Letzter Blutstropfen von Inojin (Fortsetzung von 'Fruchtbare Blüte') ================================================================================ Kapitel 1: 15 Jahre später... ----------------------------- 15 Jahre sind vergangen. Ein wundervoller Sommertag im Dorf. Die eingemeißelten Köpfe der Hokage zeigten ein neues Gesicht: Der bekannte Naruto Uzumaki. Er war der siebte Hokage und heute durfte er den bestandenen Prüflingen persönlich die Hand reichten. Die Sonnenstrahlen der Mittagszeit unterstrichen die fabelhafte Stimmung, welche sich über den frisch gebackenen Chu-Nins legte. Sie grinsten, lachten und gingen freudig über die Straßen Konohas. Die Bewohner gratulierten ihnen freudig, auch wenn die Shinobi nicht mehr die Hohe Position hatten wie damals. Die Welt wurde viel friedlicher und die Ninja von heute wurden eher für kleine Aufträge engagiert, wie Spionage oder übertragen von geheimen Botschaften. Doch sie waren immer noch ein Teil dieser Welt und deswegen wurden sie immer wieder ausgebildet. Naruto, der Hokage der siebten Generation drückte jedem die Hand, gratulierte ihm und sagte ein paar nette Worte. Er erinnerte sich noch zu gut, wie er wieder kam und alle waren auf den rang Chu-Nin aufgestiegen und er war zwei Jahre lang verschwunden um zu trainieren. An seiner Seite stand eine bildschöne Frau mit schwarzblauen Haaren. Schüchtern, mit rosigen Wangen gratulierte sie den Bestandenen und streichelte nebenbei ihren kugelrunden Bauch. Es war niemand anders als Hinata. Narutos Ehefrau. Mit liebevollen Blicken beobachtete der Hokage seine Ehefrau. Das er mit ihr an seiner Seite so glücklich wird, dass hätte er niemals gedacht. Hinata stand ihm immer bei und das hatte sich auch mit den Jahren nicht geändert. Plötzlich, den beiden nur zu bekanntes Kinderlachen ertönte und darauf ein panisches: „Hey!“, von einem Mädchen. Einer bestandenen Chu-Nin. Es war Minato, der kleine Sohn des Hokage, welcher sich an einem Stirnband vergriff und damit aus der Reihe rannte. Das betroffene Mädchen hinterher. Sie hatte ebenso schwarzblaue Haare, in einen Zopf gebunden, Zwei Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Sie trug ein dunkelviolettes Oberteil, mit weitem Kragen und Ärmeln, welche nur die Oberarme bedeckten. Darunter war ihr Oberkörper mit Bandagen überzogen. Sie trug eine kurze, weiße Shorts und über beide Waden, sowie Unterarme weiße Stulpen, welche einen dunkelvioletten Riemen hatten. „Ami-chan!“, schrie Naruto überrascht. Als Ami ihren namen hörte hob sie den Kopf: „Hokage-sama, sagen sie ihrem Sohn er möge mein Stirnband zurückgeben!“ „Minato!“, rufte Hinata sanft ihren Sohn, dieser gehorchte. Er lief achtvoll zu seiner Mutter und übergab ihr das Stirnband mit dem Konohaabzeichen. Ami lief nach vorne um sich das Stirnband zurück zu holen. Mit einer tiefen Verbeugung bedankte sie sich, warf aber Minato einen kritischen Blick zu. Als dieser hinter seiner Mutter zurückschreckte, lächelte sie ihn an und begab sich zurück in die Reihe. Wieder am Platz, wurde sie von hinten von einem Jungen frech mit der Hand angerammt. Sie drehte sich um: „Tenshimaru, was hast du jetzt wieder vor?“ „Du lässt dich ganz schön von einem Hokage-Sohn auf dem Arm nehmen!“, lachte der Braunhaarige. Tenshimaru war einen Kopf größer als sie, hatte kurzgeschnittene braune Haare, welche ihm dennoch Strähnchenweise ins Gesicht fielen. Er trug ein weites, weißes Oberteil und eine weite, kirschrote Hose. Sein Stirnband hatte dieselbe Farbe. An seinen verschränkten Armen trug er fingerlose Leder Handschuhe und auf dem Gesicht ein breites, strahlendes lächeln. Schon in der Reihe hinter ihm konnte man eifersüchtige, weibliche Stimmen wahrnehmen: „Tenshimaru-kun, du sprichst mit ihr?“..tenshimaruu..Tenshimaaruuu.. Dieses Gesölze, dachte sich Ami. Dabei waren Tenshimaru und sie nichts weiter als Freunde und einstige Teamkollegen. Als auch endlich Ami ihre offiziele Gratulation des Hokage erhalten hatte, begab sie sich schnell möglichst auf den Heimweg. Ihr Zuhause lag in einer Seitenstraße, nähe der Hauptstraße. Die Wohnung, welche sie sich mit ihrer Mutter teilte, lag über einem Prachtvollen Blumenladen, dem »Yamanaka-Flower«. Als Ami den Blumenladen betrat, blickte sie eine Blonde, kurzhaarige Frau an, welche sie mit einem stolzen lächeln begrüßte: „Hallo mein Kind! Ich gratuliere dir, mein stolzer Chu-Nin!“ Sie streichelte sanft Ami über die Wange, so wie sie es seit Kindertagen tat. Ami bedankte sich und legte ihr Stirnband ab, welche sie um die Hüfte trug. Sie griff zur Schürze, als ihre Mutter sie fragend stoppte: „Nein, nein, meine Gute. Heute musst du mir doch nicht helfen, heute ist dein Tag, feiere ein wenig!“ „Aber Mama…!“, sagte sie trotzig. Ziemlich ungewöhnlich in ihrem Alter, die Mutter so unterstützen zu wollen. Doch die beiden hatten bis jetzt nur einander, Ami lag viel an ihrer Mutter und nichts war für sie selbstverständlicher, als im Laden auszuhelfen. „Danke, Ami!“, sagte Ino lächelnd: „dennoch bitte ich dich, etwas zu feiern. Du hast so hart trainiert und jetzt hast du mal etwas Spaß verdient!“ Die Tochter merkte, dass es keinen Sinn machte, sich der Mutter aufzudrängend. Zwar zögernd, aber doch überlegtsagte sie vorsichtig: „Als Geschenk könntest du mir..“ Ino wurde hellhörig. „..einfach erzählen, wer mein Vater ist!“ Das traf Ino bis ins Mark. Ihre Züge verfinsterten sich. Dieses Thema wurde sooft diskutiert und nachgefragt, doch nie wollte Ino ihrer Tochter erzählen, wer ihr richtiger Vater ist. Flehend blickte Ami mit ihren dunklen Augen Ino ins Gesicht: „Mama, bitte!“ Inos Herzschlag erhöhte sich und ihr wurde heiß. Sie hatte die Gedanken an den Uchiha sooft verdrängt und ihre Tochter war sein komplettes Abbild. Besonders schlimm wurde es in Momenten, wie diesen. Wo sie förmlich darum bettelte, zu erzählen, wer er war. Ino schluckte und sagte mit einer ruhigen, monotonen Stimme: „Ami, es ist noch nicht so weit. Bitte gehe und genieße deinen Tag!“ „Mutter..!“, Ami tat es leid, ihre Mutter in diese Position gebracht zu haben. Sie verbeugte sich entschuldigend, warf die Schürze in die Ecke und verlies den laden. Ino krümmte sich zusammen. Wie es ihm wohl geht? Lebt er überhaupt noch? Seit seinem Abschied hatte sie ihn nie wieder gesehen. „Sasuke…“, murmelte sie. Es tat so gut diesen Namen auszusprechen, viele Jahre hatte sie das nicht getan. Währenddessen begann es schon zu dämmern. Die Lichter erhellten Konoha und die Stimmung der Leute erhob sich. Viele Befanden sich in Restaurants oder Bars. Ami wusste auch, wo sie ihre Mitstreiter finden würde, ob sie das so genau wollte, war ihr nicht so recht. Seufzend betrat sie die überfüllte Ramen-Bar. Tatsächlich, die Hälfte ihrer Bekannten hatte sich hier versammelt. Sie feierten ihren Abschluss. Der Schwarzhaarigen war die Feierlaune nach dem Streit mit ihrer Mutter verdorben gegangen. Sie hatte nicht oft nach ihrem Vater gefragt, vielleicht zwei-drei Mal. Die Reaktion ihrer Mutter war immer dieselbe. Unter den – ihr gleichgültigen Gesichtern, entdeckte sie Tenshimaru. Er war von vielen Verehrerinnen umgeben und schien das ganze zu genießen. Er flirtete an der war mit der einen, lachte mit der anderen. Ami beobachtete das ganze, beschloss ihn nicht zu stören und setzte sich einen Stuhl weiter. „Eine große Portion Ramen, bitte!“ Tenshimaru wurde auf die bekannte Stimme aufmerksam: „Ami-chan!“ Er riss sich von seinen Fanatikerinnen los und rutsche einen Stuhl näher an Ami, welche grade begann ihre Suppe zu schlürfen: „Heute besonders hungrig?“ Bevor diese antwortete, wischte sie sich den Mund ab: „Dauerstress…!“ Tenshimaru blickte sie verständnisvoll an, natürlich wusste er in den letzten Jahren, wie es um ihr Problem stand. Heftig ging die Tür auf, eine Bildschübsche gestalt betrat den raum. „Ami, du bist ja hier…!“ Die Angesprochene drehte sich um: „Setsuna!“ Vor ihr stand eine kurvenreiche, knapp bekleidete, junge Frau. Die trug eine knappe Shorts und ein knappes Oberteil, was gradeso ihren Busen hielt. Ihr Gesicht und Hals versteckte sie unter einer schwarzen Maske und ihre langen, silbernen Haare, waren zu zwei welligen Zöpfen zusammengebunden. Bei ihrem Anblick bekamen die Männer nur so Nasenbluten, sie allerdings setzte ein gelangweiltes Gesicht auf und trat zu Ami vor. Auf ihren Unterarmen und Unterschenkeln trug sie Bandagen. Setsuna breitete die Arme aus und drückte Ami fest an sich: „Ich gratuliere dir zur bestandenen Prüfung!“ „Danke!“ Schon hielt ihr Setsuna einen Brief vor die Nase: „Der Hokage will dich sehen!“ Tenshimaru blickte zu Setsuna: „Hallö~chen!“, versuchte er flirtend zu wirken, doch das nahm Setsuna nicht war. Nichteinmal von Seitenwinkel hatte sie ihn betrachtet. Ängstlich öffnete Ami den Brief: „Ob der Hokage jetzt meinen rang niederstuft, weil ich seinen Sohn blöd angeguckt habe?!“ „Quatsch!“, antwortete Setsuna, schlug ihrer Freundin ordentlich auf den Rücken. „Eine Mission!“, las Ami erleichtert. „Ich muss nur ein paar Kräuter in ein Nebendorf transportieren?!“ Setsuna kicherte: „Eine Mission für einen wahren Chu-Nin!“ Neidisch blickte Ami sie an: „In meinem Alter hast du dich bestimmt schon auf deine Jo-Nin Prüfung vorbereitet!“ In der Tat war Setsuna tatsächlich paar jahre älter als ihre Freundin und hatte schon seit zwei Jahren den Rang Jo-Nin. „Ich werde mich morgen melden!“, Ami wirkte enttäuscht. Wird den niemals auf sie eine gefährliche Mission kommen? Kapitel 2: Die erste Mission als Chu-Nin ---------------------------------------- Als die Sonne in das unaufgeräumte Zimmer von Ami schien, wachte diese vorsichtig auf. Setzte sich auf, gähnte, streckte sich. Nur langsam rieb sie sich den Schlaf aus den Augen. Alles war so friedlich und ruhig, einpaar Vögel zwitscherten. Moment Mal, die Sonne schien? Wie spät war es? Voller Adrenalin blickte die Schwarzhaarige Kunoichi auf die Uhr. Es war schon halb 10! Sie kommt zu spät zu ihrer ersten Chu-Nin Mission! Wie aus einer Pistole geschossen rannte sie durch das Zimmer, packte ihre Sachen zusammen, bereitete sich vor. Ein knirschen der Treppe verriet, dass jemand hochkam. Es war Ino, die bei dem Anblick ihrer Tochter mindestens genauso schockiert war wie die Tochter selbst. „Ami, du bist ja noch hier! Hast du nicht heute eine Mission?!“ Mit riesigen, schockierten Augen starrte die Angesprochene zu ihrer Mutter: „Warum hast du mich nicht geweckt?!“ „Ich hätte doch nicht wissen können, dass du überhaupt noch da bist!“ Zu Amis Überraschung wirkte ihre Mutter sehr ruhig, obwohl sich Ami ihrer Pflicht gegenüber nicht ordentlich zu verhalten schien. Hatte sie ein schlechtes Gewissen nach dem gestrigen Streit? „Junge Dame, beeile dich, der Hokage mag ja Naruto sein- doch auch er hat seine Grenzen!“ Wieder überkam Ami ein Schauer, sie war so spät und jetzt musste sie dem Hokage vor die Augen tretten. Noch beim Treppe absteigen band sie sich ihren Zopf zusammen, dann flitzte sie ruckartig auf die Straße, wo sie mit schnellen Schritten Richtung Hauptquartier eilte. Als Ami panisch und nur schwer atmend die Tür öffnete, starrte sie Shizune, Naruto und ihre beste Freundin Setsuna an. Amis blasses Gesicht färbte sich unangenehm rot und sie grinste entschuldigend. „Du hast ja nerven!“, Setsunas Augenbrauen waren zusammengezogen und sie wirkte genervt. Man konnte durch ihren Mundschutz viele Emotionen nicht ablesen, aber man konnte das hübsche Mädel ohne Schwierigkeiten alles von den Augen ablesen, welche normalerweise – wie die Augen ihres Vaters. Müde und desinteressiert wirkten. „Es ist sehr erfreulich, dass du es bis hierhin geschafft hast, Ami!“ Naruto saß in seinem Sessel, hinter dem breiten Schreibtisch. Shizue bereitete ihm einen Tee vor. Sie war kaum gealtert. Ami erinnerte sich noch früher, dass Shizune viel Zeit mit ihr verbrachte und ihre Mutter oft unterstützte. Bei dem Gedanken an ihre Mutter wurde Ami traurig, sie wollte sie nicht verletzt haben, bezüglich der Wahrheit über ihren Vater, doch sie tat es doch. Auch wenn Ino nichts sagte, so wusste ihre Tochter, dass etwas nicht stimmte. Narutos Mundwinkel wirkten entspannt, obwohl sie die ganze Gruppe so lange warten ließ. Er packte eine Schriftrolle auf den Tisch. Es war eine ganz gewöhnliche Schriftrolle, vermutlich nichts Außergewöhnliches. Sie wusste, sie musste irgendetwas transportieren, aber eben nichts Wichtiges oder Seltenes. „Das sind Medizinische Kräuter für Sunagakure. Bring sie dort ins Gewächshaus!“ Suna? Das war schon mal nicht grade um die Ecke. Drei, mindestens zwei Tage Fußmarsch wird sie die Reise kosten. Ami nahm schweigend die Rolle an sich und steckte diese in ihre Tasche, welche sie um den Bauch am Rücken trug. „Setsuna Hatake wird dich begleiten!“ Ami schaute ihre Freundin an und lächelte. Eine Mission mit Setsuna! Das hatte sie bis jetzt noch nie. Doch eine Sache verdutzte sie dennoch. Die Mission war C-Rang. Warum sollte sie eine Begleitung erhalten? „Damit du nicht den ganzen Tag verschläfst!“, grinste der Siebte Hokage. Ami zog eine Schnute. „Nachdem ich so lange auf dich warten musste, ist es ja schön dass wir jetzt aufbrechen können!“, murmelte Setsuna leicht genervt. Die beiden Mädchen haben ihre Sachen für die nächsten Tage gepackt und sind los. Es war inzwischen später Nachmittag geworden. Jetzt müssten sie die ganze Nacht reisen, damit sie pünktlich ankommen. „Ich versteh das nicht!“, seufzte die Schwarzhaarige Yamanaka: „Das mit den medizinischen Kräutern ist nicht einmal ein Notfall. Ich verstehe nicht, warum wir in dem Bestimmten Zeitrahmen da zu sein haben! Durch die Nacht zu flitzen ist doch gefährlich!“ „Oh Ami!“, seufzte Setsuna hilflos: „Das ist die Strafe des Hokage. Jetzt verschläfst du nie wieder und bist immer pünktlich. Wärst du pünktlich- hätten wir unsere Ruhezeit mit der Nacht vereinbaren können!“ Ami pustete die Wangen auf: „Unsere erste Mission zusammen und du bist so fies zu mir!“ „So ist das Leben, kleine Chu-nin!“ „SETSUNA!“ Ino bediente einen Kunden während sie ein mulmiges Gefühl überrannte. Was war das? Komisch. Sie schenkte dem Kunden ein dankbares Lächeln und trat zur Seite um eine Tasse Tee zu machen. Grade, als sie den heißen Tee in eine Tasse eingegossen hatte, riss die Tasse ein. Ein schlechtes Omen! Ihre blauen Augen weiteten sich. Irgendetwas mit ihrer Tochter? Nein, Quatsch! Tief ein und Ausatmen. Sie war eine Mutter mit einem natürlichen Beschützerinstinkt. Die Sache mit der Tasse lässt sich sicherlich mit dem Temperaturunterschied von Tasse und Tee erklären. Sie strich sich die kurzen Blonden Haare hinters Ohr. Warum musste sie letzte Zeit sooft an ihn denken? Sasuke Uchiha. Ein weiterer Atemzug, es geht zurück an die Arbeit. Die Kunden warteten schon. Die Dunkelheit erreichte das Land, doch an eine Pause war nicht zu denken. Ami und Setsuna gaben sich die höchste Mühe dem Tempo gerecht zu bleiben. Die Mädchen befanden sich inzwischen in dem Wald, der zwischen Konoha und Suna liegt. Gut, nachdem Wald kam noch die Wüste, doch jetzt hatten sie schon mal ein Drittel des Weges hinter sich gebracht. „Bist du sicher, dass wir keine Pause einlegen sollten? Ich hab das Gefühl, der heutige Abend wird merkwürdig enden!“ „Nein Ami, es ist noch nicht spät nachts, lass uns noch keine Pause machen!“ Die Haare der Kunoichis wehten mit dem Wind, während diese elegant vom Ast zum Ast sprangen. Der Boden wäre um die Uhrzeit nicht unbedingt gefährliches, aber von oben Aus, konnte man besser navigieren und die Möglichkeit bestand das man schneller voran kam. So war sie, die Schul-Ninja-Theorie. Für eine Sekunde passte Ami nicht auf und verfehlte einen Ast, sie erschrak, da sie aus dem Gleichgewicht kam und drohte abzurutschen. Glücklicherweise reagierte Setsuna schnell, sie packte Ami noch während ihres Falls und zog sie hoch. „Alles klar?“, fragte diese besorgt. Ami nickte und atmete erleichtert auf: „Puh, danke Setsuna!“ „Vielleicht sollten wir doch kurz verschlaufen. Hier sind wir ja doch recht sicher.“ Was beiden Mädchen nicht auffiel, sie waren nicht alleine. Zwei Gestalten nahmen von ihnen Notiz. Die Gestalten folgten ihnen nicht, sie nahmen sie einfach wahr. Eine recht hohe, doch einschleimende Männerstimme ertönte: „Sieh mal, Chi, was sind das für zwei Mädchen?“ Die zweite Person, war hörbar eine Frau: „Keine Ahnung, Tai. Sehen aus wie Konoha-ninja!“ „Stimmt, dass sagt das Stirnband über die zwei aus!“ Chi, die Frau, schmunzelte: „Sie sind uninteressant für uns. Nichtsnützige Mädchen!“ „Aber ihr Bluuuut!“, schwärmte Tai. Beide schmunzelten. Noch einen letzten Schluck Wasser, dann geht die Reise weiter. Die kurze Pause tat den beiden Mädchen gut, doch zuviel zeit wollten sie nicht verschwenden. Ami war sehr Dankbar, dass Setsuna bei ihr war. Die zwei einigten sich, noch mehrere Kilometer weiter über die Äste fortzubewegen. Was Ihnen nicht aufgefallen war, als sie sich auf den Weg machten, dass die beiden Gestalten ihnen an den Fersen hangen. Sie verfolgten die Mädchen aus sicherer Distanz. Ami hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, doch sie war der Meinung sich nur etwas einzubilden. Sie war grade erst Chu-Nin, sie konnte noch keine bestimmten Erfahrungen mitbringen. Setsuna dagegen sah beruhigt aus, ihre silberfarbigen Zöpfe wehten im Wind. In der Nacht war Vollmond. Ami beobachtete ihre Freundin, sie war so anmutig und stark und selbstbewusst. Und eine wunderschöne Frau noch dazu. Nicht dass die Yamanaka eifersüchtig war, ganz im Gegenteil. Setsuna war nicht nur ihre beste Freundin, irgendwo war auch sie ein Vorbild. Sie war grade ganz in Gedanken versunken, als sie aufschreckte, da Setsuna schlagartig stehen blieb. „Es stimmt irgendwas nicht!“ Also doch, Amis Gefühl hatte sich nicht getäuscht. Beide blickten sich um. Die Konoha-Kunoichis erkannten zwei Umrisse, mehrere Meter von ihnen entfernt. „Ich glaube, sie sind uns auf die Schliche gekommen, Tai!“ „Na dann gibt es ja keinen Grund mehr sich zurückzuhalten, Chi!“ Der Mond verschwand hinter den Wolken, was die Sicht für die zwei nicht grade Begünstigte. Erst als die Wolken weiterzogen bemerkten die Mädchen es: Die Gestalten rannten auf sie zu und sie sahen alles andere als freundlich gesinnt aus! Kapitel 3: Mutterinstinkt ------------------------- Grade hatte Ino ihren Laden abgeschlossen. Sie hang ihre Schürze ab. Nichts hatte sich an ihrem Gefühl geändert. Sie hatte ihre Tochter doch schon sooft zu Missionen verabschiedet, was sollte schon passieren? Doch dieses Mal war es anders, sie wusste es. Beunruhigt fasste sie sich an die Stirn. Ruhig Ino. Immerwieder versuchte sie sich durchs tiefe Atmen zu beruhigen. Vielleicht würde ihr frische Luft etwas gut tun? Gesagt, getan. Die Blondine begab sich auf die Straße. Alles wirkte friedlich. Die Lichter, die Menschen die den Feierabend genossen. Vielleicht sollte sie sich auch was Gutes tun? Ino beschloss etwas zu Essen. Heute würde sie sowieso nicht kochen wollen, jetzt wo Ami unterwegs war. Im entspannten Tempo betrat sie eine Nudelbar. Eine bekannte schwarzhaarige Frau saß darin. Sie schlürfte erfreut ihre Nudelsuppe und streichelte über ihren runden Babybauch. Es war Hinata, die ebenfalls hier zu Abend aß. „Was zur Hölle?!“, Setsuna sprang panisch zurück, als der seltsame Typ sie mit voller Wucht angegriffen hatte. Mit einem Purzelbaum brachte sich die junge Kunoichi in Sicherheit. Er verfehlte sie, blieb aber doch in ihrer Nähe. Nun konnte Setsuna ansehen, wie der Typ aussah. Er hatte lange, hellblaue Haare, die ihm komplett in sein blasses Gesicht fiele. Er trug einen langen, hellen Umhang und in seinen Händen wuchsen Schwerter. Oh man, es wuchsen Schwerter aus seinen Händen? Ami hatte so was noch nie erblickt. Was noch nicht zu verfehlen war, waren die extrem spitzen Eckzähne.Welche sowohl er als auch die Frau besaß. Ihre Haare waren allerdings Blutrot und fielen ihr ebenso verwuschelt ins Gesicht. Die Lippen waren dunkellila angemalt. Amis Herz pochte, sie spürte wie ihr das Blut zum Kopf stieg. Ein Blick zur Seite verriet, dass Setsuna doch sehr ruhig war. Sie hatte immer einen klaren Kopf. Die Hatake Tochter stellte sich in Position. Ami wollte ihr nicht nachstehen, holte zwei Kunai raus, welche zum Nahkampf geeignet waren. Ino setzte sich mit ihrer Nudelsuppe zu Hinata. Ein lautes Seufzen erweckte Hinatas Aufmerksamkeit. Sie sah Ino an, dass etwas nicht stimmte. Sicherheitshalber Fragte sie nach. Daraufhin bekam sie von Ino einen traurigen Blick zugeworfen. „Sag mal, Hinata, hast du manchmal auch so ein gefühl, als ob was mit deinen Kindern nicht stimmen könnte?!“ Die angesprochene verstand die Frage nicht ganz, worauf wollte die Blondine heraus, ob ihre Kinder was Ungewöhnliches haben? „Ich meine, denkst du manchmal, sie könnten in Gefahr sein?!“ Ino verspürte ein großes Bedürfnis danach zu reden. Dieses unruhige Gefühl machte sie einfach fertig. Hinata zuckte mit den Schultern und streichelte über ihren Babybauch. „Ich-Ich weiß nicht, Ino-chan. Minato ist noch sehr jung, aber natürlich habe ich immer Angst um ihn!“ Ino seufzte. Klar, Hinata hatte noch kleine Kinder, ihre Tochter dagegen war schon praktisch Erwachsen. Sie dachte nicht, dass Hinata es schon kannte. Vielleicht später, wenn sie an Inos Stelle ist und mit der Angst kämpfen muss, ihrem Kind würde was passieren. „Machst du dir Sorgen um Ami-chan?!“ Die Blondine nickte: „Eigentlich bin ich mir sicher, dass sie zurecht kommt. Sie ist schließlich meine Tochter!“ Ein selbstbewusstes Lächeln zwang sich auf ihre Lippen. Hinata erwiderte es mit einem Schmunzeln. „Naruto-kun hat gesagt, dass die Mission nicht sehr gefährlich ist. Es ist nur eine C-Rang Mission, einmal Suna und zurück!“ Dass klang schon mal beruhigend für die Mutter, doch ihr Bauchgefühl sagte was anderes. Ino blickte Hinata in die Augen und verspürte etwas Traurigkeit. Sie vermisste die Zeit, in der Ami in Minatos Alter war. Sie und ihre Tochter hatten eine innige Bindung, verständlich. Sie war auch ihr einziges Elternteil gewesen. Hinatas Sohn hatte einen Vater. Wie sehr sich Ino wünschte, dass auch Ami einen hätte. Hinata atmete tief ein und aus. Sie legte vorsichtig ihre Hand auf Inos. Ino spürte Hinatas warme, sanfte Hand. Ihre Hände dagegen waren kalt und schwitzten. „Alles wird gut, Ino-chan. Du musst Ami vertrauen!“ Amis Brustkorb fühlte sich mit Luft. Die eingeatmete Luft ließ sie durch den Mund vorsichtig aus. Chi, die rothaarige Frau rannte auf sie zu. Ihre bösartigen Augen funkelten, sodass einem Das Blut in den Adern gefror. Sie hatte riesige Krallen, welche sie auf Ami richtete. Die angegriffene sprang hoch, benutzte ihre zwei Kunai gleichzeitig als Abwehr, während sie sich noch mit Tritten und Tai-Jutsu weiterhin zu helfen versuchte. Plötzlich geschah was unfassbares, Chi konnte ihren Halsabstand verlängern, als sei sie aus Gummi. Gierig Biss sie nach Ami. Blut spritzte, als Ami ihre Wange traf. Panisch zog sie sich zurück. Mit weiten Augen stand die Schwarzhaarige da. Was waren das für Biester? Ein Blick zu Setsuna fürchtete ihr noch mehr Angst ein. Die Junge Dame konzentrierte ihr Chakra. Die Aura war unglaublich, Ami hatte noch nie diese Seite von ihrer Freundin zu Gesicht bekommen. Setsunas Haltung war gebeugt, ihr Blick gradeaus auf den Typen namens Tai gerichtet. Ihr ganzes Chakra wurde in Blitzen sichtbar! „Raiki!“, schrie Setsuna und rannte auf Tai zu. Die Erde unter ihrem Donnerartigem Ball wurde zermatscht, soviel Kraft hatte dieser! Sie war nun mal Kakashis Tochter und dementsprechend war sie auch stark! Sie hatte es tatsächlich geschafft mit voller Wucht das Raiki in Tais Zentrum zu treffen. Dieser flog mehrere Meter und schlug brutal auf den Boden auf. Ein Gefühl des Sieges machte sich in Ami breit, doch ein Blick zu Setsuna sagte, der Gegner war noch nicht erledigt. Ino war wieder zuhause. Sie schloss die Tür hinter sich zu und versuchte noch mehrere Male Hinatas Worte durch den Kopf gehen zu lassen. Wahrscheinlich würde sie Recht haben und Ino würde übertreiben. Im Dunkeln tapste Ino durch ihre Wohnung, es war ihr nicht danach das Licht anzumachen. Sie legte sich auf ihr Bett, durch die Dunkelheit konnte sie nicht einmal die genauen Umrisse ihrer Decke erkennen. Ein Blick zum Fenster verriet, dass es Vollmond war. Ob ihre Tochter sicher war? Bestimmt, sie war doch ihr Kind. Sie hatte Uchiha Blut. In ihrer Tochter floss Uchiha Blut. Ino hatte das Gefühl, dass im liegen, der schwere Klos in ihrem Magen zu ihrem hals wanderte. Es machte ihr das Schlucken unendlich schwer. Sie dachte an ihre Tochter Ami und an Sasuke. Letzte Zeit hatte sie oft an Sasuke gedacht, dabei war es noch nicht einmal sicher, ob dieser noch lebte. Ihre Tochter sah ihm so ähnlich. Ihr Benehmen war nicht so wie Sasuke, Ami war ein recht einfach gestricktes Mädchen. Sehr liebevoll und offen, so war ihre damalige große Liebe nicht. Irgendwie wusste Ino nicht woher ihre Tochter diese Eigenschaften erben konnte. Sie hoffte nur sie war in Sicherheit und sie leidete drunter, dass sie ihre Sorge mit niemanden teilen konnte, den auf dieser Welt gab es niemanden mehr, der Ami so sehr liebte wie sie. Der Kampf dauerte noch an. Setsuna war noch gut auf den Beinen, doch Ami fürchtete, dass sie bald ihr Limit erreichen würde. Tai war leicht durch Setsunas Angriff angeschlagen, doch Chi war fit. An ihren gelb leuchtenden Augen konnte man erkennen dass sie gerne Rache für ihren Kameraden ausüben würde. Ihre Krallen blitzen wieder ihr Hals verlängerte sich, sie war grade dabei Setsuna zu beißen, welche mit dem Rücken zu ihr gedreht war, da Tai wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Das konnte der nur so passen. Schützend mit den Händen vors Gesicht sprang Ami vor Setsuna. Sie beschützte ihre Freundin! Doch mit ihrem spitzen zahn streifte Chi Ami, diese brüllte vor Schmerz und landete unsanft zu Boden. Nun musste ami vom Boden aus mit ansehen, wie ihre Freundin angegriffen wurde, doch halt! Chi hatte Setsuna gar nicht angegriffen. Sie Blickte ihr nur in die Augen und Setsuna war erstarrt. Es waren anscheinend nur Sekunden, welche vergangen waren, doch Setsuna rührte sich nicht. Kalte Schweißtropfen bildeten sich auf ihrer Stirn. Das ganze Blut war ihr aus dem Gesicht entwichen. Bekam sie grade keine Luft. Vor Setsunas Augen bildete sich eine furchtbare Szene. Sie sah, wie ihre Mutter auf sie zukam. Ihre Mutter, dessen Gesicht sie eigentlich nur noch als blasse Erinnerung wahrnahm. Sie versuchte nach ihr zu rufen, doch ihre Stimme verstummte. Ihre Mutter war nur noch eine Schattengestalt, welche ihre Arme nach Setsuna ausstreckte. Setsuna wollte schreien, sich wehren, doch sie konnte nicht! Sie war machtlos. Die Hände der Schattengestalt nähren sich an Setsunas Hals und würgten sie. Das einzige was die Angegriffene bewegen konnte, waren ihre Augen. Ein Blick nach rechts und sie sah ihren Vater. Monoton wiederholte dieser: „Deine Schuld jetzt wirst du büßen. Deine Schuld, jetzt wirst du büßen…deine Schuld!“ Setsuna wollte schreien, doch nichts kam aus ihrer Kehle, nichts! Sie war Hilflos und gefangen! Ami konnte es mit ansehen, sie sah, wie Setsuna sich selbst die Luft zudrückte. Es war klar, was hier passierte: Ihre Freundin war in einem Gen-Jutsu gefangen! Kapitel 4: Das Erbe ------------------- Tief ein und ausatmen. Was sollte Ami tun? Ihre Freundin Setsuna wurde mit Sicherheit an ihre Grenzen getrieben. Die Silberhaarige Hatake schrie, während sie sich selbst verzweifelt die Luft nahm. „Setsuna!“, schrie Ami. Sowohl Tai als auch Chi schien bei dem Anblick eine Gewisse Zufriedenheit auszustrahlen. Keiner dieser Monster würde ihrer Freundin was tun! Wieder bediente sich die Schwarzhaarige an einem Kunai. Mit Schmerz könnte sie das Jutsu lösen! Nun musste sie einen guten Moment erwischen, weder Chi noch Tai dürften sie davon nicht abbringen. Tai würde kein Problem werden, doch Chi. Sie war noch auf den Beinen. Ami umschloss ihren Kunai fester, es könnte bald zu spät werden für Setsuna. Die schwarzhaarige würde es niemals zulassen, dass ihre Freundin ihr so genommen wird! Doch Schmerz allein würde nicht ausreichen um Setsuna wieder komplett für sich zu gewinnen, Ami müsste noch Chakra in ihre Freundin einfließen lassen. Doch da war Chi, Chi war ihr größtes Problem. Doch sie wäre nicht die Tochter einer Yamanaka, wenn sie nicht denn ein oder anderen Trick kennen würde. Sie griff zur Tasche, befestigte vorsichtig eine Briefbombe, ganz leise. Ohne einen Blick vom Gegner zu weichen. „Nimm das..“, flüsterte die Schwarzhaarige, als sie den Kunai unter Chis Füße warf, welcher explodierte. Die Angegriffene war so überrascht, dass sie für wenige Sekunden keine Probleme machen würde. In dem Augenblick ergriff Ami ihre Chance, sie rannte zu Setsuna, welche immer noch gut dabei war, sich zu erwürgen. Patsch! Blut spritzte als Ami Setsuna den Kunai in den Oberarm stach. Nur so tief, dass es einen starken Schmerz auslöste! Gleich daraufhin konzentrierte sie ihr Chakra, legte ihre Handflächen auf Setsunas Oberkörper und begann die Abgabe. Es wirkte! Setsuna lies sich selbst los und schnappte nach Luft, als sie Amis Gesicht erblickte war sie mehr als dankbar. Doch die Ruhe wehrte nicht lange, den sowohl Tai als auch Chi hatten sich erholt. Währenddessen ging der späte Abend in Suna sehr ruhig zu. Es waren nicht mehr viele Leute auf den Straßen, da die meisten sich schon nachhause begaben, die meisten zum schlafen. Shikamaru war ausnahmsweise Mal nicht unter den schlafenden. Er lag auf der Veranda von Temaris Haus. Heute besuchte er seine schwangere Freundin, nebenbei sollte er hier auch die Mädchen aus Konoha empfangen, welche die Kräuter brachten. Er wusste, dass unter ihnen die Tochter seiner besten Freundin war, Ami. Er wusste auch, dass es ihre erste Mission war, als Chu-nin, so ganz allein, ohne Sensei, auf sich gestellt. Das die Tochter von Hatake dabei war, machte es nicht unbedingt sicherer, doch besser, als wenn Inos Perle ganz alleine umherging. „Hoffentlich kommt sie wohlbehalten an..“, murmelte er leise, vermutlich wollte er das nur in Gedanken aussprechen, doch es wurde dann doch so laut, dass es Temari mitbekommen hatte. Temari war erst im dritten Monat, ihre Babykugel war dementsprechend noch nicht so groß. „Wer kommt Wohlbehalten an?“, fragte sie und setzte sich zu dem Braunhaarigen. „Ami, die Tochter von Ino hat heute ihre erste Chu-Nin Mission und diese geht gleich nach Sunagakure.“ „Na du machst dir ja um wenn Sorgen..“, Temari wirkte wieder etwas genervt. So war sie eben und die Schwangerschaft machte das ganze leider nicht besser. Shikamaru wollte natürlich keinen Streit provozieren und so sagte er, dass er sich um alle Jungen Ninjas seines Dorfes sorgen macht und Ami sei keine besondere Ausnahme. Doch war sie, sie war Inos Tochter, welche Ino alleine Großzog. Es war hart für Ino, doch egal wie sehr Shikamaru sich auch anzustrengen versuchte, Ami konnte ihn nie leiden. Sowohl Tai als auch Chi standen wieder auf den Beinen. Setsuna schwächelte leicht, sie verlor Blut, denn die Mädchen hatten nicht mal Zeit, die Wunde richtig zu verbinden, da sie davor angegriffen wurden. Auf Setsunas Stirn bildeten sich bereits Schweißtropfen, doch dass hinderte die junge Kunoichi nicht daran ihre Kräfte zusammen zu reißen und einen erneuten Versuch mit ‚Raiki’ zu starten. Diesesmal war ihr Ziel die Frau, Chi. Das unüberlegte an diesem Angriff war, dass Chi sie wieder mit einem Gen-Jutsu belegen konnte. Ami wusste nicht, ob das dann genau so erfolgreich ausging. Obwohl die Yamanaka grade mit Tai einen Nahkampf ausführte, hielt sie nichts davon ab, mit dank eines Tausch-Jutsu, sich Chi zu nähren und diese blutig zu verletzten. Doch jetzt waren sie beide an einem Fleck, sowohl Chi als auch Tai waren grade dabei die Mädchen anzugreifen. Setsuna reagierte schnell. Sie schnappte sich Ami an der Schulter und stoß sie weg von sich. Die Junge Kunoichi wurde unsanft gegen einen Baum geschleudert, ihr Hinterkopf prallte gegen den Stamm. Wie ein nasser Sack klatsche Ami gegen die Erde. Sie öffnete vorsichtig die Augen, fürs erste sah sie alles verschwommen, sie erkannte Umrisse. Chi und Tai griffen Setsuna an und die geschwächte Hatake schien den Kürzeren zu ziehen. Ami hatte keine Wahl. Sie musste sich aufrappeln, sie musste Setsuna retten! Es war leichter gesagt als getan, Ami, welche ungemütlich auf den Hinterkopf fiel, fühlte sich unglaublich mulmig. Es schien, als wollten ihre Gliedmaßen ihr nicht mehr gehorchen. Tief Luft holen, Ami. Mit aller, allerletzter Kraft schaffte es sich doch aufzurappeln. Ihr Körper zitterte, sie fühlte sich, als würde ihr Kopf platzen. Was war los? Nur der unbequeme zusammenstoß mit dem Baumstamm, bei dem Setsuna sie zu retten versuchte? Ein Blick zu ihrer Freundin, die Umrisse waren schärfer. Chi hielt Setsuna fest, wie eine Schlange hatte sie sich um Setsunas Körper geschlungen. Widerlicher Anblick! Tai war grade dabei seine Krallen auszufahren. Er genoss es, sich langsam Setsunas Kehle zu nähren. Vorsichtig, ganz vorsichtig. Als die Klinge Seisunas Halsbereich berührte, sah Ami einen dünnen roten Faden fliessen. Es war ihr Blut. Setsuna bemühte sich keinen Mucks zu geben, sie wollte nicht vor den Verbrechen zugeben, dass sie litt. Ihre Augen verrieten was anderes. Ami holte ein letztes Mal tief Luft. Wie ferngesteuert lief sie auf die Gegner zu. Mit einigen eleganten, doch schnellen Schlägen konnte sie Ihre Freundin befreien. Sofort sank Setsuna in Amis Händen zusammen. Erst jetzt fiel die Veränderung an Ami auf- ihr rechtes Auge. Ihr Auge war gefährlich blutrot, mit einem unverkennbaren schwarzen Muster. Tai und Chi wussten, was sich grade bei dem Mädchen aktivierte – das Sharingan, das Erbe eines Uchihas. Als Setsuna noch die Kraft fand, zu Ami aufzublicken, wurde sie ganz blass. Auch sie wusste was es zu bedeuten hatte. Ihr Vater besaß, auch wenn nicht durch das Erbe, das Sharingan. Genau wie er, hatte es Ami auf dem rechten Auge! Es war so, als wäre Ami unter einem riesigen Energiestoß. Sie fühlte sich stärker, schneller. Mit Nahkampf-Angriffen stellte sie sich Chi und Tai. Diese tauschten nebenbei Blicke aus. Es war nicht so, dass es ein Fehler war, die Mädchen zu verfolgen. Sie haben etwas für ihre Sammlung gefunden. Plötzlich entrissen sie sich dem Kampf und verschwanden. Ami hielt sich an die Schläfen und kniete zu Boden. Setsuna schrie nach ihr und wollte aufstehen, doch ohne Erfolg. Als die Schwarzhaarige sich wieder beruhigte, blickte sie zu Ami. Ihre Augen waren wieder in der normalen, dunklen Farbe. Kapitel 5: Ankunft in Suna -------------------------- Die Nacht kam langsam zum Ende. Die beiden Mädchen hatten sich langsam, aber sicher erholt. Ami stand immer noch der Kopf in den Wolken, was war bloß wirklich geschehen? Sollte sie vielleicht Setsuna darauf ansprechen? Setsuna verarztete sich ihre Wunden mit Wasser und geeigneter Medizin. An ihrem Blick konnte Ami gar nichts schockierendes feststellen, als habe ihre Freundin etwas geahnt was passiert. „Setsuna-chan?“ Die angesprochene hob den Kopf nur langsam, als wüsste sie was jetzt für eine Frage kommt und sie dieser nur entgehen wollte. „Was war los mit mir?!“, fragte Ami entsetzt. Setsuna war mehr oder weniger bei Bewusstsein, sie müsste doch das eine oder andere mitbekommen haben. „Ami, wie kann ich dir darauf antworten?“ Die angesprochene zuckte mit den Schultern und wanderte leicht den Blick von ihrer Begleiterin ab. Ihre Freundin hatte schon recht, doch sie war nicht schockiert. „Aber für dich wirkt das nicht schockierend?!“, fragte die Schwarzhaarige daraufhin. Setsuna packte ihre Sachen wieder zusammen und begab sich auf den Weg. „Ami, du solltest nicht mit mir darüber reden. Ich bin nicht für deine Aufklärung verantwortlich!“ Die Hatake Tochter beschleunigte ihre Schritte. Für einen schwungvollen Sprung vom Baum zum Baum war sie zu schwach, doch ein zügiges Gehtempo würde sie halten können. Nichts sollte sie mehr von der Mission in Suna abhalten. Ami versuchte ihr zu folgen. Sie fühlte sich von Setsuna wahrhaftig verletzt, da sie anscheinend mehr Ahnung hatte von ihr- als Ami selbst! Das war unfair! Jeder wusste anscheinend ein Geheimniss, nur sie nicht. Was für ein Blut floss durch ihre Adern? Für den Rest des Weges schwiegen die Mädchen. Ami fühlte sich verraten. Die Sonne hatte inzwischen ihren Höhepunkt erreicht, als Ami und Setsuna aus dem Wald schafften. Vor ihnen lag nun eine Wüste – leer und heiß. Hier sollte man wirklich aufpassen, nicht vom Weg abzukommen. Es würde leicht werden, sich in der Wüste zu verirren und vom den ganzen gefährlichen Tieren ganz abzusehen. Die Mädchen bemühten sich so gut es ging zu beeilen, obwohl die Hitze ihnen wirklich jede Motivation zum gehen nahm. Die letzte Nacht war hart für sie gewesen und jetzt rasen sie, ohne auch nur eine weitere Pause zu unternehmen, grade aus auf Suna. Eine Pause wäre jetzt wirklich unangenehm. Die Stille zwischen den beiden Freundinnen war bedrückender als zuvor. Zuhause in Konoha war der Tag ebenfalls schon länger aufgebrochen. Ino kümmerte sich selbstverständlich um ihren Laden. Die Sorge um ihre Tochter hatte zwar nachgelassen, aber sie wird mehr als dankbar sein, wenn ihr Mädchen wieder zurück kommt. „Hey Beautiful!“ Ino drehte sich um. Es war Sai, der sie grinsend begrüßte. Ino erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit Sai, da hatte er sowas ähnliches von sich gegeben. Inzwischen war sie aber kein naiver Teenager mehr, deswegen lies ein nicht ernst gemeintes Kompliment sie auch nicht schmelzen. „Hallo Sai!“, sie begrüßte ihn erfreut: „was führt dich hierher?!“ Er zuckte mit den Schultern: „Ich war zufällig in der Nähe. Ami ist noch nicht zurück?“ Ino schüttelte besogt den Kopf: „Nein. Sie müssten allerdings heute noch in Suna ankommen. Aber es wurde noch nicht gemeldet. Ich mache mir Sorgen!“ Sai legte seine Hand auf Inos Kopf und tätschelte diese besorgt: „Keine Sorge, Ino. Wenn sie nach dir kommt, dann wird sie nichts aufhalten und wenn sie nach..“ „Sag es nicht!“, unterbrach die Blondine ihn. „Ich kann diesen Namen nicht einmal selbst aussprechen, ich fühle mich so schlecht vor Ami. Wir sind im Streit auseinander gegangen. Es ist immer das selbe Thema. Jetzt ist sie Älter und ich traue mich immer noch nicht, alles zu Beichten!“ „Ich weiß.“ Ino wirkte überrascht: „Mhh? Woher?“ Sai wusste über die Komlikationen zwischen Mutter und Tochter also Bescheid? Das machte die Sache nicht besser. Ino war wieder den Tränen nahe, als Sai reagierte und den Körper der verzweifelten Frau an sich drückte: „Ist schon gut, Ino. Du hast nichts falsch gemacht. Es kommt wie es kommt!“ Sie nickte stumm. Doch war es wirklich etwas, was sie wollte? Die Tore von Sunagakure waren in Sicht. Inzwischen hatten die Mädchen ihr Lauftempo beschleunigt. Es war soweit, die erste Mission als Chu-Nin hatte Ami endlich so gut wie geschafft. Die Wachen begrüßten die beiden Kunoichi und führten sie zum abgesprochenen Ort. Dort wr ein bekanntes Gesicht aus Konoha: Shikamaru Nara. Ami runzelte die Stirn als sie ihn sah. „Hallo ihr zwei, schön das ihr Sicher hierhin geschafft habt!“, begrüßte sie Shikamaru. Er war froh zu sehen, dass Inos Tochter wohl auf war, doch die kleinsten Narben deuteten daraufhin, dass die Mädchen in einen Kampf verwickelt sein müssten. Doch Shikamaru wollte nicht sofort nachhacken. So gehört es sich einfach nicht. Ami gab die Kräuter an Shikamaru ab. Ihre Mission wurde damit erfolgreich ausgeführt. Jetzt konnten sie sich endlich etwas Ruhe gönnen und was essen, vielleicht auch mal Richtig schlafen. Die Nachricht, dass die Beiden in Suna angekommen waren, wurde an ihr Heimatdorf gesendet und Ino war erleichtert. Vielleicht müsste sie sich langsam wirklich mehr von ihrer Tochter lösen, sie war doch kein Kind mehr. In Suna hatten die Mädchen die Erlaubnis sich bei Temari im Haus auszuruhen und etwas zu essen. Setsuna verzichtete auf dieses Angebot und begab sich in irgendein Restaurant oder Imbiss in die Stadt. Ami war das mehr als Recht, doch sie blieb eine Weile bei Temari im Haus. Sie wusste, dass Temari ein Kind von Shikamaru erwartete, doch sie konnte nicht nachvollziehen, warum die zwei weder heiraten, noch zusammen wohnen. Liebten sie sich nicht genug? Gibt es überhaupt so etwas wie Liebe? Liebte sie ihr Vater nie genug? Der Kreis, der anscheinend niemals durchbrochen werden würde. Ami saß im Schatten auf der Veranda, trank eine Tasse Tee und beobachtete wie Temari Wäsche aufhing. Angeblich war sie mal eine großartige Kämpferin. Ami zweifelte nicht daran, dass Temari das immer noch war. Doch irgendwie haben es Frauen wohl an sich. Kaum haben sie ein Baby in sich, schon dreht sich die Welt nur um das eine. Mütter halt. Es war ihr gar nicht aufgefallen, dass sich auch Shikamaru neben sie setzte. „Ami, sag mal, wie war euer Weg hierher?“ Ohne ihn auch nur anzublicken, murmelte das Mädchen ein leises: „Problemlos.“ „Wirklich?“, Shikamaru bestaunte seine Gesprächspartnerin: „und woher kommen die Kampfspuren?“ „Ein wildes Tier hatte uns angegriffen!“, sie schlürfte einen Schluck Tee. Der Braunhaarige seufzte, wieviele Lügen kann man den einem Erwachsenen Mann nur auftischen? „Dir ist schon klar, Ami, dass ihr Meldepflicht habt, sobald ihr von jemandem angegriffen wurdet, der nicht den Rang eines wilden Tieres oder Diebes hat?“ Amis Blick wurde finster, sie blickte zu Shikamaru: „Von Ihnen, Shikamaru-san, werde ich mich nicht wie ein Kind behandeln lassen!“ Er rollte nur verzweifelt mit den Augen. Genervt stand sie auf und verließ das Haus, obwohl sie wüsste, sie würde nicht weit kommen. In einer fremden Stadt hatte sie wirklich keine Lust sich zu verlaufen. Ausserdem würden sie bald aufbrechen und Shikamaru würde mit ihnen mitkommen. Das Mädchen wusste, dass er eine wichtige Person für ihre Mutter war, dennoch Ami konnte Shikamaru nie leiden. Er war so ein fauler Kerl. Wahrscheinlich dachte sie auch, dass er tief im inneren ihre Mutter ebenso alleine gelassen hatte. Wie ihr eigentlicher Vater. Doch das was im Wald geschehen war, müsste sie weiterbringen. Ami dürfte jetzt nicht aufgeben. Kapitel 6: Familiensache ------------------------ Die untergehende Sonne taufte den Himmel in den schönsten Tönen als Shikamaru mit Setsuna und Ami zurück in Konohagakure eintraf. Nachdem sich das Team bei Tsunade zusammenfand und sich abmeldete, war allen drei die Erlaubnis gegeben, nachhause zu gehen. Zwischen Ami und Setsuna herrschte immer noch Funkstille, langsam bekam die Yamanaka Tochter ein schlechtes Gewissen. Sollte sie mich Setsuna reden? Als sie das Hokage-Gebäude verließen, verabschiedete Shikamaru sich als erster. Setsuna folgte seinem Beispiel und winkte Ami nur kurz zu. Jetzt oder nie. „Setsuna!“ Die angesprochene blieb stehen, ohne sich die Mühe zu machen umzudrehen. Ihre Gestik sagte dennoch aus, dass Ami sich aussprechen konnte. Ami lief ein paar Schritte hinter ihr her und blieb auf Sicherer Distanz stehen. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen!“ Setsuna wendete nun ihr Gesicht Ami zu. Diese schaute auf den Boden, ihr Gesicht war unter ihren schwarzen Strähnen vergraben. „Bitte verzeih mit, Setsuna, dass ich so böse auf dich wurde!“ „Ich vergebe dir. Du hast deinen Fehler eingesehen!“ Ganz vorsichtig traute sich Ami aufzublicken, ihre dunklen Augen waren geweitet und wirkten glasig. Setsuna wollte nicht, ihre Freundin weinen sehen. Sie legte eine Hand tröstend auf Amis gesenkte Schulter: „Ami, ich habe auch niemals ein Recht dir irgendetwas zu erzählen, dass wäre gegenüber Ino-san sehr respektlos!“ Enttäuscht nickte die Angesprochene und senkte ihren kopf, als sich Setsuna nun endgültig auf den Heimweg machte. Irgendwo, weit weg von dem geschehen um Amis Sorgen, befand sich ein dunkler Ort. Es war kalt, die Luft feucht. Unangenehme Atmosphäre. An den Wänden klebte so was wie Kerzen, welche eine schwache Flamme von sich gaben. Es diente sicherlich nicht zum erhellen des Raumes. Dort befanden sich mehrere Gestalten. Vier Leute genau. Zwei von ihnen waren bereits bekannte Gesichter. Blassheutig, die Haare hingen ihnen im Gesicht. Es waren Tai und Chi. In schrillen Stimmen erzählten sie über ihr Erlebnis von vor Tagen. „Überraschend auf was wir gestoßen sind!“, meinte Chi und lachte. „Ja, überraschend!“, wiederholte Tai, in einer tieferen Stimmlage. „Erzähl!“, ertönte eine tiefe Stimme, welche zu einer Frau gehörte, gefolgt von einem Brüllen, was von der riesigen gestalt neben ihr kam. Es war ein Mann, zwei Köpfe größer als seine Gesprächspartner und viermal breiter. „Das Uchiha Blut flieeßt noch!“ „Sasuke Uchiha lebt?!“ „Nicht der Uchiha Sprössling! Es war ein Mädchen, ein Mädchen!“, wieder ein lachen von Chi. Tai schien genervt zu sein und schlug seiner Partnerin eine rüber, sodass diese ihre Laute einstellte. „Ein junges Mädchen besaß das Sharingan, dass Uchiha Blut fließt noch- unabhängig von dem letzten überlebenden des Clans!“ „Das ist ja besser als erwartet!“, grinste die Frau verführerisch: „Sehr viel besser!“ Ami stand seufzend an der Brücke eines Teiches und blickte melancholisch auf das Wasser. Bis eben hatte sie sich nicht getraut nachhause zu gehen. Sie wusste nicht wohin mit ihren Gedanken. „Ami-chan, wie schön das du wohl auf bist!“ Die sanfte Stimme eines Mannes riss sie aus ihren Gedanken. Sie drehte sich um und ihre Gesichtszüge entspannten sich, als sie denjenigen vor sich sah. „Onkel Sai!“ Er lächelte, sie erwiederte: „Ich hätte gar nicht gedacht dich zu der Stunde noch hier zu treffen!“ „Wirklich nicht?“, Sai lächelte sanft und lehnte sich ebenfalls an die Barikade der kleinen Brücke. „Dabei weißt du wohl gut genug, dass ich gern um diese Uhrzeit hier bin!“ Ami beobachtete das Umfeld und verstand auch warum. Die meisten Menschen um diese Uhrzeit waren nicht auf den Strassen, da sie zu Abend aßen oder noch bei der Arbeit waren. „Genau jetzt wo der Himmel so schön ist, gehen die meisten Leute rein und bemerken diese Schönheit gar nicht!“ „Richtig Ami, aber das macht das Ganze auch irgendwie besonders oder nicht?“ Sie nickte. Sai warf einen Blick auf sie, sie wirkte bedrückt. „Irgendwas stimmt doch mit meiner Lieblingskunoichi nicht?“ Bei der Bemerkung musste sie schmunzeln, Sai brachte sie oft zum Lächeln, wenn sie traurig war. Schon seit sie ein Kind gewesen ist. „Es ist etwas passiert auf dem Weg nach Suna?!“ Sai wurde hellhörig: „Habt ihr das auch Shikamaru mitgeteilt?!“ Sie schüttelte den Kopf. Sai wusste, es war typisch für Ami. Immer nur das machen, worauf sie Lust hat. In der Eigenschaft ähnelte sie ihrer Mutter, wobei, nein. Eher ihrem Vater. „Weißt du, Onkel Sai..“, ihre Blickrichtung fiel auf das Wasser, doch es schien so, als würde sie einfach dadurch starren. „Ich habe eigentlich keine besonderen Clan-Fähigkeiten, obwohl ich eine Yamanaka bin. Zumindestens denke ich das!“ Tatsächlich, Ino hatte das Yamanaka-Hiden nicht an ihre Tochter weitergegeben, warum, war ihm auch nicht klar. Ihr selbst bestimmt auch nicht. Vielleicht wollte Ino einfach, dass Ihre Tochter eine komplett neue Laufbahn für sich entdeckt, ohne sich an irgendwelche traditionelen, geheimen Clan-Jutsus zu binden, doch es war nur eine Vermutung. Ami fuhr fort, ohne ihren Blick zu verändern: „Setsuna und ich wurden angegriffen und eine unbekannte Kraft erwachte in mir. Sie ist nicht von Mutters Seite, deswegen bin ich wohl so verstört!“ Es tat ihr gut, dass ganze von der Seele zu reden. Dabei erhoffte sie sich weder Rat noch Verständnis von Sai. Sai ahnte, was hinter ihrer Erzählung steckte. Er drehte sich zu Ami: „Ami-chan, ich weiß, du nimmst das ganze sehr zu Herzen. Doch ich kann dir nicht weiterhelfen. Erzähle es Ino!“ Klatsch! Ami schlug sich mit ihrer Handfläche selbst auf die Stirn und riss verzweifelt den Kopf hoch: „Sie wird doch niemals nachgeben!“ „Ami, doch. Ich denke, du wirst deinem Ziel immer ein Stückchen Näher kommen!“ Sie blickte Sai an. Einwenig sahen sich die zwei Ähnlich, als hätten sie verwandt sein können. Doch sooft es Ami als Kind glaubte, so war sie sich jetzt mehr als sicher, dass es nicht der Fall war. Wäre Sai ihr leiblicher Vater, würde er keine Zeit mit ihr verbringen und es ihr verheimlichen. Als es langsam zu dämmern anfing, beschloss sie sich doch auf den Heimweg zu machen. Ami bedankte sich bei Sai für seine Aufmerksamkeit. Ihr Bauchgefühl sagte, dass sie schon einen großen schritt weitergekommen sei, doch nur eine Sache hinderte sie daran, es war wie eine überwindbare Mauer. Ach, aufgeben?! Nein! Selbstsicher steuerte Ami in Richtung »Yamanaka-Flower«. Die Straßen wurden wieder voller, der magische Moment eines Sonnenuntergangs war verflogen. Als sie eintrat, hellte sich Inos Gesicht auf. Seit langem fiel Ami auf, wie hübsch ihre Mutter eigentlich war. Schade, dass sie diese Schönheit nicht geerbt hatte. Wessen Gesicht trug sie nur? Ami lächelte in Inos Richtung, als diese auf sie zukam, doch als ihre Augen sich trafen, wurde die Miene der jungen Yamanaka ernst. „Mutter, ich muss mit dir reden. Bitte höre mir zu und entscheide, ob du was dazu sagen wirst oder nicht. Mein Entschluss steht fest, mit und ohne deine Hilfe werde ich die Antworten zu meinen Fragen bekommen!“ Ino sah, wie Erwachsen ihre Tochter war. Es half nichts mehr. Es blieb ihr nichts, als Amis Geschichte anzuhören. Kapitel 7: Blick in die Vergangenheit ------------------------------------- Sie beichtete Ino alles. Wirklich alles. Von ihrer Begegnung mit den beiden, Chi und Tai. Von der Tatsache, wie Setsuna angegriffen wurde und wie Ami darauf reagierte. Von der neuen Kraft die Ami verspührte und ganz besonders Schmerzhaft war, dass Setsuna anscheinend mehr wusste als sie. Ino fühlte sich, als hätte man ihr einen Schock versetzt. Das, was ihr ihre Tochter erzähle, war zu offensichtlich. Es würde vermutlich nicht mehr lange dauern, bis Ami auch ohne ihre Hilfe herausfindet, was hinter der Sache steckt. Sie fasste sich ans Herz: „Ami-chan, wir sollten uns doch mal unterhalten!“ Wie schon gedacht, begannen Amis Augen an zu leuchten. War es endlich soweit. Die beiden beschlossen sich hinzusetzen. Ino nahm die Hand ihrer Tochter und drückte diese. „Es tut mir leid, dass ich dir mit dem Thema so lange aus dem Weg gegangen bin“. Amis Herz begann schneller zu pochen, jetzt könnte es der Moment sein auf dem sie so sehr hoffte. Sie sah ihre Mutter das Schuldbewusstsein an und es tat ihr schon selbst leid, dass sie ihre nahestehende Bezugsperson in diese Situation brachte. Es fiel ihr schwer, doch Ino versuchte mit ihrer Tochter Blickkontakt zu halten. Es war ihr bis jetzt noch sehr unangenehm, darüber nachzudenken. Ein Kloss bildete sich in Inos Hals, verengte ihr die Kehle. Doch das Ganze musste raus. „Dein biologischer Vater und ich- wir kannten uns seid wir Kinder sind..“, begann Ino. Amis Augen leuchteten: „Wie romantisch!“, doch der Blick ihrer Mutter lies auf was anderen deuten. „Nein, wir kannten uns nur. Ich mochte deinen Vater, gefühlt schon immer. Einfach ewig, doch er verriet das Dorf.“ Ein Entsetzen zeichnete sich auf Amis Gesicht ab. Sie? Die Tochter eines Verräters? Eines Verbrechers? Sie schluckte, senkte ihren Kopf. Die schwarzen Strähnen ihrer Haare, fielen ihr ins Gesicht. Das machte sie immer, wenn sie sich schlecht fühlte. Es wurde nicht einfacher, alles zu erklären. Ino fühlte sich komplett überhitzt, sie wollte sich alle Details ersparen. Soviel an ihn zu denken, fühlte sich grausam an, wie eine Folter. „Es war halt passiert Ami. Sein Name lautete Uchiha Sasuke!“ Da war es geschehen, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen gerissen. Sie war die Tochter von Sasuke Uchiha? Sie hatte schon oft diesen Namen gehört, selten kam was Gutes danach. Der Yamanaka Tochter war auch bewusst, was mit dem Uchiha-Clan passierte. In ihr floss auch dieses Blut und sie wusste nicht, wie sie sich dabei fühlen sollte. Als sie wieder den Kopf hoch um in das Gesicht ihrer Mutter zu blicken, sah sie, wie still und ruhig ihre Mutter da saß. Ino hatte einen leeren Blick, sie starrte ins nichts und die Tränen kullerten einfach so runter. Es war zuviel! Hysterisch sprang Ami vom Platz, entfernte sie von ihrer Mutter und lief raus, sie lief so schnell sie konnte. Sie beachtete gar nicht die Menschen, welche sie überrannte. Ein paar empörte Sprüche fielen in ihre Richtung, doch das war ihr ganz gleich. Das einzige was in ihrem Kopf hallte, war der Name ihres Vaters, Sasuke. Uchiha. Es war eine ruhige Seitenstraße, wohin Ami sich treiben lies. Es gab eine Person, welche sie jetzt zu gern sehen würde, vielleicht würde er verstehen. Sie hoffte sehr, er war zuhause. Sie klingelte an der Tür. Eine hübsche Frau, Mitte dreißig mit Haselnussbraunen Augen öffnete die Tür. Sie war überrascht, als sie das junge Mädchen um die späte Uhrzeit sah. „Ami-chan? Was führt dich hierher?“ Es war anzusehen, dass Ami nicht ganz bei sich war. Was wohl passiert war? Sofort ausfragen wäre unhöfflich. Ami stotterte, sie wirkte nervös und zitterig: „Te-Tenshimaru. Ist Tenshimaru da, Tenten-san?“ Die Angesprochene nickte und bot den Überraschungsbesuch herein. Als Ami das Haus der Hyuugas betrat, roch sie den Duft vom frisch gekochten Abendessen. Jetzt merkte sie auch, dass sie Hunger hatte, nur was es nicht ihr großes Problem. Sie ignorierte alle Außenreize und klopfte an Tenshimarus Zimmertür. Als dieser sah, wer sich da anmeldete, staunte er nicht schlecht. Begrüßte seine Kollegin doch mit einem lässigen Lächeln. In dem Moment fiel Ami auf, wie ähnlich Tenshimaru seiner Mutter sieht. Ein Ebenbild! Sie betrat das Zimmer, Tenshimaru saß im Hockersitz auf dem Boden, grinste und erwartete eine Erklärung. Sie lies sich verzweifelt mit einem Stöhnen auf den Boden sacken und Tenshimaru wusste, die Sache war ernst. Aus Spaß würde sie nicht herkommen. „Es tut mir leid, dass ich so spät auftauche, Tenshimaru. Ich brauche deine Hilfe!“ Dieser verstand nicht wirklich wovon sie da zu reden schien, es war ihm auch danach einen frechen Spruch abzulassen. Tenshimaru lies es dennoch sein, da er Ami ansah, dass es ihr schlecht ging. Also hörte er zu, er saß still da, als seine Gegenübersitzende mit einer entsetzten, ängstlichen Stimme erzählte, was sie grade von ihrer Mutter erfahren hatte. Als sie den Namen des Uchihas erwähnte, ergab einiges einen Sinn. „Ami, es ist doch schon mal passiert!“ Diese schaute ihn perplex an. Schonmal passiert, wann? Als sich Tenshimarus Gesicht ebenfalls verfinsterte, begann Ami langsam zu begreifen. Es traff sie mitten ins Herz, als der Name ‚Kaoru’ fiel. Plötzlich wurden alle beide still. Es war wie ein Flashback, das die Beiden zurückführte. Zurück in die Zeit als die Chu-Nin Auswahlprüfung stattfand. Ihre erste Chu-nin Auswahlprüfung. Ungefähr vor zwei Jahren… Flashback… Sie waren grade im Wald des Todes, dem praktischen Teil der Prüfung. Ami, Tenshimaru und ein weiterer, unscheinbarer Junge Namens Kaoru trudelten im Wald umher. Wie alle anderen Teams hatten sie vor Stunden ihre Schriftrolle erhalten. Es hieß, dass man diese Schriftrolle und das Gegenstück dazu ungeöffnet in den Turm bringen sollte und sie hatten dafür genau fünf Tage. Das Team war im Besitz der Rolle ‚Erde’ und hielten somit Ausschau nach einem Team, welches die Schriftrolle mit der Aufschrift ‚Himmel’ besaß. Tenshimaru trug die Rolle bei sich. Er war der Anführer, ein stolzer Hyuuga-Junge mit unbegrenzen Waffenkentnissen. Ami folgte ihm auf Schritt und Tritt, alles was Tenshimaru sagte war richtig und das meiste wurde von ihr befürwortet. Kaoru dagegen war körperlich sehr schwach. Er war sehr dünn, wirkte mit seiner blassen Haut dauerhaft krank und hatte vor allem Angst. Keiner verstand, warum ihr Sensei diesen Jungen zur Prüfung lies. Doch als Antwort sagte er nur: „Entweder das Ganze Team oder keiner!“ Tatsächlich mangelte den dreien es an Teamkraft, obwohl sich die Drei doch gut ausglichen. Der Tag neigte sich dem Ende und es wurde dunkel. Kaoru wollte unbedingt eine Pause einlegen. Nach ewigen hin und her stimmten ihm die anderen Beiden zu. Als Kaoru ein Feuer machen wollte, wurde wieder ein Streit zwischen den Ge-Nins ausgelöst. „Scheiße, Kaoru, wie dumm bist du eigentlich? Willst du das sie uns finden?!“, brüllte Ami. Der arme Kaoru zog sich schüchtern zurück. Er war es leid, sich ständig wie Dreck behandeln zu lassen. Ami hatte ständig irgendwelche Beleidigungen und erniedrigende Sprüche für ihn übrig, während Tenshimaru ihn in den meisten Fällen ignorierte. Als Tenshimaru nicht aufpasste, nahm Kaoru seinen Mut zusammen und krallte sich die Schriftrolle. Prahlend schrie er: „Ihr hört sofort auf mich so Behandeln, oder ich öffne die Schriftrolle!“ Tenshimaru und Ami wussten, es war ernst. „Tu es nicht, Kaoru, wir werden alle sterben, wenn das passiert!“ „Ist mir egal! Ich habe eh keinen Bock mehr und euch nehm ich einfach mit!“ Ami erschrak als sie diesen Blick in den Augen ihres sonst so zurückhaltenden Teamkameraden sah- Kaoru war wie ausgewechselt. Mit einer Handbewegung drohte er die Schriftrolle zu öffnen. Amis Körper reagierte schneller als der Verstand. Es war unglaublich was sie fühlte. Ihre Kräfte stiegen, ihre Sinne wurden verschärft. Sie griff ruckartig einen Kunai aus ihrer Tasche und bevor Kaoru eine falsche Bewegung machte, steckte sie ihm das Wurfmesser mitten ins Herz. Dieser sackte zusammen, hustete. Tenshimaru war erstarrt. Er konnte gar nicht glauben was da grade passierte. Es war das erste Mal, dass er jemanden vor seinen Augen sterben sah. Das Opfer war auch noch sein Kamerad, sowohl auch der Täter. Als er einen kurzen Blickkontakt mit Ami hatte, sah er, dass ihr rechtes Auge eine ungewöhnliche Form angenommen hatte und rot war. Es schleuderte ihn nach hinten, ängstlich blickte er Ami an. Da er vor Angst nicht den Blickkontakt halten wollte, kniff er die Augen zusammen. Er fürchtete, dass alles vorbei war. Ein kreischen. Als er sich traute seine Augen zu öffnen, sah er eine erschütterte Ami. „Kaoru, Kaoru! Stirb nicht! Kaoru!“ Als sie das Blut an ihren Händen kleben sah, verstand, dass es ihre Schuld war. Sie schaute zu Tenshimaru. Todesangst stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Sag mir, dass es nicht wahr ist!“ Panisch sprang dieser auf: „Es war nicht unsere Schuld, okay? Er hat provoziert, okay?!“ Seine Kurzatmigkeit verstärkte sich. Beide fürchteten sich so sehr, dass sie voneinander wegrannten. Im Turm waren sie nicht eingetroffen. Da sie auch nicht als ein Todesfall gemeldet waren, wurde nach der Prüfung nach ihnen gesucht. Erst zwei Jahre später trauten sich die beiden wieder an der Prüfung Teilzunehmen und über diese Geschichte wurde nie wieder gesprochen. Flashback Ende „Das wusste ich nicht mehr..“, murmelte Ami: „ich erinnere mich kaum daran!“ Die Wahrheit war auch, dass sie erst gar nicht erinnert werden wollte. „Tenshimaru, ich wollte eigentlich, dass du mir Hilft, meinen Vater zu finden.“ Der junge Mann war überrascht, als Ami das einfach so sagte. Er hob die Hand, sie schlug ein. „Na klar, heute um Mitternacht – vorsichtig wegen der Wache!“, grinste Tenshimaru. Ami lächelte: „Danke, Tenshimaru. Also bis Mitternacht.“ Kapitel 8: Der eigene Weg ------------------------- Die Lichter der meisten Häuser waren erloschen. Ab und zu konnte man ein Fenster erhaschen, wo was kleines brannte. Das Licht der Straßen wurden von leicht gedämmten Straßenlaternen gespendet. Die Wege waren leer, zumindestens konnte Ami es verhindern einem bekannten Gesicht über dein Weg zu laufen. Es war kurz vor Mitternacht. Sie hatte ihren Rucksack unbemerkt packen und sich rausschleichen können. Sie dachte kurz an ihre Mutter, die morgen vermutlich aufwacht und schockiert feststellen musste dass ihre Tochter sie verlassen hatte. Doch genug Gedanken hatte Ami an andere verschwendet. Es reichte. Sie musste sich endlich komplett auf sich und ihre Fähigkeiten konzentrieren. Es war ihr persönlicher Weg und sie musste dafür auch was riskieren. Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als sie am Tor eine vertraute Gestalt sah. Es war Tenshimaru. Er war gekommen, er hatte sie nicht im Stich gelassen. Ami lächelte bei seinem Anblick. Wenn sie ehrlich war, hätte sie gar nicht zu 100 % Sicherheit daran geglaubt, dass er ihr beisteht. Soweit sie erkannte, grinste der Junge Mann und als er seine Teamkollegin sah, winkte er kräftig in ihre Richtung. Ami beschleunigte ihren Gang. „Bist du bereit, Ami?!“, grinste dieser, als sie in seiner Hörweite war. Sie nickte, selbstsicher. Natürlich, es wird Zeit dafür zu kämpfen was einem wichtig war. Die zwei grinsten sich an und schritten durch das Tor. Sie planten zu dem Ort zu gehen, wo sie das erste Mal auf die beiden Gegner trafen. Ami konnte, ebenso wie ihre Mutter, Chakra aufspüren. Sie brauchten ganz viel Glück und Ami war sich sehr sicher, dass sie dieses Mal auch welches haben werden. *** An einem unbekannten Ort, umgeben von feuchter und düsterer Atmosphäre knieten sich Chi und Tai. Ihre Köpfe sackten auf dem Boden. Vor ihnen stand ein Thron, ein einfach, als sei dieser nur aus Stein gemeißelt. Darauf saß ein Mann, anfang 40. Sein Gesicht wurde mit schwarzen Strähnen verdeckt. Seine Augen waren bis über die Nasenspitze mit einer Bandage umwickelt. Er trug ein schwarzes, langes Gewand. Seine Ärmel bedeckten auch seine Hände. Auf der innenseite seines Ärmel trug er ein bekanntes Zeichen. Das Zeichen eines weiß-roten Fächer. Er saß da, hörte sich an was sie zu sagen hatten. Sie sprachen von dem Mädchen mit dem Sharingan. Es war nur auf einem Auge, doch diese Information genügte ihm um seine Mundwinkel zusammenziehen zu lassen. „Ihr müsst das Mädchen finden“, sagte er als Antwort, monoton. „Die anderen beiden sollten euch helfen. Findet sie und bringt sie, lebendig.“ Tai und Chi lächelten. Zara, eine schlanke, große Frau mit violetten Haaren stand an einem Eingang. An der anderen erblickte ein Riese, es war Bork. Er knurrte, als Zeichen dafür das er zustimmte. Alle vier verneigten sich. Eine Mission die sie endlich ihrem Ziel näher bringt. *** „Es kommt mit vor, als seinem wir auf der Chu-Nin Prüfung!“, begann Tenshimaru. Ami schluckte. Anfangs wollte sie dazu überhaupt nichts sagen. Nichteinmal daran erinnert werden. Alles viel zu unangenehm, obwohl es schon lange her ist. Dennoch, sie lächelte: „Ja, aber die schafften wir doch mit links!“ Tenshimaru schaute sie an. Wollte sie nicht darüber reden? Es war ein Teil ihrer Vergangenheit, man sollte das nicht einfach so vergessen. Er machte einen tiefen Atemzug: „Meinst du Kaoru wäre mitgekommen?“ „Tenshimaru!“, mit einem Ruck blieb Ami stehen. Sie warf ihren Zopf zur Seite und sagte entschlossen: „Ich weiß es nicht. Ich will daran nicht denken. Es ist nie passiert, okay? Das hast du gesagt!“ „Ami, aber es war passiert!“ Es tat weh, dass er es einfach so sagte. Als würde er ihr Vorwürfe machen. Sie war Schuld an seinem Tod, an der Tatsache, dass die beiden sich zwei Jahre lang nicht trauten an der Prüfung teilzunehmen. „Eben. Es war passiert und es gehört zur Vergangenheit, Tenshimaru.“ „Die Vergangenheit ist ein Teil von uns!“ Jetzt wurde sie aber sauer: „Und?! Was willst du mir damit sagen? Was erwartest du jetzt für eine Antwort von mir?!“ Er hatte Ami schon lange nicht so wütend erlebt. Sie hatte sich echt verändert. Früher war sie etwas zurückhaltender. Nicht unbedingt schüchtern, aber sie hielt vieles zurück. Und früher hatte sie ihn bewundert und alles war er sagte befürwortet. Es war nicht mehr so. Lange ist es her, dass die beiden soviel Zeit zusammen verbrachten. „Entschuldige Ami, ich wollte dich nicht in diese Lage bringen.“ „Nein, es tut mir leid.“, sagte sie abwinkend. Wahrscheinlich hatte sie wirklich etwas zu überreagiert. Es war nicht selbstverständlich das Tenshimaru jetzt hier bei ihr war. Es war keine Mission die die Zwei zusammen machen mussten. Er half ihr, ganz freiwillig, nur weil sie ihn darum gebeten hatte. Sie blickte ihn an, so wie er vom Mondlicht berührt wurde. Er wirkte soviel reifer als früher, sein Auftreten und sein Aussehen. Als sie in seine Augen blickte, erröteten ihre Wangen. „Ami, alles klar, du starrst mich so an?!“, Tenshimaru grinste: „Bin ich so sexy?!“ Das lies den Moment vergehen, Ami grinste sarkastisch und gab ihm einen Klapps auf den Kopf: „Von wegen! Du bist und bleibst ein Milchbubi-Gesicht!“ Das hat gesessen! Sie lachten. „Tenshimaru, ich danke dir!“ Der Satz schien ihn überrascht zu haben. „Danke dir, dass du es mit mir durchziehst.“ Ein Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus. „Wir sind ein Team, Ami!“ *** „Ich fass es nicht, sie scheinen ganz in der Nähe zu sein..“, sagte Zara, mit einer tiefen, ruhigen Stimme. Bork eilte seiner Partnerin vom einem Ast zum anderen, doch im Gegensatz zu ihr wurde sein Gewicht nicht ausgehalten und die meisten Äste brachten einfach ab. Sie hielt inne, drehte sich um: „Dickerchen, könntest du bitte aufhören so auffällig viele Geräusche von dir abzugeben?! Wir sind fast am Ziel, das Mädchen ist hier in der Nähe!“ Als Antwort knurrte Bork wütend, er hasste es, wenn Zara ihn als „dick“ bezeichnete. Er war kräftig, muskulös, männlich aber nicht dick! „Schon gut“, lächelte sie zuckersüß. Bei dem Anblick konnte Bork gar nicht wütend werden. Zara war viel zu schön um sie anzugreifen. Es war auch ihre Waffe, die Schönheit ist eine mächtige Waffe. Tai und Chi dagegen liefen in die entgegengesetzte Himmelsrichtung. Sie kannten bereits das Chakra ihrer Zielperson, für sie wäre es noch einfacher sie aufzuspüren. Die Informationen ihres Chakra, welche Zara und Bork hatten war nur aus zweiter Hand. Chi leckte sich genüsslich über die Lippen, als sie nur schwach dieses eine Chakra empfangen konnte. „Sie sind in der Nähe..!“, lallte sie. „Bork und Zara werden ihnen begegnen!“ „Der Meister wird so stolz sein!“ *** Der Wind wechselte seine Richtung. Ein zucken durchlief Amis Körper. Was war das? Sie hatte ein ungutes Gefühl. Tenshimaru lief einfach vor ihr, ohne sich auch annäherend um etwas zu kümmern. Bildete sie sich was ein? Sie liefen ein paar Schritte, bis ein riesiger Ast mehrere Meter von ihnen fiel. Jetzt wurde auch Tenshimaru aufmerksam. Er wechselte einige Blicke mit Ami, sie war auch Ratlos. Vielleicht nur ein Tier? Sie blickten sich um. Nichts auffälliges. Doch dieser Geruch, woher kam er? Es roch nach zuckersüßen Parfüm. Ami guckte zu Tenshimaru. Seine Augen waren weit aufgerissen: „Ami, pass auf!“ Kapitel 9: Schönheit ist Macht ------------------------------ Er blickte auf sein Handgelenk. Der rot-weiße Fächer, der Fächer seines Clans. Es gab Nachfolger im Clan? Das er nicht lachte. Wie konnte das passieren. Es war auch noch ein Kind aus Konohagakure. Wie erbärmlich. Er hätte es niemals gedacht. Ein Seufzen. Seine Komplizen werden sie schon finden, dass war sicher. Er schloss seine Augen, eine pechschwarze Strähne fiel ihm ins Gesicht. Er strich sich diese aus dem Gesicht. Dunkelfarbiger Nagellack schmückte seine Fingernägel. Der junge Mann gab wiederholt einen tiefen Atemzug von sich. Er lehnte sich entspannt in seinen Stuhl, ein Schmunzeln entwich ihm. Einfach nur abwarten. Er freute sich darauf, seine Zielperson kennenzulernen. *** „Ach du scheiße!“, mit diesem Satz konnte sie grade noch so ausweichen. Ihre Haare schimmerten im Mondlicht bläulich, als sie wieder auf beiden Füßen landete. Tenshimaru warf Ami einen verzweifelten Blick zu. Sie wurden angegriffen. Ami konnte keinen Grund finden, warum sie einige hundert Meter vor ihrem Dorf angegriffen werden konnten. Wurde nach ihnen gesucht? Sie kannte diese Gestalten nicht, nur die Kleidung, die weißen Gewände hatte sie schonmal erblickt. Ob es auch Zufall sein konnte? Tenshimaru und sie rückten näher aneinander. Die Gegner waren von der Anzahl her gleich, es waren zwei. Ein riesiger, verrückt schauender Mann, welcher Ami angegriffen hatte und eine Frau. Makellos bewegte sich diese in Pose. „Es freut mich sehr, dich kennenzulernen.“ Tenshimaru stockte, die Stimme der Frau klang unglaublich verführerisch. Er hatte sie nichtmal angeblickt, aber ihre Stimme. Seitlich warf er einen Blick zu seiner Kollegin. Sie stand ungerührt da, ihre gesamte Haltung angespannt. „Mein Name ist Zara“, stellte sie sich höfflich vor, mit einer Geste, die elegant und zugleich angriffslustig wirkte. Sie zeigte mit ihrer zarten Hand auf ihren riesigen Komlizen. „Das ist Bork“. Mit einem schmutzigen Lächeln fügte sie hinzu: „Wir sind gekommen, um uns dich zu holen, Kleines Mädchen!“ Ami erstarrte. Sie zu holen? Wer waren sie? Das sich jemand für eine frische Chu-Nin aus Ko nohagakure interessierte überraschte selbst Tenshimaru. Zara schlich wie eine Raubkatze um Ami und Tenshimaru. Ihr schien es nur recht zu sein, dass ihr Begleiter männlich war. Zara entgingen seine Blicke nicht. Tenshimaru betrachtete die schöne Gegnerin. Sie war makellos. Ihre Schritte, jede Bewegung war elegant. Sie schien ihn mit ihren dunklen Augen zu verspeisen, er konnte sich nicht losreißen. Als Ami ebenso davon Notiz nahm, spürte sie einen unangenehmen Schauer über ihren Rücken kriechen. Was gaffte er sie nur so an? Klar, die Frau war verdammt schön, doch was gaffte er? Sie mochte die Vorstellung nicht, dass er dieser Fremden soviel Aufmerksamkeit schenkte. Zara lächelte, tänzelte und zwinkerte Tenshimaru zu – dieser konnte seine Haselnussbraunen Augen einfach nicht losreißen. „Tenshimaru, was ist den nur los mit dir?“, murmelte Ami genervt. Sie verstand die Situation nicht, sie wollte das auch gar nicht verstehen, wenn es ihr Recht war. Keiner schenkte ihr Beachtung, Weder Tenshimaru, noch Bork. Selbst ihr Gegner schaute gebannt dem Tanz seiner Partnerin zu. Zu ihrem Vorteil? Ami musste sich was einfallen lassen. Vielleicht könnten die zwei fliehen, vielleicht gab es eine Chance. Tenshimaru starrte immer noch gebannt auf die Reize der Frau. Inzwischen hatte sie ihr weißes Gewand abgelegt. Sie war noch in Kleidung gehüllt, welche allerdings so eng anlag, dass man sie sich problemlos wegdenken konnte. Ami achtete darauf wie mit jeder weiteren Bewegung Zara alles was dem männlichen Geschlecht angehörte für sich gewann. Als junge Frau konnte man schon neidisch werden. Zara holte zwei Fläschchen raus. Eine Flasche war grün, die andere hatte einen leichten rosafarbigen Stich. Was hatte sie vor? Zuerst besprühte sie sich mit dem rosafarbigen Fläschen. Ein süßer Duft stieg in Amis Nase, richtig wiederlich. Tenshimaru schien das sichtlich zu genießen. Moment mal, blutete seine Nase? „Tenshimaru-kun?!“, Ami wurde panisch. Al sie nach ihrem Kameraden greifen wollte, schlug dieser ihre Hand mit einem Schlag von sich, ohne Ami auch nur eines Blickes zu würdigen. Sie zuckte zurück. Tenshimaru hatte sie abgewiesen. Langsam bekam sie es mit der Angst zutun. Zara wusste was passierte. Sie leckte sich über die Lippen und schmunzelte in Amis Richtung: „Keine Chance, Kleines Mädchen!“ Auch Bork konnte sich nicht losreißen. Doch nun kam ihr zweites Fläschchen zum Einsatz. Als sie es unter Borks Nase tropfte, schien das Leben ins hier und jetzt wiederzukehren. Sein Gesicht normalisierte sich, die Falten zwischen den Augenbrauen entstanden wieder. Tenshimaru nicht. Er war wie versteinert. „Jetzt wo dein Kleiner Freund ausgeschaltet ist, haben wir dich, kleines Mädchen!“ Ami schluckte. „..Uchiha Mädchen..“ Jetzt wurde Ami alles klar. Es ergab einen Sinn. Sie waren hinter ihr her, weil angeblich das Uchiha Blut in ihr floss. Irgendwo wollte sie diese Geschichte selbst nicht so ganz glauben. Sie hörte von dieser Geschichte, welche schon über 25 Jahre zurücklag. Doch ein Teil davon zu sein, konnte sie sich einfach nicht vorstellen. Dazu blieb ihr auch nicht fiel Zeit, den Bork riss einen gigantischen Baumstamm aus. Zu ihrem Glück konnte sie grade noch so das Schlimmste durch einen Sprung verhindern. Sie fürchtete sich mehr um Tenshimaru, doch dieser bewegte sich wie ein Blindgänger, ohne auch einen Kratzer davon zu tragen. Das Jutsu, welches Zara anwendete machte ihn zwar Kampfunfähig, doch es setzte ihn keiner Körperlichen Gefahr aus, das war schon mal gut. Mit einem Schattendoppelgänger schaffte Ami es auch Zara zu täuschen, als diese sie mit Tai-Jutsu anzugreifen versuchte. Doch eins wusste Ami, sie musste Zara näher kommen um diese Grüne Flasche für sich einzunehmen. Sie griff mit ihrer Hand, fast, nur ein Stück und Ami hätte ihr Ziel erreicht. Ami war so sehr konzentriert, dass es ihr gar nicht auffiel das Bork einen weiteren Angriff startete. Er schaffte mit seinem Baumstamm Ami von Zara weg zu schleudern. Unsanft landete das junge Mädchen auf dem Boden. Ihr Kopf pochte als sie nach wenigen Sekunden scheinbar zu sich kam. Was war den nur los? Sie kriegte es weder hin, dass Fläschchen zu holen um Tenshimaru zurückzuholen, noch ihre Fähigkeiten zu aktivieren. Sie blickte auf. Zara nährte sich ihr im schlängelnden Gang. Sie tratt Ami näher ans Gesicht: „Du hast versagt, Kleine Uchiha!“ Das machte Ami wütend. Sie war keine Uchiha, sie fühlte sich nicht so. Sie knurrte in Zaras Richtung, holte eine Faust aus, doch Zara konnte es leicht abwehren. „Was genau wollt ihr eigentlich von mir? Was wollt ihr von Tenshimaru?“ Zara lächelte. „Dein kleiner Freund- der ist uns egal. Doch du, kleines Uchiha-Bastard, du bist zwar nicht so wertvoll wie ein Vollblut Uchiha, doch in diesen Zeiten sollte man nicht wählerisch sein.“ Hatte sie, sie grade Bastard genannt? Ami überkam eine Hitzewelle. Was für ein grauenhaftes Wort. So oft musste sie sich dieser Beleidigung schon hingeben. Nur mit Mühe rappelte sie sich auf. Borks Schlag hatte es in sich. „Soll ich den Jungen töten?“, hörte Ami den Riesen brüllen. Sie schrie schockiert aus: „NEIN!“ Und dann plötzlich, alles wurde schwarz. Das einzige was sie fühlen konnte, war warmes Blut, dass ihr vom Genick tropfte. Jemand hatte sie niedergeschlagen. Sie kniete, fiel unsanft zu Boden. Weiteres bekam sie nicht mit. Ihre Kräfte hatten versagt, hatten sie im Stich gelassen. Es waren Tai und Chi, die hinter der gefallenen Ami auftauchten. Mit der Rückseite seines Schwertes schaffte es Tai einen Schlag auszuüben, welcher Ami schmerzhaft aussetzen lässt, doch nicht tötet. Ohne auch nur ein weiteres Wort von sich abzugeben, sammelten sie ihre Beute und brachen auf, zu ihrem Geheimsitz. „Lasst den kleinen am Leben“, sagte Zara monoton: „er ist zu schön zum sterben.“ Sie verschwanden. Es verging eine lange Zeitspanne, bis der Wind Zaras Duft wegblies. Langsam, nur sehr langsam kehrte das Leben in Tenshimarus Augen zurück. Wo war er? Er schaute sich um. Es war kurz vorm Sonnenaufgang. Was war letzte Nacht passiert? War alles nur ein Traum. Panisch blickte er sich um. „Ami? AMI?“ Keiner antwortete. Sein Herz begann zu pochen. Was war letzte Nacht? Er konnte sich an nichts erinnern. Alles was ihm geblieben war, war ein jucken in der Nase und fürchterliche Kopfschmerzen. Ami war verschwunden. Hatte sie ihn im Stich gelassen? Das passte nicht zu ihr. Das einzige, was ihm in den Sinn kam, dass er Hilfe brauchen würde. Er musste zurück ins Dorf, er musste Ami finden. Ohne Hilfe könnte er ihr Chakra nicht aufspühren, diese Fähigkeit besaß er nicht. Ohne zu zögern, riss er sich zusammen und eilte zurück nach Konoha. Kapitel 10: Neuer Kampf ----------------------- Die Sinne kamen sehr langsam zurück. Das erste, was Ami wahrnahm war ein modriger Geruch. Sie befand sich auf Boden aus Stein. Es war dementsprechend kalt. Sie zitterte, als sie ihre Augen öffnete. Ihre Muskeln kämpften um Wärme. Der Raum war dunkel, die Luft feucht. Mit ihren Augen konnte sie keine Informationen wahrnehmen. Es war sehr ruhig, man hörte etwas Wasser tropfen. Das war das einzige was die Stille unterbrach. Ami konzentrierte sich auf dieses Geräusch und zählte: „...Eins...Zwei....Drei..“. Als sie bei Zehn ankam, bemühte sie sich um das aufstehen. Einfach war es nicht. Ihren fröstelnden Körper hatte Ami nicht komplett unter Kontrolle. Nur langsam tastete sie ihren Kopf. Ihr Hinterhaupt schmerzte fürchterlich. Am Nacken spürte sie verklebtes Blut, vermutlich lief dieses an ihren Kleidern entlang und lies sie verkleben. Als sie es schaffte auf alle Viere zu stellen, krabbelte sie mit einer ausgestreckten Hand vorwärts. Zur Sicherheit, falls sie eine Wand anstoßen sollte. Nur langsam traute sie sich vorwärts zu bewegen. Vorsichtig ganz vorsichtig, den Arm weit ausgestreckt. Grade hatte Ami das Gefühl was erfühlt zu haben. Plötzlich hörte sie ein lautes klacken. Eine große Tür schien am anderen Ende aufzugehen. Der Raum dahinter war Lichterfüllt und da Amis Augen nicht daran gewohnt waren, bereitete es Schmerzen. Sie verdeckte ihr Gesicht mit ihrem Unterarm zur Sicherheit. Teilweise konnte sie zwei Gestalten wahrnehmen. Wer waren sie und was in aller Welt wollten sie von ihr? *** Das Leben in Konohagakure tobte, als Tenshimaru das Dorf erreichte. Das Verschwinden der beiden Jungen Shinobis hatte nicht wirklich irgendjemand wahrgenommen. An wenn sollte er sich wenden? Ino Yamanaka, eine besorgte Mutter? An seine Eltern? Sein Vater Neji konnte ihm Helfen, doch die Strafe die daraufhin folgen würde, wollte er nicht ausmalen. Vielleicht der Hokage? Naruto Uzumaki musste ihm zuhören! Er war so Ratlos, dass er einfach nicht wusste wohin es gehen sollte. In der Tat wäre »Yamanaka-Flower« näher, als der Hokage Turm. Einmal tief durchatmen. Okay, er würde den Weg zu den Yamanaka einschlagen. Als er den Laden erreichte, traute sich Tenshimaru zuerst nicht einzutretten. Es war ihm peinlich, dass er Ami nicht schützen konnte. Noch peinlicher war ihm die Tatsache, dass er sich an nichts von der vorherigen Nacht erinnern konnte. Er trat näher an die Tür. Tenshimaru konnte zwei Stimmen wahrnehmen. Ino war da, doch nicht allein. Die zweite Stimme war ihm ebenso bekannt. Es war Setsuna, Amis beste Freundin. Er und Setsuna kannten sich nur flüchtig. Jetzt musste er zwei Personen, denen Ami am Herzen lag, beichten, dass Ami entführt wurde. Mit schwerem Herzen berührte er die Türklinke. Als er diese runter drückte und die Tür öffnete, ertönte ein läuten eine kleinen Glocke, welche an der Tür befestigt war. Setsuna und Ino schauten auf. *** „Welche Ehre so jemanden wie dir zu begegnen.“ Langsam gewöhnten sich Amis Augen an das Licht, was von dem Flur ausging. Die zwei Gestalten warfen Schatten. Sie erkannte langsam auch die Farben, die zu ihnen gehörten. Es war Zara, die die Tür aufhielt. Derjenige der Sprach war ein Mann. Er hatte einen komplett schwarzen Mantel an. Seine Haare waren ebenfalls rabenschwarz. Einige Haarstähnen fielen ihm ins Gesicht. Die zwei waren auf Distanz vor Ami, kamen ihr noch keinen Schritt näher. Sie drückte sich an die Wand, als würde Ami sich mit ihr verschmelzen wollen. Hoffnungslos, sie war gefangen und erst jetzt war ihr bewusst, dass auch ihre Kunais und Schuriken ebenso abgenommen wurden. „Wie lautet dein Name, Uchiha Mädchen?“ „Ich bin kein Uchiha Mädchen!“, antwortete Ami. Ihre Stimme zitterte. Die Kehle war ausgetrocknet. Der Mann lächelte, tratt einen Schritt näher in den Raum. „Sag mir deinen Namen, wenn du nicht die Hölle sehen willst.“ Ein wenig Angst bereitete ihr dieser Kerl schon, doch was würde es ihm bringen, den Namen zu wissen, wenn er sie vermutlich umlegen wird? Ami schluckte. „Du willst nicht? Na dann..“ Er erhob seinen Kopf, Ami erblickte zwei rote Augen. Das Blut in ihren Adern gefror. Die Stimme des Fremden ertönte in ihren Kopf: „Dich gleich zu töten wäre mir zu einfach, vorher bestrafe ich dich für deine Existenz!“ Alles wirbelte sich, panisch hielt sich Ami an den Kopf. Plötzlich befand sie sich an einem Ort, der scheinbar zu Konoha gehörte. Doch dieses Viertel hatte sie bis jetzt niemals betreten. Sie erkannte den rot-Weißen Fächer an der Wand. Der Uchiha Viertel... Es war Nacht. Still und ruhig. Ihr Kopf drehte sich und ihr war übel. Plötzlich stand sie vor einem Haus, noch bevor sie die Tür öffnen konnte, war sie bereits drin. Ami sah einen kleinen, schwarzhaarigen Jungen beim sterben seiner Eltern zu. Der Junge weinte, schrie, fiel schmerzerfüllt auf die Knie. Ami wollte ihm helfen, sie streckte seine Hand aus um dem Kleinen zu helfen, doch griff ins nichts. Sie war wieder in der Dunkelheit gefangen. Als sie einen Schritt nach vorne setzte, trat sie in eine Pfütze. Nein, es war keine. Es waren Blutlachen. Überall Blutlachen! Wieder, diese Übelkeit. Ami erkannte eine bekannte Gestalt. „Mama!“, wollte sie schreien, doch ihre Stimme versagte. Sie konnte sehen wie der Körper ihrer zierlichen Mutter in dem Blutbad lag. „Neiiiiin!“, brüllte sie aus voller Kehle. Zurück in der Gegenwart, Ami übergab sich. Das Herz raste. Das war ein Genjutsu. Ein grausames Genjutsu. Als sie den Kopf anhob, sah sie den Mann direkt vor sich. Obwohl es nur ein kleines Merkmal war, erkannte Ami den bekannten Fächer. Der Mann war ein Uchiha! Ihr blieb der Mund offen. „Wenn du mir deinen Namen nicht verrätst, werden deine Visionen wahr.“ „..Ami..“ *** Das war eindeutig zu viel, was Tenshimaru erzählte. Inos Hautfarbe war kreidebleich, auch Setsuna riss die Augen weit auf. Wie konnten sie nur so dumm sein? „Ino-san, ich werde dir helfen, Ami zu finden!“ „Tenshimaru, du wirst es dem Hokage melden. Ich werde vor gehen, ich werde das Chakra meiner Tochter aufspühren.“ Setsuna wollte Ino helfen, doch die lehnte ab. Genug hatten die Kinder getan. Sie bat Setsuna ein Auge auf Tenshimaru zu werfen. Ino warf ihre Schürze zur Seite, eilte hoch, in die Wohnung. Setsuna und Tenshimaru staunten nicht schlecht, als die Blumenverkäuferin als eine selbstbewusste Kunoichi wiederkam. Für Ino selbst war es seltsam, die grüne Weste wieder zu tragen und die Waffentasche um ihren Oberschenkel zu spüren. Wahrscheinlich war sie gut aus dem Training, doch jetzt blieb ihr nur noch eine Sache übrig. Für ihre Tochter zu kämpfen. „Yamanaka-san, sind Sie sicher, dass sie alleine gehen wollen?“ „Ja, Setsuna. Ich bin ihre Mutter, ich will sie beschützen.“ Selbst Ino war es unklar, warum ausgerechnet ihre Tochter entführt wurde. Ami und sie hatten immer ein relativ ungewöhnliches Leben geführt. Wer wollte ihr was böses? Außer jemand hatte erfahren, dass Ami Uchiha Blut besaß. Ino schluckte. „Holt Verstärkung, bitte!“ Dann eilte sie, wohin sie Amis Chakra auch führen würde, sie würde ihr Kind wiederfinden. Kapitel 11: Der Kyodaina Wolf ----------------------------- Ino war sich bewusst, dass es eine schlechte Idee ist, sich komplett allein auf dem Weg zu machen. Wen sollte sie ihre Sorgen anvertrauen? Sie stand vor dem Tor, welches zum Wald führte. Diesen Weg sei auch vermutlich ihre Tochter gegangen. Für einen Moment hielt Ino inne, bevor sie das Tor durchtrat. Es gab kein zurück mehr. „Yamanaka Ino!“ Eine Stimme, die sie nur zu gut kannte, doch seit Jahren selten hörte, lies ihren Kopf in die Richtung drehen. „Shikamaru? Sai?“ Ihre blauen Augen weiteten sich als sie die zwei Männer vor sich zu stehen sah. Tenshimaru hatte wohl wirklich ein schlechtes Gewissen und somit auch schnell gehandelt. Für eine Sekunde wanderten Inos Gedanken zu Choji. Eine Wiedervereinigung des Trios würde sie zwar erfreuen, doch zum Wunschdenken blieb keine Zeit. Ohne weitere Fragen zu stellen begab sich die Gruppe auf den Spuren Amis. *** Es war kalt. Das Ganze nahm einfach kein Ende. Diese roten, hasserfüllten Augen durchdrangen Ami. Sie war fertig mit allem, keine Kraft mehr. Nichtmal zum fürchten. Jedes Gefühl aus ihren Extremitäten verschwand. Das lauteste in diesem Raum war ihr schwerer Atem. Zug für Zug. Für einen Moment hoffte das Mädchen, dass dieser Atemzug ihr letzter werden würde. Doch nein, reiß dich zusammen, Ami! Der seltsame Mann hatte sie inzwischen alleine gelassen. Es waren seit dem bestimmt drei, vier Stunden vergangen. Ein Zeitgefühl hatte sie nicht. Dementsprechend war sie immer noch nicht im klaren warum der Mann sie hier gefangen hielt und ihre Psyche mit Genjutsus folterte. Die Fächer an seinen Ärmel waren zwar klein, aber blieben nicht unentdeckt. Sie hoffte nicht auf das schlimmste. Für ihre Existenz wollte er sie also bestrafen? Na hoffentlich zögert er nicht zu lange, langsam war das Ganze hier nicht auszuhalten. *** Der Wind strich zärtlich über sein blasses Gesicht, spielte mit seinen schwarzen Haarsträhnen. Er genoss einen Atemzug der Stille mit geschlossenen Augen. Zurück in der Heimat, es fühlte sich alles so vertraut und doch so fremd an. Er trug einen weißen Kimono, welcher halboffen stand. Man konnte seinen Oberkörper frei betrachten. Er war verseht mit Kampfspuren und Kratzer der Kämpfe der letzten Jahren. Nur sein Gesicht blieb makellos, wie immer. *** Stunden vergingen, seit Ino mit Shikamaru und Sai auf die Suche nach Ami aufgebrochen waren. Die Sonne war schon untergegangen, nur ein paar lila-rotfarbene Wolken waren inzwischen zu sehen. Bald würden auch diese Farben von der Dunkelheit verschlungen werden. „Das Chakra an dieser Stelle. Es wird schwächer.“, begann Ino. „Schwächer? Das bedeutet aber nicht, dass du nichts mehr wahrnehmen kannst, oder Ino?“, erkundigte sich Sai. Sie schüttelte den Kopf, versuchte sich nochmal zu Konzentrieren. Shikamaru beobachtete seine Teamkameradin. So wie heute hatte er sie das letzte Mal vor vielen Jahren erlebt. Dieser Selbstbewusste Blick, das war typisch für Ino. Mit ihren kurzen Haaren und einigen Fältchen um die Augen wirkte sie keinesfalls älter. Sie wirkte reifer und das strahlte eine gewisse Schönheit aus. Das weckte kein romantisches Interesse in Shikamaru, doch er liebte Ino, nicht auf die Art wie Temari. Er liebte Ino nicht als Frau, er liebte sie als Ino – eine starke Kunoichi, unglaubliche Teamkameradin. „Langsam wird es deutlicher..“, Ino erhob sich vom Boden und strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Sai und Shikamaru wurden aufmerksam. „Ja, ich kann ihr Chakra spühren..nicht sehr deutlich, aber es ist da.“ Ihre Stimme zitterte, doch Ino versuchte es mit allen Mitteln zu unterdrücken. Sicher war, dass Ami noch lebte. Zumindest tat sie das nachdem ihr Chakra so viel schwächer wurde. War sie in einen Kampf verwickelt? Die Frau setzte ein Lächeln auf. Sai ging auf sie zu, legte ihr die Hand auf die Schulter: „Wir packen das!“ „Ami geht es sicher gut!“, sagte Shikamaru. Ino nickte, dass hoffte sie auch, jetzt nur nicht die Ruhe verlieren. Eine Windbrise folgte, ein Gebüsch in der nähe der drei Shinobis rüttelte. Ino, Shikamaru und Sai blickten aufmerksam in die Richtung. Was war das? Es rüttelte wieder. Ino schluckte. Vielleicht ein Hase? Sai und Shikamaru blickten immer noch in die betroffene Richtung, bis der Nara seufzte: „Vermutlich ist da nichts- nur ein Fuchs!“ Grade, als die Gruppe sich zu entspannen begann und der Stelle den Rücken kehren wollte, wurde das rütteln stärker. Nur wenige Sekunden dauerte es, bis sich vor den dreien Konoha Shinobis ein riesiges Wesen aufrichtete. Ino schluckte, noch nie habe sie so etwas derartig großes gesehen. Selbst Shikamaru traute seinen Augen kaum, in der Theorie hatte er oft von ihnen gehört. Kyodaina Wölfe. Eine Tierart welcher wohl der Wolf als nächster stand, deswegen auch die Zuordnung. Es war ein Wesen zwischen drei und vier Metern, zwei spitze Reißzähne stachen bei ihm hervor. Es knurrte. Sein prächtiges, silberfarbiges Fell schimmerte. Sai staunte: „Ein Kyodaina, das diese Wesen hier bei uns gibt hätte ich nicht gedacht! Ich dachte sie wären längst ausgestorben!“ Shikamaru stimmte ihm zu, er hat damit nicht gerechnet, so einen schönes Wesen in den Wäldern nahe Konohas zu sehen. Ino war der Begriff 'Kyodaina' bekannt gewesen, auch sie habe nie daran geglaubt. Eine Sache wussten die drei ganz sicher. Zwar hatten diese anmutiges Tiere überhaupt keine natürlichen Feinde, außer ein Mensch macht sich ihr kostbares Fell zunutze, doch sie waren äußerst aggressiv und gefräßig. Sie töteten alles, was ihnen in den Weg kam, wenn ihnen danach war. Eigentlich sollte ein Wolf kein Gegner sein, oder? Was dieses Tier noch so besonders machte, er hatte sein eigenes Chakra. Ino konnte diese mächtige Energie deutlich spüren. Mit roten Augen funkelte sie der Kyodaina an. Es leckte sich über die Schnauze und brüllte, so laut, dass Ino sich die Ohren zuhalten musste. Eine Sache war sicher, der Kyodaina machte sich bereit zum Angriff. *** Er genoss immer noch den Augenblick. Tatsächlich war er wider in der Heimat. Sasuke blickte mit seinen schwarzen Augen auf das Dorf, welches nur am Horizont zusehen war. Es war eigentlich nie sein Plan gewesen hierhin zurück zu kehren, doch seine Beute führte ihn an diesen Ort zurück. Sasuke war auf der Jagt, nach mächtigen Bestien. Als Kyodaina Wölfe waren diese bekannt. Viele glaubten, es sei ein Konoha-Märchen, doch Sasuke kam ihnen auf die Spur. Nicht nur das Fell war wertvoll. Auch ihr Blut war kostbar. Obwohl Sasuke ihn auf dem Gewissen hatte und nicht mit Reue daran dachte, so hatte er von Orochimaru viel gelernt. Verschiedene Experimente, welche zur unendlichen Kraft führten. Darunter war auch, so viel Blut von Kyodaina- Wölfen trinken, wie es nur möglich ist. Drei Stück hatte Sasuke bereits auf seiner Reise erledigt, doch die Nummer vier war sehr flink. Es war wirklich ein Zufall, dass dieser Wolf Richtung Konohagakure floh, nachdem es ihm bewusst wurde, dass seine Artgenossen sterben und sie nichts ausrichten konnten. *** Das mächtige Tier war grade dabei, die drei mit seinen vorderen Pfoten zu zertrampeln. „Shikamaru, wir müssen unsere Jutsus kombinieren um das Tier von uns fernzuhalten!“, brüllte Ino, während sie nur knapp den Angriff entkommen war. Sai: „Und ich werde das Tier töten!“ Der Kyodaina Wolf knurrte, knirschte, stampfte und biss nach ihnen. Die Shinobis waren nur dabei auszuweichen. Das Tier war schnell, doch es war auch nicht in Inos Sinnen ihr einen schmerzvollen Tod zu bereiten. „Sai, nein! Nicht töten, nur aus dem Gefecht setzen!“ Für Sai war die Grenze bei dieser Ansage nicht ganz verständlich. Shikamaru hatte sich grade in einen sicheren Winkel ausgesucht um sich zu konzentrieren. Er formte seine Finger, verkniff diese miteinander und konzentrierte sein Chakra. „Kagemane No Jutsu!“ Ein riesiger Schatten wanderte von Shikamaru zu dem Kyodaina. Dieser war plötzlich still. Sofort merkte Shikamaru wie stark das Tier eigentlich war. Es kostete von der ersten Sekunde n sehr viel Kraft das Tier zu kontrollieren. „Ino, beeil dich! Komme nur nicht auf die Idee deinen Körper zu verlassen!“ Langsam stiegen ihm Schweißperlen auf der Stirn. Ino sprang zur Seite und konzentrierte ihr Chakra: „Selbstverständlich Shikamaru! Shinranshin no Jutsu!“ Ino konnte den Geist des Kyodaina kontrollieren, doch sowohl sie als auch Shikamaru merkten, dass das Tier ihnen die Kraft förmlich aussaugt. „Sai..jetzt du, aber lass es leben!“ Plötzlich, wie aus dem nichts. Ein kräftiges jaulen. Im selben Moment riss sowohl bei Ino als auch Shikamaru die Bindung zum Gegner. Sie wurden zurück geschleudert und da sie ihr Versteck in Ästen hatten, so wurden sie unsanft auf die Erde geschleudert. Es spritze Blut und der Kyodaina sackte zu Boden. Sai konnte gar nicht nachvollziehen, wie schnell das alles ging, bis er sah, wer hinter all dem ganzen steckt. Ein bekanntes Gesicht, nach so vielen Jahren. Man erkannte ihn trotzdem. Sai konnte sich allerdings nicht daran erinnern mit diesem Gesicht positive Emotionen zu verbinden, sofern er inzwischen Emotionen verbinden konnte. „Sasuke Uchiha...“ Sasuke blickte ihm streng ins Gesicht. Er hatte den Mann vor sich nie wirklich kennengelernt, doch er wusste, dass die Person vor ihm, ihn in seinem alten Team ersetzt hatte. Die Spannung in der Luft stieg. Langsam, ganz vorsichtig konnte Ino ihre Augen öffnen. Alles war verschwommen und sie musste einige Male blinzeln bis die Umrisse um sie herum wieder klarer wurden. Sie rappelte sich auf. Nichts schien gebrochen zu sein. Ihr Blick suchte Shikamaru, doch blieb bei dem Mann haften, welcher vor Sai stand. Hatte sie Halluzinationen? Es war sicherlich der Aufprall, natürlich musste sie sich den Kopf gestoßen haben. Der Kloß in ihrem Hals schwoll spürbar an. Gleich werden die Tränen kommen, garantiert und dabei träumt sie eigentlich, wie so oft immer. Sie flüsterte seinen Namen mit ihrem kratzendem Hals, sie wollte den Arm ausstrecken um nach ihm zu greifen. Als sie grade wieder dabei war ohnmächtig zu werden, sah sie noch, wie Sasuke sich umdrehte. Alles wurde schwarz. Kapitel 12: Inos Tränen ----------------------- Es waren Männerstimmen, die Ino wahrnahm, als sie langsam wieder zu sich kam. Noch traute sie sich die Augen nicht zu öffnen. Sie hörte Shikamaru, sehr nah bei ihr. Jemand stützte sie von hinten, vermutlich war er das. Dann hörte sie Sai etwas murmeln, bis dann wieder die Stimme, von der sie sooft träume, wieder ertönte. Sasukes Stimme. Schon wieder ein Traum? Langsam wagte sie sich die Augen zu öffnen, anfangs nahm Ino nur die Silhouetten wahr, bis diese langsam klarer wurden. Tatsächlich, es waren drei Männer. Sai, Shikamaru und zu ihrer Überraschung, Sasuke Uchiha, der Mann den sie seit 15 Jahren nicht gesehen hatte. „Na endlich wirst du mal wach.“, sagte Shikamaru, Ino musste ihren Kopf wenden um ihn hinter sich zu sehen. Er sah besorgt aus, der Aufprall hatte ihn nicht einmal mit einem Kratzer versehrt. Ino wischte sich sicherheitshalber mit den Händen über die Augen, doch anders als sie erwartet hatte, verschwand Sasukes Anblick nicht. Er war also echt. „Du hast dir ja einen echten Schlag geholt“, meinte Sai. Sie nickte, blickte zu Sasuke. Was kann man in diesem Moment noch sagen. Ohne auch nur einen Ton von Selbstbewusstsein zu verlieren, sprach Ino: „Sasuke, was tust du hier?“ „Ich bin auch froh, dich zu sehen.“, er schmunzelte. Die Reaktion überraschte die Frau. Er begann wieder: „Eigentlich war ich nur auf der Jagt, das ich auf echt getroffen bin, war ein Zufall.“ Sasuke wanderte mit seinen dunklen Augen zu dem Kyodaina Wolf, der reglos in seinem eigenen Blut lag. Jetzt konnte sich die Yamanaka komplett erinnern. Er hatte den Wolf getötet, weil er ihn gejagt hatte. Für einen kurzen Moment hatte sie gehofft, dass er nach ihr gesucht hatte, oder noch besser – nach ihrer gemeinsamen Tochter. Dieses blieb vermutlich ein Wunschdenken. Shikamaru konnte anhand Inos Gesichtszügen lesen, wie es um sie stand: „Sasuke, dann weißt du garantiert nicht warum wir hier sind.“ „Zufall, würde ich sagen..“, antwortete dieser lässig. Ino schluckte, er blickte zu ihr. „Ami...“, murmelte sie. Ami? Das war der Name des Kindes, welches er mit Ino gezeugt hatte. Diese Gedanken hatte der Uchiha immer verdrängt und wäre sein Interesse groß genug, hätte er auch garantiert geschafft seine leibliche Tochter mal kennenzulernen. „Ami ist verschwunden, sie wurde entführt“, Shiakamaru beendete den Satz. Diese Information versetzte Sasuke einen Stich in die Brust. Sai schien in Gedanken abgedriftet zu sein: „Das arme Mädchen. Sie ist wie eine Tochter für mich..“ Bei seinem Spruch wurde Ino warm ums Herz, in der Tat hatte sich Sai immer sehr liebevoll um Ami gekümmert, während Sasuke nie das Interesse hatte und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch niemals haben wird. Die Aussage von Sai, versetzte Sasuke einen strengen Blick: „Sie ist aber meine Tochter!“ Seine Stimme klang ernst, irgendwie wütend. Alle drei waren baff, besonders Ino, sie hätte das niemals aus Sasukes Mund vermutet. „Sie ist meine Tochter und ich werde sie retten, Ino, folge mir!“ Schon wieder hatte er es geschafft, dass sie sich wie eine 12 Jährige fühlte. Was hätte sie die Jahre für diesen Spruch gegeben. Shikamaru und Sai wirkten verstimmt. „Was soll das heißen?“, sagte Shikamaru und zündete sich eine Zigarette an. Lange hatte ihn Ino nicht mehr rauchen sehen, nur wenn etwas schlimmes passiert war und auch jetzt schien ihn etwas zu verstören. Sai schwieg, obwohl er gut Emotionen verbergen konnte, so wusste Ino, dass ihn Sasukes Spruch traf. „Ich kann mir denken, wo meine Tochter ist. Ihr könnt es nicht wissen!“, sagte Sasuke. Ino wollte keinen weiteren Streit, sie verbeugte sich tief vor Sai und Shikamaru und bedankte sich aus tiefsten Herzen ohne weiteres auszusprechen folgte Ino Sasuke, in der Hoffnung er würde sie zu ihrer gemeinsamen Tochter bringen. Doch wie sollte sie nun ihm gegenüber fühlen? Einem Menschen, der sie so im Stich lies. Nein, nicht sie. Seine Tochter. Er hatte Ami im Stich gelassen. *** Setsuna und Tenshimaru saßen am Steg, schauten in den Abendhimmel, wie die Wolken in den wärmsten Tönen getauft wurden. Beide hatten besorgte Gesichter, den keiner der Beiden wusste was mit ihrer Freundin Ami passiert war. „Es ist alles meine Schuld!“, murmelte Tenshimaru. Setsuna blickte ihn an. Seine Augen waren glasig, als wäre er den Tränen nahe. „Mach dir keine Vorwürfe, Tenshimaru!“ „Natürlich mache ich mir Vorwürfe! Ich hätte sie aufhalten sollen und stattdessen..!“, er seufzte, eine Träne kullerte über seine Wangen: „Stattdessen bin ich mit ihr mitgekommen und wollte sie unterstützen!“ „Du hast genau das getan, was ein guter Freund tun musste! Ami wäre sowieso gegangen, mit oder ohne dich!“ Er blickte Setsuna an, sie schaute in die Weite: „Ich hätte sie auch nicht aufhalten können, aber warum sollte man einen Menschen davon abhalten, seinen Traum zu verwirklichen?!“ *** Die Tür öffnete sich, wieder. Ami hob ihren Kopf. Seine dunkel Umrisse konnte sie gut wahrnehmen, obwohl das Licht welches durch den Türspalt kam, ihr starke Schmerzen bereitete. Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit so sehr gewöhnt, das Licht etwas grausames war. Ohne ein Wort zu sagen packte er sie unsanft an den Schultern, hob sie hoch. Ami hatte damit nicht gerechnet und verlor sofort das Gleichgewicht. Kaum hatte sie die Schwerkraft beinahe wieder auf den Boden geschleudert, so packte sie der harte Griff des schwarzhaarigen Mannes. Sie schaute hoch, seine Augen waren blutrot, mit schwarzen Muster. Das Sharingan. Er war ein Uchiha, kein Zweifel. War er auch die Person die Ami seit Tagen gesucht hatte? Sie hoffte nicht, das wäre zu bitter. Er drückte seine Hand fester an Amis schmaler Schulter zusammen, sie kniff die Augen, so unangenehm war es. Alleine mit seinen Bewegungen schubste er sie hinaus. Der Raum war so hell, das die Tränen sich in Amis dunklen Augen ansammelten. Es brannte höllisch. Dennoch, sie versuchte Augenkontakt zu dem Mann aufzubauen, der sie gewaltsam nach vorne drängte. „Wohin bringst du mich?“ „Ich habe doch gesagt – ich werde dich für deine Existenz bestrafen!“ Er schubste sie nach vorn. Ami blieb nichts anderes übrig als nachzugeben. *** Sasuke eilte voraus, Ino blieb immer drei Schritte hinter ihm zurück. Sie beobachtete ihn, seine schwarzen Haare, die im Wind wehten. Seine blasse Haut, die eleganten Bewegungen. Die dunklen Augen, wenn er sich gelegentlich schweigsam umdrehte, um sicher zu gehen, dass sie mit ihm noch Schritt halten konnte. So viele Fragen waren offen, doch konnte sie ihn jetzt einfach so darauf ansprechen? Wäre das ein guter Zeitpunkt? Gibt es überhaupt den richtigen Zeitpunkt. Alles kann in dem Kampf passieren, also nahm Ino ihren Mut zusammen: „Sasuke, so sage mir, wieso hast du Ami gezeugt, ohne auch nur annähernd Interesse an ihr zu zeigen?“ Sasuke schmunzelte, als habe er geahnt, dass diese Frage kommt: „Meine Blutlinie. Ich wollte sie weiterführen, mit jemanden der nicht die Wut und den Hass in sich trägt, so wie ich. Das macht nämlich keinen Uchiha aus.“ Ino staunte, damit hatte sie nicht gerechnet. „Sasuke, doch es beantwortet nicht meine Frage, warum du nie nach Ami geschaut hast. Das Kind wollte immer einen Vater und du würdest sie nicht mal erkennen, wenn sie vor dir stehen würde!“ Sie wurde zornig, den Fakt, dass Ami wie Sasukes Ebenbild aussah, verschwieg sie. „Ich wollte nie ein Vater sein, ich wollte nur, dass das Uchiha Blut nicht von Hass erfüllt ist, wenn es weiterfließt.“ Diese Aussprache setzte bei Ino alles aus. Wie konnte er es wagen, über das kostbarste was sie je besessen hat so zu reden? Die Yamanaka hielt inne. „Du weißt schon, das sie keine Ware ist, oder?“ Für den Moment war es Sasuke gar nicht bewusst, dass Ino stehen geblieben war, erst als er sich umdrehte bemerkte er, wie wütend sie auf den Boden starrte. Er machte ebenfalls eine Pause, kam ihr näher. Wut überströmt brüllte die Frau auf ihn los: „Wie kannst du es wagen, so über meine Tochter zu reden?! Sie ist keine Ware, nichts was man einfach so in die Welt setzt, nur weil man Lust dazu hat! Sie hat Gefühle, sie ist verletzt, ständig wurde sie als 'Bastard' gehänselt. Ich habe nie daran geglaubt, dass du mich jemals lieben würdest, so ein Unsinn! Doch sie, für sie bist du genauso verantwortlich!“ Die Tränen konnte sie nicht mehr zurückhalten. Es waren nicht die Tränen einer unerfüllten Liebe, es waren die Tränen einer leidenden Mutter, die am verzweifeln ist, weil ihr geliebte Tochter weg ist, verschwunden. „Du bist Schuld, Sasuke! Sie ist auf die Suche nach dir gegangen und jetzt ist sie weg, wenn sie tot ist..vernichte ich dich mit eigenen Händen!“ Sasuke war mehr als überrascht diese Worte aus Inos Mund zu hören. Vorsichtig nährte er sich ihr Ino, das Gesicht in den Armen vergraben, sackte auf dem Boden. Sasuke streckte die Hand nach ihr aus, er wollte ihr eine Strähne aus dem geschwollenen Gesicht streichen. Wütend schlug sie seine Hand weg. „Lass es, jetzt brauch ich deinen Trost auch nicht!“ Kurz erinnerte sich Sasuke daran, als er Ino den letzten Abend sah, es war vor 15 Jahren. Als er ihr seine Liebe geschworen hatte. Was war davon übrig? Was fühlte er für Ino? Wieso ist er eigentlich jetzt hier und hilft ihr? Zum Teil wusste er, dass das Ganze ebenso zu seinem Vorteil war. Sasuke war sich seiner Gefühle nicht sicher, ob er das Mädchen, welches er vor wenigen Stunden als seine Tochter bezeichnete, retten wollte oder nur an seinem Ziel interessiert war. Ino wusch ihre Tränen weg, blickte ihn entschlossen an: „Wage es gar nicht mehr sie deine Tochter zu nennen! Da warst du zu wenig beteiligt“ Sie rappelte sich auf, zog einen Kunai und richtete ihn auf Sasuke: „Jetzt bring mich zu ihr, wenn ihr etwas passiert ist – Gnade dir, Uchiha!“ Er hatte keine Angst vor Ino, mit einem Schlag könnte er sie umbringen, wenn er wollte. Doch Inos Auftritt verschaffte ihm Respekt ihr gegenüber. Irgendwie musste er an seine Mutter denken, Mikoto. Er war sich sicher, sie hätte ähnlich reagiert. Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Kapitel 13: Adrenalinschub -------------------------- Ein Atemzug hatte die gleiche Länge wie drei Herzschläge. Die Nervosität stieg in Ino. Ein Blick auf Sasuke verriet ihr, das dass Ziel schon fast erreicht wurde. Als hatte Sasuke ihre Blicke gespürt, drehte sich der Uchiha um und nickte ihr zu. „Es ist nicht mehr weit“ Ino reagierte kühl: „Selbst wenn es 500 Meilen wären, für meine Tochter würde ich sie an einem Stück laufen!“ „Ich denke nicht, dass ich das je wieder gut machen kann!“, In Sasukes Mundwinkel zuckte ein kleines Schmunzeln, was Ino nicht entging. Die Anziehungskraft von seiner Seite war enorm, dennoch war die Frau von dem Wunsch ihre Tochter zu finden geblendet, auch wenn sie sich nur für Sekunden bei der Beobachtung von Sasuke wie eine 12 Jährige vorkam. „Nein, Uchiha, sowas kann auch nicht wieder gut gemacht werden.“ Was Sasuke genau empfand konnte er selbst nicht einschätzen. Eigentlich sollte er irgendwo eine Freude empfinden, bei dem Anblick der Frau die seine Wahl war um Nachkommen zu kriegen. Er würde sein Nachkommen bald kennenlernen können, vorausgesetzt, diese war noch am leben. Doch in seinem Tunnelblick sah er nur einen, den verantwortlichen für das Ganze. Er schien es genau zu wissen. Das Gespräch der Beiden wurde nicht weitergeführt, da Sasuke seinen Schritt soweit verlangsamte bis er schließlich stehen blieb. Ino folgte ihm. „Wir sind da!“, sagte er schließlich. Da? Ino war etwas überrascht. Alles was sie vor sich sah, war ein einsames Feld. Kaum ein Baum stand da, nur weit und breit zum Teil vertrocknetes, Gras. „Wo soll ich Ami an diesem Ort finden?“, fragte sie schließlich. Mit einer Handbewegung brachte Sasuke sie zum Schweigen: „Psst...sei ruhig!“ Mit seiner rechten machte er sein Schwert bereit zum Kampf. *** „Sie sind anscheinend gekommen!“, ein wahnsinniges kichern ertönte aus der Dunkelheit. Es war die Stimme von Chi, die sich mit ihren Händen um Tai schlängelte. Desinteressiert stoß er sie von sich. „Dann ist es unser Stichwort!“ In der Tat, der mehr oder weniger unerwünschte Besuch wurde erwartet. Für einen Mann hatte Tai eine recht hohe, auffällige Stimme. Chi kratzte mit langen Nägeln auf der steinigen Wand. „Mich juckt es schon, mich juckt es schon!“ „Töööten!“, stöhnte Tai. *** Verwirrt blickte Ino sich um. Hat Sasuke sie in eine Falle gelockt? Ein Blick zu ihm verriet seine Kampfstellung. Er stand mit dem Rücken zu ihr, doch er könnte sich jeden Moment umdrehen und sie ermorden. Da müsste Ino schon aufpassen. Plötzlich merkte Ino Vibration unter ihren Füßen. Erschrocken blickte sie auf die Erde, Sasuke war ebenfalls für einen kurzen Moment verwundert, hatte sich aber wieder sofort gefangen. Mit einem lauten Knall riss die Erde auf, Ino wurde von diesem Druck leicht zurückgeschleudert, doch sie schaffte es, ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Ein schrilles Lachen ertönte und sowohl Ino als auch Sasuke richteten die Aufmerksamkeit daraufhin. Vor ihnen standen zwei Gestalten. Ein Mann und eine Frau, Tai und Chi. „Wir wussten, dass ihr kommen würdet!“, krächzte die Frau. „Wer zur Hölle seid ihr?“, sagte Ino. „Ohh~“, der Mann mit der hohen Stimme zog die Wörter besonders lang: „Wie konnten wir uns nicht vorstellen, bevor wir euch vernichten. Mein Name ist Tai, sie ist Chi!“ „Jetzt wird mir das langsam zu bunt!“, begann Sasuke. Sein Schwert fest in der Hand umklammert, rannte er auf die Beiden los. In dem Fall war eher Tai sein Ziel, kaum erhob er sein Katana zum Angriff, hüpfte Chi zur Seite. Tai war wie angewachsen. Sasuke dachte, er würde ihn mit einem Schlag töten können, doch Chi, welche einige Meter zur Seite hüpfte, verlängerte ihren Hals. Ino war überrascht, sie wollte Sasuke noch warnen, doch bevor sie seinen Namen auch aussprechen konnte, steckten Chis Zähne in Sasukes Schulter. Dieser schrie Schmerzerfüllt auf und Chi schien noch mehr mit ihren Zähnen in sein Fleisch zu bohren. Als Chi sich endlich dazu entschied loszulassen, zeigte sich eine lilafarbene Flüssigkeit auf Sasukes weißen Gewand. Ino erkannte es auf einen Blick, es war Gift. Starkes Gift. Auch wenn Sasuke unermesslich stark war, könnte das Gift ihn außer Gefecht setzen. Ein normaler Mensch würde sofort sterben, während Sasuke sich mit starken Schmerzen und Lähmungserscheinungen quälen müsste. Er lag auf den Boden, versuchte nicht zu schreien, doch die kalten Schweißperlen auf seiner Stirn verrieten, wie er sich fühlen muss. Tai nutzte diesen Augenblick. Seine Hände wurden sichtbar. Er hatte keine Hände, nur zwei Schwerter mit denen er Sasuke zu töten drohte. Vor Ino spielte sich das Ganze in Zeitlupe ab. Wie hypnotisiert rannte sie auf die Gruppe der drei Leute zu. Im Endeffekt konnte sie selbst nicht wahrnehmen, was sie da grade tat. Es ging schnell, sie krallte sich Sasukes Katana und automatisch schlug sie auf Tai. -Ritsch- Ein Kopf rollte, Blut spritze. Als Ino bewusst wurde, was sie grade schaffte, schrie sie erschrocken auf. Auch Chi brüllte, rasste auf Tais leblosen Körper. Ino holte tief Luft, bis sie das Ganze realisierte und wieder wurde ihr ins Gedächtnis gerufen, dass Sasuke sich nicht bewegen konnte. Chi weinte wie eine irre, sie nahm Tais leblosen Kopf in ihre Hände, kreischte noch mehr. Mehrmals versuchte sie seinen Kopf an den Körper zu setzten, in der Hoffnung er würde wieder ranwachsen. Inos Adrenalin lies nach und sie zitterte am ganzen Leib. „K-Keine Sorge, Sasuke, ich hab Gegengift!“ Inos Pflanzen und Kräuterwissen war gigantisch. Sie kannte sich sehr gut mit Giften jeglicher Art aus. Aus ihrer Weste holte sie ein kleines Fläschchen mit einer dunkelgrünen Flüssigkeit. Mit einer Hand stützte sie Sasukes Kopf, sodass dieser trinken konnte. „Es wird alles gut, Sasuke-kun!“ Hat sie ihn grade ernsthaft so genannt. Das war für einen Moment peinlich. Die Situation wurde von enormen Schreien von Chi unterbrochen: „Du dumme Schlampe hast Tai ermordet!“ Rasend bewegte sie sich auf Ino zu, diese konnte gar nicht ausweichen, selbst Sasuke wurde von dieser Geschwindigkeit überrascht. Chi biss nicht zu, sie hollte ihre Hand raus und kratzte Ino damit tief ins Fleisch. Ino verzog das Gesicht. Unangenehm. Das war nicht alles. Chi verlängerte ihren Hals, auf die Länge einer Königskobra, von den Füßen aufwärts schlängelte sie sich fest um Inos schlanken Körper. „Ich werde mich so rächen, ich werde mich so rächen!“ Sie schlängelte sich langsam um Ino, lies manchmal die Festigkeit nach um dann noch fester zu drücken, um ihren Opfer einen ganz besonders schrecklichen Tod erfahren zu lassen. Sasuke konnte langsam wieder spüren, wie er die Kontrolle über seinen Körper zurückgewann. Chi wiederholte ihre Taktik immer und immer wieder, lockerlassen, fest drücken. Das Ganze abwechselnd. Inos Gesicht war als einzige noch sichtbar. Sie hatte die Augen geschlossen und wirkte leblos. Chi blickte ihren Opfer an. „Jetzt beiß ich dich tot!“ Sie spitzte ihre Zähne, öffnete den Mund, das lila Gift tropfte schon und kleckerte auf Inos weißer Haut. Für einen Moment lenkte ein befremdliches Geräusch Chis Aufmerksamkeit von Ino. Neben ihr blitzte es. Erschrocken blickte Chi zur Seite, praktisch Kopf an Kopf stand sie mit Sasuke. Sasuke hielt sein Schwert ganz ruhig, doch aus seiner anderen Hand machte sich ein Schwert aus Donnerblitzen sichtbar. „Dämmlicher Uchihajunge!“, brüllte Chi, während sie Ino noch fester drückte. „Chidori Eisô“ Ohne weitere Kommentare führte Sasuke ihr die Chidori klinge durch die Schläfe und dann komplett durch den Kopf. Sofort lies Chi locker, sackte leblos zu Boden. Ino fiel unsanft auf den Boden, ihre Brust bewegte sich zur Anfang sehr flach bis der Atemausmaß nach und nach immer größer wurde. Sasuke blickte auf den toten Körper von Chi. Er wusste,warum sie seinen Namen kannte. Er wusste auch, warum sie ihn erwartet hatten. Er war nah am Ziel. Aus Inos Wange quoll immer noch Blut. Sasuke blickte sie an. Er hockte sich zu ihr, strich ihr die Haare aus dem Gesicht, welche bereits verklebt waren, schaute in ihren Taschen, bis er etwas Wasser und Verband fand. Mit feuchtem Verband wusch er ihr über die Wange. Für einen kurzen Moment tat es ihm leid, Unschuldige in die Sache reinzuziehen, doch dann wurde es ihm wieder bewusst, wofür er das Ganze tat. Als die Blutung soweit stoppte, kam Ino langsam zu sich. Sie öffnete ihre blauen Augen und erblickte Sasuke. Überrascht schnappte sie nach Luft. „Schön, dass du wieder wach bist, Ino!“, sagte Sasuke ruhig, ohne ihr direkt ins Gesicht zu gucken. Ino blickte sich um. Ein Schlachtfeld. „Keine Angst, Ami wird noch leben!“ Bei dem Namen ihrer Tochter zuckte bei Ino wieder alles zusammen. Alle Energie die sie während der letzten Stunden verloren hatte, kehrte zurück. Hastig stand sie auf: „Wir müssen weiter!“ Sehr überrascht war sie, als Sasuke sie an sich zog und umarmte: „Es tut mir leid, Ino.“ Nervös schluckte sie den Klumpen runter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)