Konaha Falls von TheSunshine (~ Das Leben in einer Kleinstadt~) ================================================================================ Kapitel 5: Umzug bei Nacht und Nebel ------------------------------------ „Tut mir ehrlich, ehrlich leid!“, sagte der Blondschopf und sah seine Mitbewohnerin mit großen, blauen Augen entschuldigend an, während er eine Umzugskiste voller Schuhe in Händen hielt. Hinata lächelte sanft und schüttelte den Kopf. „Wi...wir kö....können ja morgen k...kochen“, sagte sie lächelnd und hob den Karton, den sie in Händen hielt, etwas an. „M...mich hat I....ino ja auch z...zum Helfen ver...verdonnert.“ Hinata hatte den Fehler gemacht kurz nach Ino und Tenten das Café zu betreten. Just in dem Moment, in dem Naruto zu erklären versuchte, dass er schon was vorhatte. „Dann hilft Hinata eben auch mit, so tut ihr beide eine gute Tat und verbringt de Abend trotzdem zusammen!“, hatte die Powerblondine achselzuckend gesagt und Aufgaben verteilt. Hinata hatte ohne zu Zögern zugestimmt. Zwar hatte sie sich auf einen gemütlichen Abend zu Hause gefreut, aber sie hatte hier in Konoha Falls noch keine Freunde gefunden. Bis auf Naruto und Neji, aber die beiden zählten nicht, weil sie mit ihr zusammen wohnten. Außerdem schien Ino ganz nett zu sein, und Tenten auch, und da der Kontakt zu ihren Freunden in L.A. Jetzt schon zu bröckeln begann, sehnte Hinata sich nach Freundinnen mit denen sie über die Arbeit ablästern oder mit denen sie etwas unternehmen konnte. Freunde, die nicht unbedingt ihr Cousin oder ihr Chef waren. Narutos strahlendes Lächeln brachte Hinata wieder in die Gegenwart. „Super, dann morgen. Und als Entschädigung darfst du den Film aussuchen!“ Hinata lächelte Naruto an und nickte. „S...super!“ „Hört auf zu flirten! Ich will meinen Kram hier komplett raus haben, ehe Sai morgen früh wieder kommt!“, befahl Ino, die sich zwischen den beiden vorbei drängte. Dicht hinter ihr humpelte Tenten. Zwar konnte sie mittlerweile ohne Krücken unterwegs sein, aber ganz normal konnte sie noch nicht gehen. „Ino! Findest du das nicht ein bisschen sehr fies? Einfach abzuhauen, während er in New Orleans seine Abschlussarbeit verteidigt?“ „F....f....f....flirten?“, quiekte Hinata leise und schaute Naruto hilfesuchend an. Der grinste nur frech und zuckte mit den Achseln. „Ja, flirten“, bestätigte er, ehe er den beiden Frauen folgte um die Kiste zu Shikamarus Pick Up zu bringen. Hinata, feuerrot im Gesicht, brauchte einige Augenblicke, um sich zu beruhigen. Warum hatte Naruto nicht abgestritten, dass sie flirteten? Oder flirtete er tatsächlich mit ihr? Bei dem Gedanken geriet Hinatas Wangenfarbe augenblicklich wieder außer Kontrolle. Genau jetzt bräuchte sie eine Freundin, die ihr half! ~~ „Ehrlich? Ich kenne Ino ja auch schon eine Weile, aber...ich verstehe sie einfach nicht!“, sagte Choji und schob eine Kiste voller Bücher über Botanik auf die Ladefläche. „Und dass sie überhaupt ein Buch besitzt, hätte ich auch nicht erwartet.“ „Was meinst du?“, fragte Shikamaru, der auf der Ladefläche Tetris spielte, damit sie bloß nicht zu oft umherfahren mussten. „Naja, erst meidet sie dich und unser Café, obwohl sie ein Coffein – Junkie ist, und dann taucht sie plötzlich wieder auf und erwartet, dass wir ihr helfen. Ohne das sie überhaupt irgendetwas erklärt...“, seufzte Choji. Seit Jahren kannte er Ino und erlaubte sich, sie als gute Freundin zu bezeichnen, dennoch verstand er sie nicht. „Da, die nächste“, sagte Ino, die gerade aus dem perfekten Kleinstadthäuschen kam, und reichte Shikamaru die nächste Kiste. Dieser verstand Ino genauso wenig wie Choji, war aber vor, dass Ino hier auszog. Das Haus passte nicht zu ihr, auch wenn Ino der Meinung war, dass es „perfekt“ war. Genauso wie Sai perfekt war. Aber „perfekt“ war nun mal nicht das, was zu Ino passte, auch wenn diese einer anderen Meinung war. Gerade als Shikamaru eine kleinere, leichtere Kiste von Tenten entgegen nahm und Ino sich wieder zum Haus wandte, fragte er: „Machst du mit Sai Schluss?“ Immerhin hatte Ino bisher gar nicht erklärt, warum sie so plötzlich zu Tenten zog, und da sie ihre Freunde zu dieser nächtlichen Sklavenarbeit zwang, hatten diese ja wohl ein Recht auf einige Informationen. Ino hielt einen Moment lang inne und Shikamaru hatte das Gefühl, ihre Schultern würden leicht zittern, doch dann drehte die Blondine sich mit einem breiten, typischen Ino-Alles-ist-schnieke-Grinsen um. „Vielleicht.“ Mehr sagte sie nicht, ehe sie an Naruto und Hinata vorbei wieder ins Haus lief. Die Jungs schauten ihr nachdenklich hinterher und Tenten seufzte laut. „Und sie zieht bei mir ein?!“ Hinata und Naruto stellten ihre Kisten ebenfalls auf die Ladefläche, als aus dem Dunkeln eine tiefe, amüsierte Stimmer erklang. „Räumt ihr hier Sais Haus aus? Ihr solltet nicht so viel Lärm dabei machen“, lachte Neji, während er näher trat. Ein Gitarren Koffer hing ihm über einer Schulter, eine Art Seesack über der anderen. „Was machst du denn hier?“, fragte Naruto gleichermaßen geschockt und unerfreut. Neji schaute seinen besten Freund irritiert an. „Ich war gerade am Flughafen in New Orleans angekommen, als mir Bescheid gegeben wurde, dass die Messe wegen eines Sturms abgesagt wurde. Alle Flughäfen gesperrt.“, erklärte er achselzuckend. „Also, warum räumt ihr Sais Haus aus?“, fragte Neji, während er seine Sachen auf der Ladefläche abstellte und die Ärmel hochkrempelte. „Ino flieht“, erklärte Choji grinsend, woraufhin Neji nickte. „War klar“, meinte er nur und hielt dann plötzlich Tenten seine Hand hin. „Wir wurden uns noch nicht vorgestellt, ich bin Neji. Neji Hyuga. Mir gehört Neji's Music im Zentrum und ich wohne mit Hinata und dem Deppen zusammen“, erklärte er und nickte der Dunkelhaarigen und dem Blondschopf zu. Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und lief ins Haus, während Tenten sich ihrerseits vorstellte. Blöder Neji, warum musste er jetzt schon wieder kommen? Und blöde Ino, warum musste sie ausgerechnet heute umziehen? Und blöder Sturm! Warum musste es ausgerechnet heute in North Carolina, wo Nejis Messe hätte stattfinden sollen, so stürmen? ~~ Mit Nejis tatkräftiger Hilfe hatten die jungen Leute innerhalb von drei Stunden Inos gesamten Hausrat in Tentens Haus verfrachtet. Nun saßen sie inmitten von Kartons und Kisten in Tentens Wohnzimmer um den Couchtisch herum verteilt. Die jungen Frauen sahen alle etwas zerrupft und derangiert von der ganzen Arbeit aus, während die Männer allesamt in ihrem Element gewesen waren. Ino beugte sich vor und nahm sich noch ein Stück von einer der beiden riesigen Partypizzen, die sie bestellt hatten. „Danke für eure Hilfe!“, sagte sie fröhlich. Naruto grunzte mit vollem Mund etwas, dass wie „Kein Problem“ klang und Choji winkte nur lächelnd ab. Tenten hob nur erschöpft die Hand. „Wegen die tut mir mein Knie weh“, maulte sie leise, lächelte aber leicht. Das Haus ihrer Mutter, ihr Haus so voller Menschen zu sehen machte sie irgendwie glücklich, auch wenn es bereits weit nach Mitternacht war. Ihre Mutter hatte es geliebt, Besuch und ein volles Haus zu haben, doch seit Tenten nun allein hier wohnte, war sie auch die ganze Zeit alleine gewesen. Unglaublich, dass Ino recht gehabt hatte, was ihre Einsamkeit anging. Die frisch gebackene Tanzlehrerin war zwar erschöpft und ihr Bein tat ihr weh, doch hatte sie nicht das Bedürfnis diese Menschen, die um ihren Couchtisch auf dem Boden und dem Sofa verteilt saßen, rauszuwerfen. Die Hälfte von ihnen hatte sie erst an diesem Abend kennengelernt, doch sie mochte sie alle. Inos Lebhaftigkeit, Narutos Dauergrinsen (obwohl das heute Abend etwas gedämpft wirkte), Shikamarus Unlust, Chojis Warmherzigkeit, Hinatas Schüchternheit und Neji. Ja, Neji mochte sie auch. Er redete nicht viel, strahlte aber eine Wärme aus, das Tenten ganz heiß geworden war. „Was hast du denn mit deinem Knie gemacht?“, fragte Neji und riss Tenten aus ihren Gedanken. „Aua!“, fluchte er dann, als Ino ihm einen Schlag gegen den Hinterkopf gab. Erst jetzt bemerkte der Musiker, dass alle bis auf Choji, Shikamaru und Tenten ihn böse anschauten. Shikamaru schien mehr Interesse an der Schinkenpizza zu haben, Choji schaute selbst neugierig in die Runde und Tenten schaute traurig drein. „Ich hab in New York am Broadway getanzt. Als ich die Nachricht bekam, dass Mama tot ist, hatte ich abends eine Aufführung und dachte mir, dass mich das Tanzen sicher ablenkt. Tja, leider war's umgekehrt und ich bin von der Bühne mitten in den Orchestergraben gefallen“, erklärte sie leise, mit einem Kloß im Hals. Dann setzte sie sich und ein wackeliges Lächeln auf. „Kann man nicht ändern. Ich werde wohl nicht mehr auf der Bühne stehen...obwohl, vielleicht kriege ich ja auf der Bühne einen Blumenstrauß für die beste Inszenierung von Schwanensee mit Zehnjährigen“; lachte sie, um die Situation aufzulockern. Sie konnte diese mitleidigen Blicke nicht ausstehen. Überrascht bemerkte sie, dass ausgerechnet Neji sie nicht so ansah. In seinem Blick lag eher Neugier, doch er fragte nicht weiter nach, sondern griff nach dem letzten Stück Pizza Hawaii, ehe Ino es sich krallen konnte. Shikamaru hatte über die Hälfte der Schinkenpizza schon alleine vernichtet. „Ey, weißt du, dafür, dass du andauernd predigst, dass alles was ich esse und trinke mich umbringen wird, hast du gerade ganz schön viel von der ungesunden Pizza gegessen!“, wechselte Ino plötzlich das Thema und funkelte Shikamaru an. Der zuckte nur mit den Schultern, während Choji lachte. „An irgendetwas muss man ja sterben. Und ich hab wohl die Wahl zwischen dir und Pizza“, erklärte Shikamaru und setzte am Ende des Satzes ein kleines, böses Grinsen auf. „Und da es anstrengend ist, wegen dir zu sterben, wähle ich die Pizza.“ „Waaaaaaaas?“, rief Ino aus und stürzte sich auf Shikamaru. Da verschwand die Traurigkeit, die sich bei Nejis Frage in den Raum geschlichen hatte, und hinterließ nur ein fröhliches Chaos, welches Tenten belächelte. Während Neji mit seinem Pizzastück zu ihr auf die Couch flüchtete, feuerten Choji Shikamaru und Naruto Ino lautstark an und Hinata musste so sehr über dieses Szene lachen, dass sie Schluckauf bekam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)