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Yume no Sakura: Sekai no Tenshi

von

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Eine graue Welt der Einsamkeit

Ein kleiner Hinweis an die Leser:
 

„….“ = normale Gespräche der Charaktare
 

(…) =Gedanken bzw. innere Monologe der Charaktere
 

So ich hoffe, dass dadurch keine Missverständnisse geschehen und nun viel Spaß mit meinen Fanfic
 

Kapitel 1: Eine graue Welt der Einsamkeit
 

„Eine Welt…

die einen nur grau erschien, ist keine wirkliche Welt.

Man war einsam in dieser Welt…

Es war niemand anderes auf dieser Welt…

weder Mensch… Tier… oder Pflanze…

Nur eine einsame graue Welt.

Wie der Schnee durch die Sonne langsam schmilzt… so war auch diese Welt vergänglich… Ein schier unendlich langer Fluch wurde gebrochen. Doch was brach diesen Fluch…“
 

Es war ein einfacher Sonntagmorgen in Tokio, Stadtteil Shinjuku. Ich lebte in einer Wohnung, welche meiner Meinung etwas zu groß war, was mich aber nicht sonderlich störte.

Wie immer lag ich den gesamten Morgen in den Federn und genoss es, lange ausschlafen zu können. Das war meine absolute Lieblingsbeschäftigung am Sonntag, weil nichts und niemand mir auf die Nerven gehen konnte. In der Woche jedoch… da sah die Sache ganz anders aus, weil ich ja mit 17 noch Schulpflichtig war und gleichzeitig einen Halbzeitjob hatte, um mich über Wasser halten zu können. Eigentlich könnte die Schule sausen lassen, was ich aber dennoch nicht tat, damit mein Alltag nicht zu eintönig wurde. Tja, also ging ich nur noch zur Schule, damit ich mich nicht langweilte und hinzu zu fügen war, dass ich alleine lebte.

Wie man so sah, war ich nichts weiter als ein stinknormaler Oberstufenschüler, der nichts mit sich anzufangen wusste.

Wie dem auch sei, gelegentlich stand ich auch, auf das Wochenende bezogen, schon mal früher auf, um meine Wohnung sauber, oder draußen einen Spaziergang zu machen, wenn das Wetter mitspielte.

Dies war er also, mein Alltag, mein langweiliges Leben, welches sich so dahin zog, wie das fließende Wasser in einen Fluss.

Heute war wieder mal so eine Zeit, wo ich früher aufstand, nicht weil ich die Wohnung säubern oder einen Spaziergang machen wollte, sondern, weil ich mir, was meiner Meinung nach ungewöhnlich war, Frühstuck machte. Das machte ich nur sehr selten, und dann nur, wenn ich merkte, dass ein ungewöhnliches Ereignis bevorstand.

Ich wusste nicht warum, aber ich hatte mit meinen Vermutungen immer Recht und wunderte mich sehr darüber.

Auf jeden Fall machte ich immer dabei den Fernseher an, um den Tageshoroskop hören zu können. „Nun kommen wir zu den Löwen. Heute wird ihr Tag ungewöhnlich anfangen und mit einen Ereignis enden, welches womöglich ihr Leben umkrempelt.“, las die Frau aus ihren Notizen vor. Ich fing an zu grinsen: „Das ist ja eine tolle Aussage!“ und verspeiste mein Frühstück aus der Pfanne, ohne dabei wirklich an der Aussage des Horoskopes zu glauben.

Nachdem ich fertig gegessen hatte, ging ich auf meinen Familienschrein zu, wo das Bild meiner verstorbenen Mutter stand und faltete meine Hände zusammen. Jedes Mal, wenn ich das machte, betete ich um ihren Beistand. Es waren schon über 10 Jahre her, dass sie verstarb… So viel Zeit… wo ich sie gebraucht hätte… Ich vermisste sie wirklich… Eine der wenigen Personen, die ein vom Innersten reines Herz hatte…

Leider hatte ich nebenbei vergessen zu erwähnen, dass der Sonntag auch absolut mein langweiligster Tag war, weil außerhalb meiner Wohnung überhaupt nichts los war.

Nur gelegentlich kamen mal einige Schulfreunde mich besuchen, und dann nur, damit wir einen Männerabend machen konnten. Und dann floss auch der Alkohol und die Kotze… die natürlich ich wieder wegmachen musste. Ich hatte meine Kumpels schon mal dazu verdonnert mit mir aufzuräumen…
 

Vor paar Tagen:
 

„Hey Takuya! Komm lass uns bei dir feiern!“, kamen mir zwei alte Grundschulfreunde entgegen, als ich meine Haustür öffnete. „Und warum dann bei mir?“, fragte ich die verdutzt. „Ja… Morisato hat es endlich geschafft seine Kleine da zu knallen und dass wollen wir ausgiebig feiern!“, begründete der andere angetrunkene da, der Akano hieß. Ohne auf mein Einverständnis zu warten, hatten die sich schon in mein Wohnzimmer breit gemacht und tranken aus Flaschen wie Wodka, Whisky oder Reisschnaps, die sie nicht einmal im Besitzt haben durften. „Sagt mal, habt ihr wieder den Alkoholvorrat eurer Eltern geplündert?“, fragte ich sie kopfschüttelnd, obwohl ich die Antwort schon kannte. Die wiederum hatten mich nicht mal gehört, sondern munter weiter erzählt: „Das hättest du sehen sollen Takuya! Sie ist eine richtig geiles Weib, besonders im Bett!“ Ich konnte da nur schief gucken, denn ich war einer von denjenigen, der Frauen nicht als Objekte oder dergleichen sah…

„Also ich würde, wenn ich du wäre meine Freundin nicht nur aufs Rummachen reduzieren…“, meinte ich angewidert dazu und holte aus der Küche eine Packung Beef Jerky, welche einer meiner Lieblingssnacks waren. „Hahaha Eine richtige Beziehung mit Frauen zu führen! Das ist doch kein Spaß im Leben Takuya!“, lachte der Andere, klopfte mir auf die Schulter und fügte hinzu: „Du weiß doch wie es in Japan ist: Schnell und hektisch. Da passen langfristige und vor allem diese langweiligen Liebesbeziehungen nicht! Man braucht Spaß und schnelle Abwechslung!“

Ich verstand diese Jungs einfach nicht… Mit denen hatte ich auch nur zu tun gehabt, weil ich sonst in meinem jetzigen Leben kaum Kontakte hätte und das wäre mir auf Dauer zu langweilig gewesen… aber sonst passte ich kaum zu denen… ein freizügiges, kindisches Leben, welches nur aus Spaß bestand… war keine richtige Lebensweise meinerseits…

So feierten sie tief in die Nacht in meiner Wohnung und als sie auch noch gehen wollten, obwohl sie meine Wohnung verdreckt und vollgekotzt hatten, platzte mir der Kragen: „Hiergeblieben! Ihr helft gefälligst mit beim Aufräumen!“ „Häh? Warum sollten wir das tun? Das ist doch deine Bude.“, wiederfragte Akano. „Ja… das ist mein Haus… aber EUER Dreck!“, schnauzte ich, packte die Jungs und schleuderte sie zurück ins Haus.

„Au… Sag mal spinnst du Otohome?“ fuhr mich Morisato an, als er sich an seiner schmerzenden Schulter fasste. „Kein falsches Wort oder ich zieh euch das Fell über die Ohren…“, ermahnte ich sie eiskalt und sah schon, dass sie sehr große Angst vor mir hatten und am ganzen Leibe zitterten. Ohne Wiederworte fingen sie an, ihren Dreck zu entfernen und es hatte auch nicht lange gedauert, da war mein Wohnzimmer so gut wie neu. „Und eines lasst euch gesagt sein… Ihr werdet euch in Zukunft eine andere Bleibe zum Feiern suchen… mir reicht es langsam.“, meinte ich, als ich sie nach draußen begleiten wollte. „Wer will denn auch bei so einen aggressiven Eigenbrötler wie dir auch bleiben wollen?!“, wiedersprachen sie mir und seit dem Tag an, sah ich die nie wieder… Vielleicht war das auch besser so… Denn sowas wie Schmerz oder Trauer… hatte ich damals nicht gefühlt… Schon lange nicht mehr…
 

So schmiss ich mich müde auf meine Couch hin und schlief ein.
 

Eine Stimme in meinen Traum sprach mir etwas zu:

„Die Welt… die Welt ist so grau und eintönig…

Niemand wusste, wie sie entstand… wie sie existieren konnte…

Keiner wusste dort von irgendetwas…

Man war da allein, einsam… man konnte nicht klagen…

Eine Welt ohne Emotionen… Freude… Trauer… existierten nicht…

Verlangen nach Wissen oder Macht waren Fremd…

Menschen… gingen wie Schatten aus einer längst vergangenen Zeit in dieser Welt umher…

Keiner sah sie… Niemand wusste, wer sie waren…

Aber… man sehnte sich nach anderen… Nach jemanden, den man sehen und hören konnte…

Sehnsucht nach etwas, was wie aus einer anderen Welt kommt…“
 

Unsanft wurde ich aus meinen eigenartigen Traum geschmissen. „Was war das denn für ein Traum… Es kam mir irgendwie sehr vertraut vor… Sehnsucht nach etwas, was nicht aus dieser Welt kommt… hm… Wuah!“, sprach ich zu mir selbst, als ich hörte, dass jemand an der Tür klingelte. „Ja! Ich komme schon!“, rief ich und stand auf. Als es noch einmal klingelte, machte ich sofort die Tür auf. Vor der Türschwelle stand ein alter Mann, der sich auf einen Krückstock stützte und mich freundlich ansah. „Na, Takuya? Wie geht es meinen Lieblingsenkel so?“, fragte er mich. „Ganz gut eigentlich… Ojii-san…“, antwortete ich eher nicht so ganz erfreut und fügte hinzu: „Komm doch erst einmal rein.“ Das Angebot nahm er ohne ein Wort an und ich merkte, dass ein junges Mädchen mit langen schwarzen Haaren, wovon eine Seite mit einer roten Schleife in einen Zopf gebunden wurde, ihm folgte. Dabei bemerkte ich, dass sie eine braune Tasche hielt. Sie warf mir schnell einen Blick zu und drehte ihren Kopf sogleich in die entgegen gesetzter Richtung. Im Wohnzimmer angekommen saßen sich die Beiden auf meine Couch hin und er fing an, mir was mitzuteilen: „Ich hab nur sehr wenig Zeit, deswegen fasse ich es mich mal kurz: Dieses Mädchen hier ist deine Stiefschwester Otohome Sakura und wird aufgrund familiärer Angelegenheiten auf unbestimmte Zeit bei dir Leben. Ich stand etwas irritiert da. (Ich habe eine Stiefschwester?), ging es mir durch den Kopf und meinte etwas entgeistert: „Einen Augenblick Ojii-san! Was hat das alles hier zu bedeuten? Ich will eine Erklärung haben!“ Er lächelte und sprach ruhig: „Nun… Wenn du wissen willst, was passiert ist, dann sage ich es dir: Als du vor 1 Jahr angefangen hattest, eigenständig zu leben, hatte dein Vater erneut eine Frau geheiratet. Und diese Frau brachte ein Kind mit in die Ehe ein. Das war deine Stiefschwester Sakura.“ „Und was hat es jetzt damit zu tun?“, funkte ich dazwischen. „Nun… leider hielt das Glück nicht so lange, weil dein Vater und deine Stiefmutter vor ein paar Tagen bei einen Inferno ums Leben kamen.“

In mir kam gerade eine Erinnerung hoch, wo ich vor den paar Tagen in den Nachrichten erfuhr, dass es in Shinjuku eine schwere Explosion gab, welches einen Großbrand auslöste. Dessen Ursache wurde immer noch nicht gefunden, aber man ging von Brandstiftung aus.

„Ach du heilige… Damit hätte ich nicht gerechnet…“, meinte ich baff dazu.

Mein Großvater stand auf und kam auf das eigentliche Thema zurück: „Natürlich kannst du sie auch nicht aufnehmen. Das würde aber für Sakura bedeuten, dass sie in ein Heim muss.“

„Warum hast du mir nicht eher gesagt… dass ich eine Stiefschwester habe?“, fragte ich leicht erzürnt und ballte meine Fäuste zusammen. „Würdest du sie denn überhaupt akzeptieren… nachdem… sie…“, sah er mir ernst in die Augen und ich verstand, worauf der alte Mann hinaus wollte.

Da sah mich das Mädchen mit hoffnungsvollen Augen an. (Hm… Sie ist schon süß… und hat sonnst niemanden… Ich glaube…), überlegte ich und so beschloss ich spontan, nach langen Zögern von meinen Bauchgefühl heraus: „Ok… Ich bin einverstanden… Ich nehme Sakura auf.“

Sofort strahlte ihr Gesicht vor Freude und mein Großvater sah zufrieden aus: „Danke Takuya… Damit hast du mir einen großen Gefallen getan… “ „Aber ich tue es nicht für dich Ojii-san… Ich tue es allein ihretwegen, damit das klar ist.“, kam ich schnell und monoton dazwischen. Er sah mich leicht seufzend an und meinte: „Das hatte ich mir schon gedacht… Aber… Sei so gut und kümmere dich so gut und liebevoll es geht um sie… denn…“ und stand auf. Ich wollte ihn zur Tür begleiten, als er mir noch flüsternd hinzufügte: „… sie ist ein sehr liebes und sensibles Mädchen… Und musste mindestens genau so viel durchmachen wie du…“

Ich stand stocksteif da… Das war komplett unerwartet, es von ihm zu hören… Aber ich wollte jetzt auch nicht daran denken, weil aus meiner Sicht gesehen die Gegenwart wichtiger als die Vergangenheit war.

Nachdem ich wieder zurück ins Wohnzimmer kam, als er ging, saß meine Stiefschwester immer noch auf der Couch und betrachtete neugierig mein Heim. „Und? Wie findest du meine Bude? Ist groß nicht wahr?“, fragte ich sie freundlich. „Ich finde es nett hier.“, antwortete sie leise und nickte. Ich betrachtete ihren zarten Körper genau und stellte fest, dass sie ziemlich gute Proportionen hatte für eine jugendliche Japanerin. „Sag mal Takuya nii-san. Bist du dir wirklich sicher, dass ich hierbleiben darf? Ich meine… Du sahst nicht so erfreut aus…“, fragte sie mich etwas bedrückt. Ich überlegte nicht groß nach, ging auf sie zu und streichelte sanft ihre Haare. Sie wurde leicht rot und starrte mich an. „Doch… Doch… Was wär ich sonst für ein großer Bruder.“, antwortete ich und fügte hinzu: „Nenn mich ruhig Taku-nii.“ Sie war damit einverstanden und nickte erfreut.

Ich wusste nicht warum… aber als Sakura bei mir einzog… war es mir so… als würde etwas in mir wieder langsam auftauen. (Ob es wirklich ok ist… das ein fremdes Mädchen mit mir zusammen lebt… Nun solange niemand etwas dagegen hat, ist es ok so.) dachte ich mir, als ich mich neben ihr hinsaß und wieder einnickte.

Später als es Abend wurde wachte ich mit müden Augen auf und ehe ich mich versah, sah ich, dass meine neue Stiefschwester sich auf meinen Schoß niedergelassen hatte und ebenfalls schlief.

Mit einen sanften Ruckeln weckte ich die verschlafende Prinzessin auf und merkte, dass sie schon sehr süß beim Aufwachen aussah. (Uh… Das ist schon gefährlich… Nicht dass ich irgendwelche perverse Affektionen hätte… aber vielleicht machte ich mir zu viele Gedanken), sprach ich in meinen Gedanken, ehe ich aufstand und mich darauf machte, sie von mir zu bewegen.

Plötzlich hörte ich ein lautes Knurren und ein rot werdendes Mädchen. „Na? Hast du Hunger? Ich mach uns mal Abendessen“, lächelte ich, während mich die Küche rief und dabei ein leises Nicken ihrerseits vernahm.

(Immerhin wird es hier nicht mehr so einsam… Vielleicht ist das auch besser so…), dachte ich innerlich und behielt im Hinterkopf, dass ich außer meinen sozialen Kontakten wie meinen Freunden ja sonst niemanden hatte.

Als Sakura kam, sah sie begeistert auf den Esstisch. „Wow! Seit wann kannst du so gut kochen?“, fragte sie mich und betrachtete die verhältnismäßig leicht zubereitenden Speisen wie Miso Suppe, gebratenen Fisch, frittierte Hühnchen in Bratgemüse und Reis als Beilage. „Das… Das ist nicht wirklich gut kochen… Dies sind nur einfache Speisen “ antwortete ich leicht bedrückt und wir saßen uns schweigend hin.

Ich konnte in ihren Augen sehen, dass ihr das Abendessen trotzdem gut schmeckte.

(Anscheinend… schmeckt ihr mein Essen…), dachte ich beruhigt und nahm eine mundgerechte Portion Reis im Mund. „Ich finde dass du sehr gut in Kochen bist… Besser als meine Mutter auf jeden Fall…“, meinte sie und ihre Stimmung sank abrupt. (Oh… Hab ich was Falsches gesagt?), fragte ich mich verwundert und entschuldigte mich: „Tut mir leid, wenn ich jetzt was falsches gesagt habe…“ Meine neue Stiefschwester schreckte auf, meinte: „Nein, nein… Alles ist in Ordnung. Wirklich…“, und senkte ihren Kopf. Obwohl sie meinte, dass alles okay wäre, fragte ich mich trotzdem, was sie so sehr bedrückte… Könnte es sein, dass es mit ihrer Vergangenheit zusammenhing. Vielleicht… Sollte ich es vermeiden, sie daran denken zu lassen… Das wäre wohl das Beste…

Als wir gleichzeitig nach dem Salzstreuer greifen wollten, berührten sich unsere Finger und sie schreckte blitzschnell zurück und ich konnte ihr die Schamesröte aufsteigen sehen. (Oje… sehr schüchtern scheint sie auch noch zu sein…), stellte ich seufzen fest und reichte ihr den Streuer, den sie dankend annahm.

Nach dem Abendessen hatte ich aus meinen Zimmer ein zweiten Futon geholt und meinte: „ Nun… Ich hab zwar ein Futon, aber auch mehrere Zimmer zur Auswahl… Du kannst dir gerne eins aussuchen.“ „Dann werde ich hier in dein Zimmer schlafen.“, entschied sie bedenkenlos. „Was? Bist du dir da sicher? Ich meine… Wir beide… in ein Zimmer?“, kam es verdutzt von mir. „Ach, das geht schon in Ordnung! Ich meine, du bist bestimmt ein anständiger Onii-chan, der mich in der Nacht nicht überfällt.“, sagte Sakura zwinkernd und verschwand darauf hin ins Badezimmer.

Ich sah mich gedankenverloren im Zimmer um und grummelte: „Als ob… ich sowas machen würde...“, bis mir etwas Entscheidendes auffiel: Sakura hatte ja keine anderen Klamotten dabei! (****! Bestimmt sind sie alle verbrannt worden!), dachte ich panisch und schon nahm ich ein altes, ausgeleiertes Hemd von mir und machte mich auf den Weg Richtung Bad. Vor der Badezimmertür hielt ich ruckartig an und machte ein verzerrtes Gesicht. (Oh nein! Ich kann doch nicht einfach so hereinplatzen… Da ist schon Ärger vorprogrammiert!), sprach ich hektisch zu mir selbst und fing an zu schwitzen. Das konnte doch echt nicht wahr sein… Ich würde niemals… nein sei kein Perversling Takuya!“ Da nahm ich all meinen Mut zusammen und klopfte an der Tür und fragte: „Kann ich mal kurz hereinkommen? Ich möchte dir noch etwas geben.“ „Nur keine Scheu!“, rief sie, als wäre es das natürlichste der Welt, dass man einfach in ein Badezimmer hereinplatzt, während jemand anderes noch badete. Ich öffnete also die Tür und legte das Hemd für sie bereit. Dabei öffnete sie den Vorhang der Duschkabine und ich sah, dass sie in einen Badetuch, der ihre Rundungen besonders gut zum Vorschein brachten, bedeckt war und sagte: „Danke, dass du mir ein Teil deiner Klamotten überlässt.“. Ich wandte mich von ihr ab, sah auf die andere Seite und stand stocksteif da.

Ich hätte nie gedacht, dass ihre Proportionen so gut waren! Obwohl… Nein Takuya! Sei anständig!

Als ich mich vorsichtig wieder umdrehte, sah ich, dass sie mein altes Hemd trug, der erstens ihr etwas zu groß war und zweitens sie es auch nicht ganz zugeknöpft hatte. „Und? Wie sehe ich darin aus?“ fragte sie mich. „Du siehst süß, nahezu unschuldig aus“, antwortete ich grinsend und sie wurde dabei rot wie eine Tomate.

Still verließen wir das Badezimmer und begaben uns in Richtung Schlafzimmer hin. Als ich mein T-Shirt auszog, weil es mir sonnst zu warm wäre bei den Sommerwetter in der Nacht, hielt sie für den Moment den Atem. Ich ahnte sofort, woran es lag. Ich hatte einen leicht trainierten Körper, den ich durch meinen Job erhalten hatte. Ich gab zu, was die Schulregeln zu Nebenjobs sagen konnte ich darauf verzichten, weil es uns eigentlich Verboten war, als Schüler arbeiten zu gehen.

So lagen wir in meinem Zimmer, in unseren Futons, schliefen und warteten auf den neuen Tag…

Träume einer neuen Welt

Kapitel 2: Träume einer neuen Welt
 

„Ein Fluch, der auf dieser grauen Welt lastete…

Eine Last… Die so schwer war, dass alles verstummte…

So, als wäre man im Universum… ohne Sterne… Himmelskörper…

Ein Fluch… der schon seit beginn der Welt existierte… schien zu entweichen…

Wie Gas, welches eine Kugel umhüllte…

Es drang ein Licht ein… ein kleines Funkeln… aus einer anderen Welt…

Sollte es… das Ende der grauen Welt sein?

Oder… die Geburt einer Neueren sein?

Was war das für ein Licht?

Dessen spendenden Wärme… die Kälte der grauen Welt entweichen ließ…
 

Der nächste Tag. Ich hätte auch heute ausschlafen können, wenn ich nicht zur Schule gehen müsste. Deshalb lag ich noch in den Federn und wartete immer darauf, dass eine bestimmte Person mich weckte. Und diese bestimmte Person hieß Mabera Akane. Ich kannte sie schon, seid wir in den Kindergarten gegangen waren und war mir gegenüber immer freundlich und hilfsbereit. Wenn sie es nicht gewesen wäre, dann würde ich jedes Mal zu spät zur Schule kommen… Dafür war ich ihr sehr dankbar.

Jetzt war es soweit, dass sie wiederkam und mich aufweckte. Sie hatte einen zweiten Schlüssel für mein Haus, deswegen konnte sie auch herein, ohne vorher anzuklingeln.

Wenn ihr euch fragt, warum sie einen Zweitschlüssel hatte, war die Antwort recht einfach: Ich wollte ihr nicht immer die Tür öffnen, weil ich morgens normalerweise recht schwer aufstehen konnte.

Ich hörte, wie das Mädchen langsam meine Zimmertür öffnete, auf mich zukam und mir die Decke mit: „Guten Morgen Takuya-k… Uah!“, wegriss. Mit schweren Augen wachte ich auf, sah ein junges Mädchen mit kurzen Haaren mit kleineren Rundungen in einer Schuluniform, die aus einen weißen kurzärmligen Oberteil und einen schwarz, karierten Rock bestand, gekleidet an, saß mich hin und fragte scherzhaft: „Uah? Ist das eine neue Art, um mich zu wecken?“ Sie stand schockiert da und deutete mit ihren Finger auf etwas, dass neben mir liegen sollte. Ich sah in diese Richtung und merkte, dass Sakura mich umarmt und geschmust hatte. (Was hat sie denn auf meinen Futon zu suchen?), fragte ich mich überrascht, während sie langsam aufwachte. Sie richtete sich auf, sah mich an und grüßte verschlafen: „Guten morgen, Taku-nii…“ und gab mir ein „Guten Morgen Kuss“ auf die Wange.

Obwohl mich immer noch die Frage beschäftigte, wie sie in mein Futon hineingeraten war, merkte ich, dass Sakura leicht zur Seite nickte, mich mit einen sanften Lächeln ansah und das Hemd von ihrer rechten Schulter gerutscht war.

(Wie kann man bloß nur so anziehend aussehen…), fiel mir als Erstes ein und eine leichte Rötung machte sich in mir breit.

Völlig perplex stand Akane immer noch da und fragte mich stockend: „W- We- Wer ist das Takuya-kun?“ „Das ist meine kleine Stiefschwester Sakura.“, antwortete ich gelassen, als ich mich wieder gefasst hatte. „Stiefschwester also…“, kam es leise von ihr, als sie ihren Kopf nach unten senkte.

Die Angesprochene hingegen bemerkte, dass noch jemand im Zimmer war und fragte mich verwundert: „Sag mal, wer ist die Fremde in unseren Zimmer da?“ „Die Fremde…?“, meinte Akane geknickt. „Das ist meine Klassenkameradin Mabera Akane.“, antwortete ich und ging auf mein Kleiderschrank zu. Von dort holte ich meine Schuluniform raus und zog sie an.

Als ich mich umdrehte, sah ich dass meine kleine Stiefschwester langsam ihr Hemd geöffnet hatte und es auch noch auszog.

Ich wurde sofort blush und drehte meinen Kopf weg: (Oh man! Was geht denn hier zum Geier ab?! Wieso zieht sie sich einfach vor uns aus?!) Nachdem sie nach Kleidungsstücken in ihrer Tasche gewühlt hatte und meine Reaktion gemerkt hatte, meinte sie mit einer gespielten Enttäuschung: „Kannst du mich etwa nicht nackt sehen? Gestern hattest du es aber noch schaffen können… Obwohl du mein Bruder bist…“ „Sakura… weis du… was du da sagst?“, fragte ich sie stutzig. „Magst du es etwa nicht, mich nackt zu sehen?“, kam sie mit einer Gegenfrage. „Nein, es ist nur, warum du dich vor UNS umziehst. Das frage ich mich nur…“, seufzte ich.

Akane sah mich nicht begeistert an und meinte nur: „Takuya-kun… ich hätte nie gedacht, dass du so…“ „Nein! Das ist ein Riesen Missverständnis!“, kam ich dazwischen und wollte mich retten, indem ich das einzig Richtige tat und aus mein Zimmer stürmte.

Die Beiden sahen mich fragend hinterher und dachten sicherlich, warum ich abgehauen war.

Ich hingegen fragte mich, warum Sakura nur so hemmungslos ist und nahezu keine Schamgefühle kennen mochte… Nun… Vielleicht musste ich das nicht verstehen…

Um euch und mir vor allem das Ganze zu ersparen, drehe ich mal die Zeit ein bisschen weiter.

Auf den Weg zur Schule. Meine Schwester und ich hatten uns schon längst umgezogen, wobei sie auch schon im Besitzt unserer Schuluniform war. „Woher hast du denn unsere Schuluniform?“, fragte Akane sie neugierig. „Ich war schon vor ein paar Tagen auf der Schule, um mich dort anzumelden.“, antwortete sie, fügte hoffnungsvoll hinzu: „Ich hoffe, dass ich in die gleiche Klasse komme, wie Taku-nii.“, und ging schnell etwas vor, drehte sich im Kreis, wobei ihr seidiges Haar sie umsäumten und fragte mich: „Und wie sehe ich darin aus Taku-nii?“

Sie sah wirklich sehr schön in der Uniform aus. Doch es gab einen gewissen Unterschied zwischen ihrer Uniform und der von Akane-chan. Der bestand darin, dass Saku-neechan anstatt eines kurzärmeligen Bluse einen ärmellosen Blazer trug. Warum die Schule die Kleiderordnung so eingeführt hatte konnte ich nicht sagen, wahrscheinlich aus Designgründen. Bei den Jungs hielt man sich eher traditionell bei der schwarzen Uniform, wobei ich meine Jacke immer offen trug. Ich war nicht so derjenige mit einem peniblen Ordnungsdrang. „Du siehst wunderschön aus.“, antwortete ich und streichelte sanft ihren Kopf. Sie schmiegte sich sofort an mich und meinte zu mir: „Ich hab dich lieb Bruder.“

Nun… das sie nach einen Tag zu mir so viel Vertrauen gefasst hatte, war mehr als erstaunlich, aber ich dachte mir, dass sie es vielleicht tat, weil sie früher keine Bezugsperson hatte. Nun, ich versuchte mein Bestes, sie wie mein Augapfel zu hüten.

Nicht sehr lange und wir kamen endlich an. Das Gelände war riesig und die Schule gewaltig dazu, immerhin musste sie ja um die 1500 Schüler beherbergen können. Und dies war das Besondere an der Tokio Highschool. Kaum eine andere Schule für die Oberstufe hatte solche Ausmaße gehabt, um diese gewaltige Anzahl an Schülern beherbergen zu können. So weit ich mich erinnern konnte war die nächst größte Lehranstalt mit noch mehr als 2500 Studenten die Royal Todai, ehemals nur Todai, doch warum ihr Name geändert wurde war eine andere Geschichte.

Wir passierten das Tor und gingen einen Weg entlang, der von Kirschblütenbäumen gesäumt war. Wie ich all diese Bäume liebte. Es war ein Moment der Ruhe und des Friedens. Ein Moment, der mich noch einen Grund nennen ließ, warum ich doch noch zur Schule ging. „Gefallen dir etwa diese Bäume, Taku-nii?“, fragte Sakura mich neugierig. „Ja, sie haben eine beruhigende Wirkung auf mich… Das ist wirklich ein schönes Gefühl… Merkst du es auch?“, antwortete ich gelassen. Sie schloss ihre Augen und horchte den sanften Wind, der durch die Bäumte wehte. Daraufhin nickte sie und klammerte sich unter meinen Arm. Akane sah es und ich merkte, dass ihre Eifersucht ins Gesicht geschrieben war (Ja, ich wusste, dass sie in mich verliebt war, aber sie war einfach nur eine gute Freundin für mich.)

„Ist was Akane, oder warum siehst du so sauer aus?“, fragte ich sie angeblich ahnungslos. Sie schreckte auf und antwortete hektisch: „N-n-ni-nichts!“

Plötzlich wurden wir durch einen Ruf aus unseren Gedanken gerissen. Eine männliche Person in meinen Alter kam auf uns zu und begrüßte mich mit: „Hey Takuya! Wie geht’s wie steht`s?“

„Ganz gut, Souta.“, grüßte ich ihn zurück. Mabera Souta, vom Aussehen her ein üblicher 0815 Student mit kurzer Frisur, mein bester Freund und der ältere Bruder von Akane-chan, ein Mensch, der kein Blatt vorm Mund nahm und zudem ein Frauennarr, wobei die Erfolgsgarantie bei ihnen zu landen, gleich null war.

So bemerkte er meine junge Stiefschwester, fragte mich grinsend: „Hey! Wer ist denn die Kleine da? Die sieht ja echt süß aus! Von der Oberweite ganz zu schweigen!“ und rückte ihr etwas zu nahe. Ich bemerkte ihre Angst und meinte: „Das ist meine Stiefschwester Sakura… bedränge sie nicht, Souta!“ „I wo! Na Sakura-chan? Mein Name ist Souta Mabera und der beste Freund deines Bruders. Darf ich dich mal zu mir einladen?“, drängte er sie weiterhin. Sie schmiegte sich schon fest an mich und klagte leise: „Taku-nii, ich habe Angst! Er ist mir unheimlich…“ Ich reagierte sofort, griff seinen Arm und warf ihn in die Luft. Bevor er auf den Boden fiel, trat ich mehrfach mit Lichtgeschwindigkeit auf ihn ein und er schlidderte den Boden entlang. Überrascht stand Sakura da, doch Akane meinte sorglos: „Mach dir keine Sorgen, Nii-san hält das 100-fache eines „Multiple Combo Kicks“ aus.“

„Oh, dann seid ihr ja Geschwister.“, fiel ihr auf, worauf sie mit einen Seufzer nickte.

Während Souta weiter vor sich hin schlidderte, fragte mich meine Schwester ungläubig: „Wie machst du das mit deiner Trittgeschwindigkeit?“ „Training…“, antwortete ich monoton. „Kannst du es mir beibringen?“, forschte sie begeistert weiter nach. „Einen Moment.“, antwortete ich und sprang zur besagten Person, und kickte ihn gen Sakura. Sie dachte nicht groß nach und verpasste ihm ebenfalls mehrere Tritte, die überraschender Weise an meinen Fertigkeiten herankam, aber trotzdem noch etwas langsamer waren. Sie strahlte vor Freude, während Souta laut schrie: „Ich bin doch kein Fußball!“

„Gut gemacht! Das ist der „Multiple Sibling Combo Kick“!“, meinte ich und der menschliche Ball prallte auf den Boden und blieb bewusstlos liegen.

Später im Unterricht. Wir hatten uns alle mehr oder weniger (Souta sah sehr ramponiert aus, doch das störte keinen wirklich, weil sein Anblick von mir vermöbelt zu werden Alltag war) im Klassenzimmer eingefunden. Die Klasse selbst hatte eine Größe, wo maximal 30 Schüler passten und ich selber etwas weiter hinten an der Fensterseite saß. Meine Freunde saßen auf der anderen Seite und unser Lehrer, Kamamura-sensei, ein etwas älter aussehender Mann verkündete, als er das Klassenzimmer betrat: „ Guten Morgen liebe Klasse. Nun… Bevor ich etwas zu verkünden habe… Wurde Mabera-kun wieder für seine Unanständigkeiten verprügelt?“, worauf alle synchron nickten. „Drei mal darf ich raten, er wollte wieder Casanova spielen.“, fragte er weiter und kratzte sich am Kopf, worauf wieder alle gleichzeitig nickten. „Nun… Heute wollen wir eine neue Klassenkameradin begrüßen. Komm doch herein.“, räusperte er verkündend und schrieb darauf den Namen meiner kleinen Stiefschwester an die Tafel. Ich saß überrascht da, dass sie nun in meiner Klasse war und ich an einen Zufall glaubte: „Sakura… Ist in meiner Klasse? Wow… was für Zufälle ich schon in zwei Tagen hatte…“

Sie kam durch die Klassenzimmertür und alle Jungs fielen in Eskase. „Wow! Sieht sie süß aus!“, „Man sieht sie Heiß aus!“ oder „Was für einen geilen Körper sie nur hat! “, stießen aus ihnen heraus, was mich mehr als misstimmte. (Grr… Hört auf sie so pervers zu begaffen…), knirschte ich gedanklich meine Zähne und ballte meine Fäuste zusammen.

Sie sah sich um, hatte mich bemerkt und lief mir erfreut entgegen. Mit einen beherzten „Taku-nii!“ umarmte und schmuste sie mich. Sofort sahen uns alle entgeistert an und ich stand perplex mit einem roten Kopf da.

„Sakura! Sei so gut und lass das! Alle schauen schon auf uns!“, flüsterte ich ihr zu.

„Seit wann hat Otohome eine Schwester?“, fragte ein Junge erstaunt

„Würden Otohome- kun und Otohome-chan die Ehre haben, ihre Zuneigung zueinander bitte Zuhause fortzufahren, damit ich mit den Unterricht anfangen kann?“, fragte uns lächelnd der Sensei. „Jawohl!“, antworteten wir Beide synchron und saßen uns hin, wobei sie den freien Platz neben mir genommen hatte.

„Dann auf ein gutes Lernen.“, flüsterte sie mir erfreut zu, was ich mit einen leichten Nicken zustimmte.

(Irgendwie… Hab ich so das Gefühl, dass über zehn Blicke mich jetzt töten wollen…), spürte ich eine unangenehme Präsenz und merkte, dass die restlichen Jungs mich finster ansahen.

Ich dachte mir nichts Großartiges dabei und schlief ein.
 

Ich hörte wieder eine Stimme, aber dieses Mal war eine verschwommene, weibliche Person zu erkennen:
 

„Die graue Welt…

Sie starb langsam…

Ihrer Lebenskraft geraubt… welche sie eins nährte…

Ihre Kälte entwicht… die Dunkelheit verschwand…

Der Fluch… der auf ihre lastete… war schon fern…

Ein Licht… aus einer anderen Existenz… Licht, die Wärme spendete…

Licht… entstanden aus Gedanken… Gefühlen zweier…

Wie Magie… entstand eine neue Welt…

Eine ungewisse Welt…

Hoffnung… war der ständige Begleiter…“
 

Ich wachte ruckartig auf, merkte dass der Unterricht sich langsam dem Ende neigte und sah mich um. (Warum träume ich das ständig? Das muss doch irgendeinen Sinn haben… Licht… entstanden aus den Gefühlen zweier… hat es irgendwelche Gemeinsamkeiten mit der jetzigen Situation…?), dachte ich scharf nach. Der Lehrer sprach noch über die Hausaufgaben, die er uns aufgeben wollte und beendete zusammen mit der Schulglocke den Unterricht.

Wie auf Reflex standen alle Schüler synchron auf und belagerten den Platz von Sakura. Mich hatten die dabei unwissentlich umgeworfen und fingen an, sie wegen allen Möglichen Dinge auszufragen. Vollkommen überrumpelt und ahnungslos zugleich wusste sie nicht, wie es um ihr geschah und sah verwirrt umher. „Taku…“, konnte ich leise vernehmen, als ich ein: „Taku-nii!“, hörte und sah, dass Sakura sich zu mir bewegte und vor mir kniend stehen blieb.

Sie war mir sehr nahe… Zu nahe… „Hast du dir wehgetan?“, fragte sie mich leicht besorgt.

Ich strich ihre Wange und meinte: „Nein, alles ist in Ordnung.“ Zwischenzeitich bemerkte ich eine Aura des Wutes wieder seitens der männlichen Schülerschaft.

Neben uns standen auch Akane-chan, welche uns leicht betrübt ansah und ihr Bruder, der wie zu erwarten auch wie die anderen sehr wütend aussah. (Oh man… Was ist bloß nur los heute?), klagte ich gedanklich.

Als sich die Aufregung gelegt hatte, wollten wir Beide den Klassenraum verlassen, bis der Lehrer mich aufhielt: „Einen Moment Otohome-kun! Komm mal bitte her.“ Ich kam auf ihn zu und sah in fragend an. „Wie ich sah, hattest du in meinen Unterricht geschlafen, kann es sein, dass es dir zu langweilig ist?“ Ich wollte antworten, doch da kam meine Schwester und fiel mir aufs Wort: „Er hat sich die gesamte Nacht um mich gekümmert, weil ich Fieber bekommen hatte.“ „Verstehe… Ich hab erfahren, was mit euch passiert ist… dann dürft ihr gehen.“, klang der Lehrer erleichtert und fügte hinzu: „Aber ich bitte dich beim nächsten Mal dann zuhause zu bleiben, wenn du so Müde bist, einverstanden?“. Ich nickte zum Verständnis.

Er war kein strenger Lehrer, nein, er war für alle wie ein zweiter Vater, der sich um uns kümmerte, als währen wir seine leiblichen Kinder; deshalb mochten ihn alle auch. Aber… Ich merkte, dass der auch einen leicht traurigen, gar depressiven Eindruck machte…

Auf den Weg zum Schuldach fragte ich Sakura: „Warum hast du mir geholfen?“ „Weil du mein Bruder bist!“, antwortete sie mir und lächelte. Ich hielt an, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und meinte: „Danke kleine Schwester…“ Sie umarmte und drückte mich an sich was ich bei ihr auch gleich tat. Ich wusste wie schon gesagt nicht, warum wir uns so schnell so Nahe gekommen waren, aber… Ich fühlte mich dabei weder unwohl oder sowas in der Art… Vielleicht könnte das auch an meiner Vergangenheit liegen… aber darüber sollte ich mir nicht den Kopf zerbrechen.

Auf dem Schuldach angekommen, erwarteten uns schon die Mabera Geschwister. Wir gesellten uns ihnen zu und ich verkündete: „Lasst uns was essen!“

Schon zückte Akane mir ein selbstgemachtes Bento entgegen und meinte hektisch: „Hier! Dein Bento, Takuya- kun!“. Ich nahm es dankend an und öffnete es. Der Inhalt sah phänomenal aus und ich fragte mich immer wieder, wie viel Zeit sie wohl damit investiert hatte, die Bentos für mich so kunstvoll herzurichten. Akane machte mir jeden Schultag Bentos und freute sich ungemein, wenn ich sie verspeiste. Dieses Mal bestand der Bento aus frittierten Tofu, eingerollten Eiern, einen kleinen Salat und die übliche Portion Reis.

(Sie hat die schon seit der Grundschule für mich gemacht und sich immer noch nicht getraut, mir ihre Gefühle zu gestehen… Anderer Seits wollte ich das auch nicht, dass ich sie verletze. Deshalb wusste ich nicht, was ich dann machen sollte).

Sakura sah mich beleidigt an, so dass ich fragte: „Was ist denn los Saku-neechan?“ Sie sah mich mit großen Augen an, denn es ist das erste Mal, dass ich sie so nannte. „N-Ni-Nichts!“, stotterte sie zur Antwort hervor und bekam einen roten Kopf.

Plötzlich nahm Souta sie unter seinen Arm und grinste: „Na? Wann machst du mir mal ein Bento?“ Sie erstarrte und sagte leise zu mir: „Taku-nii! Ich habe Angst!“ Wie bei einen Reflex reagierte ich sofort und verpasste ihn einen „Multiple Combo Kick“. Er flog mit einem Aufschrei vom Schuldach und landete wie ich hören konnte, auf einen Baum. Einige Schüler, die das beobachteten, kommentierten mit: „Immer wieder das Selbe mit den „Unbesiegbaren“ und den „Freundin losen Idioten“.

„ Den „Unbesiegbaren“ und der „Freundin losen Idiot“?“, fragte sich meine Schwester. „Die Spitznamen der beiden Jungs. Mein Bruder ist der „freundinlose Idiot“ und Takuya-kun der „Unbesiegbare Kämpfer.“, antwortete Akane ihr und fügte hinzu: „Wie du sicherlich schon gemerkt hast, macht sich mein Bruder an jedes schöne Mädchen ran, die nicht bis Drei auf ein Baum ist und dein Stiefbruder ist in allgemeinen als Straßenkämpfer bekannt, der vor einiger Zeit unser Viertel in der Nacht patrouillierte. Die meisten Schüler die in diesen Schlägergangs sind wagten es nicht, sich gegen ihn aufzulegen, selbst wenn sie zahlenmäßig überlegen waren.“

Sie strahlte mich an und ich konnte schon von ihren Augen ablesen, was sie von mir hielt: Ein wunderbarer und schlagfertiger großer Bruder, den es nur einmal gab, fragte aber besorgt: „Aber Taku-nii… Du wirst doch aber bei mir bleiben und dich nicht nachts herumschlagen oder?“

Ich streichelte ihren Kopf und antwortete gelassen: „Keine Sorge… Ich bin in den Ruhestand getreten, was das anbelangt…“

Plötzlich hörte ich ein lautes Grummeln und sah, dass Saku-neechan peinlich gerührt den Kopf senkte. Ich lächelte und bot ihr mit: „Komm iss auch was vom Bento. Nicht dass du mir noch umkippst vor Hunger.“ Sie strahlte wieder vor Freude und aß auch von Akanes Bento.

„Das schmeckt wirklich gut Mabera-chan.“, gab sie als Kompliment, als sie den Tofu kaute.

„Oh.. Oh… wirklich? Das freut mich aber.“, freute sie sich. „Vielleicht… Sollte ich auch mal anfangen wieder zu kochen…“, murmelte meine kleine Steifschwester und sah sehr überlegt aus. „Warum nicht? Ich freue mich schon darauf.“, stimmte ich ihr zu.

So spule ich mal die Zeit nach vorne und lasse es mal Schulende sein (Der Rest des Schultages war einfach nur langweilig).

Ich ging mit meiner Schwester zum Ausgang und fragte sie: „Schaffst du es alleine Nachhause zu gehen, Saku-neechan?“ „Warum? Wo muss du denn noch hin?“. fragte sie mich traurig zurück. „Ich muss noch arbeiten, damit ich uns übers Wasser halten kann.“, antwortete ich, gab ihr den Hausschlüssel und fügte hinzu: „Ich werde erst am Abend wieder da sein, dein Essen steht in der Mikrowelle.“ Sie nickte stumm und ging.
 

Aus Sakuras Sicht erzählt:
 

So machte ich mich auf, Nachhause zu gehen. Ich wusste zwar nicht warum, aber ich fand, dass Taku-nii für sein Alter recht reif war, wenn man ihn jetzt mit den ganzen anderen Idioten in seinem Alter vergleichen würde. Wir waren zwar nicht Blutsverwandt, dennoch fand ich es süß von ihm, dass er sich so rührend um mich kümmerte. (Ich weiß nicht, aber ich glaube, ich hab mich ein wenig in ihn… Ach! Was rede ich da! Ich bin für ihn bestimmt nur seine kleine Schwester… das würde nie funktionieren. Unter anderem ist ja auch noch Akane-chan noch da, die in gewissermaßen ihn länger kennt und bessere Chancen hat!), ging es mir durch den Kopf.

Obwohl… Ich erinnerte mich grad an der Sache in der Schule, wo wir uns so innig umarmt hatten. Ich fragte mich schon, warum er so zutraulich zu jemandem wie mir war… Ich meinte… Wir kannten uns nicht mal mehr als 2 Tage… Aber ich fand’s so toll, dass es mir gleich warm ums Herz wurde…

Mit diesen Gedanken kam ich auch Zuhause an und warf mich aufs Sofa. Ich dachte mir dabei, zu Essen und gleichzeitig meine Hausaufgaben zu machen. So befolgte ich die Anweisung von Taku-nii, machte die Mikrowelle an und schrieb gleichzeitig in mein Schulheft rum. Japanisch Unterricht war eines der Fächer, die ich als native Person relativ gut konnte, aber der Lehrer Kamamura-sensei unterrichtete dieses Fach auf ein etwas höheres Niveau als ich es gewohnt war.

Nachdem ich mit beiden Tätigkeiten fertig war, wollte ich aus einem unbekannten Grund auf meinen großen Stiefbruder warten und verweilte im Wohnzimmer. (Wann er wohl zurückkommt…), dachte ich und schlief ein.
 

Eine graue Fläche, wo nichts, außer grau zu sehen war… Dort… waren kleine Punkte, zwei Gestalten. Einmal ein Mädchen und ein identifizierbarer Schatten, die ziellos in der grauen Wüste umherwanderten, als wären sie auf der Suche nach etwas gewesen…

Das geflügelte Mädchen der grauen Welt

Kapitel 3: Das geflügelte Mädchen der grauen Welt
 

„Eine Welt, so grau und einsam. Sie war emotionslos… ohne Gefühle.

Doch, es fanden sich zwei… Zwei, die was ändern konnten.

Eine neue Welt konnten sie erschaffen… so schön, wie sie einst war.

So wie die Zeit verging, war diese Welt auch vergänglich…

Das Schicksal… Unausweichlich war es. Es würde schmerzen…

Es würde Leid geben… Dann war es Zeit.

Zeit für das, was man nie verlieren wollte…

Doch man wird es verlieren…

Das grausamste wird geschehen…“, sprach ein junges Mädchen mit Flügeln zu einen Schatten. Es nickte und nahm ihre Hand. „Du willst es verhindern?“, fragte sie. Es schwieg und umarmte ihren zarten Körper. „Aber… es ist unveränderlich…“, tränte sie hervor.


 

Plötzlich erwachte ich durch ein Geräusch. Ich horchte und merkte, dass das Geräusch eine zugeschlagene Tür war. Sofort rannte ich los und sprang meinen überraschten Taku-nii direkt in die Arme. „Willkommen zurück!“, rief ich. „Wah! Nicht so stürmisch!“, meinte er, fiel samt mir auf die vier Buchstaben und fragte mich: „Hast du die gesamte Zeit auf mich gewartet? Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ und lächelte.

Während ich ihn immer noch weiter umarmte, dachte ich nebenbei an meinen Traum nach, der mir nicht aus den Kopf ging: (Dieser Traum… Etwas verlieren, was man dennoch nie verlieren wollte… Was mag dieses Mädchen damit gemeint haben… huh?)

„Die… Die… Essenz… des Zusammenhalts…“, vernahm ich in mein Kopf und verlor mein Bewusstsein.
 

Wieder aus der alten Sicht erzählt:
 

Ich sah, dass Sakura irgendetwas beschäftigte und forschte nach: „Sag mal, hast du irgendwas oder wieso siehst du so bedrückt aus?“ „Was ist das… was du verlieren würdest? Was würdest du nie… verlieren wollen?“, fragte sie mich monoton. Ich verstand anfangs nicht, was sie damit bezwecken wollte… Sie stand auf und sah mich mit leeren Augen an. Ich kapierte langsam gar nichts mehr, merkte dennoch, dass mit ihr etwas nichts stimmte, das spürte ich intuitiv. Eine Persönlichkeitsspaltung… Ich wusste nicht ob es das war, was ich zu erst gedacht hatte, aber ich musste zugeben… diese Situation war mir nicht geheuer…

Plötzlich leuchtete sie auf, Flügel aus Licht sprießen aus ihren Rücken hervor und fragte mich erneut: „Was würdest du niemals verlieren wollen?“ Ich machte mir Sorgen, was los sei und kam ich mit einer Gegenfrage zurück: „Wer bist du? Warum bist du hier? Du bist nicht meine kleine Schwester!“ „Das unausweichliche… wird passieren… wenn du nichts unternimmst… Die neue Welt… würde sterben!“ Ich dachte nicht groß nach und drückte sie fest an mich. Ich wollte nur noch meine Saku-neechan wiederhaben. Ich wollte nicht wissen, was dieses Etwas von mir wollte… Nein! Ich wollte es nicht hören! „Jetzt bist du noch nicht bereit dazu… Entscheide dich bald… Ich werde warten… während das Unausweichliche ihren Lauf genommen hatte.“, sprach sie, löste sich von mir und nahm sanft mein Gesicht mit ihren Händen. Sie hatte ein Lächeln aufgesetzt, der mich zum erstarren brachte, kam immer näher und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Langsam, aber sicher kam in mir die Furcht und ich fing an zu schwitzen. Sie war kurz davor, etwas zu tun, was ich damals nie verstanden hätte und rief einfach: „Gib mir Saku-neechan zurück!“ Sie hörte auf zu leuchten und sackte zusammen. „Sakura!“, rief ich besorgt und trug den bewusstlosen Körper aufs Sofa. In mir gingen Sorgen und Ängste vor. (Wer war das? Warum sagte sie solche eigenartige Dinge? Was hat das mit meiner Schwester zu tun?), ging es durch meinen Kopf. Ich fragte mich, was diese Erscheinung war… Was wohl das alles soll… Hängte ihr Auftauchen mit einen Trigger zusammen, der sich jetzt gelöst hatte… Aber was sollte der dann bewirken? Daran sollte ich erst mal nicht denken…

Sie öffnete langsam ihre Augen und mir fiel ein Stein vom Herzen. Mit Freude und Erleichterung drückte ich sie fest an mich und sagte: „Gott sei Dank! Ich bin so froh, dass es dir gut geht!“ und war schon den Tränen nah.

„Was ist denn passiert, Taku-nii?“, fragte sie mich sorgvoll. Ich sah sie erleichtert an und küsste sanft ihre Stirn. „Ich werde dich für immer beschützen, egal was passieren mag! Ich werde dich nie alleine lassen! Du bist meine kleine Schwester und ich als… großer Bruder... werde… d-dich nie…“, beschloss ich und fing an zu weinen. Ich merkte eine Erleichterung bei Sakura, die ebenfalls anfing zu weinen.

Nachdem wir uns ausgeweint hatten, begab ich mich ins Badezimmer und dachte über die jüngsten Ereignisse nach: (Was hat das zu bedeuten? Etwas verlieren, was einen am meisten bedeutet… und es ist auch noch unvermeidbar… Hängt das ganze etwa mit meinen Traum zusammen? Das würde Sinn ergeben… Und dann auch noch, dass ich etwas ändern soll… aber was nur… Und woher bekam Saku-neechan Flügel? Das ist mysteriös…)

Plötzlich öffnete sich die Badezimmertür und meine Schwester, in einen Bademantel umwickelt, stand vor mir. „I-I- Ist irgendetwas?“, stotterte ich hervor und wurde rot. Sie zögerte und fragte mich verlegen: „Wäscht du mir die Haare, Taku-nii?“ Ich dachte, das wäre nur ein Scherz oder hätte sie falsch verstanden, aber sie wollte es tatsächlich. Ok… Langsam fragte ich mich, ob wir uns nicht etwas zu nahe kamen und sah sie nachdenklich an. „Oder willst du es nicht?“, fragte sie mich traurig und war schon dabei, zu gehen. Ich hielt sie am Arm fest und meinte freundlich: „Wenn du willst, dann wasche ich dir die Haare.“ Sie strahlte vor Freude und alle Traurigkeit war verschwunden.

Glücklich und zufrieden saß sie vor mir und summte vor sich hin, während ich ihren Kopf schrubbte.

Dabei bemerkte ich, dass auf ihren Rücken mehrere und alte, kleine Verletzungen zu finden waren… (Nanu? Woher hat sie denn diese Verletzungen…? Hm… Vielleicht frage ich sie darüber mal aus, wenn die Gelegenheit günstig ist.), beschloss ich und dachte nicht weiter darüber nach.

Ich war erleichtert und wollte nur noch den Abend genießen, denn ich hatte momentan genug von unangenehmen Überraschungen.

Sakura stand auf, ging einmal um mich und umarmte mich hinterrücks. Ich wusste nicht, was mit ihr los war, doch sie sagte nur: „Ich bin froh, dich als Bruder zu haben… du bist der Beste auf der Welt.“ und presste sich richtig an mich ran. Ich konnte alles von ihr fühlen, weil sie ja keinen Bademantel um hatte. Mir wurde es richtig heiß im Körper. (Bewahre einen kühlen Kopf! Das ist normal unter Geschwistern… hoffe ich mal…), dachte ich zu mir selbst.

Ich wollte aufstehen, doch sie hielt mich zurück: „Nein, bitte bleib! Ich will da… ah!“ und lag auf den Boden. Ich drehte mich um und sah, dass sie nur schwach atmete. Ich fühlte ihre Stirn und schrak auf. „Verdammt! Du hast hohes Fieber!“, sagte ich zu ihr und trug sie raus. Ich fühlte, dass sie es schwer hatte zu atmen. So lag sie im Futon, gekleidet versteht sich und ruhte sich aus, während ich versuchte, mit einem kühlen Lappen auf den Kopf ihre Temperatur zu senken. „Mir… ist so… heiß…“, keuchte sie schwach.

Sakura war wohl vom Ereignis vorhin sehr geschwächt worden und das hatte wohl das Fieber begünstigt, auch wenn meine Theorie eigenartig klingen mochte, aber eine andere Erklärung hatte ich nicht. Ich ließ sie nicht aus den Augen und kühlte immer wieder die Lappen nach.

So kam ich dann auf die Idee, ihr Körper nach weiteren heißen Stellen zu ertasten und tat es auch, ohne dabei irgendwelche Hintergedanken zu haben. Als ich ihre Oberweite betastete (So was tat ich normalerweise nicht), merkte ich, dass etwas mit ihren Lungen nichts stimmte und legte meinen Kopf drauf. Sie zuckte und atmete entspannt aus. „Sorry, Saku-neechan.“, entschuldigte ich mich und horchte. Ich erschrak, denn sie hatte sich auch noch eine schwere Lungenentzündung eingefangen! „Scheiße! Was mache ich jetzt?“, rief ich panisch.

Ohne groß nachzudenken rannte ich wie von einer Tarantel gestochen zum Apothekenschrank im Wohnzimmer und suchte nach der richtigen Medizin. Wie ein Wahnsinniger wühlte ich dort herum und fand eine Salbe und Antibiotika. War ich froh, dass ich für solche Angelegenheiten vorgesorgt hatte! Mit ihnen im Schlepptau machte ich mich auf den Weg zurück und fand meine Schwester vorm Zimmer wieder. „Was machst du da?“, stieß ich vor Entsetzen hervor und trug sie zurück. „Ich… wollte dich… sehen…“, antwortete sie schwach und hustete. Meine Sorge um sie war schon fast krankhaft, so bat ich sie, das Antibiotikum einzunehmen und sich wieder hinzulegen. Gehorsam tat sie, was ich sagte und lächelte. „Zieh bitte dein Hemd aus. Ich muss dich eincremen.“, sagte ich zu ihr, was sie ebenfalls ohne zu zögern tat. So trug ich die Salbe zwischen ihren Busen und auf den Rücken auf. Dabei… musste ich schon zugeben… dass sie eine so zarte Haut hatte…

Nach der Prozedur bewachte ich sie weiterhin und wich nicht von ihrer Seite.
 

Ich sah wieder eine weibliche Person. Doch dieses Mal erkannte ich, dass sie Flügel hatte.
 

„Die Entstehung… der neuen Welt…

Eine Welt mit Emotionen…

war mit Trauer… war mit Schmerz… war mit Hoffnung verbunden…

Eine Prozedur… nahe einer grausamen Folter…

Unausweichlich war sie… Doch das Ziel war erreicht… der Fluch entwich…

Eine Zeit des Glücks… eine Zeit des Friedens…

Jedoch vergänglich… wie Asche, was verwehte…

Dann… nahm das Schicksal ihren Lauf…

Das Licht… verglimmt… die Welt… ergraute…

Das grausamste geschah… Schlimmer als der Tod…

Alles… wurde vergänglich…“
 

„So solltest du die Zeit haben, es ändern zu können… Das unvermeidliche… Doch hast du nur eine Chance…“, sprach das Mädchen, kam näher und fügte hinzu „Versuche, das, was du nie verlieren willst zu finden…“ Ich konnte mich nicht bewegen, so dass sie sanft mein Gesicht hielt und mich küsste…
 

Ich erwachte aus meinen Traum, war kurz benommen, kam aber schnell wieder bei Sinnen und dachte: (Was ist mit Saku-neechan?) Panisch sah ich umher, bis ich merkte, dass sie friedlich sich auf meinem Schoss saß und schlief. Ich fühlte ihre Temperatur und war überrascht, dass ihr Fieber bereits gesunken war. Dann fiel mir der Traum ein. Ich überlegte, ob es auf die jetzige Situation irgendeinen Zusammenhang hatte. Doch daraus wurde nichts, weil Akane-chan in mein Zimmer hereinplatzte. Meine Schwester wachte so ruckartig auf, dass ich umfiel und sie mit allen Vieren über mich war.

Da wusste ich schon, dass Ärger vorprogrammiert war. Sakura wurde erst nach Sekunden bewusst, in welcher ungünstigen Situation wir lagen und sahen zu Akane rüber, die schon das Falsche daraus interpretierte: „Ihr seid doch… Geschwister… schnüff! Ich verstehe, wenn… Schnüff!“ und lief davon. Ich sprang auf und rannte hinter ihr her. „Warte doch mal Akane-chan! Das ist ein großes Missverständnis!“, rief ich und packte sie an der Schulter. Sie war den Tränen nahe und schmiegte sich an mich ran. „Hey… ist ja gut! Weine nicht mehr… es ist ja nichts passiert…“, wollte ich sie beruhigen und erklärte ihr die Situation. „Verstehe. Du willst also Zuhause bleiben, damit Sakura-san sich auskurieren kann. Dann richte ich es mal Kamamura-sensei aus.“, beschloss das Mädchen und ging.

Ich machte mich erleichtert auf den Weg zurück ins Schlafzimmer und sah, dass Sakura gerade auf mich zuging und sagte: „Du hast noch meinen „Guten Morgen Kuss“ vergessen und küsste mich auf die Wange.“ Ich streichelte sanft ihren Kopf und meinte zu ihr: „Wir bleiben heute noch Zuhause damit wir sicher gehen können, dass du schon gesund bist.“ Sie nickte und ging die Treppen runter. (Wie konnte sie sich so schnell von ihrer Lungenentzündung erholen? Das hängt alles bestimmt mit diesem Mädchen zusammen, welche ich gesehen habe… Was will sie damit nur bezwecken…), überlegte ich und ging auch runter.

Unten angekommen, machte ich schon das Frühstück und dachte mir, dass diese ganzen Ereignisse von letzter Nacht vorbei wären und ließ erleichtert meine Sorgen los.

Ich wusste nicht warum, aber heute fühlte ich mich einfach gut gelaunt und genoss es auch. Endlich mal wieder eine Entspannungspause… Doch ich wusste, dass das ganze einen Haken haben würde, leider nur nicht, was für einen. So saß ich mich hin mit verzehrte mit Sakura unser Frühstück. Ich merkte, dass sie es nicht schaffen konnte, mir einen Blick zu schenken, weil sie immer wieder sofort aufschreckte, sich wegdrehte und rot wurde. Gute 5 Minuten machte ich es mit, dann hielt ich es nicht mehr aus und fragte: „Hast du irgendetwas auf den Herzen?“

„Nein… Ich dachte nur grad daran, dass du gestern meine Brüste angefasst hattest.“, antwortete sie und fügte blush hinzu: „Um ehrlich zu sein, war das überhaupt nicht schlimm, von mir aus kannst du sie so viel anfassen wenn du willst, vorausgesetzt ich darf mit in deinen Futon schlafen.“ Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Ein gewaltiges Herzrasen vernahm ich in meinen Körper, doch ich dachte mir: (Nein! Das ist nicht in Ordnung! Sie ist meine Schwester, also reiß dich zusammen!), ermahnte ich mich selbst. „Willst du sie etwa sehen?“, forschte sie weiter nach und wurde rot. Jetzt wurde es mir einfach zu viel… „NEIEN!!!“, stieß ich hervor und rannte hoch in mein Zimmer.
 

Aus der Sicht von Sakura erzählt:
 

Taku-nii war danach sofort weg und ich hörte nur noch ein lautes Knallen. Konnte es sein, dass ich etwas übertrieben hatte? Ich wusste selber nicht warum, aber ich hatte weiterhin das Bedürfnis, Körperkontakt mit ihm haben zu wollen. Das sexuelle schloss ich aus, denn immerhin war er mein großer Bruder und ich wollte nur fühlen, bei ihm in Sicherheit zu sein.

Ich hatte schon gemerkt, dass er bei solchen Angelegenheiten sehr sensibel war und ich wohl darauf achten musste, ihn damit nicht zu überfordern… Darum ging ich mit schlechtem Gewissen nach oben und klopfte mit einen: „Darf ich herein kommen?“ an. Er gewährte mir den Zutritt in sein Zimmer und fragte emotionslos: „Willst du irgendetwas von mir?“ „Ich wollte mich bei dir entschuldigen, Takuya…“, antwortete ich traurig. Er sah mich nachdenklich an, meinte aber schließlich: „Okay, Entschuldigung angenommen. Aber bitte… mache das nicht noch einmal…“ und lächelte. Ich wurde sofort rot und ging auf ihn zu. Ich hatte keine Ahnung, was ich da tat, hatte aber wie erwähnt das Bedürfnis, seine Nähe spüren zu wollen. So schmiegte ich mich an ihn ran und dachte: (Einverstanden… Ich hab dich lieb Taku-nii…)

Erschienene neue Welt: Verdacht (Kiara-hen Part 1)

Kapitel 4: Erschienene neue Welt: Verdacht (Kiara-hen Part 1)
 

„Das Unveränderliche… wird eintreten…

wenn er… nicht das findet… was er nie verlieren würde…

Doch was… würde er nie… verlieren wollen…

Was ist ihm… das Wichtigste… auf der Welt…

Wichtig genug… damit Welten…verändert werden…

Doch…ist eine veränderte Welt… auch eine bessere Welt…?

Würde sie sich… positiv… negativ… entwickeln…

Das wusste keiner… dem Schicksal entkommen die… die handelten…

Würde… es andere Wendungen… geben…

Gäbe… es kein Schicksal…
 

Wieder aus der alten Sicht:
 

Eine Woche später. Saku-neechan hatte sich mittlerweile bei mir eingelebt und begann auch, ab und zu den Haushalt zu schmeißen, was Kochen und Putzen betraf. Weil sie bei Wäsche machen noch relativ unbeholfen war und ich sie sogar vor einer schäumenden Waschmaschine retten musste, hatte ich deswegen etwas mehr zu tun, aber da ich so oder so der Hausmann war, störte dies mich nicht.

Ich war heute früher wach als sonst, weil selbst ich nicht damit gerechnet hätte, Frühstück für uns zu machen. Also ging ich runter und fing an zu kochen. Dabei sah ich auf die Uhr und erschrak: (Wie bitte? Erst 6:30 Uhr? Na ja… hab dann mehr Zeit.)

Während ich kochte, kam Sakura langsam runter, ging auf mich zu, grüßte mich mit: „Guten Morgen, Taku-nii!“ und gab mir ein Kuss auf die Wange.

Ich sah selbstverständlich zu ihr rüber, bekam aber sofort einen roten Kopf, weil sie trotzt ihrer zerzausten Haare durch ihre halboffenen Bluse und dem schwarzen Slip recht erotisch aussah… (Oh man! Ich hoffe, dass ich mich noch beherrschen kann, weil Saku-neechan erstens echt süß ist und zweitens einen Traumkörper hat!), gestand ich mir, als ich das Gekochte salzen wollte und fügte hinzu: (MOMENT! Warum zum Geier läuft sie in so einen Aufzug durch das Haus?)

Als sie sich auch noch an meinem Arm klammerte und mich fragte, was los sei, hielt ich es nicht mehr aus und drückte sie ruckartig gegen die Wand. Sie sah mich erschrocken an und verzog das Gesicht: „Taku-nii? Was machst du da? Du tust mir weh!“ Da kam ich wieder bei Sinnen und fragte mich selber: (Was treibe ich zum Henker da?), ließ von ihr ab und machte das Frühstück fertig.

Stillschweigend saßen wir da und aßen, was auf dem Tisch stand. Ich wusste selber nicht mal, was mit mir los war, hatte aber dennoch das Gefühl, dass uns noch einiges bevorstand.

(Ich muss mich mehr beherrschen… Sonnst könnte sie denken das ich ein Perverser wäre…), ermahnte ich mich selbst und biss ein Stück Lachs ab.

Mich beeindruckte, dass sie wie ein Scheunendrescher ihr Frühstück aufaß, das Geschirr wegräumte und nun auch anfing zu kochen. „Sag mal Saku-neechan… Was machst du da?“, fragte ich sie verwundert. „Ich koche für uns die Bentos.“, antwortete sie und trällerte vor sich hin. Mit einen leichten Seufzen brachte ich ebenfalls mein Geschirr weg und ging in unser Zimmer, um mich anzuziehen.

Nicht sehr lange, da kam auch schon Akane-chan vorbei und so machten wir uns früher auf zur Schule, als sonnst.

Als wir ankamen und im Gebäude drin waren, bemerkten wir eine große Menschenmenge, die irgendetwas umkreiste. Wir gingen hin und sahen, dass in der Mitte ein Mädchen und zwei Jungs standen. Sie war im vergleich zu den anderen japanischen Mädchen schon recht groß, trug eine lange Pferdeschweiffrisur und was ihren Körperbau betraf… Nun… Dieser war zu ihrer Körpergröße proportioniert. (Und warum zum Henker achtete ich auf sowas? Ich sollte mich schämen!)

Ihr gegenüber war der eine junge Mann, der wie ein vorbildlicher Musterschüler gekleidet mit nach hinten gegellten Haaren und in etwa so groß wie Sakura war.

Der Andere war sogar noch ein bisschen größer als ich… Ich schätzte so um die 1,90m und erfüllte die Klischees eines Rowdys: Jeans mit schwarzer Bomberjacke, Goldohrring, Dreitagebart und spitz gegellte Haare.

„Was ist den da los?“, fragte ich Souta, der neben mir stand. „Das Mädchen Akanaba Kiara, ein Mädchen aus der Parallelklasse sollte gestern wieder randaliert haben. Schau dir mal den Flur an!“, antwortete er mir und fügte hinzu: „Und der Knecht da ist Sazura Echiro, Präsident des Schülerrats. Er hatte sie seit Anbeginn auf den Kicker.“ So sahen wir uns an, was dort so alles geschah: „Gibst du zu, dass du es warst? Es wird nicht besser für dich, wenn du schweigst. Immer das selber mit dir Akanaba! Schon das dritte Mal in Folge! Und dieses Mal wird dir Kamamura- sensei nicht aus der Patsche helfen!“, meinte Echiro, grinste und fügte hinzu: „Was deinen toten Freund da angeht… Da weis du schon, was man da über dicht sagt!“ Ihr schien es nicht zu stören und zeigte ihm den Mittelfinger, was mich doch sehr überraschte, weil ich Gerüchte über den Schülerratspräsidenten gehört hatte, aber… Ich gebe zu, mich schüchterte er nicht ein, auch wenn er der Spross eines Politikers war. Er wurde wütend und schnippte einmal mit den Fingern. Sofort reagierte der größere und brutal aussehende Typ, der im übrigen Tokome Tepei hieß und ballte seine Hände zu Fäusten zusammen.

So weit ich wusste, war er als Führer einer dieser Schulgangs bekannt und erpresste auch oft von jüngeren Schülern „Schutzgeld“ und ähnlichen Delikten. Mir hatte seine Gang bisher nichts getan… lag wohl auch daran, dass sie über mich bescheid wussten.

Er stürmte sofort auf sie zu und wollte sie angreifen. Akanaba jedoch wich elegant aus und meinte sarkastisch: „Kämpfe doch selber, wenn du kannst, Herr Schülerratspräsident!“ Man konnte von seinem Gesicht ablesen, dass er vor Wut raste, aber dennoch nichts tun konnte, weil er körperlich nicht gegen sie ankam.

Es ging die gesamte Zeit so weiter, bis Sazura einen fiesen Trick benutzte. Er warf ihr einen Stock zwischen die Beine, so dass sie drohte hinzufallen. Ich reagierte sofort und fing sie auf, während Tepei versuchte, mit der Faust auf sie einschlagen zu wollen. Sakura und Akane-chan hielten ihre Hände vors Gesicht und wollten es nicht mit ansehen. So unmenschlich schon meine Tritte waren, so war es ebenfalls auch mit meiner Reaktionsfähigkeit der Fall und blockte dessen Schlag mit meiner Hand ab.

So stand ich dann da, hielt mit einem Arm das Mädchen fest und hielt mit der anderen Hand Tepeis Faust. Alle sahen mich ungläubig an, während ich dessen Faust zerquetschte und kalt meinte: „Man schlägt keine Mädchen. Das ist Feige!“ Ich sah, dass es ihm schmerzte und ließ los. „Alles in Ordnung?“, fragte ich, während sie nur rot wurde und antwortete: „Es geht… alles ist in Ordnung…“ und ging von mir los. „Hey! Du weiß, dass es Konsequenzen haben wird, weil du ihr geholfen hast!“, rief Echiro mir zu. „Es wäre besser, den Mund zu halten, oder der Rektor wird erfahren, dass der ach so tolle Schülerratspräsident auch dunkle Geheimnisse hat.“, meinte ich monoton und sah mit einer ernsten Miene zu ihn rüber. Er verstummte sofort und machte das Beste, was er konnte: abhauen. Tokome tat das gleiche und rief mir zu: „Das wird ein Nachspiel haben!“

Nachdem alles wieder entspannt war, fragte ich sie: „Was ist denn überhaupt pass…“ „Nichts ist passiert!“, funkte sie dazwischen und ging. Dabei sah ich, dass sie am Arm eine Schnittverletzung hatte. (Was hat das nur zu bedeuten?), fragte ich mich, bis meine Freunde dazukamen. „Du warst so mutig, Taku-nii!“, sagte Sakura und gab mir einen Kuss auf die Wange. Souta und Akane sahen nicht so begeistert aus und er meinte: „Das war jetzt… na ja, auch egal! Weist du eigentlich, mit wem du dich da angelegt hast? Die Beiden könnten dir gefährlich werden!“

„Das wird kein Problem sein. Hast du eigentlich ihre Schnittverletzung am Arm gesehen?“, fragte ich themenwechseln zurück. „Ja, die müsste vom Fensterglas stammen, welches sie zerschmettert haben soll.“, antwortete er.

Ich sah mich am Ort rum, wo sie angeblich die Fester zerstört hätte. (An keines dieser Splitter haftet Blut… und die Fensterrahmen…), dachte ich und sagte: „Das kann nicht sein Souta. Keines dieser Glassplitter hat Blut an sich haften und schau dir mal die Fensterrahmen an. Es sieht so aus, als würde etwas Scharfes dort vorbeigeschnitten haben…“

„Aber was ist denn scharf genug dafür, um Beton und Glas gleichzeitig zu schneiden? So was gibt es nicht.“, wunderte Akane sich. „Das geht glaube ich nur mit einem bestimmten Samuraischwerttypen… Die sogenannten „Schädelspalter“… Die sind vielleicht scharf und stabil genug, um so was schaffen zu können.“, antwortete ich nachdenklich und fügte hinzu: „Hier gibt es doch ein Kendo Klub. Dort werde ich später nachfragen.“

Als der Sportunterricht begann, war ich mit meiner Klasse auf den Sportplatz und mussten sich mit Rundenlaufen aufwärmen.

Die Mädchen kamen in ihren traditionellen kurzärmeligen Oberteil mit Sporthöschen und da musste es zu meinem Ärger so kommen, wie es kommen musste: Da Saku-neechan bekanntlich recht gut bestückt war, stachen ihre weiblichen Argumente besonders durch die betonte Sportuniform hervor. (Oh man… Ich verpasse jeden Gaffer noch einen „Combo-Kick“ in die Fresse…), knirschte ich innerlich, als die ihre üblichen Kommentare wieder abließen. „Otohome-san, wie kannst du nur so eine schöne Figur haben?“, fragte sie eine Klassenkameradin ganz neidisch. „Meinst du? Ich finde dass ich den Standards entspreche.“, wunderte sie sich und betrachtete ihren Körper genau, was Saku-neechan mehr als peinlich war „Oh man… Deine kleine Schwester ist echt eine Hottie… wenn... ich nur… UAAH!“, kam es von meinen besten Kumpel, den ich schon mal rechtzeitig mit einen Schlag ins Gesicht außer Gefecht gesetzt hatte. „Taku-nii!“, konnte ich vernehmen und sah, dass meine kleine Schwester sich mit: „Und wie sehe ich darin aus?“, um ihre eigene Achse drehte. „Nun ja… Steht dir sehr gut.“, grinste ich und streichelte sanft ihr weiches Haupt, worauf sie rotglühend reagierte. „Alter! Du bist so ein verdammter Glückspilz, Otohome!“, zischte ein Klassenkamerad und klopfte mir auf die Schulter. „Meinst du? Warum sollte ich das denn sein?“, fragte ich ihn ahnungslos zurück, obwohl mir schon klar war, was er damit meinte. „Bist du Blind oder so? Schau doch was für einen geilen Körper sie hat! Ihres ist mindestens genauso gut wie der von Akanaba!“, kam es von einen anderen Schüler. „Wer hat einen so guten Körper wie Akanaba-san?“, kam es von meiner kleinen Schwester. „Ähhh… Ja… “, stammelten die beiden Jungs als ich monoton antworte: „Sie haben auf eine perverse Art und Weise dich mit ihr verglichen und dass ich ein Glückspilz wäre…“ Sie sah die beiden Erschrockenen nicht erfreut an und meinte nicht begeistert: „Ihr perversen Schweine…“ und ging. Allen Anschein nach mochte sie es nicht, wenn man sich über ihren Körper unterhielt und wie es so kam, hatten die zwei Unglücklichen ihre Karten bei ihr verspielt.

Wenig später, als wir uns mit Runden laufen aufwärmten, konnte ich in der Mitte des Platzes eine weitere Klasse vernehmen, welches momentan Hochsprung auf dem Programm hatte. Bei genauerer Betrachtung konnte ich Akanaba erkennen, die momentan an der Reihe war. Sie lief auf die Hochsprungkonstruktion zu und mit einem eleganten Seitwärtssalto erhob sie sich und landete mit beiden Füßen auf die dahinterliegende Matte. (Die ist ja sportlich…), dachte ich überrascht. „Mensch, dieser Akanaba macht keiner so schnell was nach!“, kommentierte Souta begeistert, als er neben mir joggte. „Und? Hast du vor sie auch noch anzumachen?“, fragte ich ihn grinsend. „Warum nicht? Einen geilen Körper hat sie ja…“, träumte er vor sich hin. „Unterhaltet ihr euch grad über Akanaba-san?“, hörten wir eine Stimme und sahen, dass Saku-neechan uns von hinten anschloss. Sie war wohl auch relativ sportlich, so wie sie mit uns laufen konnte… könnte wohl eine Erklärung für ihre starke Trittkraft sein, die sie bei Souta an den Tag gelegt hatte.
 

Sakura’s Sicht
 

„Nun… Souta ja, ich höre nur zu.“, antworte Taku-nii und joggte in einer Geschwindigkeit, der ich nur knapp mithalten konnte. „Was? Du hast sie doch die ganze Zeit beobachtet, Takuya!", beschwerte Mabera-kun sich. Er hatte sie also beobachtet…. Aber warum? Fand er sie attraktiv oder dergleichen? Obwohl… Warum machte mir das solche Sorgen? Ich verstand es nicht.

„Mir ist nur die andere Klasse und sie halt aufgefallen, weil sie grad einen Hochsprung ausgeführt hatte.“, versuchte er sich zu beschwichtigen und fügte hinzu: „Und du bist doch der jenige, der sich nur über Brüste und weibliche Körper unterhält!“

„Mabera-kun ist ein Perversling…“, war mein einziger Kommentar dazu und ich sah ihn nicht begeistert an. Der wiederum musste erst mal Luft schnappen und blieb geschockt zurück.

Ich hätte mir schon denken können, dass manche Jungs einfach nur widerlich waren… aber das sogar einige meinten, dass Taku-nii bei mir Glück hätte… Dagegen… hatte ich beim genaueren Überlegen nichts, wenn ich mich auch fragte wieso.

Nach dem Sportunterricht war ich mit Akane-chan vom Sportlehrer beauftragt worden, die Pylonen zurück in den Geräteraum zu stellen. Taku-nii hatte mir gesagt, dass er auf mich warten würde

„Ich bin irgendwie total eifersüchtig auf dich, Sakura-san…“, kam es leise von ihr. „Äh? Warum denn das?“, fragte ich sie verwundert, obwohl ich mir den Grund wahrscheinlich schon denken konnte. „Alle Jungs schauen dir hinterher und die Mädchen wollen am liebsten auch eine Scheibe von dir haben…“, antwortete sie leicht bedrückt. Warum… Was dachten denn die Leute von mir? „Und… Du bist ihm… So nahe…“, murmelte sie vor sich hin. „Wie meinen?“, fragte ich ahnungslos, als wir den dunklen Geräteraum betraten. Auch wenn ich schon seit einer Woche auf diese Schule ging… Dieser Geräteraum war mir wirklich nicht geheuer… „Wo… kommen diese Pylonen nur hin Akane-chan?“, fragte ich sie suchend nach dem richtigen Abstellplatz. „Der müsste irgendwo… da… sein…“, antwortete sie und zeigte mir einen Regal hinter den Matten. Daneben waren mehrere Pylonen gestapelt und trotz dass sie oft benutzt wurden, wunderte es mich, dass sich dort so viel Staub angesammelte.

Als wir die an ihrem rechtmäßigen Platz zurückgebracht hatten, wollten wir gerade den Geräteraum wieder verlassen, als sich die Tür hinter uns schloss. „Was… Wieso ist die Tür verschlossen?“, erschrak ich und wollte den Ausgang überprüfen.

Der Innenraum wurde zudem auch dunkler und nur die Sonnenstrahlen aus dem Fenstern spendeten genügend Licht.

Doch zu spät bemerkten wir, dass sich drei Jungs aus unserer Klasse mit uns im dunklen Raum befanden und aufgrund ihrer hinterhältigen Gesichtsausdrücke wahrscheinlich nichts Gutes mit uns vorhatten. Im Grunde genommen sahen sie wie gängige 0815 Oberstufenschüler aus: weder sportlich, auffällig oder stachen sonst irgendwie hervor. Der in der Mitte kam mir aber bekannt vor… Er war der Klassensprecher Hiragana Masato…

Meiner Institution nach zu urteilen war er ein sehr fleißiger Schüler, aber wegen seiner leicht selbstbewussten Art nicht besonders beliebt. Die beiden Anderen waren seine Freunde mit denen er immer die Pausen zusammen verbracht hatte.

Aber hinter diesen freundlichen Fassaden, die sie sonnst im Alltag aufgelegt hatten, versteckten sich wohl wahre Bestien… Ich hatte ein sehr ungutes Gefühl dabei… Diese Situation… erinnerte mich… nein, ich musste tapfer bleiben!

Akane-chan wiederum zitterte vor Angst und bewegte sich leicht nach hinten.

„Da haben wir nicht nur Otohome sondern auch noch Mabera erwischt… Da haben wir mal echt einen Jackpot gezogen… Lass uns ein wenig Spaß mit ihnen haben.“, grinste Hiragana und hatte sich auf mich fixiert. „Und wie sollen wir uns die Beiden aufteilen?“, fragte der Junge rechts von ihm. „Sagen wir einfach: Du kannst Mabera haben, wir beide vergnügen uns mit Otohome.“, beschloss der Linke und hatte ein Klappmesser aus seiner Hosentasche gezogen. (Scheiße… Wir müssen hier raus!), schoss es mir durch den Kopf und ich nahm die Hand des verängstigten Mädchens.

Die Drei kamen langsam auf uns zu, wobei wir uns nur bis zu den Matten bewegen konnten.

Plötzlich hörte ich ein starkes Zerren, ein vermummtes Schreien und sah, dass sich noch einer seitlich von uns versteckt und nun Akane-chan gepackt hatte. Ich wollte ihr zu Hilfe eilen, doch ich wurde von vier durchaus starken Armen gepackt und auf den Boden gedrückt. Ich versuchte mich mit aller Kraft zu wehren und nach Hilfe zu schreien, doch wurde mir auch der Mund zugehalten.

Der Klassensprecher und sein Kumpel hatten mich schließlich auf den Boden fixiert und wärend der eine hinter mir meine Arme und Mund festhielt, hatte Ersteres vor mir meine Beine bewegungsunfähig gemacht und mir sein Messer vors Gesicht gehalten.

(Verdammt! Ich muss das wohl tun!), beschloss ich und biss dem, der meinen Mund zuhielt so stark wie ich konnte in den Finger. „Autsch! Das wirst du mir büßen du kleine Schlampe!“, schrie er erbost und schlug mir ins Gesicht. Ich merkte, dass mir etwas aus der Nase lief und ich konnte mir schon denken, dass ich von dort blutete. Doch ich hatte es auch geschafft, seinen Finger blutig zu beißen, als ich den metallischen Geschmack im Mund bemerkte.

Bei Akane-chan sah die Lage auch nicht viel besser aus, weil sie mit den anderen Jungs mit den Klappmesser fügig gemacht wurde und deswegen keine Anstalten machte, sich zu wehren.

Plötzlich fassten sie nach meinen Brüsten, meinen Schritt und versuchten, mir die Kleidung vom Leib zu reißen. Ich wollte das nicht! Das fühlte sich so widerlich an… Ich mochte nicht beschmutzt und vergewaltigt werden! Sie zogen mein Oberteil hoch und versuchten, mir das Höschen auszuziehen. „Man… so sieht sie noch viel geiler aus… diese Brüste sind ja eine Wucht!“, freute sich der Klassensprecher und spreizte meine Beine auseinander mit den Worten: „Jetzt hab dich nicht so… Ich weis du willst es auch. Seitdem wir dich gesehen haben, begehrten wir dich… Und jetzt haben wir unsere Chance…“ Ich drückte mit aller Kraft dagegen, doch die hielten mich so stark fest, dass ich höllische Schmerzen an den Armen und Beinen hatte und nachgeben musste.

Wir waren denen ausgeliefert… (Taku-nii! Hilfe!), waren meine letzten Gedanken, als ich nun das Zippen von Hosensteilen hörte und selbst den Tränen nahe war.

Plötzlich war ein laut aufkrachendes Geräusch zu hören und ein starker Lichtschein kam uns entgegen. „FINGER WEG VON MEINER SCHWESTER!“, schrie eine mir bekannte Stimme und alle sahen geschockt in Richtung Ausgang. Der versuchte Vergewaltiger wurde mit einen Ruck von mir weggezogen und laut krachend gegen das Regal mit den Bällen geschleudert.

Vor uns war Taku-nii zu sehen… und er sah uns emotionslos an, doch seine Augen verrieten mir, dass er eine unglaubliche Wut in sich hatte. „Verdammt! Wie hat dieser Takuya Otohome uns gefunden?!“, wunderten die sich und machten sich kampfbereit.

Der musterte mich nur an, verfinsterte seinen Blick und meinte wütend: „Ihr Mistkerle habt meiner Saku-neechan wehgetan… Dafür werde ich euch… eigenhändig umbringen.“

„Dann komm her und versuchst doch!“, forderten sie ihn heraus und nun hatten sich alle mit Messern bewaffnet. (Oh nein! Sei vorsichtig Taku-nii!), erschrak ich mich und ich wollte mir nicht ausmalen, wie sie ihn mit den Klingen verletzten würden.

Doch bevor sie etwas ausrichten konnten, wurde der erste Klassenkamerad mit dem Klappmesser mit einen Kick ins Gesicht blutend zu Fall gebracht.

„Na warte!“, brüllte der rechte Angreifer und wollte meinem Bruder mit seinen Messer attackieren, doch der packte seinen Arm, schleuderte ihn gegen seinen Kumpel und beide landeten gegen die rechts abgestellten Böcke.

Der Klassensprecher wollte sich von Hinten anschleichen, doch mein Bruder duckte sich und trat im beim umdrehen die Beine weg. Der fiel schmerzerfüllt auf den harten Boden und wurde auch gegen den Abstellbereich der Bälle mit einem gezielten Tritt befördert.

Wackelig auf den Beinen und Blut vom Mundwinkel abwischend, hatte sich der erste vor Taku-nii wieder auf ihn fixiert und brüllte beim zustechen: „ Jetzt habe ich aber genug von dir!“, doch mein Stiefbruder schlug im mit seiner rechten Faust mitten in dessen Magengegend ein und mit einen lauten dumpfen Geräusch verlor er sein Bewusstsein und blieb liegen.

Er ging langsam auf Hiragana zu, der neben den Bällen lag und warf ihn in Richtung seiner Kumpanen. „Taku-nii… Der ist ja wirklich so stark, wie alle behaupten.“, dachte ich überrascht und auch Mabera-kuns kleine Schwester kam vor lauter Staunen nicht mehr raus.

Nachdem mein Bruder auf die Liegenden zuging, packte er sich einen und schlug im mit den Worten: „Ich werde euch allem einen Denkzettel verpassen…“ ohne erbarmen ins Gesicht. Man konnte hören, wie die Kieferknochen brachen, resultierend daraus mehrere Zähne verlor und seine Schmerzen waren deutlich zu hören, während unsere Faszination sich in Schock umwandelte. Fassungslos sahen wir die andere Seite von Taku-nii… eine eiskalte Person, die keine Gefühle kannte und wohl auch dazu bereit war zu töten… Hatte er so früher gegen die Straßenbanden gekämpft? Den Nächsten packte er am Arm und hielt in die Höhe. Nach einem kurzen Moment drückte Taku-nii immer fester zu und zu unserem Entsetzen war ein lautes Knacken zu hören. Der darauf Losgelassene schrie vor Schmerz, hielt seinen gebrochenen Arm und kauerte erbärmlich auf dem Boden. Doch nicht genug trat er noch mit aller Gewalt auf die beiden Verletzten rauf und gebrochene Rippen waren zu hören. (Was tut Taku-nii da? Er soll sowas nicht tun! Wie grausam kann er nur sein?)“, fragte ich mich entsetzt und konnte mir das nicht mitansehen.

Als der den verängstigten Klassensprecher packte und seine Faust bereithielt, konnte ich einfach nicht mehr. Er sollte damit aufhören! Ich lief auf Taku-nii zu und umarmte ihn ganz fest und verzweifelt: „Bitte hör auf Taku-nii! Ich will nicht das du noch mehr Menschen verletzt als es nötig ist!“ Er ließ darauf sein vor Angst winselndes Opfer los und streichelte sanft meinen Kopf, worauf ich dann all meinen Gefühlen freien Lauf ließ und weinte.

„Akane!“, konnten wir vernehmen, als wir Mabera-kun mit Kamamura-sensei sahen. „Nii-san…“, winselte sie leise, als er auf sie zu rannte und fest an sich drückte. „Ist mit dir alles in Ordnung, kleine Schwester?“, fragte er sie besorgt und sah sie sich genau an.

Sie nickte nur ganz leicht und fing ebenfalls an zu weinen. Uns war das ganze mittlerweile zu viel geworden… Wir wollten von hier weg.

„Was soll das?!“, schrie Mabera-kun den Anführer der Gruppe an und rüttelte an ihm mit aller Gewalt. „Ihr habt es gewagt, Akane zu verletzen! Na wartet das werdet ihr mir büßen!“, brüllte er weiterhin und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. „Mabera-kun! Bitte unterlasse das!“, wollte der Sensei ihn stoppen, was ihm auch gelang und der sich dann zähneknirschend beruhigte. „Was ist den hier passiert?“, fragte der Lehrer darauf und fügte entsetzt hinzu, als er den Rest der zusammengeschlagenen Gruppe sah: „Oh Gott! Wer hat euch so zugerichtet?“ „Ich musste das tun Sensei… Die hatten versucht, die beiden Mädchen zu vergewaltigen und mich angegriffen, als ich sie retten wollte.“, war die knappe Antwort meines Bruders und ich merkte ihm an, dass seine Erleichterung groß war. Er holte ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und drückte sie leicht gegen meine blutende Nase. „Was haben diese Schweine nur mit dir gemacht… Ein Glück… Das dir nichts Schlimmeres passiert ist.“, meinte er leicht bedrückt. Er war wie verwandelt… so als würde er zwei Seelen in sich tragen… Einmal der der Taku-nii, den ich zu Anfang kennengelernt hatte: liebevoll und führsorglich… Doch dann auch seine Schattenseite, die eiskalt, gewalttätig und unberechenbar war…

„Ich werde sofort einen Krankenwagen anfordern… Ihr solltet erst mal ins Krankenzimmer gehen… Ich werde dann später nach den Details fragen.“, forderte der Lehrer uns auf und zückte sein Handy hervor.

Erschienene neue Welt: Nachforschungen (Kiara-hen Part 2)

Kapitel 5: Erschienene neue Welt: Nachforschungen (Kiara-hen Part 2)
 

Takuyas Sicht
 

Ich war so froh gewesen, dass Saku-neechan nichts Ernsteres passiert war… aber für die blutige Nase hätte ich diesen Arschlöchern noch mehr kosten lassen wollen.

Im Krankenzimmer angekommen legte ich sie auf ein freies Bett und betrachtete sie etwas genauer. Sie hatte an all ihren Gliedmaßen blaue Flecken und ihre Sportuniform wurde leicht zerrissen. Bei meiner besten Freundin konnte ich das gleiche Bild erkennen.

Die beiden Mädchen waren so kaputt, dass sie erschöpft auf den Betten lagen und trotzdem friedlich schliefen. „Danke Takuya… dass du meine kleine Schwester gerettet hast.“, bedankte mein bester Freund sich und streichelte Akane-chans Hand. „Ist doch eine Selbstverständlichkeit…“, meinte ich und betrachtete wiederum meine kleine Schwester.

Sie erwachte langsam aus ihrem Schlaf und sah mich leicht müde an. „Wie geht’s dir denn so Saku-neechan?“, fragte ich sie erleichtert und streichelte ihre warmen, weichen Wangen. Die nahmen eine rötliche Färbung und aus Ihren Augen kamen Tränen hervor. „Taku… Taku-nii! Ich hatte solche Angst! Ich hatte so sehr gehofft, dass du kommen würdest! Danke… Danke das du uns gerettet hast.“, schluchzte sie leicht hervor und schmiegte sich nach dem Aufrichten an mich ran. Mir wurde es warm ums Herz… aber gleichzeitig verbitterte mich der Gedanke, dass ich zu unvorsichtig war. Ich musste mehr Acht auf sie geben und sie mit all meinen Mitteln beschützen. Vor allem… wollte ich sie nicht so weinend sehen. Das brach mir das Herz.

Ich umarmte Saku-neechan und meinte: „Tut mir leid, Saku-neechan… Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen…“ Sie sah mich an und gab mir einen Kuss auf die Wange, aber dieses Mal hatte sie ihre Lippen fest an mich gedrückt und mir keinen leichten Kuss gegeben.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Kamamura-sensei hatte mit einen Polizisten mittleren Alters den raum betreten.

Wir lösten uns blitzartig voneinander und senkten peinlich gerührt unsere Häupter. „Tut mir leid, dass ich euch gerade störe, aber der Polizist Murakami möchte euch gerne vernehmen. Geht das in Ordnung?“, fragte er vorsichtig. Wir nickten zur Einverständnis und der Ordnungshüter, der wohl mehr wie ein Kommissar aussah und einen Mantel trug trat hervor und hatte einen Notizblock herausgezogen. „Nun, ich hätte da einige Fragen. Wäre jemand in der Lage, sie wahrheitsgemäß beantworten zu können?“, fragte er uns freundlich. „Ich kann ihnen alles erzählen.“, meinte Saku-neechan und meldete sich.

Der Kommissar hatte sich einen Klappstuhl von der Wand genommen und saß sich neben Saku-neechans Bett hin. „So… Da wäre die Frage, wie heißt du denn überhaupt?“, fing er freundlich an „Ich heiße Otohome Sakura.“, antwortete sie. „Gut… Was hattest du im Geräteraum zu suchen und hattest du da schon ein komisches Gefühl gehabt?“, fragte er sie weiter aus. „Ich hatte mit meiner Freundin hier im Auftrag des Sportlehrers die Pylonen zurückgebracht und nein, da fiel mir nichts komisches auf.“, beantwortete die sie Frage wahrheitsgemäß. „Und… was geschah danach?“, schrieb der Mann sie fragend in seinen Notizblock rum. „Plötzlich hatte sich die Tür verschlossen und der Klassensprecher Hiragana und 3 weitere seiner Freunde waren mit im Raum gewesen. Sie hatten uns mit aller Gewalt festgehalten und wollten uns…. vergewaltigen. Mein Bruder, also Takuya Otohome, der ihnen gegenüber hatte die Tür kaputtgetreten und wollte uns retten.“ Und Akane-chan nickte zur Bestätigung ganz stumm. „Gut… Aber… ich frage mich dann, warum die 4 dann so schwer verletzt worden sind.“, wunderte sich der Mann und sah uns nachdenklich an. „Die Vier hatten mich mit Klappmessern attackieren wollen und ich hatte mich nur verteidigt. Ich sah mich dazu gezwungen, die mit aller Macht außer Gefecht zu setzen… Dabei hatte ich sie wohl ausversehen schwer verletzt.“, begann ich meinen Teil der Geschichte zu erzählen.

„Hm… Verstehe… obwohl… Ich hätte da noch eine Frage… aber die betrifft ein eher anderes Thema.“, fiel ihm noch ein und fragte themenwechselnd: „Wisst ihr, warum das Mädchen Akanaba Kiara die den Flur des Schulgebäudes beschädigt hatte?“ Wir schüttelten unsere Köpfe, dass wir keine Ahnung hätten.

„Nun gut, danke das wollte ich alles wissen… Wenn ich weitere Fragen habe, werde ich dann wieder auf sie zurückkommen. Vielen Dank und gute Besserung.“, bedankte Murakami sich, stand auf mit einer Verbeugung und ging auch wieder in Begleitung unseres Lehrers.

„Warten sie Murakami-san! Wird Taku-nii… Mit einer Strafe rechnen müssen?“, hielt Saku-neechan die Männer noch auf. Sie blieben stehen und er antwortete: „Nein. Er hat ja selbst gesagt, er habe aus Notwehr gehandelt. Deswegen ist es egal, solange er es nicht geplant hat sie mit Absicht zu verletzten.“ Nun… Ich wollte nur meine Stiefschwester retten, aber die Absicht die gar umzubringen hatte ich erst, als ich ihre Verletzungen sah. Saku-neechan sah hingegen erleichtert aus und lag sich entspannt zurück, ehe die Tür zuging.

(Wenn der wüsste, was ich sonnst noch mit denen gemacht hätte…), dachte ich mir und merkte, dass meine kleine Schwester meine Hand hielt.

„Und… Kannst du noch weiter zur Schule gehen?“, fragte ich sie besorgt und streichelte ihre Wangen. „Ja… es müsste gehen…“, antwortete sie. „Und wie sieht es mit euch aus?“, fragte ich darauf die Mabera- Geschwister. „Nein, ich werde sie nach Hause bringen und mit ihr dann für den Rest des Tages zuhause bleiben.“, meinte Souta und seufzte.

Nachdem die Beiden sich von der Schule begeben hatten, hatten wir uns zurück in den Unterricht eingefunden. Der Klasse war, seit die Polizei jeden ausgefragt hatte, schon in Kenntnis gesetzt worden, dass der Klassensprecher und seine Freunde für längere Zeit fehlen würden. „Was wohl mit denen passiert ist…“, flüsterte einer, als wir momentan in japanischer Geschichte unterrichtet wurden. „Ich habe gehört, dass sie zusammengeschlagen worden sind.“, kam es von ein Mädchen. „Wie? Echt? Warum sollte das einer tun?“, kam es geschockt von jemand anderem. „Kann sein, dass es etwas mit den Maberas zu tun hat…“, überlegte ein weiterer Schüler leise.

„Und ich würde gerne, dass ihr aufpassen würdet!“, motzte die Lehrerin die Störenfriede zusammen, wobei die dann mit einem Schrecken still blieben. (Wenn ihr wüsstet… was diese Mistkerle gemacht haben…), knurrte ich gedanklich und mein Stift, den ich hielt, brach entzwei als ich vor Wut zu viel Druck darauf ausübte.

Später als die Lehrerin den Geschichtsunterricht beendet hatte, zogen wir beide unsere Tische zusammen, um das Bento, welches sie heute Morgen zubereitet hatte zu essen. Ich hatte schon einen riesen Hunger gehabt, weil wir ja wegen des Vorfalls die erste Pause im Krankenzimmer verbringen mussten.

In der schwarzen Bentobox, welches sie ausgepackt hatte, staunte ich nicht schlecht, was für Köstlichkeiten sich da alles befanden. (Wie schnell kann sie denn bitte kochen?):, wunderte ich mich und konnte eine Allerlei aus gebratenem Schweinestreifen in Soße, frittierte Ente, geröstetes Gemüse, panierte Shrimps, Omelett, Thunfisch mit Ingwerpanade und Reis erkennen.

Unsere Klasse versprach ebenfalls die Sprache und als mich meine kleine Schwester noch füttern wollte, konnte ich eine Aura des Bösen feststellen und… „Ist was oder warum starrt ihr uns die ganze Zeit an?“, fuhr ich die an, weil es mir langsam reichte, ständig beobachtet zu werden. Mit einen großen Schrecken versuchten sie uns zu ignorieren, doch das fiel der männlichen Belegschaft relativ schwer, weil Saku-neechan mich mit: „Bruderherz, mache ah…“, füttern wollte und mir immer näher kam. Ich konnte schon ihren Duft, ihre wärmende Ausstrahlung spüren. Sie war zwar nicht so ausgeprägt doch ich konnte mir einfach nicht erklären, warum ich trotzdem deswegen eine solche Zufriedenheit fühlte. „Wow… Du kochst echt gut Saku-neechan. Du wärst sicher eine gute Ehefrau mit den Kochkünsten.“, lobte ich sie, worauf sie sich freute und mich herzlichst mit einen „Taku-nii“ umarmte. „Stirb… Stirb… Stirb…“, konnte ich ganz leise vernehmen, worauf ich beschloss, erst mal die Toilette aufzusuchen.

Auf dem Flur vor den besagten Räumen traf ich überraschenderweise auf Akanaba. Sie sah mich erstaunt an, vermied es aber mit mir Blickkontakt zu haben. „Oh… hallo…“, begrüßte ich sie vorsichtig. „Hallo…“, grüßte sie mich mit einer kalten Tonlage. „Ich hatte ja noch vergessen mich vorzustellen. Ich heiße Takuya Otohome.“, stellte ich mich darauf vor und wollte ihr die Hand reichen. Sie jedoch nahm meine Geste nicht an und meinte: „Willst du etwas Bestimmtes von mir?“ „Nun… nicht wirklich… aber wo du schon fragst… Da wäre doch etwas.“, überlegte ich und kratze mich am Kopf. „Dann raus mit der Sprache, ich hab nicht ewig Zeit…“, forderte sie mich auf und ich merkte, dass sich ihre Laune verschlechterte.

„Was hatte sich gestern Abend im Flur abgespielt?“, fragte ich sie ernst. „Das… geht dich einen Scheiß an! Kümmere dich um deine Angelegenheiten!“, fauchte sie mich an und stampfte davon. (Dieses Mädchen… Was hält sie nur für sich…?), dachte ich und sah ihr hinterher. „Otohome-kun?“, konnte ich eine Stimme vernehmen und sah, dass Kamamura-sensei auf mich zukam. Ich sah ihn fragend an, was er wohl von mir wollte. „Tut mir leid, wenn es jetzt so plötzlich kommt, aber mit Akanaba-kun kann man nicht reden, wenn es um die Flurgeschichte geht…“, meinte er und sah mich bedrückt an. „Jupp, das hab ich ja eben live erfahren…“, stimmte ich ihn zu. „Sie redet mit niemandem darüber… Dabei… war sie damals nicht so abweisend zu Menschen gewesen… Also zumindest hatte sie noch einen freundlichen Umgangston mit denen gehabt… bis an den einen Tag…“, begann er zu erzählen.

„Was war da passiert?“, fragte ich ihn neugierig. „Sie hatte damals einen Freund gehabt... der wurde von allem Hiroshi genannt… doch…“, verstummte mein Klassenlehrer abrupt und musste laut schlucken. „Ich hab schon von den Gerücht gehört, dass ein Schüler kaltblütig abgeschlachtet wurde.“, beendete ich seinen angefangenen Satz und fügte hinzu: „Aber das er Akanabas Freund war, höre ich zum ersten mal.“ „Ich mache mir sorgen um das arme Mädchen… Ich wünsche mir nur, dass sie nicht in noch mehr Schwierigkeiten kommt…“, seufzte er und ließ seine Schultern hängen.

Seine Worte hatten mich zum Nachdenken gebracht, als ich mich in der Jungs Toilette befand und mir gerade die Hände wusch. (Hängen Hiroshito‘s Tod und der beschädigte Schulflur etwa zusammen? Das ergibt doch keinen Sinn… Es sei denn… Es wäre genau dieser Flur… wo er starb… Könnte es eine Art Ritual sein?), zermarterte ich mir den Kopf und begab mich wieder zur Klasse, wo mich meine kleine Schwester schon sehnlichst erwartete.

Nach den sonnst so ereignislosen Schultag begaben Saku-neechan und ich uns zum Kendo Verein und wollten die nach Informationen fragen, ob die echte Samurai Schwerter besaßen und Akanaba eines eventuell ausgeliehen hatte. „Ja, eines wurde schon ausgeliehen.“, antwortete der Kursleiter und sah uns verwundert an.

„Wissen sie auch, von wem und was für ein Typ Schwert es war?“, forschte ich weiter nach. „Ja, von der Kursbesten: Akanaba Kiara. Die Schwerter die die Schule besitzt sind reine Standart-Schwerter ohne bestimmte Eigenschaften. “, antwortete er.

Wir Beide erschraken und sahen uns ungläubig an. „Das ergibt doch keinen Sinn! Hattest du nicht gesagt, dass nur „Schädelspalter“ eventuell in der Lage wären, Hauswände zu schneiden?, “, fragte mich Saku-neechan. Der Mann, der sich mit sein Übungsschwert abstützte fing an zu Lachen und meinte: „Haha! Das geht nicht! Nicht mal ein „Schädelspalter“ kann Beton spalten!“

„Aber irgendwas muss scharf genug sein, um das zu können… Ihre Schnittverletzung am Arm… Die sieht so aus, aus wäre sie von einer von einer scharfen Klinge verursacht worden… Wie von einer Samuraiklinge zum Beispiel… Das heißt, sie hat zwar die Fenster nicht zerstört, weil sie von den Scherben eigentlich etwas abkriegen müsste, es aber dennoch nicht hat, da es erstens wie schon bestätigt mit einen normalen Schwert nicht geht und zweitens Glasscherben ein anderes Schnittmuster verursachen. Unter anderem schau dir mal den Gang an. Dort muss definitiv ein Kampf stattgefunden haben, wo jemand anderes etwas extrem scharfes benutzt hat, wenn es Akanaba schon nicht war.“, antwortete ich schlussfolgernd.

„Keine konventionelle Klinge der Welt ist in der Lage, Glas und Beton zu schneiden. Das schafft nur ein Hochleistungsschneidelaser. Aber solche Geräte sind tonnenschwer… und es würde auch Brandspuren geben… “, fügte der Kursleiter nachdenkend hinzu.

„Dann ist die Geschichte mit dem Geist in der Schule wohl doch wahr…“, murmelte ein Schüler. „Wie bitte? Kannst du uns sagen was du damit meinst?“, fragte ich ihn überrascht. „Vor einiger Zeit sind auch schon mal im Flur des Schulgebäudes die Fensterscheiben kaputt gewesen und überall waren Schnittspuren zu finden. Man hatte Akanaba-san dafür verdächtigt, aber nachgewiesen konnte ihr das nicht werden. Seitdem geht das Gerücht um, dass unsere Schule verflucht wäre.“, erzählte er.

„Das würde… einen Sinn ergeben…“, fügte Saku-neechan nachdenklich hinzu und ich fragte den Kursleiter darauf hin: „Können wir uns die anderen Schwerter ausleihen?“

„Das geht nicht, ihr müsst Kendo- Erfahrungen haben. “, antwortete er und fragte stutzig: „Warum wollt ihr überhaupt die Schwerter?“ Ich nahm mir eines der Schwerter, zersägte elegant und in Windeseile eine Reisstrohpuppe zu einem Häufchen Elend und antwortete monoton: „Ich möchte gerne etwas überprüfen.“ Der sah mich nur baff an und meinte schließlich: „E-e- einverstanden!“

So lieh ich mir ein Schwert aus und meinte, als Sakura sich auch eins ausleihen wollte: „Ich weiß nicht, was uns da erwartet, aber kämpfe nur passiv mit, sonnst kann ich dich nicht beschützen.“, da ich ja wusste, was wir beide ja wollten: Wir wollten mitten in der Nacht, wenn die Zeit dazu gekommen war, die Schule besuchen und herausfinden, was dort wirklich gespielt wurde. Das mit den Geistern konnte ich nicht so wirklich glauben, aber wir sollten nichts unversucht lassen. „Warum Taku-nii… Ich will dir helfen…“, schmollte sie traurig. Ich seufzte und lächelte mit: „Naja gut… Aber bitte pass dann auf dich auf…“, obwohl ich eigentlich dagegen war, dass sie mitkam… Nun denn… Ihr konnte ich die Bitte ja schlecht abschlagen…

So machten wir uns auch auf den Weg nach Hause.

Mich ließ der Gedanke über die Geistergeschichte einfach nicht los… Etwas Immaterielles… was Beton und Glas schneiden könnte… Das war doch zum verrück werden! Sowas funktionierte doch nicht! Es musste eine logische Erklärung dafür geben!

„Warum siehst du denn so nachdenklich aus Taku-nii?“, fragte Saku-neechan mich neugierig, als sie sich leicht vorbeugte und mir ins Gesicht sah. „Ich kann… die Geistergeschichte nicht wirklich glauben…“, antwortete ich und blickte der abendlich untergehenden Sonne entgegen.

Obwohl Shinjuku ein relativ belebter Ort war, hatte es auch seine Ruhezeiten gehabt. Besonders dann, wenn es um die Flussseite des Stadtteils ging. Denn dies war unser Schul- als auch Nachhauseweg.

Einzig und allein konnte man jeden orange-gelb-roten Abend die Rufe der schwarzen Krähen hören, die immer Richtung Sonne flogen. Am Fluss konnte man die Spiegelung des benachbarten Stadtteils und die abendsonnenliche Farbe sehen.

Wenig später an einer Seitengasse abseits des Weges am Fluss konnten wir fluchende Männerstimmen und Schläge und Tritte hören. „Was ist denn da los?“, wunderte meine kleine Schwester sich. Wir rannten auf die Quelle des Lärms zu und da sahen wir, dass Akanaba gegen Tokome und dessen Clique kämpfte. Sie hatte dieses Mal keine Chance, etwas machen zu können. Sie wurde nämlich von fünf Personen umkreist, festgehalten und kassierte einen Schlag nach den anderen ein. Sie sah schon sehr lädiert aus und mehrere blutige Schürfwunden bedeckten ihren Körper.

Ich sah mir das nicht mit an und griff mit: „Hey! Lasst Akanaba in Frieden!“ ein. Den Ersten packte ich am Arm, machte einen Überwurf und er landete bewusstlos auf den Boden.

Als ich mir dann den Nächsten vorknöpfen wollte, hielt mich Tepei auf und drohte mit: „Halt, wenn du noch einmal etwas macht’s, dann wird Akanaba und deiner kleinen Freundin da etwas Schreckliches zustoßen!“ Ich sah, dass sie und Saku-neechan von Tokomes Männern mit Gewalt festgehalten wurden.

„Taku-nii!“, rief sie vor Angst nach mir und mein Beschützerinstinkt aktivierte sich. Ich musste sie um jeden Preis beschützen, egal ob ich die jetzt töten musste.

„Lasst meine Schwester aus dem Spiel!“, rief ich wütend und schlug den Nächsten eine gebrochene Nase. Der Bandenführer fragte mich frech: „Soso, was passiert wohl, wenn ich sie mal anfasse?“ „Wag es ja nicht, oder ich bringe dich um!“, drohte ich wutentbrannt und ging mit der ausgeliehenen Katana in Angriffstellung. Ich wollte nicht mal dran denken, was der Schläger mit ihr machen würde und ich bemerkte, wie verzweifelt Saku-neechan mich ansah… Na warte… Dafür würde der mir noch büßen müssen… Er lachte mich nur aus und meinte: „Wenn das so ist, dann schlagen wir dich dafür zusammen, dann lassen wir sie in Ruhe!“ „Wenn du die Beiden dann gehen lässt, dann gut!“, war ich damit einverstanden und sichtlich erleichtert, so dass ich meine Waffe zurückpackte. „Taku-nii! Bitte tue das nicht!“, schrie sie verzweifelt und war den Tränen nahe, als der erste Schlag in die Magengegend ging. Ich steckte es leicht weg und lachte: „Das war alles? Du schlägst ja schlechter als ein Mädchen!“ Er wurde wütend und schlug mich mitten ins Gesicht. Beide Mädchen konnten schon nicht mehr und sahen weg. Mittlerweile hat sich schon der Rest der Bande auch dazu entschieden, mich mit zu verprügeln. Zwar spürte ich jeden einzelnen Tritt und Schlag, den ich abbekam, aber dennoch keinen Schmerz. Mein Adrenalinspiegel hatte mich gegen Schmerzen unempfindlich gemacht.

Die ganze Prozedur ging so lange weiter, bis ich zu Boden ging und mich nicht mehr bewege konnte. So ließen sie von uns ab und verschwanden wortlos. Sakura rannte auf mich zu und weinte: „Warum machst du so ein Blödsinn? Wieso hast du sie nicht fertig gemacht?“ „Ich… konnte nicht… euch zu liebe…“, antwortete ich schwach, weil ich auch wirklich ne Menge einstecken musste und sah, dass ich aus dem Mundwinkel blutete.

Akanaba meinte erstaunt: „Wieso denn? Ihr habt mit alldem nichts zu tun!“ „Ganz einfach… Ich kann einfach nicht zusehen, wenn Mädchen geschlagen werden…“, erklärte ich schwach und musste von Saku-neechan abgestützt werden.

Sie wollte gehen, doch ich hielt sie auf und fragte: „Warum hast du vom Kendo-Club ein Samuraischwert ausgeliehen? Was hat es mit der Gespenstergeschichte zu tun?“ Sie blieb stehen und rührte sich nicht mehr. Es herrschte eine Totenstille, bis sie antwortete: „Nichts Besonderes…“ und ging schließlich.

Wir taten das gleiche und Zuhause versorgte Sakura meine Wunden. „Bestimmt hat dieser Sazura seine Finger im Spiel gehabt!“, kam es wütend von ihr. „Das ist gut möglich… Wir sollten die Beiden im Auge behalten…“, stimmte ich ihr zu und zuckte, als sie eines meiner Wunden desinfizierte.

Sie überlegte kurz und fragte darauf neugierig: „Taku-nii. Du hattest heute doch erwähnt, dass er irgendwelche dunklen Geheimnisse hat.“ „Ja, er ist nicht so sauber, wie er oft vorgibt. Er hat mit schmutzigen Mitteln, die ich aber nicht beweisen kann, weil die Beweise dazu fehlen, den Posten als Schülerratspräsident bekommen und nutzt es auch zu seinen eigenen Vorteil aus. Er hat angeblich auch die Leute Mundtot gemacht haben, die ihm zu gefährlich geworden sind.“ „Das ist ja furchtbar!“, meinte sie entsetzt.

Ich nickte. Nun waren wir auch zu seiner Zielscheibe geworden, da ich selber schon im Allgemeinen zu viel wusste und nun auch noch meine Schwester mit reingezogen hatte. Ich hatte schon gewusst, dass es von nun an schwieriger wurde, weil er bestimmt uns aus dem Weg räumen wollte und wir irgendeinen Bezug zu der Kendokämpferin hatten.

So zog sich der Abend hin, bis es vor der Haustür klingelte. Ich machte die Tür auf und sah, dass mein Großvater da vor stand. „Ojii-san… Was führt dich hier her?“, fragte ich ihn verwundert. „Ich wollte Sakura ihre Ersatzkleidung vorbeibringen, da die alten Sachen ja verbrannt wurden. Und was ist mit dir passiert? Wieder Mal eine Schlägerei?“, antwortete er lächelnd und überreichte mir ein Karton, den ich annahm. Es stimmte schon, was er sagte, denn seit der einen Woche, wo sie hier lebte, hatte sie eigentlich nichts, außer ihre Schuluniform und mein altes, ausgeleiertes Hemd an gehabt und ich prügelte mich, wie Akane-chan meiner Stiefschwester bereits erzählt hatte, ab und zu mal mit Straßengangs, wenn sie die Gegend hier terrorisierten (war dafür auch Ortsbekannt).

„Das hat dich nichts anzugehen Ojii-san. Und jetzt verschwinde!“, blockte ich ihn ab. Er senkte traurig seinen Kopf und ging wortlos weg.

Darauf hin brachte ich den Karton hoch ins Zimmer und rief: „Saku-neechan! Ojii-san hat dir deine Ersatzkleidung vorbeigebracht!“ Sie kam sofort aus dem Schlafzimmer gestürmt und begutachtete den Karton. Ich legte ihn hin und sagte zu ihr: „Nun muss du Abends alleine sein, weil ich Nachtschicht habe. Abendessen habe ich in die Mikrowelle getan“ Sie nickte und ging mit den Karton zurück ins Zimmer.

So ging ich dann los und machte mich auf den Weg zu meinem Arbeitsplatz. Okay, ich hatte ja bis jetzt vorenthalten, als was ich ja arbeitete, aber jetzt sage ich es euch: Ich war ein Koch in einen mittelklassigen Restaurant, welches auch nachts offen hatte. Diesen Job zu bekommen war nicht einfach, weil ich ja noch zur Schule ging, aber ich konnte meinen Chef doch noch davon überzeugen, mich einzustellen und hatte es bis jetzt nicht bereut, weil ich auch gleichzeitig sein Wachpersonal war.

Unterwegs ließ mich wiederholt die Gespenstergeschichte nicht mehr aus dem Kopf. Es musste doch einen Zusammenhang zwischen Akanaba und den Vorfall geben, da war ich mir sicher… Ihre Verschlossenheit konnte man nur… mit dem Tod ihres Freundes erklären… Mir tat das Mädchen irgendwie Leid… Ich hatte gehört, dass sie immer vermieden wurde… So wie ich einsam war… Nicht das ich irgendwelche Gefühle für sie hätte, aber… Ich hatte mich mit ihr identifiziert gefühlt…

Am Arbeitsplatz angekommen, machte ich da meinen Job, hatte es mit einigen betrunkenen Leuten zu tun und schuftete meine Dienstzeit ab (Sie betrug für mich nur 4 Stunden, weil ich so gesehen der Liebling vom Chef war) und ging auch wieder. Es war noch eine gute Stunde, bis es Mitternacht wurde und da erinnerte ich mich, dass ich noch etwas tun wollte…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Mensch, nach über 3 Jahren hab ich es endlich geschafft, dieses erste Kapitel umzuwandeln und somit in die finale Form zu bringen
Trotz aller Mühen, Aussetzer und sonstiger grammatikalischer und logischer Fehler hab ich es endlich geschafft YAY! Komplett anzeigen

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