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A broken Promise

von

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Kapitel 1

Ich schreckte hoch als mich eine fremde Stimme weckte. Irritiert schaute ich in das Gesicht Kais welcher mich anscheinend nicht schlafen ließ. Verwirrt sah ich mich um. Wo war ich bitte gelandet? Mein Kopf brummte, meine ganzen Glieder schmerzten. Was war passiert? Ich konnte mich in keinster Weise an irgendwas erinnern. Wie zur Hölle war ich hier her gekommen? Sollte ich nicht zu Hause in meinem Bett liegen?

„Wo sind wir?“, hakte ich bei dem Drummer nach, welcher sofort das Gesicht verzog und ich weiter nachfragte was passiert war. Ich bekam keine sonderliche Antwort. Nur, dass wir uns in einem Love Hotel befanden. Ich stockte. Mir war immer noch nicht klar was passiert war. Ohne jegliche Achtung sprang ich in meine Klamotten und machte mich auf den Weg zur WG. Ich konnte nicht mehr denken, nicht mehr atmen. Je näher ich der Musiker WG kam, umso stärker wurde der Kater. Irgendwas musste passiert sein und davon wollte ich mich selbst überzeugen.

Angekommen, sperrte ich mich gleich in meinem Zimmer ein und warf die Kleider von meinem Leib herunter und stellte mich vor den Spiegel. Ich begutachtete mich in der Spiegelung. Ich war voller Flecken und Kratzer von Hals bis zu meinen Schenkeln. Hatte ich mit Kai gevögelt?! Hatte ich deswegen diese schmerzen? Sowas verging nicht von jetzt auf gleich. Ich schluckte schwer. Das konnte doch nicht wahr sein, oder doch? Hatte ich so viel getrunken gehabt und mich von Lust steuern lassen? War ich so untervögelt gewesen, dass ich meinem Freund fremd ging? Ich liebte ihn doch und doch machte ich den Fehler. Ich war treu, aber ich hatte nicht geahnt, dass Alkohol so eine Ausmaße nahm. Ich hatte es bereits oft genug gehört gehabt, aber das es tatsächlich so war? Nein, daran hatte ich nie geglaubt gehabt und nun war es mir passiert. Wie dumm konnte ich sein? Untervögelt sein war kein Pardon für das Fremdgehen mit einer anderen Person. Das wusste ich und Alkohol war ebenso keine Ausrede dafür. Sowas war bitterlich und unverzeihlich. Ich hasste mich gerade dafür. Ich musste es ihm sagen, denn wenn er mich berühren wollte, dann würde er es mitbekommen. Aber trug er nicht auch seinen Teil bei? Ich hatte schon einmal aufmerksam gemacht, dass ich wollte. Hatte er meine Anzeichen nicht verstanden gehabt?

Ich starrte mein Spiegelbild an während mir heiße Tränen von den schuldbewussten Wangen rannen.

Ich gab zu, dass es mir gesundheitlich nicht gut ging. Rücken- wie Kopfschmerzen, inklusive Übelkeit. Aber als es mir besser ging. Ich hatte erwähnt, dass mir warm war und berührt hatte ich ihn auch. War es so schwer zu verstehen gewesen? Hätte ich mir eine runterholen sollen für ihm? Sowas machte ich nicht, ganz sicher. Es sei denn, ich wollte ihn mehr anturnen. Ich war um ein Haar nackter gewesen. Aber nun Miyavi die Schuld zuzuschieben, weil ich nur angedeutet hatte und nicht direkt ausgesprochen hatte? Das war absurd. Mein Freund konnte es nicht wissen und ich war zu dumm gewesen und hatte mich in den Alkohol gepackt. Oder hatte Kai mich einfach so in eins dieser Hotel buchsiert und vergewaltigt? Ich war mir nicht so sicher. Ich konnte nichts darüber sagen was passiert war und das aus Dummheit. Wie sollte ich es Takamasa erklären? Sowas konnte ich nicht bringen, vielleicht sollte ich ihn anlügen, dass ich auf einmal alleine aufgewacht war in einem Love Hotel und mich an nichts erinnerte. Es stimmte schließlich das ich mich nicht entsinnte. Aber ihn gleich deswegen so hintergehen? Wenn es raus kam, dann würde es nur noch mehr Probleme geben. Ich schüttelte den Kopf. Wie konnte ich, Matsumoto Takanori, noch mehr Lügen in die Welt setzen? Nein, dass tat ich ihm nicht an. Dafür war das was ich fühlte zu groß und an Uruha oder Reita konnte ich mich auch nicht wenden. Mit Aoi hatte ich erst recht Zoff. Nein, dass ging nicht gut.

Ich seufzte.

Erneut hüllte ich mich in Klamotten, meinen Schlafsachen und setzte mich auf die Bettkante. Nervös presste ich die Lippen aufeinander. Immer mehr Tränen suchten den Weg meiner Gesichtsrundung herab bis sie von meinem Kinn auf den Stoff meiner Shorts tropften. Ich weinte stumm. Es tat weh zu wissen was ich getan hatte und ich wusste, dass es unverzeihlich war. Ich musste meinem Geliebten gestehen. Er würde mich für immer hassen und meiden womöglich und dennoch war es das richtige. Unsicher suchte ich mein Handy heraus, um ihm eine SMS zu senden. Ich merkte wie übel mir war, wie sehr mein Leib unter den Schmerzen zitterte und mein Kopf mich umso mehr quälte mit Attacken. Erst jetzt bemerkte ich die zisch versuche meines Freundes. Ich las jede einzelne Benachrichtigung, starrte die einzelnen Anrufe an. Sowas konnte ich mir nicht verzeihen. Wieso hatte ich mein Hand auf stumm gehabt? Wieso war ich nur so dumm gewesen. Erneut schluckte ich. Und dennoch nahm ich den Mut nun auch zusammen und rief ihn an. Ich wartete darauf das er ran ging. Ich hatte Angst, am liebsten wollte ich wie immer flüchten und auf ungeschehen appellieren. Es gab keinen Ausweg mehr. Ich wartete einfach. Ich war wie versteinert bis sich das Band meldete und ich ihm eine Nachricht drauf sprach, er solle sich bei mir melden, da ich ihn nicht erreichen konnte. Ich musste mit offenen Karten spielen und das ohne Hilfe von jemanden. Es ging niemanden was an.

Nachdem ich aufgelegt hatte, legte ich mein Telefon neben mich und sehnte mich bereits nach der Wärme zu dem Schwarzhaarigen. Er war groß und kuschelig und so voller Wärme und ich war falsch gewesen und tat ihm sowas an. Auch erst jetzt erblickte ich den Ring auf meinem Kopfkissen. Hatte er ihn da gelassen? Wollte er mir gegen meinen Willen einen Heiratsantrag machen? Hizaki hatte es damals in den Raum geworfen und ich hatte mich dazu geäußert. Liebe brauchte ich nicht auf Papier. Ich liebte ihn so. Vorsichtig nahm ihm ihn in meine Finger und drückte ihn zusammen in meiner Faust. Es tat weh ihn so zu halten. Ich liebte ihn doch und nun das. Ich dachte ich wäre glücklich mit ihm und nun das. Meine Kopfschmerzen brachten mich gerade um, mein Herz hatte gerissen und das nur weil ich mich gerade fertig machte. Es tat mir leid. Ich hielt es nicht mehr aus. Mit voller Kraft schlug ich mir ins Gesicht in der Hoffnung es ginge mir besser. Fehlschlag. Das einzige was ich nun tun konnte, war abwarten auf den anderen während ich leise schluchzte. Ich wollte nicht das jemand mich hörte und mir Aufmerksamkeit gab. Ich wollte nur Takamasa an meiner Seite haben und niemand anderen mehr. Mit diesen Gedanken kippte ich erschöpft zur Seite und schloss meine Augen. Langsam driftete ich weg mit den ganzen Vorwürfen und dem Schuldbewusstsein.

Kapitel 2

Es vergingen Stunden nachdem ich wieder meine Augen öffnete. Mittlerweile war es wieder Abend geworden und ich starrte den dunklen Himmel vom Bett aus an. Hatte ich so lange geschlafen? Ich spürte das etwas mein Gesicht reizte und als ich mit meinen Fingerkuppen darüber fuhr, nichts. Ich merkte nur wie trocken meine Haut geworden war. Wahrscheinlich hatte das Salz meiner Tränen diese zum Austrocknen gebracht.

Ich bemerkte förmlich wie ich den Ring immer noch in meiner Hand hatte. Es war ein Zeichen meiner treue. Ohne Wenn und Aber zog ich mir den Ring über meinen rechten Ringfinger und betrachtete ihn. Ich wollte ihn nicht verlieren und ich wollte ihn auch nicht irgendwo liegen lassen. Er gehörte meinem Freund, den ich nun mal liebte. Mein Herz lag in seinen Händen und ich war wohl die Enttäuschung seines Lebens. Ich konnte es immer noch nicht glauben was ich gemacht hatte oder eher was passiert war mit mir. Es konnte doch keinen Missbrauch ausschließen, wenn Kai den Mund nicht aufmachte, oder doch?

Schlussendlich suchte ich mein Handy vom Boden aus und betrachtete den Bildschirm. Es war keine neue Nachricht zu sehen. Ignorierte er mich nun oder hatte er sie noch nicht gelesen? Ich war mir nicht sicher. Und dennoch packte ich meine gesamte Kraft aus dem Bett und machte mich fertig. Etwas eleganter und nicht wie der letzte Penner von nebenan. Dazu gehörte auch ein passendes Make-up, nur ließ ich die Augen ungeschminkt. Ich wollte nicht wie der reinste Star rum rennen und wieder wie immer die Diva vom Lande sein. Zum Abschluss band ich mir einen Schal um den Hals, um die Unreinheiten zu bedecken. Ich wollte mit meinem Freund reden und es ihm langsam beibringen und nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen.

Sicherheitshalber stellte ich mein Handy auf laut, verstaute es in meiner Hosentasche und verließ mein eigenes Zimmer, um in der Küche für ihn und mich zu kochen.

Es dauerte seine Zeit. Zwischendurch deckte ich den Tisch ein mit einer roten Tischdecken, sowie Kerzen und mehreren Rosen ein. Selbst das Besteck war nicht einfach das billigste was man einfach so beim 1€-Shop erwerben konnte. Ich wollte das es perfekt war und ich ihm alles in Ruhe erklären konnte. Ich gab mir wirklich Mühe bis mein Handy klingelte. Vorsichtig nahm ich es an mich. Es war mein Freund der mich angerufen hatte und meinte er wäre gleich Heim. Ich erfreute mich daran, aber andererseits schlug mir das Herz bis in den Kopf. Wieder wollten mir die Tränen raufsteigen. Ich hielt dieses Gefühl nicht aus, aber ich musste nun dadurch. Ich atmete tief durch und servierte das Essen an bis ich dann meinen Freund sah. Er schien erfreut zu sein mich wieder zu sehen, aber genauso konnte ich die Besorgnis in seinen Augen sehen. Er wusste nicht worum es ging und dennoch machte es ihm sorgen. Ich kannte die Hüpfdolle mir gegenüber genau. Und egal was passierte, ich würde aufrichtig bleiben egal wie schwer es mir fiel.

„Setz dich bitte“, deutete ich an und zog seinen Stuhl ein Stück zurück und als er sich setzte schob ich ihn näher an den Tisch bis ich mich selber auf die gegenüber liegende Seite setzte und einen kurzen Atemzug nahm bevor ich los legte.

„Alle Menschen machen doch Fehler, nicht? Auch wenn sie manchmal nicht drauf kommen oder sich daran erinnern, oder?“, fragte ich nach und sah ihm in die Augen. Ich konnte nicht anders anfangen. Wir saßen beim Essen und ich wollte ihn schonend alles sagen was mir auf dem Herzen lag. Ich liebte ihn wirklich. Und dennoch bekam ich keine Antwort, sondern nur ein verwirrtes Augenpaar was auf mir lag.

„Ich liebe dich über alles, Takamasa“, meinte ich zu ihm anschließend.

„Ich dich auch“, bekam ich zurück und ich nickte nur bis ich meine Augen wieder schloss. Mir steckte ein Kloß im Hals den ich nicht einfach so los wurde. Es war wirklich schwer für mich. Aber ich musste über meinen Schatten springen und aus mir heraus kommen.

„Du weißt doch, dass ich gestern beim Meeting war, richtig?“

Der Schwarzhaarige nickte nur und sah mich bereits deprimiert an. Wahrscheinlich lag es daran das ich mich nicht bei ihm gemeldet hatte.

„Nun ja. Worum es ging ist irrelevant. Aber…“, seufzte ich und stoppte wieder die Unterhaltung mit einer Pause.

„Aber?“, wiederholte mein Geliebter und musterte mich misstrauisch als ob er ahnte was passiert war.

„Wir hatten einen netten Abend gehabt und ich habe wohl zu viel getrunken.“

„Aha?“, bekam ich nur zurück und ich stockte. Mir blieb der Atem stehen und ich starrte ihn unsicher in die Augen. Ich wollte es ihm sagen. Wirklich. Mir kamen schon die Tränen hoch. Ich hielt es auf Dauer nicht aus.

„Ich bitte dich… Lass mich ausreden. Hör mir einfach nur zu und danach kannst du mir alles an den Kopf knallen“, bat ich ihn erneut und Miyavi nickte mir zu.

„Also… Ich weiß wirklich nicht wie ich dir das beibringen soll… Es fällt mir schwer dir das zu sagen. Denn ich liebe dich wirklich sehr. Ich dachte anfangs ich sollte dich belügen, aber weil ich dich liebe, kann und will ich dir das nicht antun und aufrichtig sein“.

Ich brauchte meine Zeit um zu reden, aber ich konnte es nur Stückweise. Meine Tränen machten es mir nicht leichter, denn sie rinnen mir über die Wangen nach und nach. Meine Hand begann zu zittern während ich in meinem Essen rum stocherte und langsam den Blick sank.

„Ich habe keinerlei Erinnerungen mehr an das was passiert ist. Das musst du mir glauben… Ich habe zu viel getrunken und einen Filmriss. Ich weiß es nicht. Jedenfalls…“, ich brach erneut ab und wickelte den Schal von meinem Hals ab. Nun konnte man die roten Flecken an meinem Hals erkennen.

Ich fing an zu weinen. Ich war fertig. Vorsichtig hob ich den Kopf und sah in Miyavis Blick das große Entsetzen. Es tat mir weh ihn so zu sehen.

„Ich… Ich weiß wirklich nicht was passiert ist“, stotterte ich unruhig und schüttelte den Kopf.

„Ich wollte es nicht… Ich bin neben Kai aufgewacht.. Er hat mir nicht gesagt was passiert ist. Gar nichts… Ich weiß nicht wie es passiert ist. Ich fühle mich schlecht und ich kann dich verstehen… Aber ich glaube… Kai hat mich flach gelegt… Ich wusste nicht wo ich war… Ich bin in einem anderen Raum aufgewacht. Ich weiß, es klingt ungläubig. Aber ich weiß nicht mehr… Ich kann nur vermuten… Es kann auch sein, dass ich willig war. Wenn ich das wüsste…“, brach ich nun komplett in Tränen aus und konnte nicht mehr. Ich war fertig es ihm mit zu teilen und selbst Miyavi kamen Tränen hoch. Ich sah sie im Kerzenschein glitzern.

„Ich weiß, dass du verletzt, wütend und sauer bist… Und ich liebe dich wirklich, sonst hätte ich dir nichts davon erzählt. Ich kann verstehen wenn du eine Pause willst oder mit mir Schluss machst. Aber ich wollte das du es direkt von mir hörst. Es ist…“

„Es ist unverzeihlich!“, knurrte mein Freund auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. Ehe er selber in Tränen ausbrach. Ich konnte ihn verstehen und es tat mir weh ihn so anzusehen. Ich wollte ihn gerade berühren, ihn küssen und ihn wieder runter bringen.

„Ich weiß…“, nuschelte ich und erhob mich von meinem Platz und ihn von dem Tisch weg zog, damit ich an ihn überhaupt ran kam. Unsicher setzte ich mich auf seinen Schoß und legte die Arme um ihn. Ich wusste dass das Vertrauen von uns weg war, aber ich war da um ihn zu trösten. Meine Lippen begannen seine Tränen weg zu küssen. Er zitterte am ganzen Leib. Ich selber war nicht besser.

„Fass mich nicht an, Takanori“, hörte ich seine raucherstimme sagen. Ich schwieg. Meine Arme blieben um ihn geschlungen. Ich zog ihn enger an mich, damit er sich beruhigte.

„Wein dich aus, Schatz. Ich liebe dich. Und wir werden die Wahrheit herausfinden… Auch wenn es mir unlieb ist.. Aber sie steht dir zu“, hauchte ich ihm ins Ohr und küsste kurz seinen Haarschopf. Auch wenn er mich nicht sehen wollte. Ich merkte wie sehr ich ihn verletzt hatte und das er mich gerade brauchte, damit er sich wieder beruhigte. Ich wollte ihn nicht alleine lassen. Ich war sein Freund. Ich konnte nicht einfach tatenlos zusehen, ich musste ihn trösten.

„Aishiteru“, hauchte ich in die Zweisamkeit und legte meinen Kopf ein wenig in den Nacken. Nur wir zwei, verletzt, unter Tränen im Kerzenschein.



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