Niemals lieben von Kekune ================================================================================ Kapitel 1: Niemals lieben ------------------------- Niemals lieben "Wenn der Nogitsune die Überhand gewinnt, musst du mich töten, Derek", hatte Stiles ihn gebeten, als dieser sich wieder einen Moment aus der Besessenheit befreit hatte. Seine Augen hatten abermals das helle Funkeln angenommen, welches vor Schalk und Übermut sprühte. Kleine Lichtstrahlen der Glühbirne über ihnen brachen sich in dem Schokobraun der Iris und die Leere war gewichen. Selbst in einem ernsten Moment wie diesem, waren es Stiles warme, verschmitzte Augen, die hervorstachen. Es war immer sein Blick gewesen, der sie alle den Ernst der Lage vergessen lassen hatte. Doch dieses Mal betraf es Stilinski selbst. Das Strahlen in den Augen war ein Mechanismus zum Selbstschutz, damit er nicht an seiner Bürde zerbrach. Das waren die Augen, die Derek so sehr liebte, die er aber gleichzeitig beschützen wollte. Und trotzdem nickte er und gab somit ein stilles Versprechen, Stiles zu retten. Auch wenn der Tod die einzige Lösung dazu war. Derek hatte sich gewünscht, er könnte an seiner Stelle sterben. "Du bist der einzige, der es tun kann. Scott und Malia werden nicht in der Lage dazu sein." Es war bereits Abend und nur das schwache Kunstlicht warf einen leichten Silberton auf den Schulflur, auf welchem sie sich alleine gegenüberstanden. Deshalb konnte Stiles die Verzweiflung auf Dereks Mimik nicht erkennen. "Wenn du wüsstest...", murmelte dieser stumm. Lediglich seine Lippen bewegten sich, ohne dass er den Mund wirklich geöffnet hatte, die Worte hatte er an sich selbst gerichtet. Er verspürte keine Intention, sie laut auszusprechen. Derek Hale schleppte diese Gefühle schon viel zu lange mit sich herum und wie immer, wenn er sich seinen Emotionen bewusst geworden war, wurde sein Leben zu einem Alptraum. Er dachte an Kate, ihre blonden langen Locken und das leicht arrogante Grinsen, das er so sehr geliebt hatte. Solange bis sie seine Familie verbrannt und ihn verraten hatte. Genau das hatte er sich ersparen wollen. Er hatte geschwiegen, Stiles kein Wort gesagt, damit es nicht wieder geschehen würde. Damit er diese Person nicht wieder verlor. Sein Werwolfsein war ein Fluch und es hatte ihm wieder alles genommen, was ihm wichtig war. Es würde ihm alles nehmen. Immer und immer wieder. Derek hätte zu Weinen angefangen, wenn Stiles sich nicht wieder verändert hätte. Das Gesicht dunkel, die Augen leer, die Haut matt und der Ausdruck kalt. Derek bemerkte den Wandel sofort und sprang beiseite, als der Nogitsune ihm ein Messer in die Brust rammen wollte. Für einen Moment hatte er sich gewünscht, dass das Wesen getroffen hätte. Stattdessen hatte er Stiles Hand gepackt, die das Messer mit unmenschlicher Gewalt umschlossen hielt. Er spürte, dass dieser ein Gefangener in seinem eigenem Körper war. Stiles Hände waren trotz seiner Starre warm, sie fühlten sich genauso an, wie zum Zeitpunkt, als er sie das erste Mal gehalten hatte. Als Stiles ihn gerettet hatte, als der Kanima ihn lähmte. Als er es auf das Gift schieben konnte, warum er seine Hand nicht von Stiles gelöst hatte. Die Finger waren so zart und zerbrechlich, die Kraft, die der Nogitsune ihnen aufdiktierte, passte nicht zu ihnen. Derek hörte ein Knacken von Knochen, als er Stiles Finger um den Knauf löste und die Waffe an sich nahm, sie langsam auf Stiles Brust presste und immer wieder zustach. "Es tut mir so leid", flüsterte er. Es war das erste Mal, dass sich Derek Hale bei jemandem entschuldigt hatte. Noch nie hatte er sich so sehr gewünscht, dass er machtlos gewesen wäre. Die Gestalt begann zu zappeln und wollte dem Stich entgehen, sie hörte erst auf, als Stiles am Boden lag, sein Hemd bedeckt mit Blut. Die Leere der Augen wieder menschlich geworden, das Blut sickerte rot zu Boden. Derek kniete sich neben ihn und umfasste Stiles Wangen mit beiden Händen. Dessen Augen waren geöffnet, seine Atmung ging jedoch flach. Dennoch war er bei Bewusstsein, als Derek ihm einen leichten Kuss auf die Lippen hauchte. "Es tut mir so so leid", wiederholte er immer wieder wie ein inneres Mantra, das all seine Taten ungeschehen machen konnte, wenn er es nur oft genug aussprach. Als er sich umwandte, erblickte er Malia. Sie hatte während dem Laufen inne gehalten und starrte entsetzt zu dem blutenden Körper, die Hände vor den Mund geschlagen. Derek lief zur Tür und riskierte einen letzten Blick auf Stiles, Malias Stiles. "Warte", rief Malia, während sie die Nummer des Notarztes wählte. Er lief einfach weiter. Das Gefühl von Stiles Lippen auf seinen. Er war sich nicht sicher, ob er es jemals vergessen könnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)