Ich dreh die Zeit zurück von TheGroooah (Wenn ich könnte, dann würde ich alles ungeschehen machen.) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Itachi und Sasuke, sowie die meisten Charaktere sind etwas mehr ooc als es bei mir normaler weise der fall ist. Erstens, weil ich kein Genie bin und ich deshalb weder in Sasukes noch Itachis Köpfe reingucken kann, oder ihr mega intelligentes Verhalten beschreiben könnte. Sprich sie sind dümmere Versionen. Und unbekümmertere. Ich dreh die Zeit zurück Prolog „Nii-chan, hör auf das ist peinlich. Ich bin schon fast erwachsen.“, beschwerte sich ein achtjähriger Itachi und schob beleidigt seine Lippe vor, um dem Älteren deutlich zu machen, dass er ihm peinlich war. „Geh und bemuttere Sasuke.“,murmelte er und zog sich die Mütze vom Kopf. Der Ältere grinste amüsiert und wuschelte dem kleinen Itachi durch die Haare. „Keine Sorge, Sasuke bekommt auch noch etwas von mir und jetzt setzte deine Mütze auf, sonst wirst du noch krank.“ Bevor Itachi sich beschweren konnte, zog der Ältere ihn an der Hand zu dem Kinderwagen, in dem ein dick eingepackter Sasuke friedlich schlief und hin und wieder einen kleinen Seufzer ausstieß. „Nii-san, warum ist Sasuke eigentlich noch so klein? Er ist doch schon fast ganze zwei Jahre alt.“, fragte Itachi neugierig. Immerhin waren zwei Jahre eine lange Zeit. Genug Zeit um so groß zu werden wie er selbst. „Das frage ich mich auch immer, Itachi. Warum bist nicht so groß wie ich, obwohl du doch schon acht ganze Jahre alt bist?“, erwiderte der Ältere und hob den Jungen hoch, um ihn auf seine Schultern zusetzen. „Weil du alt bist, Nii-chan.“, gab Itachi zurück und stützte sein Kinn auf den wilden schwarzen Kopf seines Bruders ab. „So viel älter bin ich gar nicht, junger Mann. Ich bin gerade mal vierzehn.“, schnaubte der andere und ergriff den Kinderwagen und bugsierte ihn vorsichtig aus die Haustür. Sasuke kicherte leise. „Sagte ich doch, du bist alt. Du müsstest schon längst unter der Erde liegen.“ „Da ist es mir momentan dann doch zu kalt.“ „Wir hätten wohl Schlittschuhe mitnehmen sollen, hm? Ich hätte euch ein paar schöne Kunststücke zeigen können.“, meinte der Älteste der drei und bestaunte sich die wunderschöne Winterlandschaft, die sich vor ihnen erstreckte. Die Schneedecke war unberührt und glitzerte leicht im Schein der Wintersonne. Am schönsten war aber der gefrorene See, der silbern erstrahlte und Itachi fragte sich wie tief der wohl sein musste, damit unter dem schönen Silber noch dunkles hervor lugte. „Und was hättest du dann gemacht, du Angeber? Du wärst allerhöchstens auf die Schnauze geflogen.“, rief Itachi, der immer noch auf den Schultern seines Bruders saß, war aber nicht minder verzaubert. Sasuke, den er vorher aus dem Kinderwagen geholt hatte und auf dem Arm trug, kicherte verzückt und griff immer wieder mit seinen kleinen Patschehändchen nach der schwarzen Mähne seines Aufpassers. „Ich würde mal sagen, dass derjenige der den schönsten Schneemann baut,bekommt einen ganzen Haufen Schokolade. Na was sagt ihr dazu?“, rief der Ältere und ließ seinen jüngeren Bruder von den Schultern hüpfen. Gleich darauf fing Sasuke ebenfalls an zu zappeln. „Will auch. Ita nicht gewinnen. Soki meins.“, brabbelte er und ließ seine kleine Hände immer wieder auf und zu schnappen. Der Ältere konnte sich wieder mal ein Lachen kaum verkneifen. Er fand Sasukes kleinen Sprachfehler einfach zu niedlich. „Schoki und Soki.“, lachte er heiser und schüttelte amüsiert den Kopf. „Na dann los.“ „Ich kann nicht mehr. Ich gebe mich geschlagen, ja? Ihr habt gewonnen.“, gab der Schwarzhaarige keuchend zu und sah die Jüngeren lächelnd an. Ihre Nasen waren ganz rot von der klirrenden Kälte, aber man konnte an ihrem Grinsen nur zu deutlich erkennen, wie viel Spaß sie gehabt hatten. Neben ihnen türmten sich zusammen gepappte unförmige Schneemassen, aber man sah ihnen an, dass die Kinder sich Mühe gemacht hatten. „Das heißt wir bekommen jetzt die Schokolade, die du heimlich unter deinem Bett verstaut hast,oder?“, fragte Itachi und setzte sich auf den Bauch seines Bruders, der es sich vor Erschöpfung auf dem kalten Schnee gemütlich gemacht hatte. Sasuke lief währenddessen fröhlich hin und her und rief aufgeregt „Soki! Soki! Soki!“, nur um sich dann auf seine Brust zu schmeißen und dem Älteren Schnee ins Gesicht zu reiben. Schnaubend wischte er sich den Schnee aus den Augen und funkelte Sasuke an. „Rrrahrr, ich bin ein Schneemonster!“, rief er und erschreckte Sasuke für den ersten Moment, während Itachi laut lachte. „Wollen wir dann mal? Eure Eltern machen sich bestimmt schon sorgen um euch.“ „Aber dann gibst du uns auch unsere Schokolade.“,verlangte Itachi und stand auf. „Natürlich. Habe ich denn jemals mein Versprechen gebrochen?“, erwiderte er und stand auf, nahm Sasuke auf den Arm und Itachi an die Hand. „Warte, meine Mütze liegt dahinten noch. Die von Baa-chan.“, Itachi deutete auf das auffallende bunte Bündel, dass aus der sonst so unberührten Schneelandschaft raus stach. „Gut dann passt mal eben kurz auf deinen Bruder auf und ich hole sie.“,er lächelte und strich den Brüdern die Haare aus dem Gesicht, bevor er los joggte um die Mütze zu holen. „Beeil dich, Nii-chan! Ich will Schokolade.“, rief Itachi ihm noch hinterher und drehte sich zu seinem Bruder um, der begeistert in die Hände klatschte, obwohl nur ein dumpfes Geräusch zu hören war. „Stresst mich nicht so. Ihr bekommt eure Schokolade schon noch.“, murmelte er und hob die Mütze auf. Vorsichtig schüttelte er den Schnee von der Kopfbedeckung. „Na dann sollten wir wohl nach Hause gehen. Ich bin schon etwas hungrig.“ Aber mit jeden Schritt, den er ging, ertönte ein leises unheilvolles Knacken, dass aber von dem knirschenden Schnee überdeckt wurde. Er war nicht mal drei Schritte gegangen als er einen stechenden Schmerz im Bein spürte. Das Blut aus der Wunde, die durch das gesplitterte Eis entstanden war, befleckte den weißen Untergrund.Sein Blick war auf die Kinder vor ihm fokussiert. Auf ihre geröteten, aber glücklichen Gesichter, als dieses Bild mit völliger Dunkelheit ersetzt wurde. Am Anfang spürte er gar nichts, er hatte nicht mal registriert, was passiert war. Es war einfach nur dunkel, bis seine Lunge anfing zu schmerzen und die Kälte langsam in seinen Körper kroch. Panisch ruderte er mit den Armen und versuchte verzweifelt nach Luft zuschnappen,stattdessen drang das stechend kalte Wasser in ihm ein und hinterließ ein taubes Gefühl. Aus irgendeinem Grund fand er nicht nach oben. Wo war oben überhaupt? Er wusste es nicht.Viel mehr machte es sich sorgen um seine kleinen Schützlinge. War alles in Ordnung mit ihnen? Vorsichtig schlang er seine Arme um seine Knie um sich vor der Kälte zu schützen, aber er wusste dass es sinnlos war. Er würde sterben. Es gab für ihn kein Entkommen. Er fühlte die Schwerelosigkeit, die ihn vollständig zu umgeben schien. Trotz des Eigenartigen Gefühls komplett zu sein, hatte er Angst. Nicht vor dem Sterben,sondern wie die Menschen die ihm etwas wert waren, ohne ihn weiter lebten. Aber was konnte er tun? War seine Zeit zu sterben wirklich gekommen? Er wusste es nicht. Als er auf dem Grund des Sees aufkam, war er bereits tot. Kommentare sind natürlich immer erwünscht. XD Please go on reading. Und da wären wir. Eine neue Story von der ich aber nicht sagen kann, wann die nächsten kapitel raus kommen. ICh habe bereits zwei fertig, aber ich muss sie noch mal überarbeiten und so weiter und so fort. Ihr kennt das ja bestimmt. However, der Titel basiert wieder einmal auf einem Lied und zwar = ICh dreh die Zeit zurück von dem Digimon Frontier Album. Badums. Und diese Story gehört zu meiner Tragedy triologie. Ja ganz richtig. Triologie. Erst kommt broken inside, dann Ich dreh die Zeit zurück und dann kommt The Black parade is dead, der wohl moglich heftigste teil...hehe Aber keine Sorge ich habe meine anderen Stories nicht vergessen. ICh werde weiter schreiben...nachdem ich die triologie fertig habe. Liebe Grüße TheGroooah Kapitel 1: Kapitel 1: Kannst du mir sagen was die Wahrheit ist? --------------------------------------------------------------- Kapitel 1: Kannst du mir sagen was die Wahrheit ist? Ich starrte das Wasser an, was langsam in die Badewanne lief und mein Gesicht mit heißem Dampf befeuchtete. Es sah aus, als würde es erst noch mal eine Runde durch das Keramikbecken drehen, bevor es zum stehen kam und nur darauf wartete, dass ich meinen Körper langsam hinein gleiten ließ und mich verschlingen konnte. Es mich in die Tiefen reißen konnte und dafür sorgen konnte,dass ich nicht länger auf dieser Welt weilen muss. Die Erinnerungen daran, im eiskalten Wasser zu ertrinken, fesselten meine Gedanken immer noch. Es hing wie ein Monster in meinem Kopf fest und fraß sich mit langsamer und doch beständiger Konstanz durch seine Erinnerungen. Vorsichtig tauchte ich meinen Zeh in das heiße Wasser. Ein Schauder überkam mich. Ich konnte damit einfach nicht umgehen. Wasser hat heilende Eigenschaften für Körper und Geist, pflegte meine Mutter immer zusagen. Aber das war auch schon eine Weile her. Die Wärme stieg mir zu Kopf und am liebsten wäre ich einfach raus gerannt und hätte es einfach alles ignoriert. Ich konnte aber auch nicht so weiter machen. Egal wie viel Angst ich hatte, ich musste aufhören davor weg zu laufen und mich endlich stellen. Ich wusste es nur zu gut, aber trotzdem zog ich den Stöpsel und ließ das Wasser in den Abfluss laufen. Beim nächsten Mal klappt es bestimmt. Dann baust du einen schöneren Schneemann. Vorsichtig setzte ich mich auf dem Sofa, versuchte meine zitternden Hände unter Kontrolle zu kriegen und nicht mehr stoßartig zu atmen. „Alles in Ordnung. Es ist nur Wasser. Nur Wasser.“, flüsterte ich leise, aber mich würde eh niemand hören. Ich schlang meine Arme um die Beine und stützte meine Kopf auf den Knien ab, ließ einen letzten zittrigen Luftstoß aus und schloss die Augen. Zum Glück war es warmes Wasser. Kein kaltes. So eiskalt, das mir das Blut in den Adern gefriert. Ein kurzer Blick auf die Digitalanzeige der kleinen Uhr, die über dem Fernseher stand, sagte mir,dass ich gleich zur Schule musste. Genervt seufzte ich, zog meine Jacke von der Armlehne des Sessels und marschierte in die Küche um mir noch einen Apfel ein zupacken, bevor ich mich auf den Weg machte. Hoffentlich bin ich wieder mit Shino in einer Klasse. Ohne den Jungen käme ich mir noch einsamer vor. Ich warf noch einen letzten Blick in die Wohnung und kam mir seltsam nostalgisch vor. Aus irgendeinem Grund erwartete ich meine Mutter, die mir noch einen schönen Tag wünscht und mich ermahnt nicht wieder rum zu trödeln und folglich zu spät zu kommen. Aber da war nichts und niemand. Was habe ich auch erwartet. Mit hängenden Kopf machte ich mich auf dem Weg zum Bus. Zumindest heute sollte ich pünktlich zur Schule kommen. Immerhin war heute der erste Schultag in der High School. „Du bist deprimiert.“,stellte Shino fest, ohne mich zu begrüßen, aber er war nie ein Mann gewesen, der sich mit den üblichen Floskeln und Smalltalk aufhielt. Deshalb war er für viele Menschen, die ihn nicht richtig kannten,sehr unsympathisch. Aber er war alles was ich brauchte. „Nicht nur ein bisschen.“,schniefte ich leise. Die Erkältung steckte mir schon seit Tagen in den Knochen. „Sind die Klassenlisten schon aufgehängt worden?“ Shino schüttelte den Kopf und vergrub seine Hände in seinen langen Mantel und tauchte mit seiner Nase wieder hinter dem Schal ab. Ich nahm neben ihn auf der Bank platz und zog mein Handy aus der Hosentasche, nur um resigniert festzustellen, dass der einzige der mir schreiben würde neben mir sitzt. Verdammt. „Dann möchte ich euch unser Neues Integrationsprogramm vorstellen. Da wir das letzte Jahr vermehrt Schüler hatten, die Probleme hatten sich zu integrieren, hat der Schülerrat beschlossen, das Integrationsprogramm ins Leben zu rufen. Es ist bereits in anderen Schulen veranlasst worden und hatte nur positive Nachrichten mit zu teilen. Deshalb möchte ich, dass ihr euch später zu eurem Partner, der normalerweise ein Drittklässler ist, begebt und euch eine gründliche Führung geben lasst. Danach seid ihr entlassen und morgen findet euer richtiger Unterricht statt.“, verkündete ein hochgewachsener Mann mit stechend roten Haaren, der sich als Nagato Uzumaki vorgestellt hatte.Ich hatte ihn bereits auf den Flyern der Schule gesehen, wo er als Direktor der Schule ausgewiesen wurde. Was mein Interesse allerdings erregte, war sein Nachname. Shino sah mich von der Seite an, manchmal wünschte ich ich könnte seine Augen sehen. „Du scheinst interessiert.“ War ich auch. Sogar sehr. Ich hätte nie gedacht,dass ich hier einen Uzumaki sehen würde. Nachdenklich spielte ich mit meinen Haarspitzen. „Ich...finde es schade, dass wir nicht in einer Klasse sind.“, äußerte Shino sich plötzlich so leise, dass ich es fast nicht mitbekommen hätte. Oder geglaubt hätte, um ehrlich zu sein. Er war kein gefühlsvoller Mensch, dafür aber umso loyaler. Trotzdem kam es selten vor, dass Shino eine Art Zuneigung zeigte. „Ich auch Shino. Ich wünschte wir könnten zusammen bleiben.“, murmelte ich und griff nach seiner Hand. Ich fühlte mich geborgen als er sie sanft drückte. Das schönste am Leben ist eine Familie die dich liebt. Wir saßen ein paar Minuten später in unseren Klassenräumen. Ich suchte mir einen Platz, der etwas weiter hinten war, aus dem direkten Blickfeld der Lehrer und nahe wie möglich am Fenster. Von hier aus konnte ich meine Mitschüler beobachten, zwischen denen sich manchmal ein unangenehmes Schweigen bahnte. Vermutlich hätte ich mich dazu stellen sollen, um Beziehungen aufzubauen, aber ich wollte nicht. Irgendwann würden sie merken, dass mit mir etwas nicht stimmt. Und ich meine jetzt nicht nur meine abnormale Angst vor Wasser. Ich muss auch zugeben, dass ich vor Beziehungen an sich Angst habe. Ich will mich mit niemanden anfreunden, von dem ich weiß, dass er gehen wird, sobald er bemerkt, dass mit mir was nicht stimmt. Deshalb lege ich meinen Kopf aus dem Tisch, lege meine Arme darum und schotte mich von ihnen ab. Es reicht mir sie zu beobachten. Als der Lehrer, ein gewisser Iruka Umino, den Raum betrat folgten ihm zwei Schüler, die offenbar Drittklässler waren. Sie sahen sich um, zählten bestimmt einmal unsere Klasse durch und hielten nach potenziellen Problemfällen Ausschau. Aus irgendeinem Grund erinnerte ich mich an einen Seitenhieb eines Lehrers von der Mittelschule. „Ich hätte lieber eine ganze Schule voll mit Problemfällen und als einen Naruto Uzumaki zu haben.Ich frage mich, was seine Eltern mit ihm gemacht haben, dass er so krank im Kopf ist.“ Dieser Satz war natürlich nie direkt an mich gerichtet.Ich hatte ihn nur zufällig auf dem Gang überhört. Aber wenn man so etwas schon äußert, dann sollte man das irgendwo machen,dass derjenige über den geredet wird, nichts davon mitbekommt. Bis dahin hatte ich auch noch nie einen Lehrer geschlagen. Gewalt ist keine Lösung. Ich bin Pazifist. Das Mädchen hielt die Liste mit den Partnern in der Hand und fing an die einzelnen Namen mit ihrer sanften Stimme vorzulesen. Sie liest gerade die Mitschüler vor die mit dem Nachnamen R anfangen. Ich komme gleich dran. „Uzumaki Naruto.“, ihre Stimme klang wie Seide. Ich mochte es, wie sie meinen Nachnamen aussprach. „Dein Senpai, der dich durch das erste Jahr begleiten wird ist Uchiha Sasuke.“ Sasuke, dein großer Bruder hat was für dich.Wir gehen heute in den Zoo. Ist das nicht großartig?Wir werden ganz viel Spaß haben. Ich sprang auf, nahm nur im Hintergrund war, dass ich meinen Stuhl um geschmissen hatte und schnappte nach Luft. Mein Kopf fühlte sich an als würde er platzen. Angestrengt fuhr ich mir durch die Haare und versuchte meine Gedanken wieder unter Kontrolle zu kriegen. Ich musste meine Erinnerungen von seinen trennen. Ich spürte die Blicke meiner Mitschüler unter meiner Haut, in ihren Gesichtern spiegelten sich Irritation und Ekel wieder. „I...ich muss mal auf die Toilette. Ähm...“, bevor ich es selber bemerkte stürmte ich schon aus der Klasse und rannte den Gang entlang. Ich musste nach draußen, frische Luft schnappen, mich abreagieren. Mein Kopf war schwer und drehte sich. So schlecht habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Als ich die Tür nach draußen aufstieß, fiel eine Last ab, die ich zuvor nicht einmal bemerkt hatte. Das Wetter jedoch rief ein paar unliebsame Erinnerungen hervor. Diese Kälte kroch mir an den Beinen hoch und nistete sich in meiner Brust ein. Trotzdem atmete ich die schneidend kalte Luft ein und setzte mich auf die Bank, die etwas abseits des eigentlichen Schulgebäudes stand. Ich vergrub mein Gesicht in meine starren Finger und konzentrierte mich auf die Kälte die von ihnen ausging. Alle Erinnerungen die sich so kalt anfühlen wie diese hier, gehören nicht mir. Es sind nicht meine. Es sind die verdammten Erinnerungen von ihm.Verzweifelt versuchte ich es mir einzureden, aber trotzdem tauchten immer wieder Bilder von seinem Leben auf und verdrängten meine Eigenen. „Ne,Nii-san? Wer war das gerade eben? Sie hat dich die ganze Zeit so komisch angestarrt.“, fragte Itachi ihn und runzelte die Stirn. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und stupste Itachi gegen die Stirn. „Hör lieber auf mich so anzugucken, sonst bekommst du auch noch solche Falten wie Tou-san. Lass uns jetzt deinen Bruder holen, ja? Kaa-san müsste mit dem Stillen fertig sein.“ „Kommst du Schatz? Ich bringe dich jetzt zu einen netten Mann, der uns sagen kann was mit dir nicht stimmt.“, flüsterte seine Mutter und nahm ihn in den Arm und streichelte ihm über die blonden Locken. „Was stimmt mit mir denn nicht, Mommy?“ „Ich fürchte du bist krank, mein Schatz. Sehr krank.“ Sie sah ihn wehleidig an, ihre Augen glitzerten wegen den Tränen, die ihr über die Wangen liefen. „Aber ich bin doch gesund. Warum muss ich dann weg?“ „Wie soll ich das nur erklären...?“ „Wer bin ich denn jetzt?“ Naruto Uzumaki. Ich bin Naruto Uzumaki und ich trage Menma Uchihas Erinnerungen in mir. „Bist du Naruto Uzumaki?“, die tiefe Stimme lies mich noch mehr erzittern, wenn das überhaupt möglich ist. „J-ja.“, ich hob mein Kopf und sah nach oben,die Richtung aus der die Stimme kam. Vor mir stand ein junger Mann, ungefähr zwei Jahre älter als ich. Seine schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht, nahmen mir aber nicht den Blick auf die schwarzen Augen, die mich eingehend musterten. Ich wusste wer vor mir stand. Wie konnte ich auch nicht? „Sasuke Uchiha?“ Mein Herz klopfte auf einmal wesentlich schneller als vorher. Er zog seine Augenbrauen hoch. „Du blutest.“ „Ich hole dir ein Pflaster und dann tut es auch gar nicht mehr weh.“ Ich starrte ihn erst nur verwirrt an und sah dann an mir runter. Blut war auf die schwarze Schuluniform getropft. „Du hast dir dein Gesicht aufgekratzt.“, murmelte er und deutete mit dem Kinn auf meine Hände. Meine Fingernägel schimmerten rot,ich konnte nicht anders und ließ meinen Blick auf ihnen verharren. Vorsichtig tastete ich mein Gesicht ab und zischte wütend als ich in die Wunde packte, die sich über meine Stirn zog. „Ich bringe dich zu der Krankenschwester. Sie soll sich das mal angucken.“, verkündete Sasuke und ergriff meinen Oberarm um mich auf die Beine zu stellen. „Wenn du dich das nächste mal vor mir verstecken willst, dann rate ich dir nicht zu schreien.“ Kapitel 2: Kapitel 2 Ich kanns ertragen, weil du das wichtigste in meinem Leben bist. ------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 2: Ich kanns ertragen, weil du das wichtigste in meinem Leben bist. „Weißt du warum ich dir zu geteilt wurde?“, fragte Sasuke, aber ich wusste, dass es nur eine rhetorische Frage gewesen ist. Trotzdem schüttelte ich den Kopf, zog aber zischend die Luft ein, als meine Wunden anfingen zu prickeln. „Weil deine alte Schule dich als Problemfall deklariert hat. Und laut den Lehrern bin ich am geeignetsten dafür zu sorgen, dass du an dieser Schule keinen Ärger machst.“, Sasuke überschlug die Beine und fixierte mich. „Folglich wirst du meinen Anweisungen Folge leisten. Ohne wenn und aber.Wenn ich versage, wird sich das aus meine berufliche Zukunft auswirken,deshalb werde ich alles tun, damit du dich dieser Schule fügst.“, Sasukes Ton duldete keinen widerstand. „Dafür dass du damals nur Soki wolltest, bist du echt ein Arsch.“, murmelte ich leise, aber Sasuke schien wohl ein paar Brocken aufgeschnappt zu haben. „Wie bitte?“ „Nichts.“ Er hob skeptisch die Augenbraue und lehnte sich in den Stuhl zurück. „Uzumaki, ich sag dir eins, ich mag keine Spielchen, damit das klar ist.“,Sasuke lehnte sich vor und sah mir direkt in die Augen. „Wenn du ein angenehmes Schuljahr hier haben willst, dann sei ruhig und mach das was ich dir sage.“ „Vergiss es. Ich bin nicht dein Schoßhündchen.“, wütend sprang ich von der Liege auf und wollte eigentlich aus dem Krankenzimmer gehen, aber Sasuke stoppte mich. „Das denkst du vielleicht. Setzt dich wieder hin. Ich werde dir die Regeln erklären. Meine Regeln.“, zischte Sasuke und drückte mich wieder auf das kalte Leder der Liege. „Du hast das zu tun was ich dir sage!Sonst setzt es was!“ „I don´t give a fuck about this shit.“, knurrte ich und riss mich von dem eisernen Klammergriff los. „Wie wäre es wenn du deine Englischkenntnisse auf den Unterricht und weniger obszönen Dingen beschränkst?“ „Wie wäre es wenn du mich in Ruhe lässt?“ Wenn ich ganz ehrlich sein sollte, wollte ich mich von Sasuke fernhalten. Menma hing an ihm. Und ich teile seine Erinnerungen und die immensen brüderlichen Gefühle, die Menma für diesen Bastard hegte. Es war schwer jemanden zu hassen, wenn du gezwungen wirst, diesen jemand ebenfalls zu mögen. Menmas Gefühle drängten sich wieder in den Vordergrund und kämpften gegen meine Eigenen, die nicht mehr als Hass, nein eher Abneigungen gegenüber diesem jungen Mann waren. „Ich werde dich vor der Schule abholen, dich zum Unterricht begleiten und dich wieder nach Hause bringen um dafür zu sorgen, dass du die Schule nicht schwänzt oder auf deinem Nachhauseweg wieder in irgendeine Spielhalle gehst. Ich hoffe du bist dir bewusst, dass unsere Schule so etwas nicht toleriert.“ Sasuke ignorierte einfach meinen Protest. Er sah aus als würde er innerlich eine Checkliste abhaken. „Ach ja? Und was ist,wenn ich etwas mit meinen Freunden machen möchte? Zum Beispiel direkt nach der Schule zu ihnen nachhause zu gehen? Was machst du dann?“, fragte ich ihn um ihn aus der Reserve zu locken. Er konnte mir schließlich nicht überall hin folgen. „Dann bringe ich euch dahin und hole dich dann später ab, wenn du nach hause gehst.“, erwiderte er gelassen und strich sich ein paar der längeren Haare aus dem Gesicht. „Was bist du? Ein Stalker oder so? Komm schon. Du bist nicht meine Mutter!“, ich konnte es nicht verhindern, dass meine Stimme am Ende höher wurde. „Anscheinend ja schon. Ich muss dich Babysitten, weil du sonst nur Probleme machst. Glaub mir, ich hätte in meiner Freizeit auch etwas besseres vorgehabt als mich um dich zu kümmern.“ „Warum lässt du es dann nicht einfach?“, schnauzte ich ihn an.Ich hatte auf die Scheiße keinen Bock mehr. „Weil es meine Pflicht ist.“ „Scheiß doch auf deine Pflicht.“ Als wir das Schulgebäude verließen, klebten mehrere Pflaster auf meiner Stirn, die die Kratzspuren verdeckten. Sasuke schritt stillschweigend neben mir her und starrte stur gerade aus, nickte ein paar mal wenn seinen Mitschüler und deren Schützlinge an ihnen vorbei liefen und ihnen einen schönen Tag wünschten. Ich hatte für diese Leute nur ein Schnauben übrig, denn ich hatte den Ausdruck in ihren Gesichtern gesehen. Sie wussten definitiv über mich Bescheid. Genervt zog ich meinen Schal über die Nase und zog die Mütze tiefer ins Gesicht. Ich hasse Winter. Es ist zu kalt. Shino und sein Senpai standen am Tor. Shino nickte nur ein paar mal im Laufe des angeregten Gesprächs,das ein braunhaariger Junge mit roten Dreiecken auf den Wangen lautstark und mit überschwänglichen Handgesten führte. Als sie uns jedoch entdeckten, stoppte der Braunhaarige und Shino drehte sich zu uns um. „Ist das dein Kumpel von dem du erzählt hast? Der Arme, mit Uchiha klar zu kommen, ist fast schon unmöglich.“, rief der Senpai von Shino und legte den Kopf zur Seite. Shino nickte wieder, musterte uns aber eingehend. Er wusste, dass etwas nicht stimmte. „Kiba, ich verstehe dich laut und deutlich, deshalb solltest du es etwas diskreter anstellen, wenn du über mich reden willst.“, meinte Sasuke und rückte seinen Mantel zurecht. „Ich wollte ja das du mich hörst.“, gab Kiba zurück, wand sich aber sofort mir zu. „Blondi, was hältst du davon wenn wir den alten Brummbär hier einfach stehen lassen und in die Spielhalle gehen. Ich habe gehört, dass dort ein neues Spiel aufgebaut wird.“ Ich konnte nicht anders als zu grinsen. „Aber immer doch. Ich bin dabei.“ „Vergiss es. Du gehst nach Hause. Jetzt!“ „Jetzt hör auf so ein Theater zu machen. Wir gehen nach Hause. Jetzt! Ich habe keine Lust mehr mit dir darüber zu diskutiert. Du hast schon genug angerichtet. Oh Gott ich kann mich hier nicht mehr sehen lassen. Warum musst du mir mein Leben immer so schwer machen? Warum konntest du denn kein normales Kind sein?“, stieß sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Er schauderte als er das Knirschen der Zähne hörte. Das hieß Mama war besonders sauer. Sie packte ihm am Handgelenk und zog ihn mit sich. „Du warst heute ein unartiger Junge. Deshalb wirst du bestraft.“ „Naruto? Ist alles in Ordnung? Du bist wohl gerade gedanklich wo anders gewesen.“, Kiba wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht rum. „Eh? Ja kann wohl sein. Ich weiß nicht mehr.“, antwortete ich verwirrt. „Wovon haben wir gerade geredet? Dieses Mal war es Shino,der das Wort ergriff. „Es fängt also wieder an. Seit wann geht das schon so,Naruto?“ Ich ließ meinen Blick zur Seite schweifen, aus irgendeinem Grund schämte ich mich. „Seit heute. Seit dem ich in der neuen Klasse bin.“ „Du lügst mich nicht an?“ Ich schüttelte energisch den Kopf. Niemals könnte ich Shino anlügen, wenn er der einzige ist, den ich habe. Verstehend drehte Shino sich zu Kiba um und beugte seinen Kopf leicht vor. „Es tut mir leid, wir werden heute nicht mitkommen können. Naruto und ich haben da noch etwas zu klären.“, entschuldigte Shino sich höflich, griff aber im selben Moment nach meinen Handgelenk. „Verzeihung Uchiha-senpai, aber ich versichere Ihnen, dass Naruto sicher nach Hause kommt, ohne Ärger zu machen.“ Der Blick von Sasuke verfolgte mich den ganzen Weg in meine leere und kalte Wohnung. „Warum hat es wieder angefangen?“, fragte Shino und legte seine Brille auf den kleinen Küchentisch, auf dem noch eine Ramenschachtel von gestern stand. „Was meinst du?“, fragte ich ahnungslos, obwohl ich wusste, was er meinte. Eigentlich wollte ich nur das Unvermeidliche heraus zögern. „Hör auf mich anzulügen, du undankbares Kind!“ „Was ist dieses Mal der Trigger gewesen?“, Shinos Verstand lief mal wieder auf Hochtouren. In seinem Hirn wurden sehr wahrscheinlich alle Möglichkeiten abgewogen und sortiert, bis er zu einem zufrieden stellenden Ergebnis kam. „Es war Sasuke Uchiha oder?“ Ich nickte nur und ließ mich erschöpft auf den Stuhl fallen. Ich wusste, dass er eine Antwort haben wollte, warum ausgerechnet Sasuke so eine heftige Reaktion hervor gerufen hat. „Wie du weißt, kann ich mich an Dinge erinnern, die von einer anderen Person stammen. Und du weißt ja, dass ich durch bestimmte Trigger von den Erinnerungen ab und zu überwältigt werde, richtig? Je bedeutender der Trigger, desto intensiver die Erinnerung. Und als ich Sasukes Namen gehört habe, da sind seine Erinnerungen praktisch in meinem Kopf explodiert. Es war einfach zu viel für mich. Selbst jetzt kann ich nicht aufhören zu zittern oder mich auch nur ansatzweise zu konzentrieren. Seine Erinnerungen geistern mir immer noch durch meinen Schädel. Selbst seine Gefühle sickern durch. Gefühle die ich nicht habe.“,zum Ende hin wurde meine Stimme immer schwächer und mein Atem ging stoßweise. Ich versuchte vergeblich zu schlucken und mich einigermaßen wieder unter Kontrolle zu bekommen. Shino nickte verständnisvoll, schien aber noch zu überlegen, was er als nächstes sagen sollte. „Möchtest du was essen? Ich glaube ich habe noch etwas von gestern Abend da.“. Es war schon fast ein kläglicher Versuch das Gespräch zu beenden. „Und ein bisschen was von meinem letzten Einkauf sollte auch noch essbar sein.“ „Naruto, sieh mich an und höre auf jedes mal das Thema zu wechseln wenn es um deine zweite Persönlichkeit geht.“, Shino wirkte ernst und mindestens genauso angespannt wie ich selber, was noch mich noch mehr aufregte. „Ich habe keine zweite Persönlichkeit. Ich bin ich und niemand anderes. Verstehe das doch endlich.“, rief ich wütend ließ Shino in der Küche stehen. Denn er wollte nicht kapieren dass ich einfach nur ich war. Menma war eine ganz andere Person. Wir hatten nichts gemeinsam. Wie kann es dann sein, dass Menmas Gefühle permanenter und stärker sind als meine eigenen? Dabei war alles was Menma ausmachte, nur Erinnerungen die ich nicht haben sollte. Ich seufzte und ließ mich auf das alte Sofa fallen. Warum musste eigentlich alles immer so kompliziert sein? „Naruto? Du solltest dir Hilfe suchen. Warum? Weil es dir dann garantiert besser geht. Und dass ist nicht nur wegen deinen falschen Erinnerungen, sondern auch wegen deiner Mutter. Du kannst nicht dein ganzes Leben versuchen, deine Vergangenheit zu verdrängen.“ Shino stand im Türrahmen und beobachte mich wie eines dieser Käfer die er zu Hause hielt. „Ich verdränge meine Vergangenheit nicht. Und meine Alte hat damit rein gar nichts zu tun. Und überhaupt, wie soll ich mir die Hilfe denn bitte leisten können?“, knurrte ich bevor ich ihn zur Seite schubste und wieder in die Küche ging. Ich wollte jetzt essen, nicht denken. „Naruto, du rennst schon wieder weg.“, hörte ich Shino murmeln bevor er sich an den Küchentisch setzte. „Ja und? Es ist mein Leben oder?“ Ich stand wieder vor der Badewanne und sah auf die spiegelnde Oberfläche, die mein verzerrtes Gesicht zeigte. „Steig jetzt endlich in die verdammte Badewanne,Junge! Ich habe jetzt keine Lust auf das Theater. Du bist eigentlich alt genug um alleine gehen zu können!“, Mama´s Hand klammerte sich schmerzhaft um sein Handgelenk, als sie versuchte ihn in die Badewanne zu zerren. „Ich will nicht Mama. Das W-wasser wird mich töten!“, heulte der kleine Junge los und stemmte sich panisch gegen den Boden, aber seine Füße fanden keinen richtigen Halt, weshalb er sich der Badewanne immer mehr näherte. „JETZT STEIG ENDLICH REIN DU NICHTSNÜTZIGES KIND!“,schrie sie und- „Komm her mein Sohn, ich habe da was für dich. Ich denke es wird dir gefallen. Ganz bestimmt. Aber du darfst niemanden etwas davon erzählen, sonst werde ich sehr böse mit dir, ja?“,flüsterte sie leise. Ihre Stimme jagte ihm einen Schauer über den Rücken.Das ungute Gefühl wollte ihn einfach nicht los lassen. „Was denn, Mama?“, fragte er trotzdem, denn er klammerte sich noch immer an der ärmlichen Vorstellung einer heilen Welt, etwas, was ihm auf ewig verwehrt bleiben sollte. Irritiert schüttelte ich den Kopf und versuchte mich wieder auf das dampfende Wasser zu konzentrieren. Es sah einfach nur aus wie eine Scheibe, still und unbeweglich. Wie ein Tier das sich gerade für den Absprung bereit macht um seiner Beute den Gnadenstoß zu geben. Ich drehte den Stöpsel raus und sah wie das Wasser langsam im Abfluss verschwand. Meine Selbsttherapie war ein einziger Reinfall. „Fuck.“ So um Punkt sieben schien es an meiner Tür zu klingeln, aber ich war noch zu schlaftrunken um überhaupt zu reagieren. Ich tat mich schon immer schwer damit, morgens aus dem Bett zu kommen. Müde schob ich meine Bettdecke zur Seite und kroch langsam aus den Federn. Gähnend schlürfte zur Tür und sah einen äußerst grimmigen Sasuke, der sich ohne ein Wort an mich vorbei drängte und geradewegs in Richtung Schlafzimmer lief. „Äh...auch einen guten morgen der Herr.“,murmelte ich bevor ich ihm folgte. „Geh duschen, zieh dich an und pack deine Schulsachen. Ich muss noch heute etwas für den Schülerrat machen und muss heute eher da sein.“, kommandierte er und riss meine Ersatzschuluniform aus dem Schrank. „Beeil dich.“ „Eh...geht´s noch?“, fragte ich ihn völlig entgeistert und packte meine Uniform wieder in den Schrank. „Was fällt dir eigentlich ein hier rein zu marschieren und mir zu sagen was ich zu tu habe. Hackt es bei dir?“ Genervt funkelte er mich an und raufte sich die Haare. „Ich habe keine Zeit um mit dir über so etwas zu diskutieren. Ich sorge nur dafür dass du solange du unter meiner Aufsicht bist, dich wie ein zivilisierter Mensch kleidest, sprichst und verhältst. Etwas was deine Eltern dir wohl nicht eintrichtern konnten.“, schnaubte er und klaubte ein weiteres Mal die Uniform aus dem Schrank, nur um sie gleich darauf auf mein ungemachtes Bett zu werfen. „Ich ziehe die Uniform von gestern an.“, murmelte ich. Um ehrlich zu sein war seine Ansprache gerade wie ein Schlag in die Fresse.Wie konnte Sasuke nur so reden obwohl er von nichts eine Ahnung hatte. Ich wollte ihm dafür die perfekten Zähne aus dem Gesicht prügeln, aber da war es wieder. Das schlechte Gewissen, dass Menma in den letzten Sekunden gefühlt hatte, bevor er verstarb. Die Tatsache, dass er aus Sasukes und Itachis Leben verschwinden musste, hatte Menma selbst bei seinen letzten Atemzügen geplagt. „Du willst deine Uniform von gestern anziehen?“, Sasuke rümpfte angewidert die Nase als er sich das zerknitterte weiße Hemd ansah. „Ich kann es mir nicht leisten jeden Tag die Waschmaschine zu benutzen.“, gab ich zurück und hob die Hose vom Boden auf. „Gott, verdienen deine Eltern denn nichts? Ist ja widerlich.“, maulte er noch und ging aus dem Raum, nur um in die Küche zu stolzieren und sich dort mit kritischem Auge um zu sehen. „Wo sind sie überhaupt? Ich würde gerne mit ihnen darüber reden, wie wir dein zukünftiges Verhalten bessern können.“, fügte er hinzu und ließ sich auf den Küchenstuhl fallen. „Weg.“, antwortete ich ihm, während ich die Knöpfe zu machte und auf meiner Lippe kaute, um meine Selbstbeherrschung zumindest noch einen kleinen Moment zu bewahren. Ich schmeckte das Blut auf meiner Zunge und versuchte immer wieder tief ein zu atmen. Einen Ausraster konnte ich mir nicht leisten. Nicht jetzt und vor allem nicht vor ihm. „Also gehen sie doch arbeiten? Dann solltest du es dir auch leisten können, deine Wäsche zu waschen.“ Zittrig atmete ich ein und öffnete die Schublade direkt neben dem Herd. „Ich weiß nicht wo meine Eltern sind. Falls dir es nicht aufgefallen ist, ist in dieser Wohnung nur ein einziges Schlafzimmer. Aber los! Geh schon. Vielleicht habe ich das Schlafzimmer von meinen Eltern unter meinem Bett versteckt!“, gab ich schnippischer als gewollt zurück und holte eine abgelaufene Cornflakesschachtel hervor. Ich fischte eine handvoll von den pappigen und geschmacklosen Maisflocken heraus und schob sie in den Mund. „Sie lassen dich alleine wohnen? Und kipp die Cornflakes das nächste mal in eine Schale wie ein normaler Mensch. Wenigstens das haben dir deine Eltern beigebracht oder?“ „Das hier ist dein Reich ab jetzt, mein Sohn. Angemessen für so etwas wie dich.“, kicherte sie, bevor sie die Tür in Schloss fallen ließ und die Dunkelheit wieder über ihn kam. War denn nirgendwo ein Lichtschalter? Mit einer abfälligen Handbewegung tat ich seine Bemerkung ab und ging zurück in mein Zimmer um meine Schulsachen zu packen. Zumindest wollte ich, aber ich wusste nicht welche Fächer ich heute hatte. Ich hatte gestern ja die Einführungsstunden verpasst und somit alles was relevant für die Schule war. Wütend setzte ich mich aufs Bett und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Super Start für ein neues Schuljahr. Ich spürte die Tränen bereits in meinen Augen brennen. Es war nur eine lächerliche Kleinigkeit. Wie konnte mich das Vergessen meines Stundenplans am Rande eines Nervenzusammenbruch bringen. Und die Schule hatte nicht einmal richtig angefangen. „Kommst du jetzt, du degenerierter Affe?“, hörte ich Sasuke aus der Küche rufen. „Vergiss dein Obento nicht.“ Welches Obento? Wohin sollte ich gehen? „Ich habe keinen Stundenplan.“, murmelte ich stattdessen leise und griff nach meiner Tasche und stopfte die ausgeliehenen Bücher wahllos hinein. Keine Ahnung was, Hauptsache es war etwas da. Ich stolperte mit noch halboffenen Schuhen zur Tür an der Sasuke ungeduldig auf mich wartete und mit dem Schuh immer wieder anklagend auf den abgenutzten Holzboden klopfte. „Was ist mit deinem Essen?“, fragte er anklagend. „Hab keins.“ „Hast du alles?“, fragte er noch einmal, öffnete aber schon die Haustür. „Ja. Alles klar.“, bestätigte ich, musste aber einmal kurz die Augen schließen, wegen der kleinen Lüge. Ich hatte nicht alles. Das Wichtigste lag immer noch in meiner Kommode, die neben meinem Bett stand. Aber da konnte ich nicht ran, solange er hier war. Er wusste sehr wahrscheinlich was es war und wenn nicht würde er es herausfinden. Bestimmt. „Wir müssen noch Shino abholen.“ „Wir haben keine Zeit mehr.“ „Die haben wir ohnehin nie.“ „Naruto, du bist hier?“, fragte Shino, als ich ihm vor dem Schultor antraf. „Hm? Ja klar, wieso nicht?“, irritiert sah ich an. Was hatte er denn erwartet? „Wollte Sasuke dich nicht jeden Morgen in deine Klasse bringen?“, Shino schulterte seinen Rucksack und schloss zu Naruto auf. „Ach so ja. Ich habe mich nur aus der Klasse geschlichen, solange Sasuke mit der Schülervertretung beschäftigt ist. Außerdem wollte ich noch einmal mit dem Direktor reden, wegen meines Jobs. Willst du mitkommen? Wir haben ja noch locker eine halbe Stunde bis der Unterricht anfängt.“, schlug ich vor und betrat gemeinsam mit Shino den Schulflur. „Wie kommst du mit Sasuke zurecht?“, wollte Shino wissen, wohl wissend, dass ich nicht gerade positiv auf meinen Senpai reagierte. „Wunderbar! Wir sind wie ein Herz und eine Seele.“, ließ ich ihn wissen und verdrehte die Augen. „Komm mir nicht so Naruto. Was ist mit den Erinnerungen von Menma? Helfen die Tabletten noch?“ Seine Brille war etwas von der Nase gerutscht, weshalb ich den ernsten Ausdruck in seinen Augen sehen konnte. „ Ich habe seltsamer weise keine all zu deutlichen Erinnerungen seit dem. Es scheint wohl okay zu sein. Sasuke ist wohl doch kein Trigger, wenn du es so nennen willst.“, Shino dirigierte mich Richtung des Verwaltungsgebäudes. Ich hatte ja aufgrund meines Fehlens gestern keine Ahnung wo ich hin musste. Ich würde mich in Zukunft wohl auf Shino oder Sasuke verlassen müssen. Allein der Gedanke von Sasuke in irgendeiner Form abhängig zu sein, kotzte mich an. Am liebsten würde ich mir einen Stuhl schnappen und alles um mich kurz und klein schlagen. Aber ich musste mich zusammen reißen. „Wirken die Tabletten denn noch? Es ist eine Weile her, dass du sie genommen hast. Vielleicht ist sie nicht mehr hoch dosiert genug.“, hakte Shino noch einmal energischer nach. „Eh...ja natürlich. Wird wohl alles in Ordnung sein.“ „Wirklich? Wenn du die Tabletten sonst nimmst, verhältst du dich ganz anders.“ „Es ist alles in Ordnung Shino. Echt jetzt.“, meinte ich lächelnd, aber irgendwie schien er es mir nicht abzukaufen. Nagato Uzumaki war aus der Nähe betrachtet, eine noch furchterregendere Figur als von Weitem. Er überragte mich locker um drei Köpfe, auch wenn ich für mein Alter relativ groß gewachsen war. Ich spürte seinen stechenden Blick und blickte hoffentlich unauffällig schnell zu Seite. „So, was kann ich für dich tun?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und musterte mich ruhig. Er versuchte mich wohl ein zu schätzen. „An dieser Schule gibt es ein Nebenjobverbot...“, fing ich an, unsicher wie ich das Thema ansprechen sollte. „...,aber ich brauche meine Nebenjobs um über die Runden zu kommen.“ Nagato stütze seine Ellbogen auf der gläsernen Tischplatte ab und verschränkte seine Finger vor seinem Gesicht. „Ich habe deinen Brief, den du bei deiner Bewerbung an dieser Schule beigelegt hast, durch gelesen und beschlossen dieses eine mal eine Ausnahme zu machen.“, begann er und lehnte sich wieder zurück in seinem sehr gemütlich aussehenden Lederstuhl. „Ich bin mir deiner Situation bewusst und verstehe auch weshalb du deinen Job brauchst. Du kannst also weiter arbeiten, wenn du nicht während der Schulzeit arbeitest, angemessenen Leistungen erbringst und dich von sämtlichen Ärger fern hältst. Außerdem ist es dir verboten, später zu arbeiten als der Jugendschutz es zu lässt, sowie will ich nicht hören, dass du einen unlauteren Beruf ausübst.“ Seine Bedingungen waren fair und akzeptabel, allerdings müsste ich meinen Job in der Bar kündigen und mir einen Neuen suchen müssen. „Vielen Dank, ich werde sie nicht enttäuschen.“, rief ich lachend und verließ freudestrahlend den Raum. „Kein Gerenne auf den Gängen, junger Mann!“, rief er mir noch hinterher, entlockte mir aber noch ein größeres Lächeln. Shino, der vor der Tür gewartet hatte, runzelte erst irritiert die Stirn, lächelte dann aber auch leicht. „Lass und eine Zeitung kaufen, neh? Ich brauche noch einen neuen Nebenjob. Und könntest du mir vielleicht mal ab und an bei den Schulaufgaben helfen?“ „Klar.“ Meine Euphorie, die ich noch vor der ersten Stunde gefühlt habe, fand ein jähes Ende als die erste Stunde begann und verschwand komplett als die Glocke zur dritten Stunde läutete. Die ständigen verstohlenen Blicke und das darauf folgende Kichern meiner Mitschüler ließen meine Laune in den Keller sinken. Ich wusste, dass sie aufgrund der Gerüchte sich das Maul über mich zerrissen und die Geschichten weiter spinnen. Bis sie wie eine Wolke über mir hingen und jeden davon trieb, der mir zu nahe kam. Als es endlich nach der vierten Stunde klingelte, war ich der erste, der aus dem Raum stürmte. Ich hatte die Schnauze voll und meine Aggressionen kaum mehr unter Kontrolle. Sasuke kam mir am Ende des Ganges bereits entgegen, mit stoischem Blick bewegte er sich elegant und effizient vorwärts, wobei er mich keine Sekunde aus den Augen ließ. „Uzumaki, her kommen. Wir werden jetzt dein Unterrichtsmaterial wiederholen.“, rief er ohne dabei seine Stimme wirklich zu erheben. Genervt seufzte ich auf. Gerade der einen Hölle entkommen, gleich in die nächste rein gelaufen. „Und was ist mit Shino? Er hat mein Mittagessen!“ „Dann gehen wir eben an seinem Klassenzimmer vorbei.“, erwiderte Sasuke nüchtern und bekam meinen Kragen zu fassen. „Jetzt komm.“ Die angestrengte Stille und Sasukes stechende Blicke machten mich fast wahnsinnig. Am liebsten hätte ich ihm das schwere Physikbuch um die Ohren gehauen hätte. „Äh...wie ist die Schülerversammlung gelaufen?“, versuchte ich ein Gespräch an zu fangen, denn mir ging dieses Schweigen gehörig auf die Nerven. Überraschenderweise antwortete Sasuke sogar ohne genervt zu schnaufen. „Wir haben über die Lehrerin gesprochen,die in zwei Wochen aus dem Mutterschaftsurlaub kommt und deinen Klassenlehrer ersetzen wird.“ Irritiert runzelte ich die Stirn. „Wieso bekommen wir einen neuen Klassenlehrer?“ Nicht dass ich gesonderten Wert darauf legte, wer mein Lehrer war. Sie mieden mich grundsätzlich. „Er wird aufgrund gesundheitlicher Probleme in Frührente gehen.“, antwortete Sasuke knapp und tippte wieder auf die Aufgabe, mit der ich eigentlich beschäftigt gewesen war. „Aha, okay.“, murmelte ich, bevor ich mich wieder meinen Physikaufgaben widmete. Als endlich der letzte Gong erklang, schleifte ich meinen müden Körper über den Schulhof. Sasuke lief ein paar Schritte vor mir, sein Handy am Ohr und schien mit jemanden zu diskutieren. „Nein, du brauchst nicht zu kommen. Ich habe noch etwas ab zu liefern. - „Nein, ich komme nur ein paar Minuten später nach Hause.- Meine Güte, du kannst manchmal echt nervig sein. Ich frage mich wie man in deinem Alter noch so nervig sein kann.-Wie? Du bist schon da?“, Sasuke drehte sich zu den Parkplätzen um die links vom Ausgang waren und ließ seine Augen über die Autos gleiten. „Komm Blondi, wir bekommen heute wohl eine Sonderbehandlung.“, meinte Sasuke und bedeutete mir mit dem Finger, dass ich ihn folgen sollte. „Was meinst du mit Sonderbehandlung?“, fragte ich ihn, als wir uns schon durch die schmalen Wege zwischen den Autos durch schlängelten. „Dass ich euch wohl durch die Gegend fahren werde.“, wurde meine Frage beantwortet, aber nicht von Sasuke. Beinahe wie in Zeitlupe drehte ich um und im selben Moment schien mein Herz einen Moment auszusetzen. „Itachi...Lange nicht mehr gesehen.“ Und hier bin ich wieder. Ich muss mich echt entschuldigen, dass das Kapitel erst jetzt kommt, aber ich brauchte einfach ein bisschen Ruhe. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Das nächste kommt geschwind. Ich denke ende der Woche aber ich mache keine Versprechungen. Ihr wisst ja wohin das führt. Liebe Grüße TheGroooah Kapitel 3: Kapitel 3: Wir müssen reden und erkennen was der Ausweg ist. ----------------------------------------------------------------------- WARNUNG: In diesem Kapitel wird das Thema Kindesmisshandlung eingeführt. Es wird in keinster Weise verherrlicht oder ähnliches. (Nur für die Leute, die vielleicht auf die Idee kommen die Story zu sperren) Ich möchte damit auch niemanden beleidigen oder sonst was. Ich nehme das Thema ernst. Wenn jemand der Meinung ist, dass es falsch dargestellt wird oder sich angegriffen fühlt, so ist es in keinster Weise Absicht. Desweiteren werden die Abschnitte in drei Schriftarten aufgeteilt. Die kursiv und fetten Zeilen sind nicht spezifisch auf eine Figur zu geschnitten, sondern auf beide. Kapitel 3: Wir müssen reden und erkennen was der Ausweg ist. Itachi stand vor Menmas Zimmer und klopfte immer wieder mal an der schweren und massiven Tür, um die Aufmerksamkeit von seinem älteren Bruder zu erregen. „Nii-san! Mach auf, ich will spielen!“, rief er und klopfte mit seiner kleinen Hand wieder einmal gegen das Eichenholz.Warum wollte Menma denn nicht raus kommen und spielen? Menma spielte immer mit ihm. Er wollte gerade wieder mit seiner kleinen Faust ausholen, als ihn ein leises Räuspern unterbrach. „Menma war leider ein unartiger Junge, deshalb muss er jetzt auf seinem Zimmer bleiben. Komm nächste Woche noch mal vorbei. Dann hat er seine Strafe abgesessen.“, meinte die Frau und beugte sich zu ihm runter. Ihre pechschwarzen langen Haare fielen ihr ins Gesicht, als sie ihn sanft anlächelte. Itachi legte den Kopf zur Seite, musterte die Frau kurz bevor er nickte und den langen Flur entlang nach Hause lief. „Also kann Menma auch ein unartiger Junge sein?“, murmelte er leise, wurde aber sofort abgelenkt, als er das leise Klicken hörte, als die Haustür ins Schloss fiel. Sein Vater war endlich zu hause. „Sind wir uns schon einmal begegnet?“, fragte Itachi, seine Autoschlüssel klimperten leise, da er sie immer wieder um sein Zeigefinger kreisen ließ. Am liebsten hätte ich mir auf die Zunge gebissen. Wie konnte mir so ein derart fahrlässiger Fehler unterlaufen? „V-Vielleicht?“, stotterte ich und versuchte fieberhaft eine Ausrede zu erfinden. „Ist das jetzt nicht egal? Ich habe noch etwas für die Schülervertretung zu tun, also können wir jetzt los?“, mischte sich Sasuke genervt ein, seine Arme waren vor der Brust verschränkt. „Ja, okay. Aber ich kann mir nicht helfen. Ich habe das Gefühl, dass wir uns schon einmal gesehen haben.“, merkte Itachi noch an, bevor den Wagen aufschloss und auf der Fahrerseite einstieg. „Warum holst du uns eigentlich ab, Itachi?“, wollte Sasuke wissen als wir bereits das Schulgrundstück verlassen hatten. Ich konnte ihre Gesichter nicht sehen, da ich hinten saß und nur ihre Hinterköpfe anstarren konnte, aber ich wusste am Tonfall von Sasuke, dass er bestimmt wieder seinen Mörderblick drauf hatte, mit dem er für gewöhnlich nur mich bedachte. „Ach, ich habe gehört, dass du ein Schützling vom alten Uzumaki aufgedrückt bekommen hast und ich konnte meine Neugier einfach nicht unterdrücken.“, antwortete Itachi und zeigte einem Drängler den Mittelfinger, bevor er auf das Gas stieg und diesen in einer Staubwolke zurück ließ. „Itachi!“ , knurrte sein jüngerer Bruder wütend, aber der Ältere fuhr unbeirrt fort. „Weißt du, Sasuke war damals auf der Middel School ein richtiger Rowdy. Und damit er auf eine anständige Uni kommt, muss er ein Makelloses Verhalten während seiner gesamten Schullaufbahn vor weisen können.“, erklärte Itachi und ließ den Wagen an einer roten Ampel zum Stehen kommen. „Itachi! So etwas muss er nicht wissen!“, rief Sasuke ihn dazwischen und funkelte seinen Bruder wütend an. „Ach, ich finde er sollte es wissen.“, gab Itachi zurück und rümpfte die Nase. „Da er allerdings ziemlich viel Mist während seiner gesamten Mittel Stufe gemacht hat, hat der alte Uzumaki meinem kleinen Bruder hier, eine Chance gegeben. Wenn er dich unter Kontrolle halten kann, dann schreibt er eine Empfehlung an Sasukes Wunschuni. Und wie dir sicherlich noch nicht bekannt ist, hat der alte Uzumaki ziemlich viel Einfluss in der Bildungswelt. Der alte Uzumaki schlägt damit natürlich zwei Fliegen mit einer Klappe.“ „Achso...“ Ich schwieg für den Rest der Fahrt. Natürlich wusste ich, dass Sasuke so etwas nicht freiwillig machen würde, aber dass dieser Junge so eiskalt war, schockierte mich doch ein wenig. Als wir auf die kleine Nebenstraße einbogen, in der auf meine Wohnung lag, schien Itachi leicht nervös zu werden und schien dabei immer wieder etwas zu wiederholen. Ich wusste nicht was er murmelte, aber Sasuke schien ihn wohl verstanden zu haben, weil er sofort danach genervt aufseuftze. „Jetzt mach dir nicht in die Hose. Niemand würde uns hier anfallen. So dumm ist nicht einmal das Gesindel, dass hier lebt.Außerdem bin ich heute morgen hier auch durch gekommen.“ Itachi schüttelte nur den Kopf und fuhr ein wenig schneller. Da ich ungefähr verstanden hatte, warum Itachi sich nicht beruhigen konnte, lehnte ich mich etwas vor und legte meine Hand auf den Fahrersitz um Itachi möglichst nahe zu sein. „Keine Angst....das wahre Gesindel traut sich erst in der Nacht auf die Straße.“, flüsterte ich leise. Ich spürte wie Itachi leicht zusammen zuckte, seine Augen dann aber wieder auf die holprige Straße fixierte. „Warum suchen sich diese Penner nicht einfach Arbeit? So wie jeder vernünftige Mensch auch?“, schnaubte Sasuke angewidert als er eine kleine Gruppe von Obdachlosen am Straßenrand entlang schlendern sah. Die Augen von einem der Obdachlosen leuchteten auf als er den Nobelschlitten der Uchihas an ihm vorbei fahren sah. Im selben Moment stolperte er los und klopfte wie wahnsinnig gegen die Glasscheibe. „Abschaum.“, knurrte Sasuke und bedeutete seinem älteren Bruder auf das Gas zu drücken. Von dem alten Mann war kurze Zeit später nichts mehr zu sehen, da dieser zu Boden gefallen war. Traurig sah ich dem alten Mann hinterher, der sich schwerfällig versuchte aufzurichten. Vor ein paar Jahren, hatte er noch in der Wohnung direkt neben meiner gewohnt, verschwand aber von dem einem auf den anderen Tag. Ich wusste, dass er ein Kriegveteran war, der sich nach dem Kriegsende nicht wieder in die Gesellschaft eingliedern ließ. Ich konnte mich nicht mehr so genau an seinen Namen erinnern, aber ich glaube er hieß Jiraiya. Das Gebäudekomplex in dem meine Wohnung lag, befand sich so ziemlich am Ende der Straße, zwischen einem alten Kino und einem kleinen Spielplatz, in dem ich allerdings noch kein einziges Kind spielen gesehen habe, seit ich hier wohne. Vor dem Gebäude türmten sich die Abfallsäcke, da die Müllabfuhr auf sich warten ließ. Aber selbst wenn sie kam, dann nur in Begleitung einer Polizeistreife. Alles andere wäre hier zu gefährlich. Meine netten Nachbarn hier, reagierten gar nicht gut auf Außenstehende. Ich glaube, dass merkten die Uchiha Brüder spätestens dann, als eine etwas betagtere Frau aus ihrem herunter gekommenen Haus stürmte und ihren Toaster dem teuren Auto hinter warf. „Meine Güte, was für Leute wohnen denn hier?“, murmelte Itachi immer wieder, die Farbe war aus seiner ohnehin aus seiner hellen Haut gewichen. „Sasuke, glaub ja nicht, dass ich dich hier noch einmal her fahren lasse.“ Weder ich noch Sasuke sagten etwas dazu. War es denn nicht eindeutig, wer hier lebte. Konoha, die schönste Stadt der Welt. Der Wille des Feuer brennt in jedem und blablabla. So etwas ähnliches stand jedenfalls auf den Werbeplakaten. „Danke fürs nach Hause fahren, Itachi.“, sagte ich und öffnete die Tür, hielt aber noch inne und drehte mich zu dem jüngeren Uchiha Bruder um. „Sasuke“ Ich nickte ihnen noch einmal zu und machte geräuschvoll die Autotür zu. Ich hatte es geschafft. Zum Glück. Ich wischte mir mit den Ärmeln die Tränen von Gesicht. Scheiße, warum mussten sie jetzt auftauchen. Ich bin noch lange nicht bereit dazu. Ich komme nicht einmal mit Menmas Erinnerungen klar, weder noch mit mir selbst. Ich kann sie jetzt echt nicht gebrauchen. Sobald meine Haustür ins Schloss fiel, fing ich an hemmungslos zu heulen. Die Tränen kullerten mir einfach übers Gesicht und wollten scheinbar nicht aufhören. „Warum? Menma, warum tust du mir das an? Warum Mama?“, brachte ich erstickt zwischen all dem Schniefen hervor. „Was wollt ihr von mir?“ Mein Handy piepte. Ich musste zur Arbeit. Am nächsten Morgen stand ich bis zu den Knöcheln im Wasser. Und das wortwörtlich. Hastig flüchtete ich mich wieder auf mein Bett und betrachtete mit Entsetzen mein überflutetes Schlafzimmer. „Scheiße!“, fluchte ich und rieb meine Füße mit der Decke ab, damit sie so schnell wie möglich wieder trocken wurden. Mir wurde unsäglich schlecht. Wasser. Überall war Wasser. Ich vergrub mein Kopf in den Händen, um es nicht weiter ansehen zu müssen. Und doch war das Wasser immer noch da. Ich hörte wie es weiter in meine Wohnung drang und gegen mein Bett schwappte. Das leise Plätschern jagte mir einen Schauer über den Rücken. Der Raum fühlte sich gleich um ein paar Grad kälter an und der modere Geruch von abgestandenem Wasser drag in meine Nase. Ein ersticktes Würgen drang aus meiner Kehle hervor, als ich versuchte wieder runter zu kommen. Ich schlug die Decke in die ich mich unbewusst eingerollt habe, von meinem Körper und stand mit wackeligen Beinen auf. Hecktisch sah ich mich nach meinem Handy um. Ich musste Shino anrufen! Er musste mich hier raus holen. Irgendwie. Wo war mein Handy?! Blind tastete ich meine Nachtkommode ab, meine Augen starr auf das Wasser gerichtet, mit der Angst, dass es mich jeden Moment vom Bett reißen würde und meinem Leben ein Ende setzte. Zittrig atmete ich aus, als ich das Aufladekabel zu fassen bekam. Mein Handy musste daran angeschlossen sein. Ich zog das Kabel mit meinem Handy zu mir heran, aber als das alte Gerät zum Vorschein kam, tropfte das Wasser aus den Lücken des Displays auf meine Bettdecke. Ohne groß weiter zu denken, schmiss ich das Wasser verseuchte Gerät ans andere Ende meines Zimmers, wo es mit einem lauten Platschen zu Boden sank. Frustriert und ein weiteres Mal den Tränen nahe, sah ich mich im Zimmer um. Aber alle Möbel, die ich zum Klettern hätte benutzen können, befanden sich außerhalb meiner Reichweite. Meine Wohnung war nicht groß, wie konnte es dann sein, dass ich nicht mal in der Lage bin auf die andere Seite meines Raumes zu gelangen. Das Wasser stieg weiter an. Und wusste nicht was ich tun sollte. Ich blickte aus dem Fenster, das schräg gegenüber von meinem Bett war. Ich sah draußen nur die Bäume im Wind rascheln und den verlassenen Spielplatz. Im selben Moment kam mir eine Idee. Keine Gute, garantiert nicht, aber es war besser als weiterhin dieser widerlichen Substanz ausgeliefert zu sein. Ich versuchte die Kommode weiter in den Raum zu schieben um so besser an das Fenster zu gelangen, aber das Möbelstück bewegte sich keinen Zentimeter. Verzweifelt trat ich dagegen. Mein Herz fing an zu rasen und ich wusste ganz genau, wenn ich hier bald nicht heraus kam, würde ich wahnsinnig werden. Und selbst wenn das bedeutet aus dem Fenster zu springen. Noch einmal trat ich gegen das Holz, aber mehr als ein Ächzen gab es nicht von sich. Ich fühlte mich als würde ich bereits ertrinken. Als würde sich das Wasser um mein Hals legen und so lange zu drücken bis ich endlich weg bin. „Jetzt stell dich nicht so an!“, schrie sie. Ihre schrille Stimme ließ ihn zusammenschrecken. „Steig ins Wasser!“ „Neiheiiin!“, brüllte der Junge, sein Gesicht Tränen überströmt und schlug wild um sich. Die Angst vor dem Wasser schien ihm in Gesicht geschrieben. Wutentbrannt langte sie nach seinen Haaren und zog so kräftig wie möglich daran. Vor Schmerzen schrie der Junge auf und kratzte seine Mutter, damit sie zumindest etwas den Griff lockerte, das ließ sie stattdessen aber noch wütender werden, sodass sie im selben Moment noch mit voller Kraft, sein Gesicht gegen die Keramikoberfläche der Badewanne schlug. Ein ekelerregendes Knacken durchbrach die kurzzeitige Stille, ehe der Junge anfing lautstark zu schreien. Dennoch wurden seine schmerzerfüllten Schreie jedes mal unterbrochen, wenn er gezwungen war, das Blut, das nicht nur aus seiner Nase lief, herunter zu schlucken. „Weißt du eigentlich wie sehr du mich nervst?“, fragte sie ihn ruhig und sah auf ihn herab als wäre er nur lästiger Ballast. Ein weiteres Mal griff sie in seinen Haarschopf und zog sein Gesicht zu ihr heran. „Du wirst jetzt baden, ja? Hast du mich verstanden?“ Der Junge gab nur ein verängstigtes Nicken von sich und ein leichtes Lächeln schlich sich in ihre Fratze. „Dann sei lieb und artig. Mama weißt schon was sie tut.“, flüsterte sie ihm ins Ohr drückte seinen Kopf unter Wasser. Das Blut löste sich im Wasser auf und verließ den Körper des Kleinen in roten Fäden, die das Wasser färbten. Immer mal wieder, wenn sie dachte ihr Junge würde ersticken, lies sie ihn auftauchen, nur um zu beobachten, wie der Junge verzweifelt nach Luft rang, seine Fingernägel von dem Klammergriff um den Badewannenrand abbrachen und ins Wasser fielen. Und doch wehrte der Junge sich nicht weiter.Sie stemmte sich mit ihrem ganzen Gewicht auf den Körper des Jungen, der immer wieder versuchte nach oben zu gelangen. Seine Hände ruderten panisch im Wasser herum und ließ das warme Nass durch das Badezimmer spritzen. Als sie bemerkte, dass der Widerstand ihres Sohnes weniger wurde, ließ sie von ihm ab. Die geschwächte Gestalt ihres Sohnes tauchte auf. Sein Atem ging stoßweise und die Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Seine Unterlippe zitterte erbärmlich bevor er sich übergab. Er würgte das geschluckte Wasser wieder hoch, es floss sogar durch seine Nase und spülte noch mehr Blut hinaus. Das Brennen und die immensen Kopfschmerzen ließen ihn kläglich auf wimmern. Seine Mutter atmete schwer, die langen Haare klebten ihr im Gesicht und an den Händen hatte sie tiefe Kratzer. „Du bleibst heute Nacht in der Badewanne.Wehe nicht, sonst setzt es was.“, drohte sie, machte das Licht aus und schloss die Tür ab. Ich würgte immer wieder, aber mein Hals blieb rau und trocken. Der Wasserspiegel stieg an, er reichte jetzt schon knapp unter der Kante meines Bettes. Wie jedes mal wenn ich einen Anfall hatte, wusste ich nicht wie viel Zeit bereits vergangen war, aber der vorher dämmrige Himmel wich immer ins helle Blau. Mein Atem hatte sich immer noch nicht wieder beruhigt. Mit fahrigen Bewegungen öffnete ich die Schublade in denen ich meine Tabletten verstaut hatte, aber als ich sah,dass ebenfalls der Boden von der oberen Schublade feucht war, stockte ich, zog aber noch die Pillendose raus, ehe ich die Schublade zumachte. Beim Aufmachen verschüttete ich die Pillen. Unkoordiniert versuchte ich sie vom Bett aus auf zu sammeln, aber meine Hände zitterten unaufhörlich, sodass ich sie immer wieder fallen ließ. Jedes Mal wenn ich sie fassen bekam, entglitten sie meinen Fingern wieder. In mir stieg die Wut über meine Unfähigkeit auf und im Affekt fegte ich mit dem Arm über die Matratze,riss die Bettdecke mit mir und beförderte es ins Wasser, dass sich in Bewegung setzte. Verzweifelt stöhnte ich auf, legte meine Stirn auf den Stoff und zog mein altes Kopfkissen über den Kopf. Ich wollte einfach alles ausblenden. Vergessen, dass das Wasser direkt vor mir gegen den Holzrahmen meines Bettes schwappte. Etwas Hartes bohrte sich in den Unterarm und mein Wecker ging trotz der Überflutung los. Ich nahm sein penetrantes Piepen erst nur im Hintergrund wahr, aber nach einiger Zeit - ich hatte wirklich keine Ahnung wie lange - bekam ich stechende Kopfschmerzen. Ich spürte wie sich eine Panikattacke sich an bahnte und wusste sofort, dass ich hier so schnell wie möglich raus musste, sonst wäre ich bald zu keiner Regung mehr fähig sein. Mir blieb keine Wahl. Ich musste durch das Wasser. Jetzt oder es ist zu spät. Ich setzte meinen Fuß ins Wasser und hätte am liebsten aufgeschrien, fast hätte mich wieder ins Bett verkrochen. Ich konnte meinen Tränen auch dieses Mal nicht aufhalten, meine Nase fing an zu laufen und mein Fingernägel vergruben sich schmerzhaft in meine Oberschenkel.Der Schmerz lenkte mich zumindest etwas von dem Monster, was mich umschlossen hatte, ab, trotzdem konnte ich das schreckliche Gefühl und den Druck der auf meiner Brust lastete, kaum aushalten. Aber ich wollte hier raus. Ich musste hier raus. Aber viel wichtiger war, dass ich leben wollte. Mehr als alles andere. Ich wusste, dass es lächerlich war, Angst vor Wasser zu haben, das gerade bis zu meinen Knien ging, aber ich konnte dieses Gefühl einfach nicht abschütteln. Langsam setzte ich einen Fuß vor den Anderen. Dadurch wollte ich so wenig Wasser wie möglich in Bewegung geraten lassen. Mein Wecker piepte immer noch und schien nur darauf zu warten, dass ich ihn endlich aus machte. Meine Augen suchten den Raum nach möglichen Gefahrenquellen ab und blieben bei den Steckdosen hängen. Um genauer zu sein, bei der defekten Steckdose, die sich nur noch ein paar Zentimeter oberhalb der Wasserlinie befand. Ich schluckte noch einmal, wischte mir mit den Ärmel die Tränen und Rotz weg, versuchte den pelzigen Nachgeschmack in meinem Mund zu ignorieren und erhöhte das Tempo. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich hier noch bleiben konnte, bis ich einen Stromschlag bekomme. Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich mit meinen Beinbewegungen das Wasser nach oben trieb und es auf mein Hosenrand spritzte, der bereits von Blutflecken übersät war. Aber solange ich nichts in Gesicht bekomme ist alles in Ordnung. Alles in Ordnung. Meine Zimmertür ließ sich aufgrund des Wasserwiederstandes nur schwer öffnen und vor Verzweiflung warf ich mich gegen sie, bis sie sich langsam öffnete und genug Platz für mich war, damit ich durch den Spalt hin durch schlüpfen konnte. „Ich muss hier raus.“, hörte ich mich selber flüstern, aber meine eigene Stimme klang mir fremd. Sie war rau und schwach. Und doch murmelte ich diese vier Wörter immer wieder. Von diesem Gedanken getrieben, trabte ich weiter. Meine Wohnung war doch nur so klein, wie konnte es dann so lange dauern endlich hier raus zu kommen. Schweiß lief mir über die Stirn und ich zitterte von dem eiskalten Wasser, dass meine Hose mittlerweile komplett durchnässt hatte. Meine Beine fühlten sich schlapp an, sie waren diesen Widerstand nicht gewohnt. Immer wieder drohten sie einzuknicken. Trotzdem schleppte ich meinen tauben Körper weiter Richtung Tür. Es konnte nicht mehr lange dauern. Ich meine, ich konnte sie schon sehen. Also warum sollte ich sie nicht erreichen können. Es war nur ein kleines unbedeutendes Stück. „Nur noch ein bisschen.“, sagte ich bevor ich das Gleichgewicht verlor und mit dem Gesicht vorwärts in das Nass einsank. Es schockte mich so sehr, dass ich mich nicht mal dagegen wehrte, von dem Wasser eingeschlossen zu werden. Mein Körper regte sich nicht und mein Hirn blockierte jetzt vollständig. Alles was ich konnte, war den Boden mit weit geöffneten Augen anzustarren. Luft entwich meinem Mund, kitzelte mich an der Wange und stieg nach oben auf. Obwohl ich spürte wie sich meine Lungen mit Wasser füllte, es in meine Ohren eindrang und sich der Druck bemerkbar machte, rührte ich mich keinen Millimeter. Dabei schrie alles in mir, aufzustehen und aus der Wohnung zu rennen. Hauptsache weit weg. Ganz weit weg. Aber ich hatte gelernt, dass still halten nicht so doll wehtut. Dann ist es schneller vorbei. Es war mein instinktives Verhalten. Dennoch habe ich mich damals gewehrt. Warum tat ich es jetzt nicht auch? Und doch regte sich in mir etwas, dass unbedingt dagegen ankämpfen wollte. Ab da an ging es zu schnell, um zu verstehen was passierte. Ich spürte nur einen kräftigen Ruck, Luft zum atmen kam wieder zurück, ich hörte mich selber würgen und sah Sasuke bleiches und geschocktes Gesicht. Sein Pony hatte sich wie ein Fächer an seine Stirn geklebt. Seine Brust vibrierte und erst Sekunden später verstand ich, dass er nach jemanden rief. Ich wusste nicht was er sagte,denn mein Kopf fühlte sich schwer an und ich nahm das Meiste nur durch eine Wattemauer wahr. Zwischendurch fielen mir die Augen zu, aber Sasuke weckte mich jedes mal mit einem sanften Klaps gegen meine taube Wange auf. „Bitte....bring ..m..mich..hier weg.“, mir viel das Sprechen schwer, mein Hals tat viel zu sehr weh.„Wa..sser ist..schlecht. E..s wird ..mi...r weh tun. Ich...habe..A...ngst...davor.“ Sasuke runzelte die Stirn,hob meinen schwachen und nassen Körper an, sodass ich mich bei ihm anlehnen konnte. „Idiot, als ob dir diese Pfütze weh tun könnte.“, hörte ich Sasuke murmeln, blendete es aber aus und stolperte weiter Richtung Tür. Itachi kam die Treppe hinauf gerannt, schwer außer Atem. Seine Augen weiteten sich, als er mein blasses Gesicht sah. Er warf seinem Bruder noch einen Blick zu bevor er zu meiner anderen Seite eilte. Doch bevor er mich zu fassen bekam, entglitt ich Sasukes Griff und stürzte mit den Knien zuerst zu Boden. Ich wusste was jetzt passieren würde. Mein Atem ging nur noch stoßweise und glich einer Schnappatmung. Mir wurde im Wechsel heiß und kalt, meine Kopf drehte sich. Letztendlich starrte ich nur in die weit aufgerissen Augen von Itachi, die in dem Licht leicht funkelten. Er schien vollkommen überfordert zu sein. Kann passieren. Oder Menma? Kapitel 4: Kapitel 4: Ich kann vergeben, doch ich weiß genau du kannst es einfach nicht --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 4: Ich kann vergeben, doch ich weiß genau du kannst es einfach nicht „Tut mir leid Jungchen, aber ich kann dieses Haus nicht mehr halten. Um es zu renovieren, müsste ich meine gesamte Rente ausgeben und noch einen Kredit aufnehmen, damit es noch ein Jahr länger steht. Die Wasserschaden sind einfach zu groß und das Haus zu alt. Hätte es nur deine Wohnung betroffen, dann hätte ich es mir noch überlegt, aber da der Rohrbruch im ganzen Haus war, übersteigt das meine finanziellen Möglichkeiten. Und ich bin zu alt für diesen ganzen Stress. Wenn du möchtest, dann frage ich meinen Sohn, ob du ein paar Tage bei uns wohnen kannst. Zumindest solange bis du eine neue Wohnung gefunden hast.“, Hiruzen Sarutobi sah mich mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht an ließ die Schnallen seines Koffers leise zu schnappen. Hinter mir hörte ich Itachi geräuschvoll einatmen und Sasuke mit der Fußspitze schaben. Ich hingegen stand einfach nur da und wusste nicht mehr weiter. „Ich möchte nicht bei ihrem Sohn wohnen,sondern hier.Kann man denn nicht hier noch wohnen, wenn das Wasser weg getrocknet ist?“, fragte ich panisch. Ich wusste das Shino mich ein paar Tage aufnehmen konnte, aber seine Familie lebte alle unter einem viel zu kleinen Dach, sodass das auf Dauer keine Lösung war. Und eine andere Wohnung konnte ich mir momentan wirklich nicht leisten, nicht zu vergessen, dass ich mir alle möglichen Möbel und Klamotten neu kaufen musste. Das wäre unbezahlbar für mich. Frustriert, auch wenn es das was ich fühlte nicht ganz beschrieb, fuhr ich mir mit der Hand durch meine feuchten Haare und schob meinen Pony nach hinten, damit mir das Wasser nicht mehr ins Gesicht tropfte. Ekelhaft.Wie gerne würde ich sie jetzt föhnen, aber daran war momentan gar nicht zu denken. Das heisere Lachen meines Vermieters riss mich aus meinen Gedanken. „Jungchen, es schmerzt mich das zu sagen, aber das ganze Gebäude ist unbewohnbar. In spätestens ein paar Tagen wird es einen Schimmelbefall geben, nicht zu vergessen die Brandgefahr wegen der geschädigten Leitungen. Dieses Haus ist unbewohnbar und wird dir spätestens in einem Monat auf dem Kopf fallen, wenn dich bis dahin der Schimmel oder das mögliche Feuer hingerafft hat. Ich rate dir, so schnell wie möglich hier zu verschwinden.Nimm noch die Sachen mit, die du brauchst und geh.“ Sarutobi nickte noch und wünschte uns eine schöne Zukunft bevor er in das Auto seines Sohnes stieg und weg fuhr. Verdammt. Ich konnte mich kaum mehr halten und von meiner Panikattacke hatte ich mich auch noch nicht wirklich erholt. Meine Knien zitterten immer noch. „Naruto.“, meldete sich Itachi und legte seine Hand auf meine Schulter. „Ich bringe dich jetzt zum Krankenhaus. Wir sollten dich einmal zur Sicherheit durch checken lassen. Du bist da vorhin in deiner Wohnung fast ertrunken.“ Sein Gesicht zeigte ehrliche Besorgnis, was mich irgendwie irritierte und ich wusste nicht mal warum. Ich schüttelte hektisch den Kopf. „Ich gehe nicht ins Krankenhaus.“ Itachi zuckte zusammen, fing sich aber wieder schnell und sah mich verwundert an. „Naruto, sei doch vernünftig.“ Itachi klang beinahe schon wütend, denn er fing an seine Hand immer wieder zu einer Faust zu ballen. Eine Angewohnheit, die er schon als Kind hatte. „Ich bleibe dabei. Mir geht’s gut, ein Krankenhaus ist nicht nötig.“, erwiderte ich und ging ein paar Schritte zurück um wieder Abstand zu ihm gewinnen. „Naruto“, er schrie meinen Namen fast. „Das ist nicht lustig! Du hättest sterben können! Ist dir das überhaupt bewusst! Sei nicht so naiv und geh ins Krankenhaus!“ Sein Atem beschleunigte sich. Ich sah es ihm an, dass er Schwierigkeiten hatte sich unter Kontrolle zu halten. Seine Stirn war in Sorgenfalten gelegt,während seine Augen mich fixierten. „Ich meine es ernst! GEH H-“ „Itachi, komm runter. Er ist nicht ertrunken. Er ist nicht Menma!“, mischte sich Sasuke nun ein, der bis dahin nur mit verschränkten Armen an der Tür gelehnt hatte und das Spektakel seelenruhig beobachtet hat. Jetzt aber funkelte er uns beide wütend an. Bei dem Namen Menma zuckte ich unwillkürlich zusammen. „Itachi, lass ihn. Es ist seine Entscheidung. Solange er mir nicht noch mehr Ärger macht, ist das mir egal.“,verkündete Sasuke schnaubend und schüttelte genervt den Kopf. Itachi schien jedoch noch nicht mit dem Thema abgeschlossen zu haben. „Sasuke, wie kannst du so etwas sagen? Ich dachte du würdest ihn zumindest etwas mögen!“ Der jüngere Uchiha verdrehte dabei die Augen und stieß einen genervten Seufzer aus. „Wie kommst du auf so einen Schwachsinn, Bruder?“ „Du redest manchmal von ihm. Ich dachte ihr werdet vielleicht Freunde.“ Sasuke grunzte nur und stieg die Treppen zu dem Auto hinunter. „Es ist tut mir leid,dass mein Bruder so ein Arsch ist. Aber er ist nun mal mein Bruder.“, Itachi seufzte leise und drehte sich zu mir um und sah mich ernst an. „Sagst du mir warum du nicht ins Krankenhaus willst?“ Ich sah ihn an, unsicher ob ich darauf antworten sollte, denn es war mir ganz ehrlich peinlich. Aber war es meine Schuld? „Ich kann mir keine Versicherungen leisten.“, flüsterte ich leise und spürte, dass sich meine Wangen röteten. „Sie sind einfach zu teuer.“ „Und was machst du wenn du krank bist?“ „Arbeiten.“ Wie erwartet konnte ich ein paar Tage bei Shino bleiben. Leider waren es wirklich nur ein paar Tage, denn seine restlichen Familienmitglieder kamen mit einer ganzen Karawane seltener Insekten wieder, für denen man extra noch schnell Terrarien aufbauen musste, sprich das Haus wurde platz mäßig noch enger, sodass ich am Ende des Tages wider auf der Straße stand. Shino hatte versucht mich zum Bleiben zu überreden, aber wir wussten beide, dass es viel zu eng war und ich auch extrem störte. Ein Gefühl ,dass sich wie ein Schlag in die Magengegenden anfühlte. Aber es war nicht zu ändern. Gerade deshalb stand ich jetzt an der Straßenkreuzung und wartete darauf ,dass die Uchihas mich abholten. Ich hatte alles weitere schon mit Itachi besprochen, der mehr als Enthusiastisch war und sogar schon ein Zimmer für mich eingerichtet hat. Ich muss zugeben, dass mich Itachis Überschwänglichkeit überrascht hat, aber momentan blieb mir nichts anderes übrig, als immer brav mit dem Kopf zu nicken und die Klappe zu halten. Shino stieß mir leicht mit seinem Ellbogen in die Rippen, da ich scheinbar wieder mit den Gedanken woanders war. „Naruto, bist du dir sicher? Ein paar Tage können wir dich bestimmt noch irgendwie unterbringen. Ich weiß, wie schwer du dich mit den Uchihas tust. Bleib doch noch wenigstens solange bis wir für dich eine andere Bleibe gefunden haben. Wenn du jetzt zu den Uchihas ziehst...“, er verstummte und sah auf die andere Straßenseite, wo ein paar Kinder herum tollten. Offenbar ohne Sorge und Last. „Es wird dir nicht gut tun. Ich weiß es einfach. Warum? Weil du andauernd mit ihnen konfrontiert wirst. Mit Menma. Es kann doch unmöglich gut gehen.“, sein Blick wanderte wider zu mir. „Ich löse mein Konto auf. Du weißt schon, dass mit dem Geld für die Uni. Dann kannst du dir für eine Weile die Wohnung leisten und neue Möbel kaufen.“ Ich schüttelte schnaubend den Kopf. „Das ist Wahnsinn, Shino. Und ich dachte ich bin der Unvernünftige von uns beiden.“, meinte ich lächelnd und legte meinen Arm um seine Schultern. Shino behielt seinen stoischen Ausdruck bei, aber ich wussten wegen seiner zuckenden Augenbraue, dass er insgeheim schmollte. „Das hat damit doch gar nichts zu tun. Ich mache mir nur...Sorgen.“ Bevor ich auch nur etwas erwidern konnte, rollte Itachis Wagen auf die Auffahrt der Aburame. „Das ist es also, Naruto?“ Ich sah ihn an, unsicher was für ein Gesicht ich machen sollte, fing dann aber wieder an zu lächeln. „Jetzt mach nicht so ein Gesicht.Du tust ja so, als würden wir uns nie wieder sehen.“ „Wer weiß das schon. Ich traue den Uchihas nicht.“ Itachi war wirklich ein grausiger Autofahrer. Allein den ersten fünf Minuten dachte ich, dass wir sechsmal einen Unfall hatten, aber Itachi riss immer im letzten Moment das Lenkrad um oder trat so heftig in die Pedale, dass ich mit meiner ganzen Körpermasse nach vorne flog. Oder war er vielleicht sogar ein guter Autofahrer? Das Radio plärrte, während Itachi entspannt mit summte. Ich wischte stattdessen meine feuchten Handflächen in der Jeans ab und atmete konzentriert aus. Allein Itachis Präsenz fühlte sich an wie ein Knock out Schlag. Mit Sasuke war es nicht mal ansatzweise so schwer. Aber in Itachis Anwesenheit fühlte sich mein Körper taub an, als wäre ich unter Wasser und könnte nichts hören, außer meinem eigenen Herzschlag, der nur ganz schwach war. Kaum mehr als ein leises Ticken. In Itachis Nähe war ich nicht mehr Naruto Uzumaki, sondern Menma Uchiha. Ich hatte das konstante Bedürfnis Itachi in die Arme zu nehmen und ihn vor allem zu beschützen, was die Welt an Abscheulichkeiten in seine Richtung werfen konnte. Es klang so irrsinnig. „Hey Naruto, freust du dich schon bei uns wohnen zu können? Ich glaube es wird dir gefallen.“, versuchte Itachi ein Gespräch anzufangen, hielt seinen Blick aber weiter auf die Straße. „Ja. Vielen Dank. Ich fühle mich sehr geehrt.“, antwortete ich steif, obwohl in meinem Kopf die Alarmglocken Nein schrien. Ich wusste, dass es unhöflich war, aber um jede weitere Unterhaltung zu vermeiden, drehte ich die Lautstärke des Radios hoch. „Ich mag das Lied gerne.“, gab ich Itachi zu verstehen und drehte es noch ein bisschen lauter. Er nickte nur und summte weiter. Er schien es wohl auch zu mögen. Natürlich, es war ja auch Menmas Lieblingslied gewesen, bevor er starb. Als die letzten Töne des Liedes verklungen, erreichten wir gerade, ich sage mal gehobenere Bezirke Konohas. Die Schauplätze des perfekten Lebens. Das Aushängeschild der Stadt, so zusagen. „Das war My chemical Romance mit Mama. Und gleich darauf gehen wir doch mal von Mama zu Papa. Und zwar dem Papa von allen Kindern, die seinen Hilfe benötigen. Dem Mann, der Konoha Kinderfreundlicher gemacht hat. Ein echter Familienmensch und Kinderfreund. Er selbst gründete sogar die weltweite Kinderhilfsorganisation Anbu, die sich besonders mit Kindern und Jugendlichen auseinander setzt, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind oder andere Probleme haben. Das Beste ist, dass wir ihn in Kürze live im Studio haben. Unseren Bürgermeister, der alle Kinder liebt. Mi-“ Ich drehte das Radio runter. So einen Schwachsinn brauche ich mir nicht länger anhören. Kein Mensch ist so heilig, wie sie ihn gerade beschrieben haben. „Was ist, Naruto? Ich hätte das gerne noch gehört. Er scheint ein sehr interessanter Mann zu sein.“, Itachi beobachtet mich aus dem Augenwinkel, doch ich hatte nur ein Schnauben übrig. „Der Mann ist ein Heuchler.“, gab ich zurück und sah stur aus dem Fenster. Irgendwie haben mir diesen abartig falschen Lobgesänge die Laune verdorben. „Magst du unseren Bürgermeister nicht?“ „Ist das so offensichtlich?“, gab ich sarkastisch zurück. „Wenn der Mann so Kinderfreundlich ist, warum existiert dann immer noch die Kriegsaltersvorgabe? Findest du es lustig, dass man dreizehn Jährige Knirpse in den Krieg schickt? Vor zwanzig Jahren waren es andere Zeiten. Es gab kaum noch Männer in Konoha und man führte einen Krieg, der von vornherein Aussichtslos war. Aber ist ja egal, wir geben den Kindern einfach ein paar Waffen und lassen sie Krieg spielen. Damals war Krieg, aber heute? Warum existiert die Regel dann immer noch. Und ich bin mir sicher, dass der liebe Bürgermeister über dieses Gesetz Bescheid weiß, weil er ja sowie so alles über Kinder weiß.“ Itachi blieb für den Rest der kurzen Fahrt ruhig, aber ich bemerkte seine verstohlenen Blicke, die er mir immer wieder zu warf. Ich stöhnte leise und vergrub mein Gesicht in meine Hände. So langsam wurde mir das echt zu viel. „Ich kann nicht glauben, dass du wirklich die Dreistigkeit besitzt dich hier einzunisten.Aber ich hätte es auch nicht anders erwartet.“, schnaubte Sasuke verächtlich als ich durch die Eingangshallen des Uchiha Anwesen schritt. Da ich nicht wusste, wie ich weiterhin auf Sasukes Sticheleien reagieren sollte,beschloss ich ihn für die Dauer meines Aufenthaltes unauffällig zu ignorieren. Wie genau ich das machen sollte, war mir ehrlich gesagt auch ein Rätsel. Vermutlich werde ich improvisieren müssen. „Sasuke!Hör auf ihn immer schlecht machen zu wollen. Ich habe so langsam echt keine Geduld mehr.“,zischte Itachi, dem das Verhalten seines Bruders sichtlich unangenehm war. Sasukes Augen verengte sich und seinen Nasenflügel blähten sich vor Wut auf. „Warum hältst du die ganze Zeit zu diesem Straßenpenner Itachi? Du bist mein Bruder. Nicht seiner. Er kann dir doch egal sein. Nur weil er zufällig wie Menma aussieht, brauchst du hier nicht den Samariter raus lassen.“, knurrte der jüngere Uchiha, ballte immer wieder die Hand, um die Kontrolle zu behalten. Eine Angewohnheit, die offenbar beide Brüder übernommen haben. „Darum geht es doch gar nicht, dummer Outoto! Menma hat..- „ Menma hat damit nichts zu tun? Willst du das sagen?“, unterbrach Sasuke seinen Bruder und ließ ein kehliges Lachen entweichen. „ Wen willst du hier eigentlich verarschen? Komm endlich drüber hinweg, dein ach so toller Bruder ist Tod, Itachi. Tod und misshandelt. Und was machst du?“ Als Itachi sich rechtfertigen wollte, hob Sasuke nur die Hände abwehrend. „Ich will es gar nicht hören. Spar dir den Atem.“ Itachi half mir beim Einräumen meiner spärlichen Dinge. Ich habe noch nie viel besessen und auch Jahre später empfand ich es als Genügend. Es war alles was ich mal mehr mal weniger brauche. Itachi schwieg die ganze Zeit, gab wenn dann nur knappe Antworten, aber damit hatte ich kein Problem. Trotzdem beschäftigte es mich wie Itachi mit all dem umging. Ich wusste, dass er unglaublich doll auf Menma fixiert gewesen ist. Sie waren beinahe wie Vater und Sohn. Zumindest glaube ich das. Jedenfalls hatte Menma nur zu Itachi so einen engen Bezug. Und zu Sasuke. Aber Sasuke war damals noch so jung. Menma und er hatten nie die Chance gehabt eine ähnlich Beziehung aufzubauen wie Itachi und Menma. Seufzend stellte ich die kleine Kiste mit meinen etwas persönlicheren Sachen auf den kleinen Eckschreibtisch. Ich war nicht wirklich scharf darauf, hier zu bleiben. Am liebsten hätte ich meinen Kram mitgenommen und wäre so weit wie möglich geflohen. Irgendwo hin, wo ich meine Ruhe hatte. „Kommst du? Gleich kommen unsere Eltern nach Hause. Sie wollen dich noch kennen lernen.“, meinte Itachi, der zwischendurch kurzzeitig verschwunden war, um mit Sasuke zu reden. Auch wenn das wohl eher in einen handfesten Streit endete. Ich nickte Itachi zu und folgte ihm nach unten. Die Gänge, sogar die Atmosphäre hatte sich über die Jahre nicht verändert. Diese Vertrautheit und die Tatsache, dass ich mich hier genauso gut auskenne wie in meiner alten Wohnung, fühlten sich wie ein Schlag in die Fresse an. Ich hatte das Gefühl, dass Menma versuchte mit Gewalt an die Oberfläche zu kommen und mich dafür als Stütze benutzt. Als würden wir uns beide im See, in dem er ertrunken ist, befinden, während er mich nach unten zieht, damit er meinen tauben Körper dafür benutzen kann um an genügend Kraft zu kommen, damit er die harte Eisfläche durchbrechen konnte. Ein heiseres Lachen verließ meine Lippen, dass alles andere als glücklich klang. Eher zynisch. Itachi warf mir einen verstohlenen Blick zu, rief nach Sasuke, dass er doch gefälligst mit nach unten kommen sollte und schritt gemächlich die Treppe herunter. Das leise Klicken des Türschlosses sagte mir, dass Mikoto und Fugaku Uchiha so eben nach Hause gekommen waren. Die beiden Personen, die für Menma noch am ehesten einer Mutter und einem Vater nahe kamen. Auch wenn sie kaum Zeit hatten, um sich um ihre eigenen Kinder zu kümmern. Sie überließen die Erziehung ihrer Kinder voll und ganz Menma, der für sein Alter sehr verantwortungsbewusst und fürsorglich war. Sie vertrauten ihm voll und ganz. Da war kein Funken Misstrauen zwischen ihnen gewesen. Ob sie jemals heraus gefunden haben, wie Menmas Leben wirklich war? Aber dann wäre Izuchi wohl noch hier, oder? Jedenfalls habe ich noch nichts von ihr gesehen oder gehört. Sie kann gar nicht hier sein. Niemals. „Kinder, wir haben Essen von dem Chinesen mitgebracht. Wir hatten allerdings keine Ahnung, was unser neuer Mitbewohner mag, deshalb haben wir einfach alles bestellt was lecker klang.“, verkündete eine hohe Stimme, die nur zu einer liebevollen Mutter gehören konnte. „Oh mein Gott, bist du süß. Ich kann gar nicht glauben, dass du so arm dran bist. Itachi hat mir alles erzählt.“, rief Mikoto aufgeregt und wollte mich in die Arme nehmen, aber ich wich erschrocken zurück. Irritiert sah ich sie an, ließ meinen Blick dann zu Itachi und Sasuke weiter gleiten, die mich mit einem neutralen Gesicht ansahen. „Äh, danke. Schätze ich.“, fing ich an. Mir war die Situation extrem unangenehm und fing an,am Shirtsaum herum zu nesteln. „Ich bin Naruto Uzumaki. Vielen Dank, dass ihr mich hier wohnen lasst, bis ich eine neue Wohnung gefunden habe.“ „Das ist doch kein Problem, das Haus ist groß und wir können hier wirklich frischen Wind gebrauchen. Meine Jungs machen ja leider nichts anderes mehr, als vor sich hin zu schmollen.“, Mikoto kicherte leise und stellte die Plastiktüten mit dem chinesischen Essen auf dem Mahagonitisch im Wohnzimmer. Fugaku stimmte ihr mit einem leisen Nicken zu. „Mom“, stöhnte Sasuke genervt auf. „ Lass es einfach.“ Er hatte sich im Laufe des Gespräches zu uns gesellt. Mikoto verdrehte die Augen, behielt aber das freundliche Lächeln auf dem Gesicht. Für einen Frau von ihrem Rang, war sie wirklich eine sanfte Natur.(Sie ist das Oberhaupt der Polizeieinheit, Fugaku ihr Sekretär) „Er ist immer so schnell peinlich berührt.“ Ich aß nicht viel. Es war verdammt schwer mit den Menschen an einem Tisch zu sitzen, die Menma so etwas wie Liebe und Geborgenheit entgegen gebracht haben. Ich fühlte mich so schrecklich fehl am Platz, denn eigentlich sollte ich nicht hier sitzen. Nicht ich, aber Menma. Und so unangenehm es auch war, ich mir am liebsten sogar die Haare ausgerissen hätte, so musste ich mir eingestehen, dass ich manchmal neidisch auf Menma war. Seine Erinnerungen waren vielfältig. Sie enthielten glückliche Momente, wie simple Momente in denen Menma einfach nur, genauso wie jetzt, mit den Uchihas zu Abend gegessen hat, aber sie hatten auch eine Schattenseite. Oder mehrere. Dieser Teil von seiner Vergangenheit befand sich am anderen Ende des Grundstückes. Gerade mal eine Brücke entfernt. „So Naruto, richtig? Wie hast du unseren Sohn denn kennen gelernt?“, fragte Fugaku nach und stützte sein Kinn auf seine gefalteten Hände ab. Ich hielt mit meinem Essen inne und sah ihn verwundert an. „Äh...in unserer Schule gibt es ja ein Betreuungssystem für neue Schüler und ich...“, ich verstimmte, denn irgendwie habe ich das Gefühl gerade im falschen Film zu sein, denn nach den Blicken zu urteilen , erwarteten Sasukes und Itachis Eltern etwas anderes. „Habe ich etwas verpasst?“, fragte ich unsicher und sah mich um. „Hach, seid doch nicht so schüchtern. Wir sind zwar schon älter, aber nicht blind. Ihr braucht es also nicht länger verheimlichen. Sasuke redet den ganzen Tag von dir. Wie könnten wir es dann denn nicht merken?“, fing Mikoto an und wedelt verzweifelt mit der Hand. „Was?“ „Außerdem wissen wir das Sasuke schwul ist, also braucht ihr euch nicht länger vor uns verstecken.“ „Bitte was?“, war alles was ich noch raus brachte, bevor ich verstand worum es hier die ganze Zeit ging. Sie dachten, dass ich und Sasuke zusammen sind... Im selben Moment schlug Sasuke wütend mit der Faust auf den Tisch. Die Gläser klirrten leise und etwas Wasser schwappte aus meinem Glas. Mir wurde schlecht. „Ich würde niemals etwas mit Abschaum wie ihm eine Beziehung eingehen. Er meiner nicht wert.“, schrie er, schien seine Kontrolle komplett verloren zu haben. Aus irgendeinem Grund tat es weh ihn das sagen zu hören. Was hatte ich ihm getan? Warum konnte er mich hassen nur weil er Dinge über mich gehört hat, weil er weiß, dass ich mir nichts leisten kann, weil ich nicht gut in der Schule bin. Warum hatte er solche Vorurteile? War ich ein schlechter Mensch? Warum war er so? „Sasuke! Wie kannst du so etwas nur sagen! Schämst du dich?“, donnerte Fugaku und schüttelte verständnislos den Kopf. „Vielleicht haben wir etwas falsch verstanden, Schatz.“, beruhigte Mikoto ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Itachi, bist du mit Naruto zusammen?“ „Mom, Nein! Hör endlich auf! Naruto ist nur ein Schmarotzer, ein Insekt, dass sich hier eingenistet hat, um Mitleid zu erheucheln.“ In Sasukes Augen funkelten nicht mehr als Wut. „Und ich bin nicht gewillt, mich von ihm ausnutzen zu lassen.“ Ein Schritt weiter. Ein Schritt zurück. Drei Schritte zurück. Ich stehe im Dunkeln. Sechs Schritte zurück. Ich Lachen hallt von den Wänden wieder. Zehn Schritte zurück. Ich habe Angst. Drei Schritte vorwärts. Ich stehe fast auf der Brücke. Der eisige Wind dieser Jahreszeit rauscht durch meine Klamotten, als wären sie gar nicht da. Zwei Schritte vorwärts. Ich stehe auf der Brücke und mein Körper fühlt sich taub an. Drei Schritte weiter. Einen zurück. Ich bin unsicher. Ich gehe trotzdem drei Schritte weiter. Dann wieder zwei. Ich stehe mitten auf der Brücke und mir wird es zu viel. Erst einen Schritt zurück, dann drei und dann verschwinde ich wieder ins Dunkle. Es ist wieder warm, aber das kranke Lachen kehrte ebenfalls zurück. Ich bin noch nicht bereit mich Menmas Vergangenheit zustellen. Nicht mal meiner eigenen Vergangenheit und Gegenwart möchte ich mich entgegen stellen. Ich gehe wieder zurück. Bezüglich des Uchiha Anwesens: Das Uchiha Anwesen ist in zwei Häuser aufgeteilt. Ein Größeres, in dem Mikoto, Fugaku, Itachi und Sasuke wohnen, und dann ein kleineres Haus, in dem Izuchi (Menmas Mutter) und Menma gewohnt haben. Die beiden Häuser sind durch eine Brücke im zweiten Stock verbunden und auch die einzige Möglichkeit das Haus des jeweils anderen zu betreten. Unter der Brücke befindet sich der See in dem Menma ertrunken ist. Der See ist relativ groß, weshalb die beiden Häuser auch ziemlich weit auseinander stehen. Dem entsprechend ist die Brücke auch sehr lang. Und ich muss mich entschuldigen. Ich weiß, dass das Kapitel keine Glanzleistung meinerseits gewesen ist, aber es wird im nächsten Kapitel besser. Hoffentlich. Außerdem muss ich mich noch bei Cath- danken, die mir bei meinem Gedankenknoten geholfen hat, damit alles schön logisch bleibt. Zu guter Letzt: Ein Freund fragte mich, ob ich eine Fortsetzung von Broken Inside schreiben könnte, wo Naruto dann mit Sasuke zusammen kommt. Hätte jemand denn Interesse daran? Denn für mich ist Broken Inside abgeschlossen, aber ich wäre bereit eine Fortsetzung zu schreiben, wenn Interesse besteht. LG TheGroooah Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)