Blau und Silber von Katzenelch ================================================================================ Kapitel 1: Möge das Kuppeln beginnen! ------------------------------------- Wieder eine neue FF, mit dem Wissen, dass ich meine anderen Projekte vielleicht auch mal weiter machen sollte. Aber da ich gerade hierauf Lust habe... ihr kennt das sicher selbst ;) Es handelt sich hierbei um eine Fanfiktion zu der Fanfiktion „Home Sweet Home“ von Rabenkralle (Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/334913/337328/ ) und spielt parallel dazu, aus der Sicht von Matsuri. Zwar ist es nicht zwingend notwendig, die originale FF zu lesen, aber ich würde sie dennoch sehr ans Herz legen, denn sie ist ein Muss für jeden Suna-Fan, bzw. Temari-Fan. Lange Rede, kurzer Sinn. Die meisten Charaktere gehören natürlich – bis auf ein paar Interpretationen – Masashi Kishimoto. Warnung: Wer schlechte Erfahrung mit dem Thema Sex (mit „schlecht“, meine ich traumatisierend) gemacht und diese noch nicht ganz verarbeitet hat, den möchte ich vom Lesen der FF „Blau und Silber“ abraten. Jetzt kann es endlich los gehen. Viel Spaß. ~*~*~*~*~*~*~ Matsuri kramte geräuschvoll in ihrer Tasche herum. Sie hasste es, wenn sie ihre Uhr nicht fand. Ein Seufzen ertönte vom Sofa. Sie ignorierte dieses und suchte unbeirrt weiter. Sie musste doch irgendwo sein... „Willst du mir nicht langsam mal erzählen, worüber du mit mir sprechen möchtest?“, ertönte Kankurous Stimme genervt. So wichtig war die Taschenuhr dann doch nicht, wenn sie sich nur beeilen würde, sollte der Zeitplan klappen. Matsuri schritt noch einmal durch den Raum und blickte in den Flur, um zu prüfen, ob die Luft rein war. Kankurou atmete zischend aus. „Sie ist wirklich nicht da. Jetzt komm hier rüber und erzähl. Das ist ja schlimm mit dir!“ „Tut mir leid, ich bin auf Entzug“, erklärte sie, als sie sich zu ihm auf das Sofa setzte. Ihr Gegenüber runzelte die Stirn. „Ich sehe das nicht als Grund, sich wie ein Degu auf Schokolade zu verhalten. Also wenn du darüber sprechen wolltest, bist du definitiv an der falschen Adresse. Oder sind dir die Liebhaber ausgegangen?“ „Nein.“ Matsuri rollte mit den Augen. „Es geht um Temari. Mir ist aufgefallen, dass sie seit ihrer Trennung mit Shikamaru immer prüder und langweiliger geworden ist. Deshalb bin ich der Meinung, sie sollte mal endlich wieder lockerer werden und mit einem Typen ausgehen.“ Sie warf einen Blick auf eine mit Kamelen bestickte Kuscheldecke. „Für ihre Tochter Kairi, wäre es sicher auch besser, wenn sie Chance auf einen Vater hätte. Noch ist sie nicht mal ein Jahr alt, also anpassungsfähiger.“ Ihr Blick wanderte wieder zu Kankurou. „Zudem sollte sogar sie sicher Bedürfnisse verspüren und etwas weniger kratzbürstig werden, wenn diese mal befriedigt werden würden.“ Ihr Gegenüber fing an zu feixen. „Ihr habt also wieder gezankt? Aber ich verstehe, was du meinst.“ Schützend hält er die Hände vor sich. „Ich werde sie allerdings nicht darauf ansprechen, denn sonst mutiert sie zu einem wahren Hausdrachen.“ Matsuri nickte verstehend und dachte einen Augenblick nach. „Ich werde sie heute mal mitnehmen und mit ihr Sunas Nachtleben unsicher machen!“ „Ja, klar“, meinte Kankurou ironisch, „darauf wird sie sicher liebend gerne eingehen. Sie geht ja so gerne nachts aus.“ Ein fieses Grinsen ummalte Matsuris zierliches Gesicht. „Das wird sie auch, denn wir werden ihr keine Wahl lassen. Und du wirst es ihr verklickern!“ Matsuri stand auf und stellt mit Erheiterung fest, dass Kankurou zwar protestieren wollte, aber noch mit sich rang. Sie würde ihm keine Zeit lassen, ihren Plan abzulehnen. „Sag' ihr, dass ich sie um neun abholen komme.“ Rasch verließ sie das Haus, ohne auf eine Antwort zu warten. ~*~*~*~*~*~*~ Zu Matsuris Glück, hatte sie ihre Taschenuhr wieder gefunden. Sie lag noch bei ihr zu Hause, auf der Kommode und tickte leise vor sich hin. Die anderen Uhren, die sich in der Wohnung befanden, antworteten ihr, wie ein dröhnendes Echo. Dank ihnen hatte die Stille keinen Platz in ihren vier Wänden. Die Uhren waren – abgesehen von den Möbeln – das Einzige Inventar in ihrem Zimmer. Nicht nur tickende Uhren mit Ziffernblättern in verschiedenster Ausführung, sondern auch Sonnenuhren an den Fensterbänken und zahlreiche Sanduhren waren hier versammelt. Besonders auffällig war ein blaues Stundenglas, welches mit silbernem Pulver gefüllt war. Matsuri musste sich beeilen, wenn sie bis neun Uhr wieder bei Temari aufschlagen wollte. Hastig zog sie einige Kleidungsstücke aus dem Schrank, welche ihr eventuell zu groß waren und die Schublade mit ihrer gesamten Kosmetik leerte sie in ihrer Handtasche. Sie war auf alles vorbereitet, auch darauf, dass sich ihre beste Freundin ungestylt antreffen würde und selbst Hand anlegen müsste. ~*~*~*~*~*~*~ Neun Uhr war rum und Matsuri kam wie angekündigt bei Temari zu Hause an. Zu ihrer Freude, wehrte sie sich nicht gegen ihr Vorhaben, sie heute Nacht ein wenig auszuführen. Innerlich sprach sie Kankurou dafür ihren Dank aus, denn er schien gute Vorarbeit geleistet zu haben. Einzig Temaris Kleidung war noch etwas daneben, weil sie, wie gewohnt, total prüde wirkte. Zudem hatte sich Kairi kreativ an ihrem Oberteil ausgelebt. Sie konnten also nicht direkt aufbrechen, aber damit hatte Matsuri bereits gerechnet. Sie gingen in das Zimmer ihrer besten Freundin, wo Matsuri ihre Kleidungsstücke auf dem Bett auslegte. Im Augenwinkel bemerkte sie, dass Temaris Augenlider immer weiter nach unten wanderten, während ihre Augenbrauen den Weg nach oben suchten. Ihr gefiel ihre Auswahl also nicht, dabei hatte sie ihres Erachtens nach richtig gute Sachen rausgesucht, die ihr sogar passen müssten. Okay, alles andere wäre auch zu knapp für sie gewesen. Da sich Temari für keines dieser Goldstücke zu begeistern schien, traf Matsuri selbst die Wahl. Sie zog einen recht dehnbaren Rock und ein der Haut schmeichelndes Top heraus und drückte diese Sachen ihrer Freundin in die Hand. „Anziehen“, forderte Matsuri mit einem Augenzwinkern. „Für mehr Stoff hat dein Geld nicht mehr gereicht? An deiner Stelle hätte ich nach einer Gehaltserhöhung gefragt“, stichelte Temari, zog sich aber dennoch um. Zu Matsuris Entsetzen trug sie weiße, langweilige Unterwäsche. Und sie dachte, schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Kurz darauf wurden die beschämenden Dessous durch die in kosmisch rot gehaltenen Kleidungsstücke überdeckt und verwandelten ihre Freundin in eine Wonne. Das Top schmiegte sich wie erwartet um ihre Oberweite und betonte ihren großzügig gewachsenen Busen, ohne ihren Bauch zu entblößen. Der Rock saß sichtlich eng und fiel deswegen kürzer aus, als er es bei Matsuri tat. Doch selbst da hatte Temari Glück, denn ihr Hintern war trotz ihrer weiten Hüften, knackig. Mit diesen Kurven sah sie aus wie eine Sexgöttin, die sie am liebsten selbst gleich ausgepackt hätte, würde sie damit nicht ihre Freundschaft riskieren. Matsuri schüttelte entsetzt den Kopf. Was dachte sie sich nur. Temari war doch gar nicht ihr Typ. Im Bett war sie bestimmt todlangweilig. Es lohnte sich also nicht, es zu riskieren. Temari missverstand das Kopfschütteln. „Du gibst also zu, dass es nuttig aussieht?“, fragte ihre Freundin mit einem überlegenen Grinsen. „Niemals! Es fehlt nur noch eine Kleinigkeit.“ Matsuri kramte in ihrer Tasche und holte einige kleine Plastikbehälter hervor. „Deine Augenfarbe beißt sich noch mit dem Rot. Das überspielen wir mit silbernem Lidschatten.“ „Wäre es nicht einfacher, Kleidung zu wählen, die mir auch steht?“ „Hast du denn etwas in der Richtung da?“ Temari deutete hoffnungsvoll auf ihren eigenen Kleiderschrank, doch Matsuri schüttelte energisch den Kopf. „Abgelehnt!“ Sie fing an, ihre Freundin zu schminken. Sie benötigte ohnehin unglaublich viel Gesichts-Makeup, da Temaris Augenringe fast schon denen von Gaara Konkurrenz machten. Matsuri lächelte bei dem Gedanken an Gaara. In ihrem Herzen sprürte sie ein seichtes, angenehmes Flackern, welches nur von einem leichten Stechen begleitet wurde. Ein schöner, schwärmender Traum, den sie nur noch träumte. Es war bereits neun uhr dreißig, als Matsuri ihr Werk vollbracht hatte. In ihren Augen, hatte sie Aschenputtel in eine Cindarella verwandelt. Temari selbst aber wirkte dennoch undankbar. Sie bezeichnete ihr Styling weiterhin als 'nuttig'. Also bitte, dachte sich Matsuri, wenn ich sie hätte 'nuttig' einkleiden wollen, dann hätte ich ihr auch entsprechende Unterwäsche besorgt und sie lediglich eine Jacke darüber ziehen lassen! Freizügig, erregend und abenteuerlustig. So würde ich es beschreiben! Einen kurzen Augenblick stellte sie sich ihre Freundin als Domina vor. Schwarzes Latex sähe sicher auch geil an ihr aus. „Du fängst gleich an zu sabbern“, holte Temari sie aus ihrer Traumwelt zurück, „wenn wir jetzt doch hier bleiben, habe ich sicher kein Problem damit.“ „Nein, nein. Wir können sofort los!“ Matsuri winkte Kairi zum Abschied. „Tschüss, kleine Maus. Deine Ma' und ich gehen jetzt die Sau raus lassen. Ärgere deinen Onkel nicht zu sehr.“ Die Ma' ließ ein gequältes Lachen vernehmen. ~*~*~*~*~*~*~ Matsuri wusste ganz genau, wohin sie ihre beste Freundin führen würde. Zu Otoses Bar, die beste Lokation, wenn man etwas gutes aufreißen wollte. Zudem müssten sie noch Happy Hour haben. Sie betraten die Bar und die Kupplerin in Spe glaubte Recht zu behalten. Da der Laden gerammel voll war, sah sie dies als Indiz, dass sie eine gute Wahl getroffen habe. Gerade noch sah sie, wie zwei Plätze direkt an der Bar frei wurden und zog Temari mit sich, damit niemand anderes die Hocker wegschnappen konnte. Glücklicherweise schien die Stimmung unter den Leuten recht ausgelassen zu sein. Matsuri hatte schon Übung darin, zu erkennen, an welchen Abenden eher Schlägereien, oder ähnliches aufkamen. Sie konnte so etwas fast schon im Voraus riechen. Das musste an ihrer Feierübung liegen und hatte sie schon vor einigen unangenehmen Situationen gerettet, wie sie meist aus Erzählungen erfuhr. Doch für heute und für Temari sah sie grünes Licht. „Was willst du trinken?“ „Ein Wasser bitte.“ Wasser? Wasser!? Es war Happy Hour und 50% auf alle Cocktails! Fruchtig bis prickelnd war alles da, was die Sinne betörte und sie wollte lediglich ein Wasser!? Das ging gar nicht. Entgegen der Bitte, bestellte Matsuri einen Grasshopper und einen Sex on the Beach. Der Grasshopper passte irgendwie zu Temari, die skeptisch ob der Bezeichung für 'Wasser' wurde. So sehr, wie sie sich nach ihrem Ex sehnte, der im Grünen dahinvegetierte, würde sie vielleicht offener werden, wenn sie etwas Grün zu trinken bekam. Vielleicht könne sie dann auch mal etwas reizvolles in einen dieser Männer interpretieren und nicht nur in diesen Fehlschlag von einem Mann. Matsuri schob Temari ihr Getränk zu. Sie würde schon lernen, mal wieder Spaß zu haben. Auch würde sie zugeben müssen, dass es selbst ihr mal gut tue, nicht immer nur zu Hause zu versauern, so süß ihre kleine Maus auch war. Wozu hatte man einen solch hilfsbereiten Bruder, wenn man es nicht nutzte? Also sie an ihrer Stelle, hätte das ja schon voll ausgenutzt. Temari roch skeptisch an ihrem Getränk, probierte dieses vorsichtig und wollte sich scheinbar nichts anmerken lassen. Matsuri grinste siegessicher. An dem Zucken in der Nasenspitze sah sie, dass ihr gefiel, was sie schmeckte. Nach nur kurzer Zeit zierte ein Hauch rosa die Wangen, ihrer Freunden. Aw, sah das süß aus. Es würde ein Leichtes werden, sie abzufüllen und auch ein Mann musste nicht viel trinken, damit sie einem gefiel. Sie musste ja nicht der Liebe für's Leben begegnen, sondern sich nur einmal richtig verwöhnen lassen. Nebenbei bemerkte Matsuri, wie gut ihr Sex on the Beach ihr schmeckte. Wie gerne hätte sie das gerade? Mit einem kitschigen Sonnenuntergang wäre das vielleicht ganz romantisch. Temari fand ihre Vorstellung eher lächerlich, da es hier doch Sand in Hülle und Fülle gebe und ihr Bruder Kankurou würde sich sicher dazu breit schlagen lassen, da er schon so lange Single sei. Matsuri stutzte kurz. Wollte sie ihn ihr gerade schmackhaft reden? „Du weißt doch, dass...“ „... du was von Gaara willst?“, beendete Temari den Satz. „Dann frag ich mich aber, warum du dich in solchen Läden wie diesen hier herumtreibst.“ Ihre Freundin schien nicht zu ahnen, wie weh ihre Aussage tat. Doch sie würde es nicht zeigen. Noch nie hatte sie ihre beste Freundin spüren lassen, dass sie insgeheim litt und sie würde ihr auch nicht gerade heute damit zur Last fallen. Matsuri hasste ohnehin Menschen, die mit ihren eigenen Problemen hausieren gingen und Temari hatte selbst genug um die Ohren. Außerdem waren sie heute hier, um ihre Stimmung zu erheitern. Also würde sie etwas von ihrer Philosophie mit ihr teilen. „Ich halte mir – im Gegensatz zu dir – eben alle Möglichkeiten offen und schaue mich um, falls das nichts werden sollte.“ Ja, das klang schon viel optimistischer. Sie biss auf der Orangenschale herum, die übelst bitter schmeckte. Wieso tat sie das immer wieder, wenn sie doch schon vorher wusste, dass bittere Dinge ihr nicht schmeckten? „Wenn du so weiter machst, wird das auch nichts mit euch beiden. Gaara ist gefühlsmäßig doch immer noch völlig verkorkst und du steigst lieber mit irgendwelchen Pennern in die Kiste, anstatt ihn nach 'nem Date zu fragen. Und dass du von ihm keine Initiative erwarten kannst, ist mehr als offensichtlich.“ Das hatte gesessen. Versehentlich schluckte Matsuri ein Stück Orange herunter. Es brannte im Hals. Der Schmerz verging schnell, als der erlösende Alkohol nachfloss. Das Glas war leer. „Sei nicht so gemein!“ „Ich sage bloß die Wahrheit, auch wenn's wehtut.“ Sogar mehr als das. Matsuri wusste sehr wohl, was sie falsch machte und doch konnte sie es nicht ändern. Es ging einfach nicht. Sie neckte ihre Freundin, doch das unruhige Gefühl in ihrer Brust ging nicht weg. Sie musste es runterschlucken, denn dies war ihr Abend. Ihr selbst würde es besser gehen, wenn der ernste Gesichtsausdruck ihrer Freundin einer entspannten Mimik weichen würde. Matsuri schnappte nach einem neuen Cocktail und trank diesen – vielleicht etwas zu hastig – hinunter. Das reinigende Gefühl des Alkohols lässt ihre Gliedmaßen angenehm kribbeln und der fruchtige Geschmack erheiterte ihre Sinne. Möge das Kuppeln beginnen! Matsuri entdeckte auch schon ihren Kandidaten Nummer eins. Er hatte dunkles, mittellanges Haar und ein starkes Kreuz. Eine Schultermuskulatur, die zum Streicheln und Kratzen einludt. Sein Name fiel ihr nicht mehr ein, doch die waren ohnehin nur Schall und Rauch. Sie fand es ohnehin unsinnig, beim Sex den Namen des jeweils anderen auszuschreien. Schließlich wollte sie nicht in solch einem Moment an die Einfallslosigkeit der Eltern erinnert werden. Vor allem nicht, wenn man selbst nach dem Fest benannt wurde, auf dem man gezeugt wurde. Sie winkte den Auserwählten zu sich her und versuchte Temari ihm vorzustellen. Allerdings hatte der Typ schon so viel Alkohol konsumiert, dass Matsuri kein Wort von dem verstand, welches er vor sich hinlallte. An Temaris Gesichtsaudruck konnte sie auch ablesen, dass er ohnehin durchgefallen war. Dann halt jemand anderes. Erneut sondierte sie den Raum, während sie an dem bereits dritten Cocktail nippte. Nach nur kurzer Zeit erblickte sie einen schlacksigen Typen, der von der Körperhaltung an Shikamaru erinnerte und im Bett war er auch nicht schlecht. Genau das richtige für Temari. Doch auch dieser scheiterte, als er Temari nur kurz ansah, ihrem bösen Blick begegnete und aus Angst das Weite suchte. Vielleicht doch etwas bodenständigeres, wie sie immer zu predigen pflegte? Wie aufs Stichwort sah Matsuri, Shouta die Bar betreten. Sie erinnerte sich sogar an seinen Namen! Von ihm wusste sie auch, dass er einfühlsam war und sie wesentlich mehr Zeit brauchte, ihn ins Bett zu bekommen. Das sollte klappen. Matsuri krallte sich ihn, bevor er sich einen anderen Platz aussuchen konnte und schliff ihn zu ihrer Freundin. Er torkelte bereits ganz schön. Entweder hatte er bereits vorgesoffen, oder er kam von einer anderen Party. Aber immerhin war er noch nüchtern genug, sich mit Temari zu unterhalten und zu Matsuris Entzücken fand er großen gefallen an der alleinerziehenden Mutter. Ihre Kurven waren aber auch umwerfend. Nach nur fünf Minuten fing er an, ihre Freundin zu befummeln und sehnsüchtig sah Matsuri dabei zu. Ob sie mitmachen sollte? Kaum hatte sie das gedacht, schlug Temari dem Typen auf die Finger. Dabei hatte er nur sanft ihre Hüfte gestreichelt. „Das sind ja wirklich extrem nette Leute“, entfuhr es ihrer Freundin spürbar angewidert und zog die Nase kraus. Wenn er nicht derart vorgeglüht hätte, hätte er vielleicht eher eine Chance gehabt. „Okay, betrunken kannst du ihn vergessen, aber nüchtern ist er ein wahrer Gentleman!“ „Das merke ich.“ Ihr Ton triefte vor Ironie, welche Shouta nicht zu bemerken schien. Er lehnte sich weiter vor. Matsuri kannte diese Geste, er wollte ihren Hals liebkosen. Temari, die scheinbar nicht wusste, was sie verpasste, packte ihn fest am Handgelenk, um ihn wieder auf Abstand zu zwingen. „Ach, übrigens“, meinte sie an Shouta gewandt, „ich hab zu Hause ein neun Monate altes Baby.“ Matsuri grinste erst, als sie merkte, was ihre Freundin vor hatte. Bei Shouta würde das nicht funktionieren. Dennoch entgleisten ihm zu ihrem Erstaunen die Gesichtszüge. „Was, 'n kleiner Schreihals?!“, stammelte er, was Matsuri verwirrt aufhorchen ließ, „Nee, Kinder mag ich nicht!“ Binnen Sekunden gewann er den größtmöglichen Abstand, den er zu Temari gewinnen konnte. Das machte einfach keinen Sinn. Wie oft hatte er zu Matsuri gesagt, dass er kleine Kinder süß fand. Betrübt musste sie sich eingestehen, dass es wohl eine Masche war, sie ins Bett zu bekommen. Irgendwie hatte es ja auch geklappt, aber musste er in Wirklichkeit das derartige Gegenteil sein? Temari war sichtlich amüsiert und erfreut zugleich über seine Reaktion. So wolle sie nun die nächsten Kerle auch filtern. Matsuri ließ den Kopf hängen. Hatte sie unter diesen Umständen noch eine Chance, sie zu verkuppeln? Während sie den Raum weiter absuchte und sich verzweifelt fragte, welcher Typ denn noch in Frage kommen würde, versuchte sie im Gespräch mit Temari herauszubekommen, worauf sie anspringen könnte. Doch sie schien sich fast nur mit Büchern zu beschäftigen und sie kannte keinen, der ihr mal davon erzählt hätte, dass er gerne lesen würde. Wie konnte es auch großartig Spaß machen, in so 'nem ollen Sessel alleine zu versauern und in einem staubigen Schinken zu starren. Wobei Mangas ja noch gingen, aber das würde sie Temari nicht sagen, sonst lachte sie bestimmt darüber. Matsuri erzählte ihr lieber nur, dass sie Fantasy und so etwas nicht besonders mögen würde. „Du meinst Psycho-Thriller und Horror?“, erwiderte Temari mit hochgezogenen Augenbrauen. „So was liest du?“ „Da es mich gut unterhält, ja.“ „Ich würde mir wahrscheinlich vor Angst in die Hose machen. Für solchen Kram hab ich eine zu rege Fantasie ...“ Matsuri dachte dabei an den Zombiefilm, den sie mal gesehen hatte und dann an die Mission, an dem ihr Opfer noch Nachzuckungen hatte. Sie dachte wirklich gleich stehe der wieder auf, um ihr Gehirn zu fressen. „Ich auch, aber das ist es mir wert.“ Die möchtegern-Kupplerin starrte ihre Freundin verblüfft an. Sie mochte so was!? Ihre Vorstellung von einer dominanten Temari in Latex verpackt, nahm immer realistischere Formen an. „Okay, deine sadomasochistische Veranlagung zieh ich von nun an in meiner Suche nach einem passenden Mann für dich mit ein. Stehst du auch auf Fesselspiele?“ Temari grinste – hatte sie etwa wirklich ins Schwarze getroffen!? „Das ist ein absolutes Muss!“ Darauf wollte Matsuri anstoßen und trank den bereits fünften Cocktail in einem Zug aus. Sie bekam noch nicht einmal mehr mit, wonach er schmeckte, nur dass die Lichter um sie herum so lustig tanzten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)