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Mein Name ist Haymitch

von

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Prolog

Prolog
 

Es regnete. Wie so oft in letzter Zeit. Es war wieder so weit. Die Ernte stand vor der Tür und es fühlte sich so an, als hätte der Tod an die Haustür geklopft. Es handelte sich jedoch nicht um eine der üblichen Ernten. Denn dieses Jahr gab es ein Jubeljubiläum. Doch die Jubelstimmung wollte nicht aufkommen. Im Gegenteil. Kein Laut war zu hören und diese bleierne Stille verstärkte das Gefühl der Trostlosigkeit noch mehr. Ich stand mit dem Blick zum Fenster da und erwartete, dass der Fernseher sich einschalten würde und uns Snow darüber aufklären würde, was dieses Jahr auf dem Plan stand.

Ich war nicht fähig meine Gedanken an Dinge wie mein Aussehen zu verschwenden. Es war ja bereits ein Wunder das ich überhaupt mehr an hatte als meine Boxershorts. Das ganze interessierte mich kaum. Ich betrachtete die Welt wie durch eine Art Nebel, der nicht bereit war sich zu lichten. Das ganze war so krank, dass ich beinahe die Funktionen aller meiner Hirnzellen eingestellt hatte. Ich fühlte nichts mehr. Auch als das Schluchzen dieses Mädchens, dass mich ihren Freund nannte wieder einsetzte, drehte ich mich nicht um. Mir war klar, dass mein Verhalten sie, wer war sie nochmal?, verletzen musste. Doch das kümmerte mich nicht. Nicht mehr. Das Einzige was zählte war die Auslosung und ich würde nicht einer dieser bemitleidenswerten Tribute sein. Mein Leben war noch lange nicht vorbei und es würde genau so weiter laufen wie bisher. Obwohl ich in diesem Moment keine Ahnung hatte was bisher hiess. Auf jeden Fall war es besser als irgendwelche mehr oder weniger Fremden niederzumetzeln.

Manche Dinge hinterlassen Narben

Endlich hatte Snow begriffen, dass er uns lange genug gefoltert hatte, in dem er uns Warten liess. Der Fernseher, respektive unser Mister President richtete das Wort an uns alle und wir hörten ihm zu.

Was war es dieses Jahr? Ich wusste es nicht, doch ich würde es noch früh genug erfahren. Meine Ohren stellte auf Durchzug bis er meinte: „So dann wollen wir Mal sehen, was es dieses Jahr wird.“ Snow griff in die schlichte Truhe in der sich dutzende Zettel tummelten. Er fischte nach der Nummer 50 und öffnete diesen im Zeitlupentempo. Ich war mir todsicher, dass er dieses kleine Psychospielchen genoss und trotzdem konnte ich nicht wegschauen. Es fühlte sich an wie Stunden auch wenn es sich vermutlich „nur “ um 3 Minuten handelte.

Jetzt las er und ich Trottel begriff erst jetzt, dass ich hätte zu hören sollen. Gott sei Dank wurde er es nie müde etwas zu wiederholen und so hörte ich diesmal mit: „Dieses Jahr werden doppelt so viele Tribute an den Spielen teilnehmen.“

Er sagte es mit einem schon beinahe glücklichen Lächeln auf dem Gesicht. Es erreichte sogar seine Augen, die normalerweise wie zwei kalte Kieselsteine in seinen Höhlen lagen. Wie pervers war das denn? Sich im Leid der Anderen zu suhlen, wie ein Schwein im Morast. Ich konnte diese selbstgefällige Visage nicht mehr sehen, sprang auf den Fernseher zu und schlug so lange auf ihn ein, bis die Glasscheibe mit einem Klirren zerbrach. Dann drehte ich mich um und ging ohne zurück zu blicken. Es war genug.

Das Schluchzen des Mädchens verwandelte sich in eine Sturzflut von Tränen, die mir das Herz herausgerissen hätten, hätte ich noch eines gehabt. Sie kam mir nach, nahm meine Hand und erst da fiel es mir auf. Meine Hand war gespickt mit kleinen, spitzen Scherben. Ich riss sie alle heraus, auch wenn das bedeutete, dass ich sichtbare Narben zurückbehalten würde. Es war mir egal.

Ich schüttelte diese Klette ab und liess sie schluchzend hinter mir.
 

Es hatte aufgehört zu regnen und das erste Mal seit Langem ging ich wieder nach draussen. Es blieb mir noch ein Tag bis zur Ernte und bis dahin würde ich trainieren. Allein im Wald. Zumindest war das mein Plan.
 

Aber ich schien heute echt vom Pech verfolgt zu werden. Da kam eine 15-jährige dahergelaufen und durchkreuzte meine Pläne. Das durfte nicht wahr sein. Wo war meine geschätzte Privatsphäre abgeblieben? Kaum war ich die Eine los, kam schon die Nächste. Wenn ich zuvor noch nicht angepisst gewesen wäre, so wäre ich es spätestens jetzt. „Hör zu Kleine“ meinte ich nicht gerade freundlich. „Ich will meine Ruhe haben! Okay?“ Keine Reaktion. Wollte die mich zur Weissglut bringen? Falls ja dann hatte sie ihr Ziel erreicht.

Noch während ich damit beschäftigt war mich über diese neue Plage aufzuregen, zückte sie ein...Taschenmesser? Ich konnte nicht anders, das war so schräg, ich begann zu lachen. Sie schien das jedoch nicht so komisch zu finden. Denn sie entpuppte sich als gnadenlose Gegnerin. Das hätte ich dieser Bohnenstange gar nicht zugetraut. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Sie stach auf mich ein wie eine Verrückte und in meiner ersten Phase der Verwirrung liess ich es zu. Doch irgendwann kam wieder Leben in meine starren Glieder und ich begann ihre Hiebe mit blossen Händen abzublocken.

Das Messer, dass ich normalerweise zur Gegenwehr genutzt hätte, lag nutzlos bei der Klinge, wo ich es gestern noch geschliffen hatte. Na toll.

Fast hätte ich meine Chance auf eine Retourkutsche verpasst. Aber ich bemerkte es gerade noch. Seit wann war ich eigentlich so gedankenlos eine Chance zu vergeben? Ich hätte mich erinnern sollen, doch ich tat es nicht. Da musste ich meine Deckung wieder hochziehen und hier war meine ach so unerschöpfliche Geduld am Gefrierpunkt angelangt. Normalerweise schlug ich keine Mädchen und erst keine die kleiner und wo möglich jünger waren als ich. Aber dieses „reizende“ Geschöpf vor mir hatte es in kürzester Zeit geschafft, mich zum Rasen zu bringen. Respekt.

Und plötzlich spürte ich ein Stechen in meinem Rücken. Sie hatte meine Verwirrung also ausgenutzt. Natürlich musste ich meine Ehre wieder herstellen, denn gegen ein Mädchen zu verlieren passte mir gar nicht. Sie waren da um gut auszusehen und nicht zum Kämpfen und diese Kratzbürste vor mir hatte das Aussehen einer Durchschnittlichen.

Ich stellte ihr ein Bein und legte sie vorsichtig zu Boden. Sie schien sich aber nicht damit zufrieden geben zu wollen. Während ich sie auf das weiche Moos bettete, ein bisschen Anstand war mir noch geblieben, trat sie mir mit Wucht in die Rippen. Dieser Schlag hatte es in sich, ich sank zu Boden. Wir hatten uns die Gesichter zu gewandt und jetzt hatte ich Zeit sie genauer anzusehen. Nein, sie war nicht gewöhnlich. Sie war...hübsch? Das war es auch nicht. Sie hatte lange, gerade herabfallende Haare, dunkelblaue Augen und eine süsse Stupsnase. Ihren Mund hatte sie zusammengekniffen und sie war unzufrieden, dass sah man ihr an. Sie erhob sich ohne ein Wort und verschwand in der Nacht. Erst jetzt bemerkte ich wie dunkel es inzwischen geworden war. Auch ich setzte mich auf und unterdrückte ein Stöhnen. Dann machte ich mich auf den Nachhauseweg. Schliesslich musste ich morgen zeitig aufstehen.

Sobald es ums Überleben geht, stirbt die Gemeinschaft

Ich erwachte so gegen 6.00 morgens. Die Sonne war gerade aufgegangen und ich fühlte mich als wäre mir ein Bulldozer über den Kopf gefahren. Meine Seite protestierte als ich aufstand. Gott, ich konnte nur hoffen, dass sie sich vier Andere für ihre Psychospielchen suchten. Um für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich gezogen wurde vorzubeugen, beschloss ich joggen zu gehen. Ich wollte schliesslich in Form bleiben. Bevor ich das Haus verliess, schnappte ich mir die Kleidung für später und behielt meinen Trainer, den ich ab und an auch als Pyjama nutzte, an, drückte meiner Mum und Ena einen Kuss auf die Wange und zischte ab. Wir würden uns bei der Ernte so wieso wiedersehen. Ich sprintete los und steckte mir die Stecker in die Ohren. Während des Rennens war es mir nicht erlaubt Hindernissen auszuweichen. Diese Regel hatte ich selbst aufgestellt und so segelte ich mit einem Salto über die Leute hinweg, die nichts Besseres zu tun hatten als mir blöd hinterher zu gaffen, kletterte Bäume hinauf, durchschwamm einen Teich und fuhr mit einer Kutsche zurück nach Hause. Ich zog die Vorhänge zu um mich umzuziehen. Ich stieg in ein paar nicht mehr ganz intakte Lederhosen und zog mir ein weises Hemd über den Kopf. Zum Schluss strubelte ich mir noch einmal durch die Haare, dann sprang ich einfach ab und liess die Pferde ihrer Wege gehen.

Das war wahrscheinlich nicht so eine gute Idee, denn jetzt lag ich auf dem Rücken und unter mir strömte die Menge mit mir zur Bühne, wo die Ziehung statt finden würde. Endlich hatte die Menge begriffen, dass ich genug vom Crowdsurfing hatte und stellten mich wieder auf die Füsse. Es war ein tolles Gefühl wieder etwas Festes unter den Füssen zu haben.. ich stellte mich zu den anderen 16-jährigen und hielt Ausschau nach Ena, welche für die, die es nicht wissen, damals meine Freundin war. Sie war nur ein Jahr jünger als ich und eine richtige Schönheit. Sie war schlank, hatte schwarzes, langes Haar, fein geschwungene Lippen und ihre Augen erinnerten an kleine Kohlenstückchen. Genau diese Augen hatten mich erst auf sie aufmerksam gemacht, denn wenn sie die Neugier packte , begannen eben diese, zu glühen. Sie war gutmütig, aber auch scheu und vertraute kaum jemandem, was falls sie in den Spielen landen würde, eine nützliche Eigenschaft sein würde.
 

Ohne es gemerkt zu haben, hatte ich den langweiligen, alljährlichen Vortrag unseres Bürgermeisters verpennt. Dabei erinnerte er uns an die Zeit des Krieges. Wie viel wir dabei verloren hatten und wie „grosszügig“ es vom Kapitol sei, dass wir nur so wenige Opfer bringen mussten, in dem wir die Hungerspiele akzeptierten. Bei diesen Worten schloss der Bürgermeister die Augen, damit die Kameras die Wut in seinen Augen nicht einfingen. Doch ich hatte sie gesehen und damit war er nicht alleine. Der Zorn den ich empfand, schürte ich mit jedem Tag und ich hatte mir vorgenommen den Bewohnern des Kapitols das alles heim zu zahlen. Sie würden für unseren Schmerz büssen. Wie wusste ich noch nicht. Aber mir würde bestimmt etwas einfallen.
 

Nun machte der Bürgermeisterin dem diesjährigen Betreuer Platz. Wie all die anderen Bewohner des Kapitols, sah er einfach nur lächerlich aus mit seinen pinken, zu einer Igelfrisur gegelten Haaren und dem neongrünen Ganzkörperkostüm. Mode war wirklich eine Glücksache. Rory Janesen, so hiess er, begann mit den üblichen zwei Sätzen:

„Ist das nicht ein perfekter Tag für die Ernte“ und „Beginnen wir mit den Mädchen.“

Wow, wie einfallsreich war das denn?!
 

Jetzt griff Rory tief in die bereits bereitgestellte Glaskugel hinein und schnappte sich nach langem hin und her einen Zettel. Er entfaltete ihn vorsichtig und strich in glatt, bevor er es zu meinem erstaunen tatsächlich schaffte den Namen laut auszusprechen. „Maysilee Donner.“

Diesen Namen kannte ich nicht. Zumindest war ich mir dessen so lange sicher, bis ich eine Bewegung in meiner Alterklasse bemerkte. Das war jetzt ein Witz, oder? Das war doch diese Rotzgöre von gestern. Aber sie sah verändert aus. Sie hatte ihre Haare hochgesteckt und trug ein Kleid, das mich an die Farbe des Nachthimmels erinnerte. Als sie auf der Tribüne stand, wandte ich den Blick ab. Es war doch wirklich schade um sie.
 

In der Zwischenzeit hatte Rory längst den nächsten Zettel entfaltet und las erneut vor: „Rowan Price.“ Rowan kam aus der Gruppe der 13-jährigen geschlichen. Den Kopf hatte sie gesenkt, damit man ihr verheultes Gesicht nicht sehen konnte. Sie tat mir Leid. Für so eine Bürde war sie doch noch viel zu klein. Sie hätte keine Chance. Ohne das ich es bemerkt hatte, hob ich die Hand und schrie wütend: „Ich melde mich freiwillig.“

Rory sah sich in der Menge um. Als er mich entdeckte, lachte er auf. „Junge, du kannst dich nicht für ein Mädchen melden. Aber wir können gerne in die Runde fragen, ob sonst jemand bereit ist ihren Platz einzunehmen.“ Ich hoffte, dass sich jemand melden würde doch keiner schien auch nur ansatzweise an jemand anderen zu denken, als an sich selbst. Erst jetzt bemerkte ich, dass Rowans Blick auf mir lag. Ihre Augen bedankten sich bei mir und es brach mir das Herz. Wie grausam es doch war eine 13-jährige in einen „Krieg“ zu schicken für den sie gar nichts konnte.
 

Rory schien die Sache als geklärt anzusehen und wandte sich nun den Zetteln der Jungen zu. Ich spannte mich an. Die Möglichkeit, dass ich gezogen würde, war verschwindend klein. Es befanden sich gerade Mal fünf Lose mit meinem Namen in dieser Glaskugel und doch ist nichts unmöglich. Gerade wenn es um die Spiele geht.

Rory schien es nun satt zu haben lange in der Glaskugel herumzuwühlen und so schnappte er sich, einfach den nächst besten Namen. Er las laut: „Haymitch Abernathy.“

Ich bewegte mich nicht. Vorhin als ich mich freiwillig gemeldet hatte, hatte ich nicht gross nachgedacht und jetzt verweigerte mir mein Körper den Dienst. Erst als mich einer der Friedenswächter im Genick packte und vorwärts schob, erlangte ich die Kontrolle über meinen Körper zurück. Ich stiess den Friedenswächter von mir weg und betrat die Bühne. Ich weigerte mich, irgendjemandem ins Gesicht zu sehen.
 

Den Rest der Ernte bekam ich nur noch durch einen Schleier aus Nebel mit. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sich noch ein Junge zu mir gesellt hatte. Er schien einer derer zu sein, die nur noch dieses Jahr hätte aushalten sollen. doch mein Mitleid war restlos aufgebracht und überhaupt schien mir dieser Junge ziemlich unsympathisch zu sein.

Bevor wir die Bühne verlassen konnten, wurden wir noch dazu aufgefordert uns gegenseitig die Hände zu schütteln. Nur widerwillig reichte ich Maysilee die Hand. Sie funkelte mich herausfordernd an. Das könnte interessant werden, dachte ich mir. Dann liess ich ihre Hand fallen, packte mir die kleine Rowan und setzte sie mir auf die Schultern. Ein bisschen Provokation dem Kapitol gegenüber konnte ja nicht schaden.

Sag niemals lebe wohl, denn damit stirbt die Hoffnung auf ein Wiedersehen

Kaum waren wir hinter der Bühne angelangt, rissen die Friedenswächter Rowan von meinen Schultern. Es war nicht mit anzusehen, wie grob sie mit ihr umsprangen. Doch ich hielt die Klappe, denn wir beide hatten schon die Spiele am Hals, da konnten wir es uns nicht leisten, den Hass des Kapitols auf uns zu ziehen.
 

Einer der unzähligen Friedenswächter nahm mich mit und brachte mich in einen der Räume, die zur Verabschiedung dienten. Ausser meiner Freundin, meinem kleinen Bruder und meinen Eltern würde wohl niemand kommen. Ich war nie sonderlich beliebt gewesen und wirklich übel nehmen konnte ich es auch keinem. Sie hatten ja nicht ganz Unrecht. Manchmal konnte ich mich für meine zynische Art selbst kaum Leiden.
 

In Gedanken versunken sass ich da und wartete auf meine Besucher. Als ich schon dachte es käme keiner, öffnete sich die Tür einen Spalt breit und mein kleiner Bruder blickte mich an. Er wollte die Tür nicht ganz öffnen. Vermutlich hoffte er, dass ich sein trauriges, kleines Gesicht so nicht sehen konnte. Oft hatte ich ihm gesagt, er dürfe seine Angst nicht so offen zeigen. Nun taten mir meine Worte Leid. „Komm her Nate“, sagte ich halblaut. Zuerst glaubte ich, er hätte mich nicht gehört, doch als ich das unverkennbare Geräusch seines leicht humpelnden Gangs vernahm, hob ich den Kopf. Ich grinste ihn an, wollte ihm nicht zeigen, wie weh mir dieser kurze Abschied tun würde. Ich schnappte mir den Kleinen setzte ihn auf meinen Schoss und begann ihm eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte in der die Hungerspiele nicht mehr existierten, das Kapitol gestürzt und die Welt schön war. Ich erzählte ihm von den Weiden, den Minen und davon wie wir beide das alles einmal gemeinsam entdecken würden.
 

Während dem ich so da sass mit Nate auf meinem Schoss und Geschichten über unsere gemeinsame Zukunft erzählend, waren meine Eltern und Ena dazugekommen und hörten mir aufmerksam zu. Wie hätte ich wissen sollen, dass es nie eine Chance auf eine solche Zukunft gegeben hatte?
 

Irgendwann war Nate eingeschlafen und meine Eltern verabschiedet sich von mir. Den Kleinen nahmen sie mit. Nun waren ich und Ena alleine. Sie weinte nicht und ich war ihr dankbar dafür. Ich spürte ihre Trauer und Wut. Doch versuchte sich nichts anmerken zu lassen und so tat ich so als ob ich es nicht bemerkt hätte. Ich umarmte sie so fest ich konnte und wünschte mir, dass ich nie gezogen worden wäre, dass ich sie alle hätte spüren lassen wie wichtig sie mir waren und ich wünschte mir von ganzem Herzen ein anderes Leben.
 

Vielleicht war es nicht mein Bruder, der die Sicherheit brauchte eine Zukunft mit mir zu haben. Vielleicht war ich es der ihn brauchte, ihn, meine Eltern und…Ena. Ich schlang meine Arme noch enger um sie und kniff die Augen zusammen. Ich würde ganz bestimmt nicht weinen, nahm ich mir vor und am Ende tat ich es doch. Lautlos ohne das Ena es bemerkte. Als die Friedenswächter anklopften um Ena zu holen, waren meine Tränen bereits getrocknet.
 

„Lebe wohl“, flüsterte sie und liess sich von den Friedenswächtern hinaus begleiten. Die Tür schloss sich und ich war wieder allein. Mir war klar, dass diese beiden letzten Worte ein Abschied für immer gewesen waren. Leise sprach ich zu mir selbst: „Sag niemals lebe wohl, denn damit stirbt die Hoffnung auf ein Wiedersehen.“ In diesem Moment schwor ich mir als Sieger zurück zu kehren.

Ein gegebenes Versprechen ist eine unbezahlte Schuld

Lange musste ich nicht mehr warten, bis mich mein Betreuer mit seinem Geleitschutz und den anderen Tributen abholte. Während dem Rowan so gleich ihre Hand in die meine schob, beachteten mich weder Rory noch die anderen beiden. Sie schienen mich als einen Waschlappen abgestempelt zu haben. Die würden noch ihr blaues Wunder erleben. Doch das hatte Zeit.
 

Ich schnappte mir Rowan und wirbelte sie durch die Luft. Sie war so unglaublich leicht.

Rowan lachte mich so offenherzig an, wie es sonst bloss mein Bruder konnte. Sie war definitiv zu jung um zu sterben!

„Hör zu Prinzessin. Ich kann dir nicht versprechen, dass du hier lebendig heraus kommst, aber ich kann versuchen dich vor den Anderen zu beschützen. Wie wäre es, wenn wir beide ein Bündnis schliessen würden?“

Die Kleine sah mich mit grossen Augen an und nickte. Eigentlich hatte ich immer geglaubt, dass ich mich alleine durch die Arena schlagen würde, doch mit einer Freundin an meiner Seite, fühlte ich mich gleich viel sicherer auch wenn ich derjenige sein würde, der auf sie aufpasste. Sie würde darauf achten, dass ich meine Menschlichkeit in den Spielen bewahren würde.
 

Ohne es bemerkt zu haben, waren wir schon beim Bahnhof unseres Distriktes angelangt. Die anderen hatten uns längst wieder eingeholt. Sie waren etwas aus der Puste, doch sonst schienen sie Recht fit zu sein. Als ich meinen Blick über meine Mittribute wandern liess, blieb mein Blick kurz an Maysilee hängen. Doch sie sah mich nicht an und so wandte ich meinen Kopf wieder von ihr ab.
 

Langsam wurde Rory ungeduldig. Er schubste Rowan in Richtung unseres Zugabteils, aber sie blieb einfach dort stehen. „Sie ist wirklich ein mutiges Mädchen“, dachte ich mir. Aber ich konnte nicht zulassen, dass sie den Hass unseres Betreuers auf sich zog. Also fasste ich sie an der Hand und betrat das Abteil.

Gerüchteweise hatte ich schon von diesem Prunk gehört, der in den Abteilen der Tribute herrschen sollte. Davon zu hören, war das Eine aber es selbst zu erleben, war etwas ganz Anderes.
 

Rory meinte, wir sollten uns erstmal in unseren Zimmern einrichten und erst dann gäbe es ein Abendessen. In diesem Moment bemerkte ich, wie müde ich doch war.

Ich löste Rowans Hand von der meinen, kniete mich zu ihr hinunter und flüsterte ihr ins Ohr, das ich heute das Essen ausfallen lassen würde und sie mich doch bitte unter irgendeinem Vorwand entschuldigen sollte. Darauf zwinkerte sie mir verschwörerisch zu und ich wusste, dass ich richtig damit getan hatte sie zu meiner Verbündeten zu machen. Sie war in diesem Moment der einzige Halt, der mir blieb und für diesen Umstand mochte ich sie.
 

Sie fragte mich nicht, weshalb ich nicht mit ihnen zu Abend essen wollte. Da begann ich zu verstehen, dass sie nicht nur dieses kleine, unschuldige Mädchen war, das ich in ihr gesehen hatte. Sie verstand.
 

Also zog ich mich in mein ganz Persönliches Zimmer zurück. Ich fiel sofort ins Bett und schlief augenblicklich ein. Ich schlief einen traumlosen Schlaf. Die Albträume kamen erst später.

Wo eine Wunde ist, bleibt eine Narbe

Es gibt Momente da wünscht man sich, man könnte nie wieder aufwachen. Immer nur weiter schlafen und all den Schmerz und die Grausamkeit da draussen vergessen. Heute hätte ich mir das gewünscht, doch es kommt leider nie so, wie man es gerne hätte.
 

Es fiel mir unglaublich schwer meine Beine über den Bettrand zu schwingen. Es war so verdammt anstrengend. Diesen Tag wird mir das Kapitol unvergesslich machen. Da war ich mich sicher. Gestern war ich definitiv zu müde um mich noch gross umzuziehen und so war ich einfach in meinen Alltagskleidern schlafen gegangen. Jetzt sahen sie zwar noch zerknitterter aus als vorhin, aber ich hatte mir noch nie gross Gedanken um mein Aussehen gemacht. Dieser Umstand ersparte mir nun eine morgendliche Prozedur und so riss ich einfach die Tür auf.
 

Die anderen waren alle schon wach und sassen beim Frühstück. Hatte ich wirklich so lange geschlafen? Es schien jedenfalls so.

Ich setzte mich rückwärts auf den nächst besten Stuhl und begann nervös mit meinen Fingerspitzen einen Rhythmus auf der Stuhllehne zu klopfen. Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte war ich extrem nervös.
 

Plötzlich hält eine Hand meine Finger fest. Es ist nur eine klitzekleine Berührung, aber ich ertrage sie in diesem Moment einfach nicht. Ich ziehe meine Hand weg und sehe Maysilee in die Augen. „Entschuldige, aber ich will nicht, dass mich jemand von euch anfasst. Dieses Privileg haben nur Leute, denen ich vertraue.“

Ich weiss nicht, ob ich sie mit diesen Worten verletzt gehabt hatte. Wenn dann zeigte sie es nicht.
 

Maysilee erhob sich, ging zum Fenster und schaute starr hinaus. Sie schien nach dem Kapitol Ausschau zu halten. Ich liess ihr ihren Willen. Das war schliesslich nicht meine Sache.

Aber Rowan machte es zu meiner Sache. Sie stellte sich breitbeinig vor mich hin und klopfte mir an die Stirn. Sie wollte mir wohl zeigen, dass ich mich nicht so zu benehmen hatte. Bei jedem Anderen hätte ich die Nerven verloren, doch sie hatte eine beruhigende Wirkung auf mich.
 

Sie brauchte keine Worte. Sie hatte keine. Ich hatte schon von Anfang an vermutet, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Sie sprach nie und das war für ihr Alter recht ungewöhnlich. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie gar nicht sprechen konnte. Sie musste für irgendein Vergehen bestraft worden sein, denn sie hatten ihr die Zunge herausgeschnitten.
 

Ich schloss die Augen, wollte es nicht sehen, wollte es nicht wahrhaben. Ich spürte ein brennen hinter meinen Augen und spürte, wie die Wut in mir hoch kochte. In einer Welt, in der Kinder geschändet wurden, wollte ich nicht leben. Nun verlor ich endgültig meine Beherrschung. Ganz langsam, jeder meiner Bewegungen bewusst, drehte ich mich um.
 

Ich brauchte jemandem an dem ich meine Frustration loswerden konnte. Ohne nachzudenken, packte ich Rory an der Kehle und nagelte ihn an die Wand. „Sag mir wer das getan hat!“ schrie ich. „Wer hat ihr das angetan?! Antworte!“

Er antwortete nicht. Wie sollte er auch er bekam ja keine Luft mehr. Ich drückte noch fester zu. Ich wollte ihn in diesem Moment sterben sehen.
 

„Hör auf.“ Maysilee klang gefasst fast ruhig. In ihren Augen war kein Funke von Mitleid für den Betreuer zu sehen. Es war nicht ihr Herz, welches sich zu Wort meldete, sondern ihr Verstand. „Lass ihn los.“

Auch wenn ich es nicht wollte, liess ich ihn los. Er plumpste wie ein Sack Mehl zu Boden.
 

May stand immer noch am Fenster und Rowan kam langsam auf mich zu. In diesem Moment verspürte ich Abscheu. Nicht vor ihr, nicht vor dem Kapitol. Nein, ich verabscheute mich selbst dafür, dass ich beinahe einen Menschen umgebracht hätte. Ich wandte mich ab, wollte nicht, dass Rowan mir in die Augen sah. Was würde sie nun von mir denken?
 

Plötzlich spürte ich eine kleine Hand an meiner Wange. Rowan sah mir ganz tief in die Augen, dann nahm sie meine Hand und legte sie auf ihre Brust. Mit diesem Zeichen zeigte sie mir, wie sehr sie mir vertraute.

Diese Geste machte mich unendlich glücklich und traurig zu gleich. Was würde ich ohne sie bloss tun?! Innerlich sterben vermutlich.
 

Auf einmal hörte ich die Stimme von Mian, dem anderen Jungen aus unserem Distrikt.

„Wir sind da...“

Keiner durchschreitet die Glut ohne Verwandlung

Es stimmte, wir hatten unser Ziel erreicht. Die Bahnlinie war von beiden Seiten von grossen, luxuriösen Häusern verschiedenster Art gesäumt und es war kein Ende zu erkennen. Maysilee sah ziemlich irritiert aus, was ich nur zu gut verstand. Während wir im Distrikt 12 am Existenzlimit lebten und manche sogar verhungerten, liessen es sich die Leute im Kapitol richtig gut gehen und ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie sie uns bei unserem Überlebenskampf über Satellit zusahen und sich genüsslich mit Popkorn vollstopften. Bei diesem Gedanken wuchs mein Ekel dem Kapitol gegenüber noch weiter an.
 

Maysilee schien genug gesehen zu haben. Mit einem abwertenden Schnauben, welches Rory galt, der mit einem zufriedenen Grinsen am Fenster stand, verschwand sie in ihr Zimmer. Sie wurde mir immer sympathischer.
 

Mit einem Ruck blieb der Zug stehen. Tatsächlich waren wir bereits am Bahnhof angelangt. Draussen stand eine Traube an Menschen, die uns alle begutachten wollten. Ich kam mir vor wie ein Stück Vieh und dieses Gefühl mochte ich nicht. Am liebsten wäre ich im Zug geblieben. Dort war man immerhin sicher von diesen prüfenden, neugierigen Blicken.
 

Da war Rowan eindeutig entschiedener. Ohne auch nur einen Moment zu zögern, öffnete sie die Schiebetür, die nach draussen führte und trat hinaus. Sie liess mir keine andere Wahl als ihr zu folgen. Nach und nach trafen auch die restlichen drei ein. Wir alle winkten den Leuten zu, während wir uns auf den Weg zum nächsten Taxistand begaben, um ins Kapitol zu fahren. Rory teilte dem Taxifahrer mit wohin er uns bringen sollte, bevor er sich in seinen eigenen Luxusschlitten schwang. Über die Überheblichkeit unseres zuständigen Betreuers konnte ich nur den Kopf schütteln.
 

Nach einer langwierigen Fahrt trafen wir endlich dort ein, wo man uns vorerst haben wollte. Jeder von uns wurde in einen eigenen Raum gebracht, in dem sich eine Barre befand. Das musste wohl der Vorbereitungsraum sein. Ich legte mich hin und wartete darauf, dass bald eine Horde Verrückter in diesem sterilen Raum auftauchen würden. Je länger sie mich warten liessen, desto nervöser wurde ich.
 

Als ich die Stimmen draussen hörte, war ich schon beinahe erleichtert. Nicht das ich mich auf diese Prozedur, die mir bevorstand freuen würde, doch immerhin wäre es dann vorbei.
 

Die Türklinke wurde nach unten gedrückt und ein einziger Mann betrat den Vorbereitungsraum. Ich hatte schon von den Vorbereitungsteams gehört und war deswegen etwas überrascht, dass nur einer für mich zuständig zu sein schien.

„Hi, ich heisse Bane und du bist?“ „Mein Name ist Haymitch Abernathy“, antwortete ich wenig begeistert auf seine Frage. Ich sah einen Funken Verständnis in seinen Augen aufleuchten. Ich tat ihm unrecht, wenn ich so abweisend zu ihm war. Also beschloss ich mein Misstrauen ihm gegenüber etwas zurückzunehmen. Mittlerweile hatte Bane begonnen, mich von allen Seiten zu betrachten. „Damit lässt sich arbeiten“, meinte er. „Geduscht hast du dich schon nehme ich an?“ ich nickte. Tatsächlich hatte ich mich, bevor ich mich auf die Barre gelegt hatte, geduscht. Er schien zufrieden mit mir zu sein.

In solchen Momenten war ich unglaublich froh keine Frau zu sein. Es machte einem das Leben viel einfacher, keine Schminke, keine Wachsstreifen und was sie sonst alles über sich ergehen lassen mussten.
 

Ich hatte Bane einen Grossteil der Arbeit abgenommen, was er bloss mit einem breiten Grinsen quittierte. So blieb ihm eigentlich nur noch eines zu tun…mir meine Kleidung zu präsentieren. Ich freute mich schon auf die üblichen Kostüme und betete innerlich, dass es nichts in diese Richtung sein würde.
 

Ich wurde positiv überrascht. Nachdem ich mit dem schlimmsten gerechnet hatte, wobei ich mich noch nicht ganz entschieden hatte, was denn nun das Schlimmste sei, gefiel mir seine Kreation schon beinahe. Anfangs dachte ich es würde sich um ein normales T-Shirt handeln und eine gute alte Bondagehose mit Beinriemen. Ich fühlte mich auf Anhieb wohl in meiner Kleidung, machte mir aber Gedanken darüber, wie so etwas Banales die Aufmerksamkeit, der Sponsoren wecken sollte. Als ich Bane danach fragte, meinte er nur: „Unterschätze mich nicht.“ Mit diesen Worten verliess er den Raum. Ich würde ihm wohl oder übel vertrauen müssen.

Erfolg haben, muss gelernt sein

Ich hatte nicht geschlafen, wollte es nicht. Heute würden wir trainieren müssen. Ich war mir nicht sicher, ob ich den Tag heute durchstehen würde. Die Leistungen, die ich heute in der Arena zeigen würde, beschloss ich, würde unter dem Durchschnitt sein. Weshalb?

Weil die meisten Leute glauben was sie sehen und wenn ich ihnen das Gefühl vermitteln konnte, dass ich leichte Beute sei, könnte ich sie überraschen.

Neben mir hörte ich die Decke rascheln. Rowan war gerade aufgewacht und rieb sich verschlafen die Augen. Sie lächelte leicht, als sie erkannte, dass ich ihre Seite nicht verlassen hatte. Unglaublich wie sehr sie doch meinem kleinen Bruder Nate glich. Ein kurzer Schmerz durchfuhr meine Brust, als ich an ihn dachte. Doch ich schob ihn weg. Setzte ihr Gesicht vor seines und versuchte zu lächeln. Rowan nahm meine Hand, wie sooft in letzter Zeit und schrieb mit ihren kleinen, feingliedrigen Fingern etwas hinein. Es dauerte eine Weile, bis ich verstand. „Ja, Rowan ich weiss wofür ich wieder aus dieser Hölle ausbrechen will und was ist mit dir?“ Sie dachte kurze Zeit nach und schüttelte dann den Kopf. „Es gibt nichts, was du vermissen wirst? Niemanden?“ Erneut schüttelte sie den Kopf. Das machte mich unendlich traurig, doch sie selbst schien damit kein Problem zu haben. „Wenn wir hier rauskommen, nehme ich dich mit, dann hast auch du etwas, dass dich hoffen lässt! Und jetzt zieh deinen Trainingsanzug an. Heute wird ein anstrengender Tag und übernimm dich nicht, ja?“ Rowan stolperte davon um sich umzuziehen. Kaum war sie fertig, standen auch schon unsere „Leibwächter“ auf der Matte, um uns nach unten in die Trainingshalle zu begleiten.

Das Trainingscenter war riesig. Überall standen verschiedene Stationen. Als erstes fielen mir die Hindernisparcours auf. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht, doch ich besann mich eines Besseren und erinnerte mich daran, was ich mir für heute vorgenommen hatte. Ich sah mich um, suchte nach einem bekannten Gesicht.

Als erstes entdeckte ich Mian, von dem ich, obwohl er aus demselben Distrikt kam, überhaupt nichts wusste. Er hatte sich zur Station der Zweikämpfe begeben. Passte zu seiner Statur. Zwar hatte ich selbst durchaus Muskeln, doch gegen die seinen, schienen meine ein Witz zu sein. Er stand da wie ein Fels in der Brandung. Unverrückbar und beständig. Einen Moment dachte ich darüber nach, ob Rowan nicht besser bei ihm aufgehoben wäre. Doch im selben Moment traf mich Rowans vorwurfsvoller Blick, der zu sagen schien: „Denk nicht Mal daran. Was fällt dir ein dich schlechter zu machen, als du bist.“ Ich blickte zu ihr zurück und zuckte mit den Schultern, als ob es nichts gewesen wäre. Da hörte ich ein Surren in der Luft. In dem Pfosten neben mir steckte ein Wurfstern. Rowan musste ihn geworfen haben, doch ich hatte sie doch vorhin die ganze Zeit angesehen. Wie war das möglich? Keiner hatte es bemerkt. Jeder stand bei seiner Station und auch die Experten hatten nichts mitgekriegt. Nun winkte mich Rowan zu sich hinüber. Fragend sah ich sie an und sie kicherte leise. Dann forderte sie mich auf, den Wurfstern selbst zu werfen. Meiner blieb sichtbar, während der ihrige nach kurzer Zeit verschwand. Sie nahm einen neuen aus dem Arsenal und zeigte mir, was sie damit getan hattte. Am Anfang sah es so aus, als ob sie keine Ahnung hatte, was sie damit tun sollte. So wild wie sie mit dem Ding herumfuchtelte. Doch langsam verblasste der Wurfstern. Erst da erkannte ich, dass es sich bei dem Metall um eine Sonderanfertigung handelte, die die nette Nebenwirkung, der Luftunverträglichkeit besass.

Rowan war ein verdammt kluges Mädchen. Aufmunternd klopfte ich ihr auf die Schulter und wandte mich dann der Station fürs Fallen stellen zu. Ich mochte meine Stärken haben, doch Schwächen hatte ich jede Menge. Ich kannte mich mit vielem noch nicht wirklich aus und so begann ich meine ersten einigermassen erfolgreichen Versuche an dieser Station. Da konnte ich nur hoffen, dass ich Talente hatte, die ich selbst noch nicht kannte. Aber das würde ich noch früh genug herausfinden. Spätestens in der Arena. Aber bis dahin blieb noch ein bisschen Zeit.



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