This is our jungle! von Toushirou ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Während die Sonne sich immer weiter zum Horizont vorkämpfte, legte Aomine ein beachtliches Tempo vor, wobei er sich über jede noch so große Unebenheit geschmeidig hinweg bewegte. Genervt brummte der Rothaarige auf. Sie waren bereits seit mindestens einer Stunde unterwegs und hatten schon lange ihren eigentlichen Jagdbereich verlassen. Im Grunde waren sie sogar bereits im Gebiet ihres Nachbarstammes aber das schien den Blauhaarigen wenig zu kümmern. Stattdessen ging er weiter, ignorierte dabei auch jede seiner Fragen, bis er es schließlich nicht mehr aushielt und sich stur in seinen Weg schob, um ihn endlich abzubremsen. „Wo willst du eigentlich hin, Ahomine! Wir laufen schon seit Stunden durch den Wald und sind an allen guten Stellen schon längst vorbei gekommen!“, begann Kagami schließlich aufgebracht, blickte allerdings in genau das entschlossene Augenpaar, welches ihn geweckt und überredet hatte mitzukommen. Statt einer Antwort bekam er lediglich ein tiefes Murren, bevor Aomine sich wieder an ihm vorbei schieben wollte, um seinen Weg fortzusetzen. Schnell griff der Rotschopf nach seinem Arm, um seine Flucht zu unterbinden und hielt in fest, auch wenn der andere versuchte sich zu befreien. Sie waren fast gleich stark und diesen Vorteil würde er sich jetzt zu Nutze machen, um eine Antwort aus seinem Gegenüber zu bekommen. Gereizt blickte dieser ihn nach einigen Minuten des hoffnungslosen Befreiungsversuchs in die Augen und zischte leise, um ihm seine finale Warnung zu übermitteln. „Lass mich los, ich habe dafür keine Zeit. Da draußen ist vielleicht noch jemand verletzt. Und selbst wenn nicht, habe ich keine Lust dass er auf der Suche nach dem Blondie im Dorf Hilfe holt und mit seinem ganzen Volk auf der Suche nach ihm unseren Wald platt macht!“ Überrascht von der ehrlichen Antwort ließ Kagami seinen Arm los und sah ihn für einen Moment sprachlos an. Wahrscheinlich war das hier einer der wenigen Momente, in welchen Aomine unbewusst seine nette Seite zeigte, denn im Normalfall war es ihm immer egal was mit anderen war. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, worauf er ein gereiztes „Was grinst du denn jetzt so?!“ entgegen schallte. Er hatte die versteckte Botschaft verstanden und winkte rasch ab bevor er sich selbst wieder in Bewegung setzte. „Schon gut. Dann sollten wir uns wohl besser beeilen. Schätze, so verwundet wie der Fremde war müsste er hier irgendwo runter gekommen sein, wenn nicht müssen wir eine andere Richtung versuchen.“ Lediglich ein Schnauben war noch hinter ihm zu hören, bevor sich beide wieder in Bewegung setzten. Nach einer weiteren Stunde vergebenen Suchens, entschieden sie sich schließlich dazu, doch noch die Richtung zu ändern und hielten weiter Ausschau nach etwas, was nicht in den Wald gehörte. Schon lange hatten sie wieder die Grenzen zu ihrem eigenen Gebiet durchquert und entschieden sich eine kurze Pause zu machen. „Jetzt mal ehrlich, wieso machen wir das noch gleich? Weil ein Stadtmensch dich fasziniert und du es nicht leiden kannst wenn er ein trauriges Gesicht hat? Willst du mich verarschen?!“, zischte Kagami bereits wieder auf, nachdem er auf seine 20. Frage, was denn nun der wahre Grund sei warum sie das taten, keine Antwort bekommen hatte. „Halt den Mund, das klingt viel zu lächerlich, wenn du das sagst!“ „DAS gebe ich gerne zurück. Wer bist du und was hast du mit unserem Idioten gemacht?“ „Sehr witzig.“ Ein Augenrollen später begann Aomine erneut zu sprechen. „Ich weiß es ja selbst nicht was mich geritten hat. Aber – und wehe du lachst jetzt – ich kann den Gedanken nicht leiden, dass wirklich noch jemand verletzt irgendwo herum liegt, du etwa?“ Einen kurzen Moment herrschte wieder Stille zwischen ihnen, bis Kagami sich durch seine wilden Haare fuhr und einen resignierten Blick an den Tag legte. „Du hast recht… wir sollten nicht aufgeben solange noch Hoffnung besteht. Wenn wir mit dem was wir haben richtig liegen, sollten wir bald auf Hinweise stoßen. Wenn ich mich recht erinnere kam dieser Typ aus der Richtung auf die wir zuhalten.“ Mit einem Nicken erhob sich nun auch der Blauhaarige wieder und sah kurz hoch um abzuschätzen wie lange sie bereits unterwegs waren. „In jedem Fall suche ich bis es dunkel wird, du kannst machen was du willst sollten wir jetzt nichts finden“, entschied er schließlich und sah ihn abwartend an, bekam aber nur ein breites Grinsen als Antwort, bevor sich auch Kagami erhob und ihm seine Faust entgegen streckte. „Als ob du mich los wirst wenn du mich schon mal mit nimmst. Selbst dran schuld.“ Mit einem arroganten Grinsen nickte Aomine und drückte seine Faust gegen die bereits ausgestreckte. „Wenn du langsamer wirst lasse ich dich einfach stehen.“ „Ich hatte nichts anderes erwartet!“ Nach einem kleinen Lachen beider Seiten wurden sie schnell wieder ernst und fast augenblicklich griff Aomine nach seinem Speer, um sich wieder auf den Weg zu machen. Stumm folgte sein Begleiter, war doch nun alles geklärt. Nach einer weiteren halben Stunde des ergebnislosen Suchens fanden sie schließlich einige Trümmerteile verstreut zwischen einzelnen Bäumen, was sie augenblicklich in Alarmbereitschaft versetzte. Getrennt liefen sie nun einen größeren Bereich ab, hielten dabei aber immer so viel Abstand, dass sie sich nicht aus den Augen verloren, ehe Aomine anhielt und an einem Abhang den Frachter entdeckte. „Kagami!“, rief er direkt, während er sich bereits durch die abgeknickten Bäume hangelte, um näher zu kommen und sich das Ding einmal genauer anzusehen. Bereits von der Seite her konnte er erkennen das es in zwei Hälften gespalten wurde und noch immer lagen einige Trümmer in gefährlichen Positionen, weswegen er lieber einen großen Kreis darum machte, um nicht darunter begraben zu werden. Mittlerweile hatte Kagami ihn eingeholt und suchte nun ebenfalls nach dem Vermissten, entdeckte aber neben einigen Containern nichts, was auf einen weiteren Menschen hindeuten könnte. Auch Aomine suchte ergebnislos, bis ihm etwas Komisches in die Augen fiel. Neugierig entfernte er sich etwas von den Trümmern, nur um kurz darauf seine Augen erschrocken zu weiten. Wäre er nicht durch die Spiegelung einiger Scherben darauf aufmerksam geworden hätte er den jungen Mann wahrscheinlich nicht bemerkt. „Kagami, hier ist er!“, schrie er sofort zurück und machte einen Satz nach vorne um schneller bei dem Mann mit den hellblauen Haaren zu sein. Wie es schien war er zwischen einigen Trümmern und einem Baum eingeklemmt und besorgt ging er etwas näher zu ihm. Schnell fühlte er an seinem Hals nach einem Lebenszeichen und war mehr als erleichtert, als er tatsächlich einen Puls spüren konnte. „Er lebt!“, stieß er erleichtert aus und hörte wie Kagami neben ihm ebenfalls erleichtert ausatmete, bevor sie sich eine Übersicht über die Lage verschafften. „Wenn wir das Ding aus dem Weg räumen würden, dann könnte einer von uns den Stamm soweit anheben, dass der andere ihn rausziehen kann“, begann Kagami schließlich und sah seinen Begleiter entschlossen an. Sie durften keine Fehler machen und mussten sich beeilen. Keiner von ihnen wusste wie ernst es um den Fremden stand und wie lange er noch überleben würde, sollte er in diesem Zustand bleiben. Kurz nickte Aomine und sah sich kurz um, bevor er eine geeignete Position fand bei welcher sie die Metallplatte zur Seite bekommen sollten. Auch der Rotschopf hatte sie gesehen und stellte sich neben ihn, um die Platte zur Seite zu schieben. Nach einigen mühevollen Versuchen hatten sie es schließlich geschafft und Aomine stand nun vor dem Stamm, während Kagami sich bereit machte, um den Verletzen rauszuziehen. Ein kurzes Nicken beider Seiten folgte, ehe Aomine damit begann den Stamm so gut es ging anzuheben. Leise zischte er auf, als er ihn ein paar Zentimeter angehoben hatte. „Beeil dich!“, rief er angestrengt und beobachtete aus den Augenwinkeln wie Kagami etwas Mühe hatte den Mann zu befreien. Erst beim zweiten Anlauf gelang es ihm ihn zu befreien und erschöpft sanken beide zu Boden, um kurz durchzuatmen. „Jetzt müssen wir nur noch ins Dorf zurück… Wie sieht es aus bei ihm?“, begann Aomine schließlich und richtete sich wieder auf, um zu den beiden zu gehen. „Er hat anscheinend Quetschungen und von der Position seiner Beine ausgehend sind sie wohl gebrochen… Momoi wird mehr sagen können aber wir müssen ihn so oder so ins Dorf bringen“, berichtete Kagami rasch, ehe er sich auch erhob und ratlos auf den Mann sah. „Ich trage ihn. Du passt auf, dass uns nichts anfällt“, entschied er schlussendlich bevor er Aomine seinen Speer in die Hand drückte und sich erneut runter beugte. Vorsichtig hob er den Mann auf seine Arme und beobachtete kurz, ob sich sein Zustand verschlechterte. Erst danach nickte er Aomine zu und begann den Rückmarsch zu ihrem Dorf, gefolgt von dem dunkelblauhaarigen, der noch einmal kurz die Trümmer begutachtete. Es war wirklich ein Wunder, dass die beiden es überlebt hatten, wenn er bedachte wie hoch solche Dinger normalerweise über ihren Dschungel flogen. Kurz schüttelte er seinen Kopf um wieder klarere Gedanken zu haben und machte sich zusammen mit Kagami auf den Weg zu ihrem Dorf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)