Tuxedo Mask von Kuri-muff (Was wäre wenn...) ================================================================================ Kapitel 2: Akira - Zoisite -------------------------- Im dunklen Königreich, dem Dark Kingdom blieb unser nächtliches Abenteuer nicht unbemerkt. Und es wird nicht grade mit Freude entgegen genommen... "Dann hast du den heiligen Silberkristall wieder nicht gefunden", die stimme der Gestallt mit den langen roten Haaren kingt ungeduldig, während ihre Hände um eine Kugel kreisen, die unheilvoll glüht. Eine weitere Frau mit langen schwarzen Haaren kniet vor ihr auf dem Boden. Auf ihren Schultern sitzen zwei Raben, die ihre Herrin mit aufgeweckten Augen beobachten. "Bedauerlicher Weise ist das wahr Königin Perillia. Doch das Feuer hat mir das Gesicht unseres Feindes offenbart", die Stimme der jungen frau klingt düster und geheimnisvoll als sie sich vom Boden erhebt und einen großen Feuerkreis in die Luft zeichnet. "Ein Feind? Wer wagt es sich dem Dark Kingdom in den Weg zu stellen?!", zornig springt die Königin von ihrem Trohn auf. Ihre Stimme hallt von den Wänden des großen Saales wieder. Langsam zeichnet sich eine Gestallt aus dem Feuer ab, die immer genauere Konturen annimmt. Die schöne frau mit dem rabenschwarzen Haar fährt fort: "Sie nennt sich Sailor Moon". "Eine Sailor Kriegerin also...", stellt Perillia sichtlich überrascht fest, "Und ich dachte ich hätte sie alle besitigt". Die miene der Frau nimmt einen verächtlichen Ausdruck an. "Lassen sie sich von Mars keine Angst machen. Ich bin mir sicher mein Diener Danburite wird die nötig Energie für unsere große Herrscherin sammeln und diese Sailorkriegerin vernichten", eine junge blonde Frau hat unbemerkt den Saal betreten und geht ebenfalls vor Perillia auf die Knie. "Und ich werde Euch den heiligen Silberkristall zu Füßen legen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis ich ihn finde", mit einem siegessicheren Schmunzeln blickt die blonde Kriegerin zu ihrer Königin auf. "Du bist dir viel zu sicher. Das wird dir irgendwann noch zum Verhängnis werden Venus", profezeit Mars und sieht ihre Mitstreiterin mahnend an. "Ich hoffe du hälst was du versprichst  Venus. Ich verlasse mich auf dich und deine Dark Agency", mit diesen Worten lässt sich Perillia wieder auf ihren Trohn nieder. Von all dem ahne ich noch nichts. Im Grunde weiß ich noch garn nicht, auf was ich mich da eigentlich eingelassen habe. Und doch war mir von Anfang an bewusst, dass der Weg für den ich mich entschieden habe mein Leben für immer verändern wird.   -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Und wieder reist mich der selbe Traum viel zu früh aus dem Schlaf. Doch diesmal habe ich fast das Gefühl, die Hand der Gestallt erreichen zu können. Fast kann ich ihr gesicht erkennen. Ich strecke meine Hand so weit nach ihr aus wie ich kann ich möchte sie beruhüren und von ihrem Kummer befreien. "Bitte, finde den magische Silberkristall..." Ich sitze breits auf der Bettkannte und wische mir ein paar Schweisperlen von der Stirn. Wenn ich den Silberkristall gefunden habe, werde ich es herausfinden. Ich werde erfahren wer diese Gestallt ist und wer ich bin. Doch was war das neulich für ein Monster? War es auch hinter dem Silberkristall her? Und welche Absichten verfolgt Sailor Moon? Vielleicht habe ich auf meiner Suche mehr Konkurrenz als ich angenommen hatte. Und sie schien ziemlich mächtig zu sein...   Ich werfe einen kurzen Blick auf den Wecker, dann strecke ich mich und greife nach meiner Schultasche. Heute findet kein normaler Unterricht statt, dafür helfen alle Schüler mit um ein Schulfest auf die Beine zu stellen. Dieses Fest findet jedes Jahr, am Gründungstag der Schule statt. Daher brauche ich die meisten Unterlagen nicht mit zu nehmen. Ich greife in meine Tasche und ziehe ein paar Unterlagen heraus, die ich dann auf meinen Schreibtisch lege. Unsere Klasse betreibt ein kleines Café. Aber das Highlight wird die große Aufführung der Theater AG sein. Die Schule hofft durch dieses Fest und die Veranstalltungen auch neue Schüler an zu werben. Es kommen oft auch Mittelschüler um an den Festlichkeiten teil zu haben und sich einen Eindruck von der Schule zu verschaffen. Jedefalls findet dieses Fest morgen statt, daher müssen wir heute schon einmal alles vorbereiten. Als ich meine bereits alle Unterlagen aus meiner Tasche genomen zu haben, ertasten meine Finger an ihrem Boden etwas. Es fühlt sich wie eine Art Stift an. Ich greife danach und ziehe ihn heraus. Tatsächlich es scheint so etwas wie ein Füller zu sein. Ein schöner Füller schwarz mit einer roten Rose an der Spitze des Deckels. Aber er gehört definitiv nicht mir. Ob mir den irgendjemand zugesteckt hat? Und wie lange liegt der wohl schon in meiner Tasche? Den Besitzer werde ich wohl nicht mehr so einfach ausfindig machen können. Ich sollte ihn nachher im Sekretariat der Schule abgeben. Der Füller landet wieder in meiner Tasche zusammen mit einem Buch und anderen Sachen, die mir für die Vorbereitung nützlich sind.   -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ An einem unbekannten Ort, in einem verborgenen Tempel gibt es ebenfalls eine Person, die über das Geschehen wacht. Ein junger Mann kniet vor einer Quelle. Langsam strekt er seine rechte Hand dem Wasser entgegen, so dass seine Fingerspitzen die spiegelnde Oberfläche grade eben berühren. "Magische Quelle, die du das Leben der Welt wiederspiegelst, bitte hilf mir Jene zu finden, denen der Schutz unserer Erde anvertraut wurde", seine Stimme klingt hell und besonnen, doch man spürt, dass Besorgnis in ihr liegt. Das Wasser unter seinen Fingern beginnt zu leuchten. Und dieses Leuchten breitet sich immer weiter bis an den Rand der kleinen Quelle aus. Das Spiegelbild des Mannes verschwimmt und formt ein ganz neues Bild. Das Bild eines Werbeplakates für eine Theateraufführung. Auf ihm ist eine Prinzessin in einem langen weißen kleid, mit lockigem weißen Haar und einem Mond auf ihrer Stirn zu sehen. Sie hält die Hand eines Prinzen in einem stattlichen Anzug mit kurzem pechschwarzem Haar. Als Überschrift steht auf dem Plakat "Die Mondprinzessin - eine tragische Liebesgeschichte, eine Produktion der Theater AG der Moto Azabu Oberschule, Drehbuch und Regie:  Akira Izono". Dann waren noch Zeit und Datum angegeben und ein Foto des jungen Autors. "Das ist doch...", der junge Mann scheint von der Abbildung des Plakates grade zu fasziniert zu sein. Tief in Gedanken wieder holt er den Namen: "Akira Izono". Das Spiegelbild verändert sich wieder und zeigt nun Akira Izono, einen jungen Mann mit langem rotblondem Haar und smaragdgrünen Augen. "Könnte er einer der Krieger sein, nach denen wir suchen?" -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Auf dem Schulgelände ist die Hölle los. Überall sind Schüler und Lehrer damit beschäftigt Stände auf zu Bauen, Banner an zu bringen und Luftballons auf zu hängen. In dem Chaos ist es nicht einfach Motoki uns Reika zu finden. Doch Motoki scheint mich schnell entdeckt zu haben und winkt mich zu ihnen rüber. "Was für ein Chaos nicht war? Aber Morgen haben wir dafür ein wunderbares Fest", kündigt er schmunzelnd an. Auch von Reika werde ich begrüßt: "Gut, dass du hier bist Mamoru. Motoki hat sich schon wieder viel zu viel aufquatschen lassen. Zu zweit wären wir damit in Jahren nicht fertig geworden". Sie seufzt ein wenig. "Du bist wieder viel zu gutmütig Motoki", meine ich schmunzelnd an Motoki gewandt. Motoki zuckt entschuldigend mit den Schultern: "Was soll ich sagen? Wenn Jemand meine Hilfe braucht kann ich einfach nicht nein sagen".  "Hilfe ist ja schön und gut. Aber wir sind noch nicht einmal mit dem Café unserer Klasse fertig. Du hast dich dafür freiwillig gemeldet die Organisation und den Aufbau zu übernehmen und wir haben uns bereit erklärt dir zu helfen. Aber damit werden wir nicht fertig, wenn du immer neue Aufgaben annimmst", tadelt Reika ihn mit erhobenem Zeigefinger. Motoki hatte schon immer ein Problem damit nein zu sagen. Besonders, wenn ihn jüngere Schülerinnen um Hilfe bitten kann er einfach nicht ablehnen. Er hat mir einmal anvertraut, dass es daran liege, dass sie ihn an seine kleine Schwester erinnern. Zwei Mädchen kommen auf uns zu. Die Eine verbirgt sich etwas schüchterner hinter der Anderen. Sie sehen recht jung aus. Wahrscheinlich aus dem ersten Jahr. Die mutigere von beiden ergreift auch sofort das Wort: "Furuhata Sempai, könntest du uns helfen unseren Stand auf zu bauen? Wir müssen noch die ganzen Banner aufhängen, dann wären wir sicher viel schneller fertig". Reika ahnt bereits was jetzt kommen wird und wirft Motoki einen mahnenden Blick zu. Ich frage mich, ob es ihr wirklich nur darum geht, dass wir fertig werden, oder sie vielleicht doch ein wenig eifersüchtig auf diese Mädchen ist. Ehe Motoki den Beiden antworten kann falle ich ihm ins Wort: "Wir haben keine Zeit, fragt jemand anderen". Meine kühle Tonlage scheint die Mädchen ein wenig ab zu schrecken. "Also...dann... Wir fragen jemand anderen. Auf Wiedersehen Sempai!", stotter das offensichtlich doch nicht ganz so mutige Mädchen und läuft mit dem Anderen davon. "Also wirklich Mamoru, du kannst ganz schön gemein sein", weist mich mein Freund mit einem etwas verunglücktem Lächeln darauf hin. "Und du solltest manchmal vielleicht etwas gemeiner sein", wirft Reika ihren spitzen Kommentar mit einem Zwinkern ein: "Es reicht doch, dass wir noch diese ganzen Plakate für die Theater AG aufhängen dürfen. Du hilfst doch sicher auch mit Mamoru?". Ehe ich mich dazu bereiterklären, kann bekomme ich auch schon einen ganzen Stapel Plakate von Reika in die Hand gedrückt. So ist Reika einfach sie ergreift immer die Initiative. Vielleicht kommt das Motoki ja auch eines Tages zu Gute. Mein Blick fällt auf das Cover. "Das ist doch...", spreche ich meine Gedanken laut aus. Motoki sieht mich etwas verwirrt an: "Stimmt etwas nicht?".  Reika folgt meinem Blick und legt ihren Finger auf das Foto des blonden Jungen: "Oh du meinst Akira Izono? Kennst du ihn? Er müsste eine Stufe unter uns sein". Ich erinnere mich an das kurze Aufeinandertreffen mit diesem Izono an der Schulbank. "Nein. Wir sind aber schon einmal aufeinander getroffen", gebe ich als Antwort. "Das ist eigentlich Schade. Er ist das Supertallent unserer Schule. Dieses Theaterstück ist bereits seine dritte Produktion. Izono macht alles selbst. Er schreibt die Stücke, gibt Regie und näht die Kostüme. Außerdem spielt er selbst mit und soll sehr begabt sein", erklärt Motoki. "Nicht nur das. Er ist auch ein Künstler. Seine Kunstwerke wurden schon in einigen Galerien ausgestellt und sie sollen ziemlich kostspielig sein. Daher malt er auch alle Kullissen und die Abbildungen für die Plakate selbst. Wirklich erstaunlich wie viel Talent in einer einzelnen Person stecken kann. Deshalb nutzt ihn unsere Schule wohl auch gerne als Aushängeschild", ergänzt Reika Motokis Erklärung. Ich habe ihn zwar bei unserem Zusammentreffen nicht erkannt allerdings schon von ihm gehört. Akira Izono. Seine Mutter ist die Firmenchefin der Izono Corporation. Einem Miliarden schweren Unternehmen. Es wundert mich etwas, dass er trotzdem auf eine öffentliche Schule geht. "Wo wir grade vom Teufel sprechen", Reikas Stimme wird etwas leiser und sie nickt in eine Richtung. Der junge mit den rotblonden Haaren läuft grade in richtung Nebengebäude.  So bald ihn die übrigen Schüler entdecken beginnen sie zu tuscheln. Ich kann nicht alles verstehen nur ein paar einzelne Sätze. "Wie hoch er seinen Kopf hebt, der hält sich wohl für etwas Besseres" "Der bekommt doch von seinen Eltern alles nachgetragen, kein Wunder, dass er so verwöhnt ist" "Er sieht uns nicht einmal an. Wie arrogant" Die beiden Mädchen von eben gehen auf Izono zu und sprechen ihn an. "Izono Sempai? Wir wollte fragen...".  Bevor eines der Mädchen ihre Bitte aussprechen  kann hält Izono ihr seine Hand vors Gesicht und unterbricht sie: "Ich habe wichtigere Dinge zu tun". Er sieht nicht einmal in die Richtung der Beiden und geht einfach weiter. Wir Drei können das Gespräch genau mit verfolgen. "Dem ist sein Ruhm wohl zu Kopf gestiegen", sagt Motoki ein wenig entsetzt. Reika verschränkt empört ihre Arme: "Kein Wunder, dass mann ihn immer nur alleine sieht. So macht man sich sicher keine Freunde". "Ihr habt doch eben erzählt was er alles für dieses Theaterstück macht. Wenn er sich um all das kümmern muss, hat er sicher eine Mege zu tun und steht ziemlich unter Druck", nehme ich zu den Aussagen meiner Freunde stellung. "So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber da hast du sicher recht...", gesteht Motoki und Reika argumentiert, wenn auch mit weit weniger Empörung: "Er hätte sich trozdem zumindest kurz zu ihnen umdrehen und sie ausreden lassen können". "War ich dir nicht vorhin noch zu nett?", wirft Motoki schmunzelnd ein. Mein Blick folgt dem "Supertalent" noch eine Weile, dann blicke ich wieder auf die Plakate in meinen Händen. "Die Mondprinzessin - eine tragische Liebesgeschichte" Dieses Stück und diese Zeichnung? Wieso kommt mir das bloß so bekannt vor? Ich sollte mir das einmal genauer ansehen... -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Nachdem wir all unsere Aufgaben erledigt haben, biete ich an die übriggebliebenen Plakate zurück zur Theater AG zu bringen. Wir verabschieden uns und ich begebe mich zum Nebengebäude. Das Erste, das mir auffällt, ist die schwarze Limosine, die mitten auf dem Hof steht. Als ich dann die Tür zum Bühnenraum öffne werde ich unbeabsichtig Zeuge eines Streitgespräches. Aus einer der Stimmen ist ganz klar der zickige Unterton dieses Izono zu hören. Allerdings steht die andere Stimme ihm da in Nichts nach. Ich halte mich lieber etwas zurück und bleibe am Eingang stehen. "Ich brauche keine Hilfe! Das schaffe ich auch gut alleine. Ich will auf niemanden angewiesen sein, versteh das endlich Mutter! Ich bin ein freier Künstler! Frei!", gereizt verschränkt der blonde Junge seine Arme vor der Brust. Frau Izono, eine sehr schick gekleidete Dame, steht ihrem Sohn gegenüber. Sie hält ihm eine Broschüre entgegen und die andere Hand in ihre Hüfte gestützt. "Frei? Ja irgendwann bist du frei. Frei von Allem, sitzt am Straßenrand und musst deine Kunstwerke für ein paar Yen verscherbeln! Das passiert mit freien Künstlern! Wenn du ein ernsthafter Schauspieler werden willst dann brauchst du eine gute Agentur! Hör auf mich, ich kenne mich da schließlich aus!", versucht sie ihrem Sohn mit erhobener Stimme klar zu machen. Auf beiden Seiten scheinen die Nerven schon recht blank zu liegen. Wahrscheinlich dauert diese Disskusion schon etwas länger an. Ich überlege kurz ob ich den Raun nicht doch lieber wieder verlassen soll. Aber irgendwie kann ich doch nicht wiederstehen, auf den Aussgang dieses Gespräches zu warten. Obwohl mir bewusst ist, dass es mich eigentlich nichts angeht. "Du? Du kennst dich aus?! Deine Zeiten als Modell sind lange vorbei! Was versteht eine kaltherzige Geschäftsfrau mittleren Alters schon von der gefühlvollen Kunst der Schauspielerei?!", platzt es aus Izono heraus und er reist seiner Mutter die Broschüre aus der Hand. "Ich brauche diesen Müll nicht!", im Zeichen seines Protestes wirft er die Broschüre über seine Schulter. Sie prallt hinter ihm an der Wand ab und fällt zu Boden. Der Ausdruck auf dem Gesicht seiner Mutter wird nun nur noch zorniger. "Kaltherzig bin ich also?", sie geht auf ihn zu und tippt ihrem Sohn mit dem Zeigefinger gegen die Brust, bei jedem Tippen weicht Izono einen Schritt weiter zurück. "Dann renn in dein verderben! Schreibe weiterhin Kinderaufführungen für ein drittklassiges Schultheater! Aber wehe du kommst am Ende heulend bei mir angekrochen!". Der junge Mann steht bereits mit dem Rücken zur Wand als die Geschäftsfrau auf ihren Absätzen kehrt macht und in Richtung Ausgang läuft. "Viel Erfolg bei deiner Aufführung Morgen...", ihre Stimme klingt ruhiger und ein wenig traurig. Das war das Verhalten eines verletzen Tieres. Oder in dem Fall wohl das einer verletzten Mutter. Sie sieht mich nicht einmal an, als sie die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu zieht. "Ich schaffe das aus eigener Kraft...", flüstert Izono sich selbst zu und lehnt sich gegen die Wand. Er holt ein Notizbuch aus seiner Tasche und schlägt es auf. Dann fasst er sich an den Kopf und rutscht an der Wand runter, bis er auf dem Boden sitzt. Das Buch rutscht ihm dabei aus der Hand. Im nächsten Moment erfüllt leises Schluchzen den Raum. Von draußen hört man den Motor des Wagens, der grade vom Hof fährt. Und das soll der arrogante Junge sein, der sich für etwas besseres hält? Auf mich wirkt er eher etwas überfordert. Ohne sein Wissen bin ich auf ihn zu gegangen. Ich stehe nun direkt neben ihm und hebe das Notizbuch auf. Es liegt ein kleines rotes Bändchen zwischen den aktuellen Seiten und ich schlage es dort auf. Eine Checkliste auf der Dinge für die Aufführung aufgelistet sind. Alles fein säuberlich mit Füller geschrieben. Hinter vielen der Stichpunkte ist bereits ein großes Häckchen gezeichnet, einige stehen allerdings noch aus. Der Junge ist ja noch schlimmer als Motoki. Wie will er das alles noch bin Morgen schaffen? Und das offensichtlich ganz alleine. Außer mir und Izono befindet sich um diese Zeit höchstens noch der Hausmeister auf dem Schulgelände. Wir haben doch ziemlich lange gebraucht um alles zu schaffen was Motoki so großherzig auf sich genommen hat. "Da hast du dir ja noch Einiges vorgenommen", stelle ich fest und ziehe damit Izonos Blick auf mich. Der Blondschopf scheint mich tatsächlich jetzt erst zu bemerken. "Du?", und er scheint sich auch an mich zu erinnern. Seine Augen nehmen den selben feindseehligen Blick an wie bei unserem letzten Treffen. Schnell wischt er sich mit dem Handrücken die Tränen weg und richtet sich vor mir auf: "Was willst du hier? Und könntest du es endlich seinen lassen dich an fremdem Eigentum zu vergreifen?!".   Und genau wie bei unserem letzten Treffen, wird mir auch diesmal das Buch unsanft aus den Händen gerissen. "Ich bringe die übrigen Plakate zurück. Den Rest haben wir aufgehängt", gebe ich unbeeindruckt als Antwort und halte ihm zum Beweis die Plakate entgegen. "Wieso hast du die Plakate? Und wieso sind welche übrig?? Das mache ich nächstes mal wohl besser selbst", weniger grob als das Buch, aber auch nicht besonders feinfühlig nimmt er mir die übrigen Plakate aus den Händen. "Wirklich? Wie willst du das denn schaffen? Du bist doch mit den anderen Dingen noch nicht fertig", frage ich und deute auf das Notizbuch. Auf dem Gesicht des jungen Mannes breitet sich eine leichte Röte aus: "Das geht dich gar nichts an! Ich schaffe das schon!" "Also gut. Ich helfe dir. Was machen wir als erstes", mein Blick schweift etwas durch den Raum. "Ich brauche deine Hilfe nicht! Und jetzt hör endlich auf mich zu belästigen", keift mich Izono an, der ungefähr einen Kopf kleiner ist als ich selbst. Ich tue so als würde ich ihm gar nicht zuhören und sehe mich weiter um. "Die Kulissen müssen noch eingehängt werden, richtig? Dann fangen wir doch einfach damit an", mit diesen Worten stütze ich mich am Bühnenrand ab und springe hoch. Izono läuft mir wie ein aufgescheuchtes Huhn nach. "Was glaubst du eigentlich was du da tust??", mit verschränkten Armen steht er genau hinter mir. Ich drehe mich zu ihm um und schmunzel ein wenig: "Wonach sieht es denn aus? Ich helfe dir. Und ehe du jetzt wieder etwas sagst. Denk mal darüber nach was dir wichtiger ist. Alles alleine zu machen, oder dass die Aufführung für die, die ganze AG sicher sehr hart gearbeitet hat morgen ein Erfolg wird?". Für einen Moment steht der jüngere Schüler stumm hinter mir. Er scheint über meine Worte nach zu denken. Für mich ist das Antwort genug. "Das dachte ich mir", ich winke ihn zu mir: "Dann lass uns das hier zusammen fertig machen". Tatsächlich hat Izono kein einziges Wort mehr dagegen gesagt, dass ich ihm helfe. Er hat mich zwar ab und an auf meine Fehler hingewiesen, wenn ich etwas in seinen Augen nicht ganz richtig gemacht habe, aber dabei war er nicht unfreundlich (Obwohl er ganz schön pingelig seien kann). Ganz im Gegenteil, wir haben gut zusammengearbeitet und konnten die Punkte schneller abharken als ich zuvor gedacht hatte. "Wir haben es geschafft", Izono seufzt ein wenig vor Erleichterung: "Wie heißt du eigentlich?". Wir sitzen zusammen auf dem Bühnenrand.  "Mamoru Chiba. Also Mamoru", antworte ich schmunzelnd. "Und bevor du dich extra vorstellst", ich halte eines der Plakate hoch: "Ich weiß den Namen schon Izono". "Akira", korrigiert er mich: "Wenn ich dich beim Vornamen nennen soll, kannst du mich doch nicht einfach beim Nachnamen nennen". "Natürlich nicht, wie komme ich dazu? In Ordnung also Akira", korrigiere ich mich selbst: "Es war mir eine Freude dir zu helfen". "Danke", auch Akira lächelt nun ein wenig. Ich sehe ihn doch etwas überrascht an. Er hat sich tatsächlich bei mir bedankt. "Ich meine das ganz ernst. Alleine wäre das ziemlich schwierig geworden. Vielleicht sollte ich ab und an doch ein wenig Hilfe annehmen...", er springt vom Bühnenrand auf und geht wieder zu der Wand, an der ich ihn gefunden habe. Dort hebt er etwas auf. Es ist die Broschüre. Er legt sie auf eine Mappe, in der er seine Unterlagen aufbewahrt. "Ist es das Stück von dem ich letztens gelesen habe? Die Mondprinzessin? Der Ausschnitt hat mir gut gefallen", dieses Stück beschäftigt mich schon eine ganze Weile. Aber ich bin noch nicht dazu gekommen Akira etwas darüber zu fragen. "Ich dachte du findest ihn kitschig?", gibt Akira spitz zurück und geht wieder zum Bühnenrand. "Das war er auch. Aber ich habe nicht gesagt, dass er mir nicht gefällt", erkläre ich und warte bis er sich wieder zu mir setzt. "Kann es sein, dass du dich manchmal einfach ziemlich unmöglich ausdrückst?", stellt er mit einem Kopfschütteln fest und legt seine Unterlagen neben sich. "Kann sein. Wie bist du auf die Idee für das Stück gekommen?", frage ich dann und sehe ihn erwartungsvoll an. "Der kreative Geist eines Künstlers ist unergründlich", lässt mich Akira verstehen. Doch er merkt schnell, dass mir diese Antwort nicht ausreicht: "Also gut. Manchmal träume ich diese Dinge. Dinge aus dieser anderen Welt. Oder anderen Zeit. Jedenfalls inspirieren mich meine Träume zu meinen Bildern und auch zu diesem Theaterstück". "Wieso erzähle ich dir das eigentlich? Wir kennen uns ja grade mal ein paar Stunden", wieder schüttelt Akira seinen Kopf, diesmal allerdings über sich selbst. "Manchmal brauchst es eben nicht mehr um sich zu verstehen. Bilder?", wieder sehe ich ihn erwartungsvoll an. "Ja ich male sie immer wenn sie mir in den Sinn kommen, manchmal sind es nur einfache Bleistiftzeichnungen, aber am liebsten verwände ich Aquarellfarben. Ich habe ein paar dabei", er greift nach seiner Mappe und reicht sie mir. "Aber sei vorsichtig", seine Augen mustern mich mahnend. Ich öffne die Mappe und sehe mir die Zeichnungen an. Sie sind wunderschön und trotzdem lassen sie ein Trauriges Gefühl in mir aufsteigen. Ein Schmerz tief in meiner Brust, den ich nicht erklären kann. Wieso muss ich genau jetzt an die Stimme aus meinem Traum denken? Sie wirkte auch so traurig... "Mamoru? Ist alles in Ordnung", die Stimme des jungen Mannes klingt ein wenig besorgt. Erst jetzt bemerke ich die Träne die langsam über meine Wange rollt und wische sie weg. "Ja ich muss da etwas im Auge gehabt haben. Deine Bilder sind sehr schön", ich gebe ihm die Mappe zurück, dabei rutscht die Broschüre runter und fällt auf den Boden. Ich hebe sie wieder auf. Auf der Vorderseite sind ein großes Firmengebäude und ein Bild eines berühmten Schauspielers abgebildet. Saijo Ace. Er spielt in einer Serie mit, die sich Kaito Ace nennt und besonders bei den Mädchen grade ziemlich beliebt zu seien scheint. Motokis kleine Schwester hat ihr ganzes Zimmer mit Postern des jungen Schauspielers tapeziert. Er tritt laut Unazuki auch ab und an als Sänger auf. Ja, sie redet, bzw. schwärmt sehr gerne über ihn. "Ein Unternehmen zur Förderung von jungen Talenten. Die Dark Agency" "Wenn dir der Ausschnitt des Stückes gefallen hat, dann komm doch Morgen zur Aufführung. Ich würde gerne deine persönliche Meinung dazu hören", Akiras Angebot klingt sehr einladent. "Ich werde da sein", verspreche ich und füge noch hinzu: "Ich möchte wissen wie dieses Stück ausgeht. Aber bist du dir sicher, dass du einen Kunstbanausen wie mich dabei haben möchtest?". Akira weiß sofort worauf ich anspielen möchte und erklärt schmunzelnd: "Jemand der so emotional auf ein einfaches Bild reagiert, kann gar kein Kunstbanause sein". Diese Bilder, das Stück, die Träume. Es ist fast als würde mich und diesen Akira irgendetwas verbinden. Wie sagte er es noch gleich...etwas aus dieser anderen Welt, einer anderen Zeit. -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Das Schulfest am nächsten Tag ist ein voller Erfolg. Motoki hatte sich dazu bereit erklärt meine Schicht in unserem Schulcafé, für die Dauer der Theateraufführung zu übernehmen. Der Saal ist bereits voll und jeder einzelne Platz bestzt. Leute die etwas später kommen, müssen sich in die hinteren Reihen stellen. Auch ich gehöre leider zu den verspäteten Besuchern. Noch in meiner Arbeitskleidung stellte ich mich in die letzte Reihe. Unsere Klasse hatte sich für das Café das Thema "Buttler & Maid" ausgesucht. Ich trage also einen Anzug, inclusive Jacket und Fliege. Mit dieser Wahl bin ich ganz glücklich. Vorallem, wenn ich an die anderen Vorschläge denke... Trotzdem habe ich einen guten Blick auf die Bühne, das ist der Anordnung der Sitzreihen zu verdanken. Eigentlich müsste die Vorführung schon längst begonnen haben, aber zu meinem Glück scheint sie sich etwas zu verspäten. Doch als sich nach 15 Minuten immer noch nichts tut werde ich etwas stutzig. Dann endlich mit 20 minütiger Verspätung erscheint eine Schülerin auf der Bühne. "Sehr geertes Puplikum. Ich bitte sie darum diese Verspätung zu entschuldigen. Es tut mir sehr leid. Aber durch ein paar unglückliche Umstände mussten wir die Besetzung für den heutigen Abend noch einmal neu aufstellen. Einer der Hauptaktöre ist leider kurzfristig ausgefallen. Wir haben es aber geschaft eine Zweitbesetzung für diese Rolle zu finden, so dass das Stück doch ohne Probleme ablaufen kann. Der begabte Schüler Akira Izono, wird heute leider nicht auf der Bühne zu sehen sein. Wir wünschen Ihnen trotzdem viel Spaß", die Schülerin verbeugte sich und verlässt die Bühne wieder. Gemurmel geht durch die Zuschauermegenge. Ich kenne Akira zwar noch nicht lange. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er seine eigene Vorführung verpasst. Er hat so hart dafür gearbeitet, und er schien ziemlich Stolz auf dieses Projekt zu sein. Da muss noch etwas anderes hinter stecken... Eigentlich bin ich gekommen um mir die Aufführung an zu sehen. Aber Akiras Ausfall lässt mir keine Ruhe. Ich schiebe mich durch die Menschemmasse und gehe seitlich an den Sitzreihen vorbei. Dabei entdecke ich auch Reika, sie hat es schon früher in den Saal geschafft und offenbar noch einen Sitzt ergattert. Sie scheint diese Situation ebenfalls etwas zu verwundern. Ich gehe durch die Tür, die zu den Räumen hinter der Bühe führt. Hinter der Bühne stehen schon einige Schüler in ihren Kostümen bereit, ein Anderer gibt letzte Anweisungen. Nähen kann dieser Junge mindestens genau so gut wie Zeichnen. Da hat Motoki nicht übertrieben. Generell scheint alles ziemlich hektisch zu zu gehen. Kein Wunder wenn so eine wichtige Person ausfällt. "Entschuldigung. Kann mir jemand sagen wo Akira ist?", frage ich in die Runde. Das Gewusel hört für einen Moment auf und alle Blicke richten sich auf mich. Der Schüler mit dem Klemmbrett, der die Anweisungen gibt ergreift das Wort: "Izono? Na das wüsste ich auch gerne. Er hat sich nicht abgemeldet oder so, falls du das meinst. Wir haben keine Ahnung wo er steckt und können ihn auch nicht erreichen. Aber wenn er Wichtigeres zu tun hat stellen wir das hier auch alleine auf die Beine. The Show must go on!". Die anderen AG Mitglieder stimmen in sein Siegesgeschrei mit ein: "The Show must go on!". Dann werde ich wieder ignoriert und die Hektik setzt erneut ein. Eine Perrücke wird zurecht gerückt. Jemand auf den richtigen Platz gewiesen und andere Anweisungen durchgegeben. Ich ziehe mich wieder zurück. Das ist wirklich mehr als merkwürdig. Akira ist praktisch verschwunden. -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Die Aufführung war trotzdem sehr gelungen. Obwohl ich mich nur zur Hälfte darauf konzentrieren konnte. Am Ende gab es eine große Schlacht und sie Starben beide, die Prinzessin und der Prinz. Der Prinz starb um seine Prinzessin zu beschützen. Und die Prinzessin weil sie ohne ihren Prinzen nicht länger leben wollte. Ein sehr tragisches Ende. Und Akira hatte die Geschichte der beiden Liebenden so gut umgesetzt, dass viele der Zuschauer mit ihnen mitfühlten und es einigen Trängen in die Augen trieb als die Beiden füreinander ihr Leben ließen. Selbst Reika tupfte sich mit einem Taschentuch ein paar kleine Tränen aus den Augenwinkeln. Und ich verspürte wieder diesen stechenden Schmerz in meiner Brust. Doch dieses Mal kamen keine Tränen. Dafür hingen meine Gadanken noch viel zu sehr an Akiras Verschwinden. Auch auf dem Weg zu meiner Wohnung lassen sie mich nicht los... Ich laufe die Straße entlang. Noch immer trage ich den Anzug vom Schulfest, aber da die Sonne doch recht grell scheint, habe ich meine Sonnenbrille aufgesetzt. Ich denke ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass ich gerne Anzugträger bin. Dazu sage ich einfach "Tuxedo Mask". Aber auch Sonnenbrillen trage ich gerne. Natürlich nur im Sommer. Wer im Herbst, oder im Winter mit Sonnenbrille durch die Gegend läuft sieht ziemlich albern aus. Noch immer kreisen meine Gedanken um Akira als etwas in meinem Gesicht landet. Es ist ein zusammengeknülltes Blatt Papier. Déjà-vu? "Pah nur für Männer? Wer will schon in so eine komische Agentur?", tatsächlich es ist der Beulenkopp. Diese Frisur würde ich immer wieder erkennen. Aber da war noch eine andere Stimme: "Hey wirf das nicht einfach auf die Straße!" Das Papier kullert aus meinem Gesicht und ich fange es mit meiner rechten Hand auf. Macht das Mädchen das mit Absicht?? Ein wenig gereizt drücke ich das Papier in meiner Hand noch fester zusammen: "Hey...!". Sie hört mich und bleibt stehen. "Du da Beulenkopp! Ich bin kein Mülleimer klar?", gebe ich der Englischniete zu verstehen und sie dreht sich zu mir um.  Die Blondiene sieht mich überrascht an und eine Leichte Röte breitet sich in ihrem Gesicht aus: "OH! Der Typ von neulich...?!" Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich eine positive, oder negative Überraschung bin. Oder ob es überhaupt eine Überraschung für sie ist mich zu sehen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit zwei mal unbeabsichtigt die selbe Person mit einem Stück Papier ab zu werden? Es sei denn sie wirft dauernd mit Gegenständen um sich... Etwas anderes, das mich sichtlich Überrscht, ist die Tatsache , dass sie ganz alleine unterwegs zu seien scheint. Ihre einzige Begleitung ist eine schwarze Katze mit einer Mondsichel auf ihrer Stirn. Ich habe auf jeden Fall zwei Stimmen gehört. Die eine görte dieser Usagi, aber wem gehörte dann die Andere? Moment. Das ist doch...die Katze von Sailor Moon? Wie wahrscheinlich ist es, dass zwei schwarze Katzen mit einem Halbmond auf der Stirn durch die Straßen von Tokiyo streunen? Es sei denn ich habe irgendeinen eigenartigen Modetrend verpasst. Kommt die zweite Stimme vielleicht sogar von ihr? Ich darf keine voreiligen Schlüsse ziehen. "Hat...hat die Katze grade gesprochen", ich nehme mir meine Sonnenbrille aus dem Gesicht und sehe die Katze, in den Armen des Mädchens verwundert an. Und dann wundere ich mich, dass mich die anderen Kinder früher für eigenartig hielten. Habe ich diese Frage grade wirklich gestellt? Andererseits habe ich in meinem Leben mittlerweile schon viel merkwürdigere Dinge gesehen... Die Reaktion der Schülerin ist allerdings noch merkwürdiger und ziemlich auffällig. Ihr Kopf läuft knall rot an und sie dreht sich schnell von mir weg. "Wa..?! Also wiklich! Auf wiedersehen!", brabbelt sie darauf los und läuft so schnell sie ihre Füße tragen samt Katze davon. Etwas verblüfft von ihrer Reaktion, aber auch  nachdenklich sehe ich ihr nach. Das war jetzt kein klares ja oder nein... Mein Gedankengang wird erneut unterbrochen. Dieses Mal von einem Flyer der mir knapp vor der Nase ins Gesicht gehalten wird. Ich nehme ihn an und sehe in die violetten Augen eines rothaarigen, kleinen Mädchens. Sie trägt eine Art Krone auf ihrem kopf und ein pinkes Kleid mit vielen Rüschen und Schleifen. Nicht unbedingt ein Aufzug wie man ihn auf der Straße trägt. "Hallo schöner Junge. Ich bin Petite Pandora und ich bin mir sicher, dass du genau der Richtige für unsere Agentur bist. Schau doch mal bei unserem Chasting vorbei, dann können wir uns wieder sehen. Weißt du, du bist genau mein Typ", ein richtiger Wortschwall kommt über ihre Lippen. Sie zieht eine CD aus ihrer herzförmigen Umhängetasche und drückt sie mir zu dem Flyer in die Hand: "Schau dir doch einfach unsere kleine Demo DVD an. Es wird dir bei uns sicher gut gefallen. Ich warte auf dich". Dann zwinkert sie mir zu und hüpft mit weiteren Flyern fröhlich zu ihrem nächsten Opfer. Das war wirklich ein merkwürdiger Auftritt. Ich sehe mir den Flyer genauer an und erkenne die Abbildung sofort wieder. Das selbe Bild wie auf Akiras Broschüre. "Die Dark Agency". "Tägliches Casting von 18-20 Uhr"   Eine ungewöhnliche Zeit. "Werden Sie zu einem Teil der Dark Agency und erfüllen Sie sich Ihren Traum~" In der Ecke rechts oben steht noch eine Anmerkung. "Nur Männer erwünscht!" Deshalb hatte sich das Mädchen vorhin also aufgeregt. -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Ich beschließe der Sache auf den Grund zu gehen. Hengt Akiras Verschwinden vielleicht mit dieser eigenartigen Agentur und ihrem Casting zusammen? In meiner Wohnung angekommen lege ich die DVD in meinen Player und warte. Es erscheint ein Mädchen auf dem Bildschirm, das dieser Petite Pandora sehr ähnlich sieht. Sie ist allerdings etwas älter und trägt ihre Haare offen. Aber in Sachen Kitsch steht sie ihrer jüngeren Version in Nichts nach. Auch ihre Kleidung gleicht eher einem Bühnenoutfit. "Hallo meine Lieben. Einige von euch kennen mich sicher bereits. Ich bin das bezaubernde Idol Pandora. Wenn ihr auch so wunderschön und erfolgreich seien wollt wie ich, dann...werdet zu einem Teil der Dark Agency!", für einen Moment erscheint, dass freundliche Lächeln des Mädchens gefährlich. Das Bild beginnt zu flackern und ein schriller Tohn dringt aus den Lautsprechern. Ich halte mir die Ohren zu und falle auf die Knie. Dieser Laut ist nur schwer zu ertragen. Ich muss das ausschalten! Plötzlich dringt eine Stimme in meinen Kopf. "Werde ein Diener der großen Herrscherin...! Finde den...Heiligen Silberkristall!" Diese Sätze wiederholen sich immer wieder. Ist das etwa...Gedankenkontrolle? Es ist fast wie bei diesen Mädchen, die durch den Schmuck manipuliert wurden. Vielleicht steckt der selbe Feind dahinter. Das würde bedeuten...diese Dark Agency gehört zum Feind! Es fällt mir schwer klare Gedanken zu fassen. Aber dieser Zusammenhang wird mir sofort bewusst. Ich verliere schon fast die Besinnung, als das Bild und das ätzende Geräusch plötzlich gestörrt werden. Im Fernseher ist nur noch Schnee zu sehen und zu hören ist bloß noch ein gleichmäßiges Rauschen. Dann erklingt wieder eine Stimme. Doch es ist nicht die Stimme des Feindes. Ich habe diese Stimme schon einmal gehört, kurz vor meinem ersten Aufeinandertreffen mit Akira. Sie löst in mir ein beruhigendes Gefühl aus. Ich nehme die Hände wieder von meinen Ohren als ich sie vernehme. "Mamoru Chiba...nein Tuxedo Mask. Das war eine Botschaft unseres Feindes. Sie versuchen durch Ultraschallwellen den Verstand der Menschen für ihre Zwecke zu manipulieren. Es ist wichtig, dass du sie aufhälst. Nutze den Zauberfüller um dich zu verwandeln und deine wahren Kräfte zu wecken. Es geht auch um die Sicherheit von Akira Izono. Er ist wahrscheinlich in großer Gefahr". Auf dem Bildschrim zeichnen sich hinter dem Schnee, die Umrisse eines Mannes ab. Doch sein Gesicht ist nicht zu erkennen. "Zauberfüller? Verwandeln?", ich blicke verwirrt auf die Umrisse und versuche die Person besser zu erkennen. Er muss den Füller meinen den ich neulich in meiner Tasche gefunden habe? Aber wie soll ich mich mit einem Füller verwandeln und vorallem in was? Er scheint Akira Izono zu kennen, genau so wie er mich kennt... "Spreche einfach folgende Worte. ´Power of Elysion. Lend me your strength´", die Umrisse und das Rauschen verschwinden und der Bildschirm wird wieder schwarz. Power of Elysion... Ich nehme den Füller aus meiner Schultasche. Vielleicht ist es kein Zufall, dass ich vergessen habe ihn im Sekretariat ab zu geben. Soll ich es wirklich versuchen? Ich muss es versuchen. Vielleicht bringt es mich ein Stück näher... Näher an die Antwort die ich suche. Wer bin ich? Ich stecke entschlossen die Hand in die Höhe in der ich den Füller halte. "Power of Elysion! Lend me your strength!"   -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Es hat tatsächlich funktioniert. Der Füller strahlte ein helles Licht aus und umhüllte mich damit und als ich meine Augen wieder öffnete...war ich nicht länger Mamoru Chiba, sondern Tuxedo Mask. Ich habe mich sofort auf den Weg zu der angegebenen Adresse auf dem Flyer gemacht.   Nun stehe ich vor dem großen Firmengebäude. Es ist erst später Nachmittag und die Sonne scheint noch. Eine ungewöhnliche Zeit für mich um in Aktion zu treten. Doch wenn Akira wirklich in Gefahr ist, darf ich keine Zeit verlieren. Ich schleiche mich unbemerkt durch einen offenen Seiteneingang in das Gebäude. Die Putzfrau macht dort grade eine Zigarrettenpause. "Immer bleibt die Drecksarbeit an mir hängen. Hoffentlich sind sie gleich mit dem Jungen fertig, bevor die neuen Kandidaten kommen", nuschelt sie und hält die Zigarette dabei mit ihren Lippen fest während sie sie ansteckt. Ganz unbemerkt bin ich allerdings nicht geblieben. Die Putzfrau hat mich zwar nicht bemerkt. Doch gut versteckt an eine Seitenwand des Gebäudes gelehnt behält mich eine Andere Person im Auge. Es handelt sich um einen jungen Mann mit weißen Haaren und eisblauen Augen. Er trägt einen weißen Umhang. Neben ihm sitzt eine weiße Katze die das Geschehen ebenfalls zu beobachten scheint. "Wirst du mit ihm reden?", der weiße Kater, mit der Mondsichel auf der Stirn blickt zu dem jungen Mann auf. Über das linke Auge des Tieres zieht sich eine lange Narbe. "Nein noch nicht. Ich möchte erst sehen wie weit er schon ist", antwortet ihm der Mann. "Wie du meinst, aber wir sollten ihm nicht alleine die ganze Arbeit überlassen. Dieses Gebäude ist von unseren Feinden besetzt. Es sind viele Gegner. Auch du solltest vorsichtig sein", warnt der Kater seinen Begleiter vor. Der Weißhaarige sieht sehr ernst aus, sein Blick wirkt ein wenig kühl: "Ich weiß was ich tue. Wenn wir diese DÄmonen stürzen wollen, sollten wir mit ihrem Kopf beginnen". "Danburite...", wispert der Kater ein wenig ehrfürchtig: "Es wird nicht leicht sein ihn zu besiegen". -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------   Ich schleiche über den Flur. Bei Tageslicht ist es um einiges schwer sich im Schatten zu verbergen. Plötzlich höre ich hallende Schritte und Stimmen. Es wird nicht mehr lange dauern bis sie mich erreichen. Ich halte nach einem geeignetem Versteck Ausschau und entscheide mich für die Decke. Mit Schwung springe ich gegen die Wand, stoße mich dort mit meinen Füßen ab, greife nach dem Deckenbalken, ziehe mich hoch und stemme mich zwischen Balken und Wand. Das ganze fiel mir viel leichter als sonst und es ging um einiges Schneller. Hat diese Verwandlung vielleicht ungeahnte Kräfte in mir geweckt? Die Stimmen werden deutlicher. Sie gehören zu zwei Wachmännern. "Wie lange braucht Danburite wohl noch um diesen Silberkristall zu finden?", fragt der eine den Anderen. "Man merkt das du neu bist. Danburite sucht nicht nach dem Silberkristall, darum kümmert sich Kaito V. Wir sammeln hier bloß die Lebensenergie der Menschen um unsere Herrscherin wieder zu erwecken". Die Beiden laufen an einem der Wandspiegel vorbei und ich sehe etwas, dass die Annahme Akira sei in Gefahr nur noch verstärkt. Der Spiegel zeigt das wahre Gesicht der beiden Dämonen. Wiederlich und verzerrt, genau wie das der falschen Schmuckverkäuferin. Der Feind sucht also tatsächlich nach dem heiligen Silberkristall. Aber warum? Und wer war diese Herrscherin? Ich warte bis die beiden Wachmänner um eine Ecke biegen und ihre Stimmen nicht mehr zu hören sind. Erst dann springe ich wieder auf den Boden, auf dem ich fast lautlos mit meinen Füßen ankomme. Als Raum für das Casting war 16a angegeben. Dort sollte ich mit meiner Suche anfangen. Während ich weiter laufe, entdecke ich an einer Wand einen Gebäudeplan. Der Raum 16a befindet sich zum Glück im Erdgeschoss, also auf meiner Etage. Ich versuche mir den Weg gut ein zu pregen. Dank meinem langen Aufenthalt im Krankenhaus als Kind, habe ich gelernt mir die Wege auf solchen Plänen gut zu merken. Ich komme an der richtigen Tür an. Seitlich hängt ein Schild mit der Aufschrift "16a - Casting". Ich forme meine Hände zu einem Rohr und lege sie auf die Tür um zu lauschen. Ich vernehme leise mehrere Stimmen. Als ich mich genauer darauf konzentriere, kann ich sogar verstehen was sie sagen. Die erste Stimme gehört zu einer Frau. Sie klingt sehr hart und bestimmt: "Warum habt ihr mich jetzt her bestellt? Gab es bei dem gestrigen Casting ein Problem? Und wer ist dieser Junge? Ich verlange nach Antworten meine Lieben. Als eure Managerin und direkte Vertreterin Danburites!" Schon wieder dieser Name. Danburite muss so etwas wie der Drahtzieher dieser Demonen sein.   Die zweite Stimme kenne ich. Es ist eine Kinderstimme, genau genommen die Stimme des Mädchens von der ich die DVD bekommen habe: "Na ja. Weißt du es ist so. Meine Schwester und ich haben doch schon wirklich alles ausprobiert. Aber der hübsche Junge will uns einfach nicht gehorchen. So langsam macht das wirklich keinen Spaß mehr. Er müsste längst unser aller größter Fan sein". Dieses Mädchen ist jedenfalls kein Fan weniger Worte. Dann hörte ich eine dritte Stimme. Dieses mal ist es die eines Mannes, der nicht sehr begeistert klingt: "Das kommt davon, wenn man sich ein Casting nur für Männer wünscht. Ihr seid einfach zu schwach. Wäre er ein Mädchen hätte ich seinen Willen längst gebrochen". Die vierte Stimme kommentierte seinen Einspruch: "Du wurdest zwei zu eins überstimmt. Sei jetzt also kein schlechter Verlierer Narcissus. Und meine Fähigkeiten haben bis jetzt nie versagt. Die DVD funktioniert einwandfrei". Auch diese Stimme ist mir bekannt. Sie gehört zu dieser Pandora. Wieso habe ich das ungute Gefühl, dass sie von Akira sprechen. Sie sind in der Überzahl, aber ich muss da rein! -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Doch ich bin nicht der Einzige, der zu diesem Zeitpunkt vor einem großen Kampf steht. Der weißhaarige Mann und seine Katze haben das Büro von Danburite erreicht. Der Mann mit dem Umhang tritt die Tür ein und geht mit schnellen Schritten auf den großen Glasschreibtisch zu. Danburite sitzt mit dem Rücken zu ihm auf einem großen Lederdrehstuhl. An den Wänden seines Büros hängen Fimplakate, CDs und Auszeichnungen von Saijo Ace. "Da ist wohl Jemand ziemlich selbstverliebt", stellt der Fremde kühl fest. "Aber deine Zeit im Rampen Licht ist jetzt vorbei Saijo Ace, Kaito Ace, oder ist dir Danburite lieber?", fügt er hinzu. In seinen eisblauen Augen liegt ein ernster und entschlossener Blick. Danburite klatscht in die Hände und dreht sich auf seinem Stuhl mit Schwung zu seinem ungebetenem Gast um. "Du scheinst gut recherschiert zu haben. Ein wahrer Fan. Aber einen meiner Spitznamen hast du vergessen", erwidert er schmunzelnd und faltet seine Hände auf seinen überschlagenen Beinen zusammen. Danburite hat ebenfalls weiße Haare, doch seine sind kurz, seine Augen sind himmelblau. Eine schöne Farbe, doch wenn man sie näher betrachtet wirken sie leer und fast leblos. "Ergib dich lieber jetzt Danburite. Die Dark Agency wird noch heute zerschlagen. Ihr werdet mit euren Machenschaften niemals durch kommen. Und ich werde euch niemals verzeihen", wütend funkelt der Kater den Feind an und beist seine Zähne fest aufeinander. Doch der junge Schauspieler wirkt eher amüsiert: "Oh Artemis. Du lebst noch? Wie nett dich wieder zu sehen". "Denk gar nicht erst daran, deine Lakeien zu rufen. Die sollten grade selbst ziemlich beschäftigt sein", erklärt der fremde Krieger unbeeindruckt. "Wer bist du überhapt", fragt Danburite und wirkt nun doch ein wenig gereizt. "Der Ritter des Mondlichts", stellt sich der Fremde vor: "Das ist natürlich nur ein Pseudonym". Nun beginnt Ace wieder zu schmunzeln: "Ernsthaft? Findest du das nicht etwas kitschig? Aber du liegst falsch, wenn du denkst ich könnte nicht alleine gegen dich Kämpfen", er steht auf und spricht weiter: "Leider kann ich in diesem Haus keine Laienschauspieler dulden. Das würde unserem guten Ruf schaden. Darum muss ich dich wohl vernichten".   -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Ich stehe noch immer vor der verschlossenen Tür und lausche. "Dann sehe ich mir den Jungen mal genauer an", es ist wieder die Stimme der fremden Frau. Die Schritte ihrer Absatzschuhe sind deutlich zu hören und dann ein Schrei. "Lassen Sie ihre Finger von mir Sie Hexe! Wenn Sie mich nicht auf der Stelle gehen lassen, wird das ernsthafte Kosequenzen für Sie haben! Wissen Sie überhaupt wer ich bin?!", die Stimme ist zwar laut, aber sie klingt auch ängstlich und verzweifelt. Akira! Sie haben ihn also wirklich! Ich muss die Tür aufbrechen! "Nein. Dafür bleibt keine Zeit. Hör mir zu. Nutze den Füller...", wieder diese Stimme. Und wieder versucht sie mir zu helfen. Irgendwann finde ich heraus wer du bist. Ich ziehe den Füller aus meinem Ärmel. Aber wie mache ich das jetzt? Brauche ich wieder irgendeine Zauberformel? Ich muss diese Tür irgendwie öffnen. Genau in dem Moment beginnt der Füller zu glühen. Seine Form verändert sich und er verwandelt sich in einen Schlüssel. Schnell schließe ich die Tür auf und betrete den Raum. Die dunkelhaarige Frau steht genau vor dem gefesselten Akira und umfasst sein Kinn mit ihrer Hand, damit er zu ihr aufsieht, zwischen ihren Fingern hält sie eine glühende Zigarrette: "Diese starke Aura... Wäre es möglich, dass du diese Sailor Moon bist?" "Eine Frau in Ihrem Alter sollte sich nicht an einem Schüler vergreifen. Ich werde es nicht dulden, dass ihr die Gedanken junger Menschen manipuliert, die sich ihren Traum erfüllen wollen und ihnen ihre Energie stehlt!", ich springe auf die Bühne zu Akira und der Managerin. Die Frau sieht mich empört an und ihr Blick wird wütend: "Du wagst es? Wer bist du überhaupt?!" Alle Anwesenden sehen mich ein wenig erschrocken an. "Er ist total süß. Genau mein Typ", quitscht Petite Pandora begeistert und löst sich als erstes aus ihrer Starre. "Mir egal wer er ist, aber wenn ihr nach meiner Meinung fragt sollten wir seine Energie und die dieses Jungen endlich abzapfen und sie unserem Meister bringen. Ich strebe immer noch darauf hin, auf dem nächsten Cover unserer Zeitschrift zu erscheinen", schlägt der eitle Mann vor und fährt sich durch sein kurzes blondes Haar. Pandora beginnt zu lachen und erklärt: "Das kannst du vergessen Narcissus, die hübschen Männer gehören uns genau so wie das Cover. Da macht eine Maske keinen Unterschied. Obwohl ich zu gerne sein Gesicht sehen würde". "Das ist gemein ich habe ihn zuest gesehen Schwester!", quengelt Petite Pandora. "Still jetzt!", ruft die dämonische Managerin bestimmt und wartet auf meine Antwort. "Ich bin ein Dieb der sich im Schatten verbirgt. Tuxedo Mask", antworte ich. Ich will näher auf die Frau zu gehen, da gräbt sie grinsend ihre Hand in Akiras Haare und dunkle Blitze gehen von ihr aus. Akira schreit vor Schmerzen und ich bleibe sofort stehen. "Noch einen Schritt näher und ich nehme ihm so viel von seiner Lebensenergie, bis nur noch eine leere Hülle auf diesem Stuhl sitzt", zischt sie mich an. Mist was soll ich jetzt tun? Wie konnte ich nur so unbedacht handeln? Sie sind in der Überzahl und diese Frau hat mich in der Hand... "Commander Fluorite. Dürfen wir noch etwas Spaß mit ihm haben? Er scheint ein interessanter Mann zu sein", fragt Pandora freudig. "Nein", die Frau nimmt ihre Hand von Akiras Kopf und sieht mich schmunzelnd an: "Tut mir leid Pandora. Aber das übernehme ich persönlich". Akira wird ohnmächtig und Fluorite kommt näher auf mich zu. Doch das Zeklirren eines der Fenster zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich und sie dreht sich von mir weg. Eine Person ist durch das Fenster gesprungen und steht nun vor den Anderen im Raum. Sie richtet sich auf und blickt zu der Frau. Sie ist es wirklich. Sailor Moon! "Ich kann nicht zu lassen, dass ihr talentierten Schauspielern und Tuxedo Mask etwas an tut!", sie stellt sich in Pose und fährt fort: "Ich kämpfe für Liebe und Gerechtigkeit! Ich bin Sailor Moon! Und im Namen des Mondes werde ich euch bestrafen". Doch plötzlich scheint sie etwas an ihrem Finger zu bemerken und fängt an...zu weinen. "Luna... Ich habe einen Splitter in meinem Finger", jammert sie und Hält sich ihre Hand als wäre diese schwer verletzt. "Jetzt reiß dich zusammen Sailor Moon!", tadelt sie die schwarze Katze. "Das soll Sailor Moon sein?", murmelt Fluorite verblüfft. Ich nutze den Moment in dem sie abgelenkt ist, packe sie von hinten, drehe ihr ihre Hände hinter den Rücken und schaffe es sie gegen die Wand zu treten. Dort prallt sie mit solcher Wucht auf, dass sie nicht sofort wieder zu sich kommt. Meine Kräfte sind wirklich stärker geworden. Alleine schaffe ich es trotzdem nicht. "Sailor Moon. Du musst jetzt mutig sein. Halte die drei auf ich kümmere mich um den Gefangenen", versuche ich ihr Mut zu zu sprechen. Meine Stimme ist ruhig aber ernst. Das blonde Mädchen scheint den Ernst der Lage zu verstehen. Sie nickt mir zu und wendet sich dem Gegner zu. "Wenn ihr Tuxedo Mask wollt müsst ihr erst an mir vorbei", sagt sie bestimmt. Und wieder überrascht es mich wie sehr sich doch Sailor Moons sensible und ihre starke Seite unterscheiden. Und doch passen sie Beide zu diesem Mädchen und machen die Kriegerin für Liebe und Gerechtigkeit erst komplett. "Das lässt sich einrichten. So du bist also Sailor Moon", mit einem arroganten Schmunzeln tritt Narcissus aus der Reihe hervor. "Also...so war das jetzt auch wieder nicht gemeint. Das lässt sich doch sicher auch anders klären?", fragt Sailor Moon ein wenig verunsichert und sieht von ihm zu ihren anderen beiden Gegnern. Ich nutze die Gelegenheit um Akira von seinen Fesseln zu befreien. Vorsichtig setze ich ihn auf dem Boden ab. Er ist noch immer bewusstlos. Dann wandert mein Blick zu Sailor Moon. Sie scheint sich gegen Narcissus erstaunlich gut zu schlagen. Allerdings beginnen jetzt auch die anderen Beiden sich ein zu mischen. Pandora geht heimtückisch von der Seite aus auf sie los. Ich springe von Bühnenrand und halte Sailor Moon von hinten fest. "Jetzt tritt zu", rufe ich bestimmt und hebe sie ein Stück hoch. Die blonde Kriegerin zögert keinen Augenblick. Sie tritt zu und trifft Narcissus am Kinn. Dann drehe ich sie mit Schwung zu Pandora, die von Sailor Moons Stiefel ebenfalls im Gesicht getroffen wird. Ich halte sie für einen Moment in meinem Arm fest und unsere Blicke treffen sich. Es ist nur ein ganz kurzer Moment, doch er fühlt sich an wie eine kleine Ewigkeit. Sailor Moon. Wir haben uns also wieder getroffen. Dann setzte ich sie vorsichtig auf dem Boden ab. Narcissus liegt am Boden und Pandora versucht verzweiffelt die hässliche Stelle in ihrem Gesicht, die der Tritt ihr verpasst hat, mit Puder zu überdecken. Das ist der richtige Moment. "Sailor Moon. Jetzt oder nie", flüster ich ihr zu noch während ich sie absetze. Und sie versteht was ich meine. Schnell zieht sie sich ihr Diadem von der Stirn. "Moon Tiara Boomerang!!", der magische Boomerang trifft Narcissus und Pandora so überraschend, dass sie nicht einmal mehr dazu kommen zu schreien. bevor sie sich in Staub auflösen. Zwei kleine Lackschuhe tretten in den Staub von Pandora und bringen ihn zum Aufwirbeln. "Ihr habt meine Schwester getötet! Dafür werdet ihr jetzt sterben!!", wütend zeigt sie mit ihrem Finger auf  Sailor Moon und mich. Eine starke unheilvolle Aura voller Hass und Zorn beginnt sie zu umgeben.   Sie wird uns angreiten! Genau in dieser Sekunde kommen mir eigenartige Worte in den Sinn. "Tuxedo la Smoking Bomber!", wie in Trance hebe ich meinen Arm und ein Licht gebündelter Energie bringt Petite Pandora dazu zu zwerfließen.   War das wirklich ich?? "Mein schönes Geschicht!!", kreischend fasst Petite sich ins Gesicht bis auch von ihr nicht mehr als ein Haufen Asche übrig ist. Aufräumen tuen sie ja, das muss man ihnen lassen. Sailor Moon atmet erleichtert auf: "Wir habe es geschafft. Danke für deine Hilfe". Sie lächelt sanft, streicht sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und errötet ein wenig.   Wie wunderschön sie in diesem Moment aussieht... "Ich sollte mich bedanken. Du warst heute sehr mutig Sailor Moon", ich nehme ihre Hand und ziehe den Handschuh ab. "Aber...Tuxedo Mask...was...was tust du denn da?", sie sieht mich errschrocken und mit hochrotem Kopf an. "Ich möchte dich von deinen Schmerzen befreien", antworte ich und lege vorsichtig meine Lippen an den Finger in dem sich der Spliter befindet. Ein kleiner Blutstropfen hat die Stelle verraten. Ich sauge den Spliter aus und spucke ihn in ein Taschentuch. Ihr habt doch nicht erwartet, dass ich auf den Boden spucke, oder?   "Wieso geht eigentlich immer etwas zu bruch, wenn ich auf dich treffe", frage ich schmunzelnd und deute mit meinem Blick zu der zerbrochenen Fensterscheibe. Auf einmal hören wir einen Ruf hinter uns gefolgt von einer Explorsion: "Ruby-Zoisite Explosion!". Als ich mich umdrehe sehe ich wie Commander Fluorite hinter uns von einer leutendgrünen Energiekugel getroffen wird und unter zornigen Flüchen zu Staub zerfällt. Ich hatte diese Frau ganz vergessen. Wie unvorsichtig von mir. Und dann sehe ich den Verursacher dieser Explosion. Einen jungen Mann mit rotblondem Haar und grünen Augen, er steht genau an der Stelle, an der ich Akira abgesetzt habe. Der unverhoffte Retter pustet sich seinen Pony aus dem Gesicht, der ihm durch die Explosion vor seine Augen gerutscht ist. Sailor Moon sieht den Neuen überrascht an, sie scheint ihn nicht zu erkennen: "Danke, dass du uns geholfen hast. Aber wer bist du?" "Ich bin Zoisite. Krieger Europas. Und ich bin dein Gefährte Tuxedo Mask", sein blick schweift von Sailor Moon zu mir. "Du musst weg. Eigentlich solltest du lägst zu Hause sein. Gehen wir", erinnert Luna das Mädchen und mustert den neuen Krieger. "Oh Schreck! Du hast recht! Wenn Mama merkt, dass ich zu spät bin wird sie sicher böse!", jammert Sailor Moon und springt schnell aus dem Fenster davon. Die schwarze Katze eillt ihr hinterher. Und weg ist sie... Zoisite schließt seine Augen und verwandelt sich in Akira Izono. Genau wie ich es mir dachte. "Jetzt bist du dran", fordert er mich auf. Ich konzentriere mich auf meine andere Persönlichkeit, Mamoru Chiba und schließe ebenfalls meine Augen. Als ich sie wieder öffne habe auch ich mich zurückverwandelt. "Du bist es also wirklich... Diese Stimme hat mir alles erzählt, während ich Bewusstlos war. Da war dieses goldene Licht. Und dann ist das hier erschienen", berichtet er von dem Geschehen und hält mir einen grünen Füller mit einem Edelstein an der Spitze entgegen. "Weißt du was das alles zu bedeuten hat Mamoru?", er scheint noch verwirrter über die neue Situation zu sein als ich. Ich denke darüber nach, wie ich ihm die Situation am besten erkläre, wo ich doch selbst noch lange nicht alles weiß. Da klingelt plötzlich mein Handy. Eine unbekannte Nummer, ich nehme das Gespräch trotzdem an. "Guten Tag Herr Chiba. Ich habe ihr Anzeige wegen dem Nachhilfeunterricht gesehen. Meine Tochter bräuchte dringend ein wenig Unterstützung. Ihre Noten sind wirklich mieserabel. Geben sie auch Nachhilfe in Englisch? ..."   -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Unser Kampf hatte also für den heutigen Tag ein Ende und auch ein anderer harter Kampf fand sein Ende... Der Ritter des Mondlichts stützt sich auf sein Schwert. Sein Anzug ist an einigen Stellen aufgefetzt und an seiner Schulter bildet sich ein großer roter Fleck. Über seine Wange zieht sich eine blutige Schramme, aber das sind bloß Kratzer, wenn mann seinen Gegner betrachtet. Danburite liegt am Boden und drückt seine Hand auf die blutige Wunde in seinem Bauch. Sein weißer Anzug ist mit Blut getränkt. Und sein Blick erscheint nun noch leerer. Ihm läuft etwas Blut aus dem Mund als er beginnt zu sprechen: "Jetzt erkenne ich dich. Ich weiß wer du bist". Er hustet kurz dann fährt er fort: "Vielleicht wird sie mich niemals Lieben. Aber dir wird ihr Herz dieses mal auch verschlossen bleiben. Du wirst sie genau so wenig bekommen wie ich". Es ist weniger Hohn in seiner Stimme, als man es erwarten würde, dafür klingt sie sehr, sehr traurig. "Verzeihe mir...wunderschöne Liebesgöttin", er streckt seine andere Hand von sich fort als würde er nach etwas greifen: "Ich habe so gehofft, dass es dieses mal funktionieren kann. Venus...ich habe dich immer...gelie...". Es verlässt ihn seine letzte Kraft, die Hand sinkt zusammen und seine Augen fallen zu. Er ist tot. "Du hast ihn besiegt...wir sollten besser von hier verschwinden. Du siehst ziemlich mitgenommen aus", der weiße Kater blickt etwas besorgt zu seinem Gefährten. "Mir geht es gut. Ich hasse es einfach...meine Klinge mit Blut zu beschmutzen", der junge Mann stämmt sich etwas von seinem Schwert ab, um sich wieder aufrecht hin zu stellen. Von der Klinge seines Schwertes rinnt das Blut seines Gegners zu Boden und bildet dort eine kleine Pfütze. "Du hattest keine Wahl", versucht Artemis ihn zu beschwichtigen. -----------------------------------------------~*~*~------------------------------------------------ Am nächsten Tag mache ich mich nach dem Unterricht auf den Weg zu meiner neuen Nachhilfeschülerin. Ihre Mutter war es die mich am Tag zuvor angerufen hat. Gestern Abend durfte ich Akira noch alles erzählen was ich bis jetzt über unsere Situation wusste. Es stellte sich heraus, dass es mehr war als er zuvor erfahren hatte, aber es ihm trotzdem nich ausreichte. Und ich erfuhr von ihm etwas, dass selbst mir noch unbekannt war. Es soll noch weitere Gefährten geben...weitere Krieger die an unserer Seite känpfen. Nur gegen wen wir eigentlich kämpften, dass blieb uns noch immer ein Rätzel... Ich stehe nun also pünktich vor dem Haus der Tsukinos und werde von Frau Tsukino hinein gebeten. "Es ist wirklich sehr schön, dass Sie so schnell Zeit gefunden haben", sagt sie freundlich und führt mich zum Zimmer ihrer Tochter. Eine Usagi Tsukino, die wohl Nachhilfe in Englisch braucht. Natürlich musste ich dabei sofort an den Beulenkopp denken und habe den Auftrag aus Neugierde direkt angekommen. Frau Tsukino klopft an die Tür: "Usagi, dein neuer Nachhilfelehrer ist da". "Nein Mama, ich habe jetzt wirklich keine Zeit. Ich...ähm...mir gehts nicht gut. Ich kann jetzt unmöglich Lernen. Ich glaube ich bin ganz plötzlich krank geworden", antwortet Usagi durch die verschlossene Tür. "Oh ja und ich weiß auch genau was du hast. Das nennt sich Faulfieber. Mach sofort die Tür auf und begrüße deinen Nachhilfelehrer anständig, sonst überlege ich mir das mit der Aufbauschule noch einmal!", entgegnet die Frau mit den langen violetten Haaren und stemmt ihre Hände in die Hüften. "Nein Mama! Sei doch nicht so gemein! Nicht die Aufbauschule!", die Tür wird ruckartig von dem blonden Mädchen mit dem Beulenkopp aufgerissen, so dass sie direkt vor uns seht. Ihr blick wandert von ihrer Mutter zu mir. "Was?? Der da?!", entgeistert zeigt sie auf mich und wirft mir im nächsten Moment einen skeptischen Blick zu. "Also wirklich Bunny jetzt sei doch nicht so unhöflich. Wo ist ein gutes Benehmen geblieben?", tadelt ihre Mutter sie streng und beugt sich zu ihr. "Du willst doch jetzt hoffentlich keine Gegenstände nach mir werfen?", merke ich an und schmunzel ein wenig.     ~Akt 2: Akira - Zoisite...Der Krieger Europas~     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)