It's a Promise! von Artina (Tu es weil du es willst, nicht weil du es versprichst! (Valtina)) ================================================================================ Kapitel 1: Reue --------------- Geplagt von schlimmen Alpträumen fuhr Valvatorez in seinem Sarg hoch. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf seine Hände. Er glaubte, den Geruch von Blut in der Luft wahrzunehmen. Unsicher öffnete er den Sargdeckel und stand auf. Er unterdrückte den Impuls, die Augen zu schließen, und starrte ungläubig auf seine Hände. Sie waren sauber. Er war der festen Ansicht gewesen, Blut an seinen Händen zu haben. Es war nun schon 400 Jahre her und trotzdem träumte er beinah jede Nacht denselben Traum. Die Erinnerung an den Verlust von Artina, das Versprechen, welches er gebrochen hatte. Er verließ sein Gemach ohne sich die Mühe zu machen, sich etwas anzuziehen. Die Nachtluft war kühl, aber er beachtete es gar nicht. Etwas Licht schien auf ihn herab und er hob den Kopf. Die Wolken hatten sich für einen Moment geteilt und der Mond schien strahlend hell vom Himmel. Valvatorez seufzte leise. Warum träume ich immer diesen Traum? Das ist doch schon so lange her... und Artina lebt... Als Engel zumindest. "Valvatorez?" Überrascht drehte er den Kopf. „Artina?! ",er war erstaunt, sie noch so spät auf der Straße zu sehen. Es hatte den Anschein, als wäre sie auf dem Weg zu ihm gewesen. „Wolltest du zu mir?“, fragte er. Sie schüttelte den Kopf. "Du bist wirklich ein komischer Kauz, wieso sollte ich um diese Zeit zu dir wollen...? Übrigens... schicke Unterhosen!", sie hielt sich die Hand vor dem Mund und kicherte. Völlig überrumpelt wich der einstige Tyrann zurück und sah erschrocken zu sich selbst herunter. Röte schoss ihm in sein Gesicht. "W-was willst du dann hier, ENGEL?!", versuchte er keifend vom Thema abzuweichen. Die Engelsdame flog zu einem höheren gelegenem Stein und setzte sich auf diesen. Besorgt blickte sie zum Mond. "Ich wollte mir den Mond ansehen um über Dinge nachzudenken... hier hat man den besten Ausblick zu ihm! Vermutlich will Mr. Werwolf deswegen in der Nähe von hier sein Schlafzimmer! Ich hatte schon Sorge, er will als nächstes bei dir schlafen!", ein fieses Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Valvatorez ließ sich jedoch von der eigentlichen Aussage von ihr nicht ablenken. "Du willst nachdenken? Du bist doch Tag-aktiv... Warum musst du jetzt nachdenken... ist was passiert?" Besorgnis machte sich auf seinem Gesicht breit und er blieb an Ort und Stelle stehen, sah aber zu ihr hoch. "Ich hatte einen Alptraum...", kam es dann plötzlich zerbissen aus ihr. Sie hatte also auch schlecht geträumt... "Einen Alptraum?", wiederholte der junge Vampir nachhackend. "Von dem Tag, an dem ich gestorben bin... Ich hatte eigentlich keine Reue, außer die eine, die mich bis heute noch verfolgt..." Er schwieg, er wusste wovon sie sprach. "Bist du eigentlich böse auf mich, Mr. Vampir...?" "Böse...? Keineswegs! Wieso sollte ich?!" " Du hast so viel Macht verloren! Und es hört nicht auf, es wird nicht aufhören, bis du dich wieder von richtigem Blut ernähren wirst! Wenn du mir damals nicht dieses Versprechen gegeben hättest... dann hättest du so viele Probleme weniger... Wenn ich durch dich gestorben wäre, dann-" "Artina!" "...Huh...?" "Ich habe dir nicht nur versprochen, dass ich dich erschrecken werde... Ich habe dir genauso versprochen, dass ich dich beschützen werde bis dahin. Und dieses Versprechen habe ich gebrochen...", er klang sehr verletzt. War sein Stolz der darunter litt oder er selbst? "Es war Krieg, du konntest nicht andauernd bei mir sein... Du hast mich bis zu meinem Tode sehr gut beschützt, also hör auf dich deswegen fertig zu machen! Außerdem bin ich ja wieder hier... Erschreck mich doch! Dann muss ich auch dieses schlechte Gewissen nicht mehr haben!" "Glaubst du ich versuche nicht mein Versprechen zu halten?! Du bist eine ganz komische Frau, um genau zu sein, du bist sogar seltsamer als das Mädchen, welches nicht zum Prinny wurde!", er lächelte bitter. "D-das ist jetzt ein bisschen gemein... Ich bin schlimmer als Fuka...?", murmelte Artina zur Antwort geschockt. "D-du bist schuld! Du bist noch lächerlicher als früher! Ich kann mich vor dir nicht fürchten! Niemals... Und das macht alles noch so viel schlimmer..." "Kann es sein, dass es nicht nur diese Reue ist, die dich nicht schlafen lässt?" "Was meinst du damit?" "Du bist an diesem Tag gestorben... Die Schmerzen, diese Erinnerung... ich stelle sie mir nicht gerade... 'angenehm' vor.", er schluckte kurz um dann fortzufahren: "Aber fürchte dich nicht mehr, Artina. Von heute an versprech-" "NEIN!" "Hä...?", schnell wie ein Blitz war Artina zu ihm runter geflogen und klammerte sich verzweifelt an ihm. "Nein", schluchzte sie schon beinah und biss sich auf ihre Lippen. "Artina... was ist mit dir los?!", er war völlig überrumpelt. Warum umarmte sie ihn so fest? Noch dazu drückte sie sich an seinen halbnackten Körper. Er konnte nicht anders als zu erröten und geduldig auf ihre Erklärung abzuwarten. "Hör auf mit deinen Versprechen! Ich will nie wieder der Grund für dein Leiden sein! Wenn du mich beschützen willst dann tu es weil du es willst und nicht wegen irgend einem dummen Versprechen!" "Ich halte aber meine Versprechen... Was ist dein Problem?" "Es ist mir egal! Hörst du?! Ich will nicht, dass du mir wieder was versprichst. Mr. Vampir, du bist mir wichtig... ich versuche schon das letzte Versprechen wieder gut zu machen... bitte lass nicht wieder zu, dass ich dir solch Leid zufüge!" Da es wohl peinlicher sowieso nicht mehr ging, legte nun auch er seine Arme sachte um seine Freundin aus Celestia. Er hoffte sie so zu beruhigen und ihr ein wenig Trost zu schenken. "Wenn dir das lieber ist Artina, ich verspre- ich meine, ich beschütze dich, weil ich es will. Ich will nämlich nicht, dass...", auf einmal sah sie mit großen blauen Augen zu ihm hoch und irgendwie hatte ihn der Mut verlassen um weiter zu reden. "...dass ich mein altes Versprechen nicht halten kann! Ich werde dich noch erschrecken! Mach dir da keine Sorgen! Hmhmh!!", er wendete sich von ihr ab und machte sich an zu gehen. Doch kurz vor seinem Gemach hielt er an. "Artina... Mach dir keine Sorgen! Sardinen geben mir meine Kräfte nach und nach wieder! Ich bin dir sehr dankbar, dass ich durch dich gelernt habe wie wichtig Versprechen sind und auch... wie lecker Sardinen schmecken! So... lauf mir nicht weg, bis ich dich erschreckt habe, ja?", räusperte er sich und drehte ihr wieder den Rücken zu. Artina lächelte. Das war seine Art ihr zu sagen, dass sie bei ihm bleiben sollte. Sie fühlte wie ihr Herz an ihre Brust pochte und faltete ihre Hände zusammen. "Ist gut, Mr. Vampir! Ich warte Geduldig auf deinen nächsten Zug!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)