Zum Inhalt der Seite

Zehn Leben

Momoi x Riko
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Bleach

»Ara, ara, Riko-san, das sieht mir nach einem sehr scheußlichen Hollow-Biss aus«, sagte Momoi mit einem Funkeln in den Augen, während sie Captain Midorima dabei beobachtete, wie er Rikos Wunde am Oberschenkel betrachtete. Ungnädig schob er seine Brille nach oben und warf Riko einen strengen Blick zu. Riko beachtete ihn nicht.
 

»Ist halb so schlimm. Und nenn mich gefälligst Captain Aida«, murrte Riko ungehalten und beobachtete Captain Midorima dabei, wie er seine Untergebenen forsch anwies, Rikos Wunde zu behandeln.
 

»Captain Aida«, sagte Momoi amüsiert und verneigte sich gespielt ehrerbietig. »Du weißt schon, dass wir denselben Rang haben und es völlig in Ordnung ist, wenn ich dich Riko-san nenne?«
 

Riko verengte die Augen zu Schlitzen und schnaufte schmerzerfüllt, als zwei Mitglieder der vierten Division sich daran machten, ihre immer noch blutende Wunde zu behandeln.
 

»Ich nenne dich auch nicht Satsuki-san«, sagte sie missmutig. Momoi kicherte leise und musterte Rikos zerfetzten Haori mit der großen, schwarzen Nummer elf darauf.

»Das liegt nicht daran, dass ich es dir nicht gestatten würde, Riko-san«, schnurrte Momoi und strich ihren eigenen Haori glatt. Das Abzeichen der zwölften Division prangte an ihrem Oberarm.
 

»Au, verdammt noch mal!«, schnauzte Riko einen der Heiler an und Momoi schüttelte amüsiert den Kopf.

»Hören Sie auf meine Untergebenen anzufauchen, Captain Aida. Sie können nichts dafür, dass Sie so einen leichtsinnigen Kampfstil an den Tag legen«, sagte Captain Midorima streng und Riko plusterte sich auf, wurde allerdings von Momois Schmunzeln abgelenkt. Momoi beobachtete zufrieden, wie Riko rot anlief.
 

»Was machst du eigentlich hier?«, maulte Riko und schaute zur Seite.
 

»Na, ich sorge mich um dich, Dummkopf«, säuselte Momoi und beobachtete fasziniert, wie Rikos Gesicht sich noch dunkler färbte.

»Kommst du später noch auf einen Abendspaziergang bei mir vorbei, Riko-san?«
 

»Vielleicht«, nuschelte Riko verlegen und presste schmerzerfüllt ihre Lippen zusammen.

»Und nenn mich nicht Riko-san!«
 

»Wie du meinst, Riko-san. Bis später! Sei tapfer!«
 

Sie hörte noch Rikos Fluchen und verschwand kichernd aus dem Quartier der vierten Division.

Percy Jackson

»Die gebildeten Teams für das heutige Spiel ‚Erobere die Flagge‘ sind wie folgt«, rief Chiron laut, um die Aufmerksamkeit der Camper auf sich zu ziehen. Riko stand mit verschränkten Armen in der Menge und musterte die Camper um sich herum aufmerksam. Sie war voller Zuversicht, dass Athenes Kabine auch diesmal wieder mit unter den Siegern sein würde, so wie die letzten vier Male, in denen sie an diesem Spiel teilgenommen hatte.
 

»Athene, Aphrodite, Hermes und Hephaistos gegen Ares, Demeter, Apollo und Dionysus!«
 

Rikos Blick fand ihren persönlichen Dorn im Auge problemlos in der Menge und sein breites, arrogantes Grinsen brachte Rikos Augenbrauen zum Zucken.

»Na, Aida? Bereit zu verlieren?«
 

»Träum weiter, Aomine!«, rief sie ihrem neuen Erzfeind zu, während die Menge sich in zwei Lager aufteilte. Aomine Daiki aus der Kabine des Ares war alles, was Riko an ihren Mitmenschen nicht ausstehen konnte. Er hielt sich selbst für den König der Welt und stolzierte durchs Camp, als würde er die Gegenwart aller anderen Camper aus reiner Großherzigkeit heraus dulden. Riko hasste ihn wie die Pest. Er war erst diesen Sommer ins Camp gekommen und hatte noch kein Spiel ‚Erobere die Flagge‘ mitgemacht, hielt sich aber jetzt schon für den alleinigen Sieger des Wettkampfs. Riko würde ihm zeigen, wo der Hammer hing.
 

»Viel Glück, Daiki«, zwitscherte eine Stimme neben Riko und Riko zwang sich, tief durchzuatmen.

»Ich brauch kein Glück, Satsuki. Der einzige, der mich besiegen kann, bin ich«, dröhnte Aomine feixend und Riko sah, wie Momoi neben ihr liebevoll lächelnd den Kopf schüttelte.
 

Noch ein Grund, wieso Riko Aomine nicht ausstehen konnte – auch wenn sie das niemals zugeben würde. Aomine und Momoi kannten sich bereits aus Kindertagen und waren auch heute noch sehr eng miteinander befreundet. Momoi war Rikos Rivalin und sie konnte es nicht gutheißen, dass Momois Aufmerksamkeit sich zu sehr auf Aomine verlagerte.
 

»Heute tritt Athene Ares gehörig in den Hintern«, murmelte Riko erbost und Momoi tätschelte ihr beruhigend die Schulter.

»Keine Sorge, Riko. Wir haben Ares bislang immer platt gemacht. Daiki mag ja einen Speer schwingen, als wäre es sein dritter Arm, aber traurigerweise muss ich sagen, dass er nicht allzu viel im Köpfchen hat.«
 

Diese Eröffnung ging Riko hinunter wie Ambrosia und sie grinste. Ihre Laune hing verdächtig stark davon ab, wie Momoi sich ihr gegenüber verhielt.

»Also Leute, hier ist der Plan!«, rief sie und ihr Team scharte sich um sie. Riko war das Goldstück von Athenes Kabine und jeder freute sich, sie im Team zu haben.
 

»Machen wir diese Ares-Angeber fertig!«, rief sie, nachdem sie ihre Strategie verkündet hatte. Sie bemerkte Momois amüsierten Blick und sah sie fragend an.

»Was ist so lustig?«, wollte sie wissen.
 

»Ach, Riko. Du musst nicht versuchen, mich zu beeindrucken, weißt du? Daiki und ich sind nur befreundet«, erklärte Momoi scheinheilig und dann beugte sie sich vor und drücke Riko einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich ihren Pfeilköcher über die Schulter warf und davon lief. Riko starrte ihr nach, während sich ein heftiges Kribbeln von ihrem Magen aus in jede Spitze ihres Körpers ausbreitete. Oh.
 

»Was steht ihr hier so rum? Positionen einnehmen!«, rief sie mit hochrotem Kopf und griff nach ihrem Schwert. Heute war ein guter Tag. Ein sehr sehr guter Tag. Und es war nur das Sahnehäubchen, als Rikos Team am Ende tatsächlich die blaue Flagge des gegnerischen Teams eroberte und Aomine Daiki mit seinem durchlöcherten Ego stehen ließ. Die einzige, die Aomine Daiki besiegen konnte, war Aida Riko. Ha!

Sportrivalinnen

»Gutes Spiel, Aida-san«, sagte ihr Trainer zu ihr und klopfte ihr auf die Schulter. Riko grummelte tonlos und wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß aus der Stirn. Ja, es war ein gutes Spiel gewesen, aber verloren hatten sie und ihre Mannschaft trotzdem. Die Mädchenmannschaft der Seirin-Highschool im Basketball war ein aufsteigender Stern in der japanischen Basketballszene, aber gegen Touou hatten sie bislang einfach nicht gewinnen können.
 

Grund dafür war das Ass der Touou-Akademie – nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch was schulische Leistungen anging – Momoi Satsuki. Riko fand es nicht fair, dass Momoi gut in allem war. Riko selbst war auch schlau, aber sie hatte Schwierigkeiten ihr Basketballtraining und das Lernen für die Schule unter einen Hut zu bekommen. Und was außerdem noch hinzu kam, war, dass Momoi umwerfend gut aussah, während Riko sich eher als Mauerblümchen sah.
 

Manche Leute hatten einfach in der Lotterie des Lebens gewonnen.
 

»Danke für das gute Spiel, Captain«, sagte Hiyori-san zu ihr und Riko lächelte ihr schief zu, ehe sie sich einen großen Schluck Wasser genehmigte.

»Ihr wart alle super«, erklärte sie ihrem Team und warf einen Blick hinüber zur Bank von Touou, wo Momoi, umringt von ihren Mannschaftskameradinnen, ihren Sieg feierte. Ihr Lächeln war so zuckersüß, Riko hätte sich am liebsten übergeben.
 

»Es geht doch nichts über eine gute Rivalität«, meinte Hiyori-san amüsiert, die ihrem Blick gefolgt war. Riko schnaubte und warf sich ihr Handtuch über die Schulter.

»Sag mir Bescheid, wenn du eine Rivalin gefunden hast, die dich immerzu besiegt, und wie es dir dann gefällt«, entgegnete Riko und buffte Hiyori-san mit der Schulter an. Dann machte sie sich auf den Weg zu den Duschen.
 

Riko war die letzte in der Umkleide und sie packte langsam ihre Tasche, während sie jeden ihrer Muskel überdeutlich spürte. Später am Abend würde sie sich ein heißes Bad und einen Milchshake genehmigen. Die Tür zur Umkleide öffnete sich und Riko dachte, eine ihrer Kameradinnen hätte vielleicht etwas vergessen, aber es war Momoi, die sich in den dämmrigen Raum schob und mit einem leisen Lächeln und einem frischen Trainingsanzug zu ihr hinüber kam.
 

»Gutes Spiel, Riko-chan«, sagte Momoi und Riko wurde rot.
 

»Nenn mich nicht so«, brummte Riko und richtete sich auf. Momoi lachte leise und im nächsten Augenblick fand sich Riko an die Spinde hinter sich gepresst, Momois weiche Lippen auf ihren und Riko vergrub ihre Hände in Momois noch feuchten Haaren und schloss ihre Augen.
 

»Du magst es doch eigentlich, wenn ich dich so nenne«, schnurrte Momoi, während sie Riko einen Oberschenkel zwischen die Beine schob und an ihrem Hals herum knabberte. Riko bekam eine Gänsehaut. Jedes Mal war es so. Sie spielten gegeneinander, sie waren die letzten in den Umkleiden, und Momoi kam zu ihr und knutschte Riko beduselig. Riko hatte bereits vergessen, wie lange das zwischen ihnen beiden so lief und sie wusste auch nicht, wie lange sie auf dem Spielfeld noch so tun konnte, als würden Momoi und sie sich nur beim Basketball sehen.
 

Schwer atmend lehnte sie den Kopf nach hinten gegen das kühle Metall und biss sich auf die Unterlippe.
 

»Hast du Hunger?«, presste sie schließlich zwischen den Zähnen hervor und spürte, wie ihr sogar noch heißer wurde, als es schon vorher der Fall gewesen war. Momois Mund hielt inne an ihrem Hals und sie richtete sich zu voller Größe auf. Noch etwas, was Riko empörte. Momoi war einen halben Kopf größer als sie. Von ihrer BH-Größe ganz zu schweigen.
 

»Riko-chan! Lädst du mich etwa auf ein Date ein?«, fragte Momoi mit großen Augen und Riko grummelte ungehalten. Vermutlich sah ihr Kopf aus wie eine rote Verkehrsampel.

»Als ob«, brummte sie und schob Momoi peinlich berührt von sich weg. »Du kannst dein eigenes Essen zahlen!«
 

Momoi kicherte leise und schickte einen heißen Schauer über Rikos Rücken. Wann genau hatte sie sich Hals über Kopf in dieses unmögliche Mädchen verliebt? Riko hatte keine Ahnung. Sie schulterte ihre Trainingstasche und sah Momoi nicht an, als sie zur Tür hinüber stapfte.
 

»Kommst du jetzt, oder was?«
 

»Ah, Riko-chan, ich freu mich so.«
 

»Halt den Mund.«
 

»Du kannst ihn mit anderen Dingen beschäftigen, dann hört er auf zu reden…«
 

»Ich hasse dich.«
 

»Ich weiß. Ich dich nicht, Riko-chan!«

Shingeki no Kyojin

Riko ging vor den neuen Rekruten auf und ab, die sich in einer Reihe vor ihr aufgestellt hatten und allesamt ziemlich verängstigt aussahen. Rikos Ruf eilte ihr voraus und sie pflegte diesen Ruf sehr sorgfältig. Aufmerksam musterte sie jedes Gesicht. Dann holte sie tief Luft.
 

»Ausziehen bis auf die Unterwäsche, Rekruten!«
 

Verwirrte und erschrockene Stille folgte. Riko verschränkte die Arme und hob eine Augenbraue. Augenblicklich kam Bewegung in die neuen Rekruten und Riko erfreute sich daran, wie die jungen Neuankömmlinge über ihre Uniformen stolperten, während sie versuchten sich so schnell wie möglich auszuziehen. Es gab wenig zu lachen in dieser von Riesen beherrschten Welt, also ergriff Riko jede Gelegenheit, die sie kriegen konnte.
 

Zwei ihrer Helfer hielten Klemmbretter in den Händen und folgten ihr die Reihen entlang. Riko ließ sich jeden Namen nennen und diktierte ihren Untergebenen Informationen über die körperlichen Stärken und Schwächen der Rekruten, um später ein individuelles Trainingsprogramm für jeden einzelnen zusammen zu stellen. Sie war die Beste ihres Fachs und genoss die Tatsache, dass es kaum jemanden gab, der sich nicht möglichst klein machte, wenn sie vorbei schritt.
 

Kaum jemanden.
 

»Riko, du bist so streng.«
 

Rikos Augenbraue zuckte.
 

»Ich muss streng sein, es geht hier schließlich um das Überleben der Menschheit«, gab sie zurück und wandte sich um. Momoi Satsuki schlenderte mit wehenden Haaren und zuckersüßem Lächeln über den freien Platz auf sie zu. Ein Flüstern ging durch die Reihen, das allerdings von Rikos scharfem Blick gestoppt wurde.
 

»Rekruten«, sagte sie und wedelte mit der Hand ungnädig in Richtung Momoi, »das ist Momoi Satsuki, führende Analytikerin des Aufklärungstrupps.«
 

»Ah, Riko, du schmeichelst mir«, sagte Momoi lächelnd und musterte die neuen Rekruten, die vor Momoi nicht weniger Respekt hatten als vor Riko. Riko kochte stumm vor sich hin. Das hier war ihr Terrain und Momoi hatte ihr nicht die Parade zu versauen.
 

»Sieht doch vielversprechend aus, meinst du nicht?«, zwitscherte Momoi und zwinkerte Riko zu, was sie dazu veranlasste, rot anzulaufen. Dann winkte Momoi den Rekruten galant zu, als wären sie hier auf einer entspannten Party und machte sich wieder auf den Weg zurück dorthin, von wo sie gekommen war. Wo auch immer das sein musste. Riko warf ihren beiden Untergebenen ungnädige Blicke zu.
 

»Bringt sie schon mal zum Übungsplatz, ich komme gleich nach«, brummte sie, dann stapfte sie Momoi hinterher. Als sie sie eingeholt hatte, blieb Momoi stehen und musterte Riko schweigend. Es wurmte Riko, dass Momoi größer war als sie.
 

»Warum bist du hier?« fragte Riko und verschränkte die Arme. Sie wünschte sich, dass ihr Herz nicht so hämmern würde. Aber in ihren Jobs war es besser, nicht allzu anhänglich zu werden. Man konnte jeden Augenblick tot sein.

»Ich begleite das Team morgen nach draußen«, sagte Momoi und ihre grauen Augen funkelten. Sie sagte es nicht, aber Riko konnte die Angst sehen. Ihr selbst schnürte die Furcht die Kehle zu, sodass sie sich räuspern musste, bevor sie wieder sprechen konnte.
 

»Wie lange?«, fragte sie bemüht lässig. Momoi fuhr sich durch die Haare.
 

»Mindestens zwei Wochen«, entgegnete sie. Riko atmete tief ein und aus. Zwei verfluchte Wochen. Verärgert über ihre eigenen Gefühle ballte sie die Hände zu Fäusten und schluckte mehrmals heftig, aber ihre Augenwinkel brannten. Wie jedes Mal, wenn Momoi auf eine Mission ging. Dumpf fragte sie sich, wann es aufhören würde, bei all der Mühe, die sie sich gab, um ihre Gefühle in ein Hinterzimmer ihres Kopfes zu sperren und dort zu vergessen.
 

»Pass auf dich auf«, flüsterte sie und ehe sie es sich versah, hatte Momoi sie in die Arme geschlossen.
 

»Ich komm zurück zu dir. Versprochen«, wisperte sie und Riko fluchte unterdrückt, während sie ihre Tränen bekämpfte. Sie wusste nicht, wann sie angefangen hatte, Momoi Satsuki zu lieben, aber es war die beste und die schlechteste Idee, die sie jemals in ihrem Leben gehabt hatte.

Star Trek

»Informieren Sie mich über den Fortschritt der Reparaturen, ich möchte morgen wieder auf Warp 7 unterwegs sein!«
 

»Jawohl, Commander!«
 

Aida Riko nickte Lieutenant Hyuuga zu, der sich auf dem Absatz umdrehte und sich umgehend wieder an die Reparatur des Warpkerns machte. Riko straffte die Schultern und machte sich auf den Weg durch die Korridore der U.S.S. Victory, um zum Turbolift zu gelangen und zur Brücke zurück zu kehren.
 

Sie hatte im Auftrag von Captain Garcia die Fortschritte im Maschinenraum überprüft und hier und dort eine helfende Hand angeboten, um die Reparaturen voran zu treiben. Sie waren auf einen merkwürdigen Nebel gestoßen, der ihren Warpkern lahmgelegt und fast ein Drittel der Hauptenergie abgezogen hatte.
 

»Momoi an Commander Aida.«
 

Riko hielt sich gerade so davon ab mitten im Gang stehen zu bleiben und damit zwei Fähnriche zu verwirren, die gerade an ihr vorbei gegangen und sie respektvoll gegrüßt hatten. Sie drückte auf ihren Kommunikator.
 

»Commander Aida hier.«
 

»Commander, haben Sie ein paar Minuten Zeit, um ins Labor zu kommen?«
 

Riko seufzte leise und richtete sich zu ihrer vollen Größe aus, auch wenn Lieutenant Commander Momoi sie hier in diesem Gang nicht sehen konnte. Sie ärgerte sich über sich selbst. Jedes Mal, wenn sie Momois Stimme über das Com-System hörte, reagierte sie auf diese Art und Weise. Und Riko war sich ziemlich sicher, dass Momoi das wusste.
 

»Ich bin unterwegs.«
 

Lieutenant Commander Momoi war die Königin des Labors. Riko wusste, dass Crewmitglieder der unteren Ränge sie häufiger so nannten. Sie trug ihre langen Haare zu einem Zopf gebunden und Riko fiel ungewollt wieder einmal auf, dass die ungewöhnlichen Augen ihrer Kollegin hervorragend zu der grünen Wissenschaftsuniform passten. Riko selbst trug rot und machte sich in etwa zum hundertsten Mal klar, dass ihre Uniformfarben komplementär waren. Ein lächerlicher Gedanke, schalt Riko sich, denn immerhin gab es ohnehin nur drei Farben.
 

»Ah, Commander! Wie schön, dass Sie Zeit für mich hatten«, zwitscherte Momoi Satsuki mit einem strahlenden Lächeln und winkte Riko hinüber zu einem der Displays.

»Das müssen Sie sich ansehen! Ich wollte es eigentlich dem Captain mitteilen, aber sie ist gerade beschäftigt.«
 

»Dann ist es nicht allzu dringend?«
 

»Oh, doch. Sehr. Aber Sie kennen ja den Captain. Hier! Ich habe eine Probe des Nebels analysiert und Sie glauben nicht, was ich gefunden habe!«
 

Riko räusperte sich. Lieutenant Commander Momoi wurde immer so aufgeregt, wenn sie über ihre Arbeit redete und neue Entdeckungen machte. Riko hielt sich krampfhaft davon ab, diese Eigenart in Gedanken als entzückend zu bezeichnen.

»Dann mal raus damit«, sagte sie so sachlich wie möglich und beugte sich über das Display. Mit gerunzelter Stirn musterte sie die blinkenden Anzeigen. Ihre Gedanken kreisten um Dinge, die ganz und gar nichts mit diesem Nebel zu tun hatten.
 

»Das ist…«
 

»Es lebt! Wir befinden uns in einer riesigen Lebensform! Ist das nicht aufregend? Commander? Ist alles in Ordnung?«
 

»Sicher. Ähm. Lebensform. Hervorragend.«
 

»Würden Sie mit mir einen Kaffee auf dem Holodeck trinken gehen, wenn ich Sie fragen würde?«
 

»Was?«
 

»Schon gut. Wollen Sie dem Captain die aufregende Nachricht überbringen?«
 

»Haben Sie gerade was von einem Kaffee gesagt?«
 

»Nur, wenn Sie ja sagen würden.«
 

Riko starrte Lieutenant Commander Momoi an, die mit funkelnden und geweiteten Augen zu ihr herab schaute.

»Ähm… In Ordnung?«, krächzte sie. Momoi strahlte.

»Hervorragend. Hier ist mein Notepad mit den Ergebnissen, das können Sie dem Captain überbringen. Morgen Abend habe ich frei! Sagen wir um acht Uhr auf Holodeck zwei?«
 

»Ok.«
 

»Wunderbar! Nun dann, machen Sie sich rasch auf den Weg, wenn meine Berechnungen stimmen haben wir in anderthalb Stunden nur noch ein Viertel der Hauptenergie!«

Agentinnen

»Wir gehen rein!«
 

»Verstanden. Unit B ist in Position.«
 

Momoi warf Riko einen letzten Blick zu, ehe sie sich zunickten und Riko mit geschickten Fingern und zwei kleinen Dietrichen die Tür zur Lagerhalle aufschloss. Ihre weichen Sohlen machten keine Geräusche auf dem Betonboden und Momoi hielt ihre Waffe fest in beiden Händen, während ihre Augen sich an das Neondämmerlicht gewöhnten.
 

Riko gab ihr ein Handzeichen und Momoi nickte.
 

Sie glitten lautlos nach rechts und schlichen einen Gang, der von Metallregalen gesäumt wurde, entlang. Weiter hinten in der Halle erklangen dumpfe Geräusche, vermutlich hinter einer weiteren Tür. Momoi dachte an ihren letzten gemeinsamen Einsatz und bedauerte es ein wenig, dass sie sich nicht wieder als verheiratetes Ehepaar ausgeben konnten, um auf diese Art und Weise eine illegale »Adoptions«-Organisation aufzubrechen.
 

Menschenhandel war eine widerliche Angelegenheit, aber dieses Mal hatten sie es nicht mit gestohlenen Babies und Kleinkindern zu tun, sondern mit jungen Frauen.
 

Riko hob das Funksprechgerät an die Lippen.
 

»Wir sind in Sichtweite«, sagte Riko leise. »Das Ziel befindet sich hinter einer Tür im hinteren Drittel der Halle. Mehrere Stimmen, vermutlich männlich. Mindestens zwei Wachposten direkt vor der Tür.«
 

»Verstanden. Unit B ist in Bewegung!«
 

»Verstanden!«
 

Momoi wollte gerade eine flüsternde Bemerkung über ihren letzten Auftrag machen, als Riko plötzlich an ihr vorbei hechtete. Es gab ein dumpfes Keuchen, das Rascheln von Kleidung und dann das Geräusch eines schweren Körpers, der zu Boden gleitet. Momoi sah sich um und sah einen großen Mann zu ihren Füßen liegen.
 

Deswegen sollte man sich nicht in seine Partnerin verlieben, dachte Momoi zynisch bei sich selbst. Man ist schnell abgelenkt und bemerkt hundert Kilo schwere Männer nicht, die sich an einen heranschleichen, um einem das Genick zu brechen. Rikos Kampfkünste waren wie immer beeindruckend. Einen derart riesigen Kerl in unter fünfzehn Sekunden niederzustrecken war eine Kunst, die Momoi nicht beherrschte, die sie aber an Riko schon viele Mal bewundert hatte.
 

»Eine Wache weniger«, flüsterte Riko und entwand dem Mann seine Waffe. Dann brach die Hölle los. Unit B hatte die Tür vom Seiteneingang aus erreicht und eingetreten. Schreie ertönten und mehrere Schüsse fielen, während Riko und Momoi zügig aber weiterhin geduckt auf den Tumult zusteuerten. Riko schaltete einen weiteren Wachmann aus.
 

»Dort hinten ist noch eine Tür!«, erklärte Momoi leise und deutete nach rechts. Vielleicht hatten sie die Frauen dort eingesperrt. Riko nickte und sie machten sich auf den Weg.
 

»Lass uns nächstes Mal wieder als Pärchen undercover gehen«, flüsterte Riko leise und kniete sich vor die Tür, nachdem sie festgestellt hatte, dass sie verschlossen war. Erneut kamen die Dietriche zum Einsatz. Momoi wirbelte herum und schoss auf einen weiteren Wachmann, der sie noch nicht bemerkt hatte, aber gefährlich nah gekommen war. Mit einer Kugel in der Schulter und im Knie sackte er zu Boden und Momoi nahm ihm die Waffe ab. Hinter ihr klickte das Türschloss.
 

»Wir haben unser Zielt gefunden! Schickt die Rettungskräfte so schnell wie möglich zu uns.«
 

Momoi betrachtete die dreizehn jungen Frauen, die aus großen und angsterfüllten Augen zu ihnen aufsahen.
 

»Alles ist in Ordnung. Wir sind hier, um zu helfen«, sagte sie.
 

Vielleicht, dachte sie, während sie sich zu den Frauen hinunter kniete und Riko die Tür sicherte, würde sie Riko später auf einen Drink einladen. Wenn sie sich nach Rikos Bemerkung nicht allzu viel einbildete, konnte es ja womöglich sein, dass ihr Interesse nicht einseitig war.
 

Momoi winkte Unit B und mehrere Sanitäter zu sich herüber und musterte Riko. Wenn ihr Interesse wirklich nicht einseitig war, mussten sie womöglich die ein oder andere Regel brechen. Beziehungen zwischen Partnerinnen war nicht erlaubt, aber Momoi würde keine andere Partnerin im Feld haben wollen. Sie waren einfach zu gut zusammen.
 

Als Riko zu ihr aufschaute und lächelte, dachte Momoi, dass es sich lohnen würde, für Riko die Regeln zu brechen. Sie lächelte zurück.

Pacific Rim

»Riko, wir müssen zusehen, dass wir für dich jemanden finden, mit dem du driftkompatibel bist«, erklärte ihr Vater ihr zum gefühlt hundertsten Mal, während Riko im Trainingsraum dabei war, Gewichte zu stemmen. Sie spürte Schweißperlen an ihren Schläfen herunter rinnen und stieß angestrengt die Luft aus, als sie die schwere Eisenstange mit den Gewichten an den Seiten ein weiteres Mal in die Höhe stemmte. Ihr Vater stand neben der Bank, auf der sie die Gewichte drückte, und musterte sie mit einer Mischung aus liebevoller Strenge und Besorgnis.
 

»Ich weiß.«
 

»Seit das mit Teppei passiert ist–«
 

»Ich weiß!«
 

Riko beförderte die Stange in ihre vorgesehene Halterung und setzte sich auf. Mit dem Handrücken wischte sie sich über die Stirn und starrte mit trotzigem Blick hoch zu ihrem Vater.

»Ich weiß«, wiederholte sie mit Nachdruck und erhob sich, um sich ihr mitgebrachtes Handtuch zu schnappen und duschen zu gehen.
 

Wie immer, wenn sie durch die Gänge des Hauptquartiers ging, folgte ihr Geflüster.

»Alter, das ist Riko Aida! Die ehemalige Partnerin von Teppei Kiyoshi!«
 

»Haben sie nicht zusammen diesen Klasse fünf Kaiju erledigt?«
 

»Eine Schande, dass das mit seinem Bein passiert ist…«
 

»Ich wollte immer einen Jaeger wie Iron Heart haben, ich bin so neidisch.«
 

Riko hatte es nach zwei Monaten immer noch nicht geschafft, diese Stimmen auszublenden und sie war weiterhin nicht bereit dazu, sich einen anderen Copiloten oder eine Copilotin zu suchen. Teppei war ihr bester Freund seit Kindertagen, wer, den sie neu kennen lernte, sollte diese Driftkompatibilität auf die Schnelle ersetzen?
 

Gerade, als Riko aus der Dusche stieg, hörte sie den Alarm. Früher hätte sie sich beeilt und wäre zum Hanger gerannt, doch mittlerweile löste der Alarm bei ihr nur noch ein Zusammenziehen des Brustkorbs aus. Was das anging, tat sie sich mit den neusten Entwicklungen schwerer als Teppei, der der eigentlich Leid tragende war, da sein Bein nie wieder dasselbe sein würde. Teppei mit dem strahlenden Lächeln und der Determination aus Stahl.
 

Auf dem Weg aus der Dusche zurück zu ihrem Zimmer begegnete sie Kazunari und Shintarou, die mit schnellen Schritten an ihr vorbei schritten. Die beiden steuerten gemeinsam einen Jaeger namens Zodiac Hawk und Riko war sich meistens nicht sicher, wie diese beiden eigentlich ihre Kompatibilität überhaupt entdeckt hatten, denn neunzig Prozent der Zeit waren sie nur am Zanken.
 

»Hey, Riko! Warte mal!«
 

Riko hielt den Atem an und drehte sich um. Teppei kam ihr auf Krücken entgegen und lächelte sie liebevoll an. Alles, woran Riko denken konnte, war: Meine Schuld, meine Schuld, meine Schuld.
 

»Ich muss dir was beichten«, sagte Teppei etwas schwer atmend, als er bei ihr angelangt war und sah aus seinen braunen Hundeaugen zu ihr hinunter. Für Riko war Teppei immer unverwundbar gewesen, ein Fels in der Brandung, ein unbewegliches Objekt im Sturm.

»Was denn?«
 

»Ich hab für morgen Abend eine Trainingssession für dich angesetzt. Mit einigen potentiellen Driftpartnern.«
 

Riko starrte ihren besten Freund mit leicht geöffnetem Mund an. Sie wollte ihn anmotzen und ihn fragen, ob ihr Vater sie auf diese Idee gebracht hatte, sie wollte ihm sagen, dass sie mit niemandem einen Jaeger steuern wollte, außer mit ihm, aber stattdessen schloss sie einfach nur den Mund und ließ den Kopf hängen.

»Du bist eine der besten Jaegerpilotinnen, die wir haben, Riko. Wir brauchen dich da draußen«, sagte Teppei leise und Riko schluckte. Schließlich schaffte sie es, Teppei wieder in die Augen zu blicken.
 

»Ich werd’s versuchen.«
 

*
 

»Riko Aida, Pilotin des Jaegers Iron Heart, 54 drops, 53 kills. Wir suchen für sie eine neue Copilotin oder einen neuen Copiloten!«
 

Rikos Vater war in seinem Element. Riko stand am Rand der freien Fläche, auf der sie gleich mit einem Stab gegen einige potentielle Copiloten und Pilotinnen antreten sollte. Wieder gab es Getuschel und scheue Blicke. Alle wussten, wieso von 54 drops nur 53 erfolgreich gewesen waren. Weil der letzte Kaiju, gegen den sie gekämpft hatten, ihren Jaeger beschädigt und Teppei das Bein gekostet hatte, bis in letzter Sekunde Zodiac Hawk die Tötung des Kaijus vorgenommen und ihnen das Leben gerettet hatte. Riko hatte erwartet, dass die Leute darüber reden würden, aber zwei Monate erschien ihr doch eine übertrieben lange Zeit.
 

Teppei stand hinter ihrem Vater und lächelte ihr aufmunternd zu. Hinter ihm stand ein Stuhl, auf den er sich bei Bedarf setzen konnte, wenn ihm das Stehen auf Dauer zu anstrengend wurde.
 

»Fangen wir an! Einer nach dem anderen tritt vor und nennt Namen und Statistiken!«
 

Riko holte tief Luft und griff ihren Stab fester. Dann ging es los.
 

»Shun Izuki! 21 drops, 19 kills in Simulationen!«
 

»Junpei Hyuuga! 42 drops, 42 kills in Simulationen!«
 

Riko hörte nach dem dritten Kandidaten auf, auf die Statistiken zu hören und merkte sich keinen der Namen. Sie fühlte sich eher wie ein Roboter als ein menschliches Wesen, während sie ihre üblichen Trainingsbewegungen durchführte und einen nach dem anderen problemlos auf die Matte legte. Erst als eine ziemlich hohe, freundliche und leise Stimme ertönte, horchte sie auf.
 

»Satsuki Momoi. 51 drops und 51 kills in Simulationen.«
 

Satsuki lächelte ihr interessiert zu, während sie ihren Stab hob und Riko nicht aus den Augen ließ, als diese sich auf sie zubewegte.
 

»Achtung! Fertig… Los!«
 

Riko spürte es sofort. Es war ein Gefühl, wie sie es schon lange nicht mehr gehabt hatte und plötzlich waren ihre Sinne wieder geschärft, als sie sich mit fließenden Bewegungen und neu entfachter Präzision um Satsuki Momoi herum bewegte. Um sie herum erhob sich erneut Getuschel, aber diesmal war es eine andere Art von Getuschel. Es klang beeindruckt, verwundert, interessiert.
 

»Eins zu null für Satsuki Momoi!«
 

»Ich freue mich darauf, mit dir zusammen zu arbeiten, Riko«, sagte Satsuki lächelnd, während sie problemlos Rikos nächstem Schlag auswich. Riko starrte sie nur an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Satsuki schien sich sicher zu sein, dass sie den Platz als ihre Copilotin hatte und eine kleine realistische Stimme in Rikos Kopf sagte ihr, dass es ganz genauso war.
 

»Eins zu eins!«
 

Ein Pfiff ertönte und im nächsten Moment stand Teppei neben ihr und reichte Satsuki strahlend die Hand.
 

»Bitte pass gut auf meine Riko auf!«
 

Riko wollte protestieren, doch Satsuki ergriff Teppeis Hand und neigte lächelnd den Kopf.
 

»Keine Sorge, das werd ich.«

Avatar

»Die Omashu Fire Ferrets gewinnen langsam an Raum! Daiki wurde von Teppei’s Erdbändigungsangriff zurückgeschlagen und lässt den Feuerbändiger nun atemlos zurück! Junpei und Shun sollten lieber nicht allzu sehr feiern, ich sehe da einen – oh, das muss wehgetan haben! Nach einer schnellen Erholung drängt Daiki den Feuerbändiger der Omashu Fire Ferrets zurück und Junpei muss in einer der hinteren Zonen zurück bleiben! Die zweite Runde ist fast vorbei und beide Teams stehen ihren Mann!«
 

Riko kaute nervös an ihrem Daumennagel herum, während sie von oben den Kampf der Fire Ferrets gegen die Wolfbats beobachtete. Ihre Jungs schlugen sich gut und es hatte geholfen die Kämpfe des amtierenden Meisters zu studieren und dementsprechende Taktiken einzustudieren. Bislang hatte es kein anderes Pro-Bending Team so lange gegen die Wolfbats ausgehalten.
 

»Dein Team ist wirklich beeindruckend«, sagte eine freundliche Stimme neben Riko und sie hob den Kopf und schaute direkt in die funkelnden Augen von Satsuki Momoi, die Trainerin der Wolfbats. Riko schwankte zwischen Empörung darüber, dass ihre Feindin – die sie zugebenermaßen noch nie vorher persönlich getroffen hatte – so einfach ein Gespräch anfing und Nervosität, denn sie bewunderte Satsuki Momoi schon seit sie in die Pro-Bending Szene eingetreten war. Es gab nur wenig Frauen, die es so weit in der Liga brachten und Satsuki war mit ihren jungen Jahren bereits eine Legende.
 

»Danke. Deins auch«, gab sie zurück und schaffte ein Lächeln, auch wenn sich ihre Gesichtsmuskeln etwas eingefroren anfühlten, da sie dermaßen aufgeregt wegen des Matchs und Satsukis Gegenwart war.

»Dieser Teppei ist besonders talentiert«, fuhr Satsuki fort und beobachtete eingehend, wie Rikos Erdbändiger-Champion einen kritischen Schlag gegen den Wasserbändiger der Wolfbats ausführte. Riko meinte sich daran zu erinnern, dass sein Name Ryou war, aber sie konnte sich im Moment nicht erinnern. Ihr Herz klopfte und konnte sich eine kleine triumphierende Geste nicht verkneifen.
 

Neben ihr kicherte Satsuki leise.
 

Riko warf ihr einen fragenden Blick zu und Satsuki hob die Schultern.

»Daiki ist mein bester Freund, aber ich denke, eine Niederlage würde ihm ganz gut tun. Zur Abwechslung mal«, erklärte sie und ihre Augen funkelten beinahe schelmisch. Riko blinzelte verwirrt.

»Das heißt, du feuerst innerlich gerade mein Team an?«, hakte sie nach. Satsuki legte den Kopf schief und summte leise.

»Vielleicht.«
 

Riko richtete ihren Blick wieder auf das Spielfeld. Es sah gut aus für ihr Team. Sie war im Kopf bereits dabei ein neues Trainingsprogramm auf die Beine zu stellen, vor allem für Shuns Beinmuskulatur und Junpeis Zielgenauigkeit, da sprach Satsuki sie erneut an.

»Hättest du Interesse daran beizeiten irgendwo hinzugehen?«
 

Riko hielt kurz die Luft an und starrte Satsuki an. Sie war ein wenig misstrauisch. Vielleicht wollte Satsuki ihr Trainingsmanöver entlocken…?

»Es ist nur«, fuhr Satsuki ein wenig hastig fort, »dass es manchmal ein bisschen einsam ist, wenn man immer nur von grölenden Kerlen umgeben ist, die nur über Sport reden können. Und ich kenne hier in Republic City traurig wenig Menschen.«
 

Riko spürte, wie das Misstrauen aus ihr heraus sickerte und sie musste unwillkürlich lächeln.

»Ich weiß, wie du dich fühlst«, gab sie zurück und Satsukis Wangen röteten sich freudig, als sie Riko anstrahlte.

»Wir könnten diesen neuen Mover anschauen, den sie übermorgen zeigen. Und was essen gehen«, schlug sie vor. Satsuki nickte begeistert.

»Das wäre großartig!«
 

Der Gong ertönte und Riko zuckte überrascht zusammen. Sie hatte den Kampf unten auf dem Spielfeld ganz vergessen.

»Das ist nicht zu fassen, meine Damen und Herren! Zum ersten Mal in dieser und der letzten Saison wurden Wolfbats geschlagen! Unsere neuen Meister sind die Omashu Fire Ferrets!«
 

Satsuki kicherte leise und Riko jubelte lautstark. Was für ein guter Tag.

Büroangestellte

Es gab zum etwa hundertsten Mal in dieser Woche einen Papierstau im einzig noch funktionierenden Kopierer auf ihrem Stockwerk. Riko stöhnte leise und ruckelte an dem Fach herum, in dem das Papier aufbewahrt wurde und fluchte unterdrückt, während sie an allen Ecken und Enden des Gerätes versuchte, das Papier zu befreien.
 

»Papierstau?«, ertönte eine Stimme fragend hinter ihr. Riko wandte sich um und nickte Momoi entgegen, die im Türrahmen lehnte und einen Stapel Unterlagen in den Händen hielt. Momoi arbeitete ein Stockwerk über ihr in Kabine 25, das wusste Riko Momoi war ihr schon öfter bei Meetings und Mitarbeiterversammlungen aufgefallen, weil sie wirklich sehr hübsch war. Und sehr nett wirkte.
 

»Habt ihr auch Papierstau?«, wollte Riko wissen und zerrte an einem weiteren verhakten Blatt Papier. Momoi kicherte, als Riko leicht stolperte, nachdem das Blatt Papier sich mit einem Ruck gelöst hatte.
 

»Nein. Bei uns funktionieren die Kopierer momentan gar nicht, deswegen müssen wir immer ein Stockwerk rauf oder runter. Die Techniker wollten eigentlich schon vorgestern kommen, aber bislang hat sich nichts getan«, erklärte Momoi.
 

Sie trug eine dunkelblaue Bluse und einen knielangen Rock und Riko war sehr bemüht nicht auf Momois lange Beine oder ihr beeindruckendes Dekolleté zu achten. Vielleicht war es an der Zeit, dass sie wieder anfing sich romantisch nach jemandem umzusehen. Nachdem sie mit Junpei nicht mehr zusammen war, hatte sie seit über zwei Jahren niemanden mehr gehabt.
 

»Das klingt umständlich. Wie viele Seiten musst du kopieren?«, erkundigte sich Riko und zerrte das letzte Blatt Papier aus seinem Gefängnis. Dann startete sie den Kopiervorgang erneut und presste ihre gefalteten Hände gegen ihr Kinn, um den Kopierer im Geiste anzufeuern. Sie hatte noch mindestens fünf Telefonate, zwanzig Emails und drei Datenanalysen zu erledigen.
 

»Ach, nur so um die 150«, kam Momois Antwort und Riko schnaubte. Dann gab es ein beunruhigendes Ruckeln, ein Scharren und dann folgte ein sehr lautes, schrilles Piepen. Der Kopiervorgang stoppte und Riko starrte auf das Display, das nun »Ein unbekannter Fehler ist aufgetreten!« verkündete. Sie fluchte laut und trat ungehalten gegen den Kopierer, aber auch die rohe Gewalt konnte das Gerät nicht dazu bringen, sich wieder in Gang zu setzen.
 

»Ich fürchte, deine 150 Seiten müssen warten«, sagte sie entschuldigend und sammelte ihre Unterlagen ein. Was für eine Zeitverschwendung. Momoi lächelte ihr entgegen.
 

»Wollen wir zusammen einen funktionierenden Kopierer suchen gehen?«, fragte sie freundlich. Rikos Magen schlug einen Salto.
 

»Ja, gerne. Vielleicht finden wir auf dem Weg auch eine funktionierende Kaffeemaschine. Die ist bei uns nämlich auch kaputt.«

Harry Potter

»Fünfzig zu vierzig für Hufflepuff! Hyuugas Tor war wirklich eins der besonders spektakulären Art! Doch die Ravenclaws sind entschlossen aufzuholen, Jägerin und Teamkapitänin Momoi ist im Quaffelbesitz und hat beide Hufflepufftreiber zurück gelassen! Man achte besonders auf den eleganten Flugstil und die Berechnung, mit der Momoi ihre Flugmanöver durchführt…«
 

»Jordan, bleiben Sie beim Spiel!«
 

»Verzeihung Professor! Momoi gibt ab an Fairbanks, der gibt zurück an Momoi und wir sehen Hufflepuffhüterin Aida heute wirklich in Hochform! Leider hat sie mir kürzlich einen Korb gegeben–«
 

»Jordan…!«
 

»Verzeihung, Professor!«
 

Riko hatte einen guten Tag. Sie hatte bereits vier von Momois Bällen gehalten und das musste ein Rekord sein. Ravenclaw hatte dieses Jahr die stärkste Mannschaft, doch Riko war noch nicht bereit aufzugeben. Sie hatten einige neue Gesichter im Team und Riko war fest entschlossen den Ravenclaws einen harten Kampf zu liefern. Ihr Blick richtete sich auf Momois Gesicht und flackerte kurz zu dem roten Quaffel hinunter, den Momoi sich unter den Arm geklemmt hatte.
 

»Ich vermute, Aida hat mir einen Korb gegeben, weil sie seit einigen Wochen mit Ravenclawkapitänin Momoi ausgeht. Schade Jungs Mädels, aber so ist das Leben!«
 

»JORDAN!«
 

Riko wäre beinahe vom Besen geflogen, als sie Lees Worte durchs Stadion schallen hörte und sich tosendes Gelächter im Publikum erhob, während Professor McGonagall versuchte, Lee das magische Megafon zu entreißen. Der Quaffel sirrte an ihrem rechten Ohr vorbei und Rikos Augen fanden erneut Momois nun breit grinsendes Gesicht. Sie zwinkerte ihr zu und sirrte dann wieder zurück in ihre eigene Spielfeldhälfte.
 

»Fünfzig zu fünfzig!«, bellte Professor McGonagall ins Megafon. Riko lachte leise in sich hinein. Sie hatte zuerst befürchtet, dass es schwierig sein würde, gegen Momoi zu spielen, nun, da sie miteinander ausgingen.
 

»Hyuuga hat den Quaffel zurückerobert, weicht einem gut gezielten Klatscher geradeso aus! Erinnerung daran, dass Slytherin bereits im Finale steht, egal wie dieses Spiel heute ausgeht. Es bleibt nur noch abzuwarten, welche Mannschaft gegen Slytherin antreten muss! OH! Ravenclaws Sucher hat den Schnatz gesehen!«
 

Rikos Augen folgten einen Augenblick den beiden Suchern im Sturzflug, dann betrachtete sie Momoi, die den Kampf in der Luft zwischen den beiden nicht verfolgte, sondern stattdessen erneut mit dem Quaffel auf Rikos Tor zugeschossen kam. Riko grinste und umfasste ihren Besenstil etwas fester.
 

Zum ersten Mal war es ihr beinahe ein bisschen gleichgültig, wer gewann und wer verlor. Sie würde sich auch für Momoi freuen und ihre Freundin dann im Kampf gegen Slytherin anfeuern.
 

»Aida hält!«
 

Und in diesem Moment ertönte der schrille Pfiff von Madam Hoochs Pfeife.
 

»Tetsuro Kuroko hat den Schnatz für Hufflepuff gefangen! Hufflepuff gewinnt und spielt gegen Slytherin im Finale!«
 

Momoi seufzte sichtlich und lächelte Riko zu. Dann schwebte sie zu ihr herüber und ehe Riko es sich versah, hatte sie ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt. Riko registrierte kaum, dass ihre Mannschaft gerade gegen Ravenclaw gewonnen hatte, so überwältigt war sie von der öffentlichen Zuneigungsbekundung. Sie blinzelte kurz und strahlte Momoi an.
 

»Gutes Spiel«, sagte sie etwas heiser. Momoi nickte.
 

»Herzlichen Glückwunsch.«
 

»Und da sehen wir unser neustes Jahrgangspärchen! Das nenne ich Sportsgeist! Und außerdem ist es ziemlich aufre–«
 

»JORDAN!«



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (17)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Morrigen
2016-01-30T22:34:43+00:00 30.01.2016 23:34
Super kapi!!!! Weiter so:)
Von: abgemeldet
2015-10-10T17:54:22+00:00 10.10.2015 19:54
Argh, durch dieses Fanfic-Update seh ich nie, wenn es was Neues gibt XD

Satsukis Sicht!!! Das mit der Adoption, da muss ich irgendwie an Leverage und Parker denken... Gab's da mal so eine Folge? :o

Ach, Regeln :P Aww, das war sehr süß ♥
Antwort von:  Ur
10.10.2015 20:00
Ja, in der Tat! Ich glaube, das war eine 'Agentur' aus der Ukraine oder so? Die Kinder verkauft und dann nicht rausgerückt hat, um noch mehr Geld abzupressen.
Von:  fahnm
2015-10-09T20:06:28+00:00 09.10.2015 22:06
Hammer Kapitel
Von:  fahnm
2015-07-07T22:20:48+00:00 08.07.2015 00:20
Spitzen Kapitel
Von: abgemeldet
2015-07-02T19:16:09+00:00 02.07.2015 21:16
Es ist so komisch, dass man nicht mehr über neue Kapitel informiert wird? XD Oder vielleicht erst, wenn sie überprüft wurden? Aber zum Glück hab ich heute meine Favo-Liste angeschaut und das Kapitel entdeckt :D Ich freu mich ^^

Haha, omg, dieser Drucker XD Oh, ihre Jobs wirken sehr stressig @_@~

Awww, die Geschichte ist so süß <333
Von: abgemeldet
2014-11-05T20:09:22+00:00 05.11.2014 21:09
Aaaahhhhh, es ist sooooo süß ;___________; Ich bin erfüllt von happy Gefühlen XD Irgendwie will ich jetzt unbedingt eine Korrasami-Story von dir lesen, haha.
Können die zwei denn auch bändigen? :o Vielleicht nicht, weil dann konnten sie ja Teil des Teams sein, aber vielleicht wollen sie ja auch einfach nicht in den Ring ^^
Von:  fahnm
2014-10-13T23:12:08+00:00 14.10.2014 01:12
Super Story^^
Von:  Phenex
2014-09-15T12:08:15+00:00 15.09.2014 14:08
Die Idee hinter diesem Kapitel gefällt mir unheimlich gut. Falls es dich irgendwann in deinen Fingern juckt und du eine komplette Fic zu diesem Oneshot schreibst; ich wär als fleißiger Leser dabei :)!
Von: abgemeldet
2014-08-21T14:09:54+00:00 21.08.2014 16:09
Teppeiiiiiiii!!! ;___________; Ja, Takao und Midorima... XD Aomine würde wahrscheinlich versuchen, alleine einen Jäger zu steuern ^^'
Ich fände es cool, wenn es ein bisschen mehr Einblick in Satsuki geben würde? Also ihr Innenleben und so ^^ Sie ist oft recht... na ja, nicht undurchschaubar, aber vielleicht etwas...erhaben? Nein, das stimmt so auch nicht. Sie lächelt meistens, oft in einer selbstsicheren Weise (sie weiß meistens, was für einen Effekt sie auf Riko hat etc., während diese rot wird und nervös ist und so) und das ist auch super! ^^ Aber...was noch?? Irgendwie fühle ich mich manchmal so distanziert von ihr (ist ja auch aus Rikos Sicht geschrieben), und ich fände es mal toll, wenn sie ehrlich über ihre Gefühle reden würde, oder einem einfach ein bisschen mehr einen Einblick gewähren würde oder so? Natürlich sind nicht alle Charaktere so und die Drabbles sind ja auch kurz; ich persönlich fände das nur toll ^^
Von: abgemeldet
2014-08-21T10:56:46+00:00 21.08.2014 12:56
Ich hoffe nur, dass sie um acht nicht wirklich noch einen Kaffee trinken! XD Außer sie wollen die Nacht durchmachen oder so ^^ Ok, ich kenn mich mit Kaffee gar nicht aus, da er mir zu bitter ist, aber ich dachte immer, den soll man nicht am Abend trinken. Na ja, "Kaffee trinken gehen" ist ja eh oft nur ein Ausdruck für Kuchen und Zusammensein etc., aber das ist dann meistens am Nachmittag? Denke ich schon wieder zu viel darüber nach? XD Egal.
Es war sehr süß!! ^^ Ich liebe, dass Alex der Captain ist XD


Zurück