Die lange Reise zurück ins Glück von HazelEyedButterfly ================================================================================ Kapitel 17: Chaotische Party (Yamato x Fumiko) ---------------------------------------------- Fumiko Kein einziger Tag verging an dem meine Freundinnen nicht über die bevorstehende Party sprachen. Was würden wir anziehen? Sollte Aiko kommen oder doch lieber Zuhause weiter schmollen und sich vor ihren völlig banalen Problemen verstecken? Auch wenn ich dafür ständig von Rina eine Standpauke hielt weil ich viel zu hart zu Aiko war. Die Wahrheit konnte man nicht schön reden. Würde sie nicht so Starrköpfig sein und Yoshida-kun nicht so ein Feigling gäbe es diese Situation zwischen beiden schon lange nicht mehr. Es machte mich rasend vor Wut das ich anscheinend die einzige war die so darüber dachte. Nein das stimmte nicht ganz, es gab noch jemand der meine Meinung teilte. Als mich Yamato vor einigen Tagen betreffend der Party anschrieb, dachte ich erst es wäre eine Masche um mich irgendwie rum zu kriegen. Doch anders als erwartet wollte er die ganze Geschichte dafür nutzen um Yoshida und Aiko wieder einander näher zu bringen. Ich irrte mich wohl gewaltig in Yamato, er war nicht so ein großer Angeber wie er anderen immer vormachte. Nein tief in ihm drin war er Yoshida ziemlich ähnlich. Nett, fürsorglich und stets für seine Freunde da. Von uns allen war ich die einzige die beim Thema Jungs eher desinteressiert mithörte oder mit sprach. Für mich waren Schule und meine berufliche Zukunft oberste Priorität, aus diesem Grund ließ ich jeden Jungen der auch nur ein wenig Interesse an mir zeigte abblitzen. So auch Yamato. In vielen Momenten zweifelte ich allerdings daran ob er es überhaupt ernst meinte mit seinen Sprüchen oder mich einfach nur auf den Arm nahm. <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> Die Party war im vollem Gange, doch unsere Gruppe saß weiterhin in peinlicher Stille in einer der angerichteten Sitzecken. Unsere Jungs schienen viel mehr Interesse an ihren Getränken zu haben als an uns Mädchen. Yoshida wirkte sichtlich nervös. Er holte sich immer wieder von der Bar eine neue Bierflasche. Wie viel es bereits waren hatte ich aufgehört zu zählen. Auf der Tanzfläche begnügte sich Aiko mit ihren Cheerleader Freundinnen, zwischen durch auch mit einigen der Jungs der Basketball Mannschaft. Doch mehr als einige unsichere Tanzschritte brachten die Jungs nicht hin. Zum Glück. So oft wie Yoshida zu ihr rüber starrte, hatte ich Angst das wenn etwas mehr laufen würde er dem einen oder anderen eine reinhauen könnte. Leichtes Mitgefühl gegenüber Mayumi schlich sich bei mir ein. Sie saß die ganze Zeit schweigend, mit gequältem Lächeln neben Yoshida und versuchte seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ohne Erfolg. Dann diskutierte sie auch noch mit diesem und verließ die Party völlig aufgewühlt. Yamato ergriff die Initiative um sich zu vergewissern das Mayumi wenigstens Sicher nach Hause kam. Nachdem Rina sich von Aiko und ihren Freundinnen los lösen konnte und sich erschöpft zu uns setzte, verschwand Yamato plötzlich erneut aus dem Raum. Verwundert darüber folgte ich ihm leise nach draußen. Gedankenverloren lehnte er sich gegen die Hauswand, beim Haupteingang zu Sotookas Anwesen. -„Ganz schön stickig da unten oder?“ Meine Anwesenheit schien ihn vorerst zu überraschen, doch schnell zeichnete sich ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht. -„Ja schon irgendwie. Diese Atmosphäre unten ist ja kaum auszuhalten. Ich weiß nicht was Shouta sich dabei gedacht hat. Echt jetzt“ Bei seinen Worten konnte ich nicht verhindern das meine Mundwinkel sich zu einem Schmunzeln hoben. -„Mayumi tut mir irgendwie leid. Auch wenn sie deine Pläne vorerst wieder durchkreuzt hat, verdient sie es nicht das Shouta sie ignoriert“, gab ich leise zu. Seufzend stellte ich mich neben ihn und lehnte mich nun ebenfalls gegen die kalte Hauswand. -„Der Alkohol wird’s schon für mich richten…jetzt wo Mayumi nicht mehr da ist sollte es kein Problem mehr sein. Die Chemie zwischen ihm und Aiko kann man nicht übersehen.“ Dr.Love schien sich da ganz Sicher zu sein. Skeptisch musterte ich ihn von der Seite her. -„Na dann hoffen wir Mal das es nicht schief geht und die Sache zwischen beiden nur schlimmer wird“ Yamato reagierte mit einem schwachen Lächeln, doch sein Blick war abwesend. Mir war schon länger aufgefallen das er in letzter Zeit nicht so ganz auf der Höhe zu sein schien. Auch wenn er in unserer Anwesenheit den tollpatschigen , humorvolle Junge vorspielte, konnte er meinen guten Menschenkenntnisse nicht entkommen. -„Ist eigentlich alles in Ordnung Suzumura?“, fragte ich ihn aus dem Nichts heraus. Mit zusammengezogenen Augenbrauen wandte sich Yamato in meine Richtung. -„Abgesehen das meine zwei besten Freunde sich seit Wochen nicht mehr wirklich über den Weg trauen und miteinander reden, geht es mir blendend“ Falls er dachte das ich ihm seine Antwort abkaufen würde, dann war er auf dem Holzweg. Mit ernster Mine hielt ich seinem Blick stand. -„Dir kann man wohl nichts vormachen oder?“ Schweigend schüttelte ich bloß den Kopf, ohne eine Mine zu verziehen. Er wusste genau das ich eine Gabe dafür hatte mich in anderen Menschen hinein zu versetzen. Ich hielt mich allerdings die meiste Zeit raus aus den Angelegenheiten von anderen. Aber ich machte mir langsam Sorgen um Yamato, etwas beschäftigte ihn worüber er aber mit niemanden sprach. Zumindest machte es auf mich den Eindruck als würde er darüber nicht sprechen wollen. -„Versprich das du es aber für dich behalten wirst. Die anderen haben schon genug andere Probleme, da will ich mich nicht dazwischen drängen“, verlangte er plötzlich von mir. Zögerlich nickte ich zustimmend. Ich war damit einverstanden den anderen nichts darüber zu verraten. Yamato hatte sicherlich seine Gründe dafür, wer weiß wenn sich die Situation zwischen Aiko und Shouta beruhigte würde er von selbst mit ihnen darüber sprechen wollen. -„Ihr wisst doch alle über meine Großmutter in Sapporo Bescheid, bei der ich über Weihnachten zu Besuch war“ -„Natürlich, oft genug hast du Geschichten über eure Besuche dort erzählt. Wieso was….Oh…“ Die glasigen Augen, das traurige Lächeln auf seinem Gesicht war für mich genug Erklärung. Ihn so zu sehen versetzte mir einen Stich im Herzen. Ohne zu zögern umarmte ich ihn. -„Es tut mir so leid….Ich hatte keine Ahnung…warum hast du uns nichts davon gesagt? Wann ist es passiert?“ -„Ich…wie gesagt die anderen haben schon genug Probleme. Sie starb vor einigen Tagen im Schlaf…“, antwortete er auf meine Fragen. Nun war sein Verhalten in letzter Zeit nicht mehr so Fragwürdig, es machte mehr als Sinn. So etwas für sich zu behalten und die Trauer runter zu schlucken würde auch bei mir so ein Verhalten hervor rufen. Zärtlich strich ich mit meiner Hand über seinen Rücken, da fiel mein Blick auf die Bierflasche in seiner Hand. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit, schon als wir die Jungs vor der Party trafen hatte er getrunken. Dabei machte er nicht den Anschein als wäre es das erste Mal. Zögerlich nahm ich ihm die Flasche ab, wobei er mich verwirrt anblickte. -„Das hier ist aber nicht die Lösung okay? Ich denke für heute hast du schon genug gehabt“ Angst wie er darauf reagieren könnte hatte ich schon, doch ich ließ es mir nichts anmerken. Unerwartet lehnte Yamato seine Stirn gegen meine und schloss lächelnd die Augen. -„Danke…ich vertraue darauf das du es niemanden erzählst ja?“ -„Versprochen. Aber du ertränkst deine Trauer nicht weiter in diesem Zeug … ich weiß jetzt darüber Bescheid also wenn du jemanden zum reden brauchst...“ In mitten meines Satzes verlor ich meine Stimme, eine unerwartete Hitze durchfloss dabei meinen Körper. Yamatos Kuss auf meiner Stirn kam unerwartet, ich wurde vollkommen aus der Bahn geworfen deswegen. -„Ich hab verstanden Fumiko….lass uns wieder rein gehen. Die zwei Streithähne kann ich nicht lange unbeaufsichtigt lassen“ Wortlos folgte ich ihm darauf wieder ins Anwesen. Yamato war dabei wohl nicht bewusst das er meine Hand die ganze Zeit über nicht los ließ. Keiner schien unsere Abwesenheit wirklich bemerkt zu haben. Rina unterhielt sich mit Masao der sich zu ihr gesetzt hatte. Auf der Tanzfläche schließlich entdeckten wir ein Bild von dem wir nicht gedacht hatten das es überhaupt passieren würde. Sowohl Yamato wie ich selbst standen mit aufgeklappter Kinnlade im Raum. -„Träume ich gerade? Oder passiert das wirklich?“, murmelte Yamato zu mir. -„Ich denke...du träumst nicht. Die beiden knutschen tatsächlich rum.“ Überrascht über die Wendung die der Abend plötzlich genommen hatte setzten wir uns zu Rina und Masao. An Yamatos Grinsen war zu erkennen das ihm die Sache sehr erfreute. Doch ich war etwas skeptisch. Hoffentlich würde die ganze Sache wenn der Alkohol seine Wirkung verlor nicht in einer Katastrophe enden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)