Schicksalswege von Runenmagierin (Es ist nicht immer leicht - aber es gibt immer einen Weg) ================================================================================ Kapitel 3: Einführung --------------------- Keiko Lächelnd sah ich zu wie Moe den Ball über den Platz dribbelte. Sie war wesentlich sicherer geworden. Ich war sehr zufrieden mit ihr und am meisten freute ich mich über das strahlen in ihren Augen. Sie hatte Spaß am Fußball und machte auch mich froh. Moe war sicherlich noch weit davon entfernt eine richtige Größe im Jr. Highschool Fußball zu werden aber sie war gut, sie hatte Talent und sicherlich auch den Willen es noch weit zu bringen. Mit der richtigen Unterstützung konnte das sicher noch etwas werden. Und wenn sie das wollte, dann wollte ich sie unterstützen. Zufrieden sah ich wie sie den Ball durch den Reifen schoss. Alleine konnte sie kaum noch etwas lernen, was sie jetzt brauchte waren Inspiration und Konkurrenz, kurz gesagt, sie brauchte ein Mannschaft. Ich hatte von Anfang an vor gehabt sie früher oder später bei unserer Mannschaft einzuführen, jetzt war der Augenblick sogar früher gekommen als ich es erwartet hatte. Und dem entsprechend hatte ich noch keine Ahnung wie ich sie davon überzeugen sollte. Moe war immer noch zurückhaltend und unsicher, das brauchte sie zwar nicht, sie konnte sich behaupten davon war ich überzeugt, aber wie sollte ich ihr das klar machen? „Hey träumst du?“ fragte sie mich als sie sich neben mich auf die Bank fallen ließ. Überrascht sah ich auf und musterte das Mädchen neben mir, das sich jetzt einen Schluck aus der Wasserflasche genehmigte. Moe schwitzte schnell, das musste daran liegen das sie in Hokkaido geboren und aufgewachsen war, sprich ein viel kälteres, raueres Klima gewöhnt war. „Ich habe nachgedacht.“ antwortete ich ihr wahrheitsgemäß. „Worüber?“ fragte sie dabei schien sie mäßig interessiert, doch mir war klar das sie sehr aufmerksam zuhörte, ich kannte sie inzwischen schließlich gut genug. „Ich kann dir nicht mehr viel beibringen, alles weitere musst du selber lernen, von anderen.“ „Wie soll ich das verstehen?“ sie war jetzt ziemlich angespannt. „Ich möchte das du in einer Mannschaft spielst.“ sagte ich sachte, wir wussten beiden welche Mannschaft ich meinte. „Welche Mannschaft würde eine Anfängerin wie mich aufnehmen?“ fragte sie trotzdem. Ich grinste nur. „So ziemlich jede. Zumindest wenn sie bemerken das du Talent hast.“ „Hab ich das?“ fragte sie gedankenverloren. Dieses mal war ich diejenige die sie aufmerksam musterte. Moe schien in die Ferne zu blicken. Ich wusste nicht viel über ihre Familie, wir hatten nicht viel geredet allerdings hatte ich über ihre Art Fußball zu spielen viel über sie erfahren. „Du hast Talent,“ sagte ich fest und sah sie dabei offen an. Moe wandte mir ihr Gesicht zu. Unsicherheit spiegelte sich in ihren Augen wieder. „Sei morgen pünktlich nach der Schule am Flussufer.“ forderte ich sie auf, dann stemmte ich mich in die Höhe und begann die Pylonen einzusammeln. Moe begann kurz darauf mir zu helfen, ich konnte sehen das etwas beschäftigte. Kurz bevor ich ging wandte ich mich noch einmal zu ihr um. „um es kurz zu sagen, du wirst kaum ein Chance gegen die Jungs haben, noch nicht.“ sagte ich, wohl wissend das sie jetzt noch unsichere sein würde. „Aber wenn du es jetzt nicht versuchst, wirst du das auch nie.“ damit ließ ich sie stehen und begab mich nach Hause. Mamoru erwartete mich nicht weit entfernt vom Stahlturm. Er war bisher der einzige der wusste das ich Moe trainierte, irgendwie hatte ich ihm ja erklären müssen das er seinen Gewohnten Übungsplatz erst einmal nicht so frei nutzen konnte wie sonst. Wie es zu erwarten gewesen war hatte Mamoru Verständnis, auch wenn er Moe gerne sofort überredet hätte mit der Mannschaft zu trainieren. „Und?“ brach er nach einiger Zeit das Schweigen. „Morgen ist sie dabei.“ erklärte ich schlicht. „Ich freu' mich drauf.“ meinte er daraufhin gut gelaunt. Ich nickte nur. Der Abend verlief wie jeder andere auch, Das Familiäre Abendessen, danach noch etwas Fernsehen oder sonst eine andere Aktivität ohne Anstrengungen und danach ins Bett, eben der Abendliche Alltag einer ganz normalen Familie. Deshalb liebte ich es so sehr hier zu sein. Hier hatte ich eine normale Familie. Hier war ich erwünscht und geborgen. Natürlich wusste ich das meine Leiblichen Eltern mich auch liebten aber sie zeigten es beide recht selten, meine Mutter sogar noch am Wenigsten. Sie war ja auch diejenige gewesen die lieber an ihre Kariere dachte als an ihre Kinder. Früher hatte ich ihr das sehr übel genommen aber inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt und außerdem hatte ich hier meine Tante Atsuko die sich um mich sorgte und sich um mich kümmerte. Seit ich in Tokio lebte fehlte es mir mehr oder weniger an nichts außer der Fähigkeit eigenständig zu laufen. Zufrieden mit dem Tag ließ ich mich heute früher als sonst ins Bett fallen. Ich glaubte voll und ganz daran das Moe morgen ihr Bestes geben würde und hoffte das sie selber das auch erkennen und dem Team beitreten würde. Als Moe am nächsten Tag in die Schule kam sah sie aus als hätte sie schlecht geschlafen aber gleichzeitig schien sie sehr entschlossen zu sein. Ich lächelte ihr aufmunternd zu, was sie etwas kläglich verzweifelt erwiderte. In den Pausen redeten wir kaum mit einander. Auch Haruna sagte keine Wort, schon gar nicht darüber das Moe sichtlich nervös und Aufgeregt war. Obwohl sie den Grund dafür bestimmt nicht kannte. Nach dem die Schulglocke das Ende der letzten Stunde verkündete wartete ich auf Moe, Shorin und Haruna waren bereits vor gegangen, die drei aus der Parallelklasse würden wahrscheinlich auch erst auf dem Trainingsplatz wieder sehen. Moe war kreide bleich, ihre Mundwinkel zuckten leicht. Ein wenig hatte ich Mitleid mit ihr aber wenn ich daran dachte wie sie beinahe weinend auf der Brücke gestanden hatte und wie viel Spaß ihr das Training gemacht hatte wusste ich das ich jetzt nicht nachgeben durfte. Moe fummelte den ganzen Weg über am Saum ihrer Bluse herum, oder richtete sich ihr dunkel blaues Haarband. Alternativ strich sie ihren Rock glatt oder steckte sich eine Strähne ihres seitlich gescheitelten und über hüftlangen rotbraunen Haare hinter das Ohr. Sie war wirklich nervös. Ein leichtes Lächeln konnte ich mir bei diesem Anblick einfach nicht verkneifen. Auch wenn ich es selber gemein fand. Immerhin hatte ich die Gewissheit das sie es konnte, Moe, die aus irgendeinem Grund ein Selbstbewusstsein hatte das man unter der Tür durchschieben konnte, hatte sicherlich panische Angst davor sich zu blamieren. Am Feld erwartete uns die gesamte Mannschaft. „Ah, da seid ihr ja endlich!“ rief Mamoru uns entgegen und kam auch gleich selber in unsere Richtung. „Hallo, ich bin Endou Mamoru, freut mich das du unserer Mannschaft beitreten möchtest.“ begrüßte er Moe sofort. „Ähm...nun...ja...freut mich.“ murmelte Moe sichtlich verwirrt. „Mamoru-niichan!“ rief ich beinahe genervt aus und schlug mir die Hand vor die Stirn. „Was denn?“ fragte er jetzt verwirrt. „Nichts.“ winkte ich ab und grinste Moe zu. Diese war jetzt immerhin wieder in der Lage zu lächeln, wenn sie auch immer noch nervös war. „Also Leute“, Mamoru wandte sich schon wieder der Mannschaft zu. „Wir bekommen heute ein neues Clubmitglied...“ „Will Takemori etwa auch Managerin werden?“ unterbrach Shorin seinen Kapitän, was diesen etwas aus der Fassung brachte. „Äh... eigentlich nicht...“ Mamoru warf mir einen unsicheren Blick zu. Ich schürzte die Lippen, musste den jedes Mädchen das dem Club beitreten wollte Managerin werden wollen? „Will sie etwas Fußball spielen?“ fragte Someoka und musterte Moe kritisch. „Was wäre wenn?“ pampte ich ärgerlich los und sah mit mörderischen Blick in die Runde. Den Blick hatte ich schon lange an Mamoru geübt und dem entsprechend funktionierte er einwandfrei. „Nichts, nichts...“ murmelte Someoka sofort. „Bestens.“ meinte ich jetzt wieder gut gelaunt. „Dann ist es also beschlossene Sache das Takemori Moe ab jetzt zum Club gehört.“ verkündete ich weiterhin lächelnd. Da Mamoru mir nicht widersprach hielten die anderen die Sache wohl für geregelt. Ich zwinkerte Moe zu, sie war sichtlich erleichtert. „Na dann,willkommen im Fußballclub.“ begrüßte Aki Moe lächelnd. „Ich wusste ja gar nicht das du Fußball spielst.“ mischte sich Haruna ein. „Nun ja,“ Moe sah verlegen auf ihre Fußspitzen. „Ich trainiere noch nicht lange.“ gestand sie leise. „Also, dann beginnen wir mit dem Training!“ unterbrach Mamoru uns enthusiastisch und legte gleich los. Ich behielt Moe im Auge. Beim Warmlaufen hielt sie gut mit, auch die Dribbelübungen meisterte sie gut, erst als es ans Schießen ging zeigte sich das sie bisher alles alleine trainiert hatte. Davon ließ sie selber sich wesentlich mehr einschüchtern als es irgendjemanden sonst kümmerte aber alles in allem verlief es gut. Moe trainierte mit Domon, dem bisher letzten Neuzugang des Clubs und dieser hatte Verständnis für ihre Anfängerphase. Während die anderen zum Mannschaftsspiel übergingen blieb er mit Moe am Rand und übte weiter hin Pässe. Ich beschloss mir das näher anzusehen. Moe stellte sich recht geschickt an aber ihr fehlte das Gefühl dafür wie fest sie schießen durfte und die Erfahrung um die Bewegung des anderen einzuberechnen. Als sie das einigermaßen raus hatte wurden auch Domon und sie einer Teilmannschaft zu geordnet. Auch hier hatte Moe Schwierigkeiten, jetzt in einem Spiel waren ihr Pässe wieder zu unsicher und ungenau. „Moe-chan setzt sich sehr unter Druck.“ stellte Haruna besorgt fest. „Ja, sie möchte auf keinen Fall einen Fehler machen.“ stimmte ich ihr zu. „Aber da muss sie jetzt durch, wenn sie das nicht alleine schafft fürchte ich können wir ihr nicht helfen.“ Ich war überzeugt von dem was ich da sagte, aber gleichzeitig auch besorgt. „Woher das nur kommt das sie solche Angst vor Fehlern hat.“ murmelte Aki, die uns bisher nur stumm zugehört hatte. „Sie hat mal gesagt das ihre Eltern sehr streng sind.“ erinnerte sich Haruna. Ich ließ mich ablenken. Moe schien ihr letztes bisschen Mut zusammen gekratzt zu haben und griff Goenji an der gerade einen Schnellen Pass von Matsuno bekam und ungedeckt war. Moe reagierte schneller als Kabeyama oder Kageno und sie lief auch schneller als die beiden. „Na los doch trau dich.“ flüsterte ich und starrte auf das Feld. Moe grätschte direkt in Goenjis lauf und schoss den Ball dadurch ins Aus. Am meisten Überrascht davon war sie wohl selber. „Das war gut, immer weiter so!“ forderte Mamoru sie fröhlich auf und auch die anderen aus ihrem Team ließen ein paar lobende Worte hören. Moe lief leicht rot an doch als Goenji ihr die Hand reichte um sie wieder auf die Füße zu ziehen nahm sie seine Hilfe verlegen lächelnd an. Damit schien das Eis auch endgültig gebrochen, durch das kleine Erfolgserlebnis beflügelt traute sich Moe viel eher selbständig zu handeln und ihre Pässe wurde präziser. Nach dem Training war sie wie alle anderen völlig erschöpft aber zufrieden. Und ich war es auch, weniger erschöpft aber hoch zufrieden. Moe hatte sich selber und auch mir bewiesen das sie es konnte, wenn sie nur wollte und das Leuchten in ihren Augen war heller den je zuvor, selbst beim Training hatte sie nicht so glücklich gewirkt. Ich war mir endgültig sicher das ich die richtige Entscheidung getroffen hatte als ich sie beinahe dazu genötigt hatte mit dem Training anzufangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)