab mich zu Kiba.
 

Dort setzte ich mich nieder und beobachtete die Kinder. Izayoi fackelte nicht lange, krabbelte zu mir, befreite meine Brust vom Tuch und begann genüsslich zu trinken an. Ich legte meine Arme unter ihrem Po und stützte sie dabei. Inuka sah dies und krabbelte ebenfalls zu mir und nahm behutsam die andere Brust in den Mund und saugte daran. Ich seufzte und lehnte mich an Kiba an. „Ist das nicht ein schöner Tag?“, fragte ich in die Runde und Kiba gab ein kleines grummeln von sich. „Ist alles in Ordnung Kiba?“, fragte ich besorgt und sah ihn an. „Es ist alles in Ordnung und seit langem sehe ich dich endlich unbeschwert Lächeln“, sagte er und sah mich an. „Was nicht lange andauern wird, denn Akuma ist immer noch nicht besiegt“, sagte ich nachdenklich. „Der wird auch bald Geschichte sein“, sagte Kiba zuversichtlich und ich musste leicht schmunzeln. „Das hoffe ich doch, denn ich möchte endlich in frieden mit meiner Familie leben können“, gestand ich und betrachtete die beiden hungrigen Kinder an meiner Brust.
 

„Würdest du dich dann ihrer annehmen, wenn ich mich wasche?“, fragte ich Kiba und er nickte. Die beiden hungrigen Mäuler waren bald darauf gesättigt, ich sorgte für ihre Bäuerchen und verbarg meine Blöße. Danach überreichte ich sie Kiba, deckte beide leicht zu und summte ihnen noch ein Lied vor. Ihre Augenlider wurden immer schwerer, bis sie ganz geschlossen blieben. Schützend legte Kiba seinen buschigen Schwanz um sie und ich lächelte über diesen Anblick. Da Inuyasha noch nicht zurück gekehrt war, entledigte ich meines Tuches und begab mich in die heiße Quelle. Erleichtert sank ich weiter in das warme Nass und tauchte kurz unter. Luft holend tauchte ich wieder auf, strich mir das Wasser vom Gesicht und nahm mir etwas von der Lauge, die ich griffbereit gestellt hatte.
 

Schenkeltief stand ich in der Quelle und begann meinen Körper gründlich zu waschen. Es tat so gut mal wieder Seife zu benutzen, das war wie Urlaub für meine Haut. Ich sah förmlich wie der Schaum sich verdunkelte und angeekelte von mir selbst, hob ich die Zähne. Ich stellte ein Bein auf einen warmen Stein ab und auch hier wurde der Schaum dunkel. „Du Schande … Ich muss gerochen haben wie eine alte Sau“, sagte ich zu mir selbst und schruppte buchstäblich meine Haut. Mit dem anderen Bein machte ich genau dasselbe. „Kagome?“, fragte Inuyasha und legte seine Beute nieder. „In der Quelle“, gab ich zur Antwort und wusch unbeeindruckt mein Bein weiter. Die Büsche raschelten und da stand er.
 

Inuyasha betrachtete mich genau, schluckte schwer und ein leichter Rotschimmer erschien auf seinen Wangen. Verführerisch wusch ich mein Bein weiter und meine langen schwarzen Haare bedeckten leicht meine Brust. Ich bemerkte wie er schwer atmete, denn sein Brustkorb hob sich sehr deutlich an. Mein Herz schlug hart gegen meine Rippen, denn das Bild, was sich vor mich bot, war unbeschreiblich. Er stand nur in seinem Hakama da und die warmen Quellschwaden berührten zärtlich und sacht seinen Oberkörper. Da mein Bein nun gewaschen war, tauchte ich meinen Körper ins Wasser. „Wäschst du mir den Rücken?“, fragte ich, drehte ihm meinen Rücken zu und schob mein Haar nach vorn. Hinter mir vernahm ich das Rascheln der restlichen Kleidung und hörte wie er langsam in die Quelle stieg. „Wo sind die Kinder?“, hauchte er. „Sie sind bei Kiba und schlafen friedlich im Schatten“, erzählte ich.
 

Ganz vorsichtig strich er über meinen Rücken und bei mir machte sich eine Gänsehaut breit. „Auf den Steinen steht der Bambusbehälter, dort befindet sich die Lauge, gib etwas auf meinen Rücken“, erklärte ich und Inuyasha tat wie geheißen. Ich spürte wie die Lauge auf meinen Rücken tropfte und mich kitzelte, als sie hinab lief. Behutsam verstrich Inuyasha die Lauge auf meinem Rücken und seifte mich somit ein. Entspannt senkte ich meinen Kopf und genoss die zärtlichen Berührungen. Ganz sacht begann er meine Schultern und mein Nacken zu massieren. „Mmmm … das ist … gut“, schwärmte ich. „Lehn dich zurück“, hauchte er in mein Ohr und ich erschauerte etwas. Ich lehnte mich in seine starken Hände und er hielt mich, wie ein Baby, im Arm und lächelte mich sanft an. In diesem Moment schmelze ich dahin und verliebte mich neu in ihn.
 

„Streck dein Kopf nach hinten“, und ich kam dem nach. Meine Haare lagen nun im Wasser, trieben auf der Wasseroberfläche und Inuyasha strich die restlichen Strähnchen nach hinten, um sie nass zu machen. Meine Kopfhaut kribbelte unter seinen Händen und trotz das ich in der heißen Quelle lag, bekam ich eine Gänsehaut. Er richtete mich wieder auf, gab Lauge auf mein Haar und begann mit seinen kräftigen Fingern meinen Kopf zu waschen. Ich schloss die Augen und genoss sichtlich seine Aufmerksamkeit. Das Haar wurde ordentlich eingeseift und meine Kopfhaut massiert. „Ich wusste gar nicht, dass du so geschickt in Haare waschen bist“, gestand ich.
 

„Wusste ich auch nicht, mein Instinkt leitet mich“, sagte er und ich schmunzelte leicht. Seine Finger verschwanden von meiner Kopfhaut, er zog mich leicht nach hinten und erneut lag ich in seinen Armen. Mein Kopf war auf seinem Unterarm gebettet und ich spürte, wie er den Arm langsam ins Wasser sinken ließ. Sorgfältig wusch er mir den Schaum aus meinem schwarzen Haar und ich sah ihn unverwandt an. Er besaß einen leichten Rotschimmer in seinem Gesicht und ich lächelte leicht. Er bemerkte dies und sah mich an. „Was lachst du?“, fragte er und ich schüttelte leicht gedankenverloren den Kopf. Meine, von Wasser aufgewärmte, Hand legte sich auf seine Wange und strich darüber. „Jeden Tag verliebe ich mich mehr in deine goldenen Augen und in dein Wesen“, offenbarte ich ihm und seine Ohren zuckten leicht.
 

„Keh! Dieses Wesen besitzt scharfe Krallen und wird zu einem gefährlichen Tier“, sagte er scharf. „Und meine Hände werden dieses wilde Tier besänftigen mit all der Liebe die sie besitzen“, sprach ich sanft und strich über sein Gesicht. Er richtete mich auf und wich etwas von mir. Überrascht drehte ich mich zu ihm rum und sah ihn verwundert an. „Das Tier in mir kann dich töten Kagome“, knurrte er leicht und besah sich seine Hände. Ich ergriff seine Hände und er blickte zu mir. „Dessen bin ich mir bewusst, aber diese Hände besitzen auch eine sanfte Seite“, hauchte ich und küsste seine Handflächen. Er entzog sich mir und wich meinem Blick aus. „Vielleicht wäre es besser gewesen, mir zu wünschen ein Mensch zu werden“, gestand er und ich erschrak leicht.
 

„Vielleicht, aber wer weis das schon. Es gibt auch schlechte Menschen und außerdem …“, unterbrach ich mich, legte meinen Finger unter seinem Kinn und streckte sein Gesicht zu mir. „… liebe ich dich so wie du bist, als Hanyou und das wird sich niemals ändern.“, sagte ich sanft und seine Augen weiteten sich. Plötzlich umarmte er mich und ich erwiderte dies. „Kagome …“, hauchte er in mein Ohr und verbarg sein Gesicht in mein nasses schwarzes Haar. Er löste die Umarmung und sah mich unverwandt an. Sein Blick richtete sich auf meiner linken Schulter und verharrte dort für eine kurze Zeit. Gedankenverloren strich er mit seinen Fingern über die helle Stelle, eins … wo seine scharfen Krallen sich in mein Fleisch bohrten. „Wie kannst … du mich … nach allem lieben … obwohl ich dir … dies antat?“, fragte er mit belegter Stimme.
 

Ich seufzte und nahm seine Hand von meiner Schulter und entfernte mich etwas von ihm. „Wie kannst du mich lieben, die Frau, die skrupellos Menschen getötet hatte?“, fragte ich ernst und seine Augen weiteten sich. „Das ist völlig was anderes, du hattest dich gewehrt“, protestierte er. „Dann stell ich die Frage anders. Wie kannst du mich lieben, als mein Pfeil sich in deiner Brust bohrte?“ „Da wurdest du von Menoumaru kontrolliert“ „Und du wurdest von Akuma kontrolliert“, erwiderte ich, er knirschte mit seinen Zähnen und konnte darauf nichts erwidern. Ich lehnte mich an die heißen Steine und betrachtete ihn. „Was geschehen ist, ist geschehen. Grüble nicht über die Vergangenheit nach Inuyasha. Und um deine Frage zu beantworten … weil ich dich von ganzen Herzen liebe. Mein Herz ruft nach dir, es verzerrt sich nach dir und es hat gelernt, dir zu vertrauen, dir zu verzeihen und ohne dein Herz, kann es nicht sein.“, gestand ich und er sah mich an.
 

Schweigend kam er zu mir, zog mich zu sich nach oben und legte seine Arme um mich. „Um deine Frage zu beantworten … weil ich dich ebenfalls vom ganzen Herzen liebe. Du gibst mir das Gefühl kein nutzloser und dreckiger Hanyou zu sein. Bei dir fühle ich mich zu Hause, du schenkest mir eine Familie, die ich mir schon immer gewünscht hatte. Ohne dich fühle ich mich nicht vollständig und ich möchte für immer an deiner Seite bleiben.“, gestand er und ich wurde leicht rot im Gesicht. Unsere Lippen berührten sich sanft und unser Kuss wurde schließlich leidenschaftlicher. Der Kuss musste wegen Luftmangel gelöst werden und wir lehnten Stirn an Stirn. „Das hast du schön gesagt“, hauchte ich und er grinste leicht. „Dieses Süßholz gerasple gebe ich aber nicht jeden Tag von mir“, grummelte er gespielt und ich kicherte leicht.
 

Sanft löste ich mich von ihm, nahm die Lauge und er beobachtete jeden meiner Schritte. „Machen wir doch …“, begann ich und kippte mir etwas Lauge auf die Hand. „… dort weiter wo wir …“, verrieb sie in meinen Händen und berührte zärtlich seine nackte Brust. Er atmete tief ein und verspannte sich leicht unter meiner Berührung. „… aufgehört hatten“, beendete ich meinen Satz, sah ihn schelmisch an und dabei rieb ich seine Brust ein. Inuyasha begann schwer zu atmen und er musste sich sichtlich zusammenreißen, damit er mich nicht überfiel. Ich seifte weiter seine kräftige Brust ein, glitt zu seinen stark ausgeprägten Bauchmuskeln und er atmete hörbar ein. Ich blickte zu ihm auf und grinste, als ich sein verführerisches Gesicht sah. Meine eingeseiften Hände wanderte wieder nach oben, rieben seine Schultern ein und glitten an seinen Armen wieder nach unten.
 

Die Seife auf seinem Körper erreichte bald sein Ende und ich griff nach dem Bambusröhrchen, um mir noch etwas Lauge zu nehmen. Ich presste meinen nackten Körper an ihn, verteilte die Lauge zwischen uns und rieb meinen Körper an seinem. Er biss die Zähne zusammen und zitterte leicht. Ich grinste erneut, denn es gefiel mir was ich da sah und ich fand es aufregend, ihn etwas zappeln zu lassen. Nach langer Zeit liebten wir uns innig und hielten uns auch nicht zurück. Unsere Körper verlangten nach der Liebe des jeweiligen Partners und der Hunger nach Liebe wurde gestillt. Mein Kopf lag auf dem Stein, dröhnte von der Hitze und ich rang nach Luft.
 

Inuyasha richtete sich auf, entfernte sich aus mir und ich rutschte leicht vom Stein ins Wasser, weil meine Beine nachgaben. Ich lehnte mich an den Stein und eine Hand wanderte ins Wasser zu meinem pulsierenden Unterleib und rieb leicht daran. „Kago … me …“, keuchte er leicht und sah mich besorgt an. „Alles … in … Ordnung …“, versuchte ich ihn zu beruhigen und rieb noch etwas meinen schmerzenden Muskel. „Ich habe dir wehgetan“, knurrte er leicht und ich schüttelte energisch den Kopf. „Hast du nicht“, versicherte ich ihm, rutschte zu ihm rüber und lehnte mich an seinen Körper.
 

„Schließlich hatte ich dich gereizt gehabt“, erklärte ich leicht grinsend. „Ja, du hast mich bis zum äußersten getrieben und dann verlor ich die Beherrschung“, sagte er und schloss mich in seine Arme. Ich schmiegte mich in seiner Brust, meine Hand ruhte auf meinem Unterleib und genoss seine Nähe. „Du bist nicht auf deine Kosten gekommen“, sprach er frustriert. „Das ist nicht schlimm“, gestand ich und ich vernahm ein leichtes Jammern. Ich richtete mich auf und blickte zu den Büschen. „Sie sind munter“, informierte mich Inuyasha und ich nickte. „Soll ich sie dir bringen?“, fragte Kiba. „Lass nur, sie sollen zu mir krabbeln“, erklärte ich.
 

„Hä? Mit wem sprichst du?“, fragte Inuyasha nach und sah mich ungläubig an. „Mit Kiba natürlich“ und richtete meinen Blick auf die Büsche. „Inuka! Izayoi! Kommt zu Mama!“, rief ich sie und ich vernahm ein glucksen. „Sie haben sich aufgerappelt und schnuppern in der Luft“, informierte mich Kiba und ich nickte. „Hier ist die Mama und der Papa“, rief ich weiter. „Sie krabbeln in deine Richtung“ und ich nickte. „Sie kommen hierher gekrabbelt“, bemerkte Inuyasha und ich lächelte leicht. „Na komm Inuka und Izayoi“, rief ich weiter und ein Rascheln war zu vernehmen.
 

Es dauerte nicht lange und Inuka brach krabbelnd durch den Busch und beschleunigte sein Tempo, als er mich erblickte. Izayoi hingegen verhedderte sich im Busch und winselte aufgebracht. Inuyasha wollte ihr zu Hilfe eilen, als ich ihn am Arm festhielt. „Was ist los?“, fragte er mich und ich bewegte nur meinen Kopf in die Richtung und er folgte meinem Blick. „Sieh nur“, forderte ich ihn auf und er beobachtete die Situation. Inuka hatte das Winseln seiner kleinen Schwester vernommen, kehrte um und mit einigen kindlichen Angriffen befreite er sie von dem störrischen Geäst. Izayoi brabbelte etwas zu ihrem Bruder und gemeinsam kamen sie auf mich zu gekrabbelt. „Wie sein Vater“, bewunderte ich ihn und nahm ihn in meine Arme, als er der Quelle nah genug heran gekrabbelt war.
 

„Wie ihre Mutter“, bemerkte Inuyasha seufzend und nahm seine Tochter in die Arme. „Was soll denn das heißen?“, fragte ich nach und er grinste. „Genauso tollpatschig“, schmunzelte er und rutschte näher zu mir. Inuka hatte in der Zwischenzeit meine Brust gefunden und trank gierig seine Mahlzeit. Inuyasha legte mir Izayoi auf die Brust, sie rutschte etwas nach unten, um besser an die Milch zu kommen. Nun saß ich in der heißen Quelle, lehnte an einem Stein, stillte meine Kinder und stützte sie dabei. „Ich werde Holz sammeln gehen und das Essen vorbereiten“, sagte Inuyasha und stieg aus der Quelle. Zügig trocknete er sich ab, zog seinen Hakama über und sprintete schon los.
 

Nach einiger Zeit war Inuka gesättigt, ich schob ihn zu meiner Schulter hoch, klopfte sacht auf sein Rücken und er machte sein altbekanntes Bäuerchen. Kurz darauf war Izayoi fertig mit trinken. Ich sorgte für ihr Bäuerchen und es war an der Zeit, aus der Quelle zu steigen, denn die Wärme machte sich langsam bei mir bemerkbar. Mit wackligen Beinen stieg ich aus der Quelle, um gleich darauf ins Gras zu plumpsen. „Kagome? Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. „Mir ist durch die Wärme schwindlig“, gestand ich und setzte die Kinder vorsichtig ab. „Brauchst du was?“, fragte er.
 

„Mein Tuch“, schnaufte ich und er besorgte mir gleich mein Tuch. Schnell trocknete ich die Kinder ab, danach mich, wickelte mir das Tuch um meinen Leib und legte mich geschwächt ins Gras. Die Beine legte ich auf einen höher gelegenen Stein ab und ich spürte wie das Blut mir zurück in den Kopf floss. Die Kinder rappelten sich auf und krauchten aufgeregt um mich herum. „Sie spüren das etwas mit dir nicht stimmt“, erklärte Kiba und ich nickte. Ich streckte meine Hand nach Inuka aus und strich über sein Haar. „Macht euch keine Sorgen. Mama geht es gut. Kreislauf ist nur im Keller.“, erklärte ich mit einem Lächeln und Inuka schmiegte sich an mich, sowie Izayoi.
 

Sie winselten leicht und stießen ihre Köpfe leicht in meiner Seite. „Sie wollen, dass du dich aufrichtest. Sie haben Angst das du nicht wieder aufstehst.“, erzählte Kiba. „Sssccchhhhttt … der Mama geht es gut“, versuchte ich sie zu beruhigen und strich über deren Köpfe. „Kagome? Was ist passiert?“, fragte Inuyasha entsetzt, ließ das Holz fallen und kam zu mir. „Mir ist nichts passiert. Mir ist nur die Wärme zu Kopf gestiegen. Mir geht es gleich besser.“, versicherte ich ihm und er atmete hörbar auf. „Brauchst du etwas?“, fragte er nach. „Nein, mach ruhig schon das Essen. Ich komm gleich zu dir.“, sagte ich und er nickte.
 

Ich blickte in den Himmel und betrachtete die vorbeiziehenden Wolken und versuchte Wolkenbilder zu lesen. Dies hatte ich schon immer getan, denn so verging die Zeit schneller. Meine Kinder hatten sich an mich geschmiegt und wichen mir nicht von der Seite. Sie waren noch zu sehr besorgt und betrachteten mich genau. Diese Eigenschaft hatten sie definitiv von ihren Vater.

Familienausflug

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Banditen

Nachdem sich mein Kreislauf stabilisiert hatte und mich angekleidet hatte, begab ich mit den Kindern zu Inuyasha und setzten uns ans Feuer. Die Kinder waren nur mit ihrer Stoffwindel gekleidet, denn alles andere wäre zu warm gewesen. Sie waren putz munter und wollten jetzt beschäftigt werden. Ich holte die Rasseln, gab jeden eine davon und sie begannen damit zu spielen. Vergnügt bissen sie immer wieder in den widerstandsfähigen Panzer hinein und schüttelten ihn wild rum, um die Perlen klimpern zu lassen.
 

Mit einem Lächeln beobachtete Inuyasha die beiden, während ich mich um das Essen kümmerte. Bald verloren sie das Interesse an den Rasseln, krabbelten zu ihren Vater hinüber und wollten mit ihm Spaß haben. Inuyasha begann die beiden an ihren kleinen Bäuchlein zu kitzeln und grinste schelmisch dabei. Sie glucksten, kicherten, zappelten und schrien vor Freude. Nach langem Toben, Raufen und Spielen wurde Izayoi langsam müde und sie krabbelte zu mir. Inuka spielte weiter mit seinem Vater und zeigte keinerlei Müdigkeit.
 

Izayoi krabbelte auf meinen Schoß, behutsam nahm ich sie auf die Arme, wiegte sie leicht und schon war sie eingeschlafen. Ich breitete eine Decke aus, legte sie darauf und wickelte sie leicht darin ein. Vorsichtig nahm ich sie in meine Arme und sie schlief friedlich weiter. Ich wand mich zum aufgespießten Keiler zu, drehte ihn, damit er auf der anderen Seite noch knusprig wurde und blickte zu Inuyasha, weil es auf einmal ruhig wurde. Inuyasha wiegte Inuka und er schlief daraufhin auch gleich ein. Wie ich, nahm Inuyasha eine Decke, wickelte Inuka darin ein und nahm ihn in seine Arme. Ich lächelte in mich hinein, weil dieses Bild einfach unbeschreiblich war. Ich sah zu Izayoi, strich über ihre weiche Wange, sie regte sich leicht unter dieser Berührung und schmunzelte.
 

„Kagome?“ „Hmm?“, gab ich zurück ohne den Blick von Izayoi zu nehmen. „Kann ich dich alles fragen?“, fragte er. „Natürlich. Wo drückt denn der Schuh?“, fragte ich nach und blickte ihn neugierig an. „Und du wirst nicht wütend?“, fragte er vorsichtshalber. „Nein“, versicherte ich ihm. Er rang mit sich und ich bemerkte, dass ihm dies sehr schwer fiel. „Warum … warum … bist du … ohne ein Wort gegangen?“, fragte er und am Ende wurde er immer leiser, aber ich verstand trotzdem jedes Wort. „Ich hatte mich von allen verabschiedet, außer von dir, denn du warst unauffindbar“, erklärte ich. „Warum bist du nicht geblieben?“, fragte er nach.
 

„Ich wäre gern geblieben, glaub mir. Es zerbrach mir das Herz, als ich ging, aber ich musste. Denn schließlich hatte ich noch ein anderes Leben.“, erzählte ich und senkte den Blick. „Warum hast du nicht auf mich gewartet?“, fragte er weiter. „Warum bist du nach unserer Nacht abgehauen?“, fragte ich stattdessen. Denn ich hatte das Gefühl, dass ich hier mich rechtfertigen musste. „Ich bin nicht abgehauen, ich musste nachdenken“, gestand er und wich meinem Blick aus. „Über was hattest du nachgedacht?“, fragte ich. „Über unsere Zukunft“, sagte er und ich nickte einfach. „Ich konnte nicht auf dich warten, weil Dämonen aus dem Brunnen stiegen und ich aus Angst, um meine Familie, zurück gekehrt war.“, erklärte ich und er sah mich erschrocken an. „Dämonen waren in deiner Zeit?“, fragte er nach und konnte nicht glauben was er da hörte. „Ja. Akuma hatte dies veranlasst.“, sagte ich.
 

„Was ist dann passiert?“, knurrte er fast, ahnte schon, was er hören würde. Ich senkte meinen Blick und erinnerte mich an den schrecklichen Tag zurück. „Als ich zurückkehrte vernahm ich ein Knistern und ganz viel Rauch. Ich trat aus dem kleinen Schrein und sah mein zu Hause in Flammen stehen. Ohne darüber nachzudenken rannte ich darauf zu und wollte meine Familie retten, denn ich fand sie draußen nicht vor. Mein Opa und meine Mutter sahen mich mit geweiteten und leblosen Augen an. Ich konnte nichts mehr für sie tun, denn das Leben war schon aus ihren Körpern gewichen. Ich hörte Sota nach mir schreien und rannte schnell zu ihm.
 

Er war vom Feuer eingeschlossen als ich ihn fand. In dem Augenblick, als ich zu ihm rüber springen wollte, stürzte ein brennender Balken auf ihn und begrub ihn lebendig. Aus voller Kehle schrie ich nach ihm, aber er gab keine Antwort mehr. Irgendwie schaffte ich es aus den Flammen. Mit entsetzten beobachtete ich wie alles verbrannte und meine Welt unterging. Im Krankenhaus kam ich zu mir und erfuhr, dass ich zwei Tage geschlafen hatte.“, erzählte ich und schluckte hart. „Ein Krankenhaus ist ein Ort wo kranke Menschen wieder gesund gepflegt werden, die meisten jedenfalls“, erklärte ich gleich bevor Inuyasha mir die Frage stellte, was ein Krankenhaus sei. „Ich verweigerte alles und jeden. Ich wollte niemanden sehen, nahm keine Nahrung zu mir und ich ignorierte die Ärzte.
 

Ich hatte mich aufgegeben, denn mein Zuhause war zerstört, meine Familie war Tot … innerlich war ich gestorben. Es vergingen Wochen und mein Zustand besserte sich nicht. Eines Nachts vernahm ich männliche Stimmen und sie unterhielten sich meinetwegen. Die Krankenhauskosten stiegen ins unermessliche, die Brandschäden mussten beseitigt werden und es war kein Geld dafür da. Ihre Lösung war es, mich zu verkaufen.“ „WAS???!!!“, schrie er empört und knurrte laut auf. „In dieser Nacht floh ich aus dem Krankenhaus und kehrte zu den Brandruinen zurück.
 

Als die Sonne aufging, fand ich in der Asche ein Foto von meiner Familie. Dies war das einzige was mir von ihnen geblieben war. Anschließend sprang ich mit meinen wenigen Habseligkeiten durch den Brunnen. Auf der anderen Seite angekommen, schnappte ich mir Pfeil und Bogen von Kaede und zerstörte den Brunnen.“, erzählte ich und strich gedankenverloren über Izayois Wange. „Du hast damals den Brunnen zerstört?“, fragte er entsetzt nach und ich nickte schwer. „Kagome ich … ich weis nicht …“ „Schon gut. Du musst nichts sagen, denn es gehört zu meiner Vergangenheit“, sagte ich mit fester Stimme, blickte ihn an und lächelte leicht.
 

Plötzlich strich er über meine Wange und wischte etwas Nasses weg. Automatisch strich ich über meine Wange und wischte die stummen Tränen weg. Mit einer Hand zog er mich an sich und drückte mich an seiner Brust. „Dafür wird Akuma bezahlen“, knurrte er. Sanft strich er mir über den Rücken und gab mir das Gefühl der Geborgen- und Sicherheit. Ich schmiegte mich an ihm und genoss seine Zuwendung. Langsam beruhigte ich mich und wischte immer wieder die Tränen beiseite. „Ich war Nataku begegnet, als Koga und die Hündin mich retteten“, begann Inuyasha zu erzählen. „Nataku erzählte mir, was dir eins widerfahren sei und ich war schockiert, entsetzt und wütend zu gleich.
 

Denn ich war nicht bei dir. Nataku erklärte mir, dass die Hündin, Chloe war glaube ich ihr Name, dich begleitete. An dem Abend war ich ihr gefolgt und sie führte mich in dein Zimmer. Dein Geruch lag in dem Zimmer, als würdest du jeden Moment diesen Raum betreten. Ich schlief in dem Raum, war dir somit nahe und träumte von dir.“, gestand er und ich erinnerte mich an diesem Abend zurück. „Wo ist Chloe?“, fragte er plötzlich und ich zuckte leicht zusammen. „Was?“, fragte ich nach, löste mich etwas von ihm und blickte in seine goldbraunen Augen.
 

„Wo ist Chloe Kagome?“, wiederholte er seine Frage und ich schluckte schwer. „Warum willst du das wissen?“, fragte ich nach. „Nun ja, schließlich ist sie deine Begleiterin. Aber ich finde es merkwürdig, dass sie auftaucht während du weg bist und jetzt ist es umgedreht genauso.“, sagte er nachdenklich und ich zuckte zusammen. „Kagome?“, fragte er und ich seufzte. „Ich war Chloe“, flüsterte ich. „Was? Sag das noch mal.“, forderte er mich auf. „Ich war Chloe“, wiederholte ich leise und er sah mich entsetzt an. „Aber wie …“ „Nataku hatte mich in einen Hund verwandelt, um mich besser zu verstecken“, erklärte ich kleinlaut und senkte immer weiter meinen Kopf. „Willst du mir damit sagen, dass du die jenige warst, die mich gerettet und zum Grabmahl geführt hatte?“, fragte er nach und ich nickte beschämt. „Warum? Warum hattest du dich nicht zu erkennen gegeben?“, fragte er entsetzt nach.
 

„Ich konnte nicht, weil ich dich beschützen wollte. Nataku, Kaede, selbst das Hanyoudorf wurde wegen mir an gegriffen. Damit das Dorf geschützt bleibt, hielt ich mich vom Dorf fern und Nataku verwandelte mich zu einem Hund. Ich wendete mich von meinen neuen Freunden ab und hielt mich im Verborgenen.“, erklärte ich. „Du hattest dich die ganze Zeit versteckt?“, fragte er nach und ich nickte schwer.
 

„Somit beschützte ich die, die ich liebte. Dafür nahm ich die Einsamkeit in kauf.“, erzählte ich weiter. „Zu der Zeit, als ich dich in Gestalt von Chloe gerettet hatte konnte ich mich nicht mehr zurück verwandeln.“, erklärte ich. „Jetzt verstehe ich wirklich nichts mehr“, seufzte er. „Ich würde mich nur verwandeln, wenn ich den Schutz des Bannkreises verließe, aber als ich den Schutz wieder betrat, verwandelte ich mich nicht zurück.“, erklärte ich weiter und er nickte. „Ich muss zugeben, am Anfang hatte ich mich vor dir versteckt“, gab ich preis und er sah mich schockiert an. „Was? Warum?“, fragte er etwas verärgert. „Ich hatte dich mit Kikyo gesehen gehabt und war immer noch wütend auf dich.
 

Mein Herz war gebrochen und ich fühlte mich hintergangen, ausgenutzt und benutzt. Nach einiger Zeit konnte ich mit dem Schmerz in der Brust leben, aber vergessen konnte ich dich nicht, dafür liebte ich dich zu sehr. Aber mich ließ der Gedanke nicht los, das Kikyo lebte, denn wir waren schließlich alle Zeugen von ihrem Ableben gewesen. Und irgendwann … hatte ich eine Vermutung und zählte eins und eins zusammen. Dann erzähltest du von dem Treffen und was in Wirklichkeit vorgefallen war und meine Vermutung wurde bestätigt.“, erklärte ich.
 

„Wie hast du von Akuma erfahren?“, fragte er. „Er gab sich nicht gleich zu erkennen, aber er griff uns ständig in einer, von uns bekannte, Gestalt an. Sein erster Auftritt war, als er Nataku in meiner Gestalt an griff. Dann in Gestalt von dir.“, erklärte ich. „Er gab sich für mich aus?“, knurrte er wütend und ich nickte. „Es geschah bei Kaede. Du kamst plötzlich in die Hütte, begrüßtest uns freundlich und erfragtest Dinge, die du noch nicht wissen konntest. Somit kam ich ihm auf die Schliche. Wir erfuhren erst von Akuma, als er dich das aller erste Mal kontrolliert hatte.“, erzählte ich und Inuyasha blickte traurig drein.
 

„Wie hast du erfahren, dass du schwanger warst?“, fragte er und ich blickte zu ihm auf. „Ich hatte es im Gefühl“, versuchte ich zu erklären. „Im Gefühl?“, fragte er ungläubig nach. „Ich kann dir das nicht richtig erklären. Als ich im Krankenhaus lag, merkte ich, dass sich mein Körper veränderte und dachte an einer möglichen Schwangerschaft, aber glauben konnte ich es nicht. Kaede hatte mir später meinen Verdacht bestätigt.“, erzählte ich.
 

Inuyasha schuckelte leicht Inuka in seinem Arm und betrachtete ihn. „Es tut mir so leid Kagome“, sagte er plötzlich und er sah mich mit traurigen Augen an. „Es tut mir leid, was dir widerfahren ist, das du dies allein durchstehen musstest, das ich nicht an deiner Seite war.“, sprach er. „Inuyasha, es ist Vergangenheit. Denk nicht weiter darüber nach.“, sagte ich sanft. „Aber deine Wunden“ und legte dabei eine Hand auf mein Herz. „Sie werden irgendwann verheilen, sowie deine“ und ich legte eine Hand auf seine und lächelte ihn lieb an.
 

„Ich glaube das Essen ist fertig“, sagte Inuyasha und wand sich dem Keiler zu. Mit einer Hand nahm er den Spieß vom Feuer und wir begannen zu essen. „Was hast du unternommen, als ich ohne ein Wort gegangen war?“, fragte ich ihn, denn ich wollte auch seine Gefühlswelt erfahren. Er legte das Stück Fleisch beiseite und sah gedankenverloren auf Inuka. „Ich war wütend auf dich, weil ich es mir nicht erklären konnte. Ich fragte mich die ganze Zeit ob es an mir lag, das du gegangen warst, denn schließlich teilten wir das Lager.
 

Ich bin dir nachgegangen, aber ich konnte nicht in deine Zeit gelangen. Das verunsicherte mich noch mehr. Ich fragte Kaede, aber sie konnte sich dies auch nicht erklären. Ich versuchte es immer wieder, aber ich kam nicht durch. Ich verschwand für eine Zeit lang und machte meinen Ärger Luft. Nachdem ich mich beruhigt hatte, kehrte ich ins Dorf zurück und konnte schwach deinen Geruch wahrnehmen. Ich sprach Kaede darauf an, aber sie schwieg. Daraufhin bin ich zum Brunnen gegangen und musste feststellen, dass er völlig zerstört war. Für mich brach eine Welt zusammen und dachte, ich würde dich niemals wieder sehen. Schwach lag dein Duft in der Luft und ich folgte ihm, aber dann verlor ich deine Spur.“, erzählte er und ich hörte aufmerksam zu.
 

„Jetzt haben wir uns wieder und es wird uns nicht so schnell etwas trennen“, lächelte ich und er nickte. Nachdem wir aufgegessen hatten, kontrollierte ich die Wäsche, die mittlerweile trocken geworden war. Die Kinder zog ich ihre Schürzen über und Inuyasha kleidete sich ebenfalls wieder an. „In der Nähe befand sich ein See, wollen wir dort den Tag ausklingen lassen?“, fragte ich nach und Inuyasha nickte. Wir packten unsere Sachen zusammen und begaben uns gemeinsam in Richtung See. Als wir ankamen, begutachtete Inuyasha die Lage und versicherte uns, dass keine Gefahr drohte.
 

Ich breitete eine Decke aus und nahm mit Izayoi platz. „Schläft sie noch?“, fragte Inuyasha und gesellte sich zu uns. „Ja. Sie schläft ihren Schlaf der Gerechten.“, schmunzelte ich. „Inuka wird munter und ich vermute, dass er hungrig ist“, sagte Inuyasha. „Dann lass uns tauschen“ und gab ihm Izayoi. Behutsam nahm er sie und er reichte mir Inuka. Aufgeregt zappelte Inuka in meinen Armen und ich lächelte ihn lieb an. „Du bekommst doch gleich was“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen und befreite meine Brust und legte ihn an. Vorsichtig saugte er daran und genoss seine warme Mahlzeit. „Er kann nie genug von dir kriegen“, grinste Inuyasha und ich sah in verschmitz an. „Genau wie sein Vater“, grinste ich zurück und ein leichter Rotschimmer erschien auf seinem Gesicht.
 

Ich sah zu Kiba, der abschätzig Inuyasha betrachtete. „Du bist wütend“, sprach ich zu ihm und er blickte erschrocken zu mir. „Woher willst du das wissen?“, fragte er leicht gereizt zurück. „Dein Blick spricht Bände“, antwortete ich ihm ruhig. Kiba seufzte, richtete sich auf und schritt von dannen. „Was hat er?“, fragte Inuyasha, als er dies bemerkte. „Weis nicht. Frag ihn doch.“, schlug ich vor.
 

„Keh! Warum sollte ich einem Wolf hinterher laufen?“, fragte er schnippisch. „Vielleicht, weil dieser Wolf auch zu deiner Rettung beigetragen hat?“, gab ich zur antwort. Inuyasha seufzte, legte Izayoi auf die Decke und folgte Kiba. Mit einem Lächeln beobachtete ich dies und war zufrieden mit mir selbst. Inuka war gesättigt, sorgte für sein Bäuerchen und beschäftigte ihn ein bisschen. Bald darauf wurde Izayoi munter und verlangte nach ihrer Milch, die ich ihr bereitwillig gab. Inuka beschäftigte sich in der Zeit mit seinem provisorischen Beißring und ich spähte zu Kiba und Inuyasha hinüber.
 

Ich fragte mich, wie die beiden kommunizieren würden, denn Inuyasha konnte schließlich keine Gedanken lesen. Izayoi war fertig mit trinken, machte ihr Bäuerchen und ich setzte sie neben ihrem Bruder ab. Inuka rappelte sich auf und saß seiner Schwester gegenüber. Beide brabbelten miteinander und bewegten ihre kleinen Ärmchen dazu. Ich schmunzelte über die beiden und ließ sie nicht aus den Augen. Plötzlich zuckten ihre Ohren wild umher und ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Beide blickten in den Himmel und beobachteten ihn.
 

Ich sah ebenfalls nach oben und konzentrierte mich. Dann richteten sie ihr Augenmerk auf den Wald und knurrten leise. Plötzlich stürzte ein verwundeter Mann aus dem Dickicht, ich schrie erschrocken auf, nahm schnell die Kinder an mich und Inuyasha stellte sich schützend vor uns. „Was ist los?“, fragte Inuyasha. „Ich weis nicht. Dieser Mann schien verletzt worden sein. Er kam plötzlich aus dem Dickicht gestolpert.“, erklärte ich. „Wer bist du? Was willst du?“, knurrte Inuyasha. „Bitte … helft … mir“, stöhnte der Mann und stolperte auf uns zu.
 

„Das Dorf … es wurde … überfallen“, krächzte er und brach zusammen. Inuyasha ging langsam auf ihn zu und kniete sich zu ihm runter. „Banditen … überfielen … uns. Bitte … helft uns.“, flehte er. „Inuyasha“, sprach ich sanft und er sah mich an. „Geh, ich kümmere mich um ihn“, sagte ich und Inuyasha richtete sich auf. „Warum sollte ich? Ich kann nicht jedes Dorf vor Banditen schützen.“, widersprach er und verschränkte seine Arme vor die Brust. „Ich weis, aber er bittet uns um Hilfe“, sprach ich ruhig weiter. „Was ist mit dir?“ „Ich werde mich um seine Wunden kümmern“, gestand ich. „Also schön, aber ich werde nur schauen“, grummelte Inuyasha und ich lächelte leicht. „Pass auf dich auf“
 

„Keh! Pass lieber auf dich auf. In der Nähe befindet sich eine Höhle, falls ich vor Einbruch der Dunkelheit nicht zurück bin, versteckst du dich dort.“, befahl er leicht und ich nickte. Er gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und war auch schon verschwunden. Ich übergab die Kinder in die Obhut von Kiba und besah mir die Wunden von dem Mann genauer an. Die Wunden waren sehr tief und er hatte eine Menge Blut verloren. „Er wird sterben“, bemerkte Kiba und ich nickte stumm. Er hauchte sein Leben aus und ich betete für seine Seele.
 

Kiba beschloss schnell ein Grab zu graben, während ich mich um die Kinder kümmerte. Ein erneutes Rascheln ertönte und ich rechnete schon mit Inuyasha. Ich blickte in Richtung Wald und erstarrte, denn es war nicht Inuyasha. Kiba stellte sich schützend vor uns und knurrte bedrohlich auf. Die Männer die aus dem Wald traten sahen gefährlich aus und überall waren sie mit Blut befleckt. „Sie waren es“, knurrte Kiba und der stämmige Mann grinste in seinen Bart hinein. „Welch freudige Überraschung hier eine wunderhübsche Frau anzutreffen“, sagte er vergnügt und die Männer lachten amüsiert auf.
 

Einer entfernte sich von der Gruppe und ging zum Leichnam rüber. „Hey Boss, hier liegt der Verräter“, verkündete er. „Atmet er noch?“, fragte er leicht desinteressiert. „Nein“ „Schade, jetzt hat die Jagd auf ihn leider ein Ende“, grinste er und betrachtete mich genau. Ich wich etwas zurück, weil mir die Blicke nicht behagten. „Ich lenke sie ab und du versuchst zu fliehen“, befahl Kiba. „Ja“ und schon stürzte Kiba sich auf die Banditen. Ich rannte los und versuchte die Höhle zu erreichen, die Inuyasha genannt hatte.
 

„Kümmert euch um den Wolf!“, schrie der Anführer und preschte mir hinterher. Die Kinder schrien aufgeregt in meinen Armen und versuchte nebenbei meinen Verfolger abzuschütteln. Er holte immer mehr auf und mit den Kindern in meinen Armen, hatte ich keine Chance. Ich sprang in eine Hecke, huschte zwischen den Bäumen Hin und Her und entdeckte einen hohlen Baum. Ich blickte nach hinten, von meinem Verfolger war nichts zu sehen. Schnell legte ich die Kinder in den Hohlraum, riss mir ein Stück Stoff vom Kimono ab und bedeckte sie damit.
 

Ich versuchte sie zu beruhigen, was mir auch gelang. Ein Rascheln ließ mich herumfahren und nun stand ich dem Anführer gegenüber. „Du bist schnell Weib“, keuchte er grinsend und kam mit einigen Schritten auf mich zu. Schnell spannte ich meinen imaginären Bogen, der daraufhin erschien, und zielte auf ihn. „Oho … eine aufsässige Frau … das liebe ich … eine richtige Wildkatze“, grinste er und verharrte in seiner Bewegung. „Was wollt Ihr?“, und ließ ihn nicht aus den Augen. „Du gefällst mir. Du würdest gut als meiner Frau dienen.“, gab er kund und ich erschauerte.
 

„Niemals“, giftete ich zurück. „Versuch es doch“, grinste er und rannte auf mich zu. Ich ließ die Sehne los und mein Pfeil flog in seine Richtung. Gekonnt wich er knapp meinem Geschoss aus und ein kleiner Kratzer zierte seine Wange. Dies stoppte ihn keinesfalls und griff nach mir. Ich wich seinem Griff aus und er fasste ins Leere. Nun stand er genau an dem Baum, wo ich meine Kinder versteck hielt. Ich wich zurück, mit dem Ziel, ihn von meinen Kindern wegzulocken. Plötzlich lachte er auf, griff einfach in den hohlen Baum und er griff sich Izayoi.
 

Vor Schreck blieb ich stehen und sah ihn fassungslos an. „Du entkommst mir nicht“, lachte er und Izayoi fing an zu schreien. Abschätzig betrachtete er das Kind und verzog angeekelt das Gesicht. „Sieh an, du bist die Hure eines Dämons und schenkest ihm einen Bastard“, spuckte er. „Lass sie runter“, bat ich mit ängstlicher Stimme. „Komm mit mir, dann überleg ich mir das mit dem Balg“, grinste er und ich sah ihn wütend an. „Einverstanden“, gab ich widerwillig klein bei und er lachte vergnügt auf. Langsamen Schrittes ging ich auf ihn zu, blieb vor ihm stehen und streckte meine Hände nach meiner schreienden Tochter aus.
 

Er entzog sie aus meiner Reichweite, lachte auf und schleuderte Izayoi gegen einen Baum. Hart prallte sie auf und ihr Schreien erstarb. „NNEEEEIIIIIIINNNN!!!“, schrie ich auf und wollte zu ihr laufen, als mich ein fester Griff davon abhielt. „Hahahahahahaha … ich hab dir ein Gefallen getan … hahahahahaha“, lachte er weiter und ich ließ Izayoi nicht aus den Augen. Sie gab kein Laut von sich, regte sich nicht mehr und mir blieb das Herz stehen.
 

Ich wehrte mich heftig gegen seinen Griff, aber dies störte ihn nicht. Er zwang mich in die Knie, fesselte meine Handgelenke auf den Rücken und ich blickte immer noch geschockt auf den leblosen Körper. Unsanft zog er mich auf die Beine und presste mich an seine Brust. „Eigentlich stehe ich mehr auf Jungfrauen, aber bei dir …“, dabei glitt seine raue Hand über meinen Körper „… mach ich eine Ausnahme“ und zwang mich zum Gehen. Heftig sträubte ich mich und blickte immer wieder zu Izayoi. Er schupste mich vor sich her und weigerte mich zu gehen. Zurück am See wehrte sich Kiba gegen die Banditen. „Hört auf mit dem Wolf zu spielen“, brüllte der Anführer und alle hielten inne.
 

Schockiert sah Kiba zu mir und knurrte kurz darauf gefährlich auf. „Geh mir aus den Augen Wolf“, blaffte der Bandit und Kiba tat nichts der gleichen. „Kiba. Rette die Kinder.“, flehte ich und seine Ohren zuckten. „Beeil dich, Izayoi ist …“, schluchzte ich plötzlich auf und Kiba preschte in Richtung Wald. Der Bandit sah ihm nach und war zufrieden. „Lasst uns zurück kehren“, verkündete der Bandit und schupste mich voran. „Aber Boss, willst du die Frau mitnehmen?“, fragte einer seiner Gefolgsleute.
 

„Was dagegen? Sie wird unsere neue Gespielin!“, verkündete er und die Männer grölten begeistert auf. Ein heulen war im Wald zu vernehmen und ich wusste, dass Kiba Izayoi gefunden hatte. Ich wurde zu den Pferden geschupst, dort über ein Pferd gelegt und wir ritten von dannen. In der Ferne konnte ich noch immer das heulen von Kiba hören und mir gingen die Bilder von Izayoi´s leblosen Körper nicht aus dem Kopf. Wir ritten bis in die Nacht hinein bevor das Lager der Banditen erreicht wurde. Das Lager war ein ehemaliges Dorf gewesen, was sie verwüstet, geplündert und die Bewohner ausgerottet hatten.
 

Tatkräftig wehrte ich mich gegen den Anführer, der mich anschließend in eine Hütte warf und mich dort an einem Balken festband. „Mit dir werde ich noch Spaß haben“, grinste er und verließ die Hütte. Verzweifelt zerrte ich an den Seilen, rüttelte am Balken und wusste, dass es aussichtslos war. Erschöpft ließ ich den Kopf hängen, winkelte meine Beine an und bettete meine Stirn auf die Knie, denn meine Hände waren hinterrücks am Balken festgebunden. Leise schluchzte ich in die Nacht hinein und konnte immer noch nicht glauben, was eigentlich geschehen war. „Izayoi … Inuka … Izayoi … Inuka“, kreisten meine Gedanken sich um meine Kinder und fanden keine Ruh.
 

Plötzlich wurde die Bambusmatte zur Seite geschoben und der Boss der Banditen trat ein. Ich versteifte mich und ließ ihn nicht aus den Augen. Er kam zu mir rüber, begab sich in die Hocke und reichte mir Nahrung. Angewidert drehte ich meinen Kopf weg und vernahm ein grummeln. „Iss“, befahl er wütend, aber dem kam ich nicht nach. Wütend packte er mich am Haar, zerrte daran und ich schrie auf. Dies nutzte er gleich aus, schob mir das Essen in den Rachen, um gleich darauf es ihm ins Gesicht zu spucken. Er wischte sich über das Gesicht, sah mich wütend an und schlug mir ins Gesicht. Dies ließ ich mir nicht gefallen, trat nach ihm und er verlor den Halt.
 

Er fiel nach hinten und verteilte somit das ganze Essen auf seine Kleidung. Wütend rappelte er sich auf, putzte sich ab und besah mich von oben herab. „Das wirst du büßen Hure“, drohte er und verließ die Hütte. Erleichtert atmete ich erst einmal auf und leckte über meinen Wundwinkel. Ich schmeckte etwas Metallisches und spuckte es sogleich wieder aus. „Kagome“, ertönte eine mir vertraute Stimme in meinem Kopf und ich erschrak. „Kiba“, gab ich erleichtert von mir. „Wie geht es dir?“, fragte er nach. „Nicht wichtig. Was ist mit …“ „Ihr geht es gut. Sie war kurz bewusstlos.“, erklärte er und mir fiel ein großer Stein vom Herzen.
 

Tränen der Erleichterung liefen mir über die Wangen. „Wo bist du?“, fragte ich nach. „Ich bin in der Nähe, die Kinder sind bei mir. Inuyasha wird gleich eintreffen.“, verkündete er mir und ich lächelte auf. „Was ist so lustig?“, schimpfte der Anführer, als er die Hütte betrat. „Antworte!“, schrie er aufgebracht und ich zuckte leicht zusammen. „Geht dich einen Dreck an“, giftete ich zurück und grinste leicht.
 

„So gefällst du mir. Ich liebe aufsässige Frauen, denn die braven sind mir zuwider.“, erzählte er und trat an mich heran. Plötzlich packte er mich und leckte mir über meinen aufgeplatzten Mundwinkel. „Köstlich“, schwelgte er und presste seine Lippen auf meine. Ich bäumte mich auf und schrie in den Kuss hinein. Er verlangte Eintritt, den ich ihm aber verwehrte. Seine Hand glitt an meinem Körper entlang, worauf ich hin protestierte. Schnell steckte er seine Zunge in meinen Mund und ich biss kräftig zu. Er schrie auf, versuchte sich zu befreien, was ihm nicht gelang.
 

Er boxte mich in die Magengegend und konnte sich somit aus seiner Gefangenschaft befreien. „Du Miststück“, knurrte er und wischte sich über den Mund. Ich spuckte ihm ins Gesicht, weil er einfach nur widerlich war. Daraufhin schlug er mich erneut ins Gesicht und mir verschwamm kurze Zeit die Sicht. „Ich werd dir zeigen wer hier der Boss ist“, und befreite mich von den Fesseln am Rücken, nur um mich erneut von vorn an den Balken zu fesseln.
 

Er begann überall mich zu berühren und vehement wehrte ich mich dagegen, aber er war zu stark. Er zerrte mich zu sich ran, riss meinen Kimono auf und ich schrie auf. „Nimm deine dreckigen Finger von mir! Fass mich nicht an!“, schrie ich und trat nach ihm. Dies ließ ihn kalt, denn er legte sein ganzes Gewicht auf mich. „INUYASHA!!“, schrie ich auf und mein Peiniger lachte darüber.
 

„Schrei nur, er wird nicht kommen dein Retter“, lachte er höhnisch und seine Hände gingen erneut auf Wanderschaft. „INUYASHAAAAAAA!!!!“, schrie ich auf und Tränen der Verzweiflung liefen an meinen Wangen entlang. „KAGOMEEEE!!“, rief Inuyasha und stürmte in die Hütte. Geschockt stand er in der Hütte und sein Blick heftet sich auf mich „Inu … Inuyasha …“, schluchzte ich und mein Peiniger grinste den Eindringling nur an.
 

„Bist du gekommen um deine Hure zu holen?“, grinste er spöttisch und Inuyasha knurrte laut auf. Seine Fingerknöchel knackten und er griff den Banditen an. „NIMM DEINE DRECKIGEN KRIFFEL VON IHR!!!!“, schrie er wütend und schlug ihn von mir weg. Der Schinder brach durch die Hütte und rutschte ein Stück weiter. Lachend richtete er sich auf, erhob seinen Mittelfinger und leckte ihn genüsslich ab. „Deine Hure schmeckt vorzüglich“, grinste er und ich schluchzte entsetzt auf.
 

Ich presste die Beine zusammen und zog sie an meinen Körper. Inuyasha zückte Tessaiga, seine Finger verkrampften sich wütend um dessen Griff und er holte aus. „KAZE NO KIZU!!“, und die gewaltige Technik kannte kein erbarmen mit diesem Abschaum und eliminierte ihn. Tessaiga kehrte zurück in seine Schwertscheide und der Besitzer dieses Schwertes wandte sich mir zu. Wortlos zog er sein Kariginu aus, legte es über meinen entblößten Körper, befreite mich von meinen Fesseln, nahm mich auf die Arme und rannte mit mir davon.
 

Er presste mich an seinem Körper und knurrte leicht auf. Ich rieb mir immer wieder die Handgelenke, die durch das Seil blutig gescheuert wurden. Schweigend rannte er durch die Nacht, ich krallte mich an seiner Kosode, verbarg mein Gesicht an seiner Brust und schluchzte unaufhörlich weiter. „Kagome“, sprach er sanft und ich zuckte leicht zusammen. „Kagome, wir sind da“, sprach er weiter und ich regte mich langsam.
 

Ich blickte über meine Schulter und erblickte leichte Nebelschwaden. Sie rührten von der heißen Quelle her, die sich direkt vor uns befand. Mein Körper begann zu zittern und ganz automatisch schlang ich meine Arme um seinen Hals. „Ich bleibe bei dir“, hauchte er und ich konnte das Rascheln von Kleidung vernehmen. Anschließend hörte ich leichtes Plätschern von der Quelle und begriff, das Inuyasha mit mir in die Quelle stieg.
 

Er ging in die Knie und ich spürte das warme Wasser, was meinen Körper umspielte. Ich löste mich etwas von ihm und hielt meinen Blick gesenkt. Ich wich von ihm, legte sein Kariginu ab und reichte es ihm. Wortlos nahm er es an sich und schmiss es über einen Busch. Beschämt drehte ich ihm meinen Rücken zu und tauchte bis zu den Schultern unter. Von hinten reichte er mir das Bambusröhrchen mit der Lauge, ich ergriff es und schielte nach hinten.
 

Er hatte mir den Rücken zugedreht und verharrte in der Quelle. Dankend gab ich mir etwas Seife auf die Hand und begann mich gründlich zu waschen. Ich schruppte mir den Mund, den Hals, meine Brust und besonders mein Intimbereich. Aber ich wurde das Gefühl nicht los, das seine Finger sich immer noch auf meinem Körper befanden.
 

Energisch wusch ich mich unten rum, aber es wurde nicht besser. Verzweifelt stiegen mir erneut die Tränen in die Augen und ich schluchzte auf. „Kagome“, hauchte Inuyasha plötzlich und auf einmal schlang er seine Arme um mich. Dabei heulte ich laut auf, drehte mich zu ihm, verbarg mein Gesicht an seiner Halsbeuge und weinte mich aus. Behutsam fuhr er über mein Haar und hielt mich ganz fest. „Warum? …“, schluchzte ich und mein Körper zitterte.
 

„Warum passiert mir dies wieder?“, fragte ich mich selbst. Seine Umarmung wurde fester, beschützender und Besitzergreifender. „Es war so furchtbar …“, schluchzte ich erneut und ein knurren war zu vernehmen. „Ich bin jetzt da … tut mir leid, dass … dass ich so spät kam“, entschuldigte sich Inuyasha und ich schüttelte den Kopf. „Dich trifft keine Schuld“, wisperte ich und schmiegte mich enger an ihm. Ich heulte weiter und konnte mich nicht beruhigen. „Kagome … was kann ich tun?“, flüsterte er. „Lass mich vergessen“, flüsterte ich und Inuyasha zuckte leicht zusammen. „Was?“, fragte er ungläubig.
 

„Seine Hände … sie sind … überall. Ich spüre … sie noch immer … auf mir … Inuyasha … mach das es … aufhört.“, flehte ich und klammerte mich an ihm, wie eine ertrinkende. Er löste sich etwas von mir und ich senkte den Blick. Er hob mein Kinn an und ich war gezwungen in sein flüssiges Gold zu blicken. Mit seinem Daumen strich er mir über die wunden Lippen und drückte seine auf meine. Zuerst war der Kuss sehr zaghaft, aber dann gewann er an Stärke, Feuer und Verlangen. Er bat um Einlass, den ich ihm gewehrte und unsere Zungen fingen zu tanzen an.
 

Mein Mundwinkel riss wider auf und Inuyasha leckte behutsam über die Wunde, nachdem er den Kuss gelöst hatte. „Kagome“, hauchte er und ich sah ihn an. „Willst du das wirklich?“, fragte er vorsichtshalber nach. „Lass mich vergessen. Ich möchte deine Hände auf meinen Körper spüren und …“, sprach ich und wurde durch seinen Kuss unterbrochen. Seine Hände glitten an meinem Körper entlang und ein keuchen entrang aus meiner Kehle.
 

Er löste sich von meinen Lippen, küsste meinen Hals und biss sacht hinein. Ich stöhnte auf und grub meine Finger in sein langes silbriges Haar. Inuyasha verwischte die fremden Spuren auf meinem Körper und hinterließ seine. Mein Körper schrie und verzerrte sich nur nach ihm und ich duldete auch keinen anderen. Nach dem Liebesspiel zog er mich mit einem Arm wieder in die Quelle hinein und hielt mich fest. Mein Kopf ruhte auf seinen Schultern und ich atmete seinen wohligen Duft ein.
 

Ich rang nach Luft, mein Herz schlug hart gegen meine Brust und mich verließen allmählich meine Kräfte. „Kagome?“, fragte Inuyasha besorgt, als er spürte das meine Körper erschlaffte. „Mmm“, gab ich schwach von mir und dämmerte immer weiter weg. „Was ist mit dir?“ „Mü … de …“, gestand ich. „Ruh dich aus“, hauchte er, zog sich zurück und stieg mit mir aus der Quelle. Verschwommen bekam ich mit, wie er mich in einer Decke hüllte und ich in seinen Armen einschlief.

Die Banditen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Auf zu Kaede

Schweißgebadet schreckte ich aus meinem Schlaf auf und blickte ins Leere. Meine Atmung ging schnell, als wäre ich einen Marathon gelaufen und mein Herz schlug mir hart gegen die Brust. „Sssscchhhttt … Kagome …“, beruhigte mich jemand und drückte mich sanft an etwas Warmes. Erst jetzt realisierte ich, dass ich in Inuyasha´s Armen eingeschlafen war und er mich behutsam an seine Brust drückte. „Es war nur ein Traum“, hauchte er und strich über mein Haar. „Izayoi …“, sagte ich beklommen.
 

„Ihr geht es gut. Sie liegt hier neben mir.“, erklärte er und ich beugte mich leicht vor, damit ich sie sehen konnte. Vorsicht strich ich über ihr Gesicht und sie regte sich leicht. Behutsam nahm ich sie in meine Arme und schmiegte sie an meine Brust. In dem Moment war es mir egal ob sie schlief, denn ich kontrollierte sie nach Verletzungen oder nach anderen Gebrechen. „Lass sie schlafen“, flüsterte Inuyasha. „Wie kannst du nur so ruhig bleiben? Sie wurde gegen einen Baum geschleudert und war bewusstlos.“, flüsterte ich wütend zurück.
 

„Sie wurde WAS??!!“, schrie er aufgebracht und die Kinder jammerten sofort auf. „Ssscchhhhttt …“, machte ich beruhigend und schuckelte Izayoi leicht. Beide beruhigten sich sofort und es war Ruhe im Lager eingekehrt. „Er hatte sie gefunden gehabt … in dem hohlen Baum. Er nahm sie und befahl mir, ihn zu begleiten, sonst würde sie …“, begann ich zu erzählen und schluckte dabei schwer.
 

„Ich willigte ein, trat zu ihm und streckte meine Arme nach Izayoi aus. Er Lachte auf und schleuderte sie gegen einen Baum. Sie war sofort still und rührte sich nicht mehr … mein Herz blieb stehen …“, schluchzte ich leicht auf und drückte sie automatisch an meine Brust. Inuyasha verstärkte seine Umarmung und knurrte wütend auf. „Ich dachte … ich hätte … sie für immer … verloren“, weinte ich und küsste ihr friedlich schlafendes Gesicht. „Fehlt ihr wirklich nichts?“, fragte ich leicht ängstlich und begutachtete sie von neuem. Ich betastete ihren Kopf und verharrte an einer Stelle. „Sie hat eine Beule“, bemerkte ich und Inuyasha nahm mir Izayoi ab.
 

Vorsichtig schnupperte er an ihr, betastete ihren Kopf und ihren Nacken. „Ihr Genick ist in Ordnung und sie riecht nicht nach Krankheit. Die Beule wird Morgenfrüh verschwunden sein, schließlich ist sie eine Hanyou.“, sagte er und gab sie mir wieder. Tränen der Erleichterung flossen unaufhörlich weiter und sie regte sich auf einmal. Ihre braunen Augen erblickten mich, sie streckte ihre zierlichen Finger nach mir aus und ich brachte sie nah an mein Gesicht. Sie schmiegte sich an mich und gluckste leicht.
 

„Sie hat Hunger“, bemerkte Inuyasha und ich brachte sie sogleich an meine Brust. Gierig begann sie zu trinken und Hunger war ein gutes Zeichen. Ich lehnte meinen Kopf an Inuyasha´s Brust und beobachtete Izayoi beim trinken. Zufrieden spielte sie, wie gewohnt, mit einer meine Haarsträhnchen und ihr kleiner Finger verfing sich. Nachdem ich ihren kleinen Finger aus meinem Haar befreit hatte, war sie gesättigt und ich sorgte für ihr Bäuerchen. Ich gähnte herzhaft und Inuyasha strich über meinen Kopf. „Ruh dich aus Kagome“, hauchte er und ich schmiegte mich an ihm. Izayoi schmiegte sich an meine Brust, gab wohltuende Schmatzgeräusche von sich und schlief friedlich bei mir ein. Behutsam strich ich über ihren Rücken. Diese monotone Streichelbewegung lullte mich ein und ich schlief in Inuyasha´s Armen ein.
 

Schlaftrunken blinzelte ich die Morgensonne und rieb mir den Schlafsand aus den Augen. Izayoi lag neben mir und schlief noch fest. Vorsichtig richtete ich mich auf und blickte mich suchend um. Inuyasha saß an einem Baum gelehnt und beschäftigte sich mit Inuka. Er war so in seinem Spiel konzentriert, dass er mich nicht mitbekam. Izayoi regte sich leicht, öffnete verschlafen ihre Augen und griff nach meinem Kimono. Sie rutschte weiter zu mir, befreite meine Brust aus dem Stoff und begann ihr Frühstück einzunehmen. Schmunzelnd beobachtete ich sie und strich ihr durchs Haar.
 

Dabei bemerkte ich, dass die kleine Beule verschwunden war und ich atmete erleichtert auf. „Guten Morgen Kagome“, begrüßte mich mein zukünftiger Mann. „Guten Morgen Inuyasha“, und lächelte ihn dabei an. Mit Inuka kam er zu mir rüber und setzte sich mir gegenüber. Inuka wand sich aus den Armen von seinem Vater und krabbelte zu mir rüber. Wie auch seine Schwester, befreite er die andere Brust und nahm sein Frühstück ein.
 

„Er hatte die ganze Zeit schon Hunger, aber ich wollte dich noch etwas schlafen lassen“, erzählte Inuyasha und ich nickte. Ich seufzte auf und dachte über verschiedene Dinge nach. „Was hast du?“, fragte er besorgt nach und ich schüttelte nur leicht den Kopf. „Es ist nur schade, dass der Ausflug so ein Reinfall wurde“, gestand ich bedrückt. „Kagome, mach dir darüber keine Gedanken. Mir hatte es Spaß gemacht mit meiner Familie zu baden.“, gestand Inuyasha und wurde leicht rot im Gesicht. „Ich wollte aber, dass es ohne Zwischenfälle schön wird“, klagte ich.
 

Izayoi war fertig mit stillen und entfernte sich von meiner Brust. Inuyasha nahm sie, legte sie an seine Schulter und klopfte behutsam auf ihren Rücken. Ein Bäuerchen war zu hören und Izayoi befand sich in den Armen ihres Vaters. Kurz darauf war auch Inuka gesättigt und ich sorgte für sein Bäuerchen. „Lass uns zu Kaede gehen“, schlug Inuyasha plötzlich vor und ich blickte ihn überrascht an. „Sie würde sich freuen uns zu sehen“, sagte er und ich nickte.
 

„Also gut. Ich besorg uns etwas zum Frühstück und danach reisen wir weiter.“, erzählte er und richtete sich auf. Er reichte mir Izayoi und war auch schon im Wald verschwunden. In der Zeit sammelte ich etwas Feuerholz, während Kiba auf die Kinder achtete. Nachdem ich genug gesammelt hatte, machte ich ein Lagerfeuer und kurz darauf kehrte Inuyasha ins Lager zurück. Er spießte seinen Fang auf, steckte ihn in die Nähe des Feuers, in die Erde und wartete bis der Fisch essbar war.
 

Nachdem wir gefrühstückt hatten, zusammen packten und die Kinder an uns gebunden hatten, machten wir uns auf den Weg zu Kaede. Unsere Reise verlief ohne Vorkommnisse und bevor wir bei Kaede ankamen, durchschritten wir ein Dorf, was mir sehr bekannt vor kam. Abrupt blieb ich stehen und erinnerte mich zurück. Eins kam ich hierher, um mir mein Hochzeitsgewand zu besorgen, aber leider waren die Dorfbewohner nicht freundlich gesinnt. „Kagome? Was ist?“, fragte Inuyasha, als er bemerkte das ich stehen geblieben war.
 

Ich schüttelte nur leicht den Kopf und schritt zu ihm. „Alles in Ordnung“, versicherte ich ihm und wir betraten gemeinsam das Dorf. „Seid gegrüßt Inuyasha-sama. Schön Euch zu sehen. Wir bräuchten Eure Hilfe.“, begrüßte uns der Dorfbewohner und bat sogleich um Hilfe. „Eigentlich bin ich nicht zum helfen hier“, gestand Inuyasha mürrisch. „Oh bitte Inuyasha-sama. Ein Dämon überfällt uns jeden Tag und beraubt unsere Vorräte. Wenn es so weiter geht, werden wir den Winter nicht überleben.“, erzählte der Dorfbewohner und verneigte sich tief.
 

„Was geht mich fremdes Elend an?“, knurrte Inuyasha. „Inuyasha“, sprach ich leicht bedrohlich und seine Ohren zuckten. „Wo ist der Dämon?“, seufzte er Ergebens und folgte dem erleichterten Dorfbewohner. Zufrieden blickte ich ihn hinterher und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Unverbesserlich der Mann“, sprach ich mehr zu mich selbst. Gedankenverloren lief ich durch das Dorf, sah mich um und achtete nicht auf meinen Weg.
 

Plötzlich prallte ich mit jemandem zusammen und der jenige fiel unsanft auf den Boden. „Es tut mir leid, ich habe Sie nicht bemerkt“, entschuldigte ich mich schnell und half die Stoffe auf zusammeln. „Nicht doch Miko-sama, ich habe ebenfalls nicht auf meinen Weg geachtet“, entschuldigte sich der Mann und lud seine Stoffrollen auf seine Arme. Als ich ihm die Stoffrollen reichen wollte, blickte ich ihn zum ersten Mal an und erstarrte. Es war der Schneider, der mich eins wüst beschimpft und verjagt hatte. Er besah mich ebenfalls und erschrak.
 

„DU?!“, fauchte er wütend und ich zuckte leicht zusammen. Auch er erkannte mich. Inuka bekam meine Gefühlsregung mit und meldete sich zu Wort. „Wie kannst du es wagen meine wertvollen Stoffe zu berühren du Hure!“, schimpfte er gleich los. „Ich wollte Ihnen nur behilflich sein“, gab ich zur Antwort. „Ich brauche keine Hilfe von einer dreckigen Hure und schon gar nicht von einer die sich wie eine Miko kleidet.“, spuckte er mir entgegen. Kiba knurrte hörbar auf und sträubte sein Nackenfell. „Kiba“, ermahnte ich ihn und er versuchte sich zu beruhigen.
 

Die anderen Dorfbewohner bekamen die Unterhaltung mit und blieben neugierig stehen und gafften. „WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!!! EIN DÄMON!!!“, schrie ein aufgebrachter Bewohner dieses Dorfes und rannte an uns vorbei. Erschrocken sah ich ein Wieselähnliches Geschöpf das soeben die Häuser durchsuchte und sich das nahm, was er in die Pfoten bekam. Das muss der Dämon sein, der jeden Tag das Dorf überfiel und plünderte.
 

Er bemerkte uns und raste auf uns zu. Reflexartig duckte ich mich, aber der Schneider war dazu nicht mehr in der Lage und wurde von dem Wiesel fortgetragen. „ZU HILFE!!“, schrie er und klammerte sich an seine wertvollen Stoffe. „Törichter Mann“, murmelte ich und beobachtete das Geschehen. Das Wiesel versuchte den lästigen Schneider abzuwerfen, aber es gelang ihm nicht. Ich spannte meinen imaginären Bogen, schickte meinen magischen Pfeil los und das Wiesel verfiel zu Staub. Unsanft landete der Schneider auf seinen Hintern und rieb daran. Die Dorfbewohner späten aus ihren Hütten, um zu sehen ob die Luft rein war.
 

„Kagome!“, rief Inuyasha und kam auf mich zugeeilt. „Ist Euch etwas passiert Miko-sama?“, fragte der Dorfälteste besorgt. „Nein. Es kam niemand zu Schaden und der Dämon wird dieses Dorf nicht mehr behelligen.“, sagte ich sanft und verbeugte mich leicht. „NIEMAND ZU SCHADEN GEKOMMEN? Ich wurde angegriffen und durch die Luft gewirbelt.“, krächzte der Schneider und rieb sich immer noch den Hintern.
 

„Aber, aber verehrter Schneider, ihr wurdet von der Miko-sama gerettet“, sprach das Dorfoberhaupt. „MIKO??? Sie ist keine Miko. Sie ist eine Hure in einem Mikogewand!“, schrie er aufgebracht und zeigte mit dem Finger auf mich. Ich erhob die Hand und Inuyasha hielt in seiner Bewegung inne. Verständnislos blickte er mich an, dann wieder zum Schneider und knurrte bedrohlich. An meiner Brust knurrte es ebenfalls und ich strich behutsam über Inukas Rücken. Er beruhigte sich und ich bückte mich nach dem Stoff, den er fallen gelassen hatte.
 

„Hier bitte“, und reichte es dem Schneider. Er erhob die Hand und schlug mir den Stoff aus der Hand. „Dieser Stoff lässt sich nicht mehr verkaufen, es klebt soviel Dreck daran“, spuckte er und ich schluckte schwer. Erneut hob ich den Stoff auf und wandte mich dem Dorfoberhaupt zu. „Kagome“, flüsterte Inuyasha und musste sich beherrschen, dem Schneider nicht den Kopf von den Schultern zu schlagen. „Diesen Stoff nehme ich als Bezahlung für meine Dienste“, gab ich kund und verbeugte mich leicht.
 

Ohne auf den wütenden Schneider zu achten, schritt ich mit erhobenem Haupt an ihm vorbei. Kurz blieb ich stehen, drehte mich zum Kleidermacher um und fixierte ihn. „Was?“, blaffte er mich an. „Eine MIKO hat Euch nicht errettet, aber dafür eine HURE“, grinste ich überlegen, ging mit Inuyasha von dannen und hinterließ einen aufbrausenden Weberknecht zurück.
 

Schweigend ging ich weiter, dicht gefolgt von Inuyasha. „Hey Kagome! Wieso hast du mich zurück gehalten? Ich hätte ihn zu gern eins übergebraten. Hast du dazu nichts zu sagen? Wie kannst du es so stillschweigend über dich ergehen lassen?“, knurrte er wütend. Ich senkte meinen Blick, lief weiter und ignorierte seine Worte. Ich biss mir auf die Lippe, um ein Schluchzen zu unterbinden. Mein Körper zitterte bei dieser Anstrengung, denn ich wollte mir nichts anmerken lassen. Inuka regte sich an meiner Brust, jammerte leicht, knurrte hörbar auf und schließlich fing an zu schreien.
 

„Kagome!“, rief Inuyasha und drehte mich ruckartig zu sich um. Seine Augen weiteten sich und er sah mich schockiert an. „Was machst du denn da?“, fragte er sanft und strich mit seinem Daumen über meine Lippen, damit ich locker ließ. „Hör auf … es blutet schon …“, sprach er weiter und ich befreite meine Lippe von meinen Zähnen. Etwas Warmes lief an meinem Kinn entlang und ich wischte reflexartig darüber.
 

Tatsächlich hatte ich mir meine Lippe aufgebissen gehabt. Inuka schrie immer noch und zappelte an meiner Brust. Inuyasha führte mich zu einem Baum, zwang mich zu setzen und nahm mir die Stoffrollen ab. Kurz darauf band er mir schnell Inuka ab und nahm ihn in den Arm. „Ich sollte zurück kehren und ihn als Nadelkissen benutzen“, knurrte Inuyasha und ich sah zu ihm. Inuyasha bemerkte dies nicht, denn er war damit beschäftigt seinen Sohn zu beruhigen.
 

„Hahahahahahaha“, lachte ich auf und stellte mir dies gerade bildlich vor. Erstaunt blickte Inuyasha zu mir. „Was gibt es da zu lachen?“, fragte er verwirrt und ich wischte mir die Tränen weg. „Hihihihihihi … ich hatte mir gerade … vorgestellt, wie du ihn … als Nadelkissen benutzen wirst … hahahaha…“, kicherte ich und sah zu den beiden.
 

Inuyasha wie auch Inuka sahen mich an, als würde ich von einem anderen Stern kommen. Ich leckte über meine aufgebissene Lippe, die immer noch blutete, begab mich zu Inuyasha und nahm ihm Inuka ab. Ich hielt ihn über meinen Kopf und strahlte ihn an. Inuka streckte freudestrahlend seine Arme nach mir aus und kicherte. Nahm ihn wieder runter, um ihn erneut über meinen Kopf zu halten.
 

Er gluckste vor Freude und schließlich hielt ich ihn in meinen Armen. Ich nahm neben Inuyasha platz, setzte Inuka auf meinen Schoß, lehnte ihn an meinen Bauch an und hielt meine Hände vor ihm ausgestreckt. Spielerisch klatschte Inuka mir in die Handflächen und brabbelte vergnügt. „Es ist nicht das erste Mal das ich so bezeichnet wurde“, sprach ich nach einiger Zeit. „Ich bin dem Schneider schon einmal begegnet.
 

Am Anfang war er sehr freundlich, aber als er Inuka´s Ohren bemerkte, warf er mich aus seiner Hütte. Einige Dorfbewohner versammelten sich und beobachteten das Geschehen. Er beschimpfte mich als Hure und die Kinder als Missgeburten.“, erzählte ich und Inuyasha knurrte neben mir hörbar auf. „Ich verließ das Dorf. Im nächsten Dorf wurde ich als Schande für meine Familie bezeichnet und das nächste Dorf durfte ich nicht betreten. Sie bewarfen mich mit Steinen und Stöcken. Daher hatte ich auch die Platzwunde am Kopf gehabt.“, erzählte ich.
 

„Denen werde ich die Leviten lesen, darauf kannst du dich verlassen“, grollte Inuyasha. „Ich hatte mich geschämt“, sprach ich. „Du hast dich für unsere Kinder geschämt?“, fragte er entsetzt und ich sah auf. „Nein. Für unsere Kinder hatte ich mich nicht geschämt, ich bin stolz auf unsere Kinder. Ich hatte mich für meine gleichen geschämt. An dem Tag wurde mir richtig vor Augen geführt, wie du dich gefühlt haben musstest. Ich erlebte es nur ein Tag, aber du … du erlebtest es in deiner gesamten Kindheit.“, sprach ich es aus.
 

„Aber damit muss ich leben, denn schließlich bin ich in den Augen deines Bruders auch eine Konkubine“, erzählte ich. „WAS?? Wieso erzählst du mir so etwas nicht?“, fragte er empört nach. „Inuyasha, es interessiert mich nicht was dein Bruder über mich denkt. Er hat gerade groß Reden, sieht mich als deine Konkubine an, aber der Eisprinz höchst persönlich hat einen sehr weichen Kern, wenn er ein kleines Mädchen auf Reisen nimmt.“, lächelte ich und Inuyasha´s Ohren zuckten.
 

Er näherte sich mir und verharrte kurz. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen. Er blickte mir in die Augen, dann auf meine Lippen. Behutsam leckte er mir über die aufgeplatzte Lippe, um anschließend seine Lippen auf meine zu legen. Zuerst war der Kuss zärtlich und ganz sanft, aber dann wurde er fordernder und bat um Einlass. Unsere Zungen fochten einen kleinen Kampf aus und ich stöhnte in den Kuss hinein.
 

Er löste ihn und schwer atmend betrachteten wir uns. „Du bist unglaublich. Du lässt dich von niemanden unterkriegen und versuchst immer das Gute in einem zu sehen.“, sprach er und ein kleiner Rotschimmer zeichnete sich auf meinem Gesicht. „Lass uns aufbrechen, damit wir vor Einbruch der Dunkelheit bei Kaede sind“, sagte Inuyasha und half mir aufstehen. „Inuka hatte es im übrigen auch nicht gefallen, was er da hören musste“
 

„Ich versteh nicht“, sagte er und besah seinen Sohn. „Wie sein Vater hatte er versucht mich zu schützen, denn er knurrte den Schneider an“, lächelte ich und band mir Inuka wieder an die Brust. „Also hatte ich es mir doch nicht eingebildet“, sagte Inuyasha erstaunt und ich nickte nur. Damit wir schneller voran kamen, nahm mich Inuyasha auf den Rücken und spurtete los, dicht gefolgt von Kiba. Nach einer weile, legten wir eine Rast ein, denn die Kinder mussten versorgt werden.
 

Während ich für die Kinder sorgte, kümmerte sich Inuyasha für unser Wohl. Als Inuyasha auf die Jagd ging, blieb Kiba bei mir, um mich vor möglichen angriffen zu schützen. „Wie verlief euer Gespräch?“, fragte ich nach, während ich Inuka stillte. „Er hat sich für sein Verhalten entschuldigt und das ich ihn im Auge behalte“, sagte Kiba und ich sah ihn an. „In wie fern im Auge behalten?“, fragte ich skeptisch. „Mir gefiel sein Verhalten generell dir gegenüber nicht. Ich werde ihn weiterhin beobachten und beurteilen ob er deiner Würdig ist. Aber das muss er ja nicht wissen.“, erzählte Kiba und ich sah ihn betröpfelt an.
 

„Was wirst du mit dem Stoff anstellen?“, fragte er neugierig. „Aus dem Stoff werde ich Kleidung für die Kinder nähen“, sagte ich entschlossen und mir schwirrten viele Ideen im Kopf rum. „Und was ist mit dir? Du benötigst auch neue Kleider.“, gestand er und ich wurde leicht rot. „Das mag sein, aber zu erst kommen die Kinder und dann ich“, sagte ich und legte Inuka an meine Schulter und sorgte für sein Bäuerchen.
 

Ich setzte ihn auf der Decke ab, nahm Izayoi und gab ihr die andere Brust. Gierig nahm sie ihre Mahlzeit ein und Inuka erkundete seine Umgebung. Ich richtete mich mit Izayoi auf und folgte ihm etwas, denn er sollte sich nicht soweit vom Lager entfernen. Izayoi war gesättigt, machte ihr Bäuerchen und ich setzte sie zu ihrem Bruder ab. Beide brabbelten etwas und begannen los zu krabbeln.
 

Ich folgte ihnen und behielt die Umgebung dabei im Auge. Plötzlich hielten beide inne, duckten sich etwas und spitzten immer wieder ihre Ohren. Ich begab mich in die Hocke und war gespannt, auf was sie lauerten. Der kleine Busch raschelte etwas und ich beobachtete ihn ebenfalls. Dann kam plötzlich etwas heraus gesprungen, die beiden erschraken sich so sehr, dass sie sich wie Pferde aufbäumten, nach hinten fielen, um anschließend sich hinter mir zu versteckten. Diese Szene war zu göttlich und ich musste mir sichtlich ein Lachen verkneifen.
 

Vorsichtig lugten sie hinter mir hervor und begutachteten neugierig das Wesen. Inuka zuckte mit den Ohren, lauschte und schlich sich leise an. „Quak!“, ertönte das glibberige Wesen. Inuka knurrte, streckte einen Finger aus und berührte es behutsam. Der Frosch sprang durch die Berührung auf, Inuka legte die Ohren an und duckte sich reflexartig nach unten. Der Frosch hüpfte weiter und Inuka folgte ihm. Izayoi beobachtete dies und folgte ihrem Bruder. Sie verfolgten den Frosch weiter und ich beobachtete sie amüsiert.
 

Izayoi schlug eine andere Richtung ein und versuchte von vorn an ihn ran zu kommen. Na jetzt war ich aber gespannt. Izayoi knurrte ebenfalls und erhob ihre Hand, um ihn zu berühren, aber die Kröte floh. Inuka griff ihn mit beiden Händen an, der schleimige Wasserbewohner hüpfte weg und im Flug, schnappte sich Izayoi ihn. Erstaunt hielt ich die Luft an und beobachtete sie weiter. Sie fingen an, ihre erste Beute zu jagen. „Was gibt es denn hier zu gucken?“, fragte Inuyasha und legte die Hasen neben dem Feuer.
 

„Jagdinstinkt“, antwortete ich ihm, Inuyasha kam auf mich zu und begab sich ebenfalls in die Hocke. Der Frosch war zu klitschig um ihn gefangen zu nehmen und somit befreite er sich aus den kleinen Fängen von Izayoi. Sie versuchte ihn zu erwischen, aber griff dabei ins Leere. Inuka brabbelte etwas und Izayoi lauschte auf. Erneut stupste sie den Frosch an, er sprang hoch und Inuka schnappte ihn schnell mit seinen Zähnen.
 

„Haaaaa!“, zog ich tief Luft ein, hielt die Hand vor meinen Mund und wartete ab. „Nicht schlecht“, lobte Inuyasha seinem Sohn und grinste zufrieden. Izayoi brabbelte vergnügt und Inuka zuckte mit den Ohren. Der Frosch zappelte und schlug seinem Angreifer immer wieder seine schleimigen Beine ins Gesicht. Inuka´s Gesichtszüge veränderten sich. Angewidert spuckte er den Frosch aus und versuchte sich vom Schleim, der sich in seinem Mund befand, zu befreien. Hilfesuchend krabbelte Inuka zu mir, ich nahm ihn und säuberte erst einmal seinen Mund. „Jetzt weist du, das roher Frosch nicht schmeckt“, sagte ich belustigt und Inuyasha sah mich überrascht an. „Was?“, fragte ich, als ich seinen Blick bemerkte. „Roher Frosch?“, fragte er nach. „Es gibt Länder da essen die Menschen Frösche, aber gegrillt“, sagte ich mit einem Lächeln und Inuyasha schüttelte angewidert den Kopf.
 

„Das steht nicht auf meinem Speiseplan“, bemerkte er, schnappte sich Izayoi, die alles beobachtet hatte, und ging zurück zum Feuer. Inuyasha bereitete das Essen vor und legte es anschließend über das Feuer. Währenddessen spielten die Kinder mit Kiba und er tat mir ein klein bisschen schon leid. Sie zogen an seinem Schwanz, an den Ohren und Schnurbarthaaren. Ein bestimmtes Aufknurren ließ sie inne halten und sie waren dann behutsamer mit ihm umgegangen.
 

Die Hasen, die über dem Feuer brieten, waren fertig und Inuyasha reichte mir einen. Neugierig kamen die beiden auf mich zu gekrabbelt und beäugten meine Mahlzeit. Ich hielt ihnen ein Stück Fleisch entgegen, sie schnupperten daran und zogen ihre Nasen graus. Mit einem Lächeln nahm ich das Fleischstück in den Mund und genoss mein Mittag. Sie setzten sich vor mich hin und beobachteten mich nun beim Essen.
 

Nachdem ich ein Hinterlauf abgeknabbert hatte, hielt ich ihnen den Knochen hin, sie schnupperten und schnappten gleichzeitig nach dem Knochen. Erschrocken nahm ich meine Hand weg und erstaunt betrachtete ich deren Verhalten. Ungläubig schüttelte ich den Kopf, denn sie stritten sich gerade um diesen kleinen Knochen. Inuka hatte die eine und Izayoi die andere Seite im Mund und zogen immer wieder daran. Beide knurrten sich gegenseitig an und keiner von beiden wollte nachgeben. Ich hatte den nächsten Knochen abgeknabbert und hielt ihn einfach hin.
 

Izayoi schielte rüber, ließ den anderen Knochen los, um sich meinen zu schnappen. Inuka, der gerade noch am Knochen zog, fiel ruckartig nach hinten, blieb erschrocken auf dem Rücken liegen, um dann lautstark zu schreien. Izayoi ignorierte ihren Bruder und nahm sich meinen Knochen, den ich ihr anbot. Behutsam hob ich Inuka auf und drückte ihn an meiner Brust. „Sccchhhhttt … alles gut mein Schatz. Das war nur der Schreck. Nix passiert.“, beruhigte ich ihn und strich über seinen Kopf.
 

Ich nahm den Knochen, den Inuka sich erkämpft hatte, und reichte ihm diesen. „Sei nicht mehr traurig. Hier.“, bot ich an, aber er weigerte sich. Er verbarg sein Gesicht in mein Mikogewand und schluchzte. Izayoi kaute froh fröhlich an ihrem Knochen weiter. Alle beide bekamen Zähne und sie nahmen in letzter Zeit alles in den Mund, um ihre Schmerzen zu lindern. Inuka schluchzte an meiner Brust und ich aß in der Zeit meinen Hasen auf.
 

Schweigend hatte Inuyasha dies alles beobachtet. „Warum ist ihre Schürze so nass?“, fragte er mich und ich sah zu Izayoi. „Sie zahnt. Da kommt es zu vermehrten Speichelfluss und somit sabbert sie viel.“, erklärte ich und Inuyasha nickte wissend. Aus dem Tuch kramte er eine neue Schürze raus, nahm sich Izayoi und begann sie umzuziehen. Nachdem er Izayoi fertig angekleidet hatte, betrachtete er sie kritisch.
 

„Was ist?“, fragte ich nach. „Na sie wird doch gleich wieder alles voll sabbern“, bemerkte er und ich schmunzelte leicht. Ich gab Inuyasha ein Tuch und er nahm es mir skeptisch ab. „Bind ihr das locker um den Hals, somit sabbert sie das Tuch voll und nicht ihre Schürze.“, erklärte ich und Inuyasha kam der Aufforderung nach. Er hob Izayoi hoch, hielt sie von sich gestreckt und sie quiekte vor Freude.
 

„Viel besser“, gestand Inuyasha mit einem Lächeln. Inuka hatte sich in der Zeit beruhigt gehabt und ich betrachtete ihn. Er hatte den Knochen an sich genommen und kaute daran rum. Ich zog Inuka ebenfalls etwas Frisches an und band ihm ein Tuch um den Hals. Danach machten wir uns Aufbruch bereit und begaben uns auf direktem Weg zu Kaede. Diesmal saß ich auf Kibas Rücken, die Stoffrollen an ihm gebunden und Inuyasha lief neben uns her. Nach einiger Zeit wurde Inuka an meiner Brust unruhig und jammerte leicht.
 

„Irgendetwas stimmt nicht mit ihm“, bemerkte Kiba und ich besah mir Inuka. Hunger hatte er keinen, denn das klang anders. Eine trockene Windel war um seinen Popser, Beißpanzer hatte er in der Mache, also muss irgendetwas anderes sein. „Inuyasha? Verhält sich Izayoi unruhig?“, fragte ich nach. „Nein, sie schläft“, sagte er.
 

„Hmmm …“, machte ich nachdenklich und sah in den Himmel. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Ist es noch weit bis zu Kaede?“ „Wir sind gleich da. Was hat denn Inuka? Wieso ist er so ängstlich?“, fragte Inuyasha besorgt. „Ängstlich?“ „Ja, ich kann seine Angst riechen, aber es droht keine Gefahr für ihn.“, sagte Inuyasha. „Er wird die Gefahr nicht mehr wahrnehmen können“, erklärte ich und Inuyasha sah mich an. „Du meinst …“ „Ja. Deshalb sollten wir uns beeilen, damit er sich in Sicherheit weis.“, sprach ich und wir legten an Tempo zu. Es dämmerte bereits und wir erblickten die ersten Dächer vom Dorf.

Ein lehrreicher Tag

Wohlauf kamen wir endlich in Kaedes Dorf an und schritten auf ihre Hütte zu. Kaede trat bereits aus der Hütte, weil das Kindergeschrei uns ankündigte. „Kagome? Inuyasha?“, fragte Kaede erstaunt. „Wer soll es denn sonst sein alte Hexe?“, fragte Inuyasha schnippisch. „Inuyasha“, sagte ich streng und mit einem gewissen Unterton. Seine Ohren zuckten reflexartig und er befürchtete schon, dass er den Boden küssen würde.
 

„Sei gegrüßt Kaede-oba-chan“, grüßte ich sie freundlich und umarmte sie. „Ist alles in Ordnung Kagome?“, fragte sie nach und erwiderte die Umarmung. „Es ist alles in Ordnung Kaede. Wir wollten dich besuchen kommen.“, sagte ich fröhlich. „Das freut mich. Dann kommt doch rein und setzt euch ans Feuer.“, bot sie uns an und wir betraten ihre warme Hütte. Kiba postierte sich vor der Hütte und hielt die Umgebung im Auge. „Aber sag mir mein Kind, warum schreien die Kinder so?“, fragte sie mich, als wir am Feuer platz nahmen.
 

„Das hatte ich sie auch schon gefragt, aber Kagome hüllt sich in Schweigen“, murrte Inuyasha und versuchte Izayoi zu beruhigen, was ihm nicht gelang. „Diesmal scheinen sie ihre Veränderung zu spüren, denn bei den anderen Malen, hatten sie fest und friedlich geschlafen.“, sagte ich mehr zu mir selbst und legte Inuka an meine Halsbeuge und er beruhigte sich etwas. „Was meinst du Kagome?“, fragte Inuyasha nach.
 

„Ist dir noch nichts aufgefallen Inuyasha?“, fragte ich ihn und er besah sich Izayoi genauer. Seine Ohren zuckten, er schnupperte an seiner Tochter und sah mich anschließend verwundert an. An seinem Blick konnte ich erkennen, dass er verstand. „Genau, heute ist der Tag ihrer Verwundbarkeit“, sagte ich und Inuyasha knurrte. „Warum hast du mir das nicht gleich gesagt? Dann wären wir nicht zu Kaede gereist.“, sprach er wütend. „Ich hatte nicht mehr daran gedacht“, gab ich kleinlaut zu. „Das ist wieder typisch für dich. Vergisst die wichtigsten Sachen.“, brummte er und ich senkte mein Haupt.
 

„Hier alte. Ich überprüfe die Umgebung ob sie sicher ist.“, grummelte er, drückte Kaede Izayoi in die Arme und verschwand aus der Hütte. „Komm Kiba“, sprach Inuyasha energisch vor der Hütte und beide verschwanden. Izayoi schrie daraufhin noch lauter und bäumte sich in Kaedes Armen auf. „Gib sie mir Kaede“, bat ich sie. Sie richtete sich auf, kam um das Feuer rum und legte sie mir behutsam in die Halsbeuge. „Ssssccchhhhht … alles gut … Mama ist da“, beruhigte ich beide und schuckelte sie leicht. Beide schluchzten und klammerten sich ängstlich an meinen Kimono. Die Bambusmatte wird zur Seite geschoben und mir ein bekanntes Gesicht tauchte auf.
 

„Kaaaagoomeeeeeee!“, schrie der kleine Kitzune erfreut und sprang mich an. Daraufhin schrien die Kinder erneut auf und krallten sich an mir fest. Shippo erschrak, setzte sich auf meinen Schoß und ließ den Kopf hängen. „Das wollte ich nicht“, entschuldigte er sich schuldbewusst. „Es ist nicht deine Schuld. Ich freu mich dich zu sehen.“, gab ich kund und lächelte über das ganze Gesicht. „Au!“, und zuckte leicht zusammen. „Was hast du Kagome?“, fragte der kleine Fuchs besorgt. „Sie haben mich gekratzt“, sagte ich und Shippo besah sich meinen Hals. „Du blutest leicht“, sagte er besorgt. „Das ist nicht schlimm, das nehme ich in kauf. Sie haben schließlich Angst.“, erklärte ich und versuchte sie zu beruhigen.
 

„Wo ist eigentlich Inuyasha?“ „Er ist draußen und sichert die Gegend ab“, erzählte ich. „Das bringt doch nichts. Er kann doch bereits jetzt nichts mehr wittern.“, sagte Shippo und schüttelte leicht den Kopf. „Kagome. Was ist mit deinen Handgelenken passiert?“, fragte mich Kaede und ich zuckte leicht zusammen. „Nichts … es ist nichts …“, log ich und lächelte gequält. Sie bemerkt dies, nickt nur und rührt weiter in ihrem großen Topf rum, der über dem Feuer hing. „Shippo, such bitte Rin, dass Abendessen wird bald fertig sein.“, sagte sie bestimmt.
 

Shippo nickte und verließ daraufhin die Hütte. „Was ist passiert?“, fragte sie gleich, nachdem sie sicher war, das der Fuchs außer Hörweite war. „Banditen hatten mich gefangen genommen und einer hatte ein Auge auf mich geworfen gehabt. Er hatte mich gefesselt und ich wehrte mich gegen diese. Inuyasha war rechtzeitig gekommen und konnte das schlimmste verhindern.“, erzählte ich kurz und die alte Miko nickte.
 

Ich zuckte erneut zusammen, als die beiden ihre Krallen erneut in meine Haut fuhren. „Warum lassen sie sich nicht beruhigen?“, fragte Kaede nach und rieb sich die Ohren. „Weil sie Angst haben. Sie nehmen es heute besonders gut wahr, dass sie sich verändern und fürchten sich davor. Da sie Welpen sind verlieren sie die Fähigkeit zu riechen und zu hören. Vor allem verlassen sie sich auf ihre Nase, denn sie sind auf meinen Geruch geprägt.“, erklärte ich und schuckelte die beiden. „Ich verstehe. Und da ihre Sinne nicht mehr so geschärft sind, fühlen sie sich schutzlos ausgeliefert.“, fasste die alte Miko zusammen und ich nickte.
 

„Ich werde sie stillen, vielleicht werden sie etwas ruhiger“, hoffte ich und begab mich in eine Ecke der Hütte. Ich stellte den kleinen Sichtschutz vor mich, kehrte der Bambusmatte den Rücken zu und begann meine Kinder zu stillen. Ein sauberes Tuch legte ich über meine Halsbeuge und tupfte das Blut etwas weg. Es war nicht viel, nicht der Rede wert, aber die Kratzspuren brannten etwas. Izayoi hatte ich auf meinen Schoß gelegt gehabt und das gefiel ihr gar nicht. Sie wand sich aus meinen Schoß und versuchte an mir hoch zukraxeln.
 

Ich hielt Inukas Hand, damit er seine Krallen nicht in meine Brust bohrte, während ich ihn stillte. Er trank sehr unruhig und auch nur sehr wenig. Er löste sich von meiner Brust und schrie auf. Ich sorgte für sein Bäuerchen und er tauschte den Platz mit seiner Schwester. Ich legte Izayoi an die andere Brust an und sie verweigerte sie grundsätzlich. Weitere Versuche sie zum Trinken zu animieren schlugen fehl, daraufhin verbarg ich meine Blöße. Seufzend wand ich mich zum Feuer um und schob den Sichtschutz beiseite.
 

„Hallo Kagome-sama“, begrüßte mich Rin und nickte mir erfreut zu. „Hallo Rin. Sitzt du schon lange hier?“, fragte ich nach, denn ich hatte sie nicht bemerkt. „Schon ein kleines Stück, aber ich wollte dich nicht stören“, gab sie zu und ich lächelte sie lieb an. „Was ist los Kagome?“, fragte Shippo besorgt. „Sie haben nicht viel getrunken. Inuka nur ein wenig und Izayoi gleich gar nicht“, erklärte ich besorgt und schuckelte die beiden leicht, die sich wieder an mich klammerten. „Möchtest du etwas essen?“, fragte Kaede. „Vielleicht später. Ich werde vor der Hütte ein paar Schritte gehen, vielleicht schlafen sie dadurch ein.“, informierte ich sie und sie nickte. In kurzer Hand hatte ich mir Inuka an die Brust gebunden, warf mir meinen Umhang um und Izayoi hielt ich an meine Halsbeuge.
 

Ich verließ die Hütte mit den schreienden Kindern und lief Auf und Ab. Summte ihnen ein von mir bekanntes Kinderlied vor, schuckelte sie leicht und lief weiterhin Auf und Ab. Die Sonne ging nun gänzlich ganz unter und die beiden veränderten sich. Inukas Haar wurde komplett schwarz, seine Augen wurden braun und die Ohren von beiden wurden menschlich. Aufgebracht schrien sie lauter und ich war der Verzweiflung nahe. „Bring sie zum Schweigen Weib“, sprach es hinter mir kühl und genervt blickte ich über meine Schulter.
 

Ich sah ihn finster an, kehrte ihm meinen Rücken zu und lief weiterhin Auf und Ab, darauf bedacht, dass er die Kinder nicht sah. Plötzlich stellte sich mir Jaken in den Weg und fuchtelte mit seinem Stock vor meinem Gesicht herum. „Hast du nicht gehört was Sesshomaru-sama dir befohlen hat? Bring sie zum Schweigen du einfältiges Menschenweib.“, schimpfte er und ich wurde wütend. „Was fällt dem eigentlich ein? Was glaubt er eigentlich was ich hier mache? Tee trinken?“, dachte ich und sah ihn verachtend an. Wütend schnappte ich mir den vor mir fuchtelnden Stock, drehte die Schnitzerei nach unten
 

„Ich nehme keine Befehle von Dämonen entgegen“, sprach ich finster, holte aus und schlug die nervige Kröte mir aus dem Weg. „Aaarrgghhh!“, gab er schmerzlich von sich und flog im hohen Bogen weg. „Puh! Das tat gut.“, gab ich zufrieden von mir und drehte mich zu Sesshomaru. „Mich wundert es, dass du die Nerven bei dieser Kröte behältst“, sagte ich zu ihm und reichte ihm den Stock. Kalt blickte er mich an und dachte nicht daran, mir den provisorischen Knüppel abzunehmen. Schulter zuckend rammte ich den Stab in den Boden und lief weiterhin Auf und Ab. Die beiden wurden langsam ruhiger und katschten an ihrer Hand rum.
 

„Rin ist in der Hütte, falls du sie suchst“, sprach ich, denn er machte keine Anstalten zu verschwinden. „Das brauchst du mir nicht zu sagen“, sprach er desinteressiert. „Dein Blut lockt die Dämonen an“, sprach er kühl und seine Augen formten sich zu schlitzen. „Was lockt die Dämonen bitte schön nicht an?“, fragte ich leicht sarkastisch und schuckelte die beiden sanft. Ihr Schreien ist in einem Schluchzen gewichen. „Leichtsinnig präsentierst du dich hier mit deinen Bälgern, um was …? Was willst du erreichen? Hat er dich fallen gelassen?“, giftete er mir entgegen. „Ich wüsste nicht was es dich angeht. Und seit wann interessiert sich ein kalter Daiyoukai für die Belangen eines Menschen? Was kümmert dich das?“, giftete ich ihn an und ließ meinen Zorn an ihm aus. Knurrend kam er auf mich zu und drückte mich an den nächsten Baum.
 

„Pass auf was du sagst Menschenweib“, knurrte er und die Kinder schrien erneut. „Kagome“, verbesserte ich ihn und er fletschte doch tatsächlich die Zähne. „Sesshomaru-sama?“, fragte eine kindliche Stimme und der Eisprinz zuckte merklich zusammen. „Was macht Ihr da mit Kagome-sama?“, fragte sie leicht verängstigt. Sesshomaru antwortete nicht und ich hatte das Gefühl, dass er die Gefühle des kleinen Mädchens nicht verletzen wollte. Unbewusst verkrampfte sich seine Hand die mich an den Baum drückte. „Mir wurde leicht schwindlig und Sesshomaru …“, befreite mich dabei aus seinem Griff „… sorgte für einen sicheren Halt für mich“, versuchte ich zu erklären.
 

Sesshomaru sah mich mit weit geöffneten Augen an und ich entfernte mich von ihm. Ich schritt auf Rin zu und legte ihr beruhigend eine Hand auf ihren Schopf. „Mir geht es wieder gut. Geh zu ihm.“, lächelte ich sie lieb an und sie nickte erfreut. Ich ging zurück zur Hütte und spürte seine bohrenden Blicke auf meinem Rücken ruhen. Schweigend setzte ich mich in die Ecke und entspannte sichtlich. Die Kinder schluchzten leise und klammerten sich an mich. „Ist alles in Ordnung?“, fragte mich Kaede und Shippo setzte sich zu mir.
 

„Ja, ich bin nur erschöpft“, gab ich von mir und gab die Kinder unter meinem Umhang preis. „Unglaublich …“, staunte Kaede und sah genauer hin. Ich legte einen Zeigefinger auf meine Lippen und deutete ihr, dass sie leise sprechen sollte. „Sesshomaru ist in der Nähe“, flüsterte ich ihr zu und sie nickte. „Sie haben die gleiche Zeit wie Inuyasha?“, flüsterte sie erstaunt und ich nickte. Sie sah zu meiner Halsbeuge und betrachtete die kleinen Kratzer eingehend. „Ich werde sie versorgen“, sagte sie daraufhin und machte sich gleich daran ein paar Kräuter zu zustampfen.
 

Nachdem sie fertig war, kam sie zu mir rüber, zog vorsichtig den Kracken von meinem Kimono zur Seite und strich die Kräuter auf die Kratzer. Danach legte sie kleine saubere Stofffetzen darauf, tupfte sacht darauf, damit sie hielten. Sie richtete meinen Kimono und erleichtert lehnte ich mich wieder an die Wand. Schweigend schlug sie meinen Kimonoärmel um, trug die Kräuter auf die Abschürfungen auf und verband meine Handgelenke.
 

„Schlafen sie?“, fragte sie mich und ich verneinte ihre Frage. „Sie sind auf der Hut, wie auch Inuyasha zu dieser Zeit“, seufzte ich. „Du solltest dich schlafen legen“, meinte Shippo. „Nein, ich werde über sie wachen, denn schließlich können sie sich nicht verteidigen“, erklärte ich. „Ich werde dir helfen“, beschloss der kleine Fuchs und ich musste leicht schmunzeln.
 

Es vergingen Stunden, das Dorf wurde ruhiger, nächtliche Tierlaute traten hervor und die beiden zuckten immer merklich zusammen. „Sssccchhhhtttt …“, beruhigte ich sie immer wieder und schuckelte sie leicht. Kaede und Rin waren schon längst zu Bett gegangen, der kleine Fuchs konnte der Müdigkeit nicht standhalten und schlief friedlich an meiner Seite. Inuyasha war noch nicht zurück gekehrt und ich machte mir Sorgen.
 

„Kagome?“„Kiba“, gab ich gedanklich zur Antwort. „Warum schläfst du nicht?“ „Warum ist die Banane krumm?“, gab ich angesäuert von mir. „Ich verstehe. Inuyasha sitzt auf dem Dach und behält die Gegend im Augen.“, informierte mich Kiba. „Pass auf ihn auf und gib mir bescheid, wenn Gefahr droht“, gab ich zur Antwort.
 

„Du solltest dich schlafen legen“, wechselte er das Thema. „Und du sollst mich warnen“, gab ich leicht gereizt zurück und es kehrte Ruhe in meinem Kopf ein. Die Zwillinge dämmerten immer wieder weg und ich summte ihnen immer wieder ein Lied vor, damit sie leichter in den Schlaf fanden. Irgendwann schliefen sie, aber nur kurz und sie jammerten leise auf. Ich wechselte ihnen ihre Windeln und brachte sie anschließend wieder nah an meinem Körper.
 

Ich lehnte mich an die Hüttenwand zurück, winkelte meine Beine an und versuchte wach zu bleiben. Der Hunger überkam mich und ich nahm mir etwas von dem erkalteten Eintopf. Gierig schlang ich ihn mir runter und als ich fertig mit essen war, wurden die Kinder wie auf ein Zeichen munter und jammerten leise auf. „Sssscccchhhht …“, versuchte ich sie zu beruhigen, aber das jammern ging zu einem Schreien über.
 

Schnell verließ ich die Hütte, um die anderen nicht zu wecken. Erschöpft blickte ich zum Dach und konnte einen dunklen Umriss erkennen. Mit einer Hand warf ich mir meinen Umhang über, bedeckte die Kinder damit, entfernte mich etwas von der Hütte, lief Auf und Ab und schuckelte die beiden.
 

Das Schuckeln half etwas und sie jammerten leicht, fanden trotz alledem keine Ruhe. Kiba trat an meine Seite und betrachtete mich eingehend. Ich ging in die Hocke, er kam vorsichtig auf mich zu und beschnupperte die beiden. „Sie sind sehr ängstlich. Wissen nicht was passiert ist.“, sprach er und ich nickte nur, denn selbst ich konnte ihre Angst spüren. „Willst du die ganze Nacht aufbleiben?“, fragte Kiba nach und ich richtete mich wieder auf.
 

„Ich werde um jeden Preis meine Familie beschützen“, sagte ich entschlossen und Kiba nickte. „Was ist mit deinem Hals passiert?“, fragte er mich auf einmal. Erstaunt blickte ich zu ihm und wusste nicht gleich was er meinte. „Ach meinst du das?“, fragte ich, schob meinen Kimono etwas zur Seite und offenbarte meine versorgten Wunden. Der dunkle Schatten sprang vom Dach runter und kam langsam auf mich zu.
 

Ich bedeckte wieder meinen Hals und wartete bis er näher trat. Seine braunen Augen fixierten mich und er erhob eine Hand und streifte mein Kimonokracken beiseite. „Was ist passiert?“, kam es leicht anklagend und kalt. Ich richtete mein Kracken und wich seinem Blick aus. „Die Strafe für mein Schweigen“, sprach ich tonlos und schritt an ihm vorbei.
 

„Kagome ich …“ und hielt mich auf. „Es tut mir leid“, unterbrach ich ihn und Schweigen trat ein. „Es tut mir leid, dass ich dir dies nicht erzählt habe. Um ehrlich zu sein, hatte ich selbst nicht mehr daran gedacht und ihr Verhalten konnte ich mir auch nicht erklären. Sie hatten immer tief und fest geschlafen gehabt, als es passiert war. Du konntest davon nichts wissen, weil du zu dieser Zeit nicht da warst.“, erzählte ich und senkte mein Haupt.
 

„Diesmal war es anders. Sie haben ihre Veränderung mitbekommen und sind dadurch zu Tode verängstigt. Mit ihren Krallen haben sie mir den Hals zerkratzt, aber das nehme ich in Kauf. Die Kratzer sind auch nicht tief.“, sprach ich weiter und schuckelte die beiden leicht. Inuyasha trat vor mich, hob mein Kinn an und gab mir einen sanften Kuss.
 

Überrascht verharrte ich in meiner Starre und erwiderte nur langsam den Kuss. „Lass uns rein gehen“, sagte er sanft, nachdem er den Kuss gelöst hatte und führte mich in die Hütte. Ich lehnte mich an die Wand und Inuyasha warf einige Holzscheite ins Feuer.
 

Danach setzte er sich neben mich und zog mich in seine starken Arme, so, dass er hinter mir saß. Leichte Röte erschien auf meinem Gesicht und ich schmiegte mich an seine Brust. „Sollte ich noch etwas wissen?“, flüsterte er und strich über mein Haar. „Sie sind auf der Hut, wie du. Sind sehr unruhig, schlafen nicht und sie verweigern die Nahrung.“, sprach ich es aus und er zuckte leicht zusammen.
 

Vorsichtig schob er meinen Umhang beiseite und erhaschte einen Blick auf die zwei. „Man kann sie kaum auseinander halten“, flüsterte er und ich nickte. Behutsam strich er über deren schwarzen Köpfe und sie regten sich leicht. Inuka schmiegte sich enger an mich und zwickte mich in die Brust. Hörbar zog ich die Luft zwischen den Zähnen ein und rieb mir die Stelle. „Er hat mich gezwickt“, sagte ich und rieb mir meine Brust.
 

„Gib mir Izayoi“, bat er und ich reichte sie ihm. Sie jammerte leicht auf, weil die Wärme plötzlich verschwand. Inuyasha legte sie an seine Brust und sie schmiegte sich an seine Halsbeuge. „Versuch ihn zu stillen“, flüsterte Inuyasha und ich nickte. Ich band Inuka von mir, gab meine Brust frei und legte ihn an. Gierig nahm er meine Brust und saugte kräftig daran. Inuyasha legte meinen Umhang um Inuka, um so meine Blöße zu verdecken.
 

Inuka gefiel dies gar nicht, löste sich von meiner Brust, schrie auf und zerrte an den Umhang. Erschrocken versuchte ich ihn zu beruhigen und schuckelte ihn leicht. „Keh!“, kam es von Inuyasha, schob den Umhang weg und verbarg die Sicht mit seinem Kariginuärmel. Inuka beruhigte sich, suchte nach meiner Brust, trank gierig weiter und war zufrieden, denn nun hatte er freie Sicht.
 

Izayoi jammerte leicht und zerrte an Inuyashas Kariginu. „Warum nimmt er jetzt die Milch an? Vorhin hatte ich mehrmals versucht sie zum Trinken zu animieren und weigerten sich.“, sprach ich es leise aus. „Du warst innerlich aufgewühlt und sie spürten dies“, erklärte Inuyasha und ich nickte. Inuyasha hatte Recht, auch wenn ich mich von außen ruhig gab, war ich innerlich aufgewühlt und besorgt. Seit Inuyashas Anwesendheit, fühle ich mich sicherer und ruhiger. Inuka trank sich satt und löste sich von meiner Brust. Ich bedeckte meine Blöße, Inuyasha nahm mir Inuka ab und reichte mir Izayoi.
 

Ich gab Izayoi die andere Brust, Inuyasha sorgte für Inukas Bäuerchen und bedeckte mit seinem langen Ärmel meine Nacktheit. Izayoi trank ebenfalls gierig meine Milch und ihre kleine Hand suchte nach mir. Ich ergriff ihre suchende Hand und sie krallte sich fest daran. Erleichtert sank ich nach hinten und lehnte mich an Inuyashas Brust. „Ruh dich aus Kagome, bis zum Sonnenaufgang dauert es noch“, sagte er und ich schüttelte leicht den Kopf.
 

„Auch ich habe etwas zu beschützen. Ich habe schon einmal meine Familie verloren, ein zweites Mal wird mir das nicht passieren.“, sprach ich entschlossen und blickte zu Izayoi. Sie ließ meine Hand los und drückte auf meine Brust herum und saugte etwas kräftiger. Immer wieder drückte sie leicht darauf rum und saugte heftiger daran. „Gnnn…“, gab ich schmerzlich von mir und entfernte sie von meiner Brust. Bedeckte meine Brust und schmiegte Izayoi an mich.
 

„Mehr habe ich nicht“, entschuldigte ich mich und klopfte sacht auf ihren Rücken. Ihr entwich die Luft und steckte ihre Fingerchen in den Mund. „Was ist los Kagome?“ „Sie ist noch hungrig, aber ich habe nichts mehr“, seufzte ich und strich meiner Tochter über ihr schwarzes Haar. „Hast du heute genug gegessen?“, fragte er nach. „Ich hatte eine Schale kalten Eintopf gegessen bzw. geschlungen und das, was wir unterwegs gegessen hatten.“, gestand ich. „Getrunken?“, fragte er und ich überlegte kurz. „Hmm … ich glaub zu wenig“, erinnerte ich mich.
 

„Du musst mehr trinken Kagome“, maßregelte er mich. „Ich kam ja auch nicht wirklich dazu, etwas zu trinken“, erinnerte ich ihn daran und klang etwas wütend. „Schon gut, ich mag nicht streiten“, sagte er ruhig und bettete seine Wange auf meinen Kopf. Inuka wand sich aus Inuyashas Armen und griff nach mir. Inuyasha gab ihn mir, setzte sich bequemer hin und ich hielt die beiden Kinder in meinen Armen. Ich saß zwischen Inuyashas Beinen, die er angewinkelt hatte. Ich lehnte mich zurück, die Kinder kuschelten sich an meine Brust und glucksten leise. Ich war total erschöpft und die Müdigkeit zerrt an meiner Kraft.
 

Behutsam strich mir Inuyasha durch mein Haar und diese Zärtlichkeit lullt mich total ein und ich nickte paar Mal weg. Ich wehrte mich gegen den Schlaf, zum missfallen von Inuyasha. Die Kinder waren nun endlich eingeschlafen und ich war sichtlich erleichtert. „Warum schläfst du nicht Kagome?“, grummelte er wütend. „Warum schläfst du nicht?“, fragte ich zurück. „Keh! Ich schlafe nie“, kam es überheblich von ihm. „Und ich wache über euch“, gab ich zur Antwort. „Pfff! Ich brauche deinen Schutz nicht“, kam es beleidigt von ihm. „Das werden wir ja noch sehen“, flüsterte ich und sagte es mehr zu mir selbst. „Was?“ „Ach nichts“, sagte ich geheimnisvoll.
 

Damit ich nicht wieder einschlief, machte ich mich nützlich und konzentrierte mich auf die Umgebung, dabei schloss ich meine Augen. Die Nacht war ruhig, das Dorf droht keiner Gefahr und ich konnte eine dämonische Aura spüren. Sie befand sich hier ganz in der Nähe. „Kiba? Befindet sich Sesshomaru in der Nähe?“, fragte ich nach. „Ja. Er behält das Dorf im Auge.“, sagte er und ich grinste leicht. Ich gähnte herzhaft und rieb mir die müden Augen. „Gleich kannst du dich schlafen legen“, sagte Inuyasha nach langer Zeit und ich horchte auf.
 

„Die Sonne geht wohl gleich auf?“, fragte ich ihn. „Mmm…“, gab er zur Bestätigung. Ich sah zu Inuka und Izayoi und betrachtete sie aufmerksam. Nach kurzer Zeit begann es plötzlich in meinen Armen zu pulsieren und die Kinder regten sich. Selbst hinter mir spürte ich ein starkes Pulsieren und ich blickte nach hinten. Inuyashas Haar wurde langsam wieder silbrig und seine menschlichen Ohren wichen zu den süßen Hundeöhrchen.
 

Die Sonne ging langsam auf, denn die ersten Sonnenstrahlen schienen durch die Bambusmatte. Erneut schaute ich zu unseren Kindern und da trug sich das gleiche Bild ab. Inukas Haar wurde wieder silbern außer seinen Haarspitzen. Die kleinen süßen Öhrchen von beiden zuckten aufgeregt und sie blickten zu mir auf. Goldbraune und Rehbraune Augen blickten mich an und beide strahlten mich mit ihren kleinen Fangzähnen an.
 

„Ich werde Frühstück besorgen“, meinte Inuyasha, richtete sich auf und verließ leise die Hütte. In der Zeit versorgte ich die Kinder, wechselte ihnen ihre Windeln und gab ihnen die Brust. Sie tranken etwas, denn leider hatte ich nicht mehr. Ich schnappte mir beide, verließ schleichend die Hütte und setzte die beiden unten auf die Erde ab.
 

Sie schnupperten die frische Morgenluft und Kiba trat an meine Seite. „Kagome du …“ „… bin fix und fertig? Das kannst du mir glauben, aber ausruhen ist nicht.“, verkündete ich und wuschelte ihm durch sein weißes Fell. Neugierig krabbelten die Kinder zum kleinen Bächlein, das vor der Hütte entlang floss und blickten hinein. Ich trat neben ihnen, tauchte meine Hände ein und spritzte mein Gesicht nass, um mir die Müdigkeit aus dem Gesicht zu waschen.
 

Ich schielte zu den beiden rüber und bemerkte, dass sie mich aufmerksam musterten. Ich lächelte sie lieb an und sie erwiderten dies. Sie blickten wieder in das kleine fließende Gewässer, glucksten und patschten mit Schwung in das Wasser. Dabei verloren sie ihren Halt und fielen hinein. Schnell griff ich nach ihnen und zog sie an ihren Schürzen raus. „Na ihr seit mir vielleicht zwei Nasen“, schmunzelte ich leicht, während sie trief nass in ihren Schürzen hingen. Behutsam setzte ich sie ab und sie begannen sich, wie ein nasser Hund, zu Schütteln.
 

Mit meinen Armen schirmte ich die Wasserspritzer ab, die ich teilweise abbekam. „Kagome? Du bist schon auf?“, begrüßte mich Kaede und ich blickte auf. „Wir haben dich doch nicht geweckt oder?“, fragte ich nach und sie verneinte. „Hast du überhaupt geschlafen?“, fragte sie mich kritisch. „Nur wenig“, gab ich zu und beobachtete die Kinder weiter in ihrem Tun. „Wo ist Inuyasha?“ „Besorgt Frühstück“, gab ich kurz zur Antwort.
 

„Guten Morgen Kagome-sama“, grüßte Rin verschlafen und ich schmunzelte leicht. „Guten Morgen Rin, gut geschlafen?“, fragte ich nach und sie wich meinem Blick aus. „Kaede-sama, was kann ich tun?“, fragte sie stattdessen und ich ließ sie nicht aus den Augen. „Du kannst Wasser holen“, gab sie die Aufgabe ab und sie nickte. „Ich helfe dir Rin“, bot ich an. „Aber Kagome …“ „Kein aber Kaede. Ich helfe Rin beim Wasser holen, denn so geht es schneller.“, lächelte ich und verschwand zügig mit den Kindern in die Hütte.
 

Dort zog ich ihnen ihre nassen Kleider aus, wickelte sie frisch und band ihnen neue Schürzen um. Inuka band ich mir vor die Brust und Izayoi auf den Rücken. Ich schnappte mir drei Holzeimer, trat aus der Hütte und reichte Rin einen. „Dann wollen wir mal anfangen“, lächelte ich sie an und wir gingen Wasser holen, um den Wasservorrat in der Hütte aufzufüllen. „Was hast du geträumt?“, fragte ich Rin, während ich den Eimer mit Wasser füllte.
 

Erschrocken blickte sie mich an. „Woher weist du das?“, fragte sie nach. „Du siehst müde aus und du bist mit deinen Gedanken ganz woanders“, erklärte ich und sie seufzte auf. „Ich habe wieder von meiner Familie geträumt“, gab sie leise zu und ich horchte auf. „Wieder?“ und sie nickte. „Jede Nacht träume ich von ihnen. Am Anfang ist der Traum schön. Ich spiele mit meinem kleinen Bruder und meine Eltern schauen uns dabei zu. Dann verändert sich der Traum und meine Familie wird ermordet.“, erzählte sie bedrückt und man sah ihr an, das ihr dies zu schaffen machte.
 

„Aber das ist nicht das einzige was dich betrügt oder?“, hakte ich nach und sie schüttelte vorsichtig den Kopf. „Er ist in Hörweite“, informierte mich Kiba plötzlich. „Wer?“, fragte ich nach und machte keine Anstalten mich umzusehen. „Sesshomaru“, bekam ich zur Antwort. „Bin ich so leicht zu durchschauen?“, fragte sie und richtete sich mit ihrem gefüllten Eimer auf.
 

„Du musst es mir nicht sagen, aber vielleicht kann ich dir dabei helfen, was dich so bedrückt.“, sagte ich sanft und trat hinter ihr. Schwungvoll drehte sie sich zu mir um und ihre Augen hatten etwas Flehendes. „Hat Sesshomaru dir gestern weggetan?“, fragte sie mich plötzlich und ich war mehr als nur erstaunt über die Frage. „Was? Wie kommst du darauf?“, fragte ich nach.
 

„Weil er dich an den Baum gedrückt hatte und er sah nicht sehr freundlich aus“, erzählte sie. „Aber Rin, mir war kurz …“ „Nein das stimmt nicht, du lügst“, schrie sie mir fast entgegen und ich zuckte zusammen. Ich setzte die Eimer ab, kniete mich vor ihr hin und lächelte sie liebevoll an.
 

„Er hat mir nicht weh getan“, versicherte ich ihr. „Aber warum …“, unterbrach ich sie, in dem ich einen Finger auf ihre schmalen Lippen legte. „Er sagte etwas Verletzendes zu mir und daraufhin griff ich seinen Stolz an. Infolgedessen wurde er sehr wütend und drückte mich an den Baum und machte mir meinen Standpunkt klar.“, erklärte ich ihr. „Der da wäre?“, fragte sie nach und ich schluckte etwas.
 

„Meinen Standpunkt?“, und sie nickte. „Lege dich niemals mit einem Daiyoukai an, mag er trotz allem unhöflich, verletzend oder kalt sein, er ist stärker als jeder andere.“, erklärte ich und jedes Wort ist Gift für meinen Hals.
 

„Hat er es gehört?“ „Jedes Wort“, bestätigte mir Kiba. „Und er hat dir wirklich nicht weh getan?“, fragte sie sicherheitshalber nach. „Nein, wirklich nicht“, versicherte ich ihr und sie senkte wider ihr Haupt. „Jetzt lass den Kopf nicht hängen. Lass uns den Wasservorrat auffüllen.“, lächelte ich, nahm meine zwei Eimer und trat an ihr vorbei.
 

„Sesshomaru hasst mich“, sprach sie plötzlich und ich blieb abrupt stehen. Entsetzt wand ich mich zu ihr um. Ihr kleiner Körper bebte, sie biss sich auf die Unterlippe und ihre Hände krallten sich in ihren Kimono. „Hey Kagome, was machst du da?“, fragte mich jemand und wir beide erschraken ersichtlich. Rin wischte sich schnell über die Augen. „Was soll das heißen was ich hier mache? Ich helfe Rin.“, drehte mich zu ihm um und gab somit Rin preis.
 

„Guten Morgen Inuyasha-sama“, begrüßte sie ihn fröhlich als wäre nie etwas gewesen. Inuyasha trat zu mir, nahm mir die schweren Eimer ab und lief voran. Seufzend nahm ich Rin den Eimer ab, ergriff ihre zarte Hand und folgte Inuyasha. Leicht drückte ich ihre Hand, um ihr zu signalisieren, dass ich sie verstanden hatte. Sie erwiderte den Druck und gemeinsam gingen wir frühstücken. Ich frühstückte ausgiebig und versorgte die Kinder. „Rin. Wie wäre es mit einem gemeinsamen Bad?“, fragte ich sie und sie nickte.
 

„Ich begleite euch“, schlug Inuyasha vor. „Nein“, kam es schnell über meine Lippen und seine Ohren zuckten aufgeregt. „Was soll das Kagome?“, grummelte er. „Wir Frauen gehen allein baden und du passt auf die Kinder auf“, sprach ich und er sah mich verdattert an. „Was ist wenn die Kinder Hunger bekommen?“, fragte er. „Mach dir darüber keine Sorgen. Sie sind versorgt und so lange gehen wir auch nicht baden.“, erklärte ich und lächelte ihn an.
 

„Was ist wenn ihr angegriffen werdet?“, versuchte er weiter. „Dann werde ich mich verteidigen und Kiba wird mich dabei unterstützen“, konterte ich und er sah mich betröpfelt an. „Inuyasha, uns wird schon nichts zustoßen. Die Gegend ist sicher, Kiba ist in der Nähe und wir bleiben nicht all zu lange weg.“, versprach ich ihm und lächelte ihn sanft an.
 

„Na schön, aber sobald ich etwas Ungewöhnliches wittere, komme ich zu euch, egal was du sagst.“, sagte er entschlossen und duldete keinen Widerspruch. „Ist in Ordnung“, gab ich klein bei. Rin und ich nahmen unsere Badeutensilien und gingen gemeinsam zum Fluss, gefolgt von Kiba, im großzügigen Abstand. Ich blickte über meine Schulter und sah ihn fragend an. „Sie fürchtet sich“, beantwortete er meine stumme Frage und ich nickte leicht.
 

Am Fluss angekommen, suchte mir eins die ruhige Stelle, wo ich hier gebadet hatte, als ich zum ersten Mal in diese Welt reiste. Ich fand den ruhigen Platz sofort, bereitete ein Feuer vor und ließ meine Sinne schweifen, um sicher zu gehen, dass uns niemand beobachtete. Wir beide entledigten unserer Kleidung und stiegen in das kühle Nass. Vorher entfernte ich die Verbände von meinen Handgelenken und die Stofffetzen vom Hals, die meine Kratzer bedeckten.
 

Kiba behielt die Umgebung im Auge und würde mich rechtzeitig alarmieren. Ich schwamm ein paar Züge, während Rin sich in der Nähe des Ufers aufhielt. „Komm schwimm mit mir Rin“, animierte ich sie und sie schüttelte energisch ihren Kopf. „Du kannst nicht schwimmen, stimmmt´s.“, mutmaßte ich und sie nickte beschämt ihren kleinen Kopf. „Komm. Ich wasche dir die Haare.“, sagte ich und setzte mich hinter ihr. Ich gab etwas Lauge auf meine Hand und rieb es anschließend in ihr Haar. Behutsam massierte ich ihre Kopfhaut und spürte, wie sie sich unter meinen Finger entspannte. Schweigend wusch ich ihren Kopf und spülte danach den Schaum aus ihrem Haar.
 

„Darf ich dir den Rücken waschen?“, fragte sie mich schüchtern. „Wenn du das gern möchtest“, lächelte ich sie aufmunternd an und sie nickte begeistert. Sie trat hinter mich, gab etwas Lauge auf meinen Rücken und wusch ihn mir. „Haaaa … Kagome“, kam es erschrocken von ihren Lippen und ich erschrak leicht. „Was ist?“, fragte ich schnell, verdeckte meine Nacktheit und sah mich um. „Dein Rücken“, sprach sie und berührte sachte eine gewisse Stelle.
 

Ich atmete erleichtert auf, denn ich hatte mit einem feindlichen Angriff gerechnet. „Du meinst die Narbe?“, fragte ich nach. „Ja“, kam es kleinlaut und berührte immer noch sacht die drei Spuren. „War das Inuyasha-sama?“, fragte sie vorsichtig und ich senkte mein Haupt. „Das ist eins im Kampf passiert. Er hatte sich in einen wahren Dämon verwandelt und erkannte mich nicht. Dadurch hatte er mich verletzt.“, erzählte ich die Kurzversion.
 

Schweigend spülte sie die Seife von meinem Rücken und mich fröstelte es. „Lass uns am Feuer aufwärmen“, schlug ich vor und watete aus dem Wasser. Schnell schnappte ich mir ein Handtuch und schlang es um Rins kalten Körper. Danach wickelte ich meins um meinen Leib und half Rin beim trocken reiben. Sie zog sich einen neuen Kimono an und tat es ihr gleich.
 

Anschließend setzten wir uns ans Feuer und wärmten unsere kalten Glieder. Plötzlich spürte ich Youki und war alarmiert. „Kiba?“, fragte ich nur. „Es ist Sesshomaru. Er befindet sich in Hörweite.“, informierte er mich und ich entspannte mich sichtlich. Ich griff nach einem Bambusröhrchen und trank das Wasser daran, denn ich verspürte einen gewaltigen Durst. „Er hat mich einfach allein gelassen“, sprach sie plötzlich und ich verschluckte mich am Wasser.
 

Ich wischte mir das Kinn ab und wartete darauf, dass sie weiter sprach. Sie hatte ihre Beine angewinkelt, ihr Arme darum geschlungen und ihr Kinn ruhte auf ihren Knien. „Er hasst mich“, sprach sie ruhig und in ihren Augen bildeten sich Tränen. „Wie kommst du darauf?“, fragte ich sie vorsichtig, als sie nicht weiter sprach. „Er hat mich hier bei den Menschen gelassen“, spuckte sie leicht und ich verstand.
 

„Weist du Rin, er hat dich nicht allein gelassen“, sprach ich sanft. „Doch! Warum dann hat er mich hier zurückgelassen?“, schrie sie heraus. „Ich möchte mit ihm reisen. Mit Jaken, Ah-Uhn und Sesshomaru.“, erzählte sie geknickt. „Er möchte, dass du bei Kaede aufwächst, damit du später, wenn du älter geworden bist, selbst entscheiden kannst ob du ihn weiterhin auf seinen Reisen begleiten möchtest oder nicht.“, sprach ich es aus und sie sah mich entsetzt an. „Er hasst dich nicht. Er ist um dein Wohl besorgt und alleine hat er dich nie gelassen. Regelmäßig besucht er dich im Dorf und bringt dir Geschenke mit.“, fasste ich zusammen und sie sah mich immer noch ungläubig an.
 

„Ich bin älter geworden. Jetzt möchte ich wieder mit ihm reisen.“, sprach sie ihren Wunsch aus. „Du bist noch nicht alt genug. Du wirst sehen, der Tag wird kommen und er wird dich abholen.“, sprach ich sanft. „Er soll mich jetzt abholen“, sagte sie erzürnt. „Rin. Du sollst bei Menschen aufwachsen und nicht bei einem Dämon.“, sprach ich es aus und bereute sofort meine Worte. „Lieber wachse ich bei Dämonen auf, als bei Menschen. Sie sind grausam, unberechenbar, töten andere Menschen und sie sind egoistisch.“, schrie sie und sprang auf ihre Beine.
 

„Was bist du gerade? Du verhältst dich gerade egoistisch. Du möchtest unbedingt zu Sesshomaru und lässt dabei seine Interessen außer acht.“, schimpfte ich und sie erschrak. Wütend ballte sie ihre kleinen Hände, senkte ihr Haupt und ihr zarter Körper bebte. „ICH HASSE DICH KAGOME!!!“, schrie sie mich an und rannte davon. „Rin warte!!!“, rief ich und rannte ihr hinterher. Sie rannte in den nächsten Wald hinein und ich hatte Mühe ihr zu folgen.
 

„Vor ihr befindet sich ein Abgrund“, informierte mich Kiba und ich rannte schneller. „Jetzt warte doch Rin!“, rief ich ihr zu, aber sie dachte nicht daran. „Lass mich in Ruhe!“, kam es wütend von ihr und rannte schnurstracks Richtung Abgrund. Ich lief schneller und holte sie langsam ein. „RIN!!! Pass auf!“, schrie ich und erst jetzt bemerkte sie den Abgrund. Rutschend kam sie kurz vor der Klippe zum Stehen.
 

Der Boden gab unter ihr nach und sie verlor den Halt. „Aaaaaahhhh!!“, schrie sie auf, als sie drohte zu fallen. Schnell packte ich ihr Handgelenk, fing ihren Sturz ab und sie hing über den tiefen Abgrund. Angsterfüllt blickte sie nach unten und war wie erstarrt. Mit aller Kraft zog ich sie hoch und schnaufend saß sie vor mir. „Kagome ich …“, begann sie eingeschüchtert, wurde aber von einem Klatschen unterbrochen. Geschockt hielt sie sich ihre Wange und sah mich entsetzt an.
 

„Du dummes Mädchen! Begreifst du denn nicht was er mit seinem Handeln bezweckt? ER MÖCHTE DICH DOCH NUR BESCHÜTZEN!!!“, schrie ich sie an und das kleine Mädchen zuckte zusammen. Mein Blick war gesenkt, meine Hände ballten sich zu Fäusten in meinem Schoß und ich rang nach Atem. Leise schluchzte sie und ich weigerte mich, meinen Kopf zu erheben. Schnaufend richtete ich mich auf, drehte mich um und lief auf Kiba zu, als ich leicht wegknickte. Aus sicherer Entfernung betrachtete Kiba mich besorgt.
 

„Kagome-sama … was hast du?“, fragte Rin besorgt und hockte sich neben mich. Ich hielt mir den rechten Fußknöchel und spürte den Eigenpuls. „So ein Mist. Jetzt habe ich mir auch noch den Fuß verknackst.“, fluchte ich innerlich und richtete mich wieder auf. „Kagome?“, fragte Rin, aber ich ignorierte sie. Wütend humpelte ich zurück zum Lager und vergewisserte mich, dass Rin mir folgte. Im Lager angekommen, setzte ich mich ans Flussufer und tauchte meinen rechten Fuß in das kühle Nass. Erleichtert atmete ich auf und spürte, dass es am nächsten Tag noch mehr schmerzen wird.
 

„Hat Sesshomaru alles mitbekommen?“, fragte ich nach. „Er hat alles beobachtet“, beantwortete mir Kiba meine Frage. „Na super. Ich sehe seine Giftklaue jetzt schon um meinem Hals“, sagte ich ironisch und blies mir mein Pony aus dem Gesicht. „Geht es ihr gut?“, fragte ich ihn. „Der Schreck sitzt in ihren Gliedern, keine offensichtlichen Verletzungen“, sagte er und ich war sichtlich erleichtert.
 

Der Blick zum Himmel sagte mir, dass ich langsam zurückkehren sollte. Schweigend packte ich die Sachen zusammen, löschte das Feuer und Kiba legte sich neben mich. „Mit dem Fuß kannst du nicht laufen“, sagte er und ich setzte mich seitlich auf seinen starken Rücken. Ohne ein Wort an Rin gewandt, ging Kiba langsam in Richtung Dorf. Kurze Zeit blieb er stehen und schielte nach hinten.
 

„Wenn du hier bleibst, holen dich die Wölfe!“, rief ich ihr zu ohne einen Blick nach hinten zu werfen. Als Kiba sich wieder in Bewegung setzte, bestätigte mir dies, dass sie uns folgte. Von weiten erblickte ich das feuerrote Gewand, worin ein attraktiver Hanyou steckt und geduldig auf mich wartet. Kiba hielt vor ihm an und Inuyasha kam auf mich zu.
 

„Ich denke es dauert nicht so lange“, murrte er leicht und vorsichtig glitt ich von Kibas Rücken. Dabei verzog ich leicht mein Gesicht schmerzvoll und hoffte, dass er es nicht mitbekam. „Was hast du Kagome?“, fragte er sogleich, was ihm natürlich nicht entgangen war. „Ich hab mir den Fuß verknackst“, gab ich kleinlaut zur Antwort. „Wie ist das denn passiert?“, fragte er mich, geht in die Hocke und nahm vorsichtig meinen Fuß in die Hand, um ihn sich näher anzusehen. Um mein Gleichgewicht nicht zu verlieren, krallte ich mich in das Fell von Kiba und zog die Luft zwischen den Zähnen ein.
 

„Bin gestolpert“, log ich und wich seinem Blick aus. Inuyasha sah zu mir auf, sah zu Rin, die mit gesenktem Kopf etwas abseits von uns stand und blickte wieder zu mir. Er richtete sich wieder auf, nahm mich auf seine Arme und ging Richtung Hütte. „Ich weis zwar nicht was zwischen euch beiden vorgefallen ist, aber ich hoffe ihr habt dies geklärt.“, sprach Inuyasha und ich blickte zu ihm auf. Mit einem schiefen Grinsen sah er zu mir.
 

„Du warst noch nie gut im Lügen“ und ich wurde rot wie eine überreife Tomate. „Es tut mir leid“, wisperte ich und senkte beschämt mein Blick. „Du wirst schon sehnlichst erwartet“, sagte er und betrat daraufhin die Hütte. Zwei Ohrenpaare zuckten wild umher, die kleinen Besitzer von diesen Ohren sahen zu mir und kamen auf uns zugekrabbelt. Inuyasha setzte mich sanft ab und die Kinder nahmen mich ein. Sie klammerten sich an mich, glucksten freudig und zogen hungrig an meinem Kimono. „Ich werde uns etwas zu Essen besorgen“, verkündete Inuyasha und ich nickte.
 

Er verließ die Hütte und ich widmete mich den Kindern. „Bleib bitte in der Nähe von Rin, Kiba. Nichts das sie etwas Unüberlegtes tut.“, bat ich ihn. „Ich behalte sie im Auge“, sagte er und ich lächelte leicht. Gedankenverloren blickte ich auf meine Hand. Diese Hand hatte die Ohrfeige gesprochen und es tat mir sehr leid, aber nur so brachte ich sie kurz zur Vernunft. Ein kleines Knurren führte mich aus meiner Gedankenwelt und schmunzelte zu dem Uhrsprung. Ich rutschte an die Wand und die Kinder folgten mir.
 

Gab meine Nahrungsquelle frei und schon krabbelten sie gierig an mir hoch. Ich stützte die beiden unter ihrem Hintern, ohne Probleme fanden sie ihre Nahrung und saugten gierig meine Milch aus meiner Brust. Erleichtert seufzte ich auf, denn erst jetzt bemerkte ich, dass meine Brust prall voll war. Ich lehnte meinen Kopf an die Wand, ließ meinen verstauchten Knöchel über den Absatz hängen und dachte an die jüngsten Ereignisse zurück.
 

„Es war falsch ihr eine zu scheuern. Ich hatte Angst um sie. Schließlich war sie knapp dem Tot entkommen und ich wäre Schuld gewesen, weil meine Worte sie verletzt hatten. Kurzzeitig war ich wütend über ihr Verhalten gewesen, aber warum? Sie war doch noch ein Kind, sie muss das doch erst lernen. Ich kann nachempfinden was sie fühlt. Sie…“, wurde ich in meinen Gedanken unterbrochen, als sie schweigend die Hütte betrat.
 

Sie würdigte mich keines Blickes, auch dieses Verhalten konnte ich nachvollziehen. Izayoi und Inuka waren gesättigt, entfernten sich von meiner Brust und rutschten in meinen Schoß. Schnell bedeckte ich meine Brust, nahm ein nach dem anderen und sorgte für deren Bäuerchen. Zufrieden mit sich und der Welt, entfernten sie sich von mir und krabbelten neugierig zu Rin. Sie hatte einige Kräuter gesammelt und begann sie zu zerstampfen.
 

Inuka und Izayoi setzten sich zu ihr und beobachteten dies mit Neugier. Inuka schnupperte an die Kräuter die nicht verwendet wurden, griff nach ihnen und wollte sie soeben in den Mund stecken. „Inuka“, mahnte ich ihn mit einem strengen Ton und seine Ohren zuckten. Rin sah zu Inuka, nahm ihn schweigend das Kraut ab und legte es wieder an Ort und Stelle. Nach der Zeit, nahm sie die restlichen Kräuter, zerstampfte diese ebenfalls und trat schließlich zu mir. Sie setzte sich seitlich zu meinem Fuß und bettete ihn auf ihren kleinen Schoß.
 

Schmerzhaft zog ich die Luft ein und verkrampfte mich automatisch. Die Kinder kamen zu mir, stützten sich mit ihren kleinen Händen auf meinem Schoß ab und knurrten Rin an. „Ksch!“, ermahnte ich sie, zuckten zusammen und legten die Ohren an, das Knurren verebbte. Rin ließ sich nicht beirren und trug die bearbeiteten Kräuter auf meinen geschwollenen Knöchel und verband diesen. „Du hast schon viel von Kaede gelernt“, lobte ich sie und sie nickte nur.
 

Die Behandlung war beendet, mein Fuß lag noch immer in ihrem Schoß und ihr Blick war gesenkt. „Es tut mir leid Rin. Es war falsch von mir dich zu ohrfeigen, ich hatte nicht das Recht. Verzeih mir bitte.“, entschuldigte ich mich und sie sah mich leicht entsetzt an. „Ich hatte nicht das Recht so mit dir zu reden. Ich bereue meine Worte und meinen Egoismus. Aber …“, sie stockte und kämpfte mit sich.
 

„Ich weis. Du vermisst ihn und ich kann dich sehr gut verstehen. Aber du musst auch ihn verstehen, denn er möchte dir die Chance geben, bei Menschen aufzuwachsen und er möchte dich in Sicherheit wissen. Und irgendwann, wenn du erwachsen geworden bist und du dich entschieden hast, wird er dich holen kommen.“, versicherte ich ihr und sie nickte. Ihr Körper fing an zu zittern und sie biss sich auf die Lippen.
 

Ich zog sie in meine Arme und gab ihr den nötigen Trost den sie jetzt brauchte. Sie verbarg ihr Gesicht in meinem Kimono und schluchzte. Beruhigend strich ich über ihr Haar. Inuka knurrte leise und ich erhob mahnend mein Finger. Er legte seine Ohren an und sah mich vorsichtig an. Ich strich ihm über seinen Kopf, um ihn zu signalisieren, dass er nicht beunruhigt sein muss. „Es tut mir leid, dass du dich meinetwegen verletzt hast“, schluchzte Rin und löste sich aus meiner Umarmung, der Kopf war gesenkt.
 

Mit meinem Finger hob ich ihr Kinn an und lächelte sie sanft an. „Hast du dich auch nicht verletzt?“, fragte ich sie und es traten noch mehr Tränen in ihren Augen. Sie schüttelte ihren Kopf und ich zog sie erneut in meine Arme. Beruhigend strich ich über ihren Kopf. „Sscccchhhttt … es ist alles in Ordnung Rin. Weine nicht mehr.“, sprach ich zu ihr und sie nickte an meiner Brust.
 

„Er ist in der Nähe und …“ „Ich weis. Ich spüre sein Youki.“, unterbrach ich Kiba und schmunzelte leicht. Rin löste sich wieder von mir, wischte sich über ihr Gesicht und lächelte mich lieb an. „Brauchst du etwas?“, fragte sie mich. „Wasser hätte ich gern“, sagte ich und lächelte sie sanft an. „Bin gleich wieder da“, strahlte sie und verließ die Hütte.
 

Kurz danach krabbelte Inuka an mir hoch und schmiegte sich an meine Brust. „Wie dein Vater. Genauso eifersüchtig.“, schmunzelte ich und strich über seinen Kopf. „Wer ist hier eifersüchtig?“, fragte mich mein zukünftiger Mann und betrat die Hütte. „Dein Sohn ist genauso eifersüchtig wie du“, lächelte ich ihn an und seine Ohren zuckten.
 

„Gar nicht wahr“, stritt er beleidigt ab und begab sich zu der Feuerstelle. Rin betrat die Hütte reichte mir das Bambusröhrchen mit Wasser und ich nahm es dankend an. „Ich gehe etwas mit Shippo spielen“, informierte sie mich, nickte ihr lächelnd zu und sie verließ die Hütte. Inuyasha legte die verschiedensten Sachen an der Feuerstelle ab, entzündete ein Feuer und machte sich ans Werk.
 

Izayoi krabbelte zu ihren Vater und beschnupperte neugierig die mitgebrachten Sachen. Unter anderem waren Fische mit dabei, die noch leicht zuckten. Sie ging näher ran, schnupperte und der Fisch schlug ihr die Flosse ins Gesicht. Erschrocken zog ich die Luft ein und Inuyasha betrachtete dies mit Neugier. Izayoi schüttelte kurz ihren Kopf, knurrte auf und vergrub ihre kleinen Fangzähne in den Fisch. Mit großen Augen beobachtete ich ihr Verhalten und konnte nur leicht den Kopf schütteln. „Hahahahaha …“, lachte Inuyasha auf und sah zu seiner Tochter.
 

„Wie ihre Mutter“, grinste er und sah zu mir rüber. „Was soll denn das heißen? Ich vergrabe ganz sicher nicht meine Zähne in einem rohen Fisch.“, gab ich entsetzt von mir und er lachte erneut auf. „Das nicht, aber du lässt dir nichts gefallen und gehst zum Angriff über.“, grinste er und ich wurde leicht rot. „Gar nicht wahr“, gab ich von mir und wandte gespielt beleidigt meinen Kopf weg.
 

Inuyasha lachte über meine Reaktion und ich konnte nicht anders und stimmte in seinem Lachen mit ein. Izayoi ließ von dem Fisch ab, denn er hatte aufgehört zu zappeln. Inuyasha nahm den Fisch, spießte ihn auf und steckte ihn in die Nähe des Feuers in die Erde, damit er durchbraten konnte. „Warum ist denn unser Sohn eifersüchtig?“, fragte er, kam mit Izayoi und ein paar Beeren zu mir.
 

„Er hatte Rin angeknurrt als ich sie tröstete“, erklärte ich und er machte große Augen. „Er hatte Angst, dass sie dich ihm wegnimmt“, lächelte er sanft und gab mir einen zärtlichen Kuss. An meiner Brust knurrte es laut und Inuyasha löste sich von mir und sah zu seinem Sohn. Inuyasha knurrte bedrohlich zurück, Inuka zuckte zusammen, winkelte ängstlich die Ohren an und verbarg sein Gesicht an meine Brust. Verwundert blickte ich zwischen den beiden Hin und Her. „Hab ihn zur Räson gebracht und das er hier nicht das Sagen hat“, sagte er und gab mir einen kurzen Kuss.
 

Er nahm eine Beere und legte sie mir in den Mund. „Die schmecken gut“, schmatzte ich und er lächelte zufrieden. Er nahm sich auch ein paar Beeren und blickte auf meinen versorgten Fuß. „War das Rin?“, fragte er und ich nickte. „Sie hat viel von Kaede gelernt. Sie wusste genau welche Kräuter sie verwenden musste.“, erzählte ich und steckte mir ein paar Beeren wieder in den Mund. Die Beeren waren aufgegessen und Inuyasha widmete sich dem Fisch zu. Er wendete diesen und gesellte sich wieder zu mir.
 

Inuka ging von meinem Schoß und krabbelte zu seiner Schwester, die mittlerweile mit ihrem Panzer spielte. Inuyasha beobachtete die beiden und schmunzelte leicht. „Ich hatte Rin vor einem Absturz von einer Klippe bewart. Ich konnte sie noch rechtzeitig auffangen und dabei musste ich mir den Fuß verknackst haben.“, erzählte ich und betrachtete die Kinder beim Spielen. Im Augenwinkel bemerkte ich, wie sich Inuyasha zu mir drehte.
 

„Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung, aber das haben wir geklärt“, sprach ich weiter und blickte zu ihm. Seine Augen spiegelten Sorge wider und mir stockte kurz der Atem. „Ich bin in Ordnung Inuyasha“, versicherte ich ihm und er zog mich an seine Brust. Er streckte mein Gesicht zu sich und versiegelte seine Lippen mit meinen. Erst küsste er sanft, aber das änderte sich schnell. Herausfordernd, drängend, hungrig, verlangend und bat um Einlass. Ich gewehrte ihm ihn und unsere Zungen fechtenden einen innigen Kampf aus.
 

Dieser Kuss hatte es in sich, denn er macht mich willenlos, schwach und mein Körper schrie nach ihm. Aus Luftmangel löste sich Inuyasha von und küsste meinen Hals weiter. Ich keuchte leicht auf und ich war wie benebelt. „Inu … ya … sha …“, seufzte ich und er sah mich mit seinem warmen Gold an. Bei diesem Anblick wurde ich rot und mir fiel es schwer mich zurück zuhalten. „Nicht hier“, flüsterte ich und er grinste leicht.
 

Er kam mit seinem Gesicht näher. Ich spürte seinen heißen Atem. Seine Zunge zeichnete meine Lippen nach, um sie anschließend mit seinen zu versiegeln. Ich bekam eine Gänsehaut, so intensiv war dieser leidenschaftliche Kuss. Erneut wurde der Kuss wild und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Luft holend löste er sich von mir und ich sah ihn gierig an. Siegessicher grinste er und beugte sich zu meinem Ohr. „Ich sehe deine Gier und dein Verlangen nach mir. Ich rieche das du bereit für mich bist.“, hauchte er in mein Ohr.
 

Zärtlich leckte er mit der Zungenspitze über meinen Hals und ich stöhnte leise auf. Seine Zunge verschwand und ersetzte diese mit seinem heißen Atem, der mir eine erregende Gänsehaut bereitete. „Heute Nacht gehörst du mir“, hauchte er in mein Ohr und bei seinem Worten errötete ich. Er sah mich mit seinem flüssigen Gold an, grinste, strich mit seinem Daumen über meine leicht geschwollenen Lippen und löste sich von mir, um nach dem Fisch zu schauen.
 

Entsetzt blickte ich ihm nach, denn seit wann konnte er so verführerisch sein. Mein Körper reagierte auf ihn und er konnte meine Bereitwilligkeit riechen. Wie peinlich. Ich versuchte mein Herz zu beruhigen, aber dies misslang mir. Er sah wider zu mir und grinste erneut. Er bemerkte, dass ich mit mir haderte und wie ich versuchte meinen Körper wieder unter meiner Kontrolle zu bringen.
 

„Hier“, sagte er auf einmal und reichte mir einen Fisch. Dankend nahm ich ihn an und begann ihn zu essen. Ich blickte zu den Kindern, die sich eng aneinander gekuschelt hatten und friedlich schliefen. Ich griff nach einer Decke und deckte sie leicht zu. Kaede trat in die Hütte, klopfte sich auf die verspannte Schulter, setzte sich ans Feuer und sah uns an. Inuyasha reichte ihr schweigend einen Fisch, den sie mit einem lächeln annahm und aß mit uns zu Mittag.
 

Kurz darauf kamen auch Shippo und Rin und aßen mit uns gemeinsam. Nach dem Essen ging jeder seinen Aufgaben nach. Rin und Shippo gingen spielen, Inuyasha half den Bauern beim Holzfällen, um für den Winter vorzusorgen. Kaede gab mir Unterricht in Bannkreis errichten. Kiba ist auf die Jagd gegangen und die Kinder schliefen friedlich in der Hütte. Kaede und ich setzten uns vor die Hütte und sie begann mit dem Unterricht.
 

„Es ist wichtig, dass du dich auf deine Kräfte konzentrierst. Du musst sie kontrolliert einsetzen, nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Deine Kräfte müssen im Einklang sein.“, sprach sie und ich hörte aufmerksam zu. „Schließ deine Augen“, forderte sie und ich kam dem nach. „Was hörst du?“, und ich begann zu lauschen.
 

„Das Zwitschern der Vögel. Das Rascheln der Blätter. Das Rauschen des kleinen Baches. Kindergeschrei. Rin und Shippo. Das Umgraben eines Feldes.“, zählte ich die Geräusche auf und sah zu Kaede. „Sehr gut. Schließe erneut deine Augen, konzentriere dich auf deine spirituellen Kräfte und sage mir was du spürst.“, forderte sie mich auf und ich gehorchte. Ich schloss meine Augen, konzentrierte mich und versuchte meine Umgebung besser wahrzunehmen.
 

„Ich spüre das Youki von Shippo, Inuyasha, den Kindern und … und … von Sesshomaru.“, gestand ich und blinzelte. Kaede nickte zufrieden. „Von wo aus spürst du sie?“, fragte sie und ich schloss meine Augen. „Shippo bei den Feldern, die Kinder in der Hütte, Inuyasha im Inuyasha-Wald und Sesshomaru … Hmm? Nanu? Wo ist er denn hin?“, fragte ich erstaunt und blickte mich suchend um. „Er hat mitbekommen das wir Youki aufspüren, somit hat er seines unterdrückt“, erklärte Kaede und ich grinste.
 

„Also ist er in der Nähe und beobachtet uns“, lächelte ich und Kaede nickte. „Gehen wir zum nächsten über. Ich zeige dir jetzt die Fingerzeichen, konzentriere dich dabei auf deine Kraft, setzte sie langsam frei und errichte einen Bannkreis um dich.“, sprach sie und ich nickte. Ich machte die Fingerzeichen, konzentrierte mich auf meine Kräfte und versuchte mich zu schützen. Das war gar nicht so einfach, denn meine Kraft musste im Einklang sein, um sie gezielt freisetzen zu können.
 

Dann schaffte ich es doch und setzte sie frei. „Sehr gut Kagome. Versuch ihn zu halten.“, forderte sie auf und dies strengte mich doch an. Ich konnte ihn nur kurz aufrecht halten und löste den Bannkreis auf. „Das hast du gut gemacht Kagome. Für den Anfang nicht schlecht.“, lobte mich Kaede und ich nickte. „Unbewusst hatte ich einen Bannkreis errichtet gehabt, da fiel es mir bedeutend leichter“, gestand ich.
 

„Danach warst du aber sehr erschöpft oder?“, Mutmaste sie und ich nickte. „Wie kam es dazu?“, fragte sie nach. „Shippo, Sango, Miroku, Inuyasha und ich begaben uns mit den Kindern gemeinsam auf den Rückweg zum Hanyoudorf. Wir ließen das Dämonenjägerdorf zurück, weil wir keine Zukunft dort sahen. Auf dem Weg mussten wir einen Wald durchqueren und es stellte sich heraus, dass es ein Dämonenwald war.
 

Wir wurden angegriffen, ich stürzte dabei und die Wurzeln schossen auf mich zu. Ängstlich schlang ich meine Arme um Inuka, schrie auf und plötzlich wurde alles still. Ich wusste nicht warum. Miroku forderte mich auf loszulaufen was ich auch tat und die Angriffe wurden von irgendetwas geläutert. Wir verließen den Wald und Miroku versicherte mir, dass wir in Sicherheit waren. Da erst brach ich geschwächt zusammen und ließ mir von Miroku erklären was eigentlich geschehen war.
 

Unbewusst hatte ich einen Bannkreis um meine Freunde errichtet gehabt und sie sicher aus dem Wald geführt.“, erzählte ich und Kaede sah mich erstaunt an. „Du hast einen Bannkreis errichtet und konntest dich mit ihm bewegen?“, fragte sie nach und ich nickte unsicher. „Ist das nur einmal passiert?“, fragte sie weiter nach.
 

„Nein. Beim anderen Mal, errichtete ich reflexartig einen Bannkreis um mich herum, als mein Pfeil pariert wurde und zu mir zurück kam. Durch einen Fluch war ich geschwächt, konnte aber immer noch den Bannkreis aufrecht erhalten. Einige Mitstreiter wurden angegriffen und ich vergrößerte den Bannkreis. Dämonen wurden geläutert und ich konnte meinen spirituellen Kräfte durch meine Hände leiten und den Feind verletzen.“, erzählte ich und Kaede sah mich immer noch erstaunt an. „Wie Kikyou“, sagte sie plötzlich und ich nickte.
 

„Deine Kraft wird stärker sobald du in Gefahr schwebst oder ein anderer. Diese Kraft musst du aber kontrollieren können, damit du sie geschickt einsetzen kannst. Das bedeutet für dich ein sehr hartes Training.“, sagte sie und ich nickte. „Kann ich auch meine magischen Pfeile verstärken?“, fragte ich und sie nickte. „Du kannst ihnen ein Teil deiner spirituellen Kräfte einfließen lassen, aber dies ist sehr gefährlich und ich rate dir davon ab.“, erklärte sie mir.
 

„Die gewöhnlichen magischen Pfeile reichen aus, um die niederen Dämonen zu eliminieren“, sprach sie weiter. „Jetzt gestalten wir es ein bisschen schwieriger. Du errichtest einen Bannkreis und ich prüfe ihn auf seine Standfestigkeit.“, erklärte sie und ich nickte. Ich schloss meine Augen, vollzog die Fingerzeichen, konzentrierte mich und errichtete einen Bannkreis. Kaede warf kleine Steine, die aber durch den Bannkreis fielen.
 

„Konzentrier dich Kagome!“, fuhr sie mich an. Ich konzentrierte mich noch mehr, aber der nächste Stein durchbrach ebenfalls den Bannkreis. Ich konnte ihn nicht länger auf recht halten und er brach zusammen. Erschöpft stützte ich mich ab und wischte mir den Schweiß von der Stirn. „Noch mal“, forderte sie mich streng auf und ich nickte. Erneut konzentrierte ich mich, errichtete einen Bannkreis und sie warf einen kleinen Stein, der den Bannkreis ohne Probleme durchbrach. „Du musst dich mehr konzentrieren Kagome“, sagte sie streng und ich gab mir mehr Mühe.
 

Ich setzte mehr Kraft frei und erneut durchbrach ein kleiner Stein meinen Bannkreis. „Was macht ihr da?“, fragte Inuyasha plötzlich, ich erschrak und die Barriere brach zusammen. „Ich bilde Kagome aus“, erklärte Kaede und sah mich an. „Gleich noch mal Kagome“, fordert sie auf. „Lass sie doch erst einmal zu Atem kommen“, sagte Inuyasha, als er bemerkte wie erschöpft ich war. „Im Kampf gibt es auch keine Atempause“, konterte sie streng. „Aber …“, sprach Inuyasha, als ich ihn unterbrach. „Schon gut Inuyasha“, sagte ich mit einem schwachen Lächeln und war bereit.
 

„Sehr gut. Lass dich diesmal nicht ablenken.“, gab sie streng von sich und ich nickte entschlossen. Ich konzentrierte mich, errichtete einen Bannkreis und wieder durchbrach ein kleiner Stein meinen Bannkreis. „Kagome“, ermahnte sie mich und ich konzentrierte mich noch mehr, ließ mehr Kraft frei, aber auch der nächste Stein durchbrach meinen Bannkreis. „Streng dich an Kagome. Konzentriere dich.“, forderte sie mich streng auf.
 

Ich gab mir wirklich Mühe, aber dies war gar nicht so einfach. Die Barriere wurde kleiner, meine Kräfte verschwanden und ich kippte erschöpft nach hinten. Inuyasha fing mich schnell auf und ich blickte geschwächt zu Kaede. „Das reicht für heute“, meinte Inuyasha und bugsierte mich auf seine Arme. „Kaede …“ „Ruh dich aus Kagome. Du hast es sehr gut gemacht.“, versicherte sie mir und ich lächelte schwach.
 

Inuyasha trug mich in die Hütte und legte mich behutsam ab. „Du hast dir zu viel zugemutet“, sprach er leise und deckte mich zu. „Aber ich …“ „Ssscchhht …“, unterbrach er mich. „Ruh dich jetzt aus“, und küsste mich sanft auf die Stirn. Ich schloss meine Augen und merkte erst jetzt, wie erschöpft ich doch war und schlief sofort ein.
 

Viel später wachte ich auf und als hätte Inuyasha dies bemerkt, trat er mit den Kindern in die Hütte. „Wie geht es dir?“, fragte er sanft und ich richtete mich auf. „Besser“, gestand ich mit einem Lächeln und streckte mich ausgiebig. Er setzte sich zu mir und Inuka wand sich aus seinem Arm und krabbelte zu mir. Ich nahm ihn, hielt ihn hoch und lächelte ihn an. „Na mein großer? Bist du hungrig?“, fragte ich ihn, daraufhin gluckste er und streckte seine Fingerchen nach mir aus.
 

Ich befreite meine Brust, legte ihn an und zufrieden trank er die warme Milch. Izayoi jammerte leicht auf und wollte auch zu mir, aber Inuyasha hielt sie fest. „Du bist doch auch gleich dran“, sagte er und versuchte seine Tochter abzulenken. Nach einer Weile war Inuka gesättigt und wir tauschten die Kinder. Ich nahm Izayoi und legte sie an die andere Brust an. Inuyasha kümmerte sich um das Bäuerchen von seinem Sohn, was er zufrieden auch machte. Wie immer spielte Izayoi mit einer Haarsträhne von mir und verhedderte sich darin.
 

Mit einem Schmunzeln befreite ich ihren kleinen Finger. Gesättigt löste sie sich von meiner Brust und ich sorgte für ihr Bäuerchen. Schweigend gab mir Inuyasha Inuka, hob mich anschließend samt mit den Kindern auf seine Arme und verließ die Hütte. „Inuyasha?“, fragte ich und er grinste nur. Behutsam setzte er mich auf Kibas Rücken, nahm mir eins der Kinder ab und forderte Kiba auf, ihm zu folgen. „Wo gehen wir hin?“, fragte ich nach. „Lass dich überraschen“, grinste er nur und lief weiter. „Weist du wo es hingeht?“, fragte ich Kiba neugierig. „Lass dich überraschen“, sagte er nur und ich grummelte vor mich hin.
 

Wir durchquerten einen Wald und schweigend schritt er voran. „Nun sag mir doch wo wir hingehen Inuyasha“, bat ich und er schüttelte den Kopf. „Wir sind gleich da“, sagte er und ich ließ den Kopf hängen. Plötzlich wurden meine Augen zugehalten. „Was?“, gab ich erschrocken von mir. „Keine Angst, du wirst gleich sehen“, versprach er mir. „Du machst es aber auch spannend“, sagte ich und wir setzten uns weiter in Bewegung. Dann hielt Kiba an und ich lauschte. „Bist du bereit?“, flüsterte er an mein Ohr und ich nickte.
 

Er nahm seine Hand von meinen Augen und ich blinzelte in die Helligkeit hinein. Meine Augen gewöhnten sich an das Helle und ich blickte auf eine wunderschöne, bunte und weite Wiese. „Gefällt es dir?“, fragte er vorsichtig nach und ich konnte nur stumm nicken. Er gab mir Inuka, half mir von Kiba runter und setzte mich auf die Wiese ab. „Ich habe sie entdeckt, als ich mit den Bauern im Wald war“, erklärte er.
 

„Hier ist es wunderschön. Atemberaubend.“, gab ich staunend von mir und blickte mich um. Die verschiedensten Blumen wuchsen hier und färbten die Wiese mit all ihren möglichen Farben. Die Kinder krabbelten von meinem Schoß und erkundeten die Umgebung, natürlich in Blicknähe.
 

Inuyasha setzte sich neben mich, steckte mir etwas ins Haar und begutachtete sein Werk. „Bezaubernd“, sagte er nur und wurde leicht rot im Gesicht. Ich errötete ebenfalls, denn wann bekam ich ein Kompliment von Inuyasha. Vorsichtig griff ich an die Seite und spürte die Blume, die meinen Kopf schmückte. Die Kinder beschnupperten die Blumen und mussten durch den Blütenstaub niesen.
 

Dieses Bild sah einfach nur niedlich aus und ich musste unwillkürlich Lächeln. Ich begann Blumen zu pflücken, während Inuyasha sich ins Gras legte und seine Augen schloss. Aus den Blumen machte ich einen schönen bunten Blumengrans. Neugierig beobachteten Inuka und Izayoi meine Arbeit. Als ich mit dem einen fertig war, legte ich ihn auf Izayois Köpfchen. „Du siehst hübsch aus Prinzessin“, und lächelte sie lieb an. Izayoi gluckste vor Freude und tastete nach ihrem Grans. Schnell war der zweite fertig und den bekam Inuka.
 

„Auch du siehst hübsch aus mein Prinz“, strahlte ich und Inuka griff nach dem Grans. Er rutschte etwas runter, blieb unter seiner Nase hängen und Inuka bekam einen Niesanfall. Ich kicherte, befreite ihn von seinem Grans und setzte ihn wieder auf seinen Kopf. Die Kinder krabbelten zu ihrem Vater und wollten mit ihm spielen. Inuyasha rappelte sich auf, ging auf allen vieren und die Kinder versuchten ihn zu fangen.
 

Rechtzeitig sprang er zur Seite und die Kinder machten ihm das nach. „Sie werden viel zu schnell erwachsen“, sprach ich mehr zu mir selbst. „Du vergisst, dass es Hanyoukinder sind und deren Entwicklung verläuft nun einmal schneller als bei gewöhnlichen Kindern.“, sagte Kiba neben mir und ich seufzte. „Es wird nicht lange dauern und sie werden bald laufen lernen“, sagte ich und beobachtete das Spiel der drei Hanyous. Ich machte noch einen Grans für Kiba, der ihn kritisch musterte.
 

Der Tag ging fiel zu schnell zu ende, denn die Sonne begann schon zu sinken. Inuyasha hatte die Kinder müde gespielt und nun schliefen sie friedlich zwischen uns. Ich pflückte einen prächtigen Strauß, den ich mitnehmen werde. „Wir sollten aufbrechen“, schlug Inuyasha vor und ich nickte. Vorsichtig setzte er mich wieder auf Kiba und gab mir die schlafenden Kinder.
 

„Das war ein sehr schöner Tag. Ich danke dir Inuyasha.“, bedankte ich mich und küsste ihn auf die Wange. Er lächelte mich sanft an und strich mein Haar hinter das Ohr. Wir traten den Rückweg an und erreichten das Dorf, als es bereits schön dämmerte.

Liebe unter dem heiligen Baum

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Liebe unter dem heiligen Baum

Gemeinsam mit den anderen aßen wir zu Abend und ließen langsam den Tag ausklingen. Der Tag war für alle beteiligen sehr anstrengend gewesen und wir gingen früh schlafen. „Wo ist denn Inuyasha?“, fragte Shippo müde und rieb sich die Augen. „Er ist auf Patrouille“, sagte ich und Shippo nickte.
 

Die Dunkelheit brach schon längst ein, die Geräuschkulisse im Dorf nahm langsam ab und wich zu den nächtlichen Tiergeflüster. Kiba lag bei den Kindern und gab auf diese acht. „Was hast du vor?“, fragte mich Kiba. „Woher willst du wissen, dass ich etwas vor habe?“, flüsterte ich lächelnd. „Das sehe ich dir an Kagome“, meinte er nur. „Ich möchte zu der Lichtung“, flüsterte ich. „Mit dem Fuß?“, fragte er skeptisch und ich zog eine Schnute. „Rin hat den Fuß sehr gut behandelt und ich spüre kaum noch Schmerzen“, gestand ich. „Sei vorsichtig“, sagte er und ich nickte.
 

Shippo war wieder eingeschlafen und kuschelte sich in das Fell von Kiba. Ich schnappte mir den großen Blumenstrauß, verließ leise die Hütte und begab mich humpelnd zur Lichtung. Auf dem Weg dort hin, ließ ich meine Sinne streifen, um schnell auf ungebetene Gäste reagieren zu können. Bevor ich die Lichtung erreichte, blieb ich kurz stehen, atmete tief durch und lief weiter. Eins stand auf dieser Lichtung ein Knochenfressender Brunnen.
 

Ein Brunnen, der Zeitreisen ermöglichte und mein Leben komplett veränderte. Nun war der Brunnen durch meine Hand zerstört worden und an der Stelle wuchs ein Bäumchen. Als ich näher kam bemerkte ich, dass aus dem kleinen Bäumchen ein kräftiger wachsender Baum geworden war. Der Baum war genauso groß wie ich und der Stamm zeigte eine prächtige Stärke und Dicke. Ich teilte den großen Blumenstrauß und legte die eine Hälfte an den Stamm.
 

Ich setzte mich, legte die andere Hälfte neben mich und betete. „Gern würde ich wissen wie es in meiner Zeit aussieht und wie es den anderen ergangen ist. Aber dies werde ich niemals erfahren, denn ich lebe hier. Hier. In der Vergangenheit. Die Vergangenheit ist meine Gegenwart und die Zukunft ist meine Vergangenheit.“, versank ich in meinen Gedanken und spürte plötzlich Youki. Innerlich verdrehte ich genervt die Augen.
 

„Was willst du?“, fragte ich und der Wind wehte durch mein langes schwarzes Haar. „Menschen sind zu sentimental. Sie beten nicht nur Götter an, sondern jetzt auch Bäume.“, sprach er kalt hinter mir und ich seufzte auf. „Ein kalter, Menschen verachtender Daiyoukai wird dies nie verstehen“, sprach ich es aus und wandte mich nicht um. „Aber …“, richtete mich dabei auf und ergriff eins der Blätter von diesem jungen Baum. „… inzwischen habe ich gemerkt, dass der kalte Daiyoukai …“, drehte mich zu ihm um und sah ihm entschlossen in die Augen. „… ein Herz besitzt“, beendete ich meinen Satz und seine Augen weiteten sich kurz.
 

„Sei unbesorgt. Ihr geht es gut. Ich denke, dass ich sie soweit beruhigen konnte.“, sagte ich, nachdem eine unangenehme Stille herrschte und bückte mich nach dem anderen Blumenstrauß. „Wie konntest du es wagen, dich so über mich zu äußern? Über den Lord der westlichen Länderein.“, fragte er erbost und ich sah zu ihm. „Wie konnte der Lord der westlichen Länderein es wagen, uns nach zu schnüffeln und zu belauschen?“, erinnerte ich ihn daran und seine Augen formten sich zu schlitzen.
 

„Das hat dich Weib nicht zu interessieren“, spuckte er und stand urplötzlich dicht vor mir. „Und den Lord des westlichen Reichs ebenfalls nicht“, sagte ich kalt und humpelte an ihm vorbei. Er packte mich am Arm, wirbelte mich herum und dabei ließ ich den Strauß fallen. „Ich. Sesshomaru. Herr der westlichen Länder habe das Privileg zu erfahren warum. Also erweise mir den nötigen Respekt.“, knurrte er und ich blickte ihn erschrocken an.
 

Ich fasste mich schnell und sah ihn ebenfalls grimmig an. „Respekt?“, spuckte ich ihm entgegen und befreite mich aus seinem harten Griff. „Ich zolle nur denjenigen Respekt, der ihn auch verdient hat. Weis ein Lord nicht, wie man eine Dame zu behandeln hat?“, fauchte ich ihn an und blickte ihn mit festem Blick an. Nach einer Weile wandte er sich von mir ab und entfernte sich ein Stück. Ich blickte nach unten und betrachtete die Blumen, die zerstreut auf der Lichtung lagen. Ich kniete mich hin und sammelte sie wieder ein.
 

„Es müsste vor mir erst einmal eine Dame stehen, um sie entsprechend zu würdigen und zu behandeln. Eine Konkubine ist nur ein Mittel zum Zweck und ist nichts Wert. Wenn sie ihre Dienste vollbrachte, wird sie weiter gereicht. Irgendwann wird Inuyasha deiner überdrüssig sein, denn schließlich hat er dich nicht markiert.“, sprach er kalt und mir fiel die Blume aus der Hand, die ich soeben aufhob. Seine Worte drangen tief in mich ein, wie ein zweischneidiges Schwert. Ich sah nicht auf, ich spürte seine Anwesendheit. „Markiert? Was hat das zu bedeuten?“, fragte ich mich. Mit zittrigen Händen sammelte ich stumm die restlichen Blumen auf und erhob mich. Sein Rücken war zu mir gewandt, bemerkte aber seinen Seitenblick.
 

Die ausgesprochenen Worte verletzten mich sehr, aber ich werde ihm nicht die Genugtuung und mir die Blöße geben, ihm dies zu zeigen. „So ist es recht. Eine Konkubine weis, wann sie zu schweigen hat.“, sprach er kalt und mit einer leichten Belustigung. „Sesshomaru!“, erklang es wütend hinter mir. Sesshomaru drehte sich um und sein Blick richtete sich hinter mich. „Hanyou“, grüßte er verächtlich. „Kagome ist keine Konkubine. Sie ist meine Frau.“, sprach er wütend und kam langsam auf mich zu.
 

Ich blickte nicht nach hinten, denn sonst könnte ich meine Tränen nicht zurück halten. „Sie ist nicht dein. Jeder kann sie besitzen und sich an ihr laben.“, sprach er unterkühlt und Inuyasha begann zu knurren, der mittlerweile neben mir stand. Er wollte soeben seinen Halbbruder angreifen als ich ihn mit einer Handbewegung aufhielt. Im Augenwinkel spürte ich seine Empörung und Sesshomarus Augen weiteten sich. „An ihr laben? Jetzt geht er zu weit. Lord oder nicht, dem werd ich die Leviten lesen.“, dachte ich und sammelte all meinen Mut, um dies los zu werden, was mir auf der Zunge lag.
 

„So unterlasse deine mindere Artikulation, die dein widerwärtiges und abstoßendes Mundwerk verlassen.“, sprach ich gehoben und verbeugte mich kurz. Danach drehte ich ihm meinen Rücken zu und humpelte von der Lichtung. Ich ließ zwei entsetzte Hundedämonen auf der Lichtung zurück und dies gab mir Genugtuung. Ich machte mich auf den Weg zum heiligen Baum. Mein Herz raste, denn erst jetzt wurde mir klar, was ich zu Sesshomaru gesagt hatte.
 

Unwillkürlich bahnten sich meine Tränen nach draußen. Seine verletzenden Worte hallten in meinem Kopf und ich wischte mir wieder meine Tränen weg. Am Baum angekommen, legte ich den Strauß auf die kräftigen Wurzeln, legte eine Hand auf den Stamm und blickte in die Baumkrone. „Mein großer Lieblingsbaum. In meiner Zeit fand ich hier immer Trost. Er gab mir die nötige Kraft, die ich verlor.“, schwelgte ich in Erinnerung.
 

Ich kletterte auf die Wurzel und stellte mich vor die Stelle, wo eins Inuyasha gebannt war. Gedankenverloren strich ich über die Rinde und dachte an Inuyasha. `Irgendwann wird Inuyasha deiner überdrüssig sein, denn schließlich hat er dich nicht markiert´, hallten die Worte erneut in meinem Kopf und ich erschrak. Meine Augen brannten und kündigten neue Tränen an. Plötzlich legte sich etwas über meine Augen und ich vernahm einen warmen Körper hinter mir. „Weine nicht, du weist ich kann damit nicht umgehen“, sagte Inuyasha sanft.
 

Schnell drehte ich mich zu ihm um, verbarg mein Gesicht an seiner Brust und schluchzte laut auf. Beruhigend strich er mir durch das Haar. „Schenk seinen Worten kein Glauben“, sagte er und ich nickte an seiner Brust. Langsam beruhigte ich mich und ich sah zu ihm auf. Mit seiner Zunge leckte er mir meine Tränen weg und ich schmunzelte leicht. „Was meinte er damit?“, fragte ich. „Womit?“, fragte er nach.
 

„Mit der Markierung“ und sah ihn dabei an. Er wich meinem Blick aus und rang nach Worten. „Bei uns Dämonen … ist es üblich, dass wir … unseren … Gefährten … markieren“, gestand er. „Aber warum?“, fragte ich nach, denn ich verstand es nicht genau. „Die Markierung dient den Zweck, andere Dämonen zu signalisieren, dass man jemanden gehört.“, erklärte er und ich schluckte etwas. „Jemanden gehören. Heißt das, man ist in einem goldenen Käfig gefangen?“, grübelte ich nach und blickte nachdenklich zur Seite. „Worüber denkst du nach?“, fragte er.
 

„Nun ja, jemanden gehören bedeutet doch auch, gefangen zu sein, oder?“, sprach ich meinen Gedanken aus und Inuyasha zuckte leicht zusammen. „Nicht direkt. Die Markierung dient dazu, dass man einen Gefährten hat. Man ist vergeben.“, erklärte er und ich verstand. „Also wie Mann und Frau?“ fragte ich nach. „Wie Mann und Frau“, lächelte er sanft und küsste mich auf die Stirn. „Aber das ist noch nicht alles, stimmts?“, sprach ich es aus und seine Ohren zuckten.
 

„Es bedeutet auch, dass man für immer mit seinem Gefährten verbunden ist“, erzählte er und ich nickte. „Hast … du … mich … markiert?“, fragte ich schüchtern. Er senkte sein Haupt und verneinte die Frage. „Warum nicht?“, fragte ich nach und meine Stimme zitterte leicht. „Weil ich Angst hatte“, gestand er und sein Kopf war noch immer gesenkt. Ich legte meinen Finger unter seinem Kinn, streckte seinen Kopf und zwang ihn somit mich anzusehen. Fragend blickte ich ihn an und er seufzte. „Ich wollte dich damit schützen, denn wenn der Feind erfährt, dass du meine Gefährtin bist, gerätst du in Gefahr.“, erklärte er. Aber da war noch was und ich durchbohrte ihn mit meinen Blicken.
 

„Ich wollte dich nicht ohne dein Einverständnis markieren“, flüsterte er, eine leichte Röte zierte sein Gesicht und er blickte zur Seite. Ich schmunzelte leicht, denn ihn so beschämt und schüchtern zu sehen, rührte mich sehr. Erneut wandte ich seinen Kopf zu mir und meine Lippen berührten die seine. Überrascht sah er mich an, schloss jedoch seine Augen und vertiefte den Kuss. Er drückte mich an sich und meine Hände vergruben sich in das silberne Haar. Behutsam drängte er mich nach hinten und ich spürte den harten Stamm an meinem Rücken.
 

Er strich mit seiner Zunge über meinen Lippen und ich öffnete diese für ihn. Unsere Zungen begannen einen kleinen Kampf auszufechten. Ich presste meinen Körper an seinen, er strich mit einer Hand an meinen Seiten entlang, fasste meinen rechten Schenkel und hob ihn an. Dadurch kam er mir näher und die Hitze durchströmte meinen Körper. Keuchend löste er den Kuss und sah mir tief in die Augen. Ich war wie benebelt und mein Körper schrie nach ihm. Er bemerkte dies und grinste überlegen. Hart trafen sich unsere Lippen und das Feuer wurde entfacht.
 

Wie in der Hütte küsste er mich stürmisch, verlangend, gierig und fordernd. Meine Hände wanderten wie von selbst unter seinem Kariginu und ich streifte es von seinen Schultern. Er löste den Kuss, keuchend blickte ich zu ihm, er grinste, zog seinen Kariginu aus und warf das Feuerrattenfell nach unten. Er nahm mich in seine Arme, sprang mit mir nach unten und setzte mich auf sein warmes Gewand. Erneut küsste er mich stürmisch und seine Hände glitten unter mein Gewand und streiften dies über meinen Schultern. „Inu …ya …sha …“, hauchte ich und er liebkoste meinen Hals.
 

Eine wohlige Gänsehaut überzog meine Haut und erregt rekelte ich mich an seinem Körper. Seine Zungenspitze kostete meinen Hals und ich stöhnte leise auf. Er griff in mein Haar, packte es sanft und streckte meinen Kopf nach hinten, dabei glitt seine Zunge über meinen Hals. Ich keuchte auf und mit seinem Atem hauchte er über die nasse Spur, die er hinterlassen hatte. Ich keuchte auf und er versiegelte meine Lippen mit dem seinen. Nachdem er den innigen Kuss gelöst hatte, sah er mich mit seinem flüssigen Gold an.
 

„Erneut rieche ich deine Bereitwilligkeit und das du es kaum erwarten kannst“, grinste er und ich lief rot an. Er bugsierte mich so auf seinem Schoß, dass ich breitbeinig auf ihm saß. Ich machte mit einer Tomate Konkurrenz und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Er ließ sich nicht beirren und streifte mir mein Gewand von meinem Oberkörper und es verharrte auf meinen Unterarmen.
 

Mein ganzer Körper wurde von seinen sanften und weichen Lippen verwöhnt. Seine Hände erkundeten jede Faser meines Körpers, obwohl sie bereits schon alle meine Kurven erforscht hatten, wanderten sie trotz allem hungrig über meinen astralen Körper. Seine pulsierende Männlichkeit füllte mich aus, wir fanden unseren Rhythmus und lustvolles Stöhnen drang durch die klare Nacht. Gemeinsam erreichten wir unser Ziel und er grub seine spitzen Fangzähne in meinen Hals. Behutsam leckte er über die Bisswunde und vergrub sein Gesicht in meine Halsbeuge.
 

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und wollte sich nicht beruhigen. Völlig außer Atem und entkräftet glitten meine Arme von ihm runter, ruhten seitlich neben mir und blickte zur Seite. „Kagome…?“, fragte er vorsichtig und blickte zu mir. „Hmm?“, gab ich geschwächt von mir. Er legte eine Hand auf meine Wange und drehte mein Gesicht zu sich. Noch immer war ich benebelt von der Lust und sah ihn mit verschleiertem Blick an. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt und ich konnte nur nicken. Er entfernte sich aus mir, legte sich neben mich und zog mich in seine Arme.
 

Mein Kopf lag auf seiner nackten Brust, meine rechte Hand auf seinem Herzen, spürte den kräftigen schlagenden Muskel und schloss meine Augen. Er legte seine Kosode über uns und bedeckte somit unsere verschwitzten und ausgepowerten Leiber. „Mein Kagome“, flüsterte er und vergrub seine Nase in mein Haar. „Warum … warum hast du … mich gebissen?“, flüsterte ich außer Atem, ohne meine Augen zu öffnen. „Es ist üblich, dass man seinen Gefährten beißt, um ihn zu markieren“, erklärte er und strich mir durchs Haar.
 

„Ich gehöre jetzt dir?“, fragte ich nach, um mich zu vergewissern. „So ist es und ich gehöre dir. Wir sind miteinander verbunden.“, hauchte er und ich lächelte glücklich an seiner Brust. „Inuyasha…“, flüsterte ich müde. „Ja?“ „Ich liebe dich“, hauchte ich und gab mich meiner Müdigkeit hin. „Ich liebe dich auch“, hauchte er mir zu, kuschelte mich an ihm und begab mich ins Traumland. Irgendwann in der Nacht wurde ich munter, weil ich leicht fror. Erschrocken stellte ich fest, dass ich allein war und ängstlich blickte ich mich um. „Inuyasha?“, flüsterte ich leise in die Nacht hinein und richtete meine Obergewand, um meine Blöße zu verbergen.
 

„Hier“, gab er zur Antwort und kam, nur mit seinem Hakama bekleidet, auf mich zu. „Ist alles in Ordnung?“, fragte ich und er lächelte sanft. „Es ist alles in Ordnung“, sagte er sanft und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Warum bist du wach?“ „Weil ich nachdenken musste“, gestand er. „Lässt du mich an deinen Gedanken daran teil haben?“, fragte ich vorsichtig und er setzte sich zu mir. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du jetzt mir gehörst“, sagte er verlegen und kratzte sich an seiner Wange. „Ist es so abwegig?“
 

„Nein, nein, ganz im Gegenteil. Es ist wunderschön und ich war noch nie so glücklich wie mit dir.“, gestand er und ich lächelte. „Bist du glücklich Kagome?“, fragte er mich. „Ja, ich bin glücklich, weil du an meiner Seite bist. Wir sind mit einander verbunden, ein herrliches Gefühl.“, lächelte ich glücklich und er küsste mich sacht. „Sollten wir nicht langsam zurückkehren?“, fragte ich ihn, nachdem ich den Kuss gelöst hatte. „Noch nicht“, hauchte er an mein Ohr und drückte mich sacht auf den Boden. Er begann an meinem Ohr zu lecken und daran zu knabbern.
 

Eine Gänsehaut überzog meinen Körper und ich gab ein lustvolles Stöhnen von mir. Inuyasha drehte mich seitlich, begab sich hinter mich und strich mit seiner Zungenspitzen über meinen Hals. Dabei leckte er behutsam über die Bisswunde. Seine Hände gingen erneut auf Wanderschaft, entfachten dabei erneutes Verlangen und wir gaben uns zum zweiten Mal dieser Nacht hin. Er verharrte in der Position, um anschließend schnaufend sich aus mir zurück zu ziehen und neben mich zu legen. Schützend legte ich eine Hand auf meinen Unterleib und rang nach Atem.
 

Er drehte sich zu mir, stützte seinen Kopf ab und besah mich. „Kagome“, sagte er sanft und strich zärtlich über mein Gesicht. ich lächelte schwach, schmiegte mich an ihm und atmete seinen männlichen Duft ein. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig und strich über die leichten Kratzer die er hinterlassen hatte. Ich zuckte leicht zusammen und nickte nur. „Ich war zu grob …“, flüsterte er und ich war nicht mehr in der Lage zu antworten. Die Müdigkeit nahm zu und langsam gab ich mich dieser hin. „Kagome?“, klang seine Stimme besorgt. „Hmm …“, gab ich erschöpft von mir. Etwas legte sich schützend um mich, danach umgab mich nur noch Dunkelheit.
 

Als ich erwachte, sah ich keinen Himmel, denn dieser wurde von den Brettern eines Daches bedeckt. Erschrocken fuhr ich hoch und bereute es sofort. Mein Körper schrie vor Schmerzen auf und ich stützte mich vorsichtig auf meine Ellenbogen ab. Ich blickte mich um und entdeckte Kiba. „Die Kinder“ und Kiba erhob daraufhin seinen buschigen weißen Schwanz und präsentierte zwei muntere Kinder.
 

Schmerzlich drehte ich mich seitlich, stützte meinen Kopf ab und suchte eine bequeme Position. „Inuka. Izayoi.“, rief ich die beiden und sie reagierten sofort. Sie richteten sich auf, krabbelten schnell zu mir und kuschelten sich an mich. Inuka griff nach meinem Kimono und zerrte leicht daran. Ich gab meine Brust frei und gierig nahm er sein Frühstück ein. Izayoi dagegen widmete sich meinem Hals zu. Sie schnupperte auffällig daran und konnte mir nicht erklären warum. „Du wurdest markiert“, erwähnte er und ich lief sofort rot an.
 

„Woher weist du das?“, fragte ich leicht schockiert. „Man riecht es“, gestand er und ich sah ihn entsetzt an. „Man riecht es?“, fragte ich ungläubig nach. „Nur wir Tiere und Dämonen vermögen es zu riechen, auch Halbdämonen“, erklärte er und ich ließ den Kopf hängen. „Izayoi riecht also meine Markierung“, und er nickte.
 

Sie wandte sich von meinem Hals ab und sah mich eindringlich an. Ich lächelte sie lieb an und sie schenkte mir ein Strahlen, was mich sehr rührte. Inuka war gesättigt und löste sich von meiner Brust. Er krabbelte zu meinem Bauch, stützte sich mit seinen Händen auf meine Seite und ließ sich darüber hängen. Sachte klopfte ich ihm auf seinen Rücken und er gab sein Bäuerchen von sich. Ich schmunzelte und schüttelte leicht den Kopf über seinen Einfallsreichtum.
 

Izayoi befreite in der Zeit die andere Brust und nahm sich das, was sie brauchte. Inuka hing noch immer über meine Seite und ich kraulte ihm sacht seinen Rücken. „Wo ist Inuyasha?“, fragte ich und beobachtete dabei weiter Inuka. „Er wollte etwas zum frühstücken besorgen“, erzählte Kiba und ich nickte. Izayoi biss in meine Brust und ich zuckte leicht zusammen. „Au! Oh das tat weh“, sagte ich mehr zu mir selbst.
 

Ich richtete meine Brust, damit sie besser ran kam und weiter trinken konnte. Inuka krabbelte weiter, verlor dabei den Halt und fiel auf der anderen Seite runter, genau auf das Gesicht. Sofort schrie er auf und erschrocken versuchte ich nach ihm zu greifen, was gar nicht so einfach war, weil Izayoi noch immer trank. Unter Protest löste ich Izayoi von meiner Brust, richtete mich schnell auf und besah mir Inuka, der den Mund zum Schrei geöffnet hatte, aber kein Laut von sich gab. Er wurde rot und Tränen liefen auf seinen Wangen entlang.
 

„Hol Luft Inuka!“, forderte ich ihn auf, aber der Schreck saß so sehr, das Inuka dies nicht tat. Reflexartig pustete ich ihm ins Gesicht, er zuckte kurz und schrie. Erleichtert atmete ich aus und versuchte ihn zu beruhigen. Durch sein Schreien stimmte auch noch Izayoi ein und ich blickte zu ihr. „Och Izayoi, tut mir ja leid für dein Frühstück“, sagte ich mitfühlend. Ich sah mir noch mal Inukas Gesicht an, aber es war nichts zu sehen. Er schrie weiter und ließ sich nicht beruhigen. „Oh man“, seufzte ich, kramte ein sauberes Tuch hervor und versuchte aufzustehen.
 

Vorher richtete ich meine Kleidung und stand auf wackligen Beinen. „Kagome? Ist bei dir alles …“ „Frag nicht Kiba“, unterbrach ich ihn, ging mit wackligen Beinen aus der Hütte und hielt den schreienden Inuka. „Bring mir lieber Izayoi“, grummelte ich leicht und Kiba folgte mir mit Izayoi. Ich kniete mich vor dem kleinen Bach, tauchte das Tuch ein, wrang es aus und betupfte Inukas Gesicht. Mit Händen und Füßen wehrte er das feuchte Tuch ab und drehte immer wieder sein Gesicht weg. „Inuka“, sprach ich ihn sanft an und seine Ohren zuckten.
 

„Lass dir helfen mein Schatz. Mama möchte nur kühlen.“, sprach ich weiter sanft und er horchte auf. Vorsichtig betupfte ich sein Gesicht und er jammerte leicht. „So ist es gut. Das lindert deine Schmerzen.“, beruhigte ich ihn und er ließ mich machen. Izayoi beruhigte sich automatisch mit und beobachtete mein Tun. Ich wischte Inukas Tränen beiseite und er schmiegte sich an meinen Hals. Beruhigend strich ich über seinen Rücken und Izayoi stützte ihre beiden Hände auf meinen Schoß. „Deinem Bruder geht es gut“, sagte ich zu ihr und legte meine Hand auf ihren Kopf.
 

„Kagome?“, fragte mich jemand und ich wand mich um. „Ist was passiert?“, fragte er besorgt und kam auf mich zu. „Inuka ist von mir runter gerutscht und landete auf seinem Gesicht“, erzählte ich und er nahm mir Inuka ab. In der Zeit nahm ich Izayoi und er betrachtet sorgfältig seinen Sohn. „Man sieht nichts“, meinte er suchend. „Liegt wohl daran das er ein Halbdämon ist“, sagte ich leicht sarkastisch und schmunzelte leicht.
 

„Keh! Als würde ich das nicht wissen.“, gab er beleidigt von sich. „Lass uns frühstücken“, sagte er, schnappte sich die Beute und ging mit Inuka Richtung Hütte. Ich blieb mit Izayoi sitzen, denn nach der gestrigen Nacht, bin ich nicht mehr im Stande zu gehen. „Kommst du Kagome?“, fragte er nach und blickte nach hinten. Ich nickte schwer, ließ aber meinen Blick gesenkt. Kiba setzte sich zu mir und leistete mir somit Gesellschaft.
 

„Du kannst nicht laufen stimmts?“, fragte er mich und beschämt nickte ich. „Was ist denn nun Kagome?“, fragte er genervt und ich reagierte nicht darauf. Kiba fing an leise zu jaulen und ich sah erschrocken zu ihm. Er legte seinen Kopf auf meinen Schoß und Inuyasha kam zurück zu mir. Er beobachtete das Verhalten von Kiba und besah mich. Ich wurde leicht rot und wich seinem Blick aus.
 

Leicht scharrte Kiba mit seiner großen Pfote auf meine Beine, jaulte etwas auf und legte erneut seinen Kopf in meinen Schoß. „Ich versteh schon“, meinte Inuyasha und gab mir Inuka. Kurzer Hand nahm er mich auf seine Arme und ich hielt immer noch den Blick gesenkt. „Tut mir leid Kagome“, flüsterte er und ich schüttelte nur den Kopf. „Entschuldige dich nicht für die gestrige Nacht, sie war unbeschreiblich“, hauchte ich ihm zu und er wurde leicht rot.
 

Inuyasha trug uns in die Hütte, setzte mich behutsam ab und kümmerte sich um das Frühstück. Währenddessen versorgte ich Izayoi, die noch immer hungrig war und Kiba beschäftigte sich mit Inuka.

Ein Angriff mit schwerwiegenden Folgen

Nachdem wir gefrühstückt hatten, ging jeder seiner Wege. Rin und Shippo spielten im Dorf, Kaede widmete sich ihren Kräutergarten zu, Kiba war auf der Jagd und zum Leidewesen von Inuyasha, half er einigen Bauern beim Holzhaken. Bei dem sonnigen Wetter schnappte ich mir die Kinder und begab mich auf die Lichtung, von dort konnte man das ganze Dorf überblicken. Mein rechter Fußknöchel ging es bedeutend besser und ich konnte auch wieder richtig auftreten. Mit den Kindern setzte ich mich in das Gras und sie begannen ihre Umgebung zu erkunden. Nebenbei trainierte ich und behielt die Gegend im Blick.
 

Gefahrlos konnten die Kinder spielen, denn ich spürte kein bedrohliches Youki. Izayoi und Inuka jagten bzw. hüpften einem Grashüpfer hinterher. Der Wind frischte auf und mich fröstelte es leicht. Ein fröhliches Glucksen ertönte und ich blickte zu den beiden auf. Sie hatten den Grashüpfer gefangen, aber als ich Inukas Gesicht bemerkte, konnte ich schon ahnen wo sich die Beute befand. „Inuka! Spuck aus!“, forderte ich ihn auf und er verstand.
 

Angewidert spuckte er das Insekt aus. Leider hatte er beim zuschnappen, den Grashüpfer verletzt und dies schmeckte ihm gar nicht. Izayoi lachte über ihren Bruder, der mittlerweile zu mir gekrabbelt kam. Ich nahm ihn in meine Arme und entfernte ihm die Überreste aus seinem Mund. Nachdem ich ihm half, kuschelte er sich in meinen Schoß. Izayoi sah dies und kam zügig zu mir gekrabbelt.
 

Ich legte mich auf die Wiese und schon begannen die beiden auf mir herum zu krabbeln. Dabei kitzelten sie mich unbewusst und ich fing mit Lachen an. Sie stimmten mit ein und die Lichtung wurde von süßem Gelächter erfüllt. Inuka interessierte sich mehr für meinen Mund und spielte mit meinen Lippen. Immer wieder klappte er meine Unterlippe nach unten, rutschte dabei ab und die Lippe klappte wieder an Ort und Stelle zurück.
 

Dadurch entstand ein Geräusch und seine Ohren zuckten aufgeregt. Dies wiederholte er und hatte sichtlichen Spaß daran. Izayoi war mit meinem Haar beschäftigt. Sie ließ meine schwarze Pracht durch ihre kleinen Fingerchen gleiten und beobachtete dies verträumt. Plötzlich spürte ich eine bedrohliche Aura und ich richtete mich Kerzengerade auf. Erschrocken quiekte Inuka auf, weil er von mir runter purzelte.
 

Geschickt fing ich ihn auf, schnappte mir Izayoi und suchte die Umgebung ab. Ich sah niemanden, aber das Youki war sehr stark. Dies konnte nur Akuma sein. „KIBA!!!!“, rief ich gedanklich und hoffte das er mich hörte. Ich bekam keine Antwort, somit war Kiba nicht in der Nähe. „Verflucht. Ich kann nicht ins Dorf zurück, weil mich der Feind verfolgen würde. Ich muss aber die Kinder in Sicherheit bringen.“, dachte ich angestrengt nach. „Moment. Sesshomaru.“, kam mir die Idee und versuchte sein Youki auszumachen, aber fand ihn nicht. „Ausgerechnet jetzt muss er sein Youki unterdrücken“, beschwerte ich mich. „KIBAAAA!“, rief ich leicht ängstlich, aber erhielt keine Antwort.
 

Das starke Youki kam immer näher und die Kinder spürten es ebenfalls. Sie klammerten sich an mich und begannen leicht zu zittern. So schnell ich konnte rannte ich zu Inuyashas Wald und hoffte dort jemanden anzutreffen. Die Kinder schrien und mir war es nicht möglich sie zu beruhigen. Kurz bevor ich den Wald betrat stand ich vor ihr. Sie war schwarz wie die Nacht. Ihre Augen leuchteten rot und ihre spitzen Zähne zierten ein amüsiertes Lächeln. Ihre Tentakel bewegten sich anmutig und ihr langes schwarzes Haar wehte im Wind. Automatisch wich ich einen Schritt zurück, denn diese Dämonin verursachte bei mir eine Gänsehaut.
 

„Hihihihihihi … ich rieche förmlich deine Angst … hihihihihihi“, kicherte sie und ich biss die Zähne zusammen. Die Kinder schrien unaufhörlich weiter und ich presste sie an meinem Körper. „Wer bist du?“, fragte ich sie und versuchte Ruhe zu bewahren. „Das hat dich nicht zu interessieren, aber da wir uns des Öfteren begegnen werden, verrate ich es dir. Mein Name ist Kuraiko und wurde von Akuma erschaffen.“, stellte sie sich vor und grinste.
 

„Was willst du?“, fragte ich sie weiter. „Akuma will mit dir spielen und hat mich losgeschickt, um dir ein Geschenk zu hinterlassen“, sprach sie belustigt und ihre Finger knackten. „Ich will aber nicht spielen“, gab ich trotzig von mir und wich zurück. „Das interessiert ihn nicht … hihihihihi“, kicherte sie verrückt und kam auf mich zugeschossen. So schnell ich konnte rannte ich davon, achtete dabei nicht auf meinen Weg, stolperte und fiel der Länge nach hin. Darauf bedacht, dass ich die Kinder nicht erdrückte.
 

Es kicherte über mir und reflexartig baute ich einen Bannkreis auf, die sie aufhielt. „Du Miststück“, fluchte sie und ihre Tentakeln versuchten den Bannkreis zu brechen. „Verflucht! Der Köter ist auf dem Weg hierher!“, fluchte sie und blickte in die Richtung. Ich horchte auf und ließ mich dadurch ablenken. Sie bemerkte dies, durchbohrte mit ihrer Tentakel meinen Bannkreis und verfehlte mich nur knapp.
 

Ich rutschte von ihr weg und trat ihr ins Gesicht. Schnell rappelte ich mich auf, rannte zum nächsten Gestrüpp und legte behutsam die Kinder ab. Ein Tentakel schlang sich um meine Hüfte, schleuderte mich von meinen schreienden Kindern weg und krachte gegen einen Baum. Benommen fiel ich zu Boden und sah wie sie sich zum Gestrüpp beugte. Mir blieb fast das Herz stehen, als sie hineingriff. Schnell spannte ich meinen imaginären Bogen, der daraufhin erschien und schickte einen Pfeil in den Kampf.
 

Geschickt schlug sie den Pfeil weg und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich. „Glaubst du wirklich, du kannst mich aufhalten?“, fragte sie mich. Ich ließ ihre Frage unbeantwortet und schickte den nächsten Pfeil los. Auch diesem wich sie aus, stand plötzlich vor mir und packte mich am Hals. Ich versuchte mich aus ihrem Griff zu befreien, aber sie war viel stärker als ich.
 

„KAGOMEEE!!“, schrie jemand nach mir und ich schielte in die Richtung. „Inu … ya … sha“, gab ich krächzend von mir und er knurrte bedrohlich auf. „Lass sie los!“, forderte er auf und richtete sein Schwert auf die Dämonin. „Hihihihihihi … nicht bevor ich meinen Befehl ausgeführt habe … hihihihihihihi“, kicherte sie vergnügt. Ich ließ einen Pfeil in meiner linken Hand erscheinen und stach ihn ihr in die Brust. Unbekümmert blickte sie zu ihrer Wunde und sah mich wütend an. „Ist das alles?“, spuckte sie mir entgegen und schleuderte mich von ihr weg.
 

Rutschend kam ich auf den Boden auf und Inuyasha schickte sofort sein Kaze no Kizu los. „Lächerlich“, kicherte sie und schützte sich mit ihren Tentakeln vor der Attacke. Das Kaze no Kizu rollte über sie hinweg und sie blieb unbeschadet. „Kagome! Nimm die Kinder und flieh!“, schrie er mich an. Benommen rappelte ich mich auf und stolperte zu dem Busch. „Nicht so schnell“, sagte Kuraiko, schickte ihre Tentakel los und nahm mich gefangen.
 

Sie hob mich hoch in die Luft und ich versuchte mich aus ihren Griffen zu befreien. „Halt still du törichtes Weib“ und streckte meine Glieder auseinander. Inuyasha sprintete auf sie zu und holte mit seinem Schwert aus. „Mehr hast du nicht drauf?“, fragte sie ihn spöttisch, als sie seinem Angriff auswich. Sie streckte ihre Hand aus und schickte schwarze Blitze auf Inuyasha und er wurde frontal getroffen. „INUYAHSAAAA!“, schrie ich auf und zappelte in ihrem Griff. „Machen wir dem Spiel ein Ende“, lächelte sie und sah mich an. Eins ihrer Tentakel schoss auf mich zu und stach in die Nähe meines Herzens zu. Vor Schmerzen schrie ich auf und mein Körper begann zu brennen.
 

„KAGOMEEEE!“, schrie Inuyasha nach mir, aber dies bekam ich nur benommen mit. Die Tentakel entfernte sich aus meiner Brust, geschwächt ließ ich den Kopf vorn über hängen. Die Griffe lösten sich und ich spürte den Fall. Der Aufprall blieb aus, weil mich starke Arme auffingen. „Kagome! Kagome!“, rief Inuyasha immer wieder und ich hielt krampfhaft mein Herz. „Hahahahahahaha“, lachte Kuraiko und beobachtete mich. „Viel Spaß mit dem Geschenk“, lachte sie und Inuyasha knurrte auf. „Was hast du ihr angetan?“, fragte er wütend.
 

„Das wirst du bald erfahren“, lachte sie weiter und verschwand im schwarzen Nebel. „Kagome!“, rief er und ich schüttelte den Kopf Hin und Her. Die Kinder kamen schluchzend aus dem schützenden Busch gekrochen und kamen auf uns zu. „Ich bring dich zu Kaede“, sagte Inuyasha besorgt, schnappte sich die Kinder, warf mich über seine Schulter und rannte mit uns ins Dorf. Keuchend hielt ich mir mein Herz und hatte Schwierigkeiten zu atmen. Im Dorf angekommen, rief Inuyasha nach Kaede bis sie zu ihm geeilt kam.
 

„Bring sie in die Hütte“, befahl sie regelrecht und Inuyasha legte mich behutsam ab. „Geh mit den Kindern nach draußen“, herrschte sie ihn an. „Aber …“ „Geh! Du Störst hier und die Kinder sollten ihre Mutter nicht so sehen“, unterbrach sie ihn und er verschwand aus der Hütte. Noch immer hielt ich meine schmerzende Brust und unterdrückte ein schreien. „Lass mich sehen Kagome“, bat sie, nahm meine Hand und entfernte sie von meiner Brust.
 

Sie schob meinen Kimono beiseite und besah sich die Wunde. In mir tobte ein Kampf, mein Körper brannte innerlich, die Hitze war unerträglich. „Gleich wird es dir besser gehen“, sagte sie und zerstampfte schnell ein paar Kräuter. Nachdem sie fertig war, legte sie die Kräuter auf meine Wunde und ich schrie auf. „Ruhig Kagome, gleich ist es vorbei“, versuchte sie mich zu beruhigen, aber es war noch lange nicht vorbei. Mein Herz raste und ich glaubte es würde aus meinem Leib springen. Nach etlichen Minuten wirkten die Kräuter und die Schmerzen ließen nach, aber noch immer brannte mein Körper.
 

Etwas Kühles legte sich auf meine Stirn und ich blickte verschwommen auf. „Du hast hohes Fieber Kagome. Was ist bloß passiert?“, fragte sie mich besorgt. „Inu … ya …“, keuchte ich geschwächt und sie nickte. „Kagome“, kam es sanft aber auch besorgt von ihm. Schwach lächelte ich ihm zu und er legte seine Hand auf meine Wange. „Was hat sie?“, fragte er Kaede. „Ich weis es nicht“, gab sie zu und er knurrte.
 

„WAS?! Was hast du die ganze Zeit getrieben?“, fragte er sie schockiert. „Beruhige dich Inuyasha. Ich habe ihre Wunde versorgt. Die Kräuter scheinen anzuschlagen, denn sie hat keine Schmerzen mehr, aber ihr Fieber beunruhigt mich. Ihr Körper kämpft gegen irgendwas an. Was ist genau geschehen?“, fragte sie endlich, nachdem sie erzählt hatte.
 

„Diese schwarze Dämonin griff sie an und ich ging dazwischen. Sie hatte mein Kaze no Kizu pariert, schnappte sich Kagome und stach ihre dreckigen Tentakel in ihre Brust. `Viel Spaß mit dem Geschenk´, sagte sie mit einem Lächeln und verschwand wieder.“, erzählte Inuyasha. „Was für ein Geschenk soll das sein?“, fragte Kaede skeptisch. „Woher soll ich das wissen alte Hexe?“, blaffte er sie an und ich keuchte auf. Das Brennen wurde schlimmer und alles zog sich in mich zusammen. Kaede und Inuyasha traten an meine Seite und besahen mich.
 

„Das Fieber steigt. Irgendetwas stimmt nicht.“, mutmaßte Kaede. „Kagome? Hast du Schmerzen? Wie fühlst du dich?“, fragte sie. „Was für eine bescheuerte Frage, natürlich hat sie Schmerzen.“, fuhr Inuyasha sie wütend an. „Mein Herz … Feuer …“, hechelte ich und Kaede schob die Decke etwas zur Seite. Behutsam legte sie ihre Hand auf meinem Herzen und erschrak. „Was ist?“, fragte Inuyasha besorgt. „Ihr Herz rast und ihr Körper glüht regelrecht“, teilte sie ihm mit. Auf einmal durchfuhr mich ein stechender Schmerz und mein Körper pulsierte.
 

Automatisch fasste ich mir an die Brust, rollte mich zusammen und stöhnte unter Schmerzen. „Anscheinend wurde sie vergiftet“, sagte die alte Miko. „Tu doch etwas!“, schrie Inuyasha sie an und ich zuckte vor der Lautstärke zusammen. Das Pulsieren wurde stärker und immer mehr rollte ich mich zusammen. Mein Körper zerriss innerlich, ich spürte es und dies war unerträglich. Ich rollte mich unter der Decke zusammen, während das Pulsieren immer kräftiger wurde, mein Körper wehrte sich dagegen, aber konnte nichts ausrichten.
 

„Kagome was …“ „Lass mich“, knurrte ich Kaede an und war über meine eigene Stimme selbst erschrocken. „Ihr Geruch verändert sich, aber das kann nicht sein“, sagte Inuyasha und sah auf das zitternde Bündel. Das Pulsieren ließ langsam nach, mein Herzschlag normalisierte sich etwas und ich spürte meine Veränderung. Ruhig lag ich unter der Decke und erholte mich kurz von diesen Strapazen. Langsam begann ich mich zu regen und richtete mich etwas auf. Schützend lag die Decke über mir. Licht fiel auf meine Hände und ich zog erschrocken die Luft ein. „Das sind nicht meine Hände“, dachte ich mir und ich nahm intensiv Gerüche wahr.
 

„Kagome“, flüsterte jemand und auf meinem Kopf zuckte etwas. Schützend zog ich die Decke in mein Gesicht, wickelte mich buchstäblich ein, hechtete aus der Hütte und verließ schnellen Schrittes das Dorf. „Kagome warte!!“, rief Inuyasha mir noch hinterher, aber ich rannte weiter. Erst am ruhigen Gewässer, wo eins Rin und ich am Vortag gebadet hatten, kam ich zum Stehen. Ich ließ die Decke von mir runter gleiten, kniete mich nieder, beugte mich langsam vor und zögernd blickte ich in das Wasser.
 

Bei diesem Bild erschrak ich und wich automatisch zurück. „Das kann nicht sein“, gab ich schockiert von mir und lehnte mich erneut nach vorn, um in das Wasser zu blicken. Ich legte meine Hand auf die Wange und mein Spiegelbild ahmte die Bewegung nach und es war definitiv mein Ich. Starrend versuchte ich zu begreifen. Meine Haare waren länger geworden, sie reichten mir bis zur Hüfte.
 

Meine menschlichen Ohren waren verschwunden, denn nun schmückten schwarze Hundeohren meinen Kopf und meine Augen waren golden. Ich entblößte meine Zähne und das Spiegelbild offenbarte meine Fangzähne. Meine Nägel waren zu Klauen gewachsen und meine Wunde war durch das Dämonenblut schnell verheilt. Immer noch fassungslos ließ ich den Kopf hängen, setzte mich auf die Steine und starrte auf den Boden. Irgendetwas regte sich in meinem Hakama und das Kleidungsstück engte mich ein. Ich zog meinen Hakama aus und es brachte unglaubliches ans Licht.
 

Aus meinen Lenden war tatsächlich ein langer, buschiger, schwarzer Schwanz gewachsen. Fassungslos berührte ich ihn, zog leicht an ihm und es bereitete mir Schmerzen. Wie in Trance band ich meinen Obi um meine Hüfte und verschloss somit den weißen Kimono. Der Kimono reichte mir bis zu den Schenkeln und bedeckte ausgiebig mein Intimbereich. Ich streifte meine Sandalen ab, zog die Strümpfe aus und schritt ins Wasser.
 

Als das aufgewirbelte Wasser sich beruhigte, starrte ich erneut in mein neues Spiegelbild und drehte mich leicht, um mein Anhängsel zu betrachten. Unwillkürlich bewegte ich ihn und mir wurde klar, dass dieser Schwanz ein Teil von mir war. Ich stieg aus dem Wasser, setzte mich noch immer entsetzt auf die Steine und verstand die Welt nicht mehr. Ich hatte Hundeohren, Krallen, eine feine Nase, goldene Augen und einen Schwanz. „Ich bin eine Hanyou“.
 

Meine Ohren zuckten und ich konnte jemanden wahrnehmen. Schnell versteckte ich mich hinter einem Busch, schnappte mir noch die Decke, und hoffte, dass ich unentdeckt blieb. „Kagome? Wo bist du?“, fragte plötzlich Inuyasha und ich zuckte leicht zusammen. Durch mein gutes Gehör konnte ich erkennen, dass er auf mich zu kam. „Komm nicht näher!“, fuhr ich ihn an und er blieb erschrocken stehen. „Kagome“, sagte er sanft und ein Schritt von ihm verriet mir, dass er nicht auf mich hörte. „Ich sagte du sollst nicht näher kommen“, sagte ich erneut.
 

„Ich mache mir Sorgen, denn dein Geruch hat sich verändert“, sagte er besorgt. „Ich bin nicht mehr die Kagome die du kennst“, gab ich von mir. „Keh! Das kann ich selbst beurteilen und du wirst immer die Kagome bleiben. Du bist MEINE Kagome.“, gestand er und mein Herz machte ein Freudensprung. „In wie fern hat sich mein Geruch verändert?“, fragte ich nach. „Du riechst nach wie vor wie vorher, nach der Markierung ist auch ein Teil von mir übergegangen, aber da ist noch etwas anderes. Etwas dämonisches, aber …“
 

„ … davon möchtest du dich selbst überzeugen“, beendete ich seinen Satz. „Kagome … zeig dich doch“, kam es bedrückt von ihm. „Darf ich weiterhin an deiner Seite bleiben?“, fragte ich dümmlich nach. „Durch die Markierung bist du meine Frau geworden und du wirst immer an meiner Seite bleiben, weil ich deine Seite nie verlassen werde.“, sprach er sanft und ein Schluchzer entglitt aus meinem Mund. Ich legte die Decke über meinen Kopf, verdeckte somit die Hundeohren, hielt sie vorn zu, damit der Schwanz verborgen blieb.
 

Danach erhob ich mich und drehte mich langsam zu ihm, dabei ließ ich den Kopf gesenkt. Er betrachtete mich eingehend und schnüffelte leicht. „Nimm die Decke runter“, sagte er und ich schüttelte energisch mit dem Kopf. Er schritt langsam auf mich zu und meine Tränen liefen in Bächen aus meinen Augen. „Inuyasha bitte …“, bat ich ihn und wich vor ihm zurück. „Hast du etwa Angst vor mir?“, fragte er mich schockiert. „Nein“ und schüttelte wild meinen Kopf. „Aber du vielleicht vor mir“, sprach ich mit erstickter Stimme und hielt die Decke vor meinem Mund.
 

Er kam mit schnellen Schritten auf mich zu und umarmte mich. „Das werde ich nicht. Vertrau mir.“, sprach er sanft und ich verbarg mein Gesicht an seiner Brust. Behutsam strich er über meinen Kopf und ich fing an zu zittern. „Beruhige dich Kagome, ich werde bei dir sein“, sagte er und ich nickte an seiner Brust. Er löste sich von mir, ich hielt den Blick immer noch gesenkt. Sein Finger hob mein Kinn an, ich blickte in sein flüssiges Gold und er erschrak. „Deine Augen“, sagte er und meine Unterlippe bebte. Schnell versiegelte er seine Lippen mit meinen.
 

Ich empfand den Kuss für sehr intensiv und er schmeckte herrlich. Seine Zunge glitt über meine spitzen Fangzähne und erschrocken löste er den Kuss. Ich hielt meine Hand vor den Mund und mit geweiteten Augen betrachtete ich ihn. Er fasste nach der Decke, ließ sie von meinem Kopf gleiten und seine Augen weiteten sich. „Kagome …“, begann er und ich wich zurück. Er schnappte nach meiner Hand und besah sich meine Finger. „Du bist … aber das …“, stotterte er vor sich hin und mir liefen die Tränen. „Du … du … bist …“, druckste er rum. „ … eine Hanyou“, schluchzte und beendete ich seinen Satz, ließ den Kopf hängen und wischte mir die Tränen weg.
 

Erneut befand ich mich in seinen Armen und ein leises Knurren wich aus seiner Kehle. „Das meinte sie also mit Geschenk“, sagte er gedankenverloren und ich nickte an seiner Brust. „Ein weiteres Werk von Akuma, um mich zu quälen“, sagte ich und Inuyasha besah mich. Vorsichtig betastete er meine Ohren, die daraufhin zu zucken schienen. „Dafür wird er büßen, was er dir angetan hat“, knurrte Inuyasha und besah mich. Schweigend nahm er meine Hand und lief Richtung Dorf. „Was hast du vor?“, fragte ich nervös.
 

„Wir werden zurück ins Dorf gehen, unsere Sachen packen und uns auf den Weg nach Hause machen.“, erklärte er und ich befreite mich aus seinem Griff. Fragend sah er mich an und ich zog die Decke enger um mich herum. „Da ist noch etwas, was du wissen solltest“, sagte ich, ließ daraufhin die Decke los und sie fiel auf zu Boden. Ich bewegte meinen Schwanz und er wich etwas betröpfelt zurück, als er dies sah. „Was zur …“, begann er, kam auf mich zu und besah sich dies. Er nahm den Schwanz in die Hand und zog leicht daran. „Au!“, gab ich von mir und er ließ sofort los.
 

„Ist das etwa …“ „Ja, mir ist sogar ein Schwanz gewachsen“, sprach ich es aus, bückte mich nach der Decke und legte sie mir über meine Schultern. „Lass uns gehen“, gab ich niedergeschlagen von mir und schritt an ihm vorbei. Ein paar Schritte später gesellte er sich an meine Seite und nahm schweigend meine Hand. Bevor wir das Dorf betraten, verbarg ich meine Ohren unter der Decke und wir begaben uns schnell in die Hütte von Kaede. Schweigsam setzte ich mich ans Feuer und starrte in die Flammen.
 

„Ist deine Wunde schon verheilt Kagome?“, fragte mich Kaede erstaunt ich nickte schwer. Inuyasha setzte sich zu mir und verschränkte seine Arme vor die Brust. Die Kinder befanden sich bei Kiba, starrten mich an und schnüffelten aufgeregt. Sie krabbelten zu ihren Vater, ließen mich dabei nicht aus den Augen und kuschelten sich in seinem Schoß. „Selbst die Kinder spüren die Veränderung“, seufzte ich und Kiba schnüffelte ebenfalls an mir rum. „Welche Veränderung Kagome? Was ist passiert?“, fragte Kaede nach.
 

Wortlos streifte ich die Decke von mir runter und Kaede zog hörbar die Luft ein. „Akuma hat dafür gesorgt, dass ich eine Hanyou bin“, erklärte ich und Kiba knurrte auf. Die Kinder besahen mich, krabbelten langsam von ihrem Vater und kamen auf mich zu. Immer wieder schnupperten sie und ihre Ohren zuckten wild herum. „Sie sind irritiert“, bemerkte Inuyasha. „Das bin ich auch“, gestand ich und streckte langsam eine Hand nach ihnen aus.
 

Sie beschnupperten diese, glucksten vor Freude und krabbelten auf meinen Schoß. Glücklich nahm ich sie in meine Arme und sie schmiegten sich an mich. Kiba knurrte indessen weiter und ich blickte zu ihm. „Was hast du?“, fragte ich und er sah mich erstaunt an. Fragend blickte ich in seine Augen und in ihnen konnten ich Verständnislosigkeit lesen. „Sprichst du die ganze Zeit mit mir?“, fragte ich vorsichtig und er nickte daraufhin.
 

Erschrocken blickte ich zu ihm und schüttelte sacht den Kopf. „Sag was“, forderte ich ihn auf. Stille. „Hast du was gesagt?“ und er nickte. Traurig blickte ich zu ihm, legte meine Hand unter seinem Maul und lächelte gequält. „Ich kann dich nicht hören“, gab ich leise von mir und eine Träne löste sich von meinem Auge. Schnell leckte er diese weg und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Gedankenverloren strich ich über seinen Kopf, Izayoi spielte mit meinem langen Haar und Inuka umrundete mich. Plötzlich verspürte ich einen starken Schmerz in meinen Lenden und schrie erschrocken auf.
 

Sie alle besahen mich, ich erhob meinen Schwanz und darin hing mein Sohn. „Inuka!“, schimpfte Inuyasha und löste Inuka von meinem Schwanz. „Das tut doch der Mama weh“, ermahnte er seinen Sohn und ich strich über meinen Schwanz. Im Augenwinkel bemerkte ich den starrenden Blick von Kaede, denn ihr blieb eindeutig die Luft weg. „Bitte Kaede, starr mich nicht so an“, bat ich sie und ließ den Kopf hängen. „Es tut mir leid Kagome ich wollten nicht starren. Aber ich kann es immer noch nicht fassen, dass du eine Hanyou bist. Ich kann es mir nur so erklären, dass man dir durch den Angriff Dämonenblut eingeflößt haben muss. Aber was bezweckt er damit?“, erklärte Kaede und dachte angestrengt über ihre eigene Frage nach.
 

„Er will mich schwächen“, bemerkte ich. „In dem er dich in eine Hanyou verwandelt? Müsstest du nicht genauso stark sein wie Inuyasha?“, fragte sie und ich sah zu meinen zukünftigen Mann. „Das weis ich nicht Kaede. Aber Akuma ist hinter meinem Herzen her und nimmt alle Wege auf sich, um dies zu erreichen.“, sagte ich. „Was werdet ihr als nächstes tun?“, fragte sie in die Runde. „Wir werden zurück nach Hause kehren“, sprach Inuyasha mit fester Stimme und ich stimmte ihm schweigend zu.
 

„Wir werden uns hier nicht länger aufhalten. Wir machen uns sofort Reisefertig und brechen auf.“, sprach Inuyasha weiter und Kaede nickte. „Ich werde euch ein paar Kräuter mitgeben“, sagte die alte Miko und verließ daraufhin die Hütte. Izayoi zupfte ungeduldig an meinem Kimono und ich verstand. Ich gab meine Brust frei und sie trank gierig meine Milch. Inuka roch dies und befreite sich aus den Armen von seinem Vater. Er krabbelte zu mir, befreite meine andere Brust und trank ebenfalls. Dabei kniete er auf meinem Schoß und stützte sich mit seinen Händen an meiner Brust ab.
 

„Ob meine Milch jetzt anders schmeckt?“, stellte ich die Frage mir selbst. „Soll ich sie kosten?“, fragte Inuyasha schelmisch und unbewusst knurrte ich ihn an. Erstaunt sah er mich an und ich erschrak über mein Verhalten. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht anknurren“, entschuldigte ich mich und senkte meinen Kopf. „Das ist normal, denn die Milch ist für deine Jungen. Instinktiv hattest du diese Nahrung verteidigt.“, erklärte er und ich nickte nur. Die beiden waren gesättigt und Inuyasha war mir bei den Bäuerchen behilflich.
 

Danach machten wir uns Abreise fertig. Ich behielt den weißen Kimono gleich an, band mir Inuka an die Brust und warf meinen Umhang über meine Schultern. Die Stoffrollen, die restlichen Kleidungsstücke und die Kräuter legte ich auf das große Tuch und schnürte es zu, nachdem ich alles eingepackt hatte. Inuyasha nahm seine Tochter vor die Brust und wartete geduldig auf mich. Meine Kapuze verdeckte meine Ohren und somit schritt ich aus der Hütte raus. Wir verabschiedeten uns alle von einander und machten uns sofort auf den Weg.
 

Wir hatten gerade das Dorf hinter uns gelassen, als Sesshomaru unseren Weg kreuzte. Ich senkte meinen Blick und zog die Kapuze tiefer in mein Gesicht. „Was willst du?“, fragte Inuyasha und stellte sich vor mich. „Du hast sie endlich zu deiner gemacht“, bemerkte er und ich war diese Unterhaltung einfach leid. Schweigend ging ich weiter und schritt an Sesshomaru vorbei. Plötzlich wurde ich am Arm gepackt, schwungvoll in seine Richtung gedreht und dabei rutschte die Kapuze runter. Sesshoamrus Augen weiteten sich und starrten mich an. Inuyasha knurrte auf und befreite mich aus dem Griff seines Halbbruders.
 

„Erklärt mir das“, forderte Sesshomaru. „Was gibt es da zu erklären? Ich bin eine Hanyou. Erklärung beendet.“, sprach ich schroff und Sesshomarus Augen formten sich zu schlitzen. „Wie ist das möglich?“, wollte der Lord wissen. „Wenn ich die Antwort darauf finde, lass ich einen Boten zu dir schicken“, gab ich bissig von mir. „Kagome“, mahnte mich Inuyasha mit strenger Stimme und ich senkte mein Haupt. „Ich warte da drüben“, sagte ich, setzte meine Kapuze auf und entfernte mich von den beiden.
 

Ich setzte mich unter einem Baum, lehnte mich an dessen Stamm und wartete. Kurze Zeit später kam Inuyasha zu mir und wir setzten unseren Weg fort. Meine Ohren zuckten ständig Hin und Her und dies nervte mich langsam. Ich knurrte vor mich hin, denn die ganzen vielen und intensiven Geräusche machten mich ganz konfus. „Versuche ruhig zu bleiben Kagome. Nach der Zeit gewöhnst du dich daran.“, sagte er sanft und ich knurrte weiter vor mich hin. Wir liefen weiter bis Inuyasha nach langer Zeit das Schweigen brach.
 

„Mir gehen die Worte von der alten Hexe nicht aus dem Kopf“, bemerkte er und ich sah ihn fragend an. „Was meinst du?“, fragte ich nach. „Das du vielleicht so stark sein könntest wie ich“, erwähnte er. „Willst du es austesten?“, fragte ich herausfordernd und er blieb erschrocken stehen. „Ich könnte niemals gegen dich kämpfen“, sagte er sogleich. „Nicht kämpfen. Laufen.“, grinste ich und er verstand. „Mal sehen ob du mit mir Schritt halten kannst“, lächelte er und lief auch schon los. Schnell folgte ich ihm und lief auch bald neben ihm her.
 

Wir durchquerten einen Wald und Inuyasha sprang in die Baumkronen. Dies traute ich mich noch nicht und blieb auf dem Boden. Durch die Verwandlung hatte ich unglaubliche Kräfte bekommen und konnte tatsächlich mit Inuyasha mithalten. Den Wald hatten wir schnell hinter uns gelassen und nun lief er wieder neben mir. „Wir machen an einem Fluss halt“, sagte er und ich nickte ihm zu. Bei diesem Tempo dauerte es nicht lange und wir erreichten einen Fluss. Unter einem schattigen Platz machten wir rast.
 

Während ich das Lagerfeuer vorbereitete, ging Inuyasha fischen. Die Kinder wurden mit einer warmen Mahlzeit und frischen Windeln versorgt, danach spielten sie mit Kiba. Indessen beobachtete ich Inuyasha aufmerksam wie er fischte. Ich begab mich ebenfalls zum Fluss, stieg hinein und beobachtete das Schwimmverhalten der Fische. Abermals linste ich zu Inuyasha hinüber wie er gerade einen Fisch fing. Er sah zu mir und nickte mir aufmunternd zu. Ich blickte in die reisende Strömung und vor mir schwamm ein Fisch.
 

Mit einer schnellen Bewegung, packte ich ihn und schleuderte ihn ans Ufer. Der Fisch aber zappelte sich wieder zurück in den Fluss und ich ließ den Kopf hängen. „Nicht schlecht für den Anfang, aber du musst deine Beute betäuben. Ein kräftiger Schlag auf den Kopf reicht aus.“, lobte Inuyasha halb und ich nickte. Erneut schwamm ein Fisch vor meinen Füßen, packte ihn am Kopf und warf ihn ans Ufer, auch dieser rettete sich wieder in die Strömung. Wütend knurrte ich auf und starrte wieder in den Fluss. Es dauerte nicht lange und es schwamm frische Beute vor mir.
 

Diesmal ging ich anders vor. Ich schoss mit meinem Kopf nach vorn, schnappte meine Beute mit meinen Reiszähnen und tauchte wieder auf. Der Fisch zappelte in meinem Biss und schlug mir immer wieder seine Flosse ins Gesicht. Ich schüttelte Kräftigt und das Zappeln erstarb langsam. Zufrieden blickte ich zu Inuyasha und er sah mich erstaunt an. „So kann man auch einen Fisch fangen“, sagte er lächelnd und ich stieg aus dem Fluss, um meine Beute abzulegen. Inuyasha kam mit seinem Fang ans Feuer, spießte sie auf Stöcke auf und stach sie in Nähe des Feuers in die Erde.
 

In der Zeit wrang ich mein langes Haar aus und legte mich hin. „Müde?“, fragte er. „Ja. Diese intensive Geräuschkulisse ist anstrengend und meine Sinne müssen sich erst daran gewöhnen.“, erklärte ich und er nickte. „Ruh dich aus Kagome“, sagte er sanft und bald darauf schlief ich kurz ein. Durch ein platschendes Geräusch war ich alarmiert und sprang auf die Beine. Suchend sah ich mich um und es drohte keine Gefahr.
 

„Es ist alles in Ordnung Kagome“, sagte Inuyasha und ich seufzte erleichtert auf. „Ein feines Gehör hat auch Nachteile“, beschwerte ich mich und nahm Platz. „Wir werden eine Lösung finden Kagome, aber zuerst wird gegessen“, erzählte er und reichte mir einen Fisch rüber. Nachdem wir gegessen hatten, löschten wir das Feuer und brachen wieder auf. Gestärkt, mit schnellen Schritten und kleinen Wettläufen erreichten wir unser Ziel.
 

„Wie werden die anderen darauf reagieren?“, fragte ich nachdenklich und blickte auf das Haus. „Es wird für sie erst einmal ein Schock sein“, mutmaßte Inuyasha und ich nickte. „Aber mit einem kannst du dir ganz sicher sein, sie werden dich als Kagome sehen und dich so nehmen, wie du gerade bist.“, sagte er aufmunternd und ich lächelte leicht. Er nahm meine Hand und mit festen Schritten gingen wir auf das große Anwesen von Nataku zu.

Gefangen in einem Hanyoukörper

Langsam schritten wir auf das Haus zu und meine Nervosität stieg an. Unbewusst verkrampfte ich mich und ballte meine Hände zu Fäusten. „Kagome, beruhige dich“, sprach er sanft zu mir und versuchte seine Hand aus meinem Griff zu befreien. Erschrocken ließ ich seine Hand los und sah beschämt zu Boden. „Es ist besser wenn du sie vorwarnst“, schlug ich ihm vor und Inuyasha blickte mich fragend an. „Erzähl ihnen was passiert ist und dann werde ich mich zuerkennen geben“, erzählte ich weiter und er war einverstanden.
 

Am Haus angekommen, nahm er mir Inuka ab, schritt alleine Richtung Wohnbereich, während ich geduldig wartete. Meine Ohren zuckten und verfolgten jeden seiner Schritte. Es war unglaublich, ich konnte alles mit anhören, als würde ich neben ihm stehen. Er begrüßte seine Freunde, den Hausbesitzer und setzte sich mit an den Tisch. Wenn meine Nase sich nicht täuschte, tranken sie eben Tee. Neugierig fragten sie nach mir und Inuyasha druckste etwas herum. Inuyasha begann zu erzählen und ich konnte die verschiedenen Gerüche wahrnehmen.
 

Ich hob meine empfindliche Nase in die Luft und versuchte diese einzuordnen. Angst, Nervosität und Sorge erfasste mein Riechorgan. Meine Ohren zuckten ebenfalls aufgeregt denn die unregelmäßigen Herzschläge konnte ich heraus hören. Durch die Konzentration bekam ich nicht mit, wie Inuyasha Bericht erstattete. „Seht es selbst“, hörte ich und dies war mein Zeichen. Meinen Umhang legte ich ab, schritt mit nackten Füßen und meinem kurzen weißen Kimonooberteil, der mit dem roten Obi zusammengebunden war, zum Wohnbereich.
 

Kurz bevor ich vor meinen Freunden vortrat, hielt ich inne. Panik erfüllte mich und alle Sinne schrien danach die Flucht zu ergreifen. „Sie werden dich nicht beißen Kagome“, ermutigte mich Inuyasha und ich gab mich zuerkennen. Nataku ließ geschockt seinen Tonbecher fallen, Sango schrie kurz auf und Miroku spuckte seinen Tee aus. Stille. Unendliche Stille herrschte nun jetzt und die drei sahen mich mit aufgerissenen Augen an. Diese Ruhe war unerträglich und nervös bewegte ich meinen Schwanz Hin und Her.
 

Die Zwillingsmädchen beobachteten den Schwanz fasziniert und folgten dessen Bewegungen. „Kagome?“, fragte Nataku als erstes und ich nickte. „Aber wie …“, begann er zu stottern und sah mich noch immer schockiert an. Ich wich seinem Blick aus, denn dies belastete mich sehr. Ich fühlte mich selbst nicht wohl in meiner Haut und nun wurde ich angegafft, wie ein Tier im Zoo. Sango stand schweigend auf, kam auf mich zu und ich wich automatisch zurück. Sie ließ sich dadurch nicht beirren und umarmte mich. Völlig perplex stand ich da und sie drückte mich an sich. „Es tut mir so leid Kagome“, flüsterte sie und in meinen Augen sammelten sich die ersten Tränen.
 

„Es tut mir leid, dass ich nicht bei dir war. Ich wollte nicht schreien, ich war nur so erschrocken.“, entschuldigte sie sich immer wieder, ich erwiderte ihre Umarmung und verbarg mein Gesicht an ihrer Schulter. Behutsam strich sie über mein Haar und hielt mich einfach fest. Sie löste die Umarmung, blickte mich aus mitfühlenden Augen an und lächelte mich warm an. Ich wischte mir verlegen die Tränen weg und sah zu Inuyasha.
 

Er lächelte leicht und nickte unmerklich. Nun stand Miroku auf, kam mit entschlossenem Schrittes auf mich zu, nahm meine Hände in seine und blickte mir tief in die Augen. „Willst du die Mutter meiner Kinder werden?“, fragte er plötzlich und ich blickte ihn schockiert an. Sango zog scharf die Luft ein, Inuyasha knurrte ihn an, denn schließlich ist Kagome seine Frau. „Houshi! Wie kannst du so etwas fragen?“, fragte Sango wütend und er kratzte sich verlegen an den Kopf.
 

„Bitte verzeih, ich konnte nicht widerstehen. Kagome sieht so reizend aus.“, lobte er und drückte fester ihre Hand. Ich knurrte auf, fassungslos über seine gestellte Frage, Sango zog ihm eins mit dem Hiraikotsu über und Inuyasha gab ihm eine Kopfnuss. Immer noch knurrte ich wütend vor mich hin und konnte mich nicht beruhigen. „Reizend?“, fragte ich zornig nach und die anderen besahen mich. Meine scharfen Krallen bohrten sich in meine Handflächen, als ich meine Hände zu Fäusten ballte. „Wie kannst du diesen Körper reizend finden?“, knurrte ich.
 

„Kagome, beruhige dich“, versuchte Nataku mich zu beschwichtigen. Kurz verlor ich die Kontrolle und schlug mit der Faust auf die Veranda, woraufhin ein großes Loch entstand. Stille trat ein und mit gesenktem Haupt blickte ich auf die Dielen. „BERUHIGEN? Ich bin eine HANYOU und ich soll mich BERUHIGEN?“, sprach ich erzürnt und sah sie alle wütend an. „Dieser Körper ist nicht reizend. Dieser Körper ist abstoßend.“, spuckte ich und hechtete von dannen.
 

„Kagome warte!!!“, rief Inuyasha mir nach, aber ich dachte nicht daran. Ich musste allein sein, niemanden sehen, niemanden riechen, niemanden hören. Mit meinem Schmerz ganz allein sein. Ich lief in den Wald hinein und als ich tief genug war, setzte ich mich auf einen Ast und ließ die Gedanken, Gedanken sein. Um mich herum war es totenstill, kein Wunder, ein Monster betrat den Wald und zerstörte die idyllische Atmosphäre. Der Winde frischte auf, wehte mir durch das Haar und brachte das Unwetter mit sich.
 

Ich schnüffelte in den Wind und witterte den kommenden Regen. Wie passend zu meiner Gefühlslage. Mit gesenktem Kopf saß ich auf dem Ast und versuchte alles zu realisieren und zu begreifen. Akuma hatte es doch tatsächlich geschafft mich in eine Hanyou zu verwandeln, mich zu verletzen, mein Herz zu verunreinigen. Ich bin eine Miko. Was ist aus meinen spirituellen Fähigkeiten geworden? Ich schreckte plötzlich auf, als mir ein weiterer Gedanke kam. „Was ist jetzt mit dem Juwel?“, schoss es mir durch den Kopf.
 

Ich hatte große Angst, dass ich mich in eine wahre Dämonin verwandle und alles abschlachte, was sich in meiner Nähe befand. Der Himmel verdunkelte sich und ein Grollen war zu vernehmen. Meine Ohren zuckten aufgeregt und ich blickte in den dunkel werdenden Himmel. „Ich brauche Antworten“, knurrte ich vor mich hin und sprang vom Baum runter. „Alles oder nichts“, sprach ich mir selbst Mut zu und biss die Zähne zusammen. Ich formte meinen imaginären Bogen in der Luft und Yumiya lehnte mich sofort schmerzvoll ab. Bläuliche Blitze schlugen mir entgegen, ritzten meinen Arm auf und hinterließen eine tiefe Schnittwunde in meinem Gesicht.
 

Qualvoll stöhnte ich auf und ging in die Knie. „So ein Dreck“, fluchte ich und rappelte mich wieder auf. Schnellen Schrittes lief ich ins Dorf, um mir von Fudo Yumiya abnehmen zu lassen. Im Dorf angekommen, ging ich ohne jegliches ankündigen in die Schmiede. „Wer ist da?“, fragte Fudo gleich wütend, weil er sich bedroht fühlte. Ich trat ins Licht und seine Augen weiteten sich vor Schreck. „Kagome? Was ist passiert?“, fragte er sogleich und kam auf mich zu. „Das sieht schlimm aus“, bemerkte er und führte mich in das Hinterzimmer, um sich meinem Arm zu widmen. Schweigend behandelte er meine Wunden und ich sah betreten zu Boden.
 

„Fudo“, kam plötzlich die Stimme von Akira, Fudo entschuldigte sich und trat nach vorn in die Schmiede. „Wo ist sie?“, fragte Akira sofort und schon stand er im Raum. Ich ließ den Blick gesenkt, denn sein Auftreten wunderte mich nicht. Er musste, für ihn ein fremdes Youki, gespürt haben und sah sofort nach dem Rechten. Fudo behandelte weiter meine Verletzung und Akira setzte sich zu mir. Schweigend sah er mich an und verlor kein einziges Wort. Er überließ es mir, wann ich erzählte und das schätzte ich sehr an ihm.
 

„Kuraiko, eine erschaffene Dämonin von Akuma hatte mich in einem Kampf verletzt. Hohes Fieber suchte mich heim, mein Körper veränderte sich und als diese körperlichen Strapazen vorbei waren, war ich eine Hanyou.“, erklärte ich kurz und präzise. „Woher stammen deine Verletzungen?“, fragte er nach. „Yumiya hat mich abgelehnt“, erzählte ich und Fudo verband mir meinen Arm. „Ich werde sie dir abnehmen“, sagte der Schmied. „Ich bitte darum“, gab ich zurück, er entfernte Yumiya von meinem Handgelenk und legte sie in eine kleine Holzschachtel.
 

„Ich bin kurz bei den Feld-Zwillingen. Sie bräuchten meine Hilfe.“, informierte er uns und verließ die Schmiede. Mit meinem scharfen Gehör, konnte ich wahrnehmen wie er sich von uns entfernte. „Was passiert jetzt mit dem Juwel?“, flüsterte ich fast und sah zu Akira auf. „Darf ich?“, fragte er und erhob seine Hand. Ich nickte und er legte seine Hand an die Stelle, wo das Juwel in meinem Körper ruhte. Er schloss seine Augen, konzentrierte sich und ein warmes Leuchten erschien. „Das Juwel wird weiterhin von einer Barriere geschützt und dir ist es nicht möglich seine Kraft zu nutzen“, sprach er, nahm die Hand von meiner Seite und ich atmete erleichtert aus.
 

„Da du eine Hanyou bist, sind auch somit deine Mikokräfte versiegelt“, sprach er und ich blickte ihn erschrocken an. „Werde ich wieder ein Mensch?“, fragte ich und er sah mir tief in die Augen. „Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten“, gestand er ehrlich. Schweigend richtete ich mich auf und verließ die Schmiede. Es hatte mit regnen begonnen, was mich absolut nicht beeindruckte. Akira folgte mir und stand unmittelbar in meiner Näher. „Ich kann keine Hanyou sein. Ich bin als Mensch geboren. Dieser Körper ist mir so fremd geworden.“, hauchte ich und schlang die Arme um mich selbst.
 

„Die dämonische Seite ist nun ein Teil von dir“, sprach Akira gerade heraus und ich knurrte. Ohne ein Wort zu verlieren, gab ich den Schutz unter dem Vordach auf und trat in den Regen. „Danke Akira“, bedankte ich mich niedergeschlagen und machte mich auf dem Weg nach Hause. Mit hängenden Schwanz, Ohren und Kopf lief ich auf den nassen Sand und ließ meine Gedanken kreisen. „Kagome!“, rief jemand, aber ich ignorierte dies. „So warte doch Kagome“, forderte die bekannte Stimme sanft und ich blieb stehen.
 

„Es tut mir leid was dir widerfahren ist“, entschuldigte sich Fudo und sah betreten zur Seite. „Dich trifft keine Schuld“, gab ich bedrückt von mir und wandte mich zum Gehen um. „Warte“, sagte er schnell und hielt mich fest. „Dies soll ich dir von Akira geben“, erzählte er und streckte mir ein gräuliches Tuch mit rosa Hibiskusblüten hin. Fragend besah ich ihn und er wurde leicht rot um die Nase. „Inuyasha soll dir dies umlegen, es dient zu deiner Sicherheit“, erklärte er. Ich verstand sofort was dieses Tuch bezwecken sollte. Schweigend nahm ich es und betrachtete es eindringlich. „Ein Hundehalsband“, sprach ich es aus und Fudo schluckte schwer. „Es soll mich zähmen, falls ich die Kontrolle über mich verliere“, bemerkte ich wissend und Fudo nickte unmerklich.
 

„Mit einem Bannspruch?“, fragte ich spitz nach und er nickte. Seufzend ließ ich den Kopf hängen. „Ich gebe dir auch Yumiya mit“, sagte er und ich blickte zu der kleinen Holzschachtel. Gedankenverloren nahm ich sie an mich, denn wer weis, vielleicht benötige ich sie. „Da du Yumiya nicht mehr hast, gebe ich dir einen Bogen und ein paar Pfeile“, erzählte er. „Eine Hanyou mit Pfeil und Bogen, ich lach mich schlapp“, gab ich giftig von mir und der Regen tropfte von meinem nassen Haar. „Ein Hanyou mit einem Reiszahn als Schwert“, konterte er und ich blickte ihn an.
 

„Nun nimm schon Kagome“ und drückte mir buchstäblich die Waffe in die Arme. Schweigend nahm ich Pfeil und Bogen an mich und seufzte schwer auf. Fudo legte behutsam einen Finger unter meinem Kinn und reckte meinen Kopf zu sich. „Lass den Kopf nicht hängen Kagome. Ich weis das ist Neuland für dich, aber du wirst dich an diese Kräfte gewöhnen müssen. Akuma will versuchen dich zu schwächen, lass es nicht zu, hörst du. Lass es nicht zu. Sie deine Verwandlung nicht negativ, mach das Beste daraus und lerne deinen Körper, sowie die dämonische Seite, kennen.“, sprach er sanft und mir stiegen die Tränen in den Augen. „Danke“, schluchzte ich leicht und er lächelte mich lieb an.
 

„Nichts zu danken“ und strich mir eine Träne von meiner Wange. „Jetzt mach, dass du nach Hause kommst, du bist schon völlig durchnässt“, sagte er mit einem Lächeln und ich nickte. Mit schnellen Schritten rannte ich nach Hause und verlangsamte mein Tempo, als ich auf das Haus zutrat. Ich begab mich auf mein Zimmer, wrang vorher meine Kleidung, Haare und leider auch meinen Schwanz aus. Pfeil und Bogen stellte ich in eine Ecke, die Schachtel verschwand in einer der Schublade und das Tuch legte ich auf die Kommode. Schnell entledigte ich meiner nasser Kleidung und streifte mir einen trockenen Kimono über, ritzte einen kleinen Schlitz mit meinen Krallen in Höhe der Lenden ein, damit mein buschiger Schwanz platz hatte.
 

Die Stimmen waren im Wohnbereich zu vernehmen und ich steuerte gezielt, mit dem Tuch, darauf zu. Krachend schob ich die Papiertür zur Seite und es wurde augenblicklich still. „Kagome! Wo warst du? Was ist mit deinem Gesicht passiert?“, fragte mich Inuyasha sogleich und kam auf mich zu. Sanft legte er seine Hand auf die kleine versorgte Wunde und ich schmiegte mich in seine Handfläche. „Ich habe nach Antworten gesucht und der kleine Kratzer ist auch bald verheilt“, sagte ich bedrückt, setzte mich an den Tisch und legte das gräuliche Tuch vor mir. Er setzte sich neben mich und besah mich neugierig. Schweigend schob ich ihm das Tuch rüber, drehte mich zu ihm um und senkte mein Haupt.
 

„Was soll das?“, fragte Inuyasha verwirrt. „Leg es ihr um“, sagte Nataku und meine Ohren zuckten. „Was soll ich? Was ist das überhaupt?“, knurrte er fast. „Ein Hundehalsband“, gab ich trocken von mir und schockiert zog er die Luft scharf ein. „Das werde ich nicht tun“, protestierte er und schob mir das Tuch zu. „Du musst“, beharrte ich und schob es ihn wieder hin. „Ich werde dich nicht gefangen nehmen“, sagte er wütend. „Aber ich bin doch schon eine Gefangene“, erklärte ich sanft und sah zu ihm auf. „Du bist keine Gefangene Kagome“, stritt er es ab.
 

„Ich bin in meinem eigenen Körper gefangen“, erklärte ich und seine Augen weiteten sich. „Dieses Tuch dient zu meiner und eurer Sicherheit, falls ich die Kontrolle verlieren sollte. Es wird mich zähmen sobald der Bannspruch gesprochen wurde.“, erklärte ich und Inuyasha knurrte wütend auf. „Du wirst die Kontrolle nicht verlieren“, behaarte er. „Sieh dir die Veranda an. Aus einem kleinen Wutausbruch, folgt bald ein großer und Menschenleben sind in Gefahr.“, erzählte ich und er schwieg. „Mir fällt es auch nicht leicht, dich darum zu bitten Inuyasha. Aber denke an unsere Kinder.“, sagte ich ernst und er ließ den Kopf hängen.
 

Wortlos griff er nach dem Tuch, band es mir sanft um meinen Hals und kam mir dabei ziemlich nah. „Es tut mir leid“, hauchte er und ich verstand was in ihm vorging. „Aber du willst sie doch nicht Platz machen lassen, oder?“, fragte Sango entsetzt, die alles schweigend beobachtet hatte. „Ich werde mir einen anderen Bannspruch überlegen“, sagte Inuyasha geknickte. „Du warst im Dorf“, bemerkte Nataku und ich nickte. „Was hast du in Erfahrung gebracht?“, fragte er nach.
 

„Das ich keine Miko mehr bin und das spirituelle Kräfte für einen Hanyou sehr schmerzlich sind“, sprach ich bitter und es schmeckte wie Essig in meinem Mund. „Zeig mir deinen Arm“, forderte Nataku und ich zeigte ihm meinen rechten Arm, wohl bewusst das er den anderen meinte. „Kagome“, sagte er scharf und ich rollte mit den Augen. Wenn er unbedingt meinen Arm sehen wollte, bitte. Ich griff in meinem Kimono, löste den Knoten an meiner Schulter und der Verband glitt nach unten. Ich streckte meinen Arm aus, schob meinen Kimonoärmel nach oben und meine Freunde zogen erschrocken die Luft ein. „Was ist passiert Kagome?“, fragte Inuyasha entsetzt.
 

„Yumiya“, sagte Nataku nur und ich nickte schwer. „Ich versteh nicht. Ich denke Yumiya kann sie nicht abwehren, sie hat doch Kagome akzeptiert. „Tessaiga wehrt Dämonen ab, akzeptiert Hanyous. Yumiya akzeptiert reine Herzen. Mein Herz wurde durch das dämonische Blut unrein und stieß mich ab.“, erklärte ich und verbarg meine Wunden. „Das ist aber nicht das einzige was du erfahren hast“, bemerkte Nataku und ich schluckte schwer. „Es steht in den Sternen ob ich jemals wieder menschlich werde“, knurrte ich leicht und er nickte.
 

„Wir müssen überlegen wie wir jetzt weiter vorgehen werden. Kagome ist eine Hanyou, versuchen wir das Beste daraus zu machen.“, sprach er und Inuyasha knurrte. „Das Beste daraus zu machen? Wie stellst du dir das vor?“, fragte er wütend. „Ich muss lernen zu kämpfen“, sprach ich es aus und er sah mich entsetzt an. „Ich muss lernen mit meinen dämonischen Fähigkeiten umzugehen. Wie man jagt, wie ich meine Krallen einsetze, welche Kampftechniken, all dies muss ich lernen und beherrschen. Und du bist dafür am besten geeignet.“, sprach ich es aus und sein Blick verfinsterte sich. „Ich soll dich lehren zu töten? Zu einer Bestie?“, fragte er zornig und ich nickte.
 

„NIEMALS!“, schrie er aufgebracht, stand auf und verließ den Raum. Seufzend ließ ich den Kopf hängen. „Ich kann ihn verstehen“, sprach Miroku und ich blickte zu ihm auf. „Er musste mit ansehen wie du Kagome, eine Miko, zu einer Hanyou wurdest und somit unrein. Jetzt wird von ihm verlangt, dass er seiner Frau lehren soll, wie man sich am besten als Hanyou verteidigt. Da vor hatte er dich immer beschützt und dich als Miko unterstützt, aber jetzt hat sich seine Aufgabe verändert.“, erklärte Miroku sanft und ich verstand.
 

„Ich kann seine Sicht nachvollziehen, aber ich kann doch nicht hier rum sitzen, mich verstecken und nichts tun. Mir fällt es genauso schwer zu akzeptieren, dass ich nicht mehr die Kagome bin, die ich früher eins war. Genau wie Inuyasha werde ich eines Tages meine Kontrolle verlieren, zu einer Bestie werden, euch schaden. Mein verwundbarer Tag wird auch kommen, die Frage ist nur, wann wird dies sein.“, erklärte ich aufgebracht und sie sahen mich eindringlich an. „Ich möchte vorbereitet sein“, gab ich ruhiger von mir und sie nickten. Sango stieß mit den Ellenbogen in Mirokus Seite und er zuckte schmerzlich zusammen. Mit einem strengen Blick deutet sie zu mir und ich blickte zwischen den beiden Hin und Her.
 

„Äääähh Kagome … ich möchte mich für mein Fehlverhalten von vorhin entschuldigen“, sprach er ehrlich und verbeugte sich tief. „Entschuldigung angenommen“, erlöste ich ihn und er lächelte mich erleichtert an. Inuka und Izayoi kamen zu mir gekrabbelt und signalisierten mir, dass sie hungrig waren. Ich nahm sie in meine Arme, richtete mich auf und verabschiedete mich von den anderen. In meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich in eine Ecke, befreite meine Nahrungsquelle und sogleich nahmen die beiden ihre Mahlzeit ein.
 

Dabei stützte ich sie, damit sie mir nicht wegrutschten. Gedankenverloren betrachtete ich meinen verwundeten Arm und mit staunen stellte ich fest, dass er sehr gut verhielt. Das sind also die Vorteile am Hanyou dar sein. Für einen Moment schloss ich meine Augen, konzentrierte mich, um Inuyashas Aura ausfindig zu machen. Unglaublich, ich konnte ihn tatsächlich ausmachen. Automatisch reckte ich meine Nase in die Höhe, spitzte meine Ohren und konnte genau wahrnehmen wo er sich befand. Ein weiterer Vorteil.
 

Die Kinder waren gesättigt und ich legte sie für ein kurzes Schläfchen hin. Sanft summte ich ihnen ein Schlaflied vor und bald darauf befanden sie sich im Land der Träume. Leise verließ ich das Zimmer und begab mich zu Inuyasha. Genau wie ich wahrgenommen hatte, saß er auf einen Baum und grübelte vor sich hin. Ich sprang zu ihm hoch und setzte mich zu ihm. Überrascht blickte er zu mir, um gleich wieder den Blick von mir abzuwenden. Schweigend sah ich ihn an und wartete ab. „Ich kann das nicht“, sprach er auf einmal und brach die Stille.
 

„Ich möchte dir das kämpfen nicht lehren“, gestand er geknickt. „Ich weis, dies kann ich nachvollziehen, aber als Mensch kämpfte ich doch auch“, erwiderte ich. „Um dich zu verteidigen“, sprach er. „Dies möchte ich auch, mich verteidigen“, sagte ich. „Du verlangst von mir, dass ich dich das Töten lehre“, knurrte er. „Diese Wortwahl ist vielleicht unglücklich von mir gewählt worden“, gestand ich und senkte mein Haupt. „Ich verstehe auch deine Lage, dass du dich verteidigen möchtest, aber …“, knurrte er wütend und fletschte seine Zähne.
 

„Aber?“, fragte ich nach und blickte ihn seitlich an. „… dies kann ich nicht akzeptieren. Kagome, du bist ein Mensch. So hatte ich dich kennen gelernt und jetzt bist du plötzlich eine Hanyou. Du bist MEINE Kagome, die ich stets beschützt hatte, wenn ich dir das Kämpfen lehre, dann …“, unterbrach er sich selbst und blickte zur Seite. Bei seinem Gefühlsausbruch hatte er sich aufgerichtet, seine Hände zu Fäusten geballt und sein Blick soweit gesenkt, dass sein zerzaustes Pony seine Augen bedeckten. „Dann was?“, bohrte ich sanft nach und richtete mich ebenfalls auf. „Dann brauchst du mich doch nicht mehr“, schrie er mich an und ich zuckte leicht zusammen.
 

Er bemerkte meine Reaktion, wich meinem Blick aus und versuchte sich zu beruhigen. Ohne ein Wort trat ich auf ihn zu, schlang meine Arme um seinen Hals und verbarg mein Gesicht in seinem silbernen Haar. „Kagome wa …?“, begann er, als ich ihn unterbrach. „Ich werde immer DEINE Kagome bleiben, auch wenn sich mein äußeres sehr verändert hat. Und ich werde dich stets an meiner Seite brauchen. Ich brauche dich mehr denn je, ob als Lehrmeister, als Vater meiner Kinder oder als meinen liebenden Ehemann und Gefährten.“, sprach ich es aus und er erwiderte die Umarmung. „Kagome“, hauchte er an meinem Hals und drückte mich näher zu sich ran.
 

Plötzlich versteifte ich mich, denn meine Sinne schlugen Alarm. Inuyasha bemerkte dies, lockerte die Umarmung und sah mich fragend an. „Was hast du?“, fragte er mich, während ich meine Nase in die Luft streckte und Witterung aufnahm. „Riechst du das nicht?“, fragte ich ihn und er versuchte ebenfalls Witterung aufzunehmen. „Es stinkt nach Wolf“, sagte er und ich sprang schon vom Baum. „Die Kinder“ und brechte schon auf das Haus zu. „Kagome warte!“, rief Inuyasha mir nach und folgte mir. Ich lief schnell durch den Wald und konnte bald den Fremden aus machen, der sich meinem Zimmer näherte und gerade die Tür aufschob.
 

Ich griff ihn an, er bemerkte dies, wich mir geschickt aus, ich blieb knurrend in Angriffsposition vor der Tür hocken und fixierte ihn. „Kagome?“, fragte mich der Fremde und meine Ohren zuckten. „Koga! Was machst du hier?“, kam die Frage von Inuyasha und ich blickte genauer hin. „Koga?“, fragte ich erstaunt und richtete mich wieder auf. „Kann mir einer sagen, was hier eigentlich los ist? Warum greift mich diese dreckige Hanyou an und warum sieht sie aus wie Kagome?“, blaffte er Inuyasha an und er knurrte leicht.
 

„Diese Hanyou hat ihre Jungen verteidigt und sie sieht deshalb Kagome so ähnlich, weil es Kagome ist.“, erklärte Inuyasha und Koga knurrte. „Willst du mich auf den Arm nehmen? Kagome ist kein Halbblut. Sie ist eine bildhübsche Menschenfrau. MEINE Frau.“, zeterte er und ich knurrte ihn an. „Ich bin nicht deine Frau und werde es niemals werden“, sprach ich zornig und er sah erstaunt zu mir. „Bist du wirklich Kagome?“, fragte er verständnislos nach. „Die bin ich“, sagte ich mit gefasster Stimme. „Beweis es“, forderte er mich auf und ich seufzte. „Mach Platz!“, sagte ich schuldbewusst und Inuyasha schlug hart auf den Boden auf.
 

Koga blickte erstaunt zu seinem Rivalen und sah mich anschließend mit großen Augen an. „Du bist es wirklich“, hauchte er fassungslos und Inuyasha grummelte irgendetwas in den Boden. „Wie ist das möglich?“, fragte er weiter und ich setzte mich auf die Veranda. „Kuraiko, von Akuma eine erschaffene Dämonin, hatte mich bei einem Kampf verwundet und flößte mir dabei Hundeblut in meinem Körper ein. Daraufhin hatte ich mich in eine Hanyou verwandelt. Ob ich wieder ein Mensch werde? Auf diese Frage habe ich leider keine Antwort.“, erklärte ich kurz und Koga knurrte.
 

Wütend wandte er sich Inuyasha zu, packte ihm am Kragen, zog ihn aus seinem Krater raus und blaffte ihn an. „Du dreckige Töle, wie kannst du nur so etwas zulassen? Hast du dich wieder mal aus den Staub gemacht und sie war dem Feind schutzlos ausgeliefert? Warum kannst du sie nicht richtig beschützen?“, schrie er zornig und mir riss der Geduldsfaden. Ich packte Kogas Handgelenk, die Inuyashas Kragen fest hielt, drückte zu und knurrte drohend.
 

Verwundert blickten mich beide Männer an. „Inuyasha trifft keine Schuld und würdest du mir die Güte erweisen und meinen Gefährten los lassen.“, sprach ich entschlossen und Koga kam dem nach. „Gefährten? Soll das … etwa … heißen … das …“, stotterte er und ich offenbarte meine Markierung am Hals. „Du hast dich von ihm markieren lassen?“, fragte er zornig und Inuyasha stellte sich schützend vor mich. Kogas Fäuste erzitterten, sein Blick war gesenkt und er knurrte bedrohlich. Dann ganz plötzlich nahm er eine entspannte Haltung ein und lächelte uns an.
 

„Da kann man leider nichts machen. Aber falls du von diesem Flohteppich genug haben solltest Kagome, bin ich jederzeit für dich da.“, grinste er, verabschiedete sich und verschwand in seinem Tornado. „Der gibt wohl niemals auf“, bemerkte Inuyasha und verschränkte seine Arme vor die Brust. „Tut mir leid für das `Mach Platz!´ …“, und Inuyashas Gesicht vergrub sich erneut im Dreck und grummelte hinein. „… Kommando“, gab ich verlegen von mir und hockte mich zu ihm hin.
 

„Es tut mir leid, das wollte ich nicht. Ist alles in Ordnung Inuyasha?“, fragte ich besorgt nach. Er hob seinen Kopf aus dem Krater, etwas Gestein bröckelte aus seinem Gesicht und sah mich nachdenklich an. „Tut dir etwas weh?“, fragte ich vorsichtig und er richtete sich sitzend auf. „Mir fällt es schwer einen geeigneten Bannspruch für dich zu finden“, sprach er seinen Gedanken aus. „Darüber machst du gerade Gedanken?“, fragte ich ungläubig.
 

„Nun ja, deine `Mach Platz!´ Nummern lädieren meinen Rücken“, sprach er nachdenklich und grübelte nach. „Hey Inuyasha!“, rief Nataku und kam zu uns hinüber. „Was gibt’s?“, fragte er. „Kannst du für heute Abend etwas jagen gehen?“, fragte Nataku höflich. „Muss das sein?“, motzte Inuyasha. „Ich geh auf die Jagd“, schlug ich vor. „Kommt gar nicht in Frage“, schimpfte mein Gefährte.

„Aber warum denn nicht?“

„Weil du nicht jagen kannst“

„Dann bring es mir bei“

„Nein“

„Warum?“

„Weil du eine Frau und für die Kinder zuständig bist“

„Mach Platz!“, knurrte ich und Inuyasha küsste den Boden. „Solange du noch im Dreck liegst, gehe ich jagen und du kümmerst dich um die Kinder“, erklärte ich ihm bissig und richtete mich auf. „Wir sehen uns später Nataku“, verabschiedete ich mich und machte mich auf die Jagd. Einen verärgerten und grimmigen Gefährten ließ ich dabei zurück.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe das mir das Kapitel gelungen ist. Habe mich etwas schwer getan und es tut mir leid das es heute nur ein Kapitel geworden ist >.> Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
O.O ziemlich lang geworden Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooooo......
Mein Urlaub ist nun beendet. Jetzt müsst ihr euch wieder in Geduld üben. :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel habe ich mehrmals überarbeitet und hoffe das es mir gelungen ist.
Was ich vorher geschrieben hatte, hatte mir nicht gefallen und ich bekam das Gefühl nicht los, das irgendetwas fehlte.
Sry, das ihr lange warten musstet.
Viel Spaß beim Lesen und freue mich wie immer auf Kommis. :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel ist mir zu Anfang schwer gefallen und mir wollte ewig nichts einfallen.
Ich hoffe das ich das Problem gelöst habe und es euch trotzdem gefällt.
Über Kommis freue ich mich sehr.

Ps.: Ich hoffe das ich es morgen schaffen werde, am nächsten Kapitel zu arbeiten. Denn leider muss ich morgen noch Arbeiten gehen :( Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid, das ich es jetzt erst hoch lade das Kapitel.
Ich hoffe es ist mir gelungen, denn nach meinem Autounfall konnte ich keinen klaren Gedanken fassen.
Morgen komme ich nicht dazu zum schreiben, aber ich versuche es in der Woche.

Über Kommis freue ich mich immer^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine treuen Leser/innen,

dies ist vorerst das letzte Kapitel in diesem Jahr.
Keine Angst, die FF ist noch nicht zu Ende, ich werde weiter schreiben.
Da Weihnachten vor der Tür steht, komme ich nicht zum schreiben.
Zwischen Weihnachten und Neujahr fahre ich auch weg.

Ich wünsche euch allen ein friedliches frohes Fest, lasst euch reich beschenken und rutscht mir gut und gesund ins
neue Jahr 2016.

Über Kommis freue ich mich immer wieder :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser/innen,
Ich wünsche euch allen ein gesundes neues Jahr 2016. Hoffe ihr seid gut reingerutscht und
habt einige gute Vorsätze.
Meine To Do List von 2015 ist ja noch aktuell ^^°°°

Viel Spaß mit dem ersten Kapitel in diesem Jahr und ich freue mich über Kommis ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich saß tagelang an diesem Kapitel.
Er ist länger geworden als ich wollte, aber es musste sein :)
Ich hoffe ich langweile euch damit nicht <__<

Viel Spaß beim Lesen und ich freue mich über Kommis xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So....dieses Kapitel ist auch länger geworden.
Ich hoffe es ist nicht so eintönig, aber es musste sein.

Über Kommis freue ich mich immer wieder :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

ich hoffe euch gefällt das Kapitel und sry das ihr wieder solange warten musstet.
Ich habe gleich eine Frage an euch.

Soll ich mehrere Seiten pro Kapitel schreiben oder sollen es weiterhin nur 2-4 Seiten pro Kapitel bleiben?

Viel Spaß beim Lesen und über Kommis freue ich mich immer :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

sry das ich an so einer spannenden Stelle aufhöre mit schreiben.
Ich weis, ich spanne euch auf die Folter :p

Viel Spaß beim Lesen und über Kommis freue ich mich sehr. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich habe schnell geschrieben, damit ihr nicht vor Spannung platzt ^.^

Ich hoffe, dass ich Inuyasha nicht so weich dargestellt habe, aber wir wissen doch alle das er eine harte Schale hat und einen weichen Kern.

Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel und das es nicht zu schnulzig ist ^///^
Über kommis freue ich mich immer ^_^

Genug jetzt! Viel Spaß beim Lesen. ^o^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo^^

Habe lang an diesem Kapitel gesessen und immer hin und her überlegt.
Ich hoffe es ist nicht zu langweilig und das ich auch nichts durcheinander gehauen habe ^///^

Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Halloooooo^^

Ich hab da mal weiter geschrieben und hoffe euch gefällt es.
Es geht etwas ruhiger zu, aber bei so einer Nacht nur verständlich^^

Ach ja, woran erkennt man das ich URLAUB habe??!!
Antwort: Am Kapitel, was am nächsten Tag gleich erscheint!! Hahahahahahahaha^^

Spaß bei Seite, viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo^^

Heute ist es nur ein kurzes Kapitel und hoffe das es euch trotzdem gefällt.
Leider ist mein Urlaub beendet und Montag muss ich wieder schaffen gehen >.>
Das bedeutet für euch, ihr müsst euch in Geduld üben. Aber am WE gibt es immer etwas zum Lesen.

Viel Spaß ^.^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Lang hat´s gedauert und hatte dieses Kapitel mehrfach umgeändert, bis es mir endlich gefiel.
Ich hoffe euch gefällt es auch und habt weiterhin Spaß am Lesen.

Eure Kazu^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Dafür das ich so spät dran bin, belohne ich euch mit einem längeren Kapitel.
Ich hoffe das es euch gefällt und nicht langweilig rüber kommt.

Falls ich euch langweilen sollte, müsst ihr mir das sagen, nur so kann ich besser werden.
Aber bitte schonend ^///^

Nun viel Spaß beim Lesen und über Kommis freue ich mich immer wieder.^^

Ach ja. Die Übersetzung: "Entspanne dich. Vertraue mir. Lass dich fallen."
Durch Google-Übersetzer ^^''' Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooooo.....

Ich hoffe euch gefällt es. Dachte mal was anderes und ich hoffe das ich es spannend rüber gebracht habe.

Falls nicht, sollte ich noch im Bett bleiben und mich kurieren ^.^°°°

Trotzdem viel Spaß beim Lesen. ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich weis es ist diesmal kurz und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass es langweilig
rüber kommt.
Ich wünsch euch trotzdem viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oooohhh Schade! Schon zu Ende.

Ob die beiden endlich zusammen ein bad nehmen werde?
Lest ihr im nächsten Kapitel ^^

Kazu Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen.
Leider musste ich es kürzen, aber für die älteren gab es die Uncut Version^///^

Aber so ist es nun mal. ^.^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und schon wieder zu Ende.
Da ich euch so lange hab warten lassen,
schreib ich jetzt am nächsten Kapitel.

Ich hoffe es hat euch gefallen und über Kommis freue ich mich ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Leider auch schon zu Ende. Ich hoffe es hat euch gefallen^^

Über Kommis freue ich mich immer wieder.^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Auch schon wieder zu Ende.
Ich hoffe es hat euch gefallen und über Kommis freue ich mich sehr^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
O.O

Wie kann ich jetzt HIER aufhören???!!!!

Wegen der Spannung ^^
Freue mich über Kommis und hoffe das es euch gefallen hat :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
O.o

Ja, ich höre tatsächlich an dieser spannenden Stelle auf zu schreiben ^o^

Wie es weiter geht, lest ihr im nächsten Kapitel ^///^

Über Kommis freue ich mich immer^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffe es hat euch gefallen und über Kommis freue ich mich immer ^.^

Bis zum nächsten Mal^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das wars auch schon wieder
Hoffe es hat euch gefallen

Bis zum nächsten Mal ^^

Eure Kazu Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Leider ist dies auch schon das Ende.
Ich hoffe es hat euch gefallen und ich freue mich über eure Kommis ^^

Eure Kazu Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es hat euch gefallen und freue mich wieder über eure Kommi´s^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das wars auch schon vom neuen Kapitel, hoffe es hat euch gefallen.
Da ich über Himmelfahrt verreise, kann ich euch leider nicht versprechen ob ich dazu komme
ein Kapitel hoch zu laden.
Ihr müsst euch wieder Mal in Geduld üben.

Eure Kazu Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo...nun ist das Kapitel auch schon zu Ende

Ja, ich hatte es schon mal hochgeladen, aber eine aufmerksame Leserin machte mich darauf aufmerksam das ich mein Adult falsch gesetzt hatte ^///^

Die unzensierte Version lade ich gleich hoch.

Danke VanyChan^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das wars auch schon wieder, ich hoffe es hat euch gefallen.

Noch eine kleine Bitte an euch, eure Meinung ist gefragt.

Was ist euch lieber? Soll ich jede Woche ein Kapitel veröffentlichen, was dann kürzer sein wird. Oder nach zwei Wochen ein Kapitel veröffentlichen, was hoffentlich länger sein wird.

Kommis sind erwünscht^^

Eure Kazu Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun ist es auch schon zu Ende.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Sry das das Kapitel zu Kurz geraten ist, aber ich bin ehrlich zu euch....
ich arbeite gerade an einer neuen ff von Inuyasha. Aber die lad ich erst hoch, wenn ich denke das sie
das hochladen wert ist ^^°

Bitte Kommis hinterlassen^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das wars auch schon wieder. Hoffe es hat euch gefallen.^^
Viele Kommis sind erwünscht^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun ist es auch schon wieder zu ende und an so einer Stelle...
Wie kann ich nur ;p

Nächste Woche bereite ich auf meinen Urlaub vor und versuche daher etwas zu schreiben.
Falls ich spätestens am Samstag nichts hochgeladen habe (ich hoffe das passiert nicht), dann müsst ihr euch um noch eine ganze Woche gedulden. Ich fahre nur eine Woche weg und in der zweiten Urlaubswoche schreibe ich fleißig weiter, wenn ich dazu komme. Versprechen kann ich euch leider nichts.
Hoff ihr bleibt mir treu und sehr geduldig.

Eure Kazu und Kommis sind erwünscht^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Es ist vollbracht, denn ich habe es geschafft dieses lange Kapitel online zu stellen.

Hiermit verabschiede ich mich jetzt in den Urlaub und in der übernächsten Woche
werdet ihr wieder etwas von mir lesen können. Bis dahin wünsche ich euch allen schöne
sonnige Tage.
Bleibt mir treu und geduldig^^

Bis demnächst^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun ist es auch schon zu Ende und ich entschuldige mich gleich, das es zu kurz geworden ist
ich freu mich über viele Kommis^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und da ist es auch schon zu Ende das Kapitel

Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen ^.- Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooooo

Hoffe es hat euch gefallen^^
Hinterlasst mir kommis Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es nun auch wieder

Bis zum nächsten mal und hinterlasst mir Kommis^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun ist das Kapitel auch schon wieder zu Ende

Ich hoffe es hat euch gefallen und vergesst die kommis nicht^^° Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es hat euch gefallen und ich entschuldige mich, dass es so kurz geworden ist.

Denkt daran, dass ich die anderen Kapitels überarbeite und den aktuellen Stand poste ich auf der Startseite von meiner ff^^
Ganz schöner Kauderwelsch was ich damals vor einem Jahr schrieb ^^° Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (648)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...30] [31...50] [51...59]
/ 59

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Amentsja29
2023-03-22T21:54:38+00:00 22.03.2023 22:54
Ich bin gespannt wie es weiter geht und ich hoffe das sie Akuma besiegen wird.
Bin so gar gespannt ob Kagome wieder zu einem Mensch wird.
Von:  holzeren
2020-05-27T11:13:41+00:00 27.05.2020 13:13
Ich hab nach ewigen zeiten deine geschichte mal wider gelesen. Ich find sie immer noch spitzenmäßig 😊ich hoffe du schreibst irgendwann weiter😊
Von:  Francys
2017-12-26T20:09:41+00:00 26.12.2017 21:09
Ich habe nach langer Zeit wieder deine Geschichte gelesen und bin immer noch so entzückt.
Solch eine großartige und fesselnde, detailreiche Geschichte habe ich noch nie gelsen.
Dein schreibstil ist so toll, so wunderbar zu lesen... Ich fühlte bei jeder Situation mit und das leid und der Schmerz war so großartig beschrieben, dass ich die ein oder andere träne vergoss.
Ich verneige mich vor dir....

Einfach großartig ... perfekt .. atemberaubend ...

Alles liebe
Francys
Antwort von:  Kazu27
26.12.2017 23:10
Oh danke sehr, daß freut mich das es dir gefällt.
Du schreibst aber auch nicht schlecht, deine Geschichte sind ebenfalls fesselnd und spannend zu lesen.

Ja, ich glaub das mit den tränen vergießen hab ich drauf, hab so einige hier zum heulen gebracht.

Es wird Zeit das endlich wieder schreibe
Danke für dein liebes kommi 😁
Von:  Jackychan23
2017-11-07T14:06:06+00:00 07.11.2017 15:06
Hallo Kazu bitte bitte schreib weiter ich finde deine ff richtig toll würde gerne wissen wie es weiter geht und ob sie alle zusammen Akuma besiegen können und ob kagome jemals wieder Ein Mensch wird oder für immer eine Hanyou bleibt
Lg Jackychan23
Antwort von:  Kazu27
07.11.2017 17:19
Danke für dein kommi^^
Ja du hast recht. Ich sollte langsam wieder schreiben. Asche über mein haupt -.-
Aber es freut mich, daß dir die ff gefällt 😊
Von:  holzeren
2017-09-17T15:14:18+00:00 17.09.2017 17:14
Spitzenmäßige story
Bin schwer begeistert und hoffe das es bald weiter geht 😊
Antwort von:  Kazu27
19.09.2017 06:47
Danke für dein kommi.
Ja, die ff wird zu ende geschrieben, aber zurzeit habe ich einige Baustellen im Privatleben die erst einmal Vorrang haben.
Von:  petraengel88
2017-08-24T18:13:26+00:00 24.08.2017 20:13
Hallo Kazu
deine Geschichte ist der hammer
ich hoffe du schreibst bald weiter!
Antwort von:  Kazu27
24.08.2017 20:17
Danke für dein Kommi^^
Bin überrascht das es noch gelesen wird^^°
Ich werde diese ff auf jeden fall fertig stellen, die frage ist nur wann ^^°
Von:  Ookami-no-Tenshi
2017-02-11T12:08:37+00:00 11.02.2017 13:08
Tut mir leid, dass ich erst jetzt ein Kommi dazu schreibe. Finde die Story echt super und muss dir mal meinen Respekt aussprechen. So viele Kapitel zu schreiben ist der Hammer. Bitte hör nicht auf damit.
Lg. Ookami
Antwort von:  Kazu27
11.02.2017 17:59
Oh ich danke dir, fühle mich geehrt.
Natürlich wird diese ff fortgesetzt, was ich einmal angefangen habe, bringe ich auch zu ende😁😁
Von:  Francys
2016-12-29T19:00:23+00:00 29.12.2016 20:00
Wunderschönes Kapitel .... Traumhaft !
Antwort von:  Kazu27
29.12.2016 20:01
Jetzt werde ich aber rot ^///^
Freut mich das es dir gefällt
Von:  Francys
2016-12-29T18:22:07+00:00 29.12.2016 19:22
Endlich !!!!!!! Großartig geschrieben !!!!!! Danke danke danke!
Antwort von:  Kazu27
29.12.2016 20:00
Ääähmm .... danke danke
Sag bloß du ließt dir gerade meine ff durch? ^///^
Musste erst einmal dein Kommi suchen, weil ich davon ausging er würde sich am ende des letzten Kapitels befinden^^
Antwort von:  Francys
29.12.2016 20:02
Ja bin gerade dabei... Und finde deine Ideen sehr gut. Und deine Art zu schreiben auch. Völlig begeistert.
Antwort von:  Kazu27
29.12.2016 20:17
Oh das freut mich^^
Wenn du mit dieser fertig bist, kannst du ja mal in der anderen ff rein schauen^^
Von:  nicoleherbster
2016-11-14T13:17:28+00:00 14.11.2016 14:17
Ich finde das irgendwie überhaupt nicht schön das sie eine hanyou ist hoffendich wird sie bald wieder so wie sie War.


Zurück