Schicksalswege von Runenmagierin (Es ist nicht immer leicht - aber es gibt immer einen Weg) ================================================================================ Kapitel 1: Frischer Wind ------------------------ Keiko An manchen Tagen hasste ich es aufzustehen, dann wollte ich mir einfach die Decke über den Kopf ziehen und weiter schlafen. Aber das ging nicht, schon gar nicht während der Schulzeit. Meine Tante war in diesen Fällen gnadenlos und schmiss mich raus. So auch heute. Ich hatte mich gerade noch einmal umgedreht und mich eingekuschelt als die Tür aufschlug und meine Tante mit den Worten: „Aufstehen, ihr habt beide schon verschlafen.“ herein kam. Im ersten Moment reagierte ich nicht darauf, tat ich nie bis sie mir die Decke wegzog. Dann saß ich im Handumdrehen aufrecht im Bett und fluchte. Doch heute wurde mir die Bedeutung ihrer Worte viel schneller klar, noch bevor meine Tante das Bett erreichte saß ich da und starrte sie entsetzt an. „Wie verschlafen?“ fragte ich entsetzt. „Ich muss heute pünktlich sein, wir besprechen das Klassenprojekt!“ Meine Tante sah mich überrascht an, so viele zusammenhängende Sätze am Morgen war sie von mir nicht gewohnt. „Schmeiß Mamoru-niichan raus, ich komm schon zurecht.“ Einen Moment lang sah sie mich skeptisch an, dann reichte sie mir meine Krücken und verließ das Zimmer um ihren Sohn, meinen Cousin zu wecken. Ich stemmte mich mit Hilfe der Krücken aus dem Bett, humpelte zu meiner Kommode und kramte neue Unterwäsche und Strümpfe heraus, dann hängte ich mir meine Schuluniform über die Schulter und humpelte ins Bad. Ich war gehbehindert seit ich vor drei Jahren in einen Autounfall verwickelt worden war, ein Bus auf Testfahrt hatte mich nach einer Kurve nicht gesehen und erwischt. Ich hatte noch Glück gehabt, ich war am Leben und nicht Querschnittsgelähmt, nur einige Sehen und Nerven waren beschädigt, so das ich einen Rollstuhl brauchte, aber meine Situation war nicht ausweglos. Meine Sehnen waren inzwischen alle wieder zusammen gewachsen oder ausgeheilt, nur die Nerven würden wohl eine Leben lang defekt bleiben. Dafür hatte ich mit einer Physiotherapie begonnen, und die schlug an, Minutenweise konnte ich jetzt schon an Krücken laufen und mein Zustand besserte sich Zusehens. Im Bad angekommen machte ich mich fertig, Katzenwäsche, anziehen. Nebenbei hörte ich meine Tante schimpfen während sie meinen Cousin weckte. Mamoru war fast so ein Morgenmuffel wie ich, bis er dann wach war, dann erkannte man ihn nicht wieder. Als ich aus den Bad kam stürmte er hinein und riss mich dabei beinahe um. Kopfschüttelnd humpelte ich zur Treppe und machte mich an den Abstieg. Unten an der Tür winkte mir mein Onkel zum abschied zu, er musste zur Arbeit und aus der Küche konnte ich meine Tante arbeiten hören. Meinem Onkel nickte ich nur zu, da ich meine Hände nicht frei hatte. Nach der ganzen Anstrengung am Morgen war ich doch froh als ich am Fuß der Treppe ankam und mich in meinen Rollstuhl fallen lassen konnte, so gut waren meine Muskeln dann doch noch nicht trainiert. Obwohl ich schon sehr stolz auf meine Fortschritte war, immerhin waren sie das Ergebnis weniger Wochen, seit Jahres Beginn. Davor war mir jede Körperliche Anstrengung untersagt gewesen, damit meine Sehnen auch wirklich wieder zusammenwachsen konnten. Ich fuhr in die Küche um ein hastiges Frühstück ein zunehmen und hängte gerade meine Krücken und die Schultasche an meinen Rollstuhl als Mamoru in die Küche stürzte, ebenfalls hastig ein Sandwich verdrückte und sich seine Schultasche schnappte. Meine Tante hielt uns die Tür auf als Mamoru mich nach draußen schob und rief uns noch nach das wir vorsichtig seine sollten. Aber was hieß in unserer Situation vorsichtig? Mamoru und ich waren in dieser Woche bereits mehr als einmal zu spät gekommen, weil wir bis zum letzten Moment an Strategien und Trainingsplänen für die Fußballmannschaft gearbeitet hatten, wir, und besonders ich, konnten es uns wirklich nicht leisten heute zu spät zu kommen. Also erhöhte Mamoru schlagartig das Tempo als wir außer Sichtweite der Haustür waren und rannte, meinen Rollstuhl schiebend die Straße entlang. Ich hatte an diesem Morgen sicherlich mehr als eine Herzstillstand-Situation aber wir kamen rechtzeitig in der Schule an, zumindest fast. Damit es schneller ging brachte Mamoru mich noch bis zum Klassenraum, natürlich wieder schneller als mir eigentlich lieb war, aber auch ich hatte es eilig. Allerdings blieb ich wachsam, denn auch wen die meisten Schüler bereits in ihren Klassen waren herrschte noch genügend betrieb auf den Gängen, vorsorglich hatte ich die Hand an der Bremse um schnell anhalten zu können. Es war zwar noch nie etwas passiert, auch wenn Mamoru mich dynamisch durch die Gänge der Schule schob aber ich wollte weder jetzt noch sonst irgendwann einen Unfall Provozieren, wo so etwas enden konnte sah man ja an mir. „Hey, Guten Morgen!“ rief es auf einmal hinter uns und schon hatte meine Klassenkameradin Otonashi Haruna uns eingeholt. „Gott sei dank, ich bin wohl nicht die einzige die etwas spät dran ist.“ meinte sie vergnügt nach dem Mamoru und dich sie begrüßt hatten. Haruna war ein fröhliches Mädchen, obgleich sie schon als kleines Kind ihre leiblichen Eltern verloren hatte. Haruna hatte einmal erwähnt das sie sehr glücklich mir ihren Adoptiveltern wäre und das sie so gesehen Glück im Unglück gehabt hatte. Von dem Gesichtspunkt aus gesehen war ich fast ein wenig neidisch, denn Harunas Adoptiveltern kümmerten sich wirklich um sie, sie waren bei jeder Veranstaltung der Schule bisher da gewesen und eine alte Schulkameradin aus der Grundschule hatte den Einsatz der beiden für ihre Tochter in der Grundschulzeit erwähnt. Meine Eltern hatten nicht so viel Zeit für mich. Um genau zu sein sah ich sie zwei mal im Jahr, an meinem Geburtstag und an Weihnachten. Ansonsten waren sie viel auf Geschäftsreisen für ihre Firma. Früher hatten sie mich und einen älteren Bruder bei unserer Großmutter mütterlicherseits in Fukuoka zurück gelassen, seit ihrem Tod, der kurz nach meinem Unfall war, lebte ich bei Onkel und Tante in Tokio. Mein Bruder besuchte ein renommiertes Sportinternat in Amerika. Während ich meinen Gedanken nach ging bekam ich nur halb mit worüber Mamoru und Haruna redeten, es wunderte mich eh das sie sich wohl etwas zu sagen hatten, den eigentlich kannten sie einander nicht. Gerade noch rechtzeitig sah ich den Schatten eines Schülers der gerade um die Ecke biegen wollte um die auch wir mussten, nur in entgegengesetzter Richtung. „Achtung!“ rief ich aus und betätigte automatisch die Bremse, ein Ruck fuhr durch den Rollstuhl und ich wurde nach vorne geschleudert. Doch der Aufprall mit dem Boden blieb aus. Stattdessen spürte ich einen Festen griff unter den Armen und den Stoff einer Jungenschuluniform zwischen den Fingern, da ich mich instinktiv fest geklammert hatte. „Alles in Ordnung?“ wurde ich besorgt gefragt. „Kazemaru, entschuldige, ist meine Schuld.“ kam Mamoru sofort dazu und entschuldigte sich, während ich versuchte auf die Beine zu kommen. Kazemaru half mir dabei, so das ich schnell einen schwankenden Schritt zurück machen konnte. Die so direkte Nähe des Jungen war mir unangenehm, ob wohl ich Kazemaru eigentlich gut leiden konnte, ich kannte ihn ja noch gar nicht so lange, erst seit er dem Fußballclub bei getreten war um uns zu helfen als wir zu wenig Spieler für das Freundschaftsspiel gegen die Teikoku Gakuen hatten. Man mag es kaum glauben aber ich war auch Mitglied des Fußballclubs, als eine Art Mischung aus Managerin und Trainerin, den auf den verantwortlichen Lehrer, Fuyukai-Sensei, konnte man nur wenig rechnen. Irgendwie war mir die gegebene Situation enorm peinlich, wie ich so daneben stand während Mamoru Kazemaru Wort- und Gestenreich erklärte warum wir so in Eile waren. „Wo wir gerade bei Eile sind“, meldete sich Haruna zu Wort. „Wir sollten und beeilen, sonst kommen wir doch noch zu spät.“ Der zweite Teil war direkt an mich gerichtete, Mamoru und Kazemaru waren im Jahrgang über uns und hatten dem entsprechend kein Klassenprojekt vor sich. „Stimmt.“ meinte ich und bugsierte mich selber wieder in den Rollstuhl, Haruna schob mich jetzt, und wir verabschiedeten uns schnell von den beiden Jungs. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, unser Lehrer stand bereits vor der Tür und wollte hinein gehen als wir kamen. „Jetzt aber schnell.“ meinte er und ließ und rein bevor er selber den Raum betrat. Ich manövrierte meinen Rollstuhl gleich an das erste Pult nahe der Tür, in der ersten Reihe zu sitzen war zwar nicht besonders toll und dank dem Rollstuhl war ich auch nie die erste die den Raum verlassen konnte aber die Logik hinter dieser Idee begriff ich auch so: Ich musste nicht mit dem Rollstuhl durch so und so viele Stuhlreihen hindurch bis ich an meinem Platz war, von den anderen Schülern und deren Taschen mal ganz zu schweigen. Haruna saß direkt hinter mir, so hatten wir uns überhaupt kennen gelernt, immerhin gingen wir erst seit ein paar Wochen auf die Jr. High. Zu unsere „Clique“ gehörte noch ein weiteres Mädchen aus unserer Klasse, das hieß eigentlich nur das wir viel zeit zu dritt verbrachten, wie zusammen Essen und in den Pausen zusammen sitzen und reden. Sie saß direkt neben Haruna und war über eine Gruppenarbeit zu uns geraten, denn sie war sehr zurückhalten und kannte sonst niemanden. Takemori Moe war ein stilles Mädchen mit zwei Narben auf der linken Wange und sehr ausdrucksstarken hellblauen Augen bei denen ich oft das Gefühl hatte das sie meine tiefsten Geheimnisse sehen könnten. Trotzdem fand ich sie sympathisch, sie war keine Besserwisserin, sie sprach ja nicht einmal besonders oft und sie bemitleidete mich nicht wegen meiner Behinderung. Sie und Haruna waren die einzigen in der Kasse die mit mir umgingen als sei ich normal, die anderen behandelten mich immer als könne ich zerbrechen oder gar nichts alleine regeln. Darum hielt ich mich gerne am Moe und Haruna, obgleich die beiden für sich sehr unterschiedlich waren. Haruna war eher extrovertiert und redete viel, sie war stets zu einem lächeln bereit und arbeitete für die Schülerzeitung. Moe war wie gesagt eher zurückhalten und still, einem Club hatte sie sich noch nicht angeschlossen. Der Lehrer teilte uns wie der in Gruppen ein, diesmal war ich weder mit Haruna noch mit Moe in einer Gruppe. Dafür gehörte Shorinji Ayumu aus dem Fußballclub zu meiner Gruppe. Die anderen beiden waren ein Junge und ein Mädchen, ich kannte beide nicht besonders gut. Wir sollten uns unser Thema selber wählen, die einzige Regel war das es um einen Club der Schule gehen sollte. „Warum nehmen wir nicht den Fußballclub?“ Fragte Shorinji, den wir nur kurz Shorin nannten. Ich fand die Idee gut aber die beiden anderen sahen ihn an als wäre er verrückt. „Der Fußballclub hat gerade mal ein Spiel gewonnen und das auch nur weil die Gegner aufgegeben haben, worüber sollen wir da reden?“ fragte der Junge abfällig. „Im Fußballclub sind ja noch nicht einmal interessante Jungs.“ meinte das Mädchen nicht weniger herablassen. „Nur Handa-kun, Kazemaru-Kun und Goenji-kun.“ fügte sie noch hinzu. In mir brodelte es. „Goenji ist dem Fußballclub noch nicht beigetreten.“ erklärte ich ihr brüsk. Dann wandte ich mich an den Jungen: „Und wir werden das nächste Spiel definitiv gewonnen.“ „IHRr werdet das Spiel gewinnen?“ fragte er mich herablassen. „Ich glaube nicht das DU mit spielen kannst. Und selbst wenn mit den miesen Spielern gewinnt ihr doch eh nicht.“ „Wir sind keine miesen Spieler!“ empörte sich Shorin verärgert. „Wir werden das nächste Spiel gewinnen und Keiko-chan wird uns mir ihrem Wissen helfen.“ Einen Moment herrschte Schweigen, dann begannen beide zu lachen. Shorin wollte etwas sagen, doch ich hielt ihn zurück. „Bringt nix mit Idioten zu diskutieren,“ brummte ich ärgerlich. „Wir zeigen ihnen auf dem Feld das sie falsch liegen.“ „Der Fußballclub wäre trotzdem ein interessantes Thema.“ nuschelte Shorin und ich nickte bestätigend. „Ich finde an Versagern nichts interessant.“ spottete der andere Junge. „Wir sollten den Baseballclub nehmen.“ „Abgelehnt!“ während ich das sagte schloss ich demonstrativ die Augen. Wenn die beiden so über unseren Club herzogen wollte ich mich auch nicht mit ihren Clubs beschäftigen. Auch wenn die Clubs an sich ja nichts dafür konnten. „Und was ist mit dem Teezeremonieclub?“fragte das Mädchen nun. Shorin, der scheinbar verstand worauf ich hinaus wollte schüttelten mit verschränkten Armen den Kopf. „Wir sollten keinen Club nehmen in dem einer von uns Mitglied ist, das würde nur Ärger geben.“ erklärte er. „So ein Blödsinn.“ schmollte sie und das Ende von Lied war das wir uns auf keinen Club einigen konnten. Der Lehrer, eindeutig enttäuscht von uns, bestimmte letzten Endes unser Thema, der Schachclub. Der Rest des Tages ging ewig langsam voran und das läuten der Glocke die das Ende der letzten Stunde verkündete war nicht nur für mich eine Erholung. „Auf um Training!“ rief Shorin enthusiastisch und unsere Clubmitglieder aus der Parallelklasse, Kabeyama, Kurimatsu und Shishido stimmten nicht minder enthusiastisch zu. „Kommst du, Keiko-chan?“ fragte mich Shishido als die vier Jungen die Klasse verließen. „Später,“ antwortete ich, „Ich muss noch zur Physiotherapie, dann komm ich aber sofort zum Flussufer.“ dabei machte ich eine entsprechende Geste zu meinen Beinen und sah gerade noch rechtzeitig zu den Junges um zu sehend das sie leicht verlegen die Köpfe senkten. Zum ersten mal wurde mir bewusst das die vier sich noch nie richtig klar gemacht hatten was mein Zustand alles mit sich brachte. Ich konnte nicht anders als zu lächeln. „Wir sehen uns später.“ meinte ich fröhlich. „Tut euer bestes beim Training.“ „Natürliche!“ beteuerten sie alle vier und Kabeyama, dem man eben noch am ehesten hatte ansehen können das er beschämt gewesen war lächelte mich breit an mit seinem aufrichten, runden Gesicht. Die Jungs verließen den Klassenraum um zum Training zu gehen und auch ich machte mich auf dem Weg ins Krankenhaus, wo mein Therapeut seinen Therapieraum hatte. Die Physiotherapie zog sich nicht halb so lang wie die Schulstunden, trotzdem konnte ich es kaum erwarten endlich zu den anderen auf den Fußballplatz am Flussufer zu kommen. Ich wollte das Training und die Fortschritte der anderen doch gerne selber sehen, auch wenn ich mich darauf verlassen konnte das Kino Aki, die Managerin des Clubs und Klassenkameradin von Mamoru, alles genau dokumentieren würde. Mein Therapeut beendete die Stunde heute etwas früher, da er gleich danach noch ein Meeting hatte und ich konnte früher gehen. Ich beeilte mich um zu den anderen zu kommen, erst auf der Brücke die über den Fluss führte uns welche ich unweigerlich überqueren musste hielt ich an. Etwas verwirrt betrachtete ich die Szene, Goenji stand am Bürgersteig und unterhielt sich durch ein Autofenster mit Raimon Natsumi, der Tochter unseres Schulleiters. Ich konnte nicht hören was sie sagten, als ich näher heran kam schloss Natsumi das Fenster und ihr Wagen fuhr los. Goenji wandte sich wieder dem Training zu, er sah seltsam verzweifelt aus. Kurz entschlossen hielt ich neben ihm an und stemmte mich aus dem Rollstuhl, ich stützte mich auf die Brüstung und sah selber zu wie die Jungs unten trainierten. Unvermittelt begann ich zu reden: „Ich habe keine Ahnung warum du aufgehört hast Fußball zu spielen, aber wenn es dir so weh tut solltest du deine Entscheidung noch mal überdenken.“ Goenji sah mich nicht an. „Sie würde wahrscheinlich wollen das ich weiter spiele.“ sagte er dann leise. „Wer?“fragte ich ruhig. „Meine kleine Schwester.“ erklärte er mir. „oh ja, kleine Schwestern.“ sinnierte ich grinsend vor mich hin. „So sind kleine Schwestern wohl.“ fügte ich noch hinzu als ich an mich und meinen großen Bruder dachte. „Ach ja,“ Goenji sah mich immer noch nicht an. 2Er ist dein Bruder, oder?“ fragte er ich dann und deutete auf Mamoru der gerade eine Schuss von Someoka hielt. Ich lachte. 2Nein ist er nicht, Mamoru-niichan ist mein Cousin. Aber ich habe noch einen älteren Bruder.“ erklärte ich fröhlich. Einen Augenblick sah er mich tatsächlich verblüfft an. „Und dein Bruder spielt auch Fußball?“ „Klar, wir sind ne Familie von Fußballverrückten, die einzige die sich dem entzogen hat ist meine Tante, alle anderen sind infiziert.“ erklärte ich ihm grinsend, dann wurde ich wieder ernster. „Es gab eine Zeit,da wollte mein Bruder das Fußballspielen auch auf geben. Das war vor drei Jahren als er sich dafür verantwortlich fühlte das ich im Krankenhaus gelandet war.“ „Im Krankenhaus? So wie meine Schwester jetzt.“ murmelte Goenji leise. Dieses mal war ich diejenige die verblüfft war. Langsam lebte ich meine Hand auf seine Schulter. „Dann glaub mir, sie würde wollen das du weiter spielst, worauf soll sie sich denn sonst freuen?“ „Es ist meine Schuld das sie jetzt im Krankenhaus liegt.“ murmelte er gequält“ „Wie so? Hast du sie vors Auto gestoßen oder so was?“ fragte ich ernst. „Als der Unfall passierte war sie auf dem Weg um das Fußball Frontier Finale zu sehen.“ sagte er leise und starrte starr auf das Feld unter uns. Ich erstarrte endgültig. Das waren einfach zu viele Parallelen um ruhig zu bleiben. „Du solltest weiter Spielen.“ brachte ich nach einer Weile des Schweigen und Sammelns heraus. „Sie würde das wollen, glaub mir.“ „Woher willst du das wissen?“ fragte er mich. Ich hörte an seiner Stimme das er genau das was ich de ganze zeit sagte auch hören wollte, er wollte die Bestätigung hören das er weiter Spielen durfte, das das kein Verrat an seiner Schwester war. Ich wusste selber noch aus Erfahrung das noch so rationales Denken ihn nicht von seiner gefühlten Schuld lossprechen konnte, aber genauso war ich mir im gleichen Augenblick sicher das ich das konnte. So wie ich es vor drei Jahren bei meinem Bruder gekonnt hatte. „Das ist genau das was ich vor drei Jahren von meinem Bruder verlangt habe, als ich im Krankenhaus lag,“ langsam wandte Goenji mir sein Gesicht zu. „Während des Fußball Frontier Finales vor drei Jahren.“ Seine Augen weiteten sich, ich konnte das nur zu gut verstehen. Ich war selber noch schockiert über die Ähnlichkeit der Fälle. „Was hat dein Bruder getan nach deinem Unfall?“ fragte er mich leise. Ich lächelte traurig. „Er ist sofort zu mir ins Krankenhaus.“ sagte ich und setzte mich langsam wieder in meinen Rollstuhl. Einen Moment sah ich hinunter auf das Spielfeld. „Ohne ihren Spitzentorwart sah seine Mannschaft ziemlich alt aus gegen ihrer Gegner und hat haushoch verloren.“ Damit ließ ich ihn stehen und machte mich auf den Weg zu meiner Mannschaft. Ich hatte Goenji alles gesagt was ich sagen wollte und dabei mehr über ihn erfahren als ich gedacht hätte. Und vor allem war ich jetzt selber etwas aufgewühlt, deshalb bemerkte ich wohl auch erst das jemand neben mir stand als ich die Treppen runter zum Platz erreicht hatte. Ein leichtes Lächeln konnte ich mir nun doch nicht verkneifen, Goenji würde eine wertvolle Unterstützung für unser Team sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)