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Ich und mein Leben

von

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Kapitel 1

Es war kurz nach Beginn des neuen Schuljahres, ich saß nachdem Unterricht im Kellerraum indem Lysander, Castiel und Nathaniel sich trafen um für das Konzert zu proben – welches in weniger als zwei Wochen stattfinden sollte.
 

Ein Konzert, zu welchem ich sie mehr oder weniger überredet hatte – was ich ohne Hilfe meiner Freunde wohl nicht geschafft hätte. Egal… sagte ich mir in Gedanken. Hauptsache ist doch, dass sie spielen und das Spenden gesammelt werden!
 

Ich schob meine Gedanken beiseite, stand auf und ging rüber zu dem Keyboard, welches im Raum stand. Die ganze Zeit schon reizte mich dieses Instrument und nun wollte ich, ehe die anderen kamen endlich darauf spielen. Das war auch der eigentliche Grund gewesen, aus dem ich heute so früh hierhergekommen war – nicht um mir irgendwelche Gedanken um Freunde oder das Konzert zu machen.
 

Langsam fuhr ich mit meinen Fingern über die Tasten des Geräts, stellte es an – und dann… schloss ich die Augen, ließ meine Finger nur so über die Tasten gleiten. Ich spielte mein Lieblingslied - eines welches ich selbst mal komponiert hatte (und sang den Text dazu). Alles um mich herum schien zu verblassen…
 

So spielte ich – ganz gefangen in meiner Musik – bis eine Tür ins Schloss fiel. Erschrocken öffnete ich die Augen und blickte in die Gesichter meiner Freunde Castiel und Lysander.
 

Ich schätze sie hatten nicht erwartet mich hier zu sehen, geschweige denn mich spielen und singen zu hören! Oh man gleich würde Cas in schallendes lachen ausbrechen und Lys… Doch nichts davon passierte – stattdessen sprach mich Lysander mich mit seiner monotonen Stimme an. „Hey Lilly! Ich wusste gar nicht, das du so gut singen kannst – wie wäre es wenn du mit mir auf dem Konzert ein Duett singen würdest?“
 

Perplex starrte ich ihn an! Hatte er mich eben wirklich gefragt, was ich gedacht hatte das er es mich gefragt hätte? „Äh, klar gerne Lys!“ antwortete ich noch halb in Gedanken. „Prima! Dann lass uns den Song einstudieren!“ sagte er und ging zu seinem Mikro, während mich Castiel immer noch anstarrte.
 

Langsam drehte ich mich um und folgte meinem weißhaarigen Freund auf die Bühne, um mir den Text für unser Duett anzusehen, und zu verinnerlichen. Castiel machte sich währenddessen daran ein wenig auf seiner E-Gitarre zu proben, sowie auch Nathaniel der wenig später zu uns stieß.
 

In der nächsten Zeit nutzten wir fast jede freie Minute um miteinander für unseren Auftritt zu proben. Und dann war es soweit – das langersehnte Konzert war da! Rosalia hatte zusammen mit ihrem Freund Leigh Kostüme für unsere Gruppe geschneidert – welche wir bei dem Event tragen würden.
 

Lysander und ich trugen abwechselnd einen Song vor – welchen wir jeder selber geschrieben hatten und abschließend unseren gemeinsamen Song, als Duett. Alle waren begeistert und so mussten wir gleich die eine oder andere Zugabe geben. *-*
 

Nach unserem erfolgreichen Auftritt, saßen wir noch eine Weile hinter der Bühne beisammen, tranken Wasser und schwiegen uns gegenseitig an. Es verging eine Weile bis ich schließlich aufstand, weil ich das Schweigen – die Anspannung die in der Luft lag – nicht mehr ertrug. „Sayonara Jungs! sagte ich lächelnd, während ich mir meine Tasche umhängte und mich auf den Weg nachhause machte.
 

Als ich aus dem Schulgebäude trat sah ich dort Nina stehen – sie wirkte irgendwie verloren, hilfebedürftig wie ein kleines Kind. Naja im Grunde… ist sie das ja auch… irgendwie… „Hallo Nina!“ rief ich. Das Lolitamädchen drehte sich mit einem kindlichen Lächeln auf den Lippen zu mir um. „Hallo Lilly!“ rief sie prompt zurück, ehe sie an mir vorbei ins Innere der Schule stürmte.
 

Leise kichernd ging ich weiter über den Schulhof und stieß dabei fast mit einem Mädchen mit braunen Haaren und löchriger Jeans zusammen. Sie stellte sich nicht vor, sondern fragte gleich dreist nach Castiel. Castiel… warum… weshalb… was will sie von ihm? dachte ich, während meine Lippen die Worte in der Turnhalle formten.
 

Kaum war das Mädchen in Richtung Turnhalle davon gestampft, drehte ich mich um und lief so schnell ich konnte zurück in den Keller – an den Ort, an welchen wir unser Konzert gegeben hatten. „Castiel…“ murmelte ich leise vor mich hin. „Hey suchst du mich?“ fragte plötzlich eine tiefe angenehme Stimme hinter mir.
 

Ruckartig drehte ich mich um, und blickte in die grauen Augen meines Freundes. „Ja!“ sagte ich leise irgendwie fast schüchtern oder zurückhaltend. (So kannte ich mich gar nicht)
 

„Und, wie komme ich zu der Ehre?“ fragte Castiel mit mürrischem Unterton – welcher mich für einen Moment total aus der Bahn warf. „Äh…“ stotterte ich.
 

„Ja?“
 

„Ein Mädchen hat dich gesucht – sie hat braune Haare und trägt zerrissene Jeans…“ erzählte ich nun. „Hmpf… ich kenne niemanden der auf deine Beschreibung passt!“ antwortete Cas prompt.

Kapitel 2

Als ich am nächsten Tag in die Schule kam, sah ich sie wieder – das Mädchen die mich am Vortag nach Cas gefragt hatte. Allein dieses kurze Treffen gestern hatte ein seltsames Gefühl in mir ausgelöst – irgendwas sagte mir, das ich ihr nicht trauen dürfte. Da ich ihren Namen nicht wusste, versuchte ich sie meinen Mitschülern zu beschreiben – jedoch ohne Erfolg.
 

Grade wollte ich aufgeben, da ohnehin niemand das Mädchen zu kennen schien, als sich die Tür zum Zimmer des Schülersprechers öffnete und sie heraustrat. Erstaunt blickte ich sie an! Warum war sie dort gewesen? Die braunhaarige trat auf mich zu, bedankte sich bei mir wegen gestern, nannte mir ihren Namen und verschwand dann wieder spurlos.
 

Nun da ich ihren Namen kannte, konnte ich mehr über sie in Erfahrung bringen! Alexy den ich im Klassenzimmer zusammen mit Armin sowie meinem Bruder vorfand half mir dabei. Bei meiner zweiten Umfrage kam jedoch nur heraus das das Mädchen namens Debrah wirklich nett, hilfsbereit und eine richtig gute Freundin sei. Alle vertrauten ihr blind!
 

Innerlich seufzte ich – was meine Mitschüler so erzählten konnte und wollte ich einfach nicht glauben, es passte nicht…

So in meine Gedanken versunken bemerkte ich erst gar nicht wie Debrah auf mich zukam; erst als ihre Hand sich grob um mein Handgelenk schloss schrak ich auf. „Debrah?“ entfuhr es mir erstaunt. „Hallo Lilly!“ sagte sie emotionslos. „Ich habe mitgekriegt das du überall Fragen über mich stellst… also… habe ich beschlossen… mich dir zu offenbaren.“ Sie zog mich hinter sich her, in den Keller und berichtete mir von ihrer Vergangenheit auf dieser Schule.
 

Debrahs Erzählung:

Sie war damals mit Castiel zusammen gewesen – jedoch nicht weil sie ihn liebte, sondern weil sie sich erhoffte groß als Sängerin rauszukommen. Und mit Cas zusammen war ihre Chance entdeckt zu werden einfach größer! Und tatsächlich, plötzlich hatte sie nen Manager – welcher jedoch nur sie sponsern wollte – weshalb sie sich von ihrem Freund trennen sollte. Da ihr Cas eh egal war, fiel es ihr nicht schwer dem zuzustimmen! Nathaniel bekam zufällig ihr ganzes Gespräch mit – woraus er den Schluss zog das sie Cas nie geliebt und nur ausgenutzt hatte. Der Schülersprecher sagte ihr direkt ins Gesicht was er dachte und auch das er ihm alles erzählen würde.
 

Debrah wollte Nath aufhalten, folgte ihm, um ihn zu verführen – und dadurch dazu zu kriegen die Klappe zu halten. Jedoch hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihr Freund auftauchen würde und alles in einem Chaos endete.
 

Nachdem das Mädchen mit ihrer Geschichte geendet hatte, lächelte sie mich noch zuckersüß an ehe sie schnellen Schrittes davon ging. Durch ihre Story ergab auch das misstrauische Gefühl welches ich von Anfang an ihr gegenüber hatte einen Sinn zu geben. Und somit fasste ich den Entschluss allen die wahre Geschichte über Debrah zu erzählen.
 

Als ich an darauffolgenden Tag die Schule betrat, traf ich sogleich auf meine Freundinnen Iris und Violette – welchen ich auch sogleich die Geschichte offenbarte welche mir Debra am Vortag erzählt hatte. Keiner der beiden glaubte mir – sie stellten meine Geschichte in Frage, behaupten ich würde lügen und wie ich nur so schlimm sein könnte. Zu allem Überfluss bekam Debrah auch noch mit wie ich meine Mitschüler von der Story welche sie mir erzählt hatte überzeugen wollte.
 

Vor den anderen spielte sie die Enttäuschte welche Tränen vergoss und nicht glauben konnte wie ich so etwas tun könnte. Nachdem die anderen sich daraufhin abwandten schenkte sie mir ein diabolisches Lächeln.
 

Ich seufzte leise – alle Freunde die ich an dieser Schule gedacht hatte gefunden zu haben, dachten ich würde lügen; nur um besser als Debrah dazu stehen. Oh man, ich hätte nie gedacht das ich mal mit Amber in einen Topf gesteckt werden würde! ging es mir durch den Kopf während ich die Flucht ergriff. Mein Herz schmerzte und Tränen wollten sich den Weg über meine Wangen bahnen…
 

Hals über Kopf flüchtete ich mich in die Jungenumkleide der Turnhalle. Leise schluchzend ließ ich mich auf eine Bank fallen, wo mich Lysander fand. Ohne ein einziges Wort zu sagen ließ er sich neben mir nieder, und legte einen Arm um mich. „Was ist los Lilly?“ fragte er sanft.
 

Ich zögerte, eigentlich wollte ich mit niemanden darüber reden (es einfach totschweigen), aber Lys war mein Freund; und plötzlich sprudelte alles was passiert war aus mir heraus. Aufmerksam lauschte er meinen Worten und riet mir zum Schluss dass ich für heute erst mal heimgehen sollte.

Kapitel 3

Als ich am nächsten Tag die Sweet Amoris betrat wurde ich von den meisten Mitschülern böse angesehen – auch wurde über mich getuschelt. Was hatte ich nur getan? All dies nur weil ich wollte dass sie die Wahrheit über dieses Mädchen erfahren… Langsam stampfte ich ins Klassenzimmer wo mich auch schon Rosalia erwartete. Sie war die einzige, welche mir außer Kentin glaubte – die zu mir stand und mir helfen wollte.
 

Auf dem Weg zu Rosa begegnete mein Blick Castiel, welcher lässig an eine Wand gelehnt dastand. Er schien ziemlich mies gelaunt zu sein – zumindest sah er so aus. Seine Augen funkelnden und sein Look war vollkommen verändert – er trug eine schwarze Hose sowie Hemd und darüber eine braune Jacke, nur seine Haarfarbe hatte sich nicht verändert.
 

Der Anblick von Cas stimmte mich traurig und wütend zugleich. Hatte er etwa vor sich mit Debrah zu versöhnen, sich auf ein erneutes Spiel von ihr einzulassen – indem sie ihn ausnutze?
 

Vielleicht sollte ich ihn einfach mal darauf ansprechen… aber nachher glaubt er mir auch nicht… und… das würde… ruckartig schüttelte ich den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben, und ging zu Rosa rüber.
 

Nach und nach füllte sich der Raum, zum Schluss kam der Lehrer und der Unterricht begann. Wir hatten 2 Stunden Englisch, mein Lieblingsfach – doch irgendwie konnte ich mich heute nicht wirklich darauf konzentrieren, immer wieder wanderte mein Blick zu Cas. Sein neuer Look und das seine Ex der Grund dafür sein konnte, wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen.
 

In der Pause begab ich mich auf die Suche nach Nathaniel, er war der einzige der außer mir wusste was Debrah für eine hinterhältige Schlange war. Auf meiner Suche nach ihm sah ich Amber wie sie mit ihren Freundinnen tuschelte. Sie schienen irgendetwas auszuhecken, ich hörte noch Debrahs Namen fallen, bevor die drei Mädels in Richtung Mädchen Toiletten verschwanden. So leise und unauffällig wie ich konnte, folgte ich ihnen – jedoch bedeutete unauffällig auch langsam und ich kam fast zu spät. Ich sah Amber mit einem Eimer voll mit Toilettenwasser in der Hand, den sie auf jemanden der unter dem Fenster stand überkippen wollte.
 

Sie hat doch nicht etwa vor… schoss es mir schlagartig durch den Kopf, während ich mich näher an die Gruppe heranpirschte. Sollte ich ihr Vorhaben verhindern? stellte ich mir still die Frage. Ich zögerte, immerhin ging es hier um Debrah – die Tussi die sich geschworen hatte mir das Leben auf dieser Schule zur Hölle zu machen; indem sie mir meine Freunde wegnahm und ihnen Lügen auf tischte. Die alles tat damit ich die Wahrheit über damals nicht ans Licht brachte…
 

Ehe ich überhaupt eine Entscheidung fällen konnte, tat dies meine Mitschülerin indem sie den Eimer entleerte. Nur wenige Sekunden später hörte ich einen Schrei, dann ein jubeln der Mädchen – welche sich nun schnell verkrümelten. Das sollte ich vielleicht besser auch tun, ehe man mich hier erwischt und denkt ich wäre es gewesen! So schnell mich meine Füße tragen konnten, verließ ich den Raum – auf dem Flur stieß ich auf eine klitschnasse, aufgebrachte Debra die mich packte und anschrie.
 

Ihr Geschrei halte den Gang entlang und machte alle auf uns aufmerksam – selbst die Direktorin; sie trat zu uns versuchte, das braunhaarige Mädchen zu beruhigen und schleppte uns beide mit in ihr Büro. „Was ist passiert?“ fragte die Direx. Ich wollte antworten, kam jedoch nicht dazu, da Debrah sich entschlossen hatte loszubrüllen: „Sie hat mir einen Eimer Toilettenwasser über den Kopf gekippt. „Habe ich gar nicht!“ versuchte ich vergebens einzuwenden, aber die Direktorin schien mir gar nicht zuzuhören. Halb in Gedanken sagte sie: „Das wird Konsequenzen für dich haben -> du wirst für die nächste Woche vom Unterricht suspendiert außerdem werde ich mit deinen Eltern sprechen müssen und jetzt geh nachhause!“
 

Geknickt verließ ich das Büro, aber statt nachhause zu gehen wie es die Direktorin von mir verlangte schritt ich zum Proberaum – um ein letztes Mal für die Woche dort auf meinem Keyboard zu spielen. Auf dem Weg dorthin begegnete ich Cas, welcher mich auf die Wasser Aktion ansprach. „Hey Lilly, das hätte ich nicht von dir gedacht! Das du zu solchen Mitteln greifst um die Rache für irgendeine lächerliche Kindergeschichte zu bekommen…“
 

„Aber…“ stotterte ich. „Das war ich doch gar nicht… ich würde so etwas nie tun, auch wenn…“ warf ich verzweifelt ein. „Cas, du musst mir glauben… wir sind doch Freunde…“
 

„Freunde?“ sagte der rothaarige Junge abfällig. „Du hast mich schwer enttäuscht Lilly… ich will nichts mehr mit dir zu tun haben (dich nie wiedersehen)! Verschwinde!“
 

Geschockt starrte ich ihn an! Das meint er jetzt nicht wirklich ernst, oder? fragte ich mich in Gedanken, obwohl ich die Antwort darauf längst kannte. „Cas…“ sagte ich nur ein schluchzen unterdrückend. „Idiot!“ warf ich ihm an den Kopf, rannte aus dem Raum die Treppen hinauf, direkt in Kentins Arme. Er drückte mich an seine Brust, und tröstete mich – dabei strich er mir liebevoll durchs Haar. „Hey nicht weinen!“ flüsterte er. „Ich bin doch bei dir!“
 

Irgendwann hatte ich mich soweit beruhigt, dass ich in der Lage war die Schule zu verlassen und zuhause meinen Eltern gegenüberzutreten. Kentin begleitete mich und blieb bei allem an meiner Seite und unterstützte mich.
 

Zuhause / meine Gedanken:

Ich war alleine auf meinem Zimmer und dachte darüber nach, wie es weitergehen könnte, wenn ich nächste Woche in die Schule zurückkehren würde. Hätte Debrah bis dahin auch Rosalia und Kentin für sich gewonnen? Nein… bei den beiden würde sie das nicht schaffen! Und wie sollte ich weitervorgehen, wenn mich alle mieden und böse anstarrten?

Kapitel 4

Kapitel 4

Eine Woche später betrat ich mit einer Idee bewaffnet wieder die Sweet Amoris. Sofort begab ich mich auf die Suche nach meiner Freundin Rosa, um ihr von meinem Einfall zu berichten. Jedoch machte mir jemand einen Strich durch die Rechnung, packte mich am Handgelenk und schleifte mich unsanft mit sich. „Hey!“ sagte ich ärgerlich. „Was soll das? Lass mich sofort los!“ „Tut mir leid – aber dazu habe ich keine Lust!“ antwortete mir die Person ernst.
 

„Schön, wenn du keinen Bock dazu hast!“ murrte ich. „Dabei wollte ich dir einen Deal anbieten!“ Fast augenblicklich lockerte sich der Griff um mein Handgelenk, und das braunhaarige, auf gestylte Mädchen drehte sich zu mir. „Also gut! Sag mir was du damit meinst – welche Art Deal?“ „Ein Gesangsduell! Wenn ich gewinne möchte ich das du der ganzen Schule sagst, was du abgezogen hast!“ „Du willst gegen mich im Singen antreten? Dir ist schon bewusst, dass ich mehr Erfahrung habe… als du?“
 

„Na dann, kannst du ja auch annehmen – hast bei der ganzen Sache ja nichts zu verlieren, wenn du so gut bist, wie du sagst!“ antwortete ich gelassen.
 

„Okay, einverstanden!“ sagte Debrah. „Und wenn ich gewinne erklärst du vor der ganzen Schule, dass du dir die Geschichte über mich nur ausgedacht hast, weil du mich von Anfang an nicht leiden konntest – und mir damit Schaden zufügen wolltest.“
 

Nachdem sie meinem Vorschlag eines Duells - durch welches wir unsere Differenzen ein für alle Mal beiseite räumen könnten zugestimmt hatte, machte ich mich in Begleitung meiner verbliebenen Freunde auf den Weg zu Nathaniel. Nun galt es ihn über meine Abmachung mit Debrah aufzuklären und darum zu bitten eine unparteiische Jury aufzustellen.
 

Es war nicht leicht Nath zu überzeugen, aber mit Unterstützung Rosas und Kentins gelang es mir! Nathaniel kümmerte sich um die Organisation, Rosa entschloss sich dafür Flyer zu erstellen und mit Ken zusammen aufzuhängen. Ich nutzte derweil jede frei Minute zum proben – Lys hatte sich bereiterklärt mir etwas zu helfen…
 

Zwei Wochen später:

Heute fand endlich das von mir so lang ersehnte Duell zwischen mir und Debrah statt – ein Duell das ich unbedingt gewinnen musste, damit die Wahrheit ans Licht kommen und mich von dem unberechtigten Status als Lügnerin befreien würde.
 

Ganz in Gedanken ging ich den Korridor entlang, welcher mich zum Raum führte in welchem die Auseinandersetzung zwischen Debrah und mir stattfinden würde. Eigentlich müsste ich nervös sein… schließlich stand für mich viel mehr auf dem Spiel… als für meine Gegnerin; denn den Preis den sie im Falle ihres Gewinns von mir gefordert hatte, war hoch.
 

Sollte ich verlieren würde ich vor der ganzen Schule erklären müssen, das ich mir diese ganze Geschichte über Debrah nur ausgedacht habe, weil ich sie nicht leiden kann!
 

Tja wenn Debrah gewinnen sollte, konnte ich diese Schule endgültig verlassen – dann hätte ich niemanden mehr… alles würde noch schlimmer werden, als es jetzt schon war…
 

Langsam erreichte ich den Ort an dem ich gegen Debrah im Gesangsduell antreten würde; es war bereits gut gefüllt… alle Schüler sowie einige Lehrer wollten unser Battle sehen. Sehen wie Debrah mich fertig macht! schoss es mir ganz plötzlich durch den Kopf. Oh man daran wollte ich jetzt eigentlich gar nicht denken…
 

Um mich abzulenken sah ich mich nach meinem Bruder und Rosa um und fand sie mit Lysander und zwei Unbekannten in einer Ecke des Raumes stehend heftig diskutieren. „Rosa, das ist nicht dein ernst, oder?“ sagte ein braunhaariger Junge mit tiefgrünen Augen. „Doch ist es! Lilly wird genau dieses Kleid tragen…“ antwortete meine weißhaarige Freundin. „Aber…“ versuchte Kentin vergeblich einzuwenden. „Dann werden sie alle anstarren!“

„Na das ist ja auch Sinn der Sache!“ erwiderte Rosa grinsend. Und verschafft ihr vielleicht auch den ein oder anderen Vorteil!
 

Schweigend beobachtete ich sie eine Weile, ehe ich dazu trat. „Um was geht es bei eurer Diskussion… ich meine außer mir?“ fragte ich. „Na um das Kleid, welches du bei deinem Auftritt tragen wirst!“ sagte Rosa selbstverständlich.
 

Nun war es soweit, ich betrat zusammen mit Lysanders beiden Freunden, welche mit mir kurzfristig eine Band bilden würden – die Bühne. Es wurde ganz still, alle starrten mich mit undefinierbaren Blicken an. Verdammt ich war plötzlich so nervös, mein Herz schlug mir bis zum Hals… es war als wäre dies das erste Konzert auf dem ich singen würde.
 

Zügig schritt ich weiter an meiner Gegnerin vorbei, welche mir ein selbstgefälliges grinsen/lächeln schenkte und flüsterte „Viel Glück!“ Du wirst es brauchen – obwohl mich kannst du eh nicht schlagen… ich werde eh gewinnen…
 

„Danke!“ erwiderte ich mit kühler Stimme, während ich nach vorne zu einem Klassenkameraden trat, welcher mich soeben ankündigte. Anschließend reichte der Junge das Mikrofon und verließ die Bühne. Jetzt ist es also soweit! dachte ich, während meine Augen in der Menge nach einem Freund suchten, der mich verstoßen hatte.
 

Kurz trafen meine rotbraunen Augen auf seine grauen – dann gab ich den Jungs ein Zeichen, damit sie zu spielen begannen! Dann begann ich meinen Song…
 

Nachdem ich mein Lied beendet hatte, steckte ich das Mikro in die vorgesehene Haltung, lächelte kurz in die Menge und verließ mit den Jungs die meine Band bildeten die Bühne. Es kümmerte mich wenig wie das Spektakel weitergehen würde…
 

Ich für meinen Teil, hatte alles gegeben… und nun war Debrah an der Reihe! Die Entscheidung würde später eh die Jury treffen müssen. Zum Glück hatte sich Nathaniel darum gekümmert das niemand wusste wer in der Jury saß – vor allem nicht Debrah! Sie hätte bestimmt zu unfairen Mitteln gegriffen >.<
 

Draußen warteten meine wahren Freunde Rosalia und Kentin auf mich. Sie schlossen mich in die Arme und Rosa sagte überzeugend selbstbewusst und begeistert: „Du warst KLASSE! Dem hat die dumme Kuh nichts entgegen zu setzen!“ „Es wäre schön, wenn es so wäre – aber ich bin sicher Debrah wird irgendeinen genialen Song auffahren, um mich zu schlagen…“ meinte ich nuschelnd. „Selbst wenn, am Ende entscheidet die Jury wer von euch gewinnt!“ warf Kentin ein. „Und die ist unparteiisch…“
 

Ich legte meinen Kopf auf Kens Brust, schloss die Augen und genoss es seinem Herzschlag zu lauschen. Für den Moment wünschte ich mir einfach nur so zu bleiben – mit Kentins Hand auf meinem Rücken, die sanft und beruhigend auf und ab streichelte.
 

Doch leider endete die Kuschelzeit für meinen Geschmack viel zu früh – und ich wurde unsanft zurück in die Realität geholt; von einer Stimme, welche mich erneut auf die Bühne bat. Nun stand die Entscheidung der Jury an!

Widerwillig löste ich mich von Kentin und machte mich auf den Weg zurück auf die Bühne. Nervös stand ich neben Debrah und sah hinab auf die Juroren – welche jetzt eine Entscheidung fällen würden.
 

Es waren drei Juroren -> unser Geschichtslehrer Mr. Faraize, Lysander und Nathaniel (allesamt natürlich unparteiisch)

Unser Geschichtslehrer begann mit seiner Bewertung. „Ich beginne zuerst bei dir Debrah. Ich finde, dass dein Auftritt perfekt war . . . bis auf den Gesang! Es tut mir leid Debrah, aber das war leider nichts. Nun zu dir Lilly…

Regungslos stand ich da und starrte zu Herrn Faraize. Wenn er Debrahs Gesang schon so schlecht bei ihm abgeschnitten hatte, wie würde es dann erst bei mir aussehen? ging es mir durch den Kopf.

„Lilly, an deinem Gesang sowie deinem Auftreten habe ich nichts auszusetzen – es war einfach nur fantastisch! Für mich bist du einfach die bessere Sängerin.“
 

Nachdem er mit seiner Bewertung geendet hatte, wandte er sich an seine Jury Kollegen Lysander und Nathaniel.

Der zweite in der Runde der beurteilen musste, war Lysander. „Debrah -> man hat bei deinem Auftritt gespürt, dass du die Musik liebst . . . aber diese Liebe ist einseitig. Lilly ich kenne dich, wir haben schon zusammen geprobt und du schienst immer Spaß an der Musik zu haben. Und genau das hast du mir/uns heute bei deinem Duell gezeigt.“

Leise seufzte Nathaniel! „Eigentlich ist das ganze schon entschieden, meine beiden Kollegen fanden Lilly eindeutig besser! Dennoch möchte ich euch meine Meinung nicht vorenthalten! Lilly du bist die Praline dieses Events und neben dir steht der Lutscher.“
 

Zum Abschluss wandte sich Mr. Faraize nochmal an uns: „Damit ist es entschieden! Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg Lilly!“
 

Perplex und vollkommen regungslos stand ich neben Debrah auf der Bühne und fragte mich, ob das hier alles wirklich war. Ich hatte die Juroren überzeugt und (dadurch) gegen Debrah… gewonnen!
 

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Nun da die Jury ihr Urteil gefällt hatte – ein Urteil mit welchem meine Gegnerin gar nicht einverstanden war. Schließlich hatte sie gegen jemanden wie mich, eine Amateurin verloren – und das passte ihr gar nicht, denn… nun müsste sie ihren Teil einlösen! Sie würde allen erzählen müssen, was für ein falsches Spiel sie mit Castiel getrieben hatte / das er nur Mittel zum Zweck für sie war und nie mehr! Und auch wie sie Nathaniel in die Story verwickelt hatte.
 

Doch Debrah sah nicht so aus als ob sie demnächst mit der Story herausrücken würde - eher als würde sie jeden Moment auf mich losgehen. Ihre Augen funkelten mich wütend an! „Du!“ schnauzte sie mich plötzlich vor den Augen der gesamten Schüler und Lehrer an. „Du hast das alles von Anfang an so geplant!“
 

Sie machte einen Schritt auf mich zu, in ihren Augen stand blanke Wut, gemischt mit immensem Hass. „Du hast alles so geplant!“ schrie sie abermals. „Von Anfang an wolltest du mich nur bloßstellen! Das wirst du mir jetzt büßen!“ Damit packte sie mich an beiden Schultern, und krallte ihre spitze Fingernägel in meine Haut.
 

„Verdammt Debrah, ich habe nichts getan, was das hier rechtfertigt!“ wandte ich mühsam ein. Die Wunde, welche mir Debrah an meiner Schulter zugefügt hatte schmerzte und brannte gleichermaßen. „Und überhaupt, was hast du eigentlich gegen mich
 

Unsere Mitschüler sowie die Lehrer, alle sahen zu uns – und tuschelten teilweise miteinander. Ich schätzte sie fragten sich was hier abging – was in Debrah gefahren war.

Plötzlich spürte ich wie sich etwas zähflüssiges Warmes den Weg von meiner Schulter hinab bahnte; just in dem Moment ließ Debrah mich los. Sie trat ein paar Schritte zurück, betrachtete die Wunde welche sie mir zugefügt hatte, und lächelte mich kalt und abschätzig an. „Das geschieht dir Recht!“
 

Sie drehte sich um und wollte ohne ein weiteres Wort gehen! Doch das ließ ich nicht zu, ich riss mich zusammen, unterdrückte den Schmerz in meiner Schulter und schrie: „Was ist mit unserer Abmachung Debrah? Du hattest dich damit einverstanden erklärt…“
 

„Ach habe ich das?!“ antwortete mir das braunhaarige Mädchen abfällig. „Kann sein! Aber da war mir nicht klar, dass du so falsch spielen würdest!“
 

Fassungslos stand ich da, wie konnte sie so was tun – zumindest im Bereich Versprechen hatte ich sie für ehrlich gehalten.
 

Irgendwo aus den Reihen der Schüler stand jemand auf und stellte sich Debrah in den Weg. Von meiner Position aus konnte ich nicht genau erkennen wer es war… aber ich glaube es war ein Junge… mit dunkelblonden Dreadlocks…
 

„Hey Debrah! Lange nicht gesehen!“ sagte er gespielt freundlich. „Willst du nicht lieber zurück auf die Bühne gehen?“
 

„Michael!“ sagte sie kühl. „Was machst du hier?“
 

„Was ist das denn – begrüßt man so seinen alten Freund und ehemaligen Gitarristen? Aber ich will mal nicht so sein, ich sage dir warum ich hier bin! Ich möchte an deinem Untergang teilhaben…“
 

„Tja dann kannst du gleich wieder gehen – mein Untergang ist für heute nämlich nicht geplant! Und auch generell nicht – also verschwinde!“
 

„Oh das ist aber schade! Dann bin ich also ganz umsonst angereist? Vielleicht sollte ich einfach für deinen Untergang sorgen – ich kenne einige Storys über dich, die deine Karriere auf der Stelle beenden könnten…“
 

„Das kannst du nicht machen Micha!“
 

„Woher willst du wissen, dass ich das nicht kann!“ erwiderte Michael mit einem Grinsen auf den Lippen – denn er sah bereits wer sich von seinem Platz erhob.
 

„Debrah!“ sagte eine tiefe rauchige Stimme. „Ich habe mir deinen Auftritt sowie Lillys heute angesehen und muss sagen ich bin richtig schwer enttäuscht von dir!“
 

Das braunhaarige Mädchen, welches bis eben noch mit ihrem ehemaligem Bandmitglied diskutiert hatte, drehte sich schnell in Richtung der Stimme um. Oh nein!

„Ich kenne dich Debrah und weiß deswegen dass du sehr ehrgeizig bist und immer alles geben willst. Aber du neigst leider dazu deine Gegner zu unterschätzen, nur weil sie nicht so erfahren sind wie du.“
 

Debrah wirkte wie erstarrt und schien nichts erwidern zu können, obwohl es so aussah als wollte sie.
 

Der Mann mittleren Alters fuhr fort: „Du hast verloren, weil du nicht mit ganzem Herzen dabei warst und Spaß schienst du auch nicht zu haben – ganz im Gegenteil zu deiner Gegnerin Lilly. Sie war voll dabei, hatte Spaß und hat es allen hier im Raum gezeigt.“
 

Langsam bahnten sich Tränen der Verzweiflung den Weg über Debrahs Wangen, und sie stotterte irgendwas Unverständliches. Vermutlich eine Entschuldigung. dachte ich, war mir aber unsicher. Mir war mittlerweile extrem schwindelig und nahm alles um mich herum nur noch verschwommen war.
 

Jemand hatte das Mikro in die Hand genommen und erzählte etwas, doch ich konnte es nicht richtig verstehen, in meinen Ohren rauschte es. Nur einige Wortfetzen drangen noch bis zu mir vor Castiel . . . Sängerin . . . ausnutzen . . . Nathaniel . . . woraus ich schloss, dass Debrah sich entschlossen hatte doch allen die Wahrheit zu sagen!
 

Vielleicht hatten Anwesenheit ihres Managers und seine Worte auch etwas damit zu tun. Es könnte jedoch auch nur sein, das sie versuchte damit ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, weil sie mich so verletzt hatte. Aber mal ehrlich, besaß Debrah überhaupt etwas wie ein Gewissen?
 

Ich beschloss zu einem anderen Zeitpunkt weiter darüber nachzudenken, jetzt wollte ich erst mal nichts anderes als diese Bühne verlassen. Schwankend tapste ich zu den Stufen, welche mich hinab zu meinen Freunden führen würden.
 

Jedoch kam ich nicht weit, weil ich über meine eigenen Füße stolperte und fiel – zwei starke Arme fingen mich auf. Es war Kentin - er, schien mich die ganze Zeit über im Auge behalten zu haben und wusste dass es mir nicht besonders gut ging. Er hob mich hoch und wollte mich so in seinen Armen ins Schulkrankenzimmer tragen. „Kentin, lass mich runter ich kann selber gehen!“ sagte ich leise. „Nein! Ich möchte nicht dass du doch noch stürzt – du warst vorhin schon so wacklig auf den Beinen.“ erwiderte er. „Aber . . . mir . . . mir ist das unangenehm!“ murmelte ich und versuchte durch zappeln von seinen Armen freizukommen. Dadurch erreichte ich allerdings nur, dass seine Arme mich noch fester umschlossen.
 

Just in diesem Moment schaute Castiel zu mir herüber, irgendwie sah er grimmig aus – als würde es im nicht passen, das ich in Kentins Armen lag. Castiel schien meinen Blick zu spüren, denn seine Miene veränderte sich, ehe er sich abwandte.
 

Mein Bruder machte sich mit mir in den Armen auf dem Weg durch das Schulgebäude zum Krankenzimmer. Rosalia hatte gesehen wie er mich aufgefangen und hochgeben hatte – sie begleitete uns beide.

Im Krankenzimmer angekommen, setzte mich Kentin auf einem Krankenbett ab, während Rosalia sich nach dem Doktor umsah.
 

Währenddessen beendete Debrah ihre Erzählung! Viola, Iris, Melody und Alexy erkannten nun, das Lilly ihnen wirklich die ganze Zeit die Wahrheit über Debrah erzählt hatte. Nun plagten sie Schuldgefühle, dass sie Lilly so verstoßen (ihr Unrecht) getan hatten.
 

Am schlimmsten hatte es jedoch Castiel getroffen – da er Lilly noch mehr wehgetan hatte als die anderen.
 

Rosalia hatte aus einem Schrank Desinfektionsspray und Verbandsmaterial geholt und versorgte damit Lillys Schulter – da der Arzt unauffindbar gewesen war.
 

Nachdem Rosa meine Schulter versorgt hatte, machten wir uns gemeinsam auf den Rückweg. Ich wollte noch einmal mit Lysander und Nathaniel sprechen ehe ich heimging. Wir trafen die beiden im Keller der Schule.
 

„Hey Lysander, Nathaniel!“ rief ich.
 

„Oh Hallo Lilly!“ kam es monoton wie eh und je von Lysander und ein besorgter Blick Nathaniels folgte. Die beiden hatten bestimmt gedacht dass ich nachdem ich mich ausgeruht hatte, mit meinen Freunden gemeinsam heimgegangen war.
 

„Wir dachten du wärst schon längst nachhause Lilly!“ meldete sich Nath nun zu Wort. „Naja wie du siehst bin ich hier!“ erwiderte ich mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen. „Und ich würde gerne wissen, was während meiner Abwesenheit noch passiert ist?!“
 

„Es ist nicht mehr viel geschehen!“ fing der Schülersprecher an zu erzählen. „Debrah hat allen hier erzählt wie sie sie hinters Licht geführt hat.“
 

„Vor allem aber wie sie Cas und Nath gegeneinander aufgespielt hat!“ ergänzte Lys den Bericht Nathaniels noch. Aufmerksam hatte ich meinen den Worten meiner beiden Freunde gelauscht, ehe ich mich verabschiedete und zusammen mit meinem Bruder auf den Weg nachhause machte.

Kapitel 5

Als Kentin und ich nachhause kamen, wurden wir schon sehnsüchtig erwartet. Unsere Eltern wussten von meinen Differenzen mit meiner Mitschülerin Debrah, seitdem die Direx damals bei uns angerufen hatte.
 

Kaum war ich ins Wohnzimmer getreten kam meine Mutter auf mich zu und schloss mich in die Arme, erst als ich leise Aua quiekte löste sie sich. Besorgt sah sie mich an, dabei entdeckte sie den frischen Verband an meiner Schulter. „Was ist passiert?“ fragte sie.
 

„Solltest du nicht eigentlich fragen wie mein Duell heute ausgegangen ist? Denn das gehört dazu!“
 

„Dann nehme ich mal an du hast gewonnen und deiner Mitschülerin hat das gar nicht gepasst!“ mischte sich nun mein Vater ein.
 

Ich nickte leicht, ehe ich mir einen Weg an meinen Eltern vorbei bahnte. „Können wir vielleicht morgen weiter darüber reden – heute war anstrengend und ich bin müde!“
 

„Klar mein Schatz, ruh dich aus!“ sagte meine Mutter und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Schlaf gut!“ murmelte mein Stiefvater, der bereits über etwas nachzudenken schien. „Gut dann bis morgen!“ sagte ich ruhig, während ich mich auf den Weg in mein Zimmer machte.
 

Bevor ich mein Zimmer betrat, drehte ich mich noch einmal um und umarmte meinen Stiefbruder. „Danke für alles, Kentin!“ flüsterte ich, ehe ich ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen, und sein Herz schlug deutlich schneller. „Ähm!“ stotterte mein sonst immer so cool bleibender Bruder. „Das ist doch selbstverständlich, Geschwister müssen zusammenhalten.“ „Stehst du mir nur deswegen immer bei, Kentin?“ fragte ich ihn ruhig. „Nein!“ antwortete er mir, während er seine Hand unter mein Kinn legte und leicht anhob – so dass ich direkt in seine tiefgrünen Augen blickte. „Da ist noch mehr Lilly! Ich bin schon die ganze Zeit, in dich . . . verliebt.“
 

Kaum hatte er mir seine Liebe gestanden, spürte ich seine warmen Lippen auf meinen. Sein Kuss war unbeschreiblich – ich schloss die Augen und genoss einfach diesen Moment.
 

Dabei sollte ich mir eigentlich die Frage stellen, was ich hier machte! Hegte ich dieselben Gefühle für meinen Bruder?
 

Langsam löste er den Kuss und sah mich liebevoll an. „Kentin!“ flüsterte ich.
 

„Du brauchst mir jetzt keine Antwort zu geben Lilly! Lass dir Zeit . . .“ murmelte er, drehte sich dann um und verschwand in sein eigenes Zimmer. Nun sah auch ich zu schleunigst vom Flur wegzukommen . . . in meinem Zimmer zog ich mir schnell mein Nachthemd an und ließ mich dann in die Kissen fallen.
 

Es war ein echt anstrengender Tag heute gewesen, und so fiel ich trotz meinem Gedanken- Gefühlschaos bald in einen tiefen traumlosen Schlaf.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Cosplay-Girl91
2016-01-28T23:23:40+00:00 29.01.2016 00:23
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
LG
Von:  Cosplay-Girl91
2015-07-08T19:00:12+00:00 08.07.2015 21:00
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
Hat Lily gut gemacht....
Lg
Von:  Cosplay-Girl91
2015-07-07T15:10:33+00:00 07.07.2015 17:10
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
LG
Von:  mor
2015-05-10T15:36:29+00:00 10.05.2015 17:36
Lysander der Guru ^^ auf Ihn sollte man immer hören ^^
Von:  mor
2015-03-21T19:31:10+00:00 21.03.2015 20:31
Nanü noch kein Komi? Dabei ist die ff doch wirklich gut geschrieben


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