Letzter Blutstropfen von Inojin (Fortsetzung von 'Fruchtbare Blüte') ================================================================================ Kapitel 7: Blick in die Vergangenheit ------------------------------------- Sie beichtete Ino alles. Wirklich alles. Von ihrer Begegnung mit den beiden, Chi und Tai. Von der Tatsache, wie Setsuna angegriffen wurde und wie Ami darauf reagierte. Von der neuen Kraft die Ami verspührte und ganz besonders Schmerzhaft war, dass Setsuna anscheinend mehr wusste als sie. Ino fühlte sich, als hätte man ihr einen Schock versetzt. Das, was ihr ihre Tochter erzähle, war zu offensichtlich. Es würde vermutlich nicht mehr lange dauern, bis Ami auch ohne ihre Hilfe herausfindet, was hinter der Sache steckt. Sie fasste sich ans Herz: „Ami-chan, wir sollten uns doch mal unterhalten!“ Wie schon gedacht, begannen Amis Augen an zu leuchten. War es endlich soweit. Die beiden beschlossen sich hinzusetzen. Ino nahm die Hand ihrer Tochter und drückte diese. „Es tut mir leid, dass ich dir mit dem Thema so lange aus dem Weg gegangen bin“. Amis Herz begann schneller zu pochen, jetzt könnte es der Moment sein auf dem sie so sehr hoffte. Sie sah ihre Mutter das Schuldbewusstsein an und es tat ihr schon selbst leid, dass sie ihre nahestehende Bezugsperson in diese Situation brachte. Es fiel ihr schwer, doch Ino versuchte mit ihrer Tochter Blickkontakt zu halten. Es war ihr bis jetzt noch sehr unangenehm, darüber nachzudenken. Ein Kloss bildete sich in Inos Hals, verengte ihr die Kehle. Doch das Ganze musste raus. „Dein biologischer Vater und ich- wir kannten uns seid wir Kinder sind..“, begann Ino. Amis Augen leuchteten: „Wie romantisch!“, doch der Blick ihrer Mutter lies auf was anderen deuten. „Nein, wir kannten uns nur. Ich mochte deinen Vater, gefühlt schon immer. Einfach ewig, doch er verriet das Dorf.“ Ein Entsetzen zeichnete sich auf Amis Gesicht ab. Sie? Die Tochter eines Verräters? Eines Verbrechers? Sie schluckte, senkte ihren Kopf. Die schwarzen Strähnen ihrer Haare, fielen ihr ins Gesicht. Das machte sie immer, wenn sie sich schlecht fühlte. Es wurde nicht einfacher, alles zu erklären. Ino fühlte sich komplett überhitzt, sie wollte sich alle Details ersparen. Soviel an ihn zu denken, fühlte sich grausam an, wie eine Folter. „Es war halt passiert Ami. Sein Name lautete Uchiha Sasuke!“ Da war es geschehen, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen gerissen. Sie war die Tochter von Sasuke Uchiha? Sie hatte schon oft diesen Namen gehört, selten kam was Gutes danach. Der Yamanaka Tochter war auch bewusst, was mit dem Uchiha-Clan passierte. In ihr floss auch dieses Blut und sie wusste nicht, wie sie sich dabei fühlen sollte. Als sie wieder den Kopf hoch um in das Gesicht ihrer Mutter zu blicken, sah sie, wie still und ruhig ihre Mutter da saß. Ino hatte einen leeren Blick, sie starrte ins nichts und die Tränen kullerten einfach so runter. Es war zuviel! Hysterisch sprang Ami vom Platz, entfernte sie von ihrer Mutter und lief raus, sie lief so schnell sie konnte. Sie beachtete gar nicht die Menschen, welche sie überrannte. Ein paar empörte Sprüche fielen in ihre Richtung, doch das war ihr ganz gleich. Das einzige was in ihrem Kopf hallte, war der Name ihres Vaters, Sasuke. Uchiha. Es war eine ruhige Seitenstraße, wohin Ami sich treiben lies. Es gab eine Person, welche sie jetzt zu gern sehen würde, vielleicht würde er verstehen. Sie hoffte sehr, er war zuhause. Sie klingelte an der Tür. Eine hübsche Frau, Mitte dreißig mit Haselnussbraunen Augen öffnete die Tür. Sie war überrascht, als sie das junge Mädchen um die späte Uhrzeit sah. „Ami-chan? Was führt dich hierher?“ Es war anzusehen, dass Ami nicht ganz bei sich war. Was wohl passiert war? Sofort ausfragen wäre unhöfflich. Ami stotterte, sie wirkte nervös und zitterig: „Te-Tenshimaru. Ist Tenshimaru da, Tenten-san?“ Die Angesprochene nickte und bot den Überraschungsbesuch herein. Als Ami das Haus der Hyuugas betrat, roch sie den Duft vom frisch gekochten Abendessen. Jetzt merkte sie auch, dass sie Hunger hatte, nur was es nicht ihr großes Problem. Sie ignorierte alle Außenreize und klopfte an Tenshimarus Zimmertür. Als dieser sah, wer sich da anmeldete, staunte er nicht schlecht. Begrüßte seine Kollegin doch mit einem lässigen Lächeln. In dem Moment fiel Ami auf, wie ähnlich Tenshimaru seiner Mutter sieht. Ein Ebenbild! Sie betrat das Zimmer, Tenshimaru saß im Hockersitz auf dem Boden, grinste und erwartete eine Erklärung. Sie lies sich verzweifelt mit einem Stöhnen auf den Boden sacken und Tenshimaru wusste, die Sache war ernst. Aus Spaß würde sie nicht herkommen. „Es tut mir leid, dass ich so spät auftauche, Tenshimaru. Ich brauche deine Hilfe!“ Dieser verstand nicht wirklich wovon sie da zu reden schien, es war ihm auch danach einen frechen Spruch abzulassen. Tenshimaru lies es dennoch sein, da er Ami ansah, dass es ihr schlecht ging. Also hörte er zu, er saß still da, als seine Gegenübersitzende mit einer entsetzten, ängstlichen Stimme erzählte, was sie grade von ihrer Mutter erfahren hatte. Als sie den Namen des Uchihas erwähnte, ergab einiges einen Sinn. „Ami, es ist doch schon mal passiert!“ Diese schaute ihn perplex an. Schonmal passiert, wann? Als sich Tenshimarus Gesicht ebenfalls verfinsterte, begann Ami langsam zu begreifen. Es traff sie mitten ins Herz, als der Name ‚Kaoru’ fiel. Plötzlich wurden alle beide still. Es war wie ein Flashback, das die Beiden zurückführte. Zurück in die Zeit als die Chu-Nin Auswahlprüfung stattfand. Ihre erste Chu-nin Auswahlprüfung. Ungefähr vor zwei Jahren… Flashback… Sie waren grade im Wald des Todes, dem praktischen Teil der Prüfung. Ami, Tenshimaru und ein weiterer, unscheinbarer Junge Namens Kaoru trudelten im Wald umher. Wie alle anderen Teams hatten sie vor Stunden ihre Schriftrolle erhalten. Es hieß, dass man diese Schriftrolle und das Gegenstück dazu ungeöffnet in den Turm bringen sollte und sie hatten dafür genau fünf Tage. Das Team war im Besitz der Rolle ‚Erde’ und hielten somit Ausschau nach einem Team, welches die Schriftrolle mit der Aufschrift ‚Himmel’ besaß. Tenshimaru trug die Rolle bei sich. Er war der Anführer, ein stolzer Hyuuga-Junge mit unbegrenzen Waffenkentnissen. Ami folgte ihm auf Schritt und Tritt, alles was Tenshimaru sagte war richtig und das meiste wurde von ihr befürwortet. Kaoru dagegen war körperlich sehr schwach. Er war sehr dünn, wirkte mit seiner blassen Haut dauerhaft krank und hatte vor allem Angst. Keiner verstand, warum ihr Sensei diesen Jungen zur Prüfung lies. Doch als Antwort sagte er nur: „Entweder das Ganze Team oder keiner!“ Tatsächlich mangelte den dreien es an Teamkraft, obwohl sich die Drei doch gut ausglichen. Der Tag neigte sich dem Ende und es wurde dunkel. Kaoru wollte unbedingt eine Pause einlegen. Nach ewigen hin und her stimmten ihm die anderen Beiden zu. Als Kaoru ein Feuer machen wollte, wurde wieder ein Streit zwischen den Ge-Nins ausgelöst. „Scheiße, Kaoru, wie dumm bist du eigentlich? Willst du das sie uns finden?!“, brüllte Ami. Der arme Kaoru zog sich schüchtern zurück. Er war es leid, sich ständig wie Dreck behandeln zu lassen. Ami hatte ständig irgendwelche Beleidigungen und erniedrigende Sprüche für ihn übrig, während Tenshimaru ihn in den meisten Fällen ignorierte. Als Tenshimaru nicht aufpasste, nahm Kaoru seinen Mut zusammen und krallte sich die Schriftrolle. Prahlend schrie er: „Ihr hört sofort auf mich so Behandeln, oder ich öffne die Schriftrolle!“ Tenshimaru und Ami wussten, es war ernst. „Tu es nicht, Kaoru, wir werden alle sterben, wenn das passiert!“ „Ist mir egal! Ich habe eh keinen Bock mehr und euch nehm ich einfach mit!“ Ami erschrak als sie diesen Blick in den Augen ihres sonst so zurückhaltenden Teamkameraden sah- Kaoru war wie ausgewechselt. Mit einer Handbewegung drohte er die Schriftrolle zu öffnen. Amis Körper reagierte schneller als der Verstand. Es war unglaublich was sie fühlte. Ihre Kräfte stiegen, ihre Sinne wurden verschärft. Sie griff ruckartig einen Kunai aus ihrer Tasche und bevor Kaoru eine falsche Bewegung machte, steckte sie ihm das Wurfmesser mitten ins Herz. Dieser sackte zusammen, hustete. Tenshimaru war erstarrt. Er konnte gar nicht glauben was da grade passierte. Es war das erste Mal, dass er jemanden vor seinen Augen sterben sah. Das Opfer war auch noch sein Kamerad, sowohl auch der Täter. Als er einen kurzen Blickkontakt mit Ami hatte, sah er, dass ihr rechtes Auge eine ungewöhnliche Form angenommen hatte und rot war. Es schleuderte ihn nach hinten, ängstlich blickte er Ami an. Da er vor Angst nicht den Blickkontakt halten wollte, kniff er die Augen zusammen. Er fürchtete, dass alles vorbei war. Ein kreischen. Als er sich traute seine Augen zu öffnen, sah er eine erschütterte Ami. „Kaoru, Kaoru! Stirb nicht! Kaoru!“ Als sie das Blut an ihren Händen kleben sah, verstand, dass es ihre Schuld war. Sie schaute zu Tenshimaru. Todesangst stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Sag mir, dass es nicht wahr ist!“ Panisch sprang dieser auf: „Es war nicht unsere Schuld, okay? Er hat provoziert, okay?!“ Seine Kurzatmigkeit verstärkte sich. Beide fürchteten sich so sehr, dass sie voneinander wegrannten. Im Turm waren sie nicht eingetroffen. Da sie auch nicht als ein Todesfall gemeldet waren, wurde nach der Prüfung nach ihnen gesucht. Erst zwei Jahre später trauten sich die beiden wieder an der Prüfung Teilzunehmen und über diese Geschichte wurde nie wieder gesprochen. Flashback Ende „Das wusste ich nicht mehr..“, murmelte Ami: „ich erinnere mich kaum daran!“ Die Wahrheit war auch, dass sie erst gar nicht erinnert werden wollte. „Tenshimaru, ich wollte eigentlich, dass du mir Hilft, meinen Vater zu finden.“ Der junge Mann war überrascht, als Ami das einfach so sagte. Er hob die Hand, sie schlug ein. „Na klar, heute um Mitternacht – vorsichtig wegen der Wache!“, grinste Tenshimaru. Ami lächelte: „Danke, Tenshimaru. Also bis Mitternacht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)