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Oni no Itami

Schmerz des Dämons
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe keine Ahnung ob das als Adult gilt, wird nciht viel beschrieben... Aber sicher ist sicher. Komplett anzeigen

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I'll tell you a story

Die Erde. Ein Planet voller Wunder der Natur. Überall gibt es Leben, selbst an Orten die so lebensfeindlich wirken.

Die dominante Rasse dieser Welt sind die Menschen, mit ihrer Technik und Intelligenz. Aber sie wissen nicht, dass sie in Wahrheit schwach sind. Schwach und wehrlos gegenüber einer Rasse, welche die Erde nicht ihre Heimat nennt. Sie sind aber auch keine Aliens. Die Menschen begreifen nicht, dass ihre Welt nur ein kleiner Teil vom Ganzen ist. Es gibt zwar einige, die mit den Begriffen Himmel und Hölle was anfangen können, aber sie verstehen nicht genau was es ist. Und jene die das Wissen haben, dass es Teufel gibt, die überleben nicht lange, da sie an einem Teufel gebunden sind, der ihre Seele verschlingen wird.

Doch selbst diejenigen wissen nicht, wie es in der Hölle aussieht. Sie kennen nur die überlegene Fratze des Teufels. Das in der Hölle starke Unruhen sind, wissen sie nicht, denn Teufel erzählen nichts von ihrer Heimat. Erzählen nicht, dass die Kriege der Menschen nur ein Wimpernschlag ihres Krieges ist, den sie seit so langer Zeit führen.

Wann deren Krieg begann? Nun um dies zu Verstehen müsste man erst einmal wissen, wie die Hölle regiert wurde.

Am Anfang war der Höllenfürst. Er erschuf die Hölle, formte sie nach seinen Wünschen und gab den ersten Kreaturen der Hölle eine Heimat. Nach und nach entstanden die Teufel. Und sie alle folgten ihm, dem Fürsten. Sein Wort allein galt und niemand wagte es, seine Entscheidungen und seine Macht in Frage zu stellen. Jedoch konnte selbst er sich nicht um alles kümmern und es gab außerhalb der Hölle genug Feinde die dem Fürsten schaden wollten. So entstanden die 'XIII'. Teufel die dem Fürsten, dem Superior, die Nr. I Nahe standen. Ihm dienten, ihn beschützten, seine direkten Befehle entgegen nahmen und sie ausführten.

Jeder wusste, sie handelten auf seinen Befehlen und somit ordneten sich die Teufel auch ihnen unter.

Doch dann verschwand er und mit ihm auch sein Stellvertreter. Die restlichen der XIII suchten nach ihnen, erfolglos. Das alte Regierungssystem brach auseinander. Keiner der übrig geblieben wagte es zu regieren. Sie versuchten es einige Jahre geheim zu halten, aber es gelang ihnen nicht.

Teufel witterten ihre Chance den Thron zu besteigen. Zu Beginn konnten die XIII dies noch unterbinden, aber dann brach ein Krieg aus, den selbst sie nicht mehr aufhalten konnten.

Und in diesen Krieg, genau 372 Jahre nach dem Verschwinden des Fürsten wurde ein Teufel geboren, der so unscheinbar war, das seine Eltern niemals erwartet hätten, dass er es einmal sein würde, der in diesem Krieg eine bedeutende Rolle spielen würde.

Cloud Strife.

Erste Lektion: Vorsicht vor dem Wolf

Es sind jetzt 200 Jahre her, sogar mehr als 200. 246 Jahre um genau zu sein, auf den Tag genau. An jenem Tag hat man mir das genommen, was mir in meinem damaligen Leben am Wichtigsten war. Man hat es mir entrissen ohne dass ich etwas hatte dagegen tun können. Ich hasse mich immer noch für meine Schwäche.

Und zufälligerweise sind es jetzt 2 Jahre her, wo man mir erneut das Wichtigste in meinem Leben entrissen hat. Obwohl ich wirklich bezweifle, dass es ein Zufall war, dass es genau an diesem Tag geschah. Zufälle passieren so selten, vor allem solche.

Sie mussten gewusst haben, dass ich an diesem Tag immer neben mir stehe, von der Spur bin. An eben jenem Tag, an dem man mir bereits ihn genommen hatte.
 

„Uh...“

Langsam öffneten sich die blauen Seelenspiegel des Blonden. Es war nicht so, dass er als Teufel Schlaf brauchte, aber sie befanden sich gern Mal in einem Dämmerungszustand. Ein Zustand, in dem sie Körper und Geist etwas ruhen ließen, aber ihre Umgebung durchaus noch bewusst wahrnahmen und sie konnten sich dadurch nicht erholen. Es diente meist um abzuschalten. Sowie jetzt. Dementsprechend missmutig starrte er das Haustier seiner Mutter an, dass ihn 'geweckt' hatte. Es ähnelte keinem Tier der Erde – von der Statur her vielleicht einem Hund... mit viel Fantasie – und er mochte es auch nicht. Es gab nur eine Tierart in der Hölle, die er mochte. Chocobos. Es waren die einzigen Tiere, die theoretisch von der Erde stammen könnten und nicht so aussahen wie wandelnde Skelette.

Leider hatte er bisher immer diese Tiere nur auf Bildern gesehen, da er noch nie auf der Erde gewesen war. Seine Mutter beschaffte ihm die Seelen, fütterte ihn noch. Das war mehr als peinlich. Die Teufel in seinem Alter waren schon längst mit ihren Eltern auf der Erde gewesen und durften erste Erfahrung damit sammeln die Seelen schwacher Menschen zu nehmen.

Aber seine Mutter war so fürsorglich, dass er selten alleine aus dem Bezirk in welchem er lebte durfte. Die anderen Bezirke seien ja noch schlimmer, als dieser hier, sagte sie immer. Hauptstadt war Hauptstadt. Hier ging es immer rau zu.

Heute jedoch war ein großer Tag für ihn. Denn heute stand dieses Turnier statt, an welchem junge Teufel teilnahmen um die Aufmerksamkeit höherer Dämonen zu erlangen. Diese wählten einen vielleicht als Schüler aus und trainierten sie. Ein Mentor zu bekommen wäre ein wichtiger Schritt für Cloud. Zum einem um dem liebevollen Gefängnis seiner Mutter zu entfliehen, anderseits um seinen Ziel näher zu kommen.

Aber leider war er noch sehr zierlich für sein Alter und er wirkte recht schwach, was daran lag, dass er nur heimlich trainieren konnte. Wenn seine Mutter davon Wind bekommen würde. Oh nein, lieber nicht. Pah, dabei hatte er schon früh seine Tiergestalt entfesselt, konnte sie allerdings noch immer nicht kontrollieren. Die Dämonen in seinem Alter konnten zwar alle bereits ihre Tiergestalt freisetzen und kontrollieren, aber damals war er frühreif gewesen. Sein Vater hatte im ganzen Viertel damit angegeben und soweit er wusste, war er der Jüngste in der Stadt gewesen, der diese Gestalt hatte nutzen können. Aber hatte einfach keine Gelegenheit Kontrolle zu lernen. Seit sein Vater Tod war, lernte er nichts mehr und wurde von der Liebe seiner Mutter fast schon erdrückt.

Wenn er weiter kommen wollte, musste er einen Mentor bekommen.

Schnell huschte er an dem Haustier vorbei und machte sich fertig. Zähne putzen, Haare in Ordnung bringen und frische Kleidung an.

Schließlich lief er die Treppe runter und gab seiner Mutter kurz einen Kuss auf die Wange.

„Mutter ich bin dann Mal weg.“

„Sei aber so schnell es geht wieder da! Und wehe du bist nicht um 6 zu Hause!“

„Mutter!“

Wütend sah sie ihm entgegen, die Federn aufgestellt. Sie hatte eine andere Tierart als er. Sein Vater hatte zwar derselben Tierfamilie angehört, war aber eine andere Rasse gewesen.

Auch wenn seine Mutter kleiner war als er, so schüchterte sie ihn durch ihre Haltung ein und er wagte es nicht noch einmal ihr zu widersprechen.

Also huschte er lieber schnell raus und machte sich auf dem Weg zum Turnierplatz. Es war an sich nur ein umzäuntes Feld, eine Arena gewiss nicht.
 

Schon auf dem Weg hierher hatte er seine menschliche Gestalt angenommen, während die anderen Teilnehmer in ihrer normalen Gestalt, der sogenannten Halbgestalt herumliefen. Aber er wollte durch seinen Schweif und durch seine Ohren nicht offenbaren was für ein Tier er besaß. Überraschung war für ihn wichtig. Hinter seinem Gesicht würde nämlich keiner eine der gefährlichen Raubkatzen erwarten, vor allem nicht mit der mächtigsten, dem Tiger.

Nervös sah er sich um. Die meisten kannte er nicht, aber es waren einige dabei, die aus seinem Viertel stammten und ihn immer zu fertig machten. Hoffentlich ließen sie ihn in Ruhe und vor allem hoffte er, dass ein Teufel ihn als Schüler erwählen würde. Seine Chance war denkbar gering, immerhin kamen aus der ganzen Hölle junge Teufel hierher um einen Lehrer zu finden. Wieso sollte also ihn jemand wählen? Nun, ein Versuch war es dennoch wert und nebenbei konnte er seine erste Erfahrung sammeln.

Eine junge Frau kam auf ihn zu und lächelte.

„Nimmst du teil?“

Stumm nickte er und zeigte ihr sein Anmeldeformular. Sie nahm es und schrieb seine Turniernummer auf ihr Liste.

Dann überreichte sie ihm eine Plakette mit seiner Nummer und ging von dannen. Cloud atmete einmal tief ein und wieder aus. Jetzt gab es kein zurück mehr.

Er wartete eine Weile, beobachtete die Gruppen. Viele Halbstarke plauderten miteinander, einige waren mit ihren Eltern hier und auch einzelne Erwachsene standen hier herum. Es war nicht ersichtlich wer hier eventuell als Mentor infrage kam, da sie sich nicht auszuweisen hatten.

Schließlich kam die Dämonin von vorhin wieder und reichte ihm einen Zettel wo sein Gegner drauf stand. Ein gewisser Zack Fair.

Mhmh...

Er blickte auf, als eine Rothaarige und ein Schwarzhaariger auf ihn zukamen. Die Rothaarige hatte ebenfalls diese Liste und verschwand auch recht schnell wieder. Der Schwarzhaarige musterte ihn und er erwiderte diesen Blick ruhig. Er wirkte recht verschlossen im Gegensatz zu seinem Kampfpartner, der recht... offen wirkte.

Cloud reagierte meist jedoch sehr in sich gekehrt, sobald er nervös war und schaute dann meist recht ausdruckslos. Eine Art Selbstschutz könnte man sagen. Sein Gegner hatte ebenfalls seine menschliche Gestalt angenommen und himmelblaue Augen. Dazu war er größer und athletischer gebaut als Cloud. Das musste Zack sein.

Kurz verbeugte er sich höflich vor ihm.

„Zack, nehme ich an?“

Nun wurde sein Blick doch etwas fragend.

„Yoho. Yup mein Name ist Zack aus der Familie Fair. Vielleicht kennst du meinen alten Herrn? Immer mies drauf und schaut grimmig drein.“

Nein, kannte er nicht. Aber wie redete der Kerl eigentlich von seinem Vater? Er sollte froh sein einen zu haben.

Aber scheinbar war es nicht allzu ernst gemeint, da Zack selber amüsiert schien über seine Aussage.

Er nahm die ihm angebotene Hand nicht an, damit hatte er schlechte Erfahrung gemacht.

„Cloud Strife und Zack Fair, bitte zum ersten Kampf.“

Oha, gleich die Ersten?

Stumm folgte er dem selbstbewussten Schwarzhaarigen. Seine Nervosität stieg.

Auf dem Kampffeld stellten sie sich gegenüber und er atmete erst einmal tief ein und wieder aus. Ruhe bewahren, das war das Wichtigste.

„Auf ein faires Spiel.“

Zack grinste ihn an, doch sobald der Gong ertönte, hechtete dieser auf ihn zu. Cloud erkannte sofort, dass das Selbstbewusstsein nicht nur davon herrührte, dass dieser sich für allzu mächtig hielt, sondern auch weil er was konnte. Die erste Bewegung sagte ihm das. Verdammt.

An sich rechnete er auch nicht damit, dass er gewinnen könnte, aber er würde sein Besten geben. Zu irgendwas musste doch seine Frühreife gut gewesen sein.

Als Zack angriff, sprang er schnell zur Seite, formte Magie in seinen Händen und rief sein Schwert auf. Etwas was sein Vater ihm noch beigebracht hatte. Nun griff er an, auch wenn er noch nie gegen jemanden gekämpft hatte. Er vertraute dabei auf seine Reflexe. Aber ob das reichen würde?

Seine Klinge traf auf die von Zack. Körperlich war der Andere ihm überlegen, das merkte er bei dem Schlagabtausch sofort und auch die Klinge führte Zack besser.

Dieser grinste ihn an, es wirkte nicht überheblich, aber dennoch reizte es ihn. Plötzlich holte Zack aus und Cloud versuchte instinktiv ab zu blocken. Stechender Schmerz durchzuckte sein Körper als sich Krallen in sein Fleisch rammten. Verdammte er hatte die Seite nicht geschützt. Er stolperte zurück, ging kurz auf alle Vieren. Ein schwarzer Wolf stand vor ihm.

Der Schmerz ließ ihn wütend werden.

Noch nicht.

Sein Gesicht hatte sich kurz zu einer Fratze verzogen, aber dann war es wieder menschlich. Sein Schwert lag auf dem Boden, nahe an dem Wolf. Verdammt. Also eine andere Taktik.

Er sprang im Zickzack, weckte den Jagdtrieb in Zack, sodass er ihn von seinem Schwert weg lockte und es dann ohne Probleme wieder in seinen Hände bekam.

Doch Zacks Zähne sagten eine andere Sprache. Er zerbiß die Klinge einfach. Fuck!

Er sprang über ihn hinweg, verwandelte sich im Sprung. Als Tiger war er größer als der Wolf und das erste was er tat war ein lautes Brüllen von sich zu geben und er ging in Angriffshaltung. Sein Fell war nicht das eines normales Tigers, da seine Streifen statt schwarz, eher orangegolden waren.

Ruhig bleiben. Das war nur Übung und es musste klappen. Wenn er die Kontrolle verlor... Die meisten wussten ja nicht, dass er diese Tiergestalt schon früh freigesetzt hatte. In ihm schlummerten Mächte, das war ihm aber nicht wirklich bewusst.

Er ließ Zack angreifen, wich etwas zur Seite aus und warf ihn einfach mit seinem Gewicht um, biss zu. Aber leider war der Andere erfahrener, jedenfalls schien ihn das weniger auszumachen und nach kurzer Zeit fand er sich unter dem Wolf. Wütend fauchte er und ab da an war alles Schwarz.

Der Tiger fauchte unkontrolliert, drehte sich und haute mit ausgefahrener Pranken zwei Mal über Zacks Gesicht. Zwei blutende Kratzer entstanden, doch dies galt nur zur Ablenkung. Seine Hinterbeine stießen ihn von sich. Magie umgab die große Raubkatze. Es war eindeutig die Magie der Bestia, doch noch zu wenig um diese frei zu setzen. Und sie verflüchtigte sich auch recht schnell, da er einfach keine Kontrolle hatte um sie zu sammeln. Unkontrolliert griff er an, doch Zack wich beinahe schon mit Leichtigkeit aus. Kein Wunder, diesmal lag keine Strategie in den Angriffen des Tigers. Doch dann beendete Zack es, indem er kurz in seine Bestia ging, das Publikum konnte sie nicht einmal sehen, so schnell passierte es. Der Tiger prallte gegen eine Wand und blieb bewusstlos liegen.

Es war gut das Zack – der wieder in seiner menschlichen Gestalt war -, den Kampf schnell beendet hatte, denn Cloud hätte auch das Publikum angreifen können. So wurde er jedoch erst einmal weggetragen und verarztet.
 

Nach einer Weile wachte er wieder auf. Eine Hirschdämonin hatte ihn verarztet, weshalb er sich brav bedankte und schließlich aufstand. Er hatte verloren. Er hatte sein Tier gezeigt und die Kontrolle verloren. Seufzend ging er in seine menschliche Gestalt. Einen guten Eindruck hatte er garantiert nicht gemacht. Aber er konnte durch Zuschauen vielleicht ja was lernen.

Allerdings er war zu schmächtig um wirklich durch die Menge zu kommen und zu klein um über diese hinweg zu sehen. Frustriert sah er sich um. In der Nähe war ein Gerüst, wo bereits junge Teufel saßen. Auch einige die er kannte. Es behagte ihm nicht, dennoch kletterte er rauf.

„Ey, Goldie zeigt sich. Verschwinde du Loser.“

Es war sein Katzenreflex, der ihn davor bewahrte unglücklich aufzukommen. Dennoch. Sein Ziel hatte er nicht erreicht. Wieso schubsten sie auch immer gleich?

Missmutig krabbelte er jetzt einfach unter die Anderen durch und konnte endlich etwas sehen, sobald er weiter Vorne stand. Vorsichtig stand er auf und schaute den Kämpfenden zu. Da er bereits verloren hatte, musste er nicht mehr kämpfen. Die Gewinner hatten die Chance sich noch Mal in anderen Kämpfen zu präsentieren.

Er bewunderte Zack, der bisher keinen Kampf verlor. Erst kämpfte er gegen einen Weißhaarigen, welcher recht schmächtig wirkte, sich aber in einen großen Bären verwandeln konnte.

Auch gegen die Blonde, welche eine Spinne war, hatte er ohne Schwierigkeiten schlagen können.

Kein Wunder, dass er gleich verloren hatte.
 

Cloud zog sich etwas zurück, als das Turnier beendet war und es nun darum ging zu warten, ob ein Mentor einen auswählte. Sein Blick fiel zur Uhr. Wenn er in drei Stunden noch keinen Brief erhalten hatte, war er nicht ausgewählt worden.

Zwar glaubte er eh nicht daran, aber dennoch war da die Hoffnung. Umso überraschter war er, als er tatsächlich einen Brief erhielt. Viel zu perplex starrte er den Umschlag an, zitterte leicht vor Freude. Jemand wollte ihn trainieren!

Das Feuerwerk zum Abschluss bekam Cloud schon gar nicht mehr mit, da er sofort nach Hause lief. Er musste es seiner Mutter erzählen!

Trotz das er im ersten Kampf ausgeschieden war, wollte jemand seine Zeit opfern und ihn lehren! Ob derjenige hier in der Stadt lebte? Oder doch wo Anders? Entfernungen waren für Dämonen kein Problem, aber vielleicht würde seine Mutter erlauben dass er dort hinzog, immerhin war das Energiesparender.

Er öffnete die Haustür und lief direkt zu der Blonden.

„Mutter sieh Mal! Mich will jemand unterrichten!“

Na hoffentlich nahm sie das gut auf. Eigentlich – so glaubte Cloud – hatte sie ihn nur dorthin gelassen um ihn zu zeigen, dass er es lieber lassen sollte, da ihn eh keiner unterrichten würde.

Sie nahm ihm den Brief ab, ihre Federn raschelten leicht und innerlich hibbelte Cloud total herum. Das sich ihre Miene verfinsterte gefiel ihm rein gar nicht.

„Crescent? Ich halte es für keine gute Idee. Crescent ist schwach.“

„Mutter, besser als gar keiner.“, meinte er leise und war leicht zurück gezuckt.

Es war ihm egal wenn sein Mentor nicht zu den Stärksten gehörte. Denn nur mit der Hilfe eines Anderen könnte er stärker werden. Und vielleicht war Crescent ja auch irgendwie mit der Politik beschäftigt. Cloud interessierte sich dafür, weil es ihm vielleicht eine Chance gab seinem Hauptziel entgegen zu kommen.

Das 'neue System' war zwar noch nicht ganz standfest, aber das alte System existierte nicht mehr und es würde sich wohl durchsetzen, denn irgendwann mussten es auch die Gegner des neuen einsehen. Es gab keinen Fürsten mehr und die 'XIII' selbst hatten sich zurück gezogen, existierten wohl auch gar nicht mehr. Nur noch die Drachen – die älteste Dämonenart überhaupt -, mischten sich ab und an noch ein. Einer der letzten Beiden sollte einer der XIII sein, aber Cloud wusste auch nicht mehr. Seine Mutter erzählte ihm ja nichts. Cloud fand das Eingreifen der Drachen dumm, da sie nur Tod und Zerstörung brachten.

Er musste stärker werden, wenn er etwas ändern wollte. Dieser Krieg musste enden!

„Nein, nein.“

Seine Mutter verstand es nur nicht. Sie zupfte an seiner Kleidung. Es war ganz gut, dass sie keine Ahnung hatte, wie sein Kampf abgelaufen war.

„Höre auf deine Mutter Cloud. Es ist gefährlich. Der ist gefährlich. Schlechter Einfluss auf dich. Du bist jung formbar, manipulierbar mein Schatz.“

Ihr Blick war so verängstigt, dass er sie schützend in den Arm nehmen wollte, doch verkniff er es sich. Dann hätte er verloren.

„Dein Vater hätte sich auch etwas anders gewünscht. Du bist für ein besseres Leben geboren als dieser ewige Kampf.“

Damit nickte sie überzeugt und ging in den Waschraum.

Deprimiert sah er seiner Mutter nach.

„Ich kann nur so leben wie du es wünscht, wenn dieser verdammte Kampf ein Ende hat.“

Der Kampf, der sein Vater das Leben gekostet hatte.

Seufzend ging er die Treppe hoch, tätschelte das Höllentier, welches im Gang herumlag und ging in sein Zimmer. Was sollte er morgen anziehen?

Kurz sah er auf den Brief. Sephiroth Crescent...

Cloud suchte sich etwas praktisches heraus, kümmerte sich um Schwert. Es war gut, dass er eine Ersatzwaffe hatte, immerhin hatte Zack sein Anderes kaputt gemacht. Es war nicht das Beste, aber immerhin besser als Nichts.

Schließlich räumte er sein Zimmer in menschlicher Manier auf. Das diente alles nur dazu, dass die Zeit verstrich.

Es wurde Abend und mit mulmigen Gefühl sah er vom Dach seines Zuhauses auf die Stadt. Das er hingehen würde stand für ihn fest, auch wenn seine Mutter es nicht wollte. Er wollte ein Held werden, nicht einer zu denen jeder aufsah, sondern ein Held für seine Mutter, auf den sie stolz sein konnte und wissen konnte, dass er auf sich aufpassen konnte. Sie sollte wissen, dass er sie schützen konnte. Dieser Krieg würde enden, egal was er dafür tun musste.

„Ab Morgen wird mein Training bestimmt sehr hart werden.“

Natürlich hatte er selbst bis zum Umfallen trainiert, aber ein Mentor kitzelte wohl mehr die Grenzen heraus, als man es selbst konnte.

Seufzend schloss er die Augen, seine Ohren zuckten, bei jedem fremden Geräusch. Morgen. Morgen begann ein neuer Abschnitt seines Lebens.

Zweite Lektion: Der Mutige wagt den Schritt

„ZACKARY FAIR!!!“

Jaulend sprang er aus dem Bett und sah mit geweiteten Augen zur Tür, wo seine Mutter stand. Immer wenn sie die Hände in die Hüften stemmte und ihre braunen Wolfsohren anlegte hatte er irgendwas ausgefressen – oder sein Vater, je nachdem wen sie ansah -, aber diesmal war er sich sicher nichts verbrochen zu haben!

„Ma?“

„Was glaubst du eigentlich ist heute für ein Tag?!“, grollte sie und er wich sofort zurück.

Was hatte er denn diesmal ausgefressen, dass sie gleich so angepisst war? Zack überlegte, aber ihm fiel echt nichts ein, was er verbrochen haben könnte und es war auch nicht ihr Geburtstag oder so...

„Zack!“

Gerade noch rechtzeitig wich er ihrer Hand aus und ging in Abwehrstellung.

„Ab! Mach dich fertig und dann runter. Genesis und Sephiroth warten mit deinem Vater unten.“

Oh! Verdammt! Das heutige Turnier!

„Oh verdammt, danke Ma!“

Schnell gab er ihr noch einen Kuss auf die Wange, ehe der 16-Jährige eilig ins Bad rannte um sich frisch zu machen. Er hatte die ganze Zeit vor sich hin geträumt ohne zu merken, dass die Zeit umging. Er würde bestimmt wieder von Genesis und Sephiroth aufgezogen werden. Oh Man.

Als er im Bad fertig war, rannte er zurück ins Zimmer, suchte sich die richtige Kleidung raus und zog sich um, ehe er die Treppen runter raste. In diesem Moment verfluchte er das große Haus.

Schlitternd blieb er schließlich vor seinem Vater und seinen beiden besten Freunden stehen.

„Da bin ich!“

„Ja, wir haben dich schon gehört, da hast du noch vor dich hin geschnarcht wie ein alter Mensch.“

„Hey!“

Genesis lachte und Angeal – sein Vater – seufzte nur.

„Wir sollten gehen. Eigentlich solltest du dich ja noch aufwärmen, aber nun, Pech. So langsam kommen wir zu spät.“

Sephiroth öffnete ein dunkler Korridor und Zack ging in seine menschliche Form. Nicht jeder musste wissen, dass er ein Wolf war. Das Turnier interessierte ihn eigentlich recht wenig. Es ging darum einen Mentor zu finden, aber da sein Vater ihn unterrichtete, war dies für ihn unnötig. Es ging auch eher darum, dass er sich a: mal mit anderen Halbstarken anlegte und b: einen Trainingspartner erhielt. Offiziell war er nur wegen erstem Grund hier.

Die meisten jungen Dämonen hier machten aber einen schwachen Eindruck. Pff.

Er sah zu seinem Vater herüber, welcher sich kurz mit ein paar anderen Teufeln unterhielt. Angeal war eine bekannte Stimme im Rat und trotz das er nur eine Stimme war, hatte er schon viel Einfluss. Er war sein Vorbild.

Seine Eltern achtete Zack und er liebte sie total. Für sie würde er alles tun. Es war selten, dass sich zwei Dämonen aus Liebe zueinander banden und da die Beiden sogar das Gefährtenband geschlossen hatten, war er umso stolzer darauf ihr Sohn zu sein. Denn das Gefährtenband war das höchste und engste Band zwischen Teufeln und jeder in der Hölle achtete es.

Seine Daten wurden notiert und er bekam kurz darauf auch seinen ersten Kampfpartner. Einen schwachen zierlichen kleinen Blonden, der ebenfalls in menschlicher Gestalt war. Die Augen zeigten kaum Ausdruck und sahen ruhig zu ihm. Wenigstens senkte er nicht den Blick, aber kontaktfreudig schien er auch nicht zu sein.

Zack grinste. Oh er war gespannt wie sich Blondie so im Kampf machte.
 

Nach den Kämpfen kehrte er stolz zu seinem Vater zurück. Keiner hatte ihm das Wasser reichen können. Nur die Spinne Rikku hatte ihn kurz den Boden unter die Füße weggezogen.

„Na, wer ist der Beste?“, fragte er stolz.

„Ich, wer denn sonst?“

„Wovon träumst du Nachts, Gen?“

„Hey! Verdammt Sephiroth hör auf so eingebildet zu sein! Irgendwann schlage ich dich!“

Sephiroth belächelte Genesis nur, welcher ihn wütend anfunkelte. Zwischen den Beiden war eine freundschaftliche Rivalität, die ab und an wirklich amüsant war. Zack hatte jedoch öfter Mal das Gefühl, dass die Beiden das gerne so übertrieben nur um seinen Alten zu nerven.

„Genug jetzt. Zurück zum Thema. Also, welche Kandidaten hätten wir?“, mischte sich dieser nun auch ein und sah seine Freunde an.

„Also diese Rikku war ja schon scharf.“

Sephiroth erteilte dem jungen Wolf dafür eine Kopfnuss. Autsch. Er wusste doch, dass sein Trainingspartner – oder Trainingspartnerin – nicht für sowas gedacht war.

„Vergiss nicht, du sollst nur mit demjenigen trainieren und die Person sollte dich etwas anspornen nicht so faul zu sein. Rikku könnte dich davon ablenken. Sie mag ja talentiert sein, aber sie wird dich auch ablenken und das gerade bei deinem Focus...“

Was sollte das denn nun schon wieder? Beleidigt zog er eine Schnute, lauschte nun aber Sephiroths Worten.

„Also sowie ich das sehe, haben wir drei Kandidaten. Den Tiger am Anfang, Cloud. Dann den Bären Hope und die Spinne Rikku.“

„Ich bin ja für Hope. Er ist lernfähig und hat seine Tiergestalt gut unter Kontrolle.“

Es war klar, dass sein Vater auf sowas achtete. Bisher sagte er nichts und ließ die Erwachsenen reden.

„Diese Rikku wiederum könnte Zack jedoch dazu bringen taktischer zu denken.“, fügte Genesis hinzu.

„Ja und sie lenkt ihn ab.“

Angeal verschränkte seine Arme, was Genesis lächeln ließ.

„Wir sollten uns schnell entscheiden, immerhin gibt es bestimmt noch andere Dämonen die bereit wären sie zu trainieren.“

„Ich will Cloud. Den und keinen Anderen.“, mischte er sich nun doch ein und verschränkte die Arme, grinste sie dabei an.

Es hatte mehrere Gründe wieso er den verschlossenen Tiger auswähle. Cloud war der Schwächste gewesen und dadurch glänzte er selber natürlich nur mehr und wohl das Wichtigste: Er hatte die Meinung der Anderen überschattet. In der Hinsicht war Zack manchmal etwas frech und seltsam, aber vor allem stur.

Eigentlich wollte er am Liebsten los und es eintragen lassen, aber das musste jeder Mentor selbst tun. Also musste er jetzt schnell abhauen.

„Nun denn dann bis nachher, hab noch mit der süßen Spinne ein kleines Date.“

Und damit marschierte er in die Menge, hörte Sephiroth noch leise lachen und Zack lächelte in sich hinein. Ihn ändern konnte man nicht und das wussten alle die ihn kannten.

Allerdings blieb er noch einmal stehen und lauschte den Worten seines Vaters. Auch wenn er ihn nicht mehr sah, so konnte er sich bildlich vorstellen, dass dieser die Hand gegen das Gesicht geklatscht hatte.

„Das hat er von seiner Mutter.“

„Was genau, das überrumpeln, oder ständig diese Dates?“

„Beides.“

Sie lachten und auch Zack konnte nun nicht Anders als zu lachen. Ja er liebte seine Familie.
 

Der Treffpunkt war außerhalb der Hauptstadt und war auf kargen Gestein,

Es war etwas windig und es war das erste Mal, dass er hier war. Die Gegend um die Hauptstadt war rau. Einst sollte es hier Mal Wald gegeben haben, aber dank dem Krieg gab es nur noch wenige Orte der Hölle, die noch Vegetationen zeigten.

Nervös sah Cloud sich um. Er hatte es sich nicht getraut sich von seiner Mutter zu verabschieden und ihr nur einen kurzen Brief hinterlassen. Feige, aber er hatte Angst gehabt, sie würde ihn fesseln, damit er hier nicht erschien.

„Guten Tag.“

Die Stimme kam von hinten und erschrocken wirbelte Cloud herum, fauchte kurz leise, doch dann beruhigte er sich wieder. Ein silberhaariger Teufel stand nun vor ihm. Die türkisgrünen Augen musterten ihn und er erkannte sofort den scharfen Blick eines Greifvogels. Er trug einen schwarzen ledernen Mantel und metallische Schulterplatten. Scheinbar hatte er kein weiteres Oberteil an, denn man konnte unter den gekreuzten Lederbändern noch nackte Haut erkennen.

„Mein Name ist Sephiroth Crecsent. Ich bin derjenige der deine Talente erkannt und dich zu dem verhelfen will nachdem du strebst. also Bursche. Die erste Frage an dich. Was bedeutet für dich Macht?“

Macht? Für ihn?

Nun, er sollte lieber schnell antworten. Sein Instinkt sagte ihm, dass dieser Dämon ihn schneller umbringen konnte, als er selbst begreifen würde.

„Ähm. Guten Tag. Ich bin Cloud Strife.“

Er verbeugte sich kurz und biss sich kurz auf die Lippe. Ja, natürlich wusste Sephiroth wie er hieß, er hatte ihn auserwählt. Oh Dumm, am liebsten hätte er sich ja selbst dafür geschlagen.

Dennoch richtete er sich auf und sah entschlossener zu Sephiroth. Es war nicht mehr die Zeit schwach zu sein.

„Macht? Nun Macht bedeutet für mich erst einmal Macht über sich selbst zu haben. Kontrolle. Und Macht bedeutet, dass man andere beeinflussen kann, sie vielleicht dazu bringen kann einem zu zuhören und diesen dummen Krieg endlich zu beenden.“

Seine Antwort kam mehr aus dem Herzen, als das er groß darüber nachdachte. Es war eine Eigenart, die Cloud zu etwas Besonderem machte, denn es gab nur sehr wenige, die ihr Herz auf der Zunge trugen. Zwar konnte Cloud vieles verschweigen, aber er versuchte dennoch ehrliche Antworten zu geben.

Nun musste er nur noch hoffen, dass Sephiroth nicht zu den Teufeln gehörte, die diesen Krieg nur wegen des Kampfes Willen am Laufen hielten...

Bis auf das kurze Nicken zeigte Sephiroth jedoch keine große Regung und seine Züge verrieten auch nicht, wie er die Antwort aufgenommen hatte. Cloud wurde nervöser, sein Schweif zuckte hin und her.

„Gut. Nun denn... Du hast an den Demonstrationskämpfen teilgenommen. Ich hatte gesehen das du Ansätze der Bestiaform in dir trägst. Mein Glückwunsch nicht vielen ist das gewährt.“

Moment, was? Bestia? Davon hatte er aber noch nie was gemerkt. Wohl während seines Blackouts...

„Bei mir wirst du lernen dich selber und auch deine Gegner so zu deinen Gunsten zu manipulieren. Glaubst du, du schaffst das?“

Todsicher war er sich nicht, aber nickte, denn er wollte dies lernen. Er musste einfach stärker werden, kontrollierter. Sein Ziel... er musste es erreichen.

Irgendwann würde er sicher schaffen, wenn er nur gut und hart trainierte. Jeder Teufel erlernte die Kontrolle seines Tieres und wenn er diesen Schritt geschafft hatte, dann war es nur noch ein Katzensprung was den Rest betraf.

„Ja, ich schaffe das.“

Die Unsicherheit war aus den blauen Augen gewichen und ernst sah er zu seinem Mentor herüber. Entschlossenheit war in den Seelenspiegeln zu sehen und zeigte den schlummernden Tiger in ihm, der nur darauf wartete zu erwachen. Was die Bestia anging, nun da war Cloud sich nicht sicher. Er hatte Probleme damit das Tier zu kontrollieren und es gab viele Teufel die ihre Bestia - wenn sie eine besaßen – nie beherrschen konnten.

Ah er sollte aufhören an sich selbst zu zweifeln!

„Gut, dann wäre erst einmal alles Wichtige geklärt.“

Nein war es nicht. Wann begann das Training? Wo war das und wo würde er in Zukunft verweilen?

„Dann folge mir. Du wirst bei deiner sogenannten Ausbildung anderweitig untergebracht. Ich hoffe du hast dich gut von deiner Familie verabschiedet. Du wirst nicht viel Zeit haben sie zu Besuchen.“

Damit waren diese Fragen wohl doch einigermaßen geklärt...

Brav folgte er ihm und statt einen dunklen Korridor zu nehmen liefen sie. Wollte Sephiroth seine Ausdauer testen? Vielleicht. Er hatte keine Ahnung wie ein solch persönliches Training ablief und es gab auch keine Informationen dazu, da jeder Mentor anders lehrte. Er konnte nur hoffen, dass der Silberhaarige ein guter Mentor war und er lernen konnte.

Die Landschaft hatte sich in den Stunden verändert und er war Meilenweit von seinem Zuhause entfernt. Dennoch sah er nicht zurück, sondern konzentrierte sich auf seinen Weg und auf seinen Lehrer.

Eine hohe Felswand baute sich vor ihnen auf und Clouds Augen weiteten sich leicht. Grün.

Dort vorne gab es Vegetation! Sowas konnte er nur von Bildern und als sie genau darauf zu liefen, machte sein Herz einen freudigen Hüpfer. Vielleicht konnte er zu Mindestens kurz einen genauen Blick darauf werfen. Nach einigen Minuten bemerkte er, dass dort ein einsames Haus - oder eher riesige Villa – in die Felswand gehauen worden war und dass die Vegetation wohl zum dem Garten des Anwesen gehörte. Die Teufel die dort lebten mussten zu der hohen Schicht gehören, wenn sie ein solches Grundstück besaßen. Fast war er ja so ein bisschen neidisch.

Sephiroth lief einfach durch das offene Tor und er folgte ihm, wenn auch etwas überrascht. Erst knapp vor der Villa blieb er stehen. Cloud erkannte jetzt, dass die Villa wohl nicht nur in die Felswand gebaut worden war, ein Teil des Gebäudes erstreckte sich auch davor. Wie riesig war das bloß?

„Hier ist es. Das Haus gehört einen guten Freund von mir und hier bevorzuge ich wegen den wunderbaren Gelände meine Schüler zu unterrichten.“

Fassungslos sah Cloud ihn an. Hier? Hier würde er unterrichtet werden?! Wow...

Was erhoffte sich Sephiroth eigentlich? Jeder Mentor verfolgte ein Ziel durch die Ausbildung eines jungen Dämons, aber Sephiroth hatte nichts diesbezüglich erwähnt. Er sollte vorsichtig sein, auch wenn Sephiroth jetzt quasi sein Vormund geworden war.

„Für heute hast du frei und kannst dich häuslich einrichten. Morgen um Sechs Uhr beginnt deine erste Lektion.“

Er würde also wirklich hier leben. Oh, wie war das mit Neidisch sein? Und wie reagierte die Familie auf ihn? Aber vielleicht hatte er es auch falsch verstanden. Somit sah er überrascht zu dem Silberhaarigen.

„Ich darf einfach hier blieben? Wirklich?“

Ein Nicken war die Antwort, aber es gab ihm irgendwie Sicherheit und er sah sich kurz um. Aus den Augenwinkeln sah er etwas Rotbraunes auf sie zu schnellen und schließlich abspringen. Der Karakal riss im Sprung Sephiroth um und ging dabei in seine Halbgestalt. Cloud fiel zu erst der rote Ledermantel auf – scheinbar war das hier Mode? - und dann die frechen blaugrünen Augen. Die Haarfarbe war ein rötliches Braun, wie das Fell des Karakals.

„Na Seph, wurde aber Mal Zeit dass du auftauchst. Angel ist schon ganz mies gelaunt, weil du so spät ist und gibt Zack einfach keine Pause.“, plauderte der seltsame Kerl munter drauf los und hatte Sephiroths ernstes Auftritten innerhalb einer Sekunde zerstört.

Moment. Zack?

„Zack Fair?“

Auf seine Frage hin drehte der Kerl sich um und grinste Raubtierhaft und nur mit Mühe verkniff er es sich zurück zu weichen.

„Na klar, das ist das Anwesen seines Vaters. Er wird dein Trainingspartner sein, damit du schnell stärker wirst. So ich muss los, hab einiges zu erledigen. Viel Spaß.“

Und damit löste sich der in rot gekleidete Dämon auf.

Cloud starrte auf die Stelle – also damit mehr oder weniger auf den am Boden liegenden Sephiroth – wo eben noch Genesis gewesen war. Okay, das würde sicherlich... lustig werden. Er war schon wieder furchtbar nervös.

Unterdessen rappelte sich der Andere wieder auf, seufzte lautlos und sah schließlich zu Cloud herüber.

„Stimmt... das?“

„Ja, du hast richtig gehört. Angeal und ich sind gute Freunde. Wir teilen uns den Trainingsplatz und es kann dir nur gut widerfahren wenn du mit Zack trainierst. immerhin beherrscht er seine Bestiaform schon etwas und viel Älter als du ist er sowieso nicht. “

Nicht viel älter und war bereits den Umgang mit seiner Bestia gewöhnt. Wie sollte er denn da mithalten?

Dennoch folgte er Sephiroth ins Haus hinein. Dieser brachte ihn auf sein Zimmer und war dann verschwunden. Seufzend sah er sich in den Raum um. Er war dreifach so groß wie sein voriges und das große Fenster mit den weißen hauchdünnen Vorhängen ließen das Zimmer mit den Weiß gestrichenen Wänden hell und freundlich erscheinen. Aber es wirkte nicht sehr persönlich. Auch nicht, als er seine Sachen in den Kleiderschrank und das Foto mit seiner Mutter auf den Nachttisch gestellt hatte.

Es klopfte und er erschrak sich erneut, bat jedoch leise darum einzutreten.

Kurz musste er blinzeln. Die Frau mit den langen braunen Haaren und den gelben Augen war sehr hübsch und sie wirkte auch erst überhaupt nicht gefährlich, aber er spürte ihre leicht verborgene Macht. Dennoch, die Augen waren warm und freundlich, sie wirkten auch offen und dieses offene erinnerte ihn sofort an den Wolf von Gestern. Zack.

„Du bist Cloud? Ich bin Ciel, die Gefährtin von Angeal.“

Er verbeugte sich sofort zur Begrüßung.

Gefährtin? Wow... Zack musste eine tolle Familie haben. Eltern die Gefährten waren... Das war wahre Liebe. Ja, der Neid war da. Aber er wusste, dass seine Eltern sich auch geliebt hatten, nur waren sie keine Gefährten gewesen.

„Freut mich Euch kennen zu lernen.“

Ciel lachte.

„Gut erzogen. Aber du kannst mich ruhig duzen. Wenn du möchtest kannst du dich ruhig umsehen. Ach ja, momentan funktioniert nur ein Bad, falls du dich frisch machen willst, es ist den Gang runter links.“

„Vielen Dank.“

„Prima. Dein Zimmer kannst du gerne so einrichten wie du willst, wenn du möchtest, besorgen wir dir auch neue Möbel. Sephiroth kann da ruhig Mal was ausgeben für seinen Schüler. Und Farbe auch...“

„Danke Madame, aber ich glaube, es gefällt mir so wie es ist.“

Überrascht blinzelte sie ihn kurz an, dann lächelte sie wieder warm.

„Sag einfach Bescheid wenn du was brauchst, ich hab immer ein offenes Ohr für dich. Ich lass dir jetzt Mal deine Ruhe.“

Damit war sie auch schon wieder aus dem Zimmer. Cloud sah ihr kurz hinterher. Sie war freundlich gewesen, aber es könnte auch nur Schein sein, oder? Oh Man, er war total unruhig. Vielleicht würde eine Dusche helfen.

Also ging er los, suchte das Bad und fand es auch. Jedoch blieb er abrupt stehen, wurde rot und stammelte schnell ein: „Entschuldigung!“ vor sich hin, ehe er das Badezimmer schnell wieder verließ und in sein Zimmer huschte.

Er hätte vorher anklopfen sollen, da Zack im Bad gewesen war. Der verwunderte Blick war ihm gar nicht aufgefallen, da er schnell das Weite gesucht hatte.

Es war ihm schon unangenehm genug gewesen. Zwar war nichts allzu Schlimmes gewesen – Zack hatte sein Hemd ausgezogen gehabt und sich Wasser ins Gesicht gespritzt -, aber es hätte ja auch was Anderes sein können. Im Grunde war Cloud die Sache an sich peinlich, nicht was er gesehen hatte.

Plötzlich öffnete sich die Tür und instinktiv rutschte Cloud mehr auf sein Bett zurück und blinzelte zu seinem zukünftigen Trainingspartner. Wieder dieses breite Grinsen. Anklopfen kannte der Kerl nicht, oder?

„Hey, hey Blondie. Schön dass du da bist. Warum so schüchtern?“

Noch immer mit dem Grinsen im Gesicht hockte er sich zu ihm aufs Bett und Cloud legte die Ohren an, wäre am liebsten noch weiter nach hinten gerutscht.

„Ab jetzt sind wir Trainingspartner ist doch cool, ne?“

m nicht allzu verschüchtert zu wirken legte er den Kopf schief und sah vorsichtig zu Zack herüber. Obwohl sie gleich alt waren, hatte der Andere mehr Erfahrung und Cloud wusste auch nicht, ob der Schwarzhaarige es wirklich gut mit ihm meinte. Seine Vergangenheit hatte ihn gelehrt, nicht gleich jedem offenen Lächeln zu vertrauen.

Weder Zack noch er ahnten was sich hieraus noch entwickeln würde.

„Ich hätte klopfen sollen. Tut mir Leid.“

Sein gestreifter buschiger Schwanz hatte er sich inzwischen etwas um sich gelegt, damit dieser einigermaßen ruhig war und seine Nervosität mit dem Zucken nicht zeigte.

„Ähm... Zack, darf ich dich Mal was fragen?“

Daraufhin begann Zack zu lachen, scheinbar hielt er ihn für eine völlige Niete und innerlich wappnete Cloud sich schon gegen die verbalen und nonverbalen 'Angriffe'.

„Du bist 'ne Witzfigur.“

Es begann.

Der Schwarzhaarige kullerte sich auf dem Bett, hielt sich den Bauch vor Lachen und er musste aufpassen, nicht von diesen runter geschmissen zu werden Aber dann hörte jener abrupt auf und sah zu dem peinlich berührten Tiger herüber.

„Okay okay. Schieß los mit deiner Frage.“

Kurz zuckten Clouds Ohren, doch legte er sie wieder an und sah leicht misstrauisch zu ihm herüber. Dann fasste er sich jedoch ans Herz. Immerhin hatte er ja auch die Frage stellen wollen.

„Du wirst doch von deinem Vater trainiert, oder? Warum warst du dann gestern dabei? Du hast doch dann schon einen Lehrer.“

Die Frage beschäftigte ihn seit er es wusste. Das ergab irgendwie keinen Sinn.

Während er auf seine Antwort wartete, legte er den Kopf schief und musterte Zack. Auch wenn dieser ihn ausgelacht und als Witzfigur bezeichnet hatte, schien noch nichts Feindseliges oder Bösartiges von ihm auszugehen. Vielleicht doch nett?

„Oh Man.“

Langsam setzte der Ältere sich auf und suchte wieder Blickkontakt. Noch immer war Schalk in den hellen blauen Augen zu erkennen, Cloud selber zeigte lediglich nur leichte Neugier und Verschlossenheit.

„Tust du nur so oder haste ne lange Leitung? Das war alles ein abgekartetes Spiel um mir einen Trainingspartner zu beschaffen. Das wird nicht sehr gern gesehen, man will es eventuell sogar verbieten, weil wir Teufel halt nicht gewisse Vorteile anderen überlassen wollen. Deswegen bist du ab heute mein Trainingspartner. Es ist ja nicht verboten, wenn sich Zwei Schüler denselben Trainingsplatz teilen.“

Zack zwinkerte ihm zu und hielt ihm die Hand entgegen um einzuschlagen.

Was sollte er aber davon halten? Er war anscheinend ja nur hier um sich von Zack verkloppen zu lassen, damit dieser weiter kam. Nun, vielleicht lernte er ja dadurch etwas. Besser als gar kein Mentor, oder?

„Sorry, meine Mutter hat mich jahrelang im Haus festgehalten, da bekomme ich nicht viel mit.“, murrte er, klatschte aber ein, einfach weil er es nicht verschätzen wollte.

„Nun, da werde ich jedenfalls keine Sorge haben müssen, keine Herausforderung zu haben. Du hast bereits die Bestiagestalt, oder?“

Die Zeit würde zeigen, was die Zukunft für ihn bereit hielt und eigentlich war ein Trainingspartner nicht ganz so schlecht, auch für ihn nicht. Zack konnte ihm vielleicht Tipps geben.

Also wagte er es nun doch ein zaghaftes Lächeln zu zeigen.

„Tss. Dann sei froh jetzt hier bei mir zu sein. Ich bin stark, bereit, unbesiegbar, schön, entschlossen und mutig. Bei mir lernst du massig.“

Dabei klopfte Zack sich noch unterstützend auf die Brust, was Cloud mit den Worten beinahe zum Lachen gebracht hätte. Dessen Ernst?

Kurz erschrak er leicht, als sein Gegenüber plötzlich vom Bett sprang und in seine Wolfsgestalt ging. Doch das war nicht alles, denn auf einmal stand kein schwarzer Wolf vor ihm, sondern eine Bestia. Von der Körperform erinnerte die Bestia noch an einem Wolf, war aber so groß wie ein Pferd von den Menschen. Das schwarze Fell war reinweiß geworden, lediglich das Gesicht schien eher einer blutroten Maske gleich, eine Maske eines Wolfsschädels.

~„Toll, oder?“~

Cloud kam es beinahe so vor, als würde Zack extra vor ihm posieren, damit er Komplimente bekam. Warm lächelte der Blonde und verkniff es sich über das Fell zu streicheln, das so flauschig aussah und einfach dazu einlud die Finger dadurch gleiten zu lassen.

„Ja Toll, aber ich bezweifle stark, dass du unbesiegbar bist.“, meinte er dann doch frech grinsend.

Es war eine Eigenart Clouds, wenn er begann sich sicherer zu fühlen, öffnete er sich ein bisschen. Seltsam, dass er sich in Gegenwart eines fremden Dämons, der dazu in der Bestiagestalt vor ihm saß, sich sicher fühlte.

„Ich werde mal ein angesehener Krieger und werde meinen Vater in nichts nachstehen. Jawohl und dann werde ich auch glücklich heiraten.“

Das klang ja so, als hätte er schon jemanden?

„Das heißt du bist noch keinem versprochen worden?“

Zack hob den Kopf, dann wandelte er sich wieder in seine Halbform. Die Wolfsohren und der Schwanz waren wieder genauso schwarz wie sein Haar.

„Versprochen?“

Wieder hallte Zacks Lachen durch den Raum und Cloud legte verwirrt den Kopf schief.

„Wohl kaum. Ich würde meinen Alten in den Arsch treten. Immerhin hat er Ma auch nicht aus zwang geheiratet, sondern weil sie ihm stark imponiert hat. Sie streiten sich zwar immer, aber sie lieben sich trotzdem. Und wenn er nun einfach so ne Schnecke vor mir setzen würde die Potthässlich wäre nein. Da habe ich anderes im Augenmerk.“

Wieso wurde er das Gefühl nicht los, dass diese Person Angeal nicht gefallen würde?

„Und du Blondie?“

Dritte Lektion: Das Kind steckt in deinem Tier

„Das heißt du bist noch keinem versprochen worden?“

„Versprochen?“

Wieder hallte Zacks Lachen durch den Raum.

„Wohl kaum. Ich würde meinen Alten in den Arsch treten. Immerhin hat er Ma auch nicht aus zwang geheiratet, sondern weil sie ihm stark imponiert hat. Sie streiten sich zwar immer, aber sie lieben sich trotzdem. Und wenn er nun einfach so ne Schnecke vor mir setzen würde die Potthässlich wäre nein. Da habe ich anderes im Augenmerk.“

Wieso wurde er das Gefühl nicht los, dass diese Person Angeal nicht gefallen würde?

„Und du Blondie?“

 

Hätte er bloß nicht gefragt. Es war doch klar, dass die Gegenfrage kam.

Kurz überlegte Cloud und nickte schließlich.

„Ja, aber ich kenne sie nicht. Meine Mutter hat bisher immer alles für mich geregelt, sie wollte mir sogar verbieten herzukommen, aber da hab ich Mal auf Stur geschaltet.“

Und bisher war er sich nicht sicher, ob es richtig gewesen war. Aber nun, er würde es sehen. Also stand Cloud auf, sah sich noch Mal in seinem Zimmer um und blickte dann zu Zack. Wenn dieser schon Mal hier war, könnte er ihn sicherlich herumführen, alleine würde er sich wohl sofort verlaufen.

„Zeigst du mir euer Anwesen? Alleine verlaufe ich mich nur.“

Vorsichtig lächelte er wieder und sein Lächeln wurde mit einem breiten Grinsen seitens Zack erwidert.

„Tja dann nimm mal deine Beine in die Hand. Das Anwesen ist riesig, kann man sich locker verlaufen“

Der Schwarzhaarige behielt Recht. Sein Zuhause war riesig und irgendwie konnte Cloud immer noch nicht so recht glauben, dass er hier leben sollte. Es war nicht nur riesig, sondern auch voller Luxus und teuren Gegenständen, allein die Kronleuchter in den Fluren. Aber es war auch liebevoll und meist sehr hell und freundlich eingerichtet.

Insgesamt zählte Cloud drei weitläufige Stockwerke. Die Schlafzimmer selbst, waren im obersten Geschoss. Auch bemerkte Cloud, das es zwar viele Dinge gab, die schon seit Jahrhunderten hier standen, aber das Haus selbst schien immer mit der Zeit zu gehen, denn es wirkte nicht alt, sondern modern.

„Und hier ist der Raum, der als Empfang dient.“

Noch bevor er über an die stolze Innenarchitektur staunen konnte, fielen ihm die Personen im Raum auf, weshalb er fragend drein schaute. Störten sie dann nicht jetzt?

Ciel war dort und ihr Gefährte – Angeal oder? - und sie redeten mit einem etwas jünger wirkenden Teufel. Wie es schien unterhielten sie sich über die momentane Lage im Rat und auch wenn Cloud neugierig war, stören wollte er sicherlich nicht. Zaghaft zupfte er also an Zacks Kleidung und dieser verstand und führte sie unbemerkt nach draußen.

Wenn das Haus schon riesig war, so war der Garten das Fünffache. Es war... gigantisch und lebendig. Von Zack erfuhr er, dass seine Mutter sich regelmäßig um den Garten kümmerte, damit die Vegetation auch weiterhin so blieb.

„Wow. Ich kenne sonst nur die Hauptstadt.“

Und da gab es keine Pflanzen. Neugierig lief er etwas vor, erkundete die Umgebung wie ein kleiner Tiger, vorsichtig, dann aber umso verspielter, sobald er sich sicherer fühlte. Verübeln konnte man ihm dieses Verhalten nicht. Zwar war er 24, aber das war bei Teufeln immer noch ein Kind, körperlich sah er auch noch etwas jünger aus und geistig war er eben auch eher Kind, vor allem seine Tiergestalt.

An einem See hielt Cloud kurz inne, dann strahlten seine Augen und er war auch schon im seichten Wasser. Tiger scheuten das Wasser eben nicht.

Uh da waren Fische! Höllenfische sahen zwar mehr nach einem entstellten Fischskelett aus, waren aber sehr lebendig und einige giftig, aber davon wusste Cloud nichts.

„Pass auf Cloud.“

Plötzlich riss Zack ihn zurück, der Fisch der ihn beinahe gebissen hätte, verlor seinen Kopf durch Zacks Schwert.

„Sei vorsichtig die Tiere sind giftig das sie sogar Dämonen schaden. Auch wenn sie aus Knochen bestehen haben sie Speichel.“

Die Worte bekam Cloud jedoch nicht so ganz mit.

 

Der Speichel war jedoch auch für Medizin begehrt, weshalb Zack den Kopf durch einen Zauber in eine Art Anhänger sperrte und diesen verkleinerte. Seine Mutter würde damit was anfangen können.

Als er sich umdrehte, wurde er von den goldenen Tiger angefaucht, ehe dieser in den Büschen verschwand.

Verdammt er hatte ganz vergessen, dass gerade Dämonen die keine Kontrolle über das Tier hatten, in einer Gefahrensituation sich verwandelten. Für Cloud war diese Situation wohl eine gewesen, da er anscheinend nur Zuhause von seiner Mutter bemuttert worden war.

„Man ist der ein Baby.“

Seufzend stolzierte er dem Tiger hinterher und rief nach ihm, dass er gefälligst Beifuß kommen solle. Wieso beherrschten Katzen auch nicht diesen Befehl?

Die Büsche schnitten in seine Haut, da sie recht spitz waren und es brauchte kurz, bis er einigermaßen gut durchgekommen war. Von seinem Trainingspartner fehlte jedoch jede Spur, nur Bäume und weitere Büsche.

„Cloud?!“

Keine Antwort. Murrend begann er zu joggen, sah sich dabei um. Wie weit war Cloud denn gerannt? Hoffentlich hatte er nicht schon das Anwesen verlassen.

Plötzlich hörte er ein Brüllen, dass nicht nach seinem Vater klang, also musste es unweigerlich Cloud sein. Oh je, was hatte er angestellt?! Schnell lief er in die Richtung, kam jedoch nicht weit, da Cloud ihm vor die Füße geworfen wurde. Ein paar Meter vor ihm, stand sein Vater, der von der Gestalt eines schwarzen Löwen wieder in die menschliche ging.

„Wie willst du denn bitte mich übertrumpfen, wenn du es nicht Mal schaffst auf ihn aufzupassen?“

Hallo?! Cloud war doch weggerannt! Aber das war für Angeal keine Ausrede, also kratzte er sich verlegen am Hinterkopf.

„Wenn er noch ein Baby ist kann ich doch nichts dafür.“

Aber Clouds Verhalten fiel auf ihn zurück. Er hatte sich ihn ausgesucht, also hatte er die Verantwortung. Oh und Cloud lief schon wieder weg.

„Hol ihn zurück.“

Ein eindeutiger Befehl, denn er nicht Mal richtig wahrnahm, während er ihn sogleich befolgte. Schnell wandelte er sich in seine Wolfsform und hetzte hinterher. Jedoch weckte es auch seinen Spieltrieb, denn auch wenn Zack erfahrener war, so waren sie doch etwa gleich alt.

Das dies praktisch die erste Lektion für Beide war, bemerkte er gar nicht.

Sobald er aufgeholt hatte, sprang er auf den Tiger und riss ihn dadurch herum. Ohne Scheu biss er zu, schmeckte Blut, was ihn nur noch mehr antrieb.

Wölfe mochten schneller und ausdauernder sein, dafür waren Tiger kräftiger und wendiger. Cloud war genauso wenig wie er ausgewachsen, aber auch schwerer und genau dies nutzte der Tiger aus um sich zu drehen. Zack spürte den Boden unter sich, das Gewicht über sich und die scharfen Krallen, die sich in sein Fleisch rammten. Da Cloud nicht zubeißen konnte, brüllte er einmal auf. Es war gerade ein einfaches Kräftemessen und solange sie in dieser Gestalt bleiben, hatte der Tiger sogar eine recht gute Chance.

Dies wollte Zack natürlich nicht wahr haben und auch nicht zulassen. Im Showkampf hatte er ihn locker schlagen können, aber jetzt hatte er sich in seinem Tier verloren, dementsprechend hatte er auch keinerlei Kontrolle, als er in die Bestia ging. Nun größer und mächtiger, war es ein leichtes das Ruder wieder herum zu reißen und verbiss sich in den Kopf der Großkatze.

//Weiter immer weiter bis er nicht mehr lebt.//

Er verlor vollkommen die Kontrolle und ließ sich von seiner dämonischen Stimme irritieren, folgte dieser und biss immer weiter zu, obwohl Cloud sich nicht mehr regte. Da war nur noch Blut.

„Aufhören!“

Eine scharfe lange Klinge bohrte sich zwischen die Beiden, wobei sie ihn mehr verletzte als Cloud. Jaulend sprang er auf Abstand und fixierte mit wilden Augen den Silberhaarigen.

Ein weiteres Brüllen ließ ihn zusammenzucken und dann spürte er auch schon die gewaltige Pranke der Bestia seines Vaters. Durch die Wucht wurde er etwas weiter zu Boden geschleudert. Sein Instinkt brachte ihn dazu, seinen Vater nicht anzugreifen, denn Teufel griffen normalerweise nie die Eltern an, denn sie hatten die Kinder bis zur Volljährigkeit unter Kontrolle.

Deswegen unterwarf er sich selbst in Bestiagestalt, ließ sich in die Kehle beißen, wobei Angeal nicht fest zu biss, sondern lediglich zeigte, dass er hier das sagen hatte.

/Zurück./, hallte es in seinem Kopf wieder, da Angeal direkt per Gedanken zu ihm gesprochen hatte.

Ein Wort, ein Befehl.

Der große Löwe ließ von ihm ab und sah dabei zu, wie sein Sohn sich in die Halbform zurückverwandelte. Zack wimmerte leise, da die Angriffe von Cloud und Angeal nicht ohne gewesen waren. Sein Körper tat weh und auch er blutete.

Das 'Unbesiegbar' stimmte also nicht so, wie Zack behauptete.

Trotz der Schmerzen, richtete er sich dann aber wieder auf und sah in die strengen Augen seines Vaters.

„Ich akzeptiere jede Strafe.“

Er mochte zwar faul sein aber sein Ehrgeiz war das seines Erzeugers. Er hatte einen Fehler begangen und musste dafür Rechenschaft leisten.

„Deine Strafe? Sieh ihn dir an Zack! Du hilft Sephiroth beim Verarzten und bete zu seinen Ahnen dass er es schafft. Für seinen Tod wärst du verantwortlich und sollte er sterben, wirst du zu seinen Eltern hin und es ihnen sagen. Sagen was mit ihm ist und wer dafür verantwortlich ist!“, donnerte Angeal auch schon und war dann verschwunden.

Langsam wanderte sein Blick zu Cloud. Dieser hatte sich zurückverwandelt, der ganze Kopf und seine Ohren waren voller Blut. Zack begann zu zittern. Das war er gewesen.

Wie ein kleiner schuldbewusster Welpe trug er mithilfe Sephiroth' den Jüngeren zurück ins Haus, verarztete ihn und schwor sich, nicht von seiner Seite zu weichen, bis Cloud wieder die Augen öffnete.

Viele Teufel wären stolz auf ihren Sprössling, aber Angeal war da Anders. Er war nicht stolz darüber, wenn man nur wegen des Blutes Willen anderen Leid zufügte. Darin lag keinerlei Ehre.

Es verging eine Woche, in welcher er nicht von seiner Seite wich und ununterbrochen seinen Zustand überwachte.

 

Das erste was Cloud wieder mitbekam, war der dröhnende Schädel. Danach bemerkte er, wie schwach sein Körper war, dennoch zwang er sich die Augen zu öffnen. Im Moment wünschte er sich, dass Teufel schlafen könnten. Einen Schlaf, der ihre Energie erneuern würde. Aber das war nicht drinnen.

Vorsichtig richtete er sich auf und bemerkte Zack, der an der Wand lehnte und dort im Ruhezustand verweilte.

„Zack?“

Seine Stimme war schwach und kratzig, seine Kehle trocken. Himmel was war passiert? Er erinnerte sich noch daran, dass da ein Fisch gewesen war der ihn angegriffen hatte. War er wieder gewechselt? Aber so schlimm hatte er sich nie danach gefühlt.

Sofort regte sich der Wolf und schlug die Augen auf, wirkte vollkommen erleichtert.

„Da bist du ja wieder. Noch nicht so hastig.“

Sofort war er an seiner Seite und überprüfte seinen Zustand. Bis auf das er sich aber schwach fühlte, ging es ihm ganz gut. Hatte es etwa schlimm um ihn gestanden?

„Du hattest einen kleinen Aussetzer und ich leider auch. Na ja, anscheinend verträgst du nicht viel.“

Hä? Zack auch? Aber er hatte sich doch unter Kontrolle, oder nicht? Irgendwie verstand der Blonde die Welt nicht mehr.

„Da du momentan so schwach bist, brauchst du dringend eine Seele, deswegen besuchen wir Mal die Erde.“

Warte, was? Erde? Wirklich?

Freude wallte in ihm auf, aber er wollte diese nicht allzu sehr zeigen.

„Was ist denn passiert?“

Auf seine Frage hin, winkte Zack nur ab.

„Die Details sind nicht von Belangen. Was Geschehen ist ist geschehen und nicht mehr änderbar. Als freue dich lieber auf die Menschenwelt. Wir haben offiziell die Erlaubnis.“

Die Freude in Cloud wuchs ins Unermessliche. Junge Dämonen konnten ohne Erlaubnis nicht zur Erde und da seine Mutter nie die Erlaubnis gegeben hatte, war das für ihn nun so etwas wie alle Feiertage zusammen im Jahr.

„Wir werden alleine gehen. Also dusch dich und dann machen wir uns auf den Weg, okay?“

Er nickte, während Zack nach draußen trabte, vermutlich um den Anderen Bescheid zu geben, dass er wieder bei Bewusstsein war.

Der junge Tiger stand unsicher auf, sein Körper fühlte sich einfach schlapp. Dennoch hielt er sich aufrecht und schaffte es unter die Dusche. Das Wasser weckte seinen Geist und er genoss kurz die Erfrischung, auch wenn sein Schädel nach wie vor dröhnte.

„Was wohl passiert ist?“

Er war verwirrt, schob die Gedanken aber beiseite und hüpfte freudig aus der Dusche. Menschenwelt! Zu viel Freude, sein Gleichgewicht ließ nach und er knallte hin. Es waren seine Sinne, die ihn davor bewahrten auf die Fresse zu fliegen, da er sich wie eine Katze auf allen vier Pfoten – in diesem Falle seine Hände – abfing.

Sobald er fertig war ging er wieder in sein Zimmer, immerhin hatte Zack keinen Treffpunkt ausgemacht.

Da Zack jedoch von alleine wieder reinkam, war alles in Ordnung und sie konnten aufbrechen. Zack erklärte ihm, dass man ein Portal zur Menschenwelt erschaffen musste und durch eine Sperrung ging es nur außerhalb des Hauses. Also marschierten sie raus und Zack murmelte einige Worte, ehe sie durch ein Portal verschwanden.

Seine Sinne vernahmen zu aller erst die fremden Geräusche, dann roch er die unbekannten Gerüche und als er sehen konnte, sah er sich erst einmal staunend um. Vermutlich war Zack über sein Verhalten amüsiert. Aber da er eben wenig erlebt hatte, war er leicht dazu zu bringen erstaunt zu sein.

Durch die Geräusche zuckten seine Ohren um ja alles mitzubekommen, er saugte die Umgebung geradezu ein.

Als er loslaufen wollte um mehr zu sehen, hielt Zack ihn erst einmal fest.

„Stopp.“

Im Gegensatz zu Cloud wusste Zack, dass diese Zeit etwas gefährlich war. Wer hier auffällig war, wurde als Hexe oder Hexer bezeichnet und landete auf dem Scheiterhaufen. Nicht das es einen Teufel töten würde, aber es tat sehr weh.

Fragend sah Cloud Zack an, welcher seine Kleidung anpasste und ihn dann hinter sich herzog.

Zwar hatte Cloud ihm nachgeahmt und trug nun ebenfalls keine dämonische Kluft mehr, aber er hätte beinahe vergessen auch menschliche Gestalt anzunehmen. Dies kostete ihn Magie. Magie die er nicht hatte.

„Uh...“

Nur noch schwer bekam er etwas mit, da sein Zustand sich durch den Magieverbrauch rapide verschlechterte. Zacks Worte bekam er ebenfalls kaum mit, aber den Sinn dahinter verstand er noch.

„Als erstes folgst du mir.“

Als hätte er eine andere Wahl, würde Zack ihn nicht hinterher ziehen, würde Cloud wohl kaum Schritt halten können.

„Es ist nicht so einfach eine Seele zu verschlingen. Natürlich ist es uns jederzeit möglich jeden beliebigen hier zu verschlingen aber das wäre zu auffällig. Wir halten uns verdeckt. Außerdem ist es schwer die Seele nicht aus Versehen zu zerstören.“

Cloud wusste das. Desto mächtiger eine Seele, desto schwerer war sie vom Körper zu lösen. Einfacher hingegen waren die Seelen von Kranken, Alten oder Sterbenden. Teilweise auch die Seelen von Kindern, wobei diese wieder sehr zerbrechlich und sprunghaft waren.

„Deswegen gibt es die erste Variante, einen Pakt mit einen Menschen schließen, was mühselig und zu lange dauert. Oder man bemächtigt sich einer schwachen Seele, die eh bald stirbt.“

Soviel dazu...

Zack sprach leise in der Höllensprache zu ihm und zog ihn in eine Kirche. Wieso eine Kirche?

„Und hier sind wir richtig.“

Cloud bezweifelte es, auch wenn hier viele Arme und Kranke waren, die wohl um Hilfe beteten oder so. Und genau da lag der Knackpunkt.

„Sie glauben alle sehr stark Zack. Wer stark im Glauben ist, ist schwer zu lösen.“

Denn ein Glaube stärkte die Menschen.

Verschwommen nahm er wahr, wie Zack ihm nicht zuhörte, sondern zielstrebig zu einer braunhaarigen jungen Frau ging. Er spürte den Mensch in ihr, aber auch was Anderes. Zacks Augen leuchteten dabei, als er diese an stupste und sich zu ihr herunter beugte.

Das Leuchten mochte Cloud nicht aufgefallen sein, doch der Kuss der Beiden nahm er noch sehr wohl wahr.

„Darf ich dir vorstellen Cloud, das ist Aerith Gainsborough. Sie ist eine Shinigami und kann dir sicherlich helfen.“, sprach sein Trainingspartner, nachdem er Aerith auf die Beine geholfen hatte.

Cloud sah verwirrt hin und her, wusste gerade nicht wirklich was sie hier machten.

Okay, das war wohl Zacks Freundin. Verstanden.

Sie war Shinigami. Das verwirrte ihn.

Die Todesgötter hassten Teufel wie die Pest, oder nicht?

Seine Magie wurde unkontrollierter. Es fiel ihm immer schwerer in dieser Gestalt zu bleiben.

Er hielt sich den Kopf, zitterte.

„Zack...“

Endlich schien der Andere zu verstehen, dass er längst an der Grenze war, weshalb Aerith ihre Sense beschwor. Normalerweise wäre Cloud zurück gewichen, aber er bekam es kaum noch mit. Erst als Zack ihm eine Seele hinhielt – die Aerith wohl beschworen hatte -, bekam er seine Umgebung wieder einigermaßen mit.

„Bitte sehr. Frisch aus dem Versandkatalog.“

Haha, sehr witzig.

Der Blonde nahm die Seele an und verschlang sie brav. Sofort spürte er neue Energie in sich und fühlte sich auch gleich etwas besser.

„Ähm Danke, aber wieso hilfst du uns? Solltest du uns nicht hassen?“

Aerith sah ihn mit einem sanften Lächeln entgegen und schüttelte den Kopf. Kaum zu glauben das sie eine Shinigami war. Sie trug auch keine Brille. Seltsam.

„Hass ist so ein breitgefächerter Begriff. Im Grunde versucht ihr doch auch nur zu Leben oder? Und selbst die Menschen töten andere Tiere um zu überleben. Also warum sollte ich euch als Monster bezeichnen wie es andere meiner Art tun?“

Ihre Erklärung ergab Sinn, aber als sie Zack einen kurzen Kuss gab, ergab der andere Grund irgendwie mehr Sinn.

„Wir haben uns zufällig kennen gelernt.“

„Zufällig? Zack du bist durch das Kirchendach gekracht und das nur, weil du dich nicht kontrollieren konntest.“

„Aerith nicht vor ihm.“

Scheinbar fand Zack das wohl gerade peinlich. Cloud fand es aber nicht peinlich. Es war doch vollkommen normal.

„Na ja wenigstens hattest du damals die Kinder vor diesen wilden Tier beschützt.“

„Jeder hat sich am Anfang nicht unter Kontrolle. Guck mich an, ich hab meine Tiergestalt früh freigesetzt und sie immer noch nicht unter Kontrolle.“

Verlegen kratzte Cloud sich am Hinterkopf und sah einfach nur unschuldig aus, was er für ein Dämon sogar noch war.

„Mach dir keinen Kopf. Zack ist da eh kein gutes Beispiel. Er versagt regelmäßig.“

Cloud musste lächeln als Zack rot anlief und Aerith kichernd weitererzählte und sich von Zacks Flehen aufzuhören nicht stören ließ.

„Was denn? Du schleichst dich doch auch immer heimlich hierher und dann trainierst du hart hier und jedes mal geht es daneben. Du musst wissen. Wir Götter können Dämonen leicht aufhalten. Deswegen versucht er es immer unter meine Obhut. Aber ich glaube sein Vater hat lange sein tun durchschaut. Deswegen wohl der Trainingspartner. Aber du schienst wohl dich durchgesetzt zu haben.“

Als sie näher trat wollte er zurückweichen, aber er blieb stehen und sah sie aus großen Kulleraugen an. Das Zack bei diesem Anblick kurz blinzelte bekam er nicht mit.

„Und er vertraut dir wohl. Sonst hätte er dich nicht zu mir, einen Todesgott, gebracht.“

Ihre Worte verwirrten den Blonden. Vertrauen? Sie kannten sich nicht sehr lange. Aber Zack war jemand, der durch seine Gefühle entschied ob er jemanden trauen konnte oder nicht. Cloud war jemand, dem man anmerkte, dass er eine sehr treue Seele war und da Cloud Zack sympathisch war, war es also auch kein großes Wunder das er ihm vertraute.

„Na ja. Danke noch mal für deine Hilfe. Und nett dich kennen zu lernen.“

Angeal würde wirklich nicht von Zacks Auserwählten angetan sein. Nein überhaupt nicht. Aber man konnte ja nichts für das Herz, oder?

Zack unterdessen legte sein Arm um Aerith welche ihn lieb anlächelte. Die Beiden waren süß zusammen und er gönnte ihnen das Glück.

„Gewöhne dich an ihr. Sie ist nämlich mein Sonnenschein. Ach ja und am besten Stillschweigen, sonst na ja...“

Nein, das Glück würde er nicht zerstören wollen. Um keine Umständen.

„Komm, ich zeig dir etwas die Menschenwelt.“

„Gern.“

Nun lächelte Cloud das erste Mal richtig. Die vorigen Male waren zaghaft und schüchtern gewesen, doch jetzt war es schon fast ein Grinsen.

Sie gingen wieder aus der Kirche und Zack zeigte ihm Mal wieder die Umgebung. Man merkte schnell, dass Cloud eigentlich alles interessant fand. Wie die Menschen arbeiteten, oder wie herrlich schön alles aussah. Besonders der Wald gefiel ihm. Durch den Krieg war ihre Welt recht grau und karg geworden. Vor allem seit dem Tag des Feuers.

Doch irgendwann fing er auch an sich für die Seelen der Leute zu interessieren. Er erkannte noch nicht gleich, welche Seelen groß waren oder stark. Aber er konnte gleich sehen, wie rein sie waren.

Zum Schluss saß er auf eine Mauer und Zack hatte sich an diese angelehnt.

„Tja. Das ist die Welt der Menschen, ein kleiner Teil davon nämlich. Sie ist noch viel größer.“

Als Zack die arme ausbreitete um es ihm zu demonstrieren musste Cloud leise lachen und nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte.

„Und ich halte mich meist in dieser Stadt auf. Da hier meine Freundin sozusagen eingeteilt ist.“

Sein Trainingspartner rieb sich kurz die Nase, fast so als würde er es machen um seine Verlegenheit nicht allzu deutlich zu zeigen.

„Also und dir geht es wieder einigermaßen gut? Mhmh ja gesunde Hautfarbe. Du scheinst ja noch nicht viele Seelen gegessen zu haben. Kein Wunder da du nicht stark bist. Immerhin nehmen wir auch vereinzelt bei einer starken Seele deren stärken auf.“

„Wie gesagt, ist mein erstes Mal hier. Manchmal glaube ich, meine Mutter wollte mich mit Absicht schwach halten, damit ich bei ihr bleibe. Sie ist sowas von Über fürsorglich....“

Er seufzte, lächelte dann aber wieder.

„Hattest du eigentlich schon Mal einen Vertrag?“

Inzwischen war Cloud offener. Er musste einfach immer erst auftauen, aber sobald er sich etwas sicherer fühlte, strahlte er auch mehr. Dank dem Ausflug hatte Cloud genug Zeit gehabt um dies tun zu können, weshalb sich langsam der freche Tiger zeigte.

„Neee hatte ich noch nicht. Mein Vater meinte ja, ich Grünschnabel sollte erstmal das wichtige lernen bevor ich einen Menschen selber aus der Bahn werfe. Er meinte es könnte gefährlich für einen Dämon sein. Auch Menschen sind hinterhältig und finden oft Vertragslücken. Du musst wissen, das der Mensch drei Regel aufstellen muss. An diese muss er sich dann halten. ich finde da echt blöd. Aber egal. Du wirst wahrscheinlich eh noch keinen Vertrag gehabt haben. Du Muttersöhnchen.“

Das Zack letztes nicht böse meinte merkte Cloud an seinem Lachen. Doch dann sah der Wolf zur Turmuhr und er folgte seinem Blick.

„Oh wir sollten langsam wieder zurück. Wir haben nur ein gewisses Zeitfenster. Sonst kriegen wir Ärger.“

„Nein, aber die Regeln kenne ich. Manche Dämonen finden das ja eigentlich recht witzig.“

Er würde es vielleicht witzig finden einem Menschen zu dienen, aber den Part mit dem Seelen verschlingen machte ihm Sorgen. Er mochte Menschen. Sie hatten nur so ein kurzes Zeitraffer, machten ihre Arbeit um einiges langsamer und doch erreichten sie viel in ihrem Leben, wenn sie es nur wollten. Das war faszinierend.

Und so ein Leben einfach zu beenden, obwohl die Zeit nicht abgelaufen war, das war irgendwie hart und ließ ihn erschaudern. Aber es war seine Nahrung.

Nun er würde es sehen, wenn er persönlich eine Seele nahm. Vielleicht war es doch nicht so schlimm.

Zack schien zu ahnen was er dachte, denn seine nächsten Worte ließen den Tiger fauchen.

„Mann Cloud sei doch jetzt nicht so geknickt. Das ist halt nun der Lebenskreis. Außerdem... "

Er rückte näher und flüsterte ihm nun ins Ohr: „... sind die Seelen doch nicht gänzlich verloren. Wir nehmen ihnen lediglich die Zeit und Kraft. Der Rest also die Grundsubstanz wird sozusagen von uns recycelt. Heißt also die bleibt im Körper und sobald dieser versetzt ist, wird der Rest freigesetzt. Manche sagen nun daraus werden neue Dämonenseelen erschaffen andere sagen die erneuert sich selbst und ein Mensch kann wieder geboren werden. Die Dämonenwissenschaftler sind sich nicht einig, aber viele glauben fest daran da sie im Lebensstrom einkehren.“

Im Ernst, konnte Zack von Teufeln die Gedanken lesen? Normalerweise war ihnen das nur bei Menschen möglich.

„Na komm Blondie.“

Mh?

Er wurde gepackt und durch ein Portal geschubst. Cloud verlor das Gleichgewicht und viel nach vorne, wobei er sich mit den Händen abfing. Dann bemerkte er die Aura und rappelte sich sofort hoch, fixierte den Anderen und erstarrte. Oh das war Sephiroth.

Er öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder und senkte den Blick. Er hatte seine erste Trainingsstunde verpasst und statt nach dem Aufwachen seinen Lehrer aufzusuchen, trabte er in die Menschenwelt und tollte dort herum. Wow wirklich super. Ob er jetzt Angst haben sollte, dass Sephiroth ihn wieder nach Hause schickte? Eigentlich sollte er doch nur Trainingspartner für Zack sein, oder?

Vierte Lektion: Mensch sein

Er wurde gepackt und durch ein Portal geschubst. Cloud verlor das Gleichgewicht und viel nach vorne, wobei er sich mit den Händen abfing. Dann bemerkte er die Aura und rappelte sich sofort hoch, fixierte den Anderen und erstarrte. Oh das war Sephiroth.

Er öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder und senkte den Blick. Er hatte seine erste Trainingsstunde verpasst und statt nach dem Aufwachen seinen Lehrer aufzusuchen, trabte er in die Menschenwelt und tollte dort herum. Wow wirklich super. Ob er jetzt Angst haben sollte, dass Sephiroth ihn wieder nach Hause schickte? Eigentlich sollte er doch nur Trainingspartner für Zack sein, oder?
 

„Und Zack, erfolgreich gewesen?“

Sephiroth sah sie mit scharfen Blick an und Cloud musste sich wahrlich verkneifen sich nicht irgendwo zu verstecken. Warum musste sein Lehrer auch so einen Blick drauf haben, der einen beinahe umbrachte?

„Klar doch.“, erwiderte Zack lediglich und der Tiger fragte sich, wieso Zack noch so gut drauf war.

„Und auch keinen Blödsinn getrieben?“

Aus den Augenwinkeln sah er nur, wie Zack frech grinsend den Kopf schüttelte. Absolut nicht auffällig... Wirklich...

„Nun gut. Dann werden wir wohl mit dem Training hier und jetzt anfangen. Deswegen die erste Frage.“

Als Sephiroth' Blick zu ihm wanderte, erschauderte er leicht.

„Wie stellst du dir dein Training vor?“

Was? Verwirrung machte sich breit. Wie er sich sein Training vorstellte? Darüber hatte er sich keine großen Gedanken gemacht.

„Wie ich es mir vorstelle?“

Wäre es besser jetzt zu definieren was er jetzt lernen wollte, oder wie? Na am Besten sagte er einfach was er sich das jetzt gerade vorstellte.

„Ich glaube, dass ich nach de Training kaum noch stehen kann und halb tot bin.“

Er legte den Kopf schief.

„Und das ich als Erstes Kontrolle über das Tier in mir lerne, oder?“

Denn ohne Kontrolle würde jeder Fortschritt im unkontrollierten Ausbruch nur Schwierigkeiten für Andere bringen. Das war etwas, was Cloud vermeiden wollte. Er wollte keine Schwierigkeiten bringen, er wollte kein Klotz am Bein sein.

Doch sein Meister lachte lediglich, was den Blonden nur noch mehr verunsicherte. Hatte er was falsches gesagt?

„Na na Blondie. Klar musst du das Tier in dir lernen zu kontrollieren. Aber wenn du selber in normalen Zustand im Einklang bist. dann wird das nicht. Wie du vielleicht weißt, werden wir Dämonen in Halbform geboren. Je nachdem welche Tierart, wird man dann sozusagen zum Menschen. Da fragt man sich doch warum wieso wir den Menschen ähneln oder? Woher unser Ursprung ist? Und das genau wird eure Aufgabe sein.“

Wieso nannte ihn eigentlich jeder Blondie? Er hatte einen Namen.

„Äh. Damit wir uns doch unter den Menschen tarnen können, oder nicht?“

So hatte er es gelernt. Doch Sephiroth beachtete seine Antwort nicht und beschwor stattdessen zwei Jutesäcke. Bei der nächsten Handbewegung erschienen zwei Ketten, die er ihnen überreichte, während er ihnen gleichzeitig Anweisungen gab.

„Ihr werdet nun für einige Zeit in der Menschenwelt leben. Und genau das herausfinden. Falls ihr aus der Kontrolle gerät, bändigt sie euch. Und ich werde ab und zu vorbeikommen. Und vergisst nicht das regelmäßige Schwertraining.“

Bei Letzterem sah er dann zu Zack. Scheinbar schien dieser sowas gerne zu vergessen.

Da Cloud seinem Meister nicht widersprechen wollte, legte er sich schnell die Kette um. Außerdem Menschenwelt! Dagegen hatte er nichts einzuwenden. Auch wenn er langsam gern Mal Kontrolle über sich hätte...

„Müssen wir an einen bestimmten Ort hin, oder können wir es uns aussuchen?“

Auf seine Frage hin schüttelte der Silberhaarige den Kopf und erklärte knapp, dass ihr Ziel überall auf der Welt zu erreichen wäre. Seine nächsten Worte überraschten Cloud.

Er sollte aussuchen, wo es hinging? Wie denn, er kannte kaum was von der Erde!

Plötzlich wurde alles schwarz,m er sah gar nichts mehr. Das Einzige was da war, waren Zacks Hände, die nach seinen Griffen.

„Wah! Nun mach schon. Ein Ort. ich will nicht ewig hier im Dunkeln fliegen!“

Wie? Wo? Was?

Cloud hatte keine Ahnung was er tun sollte, ein Ort. Ha! Er hatte doch selber keine Ahnung. Die Dunkelheit und Zacks Panik – als was Anderes konnte er es nicht beschreiben – ließen ihn nervös und schreckhaft werden. Licht! Sie brauchten Licht!

Er merkte die Magie gar nicht, die durch seinen Körper drang. Seine Streifen am Ohr und am Schwanz fingen an zu leuchten, sodass das restliche Fell dunkler und irgendwie sogar etwas durchsichtig erschien. Durch das Licht konnte er wieder Zack sehen. Allerdings war es um sie herum noch immer schwarz, da das Licht nichts reflektieren konnte.

Überrascht sah er sich kurz um. Seit wann? Egal. Scheinbar war das ein Zauber, den er gerade instinktiv betätigt hatte. Er konnte ja nicht ahnen, dass das eine besondere Fähigkeit seinerseits war.

Ein Ort? Ihm fiel die Kirche ein, das Dorf indem sie sich heute herumgetrieben hatten und der schöne Wald mit dem Bach, der so viele Fische beherbergte. Die Dunkelheit wich. Wasser war zu hören, genauso wie es zu riechen war. Gras wurde unter ihnen sichtbar, daneben ein Bach und nach ein paar Metern erschienenen Bäume. Über ihnen war ein sternenklarer Himmel. Schließlich war die vollkommene Dunkelheit verschwunden. Da es Nacht war, war es zwar nicht besonders hell, aber die Sterne, der Halbmond und Cloud leuchteten ja etwas, sodass man recht gut sehen konnte. Vor allem Dämonen, die eh im Dunkeln sehen konnten – solange es denn etwas zu sehen gab. Aber es gab noch eine Lichtquelle. Er hatte keine Ahnung was es war, Käfer wie es schien. Und ihr Hinterteil leuchtete. Es war wie kleine Lichtfunken, die um sie herumschwirrten. Mit großen Augen sah er zu Zack, lächelte dann etwas. Jeder Mensch hätte das wohl als total romantische Szene betrachtet. Zwei junge Leute – mit seltsamen Ohren und Schwänzen – im dunklen Wald an einem ruhigen Bach umringt von Glühwürmchen, der eine lächelte den Anderen zaghaft an und leuchtete sogar, während sie auch noch Händchen hielten.

Nur Cloud hatte keine Ahnung wie das wirkte. Er hatte auch keine Ahnung, dass er auf viele einen unschuldigen Eindruck machte. Das er Andere dazu bringen konnte ihn beschützen und besitzen zu wollen, einfach weil er so rein und zerbrechlich wirkte. Würde er das wissen, nun er würde vermutlich wütend sein, da er so gar nicht wirken wollte.

Aber zum Glück hatte der kleine niedliche Dämon davon keinen blassen Schimmer.

Zack erwiderte seinen Blick, schien von irgendwas fasziniert, aber auch erleichtert. Vermutlich hatte er die Dunkelheit eben gar nicht gut gefunden.

„Du leuchtest? Wie machst du das?“

Ja darauf hatte er keine Antwort.

„Keine Ahnung, ich hab an Licht gedacht und da hat das angefangen.“

Er spürte wie sich diese warme Magie zurückzog und mit ihr auch das Leuchten. Gleichzeitig ließ Zack ihn los und sah sich um, was er ihm gleich tat, während er in menschliche Gestalt wechselte.

„Ah wir sind in der Stadt von vorhin gelandet: Am besten suchen wir uns eine Unterkunft. Vielleicht geben wir uns als Brüder aus. Suchen wir uns ein Haus aus wo jemand Schwaches wohnt. Den können wir so beeinflussen.“

„Schwache Seele? Mhmh okay. Aber werden die Anderen nicht misstrauisch, wenn über Nacht wer Neues da ist?“

Vor allem in kleinen Städten. Aber Zack schien zu wissen was er tat, also hielt er sich erst einmal an ihn. Wenn er was komisch fand, würde er einfach nachfragen, sowie jetzt gerade.

„Nein, nein. Das ist ein weit umgreifender Zauber. Also wie ein Dominosteineffekt. Ähh kann ich das überhaupt so sagen? Man nistet sich in einen Kopf ein und dann hat der Betroffene einen Magieschleier um sich und verbreitet somit den Zauber. Nur wir sehen uns überhaupt nicht ähnlich.“

Fasziniert beobachtete Cloud die nachdenklichen Züge des Schwarzhaarigen und wie dieser sich durch das Haar fuhr.

„Wir könnten es auch anders machen. Einer könnte sich in Aerith' Familie einnisten. Dann geht es einfacher. Du hast es vielleicht nicht gemerkt aber Aerith ist nur ein halber Shinigami. Doch sie bestrebt ein Ganzer zu werden.“

Ging das? Wie konnte man sein Erbgut denn bitte verändern? Vielleicht gab es andere Regelungen bei Shinigami. Ein Halbdämon würde niemals ein vollwertiger Dämon werden können.

„Also eine Familie oder zwei?“

„Zusammen.“

Das war ihm lieber, als alleine zu sein. Die Unsicherheit war da einfach noch, außerdem wusste er gar nicht, wie er das mit dem Zauber anstellen sollte. Wieso schickte man ihn zu sowas, ohne ihn vernünftig vorzubereiten?

„Ist doch okay, oder?“

„Okay zusammen, wie du willst.“

Gott sei Dank.

Sie marschierten los und überprüften eine Hütte, die eher etwas abgelegener von dem Dorf war. Im Gegensatz zu Cloud wusste Zack worauf er achten musste. Scheinbar hatten seine Eltern ihn hierauf vorbereitet. Innerlich seufzte Cloud. Neben Zack wirkte er wie ein kleines Kind.

„Bingo alte Seele. Perfekt.“

Sein Trainingspartner klopfte an, lächelte der alten kleinen Frau in Schürze lieb an, ehe er sie an der Kehle packte und ihre Lippen miteinander verband. Das war nichts ungewöhnliches. Teufel konnten durch einen 'Kuss' einen besseren Zugriff auf die Seele des Anderen zugreifen, Mächte übertragen und Wissen austauschen. Durch den Kuss entstand eine Verbindung.

Dementsprechend sank die alte Dame leblos zusammen und Zack hatte ihre Seele kurz darauf in seinen Händen. Es war eine kleine leuchtende Kugel, umringt von schimmernden Nebel. Zack drehte sich zu ihm.

„Und jetzt Lernstunde Nummer Eins. Wir werden die Seele dritteln aber vorher werden wir sie mit falschen Erinnerungen behaftet. So wird unsere Illusion geschaffen. Und die Dame du und ich kriegen einen Teil davon ab. Und so kann es los gehen. Die Frage ist nun ob wir zum Spaß uns eine kleine Herausforderung stellen.“

Das spitzbübische Lächeln ließ Böses erahnen, aber Cloud war neugierig und an der Herausforderung interessiert.

„Wie wäre es, wenn wir uns ein Limit setzen und solange selber glauben, es wäre unser Leben? Wir erinnern uns dann nicht mehr daran, dass wir Dämonen sind. Mal sehen wer sich als erstes wiederfindet. Und wenn nicht, dann kehren unsere Erinnerung nach dem gesetzten Limit zurück. Also?“

„Gut, dritteln. Wie macht man das?“

„Cool. Okay, okay. Die Frage ist, wann soll unsere Erinnerung wieder einsetzen und welches Leben wollen wir?“

Schien Wichtig zu sein. Also ich wäre ja gerne so wie ein Handwerker.“

Er zeigte seine Muskeln und schmunzelte. Auch Cloud konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wetten er wollte Aerith den Hof machen?

„Die alte Dame ist unsere Mutter. Unser Vater starb an der Pest. Sie zog und alleine auf und wir haben früh an gefangen zu arbeiten. So willst du 'ne kleine Freundin?“

Was? Äh nein?

Aber die Frage war aber eher, als was er arbeiten wollte. Er konnte ja nichts. Nun vielleicht doch. Er überlegte kurz. Hier in der Nähe gab es ein Pferdestall, also vielleicht... oder doch lieber was Anderes?

„Nein keine Freundin, aber ich will im Stall arbeiten.“

Er sah ihn ruhig an. Ja das wäre etwas, dass er vielleicht noch hinbekommen würde.

„Okay, dann wirst du der Sensiblere und ich der Handwerker.“

Was auch immer die Berufswahl mit dem Charakter zu tun hatte.

„Gut und weil es unser erstens Mal ist setzen wir uns zwei Wochen. Danach müssen wir einfach den Rest Seele der alten Dame essen und anderweitig unser Ziel herausfinden. Okay. Dann leg deine Hand auf meine.“

Zacks Hand war Warm. Die Seele schien wie Nebel in ihren Händen, hatte keine feste Form mehr. Er konnte das Leben von der Alten spüren.

„Denk jetzt an das Ausgemachte. Lass es in die Seele fließen.“

Cloud schluckte, schloss dann aber wie Zack seine Augen und ließ sich von seiner eigenen Magie und den Gedanken leiten. Irgendwas in ihm schrie, doch das vergaß er, sobald die Seele nach oben schwebte und dann zerplatze. Wie Regen nieselte sie auf sie runter. Im nächsten Moment schrie Zack und er blinzelte.

„Mutter!“

Sein Bruder kniete sich vor sie und nahm ihre Hand. Auch er kam schnell dazu, zitterte vor Sorge. Sie hatten schon ihren Vater verloren, nicht auch noch ihre Mutter.

„Was ist mit ihr? Was ist passiert?!“

„Ein Schwächeanfall wohl. Los Cloud hilf mir mal.“

Er half die kleine Frau ins Haus zu bringen, dass sich durch den Zauber angepasst hatte. Es wirkte so, als würden sie schon immer hier gelebt haben.

„Ein nasses Tuch. Los.“

Sofort kam er die Aufforderung seines älteren Bruders nach. Eine Weile beobachteten sie ihre Mutter, welche nun ruhig im Bett schlief.

„Komm Zack. Wir sollten auch schlafen. Es scheint ihr gut zu gehen.“

Und es war schon spät.
 

Er wachte früh am Morgen auf, die Sonne war noch nicht einmal am Horizont zu sehen. Zeit aufzustehen, sich anzuziehen und sich kurz frisch zu machen. Sobald er das erledigt hatte, machte er sich auf den Weg zu den Stallungen wo er arbeitete. Die kräftigen Pferde gehörten zum Müller und brauchten früh etwas zu Essen, damit sie nachher auch gut arbeiten konnte. Deswegen war es immer das Erste was er tat. Sobald sie alle ihr Futter hatten, huschte er noch einmal nach Hause. Das war nicht weit weg, also war es kein Problem. Die Pferde mussten ja eh erst einmal in Ruhe fressen. Zuhause aß er kurz ein Brot und begrüßte leise seine Mutter, die ebenfalls aufgewacht war.

„Wie fühlst du dich?“

„Gut, ich gehe jetzt Mal unsere Gänse füttern.“

„Soll ich das nicht machen?“

Doch sie tätschelte ihm nur liebevoll die Wange und ging raus. Lächelnd begann der Blonde damit etwas den Haushalt zu machen. Das war typisch ihre Mutter. Sie ließ sich von nichts unterkriegen und war wie immer gut gelaunt. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Leben in seinen großen Bruder kam.

„Morgen Bruder. Mama ist schon wach und füttert die Gänse, wollte sie sich nicht nehmen lassen. Ich muss auch gleich weg. Frühstück steht auf dem Tisch.“

„Morgen...“, kam es verschlafen zurück.

Zack brauchte Morgens mehr als nur ein kleines Stück Brot. Er selber aß morgens nur wenig und auf der Arbeit gar nichts. Das würde erst heute Abend wieder sein. Vielleicht hatte er deswegen so wenig Gewicht, er wusste es nicht genau.

Die meisten Frauen im Dorf... nun sie bewunderten seinen großen Bruder Zack. Zack war gutaussehend, nett, muskulös, aber bereits verlobt. Aerith hieß sie. Aerith das Blumenmädchen.

Cloud huschte schließlich raus, er hatte meist nur Tiere im Kopf und deswegen störte es ihn nicht. Er gab seiner Mutter noch einen Kuss auf die Wange, ehe er wieder zum Stall lief.

Der Tag war wie immer anstrengend, aber er überwältigte ihn, ohne sich zu beschweren.

Gerade als er eines der schweren Kaltblüter raus führte, hörte er einen Schrei und sah sich um. Dort war eine junge Frau, deren Pferd durchgegangen war. Er kannte sie nicht, aber ihre Kleidung sagte aus, dass sie vom Adel war und wahrscheinlich gerade hier einen Zwischenstopp einlegte. Nun, eigentlich egal, sie brauchte Hilfe.

Eigentlich durfte er die Pferde nicht reiten, aber er sprang mit Leichtigkeit auf den Wallach und trieb ihn an. Natürlich war der Warmblüter des Mädchens schneller, aber dafür kannte er die Umgebung besser und konnte ihm den Weg abschneiden. Da es schwer war die Zügel zu greifen, sprang er vom Pferd ab, direkt auf ihres. Nun saß er hinter ihr, wunderte sich kurz, dass ihm ein solches Kunststück gelang. Sein eigenes Pferd wurde langsamer und blieb schließlich stehen. Es würde dort warten oder von alleine zum Stall gehen. Er selbst griff die Zügel, drückte die junge Frau an sich, die beinahe vom Pferd fiel. Er zog nicht wie wild an den Zügeln, sondern verlagerte sein Gewicht nach hinten, murmelte leise Worte der Beruhigung. Tatsächlich wurden beide ruhiger, obwohl er nur mit dem Braunen geredet hatte und nicht mit ihr. Das stolze Tier wurde langsamer, verfiel in einem Trab und blieb schließlich stehen. Cloud stieg ab, trat nach vorn und streichelte beruhigend über die Nüstern.

„Siehst du, hier ist nichts was dich aufregen sollte. Du bist ja völlig erschöpft.“

Er redete immer mit den Tieren, als würden sie ihn verstehen können. Der braune Hengst schnaubte, atmete laut und begierig die Luft ein und wieder aus. Seine Muskeln zuckten und er war vollkommen verschwitzt. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie das Mädchen ebenfalls vom Pferd stieg, genauso zittrig wie ihr Pferd. Er ging lieber noch ein paar Schritte, sodass er nun auf der andere Seite des Tieres stand. Mit Menschen konnte er nicht so gut.

„Habt vielen Dank.“

Doch sie trat zu ihm, fing ebenfalls das Pferd an zu streicheln. Sie schien nicht sauer, lediglich erleichtert.

„Das hätte jeder hier getan.“

„Aber nicht jeder wäre es gelungen aufzusitzen und Alejandro zu beruhigen.“

„Alejandro heißt du also, ein schöner Name.“

Er merkte wie sie lächelte.

„Mein Name ist Tifa, wie ist Eurer?“

Er zögerte kurz, sah sie nun doch genauer an. Ihre Haare waren dunkelbraun, beinahe schwarz und recht lang. Ihr Kleid war Mintgrün und prachtvoll verziert. Aber er wusste, es war nur einfache Kleidung aus dem Adel. Ihre Augen waren braun, schienen sogar irgendwie rötlich und sie trug einen silbernen Ohrring. Aber sah Freundlichkeit und Wärme in ihren Augen, was ihn dann doch dazu brachte, zu antworten.

„Cloud, freut mich Euch kennen zu lernen.“

Er verbeugte sich kurz, lächelte etwas zaghaft.

„Wenn Ihr wollt führe ich euch zu den Stallungen meines Herrn, dort könnte ich Euer Pferd versorgen.“

Ja ihm ging es nur darum, dass das Tier versorgt wurde. Aber er hatte gehört, dass Adlige nur an sich dachten. Doch bevor er sich einen Vorteil für sie überlegen konnte, antwortete sie schon, dass es eine gute Idee wäre und sie fragte sogar, ob sie helfen könne. Die Frage verwirrte ihn, aber er stimmte zu.

Sie führten das Tier zurück und sammelten unterwegs den Wallach ein, welcher ganz ruhig und gelassen folgte, ohne das Cloud das Seil in die Hand nehmen brauchte.

Als sie dort ankamen, verspannte er sich etwas. Da war der Müller. Das würde gewaltigen Ärger geben.

„CLOUD DU NUTZLOSER ESEL!“

Wütend kam der Müller auf ihn zu und er senkte schuldbewusst den Blick.

„ICH LASS DICH HIER ARBEITEN UND DU FAULENZT! UND! DU SCHNAPPST DIR EINFACH EINES MEINER PFERDE!!!“

Alejandro, riss den Kopf hoch und wich zurück und er hatte Mühe den Hengst ruhig zu halten. Er selbst war jetzt wohl taub, wieso hatte der Mann nur so ein lautes Organ? Da er kein Wort der Verteidigung raus brachte, mischte sich Tifa ein, was ihn verwundert aufsehen ließ. Die junge Frau hatte Courage.

„Jetzt aber Mal langsam, Sir! Ihr freundlicher Mitarbeiter, hat mir das Leben gerettet. Mein Pferd ist durchgegangen. Mein Vater wäre bestürzt, wenn mir was passiert wäre. Cloud hat dies verhindert, sie sollten ihm dankbar sein.“

Der Müller öffnete den Mund, schloss ihn wieder und wiederholte dies ein paar Mal, wie ein Fisch.

„Natürlich Miss. Möchtet Ihr vielleicht auf den Schock rein kommen und einen Tee trinken? Der Bursche hier wird sich schon um euer Pferd kümmern.“

Tifa schüttelte den Kopf.

„Nein, ich will hier draußen bleiben, damit die Reiter meines Vaters mich schnell finden. Aber ein Tee wäre schön.“

Sein Chef nickte hastig, sah ihn wütend an und Cloud wusste, das würde ein Nachspiel haben, aber nun eilte der fette Mann zur Mühle um seiner Frau Bescheid zu geben.

„Wegen mir habt ihr Ärger.“

„Den habe ich jeden Tag.“, murmelte er tonlos und führte das Pferd zur Tränke., sattelte es ab, während es erst einmal etwas trank. Danach holte er sich etwas Stroh um es trocken zu reiben.

„Kann ich helfen?“

„Wenn Ihr wollt, nehmt euch etwas Stroh und trocknet die andere Seite.“

Gemeinsam trockneten sie Alejandro. Das Pferd entspannte sich auch immer mehr. Der Müller sah Cloud zwar wütend an, als er der Lady den Tee brachte, wagte es aber nicht ihn noch einmal vor ihr zusammen zu schreien.

Als sie fertig mit der Versorgung waren, tauchten auch schon Reiter auf, deren Rösser zwar etwas kräftiger als Alejandro waren, aber neben seinen Kaltblütern im Stall wie Athleten wirkten.

„Lady Tifa, hier seid Ihr.“

Tifa nickte ging zu der Wache hin und erklärte ihm was passiert war, nachdem ihr Pferd durchgegangen war. Der Mann stieg ab und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.

„Vielen Dank, dass ihr die Lady gerettet habt. Sie ist die beste Freundin der Königstochter, nicht auszudenken wie ihr Vater und der König reagiert hätten, hätte ich Ihnen eine schlechte Nachricht überbringen müssen.“

„Es ist doch selbstverständlich Menschen im Not zu helfen Sir.“

Er sah ihn ruhig an und merkte wie dieser kurz seltsam schaute.

„Nicht viele Leute haben eine solche Einstellung.“

Cloud lächelte zaghaft.

„Meine Mutter kümmert sich um jeden und mein Bruder und ich haben es einfach übernommen.“

„Dann ist Eure Mutter eine ehrbare Frau, wenn sie solche Kinder wie Euch erzogen hat. Ist Alejandro wieder bereit um geritten zu werden?“

Er fragte ihn um seine Meinung? Oha, der Mann war echt in Ordnung.

„Nun, ich würde ihn sich noch etwas ausruhen lassen. Sein rechtes Bein macht mir etwas Sorgen...“

Der Mann ging zu dem Ross und tastete das rechte Bein ab.

„Ihr habt Recht, es fühlt sich heiß an.“

Cloud nickte und sah, das Tifa besorgt drein schaute.

„Wird er wieder gesund?“

Der Mann nickte und ging auf die Lady zu, half ihr auf sein Pferd und stieg selber auf.

„Könnt Ihr ihn versorgen?“

Brav nickte Cloud auf die Frage des Mannes hin, sah dann aber fragend zu Tifa. Sie schien irgendwie bedrückt und was auf dem Herzen zu haben.

„Mylady?“

„Könntet Ihr Alejandro mit zu Euch nehmen? Ich will nicht, dass er über Nacht hier ist...“

Cloud lächelte und nickte.

„Sicherlich. Ich lebe am Rande des Dorfes am Bach. Es ist das letzte Haus.“

„Habt Dank.“

Die Männer wandten ihre stolzen Rösser und ritten davon. Allerdings ritten zwei noch einmal zur Mühle, scheinbar bedankten sie sich noch einmal bei dem Müller und berichteten, dass Cloud den Hengst mit nach Hause nehmen würde. Sobald sie verschwunden waren, kam der fette Mann auch schon auf ihn zu. Cloud wandte sich schnell seiner Arbeit zu, die er total vernachlässigt hatte. Doch zu spät. Er ging zu Boden, als der Mann ihn schlug.

„Wegen DIR stand ich dumm da! Du Esel vernachlässigst deine Arbeite um bei einer Lady zu punkten!“

Wieder ein Schlag diesmal mit der Peitsche. Er fauchte leise, spürte eine Unruhe in sich, doch dann ließ der Müller ab.

„Deine Arbeit bringst du dennoch zu Ende! Na los!“
 

Müde und schon halb schlafend führte Cloud Alejandro zu sich nach Hause. Er brachte ihn hinters Haus und band ihn dort an einer Stand an, klopfte ihm auf den Hals, ehe er kurz zum Brunnen ging und ein Leinentuch ins Wasser tauchte. Diesen wickelte er um das Bein, damit es kühlte. Das Leinentuch davor hatte er schon abgemacht.

„Gute Nacht Großer.“

Es war später als sonst und er hatte Hunger, war aber viel zu müde. Leise schlich er sich ins Haus um seine Familie nicht zu wecken.

Fünfte Lektion: Vertrauen

Müde und schon halb schlafend führte Cloud Alejandro zu sich nach Hause. Er brachte ihn hinters Haus und band ihn dort an einer Stand an, klopfte ihm auf den Hals, ehe er kurz zum Brunnen ging und ein Leinentuch ins Wasser tauchte. Diesen wickelte er um das Bein, damit es kühlte. Das Leinentuch davor hatte er schon abgemacht.

„Gute Nacht Großer.“

Es war später als sonst und er hatte Hunger, war aber viel zu müde. Leise schlich er sich ins Haus um seine Familie nicht zu wecken.

 

„Buh!“

Er zuckte zusammen, obwohl er das schon gewöhnt war. Ab und an blieb Zack so lange auf, bis er heimkam. Cloud hatte ihn nie gefragt, glaubte jedoch, dass sein Bruder es tat, weil er vorher nicht wirklich einschlafen konnte, weil er sich Sorgen um ihn machte.

„Hast du schon gehört? Der alte Müller ist von uns gegangen. Ich hatte einen Auftrag abzugeben, aber er lag tot in seiner Hütte.“

Es hatte einen Vorteil, wenn Zack länger aufblieb. Er aß dann etwas, da Zack immer darauf achtete. Also setzte er sich an den Tisch und genehmigte sich etwas von der Kohlsuppe.

„Mh... Nun er war schon sehr alt. Verwunderlich ist das also nicht.“

Er hielt inne mit dem Essen, als er Alejandro draußen hörte. Das Pferd wirkte unruhig. Also stand er seufzend auf, ging nach draußen um den Hengst zu beruhigen. Es war wohl besser, wenn er die Nacht über bei ihm blieb. Dann konnte er ihn schneller beruhigen und überwachen. Somit ging er noch einmal rein um die Suppe aufzuessen und seinem Bruder die Situation zu erklären.

„Hab heute Ärger bekommen, weil ich einer Adligen geholfen habe, deren Pferd durchgegangen ist. Nun, jetzt ist das Pferd hier, weil sein Bein angeschwollen ist und ich soll mich bis morgen darum kümmern. Also werde ich heute draußen schlafen. Hat sich Aerith eigentlich über den Ring gefreut?“

Immerhin hatte Zack ihr heute den Ring für die Verlobung geben wollen. Das war etwas, dass ihn doch interessierte, denn er gönnte seinem Bruder jedes Glück der Welt. Zacks breites Grinsen ließ ihn lächeln. Ja, sie hatte sich gefreut.

„Aber klar doch. Sie hat gesagt sie würde ihn ewig behalten.“

Natürlich würde sie das. Sie würden ja auch heiraten und den Verlobungsring hatte Zack selbst gemacht. Er hatte sich viel Mühe dabei gegeben. Welche Frau freute sich nicht darüber?

Sie unterhielten sich noch leise über die bevorstehende Hochzeit, ehe Cloud nach dem Abwasch nach draußen ging um zu schlafen.

 

Lange hielt der Schlaf jedoch nicht. Langsam öffnete er seine Augen. Alejandro war unruhig, tänzelte nervös und wieherte leise, versuchte sich loszureißen.

„Hey Ruhig mein Junge.“

Er stand auf, spürte wie alles verspannt war, doch ignorierte er dies und streichelte wieder über die Nüstern. Irgendwas musste da sein, sonst wäre er nicht so nervös. Also sah Cloud sich um, aber da war nichts. Ob Zack irgendwas im Haus machte? Leise trat er ein und sah eine Gestalt, die er aber nicht wirklich identifizieren konnte. Wer war das?! Unsicher nahm er eines der Messer auf der Ablage neben ihm. Wer auch immer es war, es war besser, wenn er nicht im Haus war.

„Hey!“

Die Gestalt riss den Kopf zur Seite, es war eine unnatürliche Bewegung, die Cloud erschaudern ließ. Noch immer verbarg sich die Person im Schatten, dennoch erkannte er das unheimliche Grinsen

„Doch einer wach, aber an dich bin ich nicht interessiert. Wenn du jedoch in die ewigen Jagdgründe verschwinden willst, tue ich dir gerne den gefallen.“

Mit einer ruckartigen Bewegung schnellte die Person durch den Raum und Cloud spürte im nächsten Moment, wie er gegen die Wand krachte und das Baumaterial durch die Wucht sogar kurz bröckelte. Aber er nahm den Schmerz kaum war, eher die Hand die an seinem Hals lag und ihm die Luft abdrückte.

„Und jetzt kleiner blonder Dämon verabschiede dich vom Leben.“

Doch dann durchstach ein Messer Haut, Muskeln und Sehnen des Angreifers. Zack! Cloud war noch nie so erleichtert darüber gewesen seinen Bruder zu sehen. Aber das irre Kichern ließ die Freude schnell wieder verschwinden. Sollte man bei einer Stichverletzung nicht vor Schmerz aufschreien?!

„Das hält mich nicht auf.“

Damit schleuderte die Person Zack über die Arbeitsplatte und sein Bruder blieb reglos liegen. Entsetzen und Panik machte sich und Cloud breit.

„ZACK!“

Nein, nicht sein Bruder. Alles nur nicht sein Bruder. Panik und ein Gefühl schwemmten durch seinen Körper. Es selbst nicht mehr wahrnehmend fauchte er den Angreifer an, formte einen Zauber, der den Mann von sich schleuderte. Kaum wieder frei, lief er zu Zack dessen rechter Arm schlaff hinunter hing und Blut den Stoff seiner Hose färbte. Instinktiv hockte er sich schützend vor ihm, das Messer erhoben und den Mann fixierend. Als es näher kam, reagierte Cloud einfach, er sprang auf, zielte nicht auf den Bauch oder auf das Herz. Er rammte das Messer mit voller Wucht ins Gesicht, Blut spritzte, verdreckte seine Haare, befleckte sein Gesicht.

Aber statt tot umzufallen, wurde er siegessicher von diesem... Vieh angegrinst. Denn was Anderes war es nicht. Vor Clouds Augen änderte sich die Körperform. Kichernd nahm diese Vieh Merkmale einer Schlange an. Ab dem Rumpf war der Körper einer großen Schlange. Die Arme bekamen Schuppen, manche wurden großer, waren zu Stacheln geformt. Die Zähne wurden weniger, dafür zwei länger und er erkannte, wie Gift aus ihnen tropfte. Die Wunde im Gesicht hatte sich bereits wieder verschlossen.

Direkt vor Cloud hatte sich eine Bestia aufgebaut. Eine Bestia, deren Ziel es war Zack zu töten.

~„Geh zur Seite, du bist nicht mein heutiges Opfer.“~, zischelte der Dämon.

Doch er erreichte das Gegenteil. Er verstärkte mehr den Drang in Cloud den Schwarzhaarigen hinter ihm beschützen zu wollen. Umso entschlossener fixierte er die Bestia.

~„Du elender Flohsack! Du wirst nicht verhindern können, dass ich diese Brut vernichte!“~

Der Dämon preschte vor, packte seine rechte Hand und brach sie mühelos.

~„Oder stirb mit ihm.“~

Ein entsetzter Schrei entkam der Kehle des Blonden. Schmerz durchflutete ihn, seine Erinnerungen kehrten mit einem Schlag zurück. Seine Augen weiteten sich und dann veränderte sich bereits seine Gestalt. Der Dämon wurde umgerissen, der Tiger war größer als sonst, lange Fangzähne lugten hervor und die Streifen glühten. Von diesen gingen auch die Lichtfäden aus, die etwas an Feuer erinnerten. Hörner waren auf seinem Kopf und sein Schwanz war länger, peitschenartiger und seine Schwanzspitze war zu einer Sichel geworden. Auffällig war noch das andere Streifenmuster, das ein gewöhnlicher Tiger gar nicht besaß, am ausgeprägtesten war es am Kopf. Seine Größe war auf zwei Meter Schulterhöhe geworden, dabei war die Bestia ebenfalls noch nicht ausgewachsen.

Die eine Pfote war gebrochen, aber das schien ihn nicht zu stören. Er hockte auf dem Anderen, die eine Tatze lag auf den Hals des anderen, genau die Stelle, an der man eine Schlange packen musste. Die Krallen ausgefahren. Natürlich, menschliche Waffen konnten einen Dämon nicht töten, Dämonen untereinander schon.

Er brüllte und biss zu, zermalmte den Kopf, doch sein Gegner hatte sich verwandelt, um ihn geschlängelt und drohte ihn zu zerquetschen. Zubeißen konnte die Schlange nicht, aber solange beide lebten, war es ein Kampf um Überleben.

Aber die Kiefer des Tigers waren schneller, tödlicher. Allein schon wegen den Fangzähnen die nicht so leicht zerbrechen konnten wie damals bei den Säbelzahnkatzen. Die Muskeln der Schlange erschlafften, ließen von ihm ab. Er biss noch ein paar Mal in den leblosen Körper, zerriss ihn förmlich, eher er sich über die blutende Schnauze legte und schließlich auf Zack zuging, ein bedrohliches Knurren von sich gebend. Mehr Blut, mehr Leben, dass er auslöschen könnte. Und mit dem Kerl hatte er noch eine Rechnung offen.

„Wenn du nur einen Schritt weitergehst, wirst du meine Klinge spüren.“

Ein helles Licht kreiste einmal um Zack, dann setzte es sich zusammen und Aerith hielt bedrohlich ihre Todessense an die Kehle des Tigers.

„Wie ich sehe deine erste Verwandlung. Ihr seid so undankbar, wenn ihr einfach auf Artgenossen los geht. Dabei hat er mit so viel Freude von dir gesprochen, ja fast sogar vorgeschwärmt.“

Sie schleuderte ihn weg, was er fauchend kommentierte. Doch bevor er sie attackieren konnte, hatte sie Zack auf geschultert und war mit den Worten, dass er bei ihr besser aufgehoben wäre, verschwunden.

Cloud selber wechselte dank der Kette Sephiroth' wieder in seine Halbgestalt.

Ihm war schummrig. Woah was war passiert? Er sah sich um. Er und Zack waren in der Menschenwelt, hatten eine Seele gedrittelt und hatten einen Tag als Mensch gelebt. Und dann war da dieser Dämon aufgetaucht. Ein Schauder kam ihm über den Rücken. Menschen waren wirklich hilflos. Und dann wollte der Dämon Zack auslöschen und er hatte ihn beschützen wollen. Schmerzerfüllt blickte er auf seine Hand.

„Autsch. Moment, Zack!“

Er sah sich um, doch Zack war nicht da, lediglich die Leiche des fremden Dämons. Holla eine Schlange in der Bestia? Das musste Zack gewesen sein, das waren definitiv Bissspuren an den Überresten. Aber wieso wusste er davon nichts? Er sah an sich herunter. Er war in seiner wahren Gestalt, ob er versucht hatte als Tiger den Dämon aufzuhalten? Das würde die Gedächtnislücke erklären.

„Zack?“

Er sah sich um, roch das Blut des Anderen, aber es gab keiner Fährte die er folgen konnte. Panisch ging er raus, merkte die Unruhe Alejandros. Wieder versuchte er es beruhigen, doch das Tier scheute.

„Natürlich, Tiere können fühlen, dass wir Anders sind.“

Und er sah gerade nicht menschlich aus. Er nahm menschliche Gestalt an, unterdrückte seine Ausstrahlung und diesmal wirkte seine beruhigende Art dem Pferd gegenüber.

Er sah sich um, schritt umher, keine Fährte.

Verdammt.

„Zack!“

Er begann zu suchen. Die gesamte Nacht. Doch er fand ihn nicht. Zitternd und völlig verwirrt kehrte er zurück in das Haus. Da er sich erinnerte war die alte Dame tot. Cloud lehnte sich an die Wand, schloss die Augen. Ob Zack einfach wieder in der Hölle war? Aber wieso sollte er ihn hier alleine lassen? War er so schlimm gewesen? Seufzend beseitigte er die Überreste des Dämons und beerdigte einfach die alte Frau, alles auf Menschenart, weswegen der Morgen anbrach. Zack war immer noch nicht zurück...

„Verdammt!“

Sein Arm war bereits wieder geheilt, auch wenn er ihn hatte schienen müssen, damit alles richtig zusammen wuchs. Aber das hatte er ohne großes Nachdenken getan, während er Zack gesucht hatte.

 

Summend setzte sich eine seltsame Biene auf seine Schulter, lange nachdem die Sonne aufgegangen war. Er wusste nicht weshalb, aber er verstand diese Biene. Zack war bei Aerith. Sie hatte sich um ihn gekümmert. Sofort wollte er sich auf dem Weg machen, doch da kam gerade Tifa mit ihren Leuten. „Cloud.“

Er lächelte etwas traurig.

„Ist etwas passiert?“

„Ja meine Mutter ist gestern gestorben und mein Bruder hält sich nicht hier auf. Ihm war das zu viel und er ist zu seiner Verlobten.“

Das Spiel musste gewahrt werden... Anscheinend schauspielerte er gut, denn die Lady schaute bestürzt und tat dann etwas, womit der junge Dämon einfach nicht gerechnet hatte. Sie umarmte ihn.

„Es tut mir so Leid.“

„Dafür könnt Ihr nichts.“

Er löste sich vorsichtig von ihr und brachte sie zu Alejandro, dessen Bein es besser ging, was daran lag, dass Cloud Heilmagie eingesetzt hatte. Das Tier war ruhig und ausgeglichen. Warum er durchgegangen war? Vermutlich hatte sein Bein geschmerzt und als er gescheut hatte, war es ihm einfach zu viel gewesen.

„Nun, ich will Euch nicht davon abhalten euren Bruder aufzusuchen. Habt nochmals vielen Dank.“

Er nickte höflich und die adligen Leute verschwanden. Cloud wartete bis sie außer Hörweite waren und nutzte das Tempo der Dämonen um schnell zu Aerith zu kommen. Vor dem Haus klopfte er unsicher. Ein Mann mit Brille, definitiv ein Shinigami machte auf.

„Ähm...“

„Du willst zu Zack, junger Dämon?“

Er nickte und wurde reingelassen. Schnell war er an Aerith Seite, die neben Zack stand.

„Zack!“

Zack sah käsig aus und war nicht wirklich bei Bewusstsein Wieso ging es ihm so schlecht?. Er hatte doch die Schlange eiskalt auseinander gerissen.

„Was ist passiert?“

Aerith musterte ihn kurz verschlafen. Scheinbar war sie Zack die ganze Zeit nicht von der Seite gewichen.

„Ihr wurdet von einem anderen Dämon angegriffen, der ein Feind von Zacks Vater war. Zack selbst ist vergiftet worden und du hast ihn in deiner Bestiagestalt erledigt. Diese Prüfung war einfach noch zu früh. Ich verstehe nicht warum Zack sie unbedingt machen wollte. Er weiß doch genau, dass er eine Zielscheibe für die Feinde seines Vaters ist.“, erklärte sie ihm und strich sanft durch das schwarze Haar.

Dann nahm sie den Ring von ihren Finger und gab ihm Cloud.

„Bring ihn zurück Cloud. Dort kann man sich besser um ihn kümmern. Und sag Zack ich will einen echten.“

Er sah Zack an, nickte dann aber. Schon wieder Bestia. Er sollte das gewesen sein? Aber... er war doch so unerfahren und sollte als Bestia so eine Macht besitzen, eine andere Bestia zu zerfleischen? Cloud hob Zack vorsichtig an, nahm den Ring und steckte ihn ein.

„Ich werde es ihm ausrichten. Danke Aerith.“

Langsam trug er den anderen raus, wusste eigentlich gar nicht so genau, wie er in die Hölle kommen sollte. Doch dies konnten Dämonen anscheinend instinktiv, denn sobald er sich stärker darauf konzentrierte, desto mehr spürte er die Macht und schließlich standen sie mitten vor dem Anwesen der Fairs. Seufzend trug er ihn rein. Ciel las gerade ein Buch, schaute auf, sobald sie ihn bemerkte.

„Zack!“

Sie nahm ihm geschwind ihren Sohn ab und brachte ihn auf sein Zimmer. Angeal tauchte auch kurz darauf auf und wollte wissen was los war. Etwas zögerlich erklärte Cloud alles woran er sich erinnerte. Er stockte jedoch als er zu dem Part mit Aerith kam und hielt dann einfach die Klappe. Aber dann kam auch noch sein Mentor hinzu.

Schuldbewusst senkte er seinen Blick.

„Da kam also dieser Schlangendämon und als er dir die Hand gebrochen hat, weißt du wieder nichts mehr.“

„Ja.“

„Und dann?“

„Als ich wieder zu mir kam war Zack weg und der Dämon in Stücke gerissen. Ich hab ihn in einem anderen Haus gefunden und hab ihn hergebracht.“

Stimmte ja auch. Das war nicht gelogen.

„Es tut mir Leid, ich war zu schwach und habe zu spät reagiert.“

Er vernahm ein Seufzen von Zacks Vater. Er dachte sicherlich schlecht von ihm, immerhin war sein Sohn wegen ihm in Gefahr geraten. Er hätte es besser wissen müssen. Als Angeal und nur noch Sephiroth vor ihm stand, traute er sich doch wieder den Blick etwas anzuheben.

„Wir haben versagt, richtig?“

Zu seiner Verwunderung schüttelte der Silberhaarige jedoch mit dem Kopf.

„Kennst du die Antwort vielleicht doch auf die Frage?“

Ach ja, die Frage. Das hatte er ganz vergessen bei dem Trubel. Kurz sah er seinen Mentor mit großen Augen an, überlegte dabei, ehe er zu antworten begann.

„Menschen unterscheiden sich nicht großartig von uns. Wir können genauso krank werden wir sie, brauchen Nahrung wie sie und leben miteinander wie sie. Wir ähneln uns in verschiedene Dingen, ich schätze auch unsere Herzen sind sich recht ähnlich. Das was uns eigentlich wirklich voneinander unterscheidet ist unsere macht. Menschen können uns nicht töten, selbst wenn sie schnell und präzise sind. Es erleichtert uns quasi die Jagd, dass wir in Halbform geboren werden und schnell die menschliche Gestalt erlernen. Ich glaube wenn man es klug anstellt, könnten man sogar ganz normal unter Menschen leben. Das erleichtert auch zusätzlich noch das mit den Pakt, da wir dann ja tatsächlich unter ihnen weilen.“

So hatte er es jedenfalls empfunden.

Aber es hatte ihn geprägt wie schwach man als Mensch war und wie es sich anfühlte so schwach zu sein. Es gab ihm noch immer einen Schauder und er war sich nicht sicher, ob er das konnte. Andere wie Spielzeug behandeln, bevor man ihre Seele verschlang. Gerade jetzt wo er das Gefühl kannte.

„Sehr gut. Du hast einen scharfen Verstand. Das solltest du dir das zu Nutze machen.“, kam es von dem Adler und er tippte Cloud gegen die Stirn.

Dieser war überrascht von dieser Geste und das seine Antwort tatsächlich richtig gewesen war. Er hatte bestanden?

„Und jetzt gehen wir etwas in die Offensive. Vierwandel dich in die Tierform. Du willst ja sie kontrollieren. Es ist eh eine Grundvoraussetzung das man diese sehr gut beherrscht bevor man in die Bestia wechseln kann. Es sowieso erstaunlich das du in sie wechseln konntest. Du musst gute Gene haben.“

„Hier?“

Erwartungsvoll nickte Sephiroth.

Also schloss er seine Augen und konzentrierte sich auf das Tier in ihm. Doch schon als er sich verwandelte verlor er die Kontrolle und griff an. Sein Mentor wich einfach aus und schüttelte seufzend den Kopf, während Cloud mit einer Säule kollidierte.

„Da haben wir noch eine Menge Arbeit vor uns. Er ist sich ja nicht einmal sich selbst bewusst.“

Der Silberhaarige sprang nach Oben, als Cloud alles angriff was irgendwie anders roch. Das er sich dabei mehr selbst verletzte bemerkte der Tiger nicht. Er ließ sich zu sehr von den Instinkten leiten, als sie zu lenken. Kurz darauf spürte Cloud Sephiroth' Stiefel auf sich und egal wie sehr er sich dagegen stemmte, er kam dagegen nicht an.

„Cloud? Hörst du mich?“

Doch lediglich ein Fauchen war die Antwort. Er fühlte sich wehrlos und das behagte ihm nicht. Es machte ihn wütend und aggressiver. Magie wallte in ihm auf. Die der Bestia und er begann langsam seine Form zu wechseln. Der Tiger gewann an Macht und Größe, das Streifenmuster veränderte sich und die Streifen schien sich zu teilen, ein Teil wurde zu den Lichtfäden.

Innerlich schrie Cloud. Das tat er immer, aber nie wurde er gehört, noch erinnerte er sich daran.

„Angst hast du auch. Das ist nicht gut, wenn du so schnell deine Gestalten wechselst.“

Sephiroth sprang auf Abstand und zog sein Schwert. Masamune war lang, scharf und tödlich. Doch das interessierte ihn nicht, er wollte Blut sehen und schmecken. Dementsprechend griff er wild an.

„Jedenfalls nicht, wenn du nicht Mal das Tier beherrschst. Öffne dein Herz Cloud. Lerne zu vertrauen. Dir und Anderen.“

Sephiroth wich erst zur Seite, ehe er den angreifenden Tiger mit seiner Klinge von einem Angriff abhielt. Auch wenn Cloud in der Bestia war, so würde Sephiroth keine Probleme haben, selbst wenn er nur in seiner menschlichen Gestalt war. Der Tiger war zu unerfahren und zu durchschaubar.

„Greif an, bist du lernst zu vertrauen. Das ist der Grundstein Cloud.“

Cloud brüllte wütend, als das Schwert ihn traf, sprang aber zurück um Abstand zu bekommen. Er bemerkte wie Angeal und Zack die Halle betraten. Zack war zwar noch etwas schwach, aber der angeforderte Arzt, hatte das Gift neutralisieren können. Somit war er wieder einigermaßen genesen.

Doch griff der goldene Tiger sie nicht an. Es war verwunderlich, wo er doch sonst alles angriff was lebendig war. Obwohl er keine Kontrolle hatte, schien er sich eine Strategie zu überlegen, statt einfach anzugreifen. Lauernd hatte er Sephiroth fixiert und dieser beobachtete ihn ebenso.

Nach einigen Sekunden preschte Cloud vor, bremste kurz jedoch vorher ab, sprang zur Seite und griff von der Seite aus an. Ein guter Schachzug, aber der Dämon vor ihm war erfahren genug um die Finte zu bemerken und rechtzeitig zu reagieren.

Das machte den Tiger jedoch nur wütender und immer wieder griff er an, bis er sich plötzlich einfach hinlegte und gähnte.

Damit überraschte er sowohl Angeal als auch Sephiroth, denn so ein Verhalten, hatte keiner von ihnen je erlebt. Interessieren tat es ihn jedoch scheinbar nicht. Er gab einen schnurrenden Laut von sich und begann sich zu säubern. Als Sephiroth jedoch langsam näher kam, fauchte er wieder bedrohlich. Bei einem weiteren Schritt, strahlte der Tiger so hell, dass er alles blendete und das war wohl auch der erste Treffer den Cloud landete und wahrscheinlich für die nächste Zeit auch der Einzige.

Sephiroth krachte gegen die Wand, rappelte sich aber schnell wieder auf. Deutlich hörte er den mitfiebernden Zack. Scheinbar war dieser gerade begeistert von Cloud, denn er zeigte hier eindeutig... Talent. Seinen Mentor bei dem ersten richtigen Training so zu überrumpeln schaffte wahrlich nicht jeder. Sephiroth war auf jeden Fall ebenso begeistert von seinem Schüler. Er war nicht nur eine Herausforderung für ihn, sondern eben auch jemand, der es wirklich weit bringen könnte. Aber er war auch – dank Zack – ein erfahrener Lehrer und wusste, ab wann genug war. Diesmal griff er mit der scharfen Seite Masamunes an. Sie war mit einem Zauber belegt und als er Cloud traf, verwandelte dieser sich in seine Halbgestalt zurück. Cloud mochte zwar überraschen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er in seiner Bestia etwas tat, das ihn selbst verletzte war zu hoch, als sie allzu lange zu belassen.

„Gut. Verborgene Talente hast du, aber bei dir müssen wir auf jeden Fall hart an deiner Kontrolle arbeiten. Wir fangen wohl bei Null an.“

Noch bevor Cloud Sephiroth' Worte ganz verarbeiten konnte, wurde er schon stürmisch von Zack umarmt.

„Du warst sowas von cool Cloud!“, strahlte der Ältere ihn an.

Äh was? Sein Schädel brummte und er hielt sich etwas die Seite, wo ihn Masamune getroffen hatte. Langsam sickerten Sephiroth' Worte jedoch durch. Verborgene Talente? Häh?

So langsam ging ihm das echt auf den Keks nichts mitzubekommen.

Dementsprechend verwundert sah er Zack an. Hatte er ihn gerade als Cool bezeichnet? Cloud wurde etwas rot, da man sowas noch nie zu ihm gesagt hatte.

„Ähm, war doch nur meine Tiergestalt....“

Das er gewechselt war, hatte er wie immer nicht mitbekommen.

„Quatsch! Du warst in deiner Bestia. Die ist extrem cool.“

Während Zack ihm begeistert von dem Kampf berichtete, wechselten Sephiroth und Angeal Blicke. Der schwarze Löwe schien nicht begeistert und Sephiroth verstand auch warum. Kurz wurde sein Blick besorgt. Die beiden jungen Dämonen bemerkten es jedoch nicht.

„Ach ja. Mein Vater hat mir erlaubt, dass ich, beziehungsweise wir, an einem Turnier in zwei Jahren teilnehmen dürfen, wenn wir uns gut entwickeln. Da können wir uns dann richtig beweisen und der Welt zeigen wie gut wir sind!“

Damit verwandelte sich Zack in seine Wolfsgestalt und setzte sich vor Cloud hin.

~„Und was deine Kontrolle angeht, kannst du ja mit mir oder Sephiroth üben. Ich kann dir Tipps geben, damit du dein inneres Tier kennen lernst und merkst, dass es du selbst bist.“~

Mit großen Augen sah Cloud ihn an und diesmal konnte er nicht anders, als ihn einmal an den Ohren zu berühren und direkt dahinter zu kraulen. Das Fell war voll weich.

Auch wenn Cloud nur ein Jahr jünger war, so war Zack anderen seines Alters weit voraus, während Cloud, eingeengt von seiner Mutter, noch wie ein kleines Kind war.

„Ich hatte Mal einen Wolfsdämon in der Nachbarschaft, der war extrem scheiße und sah doof aus, aber du bist voll knuffig.“, sprach er ehrlich seine Gedanken aus.

Er grinste und kraulte einfach weiter. Scheiß drauf, dass das ein Dämon war, er war es ja selbst.

Jeder andere Dämon hätte Cloud für seine Tat und dem Wort 'knuffig' eine verpasst. Es war immerhin für die meisten eine Erniedrigung, vor allem wenn es weder Verwandte, noch der Gefährte war. Aber Zack war offen und Cloud gegenüber nicht feindselig. Außerdem ließ er sich gerne noch von den Trieben seines Tieres lenken. Somit wedelte er erfreut mit dem Schweif und lehnte sich auch gegen die Hand die ihn kraulte.

Das Räuspern von Sephiroth holte die Zwei wieder zurück zu den Anderen und Zack warf Cloud noch einmal einen Blick zu, grinste verstohlen. Es war ein Blick des Interesses, doch Cloud war noch viel zu naiv um das wirklich zu bemerken.

„Gut, ihr könnt üben, aber nur unter Aufsicht auf diesem Gelände. Und es gibt erst einmal keine Besuche in die Menschenwelt.“

Cloud war etwas enttäuscht darüber, mochte er diese Welt der Menschen sehr gern. Aber gerade für Zack musste es hart sein, konnte er Aerith erst einmal nicht mehr sehen. Aber wie immer blieb der Schwarzhaarige positiv gestimmt.

~„Na komm Cloud. Ab in deine Tiergestalt!“~

Der Wolf hechtete nach draußen und Cloud folgte ihm grinsend, ließ sich von der guten Laune anstecken.

Sechste Lektion: Bewahre Träume im Herzen

„Sag Mal Zack, was willst du eigentlich später erreichen?“

Cloud sah in den dunkeln Himmel. Es war Abends und sie lagen entspannt im Gras des riesigen Gartens von Zacks Heim. Er streckte seine Hand nach Oben aus, als würde er nach den Sternen greifen wollen. Sie hatten die ganze Zeit in ihrer Tiergestalt herum gealbert, wobei Cloud sehr oft Aussetzer hatte. Es schien jedoch nie schlimm geworden zu sein, denn Beide hatten nur einige blaue Flecken mehr und er ein Schnurrhaar weniger – dem er wirklich nachtrauerte, aber es würde nachwachsen.

Das auch Zack manchmal Aussetzer gehabt hatte, wusste er nicht. Überraschend war es jedoch nicht. Dämonen verloren sich gerne in ihrem Tier, vor allem wenn sie jung waren und spielten. Und es war ein Spiel gewesen, als sie durch den Garten gerast waren, sich immer wieder gegenseitig angesprungen hatten oder versucht hatten irgendwelche Insekten zu jagen.

„Mhmh...“, meinte Zack nachdenklich und machte eine längere Pause.

Cloud wartete geduldig, ließ seine Hand wieder sinken.

„Was ich machen will? Nah ich will meinem Vater nacheifern. Er ist ein großer Mann und mein Vorbild. Leider verstehe ich die Politik nicht so ganz, aber das bringt er mir bestimmt auch noch bei. Und du? Nur stark werden ist doch bestimmt langweilig. Wir könnten ja gemeinsam etwas erreichen.“

Zack rollte sich auf die Seite um Cloud besser ansehen zu können. Dieser jedoch blickte noch immer zu den Sternen hinauf die er eben noch hatte greifen wollen, obwohl er wusste, dass diese Sterne eine Illusion waren, geschaffen vom Höllenfürst. Wie der wohl gewesen? Er hatte Mächte gehabt, die kein Dämon je erreicht hatte. Manchmal fragte sich Cloud, ob der Höllenfürst überhaupt einer von ihnen gewesen war und vor allem, ob er nicht ein Gott gewesen war. Kein Shinigami, sondern eine viel höhere Macht. Und was war vor ihm gewesen?

„Ich will auch die Macht nicht einfach nur aus Langeweile.“

Er sah seine Hand an, die Spuren vom Training aufwiesen, aber es verheilte bereits.

„Ich will die Macht haben, diesen Krieg zu beenden. Wir müssen aufhören uns gegenseitig abzuschlachten. Familien werden deswegen auseinander gerissen, viele Dämonen haben nicht Mal die Chance zu überleben. Die Schwachen sind den Launen der Starken ausgesetzt, es herrscht keine Ordnung, nur dieses sinnlose Blutvergießen.“

Er schloss sein Hand, ballte sie zur Faust, sodass sich seine Krallen in sein eigenes Fleisch drückten und es blutete.

„Ich will nicht der neue Herrscher werden, ich will nur, dass dieser Krieg endlich endet... Und um das zu erreichen muss ich stark werden, sonst erreiche ich davon überhaupt nichts.“

Er sah nun zu ihm, entspannte seine Hand wieder etwas, sodass seine Krallen nicht mehr in sein Fleisch gerammt waren. Für Dämonen war es nicht schlimm ab und an Mal zu bluten.

„Dann müssen wir noch ganz schön an uns arbeiten Cloud. Versprechen wir uns, dass wir eines Tages unsere Träume erreichen.“

Zack hielt ihm die Hand hin und als er gerade mit seiner blutverschmierten Hand zuschlagen wollte, schien Zack eine Idee zu bekommen, die er natürlich gleich umsetzen wollte.

„Genau! Lass uns Blutsbrüder werden! Auf das wir immer zusammen halten werden. Ist bestimmt voll cool.“

Cloud kam gar nicht dazu etwas zu sagen, wollte er auch nicht. In dem Sinne war der Tiger einfach viel zu naiv, naiver als Zack es war und er hielt ihm erneut seine Hand hin, nachdem Zack sich ebenfalls eine kleine Wunde zugefügt hatte.

„Okay Bruder.“, stimmte Cloud zu und schlug ein.

Er hatte nie einen Bruder gehabt, auch nie Freunde. Jetzt hatte er einen Freund und einen Bruder. Ebene etwas dazwischen. Einen Blutsbruder und innerlich schwor er sich auch Zack zu beschützen. Er wollte ihn nicht verlieren, dazu hatte er ihn bereits einfach viel zu sehr in sein Herz geschlossen.

„Auf das wir unsere Träume erreichen.“, flüsterte Cloud beschwörend, erwiderte das Grinsen von Zack.

 

Ich weiß bis heute nicht, ob ich meine Träume, unsere Träume je erreicht habe. Vermutlich nie. Mit der Zeit änderten sich meine Träume, der Krieg tobt noch immer, auf eine andere Art und Weise. Weißt du Zack, ich hab diese andere Art des Krieges mehr gehasst, als den offenen... Und ich war ganz allein, inmitten dieses Schlachtfeldes, was nicht aussah wie eins. Diese Momente haben mir immer gezeigt, dass Träume sich wohl nie erfüllen und doch.... bin ich ein Träumer, der einfach nicht aufgibt. Verrückt nicht wahr? Das wird sich wohl nie ändern. Hätte ich damals geahnt, dass dies der erste Schritt in unsere gemeinsame Zukunft war... Ich glaube ich würde es noch einmal tun. Weil mir unsere gemeinsame Zeit, noch immer mit das kostbarste in meinem Leben ist.

 

Langsam öffnete er seine Augen. Ciels morgendlicher Gesang holte ihn wie immer aus dem Dämmerungszustand und sagte ihm, dass ein neuer Trainingstag angebrochen war. Also stand er auf, trottete ins Bad. Inzwischen hatte er sich angewöhnt zu klopfen, zwar hatte die Villa mehrere Badezimmer, aber es lag am nächsten bei den Schlafzimmern. Aber eigentlich war nie jemand drin, da er und Ciel Frühaufsteher waren und sie bereits im Haus herum wuselte. Nachdem er keine Antwort bekommen hatte ging er rein. Allein schon deswegen stand er früh auf, er hatte dieses wundervolle große Bad für sich allein und es würde dauern bis Angeal und Zack sich um das Bad prügelten. Mit einer einfachen Handbewegung floss das warme Wasser mit dem herrlichen Kräuterduft in die große Wanne. Ein leises Schnurren verließ seine Kehle. Katzen hassten normalerweise Wasser, er als Tiger jedoch liebte es und war meist kaum noch da raus zu bekommen.

Sobald also die Wanne gefüllt war, war er im Wasser entspannte sich. Da er immer Abends noch duschte um den Dreck abzubekommen, war das morgendliche Baden lediglich zur Entspannung gedacht und irgendwo auch zum Spielen. Mit seinem Schwanz schlug er verspielt Wellen und patschte damit wie ein kleines Kind auf die Wasseroberfläche.

Seit ein paar Monaten war er hier und lernte seine Tiergestalt zu kontrollieren. Mit Zack trainierte er in seiner Halbform die Reaktionen. Der junge Wolf war ein guter Freund geworden und sie bauten auch Mal gerne etwas Unsinn, wobei Zack noch viel größere Scheiße bauen würde, würde er ihn nicht immer etwas zurück halten. Es war Zacks Art, die den Blonden recht schnell hatte aufblühen lassen. Zack war einfach direkt und offen, genau wie seine Eltern. Nun eigentlich wie Ciel. Angeal war zwar auch direkt, aber weniger Offen, wobei er wirklich nett war. Als Familienoberhaupt musste er wohl immer etwas ernster und strenger sein, denn Ciel übertrieb es auch manchmal mit ihrer Art und Angeal hielt sie dann immer zurück.

Wie es seiner Mutter wohl ging? Vermutlich war sie irgendwo im Haus und weinte sich die Augen aus. Dieser Gedanke stimmte ihn wie immer traurig. Er hasste es sie weinen zu sehen, auch wenn er es nur einmal wirklich getan hatte. Als diese Männer gekommen waren und ihr vom Tod seines Vater erzählt hatten. Sie hatte genickt und hatte die Tür geschlossen, war heulend daran runter gesunken. Damals war er viel zu Klein gewesen, hatte nicht begriffen was eigentlich los war, hatte aber instinktiv richtig gehandelt. Er war zu ihr und hatte sie mit seinen kleinen Ärmchen umarmt, worauf sie ihn an sich gedrückt hatte. Seitdem hatte er sie nie wieder weinen sehen wollen, denn es war einfach ein schrecklicher Anblick. Und jetzt war er der Grund, weswegen sie vermutlich weinte. Aber es musste sein, denn er wollte sie beschützen können und anderen dieses Leid ohne Vater oder Mutter, oder gar ohne Beide aufzuwachsen ersparen. Er wollte verhindern, dass Eltern ihre Kinder verloren, wegen diesem verdammten Krieg! Und dafür musste er halt stärker werden. Sein Tier konnte er immer besser kontrollieren, hatte nicht immer ein Blackout, nur wenn er die Kontrolle verlor, oder aus Versehen seine Bestia entfesselte. Die Grenze dorthin wurde für ihn immer schwerer zu erkennen, da er nie wusste die Magie der Bestia zu erkennen. Am liebsten würde er seine Mutter danach fragen, aber sie oder sein Vater hatten gar keine Bestiagestalt, an sich hatte er recht... schwache Eltern gehabt, wenn er sich jetzt Mal die Dämonen ansah, die ständig hier her kamen um mit Angeal zu reden. Dieser hatte inzwischen eine eigene Partei, sein alter 'Meister' war wohl angegriffen und getötet worden. Angeal hatte dies genutzt und war von einer Stimme zur Partei geworden. Dadurch hatte er jetzt öfters Besuch, von seinen Stimmen, oder Parteien die ungefähr dieselben Ziele hatten. Und sie alle waren weitaus mächtiger, als seine Eltern es jemals gewesen waren.

Nachdenklich lehnte er sich zurück. Zack meinte, dass die Politik der Teufel sehr verwirrend war, aber er glaubte da irgendwie einen Sinn zu sehen, wenn man die Geschichte dahinter einfach betrachtete.

Die Hölle war vom Höllenfürst erschaffen worden und dann auch von ihm geleitet, als absoluten Herrscher. Er hatte die Hölle in neun Bezirke geteilt, je nach Klimazone. Klimazonen die heute kaum noch existierten.

Cloud hatte Mal versucht heraus zu finden waren die Hölle immer mehr an Vegetation verlor. Nur durch den Krieg? Irgendwie glaubte er nicht daran. Ob es an der Abwesenheit des Höllenfürsten lag? Man sagte ihm nach, dass er mit der Hölle verbunden war und er sie stärken konnte. Vielleicht musste dies regelmäßig geschehen damit sie fruchtbar blieb?

Er ließ sich etwas nach unten rutschen und blubberte leicht. Es machte einfach Spaß.

Jedenfalls waren diese Bezirke damals von den XIII überwacht und geleitet worden. Natürlich so wie es der Fürst gewollt hatte. Die XIII waren damals nichts weiter als verlängerte Arme gewesen. Nicht jeder hatte einen Bezirk gehabt, aber wer genau welches Gebiet gehabt hatte, dass konnte er nicht mehr nachvollziehen. In der Stadtbibliothek, als auch in der privaten von den Fairs hatte er keine Information diesbezüglich finden können. Allgemein wusste er eh sehr wenig von den XIII oder dem Fürsten. Was er jedoch wusste, war das sein verschwinden allein wohl nicht das Chaos in Gang gesetzt hätte. Immerhin hatte es die Nr. VII seinen Stellvertreter gegeben. Aber auch dieser war zur selben Zeit verschwunden. Die XIII waren daraufhin führerlos geworden und hatten Probleme gehabt als Einheit zu fungieren. Dadurch hatten Dämonen begonnen sich zu fragen wieso sie überhaupt noch auf sie hören sollten. Das war der Anfang vom Ende gewesen. Am Anfang war der Krieg nur gegen die XIII gewesen die sich seitdem stark zurück gezogen hatten, falls sie noch lebten. Man sagte ihnen verschiedenes nach. Cloud glaubte, dass sie noch lebten, lediglich nur den Fürsten oder die VII suchten. Viele jedoch waren der Meinung, dass sie tot waren, oder ihren Rang aufgegeben hatten. Er zweifelte jedoch daran. Sie hatten den Fürst hautnah erlebt, sie waren ihm gefolgt, wären für ihn ohne zu Zögern gestorben, sowas legte man nicht einfach ab, oder? Warum sonst hatten sie zu Anfangszeiten nie versucht selber zu herrschen? Sie hatten versucht Ordnung zu wahren, aber immer darauf gepocht, dass kein Dämon Anspruch auf den Thron hatte, dass dies nur dem Fürsten oblag.

Er tauchte wieder auf, wegen Luftmangel und starrte die Decke an.

Seit dem Rückzug der XIII gab es jedoch niemanden mehr, der den Thron schützte und es gab genug Teufel, welche diesen für sich wollten. Es gab eine Zeit lang keine Grundregeln mehr. Irgendwann hatten die mächtigsten Teufel wohl entschlossen so etwas wie einen Rat zu bilden. Solange die Frage wer denn nun der absolute Herrscher war nicht geklärt war, würden sie wenigstens dafür Sorgen, dass gewisse Grundregeln eingehalten wurden. Es gab aktuell insgesamt 20 Sitze. 20 Dämonen repräsentierten wiederum andere Dämonen. Das zusammen nannte man Partei. Die Dämonen deren Meinung von einem Sitz repräsentiert wurden, nannte man Stimmen. Stimmen waren nicht von einer Partei abhängig. Sie konnten wechseln, wenn ein anderer Sitz mehr ihre Vorstellung entsprach. Der Sitz mit den meisten Stimmen hatte natürlich mehr Macht. Es kam durchaus vor, dass Stimmen als auch Sitze getötet wurden um seine Machtposition zu stärken. Meist lebten die Sitze gefährlich. Angeal hätte wechseln können, aber er hatte wohl hinter diesem Dämon gestanden und hatte dessen Repräsentation nicht aufgeben wollen, sonst hätte er sich nicht so stark gemacht und war von den Anderen letztendlich zu einem Sitz gewählt worden.

Ab einer bestimmten Anzahl von Stimmen wurde man nämlich zu einem Sitz, waren sich die Stimmen einig. Hätte Angeal es nicht getan, gäbe es aktuell nur 19 Sitze. Wie viele Stimmen es eigentlich gab, das wusste Cloud nicht. Aber er wusste, dass manch einzelne Stimmen durchaus mehr Gewicht hatten, als manch Andere. Sephiroth, sein Lehrmeister zum Beispiel, hatte eine Menge Gewicht. Seine Meinung war wohl hochgeschätzt. Er hatte ihn Letztens gefragt, warum er nicht ein Sitz geworden war, war er doch eigentlich mächtiger als Angeal. Sephiroth hatte jedoch gemeint, das er zwar führen konnte, aber er absolut kein Politiker war. Angeal konnte durchaus an den richtigen Stellen besser agieren als er. Deswegen traute er Angeal das mehr zu und gab ihm seine Stimme, als selber ein Sitz zu sein.

Zack fand es einfach kompliziert, er selber fand es gar nicht so schlimm. Größtenteils kloppten sich einfach 20 Dämonen um ein paar Regeln, die Ihnen im Krieg eventuell einen Vorteil verschafften. Wie man das jedoch als Politik bezeichnen konnte, war Cloud schleierhaft, vor allem half es eigentlich überhaupt nicht den Dämonen, denn im Krieg war ein normales Leben eh kaum möglich.

Aber vielleicht... Vielleicht konnte dieser Rat endlich Mal diesen Krieg beenden. Man müsste an sich nur die mächtigste Partei werden und entscheiden diesen Krieg zu beenden, oder? Wahrscheinlich war es nicht so einfach wie er sich das vorstellte, aber es war ein Gedanke den er Mal im Hinterkopf behalten wollte.

Langsam stieg er aus dem Wasser, trocknete sich ab und reinigte die Badewanne noch kurz, ehe er sich anzog und nach unten zu Ciel ging.

 

Ciel hatte Frühstück gemacht. Dämonen mussten zwar nicht Essen, da ihre Nahrung eben eigentlich aus Seelen bestand, aber Essen war so eine kleine Nebenbeschäftigung. Normalerweise schmeckte es für Dämonen nach nichts, aber manche erlernten Zauber um die Geschmackssinne der Teufel dem menschlichen Essen anzupassen. Wenn man jedoch nicht gut darin war, konnte eine Erdbeere plötzlich nach einer Zitrone schmecken. Seine Mutter hatte das sehr oft hinbekommen. Wobei es selten menschliche Nahrung bei ihnen gegeben hatte. Plötzlich vernahm man Geschrei im Haus, Rumpeln und nach einer Weile kam ein angeschlagener Zack herunter. Sein Vater hatte das morgendliche Duell im Bad wie immer gewonnen. Murrend nahm sich Zack einen Apfel und biss hinein. Wie gesagt, seine Mutter hatte das nicht gekonnt, Ciel dafür konnte es umso besser.

„Irgendwann werde ich ihn beim Badfight besiegen. Glaub mir das Cloud. Ich werde es.“

Cloud schmunzelte und griff selber nach einem leckeren Brötchen mit Marmelade.

„Nein wirst du nicht. Er kennt deine Schwächen zu genau.“, konterte er stattdessen und beobachtete amüsiert, wie Zack versuchte seine Mutter davon abzuhalten an ihn herum zu zerren, weil sie seinen aktuellen Kleidungsstil nicht toll fand. Zack trug aktuell gerne Schwarz mit ein paar Accessoires. Heute war es eine schwarze Jeans mit Eisenkette als Gürtel. An der Eisenkette selbst war ein Totenkopf. Das würde Ciel vielleicht nicht stören, aber dafür umso mehr das zerfledderte schwarze Top. Cloud fand, dass es Zack gut stand und er so bestimmt das Interesse einiger junge Dämonen auf sich ziehen konnte.

„Lass das Maa.“, murrte er und zog sich schwarze Fingerlose Handschuhe an.

„Und schon gehört? Wir sind eingeladen worden. Ein Ball. Vater hat sich fürchterlich aufgeregt. Aber durch seine neue Position muss er daran teilnehmen.“

„Und? Wenn Angeal eingeladen ist musst du dich halt Mal zusammen reißen. Ich mach mir hier einen schönen Abend und du darfst brav Papas kleiner Liebling sein, der auch ja immer hört.“

Der Blonde grinste frech und war eigentlich ganz zufrieden. Er müsste nur auf diesen Ball, wenn Sephiroth eingeladen wäre. Er als sein Schüler wäre damit automatisch ebenfalls eingeladen, aber der Silberhaarige hatte ihm bis jetzt nichts davon erzählt, also ging er davon aus, dass er hier bleiben würde.

Jeder andere Freund würde Zack ja jetzt gut zureden, von wegen er schaffe das, immerhin verstand sich Zack eigentlich mit jedem Gut, aber wozu? Er wusste ja, das Zack es schaffte – vielleicht nicht damit sich zu benehmen, aber durchaus trotzdem sympathisch zu erscheinen. Aber vielleicht war es auch genau das, weshalb Zack Cloud als Freund sah. Er schmierte ihm kein Honig ums Maul, oder so. Er gab ihm frech Kontra, ärgerte ihn ab und an dann doch und vor allem glaubte er wirklich an Zack. Das Zack dies wertschätzte, hatte er erkannt, als Zack ihn während der letzten Monate Mal in die Stadt mitgenommen hatte und ihn anderen Bekannten vorgestellt hatte. Als Freund eben und die Gesichtszüge der Anderen hatten gezeigt, dass Zack sie nicht als Freunde bezeichnete. Denn auch wenn Zack schnell Bekanntschaften schloss, seine Freunde waren dann doch ein exklusiver Club in dem nur wenige kamen und irgendwie war Cloud da ja stolz auf sich da hinein gekommen zu sein. Im Gegensatz zu den Anderen die er damals getroffen hatte, interessierte er sich ja auch für Zack als Person und nicht weil dieser eben Angeals Sohn war.

„Ich erzähle es dir doch nicht ohne Grund Cloud.“

Oho. Das klang nicht gut. Denn auf einen Ball hatte der Blonde eigentlich keine Lust. Er würde sich nur wieder so klein und unbedeutend fühlen. Zack jedoch schien daran nicht zu denken, sondern sinnierte lieber darüber, was Cloud wohl stehen würde. Er hatte doch selber keine Ahnung!

„Mhmh.. Blau oder doch eher Schwarz?“

Zack berührte ihn an der Schulter und Cloud hätte ihn am Liebsten geschlagen. Dank diesem trug er jetzt sowas komisches Blaues mit... ja was war das auf seinem Kopf? Antennen?

„Niedlich, damit wirst du sicher gut auf dem Ball aussehen.“

Okay, dafür bekam er eine rein gehauen, doch bevor Cloud reagieren konnte, jaulte Zack schon auf, da er eine Kopfnuss abbekommen hatte.

„Werde Erwachsen.“, murmelte Sephiroth und schnippte, damit sein Schüler wieder seine normale Kleidung trug.

Erleichtert lächelte er Sephiroth dankbar zu.

„Zack wird dir wohl schon die Nachricht überbracht haben Ich erwarte Anstand und Manieren. Dort wird es viele junge Talente geben. Der Ball ist also eher so ein kleines Präsentieren. Also eine Art Machtspiel.“

Oh darauf konnte er echt verzichten. Brav nickte er jedoch. Im Gegensatz zu Zack würde er kein Problem damit haben Manieren und Anstand zu haben, dafür umso mehr Sympathie anderer zu gewinnen.

„Ich werde dich nicht enttäuschen, Meister.“

Sein Blick glitt kurz zu Zack. Hoffentlich kam er nicht auf dumme Gedanken. Wenn er nämlich auf dumme Gedanken kam, dann konnte er sich noch so anstrengen Manieren zu behalten, es würde nicht klappen. Zack zog ihn quasi jedes Mal in einen Strudel von Chaos.

Angeal trat ein, die Haare noch nass und ohne Oberteil, lediglich ein Handtuch zierte seine Schultern. Ciel grinste bei den Anblick, huschte zu ihm und küsste ihn kurz, was dieser auch erwiderte.

„Morgen Cloud.“

„Morgen Sir.“

Angel nahm sich das Handtuch ab und war innerhalb einer Sekunde wieder ordentlich gekleidet.

„Der Ball findet heute Abend statt, ihr habt also den heutigen Tag bis zum Abend Freizeit. Zack du reißt dich zusammen, denn immerhin wird dein Benehmen in 300 Jahren immer noch in den Gedächtnissen bleiben und wenn du willst, dass dich dann jemand ernst nehmen soll, solltest du keinen schlechten Eindruck machen, verstanden?“

Zacks Vater wirkte nicht begeistert, Ciel umso mehr. Sie liebte Bälle, soweit wusste Cloud schon. Und er wusste, dass Zack keine Chance haben würde. Sie würde ihn einkleiden und schick machen. Schick in ihrem Sinne, nicht in seinem. Irgendwie brachte dieser Gedanke ihn zu Schmunzeln, brachte ihn dann aber tatsächlich wieder auf die Frage, was er anziehen sollte. Er hatte keine feine Kleidung.

„Natürlich entscheide ich was ihr anzieht. Oh Zack du wirst so fabelhaft aussehen. Aber wir müssen auf jeden Fall was wegen deiner Haare machen.“

Frage geklärt. Ciel kümmerte sich auch um ihn. Hoffentlich wollte sie nicht auch noch seine Haare übernehmen, denn auch wenn es ihn oft störte, dass er absolut nichts gegen seine Stacheln machen konnte, so mochte er diese störrischen Haare irgendwie. Ersparte ihn stundenlanges stylen im Bad wie bei Zack.

 

Wenig später betrachtete er vom Balkon aus wie Zack mit dem Schwert trainierte, aber darauf achtete, dass seine Frisur dabei nicht zerstört wurde. Ciel hatte sie geschnitten und nach hinten gestylt. Ihm gefiel der wilde Look ja besser, aber zu einem Ball passte das vielleicht ja wirklich mehr.

Eigentlich hatte er ebenfalls vorgehabt zu trainieren, aber dann hatte er sich umentscheiden. Jetzt musste er nur noch Zack überzeugen ihm zu helfen. Also sprang er grazil vom Balkon herunter und trabte zu ihm.

„Du, Zack~?“

Angesprochener hielt inne und sah ihn fragend an. Es kam selten vor, dass Cloud mit so einem bittenden Ton ankam. Das Cloud eigentlich einen nur mit den großen blauen Augen lieb anschauen musste, um zu bekommen was er wollte, war ihm Mal wieder nicht bewusst.

„Würdest du mich begleiten? Ich will meine Mutter besuchen, bevor wir zum Ball gehen. Hab sie schon seit Monaten nicht gesehen.“

Immerhin konnte er keine Korridore öffnen und alleine solch eine Strecke laufen sollte er auch nicht. Nur mit Begleitung. Außerdem konnte Zack bereits die Korridore nutzen.

„Deine Ma? Okay.“

Freudig strahlte Cloud ihn an, während Zack bereits ein Portal beschwor und sie hindurch traten. Da sein Freund nicht wusste wo genau er wohnte, waren sie auf einem Marktplatz angekommen, der seinem alten Zuhause recht nahe war. Cloud hatte hier öfter Mal was eingekauft. Meist Dinge die seine Mutter haben wollte. Ein Wunder, dass sie ihn hier gelassen hatte, denn die Käufer waren nicht immer seriös. Wie dieser, der gerade versuchte Zack sein Schwert zu verkaufen.

„Es schneidet durch Diamanten wie Butter, dein Schwert wird keine Chance haben.“

Ja nee. Selbst ein Blinder sah, dass das Schwert was Zack auf dem Rücken trug eindeutig eine andere Sphäre an Qualität erreichte, als das des Händlers. Aber bevor Zack sich beschwatzen lassen konnte – in der Hinsicht war er dann doch noch furchtbar naiv -, zog er ihn weiter. In der Hinsicht bemerkte man doch, dass Zack nicht in der Stadt aufgewachsen war, sondern auf dem Land. Deswegen übernahm Cloud hier die Führung und führte ihn durch mehrere Gassen, bis sie an einem heruntergekommenen kleinen Haus angekommen waren. Es war eigentlich ein Wunder, dass sie so ein kleines Häuschen hatten. Die meisten Häuser waren Riesen und es gab dort Wohnungen die vielleicht sogar größer als sein Haus waren, aber sein Vater hatte es kaufen können, lange Zeit bevor er geboren worden war.

„Das Haus da?“, fragte Zack skeptisch und beäugte einen männlichen älteren Dämon der die Hausfassade strich.

Ein kläglicher Versuch um den Schein zu wahren, dass dieses Haus nicht herunter gekommen war. Cloud wunderte weder der Mann, noch dass dieser sein Haus strich. Zack wohl schon, da er wusste, dass sein Vater tot war.

„Das ist unser Nachbar, er tut meiner Mutter gerne Mal den Gefallen. Dafür hilft sie ihm dabei die... Höllenhunde zu zähmen, darin ist sie richtig gut.“

Er nickte höflich den Nachbar zu und trat ins Haus ein.

„Mutter?“

„Cloud!“

Sie kam angerauscht, als wäre sie auf der Jagd und vollführe einen Sturzflug auf ihre Beute. Ihr Griff fühlte sich jedenfalls so an, als ihn in ihre Arme zog. Sein Schwanz zuckte verlegen. Dennoch erwiderte er die Umarmung und kraulte kurz durch die Federn ihrer Flügel. Das hatte er schon als kleines Kind geliebt.

„Geht es dir gut?“

„Ja Mutter mir geht’s gut und ich habe auch schon eine Menge gelernt.“

Sie tastete ihn ab, schien zufrieden, da er nicht vom Fleisch gefallen war und er hatte keine sichtbaren Kratzer und Flecken. Zum Glück, bei seinem Training hatte er ja häufig welche. Ihr besorgter, aber glücklicher Blick streifte dann Zack und sie wechselte sofort ins Missmutige. Warum, konnte Cloud sich einfach nicht erklären. Zack sah doch heute richtig gut aus. Gut im Sinne wie ihre Mütter eben gerne Söhne sehen wollten. Wie gesagt, ihm war die lockere Frisur von Zack lieber.

„Du bist in Begleitung von einen Fair? Wie das?“

Bei diesen Worten löste er sich nun gänzlich von seiner Mutter und stellte sich neben Zack, das seltsame Verlangen ihn vor seiner Mutter gut zu stellen. Sie sollte ihn mögen. Er war doch sein einziger richtiger Freund.

„Ich lebe bei den Fairs, weil sie ein großes Anwesen zum trainieren haben und mein Meister gut mit Angeal befreundet ist. Zack und ich trainieren öfters zusammen und er ist ein guter Freund geworden.“

„Das ist doch unnötig Schatz. Du bist hier viel besser aufgehoben. Sie verderben dich nur mit ihren politischen Ansichten und dann stirbst du wie dein Vater.“

Oho, es ging los.

„Mach doch nicht den gleichen Fehler wie er. Es ist unmöglich die ganze Welt zu ändern. Es geht nicht. Es wird nicht.“

Sie schaute wieder Zack an, richtig feindselig.

„Also scher dich weg von ihm! Du setzt meinen Sohn keine Flausen in den Kopf.“

„Interessante Mutter die du hast. Ne echt Glucke.“

Cloud konnte gar nicht so schnell reagieren, da gab seine Mutter schon ein garstiges Geräusch von sich und beförderte Zack durch die offene Tür. Er wusste, Zack war entweder zu überrumpelt gewesen, oder er hatte sich absichtlich nicht verteidigt, denn wenn er es getan hätte, stände er noch im Haus, statt draußen auf dem dreckigen Boden.

„Mutter, HÖR AUF!“

Cloud stellte sich dazwischen, als sie noch Mal nach hetzen wollte, aber diesmal hatte er seine Gestalt verändert und brüllte einmal auf. Die Dämonen auf der Straße waren still geworden, ein Tiger hatte es hier in der Gegend nicht gegeben. Seine Mutter hatte ihn immer gut unter Verschluss gehalten.

Cloud hatte sich sogar unter Kontrolle, noch. Sein Schwanz schwang ruhig hin und her.

~„Mutter er ist kein schlechter Einfluss, er ist mein bester Freund und ich lerne dort mich zu verteidigen. Wenn ich hier bleibe, würde der nächste Angriff mich töten, als wäre ich ein Mensch gegen eine Bestia.“~

Sein Körper spannte sich etwas an, er wollte irgendwen anfallen, aber der Instinkt Zack zu schützen und seine Mutter zu schützen waren beide stark genug um ihn nicht die Kontrolle verlieren zu lassen. Andererseits wartet die Bestia in ihm nur darauf hervorzukommen. Es benötigte nur eine kleine falsche Reaktion seiner Mutter.

Sie sah ihn an, schnaubte und wandte sich ab um ins Haus zu gehen. Das sich ihr eigener Sohn wegen einem in ihren Augen dreckigen Köter gegen sie stellte, war für sie wohl nur ein weiterer Beweis, dass die Fairs ihn verdarben. Sie sah nicht, dass Cloud mutiger und standhafter geworden war.

„Verschwinde hier Cloud. Ich möchte dich nicht sehen.“

Cloud war noch erstaunlich ruhig, fixierte lediglich das Haus indem seine Mutter verschwunden war. Die Worte sickerten nur langsam in seinen Verstand. Es klang so, als hätte sie ihn verbannt, ihn fortgeschickt, ihn verstoßen.

Er vernahm nicht Zacks Entschuldigung dafür, dass es so mies gelaufen war. Er nahm nichts mehr war, als die Magie der Bestia ihn überrollte und den Schmerz damit ausblendete. Den Schmerz, aber nicht die aufkommende Wut und während sein Verstand wieder in die tiefen der Finsternis fiel, erstrahlte sein Körper, die Lichtstreifen waren unruhiger als sonst und die Bestia brüllte wütend und auch irgendwie traurig auf.

Der Nachbar, sowie andere Dämonen die neugierig näher gekommen waren wichen nun wieder zurück. Keiner in diesem Viertel konnte es mit einem Dämon mit Bestiagestalt aufnehmen, keiner von ihnen hatte diese Macht je entfesselt. Hier lebten nur die schwächeren Dämonen. Aber Cloud zeigte, dass in seiner Familie mal mächtige Dämonen gewesen sein mussten. Die Wut machte der Trauer Platz und er ging fauchend in den Angriff, bretterte durch die Tür, als bestünde sie aus gebrechlichen Zweigen. Sofort hatte er seine Mutter fixiert und raste auf sie zu, die Zähne gefletscht, die Krallen ausgefahren.

Siebte Lektion: Spiele nicht mit dem Feuer

„Cloud Nein!“

So hatte sich Zack den Besuch bei dessen Mutter nicht vorgestellt. Er ging in seine Tiergestalt, hetzte der Bestia hinterher und biss in dessen Schwanz um Clouds Aufmerksamkeit auf sich zu bekommen. Zwar waren Eltern fähig ihre Kinder im Zaun zu halten, aber schätzte Clouds Mutter - wie hieß sie noch Mal? Cloud hatte es doch Mal erwähnt gehabt. Ah ja Valerie! Jedenfalls schätzte er es so ein, dass Valerie zu geschockt sein würde um ihren Sohn wieder beruhigen zu können und... ehrlich gesagt wusste er nicht, wie es war wenn ein Kind so viel mächtiger war als die eigenen Eltern. Musste er Mal seinen Vater fragen.

Er hörte die Falkendämonin vor Todesangst schreien. Sie hatte Angst vor ihrem eigenen Sohn. Nein, sie würde Cloud gerade wirklich nicht unter Kontrolle bekommen.

~“Komm schon! Greif mich an!“~, versuchte er Clouds Aufmerksamkeit auf sich zu bringen.

Da es nicht ganz funktionierte, sprang er auf den großen Tiger drauf und versuchte sich so schwer wie möglich zu machen. Zack wusste nicht, ob es das war, oder ob der Schrei von Clouds Mutter zu diesem durchgedrungen war, es war aber am Ende hin auch egal, denn er fand sich scheinbar wieder, da er sich zurück verwandelte. Es war das erste Mal, dass Cloud dies tat, sonst endete es meist darin, dass Sephiroth ihn hatte bewusstlos schlagen müssen.

„Uff.“

Cloud konnte natürlich das Gewicht eines großen Wolfes nicht standhalten und sackte zusammen. Vorsichtig stieg er von seinem Freund runter, sah in dessen Augen, wie dieser sich der Situation langsam bewusst wurde. Er sah erst die Verwirrung, die Verstimmtheit schon wieder die Kontrolle verloren zu haben, aber dann kam Schrecken in die Gesichtszüge, die Augen weiteten sich vor Schock.

„Mutter?“

Er wollte vorsichtig zurück treten, doch hielt inne als sie – immer noch zusammen gekauert – zurück zuckte.

„Habe ich... Wollte ich etwa?“

Cloud schien sich nicht zu trauen es auszusprechen, er stand einfach nur da, verwirrt und wahrscheinlich schockiert von sich selbst. Zack konnte es nachvollziehen. Er war ja selber unter Schock, als er in seiner Bestia Cloud beinahe den Kopf zermalmt hatte. Er wollte sich nicht vorstellen wie es wäre, wenn es seine Mutter gewesen wäre. Gut, seine Eltern waren mächtiger und hätten ihn schnell unter Kontrolle bekommen.

Langsam trat er auf Valerie zu und schob einen ihrer Flügel beiseite.

„Alles wieder in Ordnung Ma'am. Ihr Sohn würde Ihnen niemals etwas tun. Eine Bestia ist eben von Natur aus etwas wilder.“

Halbe Wahrheit. Solange sie nicht ihre Kräfte als Elternteil gegenüber Cloud nutzte, war sie für ihn nur eine Beute, aber er wollte sie ja beruhigen. Klappen tat es jedoch nicht. Sie sah Cloud nicht an, zitterte weiterhin am ganzen Leib.

„Tu das nie wieder.“, flüsterte sie dann leise und diesmal überwand der blonde Tiger die Entfernung und umarmte seine Mutter.

Zack konnte sehen wie Cloud gerade litt. Der Tiger hätte sie ja immerhin beinahe umgebracht. Cloud wusste durchaus wozu er als Bestia imstande war, er hatte oft genug die Trainingspuppen danach gesehen.

„Ich will dich doch eigentlich nur beschützen. Verstehst du Mutter warum ich das machen muss? Ich muss lernen mich zu kontrollieren, sonst gefährde ich die Leute um mich herum.“, versuchte Cloud nun sie zu beruhigen, wobei er selber zitterte.

So hatte sich Cloud das Wiedersehen vermutlich auch nicht vorgestellt.

"Du brauchst mich nicht zu beschützen. Wir haben keine Feinde. Du machst dir aber welche. Cloud komm zu mir zurück. Das ist nicht deine Welt.“

Falsch. Es war Clouds Welt. Er war bei ihm so richtig aufgeblüht. Das wäre er nicht, wäre es nicht sein Heim. Cloud liebte seine Mum, ja, aber er hatte das Leben hier gehasst, hatte sich eingesperrt gefühlt, nicht dazugehörig zu den Dämonen hier. Verstand Zack auch. Das was er gesehen hatte waren Dämonen gewesen die eigentlich mit zu den Schwächsten gehörten. Cloud war mächtiger als sie, wusste es wohl auch im Unterbewusstsein. Und genau deshalb hatte er sich immer zurück gehalten, hatte immer versucht so klein wie möglich zu sein, unauffällig. Damit er eben doch dazu gehörte. Dabei hatte er sich aber wohl nur zum Opfer der Gleichaltrigen gemacht. Seine Mutter hatte ihn auch noch eingeengt und dadurch die Situation nicht besser gemacht. Dabei war es für Zack total unverständlich wie Cloud es geschafft hatte so lange so klein zu bleiben. Er war doch ein richtiges Leuchtfeuer gegenüber den schwachen Dunkelheit um ihn herum. Ha Leuchtfeuer. Fand er gut, da Cloud schon bewiesen hatte, dass er Lichtmagie beherrschte. Ein Element das unter Teufeln sehr selten war.

Vorsichtig kniete sich Zack neben Cloud, denn er hatte den Ball heute Abend nicht vergessen und er wusste es würde Ärger geben. Dank der Verwandlung war seine Frisur völlig ruiniert.

„Wir müssen komm Cloud. Sonst kommen wir zu spät.“

Cloud nickte und strich seiner Mutter eine Strähne aus dem Gesicht. Ihr blond war nicht das eines Chocobos. Es war dunkler. Ob Cloud es dann von seinem Vater geerbt hatte?

„Im Krieg braucht man keine Feinde um getötet zu werden.“

Warum war Cloud schon so schrecklich ernst und ja irgendwie weise? Er fand diese Worte jedenfalls weise und vor allem fand er sie traurig. Cloud war 24, bald 25 Jahre und dennoch sprach er solche Sachen aus. Ja er wusste auch um den Krieg, aber irgendwo bewahrte er sich seine Kindheit und Jugend.

Er ging wieder mit Cloud hinaus, murmelte leise die Worte welche ein Portal nach Hause öffneten. Sie traten auf dem Anwesen hinaus.

„Warte kurz.“

Verwundert blieb er stehen und sah Cloud an, welche auf ihn zutrat, mit einem warmen Lächeln. Scheinbar hatte er sich wieder im Griff. Der Tiger stellte sich auf die Zehenspitzen und Zack merkte, wie er etwas an seinen Haaren machte.

„Ja so sollte es wieder gehen.“

„Danke.“

 

So wirklich hatte seine Aktion dann doch nichts gebracht. Ciel sah den Unterschied der Frisur und war nicht glücklich. Sie stylte sie neu und sie bekamen jetzt auch ihre Festgewänder. Zack machte einiges her, genauso wie Sephiroth und Angeal. Er selber fand sich ja einfach ungewohnt in dieser Kleidung.

Die Fairs stiegen dann in eine Kutsche um dorthin zu kommen. Sephiroth und er ebenfalls, jedoch eben getrennt. Hohe Dämonen reisten also mit Kutschen. Wieder was dazu gelernt.

Etwas nervös war er ja, als sie aus der Kutsche wieder ausstiegen. Das Anwesen fand er längst nicht so beeindruckend wie das der Fairs. Ja es war auch riesig und alles. Aber es hatte keinen so hübschen Garten und war auch nicht aus einer Felswand heraus gehauen worden. Dafür war der Ballsaal beeindruckend. Überall flogen kleine Flammen herum und erleuchteten den Saal dadurch festlich. Diener liefen umher, boten Getränke und Snacks an. Sie wurden angekündigt – jedenfalls Sephiroth und gingen dann im Saal etwas umher. Er hielt sich an seinen Lehrmeister, achtete aber auf seine Haltung. Ihm fiel auf, dass viele Jungdämonen anwesend waren, die meisten waren eher kräftiger gebaut, aber sie alle musterten ihn. Verwundern tat es ihn nicht. SI e versuchten nur den Schüler des großen Sephiroth' einzuschätzen. Deswegen war er froh, dass er in den letzten Monaten auch darauf trainiert worden war Haltung zu bewahren. Früher hätte er versucht sich hinter Sephiroth zu verstecken, hätte den Kopf gesenkt und sich klein gemacht. Jetzt blieb er aber nur brav an dessen Seite, sah sich neugierig um und strahlte nicht die Nervosität aus die doch in ihm verankert war.

Wie er feststellen musste, waren sie schneller als Angeals Familie dagewesen, denn die wurden erst jetzt angekündigt. Er sah wie ein Dämon daraufhin zielstrebig auf die Familie Fair zu ging. Er schlängelte sich grazil und bestimmt durch die Menge.

„Seph!“

Genesis kam auf sie zu und Cloud musste wenigstens kurz seine Aufmerksamkeit auf diesen lenken und ihn begrüßen.

Sobald sie sich also gegrüßt hatten widmete sich Genesis wieder Sephiroth, welcher ihm ein Glas mit Alkohol anbot. Genesis nahm dies dankend an und sie begannen zu schwatzen. Cloud sah leider nicht mehr Zack, also blieb er brav bei den beiden anderen Dämonen und lauschte ihrer Unterhaltung. Sie entschieden sich zur Bar zu gehen und Cloud bekam dann auch einen Saft eingeschenkt. Kurz nippte er. Schmeckte fruchtig und süß. Lecker.

„Ah, Sephiroth und Genesis, es freut mich dass ihr erschienen seid.“

Der Dämon der zu den Fairs gelaufen war.

„Ja, wobei ich mich frage wozu, ich habe keinen Schüler.“, erwiderte Genesis ruhig und gelassen.

Am liebsten hätte Cloud gefragt, wer das war, aber er entschied sich, nur dann zu reden, wenn er gefragt wurde.

Sie sind eine hohe Stimme Angeals und man sieht euch doch kaum ohne den Anderen, da dachte ich ich lade dich einfach Mal ein und wer weiß, vielleicht kommst du auch Mal auf den Geschmack auszubilden.“

Dann wandte sich der Dämon Sephiroth zu, oder eher Cloud. Er musterte ihn von Oben bis Unten mit einem abschätzbaren Blick. Kein Wunder. Tigerdämonen galten als starke Tiere, aber Cloud selber sah trotz Trainings recht schwach und zerbrechlich aus, seine Macht war gut in den Tiefen seines Seins verborgen, so sehr, dass man sie sogar kaum wahrnehmen konnte.

„Und das ist also dein Schüler.“

„Exriel.“, begrüßte Sephiroth ihn erst jetzt.

Exriel Panettriere war das also. Er war der Gastgeber. Sowie er das mitbekommen hatte, ebenfalls ein Sitz. Sephiroth schien ihn nicht leiden zu können. Obwohl, den emotionslosen kühlen Blick hatte er bei jedem aufgelegt, der nicht Genesis, Angeal oder zum Rest der Familie angehörte.

„Das ist Cloud Strife und ein sehr vielversprechender Schüler.“, stellte sein Lehrmeister in dann vor, schien aber auch gleichzeitig das Gespräch beenden zu wollen, da er sich halb abwandte.

Wie war das? Er sollte sich gut benehmen? Sein Lehrmeister hielt sich dabei selber nicht so ganz dran.

Aus den Augenwinkeln nahm er Zack war und lächelte diesen auch an, als dieser neben ihm trat. Ihm entging nicht wie Exriel ihn interessiert musterte. Diese Musterung war ihm unangenehm. Doch dann wandte der Gastgeber sich ab und begrüßte andere Teufel.

Erleichtert grüßte Cloud dann auch Angeal und Ciel die sich dazu gesellt hatten. Sie standen nun als Gruppe dar, was für Cloud weitaus angenehmer war.

Der Abend verlief ganz ruhig, er konnte sehen wie Zack begann sich zu langweilen, also versuchte er ihm durch ein leises Gespräch bei Laune zu halten. Immer wieder wurden Sephiroth, Genesis oder Angeal angesprochen. Gerade Angeal wegen seiner Position als Sitz.

Dementsprechend hörte er mit halbem Ohr zu, waren die Gespräche immerhin politischer Natur.

Ein fremder Geruch bekam aber irgendwann seine Aufmerksamkeit. Witternd hob er den Kopf, doch dann passierte alles ganz schnell. Schreie erklangen, als eine der Wände einbrach und die riesige Schnauze eines Reptils durchbrach. Ein Drache! Es gab keine mehr, außer die letzten beiden Blutdrachen, die mächtigste Rasse die es je von den Drachen gegeben hatte.

„Exriel, was hast du getan!?“

Allein der Kopf war so groß wie der Ballsaal hoch war und er hatte lediglich nur die Schnauze durchgestreckt. Die mächtige Gestalt brüllte und Cloud war wie erstarrt. Viele Dämonen schrien panisch, versuchten den Saal so schnell es ging zu verlassen. Jedenfalls Schwächere und Schüler. Andere verwandelten sich hingegen, attackierten den Drachen in ihrer Bestiagestalt. Doch auch wenn Bestia größer als Andere Tiere waren, so wirkten sie so klein gegenüber den Drachen.

„Ciel! Nimm dir Zack und Cloud und verschwinde von hier!“

Auch Angeal und Genesis, sowie Sephiroth gingen in ihre Bestiagestalt, griffen ebenfalls an. Es war nur zum Zeit schinden. Die Schnauze des Drachen glitt aus der Wand und Cloud konnte mehr von der roten Feuerechse sehen. Blaue Augen und rötliche Striche unter den Augen. Es riss das Maul auf, deutlich sah man die Flammen die in den Körper hochkamen, dabei schienen die Umrisse der Schuppen zu glühen, vor allem im Brustbereich, als wäre dort kochende Lava. Ein weiteres Brüllen erklang. Beim Fürst, zwei Drachen!

Ciel zog die Beiden sofort mit sich, doch in der Menge verlor Cloud die Beiden. Er blieb stehen, wurde ab und an von fliehenden Dämonen angerempelt. Schließlich erhaschte sein Blick eine Gestalt am Boden. Zack! Er lief zu ihm, musste hier und einige Teufel umrennen um zu ihn zu gelangen. Zack starrte gerade einfach nur panisch den Drachen an. Fest packte er ihn also an der Schulter und bekam so die gewünschte Aufmerksamkeit.

„Zack! Zack wir müssen gehen!“

Er schien ihn jedoch nicht zu verstehen, doch Cloud bemerkte die Hitze. Oh Fuck!

Den zweiten Drachen konnte man nur durch Kuppel aus Glas sehen, wenn dieser Drache runterkam und die Kuppel zerstörte. Nun das könnte weh tun. Zack starrte ebenfalls zu Boden, als der Erste seine Flammen entfesselte.

„Scutum!“

Dabei umarmte er Zack einfach, einfach weil er nicht wusste, ob sein Schild – der einzige Zauber dem seine Mutter ihm je beigebracht hatte – sonst Zack mit einbegriffen hätte. Die Hitze war unerträglich, aber sein Schild hielt den Flammen stand. Nun sie waren auch recht weit vom Zielort des Feuers entfernt gewesen.

Sobald die Flammen verebbten ließ er das Schild auch wieder sinken, sackte halb erschöpft gegen Zack.

„Wir müssen hier raus.“

Der erste Drache brüllte erneut auf, schnappte nach den Teufeln. Ein paar konnten ausweichen, andere nicht und entweder litten sie Höllenqualen, oder starben sofort. Je nachdem wo die Zähne ihre Körper durchbohrten. Ob ein Drache andere Teufel fraß? Nun irgendwie wollte er es nicht wissen.

„Zack... Wir müssen weg...“

Der zweite Drache brüllte ebenfalls und als Cloud hoch sah, bemerkte er, wie er langsam runter kam. Gegen zwei Drachen würden Angeal, Sephiroth und Genesis nicht die geringste Überlebenschance haben. Er fasste einen Entschluss.

Cloud nahm Zacks Hand und zog ihn mit, er kannte sich hier nicht aus, aber er lief einfach die Treppen hoch.

„Wir müssen den zweiten Drachen ablenken!“

Sie passierten die Tür, die aufs Dach führte und Cloud ließ Zack los, überlegte kurz was er tun sollte. Dann fiel ihm ein kleiner Zauber ein. Dazu bräuchte er nur... Ah! Ein kleiner Stein lag auf dem Dach herum. Leise murmelte er die Worte, sodass der Stein glühte und warf. Tatsächlich traf er auch, die Frage war nur, ob der es auch bemerkte. Nun anscheinend hatte er das Wurfgeschoss durch das Glühen schon vorher bemerkt. Er brüllte wieder, änderte seine Flugbahn und kam auf sie zu. Oho...

„Lauf!“

Sofort wechselte er in seine Tierform und sprang, entging nur knapp dem Kiefer des Reptils. Sanft landete er auf das zweite Dach des Gebäudes, gelang so weiter nach Unten. Zack hatte mehr Probleme damit als er, da er als Wolf nicht auf sowas konzipiert war. Dafür war er schneller auf dem Boden und sie hetzten los, der Drache direkt hinter ihnen. Immer wieder mussten sie Harken schlagen um den riesigen Zähnen zu entkommen. Doch dann flog der Schatten über sie hinweg.

Die Erde bebte als der mächtige Dämon vor ihnen landete, nach ihnen schnappte. Panisch sprang Cloud zur Seite, stieß gegen Zack. Nur wenige Millimeter rauschte das Gebiss an ihm vorbei. Flammen umkreisten sie plötzlich. Es gab keine Fluchtmöglichkeit mehr. Ängstlich duckte er sich, zog den Schwanz ein und fauchte. Dieser Drache sah dem Anderen recht ähnlich, nur waren dessen Augen grün und violette umgedrehte Tränen unter seinen Augen. Das Brüllen das er ausstieß war gigantisch und riss ihm beinahe von den Pfoten. Eigentlich gab es nur Angriff. Das dachte wohl auch Zack, der in seiner Bestia direkt auf die Schnauze sprang. Die rote Echse schüttelte sich und bevor Zack in die Flammen krachte, sprang er und änderte so dessen Flugbahn. Mit von Panik besetzten Augen blickte er zu der Kreatur, die ihre Position etwas geändert hatte, als wolle es sie umkreisen. Und dann – dann hörte man ein weiteres Brüllen. Die Flammenechse schaute nach Oben, erwiderte das Brüllen. Der erste Drache flog über sie hinweg und der Zweite schlug kräftig mit seinen Flügeln, rauschte so in die Luft und folgte dem Ersteren, sie schienen sogar im Flug zu spielen. Die Flammen um sie herum verebbten und Cloud wechselte in seine Halbform. Sie hatten das hier gerade wirklich überlebt...

„Danke Cloud, ohne dich wäre ich da drinnen umgekommen.“, murmelte Zack total fertig, der wie er in die Halbgestalt gewechselt war.

Sie sahen sich an und konnten doch nicht Anders als Grinsen. In ihrem jugendlichen Wahnsinn hatten sie tatsächlich einen Drachen angegriffen und sie hatten überlebt.

Er fragte sich nur was Exriel getan hatte um die beiden Blutdrachen dazu zu bringen anzugreifen. Würden sie dies grundlos tun, so hätte es mehr Angriffe gegeben, dann wären sie keine Legende. Jedenfalls hatte seine Mutter immer behauptet, dass Drachen Legenden seien.

Er spürte auf einmal ein Paar Lippen auf seiner Wange und sah überrascht zu Zack herüber, der sich einfach auf den Hintern fallen ließ, sichtlich fertig.

„Lass sowas.“, murrte er unzufrieden.

Es war ihm irgendwie unangenehm und er rieb sich die Wange, als könne es was gegen das Gefühl, was Zack dabei ausgelöst hatte tun.

„Wir sollten zurück und vielleicht helfen Überlebende zu suchen.“

Sie liefen, oder eher sie humpelten zurück. Die ganze Sprungaktion, das Herumgeschubse im Gebäude hatte doch mehr angerichtet als gedacht. Jetzt wo das Adrenalin abgeklungen war, merkten die Beiden es. Die meisten Teufel waren vor dem Gebäude.

„Mum!“, rief Zack und Ciel kam auch sofort total aufgelöst aus der Menge heraus.

Sie hatte vorher scheinbar einen Fischdämon an den Kiemen gepackt, weil sie die Jungs nicht hatte finden können.

„Den Fürst sei dank!“

Sie umarmte ihren Sohn, bevor sie ihn abtastete. Clouds Aufmerksamkeit war aber bereits bei den Dämonen die gerade aus dem Haus kamen. Angeal war beeindruckend. Er war in seiner Halbgestalt, jedoch mit den Zusätzen seiner Bestia. Eine Art pechschwarzes Geweih lugte aus seinem Kopf hervor und an seinem Schweif waren messerscharfe Stacheln. Krass. Aber dann sah er Sephiroth, der wohl hatte einiges einstecken müssen. Jedenfalls blutete er etwas.

Sie kamen zu ihnen und Angeal zog seine Gefährtin beruhigend an sich.

„Schatz, sie sind hier und es geht ihnen gut. Oder wart ihr woanders gewesen?“

Und schon fixierte der Löwe sie. Sephiroth ebenfalls.

Zacks Fell am Schwanz und an den Ohren stellte sich ertappt auf.

„Also das war so. Ich bin gestürzt, aber Cloud hat mich beschützt und wir sind dann orientierungslos nach Oben.“

Ja stimmte so halb. Er hatte keine Ahnung ob der Weg nach Oben führte, aber er hatte vorgehabt nach Oben zu kommen.

„Und dann hat Cloud die Aufmerksamkeit von dem zweiten Drachen auf sich gezogen und wir haben ihn dann halt abgelenkt. Sind durch die halbe Gegend gerannt, Vieh hinter uns her. Hat dann aber die Biege gemacht, als der Andere davon geflogen ist.“

Zack ließ natürlich aus, dass es wirklich knapp gewesen war. Cloud war da auch ganz froh drum. Ciel würde sonst noch zu so einer Glucke wie seine Mutter mutieren oder so.

„Es tut uns leid Vater, aber wir konnten euch doch nicht im Stich lassen.“

Zack schloss bereits ängstlich die Augen wegen den kommenden Donnerwetter und auch Cloud senkte schuldbewusst den Blick.

„Ich weiß nicht ob ihr beide entweder verdammt mutig seid, oder dumm.“

Angeal klang recht müde. Der Kampf war zwar kurz, aber wohl anstrengend gewesen.

Aber am bescheuerten war Exriel. Die zwei letzten Drachen greifen nicht grundlos an. Und sie waren wütend.“

Nun hob er doch den Kopf, sah das Angeal etwas Zähne zeigte, definitiv wütend, aber nicht auf sie. Genesis legte eine Hand auf die Schulter des Schwarzhaarigen. Es war selten, dass man Angeal beruhigen musste, soweit wusste Cloud schon. Auch Sephiroth schien nicht gut gelaunt. Die Älteren schienen nicht überrascht, dass es überhaupt Drachen gab, Vor allem Blutdrachen.

Wie auch immer. Wir sollten nach Hause. Seph deine Wunden solltest du dir noch einmal ansehen lassen:“

Angeal ließ seine Frau los und sie tauchten im nächsten Moment in der Villa auf. Scheinbar doch keine Kutschfahrt mehr.

„Und ihr beide ruht euch aus.“

„Ja Sir.“

Cloud zupfte an Zacks Ärmel und gemeinsam steuerten sie das Stockwerk mit den Schlafzimmern an, dort wo auch ihre Zimmer waren. Jedoch hielt Zack auf einmal an, weshalb er es ihm gleich tat.

„Kann ich die Nacht bei dir bleiben Cloud?“

Überrascht sah er ihn an, dann grinste er jedoch.

„Klar.“

Dämonenkinder waren mit menschlichen Kinder nicht vergleichbar. Sie reiften körperlich schnell heran, auch sexuelle Triebe reiften schneller, doch sie blieben eben auch lange sehr verspielt, naiv und neugierig wie es eben Kinder waren. Dementsprechend war das Übernachten gerade etwas total Spannendes. Allein weil Cloud noch nie jemanden gehabt hatte, wo er hätte übernachten können, oder eben Anders herum.

Sie gingen also in sein Zimmer.

„Ich will so stark werden, dass ich diese Drachen locker bezwingen kann!“, meinte Zack dann auf einmal ernst.

Er ballte die Fäuste und Cloud sah ihn nachdenklich an. So mächtig also? Nun da hatten sie Arbeit vor sich.

„Du bist doch dabei, oder? Wir haben uns gemeinsam ja tapfer geschlagen.“

„Natürlich bin ich dabei Zack. Ich will was gegen sie ausrichten können, andererseits auch verstehen. Ich hab gehört, dass Drachen eigentlich lieber unter sich sind und diese Beiden... es waren die Letzten, oder?“

„Soweit ich weiß ja.“

Cloud nickte nachdenklich und begann sich umzuziehen wie ein Mensch. So hatte er später bei einem Pakt weniger Probleme mit der Tarnung. Das Gewand legte er fein säuberlich in sein Wäschekorb. Denn dank der Drachen war es sehr dreckig geworden.

Plötzlich traf ein Kissen sein Hinterkopf.

„Hey!“

„Schlechte Auffassungsgabe.“

Schlechte Auffassungsgabe? Hallo?!

Er nahm sich sein Kissen, lächelte munter und statt zu werfen, sprang er auf Zack zu und es entbrannte eine wahre Kissenschlacht, sodass die Feder flogen. Federn. Uh Federn.

Er ging in seine Tiergestalt, zerfetzte mit Absicht die Kissen und war kurz darauf unter Federn begraben. Fröhlich wälzte er sich darin herum.

~„Das ist witzig. Komm her Zack, fühlt sich toll an.“

Es war genau das richtige um sich von den Drachen abzulenken. Zack schien es ebenso zu sehen, denn er sprang und auf einmal regnete es nur noch Federn. Zack gluckste neben ihm erfreut, er ihm spielerisch ins Ohr biss, bevor er in eine Lauerstellung ging und dann mit dem Schwanz wedelte. Eindeutig Spiellaune.

~“Na komm Cloud, du kriegst mich nicht.“~

Fröhlich ging der Tiger darauf ein, spielte mit dem Wolf, als wären beide kleine Welpen/Kätzchen. Ab und zu liefen sie sogar so unbeholfen durch den Raum. Cloud sprang gern auf den Wolf, der schaffte es aber inzwischen sie so zudrehen, dass er unter ihm lag. Sie zogen sich an Ohren und Schwanz, aber nur verspielt, es tat nicht weh, lediglich Zwicken. Die Federn tanzten in der Luft herum, brachten Cloud ab und zu zum Niesen. Vergessen waren die Drachen, vergessen waren die Flammen. Spielen war einfach viel zu toll.

 

In der Zwischenzeit hatten sich Angeal, Genesis und Sephiroth im Kaminzimmer bequem gemacht. Ciel hatte sich hingelegt.

Sephiroth war alles andere als gut gelaunt, das merkte Angeal nur allzu deutlich. Die Niederlage machte dem Adler zu schaffen. Ein Trümmerhaufen hatte ihn unter sich begraben und so schnell hatte Sephiroth es nicht raus geschafft. Aber immerhin war keiner von ihnen wirklich schwer verletzt worden.

Er nippte an seinem Wein und sah nachdenklich drein.

„Was hat Exriel getan? Das waren die letzten beiden Blutdrachen und jeder weiß, dass die Flynnbrüder eher zurück gezogen leben und eher friedlich sind.“

Friedlich. Ein großes Wort für einen Blutdrachen. Sie waren von Natur aus aggressiver als andere Drachen und folgten nur ihrem Instinkt. Blutdrachen war die Chaosbringer, sie zerstörten alles, brannten alles nieder und verteidigten ihr Revier vor jedem. Jedoch sagte man den Beiden nach, dass solange sie einander hatten, sie Verstand zeigten. Er wollte nicht behaupten, dass Blutdrachen keinen hatten, aber sie hatten kein Verständnis für andere Arten wie es eben die beiden Letzten hatten.

Sephiroth hatte damit jedoch die Frage gestellt, die sie sich alle bereits gestellt hatten. Warum der Angriff?

„Die Beiden waren dem Fürst sehr untergeben. Gerade der Drache, der meinen Sohn verfolgt hat, es war die Nr. VIII. Sie greifen nicht grundlos an.“

„Andererseits schienen sie nicht wirklich darauf aus zu sein uns zu töten. Es schien eher eine Warnung zu sein.“, murmelte Genesis.

„Tja und da fragt man sich, vor was sie warnen.“

Sephiroth stimmte dem zu.

„Ja das ist die Frage und es galt eindeutig Exriel und irgendwie auch der Gemeinde der Dämonen. Immerhin wusste jeder von dem Event Bescheid. Es muss etwas Großes sein. Sehr Großes. Meint ihr es wäre möglich sie auf neutralen Grund zu fragen? Wenn sie in ihrer menschlichen Gestalt sind?“

Sephiroth' Aussage stimmte ihn noch nachdenklicher. Blutdrachen gingen selten in ihre menschliche Gestalt. Der menschliche Körper war nicht auf die Hitze eines Drachen ausgelegt, folglich mussten sie ihre Macht stark eindämmen um in diese Gestalt zu wechseln. Jedoch griffen dann ihre Instinkte weniger durch.

„Die Frage ist nur, ob sie sich in menschlicher Gestalt zeigen werden und wie wir sie überreden können sich mit uns zu treffen.“

Genesis lehnte sich zurück und Angeal stimmte ihm zu. Es war zwar wirklich das Beste sie selber zu fragen, aber keiner wusste wo sich die Drachen aufhielten oder wie man sie kontaktieren konnte. Er dachte darüber nach.

„Wir brauchen erst Mal Kontakt zu ihnen. Nur wie?“

Fragend sah er seine beiden Freunde an. Genesis kaute auf seiner Unterlippe, lediglich Sephiroth schien eine Idee zu haben.

„Einer von ihnen gehörte zu den XIII. Vielleicht können wir sie kontaktieren, indem wir einen anderen von ihnen unsere Nachricht überbringen lassen?“

„Tolle Idee Seph. Weißt du denn wo sich einer der XIII aufhält?“

„Selbst wenn wir einen Finden, wird jeder glauben dass wir das alte System wieder haben wollen.“, mischte Angeal sich ein, bevor die Beiden sich noch an die Gurgel gingen: „Das kann ich mir jedenfalls nicht leisten.“

Denn das alte System wurde überhaupt nicht mehr unterstützt. Heimlich vielleicht und ja auch er war der Ansicht, dass keiner bemächtigt war, jemals den Fürsten zu ersetzen, aber diese Meinung konnte schnell zu einem Mordanschlag führen.

„Vielleicht wollten sie aber auch einfach nur sagen, dass wir uns endlich entscheiden müssen. Diesen Krieg beenden müssen oder sie werden es tun.“

Genesis klappte das Buch zu.

Achte Lektion: Lockende Worte

Die Tropfsteinhöhle war riesig, aber dennoch nicht groß genug um eine riesige Bestiagestalt wechseln zu können. Zum Glück waren ihre keine zehn Meter lang oder hoch. Ihre Schritte hallten von den Wänden wieder und es klang seltsam unnatürlich. Angeal achtete auf seine Schritte, aber auch auf jegliche andere Geräusche. Doch bis auf ihre Schritte und dem Tropfen des Wassers vernahm er nichts. Genesis schien genauso angespannt, denn seine Ohren zuckten, sobald auch nur ein Wassertropfen zu hören war. Sephiroth hingegen schien ruhig und gefasst, aber er erkannte deutlich den angespannten Kiefer. Sein Freund war nervös. Sie waren es alle.

„Was wollt ihr?“

Seine Nackenhaare stellten sich sofort auf, als er die Stimme vernahm und sie blieben stehen, blickten hoch zu einem Vorsprung. Sie hatten hier die Nr. II der Hölle treffen sollen. Aber dieser war es nicht. Es waren zwei Personen die arrogant zu ihnen runter schauten. Rote Haare, die einen zu einem Zopf gebunden, die anderen waren stachelig nach hinten gerichtet. Grüne und blaue Augen, sowie Markierungen unter den Augen. Er erkannte sie.

„Eigentlich haben wir wen Anderes erwartet.“, meinte er, froh dass seine Stimme so gefasst klang und nichts von seiner Nervosität verriet.

Der Rotschopf mit den stachligen Haaren trug den Ledermantel der XIII, sein Bruder trug zwar ebenso einen Mantel aus Leder, aber einen anderen. Die VIII und dessen Bruder, die Drachen, die das Fest gesprengt hatten.

„Glaubt ihr etwa es entgeht uns, dass ihr eigentlich mich und meinem Bruder gesucht habt? Wir haben euch immer im Blick, got it memorized?“

Sephiroth trat unerschrocken vor, seine Halbgestalt verriet Angeal jedoch, dass er mit jeder Pore seines Körpers auf Spannung war und achtsam war. Der Silberhaarige mochte die Halbgestalt nicht besonders.

„Axel und Reno Flynn. Die letzten ihrer Art und wenn ihr nicht mehr seid. Ist auch diese Rasse Geschichte.“

Die Zwillinge sahen nicht begeistert aus, aber sie ließen ihn weiter reden.

„Wenn ihr schon wusstet das wir zu euch wollten, dann könnt ihr euch auch denken was wir von euch wollten oder?“

Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. Freundlich wirkte es jedoch nicht. Dann sprang Reno von dem Vorsprung hinab, landete hinter Sephiroth, drehte sich elegant und hielt ihn fest, sodass der Silberhaarige sich nicht rühren konnte. Angeal unterdrückte gerade so ein Fauchen. Solange sie nicht gegen die Beiden angingen, würden sie sich auch nicht in dieser Höhle verwandeln. Jedenfalls hoffte er das.

„Wir wissen, dass ihr uns etwas fragen wollt, aber selbst wir wissen nicht alles. Nur der Superior ist allwissend.“

„Wir wollen wissen, warum ihr die Party gesprengt habt.“, übernahm er nun das Reden.

Es war besser wenn er das setzt übernahm und Sephiroth akzeptierte, trat wieder neben ihm, auch wenn ein Stück dahinter, sobald Reno ihn losließ.

„Ah die Geschichte.“

Der Ältere der Beiden winkte ab und der Jüngere sprang wieder zu seinem Bruder. Das sie zusammenhielten und wussten was der Andere wollte ohne was zu sagen war beinahe schon gruselig, zeigte aber das starke Band der Beiden.

„Gibt ihr uns die Antwort?“

„Warum, Verräter!“, zischte Axel, der Ältere der Beiden und die Flammen schossen empor, er war nicht umsonst die VIII, die Flammen von ihm waren die Stärksten in der Geschichte der Dämonen. Reno hielt jedoch seinen Bruder zurück, indem er sich wieder neben ihm setzte und seine Hand auf die des Älteren legte.

Die VIII war eine Bombe, und der Einzige der diese Bombe hielt war Reno. Doch für wie lange? Seit die VII gegangen war, so hieß es, war die VIII schwer unter Kontrolle zu halten.

„Es mag sein, dass wir uns dem neuen wachsenden System anpassen, aber wir vertreten die Ansicht des alten Systems, Nr. VIII. Sobald der Superior wieder auftaucht würden ich und meine Leute ihm sofort den Platz überlassen der ihm gebührt. Aber die Hölle wird ohne Führung untergehen.“

„Ach und wir reichen nicht aus?“

„Habt ihr Führung?“

Der Drache schwieg, ein Zeichen dafür, dass auch die XIII untereinander führungslos waren. Kein Wunder, sie alle hatten feste Rollen, feste Aufgaben und die zwei Führungspositionen von einem Tag auf den Anderen verschwunden.

„Also gut. Exriel der Arsch hat es gewagt dem Ort des Superiors zu Nahe zu kommen und hat einen von der Unseren in die Falle gelockt.“

Axel stand auf, die Metalle vorne an der Kutte klimperten. Er tat einen Schritt, war direkt vor Angeal und berührte ihn am Arm. Er schrie entsetzt auf, die Hitze war unerträglich.

„Ich glaube euren Worten nicht, aber ich vertraue euren Taten. Wenn ihr es schafft die Nr. VI aus Exriels Fängen zu schaffen, glaube ich euch. Wenn nicht... Dann werden wir ihn befreien. Ihr habt drei Monate.“

Und damit waren die Zwillinge verschwunden. Angeal hielt sich den Armen, der eine schwere Verbrennung erlitten hatte.

„Angeal! Alles gut.“

Genesis sprach einen leichten Heilzauber, doch es war nicht der Arm der den Schwarzhaarigen beunruhigte. Er konnte mit Verletzungen und Schmerzen leben.

„Nichts ist gut Genesis. Exriel hat die XIII bedroht und bringt dadurch alle Dämonen in Gefahr!“

„Dann sollten wir nicht versagen.“, meinte Sephiroth ruhig und er sah den Silberhaarigen an.

Ja, sie durften nicht versagen. Das war keine Option.

„Und wie? Wir wissen nicht wo die VI sich befindet. Exriel wird ihn kaum in seinem Haus versteckt halten und dessen Bestia ist auch nicht gerade ohne.“

Genesis hörte mit der Heilung auf und sah tadelnd zu Sephiroth, der lediglich mit den Schultern zuckte.

„Wir finden es einfach heraus und holen ihn dann, wenn Exriel anderweitig beschäftigt ist. Sieh nicht alles schwarz Gen.“

„Und sieh du es nicht immer als so einfach an!“

„Ich sehe es nicht als einfach an! Aber ein Versagen steht einfach nicht zur Option!“

„Genug ihr Beiden! Lasst uns erst Mal zurückkehren. Dort schmieden wir dann Pläne.“

Konnten die Zwei sich auch Mal nicht in die Haare kriegen?

 

Die Luft auf der Erde tat gut. Seit dem Fest hatten Angeal und Sephiroth ihr Training richtig angezogen und als ihre Mentoren sie heute doch recht früh entlassen hatten, mit der Erlaubnis auf die Erde gehen zu dürfen, da war die Freude groß gewesen. Natürlich wollte Zack sofort Aerith besuchen. Cloud hatte zwar nichts dagegen, aber irgendwie fühlte er sich wie ein fünftes Rad. Da, aber unnütz. Gut er hatte vorgeschlagen sie zu besuchen, aber er hatte nicht damit gerechnet, das Zack ihn auch wirklich dabei haben wollte. Eher sowas wie, sie gingen gemeinsam zu Aerith und er konnte sich lossagen und die Natur hier entdecken. Aber nö. So einfach kam er nicht los.

Die Sonne hatte inzwischen ihre Kleidung getrocknet. Zack hatte ihm dieses Mal gezeigt wie man in die Menschenwelt kam, jedoch waren sie im Weiher gelandet. Das mit dem sicheren Auftauchen musste er noch üben. Aber da es warm war, waren die nassen Klamotten nicht schlimm gewesen. Da sie keinen Zauber mehr um sich trugen, erinnerte sich auch keiner mehr an die Beiden.

Im Moment saßen sie auf dem Brunnenrand der in der Mitte des Marktplatzes stand und Aerith und Zack kicherten vor sich hin, erzählten sich was sie in den letzten Monaten erlebt hatten. Ab und an fragte man auch ihm etwas und er beantwortete höflich die Fragen und stellte ab und Gegenfragen. Höflich bleiben.

„Cloud.“

Erschrocken drehte er sich um. Da stand sie. Die schwarzhaarige Schönheit die er damals gerettet hatte. Scheinbar erinnerte sie sich an ihm Vielleicht weil sie nicht zum Dorf gehörte. Sie winkte ihm zu und er trat dann doch zu ihr.

Hallo Mylady.“

Sie grinste und kraulte Alejandro, der brav neben ihr stand die Ruhe selbst.

„Ich hab euch gesucht, aber irgendwie kannte euch keiner mehr...“

Sie schien verwirrt und Cloud war überfordert. Äh ja... Wie erklärte man es ihr?

„Nun egal. Ich habe... nun eine Bitte an euch.“

„Eine Bitte?“

„Ja, weil Ihr Euch so gut um Alejandro gekümmert hat, hat mein Vater angeboten, dass ihr doch Pfleger in unseren Stallungen sein könntet.“

Oha. Er musste ablehnen, aber er wusste nicht was für eine Ausrede denn auf der Erde gut war. Doch zum Glück gab es da ja Hilfe. Nicht in Form von Zack wie Cloud erwartet hätte, es war Aerith die dazu kam. Die beiden Frauen kannten sich, verkaufte Aerith ihr ab und an Mal Blumen.

„Lady Tifa! Ich muss euch da leider enttäuschen. Zack und Cloud sind in ein entferntes Dorf gezogen und haben dort gute Arbeit gefunden. Sie sind gerade nur zu Besuch hier.“

„Oh. Das ist Schade, dann sehe ich Euch ja nicht mehr.“

„Ja tut mir Leid.“

Natürlich verstand Cloud nicht, dass Tifa mehr als nur an seinem Verständnis für Pferde interessiert war. Er war einfach zu naiv. Innerlich dankte er Aerith und würde ihr auch noch danken, sobald Tifa weg war. Das Aerith noch einen drauf setzte, damit hatten die beiden Dämonen jedoch nicht gerechnet.

„Und außerdem wollte Zack mich zu sich holen.“

Damit hatte Aerith Tifas volle Aufmerksamkeit, wobei auch Zacks und Clouds. Denn es würde bedeuten, dass Aerith tatsächlich aus dem Dorf würde gehen müssen.

„Ist dies Euer Verlobter?“, fragte Tifa schließlich neugierig und Cloud konnte sich ein Glucksen nicht ganz verkneifen.

Er musste an den Ring denken, den Zack ihr Mal geschenkt hatte, als sie damals diesen Zauber gewirkt hatten.

„Ja genau das ist er. Sein Name ist Zack Fair. Und ich werde nun zu ihm ziehen. Du musst wissen. Seine neue Behausung ist sehr schön und auch immer gut geheizt.“

Cloud amüsierte sich gerade herrlich über Zacks Gesichtsausdruck, der einfach nur total irritiert drein blickte. Scheinbar schaffte es Aerith ganz gut ihn aus der Fassung zu bringen.

„Außerdem erwarten wir Nachwuchs.“

Okay warte was?! Er starrte Zack geschockt an, wusste zwar dass es eine Lüge war, aber dennoch. Wieso setzte sie eine solche Lüge in die Welt? Wäre sie schwanger würde man es sehen, wenn nicht wären die Kinder sogar bereits da. Dämonen waren 5 Monate schwanger und sie waren ja schon einige Monate nicht mehr hier gewesen. Gut, er wusste nicht genau wie lange Shinigami brauchten. Also... war es eventuell doch wahr? Waren die Zwei echt schon soweit gegangen?

„Oh je, dann müsst ihr schnell heiraten, ein Kind das ohne Ehe gezeugt wurde ist nicht gern gesehen.“, meinte Tifa besorgt sah aber auch erfreut drein.

„Äh ja. Tun wir auch. Entschuldigt uns, wir haben noch viel vor.“

Zack nahm Aerith an der Hand und zog sie mit. Cloud verbeugte sich schnell und folgte den Beiden. Sobald sie aus der Hörweite der meisten Menschen waren ging dann eine Diskussion los. Okay, Aerith war nicht schwanger, denn Zack regte sich über diese Lüge auf. Da er sie gleich erkannt hatte, hieß wohl, dass sie noch nicht soweit gegangen waren. Das dies an Zack lag, war Cloud nicht bewusst. Meist waren Dämon zu diesem Thema ja sehr offen und waren auch schnell frühreif was dies anging. Cloud hielt sich da für eine große Ausnahme, dass Zack da aber auch schüchtern war, wusste er eben nicht. Denn wenn es nach Aerith ging, hätten sie wohl schon.

Aerith war sich keiner Schuld bewusst und gab ihm einfach einen Kuss um das Thema zu beenden. Was auch funktionierte. Sie hatte den Wolf echt gut im Griff, das musste man ihr lassen.

„Und wieso erzählst du, dass du hier wegziehst? Jetzt musst du wirklich fort.“

„Ich komme einfach mit in die Hölle.“

Sie sagte es so entschlossen, das Cloud sich entschloss nun doch einzumischen.

„Eine Shinigami in der Hölle? Aerith, selbst Dämonen sind da nicht sicher. Du kannst nicht mitkommen.“

Er klang ernst und ruhig. Aerith musterte ihn. Cloud hatte sich verändert und das nur in wenigen Montane. Er war bald ein Jahr bei Zack und er war bereits um einiges gereift. Vernünftiger und auch etwas Offener. So Offen wie Zack würde er vermutlich nicht werden, aber er hatte inzwischen eine eigene Meinung und vermittelte sie auch.

„Aber ich kann mich doch tarnen und Zack lässt mich in so einer gefährlichen Welt nicht allein.“, meinte sie wieder entschlossen und schmiegte sich an Zack: „Bitte, wenn es nicht klappt brechen wir einfach ab.“

Sie wusste gar nicht was bei ihnen los war, oder? Zack sah ihn fragend an und hilfesuchend an. Im Ernst war er hier der Einzige der Aerith auch was entgegen setzen konnte?

„Also erstens Aerith: Es herrscht Krieg in der Hölle. Zack kann dich gar nicht beschützen, einfach weil jeder dort in Gefahr ist. Die Hölle ist einfach kein Ort für dich. Und Zweitens: Zacks Vater würde ausrasten und am Ende dürfen wir nicht mehr auf die Erde und dann könnt ihr euch gar nicht mehr sehen.“

„Aber-“

„Kein Aber Aerith. Denk das nächste Mal darüber nach bevor du etwas erzählst.“

Sie schien noch immer nicht ganz überzeugt, suchte wohl nach weiteren Argumenten, weswegen er dann einfach vorschlug, dass man Tifas Erinnerungen doch verdrehen könnte. So musste Aerith nicht umziehen und es war alles wieder wie vorher.

„Ich kann so einen Zauber nicht durchführen, du Cloud?“

„Ja kann ich. Hat Sephiroth mir wohl beigebracht, damit ich so eine Situation behebe, wenn du etwas verbockst.“

„Hey!“

„Ja in dem Falle bist du unschuldig. Kommt, lasst uns Tifa suchen und die Sache schnell beenden.“

Sie eilten sich auf, oder eher, er suchte woanders, die anderen Beiden fragten in der örtlichen Kneipe nach.

Seufzend durchsuchte Cloud das gesamte Dorf, wurde aber nicht fündig. Gerade als er schauen wollte, ob die anderen Beiden sie gefunden hatten, vernahmen seine Ohren Worte, die ihn nahezu magisch anzogen.

„Et clamor in Deum conversus sum a diaboli, qua ad prosperitatem, ut impleret velle meum iustum pretium.“ (Ich wende mich von Gott ab und rufe nach dem Teufel, auf das er meinen Wunsch erfüllen möge für den gerechten Preis.)

Worte die er noch nie gehört hatte, aber ihm genau sagten was zu tun war. Er folgte den Geräuschen der Stimme, verwandelte sich in seiner Tiergestalt und betrat das Haus. Es war ein Wirtshaus, aber nur ein Zimmer interessierte die Raubkatze, die ruhig und von allen ungesehen die Treppe rauf schritt und schließlich das Zimmer betrat. Tifa? Aber warum sie? Er schüttelte den Kopf, wollte gehen, aber jetzt wo sie die Worte gesprochen hatte war es nur eine Frage der Zeit bis ein Dämon sie nehmen würde. Und ihre Seele war stark, anders als die er bisher verschlungen hatte.

~„So jung und dich schon nicht mehr auf den Pfad Gottes wandeln...“~

„Was interessiert dich mein Alter Teufel?“

Ihre Stimme war hart und frech, so kannte er sie gar nicht. Langsam trat er aus dem Schatten, musterte sie. Tifa hingegen legte den Kopf schief, musterte ihn genauso.

„Also gehst du den Bund mit mir ein?“

~„Du tust ein großes Opfer Kleine. Nun ist es deine Wahl, was willst du erreichen? Dein Opfer ist bereits getan.“~

Die Worte waren gesprochen.

„Ich will die Kraft haben, meiner Freundin zu helfen den zu heiraten, den sie wünscht.“

Huh? Ernsthaft?

„Und dazu brauch ich deine Kraft, der Mann der sie heiraten soll, er ist ein Mörder! Ein elender Mistkerl!“

~„So ein großes Opfer für so ein geringes Ziel.“~

„Es ist ein großes Ziel, denn um sie glücklich zu machen würde ich alles tun. Ich will nicht, dass sie einen Mann heiraten muss der...“

Tifa zitterte, umarmte sich selbst, seine Augen verschmälerten sich. Ihre Gedanken warne einfach zu lesen und noch bevor sie es aussprach wusste sie es schon.

„der nicht zögert sich das zu nehmen was er will. Er würde sie nur vergewaltigen, sollte sie nicht wollen, genauso wie er es mit mir getan hat! Er muss sterben und dann muss ich ihr ermöglichen den Mann heiraten zu können, den sie auch will. Also schließe den Pakt mit mir!“

Mit entschlossenen Blick sah sie ihn an. Eine geschundenen Seele. Sie hatte sich irgendwo schon selbst aufgegeben und irgendwo auch nicht. Sie wollte sich für ihre Freundin opfern und sich auch an den Kerl rächen.

~„Desto sichtbarer die Stelle deines Siegels ist, je stärker ist die Macht. Also... Wo willst du es denn haben?“~

Dunkelheit breitete sich aus und er nahm seine Halbform an, die Magie des Paktes um ihn herum. Oh man, tat er hier gerade seinen ersten Pakt?

„Am Arm.“

Ohne zu Zögern, die Frau hatte innere Stärke die er bewunderte. Er sah zu der Stelle am linken oberen Arm und griff danach. Sie schrie kurz auf, als die Magie in ihr floss und das Siegel verband.

Vorsichtig löste er sich von ihr.

~„In welcher Form soll ich bei Euch sein?“~

Vermutlich Butler.

„Als mein Verlobter.“

Woah was? Doch Tifa lächelte.

„Ich habe bereits einen Plan.“

Seufzend ließ er die Schatten weichen, nahm seine menschliche Gestalt an, doch diesmal trug er Kleidung eines Mannes mit höherem Stand als bisher. Ihre Augen weiteten sich.

„Cloud?“

Schwach lächelte er.

„Ja, ich bin ein Teufel, es war purer Zufall, dass wir uns schon vorher begegnet sind.“

Er verbeugte sich vor ihr.

„Aerith sie..:“

„Ist nicht in Gefahr, sie weiß was Zack ist und hat keinen Pakt mit ihm. Sie treffen sich einfach so.“

Erleichtert nickte sie, musterte ihn dann genauer.

„Ich wusste ja dass Teufel vermutlich gut aussehen, immerhin gelten sie als Verführer, aber ich hätte nicht geglaubt, dass sie so unschuldig aussehen und fast wie... Engel wirken.“

„Vergleicht mich nicht mit sowas.“

Seine Augen waren augenblicklich die einer Raubkatze geworden und Tifa zuckte zusammen.

„Verzeiht.“

Er nickte nur, stellte sich ein Ring vor, der äußerst Kunstvoll war. Die Magie begann zu flimmern und es entstand in seiner Hand. Er lächelte, ging in die Knie und sah zu ihr auf.

„Nun denn Lady Lockhard, nimmt ihr diesen Ring als Verlobungsring an?“

Erstaunt sah sie ihn an, nickte dann aber und er streifte ihr den Ring über. Dann nahm er ihre Hand und ging mit ihr raus, ging zielstrebig auf den Markt zu. Ihr Kleid verdeckte zum Glück die Stelle ihres Paktes, er selber trug Handschuhe.

Sobald sie die Bar betraten, wusste er sofort wo sich Zack aufhielt und steuerte direkt auf ihn zu.

„Sie wird nicht plaudern.“

Tifa schien verwirrt, doch dann verstand sie. Natürlich Aerith hatte gelogen. Sie setzten sich zu ihnen. Zack musterte Tifa, dann entglitten ihm seine Gesichtszüge. Natürlich konnte er den Pakt erkennen.

„Ein Pakt? Bist du selten dämlich?!“, zischte er ihm dann doch lauter zu als wohl gewollt.

Cloud zuckte innerlich zurück, doch versuchte er es sich nicht anmerken zu lassen. Nicht vor seinem Vertragspartner.

„Zack beruhige dich doch ein wenig.“

Aerith legte ihm eine Hand auf die Schulter, aber der Wolf sah nicht so aus als wollte er sich beruhigen.

„Sie hat die Worte gesprochen bevor ich da gewesen bin.“

Cloud zuckte lockern mit den Schultern, auch wenn ihn die Wut in Zacks Augen etwas verwirrte. Es war doch normal das Dämonen Pakte schlossen. Genesis hatte aktuell auch einen. Also warum war Zack wütend?

„Es war ja meine Entscheidung einen Pakt einzugehen. Gibt es eigentlich Regeln?“, mischte sich nun Tifa ein.

Ja, du kannst drei Regeln aufstellen die ich befolgen muss. Verzeih, vergessen.“

Tifa lehnte sich zurück und Cloud hatte wieder einmal schuldbewusst den Kopf gesenkt.

„Lügt mich nicht an, verratet mich nicht und... Ihr schadet keinem Menschen, es sei denn ich Befehle es.“

„Oder bist in Gefahr.“

Sie nickte zufrieden und schaute dann neugierig zu Zack rüber.

„Wenn Cloud ein Tiger ist, was seid dann Ihr?“

„Ich bin seine Freundin.“

Ja nee Aerith, das hatte Tifa wohl schon verstanden. Vor allem da Aerith und Zack sich bei jeder Gelegenheit, wie jetzt einen Kuss von dem anderen stahlen. Diesmal schien Zack jedoch nicht wirklich zu erwidern, nur halbherzig. Ja, der war angefressen.

„Du bist ganz schön neugierig. Aber ich glaube nicht, das wir dir hier zeigen können was wir wirklich sind.“

Es war eh gut, dass man durch den Lärm um sie herum nicht mitbekam worüber sie sprachen.

„Also gehen wir in den Wald und ich zeige es dir?“

Dabei entblößte Zack ein paar spitze Zähne, weshalb Aerith ihm eine Kopfnuss verpasste. Sie hatte ihn wirklich ganz schön im Griff.

„Also so wie er ist, habe ich mir mehr Teufel vorgestellt, er wirkt nicht so unschuldig.“

Tifa lächelte Cloud an, welcher nicht dazu sagte, sondern einfach aufstand. Sie tat es ihm gleich und auch die anderen Beiden erhoben sich.

„„Na dann ab in den Wald.“

Sie klatschte aufgeregt in die Hände und Cloud bemerkte die Blicke einer Gruppe die sie schon die ganze Zeit beobachteten. Nun es wunderte ihn nicht. Ihre Augen sagten alles über ihre Gedanken. Tifa und er sahen reich aus und nicht gerade stark. Leichte Beute für einen Überfall. Zu Viert gingen sie raus.

„Also seid Ihr doch nicht Schwanger Aerith? Schade, geht das überhaupt, von einem Teufel schwanger werden?“

Und schon redeten die zwei Frauen über Kinder und gingen einen Meter vor ihnen. Er selbst war mit Absicht neben Zack gegangen; da er heraus finden wollte was genau denn nun Zacks Problem war.

„Du bist sauer, warum?“

Neugierig sah er ihn an. Zack musterte erst Tifa, beinahe so als würde er sie auf der Stelle umbringen wollen, ehe er zu Cloud blickte.

„Schau sie dir an. Sie ist einfach Arrogant und eine Idiotin. So Jung und schon einen Pakt eingehen. Tss.“

Clouds Augen verschmälerten sich. Er kannte nicht Tifas Gründe oder warum sie sich verhielt – und so nebenbei kam sie ihm absolut nicht arrogant rüber.

 

Erst jetzt wo ich so darüber nachdenke, ergab dein Verhalten Sinn. Herzen wandeln sich, ich habe es selbst miterlebt. Obwohl ich zugeben muss, dass Liebe tatsächlich unterschiedlich sein kann. Unterschiedlich stark. Und es erfüllt mich mit Schmerz zu wissen, dass ich genau weiß, wem mein Herz wirklich gehört. Ich würde nur wegen dem schlechten Gewissen zögern, würde man mich fragen, für wen ich mich entscheiden würde. Damals war ich noch jung, hielt das Herz für sehr einseitig. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass du anfangen würdest mich zu mögen, obwohl du Aerith hattest. Du glaube ich auch nicht. Wir waren halt noch Kinder.

 

„Roxas.“

Aerith riss beide Dämonen aus ihren Gedanken und bewahrte sie somit davor in einen Streit zu kommen, da Cloud eigentlich gerade vorgehabt hatte Zack klar zu machen, dass er nicht das Recht hatte sich so ein Urteil zu bilden, wenn er die Umstände nicht kannte.

„Wie?“

Zack sah etwas verwirrt seine Freundin an, die breit grinste und sich wieder zu Tifa umdrehte um weiter zu gehen.

„Siehst du Tifa. Ich sagte doch er ist ganz harmlos. Man muss ihn nur erziehen. Und damit ist es beschlossen. Roxas wird der Name unseres ersten Sohnes sein.“

Sie beide folgten noch etwas sprachlos den schnatternden Frauen. Scheinbar unterhielten sich schon die ganze Weile darüber, ob Dämonen Menschen überhaupt schwängern konnten und wie Aerith ihre Kinder nennen wollte. Scheinbar hatte Zack da überhaupt nicht mitzureden. Fand Cloud etwas blöd von ihr, wobei er den Namen Roxas ganz schön fand.

„Er ist eigentlich ein ganz lieber Kerl, sehr witzig und charmant.“

Die Beiden blieben stehen, also taten es die Dämonen ihnen gleich. Sie waren auf einer Lichtung, tief im Wald. Hier würde sie also keiner stören.

„Ich darf also bitten der Herr. Du hast es versprochen.“, meinte Aerith vergnügt und schmiegte sich wieder an ihrem Freund.

Zack zuckte mit den Schultern, verwandelte sich in seine Tiergestalt. Der große schwarze Wolf mit den blauen Augen knurrte kurz Tifa an, wurde aber sogleich von Aerith gemaßregelt. Zack gefiel das natürlich nicht und schob sich unter Aerith, wodurch sie halb auf dem Wolf lag und sich nicht wirklich vernünftig halten konnte.

„Wah Cloud hilfst du mir Mal?“

Brav half er dabei, damit sie richtig aufsitzen konnte und musste lachen. Tifa schaute beeindruckt.

„Ein sehr schönes kräftiges Tier. Genau wie du.“

Sie sah zu Cloud, welcher leicht rot um die Nase wurde. Da hörte er bereits das Unterholz knacken und zum ersten Mal musste Cloud lächeln. Er war ein Dämon und das kam gerade hoch.

„Mylady?“

Er stellte sich neben sie, funkelte voller Vorfreude ins Dickicht und da kamen sie. Bewaffnet bis auf die Zähen und sie hatten sie eingekreist.

„Tja, dann zeig mir Mal, dass du wirklich das bist, mein Schatz, was du zu sein behauptest.“

Der Blonde trat nach Vorne, zielstrebig auf den Anführer.

„Tut mir Leid, aber meine Verlobte und ich, sowie unsere Freunde haben nicht das was ihr sucht.“

„Schnauze!“

Er wich den Schlag mit Leichtigkeit aus, packte den Kerl und drückte ihn mit Leichtigkeit zu Boden.

/Lass mich das machen Zack./

Einer von ihnen sprang auf ihn zu, doch er drehte sich geschickt, sodass der Typ seinen Anführer erstach. Nebenbei hatte Cloud das Messer abgenommen und warf es, ermordete so den Ersten, dann sprang er hoch, landetet leichtfüßig neben den Einen, schlug gekonnt zu, sodass das Genick knackte. Der nächste fiel genauso schnell und nur nach wenigen Sekunden war das Massaker beendet und er hatte nicht mal wie Blut vergossen. Langsam richtete er sich auf, seine Augen kalt und ruhig. Solch einen Blick hatte Cloud noch nie gehabt, es zeigte, was in ihm schlummerte, der Teufel, den er war. Die Unschuld verbarg sein Innerstes nur. In jeden Dämon schlummerte halt die Dunkelheit. Auch in ihm.

/Nicht schlecht Cloud. Aber mit dem Rumgehopse verbrauchst du zu viel Energie./, sandte Zack ihm zu und er sah zu dem Wolf herüber.

Zack war wohl etwas zurück getreten, wobei Aerith wohl das Gleichgewicht verloren hatte. Jedenfalls lag sie schon wieder irgendwie komisch auf ihn und schien das Massaker nicht mitbekommen zu haben.

/Aber schade um die Seelen./

Sie sahen sich beide in die Augen und sie sahen beide die Erkenntnis in ihren Augen. Shinigami würden auftauchen um die Seelen einzusammeln. Das wäre für Aerith nicht gut. Wenn sie mit zwei Teufeln entdeckt werden würde. Allgemein, sie würden vielleicht sogar Zack und ihn angreifen. Zack reagierte schneller als er und preschte einfach los. Cloud spürte noch wie sein Freund dabei wohl in die Bestia ging, auch wenn er sie nicht sah, er erkannte die Magie, hatte er sie ja schon oft bei seinem Mentor gespürt. Auch er hob nun Tifa hoch, wie eine Braut und lief los. In seiner menschlichen Gestalt war längst nicht so schnell wie Zack, aber schnell genug um von den Ort weg zu kommen.

Er blieb schließlich an einem See stehen, der von einem Wasserfall auf der anderen Seite gespeist wurde.

„Cloud, warum?“

„Man sollte nicht zu lange bei den Toten verweilen.“

Da es langsam dunkel wurde, sah alles wunderschön aus. Vorsichtig ließ er Tifa herunter und sah gebannt auf das Schauspiel.

„Wunderschön.“, flüsterte Tifa und er nickte, bemerkte nicht, dass sie ihn dabei angesehen hatte.

„Ja.“

Eer sah zu ihr und lächelte warm, der Dämon in ihm nicht mehr zu sehen: „Wunderschön.“

Sie wurde rot und sah weg, ging zum Wasser hin und berührte die Oberfläche, die sanfte Wellen schlug.

Er blieb hinter ihr und so hockten sie da, bis die Sonne untergegangen war.

„Cloud...“

Er sah zu ihr, wie sie sich aufrichtete und sich zu ihm drehte.

„Weißt du... Auch wenn man das nicht allzu sehr in der Öffentlichkeit macht... Sollten wir schon richtig die Zuneigung herüberbringen, damit sie uns auch glauben, oder?“

Wieder nickte er stumm, wusste nicht genau worauf sie hinaus wollte. Umarmung, einen anderen Anlächeln, sowie Zack und Aerith halt, würde doch nicht so schwer sein.

„Also... müssen wir Üben.“

Erneutes Nicken. Tifa trat einen Schritt näher, hob etwas unsicher ihren einen Arm, sah ihn mit großen Augen an.

„Wenn du mich lieben würdest was würdest du jetzt tun?“

„Dich küssen?“

„Dann tu es.“

Er blinzelte. Es war ein Befehl. Ah das meinte sie mit Üben. Und zwar so dass es echt rüberkam. Deutlich spürte er ihre Nervosität und musste zugeben, er war es auch. Es war sein Erster wirklicher. Langsam trat er einen Schritt auf sie zu, der Mond schien auf ihre Haut und ihre Haare, hübsch war sie ja wirklich. Seine Augen selbst funkelten im Mondlicht nur so und ließ ihn magisch aussehen. Dann legte er einen Arm an ihren Rücken, in der Nähe der Hüfte, drückte sie so mehr an sich. Seine rechte Hand strich ihr eine Strähne beiseite, bevor er sich runter beugte und ihre Lippen miteinander verband. Er sah wie sie ihre Augen schloss und tat es ihr gleich. Zaghaft erwiderte sie seinen Kuss.

 

Es war mitten in der Nacht als er in ihrer Villa zurückkehrte. Sanft legte er sie ins Bett. Müde sah Tifa zu ihm auf.

„Du musst gehen, nicht wahr?“

„Ich muss Zack suchen und noch einiges erledigen, morgen bin ich wieder da.“

Sie nickte und schlief ein. Er schnippte und sie trug ihre Schlafkleidung. Brav deckte er sie zu und verschwand in die Nacht. Als er Zack ausfindig gemacht hatte, lag dieser mit Aerith im Heuhaufen und... er kannte den Geruch nicht, nachdem sie beide rochen, aber er konnte es sich denken, da sie sehr intensiv nach dem anderen dufteten und nackt waren. Zum Glück sah er nicht viel, da das Heu noch im Weg war.

„Zack?“, flüsterte er leise.

Dieser schaute auch auf, wirkte noch etwas neben der Spur. Scheinbar hatte er etwas geruht und er hatte ihn dabei raus gerissen. Er hatte nur eines seiner beiden Auge geöffnet.

„Cloud.“

Es klang mehr wie eine Feststellung. Langsam richtete er sich etwas auf und Cloud war höflich genug um nicht in seinen Schoß zu blicken, da das Heu dort nichts mehr verdeckte. Ein Schnippen erklang in der Scheune und als er wieder zu ihnen sah, waren beide wieder angekleidet. Zack hatte inzwischen beide Augen offen und Aerith schlief nach wie vor seelenruhig. Vorsichtig hob er Aerith hoch und stand dann auf.

„Was gibt es denn so Wichtiges? Musst du nicht bei deiner Pachtpartnerin sein?“

Letzteres klang spitz und der Unterton war etwas Anders als sonst. Cloud murrte innerlich deswegen. Er verstand das Problem immer noch nicht.

„Sie schläft und wir müssen zurück. Ich muss das noch mit Sephiroth klären... Hast du... mit ihr geschlafen?“

Die Frage kam vorsichtig. Im Moment konnte er den Schwarzhaarigen nicht ganz einschätzen. Dieser Unterton in der Stimme eben war merkwürdig.

Er legte den Kopf schief. Dann hatten sie beide heute etwas erlebt, was sie vorher wohl noch nie erlebt hatten. Oder hatte Zack schon Mal gehabt? Die Frage hatte er vorhin ja noch nicht ganz für sich beantworten können.

„Ja.“, antwortete Zack trocken und ging an ihm vorbei: „Ich liebe sie. Was dagegen Blondie?“

Cloud zuckte zurück. Er wusste einfach nicht wieso Zack so gereizt reagierte, konnte es sich einfach nicht erklären.

„Ich bringe Aerith schon mal nach Hause. Geh du zurück, ich komme nach. Also hopp hopp. Ich werde auch nicht jünger.“

Gut, auf Zack als Unterstützung konnte er verzichten, wenn er Sephiroth gegenüber treten würde. Denn der würde nicht so begeistert sein. Ein Pakt konnte die Ausbildung Verlangsamen und aktuell schien sein Mentor diese eher vorantreiben zu wollen. Wobei bei der Laune würde Zack ihm wohl eh nicht helfen.

Seufzend kehrte er in die Hölle zurück und spürte seinen Meister auch im Garten seines Zuhauses. Er wollte es nicht unnötig hinauszögern, sondern ging direkt zu den silberhaarigen Dämon hin. Vermutlich spürte Sephiroth es jetzt schon und er würde nichts sagen müssen.

„Ein Pakt? Du weißt was das heißt?“

Sephiroth hatte gerade Masamune geschliffen und hockte auf dem Rand des Springbrunnens. Seine türkisgrünen Augen hatten ihn fixiert.

„Du bist viel zu jung dafür.“

Ich weiß, tut mir Leid.“

Es war nicht die Gier gewesen, wie Sephiroth wahrscheinlich vermutete. Sondern einfach, weil er nicht wollte, dass andere Dämonen sie quälen konnten. Er mochte Tifa einfach und wollte sie schützen und sie war so oder so dem Untergang geweiht gewesen.

„Es ist auch alles durch reinen Zufall passiert. Ich war da als sie die Worte sprach und dann passierte alles ganz automatisch.“

„Geändert werden kann es eh nicht mehr. Nimm es als weitere Hürde deiner Ausbildung und beweise mir, dass du meiner würdig bist.“

Er schluckte, nickte aber. Er würde das schaffen und er wusste auch schon ungefähr wie er das bewerkstelligen wollten.

„Erkläre mir aber erst Mal die Umstände und dann wie du damit umgehen willst.“

Cloud nickte, bevor er anfing zu erklären was auf der Erde passiert war, also wie es zu diesem Pakt gekommen war. Sephiroth war zum Glück ein Dämon, der still zuhörte und einen nicht dauernd mit Zwischenfragen unterbrach. Er erzählte auch was die Ziele von Tifa waren und welche Rolle er einnahm.

Tja und wie ich vorgehe. Als ihr Verlobter darf ich Nachts so oder so nicht bei ihr sein, solange kann ich weiterhin meine Ausbildung hier machen und Tagsüber tue ich das, was sie mir sagt.“

Er hoffte das ging sie in Ordnung. Sephiroth' Nicken gab ihm Hoffnung diesbezüglich.

„Gut dann werden wir es machen. Sollte es aber zu Schwierigkeiten kommen, geht deine Ausbildung voran und du musst ihre Seele frühzeitig in dich aufnehmen. Für heute darfst du dich ausruhen und ab morgen beginnt dann deine variable Ausbildung.“

„Vielen Dank Meister.“

Er verbeugte sich noch und lief dann wieder zurück zum Anwesen. Vor Zacks Zimmer blieb er stehen. Sein Geruch war da, also war Zack auch hier. Zögerlich hob er die Hand um zu klopfen, doch der Mut verließ ihn und er senkte wieder die Hand. Nein. Zack würde ihn nicht sehen wollen. Kopfschüttelnd dreht er sich um und ging in sein Zimmer um noch etwas Ruhe zu finden. Denn ab morgen würde es keine Dämmerzustande mehr für ihn geben.

Neunte Lektion: Keine Gefühle

Sie lauerten. Es hatte viel zu lange gebraucht um die Nr. VI ausfindig zu machen. Jetzt wo sie wussten wo sich dieser befand hatten sie nicht so viel Zeit sich einen richtigen Plan zu überlegen. In wenigen Stunden würde die Frist abgelaufen sein.

„Gut, wir haben nur diese eine Chance. Seph du und Gen ihr greift von Oben an, ich von unten.“

Die beiden nickten und Genesis wechselte in seine Tiergestalt, damit Sephiroth ihn leichter tragen konnte. Angeal selber wechselte in seine Bestia und lief los. Obwohl ein großer schwarzer Löwe mit Geweih eigentlich recht auffällig war, schaffte er es unbemerkt in das Höhlensystem, dass dort vor ihnen lag. Wer sich nicht auskannte, wäre hier verloren. Zum Glück tat es Sephiroth jedoch und darauf verließ sich Angeal.

Schnell und präzise drangen sie weiter vor. Aber nicht schnell genug. Angeal sah noch, wie das Schwert sich durch den Körper der Nr. VI bohrte und diese leblos zu Boden ging.

„NEIN!“

Angeal sprang den Teufel an, zerfetzte ihn, während Genesis nur noch den Tod ihres Ziels feststellen konnte. Gar nicht gut. Genesis hob den leblosen Körper hoch, dann tauchten weitere Dämonen auf, kampfbereit.

„Ah, ihr schlagt euch also auf die Seite des alten Systems.“

Der Löwe drehte sich fauchend um, während Sephiroth bereits mit Masamune den ersten Dämonen tötete und auch Genesis ließ einige Zauber los. Sie durften keine Zeugen hinterlassen. Keinen einzigen.

Zu ihrem Glück schafften sie das auch und kamen aus dem Höhlenkomplex. Um wirklich keine Spuren zu hinterlassen, ließ Genesis einige Explosionszauber los und zerstörte damit alles.

Sicher waren sie damit aber noch nicht.

„Verdammt!“

„Reg dich ab Angeal.“, versuchte Genesis ihn zu beruhigen.

„Die XIII werden toben!“

„Die Drachen werden toben...“

Oh ja, das würden sie. Hoffentlich griffen sie seine Familie nicht an.
 

Cloud unterdessen hatte keinerlei Ahnung was gerade seinen Lehrer tat. Er hatte lediglich eine Nachricht von ihm bekommen, dass er heute nicht da wäre und Cloud somit frei. Das war dann sein erster freier Tag seitdem er den Pakt mit Tifa gemacht hatte. Während er Nachts trainierte, war er tagsüber bei ihr, ging mit ihr auf Festen. Die Menschen kauften ihnen inzwischen das ganze mit der Verlobung ab. Er hatte letztens auch den Mann getroffen der Tifas Hass geweckt hatte. Die Zielperson sozusagen. Auch hatte er Tifas Freundin und deren Liebhaber kennen gelernt. Die zwei hatten einander verdient. Er konnte Tifa verstehen, dass sie soviel für sie tun wollte. Allgemein verstand er sich gut mit seiner Paktpartnerin. Er mochte sie sehr gerne, sah sie als gute Freundin. Tifa sah mehr in ihm, aber Cloud war zu naiv um das wirklich zu bemerken. Selbst wenn er es bemerken würde, würde sich vermutlich nicht viel ändern. Er empfand nur Freundschaft, mehr nicht.

Zack hatte er seitdem Ganzen nicht wirklich gesehen. Er hatte Stubenarrest bekommen. Angeal und Ciel waren wohl alles andere als begeistert gewesen, dass Zack mit Aerith geschlafen hatte. Jedenfalls durfte Zack nicht zur Erde und da Cloud mit Sephiroth nachts meist etwas weiter weg trainierte, begegneten sie sich einfach nicht.

Jetzt jedoch hatte er endlich Mal Zeit, also wollte er unbedingt seinen besten Freund aufsuchen. Das dieser bei ihrer letzten Begegnung so seltsam angefressen gewesen war, hatte Cloud aktuell verdrängt, zu groß war die Freude Zack zu sehen. Er lief fröhlich zu seinem Zimmer und klopfte.

„Zack?“

„Herein?“, kam es fast schon verwundert und er trat ein.

Zack hockte auf seinem Bett, doch sprang freudig auf, als er ihn sah. Er umarmte ihn sofort und gab ihn einen Kuss auf die Wange. Clouds Schwanz zuckte dabei nervös.

„Mum und Dad sind echt gnadenlos! Und das nur weil ich meinen Spaß hatte. Sie sind echt zum Kotzen!“, beschwerte sich Zack auch schon, bevor Cloud irgendwie auch nur den Mund aufmachen konnte.

„Man, du sollst so etwas lassen!“, kommentierte Cloud erst einmal den Kuss auf die Wange und rieb sich diese, sobald Zack ihn losgelassen.

Er spürte Hitze in seinen Wangen, war scheinbar rot. Aber warum? Wenn er Tifa küsste um ihre ‚Beziehung‘ zu zeigen, hatte er das nie. Vielleicht weil es geschauspielert war?

„Und du hättest dir das denken können Zack. Du kannst froh sein, dass sie dir den Umgang mit ihr nicht gleich verboten haben.“

Zack schien sich nämlich weder einer Schuld bewusst, noch zu wissen was für ein Glück er eigentlich hatte. Ja er hatte aktuell Stubenarrest, aber das war es auch schon.

„Sei froh dass deine Eltern so tolerant sind. Meine Mutter wäre richtig ausgerastet.“, fügte er noch hinzu und setzte sich grinsend aufs Bett.

„Ach.“, wedelte Zack ab, setzte sich neben ihn und lehnte seinen Kopf an Clouds: „Meine Eltern verstehen mich rein gar nicht. Sie haben einander und ich darf Aerith nicht sehen oder sonst was. Sie kapieren nicht, das ich sie liebe.“

Doch das taten sie. Cloud wusste das. Sie tolerierten Zacks Beziehung zu der Shinigami, aber sie waren auch besorgt. Zack verheimlichte nicht sein Vorhaben mit ihr eine Familie gründen zu wollen und das war wohl der Punkt den seine Eltern nicht so toll fanden. Halbdämonen, also Kinder zwischen einen Dämon und einem Menschen waren schon ungern gesehen. Sie waren fast ohne Kontrolle, waren mehr wie eine Bestia vom Verhalten und unterschieden nicht zwischen Dämon, Mensch oder gar Tier. Sie griffen einfach an. Aber ein Kind zwischen einen Dämon und einem Shinigami? Wohlgemerkt, war Aerith auch nur Halbshinigami, zum Teil auch ein Mensch. Das Kind zwischen ihnen, wäre vielleicht eine zu große Gefahr für sich und andere, aber vor allem.. Sowohl Dämonen als auch Shinigami würden die Familie jagen. Natürlich waren Ciel und Angeal deshalb besorgt und Cloud eigentlich auch. Er verstand Zacks Wunsch. Eine Familie mit jemanden zu haben den man liebte. Das war sicher schön und irgendwo wünschte er sich das auch für sich. Aber er sah auch die Gefahr hinter Zacks eigentlich wundervollen und verständnisvollen Wunsch.

„Kann man eigentlich jemanden zum Dämonen machen?“

Zacks Frage riss Cloud etwas aus seinen Gedanken. Er seufzte und schüttelte den Kopf.

„Nein. Du kannst nur türmen und dich mit ihr vor allen Anderen verstecken.“

Dieser Gedanke machte ihm Angst, weshalb er seine Ohren hängen ließ und schaute bedrückt zu Boden, während sein Herz sich vor Angst zusammenzog. Doch dann zuckten seine Ohren alarmiert, als er auf einmal ein Schrei von Ciel vernahm. Beide sprangen gleichzeitig auf und rannten zur Eingangshalle.

Was sich da abspielte begriff Cloud erst gar nicht so wirklich. Sein Lehrmeister lag auf den Boden, ebenso Angeal und Genesis. Ciel lag etwas Abseits, im Gegensatz zu den Männern jedoch ohne Bewusstsein. Der Grund weshalb er nicht sofort zu Sephiroth lief waren die beiden rothaarigen Dämonen die dort standen. Einfach alles an ihnen strahlte Gefahr aus. Beide Dämonen hatten Markierungen im Gesicht. Der mit den stachligen Haaren hatte jeweils eine umgedrehte violette Träne unter den Augen und beachtete sie nicht. Der andere, dessen Markierungen rot waren und seine Augen untermalten hingegen fixierte sie und trat dann leichtfüßig auf sie zu. Cloud ging sofort in eine Abwehrhaltung.

„Ah der Sohn des Fairs und du bist... Nun da ich dich nicht kenne bist du wohl recht unwichtig. Ein Diener oder so? Ach egal. Ihr beide solltet ruhig bleiben, wir haben nur was mit den Großen zu besprechen, okay?“

Wie jetzt? Cloud fauchte leise, wusste aber, dass er hier nichts tun konnte. Er war zu schwach, vor allem wenn sein Lehrmeister dort lag und sich kaum rühren konnte.

Inzwischen ging der Andere Rotschopf zu Genesis herüber.

„Wir waren zu spät.“, meinte dieser leise.

„Zu spät... Tja was mache ich nur mit Euch? Mhmh.… Du hast Feuermagie, huh?“

Das Lächeln von diesem Kerl war kälter und sadistischer als von dem der vor ihnen stand.

Genesis fauchte, schrie aber plötzlich auf. Cloud bekam eine Gänsehaut, hätte nie gedacht den Karakaldämonen jemals mit solchen Schmerz in der Stimme zu hören. Dieser verkrümmte sich und schien von dem Rothaarigen wegkommen zu wollen, dabei tat dieser nichts. Jedenfalls nichts Sichtbares.

„Dein Feuer gehorcht nur leider mir.“, meinte er dann kalt.

„Genesis! Lass ihn in Ruhe!“, brüllte Angeal, aber das schien den jungen Mann nicht zu interessieren, stattdessen ging er nun auf den Silberhaarigen zu.

Cloud merkte wie sich alles in ihm zusammenzog und er wollte am Liebsten zu seinem Lehrer, doch noch immer war der Andere vor ihm, verhinderte alleine durch seine Präsenz, dass Cloud sich regte. Genesis unterdessen hörte auf zu schreien, atmete schwer und zittrig.

„'The Silverelite'. Von deinem Namen den dir andere Dämonen gaben hat man wirklich mehr erhofft.“

Der Rothaarige packte ihn am Hals und hob ihn mühelos hoch, presste ihn gegen die Wand. Das war zu viel. Er wollte Sephiroth nicht verlieren. Verlor er ihn, verlor er nicht nur seinen Mentor, sein Idol, er verlor alles.

„AUFHÖREN!“

Schneller als die anderen registrierten war er auch schon in seine Bestia, rammte den Rothaarigen beiseite und stellte sich schützen vor dem Silberhaarigen. Fauchend fixierte er den mit den umgedrehten Tränen, die leuchtenden sich losgelösten Streifen wirbelten unruhig und bedrohlich hin und her. Der Fixierte schaute überrascht, hielt sich die blutende Seite wo Klauen und Streifen ihn erwischt hatten. Aber genauso wie überrascht der eine war, so sauer war der Andere.

„Du wagst es meinen Bruder anzugreifen?!“

Feuer brach aus, raste auf die Bestia zu, die sich nicht einen Millimeter bewegte.

„Nicht! Der Junge hat sich noch nicht unter Kontrolle!“, rief Angeal und tatsächlich stoppte das Feuer kurz vor Cloud, der Junge mit dem Zopf sah sauer zu ihm.

„Das ist genau wie euer Versagen nicht entschuldbar!“

„Reno~ Komm her.“, kam es ruhig von den Angegriffenen.

Er hatte komplett ignoriert wie Zack mit einem kläglichen „Maaa.“ zu seiner Mutter gelaufen war und sie angriff. Er schien alles ignoriert zu haben bis jetzt. Erst als Cloud angegriffen hatte, schien er wieder aufzublicken und auch wenn er aussah als würde er Cloud für verrückt erklären, so schien ihn die Aktion dennoch wieder Mut oder zu Mindestens seine große Klappe wieder gegeben haben.

„Du Lügner. Euer Verhalten ist nicht entschuldbar. Ihr habt sie doch nicht mehr alle!“

Die rothaarigen Brüder sahen zu ihm, beobachteten wie Zack seine Mutter vorsichtig an die Wand lehnte und zu Cloud ging um ihn zu beruhigen.

„Ganz ruhig Cloud, ganz ruhig.“

Die Bestia grollte, blieb aber nach wie vor an Ort und Stelle, schützend vor Sephiroth.

„Na aus den Beiden könnte was werden. Die Frage ist nur, unsere Feinde, oder Freunde.“

„Hört auf. Wir haben die Schuld, nicht die Beiden!“, rief Angeal und wieder sah der mit den stacheligen Haaren zu ihm.

Angeal sah aus als würde ihm das Blut in den Adern gefrieren.

„Du hast Recht, es ist eure Schuld, euer Versagen. Andererseits auch unseres. Nun, ihr habt es versucht.“

Damit traten die beiden raus aus dem Haus, blieben jedoch noch einmal stehen und schauten zurück.

„Die Anderen mögen sich noch zurückhalten, aber wir werden fliegen... und die Städte brennen lassen, sollten es zu große Konflikte sein, die unnötige Leben fordern.“

Und damit waren sie verschwunden, was blieb war die Hitze. Angeal rollte sich zitternd zur Seite, hievte sich dann aber hoch um zu seiner Gefährtin zu kommen. Er sackte neben ihr zusammen und zog sie näher zu sich.

Cloud unterdessen verwandelte sich tatsächlich zurück, nachdem die Gefahr verschwunden war. Es war das zweite Mal dass er es schaffte. Er wandte sich sofort Sephiroth zu.

„Meister, alles okay?!“

Sephiroth lächelte knapp und hievte sich langsam wieder hoch.

„Alles in Ordnung Cloud. Diese Drachen können uns nicht schaden, solange wir an uns glauben.“

Sicher… Das hatte eben aber ganz Anders ausgesehen. Sephiroth wollte ihm Mut machen, ihm Sicherheit geben, aber auch wenn Cloud naiv war, so naiv war er dann doch nicht.

Er nickte und half den drei Dämonen ins Wohnzimmer, während Cloud mit grimmiger Miene seine Mutter in deren Schlafzimmer brachte. Da Angeal aber eher zu seiner Frau wollte, half Cloud ihm dahin.

„Ich werde versuchen ein Sohn zu sein, der dich beschützt.“, hörte Cloud als er mit Angeal das Schlafzimmer betrat.

Er half Angeal aufs Bett und legte eine Hand auf Zacks Schulter.

„Komm, sie benötigen Ruhe.“
 

Über diesen Vorfall wurde nicht geredet. Cloud wusste nicht bei was sein Meister und dessen Freunde scheinbar versagt hatten. Aber er merkte, dass es ernst war, denn das Training schien noch härter zu sein als vorher. Dennoch schaffte er es irgendwie gut im Training zu sein, mit Tifa den Plan voranzutreiben und irgendwo noch Zeit für Zack zu finden. Dieser trainierte ebenfalls härter, sah die Drachen als Feinde. Cloud wusste es nicht so genau. Einer von ihnen war immerhin die Nr. VIII. Sie mussten doch ihren Grund haben für ihr Verhalten, oder?

In wenigen Wochen war ein Turnier an dem Zack unbedingt teilnehmen wollte, doch Angeal schwieg dazu was Zack kirre machte. Cloud war es relativ gleich. Er hatte andere Sorgen. Denn es war soweit. Heute Abend sollte der Mann sterben, den Tifa tot sehen wollte.

„Bereit?“

Brav nickte er und folgte ihr. Sie betraten das Fest. Die Freundin von Tifa war eine Prinzessin und das Fest war ihr zu Ehren. Dementsprechend prunkvoll und festlich war der Saal. Menschen tanzten miteinander, ein Kleid war schöner oder auffälliger als das Andere. Tifa hatte er was Schlichtes an, aber edel und stand ihr ausgezeichnet gut. Sie schritten zu der Königstochter, welche sie lächelnd begrüßte. Die beiden Freundinnen umarmten einander und er folgte ihnen in eine etwas ruhigere Ecke.

„Und, dürft Ihr Euch umentscheiden?“, fragte Tifa auch sogleich.

In letzter Zeit hatten sie hier und da dafür gesorgt, dass der König sich das noch Mal mit der Verlobung durch den Kopf gehen ließ. Die Frage war also berechtigt.

„Nein. Vater bleibt stur. Er sagt, wenn meinem Verlobten was geschehen würde, dann dürfte ich ihn heiraten, aber nun ist die Zahl der Wachen meines Verlobten natürlich gestiegen. Und ich kann auch niemanden beauftragen.“

Tifa umarmte sie.

„Da geben wir uns soviel Mühe und daran soll es nun scheitern?“

„Ach Tifa, Ihr habt Glück Cloud zu haben. Einen Mann an Eurer Seite der Euch liebt.“

Eine Lüge, genau wie die ganze Verlobungssache. Geheiratet hatten sie noch nicht, würden sie auch nicht. Er beobachtete wie Tifa ihre Freundin dazu brachte nicht zu weinen, die Fassade aufrecht zu erhalten. Schon seltsam. Es war vermutlich die letzte Unterhaltung der Beiden und er stand einfach da und beobachtete dies, war der Grund für dieses letzte Gespräch.

„Wir schaffen das schon irgendwie.“, meinte Tifa dann.

„Was?“

„Das Ihr ebenfalls einen Mann heiraten könnt, der Euch liebt als Mensch.“

Cloud lächelte und nickte zustimmend. Die Prinzessin nickte lächelnd und widmete sich wieder anderen Gästen.

„Sie glaubt uns nicht.“, seufzte Tifa

„Sie hat die Hoffnung aufgegeben.“, schlussfolgerte er ruhig.

„Mh. Gut, dann wollen wir Mal schauen ob er den Köder schluckt.“

„Sicher, wer kann Euch noch widerstehen, mein Liebling.“

Er zog sie kurz an sich, lächelte lieb und erneut wurde sie rot. Sie wurde es öfter wenn sie so etwas taten. Sie war eine gute Schauspielerin. Jedenfalls glaubte Cloud das.

Natürlich schluckte der Kerl den Köder den sie ausgelegt hatten. Beim letzten Fest hatte Tifa hier und da einige Kommentare fallen lassen, die sein Interesse geweckt hatten. Er war bekannt dafür sich immer wieder hübsche Frauen suchte und auch wenn sich er Tifa bereits aufgezwungen hatte, so war sie es wert es noch ein zweites Mal zu tun.

Cloud hielt sich absichtlich während diesem Festes im Hintergrund und es dauerte nicht lange, da erhielt Tifa auch schon ein Schreiben. Sie folgte den Anweisungen und verließ das Fest. Er selber wartete einfach ab, beobachtete die Menschen. Er wurde nervöser und unruhiger je länger Die Zeit verstrich und es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, bevor er den Ruf spürte. Tifa rief nach ihm und er verschwand auch sogleich um ihm Folge zu leisten.

Als er in dem Gemach ankam, keimte bei dem Anblick blanke Wut in ihm auf. Tifa saß zittrig auf den Bett, das Kleid verrutsch, der Kerl halb über ihr. Sie rief auch laut nahc ihm, nicht nur über den Pakt.

„Ihr ruft jetzt nach euren Mann?“

„Ich rufe nach denjenigen, der Euch töten wird! Cloud bringt ihn um, das ist ein Befehl!“

Er lachte, doch da stand der Teufel bereits hinter ihm, packte ihn grob und zog ihn von Tifa weg.

„Was?“

„Wie ihr wünscht, Mylady.“

Der gequälte Schrei ließ ihn lächeln. Er hatte ihm die Kehle aufgebissen, dabei die Halbform kurz angenommen. Er hatte es einfach nicht unterdrücken können. Diese Menschlichkeit bewahren musste er noch üben.

„Cloud....“

Er lächelte und ihm war nicht bewusst wie grotesk es für Tifa wirken musste: Er mit so einem völligen unschuldigen Lächeln, fast wie ein Engel, mit diesem voller Blut befleckten Mund und den kleinen Reißzähnen. Es würde ihm auch nie bewusst werden, wenn es ihm keiner sagte, doch er bemerkte Tifas Tränen und ihr Lächeln, weswegen er sie fragend ansah und zu ihr aufs Bett krabbelte, wieder seine menschliche Form annehmend.

„Es ist vorbei, sie kann heiraten wen sie will. Ich bin so... glücklich.“

Aber warum schluchzte sie dann auf? Verwirrt küsste er ihr die Träne weg, doch es kamen weitere nach. Er zuckte zurück, spürte das Siegel. Der Vertrag, natürlich, das Ziel war erreicht, ob sie sich weigern würde?

„Cloud?“

„Mh?“

„Erfüllst du mir noch einen Wunsch?“

„Deine Seele nicht zu verschlingen?“

„Nein...“

Fragend sah er sie an und sie wischte sich die Tränen fort, das wenige Kerzenlicht was das Zimmer erhellte ließen ihre Augen rötlich aussehen.

„Schlaft Ihr mit mir?“

„Wenn Ihr es wünscht, Mylady.“

Er küsste sie und sie leckte ihm erst einmal das Blut von den Lippen. Moment, was? Er hatte gerade zugestimmt mit ihr? Beim Fürst woah! Aber... wenn es ihr letzter Wille war.

Wieder küsste er sie, verlangender, während seine Hände sie sanft berührten, instinktiv wusste er wie er sie berühren musste um sie in Ekstase zu bringen. Die Kleidung war schnell entledigt, genau wie seine. Ihr Körper zitterte und sie schmiegte sich an ihm, keuchte seinen Namen. Sie küssten sich immer wieder, tauschten Berührungen aus. Sein Instinkt schaltet um und er wurde forscher, direkter.

„Oh Gott Clouud~“

„Du weißt, ich bin kein Gott.“, raunte er in ihr Ohr, bevor er sich dann mit der Frau vereinte. Sie stöhnte und schrie zugleich und er versuchte zärtlich zu bleiben, auch wenn er am liebsten Anders vorgehen würde. Nach nur kurzer Zeit fand er jedoch den passenden Takt für sie beide. Sie keuchten und stöhnten, er leiser als sie. Ihr schwitzenden Körper schmiegten sich aneinander, während das Licht der kleinen Flammen ihnen einen magischen Schimmer gab. Immer weiter, höher, bis zum Höhepunkt, er spürte Energie mit der er nicht gerechnet hatte. Aha, das half also auch? Aber es war recht wenig. Erschöpft atmetet sie zittrig ein und aus und er zog sich aus ihr zurück, legte sich neben sie.

„Komm her.“, flüsterte er leise mit rauer Stimme und zufrieden kuschelte sie sich an ihm.

„Du liebst mich, nicht wahr?“

Spätestens jetzt hatte er es begriffen.

„Ja... Deswegen... schenke ich dir meine Seele liebend gern.“

Lächelnd sah sie zu ihm auf. Es war ein so ehrliches und bezauberndes Lächeln, dass es ihm weh tat. Er beugte sich etwas runter, verband ihre Lippen ein letztes Mal miteinander, nahm ihre Seele. Dabei eine Träne verlierend.
 

Als er zurückkam führte sein Weg in gleich unter die Dusche. Er betrachtete den Handrücken. Das Paktsiegel war verschwunden, die Seele in ihm aufgenommen. Irgendwie hasste er sich gerade selbst.

„Habe niemals Gefühle für deinen Vertragspartner, nicht Mal sowas wie Freundschaft.“

Er schlug gegen die Fliesen, welche die Wucht nicht standhielten und sich in sein Haut rein schnitten, sodass es blutete. Ihm kam der Schmerz gerade recht. Ein Fauchen kam aus seiner Kehle und er sank zusammen, zitternd und immer wieder schlug er mit der rechten Hand gegen die Fliesen, ließ sie noch mehr bluten. Sein Schwnaz schlug genauso unruhig, verletzt sich jedoch nicht.

Nach einer Weile schaltete er das Wasser ab und stieg aus der Dusche raus, trocknete sich und zog sich mit einem Schnippen an. Seine Hand verarztete er mit einem Verband, die Wunde sollte erst einmal nicht heilen.

Langsam tart er aus dem Gang, er hatte nicht gewagt in den Spiegel zu sehen, denn er wusste schon so, dass seine Augen leer waren. Seufzend ging er in die Richtung seines Zimmers.

„Cloud.“

Der Blonde blieb stehen, verbeugte sich leicht vor seinem Meister. Sephiroth blickte ihn kühl an und Cloud wagte es nicht ihn anzusehen. Nicht jetzt wo es ihm so grottig ging.

„Du ahst denen Pakt erfüllt.“

„Ja und ihre Seele genommen.“, erwiderte er, erstaunt wie kühl seine Tonlage war.

Fast könnte er Sephiroth Konkurrenz machen. Aber nur fast.

„Ja, das spüre ich. Nun denn. Gut gemacht Cloud. Du hast eine Zwischenprüfung bestanden die eigentlich erst mit 75 Jahren gemacht wird. Du kannst stolz auf dich sein.“

Und damit ließ Sephiroth ihn alleine. Cloud war froh drum. Denn er war alles Andere als stolz. Er hasste sich eher, hasste das was er war.

Er betrat sein Zimmer, schloss die Tür und ließ die Kerzen aus, legte sich einfach auf sein Bett. Seine Hand pochte unangenehm, aber aktuell begrüßte er das. Seufzend begann er die Decke anzustarren und verlor sich in seinen Gedanken, in Selbsthass, in Trauer.

Ein Klopfen riss ihn daraus und schon war Zack in den Raum gestürmt. Der Wolf war aufgeregt, das war sofort bemerkbar, sowie der strahlte und mit einem Papier herumfuchtelte.

„Cloud!“, rief Zack aus, sprang mit einem breiten grinsen aufs Bett: „Wir dürfen am Turnier teilnehmen! Das ist sowas von geil, so geil! Wir werden alle voll platt machen.“

Zack drückte sich fröhlich an Cloud, doch es erreichte den Tiger nicht wirklich.

„Aha.“

Einzige Reaktion des Blonden. Er hatte sich verändert, wenn er in den Spiegel geblickt hätte, hätte Cloud es selbst bemerkt. Die kindlichen Gesichtszüge waren nicht mehr so stark ausgebildet wie vorher. Seine Fell allerdings war trotz frischer Seele stumpf, drückte aus wie er sich fühlte.

Er drückte Zack bestimmend von sich weg, nahm seinen Zettel und unterschrieb. Sobald er das getan hatte, legte er sich einfach auf die Seite.

„Ich bin müde.“

Allein schon die Aussage war eine Lüge. Dämonen die frisch eine Seele zu sich genommen hatten waren erfrischt und mit Energie erfüllt.

„Wie?“

Bei Zack schienen die Alarmglocken zu klingeln und er beugte sich einfach kopfüber über Cloud um ihn anzusehen.

„Was ist denn los? Cloud?“

Da Cloud ihn erst ignorierte, schmiegte sich Zack einfach wieder an ihm, gab seinen Worten die folgten Nachdruck.

„Sag schon, du kannst mir alles erzählen. Alles.“

Die Worten lösten etwas in ihm aus. Langsam drehte er sich, sodass er nun etwas unter Zack lag. Es war ihm egal, er konnte nicht immer stark sein, obwohl er sich versprochen hatte immer stark zu bleiben was kommen mag. Aber jedenfalls einmal durfte er sich doch noch Mal Schwäche erlauben, oder? Nur noch das Einzige Mal, danach nie wieder...

Tränen flossen seine Wangen herab, aber kein Laut verließ seine Kehle. Er weinte einfach, wirkte wieder so zerbrechlich und wunderschön zugleich. Ein Teufel mit einem Engelsgesicht.

„Ich habe sie getötet, ich habe einfach ihre Seele genommen...“, flüsterte er leise.

Sein Körper fing an zu zittern.

„Sie hat mich geliebt Zack... Ich bin ein Monster... So will ich nicht sein, ich will das nicht.“

Was für ein Dämon er doch war. Es war als wäre seine Seele im falschen Körper. Er war zu feinfühlig, zu sanft und auch wenn tief in ihm ein Dämon schlummerte, so war da eben noch diese Seite und sie machte Cloud aus.

„Cloud, spüre tief in dein Inneres.“, murmelte Zack dann leise, hatte ein Lächeln auf seinen Lippen.

Cloud mochte es vielleicht nicht sehen, aber er konnte es heraushören.

„Jede Seele die wir aufnehmen... Sie hat Gefühle, Gedanken, Erinnerungen. Wir nehmen sie in uns auf. Auch wenn du sie in den wiederkehrenden Kreislauf geschickt hast.“

Denn ein Teil blieb immer übrig, floss in den Lebensstrom und kehrte irgendwann wieder. Wurde wiedergeboren.

„Sie ist nicht Tod, sie bleibt in dir. Sie hat dich geliebt, vertraut und sie wusste, das du mit der gewonnen Kraft etwas erreichen wirst, was dich immer groß erscheine lässt und vielleicht triffst du sie irgendwann wieder.“

Zack kraulte ihm durchs Haar, brachte ihn dazu ihn anzusehen. Als Cloud es tat beugte sich der Schwarzhaarige herab und legte seine Lippen auf Clouds. Diese zitterten. Das war alles was Zack wohl spürte, bevor sich Cloud schluchzend an ihm klammerte, seine Tränen vergoss und nicht aufhören konnte. Sie war tot, auch wenn ihre Seele in ihm war.

Nach einer Weile, die Sonne ging langsam wieder auf, hörten die Tränen auf.

„Ich bin ein Arschloch. Ich habe mit ihr geschlafen, weil sie es sich gewünscht hat... Ich hätte sie verschonen sollen...“

Er schloss die Augen, zitterte noch immer und kuschelte sich an seinen besten Freund. Zack hingegen grinste nun breit.

„Es war doch ihr Wunsch.“, meinte er dann, stupste ihn in die Seite.

„Und es ist doch schön wenn sie noch so einen glücklichen Moment gehabt hatte. Ich wäre darüber sehr froh. Sehr...“

Zack drückte ihn mehr an sich. Der Tiger dachte über die Worte nach. Ja, an sich hatte er Tifa wohl wenigstens noch eine schöne Zeit gegeben. Aber trotzdem… Es fühlte sich einfach… Falsch an ihre Seele genommen zu haben. Sie waren Freunde gewesen.

„Ach ja! Willkommen im Club. Ich hoffe du warst gut. Sonst wirst du es nie schaffen mich um den Finger zu wickeln.“, scherzte Zack.

Jedenfalls vermutete Cloud das er dies so meinte, aber da Zack so breit grinste, musste das ein Scherz sein.

„Also, gib mir doch die Ehre.“, plapperte Zack noch weiter, beugte sich vor und küsste ihn erneut: „Schmeckt süß. Hehe.“

„Wah! Hey lass das!“

Cloud schubste ihn von sich, war wieder knallrot. Warum tat Zack das auch? Vorhin hatte er das nicht ganz registriert, aber jetzt?!

„Man warum küsst du mich andauernd? Du hast Aerith!“

Cloud vergrub seine Hände kurz in seinem Gesicht und setzte sich auf. Dann sah er ihn jedoch wieder an, lächelte leicht.

„Danke fürs da sein. Erzähl das bitte keinem, ja?“

„Ich küsse oft und wen ich will.“

Für Zack schien so ein Kuss nichts zu bedeuten. Vielleicht stellte er es einfach mit Zuneigen gleich, immerhin gab er auch seinen Eltern hier und da einen Kuss. Cloud hingegen war einfach anders diesbezüglich. Ein Kuss unter nicht Verwandten bedeutete, dass man Gefühle für denjenigen hatte und das Zack ihn küsste obwohl er Aerith liebte, fand er einfach nicht in Ordnung. Vor allem… weil er diese Lippen mochte… Er mochte sie und das verwirrte ihn.

„Klar erzähl ich das keinem und natürlich bin ich für dich da. Wir sind Blutsbrüder, die verstehen einander!“

Nicht immer, aber Cloud lächelte. Er war echt froh Zack als Freund zu haben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Moin
Hier ist das erste Kapitel.
An sich war ja geplant noch was aus Clouds Alltag zu schreiben, aber habe mich dagegen entschieden.
Momentan schwanke ich noch was Zack angeht. Entweder das ganze wird komplett aus Clouds Sicht geschrieben, oder ich schreibe auch Zacks Sicht.
Teilweise gibt es Dinge in der Story, die man nur durch Zack erfahren wird, andererseits glaube ich, wären die Abschnitte zu kurz, wenn ich Dinge erzählen will, die Beide erleben. Grade im dritten Kapitel (oder doch Zweiten weiß noch nicht), erleben Beide getrennt was voneinander zur selben Zeit.
Ah man das ist doch zum Haare raufen >o<
Ich denke es gibt manchmal so ein 'Special' Sicht. Wobei nicht nur Zacks gezeigt wird.
Nun ja, egal. Hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen *wink*

TK was here Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das zweite Kapitel. Ich wusste erst gar nicht wo der Cut sein sollte.
Na ja und als ich Mal auf die Wortanzahl geschaut habe, habe ich einen ziemlichen Schrecken bekommen. Zack plappert aber auch zu viel *lach*
Der Anfang wo Zack 'verschläft' stammt aus meiner Feder. Der Rest ist an den Postings von _yuichi angelehnt.
Sooo. Was meint ihr? Ist Cloud versprochen? Wenn ja, wer könnte das sein?
Was mich Mal interessieren würde. Was glaubt ihr kommen noch für Charaktere vor und was meint ihr was sie sind?
Und findet ihr die Tiergestalten passend? Sephiroth ist ein silberner Adler, Genesis ein rotbrauner Karakal, Angeal ein schwarzer Löwe, Zack ein schwarzer Wolf, Cloud ein goldener Tiger. Ciel ist eine braune Wölfin und hat diese Tiergestalt an Zack weitergegeben. Clouds Mutter ist ein goldener Falke. (Wer bei den Steckbriefen guckt, sieht die Links bei manchen Charakteren wieso wir darauf gekommen sind.)
Ich freue mich übrigens wahnsinnig, wenn ich Theorien zu lesen bekomme hihi
Und _yuichi, spoiler nicht ;) xD

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß ich bin extrem langsam im Schreiben.
Übrigens sorry Yuichi wenn ich Zacks Post teilweise abkürzte, aber sonst würde das meiner Meinung nach nicht mehr ganz so flüssig sein. In einem RPG passt das, aber das hier soll ja richtig wie eine Geschichte rüber kommen XD
Hab erneuten Schrecken bekommen bei der Wortanzahl X_x
Und ich bin erst bei Seite 3 im RPG. Und es sind insgesamt 24. Ihr könnt euch also auf eine lange Geschichte freuen *lach*
So, was meint ihr? Ist Sephiroth sauer auf Cloud?
Und was haltet ihr von Clouds erstem Ausflug?

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich LEBE!
Entschuldigt für die lange Wartezeit.
Ich hoffe euch hat dieser Teil gefallen.Mal sehen wie Cloud und Zack sich noch machen.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Seit Ewigkeiten wieder ein Kapitel zu Oni no Itami.
In letzter Zeit habe ich sehr wenig geschrieben, gerade weil Privat viel bei mir zu tun ist. Es ist nicht so, dass ich keine Zeit habe, aber ich muss viel an mir selbst arbeiten.
Umso schöner ist es für mich, Mal wieder eine Geschichte zu schreiben.
Klar, die Story ist schon als RPG aufgeschrieben, aber ich finde es herausfordernd den RPG Stil so zu verändern, dass es sich auch als Geschichte lesen lässt. Leider geht dabei viel verloren. Gerade Zacks Sicht, oder die Gedanken von Angeal und Sephiroth. Eventuell bringe ich Mal ein Kapitel raus wo es zu bestimmten Punkten kurz einen Sichtwechsel gibt.
Hier zum Beispiel hat Zack eigentlich ziemlichen Ärger noch bekommen, etwas das Cloud jedoch nie mitbekommen hat.
Tja erstes großes Abenteuer in der Menschenwelt bestanden und ein kleiner Übungskampf mit Mentor.
Mal sehen wie der kleine Tiger sich noch entwickelt.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Yay. Aktuell komme ich wohl wieder in eine Schreiblaune. Juhu.
Hier Clouds sechste Lektion. Der Teil mit der Politik ist so nie im RPG vorgekommen, den habe ich dazu geschrieben, weil ich glaube ich noch nicht so detailreich beschrieben habe wie die Politik in der Hölle aussieht. Wobei Cloud recht hat. Das kann man glaube ich nicht als Politik bezeichnen.
Auch wollte ich Mal darauf eingehen wie aktuell der Zustand der Hölle ist. Abgesehen vom Krieg geht die Vegetation ein, was das gesamte Ökosystem durcheinander bringt. Es existieren zwar immer noch im Groben die Gebiete, aber es ist nicht mehr viel vom Dschungelgebiet übrig zum Beispiel. Oder vom Eisgebiet. Das gesamte Klima in der Hölle spielt inzwischen verrückt.
Ich hoffe man kann sich einigermaßen langsam vorstellen in welche Situation die Dämonen eigentlich hocken und warum sie so agieren wie sie es eben tun.
Was die Politik angeht, so wird das Ganze so oder so noch eine größere Rolle spielen, aber auch der Krieg wird früher oder später noch einmal thematisiert.
Ich hoffe der kleine Sprung innerhalb des Trainings war jetzt nicht allzu schlimm.
Erst war ja geplant den Besuch erst im nächsten Kapitel einzubringen, aber ich fand den Cliffhanger ganz gut :D

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ihr habt keine Ahnung wie sehr ich mich darauf gefreut habe Axel und Reno endlich einzubringen. Ich mag die Zwei ja.
Nun wie ihr gesehen habt, habe ich mich hier entschieden auch Mal die anderen Ansichten zu schreiben. Das lag bei Zack aber auch daran, dass solange Cloud in der Bestia ist er eh unkontrolliert ist und ich fand dann einfach Zacks Sicht der Dinge passend.
Das Letzte musste ich einfach einbringen, damit man einen späteren Teil der Geschichte verstehen wird, denn der Angriff der zwei Drachen war tatsächlich nicht aus einer ihrer Laune heraus entstanden.
Ah ja. Das meiste von Zacks Reaktion stammt wie immer aus der Feder meiner RPG-Partnerin. In diesem Kapitel, habe ich aber doch manches umschreiben müssen um es flüssiger rüber bringen zu können und es gab Zusatzinhalt.

Da es im letzten Kapitel ein bisschen Verwirrung gab was die Politik angeht, so schreibe ich hier noch Mal eine genaue Erklärung:
Das alte System.
Zu Beginn leitete der Höllenfürst komplett alleine die Hölle.
Dann jedoch sammelte er die sogenannten XIII um sich wozu er selber auch mitzählte.
Die XIII sind von der Organisation XIII aus Kingdom Hearts abgeleitet.
Der Höllenfürst selbst ist Xemnas, sein Stellvertreter die Nr. VII Saïx. Beide sind jedoch verschwunden.
Die Nr. VIII habt ihr hier kennen gelernt, Axel.
Welche Nummern, welches Gebiet geleitet haben, seht ihr hier: http://www.bilder-hochladen.net/i/kq51-a-4052.png
Das neue System wird von einem Rat regiert.
Aktuell gibt es 20 Parteien. In jeder Partei gibt es einen Dämonen der die Partei quasi vertritt. Diese Position bezeichnen die Dämon als Sitz. Die restlichen Dämonen innerhalb einer Partei heißen Stimmen. Die Partei mit den meisten Stimmen hat am Meisten Macht. Es kommt jedoch nicht nur auf die Anzahl an, sondern wie viel Gewicht eine Stimme hat.
Beispiel: Sephiroth ist eine Stimme von Angeal. Seine Worte treffen auf mehr Gehör, als ein Dämon dessen Name nicht so bekannt ist.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh. Das Kapitel konnte ich zwar flüssig schreiben, aber ich fand es dennoch... schwer. Einfach weil ich wieder so viele Dinge aus dem RPG nicht mit umsetzen konnte.
Aerith und Zack agieren eigentlich viel mehr miteinander, turteln halt herum. Aber es zu beschreiben ließ es irgendwie so abgehackt lesen. Und auch Zacks Gedanken waren eigentlich so ziemlich genial zu dieser Zeit, aber da es größtenteils Clouds Sicht ist, musste ich es raus nehmen. Wäre der RPG nicht so lang, würde ich ja sagen, irgendwann schreibe ich das Ganze Mal aus Zacks Sicht, aber nee.
Mal sehen ob ich bestimmte Ereignisse die er Mal wieder allein erlebt hat, irgendwie doch noch mit einbinden kann.
Das nächste Kapitel beginnt wohl wieder mit einer anderen Sicht. Scheint zur Gewohnheit zu werden XD
Aerith und Zack sind natürlich wieder nicht ganz aus meiner Feder entstanden. Auch wenn ich einiges verändere oder neu hinzufüge. Na ja.
Ich bin ehrlich, in diesem Kapitel konnte ich Aerith echt nicht leiden. Sie entscheidet hier so oft über Zacks Kopf hinweg oder 'erzieht' ihn, macht sich irgendwie teilweise über ihn lustig. Es fiel mir echt schwer nicht irgendwann Mal zu schreiben, dass Cloud sie doch nicht leiden kann. Gut ich persönlich kann Aerith im Spiel jetzt auch nicht großartig leiden, aber das war hier wirklich völlig unabhängig voneinander. Ich fand ihr Veralten einfach gemein. Ich würde niemals so mit meinem Partner umgehen wollen oder ihn bloßstellen. Ich meine er ist ein Dämon und sie erzählt einen Menschen er sei total harmlos. Würde mir als Dämon total gegen den Strich gehen. Aber nun ja. Zack ist halt verliebt, was?
Und Cloud versteht im ganzen Kapitel nur Bahnhof. Haha.
Was haltet ihr davon?
Ach ja. Da ich kein Latein kann, kein Gewähr auf die Worte Tifas. Google war behilflich.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh beim Höllenfürsten, ich habe schon lange nichts mehr hierzu geschrieben.
Für diejenigen die nach all der Zeit das hier noch lesen: Es tut mir Leid und danke für eure Treue!
So, Cloud hat also einen großen Schritt nach Vorne zu einem ‚erwachsenen‘ Dämon gemacht. Und nein, damit meine ich nicht das er mit jemanden geschlafen hat, sondern den Paktabschluss. Leider nimmt er das noch nicht so gut auf, vielleicht wird er mit der Zeit ja abhärten.
Nun und Zack ist und bleibt ein kleiner Idiot der nicht checkt, was er da eigentlich bei Cloud auslöst.
Bei der Szene mit Reno und Axel fiel es mir etwas schwer. Cloud kannte keinen von denen, nicht ihre Namen und da ich ja größtenteils seine Sicht schildere, habe ich die Namen ausgelassen. Da Reno und Axel jedoch Zwillinge sind, ist das so eine Sache sie auseinander zu halten.
Nun denn. Man liest sich.

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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von: _yuichi
2020-02-10T16:01:41+00:00 10.02.2020 17:01
Wie immer Klasse X3
Von: _yuichi
2017-07-14T13:17:20+00:00 14.07.2017 15:17
Ach so schlimm is Aerith net, nur naja...
*mit den Schultern zuck*
der beste is eh Axel hehe
Von: _yuichi
2017-06-23T15:26:01+00:00 23.06.2017 17:26
Einfach nur toll tk und du hast recht. Axel war überfällig
Antwort von:  TKTsunami
23.06.2017 19:06
Danke fürs Kommentar
Und das du es liest obwohl du die FF ja an sich als RPG kennst XD
Von: _yuichi
2017-06-20T15:16:03+00:00 20.06.2017 17:16
hachhh ich liebe die ff X3 einfach pures gold
Von: _yuichi
2017-03-13T15:16:27+00:00 13.03.2017 16:16
Ach es lässt sich so schön lesen Tk :) und mittlerweile weiß ich nicht mehr genau was wir geschrieben haben. Umso schöner wenn ich es lese *-*
Von: _yuichi
2016-03-03T14:55:16+00:00 03.03.2016 15:55
Solange der Sinn der Story bleibt. Und das du was rauskopiert hast, hab ich gemerkt, waren wohl meine Rechtschreibfehler haha
Von: _yuichi
2016-03-03T14:47:00+00:00 03.03.2016 15:47
Achja TK, es zu lesen bringt gute Erinnerungen zurück. Besonders wenn ich mich teilweise garnet an das Geschriebene erinner X3
Antwort von:  TKTsunami
03.03.2016 15:51
*lach*
Ich lese den RPG noch sehr gerne, auch wenn er inzwischen in den Archiven gelandet ist. Manche Dinge bringe ich ja auch neu ein, wenige Post werden wirklich kopiert. Teilweise habe ich auch immer ein schlechtes Gewissen, weil ich Zakcs Gefühle immer weiter rausstreichen muss, jedenfalls hier am Anfang, da Cloud diese nicht erahnen kann. Zum Beispiel fiel hier Zacks 'Verlobungsring' dem Cut zum Opfer :(

TK was here
Von:  RandaleEiko
2015-07-02T10:42:59+00:00 02.07.2015 12:42
OuO ist schön geworden. Mir hats sehr gut gefallen. Freu mich auf das nächste Kapitel, bin echt gespannt wie seph reagiert
Antwort von:  TKTsunami
02.07.2015 12:45
Danke^^
Ja wie er reagiert? mhmh... Was meinst du denn? XD

TK was here
Antwort von:  RandaleEiko
02.07.2015 12:52
Keine Ahnung wie der gute seph reagiert, ich lass mich überraschen höhö OUO.
Von: _yuichi
2015-07-02T08:36:40+00:00 02.07.2015 10:36
Die Stelle wo er plötzlich zum Tiger wird, fand ich etwas zu abrupt. ich glaub die wars X3
Von: _yuichi
2015-07-02T08:30:51+00:00 02.07.2015 10:30
Achhhh ich hätte nicht mal gemerkt das die Post abgekürzt sind XD Und es lies sich ausser einer Stelle ziemlich flüssig rüber. Und der Cut ist auch gut vom Kapitel ^^
 
yui
Antwort von:  TKTsunami
02.07.2015 10:34
Welche Stelle denn?
Ja der Cut war da recht in Ordnung. Ich freu mich schon wahnsinnig darauf, wenn die Story richtig los geht haha

TK was here


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