Du scheinst so anders, wie ich von Ventus21 ================================================================================ Kapitel 6: Faolan - der kleine Wolf ----------------------------------- Jetzt ist es offiziell bestätigt: ich habe den mit Abstand größten Knall den ein Wolf überhaupt nur haben kann. Mit dieser Erkenntnis stehe ich nun vor Irmi's Welpen und versuche das gerade Passierte zu erklären. Ich sollte allen Bescheid geben. Ich blicke zu Pakkun. °Ohren zu halten°, lächle ich, bevor ich den Kopf in den Nacken werfe und mein kleines Rudel rufe. Als ich wieder zu den Menschen blicke, steht nur noch Kakashi vor mir, an seinem Arm erkenne ich Gänsehaut. Langsam setze ich mich in Bewegung. Wo der Mensch mit der Narbe und die anderen Menschenwelpen wohl hingegangen sind ? Das nasse Laub klebt mir an meinen geschundenen Pfoten. Ich könnte so nicht mal vernünftig laufen. Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal so zerkratzt und blutig vor meine Brüder treten musste. Ein Heulen, eine Antwort, war zu hören. Sie würden sich mit mir bei der Hütte treffen. Ich blickte zu meiner Rechten an der Pakkun und Kakashi neben mir her schlenderten, was sie sich wohl gerade denken? Naruto hatte sich unterdessen mit dem Oberkörper auf meinen Nacken gelegt, ich konnte spüren wie sich seine kleine Brust hob und wieder senkte. Seine kleinen Arme hängen links und rechts herab und schwingen im Tempo meiner Schritte. "Du bist wirklich so weich", stellte er mit einem zufriedenen Seufzen fest. Das ließ mich schmunzeln. Eigentlich hatte ich den mir gut bekannten, unsichtbaren Strick um meine Kehle erwartet, als ich ihn berührt habe. Aber es war nichts, ich kann ganz normal atmen. Es macht mir gar nichts aus ihn zu berühren. Im Gegenteil, jetzt da er nah bei mir ist weiß ich das ich ihn unter allen Umständen beschützen kann. Dieser Gedanke lässt mir neue Kraft in die Glieder schießen. Und in diesem Moment habe ich eine Entscheidung getroffen: ich werde diesen Welpen mit allem was ich zu bieten habe beschützen. Die Hütte ist zum Glück nicht weit weg. In diesem Moment treten wir aus dem Dickicht hervor und er eröffnet sich der mit wohlvertraute Platz. Die Hütte liegt an meinem Lieblingsfluss und der gesamte Platz liegt ziemlich gut versteckt, bis heute war noch kein Mensch hier. Und trotz allem ist Konoha nicht weit entfernt. Die Hütte an sich steht einige Meter von dem Fluss entfernt und sieht noch relativ neu aus. Ich habe in der Hütte sogar Strom und fließendes Wasser. Alles in allem ist die Hütte ein Prachtstück, wie ich finde. Ein genauerer Blick zur Terrasse verrät mir die Anwesenheit meiner Brüder. Ich bleibe stehen, der Mensch und der Hund tun es mir gleich, die Welpen laufen zu ihrer Mutter. Langsam und mit gefletschten Zähnen schreiten meine Brüder auf uns zu. °Warum sind die Menschen hier?°, verlangt Skalli zu wissen. °Sie haben herausgefunden was ich wirklich bin, ich werde es ihnen zeigen°, antworte ich ihm, und senke meinen Kopf dabei. Langsam gehe ich auf ihn zu. °Bist du dir sicher dass du das willst?°, fragt er mich mit erstauntem Gesichtsausdruck. °Ja, ich bin mir sicher. Kannst du bitte auf Naruto aufpassen?°, bitte ich ihn nun. Er sträubt sein Fell und fängt bedrohlich an zu knurren. Ich merke wie Naruto sich aufrichtet und zu zittern beginnt. Skalli und ich stehen uns nun knurrend gegenüber. °Ich bin doch kein Welpensitter!°, fährt er mich an. °Nur bis ich mich verwandelt habe. DU weißt dass das ein paar Minuten dauert. Du musst dafür sorgen dass sie das nicht sehen.°, brülle ich zurück. Mit einem resignierten Schnauben, gibt er mir, wenn auch widerwillig, seine Zustimmung. Ich beuge mich nach vorne und lasse einen etwas blassen Menschenwelpen von meiner Schulter rutschen. Ich drehe mich um zu Pakkun. Mit einem strengen Blick sehe ich ihm in die Augen. °Egal, was ihr hört oder zu hören glaubt, ihr werdet mir nicht folgen. Unter keinen Umständen.°, befahl ich ihm. Ich bewege mich auf die Terrasse zu. Langsam kommt die Nervosität in mir hoch. Wie werden sie reagieren? ---Kakashi--- Nach dem der riesige Wolf hinter der Hausecke verschwunden ist, tippt Pakkun mir ans Bein. "Kakashi, sie meint wir sollen unter keinen Umständen zu ihr gehen, egal was wir hören.", meint er zu mir. Ich nicke stumm. Und wie aufs Stichwort, kam ein knurrendes Geräusch hinter dem Haus hervor. Es wurde gefolgt von einem Winseln und Gepolter. Als ob jemand gegen Holz schlägt. Nach ungefähr zwei Minuten mischen sich jetzt schmerzhaftes Schreien unter das Geknurre. Ich mache einen Schritt auf die Hütte zu, da werde ich von zwei dunklen, ebenfalls großen Wölfen angeknurrt. Ich gehe den Schritt wieder zurück. Sie würden mich nicht vorbei lassen. Ich glaube sie würden mich auch nicht an den Jungen lassen, sie stehen da aufgeplustert wie zwei Anbu's neben dem Hokage. Schmerzerfülltes Stöhnen hat mittlerweile den Schrei abgelöst. Einer der beiden dunklen Tiere geht auf die Hütte zu, bleibt allerdings davor stehen. Gespannt starren alle auf die Stelle, auf die der Wolf starrt. Was wohl hinter der Ecke hervor kommt? Eine helle Hand krallt sich an der Hüttenecke fest und zieht den Rest einen Schritt nach vorne. Was zum Vorschein kommt steht im irrwitzigen Kontrast zu dem was dahinter verschwunden ist. Ohne Zweifel gefällt mir was ich sehe und trotzdem lässt mich die Gegenteiligkeit schmunzeln. Die Frau, die mittlerweile von einem dunklen Wolf Richtung Wasser geschoben wird, hat feuerrotes, schulterlanges Haar. Die Haut ist zur Zeit zwar mit wirklich viel Blut bedeckt, man sieht allerdings schon wie hell sie ist. Durch das weiße Leinenkleid sieht man eine wundervoll weibliche Figur. Der gesamte Körper ist wirklich klein geraten, so groß sie als Wolf ist, so klein ist sie als Mensch. Und obwohl die Frau vor mir ziemlich klein ist, merkt man ihrem Körper an, dass sie Kraft hat. Ich man sieht die Muskeln, was ihrer Weiblichkeit aber nicht schadet. Auf ihrer Schulter sieht man, ein - wie könnte es auch anders sein - Wolfstattoo. Als sie sich das Blut halbwegs weggewaschen hat, kommt sie wackeligen Schrittes auf uns zu. Das Gesicht ist feminin, mit vollen Lippen und großen Augen. Als sie bei dem Jungen angekommen ist lässt sie sich auf die Knie fallen und lächelt ihn an. Die beiden dunklen Wölfe sitzen nun neben ihr und beäugen sie genauestens. Einer steht auf und beginnt sie am Genick abzulecken. Der blonde Quälgeist starrt der Frau unterdessen nur ins Gesicht. Ich beschließe den Versuch zu wagen und bewege mich auf das Geschehen zu. Da spricht das Kind das aus, was sich wohl jeder in diesem Moment denken würde. "Du bist wunderschön", meint er mit großen Augen und ein wenig Bewunderung in der Stimme. Die Frau öffnet ihre Augen und blickt dem Kind liebevoll ins Gesicht. Man könnte meinen sie empfindet was für ihn. Ich hocke mich zu ihnen auf den Boden. Irgendwie ist das ganze surreal, war das wirklich der riesenhafte Wolf von vorhin? Leise setzt sich Pakkun an meine Seite. Seinem Gesicht nach zu urteilen, glaubt er das ganze selbst auch nicht. Keiner weiß was und vor allem wie er ein Gespräch beginnen soll. Die Frau nimmt ihren linken Arm und streckt ihre Hand nach den Haaren des Jungen aus. Mitten in der Bewegung hält sie inne und horcht in den Wald hinein. ---Yasmin--- Das knacken der Äste hat sie verraten, sie werden gleich da sein. Ich weiß nicht wer kommt, noch wie viele aber sie sind sehr nahe. Dieser Körper ist so unglaublich lästig, ich kann weder gut riechen noch sonderlich gut hören. Ich bewege meine Hand wieder auf ihn zu. °Iruka, nicht!°, ruft eine raue, alte Stimme. Wenige Sekunden später höre ich das leise Zischen geschnittener Luft. Die nächsten Augenblicke vergehen wie in Zeitlupe. Gerade noch rechtzeitig sehe ich das Kunai und kann es noch bevor es meinen Schädel durchbohrt hätte mit der Hand abfangen. Keine kluge Idee, dem Gefühl in meiner Hand nach zu urteilen, aber die einzige Option die mir offen blieb. Kurz darauf merkte ich 3 weitere Kunais, die auf Hati und Skalli zu flogen. Sie waren zu weit weg um sie mit der Hand abzufangen. Schnell ließ ich meine 3 Schweife erscheinen und drückte sie in letzter Sekunde mit einem Poltern zu Boden, die Kunais sausten unter ihren Pfoten hinweg. Ich blickte auf und sah den Mann mit der Narbe im Gesicht in einigen Metern Entfernung. Meine Ohren waren auch wieder da. Langsam richte ich mich auf. Er hat es gewagt meine Familie zu bedrohen. Meine Schwänze peitschen in der Luft herum und ich merke wie ich die Wut nicht mehr unterdrücken kann. Wie heißes Eisen brennt sie in meinen Adern. Ich drehe das Kunai in meiner Hand um, das wird er bereuen. --- Kakashi--- So schnell konnte ich nicht reagieren wie sie davon sprintete. Ich versuchte mich ihr in den Weg zu stellen, aber sie sprang einfach über mich hinweg. Geschickt landet die Frau mit Geknurre und einem Kunai bewaffnet auf Irukas Brustkorb. Die Wucht ihres Sprunges ließ sie beide zu Boden krachen. Wie schnell sie ihn außer Gefecht gesetzt hat, Wahnsinn. Nach einem Wimpernschlag hockte die Frau auf Irukas Brust und hielt ihm das Kunai unters Kinn. Eine wohlbekannte Gestalt kam aus dem Dickicht hervor. Da sich Iruka und die Frau allerdings schon begonnen hatten mit Blicken zu erdolchen, merkten sie das nicht. "Entschuldige dich, Iruka. Sie wird nie nachgeben.", meinte er mit bemüht ruhiger Stimme. "Ist das eine Mission, Hokage-sama?", presste Iruka hervor. "Ja, Iruka", antwortete er ihm. Die Frau fängt bei diesen Worten zu grinsen an. Langsam erhebt sie sich, und die Schwänze und die Ohren bilden sich langsam zurück. "Hiruzen, dein Rudel ist undiszipliniert!", fährt sie den Hokage an, bei dem letzten Wort lässt sie das Kunai neben Irukas Gesicht in den Boden versinken und steigt von ihm herab. Aufrecht und entschlossen steht sie nun vor unserem Oberhaupt, dass sie gerade mit dem Vornamen angesprochen hat. "Lady Faolan, welch' Ehre. Was ist passiert? Ihr seht naja ... zerstört aus.", wollte der mächtigste Mann unseres Dorfes wissen, der die Unbekannte gerade gesiezt hat. Hier stimmt was nicht. Sie geht viel zu salopp mit einem Mann seines Ranges um. Ich trete näher heran um zur Stelle sein zu können, sicherheitshalber. Mit verzogenem Gesicht blickt sie mich an, dann wieder zum Hokagen. "Wie gesagt, dein Rudel ist undiszipliniert. Hiruzen, du hattest mit mir eine Abmachung, alle Fallen des Ninjaweltkrieges zu beseitigen. Warum wurde ich heute in der Nähe eines Welpenplatzes von einer verletzt ?! Stell dir vor was passiert wäre wenn sie nicht mich, sondern einen eurer Welpen getroffen hätte, sie hätten sterben können !", schrie sie ihn regelrecht an. Ihr Gesicht war vor Zorn verzerrt. "Ja ich weiß, und doch haben meine Männer nicht alle gefunden, wie es scheint.", meinte er und sah ihr fest ins Gesicht. Indes war Iruka zu uns gestoßen und starrte die Kleine wütend an. Alles war merkwürdig, die gesamte Situation. Ich versuchte einen klaren Kopf zu bekommen und ordnete die Geschehnisse der letzten halben Stunde. Also eine kleine uns Unbekannte hatte also Kontakt zu dem mit Abstand unbeliebtesten Bewohner unseres Dorfes. Sie scheint allem Anschein nach eine Fuchsfee zu sein, denn eigentlich ist sie ein großer, mehrschwänziger Wolf. Besagte Frau hat gerade einen Akademie-Lehrer binnen weniger Sekunden kampfunfähig gemacht und spricht nun mit unserem Oberhaupt, als ob sie ihn schon Jahre kennt. Sollte nicht bald mein Wecker klingeln der mich aus diesem Traum holt? "Hokage-sama, sie hat gerade versucht einen unserer Schüler zu bedrohen! Und außerdem ist sie ein Monster.", beschwerte sich Iruka lautstark. "Ich glaube bei dir stimmt was nicht im Oberstübchen! DU hast mit einem Kunai nach uns geworfen!", protestierte die Frau - Faolan? - promt. Der Hokage hob abwehrend die Hände. "Ich merke, dass sich hier zwei Parteien missverstehen. Ich verstehe auch die Verwirrung die durch diese ... Entdeckung aufgekeimt ist. Deshalb schlage ich vor, dass sich heute alle Parteien am Nachmittag im Hokage-Turm treffen. Kakashi, hol Jiraiya auch dazu. Ich werde euch zu euren Fragen Rede und Antwort stehen. Faolan, da du dich jetzt gezeigt hast, wirst du auch kommen und die Situation erklären. Ich möchte nämlich auch ganz gerne wissen was du mit Naruto am Hut hast.", meinte er nun streng. Ein Ton der keinerlei Widerrede zulässt. Das ist eine gute Lösung und dann wird sich auch alles aufklären. Ohne ein weiteres Wort dreht sich die Frau um und geht zu Naruto zurück. ---Yasmin--- Leicht säuerlich bin ich nach so einer Ansage schon. Aber der alte Mann hat recht, ich muss das erklären, sonst kann ich Naruto vielleicht nicht mehr wieder sehen. Ich setze mich zu dem Menschenwelpen der mir so wichtig geworden ist und lächle ihn an. Es wird ihm gut gehen, dafür werde ich sorgen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)