Sick Desire von KateBerrie (my love is bad for you !) ================================================================================ Prolog: Verlorenes Gold ----------------------- Weiße Schneeflocken fielen vom Himmel, glitten durch die kalte Winterluft langsam auf die Stadt herab und bedeckten unweigerlich immer mehr die Straßen, die Dächer der Häuser in Tokio und auch ihr schwarzes Haar. Doch sie schien ihre Umgebung, die wahrlich einem weißen Teppich glich, gar nicht wahrzunehmen. Sie stand, ohne jegliche Bewegung, mitten im Schnee. Hinter ihr befand sich einige Meter entfernt eine Hauptstraße, die natürlich, um diese Uhrzeit, voll befahren war, doch auch dies schien sie nicht zu stören. Ihr Blick war wie festgeklebt, richtete sich nur auf eine bestimmte Sache, eine bestimmte Stelle auf der Wiese, für sie war es das Wichtigste auf der Welt ... Ein viereckiger Stein ragte aus der Schneemasse heraus, die aber das Meiste vergraben hatte. Ein goldener Schriftzug war halb zu erkennen, aber nicht zu entziffern. Im Moment war sie die Einzige, die wusste, was dort eingemeißelt war. Kein Wunder, wenn man daran dachte, dass sie jeden einzelnen Tag seit einem Jahr hier stand. Wegen ihm. Wie lang ich wohl schon hier stehe, fragte ich mich still, und wandte meine Augen keine Sekunde von dem Grab ab. Wohl schon eine ganze Weile, beantwortete ich mir meine Frage selbst, da außer mir ja niemand hier war. Mein dunkelblauer Mantel, der mir bis zu den Knien ging, wärmte mich gar nicht mehr, meine Finger zitterten und waren schon fast unterkühlt, genauso wie meine Beine, die in den dunkelbraunen Stiefel steckten, doch sie waren von dem Schnee umhüllt und so wurden sie mit der Zeit durchnässt und froren. Ich spürte die Schneeflocken, die auf mein Haar fielen, sie immer mehr in Anspruch nahmen und sie weiß werden ließen. Es war mir egal. Beinahe alles war mir egal, nur um eins kümmerte ich mich, um dieses Grab, das Grab, dass ich selbst errichtet hatte, zusammen mit meiner Familie. Inuyashas Grab. Der Tag an dem er gegen Naraku verloren, und uns alle verlassen hatte, insbesondere mich, war der schlimmste in meinem Leben gewesen ... *Vor etwa einem Jahr im mittelalterlichen Japan* „Inuyasha!“ Kagome schrie ihren ganzen Kummer hinaus, Tränen liefen ihr über die Wange als sie den Hanyou regungslos am Boden liegen sah, neben ihm das zerbrochene Schwert seines Vaters, Tessaiga. Kagome rannte auf ihn zu, ließ sich neben ihn fallen, direkt in die große Blutlarche, die sich um Inuyasha herum ausgebreitet hatte. Seine Augen waren leer, der wundervolle goldene Glanz in ihnen, den sie so liebte, war verschwunden. Zitternd krallte sie sich mit ihren Händen, an seiner roten Kleidung fest, schluchzte und weinte bitterlich, unweigerlich durchnässten ihre Tränen sein Oberteil. Kagomes Herz zersprang in viele kleine Stücke, genauso wie das Shikon no Tama damals, als sie es mit ihrem Pfeil getroffen hatte. Der Anfang ihrer Reise mit Inuyasha. Narakus widerliches Lachen hallte augenblicklich durch die Gegend. Er wusste, dass er gewonnen hatte und es war die reinste Genugtuung gewesen, seinen hasserfüllten Gegner tot zu sehen. Sein Plan war aufgegangen. Endlich! Shippo stand nun traurig neben Kagome, betrachtete sie mitfühlend, aber auch Inuyasha sah er fassungslos an. Er wollte nicht glauben, was er selber eben mitangesehen hatte. Miroku und Sango waren geschwächt vom Kampf und lagen ebenfalls geschlagen auf dem Boden. Kirara versuchte Sango wachzubekommen, indem sie ihre Wange mit ihrer Nase anstupste und miaute. Doch es half alles nichts. Die Augen der DÄmonenjägerin öffneten sich nicht. „Kagome.“, flüsterte Shippo und im rollte eine Träne die Wange hinunter. Doch Kagome reagierte nicht, weinte weiter, sie wusste, dass Inuyasha nicht nur geschlagen, sondern, dass sein Leben von diesem Widerling Naraku ausgehaucht worden war. Er war zu stark für ihn gewesen. Ihr geliebter Inuyasha hatte verloren! Sie konnte und wollte es einfach nicht wahrhaben, doch die Realität traf sie knallhart, stieß ihr gnadenlos ein Messer in den Bauch, und verletzte sie beinahe tödlich. * * * * * „Inuyasha.“ schluchzte ich nun und meine Sicht verschwamm allmählich, Tränen kullerten langsam über meine kalten Wangen, seinen Grabstein konnte ich kaum noch erkennen. Warum nur? Fragte ich mich und vergoss noch mehr salzige Flüssigkeit, die aus meinen Augen kam. Langsam sackte ich zusammen, da meine Beine nicht mehr wollten und fiel kniend in den Schnee. Nie im Leben hatte ich auch nur den Gedanken daran verschwendet, dass dich Naraku besiegen könnte .. und doch .. und doch hatte er es geschafft. Inuyasha ! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)